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Full text of "Urkundenbuch der Stadt Erfurt"

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ASSISTANT PROFESSOR OF HISTORY 





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Geschichtsquellen 


der 


PROVINZ SACHSEN 


und 


angrenzender Gebiete. 


Herausgegeben 
von der 
Lager Piero d ;Historischen Commission der Provinz Sachsen. 


VIERUNDZWANZIGSTER BAND. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. 


Zweiter Theil. 
Von 
Dr. CARL BEYER. 


HALLE, 
Druck und Verlag von Otto Hendel. 
1897. 


Urkundenbuch 


der 


STADT ERFURT. 


Zweiter Theil. 


Herausgegeben 


von der 


Historischen Commission der Provinz Sachsen. 


Bearbeitet 


von 


Dr. CARL BEYER. 


— 


HALLE, 
Druck und Verlag von Otto Hendel. 
1897. 


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HARVARN FNIIFGF LIBRARY 
JUL 18 1904 


HOHENZALLFAN COLLE A^115N 
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Vorrede. 


LI 


. Len cen od 


De zweite Band des Urkundenbuches der Stadt Erfurt, dessen 
Erscheinen dureh notwendige Berufsarbeiten lünger, als in Aussicht ge- 
stellt war, sich verzögert hat, bringt wichtige Beiträge und Ergänzungen 
zur Geschichte Erfurts und Thüringens für den Zeitraum von 1321 
bis zum Schluss des 14.Jahrhunderts. Nach Beendiguug der Kümpfe 
um das Stadtregiment fasste der Rat die Kraft der Stadt zusammen, 
um sich gegen die Landgrafen von Thüringen und Markgrafen von 
Meissen zu behaupten, die bald in offenem Krieg, bald in heimlicher 
Feindschaft sich abmühten, die weitere Ausdehnnng des stüdtischen 
Gebietes zu verhindern. Dreimal belagerten sie Erfurt, einmal, 1375, 
sogar im Bund mit Kaiser Karl IV., aber alle Anstrengungen waren 
umsonst; der Rat verlor nicht ein Dorf. Für die Geschichte dieser 
Kämpfe, namentlich für die in den dreissiger, siebziger und neunziger 
Jahren," und für die daraus sich ergebenden Bündnisse und Vertrüge 
bringt der Band reiches, manchmal fast lückenlos erscheinendes 
Material. Weiter lassen die Urkunden deutlich die Politik des Rates 
erkennen, die zuletzt nur darauf hinausging, erstens die Strassen zu 
sichern, um den Handel, die Quelle des städtischen Wohlstandes, zu 
fördern, und zweitens die Stadt mit Vorräten zu versorgen für den 
Fall einer Hungersnot oder der nicht seltenen Strassensperren. Jenem 
Zweck dienten die Landfriedensbündnisse mit Fürsten und Herren und 
namentlich mit den Reichsstädten Mühlhausen und Nordhausen, ferner 





* Vergl. hierzu: 

1) Beyer: Die Stadt Erfurt während des Streites um das Erzbistum Mainz 
zwischen Heinrich von Virneburg und Erzb. Balduin von Trier. Mittl. d. 
Ver. f. Gesch. u. Altertumskde. von Erfurt, Heft 14. 1890, 

2) Derselbe: Erfurt im Kampf um seine Selbständigkeit gegen die Wettiner, 
1370-1382. Jahrbücher der Königl. Akademie gemeinnütziger Wissenschaften 
zu Erfurt, N. Folge Heft 20, 1894, 

3) Derselbe: Die Händel der Stadt Erfurt mit den Lengenfelds und dem Mark- 
grafen Wilhelm von Meissen 1393—1401. Wissensch. Beilage zum 10. Jahres- 
bericht der städt. Realschule zu Erfurt, 1889. 

4) Derselbe: Die Entstehung und Entwickelung des Rates der Stadt Erfurt im 
Mittelalter. Beilage zum 13. Jahresbericht der städt. Realschule zu Erfurt, 1892, 


vI Vorrede. 


die Erwerbung fester Schlösser, die an ‘den wichtigsten Handelsstrassen 
lagen. Die Stadt besass ihrer sechs und behauptete fünf davon auch 
noch lange über 1400 hinaus. Der andere Zweck wurde durch Ankauf 
von Dörfern und Gerichten erreicht, deren Getreidezinsen das städtische 
Kornhaus füllten. Das Erfurter Territorium war zuletzt so gross, dass 
es mit einem Fürstentum verglichen werden konnte. 

Von Interesse sind auch die Urkunden zur Geschichte des 
thüringischen Grafenkrieges und der Kämpfe zwischen den Gegen- 
erzbischöfen, in welche Kaiser und Päpste, bald aufmunternd, bald 
strafend eingreifen und Veranlassung geben zu Gesandtschaften und 
Berichten, von denen manche bisher wohl ganz unbekannt ge- 
wesen sind.- 

Für die innere Geschichte der Stadt, die Weiterbildung der Ver- 
fassung, die Entwickelung der gesellschaftlichen . Verhältnisse, des 
Marktverkehres u.s. w. ist das Material’ im vorliegenden Bande spär- 
licher als im ersten; hier werden die Willkür und der Zuchtbrief, 
' welche beide für die Herausgabe. schon vorbereitet werden, wichtige 
Aufschlüsse geben. | 

Der grósste Teil der Urkunden konnte nach den Originalen oder 
doch nach guten gleichzeitigen Abschriften gegeben werden und ist 
bisher noch nicht gedruckt. Andere sind in den Streitschriften zwischen 
Mainz und Erfurt zwar veróffentlicht, aber so fehlerhaft und ver- 
stümmelt wiedergegeben, dass ich, weil die Originale vorlagen, davon 
abgesehen habe, die Druckstelle überall anzugeben; die langen Titel 
der Schriften und die wegen der meist fehlenden Seitenzahlen 
schwierige Bestimmung der Stellen würde zu langen Anmerkungen 
geführt und dadurch den Raum unnütz verengt haben. 

Die Bearbeitung der Urkunden erfolgte mit Erlaubnis der histo- 
rischen Kommission der Provinz Sachsen noch nach denselben Grund- 
sützen, wie sie im Vorwort des ersten Bandes erlüutert sind, worauf 
ich hiermit hinweise. Das Manuskript war bereits schon so weit 
gediehen, als die neuen Grundsätze für die Herausgabe der Geschichts- 
quellen erschienen, dass ohne grosse Arbeit eine Abänderung nach 
diesen Regeln nicht mehr vorgenommen werden konnte. 

Das Register ist ebenfalls nach dem des ersten Bandes angelegt, 
wobei ich bemerke, dass in das Sachregister nur seltene oder besonders 
merkwürdige Vorgänge oder Dinge aufgenommen worden sind, nicht 
aber Bündnisse, Friedensvertrüge u.s. w., die bei der chronologischen 
Anordnung sich schnell auffinden lassen. In dem Wortregister ist nur 
auf solche Würter aufmerksam gemacht, die mir als abweichend von 


FRE 


Vorrede. VII 


dem sonst in den Urkunden üblichen Sprachgebrauch auffielen. Ich 
halte die Anfertigung eines erschópfenden Wortregisters nicht für die 
Aufgabe des Bearbeiters eines Urkundenbuches. 

Erschwerend für die Herausgabe der Erfurter Urkunden ist der 
Umstand, dass die meisten derselben in auswärtigen Archiven zerstreut 
sind. Es konnte deshalb eine Vergleichung des Abdruckes mit den 
Handschriften nicht mehr vorgenommen werden, doch sind die 
Abschriften mit solcher Sorgfalt angefertigt worden, dass jener Übel- 
stand nur wenig ins Gewicht fällt. 

Auch bei der Bearbeitung dieses Bandes bin ich, wie bei der des 
ersten, in liebenswürdigster Weise und mit freundlichstem Entgegen- 
kommen von all den Behörden, Vorständen und Beamten an Archiven 
und Bibliotheken, die ich um Hilfe und Vorlegung ihrer Schätze 
angehen musste, unterstützt worden, und ich nehme mit Freuden die 
Gelegenheit wahr, hier an dieser Stelle allen meinen aufrichtigsten und 
verbindlichsten Dank auszusprechen. Besonders danke ich noch den 
Herren Professor Brandis am hiesigen Kgl. Gymnasium und Oberlehrer 
Dr. Pick am hiesigen Kgl. Realgymnasium, die sich eine zeitlang der 
Mühe des Lesens der Korrekturbogen unterzogen haben. 

In Vorbereitung sind der dritte Band des Urkundenbuches der 
Stadt und der erste Band der Urkunden der Stifter und Klöster. Die 
Herausgabe des letzteren soll, vielseitigem Wunsch entsprechend, 
besonders beschleunigt werden als notwendige Ergünzung zu den 
städtischen Urkunden. Die Willküren und Statuten der Stadt samt 
den älteren Ordnungen der Handwerke sind bereits soweit gesammelt 
und vorbereitet, dass ihre Veróffentlichung alsbald nach dem Erscheinen 
der beiden anderen genannten Sammlungen erfolgen kann. 


Dr. Carl Beyer. 


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Erklärung der Abkürzungen. 


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A. == Archiv. ' i 

D.A. = Dom-Archiv Erfurt. 
— Erfurter Stadt-Archiv. 

G. A. — Gemeinschafts-Archiv in Weimar. 


H. St. A. = Haupt-Staats-Archiv in Dresden. 
M. — Magdeburg. 
BR. = Böhmer, regesta imperii. 
S. = Siegel. | 
8. i. = B. impressum. 
S.i.t.i. = S. in tergo impressum. | 


S. d. = S. deperditum. | 





1321. Januar 21. 1. 


Hermann, genannt von Stuternheim, belehnt Heinrich von Somerde, 
genannt König, Bürger zu Erfurt, und dessen Frau Adelheid mit 
1 Hufe und 18 Acker Wiesen zu Massendorf. 


Datum anno Domini M.CCC. XXI. in die sancte Agnetis. 
JHegest im Repertorium des Fürstl. St. A. zu Sondershausen. 


1321. März 11. 2. 


Reinhardus de Gotha, Hartungus de Smedestete, Guntherus de 
Schubelz et Guntherus Rabenolt magistri, Johannes de Rode, Hein- 
ricus de Talheim, Fridericus Vicedominus, Ticelo de Bothilstete, 
Hermannus de Trebere, Guntherus de Smire institor, Conradus de 
Frankenhusen, Frowinus de Albrechtisleyben, Heinricus Marschalcus 
de Gispotisleybin, Heinricus de Muchilde, Heinricus de Sanstete, 
Heinricus de Kirspeleyben, Waltherus de Uthinsberg, Heinricus 
de Waltershusen, Tilo de Tozdorf, Apelo de Rudolvestad, Guntherus 
de Arnestete, Kuno de Herversleybin, Bertoldus de Kolede et 
Rudigerus de Herversleybin consules, Albertus de Remde, Hecke- 
hardus de Bichelingen, Gerhardus Faber et Nicolaus de Wizensee 
. rectores universitatis civitatis Erfordensis bekennen, dass sie das 
Stadtsiegel an eine Urkunde gehängt haben, wodurch der Graf 
Hermann von Gleichen dem Peterskloster in Erfurt die Vogtei über 
die Dörfer 'Gothinstete, Alich, Bintersleybin und Tifental m 
allen Rechten und Einkünften schenkt. 


Acta sunt hec anno Domini M.CCC. XXI, V. Idus Martii. 


Diplomatar des Petersklosters auf der Kgl. Bibliothek in Berlin. 
Schannat, Vind. bitter. I1, 8.15, unvollständig und mit Weglassung des 
Rates. 


1321. März 23. | 9. 


Friedrich, Graf von Orlamünde, und seine Brüder bekennen, dass 
sie sich mit der Stadt Erfurt wegen der Fehde mit Ludwig von 
Blankenhayn, dessen Sohn und deren Helfern ausgesöhnt haben. 


Or. mit S, im Kgl. St. A. zu M. 
Reitzenstein, Regesten der Grafen von Orlamünde S. 135, mit März 30, 


Wir Fridrich von Gotes gnaden grave von Orlamunde .. und alle 
unse brüdere bekennen üffenlichen allen luten, die disin brif sehen 
Gesehichtag. d. Pr. 8. Erfurt 3. XXIV. 1 





2 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


oder horen lesen, daz wir alle der werren unde aller brüche, die zcuschen 
uns ensiht und den erbern .burgern,und der stat zcü Erforte ander siet 
heimelichen oder üffenbar biz an dise zcit geweset sin umme ern 
Ludewigen von Blankenhain, sinen.. sün und alle ire helfere ganczliche 
und fruntliche berichtet sin, und daz die vorgenanten burgere und stat 
von Erforte, der von Blankenhain, sin sün und alle ire helfere des eine 
gaucze stete süne haben also bescheidelichen: Hette wir oder ieman 
von unser wein den von Blankenhain oder sinen sün in deme geveng- 
nisse oder dar nach zcü cheine gelobede, eyden oder gift gedrungen, 
des han wir sie ledig geseyt und sein sie des ledig, also daz sie des 
genzlichen ledig und los sullen sin ewigliche, also ab sie ire lehen uf gelazen 
oder bie iren mannen ufgesant hetten ire vor lenten man. Berka oder 
icheinreley ander güt, iz sie eygen, frie, lehen oder erbe, daz habe wir 
en wider gelazzen und gelegen, und lihen und lazzin en daz weder 
ane allerleie ubellist. Were ouch unse libe müter oder unse elder- 
müter an irme lipgedinge oder an anderme icheime irme güte betrubet, 
gehindert oder an ichte beschadet von den vorgenanten bürgern oder 
iren helfern, swaz ouch sie unsen mannen oder unsen helfern, die wie 
vermügen, an in oder an irme gute hetten getan in deme ürloyge, 
swelchewis daz were, des wol wir und sullen sie kein in uzneme und 
geloben daz ane argelist. Alle dise vor geschribene süne und rede habe 
wir und alle unse brüder stete und ganz gelobet zcü haldene und ge- 
loben iz getruweliche ane argelist ewigliche und geben des disen brif 
vorsigelt mit unseme insegele zü eime gezcügnisse dirre vor gescriben 
redde und zu einer uffenbaren ewigen vestenunge.  Daz ist geschen 
nach Gotes gebort tusint iar drihundert iar in deme eyn unde zcwen- 
zcigesten iare, an deme nesten mantage vor unser vrowen tay, alse 
sie wart gebotschaft. 


1821. Mai 8. 4. 


Der propsteiliche Offizial des Marienstiftes bekennt, dass das 
Kapitel des Severistiftes eine ihm gehörige Hofstátte am erzbischöf- 
lichen Keller an die Eheleute Hermann und Hildegund von Mul- 
borg auf deren Lebensgeit vermietet habe, so dass diese ein newes 
Haus daselbst bauen können, in welchem sie aber bei Anwesenheit 
des Erabischofs in Erfurt dessen Dienstmannen. beherbergen müssen. 
Nach ihrem Tode soll die Hofstälte samt dem Hause zu ihrem 
Seelenheil an das genannte Kapitel surückfallen. 
Or. mit geringem Reste d. S. im D. A. 


. Nos officialis prepositure ecclesie s. Marie Erfordensis recognoscimus 
tenore presencium litterarum lucide protestando, quod honorabiles viri.. 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 8 


cantor et capitulum ecclesie s. Severi eiusdem opidi ex una et Her- 
mannus de Mulborg ac Hildegundis, uxor eius legitima, ex parte altera 
constituti coram nobis, iidem cantor et capitulum maiori utilitate ecclesie 
Sue perspecta aream ad ipsos et ipsorum ecclesiam spegtantem sitam 
prope cellarium domini archiepiscopi Moguntini infra meatum porte 
ibidem et parietes lapideos hinc et inde, locaverunt Hermanno et Hilde- 
gundi antedictis, ita quod iidem coniuges dictam aream edificare debent 
propriis sumptibus, laboribus et expensis, prout eis melius videbitur 
expedire; que edificia muros seu parietes lapideos non excedent. De 
qua inquam area iidem coniuges singulis annis solvent decem solidos 
denariorum Erfordensium legalium et bonorum et duos pullos in festo 
Walpurgis, quem censum dare et solvere incipient in eodem festo 
proxime affuturo capitulo antedicto; et sic dicti coniuges vel alter eorum, 
qui supervixerit, dictam aream possidebunt temporibus sue vite, ita 
tamen, quod alter eorum, qui supervixerit, dictam aream sic per ipsos 
edificatam, quoad vixerit, ac si ambo viverent possidebit. Eis vero 
ambobus ab hac luce subductis ad dictum capitulum seu ipsorum ec- 
clesiam area cum edificiis huiusmodi libere revertetur, que edificia 
tamen convertentur nomine testamenti in salutem animarum coniugum 
predictorum. Est eciam adjectum, quod, quandocunque dominum archie- 
piscopum Moguntinum, qui pro tempore fuerit, in opido Erfordensi stare 
contigerit, extunc familia ipsius in edificiis huiusmodi faventibus prefatis 
coniugibus, prout hospicio conpetit, hospitabunt. In cuius rei testimonium 
et certitudinem firmiorem ad preces dieti capituli et coniugum pre- 
dictorum sigillum nostre officialitatis presentibus duximus appendendum. 
Actum et datum anno Domini M°CCC-XXP, VIII» Idus Maii. 


1321. September 8. | 5. 


Hermann der Jüngere, Marschall in Holghausen, Jutta, seine Ge- 
mahlin, und Hermann, der Jutta Sohn, gewährleisten dem Rat zu 
Erfurt den Verkauf ihrer Güter zu Stotternheim sowie noch andere 
Güter zu Rudestedt, Alperstedt, Nöda und Kranichborn. 


Or. mit 2 S. im Kgl. St. A. zu M. 


Nos Hermannus iunior marscaleus in Holtzhusen et Jutha, uxor 
ipsius legitima, relicta quondam Hermanni de Stutirnheim, et Hermannus 
filius Juthe iam dicte, privignus Hermanni prefati, recognoscimus 
publice per presentes, quod omnia et singula pacta et promissa, que 
honestis viris.. magistris consulum et consulibus et universitati civium 
Erfordensium super contractu, vendicione, warandia et feoudo bonorum 
in Stuthirnheim ipsis legitime venditorum per nos Jutham et Hermannum, 
ipsius filium, predictos fecimus et promisimus communiter vel divisim, 

]* 


4 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


prout in litteris nostris desuper confectis plenius continetur, hec eadem 
certa bona in villis Rudinstete, Alperstete, Node et in Cranchborn et 
in campis earundem villarum sita observare promisimus inviolabiter et 
promittimus quolibet sine dolo. In quorum testimonium sigilla nostra, 
nos Hermannus et Jutha coniuges predicti, quibus et ego Hermannus 
natus Juthe predicte prefatus contentor ista vice, presentibus sunt 
appensa. Datum anno Domini M*CCO*X XI», VI. Idus Septembris. 


1321. September 8. 6. 


Jutta, Witwe Hermanns von Stotternheim, jetst Gemahlin Her- 
manns des Jüngeren, Marschalls in Holghausen, und Hermann von 
Stotternheim, der ersteren Sohn, versprechen dem Rat von 

Erfurt die Gewähr wegen des mit ihm eingegangenen Verkaufes 

ihrer Güter zu Stotternheim; sie wollen auch das Lehen darüber so 
lange behalten, bis der Rat dessen Auflassung vor dem Lehnsherrn 
erlangt. 

Or. mit S. im Kgl. St. A. zu M. 

Nos Jutha, relicta quondam Hermanni de Stuthirnheim, nunc con- 
thoralis viri strenui Hermanni iunioris marscalci in Holezhusen, et 
Hermannus, filius suus, recognoscimus publice per presentes, quod con- 
tractus illius seu vendicionis bonorum nostrorum omnium et singulorum 
tam in villa, quam in campis ville Stutirnheim sitorum, quem et quam 
eum viris honorabilibus magistris consulum, consulibus et universitati 
civium Erfordensium legittime inivimus et fecimus, iusta secundum ius 
terre Thuringie et civitatis Erfordensis volumus et promittimus esse 
warandia simpliciter qualibet sine dolo. Promisimus eciam et promitti- 
mus prefatis magistris consulum, consulibus et universitati, quod feoudum 
dictorum bonorum tenebimus in nostra possessione, sic quod, quando- 
cunque ipsi volent et nos requisierint, ipsis id feoudum coram domini 
feoudi resignare debemus legittime; quamdiu autem hoc non fecerint, 
feoudum huiusmodi tenebimus et cum eo nichil faciemus, quam quod 
discretum fuerit et dicti cives ac consules duxerint faciendum. In 
quorum testimonium sigillum nostrum, quo ambo utimur in hac parte, 
presentibus estappensum. Datum a. D. M°CCC°X XI», VI» Idus Septembr. 


1321. September 8. 4. 
Hermann der Jüngere, Marschall in Holghausen, gewührleistet auch 
seinerseits obigen Verkauf (s. Nr. 6). 

Or. mit S, im Kgl. St. A. zu M. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 5 


1321. Oktober 15. 8. 


Die propsteilichen Offiziale des Marienstiftes in Erfurt bekennen 
die erneute Stiftung eimer Vikarie in der Kirche Martini intra 
durch die Bürger Ulrich Swab und Heinrich Longe. 

Or. mit S. im Kgl. St. A. zu M. 


Officiales prepositure ecclesie s. Marie Erfordensis. Noverit dis- 
cretio universorum, quod anno incarnacionis Domini M» CCC* X X» X», 
Kal Decembris viri providi et honesti Ulricus dictus Suab et Heinricus 
dictus Lange opidani Erfordenses intentu Dei et pro salute suarum ac 
omnium animarum fidelium in ecclesia s. Martini, sita intra muros Er- 
furdenses, domini Bertoldi veri pastoris seu rectoris ibidem concurrente 
consensu beneficium ecclesiasticum seu vicariam de novo fundaverunt 
ac instaurarunt, eamque bonis, videlicet sex mansis cum dimidio terre 
arabilis Erfordensis mensure, duodecim frumenti et octo maldra annuatim 
exsolventibus, quorum quidem duo cum dimidio in campis villarum 
Frondorf et Aroldishusen, duo in campis ville Dachebeche et duo mansi 
in campis ville Sanstete adiacentibus siti consistunt, legittime dotaverunt, 
onus hoc vicarie inponentes eidem, quod, quicunque clericorum ipsam 
habuerit, missam in altare eiusdem ecclesie maiori legendo dumtaxat 
et cantando iuxta plebani libitum in ortu diei cottidie celebrabit, nec- 
non singulis divinis horarum officiis in ibi decantandis intersit, si causa 
rationabili vel honesta non fuerit impeditus. In cuius relevamen oneris 
ipse vicarius, qui tam de spiritualibus dicti beneficii seu vicarie, quam 
temporalibus investitus atque canonice fuerit institutus, proventuum 
predictorum et reddituum decem maldra et dimidium singulis annis 
percipiet et recipere debet in usus suos proprios convertenda. Ecclesia 
vero s. Martini seu.. procuratores ipsius unum maldrum frumenti et 
ordei, propter quod ipsi de luminaribus, libris et calice ceterisque de 
rebus ecclesiasticis ad divinum peragendum officium pertinentibus 
dietenus.. vicario providere tenentur, percipient in usus ipsius ecclesie 
redigendum, dimidium quoque maldrum utriusque frumenti reddituum 
eorundem.. scolaris aut ecclesiasticus ecclesie, qui procurationis eiusdem 
racione sibi tradite diebus singulis ad missam.. vicario ministrare tenetur, 
annuatim percipiet et habebit. Jus autem patronatus beneficii seu 
vicarie predicti et.. clericum presentandi sibi prefati fundatores et here- 
dibus suis perpetue reservare curarunt, ita videlicet, quod quemcunque 
dericum instituendum et investiendum ydoneum ipsi et post obitum 
ipsorum heredes eorum pariter cum vero.. pastore seu plebano ecclesie 
$ Martini sepedicte, qui pro tempore institutus extiterit et curam 
animarum ibidem habuerit, vicariam presentaverint ad eandem, recipiatur 
et admittatur, si non alias canonicum quid obsistat. In quorum certi- 


6 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


tudinem et maiorem omnium firmitatem nos.. officiales supradicti 
presentem paginam tradimus communitam nostro sigillo et signatam. 
Datum Erfordie anno Domini M» CCC» XXIe, Idus Octobris. 


1321. November 2. 9. 


Hermann, Graf von Gleichen, belehnt die Erfurter Bürger Theo- 
derich von Wisense, dessen Vater und Bruder mit der halben 
Mühle bei dem Predigerkloster. 

Sagittarius, Hist. der Grafsch. Gleichen S. 99. 

Nos Hermannus Dei gracia comes in Glichen recognoscimus et 
tenore presentium publice protestamur, quod honestis viris Theoderico 
de Wizense et Cunrado patri suo necnon Conrado fratri suo civibus 
Erfordensibus suisque heredibus dimidiam partem de molendino, iuxta 
Predicatores in Erford sitam, iure pheodali contulimus et conferimus a 
. nobis perpetuo possidendam. In huius rei certitudinem firmiorem 
presentem literam nostro sigillo dedimus firmiter roboratam. Testes 
autem sunt; dominus Rudolfus de Northusin decanus ecclesie s. Marie 
in Erford, dominus Otto de Weichmar et Albertus de Gunderichslebin 
milites ceterique fide digni. Datum et actum in monte sancti Petri in Erford 
anno Domini M.CCC . XXI, feria proxima post diem Omnium sanctorum. 


1322. Januar 12. 10. 


Der Rat von Arnstadt vergleicht sich mit dem lute der Stadt 
Erfurt wegen der über die Juden obwaltenden Streitigkeiten. 


Or. mit S. im Kgl. St. A. zu M. 
Höfer, Auswahl d. à. Urk. in deutsch. Spr. Nr 75. 
Burkhardt, UB. d. St. Arnstadt Nr. 87. 

Wie er Jacob von Ilmene unde Heinrich Knorre die ratismeystere, 
Heinrich Marcgreve uffe me Rfte, Heinrich Marcgreve munczere, 
Heinrich Schade, Ulrich Smersnitere, Albrecht Franke, Cunrat, der da 
genant is Babist, Cunrat von Ichterishusin, Cunrat Korn, Ditherich 
Mezzersmet unde Bertolt Nüz, die rat unde die stat gemeinlichen zu 
Arnstete, bekennen uffentlichen an dieseme kegenwerdigen brive unde 
tun künt allin lutin, die en sehen odir horen lesen, daz wie der sache, 
die zwischen uns an eyme teyle, unde den erberin lütin, den.. ratis- 
meystern, dem rate und der gemeynde der stat zu Erforte von deme 
andirn teyle umme gemeynschaf somelicher Jüdin umme den ban, die 
dar umme wider uns gegebin was, unde swaz die sache ane getrete 
mochte, berichtet sint früntlichen unde gutlichen, alse hie gescrebin 
Stet. Wir vorezihen üns zum ersten allir sache, der wie begonst hattin 
zu vorderne, oder an diese czit gevordern mochten, sunderlichen oder 
gemeynlichen, unde aller unser brive, die wir dar ober gewunnen hattin 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 7 


oder noch gewinne mochten, umme gesüch kegen den Judin und 
Judinnen zu Erforte, sie sint, swa sie sint, die ir Judin sint, unde dar 
ümme nicheine vorderunge nummerme habe wollin. : Were abir, daz 
lemant were in der stat zu Arnstete, der sich dar uz werfen welde, 
vorderünge zu habinde weder die vorgenantin Jüdin unde Judinnen zu 
Erforte, wirt der vortrebin von unseme lyeben herren, greven Heinriche 
von Swartzburg .. uz der stat zu Arnstete, daz schulle wie stete halde. 
Vórdirt ouch .den ichein unse burgere, der umme die vorderunge be- 
schuldiget worde, vor unseme vorgenantin herrin oder vor deme rate 
zu Arnstete, wert he der vorderunge ober komen mit zween bederven 
mannen uffe den heiligen, vortribet den ouch unse vorgenante 
herre mit ieme, das wolle wie ouch stete halde. Mag man en der 
vorderunge aber nicht ober kome, alse da vore gescrebin stet, so 
sal he sin recht da vortün mit sines selbes hant. Alle diese 
vorgescrebene rede unde süne gelobe wie stete unde gancz zu 
haldene ane argelist, unde zu eyner uffinbarin vestenunge habe wie 
der stat insigel zu Arnstete an diesen bryf gehenget Des sint gezüge 
die gestrengin ryttere, er Cunrat Weyger und ir Friderich von Wiczze- 
leibin, unde ouch die erberin lute ir Ditherich von Myla, der tumherre 
zu unser frowin, meyster Heinrich von Sybeleibin, tumherre zu sancte 
Severe zu Erforte, unde Albrecht unse scribere, pfarherre zu Blankin- 
burg, unde ander frome lute. Dirre bryf is gegebin nach Gotes geborte 
tusint iar driehundirt iar in deme czwey unde czwenzigisten jare, an 
deme nehesten dinstage vor deme achezenden tage. | 


1322. Januar 20. | 11. 
Der propsteiliche Offisial des Marienstiftes bekennt, dass Heinrich 
genannt von Molhusen auf seine Güter zu Hofmonra verzichtet 
und Gotschalk Lange beauftragt hat, das Lehen darüber bei dem 
Grafen von (Gleichen aufzulasn. — ' 

Or. mit S. im D. A. . 


Nos officialis prepositure ecclesie s. Marie Erfordensis recognoscimus 
et tenore presentium publice profitemur, quod anno Domini MeCCC» X X TI», 
XIII.Kal. Februarii constitutus coram nobis Henricus dictus de Mol- 
husen sex mansos et tria quartalia unius mansi terre arabilis cum 
curiis attinentibus necnon omni iure, utilitate et usufructu in eisdem 
bonis sibi competentibus in villa et campis ville Hovemunre in manus 
nostras libere et voluntarie resignavit, que quidem bona idem Henricus 
de Molhusen a nobili viro domino.. comite de Glychen in feodo tenuit 
et possedit. Dedit nichilominus Gotshalco, filio quondam Hugonis Longi, 
plenam potestatem, sepedictos mansos cum curiis attinentibus et iuribus 


8 Geschichtequellen der Prov. Sachsen. 


ipsis bonis sibi spectantibus resignandi vice et nomine ipsius in manus 
dicti domini .. de Glychen, prout est moris et iuris, ratum et gratum 
habens, quidquid per dictum Gotshalcum actum fuerit in premissis. 
In cuius rei evidentiam nostrum sigillum duximus presentibus appen- 
dendum. Datum et actum anno et die prenotatis. 


1322. Mai 9. 12. 


Hugo de Rynkeleybin miles bekennt, dass er honestum virum de 
Kobenstete, civem Erfordensem, Thele, seine Frau, und alle ihre 
Erben mit zwei Hufen in pago ville Hastinsleybin, die bisher 
Rudigerus, filius Syffridi de Hastinsleybin militis, Hugo et Hen- 
ricus fratres dicti de Hastinsleybin inne gehabt, belehni habe. 
Testes: Ludewicus de Willerstete, Syffridus de Hastinsleybin 
milites, Guntherus de Tenestete armiger, Theodericus Cingulator, 
Kristanus dictus Franke et Erwinus de Sunneborn cives Erfordenses. 
Datum anno Domini M» CCC» X XII» dominica, qua cantatur cantate 
Domino. 
Or. im Kgl. St. A. zu M. S. d. 


1322. Juni 8. | 13. 


Frater Dytmarus ordinis. Cysterciensis, episcopus Gabulensis, 
gerentes vices Mathie archiepiscopi Moguntini electi verleiht einen 
Ablass von 20 Tagen allen, welche die Kirche s. Martini veteris 
hospitalis intra muros Erfordenses besuchen und daselbst vor dem 
Altar fünf Vaterunser beten, einen Ablass von 40 Tagen aber 
denen, welche der Hostie folgen oder ihre mildreiche Hand für den 
baulichen Unterhalt der Kirche öffnen. 

Datum Erfordie anno Domini M.CCC.XXIL, VI. Idus Junii. 

Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d. 


1322. Juni 8. | 14. 


Helmbrich, Vogt sw Balhausen, bezeugt den Vertrag, welchen 
Theoderich von Ringleben mit Reinold, Vikar an der Egidienkirche 
in Erfurt, wegen rückständiger Zinsen geschlossen hat. 

Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d. 

Ego Helmbricus advocatus domini mei, domini Friderici marchionis, 
in Balhusen presentibus publice recognosco, quod Theodericus de Rinke- 
leiben, filius quondam Th. dicti Wenigen, promisit fideliter in mea 
presencia constitutus, quod ipse velit et debet omnes fructus, qui hoc 
anno crescent in manso, in campis ipsius ville Rinkeleiben sito, quem 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 9 


habuit pro censu annuo a domino Reinoldo sacerdote, vicario ecclesie 
s. Egidii in Erfordia, reponere simul in unum locum, nec debet eos 
dispergere seu dissipare quoquo modo, nisi prius dederit predicto 
domino Reinoldo duo maldra boni frumenti hiemalis et duo maldra 
ordei pro censu futuro in festo beati Michaelis dando. Et si ipse 
Theodericus vendidit aliquos agros ex predicto manso, debet alios eque 
bonos fructus habentes reponere de aliis bonis suis, ut locum agrorum 
suppleant venditorum. Insuper predictus Th. promisit, quod pro neglecto 
censu, videlicet pro septem et dimidio maldro frumenti et ordei, velit 
dare predicto domino Reinoldo vel suo successori in vicaria unum 
maldrum frumenti et ordei census annui in festo beati Michahelis de 
dimidio manso, quem in feodo tenet a domino Hugone de Hervers- 
leibin, tam diu, quousque idem „Theodericus huiusmodi pensionem 
reemat pro undecim talentis denariorum Erfordensium. Et si non 
simul potest reemere dictam pensionem totam, sibi data est facultas 
partem mediam et iterum partem mediam, cum poterit, reemendi. Debet 
quoque sepedictus Theodericus, quandocunque fuerit monitus, . resignare 
domino Hugoni prefato ipsum dimidium mansum et rogare, ut conferat 
eum Bertoldo de Gotha iuniori, civi Erfordensi, ut alteri civi Erfordensi 
cuicunque ipse dominus Reinoldus predictus rogaverit conferendum. 
Sed postquam idem Theodericus prenotatam pensionem totaliter reemerit, 
iterum debet recipere in feodo dictum dimidium mansum a domino 
Hugone prenotato. Elegit preterea super se in penam predictus Th. 
voluntarie, quod, si ipse promissa prenotata in toto vel in aliqua sui 
parte violaverit seu fregerit, debet reputari pro convicto coram iudicio 
meo, et debeo predicto domino Reinoldo pro dampno suo, siquidem 
ipsum ex negligencia premissorum sustinere contingerit, pignus ab 
ipso Theoderico omni queremonia cessante, quandocunque requisitus 
fuero, procurare. Ad hec itaque me obligo sigillum meum ad preces 
predicti Theoderici presentibus appendendo. Testes huius rei sunt: 
discreti et honesti viri dominus Johannes plebanus ecclesie s. Egidii in 
Erfordia, dominus Waltherus plebanus in Raspenberg, dominus Gerboto 
vicarius in Gebese, dominus Nicolaus vicarius ecclesie s. Micha- 
helis in Erfordia, Bertoldus de Gotha iunior civis Erfordensis et quam 
plures alii fide digni. Datum anno Domini M» CCC* X XII*, feria tercia 
post festum Trinitatis proxima. 


1322. Juni 30. 15. 


Rudolf, Sohn des Ritters Johann von Hervirsleiben, bekennt, dass 
Berwicus de Rodestok, Bürger zu Erfurt, eine hulbe Hufe zu 
Ringleben für 15 Talente Erfurter Pfennige von Ludewicus dictus 


10 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Roub de Rynkeleiben erkaufte, dieselbe aber dem Verkäufer gegen 
einen Zins wieder übertrug. 
Or. mit S. auf der Herzogl. Bibliothek zu Wolfenbüttel. 

Ego Rudolfus de Hervirsleiben, natus quondam Johannis de Hervirs- 
leihen militis, recognosco publice tenore presentium litterarum, quod 
vir honestus Berwicus dictus de Rodestok opidanus Erfordensis unum 
dimidium mensum proprium, seu qui proprius est, terre arabilis situm 
in campis ville Rynkeleibin, qui quondam fuit Bertoldi de Hastinsleibin, 
apud Lutegerum dictum Roüb de Rynkeleibin pro quindecim talentis 
denariorum Erfordensium sibi plenimode solutis, legitime comparavit, 
quem inquam dimidium mansum prefatus Berwicus econtra misit et 
locavit prefato Lutegero et Mechtildi uxori sue legittime ad ius here- 
ditarium, sic quod Lutegerus et Mechtildis predicti unum maldrum et 
dimidium maldrum, scilicet tria quartalia frumenti et tria quartalia ordei 
nomine iusti census hereditarii semper in festo beati Michahelis prefato 
Berwico et suis heredibus dare debent et annis singuljs de dicto manso 
dimidio exsolvere tenebuntur. Est etiam in dicto contractu et locatione 
taliter contractatum, ut, quamcunque Lutegerus aut Mechtildis predicti 
dictam pensionem in ipso termino Michahelis supradieto non darent 
aut exsolverent, quod ex tunc prefatus Berwicus aut sui heredes pretacti 
se de dicto medio manso debebunt intromittere et cum eodem disponere 
seu agere, quicquid sibi melius et utilius videbitur expedire, eciam si 
hune vendere vel locare aliis voluerint, quibus volent. Huius testes 
sunt: famosi viri et validi Heinricus de Weringeshusin, Bertoldus de 
Germar, Heynemannus de Notteleybin, Fridericus frater suus et Hein- 
ricus de Dachebeche residentes in Rynkeleibin, necnon honesti viri 
Cunradus de Gotha residens in Buseleibin, Guntherus dietus vomme 
Steyne et Syfridus dictus de Schepfindorf cives Erfordenses et plures 
alii fide digni ad hoc vocati pro testibus et rogati. In cuius rei testi- 
monium ego Rudolfus de Horvirsleibin predictus ad preces Berwici, 
Lutegeri et Mechtildis predictorum dedi hanc litteram meo sigillo, quod 
huic littere est appensum, fideliter communitam. Datum anno Domini 
M» CCCo XXII», pridie Kal. Julii. 


1322. Juli 9. 16. 
Golischalk und Hugo, Gebrüder, Söhne des Hugo Longus, und 
Bertradis, ihre Mutter, verkaufen dem | Delerskloster in Erfurt 
Ilufen, Höfe, Zinsen und ihren Anteil an dem Gerichte zu Alach. 

Diplomatar des Petersklosters auf der Kgl. Bibliothek in Berlin, 
Nos Gotschalkus et Hugo, fratres nati quondam Hugonis dicti 

Longi bone memorie civis Erfordensis, una cum matre nostra Bertradis 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 11 


sub sigillis et litteris sigillatis honorabilium virorum officialium Sancte 
Marie et Sancti Severi ecclesiarum Erfordensium recognoscimus publice 
profitentes, quod forma legitimi contractus, que in alienationibus bonorum 
tam proprietariorum, quam hereditariorum et se moventium ac im- 
mobilium haberi consuevit, in omnibus ex certa scientia observata, 
religiosis et in Christo devotis domino abbati et toti conventui monasterii 
sancti Petri in Erfordia ordinis S. Benedicti ac eorum monasterio tres 
cum dimidio mansos terre arabilis minus uno agro et unam curiam 
allodii nostri cum duabus aliis curiis in campis et villa Alch sitos, 
partim proprios et partim hereditarios et in parte feodales, ac etiam 
quatuordecim talenta denariorum Erfordensium annue pensionis sive 
census cum sex solidis, que nobis in prefata villa Alch de novem 
mansis et eorum pertinentiis iure advocatitio competebant, a quibusdam 
hominibus diete ville ipsos mansos tenentibus persolvenda, cum omni 
iurisdictione et iudicio, que nos in ipsa villa contingebant, criminali 
videlicet et civili, et generaliter dicendo omnia et singula, que in eadem 
villa Alch seu etiam in campis ville ibidem usque ad hec tempora 
dinoscimur habuisse, quocunque et quibuscunque nominibus censeantur, 
uno tamen talento annui census de prefatis quatuordecim talentis nobis 
prius in aliis debitis defalcato, vendidimus et possessionaliter tradidimus 
plenissimo cum effectu perpetuis temporibus possidenda eo vigore et 
iure, quo res vendita transire debet merito ad emptorem, pro centum 
et triginta sex marcis preter unum fertonem puri argenti nobis utiliter 
persolutis, hoc expresso principaliter et promisso, quod nobis in eadem 
villa et campis ibidem nihil possessionis, census, obventionis, iuris, 
iudicii, iurisdictionis et dominii penitus reservabimus, excepto quodam 
feodo, quod wegemite communiter appellatur, ab illustri principe domino 
lantgravio Thuringie procedente, quod ad manum fidelem nobis per 
dictum dominum abbatem et conventum suum traditum et commissum 
tenebimus, donec idem domimus abbas et conventus eius approbationem 
huius feodi sibi et suo monasterio opportune et commode poterunt 
sperare ab eo et ubi de iure competit impetrari; ita tamen, quod questus 
seu emolumentum dicti feodi, qualiscunque seu qualecunque fuerit, 
exnunc non nobis, sed prefato domino abbati ac eius monasterio cedere 
et dari debebit sine omni diminutione et defectu secundum exigentiam 
temporis expedite, prorsus nobis in dicto feodo nichil iuris, lucri, 
dominii, sicut et prioribus ipsis venditur, reservantes. Insuper nos 
Gotschaleus et Hugo fratres predicti unacum matre nostra predicta ac 
Conrado dicto Hoterman avunculo nostro et Katherina uxore mei, Got- 
schalei predicti, per fidei dationem promittimus in his scriptis, dominum 
abbatem eiusque conventum ac eorum monasterium de prefatis bonis 
omnibus et singulis eorumque pertinentiis et annexis, secundum quod 


12 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


moris est et iuris terre Turingie et civitatis Erfordensis, iusticialiter 
warandare et ab omni impetitione, tam in parte, quam in toto reddere 
liberos et indemnes nostris laboribus et expensis; renunciantes insuper 
occasione dicti contractus omni exceptioni non date, non solute, non 
numerate pecunie, exceptioni doli mali et generaliter omni iuri, bene- 
ficio et exceptioni legis et canonis, per que presens contractus in 
qualibet sui parte posset rescindi vel quomodolibet infirmari. In 
premissorum igitur omnium et singulorum certitudinem ampliorem nos 
Rudolphus de Northusen et Theodericus de Myla S. Marie et Johannes 
dictus de Jhene S. Severi ecclesiarum Erfurdensium officiales sigilla 
nostre officialitatis presentibus ex certa scientia duximus appendenda. 
Testes haius rei sunt: discreti viri dominus Siffridus dictus de Hallis, 
magister Heinricus de Sebeleybin, dominus Nicolaus dictus de Byche- 
lingin canonici ecclesie s. Severi Erfordensis, Ludolphus de Ilmene, 
Theodericus dictus Saxo cives Erfordenses, Conradus de Salvelt rector 
scholarum monasterii s. Petri predicti ac Heinricus dictus Baurus 
scultetus ibidem necnon plures alii fide digni. Actum et datum Erfordie 
anno Domini millesimo tricentesimo vicesimo secundo, septimo Idus Julii. 


1322. Juli 13. li. 
Frater Ludewicus, ordinis Augustinensis, episcopus Marronyensis, 
gerentes vices Mathie archiepiscopi Moguntini olecti stelié der 
Kirche Martini intra in Erfurt. einen Ablassbrief aus. 

Datum Erfordie anno Domini M.CCC.XXII, III. Idus Julii. 
Or. im Kgl. St. A. zu M. S. d. 


1329. Juli 19. | 18. 


Strenui viri Ludewicus de Ilmene et Theodericus de Herverslevbin 
cives Erfordenses werden als Mitglieder des Lundfriedensgerichtes 
für Thüringen genannt in der Irrung zwischen der Stadt Mühl- 
hausen und den Herren von Hardenberg. 

Herquet, UB. der Reichsst. Mühlh. Nr.778, GQ. d. Prov. Sachsen IV, S. 366. 


1322. August 28. Erfurt. 19. 
Matthias, erwählter Erzbischof von Mainz, bestätigt und erneuert 
die Verpachtung des Hauses vor den Graden bei dem ersbischöf- 
lichen Garten und der neu gebauten Hofstatt, das Steinwerk 
genannt, an die Abtei Reinhardsbrunn und deren Mieter, den 
Cleriker Johann von Ramsla, auf. dessen Lebenszeit. 

Or. mit S.im D, A. 
Nos Mathias Dei et apostolice sedis gratia sancte Maguntine sedis 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 18 


electus. Visis et perlectis litteris bone memorie quondam domini Wern- 
heri predecessoris nostri, suo et capituli Moguntini sigillis munitis, 
super locatione seu concessione domus ante gradus Erfordenses iuxta 
pomerium nostrum et aree dicte Steinwerg nunc edificate, religiosis 
viris.. abbati et conventui in Reynhartesbürnen ordinis S. Benedicti 
Moguntini diocesis et eorum monasterio per predictum quondam 
dominum Wernherum, de consensu capituli Moguntini facta, quam 
locationem seu concessionem felicis recordationis quondam dominus 
Petrus predecessor noster in suis litteris, quas similiter vidimus, con- 
firmavit, quas inquam aream nunc edificatam et domum predictas 
Johannes de Ramsla clericus nunc inhabitat et possidet et ex parte.. 
abbatis et conventus in Reynhartesbürnen predictorum inhabitare et 
possidere debet ad.tempus vite sue, nos ipsas locationem et concessionem 
eo modo sicut facte sunt, necnon inhabitationem et possessionem pre- 
dicti Johannis de Ramsla clerici ratas habentes, confirmamus et presen- 
tibus litteris innovamus, dantes super eo has litteras nostri sigilli 
appensione munitas. Datum  Erfordie V^ Kal. Septembris, anno 
Domini millesimo trecentesimo vicesimo secundo. 


1322. November 26. 20. 


Lutolf von Stuternheym, seine Frau und Söhne eignen dem Cantor 
des Severistiftes, Hugo von Varila, eine Hufe Artlandes zu Varila, 
welche früher Rudolf von Varia dem Erfurter Bürger Dietrich 
von Varila zu Lehen gegeben hatte, deren Verleihung aber un sie 
gekommen ist. 

Or. im D. A. S. d. 


Noverint universi presentium inspectores, quod nos Lutolfus de 
Stuternheym, Utilia uxor sua, Lutolfus et Rodultus filii eorundem 
mansum unum terre arabilis situm in campis ville Varila, quem a nostro 
sororio Rodolfo de Varila pie memorie Thidericus de Varila quondam 
civis Erfordensis suique heredes titulo iusti feudi tenuerunt, cui in 
collatione facienda dicti mansi successimus, honorabili viro domino 
Hugoni de Varila, cantori ecclesie sancti Severi civitatis Erfordensis 
predicte, propter eius promociones neenon servicia nobis inpensa et 
inpendenda appropriavimus et damus in proprium per presentes, ut 
de predicto manso faciat in perpetuum, quidquid sibi placuerit faciendum ; 
sibi insuper promittentes auctorizare, expedire et disbrigare mansum 
predietum contra quamcunque universitatem de appropriacione facta 
eidem collegium et personam. Huius rei testes sunt: Hermannus de 
Tunna, Theodericus de Brantbac vicarii ecclesie s. Marie civitatis 
Erfordensis predicte, Hermannus de Novo foro miles, Henricus de 





14 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Botenhusen castrensis in Rasteberc et quam plures alii fide digni. In 
premissorum testimonium presentem litteram dedimus sigillo Ludolffi 
de Stuternheym sigillatam, cum sigillis alii propriis careamus. Datum 
anno Domini M*CCC*X XP, in crastino Katterine, quod fuit VI. Kal. 
Decembris. 


1322. December 10. 21. | 


Rudolf von Herversleiben belehnt das Martinshospital $m Erfurt 
mit 48 Ackern Wiesenlandes zu Ringleben, welche es von Theoderich 
von Weringishusin, dessen Brüdern und Heinrich, genannt Kirs- 
lache, erkaufte. 

Or.im E. A. S.d. 


Nos Rudolfus de Herversleybin recognoscimus ac omnibus hanc 
litteram inspecturis cupimus fore notum, quod vir honestus et providus 
Theodericus de Weringeshusin de speciali licencia, favore vel consensu 
viri famosi Heinrici de Weringishusen fratris sui, immo, ut verius est 
una cum ipso Theoderico fratre suo vendidit seu vendiderunt rationa- 
biliter et rite pratum seu quadraginta et octo agros prativos, quod vel qui 
dicuntur in vulgo communiter daz begrabete rieth, parcialiter et divisim 
videlicet provisoribus hospitalis s. Martini in Erfordia ac ipso hospitali 
triginta et duos agros, necnon Heinrico iuveni dicto Kirslach civi Er- 
fordensi sedecim agros eiusdem prati siti in campis ville Rinkeleybin 
pro certa pecunia dictis venditoribus persoluta, nobis, ut iuris est, agris 
aut prato supradicto omnique iuri, quod m eodem prato vel agris 
habuerunt, libere renunctiantes et resignantes eosdem. Cumque eciam 
idem Heinricus Kirslach suos sedecim agros prenarratos vendere decre- 
visset, eos causa continuitatis agrorum omnium predictorum prefato 
hospitali seu provisoribus ipsius legittime vendidit pro certa pecunia 
summa sibi tradita et soluta, nobis, ut ius postulabat, eosdem agros 
resignando omni quoque iuri, quod habuit in eisdem, in presentia nostra 
libere renunctiavit Et nos ad preces predictorum fratrum de Weringis- 
husen et dicti Heinrici Kirslach pratum in toto vel agros omnes et 
singulos supradictos, puta quadraginta et octo numero computatos, qui 
ad nos iure dominii pertinere dicuntur, nominato hospitali sive provi- 
soribus ipsius contulimus et in presentibus conferimus iure hereditario 
perpetue possidendos, nobisque solidum unum Erfordensium denariorum 
in prato vel agris reservantes eodem, quem provisores hospitalis ipsius 
singulis annis circa festum s. Michahelis exsolvent nobis in signum 
census hereditarii reservati. In quorum omnium testimonium pre- 
missorum nos Rudolfus supradictus presentem paginam sepefato hos- 
pitali ac provisoribus ipsius tradimus nostro sigillo fideliter communitam. 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil, 15 


Testes huins sunt: Ulricus dietus Suab, Guntherus de Arnstete, Kristianus 
Franco cives Erfordenses, Conradus de Marpbeche clericus et alii quam 
plurimi fide digni. Datum anno Domini M*CCCeX XII, feria sexta post 
diem b. Nicolai proxima. 


1323. April 6. 22. 


Friederich Vitsthum stiftete nach dem Willen seines verstorbenen 
Vaters mit Zustimmung des Dekans Rudolph vom Marienstift 
in der Kirche sancti Laurenti in Erfurt au Ehren der Heiligen 
Simon und Judas eine Vikarie, dotiert dieselbe mit 3 Hufen und 
1 Hofe in Dachwig, 5|, Hufen in Kirchheim, mit 1 Hofe, 9 Hufen 
bei Ichtershausen und den davon entfallenden Zinsen. Das Patronat 
behält er sich selbst auf Lebenseeit vor, dann sollen es seine patrui 
minorennes, Heinrich und Rudolph Vitzthum, und die nächsten 
Erben des Stifters besitsen. Dieser conferiert das neue beneficium 
dem Vikar Jacob von Wissensee mit der Verpflichtung, einen Tag 
um den andern eine Messe zu lesen. 


Propsteiliches Beneficialbuch im D. A. 


1323. Juni 29. 23. 


Heinrich, der Abt, und der Convent des Klosters Fulda kaufen von 
Hermann und Friedrich von Spangenberg und Hermann und 
Friedrich von Drivorte für 900 Mark das Haus zu Vargula. 
Gregeben an sente Peters und sente Paulis tage, du man zalte von 
Gotes geburte tusent iar, druhundert iar in deme dru und zwen 
zegesten iare. 

Or. im Herzogl. St. A. zu Gotha. 


1323. Juli 18. 24. 


Der Hat von Erfurt bezeugt, dass Frau Utha, Mutter des ver- 
storbenen Heinricus de Lapicide, ihre beweglichen Güter dem Rats- 
mitgliede Theoderich von Malsleben geschenkt habe. 

Or. im Kgl. St. A. zu M. S. d. 


Nos Sybotho de Stalberg, Heinricus dictus de Ornstok, Gotsalcus 
dictus Kerlingerus, Cunradus de Alch magistri consulum, Nycolaus de 
Salcza, Hartungus Hotermannus, Cunradus de Luttirsborn, Heinricus 
de Muchelde apud ecclesiam Mercatorum, Theodericus de Waltershusin, 
Hermannus dictus Bok de Brantpach, Theodericus de Gruzen, Ecko de 
Somerde, Johannes dictus Emmichen, Berwicus de Rodestok, Hartungus 
fefde Pfilbeche, Heinricus dictus Rost de Mannestete, Theodericus de 


16 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Malsleibin, Wernherus de Arnstete, Guntherus de Lapide, Cunradus de 
Nuwesezin, Andreas de Kollede, Guntherus dictus Veterlin, Rudolfus 
de Wandesleibin, Johan dictus Kupferslegere consules necnon Theo- 
dericus de Herversleibin, Cunradus de Bechstete, Nycolaus de Eyl- 
brechtisgehoven et Tizelo dictus Martini rectores universitatis civitatis 
Erfordensis recognoscimus et tenore presentium profitemur publice 
litterarum , quod constituta coram nobis discreta matrona domina Utha, 
mater quondam Heinrici de Lapicide nostri civis, presente honesto viro 
Theoderico de Malsleibin, socio et cive nostro predicto, eidem Theoderico 
omnia bona sua mobilia, que et idem Theodericus in suam recepit 
possessionem, perfecta donacione inter vivos bona voluntate libere tradidit 
et donavit, et juravit eadem domina ad sancta sanctorum in nostri 
presentia predictam donacionem ratam tenere temporibus perpetuis et 
habere. In quorum testimonium sigillum civitatis Erfordensis presentibus 
est appensum. Datum anno Domini MeCCCeX XII, XV° Kal. Augusti. 


1323. Juli 28. 2D. 


Die Tutoren und Provisoren des Martinshospitales in Erfurt be- 
urkunden die Stiftungen und Schenkungen des Spitalmeisters 
Günther Herdeyn. 
Or. mit 1 S, im E. A. Auf dem Fale steht: Auno domini M? CCC? L? circa 
festum penthecostes inventa fuit littera apud proximiorem dominum 
C. de Frankenhusen. 

Nos Rudolfus decanus ecclesie s. Marie Erfordensis, Heynricus de 
Gebese et Ulricus dictus Suab, tutores ac provisores hospitalis ecclesie 
s. Martini intra muros Erfordenses, recognoscimus et ad noticiam per- 
venire cupimus omnium, quibus noscere* fuerit oportunum, quod vir 
honestus Guntherus dictus Herdein civis Erfordensis et ex nunc eiusdem 
hospitalis magister seu procurator existens, bona subnotata, videlicet 
unum mansum et quartam partem mansi cum sex agris terre arabilis 
in campis villarum scilicet Maioris et Minoris Rethebeche et pertinenciis 
sita, censum unius maldri frumenti Erfordensis mensure et duarum 
librarum denariorum eorundem annuatim exsolvencia, circa strenuum 
militem .. dictum de Volgstete, necnon quadraginta et octo agros terre 
prative, sitos in campis ville Rinkeleybin, quos erga famosos viros.. 
dictos de Weringishusin iam dicto hospitali seu.. infirmis inibi degen- 
tibus ob amorem Dei et suorum omniumque fidelium veniam delictorum 
pro propria eius et certa pecunia soluta plenarie conparavit empcione 
perfecta hereditario iure, quoad prativa, et iure proprietatis, quoad alia 
nominata bona perpetue possidenda, quorum tamen bonorum fructus 
singulis annis sibi, quamdiu luce presenti vitam habuerit, retinuit et 
servavit. Insuper idem Guntherus, ad morem... viri sapientis et discreti 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 17 


sue salutis anime non immemor existentis, hec subscripta legavit, ut 
scilicet plebano ecclesie s. Martini veteris hospitalis in Erfordia unum 
solidum atque cuilibet .. sacerdoti, vicariam ibidem habenti, unum solidum, 
scolari quoque vel ecclesiastico sex denarios, similiter etiam . . plebano 
infirmorum dicti hospitalis unum solidum et.. suo scolari sex denarios 
denariorum Erfordensium legalium et bonorum, que quidem legata de 
bonis memoratis post ipsius obitum per.. magistrum hospitalis, qui pro 
tempore constitutus aut institutus fuerit, semper in eius anniversario 
legatariis eiusdem fore danda, tradenda vel paganda.  Decrevit, statuit, 
ordinavit et iussit, ut apud ipsos sui fidelis perhennisque memoria ac 
anniversarium vigiliis, missis et ceterorum suorum oracionibus peraga- 
tur. In cuius rei certitudinem et maioris roboris firmitatem presentem 
paginam super hoc editam nostris quo fungimur sigillis et utimur puta 
nostri decanatus et hospitalis supradicti tradidimus communitam. Testes 
eciam sunt: dominus Henricus plebanus dicti hospitalis, Henricus dictus 
Lange civis Erfordensis, Conradus de Marpbeche sacerdos et alii quam 
plures fide digni Datum anno Domini M9*CCCeX XIII» V» Kal. 
Augusti. | 


1323. September 28. 26. 


Theoderich von Varila, Bürger in Erfurt, verkauft 3 Hufen, 1]; 
Wiese und 8 Höfe gw Stotternheim dem Kloster Ilmen, welche 
Güter er bisher von Ludolph von Stuternheim und dessen Söhnen, 
Ludolph, Rudolf und Ludolph, zu Lehen trug. 
Zeugen: Heinrich von Vanre, Conrad genannt Weyger, Ritter, 
Otto iunior von Vanre, Heinrich Vicedum wunior genannt Wyndeck. 
Datum anno Domini M.CCC.XXIIL, IV Kal. Octobris. 
Regest im Arnstädter Repertorium des Fürsti. St. A. zu Sondershausen. 


1328. Dezember 29. 94. 


Der Offisial der Propstei des: Marienstiftes in Erfurt investiert 
den Lriester Jacob, genannt von Eschenborn, welchen Rudolph, 
Dekan des genannten Stiftes, zum beständigen Vikar der seiner 
Dignität incorporierten Pfarrkirche s. Benedicti in Erfurt prä- 
sentiert hat, weist die Parochianen zum (Gehorsam an und be- 
hält dem Vikar den schon früher vom Dekan fesigestellten Lebens- 
unterhalt vor. 

Datum anno Domini M.CCC. XXIII. III. Kal. Ianuarii. 

Or. mit S. £m D, A. 


Geschichtsq. d. Pr. 8. Erfurt '. XXIV. 2 


18 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1524. März 25. 28. 


Johann, Pleban, die Prokuratoren und die ganze Gemeinde der 
Pfarrkirche s. Egidii in. Erfurt verkaufen behufs Vollendung des 
angefangenen Turmbaues den Eheleuten Heynemann und Gerdrud 
von Northusen für 16 Mark Silber eine lebenslängliche Rente von 
2 Mark aus drei Kramläden der Kirche. 

Or. im E.A. S.d. 


In nomine Domini amen. Nos .. officialis prepositure ecclesie 
b. Marie Erfordensis recognoscimus et presentibus publice profitemur, quod 
dominus Iohannes plebanus, Hermannus Teschener et Conradus Humrer 
procuratores .. ceterique parochiales universi ecclesie sancti Egidii in 
Erfordia pro consummandis edificiis inchoatis in quadam turri, con, 
tiguata ipsi eeclesie, in. qua turri sacristia et plura alia reservanda dicte 
ecclesie utilia et necessaria preparantur, nomine ipsius ecclesie tracta- 
tibus, bona deliberacione et consiliis prehabitis, vendiderunt et tradi- 
derunt Heynemanno de Northusen et Gerdrudi uxori sue legittime, 
opidano Erfordensi, duas marcas annui census usualis argenti, videlicet 
duas libras denariorum Erfordensium pro marca qualibet conputando, 
possidendas et tenendas ad vite sue et alterius ipsorum, qui super- 
vixerit, tempora ac solvendas sibi et alteri ipsorum, qui supervixerit, 
unam marcam in festo sancte Walpurgis et unam marcam in festo 
S. Martini annis singulis complete et integre de bonis seu redditibus 
ipsius eeclesie infrascriptis, videlicet de instita, quam domina Katherina 
apothecaria et Heinricus eius filius, item de duabus libris de instita, 
quam Iohannes dictus Ozzech et uxor sua legittima, item de triginta 
solidis denariorum Erfordensium de instita, quam Katherina dicta 
Richen tenent et possident, ipsi ecclesie nomine census annui debitis, 
ita quod, postquam predicti emptores vel alter ipsorum, qui supervixerit, 
suis terminis duas marcas, ut prescribitur, consecuti fuerint, residuum, 
quod superfluit apud ipsam ecclesiam , remaneat in usus suos, prout 
oportunum fuerit, convertendum, pro precio sedecim marcarum puri 
argenti, quod precium venditores nomine quo supra iustum reputantes 
sibi solutum et ponderatum a prefatis emptoribus complete et integre 
sunt confessi. Renuntiaverunt siquidem venditores predicti expresse 
exceptioni non soluti, non ponderati seu non numerati precii , beneficio 
restitutionis in integrum, actioni in factum, doli mali et specialiter 
legi, qua cavetur renunciacionem generalem esse invalidam, generaliter 
eciam omni beneficio legis vel canonis, per quod dictus contractus in 
. toto vel in parte viciari, irritari posset aliqualiter aut rescindi, promit- 
tentes fideliter nomine quo supra dictis emptoribus stipulantibus super 
predicto censu litem aut controversiam non inferre, inferenti non con- 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 19 


sentire, sed ipsos ad vite sue vel alterius ipsorum, qui supervixerit, 
tempora de ipso iusticialiter warandare et ab inpeticione cuiuslibet 
reddere liberos et indempnes. Postquam autem Henricus et.. uxor 
sua, emptores predicti, ambo iura carnis exsolverint, extunc dictus 
census ad prefatam ecclesiam s. Egidii libere revertatur. Et quia.. 
plebano ecclesie predicte de duabus libris debitis de instita, quam 
domina Katherina et Henricus suus filius possident, ut premittitur, 
pro sua mensa cedunt, renunciavit dominus Iohannes plebanus pre- 
dictus ipsis -- — —* solidis intuitu venditionis predicte, ita videlicet, 
quod viventibus dietis emptoribus vel altero ipsorum sibi tres solidi 
denariorum Erfordensium, postquam prefati emptores suum consecuti 
fuerint annis singulis, de eo quod superfluit, ut premittitur, persolvantur. 
Nos itaque ad peticionem .. venditorum predictorum prefatam vendi- 
tionem considerata utilitate dicte ecclesie ratam habentes, ipsam auctori- 
tate ordinaria in nomine Domini presentibus confirmamus. Testes huius 
rei sunt: Gyselherus Crysteninge, Conradus de Guthern, Bertoldus de 
Gotha iunior, Guntzelo Rabienolt, Gotschalcus Lubelyn, Theodericus 
de Kollede et quam plures alii fide digni. In quorum omnium et 
singulorum testimonium sigillum officialitatis nostre presentibus duxi- 
mus apponendum. Datum anno Domini millesimo tricentesimo vicesimo 
quarto, VIIL Kal. Aprilis. 
^ Hier ist das Pot. durchlöchert. 


1324. Juni 2. 29. 


Das Kapitel des Marienstiftes und die 16 Plebane der Pfarr- 
kirchen in Erfurt verbinden sich gegen den mainsischen Provisor 
Hermann von Gutenshausen, welcher, durch eine gegen seine 
Entscheidung eingelegte Berufung beleidigt, sie mit feindseligen 
Schritten bedrohte. 

Or. mit 31 S. im D. A. 


Nos Rudolfus decanus, Conradus cantor, Hertwieus de Horselgowe, 
Fridericus de Witzeleyben, Iohannes de Ach, Hermannus de Alch 
magister, Ernestus de Molhusen custos, Theodericus de Myla, Ludewicus 
de Meckebach, Nicolaus de Appenheym, Theodericus Brunonis magister, 
Hermannus de Eschenewege, Theodericus de Smyre, Bertoldus de Mol- 
husen et Iohannes de Eymbeke canonici ecclesie s. Marie Erfordensis 
necnon Hermannus S. Andree, Conradus S. Mauritii, Bertoldus S. Georgii, 
Henricus S. Iohannis, Gyselherus S. Mathie, Guntherus Mercatorum, 
Iohannes S. Egidii, Theodericus S. Laurentii, Guntherus S. Bartholomei, 
Hermannus S. Thome, Henricus S. Martini in Plurali extra muros, Iacobus 
S. Pauli, Hermannus Omnium Sanctorum, Conradus S. Servatii, Bertoldus 

9* 





20 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


S. Martini hospitalis et Iacobus S. Benedicti ecclesiarum Erfordensium 
rectores considerantes, quod Hermannus de Gütenshusen provisor in 
allodio per appellationem, ab ipso et contra ipsum per nos et quamplures 
alios ex causis iustis et rationabilibus interpositam, reputat se offensum, 
et quod sine culpa nostra nobis malum inferre minatur et apud cives 
Erfordenses et alibi adversum nos et in preiudicium libertatis ecclesiastice 
quiequid potest cum calore iracundie ordinat et procurat, gravaminibus 
nostris frequenter intendens, super premissis igitur et aliis futuris 
periculis, tam contra ipsum Hermannum, quam alios quoscunque 
cupientes in quantum nobis est possibile providere, taliter, ut subsequitur, 
inter nos matura deliberatione prehabita duximus concordandun, 
videlicet: quod si per prefatum Hermannum vel per alium quemcun- 
que contra nos vel aliquem ex nobis pretextu predicte appellationis 
vel ex alia quacunque causa quicquid contigerit attemptari, illi et eius 
cause, defensioni et prosecutioni astare debemus omnibus consiliis et 
auxiliis, quibus possumus et valemus, et sibi contribuere debemus et 
volumus seeundum modum subscriptum, quamdiu defensio seu prosecutio 
talis durat, et quolibet auno infra octo dies ante ascensionem Domini 
vel infra octo dies post nos Rudolfus decanus et canonici predicti vel 
maior pars ex nobis unam personam ex plebanis predictis, et nos plebani 
predicti vel maior pars ex nobis personam unam ex canonicis predictis, 
necnon nos decanus et canonici vel maior pars ex nobis pro uno anno 
unam mediam personam ex dictis plebanis, et nos plebani vel maior 
pars ex nobis pro alio anno personam mediam ex dictis canonicis 
eligemus, que tres persone requisite a defendente seu prosequente 
ipsius et cause sue qualitate inspecta decernere debent et taxare quanti- 
tatem contributionis faciende infra unum mensem continuum a tempore, 
quo talis inceperit defendere vel prosequi causam suam, fietque predicta 
contributio de redditibus tam spiritualibus quam temporalibus, quos 
habemus in terra Thuringie, secundum modum et taxum contentum in 
unione cleri generali. Debet etiam talis in compositione contentari, 
quam predicte tres persone sufficere dicunt sibi aliquando, ex tunc 
non contribuetur ei, sed ex tunc suis propriis sumptibus litigabit; ipsius 
tamen appellationibus, quas predicte tres persone fore rationabiles seu 
probabiles dixerint, quod infra sex dies, postquam super eo ab appellante 
requisite fuerint, facere tenebuntur, astare et adherere debemus, et 
sentencias, si que in quacunque causa pro tali ferentur, sicut nobis 
mandatum et iniunctum fuerit, debemus et volumus exequi diligenter. 
Kt si inter aliquem ex canonicis et aliquem ex plebanis predictis dis- 
cordiam aliquam contigeret suboriri, prefate tres persone talem discor- 
diam sedandi habere debent liberam potestatem, nec debent ultra unam 
quindenam aliqualiter hoc differre; et predicte persone, quotiens electe 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 21 


fuerint sine contradictione, sibi premissa assumere tenebuntur; quarum 
si aliquam mori contigerit, tunc illi, qui talem elegerant, aliam infra 
octo dies debent eligere loco sui. Si vero aliqua earum iusto esset 
impedimento detenta, super quo debet fidei sue credi, talis alii ex illis, 
de quibus electa fuerat, durante tali impedimento, possit committere 
vices suas, et cui commiserit sine contradictione aliqua acceptabit. Et 
debet quilibet plebanorum predictorum taliter providere, quod in eius 
absentia suus vicarius ista servet. In omni quoque casu, ubi predictis 
tribus personis tradita est potestas, si omnes tres concordare nequeunt, 
sufficere debet, quod media persona fecerit seu decreverit cum altera 
earundem. Ad istam nostram ordinationem alios canonicos et plebanos 
recipere adhuc possumus, sicut nobis communiter vel maiori parti ex 
nobis placuerit et visum fuerit expedire, in hoc iam concordantes, 
quod honorabilis vir dominus lohannes, prepositus noster ecclesie s. 
Marie predicte, in nostra ordinatione huius modi, si voluerit, possit 
esse. Per premissa tamen a priori generali unione cleri alias facta 
recedere aliqualiter non intendimus , sed illi volumus firmiter inherere. 
Ut autem predicta, sicut ordinata et conscripta sunt a nobis, omni dolo 
et fraude exclusis, inviolabiliter observentur, et quod nemo ex nobis 
contra ipsa veniendi occasionem aliquam habeat sive causam, nos omnes 
et singuli ad sancta Dei ewangelia per nos corporaliter tacta ea iuravi- 
mus fideliter observare. Et in testimonium huius ipsa conscribi feci- 
mus et nostrorum sigillorum appensione muniri. Actum et datum 
anno Domini. M.CCC.XXIIIL, IV. Non. Iunii. 


1324. Juni 22. 90. 


Hermann, Graf von Gleichen, verpfünde der Stadt Erfurt die 
Grafschaft Vieselbach abermals für weitere 100 Mark Silber, so- 
dass die darauf geliehene Summe jelzt 410 Mark beträgt. 

Or. mit S. im Kgl. St, A. zu M. 

Höfer, Auswahl l.c. Nr. 91. 

Wie von Gotes gnaden greve Herman von Glychen bekennen 
uffenlichen an deseme kegenwerdigen brive unde tun kunt allen luten, 
die en sehen oder horen lesen, daz wir vorseczzen unde habin vorsazt 
zu eyme rechtin pfande den erbern burgern unde der gemeynde der 
stat zu Erforte vor hundirt mark lotiges silbirs, die uns genczlichen 
geleist unde vorgoldin sint, daz hus zu Visilbeche, die graschaft, daz 
gerichte unde daz halsgerichte, daz da zu gehort, mit fünfczen dorfern 
mit gerichte unde mit halsgerichte unde mit alle deme, daz da zu ge- 
horet mit alle deme gute, mit alle deme nuczze unde mit alle deme 
rechte, daz dar zu gehoret, in alle der ordenunge unde in alle der 


22 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


wise, mit alle deme underscheyde, mit alle deme vorczegnisse, mit alle 
der were, mit alle der vestenunge, unde mit alle deme gelobede, ane 
umme daz hus zu Glychen, unde die tageczit, die wir en gelenget 
habin noch furbaz drie iar, alse wir iz en vore vor drie hundirt mark 
lotiges silbirs zu eyme rechtin pfande vorsazt habin, alse in unsin 
briven, die wir en vore dar obir gegebin habin, uffenlichen gescrebin 
stet, also daz daz selbe pfant en vier hundirt mark stet lotiges silbers, 
unde czehen mark des selbin silbirs. Unde swaz sie dar ane gebuwet 
habin unde noch buwin, da vore ist is ir rechte pfant, daz selbe pfant, 
daz wir weder losen solden von santte Michahelis tage, der nu nehest 
komet, ober czwey iar, daz en wolle wir noch en schullen nicht er 
wedir losen, wanne von deme vorgenanten sancte Michahels tage, der 
da wirt ober czwey iar, dar nach ober drie iar, so sullen sie uns daz 
pfant wedir zu losene gebin, ab wir iz losen, nach deme undirscheide, 
alse in unsen vorgenanten briven gescrebin stet Worde ouch daz 
pfant an ichte beschadet, welche wis daz were, odir geergert, des schadin 
vorezie wir uns, unde en wollen noch en schullen daz nummir ge- 
vordirn in aller wise, alse wir uns des vore habin vorbundin in unsen 
vorgenanten briven. Wie gelobin ouch vor uns unde vor unse erbin 
vor eyne rechte were des vorgenanten pfandes unde vor allir leye ane- 
sprache, die wolle wir abe tun mit unser kost unde mit unser erbeyt, 
welche wis die von rechte komet. Unde habin ouch vor die selbin were 
mit uns gelobet mit gesaminder hant die gestrengen lute Albrecht von 
Gunderisleibin, Johannes von Volestete, Heinrich irn Huges, Albrecht 
von Wittirde unde Heinrich Vasolt die ryttere, Heinrich Windolt, 
Albrecht Marsalk, Heinrich von Sebeche unde diese drie Gerwig von 
Mollesdorf, Heinrich von Arnstete, Johannes von Volcstete, an Ger- 
hartes von Vischberg, an Cunrates Rapitzes unde an Otten von Arnstete 
stat, unde ouch vor die were der vorgenantin hundirt mark Johann 
Stranczen, Cunraten irn Huges unde Herman von Rode zu Tunna unse 
man, also bescheidelichen, were daz wir die anesprache, alse da vore 
gescrebin ist, bie eyme mande nach deme alse wir gemant werden 
nicht abeteten, so sulle wie unde unse vorgenanten burgen zu Erforte 
in vare inleger zu haldene, unde nicht von dannen komen er, wie en 
habin die vorgenantin anesprache genczlichen abegetan. Unde ginge 
der burgen ichein abe, so sulle wie bie eyme mande eynen andirn 
seczzen, die deme glich sie. Gesche des nicht bie eyme mande, so 
sulle wir unde unse burgen zu Erforte in ryte uf sogetan inleger, alse da 
vore gescrebin stet. Ouch bekenne wir, daz dirre kegenwerdige bryf 
unsen andirn bryf, den sie habin vor drie hundirt mark, der in deseme 
brive dicke gerurt unde genant is, an nichte krenkin noch beschadin 
sal, sundirn he sal an alle siner craft unde macht bliben. Alle diese 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 23 


vurgescrebene rede gelobe wir unde unse vorgenanten burgen truwen, 
stete unde gancz zu haldene unczubrochlichen an allirleye argelist. Czu 
eyme orkunde deser vorgescrebener rede habe wir greve Herman unse 
insigel, des wir sine vorgenanten rittere unde man alle zu dieseme 
male gebruchen, an diesen bryf gehenget. Daz is geschen unde dirre 
bryf is gegebin nach Gotes geborte tusint iar drie hundirt iar in deme 
vir unde czwentzigesten iare, an deme nehesten fritage vor sancte 
Johannes tage unses herren toufer. 


1324. Juni 32. 9l. 


Hermann, Graf von Gleichen, verschreibt das Lehen der Grafschaft 
Vieselbach an die Stadt Erfurt. 
Höfer, l.c. Nr. 92. 


Wie von Gotes gnaden greve Herman von Glychen bekennen 
uffenlichen unde tun künt alle den, die diesen brif sehen oder horen 
lesen, daz wie truwen gelobet habin unde zu den heiligen gesworn, 
daz wie die graschaf zu Viselbeche, die wir zu lene habin von deme 
schimbern forsten, unseme lyben herren lantgreven Frideriche zu 
Duringen, daz wie die selbin lenschaft den erbern burgern zu Ertorte 
zu getruwen hant sullen unde wollen vorehaldin ane allerleye argelist 
unde damite nicht tun schullen noch en wollen, wenne swaz sie hetzen, 
alse lange, wan daz wir die graschaft weder losin vor sogetan gelt, 
alse wie sie in gesatzit habin, des sie unse brive habin. Czu eyme 
uffenbarn urkunde habe wie desen bryf luzen gescreben unde unse 
insigel darane gehenget. Daz is geschen nach Gotes gebortin tusint 
driehundirt iar in deme fir unde czwenczigesten iare an deme nehesten 
fritage vor sancte Johannestage unsis herren toufer. 


1324. Juli 18. 92. 


Hermann, Graf von Gleichen, belehnt den Erfurter Bürger Albert 
genannt Swanrinc mit der halben Mühle bei dem Predigerkloster. 
Sagittarius, Hist. d. Grafsch. Gleichen, S. 99. 


Nos Hermannus, Dei gracia comes in Glychen, recognoscimus 
publice per presentes, quod discreto viro Alberto dicto Swanrinc civi 
Erfordensi et suis heredibus dimidiam partem molendini iuxta Pre- 
dicatores prope longos themetes in Erfordia sitam, olim prudentis viri 
Cunradi dicti Hotirman civis Erfordensis existentem, et que nunc viri 
honesti Tizelonis de Wizzense civis oppidi predicti fuerat, cum omni 
iure, honore, libertate et utilitate, prout ad hanc dinoscitur pertinere, 


24 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


tytulo iusti feodi contulimus et presentibus conferimus a nobis perpetuo 
possidendam. Testes horum sunt: vir nobilis dominus Heinricus comes 
in Honstein, sororius noster dilectus, et viri strenui Hermannus de Mila 
miles et Heinricus dictus Windolt, ac viri discreti Hartwicus Vice- 
domini et Cunradus de Wizzense iunior, cives Erfordenses fideles nostri, 
et plures ali fide digni. In cuius rei testimonium sigillum nostrum 
presentibus est appensum. Datum anno Domini M.CCC. X XIV., feria 
quarta proxima post divisionem apostolorum. 


1324. November 8. 33. 


Der Rat von Erfurt versichtet gegen 12 Mark Silber zu Gunsten 
der Augustiner- Eremiten auf jedes Recht an dem zwischen dem 
Hofe des Klosters und dem des deutschen Ordens gelegenen Cle- 
mentischen Hause. 

Or. mit S. im E. A. 

Nos Heinricus dictus Hoterman, Fridericus de Smire, Heinricus 
de Gebese, Heinricus de Bechstete magistri consulum, Albertus dictus 
Swanring, Heinricus de Kirslaco, Andreas de Varila, Heidinricus de 
Tennestete, Theodericus de Rorbeche, Ulricus dictus Swab, Reinhardus 
de Albrechtisleibin, Martinus de Steden, Appelo de Sunneborn, Hein- 
ricus de Tennestete dictus ad Cathenam, Fridericus dictus Guthere de 
Swerborn, Theodericus de Hervirsleibin ad statuam, Theodericus de 
Drivordia, Heinricus de Lapide, Bertoldus de Bronichwinden, Bertoldus 
de Aczmansdorf, Heinricus de Saleza, Witego de Buchforte, Tizelo 
dictus Sygehardi, Albertus de Aldindorf consules, necnon Cunradus de 
Berka, Iohannes de Rocstete, Heynemannus de Überingen et Iohan 
Faber rectores universitatis civitatis Erfordensis recognoscimus et tenore 
presentium profitemur publice litterarum, quod ob reverentiam reve- 
rendi domini nostri domini Mathie S. Moguntine sedis archiepiscopi et 
ad ipsius instantiam de voluntate, consilio et assensu unanimi omnium 
personarum ad quinque consilia civitatis Erfordensis pertinentium reli- 
giosis viris dominis .. fratribus S. Augustini domus apud nos omne 
ius, quod nobis et civitati Erfordensi in quadam domo dicta Heinrici 
Clementen infra dominorum fratrum de domo Theutunica et predictorum 
fratrum S. Augustini areas sita conpetit aut conpetere posset, favora- 
biliter et benivole dimisimus et dimittimus per presentes; dictique 
fratres S. Augustini in recompensam favoris et benivolentie premissorum 
nobis et civitati Erfordensi ad preces huiusmodi duodecim marcas puri 
argenti addiderunt et integre persolverunt. In quorum testimonium 
sigillum civitatis Erfordensis presentibus est appensum. Datum anno 
Domini M*. CCC». XXIIII», VI^. Idus Novembris. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 25 
1324. Deeember 28. Ä 34. 


Albrecht von Ilmene, Werner von Meldingen, Berdold von Guttern 
und Hermann von Alich, Ratsmeister, Dietrich von der Sachsen, 
Hartung Goldechen, Günther von Königsee, Peter von Liebenstete, 
Gottschalk von Lublin, Dietrich von Mellingsdorf, Conrad von 
Gotha, Günther von Ilmene, Johannes von Gambstett, Johannes 
Unsote, Andreas von Rockbausen, Heinrich von Hemmeleben, 
Bertold von Salvelt, Conrad von Holzhausen, Heine und Diczel 
von Daszdorfi Ratsmannen, Sifrid von Sarborn, Heinrich von 
Bechstete, Conrad von Eckhersberge und Johannes von Jehne, 
Vierherren der Stadt Erfurt bekennen, dass der Gang, welcher 
von dem, bei der Egidienkirche gelegenen und von Arndt von Ascaria, 
Bertolt von Munre und Dietrich Vitztum dem Jüngern bewohnten 
Hause bis an die Gera geht und sum heimlichen Gemache führt, 
zu dem Hause ewig gehören soll, wofür dessen Bewohner 8 Mark 
reinen Silbers zum Bau und zur Erhaltuug der Krämerbrücke 
gegeben haben. 
Gegeben anno Domini 1325 am Freitag vor circumcisio Domini. 


Abschrift in deuischer Übertragung im Jahre 1609 nach dem lat. Or. ge- 
fertigt im E. A. 


1325. März 12. 838. 


Frater Ditmarus ordinis Cysterciensis, Dei gratia episcopus ecclesie 
Gabulensis, gerens vices in pontificalibus reverendi patris domini 
Mathie S. Moguntine sedis archiepiscopi, verleiht, ut ecclesia s. 
Andree in Erfordia, congruis honoribus frequentetur, im Namen 
des Erzbischofs einen Ablass von 40 Tagen und einen weiteren 
Ablass von ebensoviel Tagen in seinem Namen allen denen, qui 
-ad ipsam ecclesiam causa devotionis in festis subscriptis, in festivi- 
tatibus Domini, beate Marie, apostolorum, in anniversario dedi- 
cationis, patroni, ss. Stephani, Laurencii, Mauricii, decem milium 
militum, Valentini martiris, Lamperti, Vincentii, Blasii, Georgii, 
Viti, Panthaleonis etc. accesserint, vel qui ad structuram, lumi- 
naria seu ornamenta eiusdem ecclesie manus porrexerint adiu- 
trices, seu etiam in extremis laborantibus quicquam facultatum 
suarum dicte ecclesie Jegaverint, seu qui »lebanum vel eius 
vicarium vel alios sacerdotes, quociens eukaristiam deferunt ad 
infirmos, cum debita reverentia comitantur, seu qui sermonem a 
dicto plebano audierint vel missis ipsorum interfuerint, seu qui 
ibidem sepulturam elegerint, aut qui cymiterium dicte ecclesie 


26 Geschichtequellen der Prov. Sachsen. 


circuierint et pro sepultis ibidem unum pater noster cum devocione 


dixerint. 
Datum Erfordie anno Domini M° CCC» XXV^, in die beati Gre- 
gorii pape. | 
Or. in. Kgl. St. A. zu M. S.d. 
1325. April 27. 36. 


Sibote von Stalberg und Conrad von Bechstethe, Bürger zu Erfurt, 
sind Mitglieder des Landfriedensgerichtes für Thüringen in der 
Irrung zwischen den Grafen von Stolberg und der Stadt Mühlhausen. 

Herquet, UB. d, Reichsstadt Mühlhausen Nr.804. GQ. d. Pr. Sachsen, IV, 


1323. August 2. 94. 
Heinemann von Gotha, Bürger zu Erfurt, tauscht mit dem Ritter 
Rudolf von Meldingen einen halben Teich vor Hassleben gegen 
andere (Grüter daselbst. 

Regest: Schöttgen u. Kreysig, dipl. et script. I, p. 321. 


1523. Oktober 10. 38. 


Der Konvent des Neuwerkklosters in Erfurt überlässt dem Kloster 

Dürgeln einen Hof mit dem dabei liegenden Hause in der Neu- 

stadt hinter dem Neuwerkkloster gelegen unter gewissen Zins- 

verpflichtungen sum Besitz. 

Datum anno Domini M.CCC.XXV., VI Idus Octobris. 
Copialbuch des Kl. Bürgeln im Grossherzogl. St, A. zu Weimar. 


1325. November 2. Heiligenstadt. 39. 
Matthias, Erzbischof von Mainz, gestattet'dem Marienstift in Erfurt 
den Rückkauf einer Ourie bei dem sogenannten Krummhaus von 
dem Kloster Reinhardsbrunn. 

Or. mit S im D. A. 


Mathias, Dei gratia sancte Maguntine sedis archiepiscopus, sacri 
imperii per Germaniam archicancellarius, honorabilibus viris decano et 
capitulo ecclesie sancte Marie Erfordensis devotis suis dilectis salutem 
in Domino. Ut curiam religiosorum virorum abbatis et conventus 
monasteri in Reynhartisborn ordinis sancti Benedicti nostre dioecesis, 
sitam in Erfordia iuxta gradus ecclesie vestre predicte et iuxta curiam 
nostram ibidem, que vocatur curva domus, cum suis iuribus et per- 
tinenciis universis, sicut idem abbas et conventus a nobis et ecclesia 
nostra Moguutina hactenus possiderunt, a dictis ahbate et conventu 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 27 


pro utilitate ecclesie vestre predicte licite emere et comparare possitis 
eodem iure ut premittitur, sicut ipsi habuerunt. perpetuo possidendam, 
vobis et ipsis graciose indulgemus et ad hoc nostrum consensum beni- 
volum presentibus adhibemus, dantes vobis has litteras nostro sigillo 
sigillatas in testimonium super eo. Datum Heylgenstad quarto Non. 
Novembris anno Domini M9CCCoX X V», 


1325. November 22. 40. 


Thidericus de Mildensteyn, plebanus S. Laurentii Erfordensis, wird 
unter den vom Erzbischof Mathias ernannten Bevollmächtigten 
genannt, welche über Nordhausen Bann und Interdikt verhängen. 

Schmidt, Pübstl. Reg. u. Urk. I, J. Nr. 197, GQ. d. Pr. Sachsen, XXI, S. 168. 


1325. December 13. 41. 


Condinus, Abt, und der ganze Konvent des Klosters Sancti Iacobi 
Scotorum in Erfurt bekennen, dass sie jährlich zu Martini zwei 
Pfund Wachs für die Inkorporation der Egidiikirche zu Erfurt 
in ihr Kloster an die Fabrik der Domkirche in Mainz zu besahlen 
haben, nachdem der Erzbischof Matthias und das Domkapitel zu 
Mains dazu ihre Zustimmung gegeben. 
Datum et actum Erfordie anno Domini M.CCC.XXV., Idus 
Decembris. 
Würdtwein, Thur. et Eichsf. in archid. dist. XI, p. 234. 


1326. Januar 12. ' 43. 
Lutolf von Alrestete verkauft Schloss und Stadt Neumarkt an die 
Stadt Erfurt. 


Höfer, l.c. Nr. 105. 


Wie er Lutolf von Alrestete genant von deme Nuwinmarkete der 
rytter, bekennen uffenberlichen an diseme kegenwerdigen brive unde 
tun künt allen lüten, di en sehen oder horen lesen, daz wir von guteme 
willen Heinriches unses liben sones ünse hus zu deme Nüwinmarkete 
mit der stat, mit der bate und dineste, nach deme daz die lüte vor- 
mogen, die da gesezzin sint, mit der muntze, mit dem schultheizen 
ammichte unde mit deme marcrechte unde mit erdengelde mit oveleye 
und allez daz gerichte in der stat unde vor der stat, mit deme hals 
gerichte im velde unde in der stat; mit deme vorgenantten güte sal 
auch bie namen mete volgen daz kyrchlen der kyrchen, die da gelegen 
ist in derselben stat zu deme Nüwinmarkete. Da in gehort die kyrche 
in deme Obirndorf gelegen unde czwenzig hüfe borklens. der lit ein hufe 
zü Talborn, ein zu Wersdorf, ein zu Baldelvestete unde ein halp hüfe zu 


28 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Othmanhusin, die andirn lien zü me Nüwinmarkete in deme velde unde 
unse vorwerk alda selbes, daz da liet vor achte hüfe unde einen se bie 
der statwiden unde rorecht unde daz gras, daz dar umme liet unde einen 
oven in der vorgenanten stat zu deme Nüwinmarkete unde den win- 
garten, der da liet an deme Horneberge, waz des is daz unse ist ge- 
west, die hopfegartin ezwischen deme Nüwinmarkete unde Talborn 
waz der is, die unse sint gewesin unde wesen alle die, die sit der lachen 
legen kegen deme Nüwinmarkete, die unse sint gewesin unde daz 
Obirdorf unde allez daz, daz wir gehat habin, iz sie hie benant oder 
nicht, in velde, in der stat, oder in deme vorgenanten dorf mit alleme 
rechte, mit allen eren, mit aller friheit, mit-alleme nützze unde mit 
alle gewonheit alse wiz bizhere besezzin haben unde gehat, den erbern 
bürgern unde der gemeynde der stat zu Erforte rechtlichen und rede- 
lichen vorkoufet habin umme nündehalp hundert mark lotiges silbers, 
die sie uns gentzlichen geleist unde vorgoldin habin, unde habin iz en 
unde den erbern luten irn Albrechte von Ilmene, Heinriche von Bech- 
stete, Hartunge von Smedestete, Albrecht von Remede, Heinriche 
Hotermanne, Heinriche von Oberingen, Syboten von Stalberg, Dytheriche 
von Hervirsleiben, Gunthere von Drevorte unde Gerbote von Schübeliz, 
irn bürgern rechtlichen unde redelichen gelegen, unde lien iz en 
zu rechteme lene der stat unde den bürgeren zu Erforte, armen unde 
rychen, vore zu haldene, unde ginge ir ein labe, so schulle wi unde wollen 
iz eyme andern lien, sweme die rat zu Erforte wil odir heizet unde 
wollen des en bekennen unde bekennen is en in alle wis kegen allir- 
menlicheme an allen steten unde alle czit, swa sie wollen unde des 
müten unde dorven. Unde gesche is not, des Got nicht enwolle, so 
habe wir en gelobet unde geloben en an deseme kegenwertigen brive, 
daz wir dar umme schullen unde wollen uffe ir kost rvte unde erbeite 
mit liebe unde mit güte, mit worten unde mit werken unde darzu helfe 
unde dine flizeklichen unde getruwelichen ane argelist, nacht irre heize 
unde nach irme rate, swu sie bedunket, daz iz en allerbest fuge unde 
allerhulfelichs oder nutzczelichist sie, also daz alle dise rede unde derre 
kouf unde lenschaft untzubruchlichen, stete unde gantz ewiklichen 
blibe Ouch wille wir unde schullen tun mit den len, daz sie obir 
kortz odir obir lang, welche czit sie wollen, swas sie heizen odir wollen. 
Hette wie ouch icheine brive odir funde wi sie, die schullen sie an 
nichte beschadin. Ouch andir unse vorlenten güt, daz man von uns 
zu rechteme lene hat, obir daz gut, daz wir en verkouft haben, alse 
da vore geschrebin stet, daz schul wir uns behalde. Des sin geczüge 
die gestrengen lüte: Heinrich von Munre, Lütolf von Glizberg, rittere, 
unde Heinriche von Snoydicz unde andere fromer lute gnüg unde 
geben en des disin brif vorsegelt mit unseme ingesegole zu eime uffen- 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 29 


barin geczugnisse unde eime orkunde alle dirre vorgeseriben rede. 
Daz ist geschen unde dirre brif ist gegeben noch Gotes geborte tusent 
iar, drihundirt iar in deme sechs unde ezwenzigesten iare, an deme 
nehesten suntage vor deme achczenden daghe. 


1326. Januar 14. 48. 
Der propsteiliche Offizial des Severistiftes nm Erfurt bekennt, dass 
Heinricus de Wyda und seine Frau Kunegundis einerseits, Con- 
radus de Remde und Hanna seine Frau. andererseits einen Kauf 
dahin abgeschlossen haben, dass jene ein Haus in der Vingelergasse, 
welches dem  Pelerskloster 10 Schillinge erbzinst, für 10 Talente 
Erfurter Pfennige und einen jährlichen Zins von 2 Talenten 
diesen überlassen haben, sodass die genannten 2 Talente dem 
Heinrieus de Wyda auf Lebenszeit bezahlt. werden, nach dessen 
Tode aber dem Peterskloster als Erbherrn anheimfallen sollen. 

Datum et actum anno Domini M.CCC.XXVL, feria tercia proxima 
post octavam Epiphanie. 
Dipl. des Petersklosters auf der Kgl. Bibl. in Berlin. 


1326. April 1. 44. 


Papst Johann XXII. providiert Johann von Mainz, Pfarrer zu 
S. Pauli in Erfurt, mit einem Beneficium in Stadt oder Diöc. Mainz. 
Schmidt, Pábstl. Reg. u. Urkdn. I, J. Nr. 212, GQ. d. Pr. Sachsen, X XI, S. 175. 


1326. April 12. 45. 


Hermann, Graf in Gleichen, genehmigt lehensherrlich den Verkauf 
einer Hufe zu Bischleben durch die Brüder von Volkstete an Nico- 
laus von Eylbrechtisgehoven, Bürger zu Erfurt, gegen Barzahlung 
und gleichzeitige Gewährung eines jährlichen Erbainses. 

Clemens- Milwitz Familienbuch S. 168 im E. A. 

Nos Dei gratia Hermannus comes in Glychen recognoscimus publice 
et omnibus hanc literam visuris et audituris cupimus fore notum, quod 
Iohannes et Ulricus fratres de Volcstete unum mansum in campis ville 
Byschovesleybin situm, quem iidem fratres a nobis tenent et possident 
in feodo, de nostro scitu et bona voluntate vendiderunt honesto Nicolao 
dicto de Eylbrechtisgehoven, civi in Erford, et suis heredibus pro certa 
pecunie quantitate ipsis integraliter persolute, quiete et pacifice possi- 
dendum, sic quod prefatus emptor aut sui heredes unum solidum 
denariorum Erfordensium dictis fratribus semper in festo beati Martini 
in signum census hereditarii tradant annis singulis atque solvant de 
manso supradicto. Testes huius sunt: vir discretus dominus Theodericus 


30 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


dictus Boek presbiter et viri prudentes Henricus de Muchelde apud 
S. Georgium, Syboldus de Steten, Gunther dictus Bok cives Erfordenses 
et plures alii fide digni. In quorum testimonium sigillum nostrum 
presentibus est appensum. Datum anno Domini M.CCC. XXVI ., sab- 
bato proximo ante diem beatorum Tyburcii et Valeriani martyrum. 


1326. Mai 31. Aschaffenburg. 46. 
Matthias, Erzbischof von Mainz, verbündet sich auf drei Jahre 
mit der Stadt Erfurt. 

Or. mit zerbr. S. im Kgl. St. A. zu M, 
Höfer, l.c. Nr. 107. 

Wir Mathias von Gotes gnaden erzebischof zü Menze, des heiligen 
romeschen ryches in dützschen landen erzekanceler, voriehen offentlichen 
an dissem gegenwortigen brieve, alleyne wir unser getruwen lieben .. 
bürgere und die gemeinde unser stat zü Erfórde zü allen ziten unde 
an allen steten gerne vortegedingen zu yrme reychte, als wir bilche 
 süllen, vochtan so wollent wir durch iren willigen dienst, den sie uns 
allewege tünt, in sünderlinge helfen zu Türingen in dem lande von 
dirre zit biz zu wynnachten, die allerneist kument, und darnach drà iar, 
die allerneist nach einander küment, zu yrme reichte mit vierzich 
mannen uffe rossen und mit zehen gewapenden schützen wol erzügeder 
lüte wider alle, die in gewalt oder unreicht tunt; und sullent sie uns 
das selbe herwider tün, und wilcher unser den andern heyscheit zu 
siner hülfe, deme sal man zitlichen kümen, und wanue der kümen ist, 
so sal man yme und sinen lüten gebin bier und broyt, kuchenspyse, 
hüfslaych und futir und nicht pantlosunge. Und wórde wir mit ein- 
ander zü rate uf yeman zu varende, so sal yderman sine selbes kost 
haben. Iz sal ouch yderman sinen schaden selbe tragin, swi er den 
entphehet. Geschehe ouch, daz wir mit unsern wyanden uf einen velde 
stritten und uns gelücke geschehe oder wilche wis wir frommen nemen, 
so sal man gevangen und den frommen mit ein ander teilen nach manzal, 
als wir uffe beiden siten lüte hant. Swaz festenen gewunen worden, 
die sal man breichen, wir wurden danne mit unsern vorgenanten 
bürgern eins andern eindreichtichtlichen zü rate. Ouch tünt wir den- 
selben unsern bürgern von Erfórte die gnade, were, daz wir von 
ymanne, der in irre eynunge ist oder were, villichte eines reichten be- 
dürften, daz sie uns des vorminnen oder vorreichten darnach daz wir 
sie anspreichen in einem mande, geschehe uns des nicht in desselben 
mandes frist, so sullen sie uns helfen also hie vor gescriben stet. Daz 
selbe sullent wir unsern burgern hinwider tün, ob sie von ymann eines 
reichten bedürfen, der in unserme dienste unde helfe were in demselbe 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil, 81 


lande zü Türingen. Alle dise vorgescriben rede und ding wollent wir 
Stede, ganz unde veste unvorbróchlichen mit güten trüwen halden, und 
gebin des zu einem urkunde und gezücnisse disse gegenwortigen brief 
mit unserme ingesigel vorsigelt, der gescriben und gegebin ist zu 
Aschaffinburg des neisten samstages nach sente Urbans tage, do man 
zalte nach Gotes gebürte drüzehenhundirt iar darnach in dem shes und 
zwenzigisten iare. 


1326. Juli 13. 47. 
Friedrich, Herr zu Heldrungen, übergiebt zu seinem Seelenheil dem 
Kloster Pforta 5|, Hufen zu Tachebeche, die bisher der Erfurter 
Bürger Nicolaus von Wizzensehe besessen hat. 

Zeugen: Gotschalk Kerlinger, Conrad Lutirborn, Gotschalk 
von Reinstede, alle Bürger zu Erfurt. 
Datum anno Domini M.CCC. XXVI, in die S. Margarethe. 


Wolff, Chronik des Klosters Pforta Il, S.419 im Auszug. Der vollständige 
Text wird in dem in Vorbereitung befindlichen Urkundenbuche des Klosters 
Pforta gegeben werden. 


1326. Oktober 12. Baden. 48, 


Friedrich III., römischer König, bestätigt der Stadt Erfurt alle 
ihre von seinen Vorgängern erhaltenen Privilegien und Rechte. 
Winkelmann, Acta imp. inedita. II, p. 281. 

Fridericus Dei gratia Romanorum rex semper augustus uni- 
versis — — — * considerantes quoque benignius, quam grata obsequia 
dive recordationis dominis nostris Rudolfo avo et Alberto genitori 
nostris, Romanorum regibus, predecessoribus nostris karissimis et 


imperio impenderunt — — — ^et iura a dictis avo et genitore nostris, 
dominis Rudolfo et Alberto Romanorum regibus et inclite recor- 
dationis — — — * incursurum. In cuius rei testimonium presentes con- 


scribi et nostre maiestatis sigillo fecimus communiri. Datum apud 
Baden IIII* Idus Octobris anno Domini millesimo trecentesimo vicesimo 
sexto, regni vero nostri anno duodecimo. 


* Die mit — — — bez. Stellen stimmen überein mit der Urkunde König 
Alberts vom 16. März 1304. UB.d. Stadt Erfurt I, Nr. 510. 


1326. October 15. 49. 
Die Alterleute der Vitikirche und die anderen Teilhaber An dem 
Seelgeräte Albrechts von Swynforthe kaufen auf Wiederkauf zwei 
Pfund Geld Zinsen zu Ossmannstedt für 8 Mark Silber, 

Or. mit 2 S.im E, A, 


99 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Wir alterlute czu sente Vite und andere clostere czu Erforte, dy 
do recht haben an deme selgerethe, daz man ierlich gebet in der pharre 
czu sente Vite czu selgerethe von des bedermannes weyn, der genant ys 
gewest Albrecht von Swynvorthe, daz öme Got gnade, von dez weyn 
man dy iargeczit phlit czu begene uf sente Gerdrude tag, dyse vor- 
genanten alterlute haben gekouft czwey phünt geldes ierliches zcinses 
uf sente Michahelis tag czu deme bescheyden bederven manne, der do 
geheyzen ist Dytherich by deme born, der do gesessen ist in deme 
dorf ezu Acztemestete. Ouch sal der vorgenante Dytherich gebe eyn 
phunt geldes von dren virteyln landes, daz recht lengut ist genant. 
Ouch schullen Dytherich und Heynrich gebrudere, dy do heysen Wer- 
storf, und ouch gesessen sint in deme selbeln dorf, dy schullen geben 
eyn phunt geldes von eyner halben huve und von eyme have, do sy 
uffe siczen, daz recht lengut ist genant. Ouch bekenne wyr vorge- 
nanten koufere, daz wir dyssen kouf getän haben on allerleye argelist, 
daz sy uns und unsen nochkomelingen globen und schullen leysten 
und geben uf sente Michahelis tag alle iar ierlich under yrn kosten 
czu leystene. Ouch tü wir vorgenanten alterluthe, dy do synt oder noch 
werden, gnade und gunst, ab sy oder yre erben so mechtik worden 
von Gotis gnaden, daz sy dy selben czwey phunt geldes weder gekoufe 
mochten, daz schullen sy uns vor wyssen lazen eyn virteyl iars, ab 
sy uns dez nicht wissen lazen, so schullen sy dez czynses vorvallen 
sy. Dyses bryves und dez koufes sint geczugen her Albrecht der 
prabest der sichen vir Krampfentore und er Werner der pherrer czu 
sente Vite, und her Heinrich von Gols und ander gute lute, dy do 
wol labes wert sint. Von bete weyn bederver lute henge wir richtere 
czu unser vrowen und Gunther von Aczemestete unser ingesegel czu 
eyme bekentnisse an dysem bryf, daz alle dyse rede stete und gancz 
sy. Dyse czwey phunt geldes sint gekouft umme achte lotyge marg 
gewens silbers. Wollen sy dy vorgenanten lute weder koufe, so werden 
sy en also weder czu koufene oder yren erben. Dyser brif ist gegeben 
noch Gotis gebort thusint iar drihundir iar in deme sechsundewinztigisten 
iare an sente Gallen und Lullen abende. 


Auf einem Transfix folgt das Verzeichnis der Acker: 


Dit sint dy ackere, dy do gehorn zeu deme vorgenanten gute: eyn 
gere myt zcwen ackerin, dy do lyn by Hanese Weyssen und by Ber- 
tolde Wusten von der marke gegen deme dorf. By deme von Ula 
zcwene ackere by deme Lybensteten born, eyn acker by Bartholomeuse, 
in daz ober velt by Johanse Pfile, zcwene ackere by Heynzcen Paule, 
eyn acker by dem Oberingen born, zewene ackere in daz neder velt 
by Bartholomeuse, zcwene ackere by Bartholomeuse by dem furstige 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 85 


von deme wazzere biz an den Roslan weg, zcwene ackere by hern 
Gunthere von Azcemestete und eyn hof in deme dorf. In deme nedern 
velde zewene ackere by Henzcin Gebeharde boben dem Roslan wege by 
hern Gunthere von Aczcemestete, eyn halb acker zcu Schermestorf, 
daz halbe verteyl lyt by hern Lodewige von Mulhusen in alle velt; in 
daz myttel velt by Elsen Thammen, zcwene ackere hinder deme win- 
garten by Apils vrowen Roders, dry verteyl eynis ackers in daz ober 
velt by Steberere, zcwene ackere bobe deme grozen cruce und eyn 
Stomel by ern Cristofore an deme obirstige. Daz habe wir gesatzt 
myme hern Gunthere, daz er vor uns gloge, und wir wollen eyn on 
losen ane schaden. 


1326. November 7. 50. 


Heinrich, Graf von Orlamünde, nimmt seine Burgleute ın den 
mit der Stadt Erfurt geschlossenen Frieden auf. 

Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d. 

Reizenstein, l.c. S. 140. 

Nos Heinricus Dei gratia comes in Orlamunde recognoscimus pub- 
lice presentium in tenore, quod omnes et singulas personas subnotatas, 
nostros castellanos et ipsorum filios, tractatibus et süne cum viris pru- 
dentibus magistris consulum, consulibus et universitate civium Erforden- 
sium habitis, inclusimus et includimus in hiis scriptis, sic quod heedem 
persone nec plures nec pauciores super omnibus et singulis causis, dictis . . 
civibus Erfordensibus contra ipsas seu quemlibet ipsorum quomodolibet 
usque ad tempus casus seu eventus illius, qui ante Kocheberg noscitur 
accidisse, et eciam super eodem casu seu eventu plenam et firmam 
habent et habere debent conposicionem sive sünam cum civibus ante- 
dictis. Nomina autem personarum videlicet nostrorum castrensium et 
filiorum suorum, ut prescribitur, sunt hec: Waltherus de Eychenberg 
miles, Otto ipsius filius, Johannes et Waltherus dicti Waltheri militis 
filii, Albertus, Johannes, Otto et Heinricus quondam Ottonis de Eychen- 
berg filii, Moroldus miles, Moroldus et Otto sui filii, Theodericus dictus 
Schike miles, Albertus de Rynstete et Gotsalcus frater suus et Albertus 
de Rynstete patruus eorundem, Heinricus de Denstete, Otto de Valva 
et Hermannus filius suus, Goczzo de Eychenberg, Heinricus dictus 
Flans, Dytericus Flans, Dytmarus et Hermannus fratres dieti Flense, 
Gotfridus de Syndirstete, Gundramus frater suus, Witle de Crummes- 
dorf, Witle de Heldingen, Theodericus frater suus, Theodericus de Leym- 
felt, Gotsalcus de Ülstete, Cunradus et Heinricus fratres sui, Theodericus 
dictus Schade, Heinricus frater suus, Reynhardus de Gruzin, Hein- 
ricus frater suus, Bertoldus de Schowinforst, Theodericus de Goyniez, 
Johannes filius suus, Heinricus Dreschowe, Heinricus et B. filii sui, 

Gesehichtaq. d. Pr. 8. Erfurt 2, XXIV. 3 


24 Geschicht&quellen der Prov, Sachsen. 


Albertus Datus, Hermannus Sagittarius, Guntherus Flans, Hermannus 
de Oudinsdorf, Cunradus frater suus, Albertus de Blankinberg et 
Guntherus frater suus. In quorum testimonium presentes litteras prefatis 
civibus damus appensione nostri sigilli firmiter communitas. Datum 
anno Domini M^ CCC» XXVI», feria sexta proxima ante diem beati 
Martini episcopi. | 


1326. Dezember 12. Erfurt. | bl. 
Matthias, Erzbischof von Mainz, bestätigt dem Neuwerkkloster die 
nach demselben benannte Pfarrkirche und alle sonstigen Grüter. 

Sehr beschädigtes Or.im Kgl. St. A. zu M. S. d. 

Mathias, sancte Moguntine sedis archiepiscopus, sacri imperii per 
Germaniam archicancellarius, dilectis in Christo priorisse et conventui 
monasterii sanctimonialium Novi operis Erfordensis ordinis sancti 
Augustini Moguntini dioresis salutem in Domino. Quia nobis consistit 
evidenter, quod vos ecclesiam parochialem in monasterio vestro predicto 
cum omnibus suis iuribus, bonis et pertinenciis pleno iure a tempore, 
cuius contraria non existit memoria, usque ad hec tempora tenuistis 
ac quiete et pacifice possedistis, nos vestris supplicationibus favora- 
biliter annuere cupientes, dictam ecclesiam cum omni iure, utilitate 
et pertinenciis, prout usque ad hec tempora tenuistis et possedistis, 
eandem vobis et vestro monasterio predicto tenendam et possidendam 
inantea tenore presencium ex certa sciencia nostra in Dei nomine con- 
firmamus, omnes quoque donationes decimarum, possessionum, terra- 
rum ac aliarum rerum, quocunque nomine vel titulo censeantur, per 
felicis memorie archiepiscopos Moguntinos predecessores nostros seu 
quoscunque alios clericos vel laycos nostre dyocesis vobis et dicto vestro 
monasterio factas, ratificamus, innovamus et presentibus approbamus, 
dantes has litteras sigillo nostro communitas in testimonium premissorum. 
Datum Erfordie II. Idus Decembris anno Domini millesimo trecentesimo 
vicesimo sexto. 


1326. December 19. 53. 
Hermann, Herr in Kranichfeld, eignet auf Biülten Günthers von 
Someringen, Bürgers zu Erfurt, eine Hufe zu (rügeleben, die 
dieser bisher zu Lehen gehabt, der Vitikirche in Erfurt. 

Or.mit S.im E. A. 

Nos Hermannus dominus in Kranichveld recognoscimus publice 
protestando, quod strenuus vir Johannes dictus de Elleybin unum man- 
sum terre arabilis, situm in terminis et campis ville Gogeleybin, a nobis 
tenuit iure feodali pluribus annis ac ipsum viro provido et honesto 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 35 


Gunthero dicto de Someringen, opidano Erfordensi, vendidit vendicione 
legittima pleno iure, quo a nobis dinoscitur possedisse, nostro consensu 
et voluntate super eo specialiter accedente, ac ipsum nobis resignavit 
libere et solute, propter quod prefatus Guntherus nobis humiliter sup- 
plicavit, ut eundem mansum ecclesie sancti Viti in Erfordia appropriare 
dignaremur. Nos igitur, dignis ipsius Guntheri precibus inclinati, eundem 
mansum pleno iure, quo ad nos dinoscitur pertinere, ecclesie sancti 
Viti predicte appropriamus et proprietatem damus in nomine Domini 
per presentes, sub hac forma, quod provisores eiusdem ecclesie, qui 
pro tempore tune fuerint, unam libram denariorum Erfordensium ac 
Guntherus predictus cum suis coheredibus quatuor solidos denariorum 
dictorum nomine census seu pensionis annis singulis ac perpetue re- 
petant et assumant a Volrado nunc et suis progenitoribus in futurum 
iure hereditario possidentibus mansum prelibatum, volentes etiam, ut 
provisores ecclesie s. Viti predicte prefatam libram denariorum predicto- 
rum Sibi assumant et prespiterum, qui in omni quadragesima missam 
teneat in dicta ecclesia, cum eadem studeant procurare. In cuius rei 
seu appropriacionis evidens testimonium nostrum sigillum presentibus 
duximus appendendum Datum et actum anno Domini M» CCC^ XXVI», 
feria sexta ante diem beati Thome apostoli. 


1327. Januar 7. Gotha. - 99. 
Friedrich II, Landgraf von Thüringen, nimmt die Stadt Erfurt 
in seinen Schutz und bestätigt ihr die Privilegien. 

Or. mit S, im Kyl. St. A. zu M. 

Höfer, l.c. Nr. 113. 

Wangenheim, Urkdn. u. Reg. d. Familie v.W. II, Nr. 38, 
Schmidt, UB. der Vögte von Weida, Nr. 6. 

Wir Friderich von Gotes gnaden lantgrave zcu Doringen, marcgrave 
zcu Mysne und in deme Osterlande, und herre in deme lande zcu 
Plysne, bekennen offelich an disem brive und tuen kunt allen den, di 
en sehen oder horen lesen, das wir die erbern leuten, burgern zcu 
Erforte, guetlich und getruwelich in unser schutz und in unsern schirm 
gnuemen haben, und das wir in alle die gnade und die brieve, die in 
unser vater, marcgrave Friderich von Mysne, dem Got gnedick sin, ge- 
geben hat, bestetiget haben und bistedigen an disem geginwertigen 
brive, und wollen die stet und gancz halden an argelist. Und haben 
in zcu einem urkunde diser vorgeschriben rede disen brif heysen geben, 
vorinsigelt mit unserm insygel. Des sint gezceuge die edeln herren 
greve Gunther von Swarezburg, greve Gunther von Keverenberg, greve 
Heinrich von Hohenstein, des Sundershuesen ist, Heinrich von Plauen, 


Reuze genant, meyster Heinrich von Frimar, meister der heyligen schrift, 
3* 





^6 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Bertold Vicztum von Eckestet, Friderich von Wangeheim, Otte von 
Vanre, Eberhart von Malslevben, Dytherich von Sybeleyben, Otte von 
Kotewicz, Kuenemund von Stuternheim unsere ritter und unser man, 
Tyle vorn Margareten, Herman von Cranchvelt, burger zcu Mulhuesen, 
und ander frumer leute gnunk. Dirre brif ist gegeben zcu Gota nach 
Gotes geburte tousend iar dreuhundert iar in deme sybenunczwen- 
cigesten iare, am nehesten tage nach dem zcwelften tage. 


1327. Januar 29. 94. 


Guardian und Konvent der Minderbrüder zu Erfurt vertragen 
sich mit dem Rate und der Bürgerschaft daselbst wegen der von 
ihren Häusern zu leistenden Geschosse und Lasten. 

Or. mit 2 S. im Kgl. St. A. su M. | 

Faber, Abhandlung über Freigüter u. Freizinsen, S. 82. 

Nos frater Rudolfus gardianus totusque . . conventus fratrum Minorum 
in Erfordia recognoscimus tenore presencium publice protestando, quod 
viri honorabiles Hartungus de Smedestete, Guntherus de Schubilez, 
Guntherus dictus Rabenold, Fridericus Vicedomini magistri consulum, 
Cunradus de Frankenhusen, Heinricus de Talheim, Elricus natus quon- 
dam B. dicti Elrici, Theodericus de Botilstete, Guntherus de Smire in- 
stitor, Frowinus dictus Trenkere, Heinricus de Sanstete, Heinricus de 
Kirspeleybin, Waltherus de Uthinsberg, Hermannus dictus Pfal, Ber- 
toldus de Totilstete, Theodericus de Meyenberg, Heinricus de Muchelde 
apud sanctum Georgium, Heinricus de Waltirshusin, Tylo de Tozdorf, 
Appelo de Rudolvestad, Guntherus de Arnstete, Tizelo de Lobede, Ber- 
toldus de Kollede et Rudegerus de Herversleibin consules nec non 
Albertus de Remede, Nycolaus de Wizzense, Eckehardus de Bychelingen 
et Heinricus de Martpeche rectores universitatis civitatis Erfordensis 
accedente ad hoc consensu unanimi quinque consulum et universitatis 
civitatis predicte, annuerunt, concesserunt et indulserunt de gracia spe- 
ciali, quod .. procuratrix nostra, quecunque pro tempore fuerit, curiam 
illam, que continuatur orto nostro, in qua domina Berchta de Mülberg 
moratur, inhabitet perpetuo, quodque eadem curia a iuribus, exactioni- 
bus, prestationibus et servitutibus quibuslibet civitatis Erfordensis esse 
debeat libera et exempta, similiter procuratrix, que viginti marcas aut 
valorem earundem haberet, hec a iuribus et servitutibus predietis esse 
debet absoluta, et quiequid ultra hoc haberet, de eo velud alter deberet 
reddere, sufferre et solvere iura ac onera civitatis, et si que alie persone 
eandem forsan inhabitarent curiam, hec iura civitatis predicta solvere 
tenebuntur, ita tamen, quod nec nos, nec nostri successores eandem 
curiam sive aream pro ampliacione curie, orti* sive claustri nostri 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 37 


nuncquam ullo tempore nostris septis includere poterimus seu debe- 
bimus inplicare. Concesserunt eciam et voluerunt, quod nos certas 
personas nostris necessitatibus congruentes in curia, que sita est ex 
opposito chori nostri, quam quondam Eychlindis dicta Kapuzen tenuit 
et possedit, quando nobis expedire videbitur, locare valeamus, sic tamen, 
quod de ipsa curia omnia iura civitatis debita et consueta ac eciam 
exactio de quadraginta marcis puri argenti, ad quas eadem curia taxata 
existit, integre persolvantur. Inhabitatores eciam seu inhabitatrices 
eiusdem curie iura et civitatis onera quemadmodum et cives alii sup- 
portabunt. In quorum restaurum et pro reconpensa census illius, qui 
frie vulgariter appellatur, nos tredecim marcas puri argenti civitati 
Erfordensi per nostros . . procuratores assignavinus et satisfecimus 
plenimode de eisdem. Insuper nos curias illas, videlicet curiam, quam 
jam procuratrix nostra inhabitat, et curiam contiguam, quam quondam .. 
sorores de Ilmene inhabitabant, ac curiam domine de Tuncdorf, sitam 
iuxta curiam Jacobi de Sen, et curiam, quam Katherina filia quondam 
Reynhardi de Aquis et soror ipsius dicte die Monchen inhabitant, ac 
curiam domine de Egenstete in platea dicta die Weitergazze sitas, nec 
non curiam domine der Altrymen ibidem sitam et omnes alias curins, 
quas actu iam habemus, extra septa claustri nostri foris civitatem in 
suburbiis tamen et in civitate Erfordensi sitas, quacunque racione vel 
tytulo easdem teneremus ante festum beati Mychahelis proximum et si 
quas alias curias racione et tytulo predictis, iuxta ius et consuetudinem 
civitatis Erfordensis essemus in posterum quomodolibet habituri, illas 
infra annum et diem a tempore assecutionis continue numerandum, 
vendere per nostros procuratores debebimus et tenemur sine dolo et a 
nobis penitus abdicare personis talibus et in eum locum!, ubi iura et 
civitatis onera non depereant vel aliqualiter minuantur, sic eciam quod 
in dictis curiis nichil omnino iuris nobis retineamus aut quovis tytulo 
reservemus. In quorum testimonium hanc litteram sigillis gardiani et 
conventus predictorum duximus roborandam. Datum anno Domini 
M*CCC*X XVIIe, IIII° Kal. Februarii. 


*5 Oy. : ortus. 


1327. Mürz 12. 59. 
Friedrich, Herr in Heldrungen, überträgt dem Rat von Erfurt die 
ehemals Vitztumschen Güter zu Dachwig gegen einen jährlichen 
Zins von einer Urne Elsässer oder Würzburger Weines. 

Or. mit S. im Kgl. St. A, zu M. 
Nos Fridericus dominus in Helderungen recognoscimus tenore pre- 
sentium publice protestando, quod honorabilibus viris .. magistris con- 


38 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


sulum, .. consulibus . . et universitati civitatis Erfordensis omnia et 
singula bona cum suis pertinenciis quibuslibet sita in villa et campis 
ville Dachebeche, que quondam vir prudens Heinricus Vicedomini iunior 
civis Erfordensis et .. heredes ipsius a nobis in feodo tenuerunt, cum 
omni iure, utilitate, usufructu pariter et honore, quibus ipsi hec eadem 
possiderunt, contulimus et presentibus conferimus iure hereditario per- 
petuo possidenda. De quibus quidem bonis magistri consulum, .. con- 
sules et .. universitas predicti nobis aut nostris . . heredibus unam 
urnam aut vini Alsatici vel Herbipolensis, quod ipsorum optioni relin- 
quimus, nomine census hereditarii annis singulis semper in festo beate 
Walpurgis aut nostro nuncio ad hoc deputato per nos vel deputando 
in Erfordia perpetuo solvere tenebuntur. Nos quoque de premissis 
eosdem .. magistros consulum, .. consules et universitatem Erfordensem 
iusticialiter warandare promisimus et promittimus per presentes. In 
quorum testimonium sigillum nostrum presentibus est appensum. Testes 
horum sunt: viri strenui Ulricus dietus Bok, Henricus de Raspinberg 
et Johannes de Trebere milites, Gotscalcus Kerlingerus, Henricus de 
Gebese et Theodericus de Herversleibin cives Erfordenses fideles uostri 
et quamplures alii fide digni. Datum Erfordie anno Domini millesimo 
CCC* XXVII», IIII* Idus Marcii. 


1327. Mürz 30. 506. 


Johannes prepositus, Alka priorissa, Margareta cameraria, Thela 
custos, Jutta celleraria totusque conventus monasterii Novi operis 
in Erfordia bekennen, dass 17 Schillinge Erfurter Pfennige Zinsen 
von einem Hause in Nova civitate iuxta influxum aque, quam 
inhabitat Conradus de Wechmar sacerdos, die bisher dem Propst 
gehörten, nebst 10 Schillingen von demselben Hause, welche Isen- 
trudis Gothscalci dicti Parvi und Mezze dicta de Rudolfstad, 
Schwestern desselben Klosters, bereits als lebenslángliche Rente ver- 
schrieben waren, fortan zusammen den genannten beiden Kloster- 
schwestern als lente gesahlt werden sollen, während 9 Schillinge 
und 3 Pfennige, 5 Hühner, 2 Gänse und !|, Getreidezisen von 
Äckern zu Dachebeche den genannten Klosterschwestern bisher ge- 
hörig, dem Propst zufallen sollen. Nach dem Tode aber jener 
beiden Schwestern soll der Zins von dem Hause an das officium 
infirmarie des Klosters kommen. 


Datum anno Domini M9CCC*X XVII», IIl» Kal. Aprilis. 
Or. ım Kgl. St, A. zu M. S.d. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 39 


1327. April 22. Di. 
Friedrich, Herr in Heldrungen, belehnt Johann und Hartung von 
Drifort, Bürger zu Erfurt, mit 4!|; Hufen zu Ekxleben und Walschleben. 

Or. mit S. im Kgl. St. A. zu M.- 


Nos Fridericus, Dei gratia dominus in Helderungin, recognoscimus 
et tenore presentium publice protestamur, quod discretis viris Johanni 
et Hartungo fratribus de Drivordia, civibus Erfordensibus, contulimus 
et presentibus conferimus quatuor mansos cum dimidio in campis et 
terminis Elxleybin et Walisleybin sitos a nobis et nostris heredibus 
iusto feodi titulo perpetuo possidendos, dantes super eo presentem 
litteram cum appensione nostri sigilli munimine roboratam. Cuius - 
testes sunt: strenui viri dietus Boch de Helderungin, Johannes 
de Drebre et Henricus de Rastenberg milites, Guntherus de Dri- 
vordia, Theodericus de Hervirsleybin et Johannes de Appoldia cives 
Erfordenses. Actum et Datum anno Domini M*»CCCeX XVII», in vigilia 
beati Georgii. 


1327. Mai 22. Amorbach. 58. 


Mathias, Erzbischof von Mainz, verbietet das Ausstecken der Fahnen 

und die Abhaltung kirchlicher Feierlichkeiten während der Dom- 

Kirchweihe 

— Or. mit S, im D. A 

Mathias, Dei gratia sancte Moguntine sedis archiepiscopus, sacri 
imperii per Germaniam archicancellarius, dilectis in Christo prelatis et 
clero civitatis Erfordensis ceterisque tam intra muros quam extra muros 
ibidem, ad quos presentes pervenerint, cuiuscunque status aut conditionis 
existant, salutem in Domino sempiternam. Ut ecclesia s. Marie Erfor- 
densis, quam inter ceteras ecclesias per totam Thuringiam tanquam 
precipuam favore prosequimur speciali, ab universis Christi fidelibus 
presertim in die dedicationis ipsius devotius frequentetur, vobis omnibus 
et singulis inhibemus, ne octo diebus ante et post sabbatum, qua 
cantatur Karitas Dei, in quo predicte ecclesie s. Marie dedicatio annis 
singulis inchoatur, vexilla aliqua extendatis aut extendi quomodo- 
libet faciatis; nec per idem tempus consecrationes ecclesiarum , capel- 
larum vel altarium fieri in vestris ecclesiis aut celebrari sacros 
ordines in dicto sabbato alibi, quam in predicta s. Marie ecclesia 
permittatis. Nos enim vices nostras, si quas quibuscunque episcopis 
in contrarium commisimus, ad nos ex certis causis nos moventibus 
hiis litteris revocamus. Datum Amorbach, XI. Kal. Junii, anno Domini 
M.COCC. XXVII. 


40 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1327. Juni 20. 99. 


Hermann, Graf von Gleichen, verschreibt der Stadt Erfurt aber- 
mals das Lehen über die Grafschaft Vieselbach. 


Daz ist geschen nach Gotis geborte tusint drihundert iar in deme 
sebin unde zcwenzcigesteme iare, an deme nesten sunabunde vor sente 
Johannes tage unses herren teufers. 


Höfer, l.c. Nr.116. Der Wortlaut dieser Urkunde stimmt mit der vom 
22. Juns 1324 (s. oben Nr. 31) fast wörtlich überein. 


1327. Juni 20. 60. 


Hermann, Graf von Gleichen, verschreibt der Stadt Erfurt aber- 
mals 200 Mark auf die Grafschaft Vieselbach. 

Beurkundung der Pfandverschreibung durch «ie Grafen Heinrich und 
Dietrich von Hohenstein vom 6, Juli 1327, in welche diese Verschreibung 
eingerückt ist. 

Höfer , l.c. Nr. 119. 

Von Gotes gnadin wir greve Herman von Glychen bekennen uffen- 
lichen an deseme brive unde tun kunt allen luten, die en sehen oder 
horen lesen, daz wir habin vorsatzt unde setzzen czu eyme rechtin 
pfande den erbern burgeren unde der gemeynde der stad czu Erforte 
czu dem ersten vor driehundirt marc lotiges silbers, dar nach vor hundirt 
marc des selbin silbers, des sie unse uffene brive habin, unde nu vor 
czwey hundirt mark des genanten silbers, die uns gentzlichen geleist 
unde vorgeldin sint, daz hüs czu Viselbeche, die graschaft, daz ge- 
richte unde daz hals gerichte, daz da czu gehort, mit fünfczen dorfern 
Lyndirbeche, Kirspeleibin, Toteleibin, Wenigen Mulhusin, Vieselbeche, 
Hopfegartin, Ulla, Nore, Bechstete, daz halsgerichte czu Uthinberg 
uffe dem veylde, daz gerichte imme dorf unde die weytpfenninge alda 
selbes, die sint bureglen irn Heinriches von Uthinsberg. Swanne he 
daz vorsumet nach deme alse he ufgeheyschet wirt von den burgeren, 
so sal sich die stad von Erforte des dorfes undirwinde mit alle deme 
gerichte, alse he iz von uns gehabit hat; Sanstete, Obirn Nuwesezin, 
Moncheholtzhusin, Hacstete unde Wyndeschen Holtzhusin mit alle deme 
daz dazu gehoret, iz sie wesewachs, holtz, wyden, tyche, vischweyde 
unde weytpfenninge, mit alle deme gute, mit alle deme nutzze, mit 
alle deme rechte, daz da zu gehort, alse wiz biz here han besezzen, 
ane unse vorlehente gut, daz sulle wir lyhen, alse wir von aldere 
han getan. Were iz abir sogetan vorlent gut, daz uns ledig worde, 
daz wir uns selbin behaldin wolden unde von rechte nicht lihen sullen 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 41 


noch enwollen, daz sal der vorgenanten stat dine unde gevalle czu 
eyme rechten pfande, also lange biz daz wir unse vorgenantin gra- 
schaft wedir losin, so sal uns eyniz mit deme andirn weder werdin. 
Die burgere ouch, die usse dem hus sitzzen czu Viselbeche unde da 
burglen habin, vorsumen sich die an irme burgsedele odir an irme 
burglichen dinste nach deme alse sie uf geheyschet werden, als recht is, 
von den burgeren, swaz da rechtes vone gevellet, daz sal werden der 
vorgenantin stad und den borgeren, ouch bie namen daz lypgedinge 
de edelen frowen, frowen Irmengarte greven Gunthers frowen von Kevern- 
berg, daz Got habe sine sele, swaz des ist, das czu der vorgenanten gra- 
schaft zu Vieselbeche gehoret, worde daz ledig, das Got nicht en wolle, 
daz sal ouch der vorgenantin stad rechte pfant sie. Were aber icht me, 
daz zu der vorbenanten graschaft gehorte, den da vore gescrebin stet, swo 
daz finden worde, daz sal die vorgenante stad inneme czu alle deme 
rechte, alse wiz selbir habin solden. Were ouch, daz die vorgenante stad 
icht buwete oder gebuwet hette an deme vorgenanten hus, des man 
czu Not bedorfte unde nicht entpere mochte, worden ouch czehen 
Mark des vorgenantin silbers gegebin umme eyne bezzere vestenunge 
keyn deme obirn herren, daz sulle wir unde wollen eyniz mit deme 
andirn gelden den vorgenanten borgern, alse wir die vorgenanten gra- 
schaft wedir losen. Worde abir die graschaft von der borgere echteren 
odir von icheyinre andirleye andir lutin vorstoret an brande unde be- 
schadet oder an ichte geergert, swelche wis das were, des vorczihe 
wir uns ane allirleye argelist, unde en wollen noch enschullen daz 
nummir gevordirn. Ouch han die vorgenanten borgere uns czu sem- 
ftenunge daz getan, daz wie enwollen noch ensullen die vorgenanten 
graschaft von sancte Mychahels tage, der nu nehest komet, obir czehen 
yar nicht wedir losin, dar nach swelche czit wir sie losin wollin, uns 
odir unsin erbin mit unsin pfenningen uns selbin czu habene, so sullen 
sie uns die graschaft wedir czu losene gebe ane allirleye hindirnisse 
umme also getan gelt, alse wir síe en vorsatzt habin unde alse davore 
gescrebin stet. Ouch is geredet, mochte wir bin den vorgenanten czen 
yarn geschicke, daz die stad umme die graschaft unde swaz dazu ge- 
hort, alse vore gescrebin stet, an eynen ewigen kouf queme, also als 
iz der stat fugete, daz sulle wir tün ane argelist unde sal uns die stad 
ezweyhundirt mark lotiges silbers czu geben unde sal ein ewig kouf 
sie, swelche czit abir sie der benantin frist die stat von ir selbin mochte 
an eyneu ewigen kouf komen, also als iz er fugete, so sullen sie uns 
ezweyhundirt mark lotiges silbers czu geben unde sal abir eyn ewig 
kouf sie unde sal der stad ewiglichen blibe. Wie gelobin ouch vor 
uns unde vor unse erbin vor eyne rechte were des vorgenanten pfandes 
unde vor allirleye anesprache, die wolle wir abetun mit unser kost 


42 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


unde mit unser erbeyt, welche wis die von rechte komet unde babin 
ouch vor die selbin were mit uns gelobet mit gesamminder hant die 
getruwin gestrengen lute Otte von Wechmar, Albrecht von Gunderis- 
leibin, Herman Kerebiz, Heinrich irn Huges, Heinrich Vasold, Albrecht 
von Wittirde, Gerwig von Mollesdorf ryttere, Johan Strantz, Albrecht 
Marschalk, Johannes von Volcstete, Heinrich von Arnstete, Heinrich 
von Kongesse, Heinrich von Sebeche unde Cunrad irn Huges unse 
man, also bescheydelichen, were daz wir die anesprache, alse da vore 
gescrebin ist, bie eynen mande, nach deme alse wir gemant worden, 
nicht abe teten, so sulle wie unde unse vorgenantin borgen czu Erforte 
invare inleger ezu haldene unde nicht von dannen komen er, wie en 
habin die vorgenantin anesprache genczlichen abegetan, unde ginge der 
burgen ichein abe, so sulle wir bie eynem mande eynen andirn setzze, 
die deme glych sie. Gesche des nicht bin eynem mande, so sulle wir 
unde unse vorgenantin burgen czu Erforte inryte uf sogetan inleger, 
alse da vore gescrebin stet. Ouch bekenne wir, daz dirre kegenwerdige 
bryf unse andirn czwene brive, der sie eynen habin vor drie hundirt 
mark unde den andirn vor hundirt mark lotiges silbers, die da vore 
genant sint unde gerurt, an nichte krenke, noch beschade sal, sundirn 
sie sullin an alle irre craft unde macht bliben. Alle dese vorgescrebene 
rede gelobe wie unde unse vorgenantin borgen truwin stete unde gantz ezu 
haldene unczubrochlichen ane allirleye argelist. Czu eyme urkunde deser 
vorgescrebenen rede habe wir greve Herman unse insigel, des wir sine 
vorgenantin ryttere unde man alle czu deseme male gebruchen, an 
desen bryf gehenget. Daz is geschen unde dirre bryf is gegebin nach 
Gotes geborte tusint yar drie hundirt yar in deme sebin unde czwen- 
czigesten yare, an deme nehestin sunabinde vor santte Johannes tage 
unses herren toufere. 


1327. Juni 25. 61. 


Heinrich, Graf von Orlamünde, verbündet sich auf drei Jahre mit 
der Stadt Erfurt. 
Or. mit S. im Kgl. St. A. zu M. 


Hofer, l.c. Nr. 117. 
Reitzenstein, l.c. S. 141. 


Wir von Gotes gnaden greve Heinrich zu Orlamunde bikennen 
uffeliche und tun kunt allen luten, dy dissen brif sehen oder horen 
lese, daz wir helfe sullen unde wollen den ersamen burgern und der 
stad zu Erforthe zu irme rechte unde zu iren rechten teydingen mit 
zehen mannen uf rossen wol gezchugeter lute unde met alle unsen 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 43 


vesten, dy sullen ir uffen vesten syn, swilche zit sye des bie dorven 
oder wollen, dar uf unde dar abe schaden zu tune iren vienden, wye 
die sin; dye helfe sal iczunt anne trethe unde sal were von sencte 
Michahelis tage, der nehest kumet, ober drye iar uffe alle dye, dye in 
gewalt tun oder unrecht zu Doringen in deme lande, ane uffe daz 
romische riche unde anne uffe unsen herren den erzebischof zu Mencze, 
unde anne uffe unsen liben hern marchgreven Frideriehen von Missen, 
also doch daz die vorgenanthe stad zu Erforthe recht' nemen sal unde 
recht tun sal iren wedersachen, ab sye ichtis bischuldichet werden, da 
sie nicht brive, ober habin, also den rat unde die rethe der stat zu 
Erforthe dye mere meine recht tunket, unde in der helfe nummer abe- 
geste wollin noch in sullen in den vor genantten drien iarn unser hulfe, 
sie inbliben bi allerme rechte, bi alle irn ern, bi alle irre vriheyt unde 
bi alle den gnaden, also sye von alder unde wanne her gewest sint, 
unde sunderliche daz in alle ire brife unde alle ire vryheit, dy sie 
habin unde da sie mitte b?gnadet und bivesten sin von keysern, von 
kongen, von dem edelen forsten lantgreven Aylbreche zu Doringen 
unseme libin herren, von unsen herren marcgreven Frideriche unde 
langreven Tyzelman sinen són, unde von andern vorsten des landes zu 
Doringen, unde von andern herren, swi die sin, stete unde gantz unzu- 
brochlichen gehalden werden von allermelchem, dye si üm breche oder 
crenke wolde unde wollin, in dy selben brife stete unde ganz halde 
anne argelist. Wie bekennen ouch, daz wye recht neme sullen unde 
recht tun sullen unsen widersachen , also die erbern lute den rat unde 
dye rethe dye mere meine zu Erforthe, dye vorgenant sint, recht tunket. 
Wye bekennen ouch, daz wye nicht hindern wollen noch insullen nich- 
eyne strase oder ab in yeman icht zufore wil oder sal, unde wolde daz 
yeman hindere, da sulle wye in zu helfe, daz daz hindernisse abgetan 
werde. Swer den andern lat zu einer hulfe, deme sal man kome 
rederiche, unde swanne der komen ist, so sal man ome unde sin luten 
gebe bir unde brot unde küchen spise, hufslak unde futher, unde nich- 
eyne pfantlosungen. Swoma anders zu samene komet, da sal ie der 
man sines selbes kost habe. Allermellich sal sin schaden selber trage, 
swo he den inphet, aber fromen sullen alle die metthe neme noch der 
manzal, dye da methe sint, da frome gevellet. Bie dorfthe aber wie 
zehen man irre luthe unse festen da mitte zu biwarne, die sal uns die 
stat sende unde sulwer danne bikostigen mogeliche, also vor gescriben 
stet. Hette aber dye stat zu Erforthe eynen crig, swaz sie danne lute 
senten uffe uuse festen, die sullen sie danne bie kóstige, also vor ge- 
scriben ist. Irhube aber sich eyn crik oder eyn orloyge, iz were von 
unser weyn oder von der stat wein, so sulle wye unde wollen die stad 
gewaldic tun unser vesten Schoywenforst, also das sie den torm be- 


44 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


seczen sal unde eyn torwarten da habe, des sal uns die stat eyn tag 
oder zwene vore mane. Swen ouch wir geleiten, die sal geleite haben 
in unsen festen, aber in den dorfern unde uffe den velde, da sal sich 
allermellich vorse, da geleite wir niman. Ouch unse man, die wie der 
stad gescriben han gegeben under unsme ingesegel, bischudichiten sie 
der dichein, mochte wie den bin eynen manden mit der stat birithe 
noch minne oder noch rechte, daz sul wir tun. Mochte wie des nicht 
getu, so sul wie-met in nicht zu schaffine habe. Swas festen gewunen 
werden, die sal man breche, iz in sie danne, daz die rat unde die 
rethe der stad zu Erforthe, die vor genant sin, met uns eyntrechticliche 
zu rathe werden, eyn ander methe zu tune. Worde ouch dichein crik 
oder czweyathe zchuschin uns unde der vorgenanten stat zu Erforthe 
des Got nicht in wolle, des sullen die rat unde die rethe der selben 
stad zu Erforthe die mere meine'gewalt habe zu berichtenne noch 
minne unde noch rechte, also daz die brife beydersit an irre craft 
bliben. Alle disse vor gescriben rede habe wie greve Heinrich, die vor 
genant ist, truwen gelobet unde gesworn uffe den heylgen stete unde 
gantz zu haldene anne allerleyge argge list, unde wollen dez zu burgen 
setze der vorgenanten stad dye gestrengen lute Thederichen Schiken, 
den ritter, Heinrichen Flansen, Dieterichen von Leynvelt, Albrechten 
unde Gotforden genant von Eychinberg unse man zu eynre steten 
ganczen festenunge alle der rede, dye vorgescriben stet. Unde geben 
dar ober dissen brif zu eynre uffinbarn festenunge vorsegelt mit unseme 
ingesegel, das dar an ist gehenget. Daz ist geschehen unde dirre brif 
ist geben du man zalte noch Gotes geborte tusent iar drie hundert iar 
in dem sibin unde zewenzichisten iare, an deme anderren tage nach 
sencte Johannes tage unses hern toyfers. 


1327. Juli 2. 62. 


Heinrich, Graf von Orlamünde, erneuert der Stadt Erfurt die ge- 
leistete Bürgschaft über ihr Bündnis. 

Or. mit S. im. Kgl. St. A. zu M. 

Höfer, l. c. Nr. 118. 

Wie von Gotes gnaden greve Heinrich czu Orlamund bekennen 
uffenlichen an deseme brive, daz die gestrengen lute Diterich Schike 
der rytter, Heinrich Flans, Heinrich von Denstete, den wir gesazt 
habin an Diteriches von Leyinfeldes stad, Albrecht unde Gotfrid genant 
Eychenberg, die wir czu burgen habin gesazt unde seczzen den er- 
samen lutin .. den burgern unde der stad czu Erforte truwin mit uns 
unde vor uns gelobet habin unde uffe den heyligen gesworn, daz wir 
alle die rede, die in unseme uffen brive unsir eynunge, die wir von 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. | 45 


dirre czit, wanne uffe sancte Mychahels tag, der nehest komet, unde 
von deme selbin tage furbaz ubir drie yar halde wollin unde sullen 
mit den vorgenantin burgern und mit der stat zu Erforte, gescrebin 
stet in allir wyse unde ordenunge, also sie bescrebin ist, stete und 
gancz halde sullen und wollen unczubruchlichen ane argelist. Daz 
selbe gelobede is geschen mit gesammindir hant, des ouch wir sine vor- 
genanten rytter unde man bekennen uffenliche, daz wir daz gelobede 
unde den eyt getan, alse vore gescrebin ist. Czu eyme uffinbarn ge- 
czugnisse alle desir rede habe wir greve Heinrich das vorgenante unse 
insigel, des wir sine vorgenanten rytter unde man czu desem male 
gebruchen, an desen bryf lazen gehenget. Daz is geschen unde dirre 
bryf is gegebin nach Gotes geborte tusint yar drie hundirt yar in 
deme sebin unde czwenczigesten yare, an der heyligen mertere tage 
Processi et Martiniani. 


1827. Juli 6. 63. 


Die Brüder Heinrich und Dieterich, Grafen zu Honstein, bekennen, 
dass die Verpfündung der Grafschaft Vieselbach an die Stadt Er- 
furt durch den Grafen Hermann von Gleichen mit ihrem Wissen 
und Willen und in ihrer. Gegenwart geschehen sei. 


Daz is geschen in dem yare alse man czelet nach Christus geborte 
tusint driehundirt yar in deme seben unde czwenczigisten yare an dem 
achten tage sancte Peters und sancte Paules der heyligen czwelfboten. 

Höfer, l.c. Nr.119. Eingerückt ist die obige Urkunde Nr. 60. 


1394. October 3. 64. 


Die Brüder Johann, Rudolf und Friedrich, ehemals Herren in 
Körner, eignen dem Bürger Heinrich vou Byltersleben eine Hufe 
. 24 Bindersleben. 
Or. mit 3 S, im Kgl. St. A. zu M. 

Nos Johannes, Rudolfus miles et Fridericus, quondam domini in 
Kornre, recognoscimus publice in hiis scriptis, quod honesto viro Hein- 
rico de Byltersleibin, civi Erfordensi, et suis heredibus unum mansum 
in campis ville Byltersleibin situm, quem pater ipsius Heinrici a nobis 
hactenus in feodo tenuit et possedit, appropriavimus et presentibus ob 
quedam munera nobis prestita appropriamus iure proprietario perpetue 
possidendum, nichil nobis seu nostris heredibus ac successoribus iuris 
in tali manso reservantes. Et in maiorem huius appropriacionis certi- 


tudinem has dedimus litteras nostris sigillis consignatas. Datum anno 
Domini M» CCC^ XXVII», sabbato Venite adoremus. 


46 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1327. December 9. . 65. 


Der Rat von Erfurt verkauft seinem Bürger Johann von Aschers- 
leben den Laden unter dem Turm der Egidienkirche und erteilt 
ıhm das Krämerrecht. 

Or. im Kgl. St. A. zu M, S.d. 

Nos Guntherus de Drivordia, Alexander de Smire, Ludwicus de 
Guthinshusin magistri consulum, Theodericus de Varila, Johannes de 
Mulhusin, Guntherus de Smire apud ecclesiam Mercatorum, Goczzo 
dictus Kerlinger, Hermannus de Wyda, Ulricus de Totilstede, Johannes 
de Appoldia apud S. Mathiam, Johannes de Hervirsleibin, Dytmarus de 
Someringen, Theodericus de Guthinshusin, Guntherus natus Heinemanni 
de Tüsdorf, Guntherus dictus Bok, Heinricus de Winrisleibin in foro 
piscium, Cunradus dietus Morrebein, Theodericus de Smedestete, Gun- 
therus de Kirspeleibin, Bertoldus de Tasdorf, Nicolaus de Wulverishusen, 
Conradus de Nuwinburg super ponte et Johannes de Tasdorf consules, 
necnon Gerboto de Schubilez, Heinricus de Willirstete, Hermannus de 
Smire et Johannes de Butstete rectores universitatis civitatis Erfordensis 
recognoscimus et tenore presentium profitemur publice literarum, quod 
institam illam, que sub turri ecclesie s. Egidii Erfordensis sita est, 
quam nobis et civitati Erfordensi discretus vir Johannes de Ascharia 
noster civis vendidit legitime pro decem et septem marcis puri argenti 
sibi integraliter persolutis a nobis et a civitate Erfordensi, ipse Johannes 
et sui heredes debent iure hereditario possidere et in ea vendere et 
emere omnia, que 'reliqui institores in institis civitati Erfordensi per- 
tinentibus vendunt et emunt seu vendere ac emere consueverunt. Idem 
etiam Johannes et sui heredes predicti de dicta instita quatuor talenta 
denariorum Erfordensium, videlicet duo talenta in festo purificationis 
b. Marie Virginis et duo talenta in festo b. Jacobi apostoli annis sin- 
gulis nomine census hereditarii civitati Erfordensi dare et solvere tene- 
buntur. Et consules, qui pro tempore fuerint, debent plebano ecclesie 
s Egidii predicte sex denarios monete predicte semper in festo b. Jacobi 
predicti annuatim tytulo census solvere atque dare de instita memorata. 
In quorum evidens testimonium sigillum civitatis Erfordensis presen- 
‚tibus est appensum. Datum anno Domini M.CCC. XXVIL, quinto 
Idus Decembris. 


1327. December 30. 66. 


Hermannus, Dei gratia comes de Glyechen, bekennt, dass er, nachdem 
Albert von Witterde, Ritter, sein Burgmann und Gelrewer, einer- 
seits, .. * von Gebese, Albert von Remde und Günther von Arnstete, 
Bürger zu Erfurt und Provisoren des Martinshospitales daselbst, 


Orkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 47 


andererseits, ihn gebeten hatten, den Verkauf von 52 Schilling, 1 Gans 
und 3 Hühnern jährlichen Zinses von einer Hufe zu W enigen Rethe- 
beche durch den oben genannten Ritter an das Hospital zu be- 
stätigen, die Hufe dem Hospitale geeignet habe. 
Zeugen: Hermannus decanus ecclesie s. Marie Erfordensis, Albertus : 
Wilhelmi, Apelo de Notteleyben, Theodericus notarius noster. 
Datum anno Domini M9«CCCoeXX XVIII», III? Kal. Januarii. 
Sen. beschüd. Or. mit zerbr. S. im E. A. ?. Besch. Stelle. 


1324. December 30. 67. 


Die Brüder Theoderich und Bertold, Vitelume von Appolda, ver- 

kaufen an Günther von Arnsiete, Vorsteher des Martinshospitales 

in Erfurt, zwei Pfund Pfennige und sechs Schillinge jährlichen 

Zinses von einer Hufe zu Apfelstedt zur neuen Einrichtung einer 

Vikarie in dem genannten Hospitale. 
Or. mit 2 S, im. Grossherzogl. St. A.zu Weimar. 

In nomine Domini amen. Nos Theodericus et Bertoldus fratres 
vicedomini de Appolde recognoscimus tenore presentium publice pro- 
fitentes, quod de bona voluntate legittimarum nostrarum ac omnium 
heredum nostrorum duas libras denariorum Erfordensium et duos solidos 
annue pensionis de uno manso sito in campis ville Aphelste? singulis 
annis circa festum beati Michahelis, per colonos eiusdem mansi 
pagandos et solvendos, rationabiliter et rite vendidimus Gunthero de 
Arnstete, magistro hospitalis s. Martini in Erfordia, nomine seu gratia 
viearie ibidem in hospitali de novo per ipsum instaurate ac fundate 
legitime ementi pro viginti libris denariorum Erfordensium et triginta 
solidis denariorum eorundem nobis integraliter numeratis, traditis et 
solutis, quam quidem pensionem idem Guntherus emptor ad vite sue 
tempora singulis annis percipiet in usus suos proprios convertendanı. 
Postquam autem voluntate disponente divina de medio sublatus extiterit, 
dicta pensio una cum manso predicto ad memoratam vicariam et 
in usus .. vicarii seu rectoris ipsius vicarie, quicunque pro tempore 
fuerit, perpetue devolvetur. Verum cum dictus mansus ad nos iure 
proprietatis pertineret, inde est, quod nos unanimiter eundem man- 
sum vicarie predicte appropriavimus et in presentibus appropriamus 
omni iure, quod in ipso manso quoquo modo habuimus, libere renun- 
ciantes et vere, nullum ius nobis aut nostris heredibus in eodem manso 
in posterum reservantes; volentes etiam dictam vicariam seu rectorem 
ipsius de manso et pensione ac appropriatione predictis iusticialiter 
warandare et ab omni impeticione salvos reddere penitus et indempnes. 
In quorum omnium et singulorum testimonium premissorum presentem 


48 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


paginam conscriptam tradimus sigillis nostris fideliter communitam. 
Testes eciam huius sunt: dominus Ludewicus plebanus in Appolde, 
Themo* de Koydiz miles, Heinricus vicedominus de Appoldia, Heinricus 
de Flurstete et alii quam plures fide digni. Datum anno Domini M. 
" CCOX X. VIIL, IIL Kal. Januarii. 

* So in der Hds,  " So in der Hds.; vielleicht Thimo zu lesen. 


1328. April 21. | | 68. 


Anne de Tullestete überträgt den Brüdern Henricus, Syfiridus und 
Rudigerus de Kezelborn, Bürgern zu Erfurt, erblich gegen 6 Denare 
Michaeliseins eine 7 Acker haltende Wiese in der hoenwesin zu 
Wallesleben, nachdem Guntherus Wolverami, Einwohner daselbst, 
für eine ungenannte Summe darauf verzichtet hat. 
Datum anno Domini M.CCC.XXVIII., XI. Kal. Maii. 
Or. im. Herzogl. L. H. A zu Wolfenbüttel. S. d. 


1328. Juni 8. 69. 


Theodericus de Hottenstete armiger, Theodericus, Johannes et 
Nicolaus fratres, filiis sui, verkaufen zwei Hufen Artland in dem 
Felde su Hottenstete mt Bewilligung des Lehensherrn, Theodericus 
de Vippeche, der Vitikirche zu. Erfurt für 23 Talente Erfurter 
Pfennige. 

Zeugen: Guntherus de Crumstorf, Conradus de Hersfelde, Cristanus 
Francke, Johannes Faber, Conradus Wauman* cives Erfordenses, Guntherus 
de Utstete dictus Vorn Gutiln, Theodericus filius eius et Hermannus 
Dunnebir villani in Hottenstete. 

Datum anno Domini M.CCC.XXVIIIL, III. Non. Junii. 

Abschrift im Grossherzogl. St. A. zu Weimar. a Wohl besser Wunnen zu lesen. 


1328. Juni 7. 40. 
Günther, Graf von Káfernburg, belehnt Ditimar und Heinrich 
von Marbach zu Stollernheim mit einer Hufe daselbst. 

Or. mit zerbr. S. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Gunther von Gotes gnaden greve czu Kevernberg bekennen 
an unsme brive und tün kunt alle den, dyn seyn eder horn lesen, daz 
wir den herbern knechten Dytmar und Henriche von Martbeche, ge- 
brudern zu Stuternheim, unsen getruwen dinern unse günst und guten 
willen geben, daz sj sullen und mogen vor herben eyne huve landes, 
d$ da geleyn ist in dem veilde zu Stuthernheim, ewichliche, sweme sf 
wollen, d$ von uns und von unser herschaft zu Kevernberg zu lene 
geyt, also daz sye dj vor genanten hüve sullen von der vor genanten 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 49 


hersschaf zu Kevernberg zu lene haben also leynes recht ist. Daz dyse 
vor genante rede stete und gancz sy, des gebe wir en unsen brif myt 
unsme ingesegele bevestent zu eyme orkunde. Dirre brif ist gegeben 
nach Gotes gebort dritzenhündert iar in deme achtenzwenzigesten iare 
an deme dynstage nach sente Bonifatius tage des merterers und syner 
gesellen. 


1328. September 13. Gotha. 11. 


Burchard, Graf von Mansfeld, belehnt Hartung von Smedestete 
und Günther, genannt Rabenoli, Bürger zu Erfurt, mit einem 
Teich und Gehólg bei Stotternheim. 

Or. mit 1 S, im Kgl. St. A. zu M. 


Considerantes, quod acta mortalium labuntur cum tempore, que a 
scripti memoria non recipiunt firmamentum, hinc est, quod nos Bor- 
chardus, Dei gratia comes de Mannesvelt, recognoscimus et ad univer- 
sorum noticiam volumus pervenire, quod piscinam, sitam prope villam 
Stuternheym, et ligna, que Erlich dicuntur, ibidem, a nobis et nostro 
dominio de iure in feudum  precedentia, discretis viris Hartungo de 
Smedestethe, Gunthero dicto Rabenolt civibus Erfordensibus ac ipsorum 
heredibus duximus rite et rationabiliter iusto feudi titulo conferendum, 
investientes eosdem de dictis bonis legittime tamquam veros et legit- 
timos possessores. Ut autem hec nostra collacio robur obtineat perpetue 
firmitatis, presentem litteram dedimus appensione sigilli nostri fideliter 
consignatam. Huius rei testes sunt: vir nobilis Guntherus comes de 
Swarezbürg senior, avunculus noster dilectus, Hermannus de Mila miles 
ac fideles nostri dictus Beteman Voyt miles et dictus Schoderau cum 
pluribus aliis fidedignis. Actum et datum Gotha anno Domini millesimo 
trecentesimo vicesimo octavo, feria tertia ante exaltationem sancte crucis. 


1328. Deeember 6. 12. 


Johann, Propst des Neuwerkklosters in Erfurt, beurkundet den 
oben in Urkunde Nr.45 bereits erwähnten Verkauf einer Hufe 
su Bischleben seitens Johanns von Volkstete an den Bürger Nikolaus 
von Ilversgehofen gegen Barzahlung und gleichzeitige Gewährung 
eines Erbsinses. 

Clemens-Milwitze Familienbuch S. 118 im E. A. 


Nos Johannes, prepositus sanctimonialium monasterii Novi operis 
in Erfordia, recognoscimus publice presentium in tenore, quod in nostri 
constitutus presentia strenuus vir Johannes de Volestete recognovit ex 


certa scientia, se unum mansum in campis ville Byschovesleybin situm, 
Gesehichteg. d. Pr. 8. Erfurt 2. XXIV. 4 . 





50 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


quem a nobili viro Hermanno comite in Glychen tenet in feodo, de 
scitu et voluntate predicti domini comitis provido viro Nicolao de Eyl- 
brechtisgehoven , uxori et heredibus suis pro certa pecunie quantitate 
sibi integraliter solute, iure hereditario habendum et pacifice possiden- 
dum, rite et rationabiliter vendidisse, sic quod prefatus Nicolaus aut 
ipsius heredes unum solidum denariorum Erfordensium semper in festo 
b. Michahelis nomine census hereditarii prefato Iohanni aut suis heredibus 
solvant annuatim, promittens idem Iohannes pro se et suis heredibus 
predictum mansum processu temporis et quandocunque opus existet, 
velle et debere conferre predicto iure hereditario secundum ius et con- 
suetudinem civitatis Erfordensis, sic quod pro resignatione uno solido 
et pro collatione quinque solidis denariorum Erfordensium contentetur, 
nichil amplius recepturus. Testes horum sunt honorabiles viri dominus 
Albertus vicarius nostre ecclesie vredicte, dominus Theodericus dictus 
Bok sacerdotes et vir strenuus Ulricus de Volcstete, frater dicti Iohannis 
de Volestete, et viri prudentes Albertus dictus cum Matre, Guntherus 
dictus Bok et Titzelo de Wizzense cives Erfordenses et quamplures alii 
fide digni. ln quorum testimonium sigillum nostrum presentibus est 
appensum. Datum anno Domini M.CCC. XXVIIL, in die b. Nicolai 
episcopi et confessoris. 


1329. Januar 21. 73. 


Fredericus et Hermannus fratres, Dei gratia comites de Orlamunde, 

bekennen, dass honestus vir Theodericus de Vipbeche dem Provisor 

des Martinshospitales ın Erfurt, Guntherus de Arnstete, zwei 

Erfurter Malter Fruchtzins aus einer Hufe zu Margreten-Vipbeche, 

auch Vydilnhusen genannt, für 9 Mark Silber verkauft hat, und 

sie eignen die Hufe dem genannten Hospitale mit Vorbehalt des iuris 
colonarii des Verkäufers, der den Zins auf eigene Kosten in das 

Hospital zw liefern hat. 

Zeugen: Henricus dictus Hopley miles, Henricus de Baldenstete, 
Hermannus de Baldenstete, Henricus de Gebese civis Erfordensis et 
Albertus de Remde civis ibidem cum aliis pluribus fide dignis. 

Datum anno Domini M*CCC^X XIX», in die beate Agnetis virginis 


et martiris gloriose. 
Or. mit 1 S. im FF. A. 


1329. Mürz 23. 44. 
Conradus dietus Capuz de Tunna armiger und Isentrudis, Ehe- 
leute, verkaufen eine halbe Hufe Artlandes eigenen Landes zw 
Rifenheim, genannt Moythenoten, der Matthiaskirche in Erfurt 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil 51 


und den Plebanen der Stadt für 5 Mark 24 Schilling Erfurter 
Pfennige und resignieren dieselbe vor dem Vogte Titzel von Resa 
und dem Pedellen Heinrich von Urleiben zw Tungesbrucken mi 
Vorbehalt des Besitzers derselben gegen 26 Schilling jährlichen 
Zanses. 


Zeugen: Hermannus de Tunna, vicarius ecclesie s. Marie, Bertoldus 
dictus Hozel. Zs siegelt lohannes dictus Stranz de Tullestete. 
Datum anno Domini M.CCC. XXIX, X Kal. Aprilis. 
Or. mit S, im D. A. 


1329. Mai 10. 18. 


Heinricus Franko et Adelheydis coniuges, cives Erfordenses, mieten 
auf Lebenszeit von Dekan und Kapitel des Marienstiftes in Erfurt 
liberam curiam ante gradus, welche vorher Wyland bewohnte, für 
eine ungenannte Geldsumme und einen Zins von 5 Talenten und 
5 Schillingen an das genannte Kapitel und 3 Talenten an den 
Vikar 1heoderich. 
Datum anno Domini M°CCC-XX1Xe., VI^ Idus Maii. 
Or. mit zerbr. S. im D. A. 


1329. Juni 15. 76. 


Albert von Hopfgarten, Ritter, verkauft seinem Schwager Conrad 

Quadrans, Bürger in Erfurt, einen Zins aus Hopfgarten, womit 

letzterer eine ewige Messe im Augustiner-Eremitenkloster stiftet. 
Diplomatar des Augustinerklosters p. 143 im E. A. 

Universis presentes visuris et audituris nos Albertus de Hopfgarten 
miles recognoscimus lucide protestando, me de consensu et voluntate 
Adelheidis, uxoris nostre dilecte, vendidisse honesto viro Conrado 
Quadrans civi Erfurtensi, nostro sororio predilecto, ad manum prioris et 
fratrum ordinis s. Augustini domus Erfurtensis tres libras Erfordensium 
denariorum annui census minus duobus solidis pro XII marcis puri 
argenti minus una libra nobis integraliter ponderatis, traditis et solutis. 
Et predictus Conradus prefatas III libras duobus solidis minus in nostra 
presentia donatione inter vivos irrevocabiliter transtulit in priorem et 
fratres predieti ordinis. dando eis censum predictum liberaliter et ex 
toto pro remedio anime sue et uxoris sue Thele defuncte beate memorie 
ad altare s. Crucis, in quo pro salute sua et remedio anime Thele iam 
predicte prior et fratres sibi missam perpetuam liberaliter contulerunt 
et memoriam predictorum in conventu eorundem cum vigiliis et missis 
defunctorum £fdeliter observabunt, ita quod predictus census a conventu 

4* 





52 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


memorato nullo unquam tempore possit et debeat distrahi, vendi vel 
alienari, quod prior et fratres pro se et suis successoribus fideliter 
promiserunt Predictus vero census datur de curiis et agris ac pomario, 
sitis in villa et campis ville Hopfgarten, et a personis 'nferius expri- 
mendis, prout predictum censum iusto emptionis titulo comparavimus 
ab honorato viro domino Henrico dicto Stange nunc, plebano in 
Albrechofen, et avia eius Friderica beate memorie tanquam proprium; 
et ex matura deliberatione posuimus sub quarantia et protectione nobilium 
dominorum nostrorum, dominorum Henrici et Guntheri, comitum de 
Schwarzburg, dominorum in Arnstete, a quibus predicta bona recepimus 
in feudo, et nunc venditionis tempore procuravimus appropriari predictum 
censum religiosis viris priori et actoribus supradictis per patentes 
litteras predictorum dominorum; et ut fratres predictos de prefato censu 
reddamus cautiores, ipsos instrumentaliter in possessionem corporalem 
poni fecimus, supportando ipsis censum prelibatum in iudicio in Hopf- 
garten coram officiatis et testibus inferius exprimendis, adhibitis ad hoc 
solempnitatibus debitis et consuetis. Nam Conradus dictus Schrapher 
de curia sua in Hopfgarten et de dimidio manso suo in campis ville 
predicte dabit I libram denariorum Erfordensium in festo b. Michaelis, 
quam tenetur in  Erfordia dictis fratribus personaliter presentare. 
Item Albertus Gerwund et sui heredes de curia sua et de dimidio 
manso similiter dabunt I libram denariorum eodem tempore et 
modo. Item Th. de Nore de pomario dicto Diberger dabit sex solidos, 
medietatem in festo Walpurgis et medietatem in festo b. Michaelis, 
quos similiter etiam tenetur fratribus in Erfordia presentare. Item 
Christianus dictus Salde de curia sua in Hopfgarten et de altero dimidio 
agro dabit XII. solidos denariorum Erfordensium', medietatem in festo 
Walpurgis et medietatem in festo Michaelis, quos similiter etiam tenetur 
in Erfordia presentare. In cuius rei evidentiam et testimonium omnium 
premissorum presentem litteram prefatis fratribus sub nostro sigillo 
tradidimus communitam. Predicte vero emptionis testes sunt: Gy- 
selerus Quadrans, Gyselerus Sygeler, Rudolphus Sygeler et Syfridus 
de Kezilborn cives Erfordenses. Testes autem supportationis et recog- 
nitionis in Hopfgarten sunt: Witego Storemann heimburge huius anni, 
Nicolaus de Hocheim officiator ex parte lacobi de Senis, Th. Schrepher, 
Conrad Huther, Th. Brunonis et tota communitas ville una cum 
plebano Th. de Hezebold. Predicta supportatio facta est coram Th. de 
Grizen, advocato in Viselbach. In Utensberg testes sunt: Dithmarus 
de Molhuse, frater quondam domini huius episcopi ordinis nostri, Th. 
de Suzerstete, advocatus domini Alberti de Hopfgarten, et Rudigerus de 
Nore, famulus eiusdem, et quamplures alii fide digni. Datum anno 
domini M. CCC. XXIX, feria V. ante dominicam Trinitatis. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt, II. Theil, 53 


1329. Juni 23. (t. 
Friedrich und Hermann, Grafen von Orlamünde, verkaufen dem 
Erfurter Bürger Heinrich von Olbersleben ein Malter jährlichen 
Zinses und die Vogtei von einer halben Hufe su Olbersleben unter 
Vorbehult des Gerichtsstabes und des Wiederkaufs nach acht Jahren. 

Or. mit 2 S. im Grossherzogl. St. A. zu Weimar. 
Reitzenstein, l.c. S. 145. 

Nos Fridericus et Hermanus, fratres, Dei gratia comites de 
Orlamunde, recognoscimus publice presencium per tenorem, quod nos 
Henrico de Albrechsleybin civi Erffordensi ac ipsius heredibus unum 
maldrum frumenti annue pensionis mensure Erfordensis cum omni 
iure, utilitate, consuetudine, honore et specialiter cum iure advocaticio, 
quibus nos ipsum possedimus et nostri progenitores possederunt, quam 
quidem pensionem idem emptor nobis persolvit iure advocaticio, ut 
predicitur. annis singulis in festo beati Michahelis de dimidio manso et 
suis pertinenciis, sito in villa et in campis eiusdem ville Albrechsleybin, 
quem iure hereditario possedit a venerabili domino preposito ecclesie 
sancte crucis Northusensis, iustis empcionis et vendicionis titulis inter- 
venientibus vendidimus et presentibus vendimus et tradimus pro 
quatuor marcis puri argenti nobis integraliter persolutis, salvo nobis 
dumtaxat iudiciali baculo, quem in dictis bonis nobis et pro utilitate 
nostra debemus tantummodo retinere quolibet sine dolo. De quibus 
quidem pensione et iure advocaticio ac omnibus suis pertinenciis pre- 
dictis prefatum emptorem et eius heredes inpossessionamus et in 
possessionem corporalem eorundem mittimus literas per presentes, ita 
sane, quod liberam facultatem habere debemus reemendi vendita predicta 
post octo annorum spacium continuum a data presencium computandum 
et non prius, quocunque anno voluerimus, dum tamen hoc nos et nostri 
heredes semper ante diem beati Iohannis baptiste faciamus pro tanta 
pecunie quantitate, pro quanta vendidimus ea modo, et quamdiu in 
reempcione huiusmodi negligentes fuerimus vel remissi, tamdiu emptor 
predictus et sui heredes vendita prefata cum omni iure et utilitate et 
aliis supra enumeratis debent pacifice possidere. Nos eciam vel nostri 
heredes aut successores in dictis bonis seu in hominibus eadem possi- 
dentibus nullas exactiones, precarias, sturas, angarias, perangarias, presta- 
ciones, servicia, quocunque censeantur nomine, expressa vel non expressa, 
directe vel indirecte debemus 'quomodolibet exercere, sed eisdem 
renunciamus per presentes simpliciter et in totum, volentes data fide 
et promittentes dictum emptorem et suos heredes de premissis omnibus 
et singulis iusticialiter warandare et ab impeticione qualibet reddere 
liberum et indempnem. Insuper, si medio tempore emptor prefatus seu 
sui heredes pensionem et ius advocaticium predicta aliis vendere 


54 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


contingeret, hoc libere facere poterit et debebit eo iure, quo ipse eadem 
a nobis nunc, ut premittitur, emit et illi emptores eo ipso iure, quo et 
idem venditor cum omni forma, modo, condicionibus, pactis et renun- 
ciacionibus supradictis debent libere et pacifice eadem possidere. In 
testimonium seu in evidenciam premissorum omnium certiorem nostra 
sigilla duximus presentibus apponenda. Testes huius sunt: Lutolfus 
de Alrestete, Theodericus vicedominus de Appolde, Albertus de Devn- 
stete, Hermannus de Leynfelt, Crafto de Munre dictus Hopeley viri 
strenui et milites, Hermannus de Eychelborn plebanus in Botelstete 
noster notarius, Henricus noster scultetus dictus de Dratstete nostri 
fideles, Conradus Hoterman, Henricus de Wilrestete et Vrowinus dictus 
Trenker cives Erfordenses et quam plures alii fide digni. Datum 
anno Domini millesimo trecentesimo vicesimo nono, in vigilia beati 
Iohannis baptiste. 


1329. September 13. Godesberz. 78. 


Heinrich, Erzbischof von Cöln, und die zwei andern päpstlichen 
Bevollmächtigten veröffentlichen die Erkommunikationssenteng gegen 
eine grosse Anzahl von Erfurter und thüringischen Geistlichen wegen 
Nichtanerkennung des Erzbischofs Heinrich von Mainz. 
Or. im Kgl. R. A. zu München. | S. d. Als Transfix ist angeheftet die 
folgende Urkunde Nr.84 mit S. 

Heinricus, Dei gratia sancte Coloniensis ecclesie archiepiscopus, 
sacri imperii per Ytaliam archicancellarius, ac Emmercho, prepositus 
ecclesie Zeflicensis Coloniensis diocesis, una cum reverendo in Christo 
patre ac domino, domino .. episcopo Leodiensi, nostro in bac parte collega, 
videlicet super gracia et provisione per sanctissimum in Christo patrem 
ac dominum, dominum lohannem, divina providencia papam XXII, 
reverendo in Christo patri ac domino, domino Heinrico, archiepiscopo 
Maguntinensi, de archiepiscopatu Maguntinensi facta cum illa clausula: 
„quatenus vos vel duo aut unus vestrum per vos vel alium seu alios 
et cetera," executores specialiter deputati, honorabilibus et discretis viris 
abbatibus, prepositis, decanis, officialibus, archipresbiteris, plebanis: 
viceplebanis ac aliarum ecclesiarum seu capellarum rectoribus ceterisque 
clericis tam religiosis quam secularibus, cuiuscunque ordinis, status vel 
condicionis existunt, per civitatem, diocesem, provinciam et extra pro- 
vinciam Maguntinensem constitutis salutem in Domino et mandatis 
nostris, immo verius apostolicis, firmiter obedire. Cum iam dudum in 
quibusdam literis nostris in civitate Maguntinensi et Erfordie coram 
copiosa multitudine clericorum et laicorum pluries et sollempniter publi- 
catis auctoritate apostolica, qua fungebamur et fungimur, monuerimus 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 55 


et ammoneri fecerimus vasallos, homines, rectores et universitates civi- 
tatum, feudotarios, fideles et subditos ecclesie Maguntinensis predicte ac 
quosvis alios clericos et laicos, cuiuscunque pereminencie, condicionis, 
ordinis, dignitatis et status existerent, quorum interest vel interesse 
posset, ac infra certum peremptorium terminum, in predietis nostris 
literis conprehensum, memoratum dominum Heinricum archiepiscopum 
Maguntinensem vel eius procuratores suo nomine in prelatum ipsius 
ecclesie Maguntinensis singuli eorum, prout ad eos et singulos eorum 
pertineret, iuxta predictarum litterarum apostolicarum tenorem, quarum 
auctoritate processimus, reciperent et admitterent ac eidem tamquam 
archiepiscopo Maguntinensi et suarum animarum pastori intenderent 
efficaciter et parerent nullumque ei impedimentum prestarent per se vel 
alium seu alios, aut impedientibus ipsum in aliquo darent, prestarent 
aut prestari procurarent auxilium, consilium vel favorem publice vel 
occulte, quominus idem dominus Heinricus archiepiscopus Maguntinensis 
corporalem possessionem et pacificam castrorum, municionum et aliorum 
locorum quorumcunque iurium et bonorum ad memoratam ecclesiam 
Maguntinensem spectancium: per se suosque vicarios, officiales, ministros 
seu procuratores apprehendere valeret, quodcumque impedimentum 
publicum vel occultum per ipsos vel eorum nomine aut mandato in 
premissis vel circa premissa quomodolibet appositum, realiter et effec- 
tualiter infra predictum terminum revocando et permittendo memoratum 
dominum archiepiscopum Maguntinensem suosque officiales , ministros 
et procuratores eiusdem ecclesie Maguntinensis ac omnium et singulorum 
bonorum et iurium ad eandem ecclesiam pertinencium administrationem 
plenam et liberam exercere, immo ipsum dominum Heinricum archi- 
episcopum Maguntinensem vel procuratores ipsius in hiis impedientibus 
seu impedire presumentibus sub debito fidelitatis, qua astringerentur 
eeclesie Maguntinensi, resisterent cum effectu, alioquin omnes et 
singulos tam clericos quam laicos, cuiuscunque dignitatis, status, gradus, 
ordinis seu condicionis existerent, eciam si pontificali aut maiori vel 
inferiori dignitate prefulgerent, qui monicioni nostre huiusmodi, immo 
verius apostolice, parere contempnerent seu se contradictores redderent 
aut rebelles, vel impedimentum ipsius domini Heinrici archiepiscopi 
Maguntinensis quomodolibet facientes, ordinantes vel digponentes, aut 
impedientibus ipsum super premissis in aliquo dantes auxilium, consilium 
vel favorem publice vel occulte aut eciam ipsum dominum Heinricum 
archiepiscopum Maguntinensem vel eius procuratores in premissis im- 
pedientibus non resistentes, ut superius est expressum, nisi infra pre- 
dictum terminum a contradictione, rebellione, impedimento, turbacione, 
auxilio, consilio vel favore huiusmodi omnino desisterent et mandatis 
nostris, immo verius apostolicis, et monitis predictis in hac parte omnino 


56 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


parerent, extunc excommunicationis sententie, quam idem sanctissimus 
in Christo pater et dominus noster papa contra eos in litteris suis 
apostolicis promulgavit et ipsos eisdem subiacere voluit ipso facto, prout 
hec inter alia in predictis nostris litteris et processibus plenius conti- 
nentur. Tamen Hermannus de Bibera pro decano se gerens, Iohannes 
de Aquis, Hermannus de Alch, Ernestus de Mulhusen custos, Wolframus 
de Frankenvort, Ludowicus de Mekebach, Syfriaus de Hallis, Hermannus 
de Gutenshusen canonici, et Heinricus de Sybeleyhen pro canonico se 
gerens, lohannes de Iecheburg, Heinricus de Kirspeleyben, Guntherus 
Gutwirt, Heinricus de Vanre, Cunradus et Heinricus fratres dicti de 
Thanheim, Cunradus dictus Kolfey, Theodericus Sahse, Cunradus vice- 
custos dictus de Mulhusen, Hermannus de Taberstete vicarii, Iohannes 
de Kamburg, minister sancte Marie, Mehtfridus decanus, Albertus de 
Ursperg pro scolastico se gerens, magister Burchardus de Mulhusen, 
Iohannes de lene, Iohannes de Treveri, Iohannes de Münre, Theodericus 
de Gotha, Theodericus dictus Marschalk et Theodericus de Gotha senior 
canonici, Heinricus custos, Heinricus de Weberstede, Fridericus Ude- 
stete, Albertus Gemechelich, Iohannes dictus Zise, Gotteboldus, Heyden- 
ricus de Summerde, Guntherus de Kuningesse, .. dictus de Melbach, 
Reymboto de Ingerichsleben, Meynfridus de Eschenewege et Heinricus 
decani capellanus, vicarii sancti Severi, Volmarus abbas, Hermannus 
prior et Heinricus de Hallis cantor, monachi monasterii montis S. Petri, 
Guntherus prepositus et . . dictus de Rode custos canonicorum regu- 
larium sancti Augustini, Iohannes sancti Egidii, Guntherus sancti 
Benedicti viceplebanus seu perpetuus vicarius, Meynhardus sancti 
Michahelis, Nicolaus vicarius ibidem, . . sancti Servacii plebani, Guntherus 
viceplebanus sancti Viti, Iohannes de Butstete vicarius sancti Bartholomei 
et Albertus de Sangershusen vicarius sancti Andree ecclesiarum Erforden- 
sium, Theodeiicus de Sternberg, plebanus in Weringeshusen, Wilhelmus de 
Schauwelnheim gerens se pro custode et canonico ecclesie Nortbusensis, 
Theodericus prepositus sanctimonialium in Arnstete, plebanus in Smyre, 
Cunradus de Wechmar et Henricus de Tenstete capellani sui ibidem, 
Bertoldus de Lihtenberg. prepositus sanctimonialium in Ychtrichshusen, 
plebanus in Wehmar, Cunradus plebanus sancte Margarete in Gotha, 
Heinricus de Gruszen et Cunradus de Wechmar vicarii ibidem; 
Rudegerus plébanus in Plawe et plebanus in Espenvelde, magister 
Hermannus dictus Brotsak de Ilmene, Andreas de Tungede, Svfridus 
de Richen, Gotfridus dictus Zehen mark de Zitz publici notarii, Theo- 
dericus dictus Turnier, Nicolaus dictus Polen, Guntherus dictus Fohs, 
Hermannus de Swerstete, Theodericus eius scolaris, Hartmudus de 
Almenhusen, Cunradus de Helderungen, Iohannes de Mila, Ludowicus 
de Schade et dietus Hangreve, Theodericus de Engerde procuratores et 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 57 


Thamo bodellus, Lutholfus pro sculteto et Rudolfus pro advocato 
Erfordensi, cum non sint, se gerentes et quidam alii de Erfordia, 
quorum adhuc nomina ignoramus, qui in spiritualibus et temporalibus 
subsunt ecclesie Maguntinensi, se predictis nostris, immo verius aposto- 
licis monicionibus et mandatis, reddiderunt manifeste rebelles et eisdem 
parere contumaciter non curarunt, immo ipsum dominum Heinricum 
archiepiscopum Maguntinensem in suis iuribus impediunt ac ipsum 
impedientibus publice dant et prestant auxilium, consilium et favorem, 
de quo sumus plenius informati. Nos memoratum Hermaunum et 
alios nominatim expressos rebelles predictos excommunicationis senten- 
tiam a predicto domino nostro papa contra talia facientes in suis apostolicis 
litteris, quarum auctoritate procedimus, prolatam dicimus incidisse 
et presentibus nunciamus. Vobis et cuilibet vestrum sub pena ex- 
communicationis, quam in vos et quemlibet vestrum, canonica monicione 
premissa, ferimus in hiis scriptis, si ea, que vobis in bac parte com- 
mittimus, neglexeritis seu contempseritis contumaciter adimplere, districte 
precipiendo mandamus, quatenus vos abbates, prepositi et decani tribus 
diebus dominicis et festivis, vos vero archipresbiteri, plebani, vice- 
plebani et aliarum eeclesiarum et capellarum rectores singulis diebus 
dominicis et festivis post publicationem presencium vobis factam 
inmediate sequentibus in vestris monasteriis, parrochiis et ecclesiis ac 
aliis locis oportunis, prout requisiti fueritis, sepedictum Hermannum de 
Bibera et alias nominatas personas predictas inobedientes manifeste et 
rebelles nostris, immo verius apostolicis monicionibus, mandatis et 
requisitionibus supradictis, et illos, qui in posterum hiis manifeste se 
exhibuerint rebelles, de quorum nominibus et personis vobis constiterit, 
pronuncietis excommunicationis a predicto domino nostro papa prolatis 
sentenciis subiacere, ipsosque excommunicatos singulis diebus dominicis 
et festivis, accensis candelis et pulsatis campanis, cum omnibus sibi 
temere communicantibus publice nuncietis. Et eosdem clericos superius 
nominatos, qui in suis officiis sicut prius divinorum officia celebrarunt, 
immo, quantum in eis est, pocius prophanarunt, irregularitatis fore 
laqueo involutos, a quo ipsi et omnes alii predicta excommunicatione 
ligati citra sedem apostolicam liberari nequeunt nec absolvi. Et quia 
in facto tam magno et pernicioso exemplo predictos manifestos 
inobediencie et rebellionis auctores, qui recesserunt per eorum inobe- 
dienciam ab ecclesie catholice unitate, animadversione condigna necessario 
corrigi convenit et puniri, ut, quos timor Dei ab inobediencie malo 
non revocat, saltem exerceat severitas ecclesiastice discipline. Nos 
quamdiu predicti excommunicati superius expressi vel aliquis eorundem 
in vestris monasteriis, ecclesiis et parrochiis se exhibuerint vel 
exhibuerit, moram traxerint vel traxerit, visi fuerint vel fuerit et earum 


58 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


terminis, et post recessum eorum vel alterius eorundem per triduum 
servetis et servari faciatis strictissime ecclesiasticum interdictum, quod 
interdictum taliter volumus et precipimus observari, ita quod vestris 
parrochialibus nulla ministretis ecclesiastica sacramenta preter peni- 
tencias morientium et baptismata parvulorum, quod eciam interdictum 
extunc in vestris monasteriis, ecclesiis et parrochiis auctoritate apostolica 
ponimus in hiis scriptis, in hiis exequendis alter alterum non respiciat 
nec exspectet. Reddite litteras sigillatas in signum excommunicationis 
vos, qui super hoc fueritis requisiti, per vos facte. Datum in castro 
(iodensperg, Coloniensis diocesis, anno Domini millesimo trecentesimo 
vicesimo nono, Idus Septembris. 


1329. September 26. 49. 


Hermann, Graf von Gleichen, überträgt dem Rat zu Erfurt einen 
Hof und zwei Hufen zu Weisess. 


Or. mit S. im Kgl. St. A. zu M. 


Nos Hermannus, Dei gratia comes in Glichen, recognoscimus 
publice per presentes, quod duos mansos in campis ville et unam 
curiam in villa Weyseze sitos, solventes tria talenta denariorum Er- 
fordensium legalium et bonorum, quorum talentorum Bertoldus dictus 
Knüt quindecim solidos de dimidio manso,.. dictus Bisschof quindecim 
solidos de dimidio manso, Guntherus dictus Rache de dimidio manso 
quindecim solidos et Conradus dictus de Grabisleiben duodecim solidos 
de dimidio manso et tres solidos de una curia sive pistrino uno sol- 
vunt, videlicet mediam partem in festo sancti Michahelis et mediam 
partem in festo sancte Walpurgis annuatim, quos quidem mansos et 
cariam Gotfridus de Naza armiger a nobis in feudum tenuit nobisque 
libere et legittime resignavit, ad petitionem eiusdem Gotfridi prudentibus 
viris et honestis magistris consulum, consulibus et universitati civitatis 
Erfordensis ad anniversarium bone memorie quondam Iohannis de 
Ramsla peragendum appropriavimus, appropriamus et proprium damus 
per presentes, nichil iuris nobis in mansis et curia prefatis penitus 
reservantes. [n quorum testimonium presentem litteram nostro sigillo 
damus communitam. Testes autem huius sunt: nobiles viri Heinricus 
vicedominus de Witterde, noster castellanus in Glichen, Albertus de 
Witterde, milites, Albertus dictus Edelman, Henricus de Kongisse et 
alii quam plures fide digni. Datum anno Domini M9eCCOoX XIX», sexto 
Kal. Octobris, videlicet tercia feria ante diem sancti Michahelis. — 
Superscriptionem huius vocabuli solidorum presentibus approbamus. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 59 


1329. Oktober 17. NO. 


Des Rates von Erfurt Appellatin an den Papst Johann X XII. 
gegen die wegen Nichtanerkennung des Erzbischofs Heinrich von 
Mainz über ihn und die Stadt durch den Erzbischof von Köln 
ausgesprochene Exccommunication. 

Gleichzeitiges Transsumpt im Kgl. R. A. zu München. 


In nomine Domini amen. Per hoc presens publicum instrumentum 
pateat universis, quod anno a nativitate eiusdem millesimo trecentesimo 
vicesimo nono, decima septima die mensis Octobris, que dies fuit feria 
tercia post diem beati Galli proxima eiusdem diei, circa horam com- 
pletorii, indictione XIII, pontificatus sanctissimi in Christo patris ac 
domini, domini Iohannis divina providencia pape XXII, anno XIIII, in 
estuario magno pretorii .. consulum Erfordensium in nostrorum publi- 
corum notariorum et testium subscriptorum presentia constitutus, dis- 
cretus vir Nicolaus de Iechaburg, procuratur prudentum virorum .. 
magistrorum consulum, .. consulum et universitatis opidi Erfordensis 
ac singularium personarum de ipsa universitate, infrascriptam appella- 
tionem in quibusdam cedulis connexis, quas tunc in manibus tenebat, 
legit et interposuit in hec verba: In nomine Domini amen. Licet contra 
dura, nimis gravia et prorsus intollerabilia vocata mandata et litteras hoc 
anno publice recitata et lecta, recitatas et lectas, omni iuri et racioni 
contraria et contrarias, que a venerabili in Christo patre, domino .. 
archiepiscopo Coloniensi et Emmerchone preposito ecclesie Zceflicensis 
Coloniensis dyocesis, qui se dicunt executores honorabilis viri domini 
Heinrici, prepositi ecclesie Bunnensis eiusdem dyocesis, super provisione 
ecclesie Moguntine auctoritate apostolica sibi facta, ut dicitur, emana- 
verunt; quibus inquam mandatis et litteris continebatur et mandabatur, 
ut fideles ecclesie Moguntine eidem domino Heinrico preposito Bunnensi 
tamquam archiepiscopo Moguntino deberent intendere et in omnibus 
obedire infra certum peremptorium terminum in litteris eisdem ex- 
pressum, sub gravibus comminacionibus, penis et sententiarum iniquarum 
fulminacionibus, penitus inportunis, ego Nicolaus de lecheburg pro- 
curator subseriptus ex parte dominorum meorum magistrorum con- 
sulum, .. consulum, universitatis et singularium personarum de uni- 
versitate opidi Erfordensis et pro ipso opido ac pro eis adherentibus 
et adherere volentibus in futurum ac pro me ad sanctam sedem apostoli- 
cam rationabiliter ac provide bona conveniencia et maturitate appella- 
vimus vicibus repetitis, sicut eciam dominus Iohannes dictus Rydesil 
nuncius, clericus seu procurator principalis et precipuus in partibus 
Thuringie in huiusmodi negocio, videlicet provisionis, que dicitur facta 
prefato domino Heinrico preposito Bunnensi de ecclesia Moguntina, 


60 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


sponte et publice coram cleri et populi copiosa multitudine expresse et 
sepius recognovit, primam appellacionem approbans et collaudans, ipsique 
domini mei prosecutioni appellacionum suarum huiusmodi iam dudum 
institerint efficaciter et insistant, supradicti tamen . . executores nec 
iuri nec appellacionibus huiusmodi canonicis, nec immo sedi apostolice 
deferentes, sed gravamina gravaminibus apponentes, alia deteriora et 
magis iniuriosa mandata, comminaciones, penas et sententias, si sic dici 
mererentur, nuper transmiserunt, quorum et quarum tenor et series 
exprimitur in forma litterarum supscriptarum. 

Heinricus, Dei gratia sancte Coloniensis ecclesie — — — * plenius 
continentur. Tamen Heinricus dictus Hotterman, Heinricus.de Gebesee, 
Heinricus de Bechstete et Andreas de Varila, magistri consulum, Iohannes 
Rocstete, Heinricus de Lapide, Fridericus dictus Guther et lohannes 
Faber, rectores universitatis, Heidenricus de Tenstete, Albertus dictus 
Swanring, Iohannes de Drivordia, Conradus de Iene, Bertoldus de 
Aczmansdorf, Heinricus dictus Kirslache, Heinricus Schobilz, Theodericus 
de Herversleybin, Iohannes de Grunstete, Heinricus dictus Strutwolf, 
Ludewicus dictus Spange, Conradus dictus Rodestok .. phal*, Albertus 
de Sunneborn, Conradus de Seyn, Albertus de Remde alias dictus der 
lange Lower, Guntherus de Smyre, Guntherus de Dannenrode, Gun- 
therus dictus Bok, Hermannus et Heinricus dicti de Alch, Iohannes de 
Tene, Heinricus dietus Rodestok, Theodericus Martini, Conradus de 
Nuwenburg, Heinricus de Gotha, Heinricus dictus Knobelouch, Theo- 
dericus de Varila, Guntherus dictus Rabenolt, Gotscalcus dictus Lubelin, 
Theodericus dictus Faber, Waltherus de Utensberg, Syffridus de Sarborn, 
Iohannes de Dozdorf, Wernherus de Arnstete, Iohannes de Kollede, 
Hartungus de Smydestete, Conradus et Bertoldus de Guthern, Guntherus 
de Drivordia, Theodericus eius frater, Hartungus dictus Hotterman, 
Wernherus de Meldingen, Heinricus de Bechstete et Conradus de Bech- 
stete, Guntherus de Smyre institor, Hermannus de Smyre, Petrus de 
Libenstete, Heinricus de Muchelde, Theodericus de Bottilstete, Ecke- 
hardus de Bychelingen, Heinricus de Dalheim dictus Meyenberg, Ber- 
toldus de Kollede sutor, Andreas de Kollede, Heinricus de Wyllerstete, 
. Gerboto dietus Schobilz, Heinricus dictus Stange, Iohannes dictus 
Emmechin, Conradus de Frankinhusen, Syboto de Stalberg, Fridericus 
Vicedominus, Iohannes de Phephilbeche, Conradus de Eckehartsberge, 
Heinricus dictus de Kirspeleybin et frater eius Guntherus, Iohannes de 
Butstete, Heinricus de Martpeche, Iohannes de Herversleybin, Nicolaus 
de Wysense, Heinricus de Walthershusen pistor, Nycolaus de Wysense 
cerdo, Theodericus de Walthershusen, Hermannus de Wyda, Reynhardus 
de Arnstete, Reynhardus de Albrechtsleybin, Ecko de Somerde, Ulricus 
de Totilstete, Hermannus dictus Bok de Brantbach, Guntherus de 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 61 


Lapide dictus de Milingendorf, Heinricus de Smydestete textor ceterique * 
magistri consulum, universitatis .. rectores, consules, universitas et 
singule persone de universitate opidi Erfordensis, quorum nomina ad 
presens ignoramus et nichilominus lohannes dictus Baldeberti, opidani 
Mulhusensis, qui in spiritualibus — — -- * informati. Nos Heinricum 
Hottermann et alias prenominatas et singulares personas opidi Erfordensis 
et Mulhusensis excommunicacionis sententiam — — — *fueritis. Henri- 
cum dictum Hottermann et alias nominatas personas predictas ac singulas 
personas universitatis predicte inobedientes manifeste — — — * campanis 
cum omnibus eis communicantibus emendo, vendendo, ligna, carbones, 
sal, vina, cerevisiam, annonam et quascunque res alias mercimoniales 
ipsis adducendo et deducendo publice nuncietis, et si predicti . . magistri 
consulum et singulares persone de universitate opidi Erfordensis huius- 
modi excommunicationis sententias per quatuordecim dies, post publi- 
cationem presentium immediate sequentes, animis sustinuerint induratis, 
nos propter eorum induratam pertinaciam exnunc prout extunc per 
totam Erfordiam auctoritate apostolica ponimus cessacionem divinorum, 
quam cessationem divinorum sub pena excommunicationis late sententie, 
canonica monicione premissa, clausis ianuis predictis quatuordecim diebus 
volumus et precipimus observari. Si vero, quod absit, sepedicti excom- 
municati excommunicationis et divinorum suspensionis sententias more 
aspidis obdurantis aures suas per alios quatuordecim dies predictos 
quatuordecim immediate sequentes mentibus et animis sustinuerint 
obstinatis et coram vobis protestati non fuerint, quod tamquam filii 
obediencie nostris, immo verius apostolicis, parere voluerint mandatis, 
monicionibus et requisitionibus cum effectu, dictoque domino Heinrico 
archiepiscopo Moguntino tamquam ipsorum vero domino et suarum 
animarum pastori humiliter obedire ac pro absolucione et relaxatione 
predictarum sententiarum apud sedem apostolicam efficaciter laborare, 
nos, cum crescente contumacia crescere debet et pena, exnunc prout 
extunc, elapsis predictis ultimis quatuordecim diebus, totam Erfordiam 
apostolica auctoritate predicta ecclesiastico subicimus interdicto, quod 
interdictum extunc sub pena excommunicationis late sententie, canonica 
monicione premissa, precipimus districtissime observari Et ut dicti .. 
magistri consulum, universitatis rectores, .. consules,.. singulares persone 
universitatis et incole opidi Erfordensis predicti excommunicati misera- 
biliter suasione dyabolica in bono salutis et obediencie diffidentes artentur 
plus sollicite ecclesiastica unione, vobis omnibus et singulis sub pena 
qua supra, canonica monicione premissa, districtius committimus et 
mandamus, quatenus census, proventus, annuas pensiones, decimas, 
decimaciones, obvenciones et res alias, ut existunt in frumento, denariis 
vel argento, eciam debita qualitercunque contracta directe vel indirecte,. 


62 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


publice vel occulte sub quocunque colore apud subditos vobis parrochiales 
cuiuscunque condicionis, preeminencie sive status exsistant, sepedictis . . 
magistris consulum , rectoribus, consulibus, clericis et layicis dicti opidi 
incolis inobedientibus et unitati fidei katholice rebellibus, eciam Iudeis 
ad quamcunque seu cuiuscunque rei solucionem obligatos fide promisso 
pacto qualitereunque auctoritate et vice ....... * ubi expedire videritis, 
arrestetis et sequestretis, mandantes et inhibentes eisdem vestris par- 
rochialibus subditis, quibus et nos sub excommunicationis pena iam late 
sententie, quam contrarium facientes incurrere volumus ipso faeto ......* 
tamen et canonicos monicione premissa inhibemus strictissime. Nec 
pensiones, redditus, decimationes, decimas res et debita, ut premittitur, 
solvant, dent vel presentent per se vel alium aut alios aliquo quesito 
colore dictis incolis Erfordensibus sedi apostolice rebellibus, nec eciam 
ad requisicionem vel monicionem ipsorum vel alterius eorum debita 
fideiussionis solvant obstagia, faciant vel observent, immo in omnibus 
et per omnia ipsos vitent velud bone obediencie et fidei katholice con- 
temptores, quousque super absolutione sua litteras representent. In hiis 
exequendis alter alterum non respiciat vel exspectet. Reddite litteras 
sigillis vestris sigillatas, appensis in signum executionis mandati. Datum 
anno Domini M9eCCO X XIX», IIe Idus Septembris. (Sept. 12.) 
Heinricus, Dei gratia sancte Coloniensis ecclesie archiepiscopus — — * 
obedire + + * Magistri tamen consulum, consules et rectores Erfordenses 
predicti se reddiderunt et reddunt in premissis inobedientes et mani- 
feste rebelles contemptabiliter, spretis apostolicis et nostris monicionibus 
et mandatis, adherendo cuidam Hermanno dicto de Bybera, dicenti se 
falso provisorem allodii Erfordensis et se intromittenti temere et de facto 
in civitate Erfordensi de aliis diversis bonis, iuribus et iurisdictionibus, 
spectantibus notorie ad memoratum dominum, dominum Heinricum, 
archiepiscopum Moguntinum, in eiusdem domini archiepiscopi Maguntini 
et manifestum dampnum, preiudicium et gravamen, et eidem Hermanno 
obediendo, parendo, respondendo et satis faeiendo in hiis, in quibus 
obedire, parere, respondere et satisfacere tenentur ex debito memorato 
domino Heinrico, archiepiscopo Moguntino, quem Hermannum iidem 
magistri consulum, consules et rectores Erfordenses sciunt, sicut et est, 
propter manifestam inobedienciam mandatorum sedis apostolice et 
nostrorum in causa provisionis predicte, eo quod de allodio et aliis 
bonis, iuribus et iurisdictionibus predictis, ad predictum dominum archi- 
episcopum Moguntinum spectantibus, se temere intromittit, esse innodatum 
excommunicationis vinculo in apostolicis litteris promulgate, et ipsum 
nonnullos ecclesiarum parrochialium plebanos et alias personas eccle- 
siasticas in civitate Erfordensi ab eorum ecclesiis et beneficiis propter 
obedienciam debitam, quam sedi apostolice in predicte provisionis negocio 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. IT. Theil. 63 


exhibent, ammovisse et personas alias prophanas et notorie excommuni- 
catas instituisse de facto in illis, ut predictum ecclesiasticum violent 
sicut et violant interdictum, consencientibus et opere et operam dantibus 
ad premissa .. magistris consulum, . . consulibus et rectoribus Erfor- 
densibus memoratis, et ipsis audientibus a prophanis et excommunicatis 
sic intrusis predictis officia divinorum et recipientibus, ab eisque peri- 
culose iidem prophani et excommunieati pertractant et ministrant in 
loco interdicto ecclesiastica sacramenta, in ipsorum et animarum suarum 
maximum periculum et scandalum plurimorum. Nos igitur factum 
huiusmodi tam dampnosum et perniciosum exemplo dissimulare nolentes, 
ne alii Christi fideles per hoc sumant audaciam in similibus delinquendi, 
vobis omnibus et singulis in virtute sanete obediencie et sub pena 
suspensionis ab ingressu ecclesie, quam in vos dominos .. episcopos et 
.. abbates, et excommunicationis, quam in vos alios, trium dierum moni- 
cione premissa, in vos et quemlibet vestrum auctoritate apostolica, qua 
fungimur, proferimus in Dei nomine in hiis scriptis, si nostris infra- 
scriptis, immo verius apostolicis, mandatis non parueritis cum effectu. 
districte precipimus et mandamus, quatenus predictos magistros con- 
sulum, consules et rectores Erfordenses, quos et predictum Hermannum 
dictum de Bybera, qui propter obedienciam, quam in causa provisionis 
predicte aliqui ecclesiarum .. plebani et clerici alii faciunt et fecerunt, 
nonnullos ex plebanis et clericis huiusmodi ausu sacrilego captivavit seu 
captivare mandavit, et detinuit et detinet seu detineri mandavit et mandat 
in vinculis graviter mancipatos, prefate excommunicationi predicti domini 
nostri pape subiacere et illa eos singulariter et singulos fore ligatos et 
civitatem Erfordensem esse suppositam ecclesiastico interdicto, et omnes 
et singulos sacerdotes et clericos, qui in suis officiis durante interdicto 
huiusmodi in civitate Erfordensi divinorum officiis se ingesserunt vel 
ingerunt in futurum, irregularitatis laqueo involutos, a quo non possunt 
citra sedem apostolicam liberari, in vestris synodis, monasteriis, ecclesiis 
et terris denuncietis singulis diebus dominicis aut per vestros subditos 
et clericos denunciari diebus illis publice faciatis, et ab omnibus artius 
evitandos, servantes nichilominus et servari facientes in omnibus et 
singulis parrochiis et ecclesiis vestris, in quarum terminis predicti 
magistri consulum, consules et rectores, et Hermannus dictus de Bybera 
predictus vel aliquis ipsorum suam presenciam exhibuerint vel exhibuerit 
et post recessum eorum per tres dies continuos ecclesiasticum districtis- 
sime interdictum, quod interdictum nos ipsorum rebellione, offensa et 
manifesta inobedientia requirentibus in locis et parrochiis illis ponimus 
auctoritate apostolica in nomine Domini in hiis scriptis, monentes nichi- 
lominus vel moneri facientes, ut supra de ambonibus ecclesiarum vobis 
subiectarum singulis diebus dominicis principes, .. barones, .. comites, 


Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


.. nobiles et alios homines populares utriusque sexus in spiritualibus 
vobis subiectos, quos et nos auctoritate apostolica in hiis scriptis am- 
monemus sub pena excommunicationis, quam ipsos et quemlibet ipsorum, 
si nostre monicioni cum effectu non paruerint, canonica monicione pre- 
missa, late sententie in hiis scriptis incurrere volumus ipso facto, ne 
predictis magistris consulum, consulibus et rectoribus ac Hermanno de 
Bybera predicto excommunicatis, ut predicitur, emendo, vendendo debita 
aut pensiones vel redditus eis solvendo, civitatem Erfordensem causa 
emptionis vel venditionis quarumcunque rerum vel frequentandi eccle- 
siastica vel secularia iudicia accedendo, vel alio quovis communionis 
genere communicent, sed omnes ipsos et singulos tamquam excommuni- 
catos a sede apostolica et mandatorum sancte romane ecclesie temerarios 
transgressores studeant exacta diligentia evitare, ne eorum contagio 
maculentur, et quod propter eorum insolenciam et predicti Hermanni 
de Bybera tyrannidem, quam ipsum permittunt contra obedientes sedis 
apostolice et predicti domini Heinrici archiepiscopi Moguntini in Erfordia 
exercere, ipsos magistros consulum, .. consules et . . rectores Erfordenses, 
ut adhuc ab eorum manifesta inobediencia, offensa et rebellione desistant 
et festinant reverti ad sancte matris ecclesie unionem, non possumus 
commode facere in Erfordia ammoneri, volumus et supradicta excom- 
municationis pena auctoritate apostolica precipimus et mandamus, qua- 
tenus vos, qui super eo ex parte predicti archiepiscopi fueritis requisiti, 
in proxima generali synodo prepositure sancte Marie Erfordensis in eo 
loco, ubi tunc fuerit celebrata, quia propter causas predictas non poterit 
in Erfordia celebrari, ipsos magistros consulum, consules et rectores 
predietos publice moneatis, quos et nos in hiis litteris auctoritate apo- 
stolica amonemus et hoc sufficere decrevimus, presertim cum eos latere 
non debeat neque possit, quod iu tam generali synodo tot hominum 
auribus inculcatur, ut extunc infra mensem suuni recognoscentes errorem 
cum satisfactione debita coram nobis vel nostris commissariis protestentur, 
quod prioribus nostris immo apostolicis adhuc velint cum effectu parere 
mandatis et cum absolutione debita reverti ad sancte matris ecclesie 
unionem, alioquin super premissis eorum excessibus ipsos citare cura- 
vimus, ut se apostolico conspectui representent, facturi et recepturi quod 
iusticia persuadebit. Ceterum quod Hermanno de Bybera, sacerdotum 
et aliorum clericorum captivatori, et ipsorum in vinculis temerario de- 
tentori ...* non re sed nomine clerico consenciunt in premissis, et ad 
ipsa prestant auxilium, consilium et iuramentum, et pro predictis mani- 
festa inobedientia et rebellione predictam excommunicationis domini 
nostri pape sententiam eciam inciderunt, propter quod tam ipsis quam 
Hermanno de Bybera predicto sunt proventus ecclesiastici merito sub- 
trahendi, cum ipsis Christi fidelium denegetur communio, committimus 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil 65 


auctoritate apostolica supradicta universis .. comitibus, .. baronibus, 
.. nobilibus et personis alis quibuscunque, ut fructus et proventus 
beneficiorum ecclesiasticorum , que inobedientes et rebelles huiusmodi 
tenere noscuntur, auctoritate nostra, immo verius apostolica, recipiant, et 
se de illis cum confidencia .. .......* in usus debitos, sicut decrevimus, 
convertendis et in premissis. Ceterum sancti Severi Erfordensis, Dorla- 
nensis, Heylingestadensis, Northusensis et Fritzlariensis ecclesiarum . . 
decanos et inferiores prelatos et canonicos, necnon vicarios earundem 
ecclesiarum, ac eciam prelatos quoslibet, plebanos, viceplebanos ceteros- 
que clericos ecclesiarum predictarum et prepositurarum earundem, pre- 
dicto domino Heinrico archiepiscopo Moguntino inobedientes et suis 
officialibus et ministris et mandatis et monicionibus nostris, immo verius 
apostolicis, in causa provisionis predicte emissis, manifeste rebelles 
excommunieatos per predictum dominum papam in suis apostolicis 
litteris, contra inobedientes et rebelles huiusmodi promulgatis, sicut alios 
excommunicationi predietos expressos in litteris fore decrevimus 
subiacere et illa ipsos fore ligatos et tamquam excommunicatos esse ab 
omnibus arcius evitandos et in eorum et cuiuslibet ipsorum presencia 
et post recessum eorum per tres dies servari mandamus districtissime 
ecclesiasticum interdictum, quod in locis illis ponimus per presentes, et 
in premissis exequendis nullus alium respiciat vel expeetet. Datum 
auno Domini M»«CCCeX XIX»., VII». Kal. Octobris. (Sept. 25.) 

Ex quibus inquam mandatis, litteris, comminacionibus, penis, sen- 
tentiarum fulminacionibus, si sic dici possent, et processibus ego Nicolaus 
de Jecheburg, procurator dominorum meorum predictorum .. magistro- 
rum, .. consulum et universitatis Erffordensis ac singularium perso- 
narum de ipsa universitate senciens, ipsos dominos meos predietos et 
me indebite et contra iusticiam aggravatos, denuo crebro et ex animo 
presumpcionis magne pro ipsis et pro me ac eis adherentibus et adherere 
volentibus ad eandem sedem apostolicam iterato in hiis scriptis pro- 
voco et appello, subiciens eos et me ac eis adherentes et adherere 
volentes ac statum, personas, iura et res ipsorum speciali sedis eiusdem 
protectioni, et appellantes cum debita instancia primo, secundo, tercio 
postulo, si quis sit, qui eos dare velit et possit, et protestor, quod hanc 
appellationem, quam nunc coram vobis publicis notariis et infrascriptis 
testibus, ad hec voeatis specialiter et rogatis, interpono coram supra- 
dicto domino .. preposito Bunnensi aut suis executoribus seu 
procuratoribus, prout et ubi congruum fuerit, innovabo, cum 
primum id fieri poterit oportune et, cum ad presens copiam eiusdem 
domini .. prepositi.. executorum seu procuratorum suorum predictorum 
copiam habere nequeam, protestor vice et nomine predictorum domino- 


rum meorum, universitatis et opidi Erfordensis ac eis adherere volen- 
Geschichtsq. d. Pr. 8. Erfurt 3. XXIV. 5 








66 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


cium in futurum et pro me, quod per hanc appellationem a prioribus 
appellacionibus nullatenus recedere intendo, sed eisdem firmiter adherere 
et prosecutioni earundem intendere volo in quantum de iure teneor 
et astringor, super hiis adherencium omnium presencium testimonium 
invocando. Protestor insuper ut supra, quod, cum domini mei predicti 
per huiusmodi appellationem se subiecerint presidio sedis apostolice, 
romane ecclesie devotos filios se per omnia recognoscunt, a cuius 
obediencia nuncquam exorbitare volunt, seu quorumcunque inpulsu et 
inprobitatibus evelli dicet effranata temeritas et inprobitas quorundam 
falso timide et incaute iniquis latratibus eos et famam eorum bonam et 
laudabilem dilaniare satagant, dicentes, nos esse rebelles et inobedientes 
sedi apostolice, non advertentes, quod Sanctus Augustinus pater et noster 
egregius dicit, deteriores sunt, qui vitam moresque bonorum dilaniant 
hiis, qui substanciam et res aliorum diripiunt; hoc autem ideo faciunt 
gladio lingwe venenate, quia nesciunt Dei sapienciam et statuta apostolica 
et sanctorum patrum doctrinas. Lecta et interposita est appellacio anno, 
mense, die, hora, loco, indictione et pontificatu prenotatis. Presentibus 


honorabilibus viris et discretis dominis — — —* 
a Die mit — — — bez. Stellen stimmen mutatis mutandis überein mit. der 
Urkunde rom 13. Sept. 1329 s, oben. Nr. 78, " Hds. so. * Die mit ..... bez. Stellen 


sind verletzt. ° Hier folgt im allgemeinen der Inhalt der vorigen. Urkunde Nr. 78 
bis continentur nur mit etwas verändertem Wortlaut, dass der Rat ron Erfurt 
aufgefordert worden sei, den Erzbischof H. von Mainz bei Strafe der Ercommunt- 
kation und des Interdiktes innerhalb einer bestimmten Frist anzuerkennen, und 
duss diese Aufforderung öffentlich in Erfurt verlesen und daselbst wie in ganz 
Thüringen angeschlagen worden sei. Dann führt die Urkde. fort wie oben. * Hier 
bricht das Schriftstück ab. 


1329. November 16. 81. 


Hermannus, decanus ecclesie sancte Marie Erfordensis, provisor 
allodii ibidem, bekennt, dass Albertus de Gotha, gesessen in Busch- 
leyben, eine halbe Hufe daselbst, die von der Mainzer Kirche zu 
Lehen geht, dem Dekan und Kapitel des Severistiftes verkauft 
hat, worauf er dem genannten Kapitel die halbe Hufe überträgt 
in hereditatem seu emphiteosin perpetuam, quod gevryet vulgariter 
nuncupatur, mit der freien Verfügung über das Gut, doch so, dass 
in den Maingerhof jährlich intra octavas S. Martini ein Schilling 
Erfurter Pfennige Zins gezahlt wird, qui vulgariter vrycins nun- 
cupatur. 
Datum Erfordie anno Domini M. CCC. XXVIIII., XVI. Kal. De- 
cembris. 


Faber, Abhandlung von den Freigütern und Freizinsen, S. 84. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 67 


1329. November 19. 89. 


Appley von Nusezen, Kune seine Frau, Otto ihr Sohn verkaufen 
an Rudolph von Northusin, Eckebrechte und Goczen, Gebrüder 
von Northusin, Henriche von Kesselborn, Henriche Vicedome 
hern Conrades Sohn, sämtlich Bürger zu Erfurt, 4 Pfund Er- 
furter Pfennige jährlichen Zinses von 2 Hufen und 1 Hofe zu 
Steten und verpflichten sich, die Güter zu gebreuer Hand so lange 
zu behalten, bis die Käufer von Albrecht, dem ältern Vogt, das 
Lehenrecht erlangt haben. 


Zeugen: Rudolph und Hug, vettern von Northusen, Conrat von der 
Sachsa, Conrat von Näsese, her Henrich von Rode und Gocze von 
Bischofsleybin, Conrat sin eydim und Ticel von Bischofsleybin. 


Datum anno Domini M. CCC.. XXIX., XII. Kal. Decembris. 
Es siegelte Wernher von Frankenhusen, Bürger eu Erfurt. 
Or. im. Herzogl. L. H. A. zu. Wolfenbüttel. S. d. 


1329—1330. 83. 


Bernhard 11II., Graf von Anhalt, erhebt gegen Bischof Albrecht von 
Halberstadt unter andern auch die Klage, dass er einigen in seinem 
Geleite reisenden Erfurter Bürgern mit Gewalt Pferde, Waid und 
andere Güter. genommen, die Bürger selbst ın den Stock gelegt und 
sich geweigert habe, die Gefangenen | gegen Bürgschaft frei zu 
geben. 

Schmidt, UB. d. Hochst. Hulberstadt. III, Nr. 2223. 


1330. Januar 26. | 84. 


Die dem Erzbischof Heinrich anhängenden Geistlichen bekennen, 
dass sie den Befehl des Erzbischofs Heinrich von Köln, ber. die 
Bekanntmachung der Exkommunikation einiger Geistlichen, die 
sich dem erstgenannten Erebischofe nicht unterwerfen wollten, nach- 
gekommen seien. 

Or.: Transfir mit 1 S. an der obigen Urkunde Nr. 80. 

Sanctissimo in Christo patri ac domino, domino Iohanni, divine 
providentie sancte Romane ac universalis ecclesie summo pontifici .. 
abbates,... prepositi, .. decani, .. officiales, .. archipresbiteri, plebani, 
viceplebani et aliarum capellarum rectores sanete sedis apostolice et 
domini nostri, domini Heinrici archiepiscopi Maguntini devoti et 


obedientes filii ad devotissima pedum oscula se devoventes. Noverit . 


vestra sanctitas et hii, quorum interest, quod nos omnes et singuli in 
5% 





68 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


partibus Thuringie infra dyocesem Maguntinam residentes, presentem 
processum, cui presens nostrum scriptum transfixum, cum solempnitate 
debita secundum omnem modum et formam, prout nobis iniunctum 
exstitit, per executores in eodem processu expressos publice legimus et 
notorie publicavimus, in nostris quoque monasteriis, ecclesiis et cappellis 
sumus legitime executi, et hoc vestre sanctitati ac omnibus, quorum 
interest, sub sigillis reverendi in Christo patris ac domini, domini 
Heinrici, ecclesie Lavacensis episcopi, prepositorum canonicorum regu- 
larium in Eytirsburg, ordinis sancti Augustini, et sanctimonialium in 
Hüsdorf, ordinis sancti Benedicti, ac... decani Biberacensis ecclesiarum Ma- 
guntine diocesis cupimus fore notum. Datum anno Domini Me«CCCeX X X»., 
VIP Kal. Februarii. 


1330. Februar 25. München. 85. 
Ludwig, römischer Kaiser, bestätigt der Stadt Erfurt alle ihre. 
Rechte und Privilegien. 

Or. mit S. im Kgl.St. A. zu M. 


Ludowicus, Dei gratia Romanorum imperator semper augustus, 
universis sacri Romani imperii fidelibus presentes literas intuentibus 
gratiam suam et omne bonum. Virtus nostri augustalis culminis girum 
aule sue specialibus ornamentis et decoribus amplius illuminat et 
thronum solii sui altius elevat, cum peticionibus suorum fidelium ac 
devotorum se per exaudicionis oblectamentum et propiciacionis gratiam 
offert iuxta eorum vota benevolam et paratam. Nostre igitur magni- 
ficentie prudentes viri .. consules et universi cives civitatis Erdfordie 
cum multa instancia et rogatus conamine humiliter supplicarunt, qua- 
tinus ipsis ac civitati eorum omnia et singula privilegia, iura, gratias, 
concessiones, libertates et consuetudines, ipsis a domino et avo nostro 
Rudolfo Romanorum rege dive memorie et inclyte recordationis impera- 
toribus et regibus Romanorum, illustribus predecessoribus nostris, 
temporibus retroactis gratiosius indulta et concessa, seu indultas et 
concessas, de solita nostra clemencia dignaremur approbare ac etiam 
benivolencius confirmare. Nos vero considerantes, quod infallibilis 
fides et devocio constans, obsequiorum promptitudo et obediencia, quibus 
erga nos et sacrum Romanum imperium semper laudabiliter claruerunt, 
huiusmodi peticionem reddunt racionabiliter admittendam tanquam 
meritam et condignam, ipsis predictis civibus et civitati eorum Erdfordie 
omnia et singula eorum privilegia, iura, gratias, concessiones, libertates 
et consuetudines quascunque, prout ipsis a prefato domino et avo nostro 
Rudolfo Romauorum rege et aliis imperatoribus et regibus, predecessoribus 
nostris inclytis, rite et rationabiliter tradita sunt et concessa, seu tradite et 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 89 


concesse, ratificamus, approbamus et presentis scripti patrocinio con- 
firmamus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc nostre ratificationis, 
approbationis et confirmacionis gratiam infringere vel ei ausu temerario 
contraire, quod qui facere presumpserit, gravem nostre indignationis 
penam et offensam se noverit incursurum. In cuius rei testimonium 
presentes conscribi et nostre maiestatis sigillo iussimus communiri. 
Datum Monachi, dominica Invocavit, anno Domini millesimo trecentesimo 
tricesimo, regni nostri anno sextodecimo, imperii vero tercio. 


1330. April 12. München. 86. 


Ludwig, römischer Kaiser, schreibt den Städten Erfurt, Mühlhausen 
und Nordhausen, dass er seinem Schwiegersohn, dem Landgrafen 
Friedrich von Thüringen, alle in Thüringen, Meissen und dem 
Osterlande befindlichen Juden auf Lebenszeit geschenkt habe und 
verbietet den genannten Städten, ihm bei Einziehung der betreffen- 
den Judensteuern hinderlich zu sein. 
Or. im. Kgl. G. St. A. zw Dresden, 

Rudolphi, Gotha dipl. V, S. 209. | 
Herquet, UB d. Reichsst. Mühlhausen Nr.834. GQ. d, Pr. S., III, S. 399. 
Ludowicus, Dei gracia Romanorum imperator semper augustus, 
prudentibus viris .. magistris civium, .. scultetis,.. ministris et consulibus 
universis in Ertfordia, Mulhusen et in Northusen oppidorum, suis et 
imperii fidelibus dilectis, graciam suam et omne bonum. Cum illustrem 
Fridericum, lantgravium Duringie, Myssinensis et Orientalis terrarum 
marchionem dominumque Plyssnensem, generum nostrum karissimum, 
quem noster affectus speciali affectione complectitur propter sue fideli- 
tatis et excellencie bene merita ae prerogativa gracie, ex solite benig- 
nitatis nostre clemencia favorabiliter duxerimus decorandum, ut omnes 
Iudeos et singulos, in lantgraviatu Duringie, Myssinensis et Orientalis 
terrarum marchyonatibus predictis ac vestris locis et oppidis prescriptis 
ubilibet constitutos, vice et nostro nomine et imperii detinere ac possi- 
dere, ab ipsis quoque sturas seu collectas, nobis et imperio iam multis 
annis neglectas, solvere et adhuc persolvendas usque ad sue vite exitum 
recipere debeat atque possit ac omnem iurisdictionem et dominium, 
quod Romanus rex seu imperator in ipsis obtinet ac eciam super ipsos, 
eum subiectione debita et condigna veluti ipsorum dominus retinere 
debeat et eciam exercere, dilectioni vestre districte, immo districtissime, 
sub pena indignationis nostre precipiendo mandamus, quatenus nostro 
ac iuris intuitu dicta concessione marchionem prefatum super Iudeos 
in locis et oppidis vestris suprascriptis libere et sine contradictione 
qualibet uti ac etiam potiri paciamini, ipsum, cum servicia seu obsequia 








70 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


nobis ac imperio debita eisdem imponere voluerit ac ab eis exigere, 
prout potest ex concessione nostra predicta, directe nec indirecte sub 
pena pretacta impedientes nullo modo, immo pocius ad prescripta plene 
consequendum eidem prestetis consilium, auxilium et favorem. Datum 
in Monaco feria quinta post diem Pasce, regni nostri anno sexto decimo, 
imperii vero tercio. 


1330. April 29. 8%. 


Papst Johann X XII. providiert Jacob, Sohn des verstorbenen Bert- 
hold von Clam, der aus dem Besitz der Pfurre S. Pauli in Erfurt 
durch den Erzbischof von Trier und das Mainzer Kapitel schon 
lange vertrieben ist, mit einem Kanonikat in Merseburg, obgleich 
er schon mit anderen Kanonikaten und einem Beneficium ver- 
sehen ist. 


Schmidt, Päpstl. Reg. u. Urk. I, Nr.410. GQ. d. Pr. S. XX1, S. 246. 


1380. Mai 4. Avignon. NS. 


Papst Johann X XII. fordert den Rat und die Bürger von Erfurt 
zum Gehorsam gegen den Erzbischof Heinrich von Mainz auf. 
Schmidt, Päpstl, Reg. u. Urk. 1, Nr.412. GQ. d. Pr. S. XXI, S. 247. 


Iohannes episcopus servus servorum Dei. Dilectis filiis consulibus 
et civibus Erfordensibus Maguntine dioc. salutem et apostolicam bene- 
dictionem. De vobis magnam materiam admirationis habemus, quod, 
licet non ignoretis nec ignorare, cum sit publicum et notorium, debeatis, 
qualiter nos dudum ecclesie Maguntine, tunc per obitum bone memorie 
Mathie archiepiscopi Maguntini vacanti, cuius provisionem ea vice nobis 
et apostolice sedi duxeramus certis causis rationabilibus reservandam, 
de persona venerabilis fratris nostri Henrici archiepiscopi Maguntini 
de fratrum nostrorum consilio providimus eumque illi prefecimus in 
archiepiscopum et pastorem. Vos tamen, qui eidem archiepiscopo et 
ecclesie sue Maguntine subesse in spiritualibus et temporalibus nos- 
cimini, eidem parere sibique debitam reverentiam exhibere ac de 
iuribus, ad ipsam ecclesiam suam predictam spectantibus, nescimus 
quo ducti vel verius seducti consilio, variis penis et sententiis 
spiritualibus et temporalibus inflictis adversus rebelles contradictores 
et inobedientes eidem archiepiscopo per processus nostros et alios 
auctoritate nostra super premissis habitos deductis in contemptum, 
dampnabiliter recusatis. Quocirca universitatem vestram rogamus et 
in Domino attentius exhortamur, sano paternoque vobis consilio 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 71 


nichilominus suadentes, quatinus statui vestro et animarum vestrarum 
saluti, tanquam viri circumspectione prediti, consultius providentes, 
prefato Henrico tanquam vero Maguntino archiepiscopo eiusque officia- 
libus et ministris plenarie pareatis, illas eidem fidelitatem et obedientam, 
quas exhibere et prestare consuevistis hactenus archiepiscopis Magun- 
tinis, suis predecessoribus, sic prompte reiectis serpentinis quorumque 
suggestionibus et repulsis contrariis persuasionibus, studeatis, quod 
ipsius captetis benivolentiam ac divinam et apostolice sedis benedictionem 
et gratiam acquiratis nec alia oporteat contra vos remedia occasione 
huiusmodi adhiberi. Datum Avinione 1III Non. Maii, pontificatus nostri 
anno quarto decimo. 


1330. Mai 4. 89. 


Papst Johann X X11. fordert den Grafen Heinrich I. von Schwarz- 
burg und die Konservatoren des Landfriedens in Thüringen zum 
Gehorsam gegen Erzbischof Heinrich von Maine auf. 

Gleiche Aufforderungen wurden ferner gerichtet an die Grafen 
Friedrich und Hermann von Orlamünde, Heinrich und Günther 
von Schwarsburg, an Graf Heinrich von Beichlingen und dessen 
Sohn Heinrich, an Graf Heinrich von Honstein, an Dietrich und 
Berthold, Herren von Apolda. 

Schmidt, Päpstl. Reg. w. Urk. I, Nr.413. GQ. d. Pr. S. XXI, S. 248. 


1330. Juni 23. 90. 
Heinrich und Friedrich, Grafen zu Beichlingen, verbünden sich 
auf vier Jahre mit der Stadt Erfurt. 

Or. mit 2 S. im. Kgl. St. A. zu M. 
Höfer, l.c. Nr.136. ) 

Wir von Gotis gnaden Heinrich und Friderich sin son, greven zu 
Bichelingen, bekennen offeliche und tun kunt allen luten, di disen brief 
sehen oder horen lese, daz wir sullen und wollen helfen den ersamen 
borgeren und der stat zu Erforte zu irme rechte und zu iren rechten 
teydingen mit dirzzig mannen und rossen und mit zehen schuczen wol 
gezugeter lute von sente Walpurge tage, der nest vorgangen ist, ober 
vir iar, uf alle di, di in gewalt tün oder unrecht zu Doringen in deme 
lande, an üf daz romische riche und an uf unsen heren .. den erze- 
bischof zu Menze, also doch, daz die vorgenante stat zu Erforte recht 
nemen sal und tun sal iren wedersachen, ab su ichtes beschuldiget 
werden, da su nicht brive ober haben, alse den rat und di rete der stat 
zu Erforte di mere meine recht dunket, und in der hulfe nummer 


72 Geschichtequellen der Prov. Sachsen. 


abegeste wollen nach insullen in den vorgenanten vir iaren unser hulfe, 
su inbliben bi alle irme rechte, bi allen iren eren, bi alle irer friheyt 
und bi alle den guaden, also su von aldere her gewesin sint; sunder- 
liche daz in alle irrer brife und al irrer friheit, die su haben und si 
mite begnadet und bevestent sint von keysern, von koningen, von dem 
edeln vorsten lantgraven Albrechte zu Doringen, unseme liben heren, 
und von unseme heren maregraven Frederiche und lantgraven Tyze- 
manne sime sone, und von andern vorsten des landes czu Doringen und 
von andern heren, wi di sint, stete und ganz unzubrocheliche gehalden 
werde von allirmellichem, di si in breche oder krenke wolde, und wollen 
in diselben briefe stete und ganz halde ane argelist. Wi bekennen ouch, 
daz wi recht neme sullen und tu sullen recht unsen wedersachen, also 
di erbern lute, den rat und di rete die mere meine zu Erforte, di vor- 
genant sint, recht dunket. Wi bekennen ouch, daz wi nicht hindern 
wollen nach in sullen nicheyn straze, oder ab iman in icht zu vere wil 
oder sal und wolde daz iman hindern, da sulle wi zu helfe, daz daz 
hindernisse abe getan werde. Wer den andern lat zu siner hulfe, deme 
sol man kome redeliche, und wanne der komen ist, so sal man ome 
und sinen luten gebe bier und brot und kuchenspise, hufslag und vuter 
und nicheyne phantlosunge. Swo man anders zusammene komet, da 
sali der man sines selbes kost habe.  Allirmellich sal sinen schaden 
selber trage, wa he den entfet. Wo ouch wi vorgenanten greven selber 
mite weren, da man fromme neme an gevangen, da solde wi den besten 
gevangen zuvore uzneme, darnach solde di vorgenante stat zu Erforte 
den besten gevangen ouch zuvore uzneme, di anderen gevangen sal 
man tevle nach der manzal, di da helme hetten. Waz vesten gewun- 
nen worde, di sal man breche, iz in si den, daz di rat und di rete der 
stat zu Erforte, di vorgenant sin, mit uns eyntrechtliche zu rate 
werden, ein ander mite zu tune. Worde ouch ikein crig oder zueiate 
zuschen uns und der vorgenanten stat zu Erforte, des Got nicht in- 
wolle, des solde di rat und die rete derselben stat zu Erforte di mere 
meine gewalt habe zu berichtene nach minne oder nach rechte, also daz 
di briefe bedersit an irer craft bliben. Alle dise vorbeschribin rede habe 
wi Henrich und Frederich sin son vorgenanten greven und di ge- 
strengen rittere ir Henrich von Munre, voyt zu Bichelingen, ir Heyne 
Voyt, borger zu Stusforte, ir Ludewig von Hemeleybin und ir Frederich 
von Gehoven mit uns truen gelobet und gesworn uf den heyligen stete 
und ganz zu halden ane argelist. Dar obir gebe wi dissin brief 
zu einer uffenbaren vestenunge vorsegelt mit unser beydir insegelen. 
Daz iz geschen nach Gotis geborten tusint iar, drihundirt iar in deme 
dirzzigisten iare an sente Iohannis abende baptisten, also he geborn wort. 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 73 


1330. Juni 28. 91. 


Heinrich und Friedrich, Grafen von Beichlingen, stellen der Stadt 
Erfurt eine Schuldverschreibung über 500 Mark aus. 

Or. mit 2S. ım Kgl. St. A. zu M. 

Höfer, l.c. Nr. 137. 

Wir von Gotis gnaden greve Heinrich und greve Frederich sin son, 
greven zu Bichelingen, bekennen offeliche an disme geynwerdigen briefe, 
daz wir den ersamen luten, den ratismeystern, deme rate und den 
borgern gemeynilichen der stat zu Erforte schuldig sin vunfhundirt 
marg lotiges silbers Erfortesch gewichtes, die si uns gutlichen und frunt- 
lichen gelegin habin und uns di gereyte gewogen und bezalet haben. 
Die selben vunfhundirt marg sulle wir in zu Erforte weder gebe und 
sie der bezalen mit Erfortischme gewichte von sente Walpurge tage, 
der nest vergangin ist, ober vier iar an allirleye vorzog, also bescheidi- 
lichen, were daz unser eyn vorvile vor der tagezit, daz in Gotis gewalt 
ist, denne sal der andere di eynunge und alle dise rede, also hi be- 
schribin is, inalle der wise und alle der ordenunge halde, also wi bede 
solden an allirleye argelist; und habin in des gesaczet zu borgen und 
seczen di gestrengen lute, irn Henrich von Harraz, Henrich Gezen, 
Henrich von Beringen, Hugen von Munre, Henrich Sag, Frederichen 
von Gehoven, Hermannen von Vrondorf, Ludewigen von Hemeleybin, 
Henrich Voyt von Stusforte, Henrich von Munre borger zu Bichelingen, 
und Ditheriche von Bruchterde rittere, Heymken von Rosteleybin, Con- 
rad von Kollede, Frederichen von Hemeleibin, Lodewigen Stangen, 
Th. Lantgreve, Richard Geze den Jungern, Henrich vorn Herlinde, 
Johannes Schobil, Guntheren Sag. Bertolden von Somerde, Albrechten 
von Grifstete, Th. von Phaffengehoven, Th. von Lobingen, Conrad vorn 
Johannem, Herman von Gehoven, Wachsmuden von Vrondorf, Henrich 
von Kollede gesezzen zu Frankenhüssen, Herman von Somerde, Al- 
brechten von Harraz den Jungeren und Henrich von Tullestete knechte. 
Di habin globet und globin truuen mit gesammender hant vor daz 
selbe gelt also bescheydilichen, leyste wir daz nicht uf di benante tagezit, 
so sullen su zu Erforte in vare oder in rite und sullen inleger halde, 
also gewonlich ist, und nicht von dannen komme, die vorgenanten 
vumfhundirt marc sin genzliche geleyst und vorgolden. Ouch sullen 
ir Henrich von Munre, Heyne Voyt, Ludewig von Hemeleybin und ir 
Frederich von Gehoven, die vorgenant sin, von ire und von alle unser 
vorgenanten borgen weyn von den borcluten zu Stusforte die selben 
vesten zu Stusforte also vesticlichen in neme, und sullen si vorsacze 
oder vorkoufe und mit deme gelde, daz dar abe vellet, sich und unse 
vorgenanten borge mite lose der vunfhundirt marc, die vorgenant sin. 


74 Geschichtzquellen der Prov. Sachsen. b 


Gesche ouch an der vesten acht, daz su vorlorn worde oder abeginge, 
welleche wis daz gesche, des Got nicht en wolle, dennach so sullen unse 
vorgenanten borge inleger halde also vorgeschribin stet, biz daz di 
vorgenanten vunfhundert marc geleyst genzlichen und vorgolden werden. 
Ginge ouch der borgen icheyn abe, «0 sal man eyn andern also guten 
an des stat seczen binne eyme mande; gesche des nicht, so sullen unse 
borgen inleger halde also lange, wan daz der gesaczet wert. Zu eyme 
orkunde und evner vestennunge diser dinge gebe wier desen brief 
besegeld mit unser beyder insegeln. Daz is geschen nach Gotis gebort 
tusint iar drihundert iar in deme drizzigisten iare an deme abende 
sente Petrus und sente Paulis der heyligen zwolfboten. 


1330. August 13. 92. 


Friedrich, Graf von Beichlingen, Herr zu Rothenburg, stellt 
dem Rat von Erfurt eine Schuldverschreibung über 100 Mark 
Silber aus. 

Or. mit besch. S. im Kgl, St. A. zu M. 


Nos Fridericus, Dei gracia comes de Bychelingen, dominus in Rotin- 
burg, recognoscimus tenore presencium publice protestando, quod hono- 
rabilibus viris .. magistris consulum, .. consulibus ac  uuiversitati 
civium Erfordensium in centum marcis puri argenti ponderis Erfor- 
densis ex causa mutui nobis traditis, numeratis et pagatis tenemur et 
existimus obligati, quas ipsis ante festum nativitatis Christi proximum 
solvere fide data promisimus et promittimus presentibus integraliter sine 
dolo quolibet, isto modo videlicet, quod medietatem monete nostre in 
Frankinhusin ipsis pro eadem pecunia obligamus taliter, quod . . collector 
emolimenti, quod de ipsa moneta cedit nobis, viro strenuo Eckehardo 
dicto Ryche militi sub debito sui iuramenti, quod ad hoé faciendum 
prestabit et prestitit, id ipsum emolimentum infra hinc et festum nativitatis 
Christi predictum idem collector prestare ac presentare debet ac tenetur; 
idemque miles Eckehardus prefatis magistris consulum, .. consulibus 
ac universitati Erfordensi ulterius, postquam congregavit citra summam 
viginti aut viginti quinque marcarum, presentare ac tradere seu pera- 
gare in Erfordia promisit atque debet nostris laboribus, periculo et ex- 
pensis, et quicquid presentaverit, hec debebunt de principali debito 
defaleare. Si autem per huiusmodi presentata summa centum marcarum 
predictarum ante dictum nativitatis Christi festum extenuari nequiret 
totaliter, extunc, eo elapso, nostri consponsores subnotati, quos ipsis pro 
dicta pecunia insolidum statuimus, videlicet Eckehardus Ryche predictus, 
Ernfridus de Cygenberge, Svffridus de Bendeleibin et Ulricus de Lybin- 
rode milites, Tylo de Taba, Cunradus de Slatheim, Hartungus bie dem 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 75 


wazzere et Hermannus dictus Lewe de Talheim, moniti civitatem 
Erfordensem intrabunt, obstagium, ut moris est, servaturi tamdiu, 
quoadusque dicta pecunia fuerit integraliter persoluta. In quorum 
testimonium sigillum nostrum presentibus est appensum. Et nos Ecke- 
hardus Ryche, Ernfridus de Czigenberge, Syffridus de Bendeleibin, Ul- 
ricus de Lybenrode milites, Tylo de Taba, Cunradus de Slatheim; 
Hartungus prope aquam et Hermannus Lewe de Talheim fideiussores 
predicti omnes et singuli pro dicto domino Friderico, comite de Byche- 
lingen in Rotinburg, communicata manu et fide prestita recognoscimus, 
nos omnia et singula, prout de nobis sunt conscripta superius, tam 
circa observationem obstagii, quam circa alia velle adimplere et inviola- 
biliter promisisse observare, ad heo nos in hiis scriptis bona fide obli- 
gantes sub appensione sigilli eiusdem domini comitis, quo presentibus 
contentamur. Datum anno Domini M°CCC XXX", Idus Augusti. 


1331. Januar 8. 93. 
Friedrich, Landgraf von Thüringen, stellt den genannten Erfurter 
Bürgern eine Schuldverschreibung über 75 Mark Silber aus, die er 
ihnen für geliefertes Scharlachtuch und andere Waren schuldete. 

Or. im Grossherzogl, G. A. zu Weimar. S. d. 

Nos Fridericus, Dei gratia terre Thuringie lantgravius, Mysnensis 
et Orientalis marchio, dominus quoque terre Plisnensis, recognoscimus 
dilucide et omnibus hanc litteram visuris et audituris cupimus fore 
notum, quod tenemur et sumus obligati viris providis et prudentibus 
Heynemanno de Gotha, Hugoni Longo et Iohanni de Mulhusen, civibus 
Erfordensibus, et eorum heredibus in septuaginta et quinque marcis 
puriargenti in scharlatico, pannis coloratis et in opere vario, nobis uti- 
liter persolutis, ad festum beati Michahelis archangeli nunc proxime 
affuturum, sicut fideliter promisimus et in hiis scriptis presentibus 
promittimus, dolo et fraude remotis, gratuite persolvendis, statuentes in 
cautionem solutionis dicte pecunie firmiorem nobiles dominos dominum 
Guntherum, comitem de Swarezburg seniorem, dominum Guntherum, 
comitem de Kevernberg, Heinricum comitem de Swartzburg ibidem 
dominum, avunculos nostros predilectos, ac viros strenuos nostros fideles 
Bertoldum vicedominum de Ecstete ibidem dominum et Gotzonem Schinde- 
kopf, nostrum advocatum Ysnacensem, qui per fidem similiter manu con- 
iuneta et in solidum compromiserunt et in hiis scriptis presentibus compro- 
niittunt, dictam pecuniam creditoribus prenotatis termino solvere memorata. 
Si adveniente solucionis termino dictam pecuniam creditoribus memoratis 
solvere fuerimus negligentes vel remissi, quod absit, elapso termino nostri 
consponsores moniti Erfordiam subintrabunt, obstagium, ut moris est, inibi 
servaturi, inde non exituri, nisi primitus pecunia prelibata fuerit dictis 


16 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


creditoribus integraliter persoluta. In huius rei evidentiam et am- 
pliorem certitudinem hanc litteram nostram patentem desuper confectam 
nostri sigilli munimine duximus roborandam in testimonium super eo. 
Nos igitur — — — —* fideiussores predicti ea sine dolo, manu con- 
iuncta et insolidum rata tenere sub fidei nostre constantia promittimus 
et spondemus, appendentes nostra sigilla presentibus in testimonium 
omnium premissorum. Datum et actum anno Domini M.CCO.XXXL, 
in die beati Erhardi. 
^ Hier folgen die Namen der oben genannten Bürgen. 


1331. Januar 14. 94. 


Friedrich und Hermann, Grafen von Orlamüsftde, verbünden sich 
auf 10 Jahre mit der Stadt Erfurt. 
Or. mit 2 S. im Kgl. St. A. zu M. " 
Höfer, l. c. Nr. 142. 
Reitzenstein, l.c. S. 146 
Wie von Gotis gnadin Frederich und Herman gebrudere, greven 
von Orlamunde und herren zcu Wymar, bekennen uffeliche an desme 
keinwerdigen brive und tun kunt allen luten, die en sehen oder horen 
lesin, das wir truwen gelobit habin und gesworn zcu den heiligen, das 
wir helfe schullen und wollen den erbern borgern und der stat zcu 
Erforte mit fünf und czwenzig mannen ufle rossin gewapinder lute; 
dorfte mans ouch, so solde wir vorbaz tün ander hulfe ane argelist 
und ane allerleye hindernusse, wan wis gemant werden, czu irme rechte 
und zcu irn rechten teydingen gegin aller menlichem zcu Duringen in 
dem lande, die en unrecht tüt und gewalt und rechte teyding von en 
nicht nemen wel. Daz recht sal sten an der mere menige der erbern 
lute der funf rete der stat zcu Erforte. Wie sullen und wollen en ouch 
uffene Wvmar und alle unse vestene, der wie gewaldig sint, zcu alle irre 
not, wanne sie des bedorven, ane allirleye hindernisse. Der helfe en sulle 
wir noch en wollen en nicht abe sten bin czehen iarn von deme acht- 
czenden tage, die da nehest vor gangin est. Und senden sie noch 
unsen luten dorch ire hulfe, alse vorgescrebin ist, den sullen sie gebin 
hüfslag, fute? und kost und nicheine pfantlosunge. Und ir worben 
sie da fromen, den sal man teilen beidersiten noch der manczal, die da 
bi sint, da frome gevellit. Allirmellich sal sinen schadin selbin trage, 
swilche wis en die ane komt. Wie wollen ouch und schullen alle die, 
die su mit rechter clage zcu Erforte in ire achte brengen oder bracht 
werden, und die itzunt dinne sint, in unse achte nemen, ab wie sie 
nicht zcu wandelunge oder zcu bessirunge brenge mogin oder kunnen, 
und alle die, die in deme frevele kegin en bliben; da sulle wir en 
rechtis gerichtis ane helfen, alse der achte recht ist, unde roybis oder 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 17 


dube in alle unsen gerichten und in alle unsen vesten. Gesche ouch, 
daz unser ein bi den vorgenanten czehen iarn abe ginge, daz in Gotis 
gewalt ist, so sal der andere, der danne lebit, den vorgenanten burgern 
und der stat zcu Erforte die vorgescribene rede halde ane argelist. Alle 
dise rede habe wie truwen gelobit und zcu den heiligen gesworn, stete 
und gantz zcu haldene urtzubruchliche, alse vorgeserebin stet. Bie 
deser vorgescrebene rede sind gewest die edeln herren greven Heinrich 
von Bychelingen, greve Gunther von Swartzburg der eldere, greve 
Frederich von Bichelingen, herre zeu Rotenburg, greve Frederich von 
Bichelingen, grevin Henriches son des vorgenanten, und die gestrengen 
rittere Ludewig herre zcu Blanckenhain, Gernot von Obirnwymar und 
. der bescheiden man Henrich von Dratstete unse schultheize, und andir 
fromir lute gnug. Czu einer uffenbarn vestenunge dirre rede, so habe 
wir dissen brif gegebin vorsigelt mit unsen ingesigeln. Daz is geschen 
und dirre brif ist gegebin noch Gotis geborte tusent iar driehundirt iar 
in deme ein und drizzigisten iare an deme nehesten mantage noch 
deme vorgenanten achezendin tage. 


1331. Februar 5. 95. 


Günthers, Grafen von Schwarzburg, Herrn zu Blankenberg, Schuld- 
verschreibung für die genumnten Erfurter Bürger über 33 Mark 
Silber, die er jenen für geliefertes farbiges Tuch und andere 
Waren schuldete. 

Or. mit 2 S, im Kgl. H. St. A. zu Dresden. 

Wangenheim, II. l.c. Nr 42. 

Nos Guntherus, Dei gracia comes de Swarczburg senior, dominus 
in Blankenberg, recognoscimus, quod tenemur et sumus obligati pro- 
vidis et prudentibus Heymanno de Gotha, Hugoni Longo et Iohanni de 
Molhusen, civibus Erfordensibus, et eorum heredibus in triginta marcis 
puri argenti cum tribus marcis preter fertonem causa mutui pro pannis 
coloratis et vario opere ad festum beati Michahelis archangeli nunc proxime 
affuturum, sieud fideliter promisimus et in hiis scriptis presentibus promit- 
timus, dolo et fraude remotis, finaliter persolvendis, statuentes in cautionem 
solutionis dicte pecunie firmiorem fideiussores viros nobiles et strenuos, 
videlicet Guntherum, comitem de Keverenberc, Fridericum, dominum in 
Wangeheim, Ottonem de Vanre, Conemundum de Studernheym milites, 
Goczonem Schindekof et Bertoldum de Nezzelride, qui per fidem 
similiter manu coniuncta et insolidum una nobiscum et pro nobis 
dictam pecuniam dictis creditoribus prefatis solvere bona fide promiserunt 
termino prenotato, quod, si dictam pecuniam dictis creditoribus et eorum 
heredibus solvere fuerimus negligentes vel remissi, quod absit, elapse 


78 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


termino, nos una cum nostris consponsoribus moniti Erfordiam sub- 
intrabimus, obstagium, ut moris est, inibi servaturi, inde non exituri, 
nisi primitus pecunia prelibata fuerit dictis creditoribus et eorum here- 
dibus integraliter persoluta. In huius rei evidentiam et certitudinem 
ampliorem hane nostram literam patentem desuper confectam nostro sigillo 
fecinrus communiri in testimonium super eo. Nos igitur — — — —? 
fideiussores predicti ea omnia et singula sine dolo rata tenere sub fidei 
nostre constancia manu coniuncta et insolidum promittimus et spondemus, 
appendentes nostra sigilla presentibus in testimonium evidens omnium 
premissorum. Datum et actum anno Domini M9«CCC»X X XT», feria tercia 
proxima post festum purificationis beate Marie virginis gloriose. 
* Hier folgen die Namen der oben genannten Bürgen, 


1331. Februar 20. 96. 


Busso von Quernforte, Herr zu Nebra, und Mechtildis, geb. Gräfin 
von Orlumünde, seine Hausfrau, verkaufen dem Erfurter Bürger 

Konrad Hotermann das Gericht zu Thalborn, ihre Einkünfte und 

einige Höfe daselbst, übereignen aber auf Wunsch des Käufers die 

genannten Güter dem Severistifle u Erfurt. 
Or. im D. A, S. d. 

In nomine Domini amen. Nos Büsso de Quernforte, dominus in 
Nebere, et Mechthildis uxor sua legittima, filia quondam Hermanni 
comitis de Orlamunde, domini in Wymar, recognoscimus per presentes 
litteras et ad universorum tam presencium quam futurorum volumus 
noticiam pervenire, quod iurisdictionem temporalem seu civilem in 
villa et campis seu districtu ville Talborn. cum omni iurisdictione sang- 
winis, que vulgariter dicitur obir hals und obir hant, necnon mansos 
terre arabilis cum annuis pensionibus perpetuis in campis dicte ville 
sitos ac curias in eadem villa sitas, specificatos inferius et subscriptos, 
qui quidem mansi, curie et iurisdictio cum omnibus suis pertinenciis a 
nobilibus viris Frederico et Hermanno fratribus, comitibus de Orlamunde, 
dominis in Wymar, sororiis nostri Bussonis et fratribus nostre Mech- 
thildis, olim processere in feudum, nunc ad nos proprietatis titulo 
pertinentes, de expressa bona voluntate ac consensu legittimo eorundem 
Frederici et Hermanni comitum vendidimus et vendimus iusta venditione 
et legittima in hiis scriptis viro discreto Conrado dicto Hotterman laico, 
oppidano Krfordensi, et suis heredibus ad tenendum, possideudum cum 
omnibus iuribus, honore, libertate et utilitate, quibus ad nos pertinuere, 
et quicquid sibi et suis heredibus placuerit de dictis bonis perpetuis 
temporibus faciendum, pro nonaginta et tribus marcis minus uno 
fertone puri et legalis argenti, nobis per Conradum emptorem pagatis, 
ponderatis et plenarie persolutis. Ceterum proprietatem predictorum 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. .79 


bonorum per nos venditorum predicto Conrado, sicut superius est expres- 
sum, ipso Conrado hoc petente et consenciente transtulimus et presentibus 
transferimus cum omni iure, quibus ad nos pertinuit et pertinet, ad 
ecclesiam sancti Severi Erfordensem, et ipsi ecclesie eadem bona appro- 
priavimus et appropriamus in nomine Domini per presentes, nihil nobis 
iuris penitus reservantes in ipsis. Renunciavimus eciam et renunciamus 
in hiis scriptis exceptioni non numerate aut non solute pecunie, doli 
mali et in factum actioni, beneficio restitutionis in integrum, omnibus 
auxilis ordinariis vel extraordinariis iuris canonici et civilis, per que 
premisse nostre vendicio, translacio et appropriacio in toto vel in parte 
irritari, viciari possent aliqualiter aut rescindi, et specialiter iuri, quo 
cavetur, renunciationem invalidam esse generalem. Nos quoque Mech- 
thildis predicta iuravimus et iuramus ad sancta sanctorum corporaliter 
per nos tacta, quod, si prefata bona essent vel fuissent nobis data seu 
assignata in dotem seu donacionem propter nupcias, veudicionem, trans- 
lacionem acappropriacionem seu alienationem premissas ratas habebimus, 
nec contravenire volumus verbo aut opere quoquomodo, quod quidem 
iurameotum nec vi, metu aut compulsione a nobis extortum extitit, sed 
ipsum prestitimus et prestamus spontanea voluntate. Nos eciam Fre- 
dericus et Hermannus, Dei gracia fratres comites de Orlamunde et 
domini in Wymar predicti, recognoscimus presentibus publice profitendo, 
quod vendicioni, translacioni et appropriacioni bonorum predictorum 
factis, ut premittitur, nostrum consensum nostrasque voluntatem et 
auctoritatem impartiti sumus et presentibus impartimur, ipsas habentes 
ratas in omnibus atque gratas, quam eciam proprietatem dictorum 
bonorum de consensu predicti Conradi, quantum in nobis est, donamus 
dicte ecclesie sancti Severi et transferimus in ipsam et ipsa bona appro- 
priamus eidem, nichil iuris in eis penitus reservantes, ac renunciantes 
expresse omnibus iuribus et auxiliis suprascriptis. Promittimus insuper 
nos Busso, Mechthildis, Fredericus et Hermannus predicti, sollempni 
stipulatione interposita, honorabilibus viris dominis decano et capitulo 
ecclesie sancti Severi predicte ipsis aut eidem ecclesie super dictis bonis 
litem seu controversiam non inferre seu inferenti consentire, sed ipsos 
ab impeticione cuiuslibet reddere liberos et indempnes et de dictis bonis 
auctorizare et perpetuo iusticialiter warandare. Hii autem sunt mansi, 
et hii sunt coloni, possidentes prefatos mansos et solventes pensiones de 
eisdem, qui specificati et conscripti una cum curiis subsecuntur in hunc 
modum: In villa Talborn Henricus dictus Aylburgis dat quinque maldra 
cum dimidio, medietatem frumenti bone mixture et medietatem ordei 
Erfordensis mensure, annui et perpetui census in Erfordia presentando 
singulis annis in die beati Michahelis archangeli autumpnalis de uno 
manso cum dimidio sitis in campis ville Talborn predicte et duabus 


80 Geschichtsquellen der Prov. Sachren. 


curiis, sitis in villa ibidem. Item Alheidis dicta Klugen dat sex maldra, 
dimidietatem frumenti et dimidietatem ordei predicte mensure, similiter 
de uno manso cum dimidio et duabus curiis sitis ibidem. Item Theo- 
derieus dietus Kluge dat duo maldra, similiter dimidietatem frumenti et 
dimidietatem ordei predicte mensure, de uno dimidio manso et una 
curia. Item Conradus dietus Starrebock dat et solvit unum maldrum 
cum dimidio predicte mensure frumenti et ordei similiter de uno dimidio 
manso et una curia sitis ibidem. Item Nicolaus dictus Wintersteyn 
solvit et dat duo maldra, unum frumenti et reliquum ordei predicte 
mensure, similiter de uno manso et dimidia curia. Item idem Nicolaus 
similiter habet unum dimidium mansum ibidem et unam curiam et 
dabit solvitque unum maldrum cum dimidio predicto, similiter medie- 
tatem frumenti et reliquam medietatem ordei. Item Guntherus de 
Rychen habet unum quartale unius mansi et unam curiam et dat 
dimidium maldrum frumenti et dimidium maldrum ordei predicte men- 
sure. Item Conradus de Rfchen habet dimidium quartale unius mansi 
et unam curiam et dat singulis annis unum quartale frumenti et unum 
quartale ordei predicte mensure. Item Conradus dictus Smekemus 
habet et possidet tria quartalia unius mansi et unam curiam et dat tria 
maldra frumenti et medietatem ordei, videlicet unum cum dimidio 
frumenti et unum eum dimidio ordei. Item Hermannus Hartungi habet 
terciam partem unius mansi et unam curiam et dat singulis annis 
dimidium maldrum frumenti et dimidium maldrum ordei predicte men- 
sure. Item Heinrieus dictus Zcabilberg habet terciam partem unius 
mansi et unam curiam et dat dimidium maldrum frumenti et dimidium 
maldrum ordei. Item Theodericus de Rudenstete habet terciam partem 
unius mansi terre arabilis et unam curiam et dat singulis annis dimi- 
dium maldrum frumenti et dimidium ordei annui et perpetui census 
predicte mensure. Item quilibet de prescriptis mansis debet tenere et 
habere triginta et sex agros et unam virgam, continentem quindecim 
pedes, et quilibet ager continet in longitudine quadraginta duas virgas 
et in latitudine quatuor, et quelibet virga, cum qua mensuratur, debet 
continere quindecim pedes in longitudine. In quorum omnium et sin- 
gulorum testimonium et certitudinem firmiorem nos Busso, Mechthildis, 
Fredericus et Hermannus, comites de Orlamunde predicti, has litteras 
desuper confectas dedimus prefatis decano et capitulo appensione sigil- 
lorum nostrorum fideliter communitas. Testes quoque sunt: Conradus 
pincerna de Nebere, Iohannes de Glina* armigeri, Iohannes de Grun- 
stete opidanus Erfordensis et quamplures alii fidedigni. Actum et 
datum Erfordie anno Domini millesimo tricentesimo tricesimo primo, 
decimo Kal. Marcii. 
* Vielleicht Gleine zw lesen. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 8I 


1331. März 15. d. 


Papst Johann XXII. providiert Conrad von Tanvoda, der wegen 

Anhänglichkeit an Erzbischof Heinrich aus seiner Pfarrei Gispers- 

leben vertrieben war, mit einem Kanonikat in Behra. | 
Schmidt, Päpstl. Reg. u. Urkdn, I, Nr. 452, GQ. d. Pr. S. XXI, 8.259. 


1331. September 13. 98. 


Heinrich, Graf von Honsteyn, Herr zu Sondershausen, Günther, 

. Graf von Schwarzburg, und Gotzo Schindekopf, des Landgrafen 

Hofmeister, verschreiben sich als Mitschuldner des Landgrafen den 
genannten Erfurter Bürgern für 100 Mark Silber. 
Or. mit 3 S. im Kgl. H. St. A. zu Dresden. 

Nos Henricus Dei gracia comes de Honsteyn, dominus in Sundirs- 
husen, Guntherus Dei gratia comes de Swartzburg, ibidem dominus, et 
Goczo Schindekopf, magister curie illustris principis marchionis Mys- 
nensis, recognoscimus dilucide et omnibus hane litteram visuris et audi- 
turis cupimus fore notum, quod ad instanciam illustris principis domini 
Friderici, marchionis Mysnensis, tamquam principales debitores tenemur 
et sumus obligati viris providis et prudentibus Theoderico et Conrado 
fratribus dicetis de Wizzense, civibus Erfordensibus, et eorum heredibus 
causa mutui pro pannis in centum marcis puri argenti ponderis Er- 
fordeusis ad festum beate Walpurge nunc proxime affuturum, sicut fide- 
liter promisimus, in hiis scriptis presentibus promittimus manu con- 
iuncta insolidum, finaliter persolvendis, dolo, fraude penitus hinc reiectis, 
condicione siquidem interclusa, quod, si adveniente termino solucionis 
prefato pecunia prenotata fuerit insoluta, «quod absit, per nos aut quem- 
libet nostrum ex tunc elapso termino a dictis creditoribus moniti et 
requisiti vel suis heredibus Erfordiam ingrediemur, obstagium, ut moris 
est, ibidem servaturi, inde non exituri, nisi primitus pecunia prelibata existit 
dictis creditoribus et ipsorum heredibus totaliter persoluta. In huius 
rei evidentiam et certitudinem ampliorem nostra sigilla in testimonium 
presentibus duximus appendenda. Datum et actum anno Domini 
M* CCC^ XXXT feria sexta proxima ante exaltationem sanete crucis. 


1831. Noveinber 13. 99. 
Günther der Ältere und Günther der Jüngere, Grafen von Käfern- 
burg, versprechen ihre Bürgen mit 200 Schock Prager Pfennigen 
auszulösen. | 

Or. im Kgl. St. A. zu M. S. d. 
Wir Gunther der eldere, Gunther der jungere von Gotes gnaden 


greven unde hern czu Kevernberg, bekennen uffentliche an desem brive, 
Geschichtsg. d. Pr. 8. Erfurt ?. XXIV. 6 





82 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


daz wir dye herbern gestrengen rittere unde manne, ern Fritschen 
von Witzeleiben czu der Elgersburg, Dytherichen von Kircheim unde 
Heinrich von Lengevelt, wollen guetlichen und getruwelichen losen vor 
czueyhundert schock grozer prager pheninge, unde waz da geteidinget 
ist von unser weyn geyn den ratesmeistern czu Erforte, des wol wir 
unse vorgenanten borgen getruweliche losen ane allerleige argelist. 
Were ouch, daz dye vesten, dye den vor genanten borgen czu phande stet, 
Ylmena und daz dar czu gehört, abegewünnen worde oder vórloren, des 
Got nicht enwolle, so sulle wir unse vorgescreben borgen losen ane 
schaden. Czu eyme orkunde unde vestenunge dir vor gescreben rede, 
des geben wir unsen uffen brief unter unseme beider insegele vorsegelt, 
Dirre Brief ist gegeben nach Gotes gebort tusent jar drü hundert jar in 
deme eyn unde driczezigesten jare, an der mittewochen nach sente Mar- 
tins tage allernest. 


1331. December. 24. Frankfurt. 100. 
Ludwig, römischer Kaiser, erteilt der Stadt Erfurt ein Mess- 
privilegium. 


Or. mit S. im Kol. St. A. zu M 
Dalberg, Erfurter Handlung, S. 43. 
BRI Nr 1397. 

Ludowicus, Dei gratia Romanorum imperator semper augustus, pru- 
dentibus viris et discretis magistris consulum, consulibus et universitati 
Erfordensi, fidelibus suis dilectis, gratiam suam et omne bonum. Quanto 
ferventiori desiderio commodis, honoribus et utilitatibus principum et 
aliorum imperii fidelium et subditorum nostrorum sollicite nostre mentis 
sollicitudine intendimus, tanto imperatorie maiestatis nostre clementiam 
honore et gloria credimus sublimius sublimari. Hinc est, quod vene- 
rabilis Baldewinus, Treverensis ecclesie archiepiscopus sedisque Mogunti- 
nensis gubernator et defensor, princeps noster sincere dilectus, quem 
etiam a retroactis temporibus fidelem, sincerum et in sinceritate con- 
stantem oculata fide cognovimus, augustali nostre clementie, ut vobis 
nundinas universales cum modis, conditionibus et solempnitatibus solitis 
et quibus institui, conferri seu concedi consueverunt, ex novo instituere, 
conferre et concedere dignaremur, humiliter supplicavit. Cuius quidem 
precibus et instantiis favorabiliter annuimus et duximus annuendum. 
civitati vestre predicte, posteris et successoribus vestris, natis et nas- 
cituris, nunc inhabitantibus et inhabitandis ex solite maiestatis nostre 
debito concedimus, instituimus et conferimus universales nundinas, 
quarum usus et convenientium sub debite pacis observantia commoditas 
alienis procuretur commerciis, per dive recordationis Romanorum im- 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. Il. Theil. 88 


peratores et reges, predecessores nostros, quorum vestigiis in hoc casu 
inhesimus, permissus esse testatur et dicitur institutus a dominica, qua 
cantatur misericordias Domini, usque ad diem ascensionis Domini 
proxime subsequentis inclusive sumpti perpetuo duraturas, statuentes 
et precise volentes, ut ibidem ipsarum nundinarum tempore tam vicini, 
quam remoti sub nostro et imperii conductu et libera securitate, pro- 
scriptis duntaxat exceptis, cam suis mercimoniis secure pro dictis exer- 
cendis nundinis conveniant ad communia, sicut moris est, commoda 
procuranda. Quare singulos et universos, quos gerendorum negotiorum 
usus, utilitatum et commoditatum cura sollicitat, requirimus et hor- 
tamur, presentis Scripti sanetientes edicto, ut singulis et universis more 
mercantium vel aliis modis rationabilibus, proscriptis tamen ut pre- 
mittitur exceptis, ad eas venientibus, ibidem moram facientibus et abinde 
redituris, secura pateat tranquilitas et tranquilla securitas per singulos et 
universos, quocunque censeantur nomine, promptissime prebeatur, et quod 
in personis et rebus undique serventur indempnes, et nullus eos ausu teme- 
rario presumat offendere vel occasione qualibet aliquod ipsis impedimentum 
inferre, donec ad prefatum locum veniant et sub eiusdem nostri et imperii 
sinceritatis indulgentia salubriter ad propria revertantur. Nulli ergo om- 
nino hominum liceat hanc nostre concessionis, collationis et institutionis 
gratiam infringere, vel ei ausu temerario quomodolibet contraire; si quis 
autem hoc attemptare presumserit, indignationem nostram gravem et 
penam centum librarum auri, quarum medietatem fisco nostro, reliquam 
vero partem iniuriam et violentiam passis applicari volumus, se noverit in- 
cursurum. In cuius rei testimonium presentes conscribi maiestatisque 
nostre sigillo iussimus communiri. Datum Franchenfurt in vigilia na- 
tivitatis Domini anno millesimo trecentesimo tricesimo primo, regni 
nostri decimo octavo, imperii vero quarto. 


1331. Orlamünde. 101. 
Heinrich, Graf von Orlamünde, bekennt, dass er den Schaden, den 
ihm Rudolf von Alach mit seinen Genossen am Dorfe Engerde 
gethan hat, nicht rächen wolle. 

Or. mit zerbr. S. im Kgl. St. A. zu M. 
Reitzenstein, I. e. S. 147. 

Nos Heinricus, Dei gratia comes de Orlamunde, dominus ibidem, om- 
nibus hanc litteram visuris volumus esse notum, quod pro causa et pe- 
riculo, illato nostris hominibus in villa Engerde residentibus, per Rudolfum 
de Alich, advocatum in Kocheberg, Conradum de Ritterstorp, Thidericum 
de Engerde, Lodewicum Heuwental, Cristianum de Rochusen, Johannem 
de Holbach, Hermannum de Willersleve, Hinricum Cincken, Ricgardum 
de Lengevelt, Hermannum de Viselbech, Heinricum Franken, Martinum et 

6* 


84 Geschichtsquellen der Prov, Sachsen. 


Guntherum de Nusis filii Lübessen ac alios in hac parte complices dictum 
Rudolfum ac suos nunquam inpetere, inputare seu occupare volumus 
verbis neque factis, quod fideliter presentibus promittimus et spondemus, 
sed hane causam seu eventum ibidem perpetratum una cum omnibus 
propter nos facere et dimittere volentibus obrenunciantes in toto, quasi 
nunquam per ipsum ac suos fuisset fore factum. In cuius rei testi- 
monium sigillum nostrum presentibus duximus apponendum. Datum 
Orlamunde anno Domini MCCC XXXI. 


1332. Februar 15. Gotha. 120. 
Friedrich, Landgraf von Thüringen etc., bekennt, den Erfurter 
Bürgern Heynemanno de Gotha, Hugoni Longo, Johanni de Mul- 
husen, Theoderico «nd Conrado de Wvzenzen 231 Murk reinen 
Silbers weniger !|, Ferlo für farbiges Tuch und andere Waren 
schuldig gu sein, verspricht, dieselben am Michaelistage zw bezahlen 
und stellt als Bürgen: Guntherum seniorem, Henricum dominum 
in Arnstete, Guntherum iuniorem dominum in Swarzbürg, comites 
dictos de Swarzbürg, Henricum comitem de Honsteyn dominum in 
Sundirshüsen, Conradum dominum in Taurode, Ottonem de Kosche- 
witz nostrum marsaleum, Ottonem de Vanre, Kunemundum de 
Stutirnheim, Gozkonem dictum  Schindekoph curie nostre ma- 
gistrum, die sich auch zum Einlager in Erfurt verpflichten und 
ihre Siegel neben dus des Lundgrafen an die Verschreibung 
hängen. 

Datum Gotha anno Domini M^CCC^ tricesimo secundo in crastino 

Valentini martiris. 

Beschädiytes Or. mit 1 S. im (irossherzogl. G. A. zu Weimar. 


Der Wortlaut der Urkunde stimmt im allgemeinen mit der obigen No. 93, 
überein. 


1332. Februar 19. 103. 
Hermannus de Cranchborn miles, castellanus in Weysensehe, et 
Heinricus dictus Saxo, castellanus in Bichelingen, bekennen, dass 
sie eine Ilufe im Felde von Schwansee vom Grafen Heinrich von 
Honstein, Herrn zu Sondershausen, zu Lehen haben, dass sie ferner 
eine zweite Hufe, einen Hof, den sie gewöhnlich bewohnen, 9 andere 
Höfe, 8 Acker Wiesen und 4 Acker Weidig, alles in dem Dorfe 
Rudenstele gelegen, uls Eigengut besitzen. Von diesen zuletzt ge- 
nıumnlen Gütern verkaufen sie 3 Malter Korn und 3 Multer (Gerste 
an Johann und Ulrich, Brüder, genannt vom Volestete, Burgmänner 
zu Gleichen, auf 6 Jahre mit der Verpflichtung, diese Zinsen 
den Käufern jährlich in deren Wohnhaus zu Erfurt abzuliefern. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 85 


Die Käufer sollen auch die Zinsen nach Belieben verkaufen können, 
und der Kauf soll ein ewiger sein, wenn nach 6 Jahren der Wieder- 
kauf nicht erfolgt ist. 

Zeugen: discreti viri Jacobus ‚Conradus de Hayn, magister Gotscalcus 
Kerlinger, magister Jacobus de Avenburg* clerici, Conradus de Eckers- 
berze, Conradus de Frankenhusen, Hugo Juvenis, Appelo de Arena 
cives Erfordenses. Datum anno Domini M. CCC. XX XIlL., feria quarta 
proxima post dominicam circumdederunt. 


Dipl. des Martinshospitules I. S. 56 im E. A. Die Abschrift ist sehr flüchtig 
und fehlerhaft. 
^ So in der Hds. 


1332. März 25. 104. 


Friedrich von Witzleben, Ritter, Herr zu Elgersburg, gelobt, Haus 
und Hof auf dem Peersberge zu Erfurt, die er mit des Bates zu 
Erfurt Vergünstigung gekauft hat, nur an einen Dürger, der 
städtische Lasten trägt, zu veräussern. 

Or. mit S. im Kyl. St. A. zu M. 


Nos Fridericus de Wiezzleibin miles, dominus in Eylgersberg, recog- 
noscimus publico per presentes, quod viri honorabiles . . magistri con- 
sulum et .. consules ac universitas civitatis Erfordensis nobis favorabi- 
liter annuerunt, quod curiam et domum, sitam in monte sancti Petri 

jrfordensis, que fuit magistri Hermanni de Alch, apud eundem magistrum 

Hermannum pro viginti et quatuor marcis puri argenti scilicet solutis 
integraliter, nobis et nostris heredibus comparavimus iusto tytulo emp- 
cionis ita sane, quod, si nos aut nostri .. heredes forte processu temporis 
vendere decreverimus domum et curiam supradictam, hec nulli alteri 
vendere volumus nec alienare, nisi civi Erfordensi, qui iura et servitia 
faciat civitati Erfordensi. Ad hoc nos nostrosque heredes obligamus et 
astringimus fideliter, astrictus et obligatos esse volumus in his scriptis 
quolibet sine dolo, dantes ipsis et civitati Erfordensi has nostras litteras 
appensione sigilli nostri communitas firmiter pro testimonio premissorum. 
Actum anno Domini M. CCC. XX Xll. in annunciatione beate Marie vir- 
ginis. 


1332. Mai 11. Eisenach. | 105. 


Friedrich, Landgraf von Thüringen ete., bekennt, dass er den Er- 
furter Bürgern Gunthero. de Drivordia und Theoderico de Her- 
versleiben 700 Mark Silber occasione varii volgariter dicti bunt- 
werg et pellium am Tage Philippi und Jacobi zu bezahlen 
schuldig sei. Als Bürgen stellt er dieselben Grafen (ausgenommen 


86 Geschichtequellen der Prov. Sachsen. 


Günther den ältern) und Herren (ausg. Oito von Tanrode) wie 
in der Verschreibung vom 15. Februar, * doch verpflichten sich die- 
selben nicht gum Einlager. 
Datum Ysenach sub anno Domini M? CCC^ XX XII’, feria secunda 
post dominicam iubilate. 
Or. mit 3 S. im Grossherzogl. G. A. zu Weimar. Der Wortlaut gr Urkunde 


ist etwas kürzer, als der der früheren Verschreibungen. 
15. Nr.93. 


1332. Juni 13. Rom. Ä 106. 


Frater Petrus, Dei et apostolice sedis gracia Nazarenensis et Yero- 
solem "archiepiscopus, frater Angelus, eadem gracia Aquilensis epis- 
copus, et frater Thomas, eadem gracia Lauriensis episcopus verleihen 
jeder einzeln auf Bitten einer gewissen Alheidis zu Gunsten der 
Pfarrkirche S. Benedicti in Erfurt einen Ablass von 40 Tagen, 
vorbehaltlich der Bestätigung des Diöcesanbischofs. 
Datum Rome sub palaciis nostris anno Domini millesimo 
CCC. XX XII, pontificatus domini Johannis pape XXII, indictione XV, 
mensis Junii die XIII, anno eius pontificatus sextodecimo. 
Or. mit 3 sehr besch. S. im Kgl. St. A. zu M. 


1332. Juni 29. 105. 


Guntherus Marcgravius residens in Kyndelbrucken et Elyzabeth 
eius legittima conthoralis mit allen ihren Kindern und Erben be- 
kennen, honeste matrone Jutte de Northusen begine seit drei Jahren — 
6 Malter Korn an rückständigen Zinsen von einer Hufe bei Ky ndel- 
brucken schuldig zu sein, die sie sich als lebenslängliche Rente 
erkaufte laut des Briefes, welchen die Lehensherren Henricus de 
Harras und Hermannus Cancer de Bulzingesleybin darüber aus- 
gestellt hatten. Die erstgenannten geloben diesen Rest binnen 
4 Jahren mit dem laufenden Zins nach Fafurt su liefern. Wenn 
aber die genannte Begine vor dieser Zeit mit dem Tode abginge, 
dann soll Meynhardus de Munre, Pleban der Michaeliskirche in 
Erfurt, den Rest zu ihrer Memorie empfangen. Auf Bitten Gün- 
thers besiegelt Graf Henricus de Bychelingen diesen Vertrag. 
Datum et actum anno Domini M^CCC XX XIT, feria secunda iu 
die Petri et Pauli. 
Zeugen: Meynhardus de Munre plebanus, Johannes Marcgravius, 
Johannes de Kollede et Henricus de Huchelheim cives Erfordenses. 
Or. mit 8. im FE. A. 


Urkundenbuch der S:a.lt Erfurt, IL. Theil. 87 


1332. 108. 
Gräfin Mechtild von Honstein, Schwester des Grafen zu Wymar, 
stiftete in der Zeit ihres Aufenthalts su Erfurt im Hofe der von 
der Sachsen dem  Predigerkloster daselbst 89 Pfund Erfurter 
Pfennige und einen Arm des heiligen Jacob; sie liess sich uuch 
vor der Sakristei des genannten Klosters begraben, worüber dieses 
eine Urkunde ausstellte. 

Reitzenstein, l.c. S. 148, 


1333. April 21. 109. 


Hermann, von Gottes Gnaden Graf zu Gloichen, bekennt, dass er 
den Rat von Erfurt mit 10, Hufen und Höfen zu Buseleiben, 
welche vorher Heinrich Schade von Buseleiben zw Burglehen hatte 
und welche dann der Ritter llermann vou Collede der ältere den 
liutsmeistern, dem Rat und der Gemeinde eu Erfurt verkaufte, 
zu echtem Erblehn belehnt habe, und er verzichtet mit alleiniger Aus- 
nahme der Lehnschaft auf jedes andere Recht an denselben. 


Zeugen: die gestrengen lute Otto und Heinrich von Wechmar 
gevettern, Heinrich von Khungessen, Heinrich von Arnstedt unse voigt, 
und Diterieh von Mulbergk unse schrieber. Gegeben do man zalte nach 
3ottes geburt tusend drihundert iar in deme drie und driczigesten iare 
an deme nehsten Mittewoch vor sente Jorgen tage des hlg. merterers. 


Sagittarius, Hist. d. Grfsch. Gleichen, S. 106. 
Lünig, corp. iur. feud. III, 8.37. 


1333. Mai 16. Gotha. 110. 
Friedrich, Landgraf von Thüringen, stellt den Erfurter Bürgern 
Gerhard und Jacob vom See eine Schuldverschreibung über 30 Mark 
für eine Lieferung von Wein und Spegereien aus. 

Or. mit 4 S, im Kgl. H. St. A. zu Dresden. 

Nos Fridericus, Dei gratia Thuringie lantgravius, Misnensis et Orientalis 
marchio dominusque terre Plysnensis, recognoscimus, quod prudentibus, 
viris Gerhardo et Jacobo patruelibus dictis de Zeen, opidanis Erfordensibus, 
in triginta marcis argenti puri in festum beati Michaelis archangeli 
proximum occasione vini et specierum apud eosdem receptorum finaliter 
persolvendis obligamur efficaciter harum nostrarum serie litterarum, 
constituentes nichilominus in consponsores seu fideiussores nostros 
nobiles viros Henricum de Honsteyn, dominum in Sundirshusen, Hen- 
ricum de Swarczburg, dominum in Arnstete comites, necnon fideles 
nostros Petrum Portik marschalcum, Gotfridum Schindekoph curie 





88 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


nostre magistrum, qui pro nobis dicta peraganda pecunie summa, si, 
quod absit, in solutione eiusdem dieto adveniente termino tepidi in- 
veniremur aut remissi, fideiussorio se nomine obligarunt, dantes in 
premissorum evidentiam presentem paginam sigilli nostri secreti appen- 
sione roboratam. Et nos Henricus de Honsteyn, Henrieus de Swarcz- 
burg comites, Petrus Portik, Gotefridus Schindekoph predicti in singu- 
lorum observantiam premissorum nostra duximus sigilla presentibus 


appendenda. Datum Gotha dominica post ascensionem Domini proxima 
anno Domini M^ CCC’ XXXUT. 


1333. Juni 4. Erfurt. | 111. 


Friedrich, Landgraf von Thüringen ctc., bekennt, den Erfurter Dür- 
gern Conrado de Babinberg et Hermanno de Ysenach, institoribus, 
triginta et septem sexagenas grossorum Pragensium occasione serici, 
specierum, pannorum sericeorum et aliorum apud eosdem mutuo 
receptorum schuldig zw sein, verspricht das Geld am kommenden 
Michaelistage zu zahlen und stellt als Bürgen Bertoldum vicedo- 
minum de Ecstete seniorem, Ottonem de Vanre, Künemundum 
de Stutirnheym, Gotfridum Schindekoph curie nostre provisorem, 
die sich im Fulle der Nichtbezahlung zum Einlager im Erfurt ver- 
pflichten. 

Datum Erfordie anno Domini M^ CCC’ XXXIIL, feria sexta post 

festum corporis Christi. 
Or. mit 2 S. im Grossherzogl. G. A. zu Weimar. 


1333. Juli 9. 112. 
Der Deken des Marienstiftes veröffentlicht einen Protest des Propstes 
Günther der regulierten Augustiner Uhorherren in Erfurt gegen 
die Forderung des Propstes des Marienstiftes, welcher die Beselzung 
der Pfurrstelle der Lorenzkirche für sich in Anspruch nahm, nach- 
dem dieselbe längere Zeit unbesetzt geblieben, obschon die Kirche den 
regulierten zlugustinern inkorporiert war. 

Ur. im A, der Lorenzkirche S. d, 

Hermannus, deeanus ecclesie sancte Marie Erfordensis, iudex appel- 
lationis in causa infrascripta et inter partes infrascriptas auctoritate 
capituli Moguntini specialiter deputatus. Proposuit in iure coram nobis 
honorabilis vir dominus Guntherus, prepositus canonicorum regularium 
ecclesie sancti Augustini Erfordensis, nomine suo et nomine ecclesiarum 
suarum, videlicet sancti Augustini predicti et nomine ecclesie sancti Lau- 
rencii Erfordensis opidi predicti, que quidem ecclesia sancti. Laurencii 
est legittime incorporata monasterio sancti Augustini predicti, actor et 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 89 


pars appellans, contra discretos viros, dominos officiales domini Johannis, 
prepositi eeclesie sancte Marie Erfordensis, seu contra legitimam personam 
pro ipsis intervenientem, reos et partem appellatam, quod licet ecclesia 
sancti Laurencii martiris in Erfordia supradicta sit exempta et fuerit a 
iurisdictione inferiorum prelatorum subiectorum reverendo in Christo 
domino .. archiepiscopo Moguntino ex antiquis temporibus, quorum 
memoria non est, et cuius contrarii seu inicli memoria non existit et 
institutio seu investitura et correctio tantum ad archiepiscopos Moguntinos, 
qui pro tempore fuerint, pertineat et portinerent ab antiquo, a tanto 
tempore, ut premittitur, cuius contrarii principii seu inicii memoria non 
existit, prefati tamen .. officiales de facto, cum de iure non possent, non 
obstante predicta exemptione, cum in ecclesiam sancti Laurentii et in 
dominum prepositum in hoe casu nullam habeant iurisdictionem, monu- 
erunt et moneri fecerunt prefatum prepositum sancti Augustini, ut 
ipse presentaret prefatis .. officialibus personam ydoneam ad ecclesiam 
sancti Laurentii predictam infra quatuordecim dies post monicionem 
ipsorum, alioquin idem officiales vellent personam ydoneam ad dietam 
ecclesiam ordinare et eandem conferre, asscrentes minus legittime, eandem 
ecclesiam sancti Laurentii tanto tempore vacasso, quod cius collacio et 
ordinacio esset devoluta ad prefatum dominum .. prepositum sancto 
Marie tamquam ad superiorem inmediatum. Quo monicionis termino 
pendente, prefatus prepositus saneti Augustini comparuit logittime coram 
predictis officialibus et allegavit privilegium exemptionis sue predietum, 
et quod dicta ecclesia sancti Laurencii esset incorporata prefato monasterio 
sancti Augustini, offerens se in facto consistencia legittime probaturum, 
inquantum de premissis in facto constaret et que sibi sufficerent ad 
victoriam sue cause. Et quia dicti officiales eundem prepositum sancti 
Augustini super premissis audire contra iusticiam recusarunt, idem 
prepositus senciens, se et ecclesias suas predictas et maxime ecclesiam 
sancti Laurencii gravari, gravatos esse, veri similiter gravari posse in 
futurum, ad nos prefatum .. decanum ecclesie sancte Marie Erfordensis, 
iudicem predictum, ut dicitur, legittime appellavit et appellationem cum 
debita iuris instantia petivit. Quare petivit dietus . . prepositus sancti 
Augustini pars appellans, quatenus in causa huiusmodi appellationis le- 
gittime procederemus, et predictam monicionem et quid quit* post et 
contra predictam appellationem per eosdem officiales existeret attemp- 
tatum sive factum, cassaremus, irritarremus, eassum et irritum pronun- 
ciaremus ad quod nullum, et prefatam ecclesiam sancti Laurentii esse 
exemptam a iurisdictione et potestate seu auctoritate predicti prepositi 
sancte Marie et suorum . . officialium et omnium prelatorum inferiorum 
sub domino .. Moguntino secundum tenorem privilegii exemptionis 
memorati et prefatis officialibus super premissis perpetuum silentium in- 


90 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


poneremus et per nostram diffinitam sentenciam pronunciaremus, et 
quod in causa huiusmodi procederemus simpliciter et de plano et sine 
strepitu et figura iudicii. Hec dixit et petivit idem appellans iuris bene- 
ficio in omnibus sibi salvo videlicet .... ...^ et cetera. Petivit eciam 
expensas in lite factas et protestatus fuit, in antea faciendas sibi fore 
salvas. Insuper protestatus fuit, quod non astringeret se ad probandum 
omnia et singula premissa, sed tantum intentioni sue necessaria. Ex- 
hibita est hec peticio anno Domini M CCCO^ X XXIII, feria sexta proxima 
post nativitatem beati Johannis baptiste, cui respondebitur feria sexta 
proxima post diem beati Kiliani. | 


^ Hds, soo. " Hds. ist an dieser Stelle beschüdigt. 


1334. Februar 18. 113. 
(Günther und Günther, Grafen von Käfernburg, vergleichen sich 
durch Vermittelung des Rates von Erfurt mit Friedrich Vitztum 
und Gottfried Brunonis, Bürgern zu Erfurt, wegen der (rerichis- 
burkeit im Dorfe Waltersleben. 

Or. mit S. im Kgl. St. A. zu M. 


Nos Guntherus et (iuntherus patrueles, Dei gratia comites in Keveren- 
berg, recognoscimus publice per presentes, quod super negocio dissensionis, 
inter nos ex una, necnon discretos viros Frederieum Vicedominum et 
Gotfridum Brunonis cives Erfordenses parte ex altera, super advocacia 
cum suis pertinenciis et iurisdictione seculari ville Walthirsleyben sub- 
ortu, coram honorabilibus et famosis viris quinque consulibus civitatis 
Erfordensis predicte fuimus personaliter constituti, quodque a prefatis 
quinque consulibus super iam dieto negocio sumus eum Frederico et 
Gotfrido civibus supradictis de bona nostra voluntate et eonsensu hinc 
inde, prout subscribitur, eoncordati amicabiliter et uniti; ita videlicet, 
quod memorati Fredericus et Gotfridus ipsorumque heredes, cum ipsi 
suo iuramento coram predictis quinque consulibus corporaliter per eos 
prestito legitime declaraverint, aliasque rite ostenderint ac probaverint, 
se hactenus et ipsorum progenitores annis pluribus extitisse et adhuc 
esse debere in possessione vel quasi pacifica et quieta advocacie ac iuris- 
dictionis secularis eciam sangwinis?*, quod vulgariter halsgerichte nun- 
eupatur, ad eosdem legitime pertinentis, tam in campis quam terminis 
ville Waltirsleyben supradicte, non immerito debeant in prefata sua 
possessione vel quasi advocacie et iurisdictionis huiusmodi remanere ac 
eciam permanere debere pacifice et quiete necnon iurisdictionem eandem 
in villa et campis ville Walthirsleyben pretacte per se vel per alium seu 
alios suo nomine libere ac sine nostro inpedimento quolibet exercere. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 01 


Verum si in communi strata extra vilam in campis ville eiusdem 
quidquam fuerit et evenerit iudicandum, hoc nos seu nostri advocati 
una cum prefatis Frederico et Gotfrido vel eorum heredibus seu aliis 
ipsorum nomine, quos ad hoc deputaverint, simul et communiter debe- 
mus atque tenemur, extra dictam villam iudicio presidendo, iuxta pa- 
rietem ville eiusdem, dorsa versus eundem parietem divertendo, iudi- 
cialiter diffinire, ac eciam equaliter percipere et condividere, quiequid 
extunc evenerit occasione diffinicionis iudicialis hujusmodi supradicte. 
In cuius rei evidens testimonium et certitudinem ampliorem prelibatis 
Frederico et Gotfrido ipsorumque heredibus has nostras litteras sigilli 
nostri munimine, quo communiter utimur, dedimus fideliter communitas. 
Testes horum sunt: strenui milites Fredericus de Witzeleyben, dominus 
in Eylgersburg, et Theodoricus de Kircheym, et vir discretus magister 
Eckehardus de Salza, notarius civitatis Erfordensis, et quam plures alii 
fide digni. Datum anno Domini M’ CCC XX XIIT, feria sexta proxima 
ante dominicam, qua cantatur reminiscere. 


» Hds. hat: sagwinis. 


1334. April 18. Gotha. 114. 


Friedrich, Landgraf von Thüringen, schliesst mit dem Rut der 
Stadt Erfurt und dem Dekan des Marienstiftes daselbst Frieden. 
Or. mit S. im Kgl. St. A. u M. 


Wir Friderich, von Gotis gnaden lantgrafe zü Düringen, margrafe zü 
Mizsene und in dem Ostirlande und herre des landes zü Plyzsne, be- 
kennen óffenlich an diseme keginwertigin brive, daz wir mit guten 
willen nach rate und geheyzse unser liebin óhemin grefin Bertoldes 
von Henneberg und grefin Heynriches von Swarezbürg, herrin zü Arn- 
stete, mit deme dechande! von unser frowen und der stad gemeyne zi 
Erforde früntlichen und genczlichen ümme alle sache, zeweiünge und misse- 
hellünge, die zcwischen uns und en von des vorgenanten dechandes 
und des landfrides wegin instanden odir ufgeloufin waren oder sin 
darumb wir sie beschüldiget hatten, vorsünet und berichtit sint, und 
gelobin getruwelichen, daz wir die selbin süne und berichtünge stetc, 
gancz und unvorbróchelichen halden süllen und wóllen an allerleye argelist, 
und gebin des czu eyme örkünde und zü eynir merin sicherheyt disen 
brif vorsigilt mit unserme ingesigele, der da ist gegebin zu Gotha 
nach Gotis geburt tüsent iar, drihundirt iar in deme virunddrissegisten 
iare an deme mantage vor sende Georgii tage. 


1 Hermann von Bibera. 


92 Geschichtsgttellen der Prov, Sachsen. 


1334. Mai 1. 115. 
Hermann, Dekan des Marienstiftes in Erfurt, Provisor im Meainzer- 
hofe daselbst, schliesst nit dem Kloster (reorgenthal einen Vertrag, 
worin er sich und seine Nachfolger verpflichtet, alle auf dem zur 
Erweiterung des erzhischüflichen Hofes angekauften Hause Reinhards 
von Munre lastenden Zinsen zu bezahlen, bis auf andere Weise 
eine Entschädigung herbeigeführt worden tst. 

Or. mit S. im Herzogl. St. A. zu Gotha. 


Nos Hermannus, decanus ecclesie sancte Marie Erfordensis, provisor 
allodii ecelesie Moguntine ibidem, manifesto recognoscimus litteras per 
presentes, quod, cum olim Reynhardus de Munre civis Erfordensis do- 
mum et curiam, adiacentes contigue allodio iam dicto, in emphiteusim 
sive iure hereditario teneret a monasterio vallis sancti Georgii ordinis 
Cvsterciensis, solvens inde pro censu singulis annis in festis beati Jacobi 
maioris apostoli duo, ac nativitatis Christi duo talenta denariorum Er- 
fordensium dativorum eidem monasterio, sicut eciam idem census de 
eisdem domo et curia solutus fuit ab antiquo, nos ampliare volentes 
euriam dieti allodii, iam dietas curiam et domum apud eundem Reyn- 
hardum ad idem allodium ex parte ecclesie Moguntine supradicte. de 
permissione religiosorum virorum «dominorum Ottonis abbatis et .. 
conventus monasterii predieti rationabiliter atque iuste emimus pro 
triginta quatuor talentis denariorum Erfordensium legalium et bonorum, 
adiectis conditionibus infrascriptis, videlicet quod .. provisor eiusdem 
allodii pro tempore existens singulis annis censum prefatum terminis 
predietis de domo et curia prenarratis sepedicto monasterio, ut sie res 
transeat cum suo onere, solvere debebit expedite. Et ad huiusmodi so- 
lutionem nos nostrosque successores, .. provisores sepedicti allodii, ob- 
liravimus et obligamus litteras per presentes tamdiu, donee prefatis do- 
minis .. abbati et conventui monasterii sepedicti alii. certi. redditus 
equivalentes, quos acceptare voluerint in recompensam reddituum pre- 
dictorum, fuerint assignati. lusuper expresse est condietum, quod licet 
puteus in dicta curia sit empta factus, superius possit eooperiri, si necesse 
fuerit, tamen interius non debet obstrui, ut meatus aque de eo possit 
haberi commode ad privatum locum curie contigue monasterii supradicti, 
Testes huius rei sunt: disereti viri Lutolfus de Ilmene, sehultetus Er- 
fordensis, Albertus de Sangerhusen, notarius allodii predicti, et Reyn- 
hardus forestarius, Heinricus cellerarius, lleinricus Isenach portarius 
allodii, Bertoldus et Hermannus fratres de Munre cives Erfordenses, 
Ileinrieus de Hocheim armiger et plures alii fide digni ad hoc vocati et 
rogati. In quorum testimonium hane litteram dedimus nostro sigillo 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil, 93 


sigillatam. Datum anno Domini millesimo trecentesimo tricesimo 
quarto, Kal. Maii. 


1334. Juni 5. 116. 
Heinrich und Friedrich, Grafen von Beichlingen, schliessen nit der 
Stadt Erfurt ein Bündnis auf 10 Jahre. 

Or. mit 2 S, im Kgl. St. A. zu M. 
Hofer, l. c. S. 280. 

Wir von Gotis gnaden greve Henrich und greve Friderich sin son, 
greven zu Bychelingen, bekennen uffenlichen — — — — — * das wir 
sollen und wollen helfen den ersamen burgirn und der stad zu Erforte 
zu irme rechte und zu iren rechten tevdingen mit drissig mannen und 
rossen und mit czehen schuezen wole gezugiter lute von sancte Wal- 
purge tage, der nehest vorgangin ist, ubir ezehen iar uffe alle di, di en 
gewalt tun odir unrecht zu Düringen in deme lande, ane ufle den stift 
zu Mencze, also doch das — — — — —*. Alle dise vorgescriben redde 
haben wir Henrich und Friderich sin sün, vorgenanten greven, und di 
gestrengen rittere, her Henrich von Munre, ir Henrich foyt von Stus- 
forte, ir Hermann von Kollede der junger und her Ludewig von Hem- 
melovben mit uus truwen gelobit und gesworen uffe den helgen, stete 
und gancz zu haldene ane argelist. Darubir geben wir disen brif zu 
einer uffenbaren vestenunge vorsigilt — — --- — --*. Das ist geschehen 
nach Godis geburten tusint iar in deme fier und drissigisten iare an 
sente Bonifacien tage des bisschoffes und meriirers. 


a Diese und die andern mit — — — bezeichneten Stellen stimmen überein mit 
der obigen Urkunde Nr. £0; nur dis Orthographie ist etwas verschieden. 
1334. Juni 5. 117. 


Friedrich, Graf von Beichlingen, Herr gu Rotenburg, und Graf 
Friedrich, sein Vetter, stellen der Stadt Erfurt eine Schuld- 
verschreibung über 500 Mark aus. 

Or. mit S. im Kgl. St. A. zu M. 

Höfer, I. c. S. 281. 

Wir Friderich, von Gotis gnaden greve von Bychelingen, herre czu 
Rotinburg, unde greve Frideiich sin vettere, greven Gerhardes son, be- 
kennen uffinlichen an deseme kegenwerdigen brive, daz wir den 
ersamen lutin, den .. ratesmeistern, deme .. rate und der gemeynde 
der borgere der stad czu Erforte schuldig sint funfhundirt mark loti- 
ges silbers Erfortisches gewichtes, die si uns gutlichen unde frunt- 
lichen gelegen haben unde uns die gereyte gewogen unde beczalt haben. 
Dieselbin funfhundirt mark schullen unde wolle wir en czu Erforte 
wider geben unde sie mit Erfortischeme gewichte der beczaln von sancte 


94 Geschichtsquellen der Prov Sachsen. 


Mychahels tage, der nehest komet, bie czehen yarn, die nach ein ander 
volgen, ye des iares uffe die vorbenantin tageczit sancte Michahels 
fünfezig mark, also daz wir die selbin funfhundirt mark bie den ege- 
nantin czehen iarn genczlichen haben beczalt unde geleist. Unde 
haben en gesazt czu bürgen unde seczzen en an deseme kegenwerdigen 
brive vor die vorgenantin fünfhundirt mark die gestrengen lute Eck- 
chartin Rychen, Rudegern von me Hayne, Ulrichen von Lybinrode, 
Heinrichen von Melre rittere, Heinrichen irn Annen son von Tennestete, 
Kristan bie der kirchen, Hartungen bie deme wazzere, Hermann genant 
Lewe von Talheim, Tylen von Taba und Heinrichen von Tuchchinrode, 
die truwin gelobet haben unde gelobin mit gesamender hant vor die 
vorgenantin funfhundirt mark also beschevdelichen, uffe welche tageczit 
sancte Mychahels der vorgenantin yare wir die funfezig mark, die wir 
danne beczaln sullen, nicht beczaltin noch enleistin, so schullin die 
vorgenantin unse borgen czu Erforte invare oder inryte unde schullen 
inleger halde da selbes, alse gewonlich ist, unde nicht von dannen komen, 
die funfezig mark sint beczalt und geleist, alse vore geschrebin stet. Gynge 
ouch der borgen ich eine abe bie der vorgenantin tageczit, so schullen 
wir einen andern alse gutin an des stat seczzen bie einem mande; 
gesche des nicht, so schullin unse borgen inleger halden alse lange, biz 
daz der gesazt wirt. Unde czu eyme orkunde unde eyner merin 
vestenunge alle dirre vorgescrebin rede, gebe wir desin bryf vorsigelt 
mit unsirs greven Frideriches des elderen insigele, des ouch wir greve 
Friderich der jungere sin vettere, wanne wir eygens insigels nicht en haben, 
gebrüchen czü desem male. Unde wir — — — — — ^ die vorgenantin 
bürgen bekennen, daz wir mit eyner gesamindir hant truwin gelobit 
habin und gelobin, daz wir alle dese vorgeschrebne rede stete unde 
gancz halde wollen unde schullin under unses vorgenantin herrin greven 
Friderichs des elderen insigele, daz an desin bryf gehengit ist. Daz ist 
geschen und dirre brif ist gegebin nach Gotes geborte tusint iar drie- 
hundirt iar in deme fir unde drizzigesten iare an sancte Bonifacius tage 
des byschoves unde merterers. 


* Hier folgen die Namen der schon vorher genannten Bürgen. 


1334. Juni 20. 118, 
Die Grafen Heinrich und Günther von Schwarzburg verschreiben 
sich den genannten Erfurter Bürgern für eine Schuld von 229 Mark. 

Or. im Grossherzogl. @. A. zu Weimar. S. d. 


Wir Henrich unde Gunther, von Gotis gnaden greven von Swartz- 
burg, herren zu Arnste bteekennen uffeliche an disseme keynwerdigen 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 95 


brive, daz wir schuldic sin Huge Langen, Tezele unde Conrade von 
Wizzense unde lohanse von Molhusen, burgern zu Erforthe, unde eren 
erben zweynhundirt marc unde nune und zwenzic mark lotigis silbirs 
zu leystene unde zu bezalne ane allirleyge hindirnisse uffe sente Micha- 
helis tac, der nu allirnehist zukunftic wirt, ubir eyn gantz iar, unde zu 
eyner gewisheyt des geldis, so setze wir zu burgen die edelen heren greven 
Henrichen von Honsteyn den elderen, greven Henrichen von Honsteyn, 
heren zu Sundirshusen, greven Henrichen und greven Gunthern die 
gebrudere von Swartzburg, herren zu Swartzburg, unde die strengen 
rittere Albrechten von Hopfgarten, Th. von Elcheleybin, Henrichen von 
Witzeleybin, Th. von me Hove, Fritzen von me Hove, Albrechten von 
Wernrode, Henrichen von Tettinborn, Henrichen von Kutzelevbin, Hen- 
richen von Wie, Fritzen von Ischerstete, Hermanen von Gritzhevm und 
Fritzen von Witzeleybin, hern Herborte son, den vorgenanten sach- 
walden und erin erbin. Die alle glohin mit eyner gesamente hant mit 
uns und vor uns, den sachwalden unde eren erbin daz vorgenante gelt 
zu leystene und zu bezalene zu Erforte ane allirleyge argelist uffe die 
vorgenante tagezit. Were daz wir daz gelt den sachwalden und iren 
erbin nicht leysten nach bezalten uffe die vorgenante tagezit, das Got 
nicht wolle, swaue dan die tagezit henweg qweme, so mogen dan die 
sachwalden ir gelt uffe mogelichen schaden gewine und wir unde unse 
burgen, swanne wir gemant werdin von den sachwalden und von iren 
erbin, so sulle wir zu Erforthe inrite, inleger halde da selbins, alse ge- 
wonlich ist, und von danne nicht kome, den vorgenanten sachwalden 
were beyde schade und daz vorgenante gelt alles gentzlich vorgoldin. 
Daz disse dinge stete und gantz von uns gehaldin werdin, so habin wir 
den sachwalden und iren erbin dissen brif gegebin vorinsegelt mit 
unsen insegelen und mit unsir burgen insegelen. Und wir — — — —* 
die vorgenanten burgen globen mit guten trüwen ane allirleyge arge- 
list alle disse vorgescriben ding stete zu halde und globin under eyn ander 
wir burgen alle ane argelist, daz unsir eyn den andern gemane mac, 
daz gelt zu leistente und inleger zu halde, daz sal alse guthe macht 
habe, alse ab die sachwaldin selbir manten, also daz unsir eyn des 
andern manunge sal geruwelichen vor kome. Alle disse vorbescreben 
rede stete und vestlichen zu halde ane allirleyge hindirnisse, des habe 
wir burgen unse insegele an dissen brif gehengit zu eyme gezucnisse. 
Disse -brif ist gegebin nach Gotis geburte, so man scribit tusint iar, 
drihundirt iar in deme virundrizzigeste iare an deme mantage vor sente 
lohans baptisten tag. 


* Es folgen die Namen der oben genannten Bürgen. 








96 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1334. Oktober 26. Schmalkalden. 119. 
Wolfram Schrimpf, Ritter, verspricht, den Grafen Bertold von Henne- 
berg für 16 Mark Silber von den Erfurter Juden zu lösen. 

(iegeben Schmalkalden 1334 an der mitlewochen vor Simonis 
und Jude. 
Brückner, Henneberg. Urkdb. II, Nr. 30. 


1334. Oktober 30. 120. 


Heinrich, Bischof von Naumburg, verschiedene Edle, Vögte von 
Plauen, Reuzze genannt, die Herren von W’aldenburg und Burg- 
graf Otto von Leissnig verbinden sich mit den Grafen Friedrich 
von Orlamünde zu Weimar, Günther dem Älteren von Schwarzburg 
und seinen Söhnen Heinrich und Friedrich, dem Grafen Friedrich 
von Deichlingen und den Städten Erfurt und Mühlhausen zu einem 
Schutz- und Trutzbündntis auf 5 Jahre. 

Anno 1334, Sonntags vor Allerheiligen. 

Gvrashofl, de orgine cir. Mulh., S, 140. 

Reitzenstem, l.c. S. 151, wo irrtümlich Ulm uls Ausstellungsort angegeben 

Müller, Urkdn. zur Gesch. Fluuens Nr. 327, Mittl. des Altertumr. zu 


Plauen III., S. 35. 
Schmidt, UB. der Vógte von Weida, Nr. 740. 


1334. Oktober 30. 121. 
Die Brüder Busso und Hermann von Elsterberg geloben dem Rate 
der Stadt Mühlhausen, das Bündnis, welches Bischof Heinrich 
und das Domkapitel von Naumburg, Heinrich der Ältere, Vogt von 
Plauen, genannt der Lange, Heinrich sein älterer Sohn, Heinrich, 
Vogt von Plaue, genannt Ruze, MHeinrich sein Sohn, Heinrich von 
Waldenbery, Johannes sein Sohn und Burggraf' Otto von Leissnig 
mit den Grafen Friedrich von Orlamünde, Herren zu Weimar, 
Günther von Schwarzburg dem Ältern, Heinrich und seinem Sohn 
Heinrich, Herren zu Beichlingen, Friedrich von Beichlingen, Herren 
zu liolenburg, und den Städten Erfurt und Mühlhausen geschlossen 
haben, von allermanne vastenacht, die nehest komen, fünf Jahre 
lang zu halten. 


Gegeben do man czalte nach Gotes geborte tusint iar driehundirt 
iar in deme fir unde drizzigesten iare an deme nehestin suntage vor 
Allerheyligen tage. 

Herquet, l.c. Nr. 867. 

Reitzenstein, I. c. S. 151. 

Müller, UrkAn. zur Gesch. Plauens. I. c. Nr. 328. 
Schmidt, UB. der Vógte von Weida, Nr. 741. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 97 


1384. November 14. 122. 
Heinrich und Günther, Grafen von Schwarzburg , schliessen mit 
dem Erzbischof Heinrich von Mainz einen Vertrag, worin sie sich, 
nach Rückkehr der Stadt Erfurt zum Gehorsam, unter anderm 
verpflichten, die dem. Erebischof treu gebliebenen Geistlichen in 
ihren Festen aufzunehmen und zu schülzen und eins seiner geist- 
lichen Gerichte in Arnstadt halten zu lassen. 


— Gegeben nach Christes geburten drytzenhundert iar in deme vir 
und dryziegesteme iare darnach, an deme nesten dunrestage noch sente 
Martins tag. ' 


Würdtwein, subs, dipl. IV, Nr. 72. 
Burkhardt, UB. der Stadt Arnstadt, Nr. 133. 


1335. Februar 10. 123. 
Mortifikationsschein etlicher Juden sw Erfurt, dem Kloster Ilmen 
ausgestellt, wegen einer verlorenen Verschreibung der Grafen von 
Schwarzburg und des Rates von Erfurt. 

— Datum anno Domini M- CCC- XXXV-, in die Scolastice virginis. 
Arnstädter Repertorium im Fürstl. St. A. zu Sondershausen. 


1335. Februar 21. 124. 
Rudolf von Alch, Vogt zu Vieselbach, beurkundet den Verkauf von 
3 Pfund Denaren Rente aus Kerspleben durch die Bürgerin Utha 
Fuchs zu Erfurt an Johann von ÜUtensberg. 
Clemens-Milwitzsches Familienbuch S. 447 im E. A. 

Ego Rudolphus de Alch, advocatus in Vieselbeche, recognosco publice 
in hiis scriptis, quod discreta matrona domina Utha, relicta dicta Fuchsin, 
civis in Erfordia, una cum Ulrico suo nato in mei ac prudentum 
virorum Johannis de Herverschleibin et Guntheri de Tennestete ad- 
vocatorum, nomine consulum ad hoc destinatorum, presentia con- 
stituta, presentibus nichilominus Heinrico de Tutinberg et Bertholdo de 
Atzmansdorf, recognovit eadem domina una cum dicto suo filio, se 
prudenti viro Johanni dicto de Uthinsberg civi in Erfordia et suis he- 
redibus tres libras denariorum Erfordensium bonorum et legalium census 
annui de uno manso proprio in campis ville Kerspeleibin situato et una 
curia propria in eadem villa sita, partim in festo b. Walpurgis et partim 
in festo b. Michahelis archangeli dandas annis singulis et solvendas, 
pro XXX libris denariorum Erfordensium, sibi plenarie solutis, rite et ratio- 
nabiliter vendidisse, eo videlicet modo et conditione, quod prefatus 
Johannes de Uthinsberg prefate domine et eius filio hanc fecit gratiam et 
amicitiam specialem, quod post sex annos continuos, qui incipient et 

Geschichtsq. d. Pr. 8. Erfurt 3. XXIV. 7 


\ 





98 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


instabunt in festo b. Walpurgis proximo a data presentium subnotata 
computandos, prefata domina aut eius filius predictus prefatum censum 
reemere poterit aut voluerit et non prius; quem quidem censum dictus 
emptor aut ipsius heredes revendere tenebitur, prout ad hoc se astrinxit 
coram me et advocatis supradictis, prefate domine aut suis heredibus 
pro tanta pecunia et equali, pro quanta dictus census dignoscitur ven- 
ditus fore modo; et si in sexto seu ultimo anno in vigilia b. Walpurgis 
clara luce et sole splendente huiusmodi census non reemetur, elapsa 
nocte b. Walpurgis, et si pernoctaretur ille census, extunc huiusmodi 
census debet esse eius et in bonis predictis perpetuus permanere. Est 
etiam condietum, ut, si dietus census reemitur in sexto anno, quod tunc 
pensio sive census huius termini una cum capitali pecunia emptori et 
suis heredibus sequi debet. In cuius rei testimonium sigillum Rudolfi 
de Alch mei advocati predicti presentibus est appensum. Datum anno 
Domini M.CCC. XXX. V in vigilia kathedre b. Petri, 


1835. Mürz 12. 125. 
^. Albert, Günther und Heinrich, Brüder, Herren in Herbsleben, be- 
lehnen die Eheleute Günther Addoldi und Kunne mit einer Hufe 
Artlandes gu Schwansee. 
Or. mit S, im E. A. 

Nos Albertus, Guntherus et Heinricus fratres, domini in Hervers- 
leybin, nostrique heredes recognoscimus dilucide et omnibus hanc litteram 
visuris seu audituris cupimus fore notum, quod dimidium mansum 
arabilis terre, situm in campo ville Swansee, contulimus Gunthero Adeloldy, 
Kunne uxori sue legittime suisque veris heredibus iure hereditario 
perpetue possidendum sub tali conditione, quod singulis annis nobis 
nostrisque heredibus darent seu erogent quinque solidos hereditarii 
census perpetue super festum beati Michahelis. In cuius rei evidenciam 
et certitudinem ampliorem ego Albertus de Herversleybin predictus hanc 
nostram litteram desuper confectam meo sygillo feci communiri. Datum 
et actuın anno Domini M^ CCC? XX X^ V? in dominica, qua cantatur 
reminiscere miserationem. 


1335. April 10. Wartburg. 126. 
Die genannten Grafen von Honstein und Schwareburg verbünden 
sich mit dem Markgrafen Friedrich von Meissen gegen die Stadt 
Erfurt. | 

Or. mit 5 S. im Kgl. H. St. A. zu Dresden. 
Wir Heinrich, von Gotes gnadin grefe von Honstein der eldere, 
wir Heinrich von Honstein, dez 'Sundirshusen ist, wir Ditherich von 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 98 


Honstein, dez Honstein ist, wir Heinrich und Günther, gebrädere von 
Swarzburg, herrin zü Arnstete, und wir Heinrich und Günther, gebrüdere 
von Swarzbürg, der Swarzbürg ist, von denselbin gnadin Gotes, bekennen 
offenlich an diseme keginwerdigen brife und tün kund allen den, di 
in sehin odir horen lesin, daz wir uns zü deme hochgebornen fürstin 
unserm liebin gnedigen herrin, herrin Frideriche, marcgrafin zü Misne, 
und sinen erbin vorbunden haben und vorbinden ouch an disem brife, 
im zü helfene und her uns wider uf die von Erforde und alle yre helfere, 
also hi nach geschrieben stet. Wir schullen uf sende Jacobis tak, der 
schirst kümet, mit unsern fründen und helferin haben in deme lande 
zü Düringen zweihundirt man mit helmen wol gezügetir lüte, und unser 
herre der marcgrafe mit sinen helferin vierhundert man gewapent zü 
Düringen, und schülle uf die selbe zit den crik habin und uns nimmer 
gefriden nach gesunen, wir in tün iz mit unsirs vorgenanten herrin des 
maregrafen willen — — — — — — * Diser brif ist gegebin zü Wartberg, 
also man zalte: nach Gotes gebürt tusent iar drihundert iar in deme 
fünfunddrisigesten iare an deme mantage nach Palmen. Dobei sint 
gewest und sind ouch gezüge di erbarn lüte der eldere Johans, der 
do heizet Grose von Swezin, her Petir Portik, marschalk unsers herrin 
dez marcgrafin, her Friderich von Honberge, her Gotze Schindekoph 
hovemeystir, her Johans von Ysenberg obirste schriber unsers vorge- 
nanten herrin des marcgrafin von Misne. 

* Hier folgen Bestimmungen über Teilung der Gefangenen und der Beute, 
Einnahme von Burgen etc., die, weil sie auch in andern ähmlichen Urkunden sich 
finden, w wurden. Erwähnt sei nur diese: der Markgraf kann auch wider 


eggelassen 
die Herren im Osterlande heerfahrten und die zu Meissen, er muss dann aber 40 Mann 
mit dem Hauptmann und Banner in Thüringen lassen 


1335. Mai 28. 121. 
- Balduin, Ergbischof von Trier, Pfleger des Ersstiftes Maine, ver- 
bündet sich auf 10 Jahre mit der Stadt Erfurt gegen die Grafen 
von Honstein und Schwarzburg. 


Or. mit 2 S, im Kgl. R. A. su München. 


Wir Baldewin, von Gots gnaden erczebischof von Trire, pfleger des 
stieftes zü Mentze, dun kunt allen luden, die disen brief sehen oder 
horen lesen, alleyne wir billichen alle unsere und des vorgenanten stiftes 
lude und undertenegen zü irme rechten beschirmen und beschüren, doch 
von sunderlicher gnaden und günst, die wir han zü der stat und zä den 
bürgern zü Erforte, unsers vorgenanten stiftes lieben getruwen, umbe 
das, daz sie sich gegen uns und den stieft wol gehalden haben und uns 
gehorsam sin gewesen und noch sint, so sin wir zu rate worden mit 

7* 


100 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


den erbarn luten dem .. dumprobeste, dem .. dechan und dem capitele 
von Mentze, daz wir mit irem willen und gehengnisse wollen die selbe 
Stat und bürgere beschirmen und en getruwelichen helfen zü Duryngen 
in dem lande von dirre zyt wan zü pynxten, die aller nehest komen, 
und dar nach zehen gancze iar mit vierhundert mannen mit helmen 
geriten wohl geczugeter lute uff die edeln lute greven Henrich von 
Hohenstein, des Sündershusen ist, und greven Henrich und greven 
Günther, die gebrüdere von Swarczburg, der Arnstete ist, und uff alle 
die, die en oder ir keyme behulfig oder bestendig weren, und ouch uff 
alle die, den die selben .. greven uff die vorgenanten bürger oder wider 
Sy behulfig weren und bestendig, uzgenomen eynem romeschen .. keyser, 
wo iz sins selbens innige güt anginge. Wan aber die egenanten bürger 
uns heischen oder laden in die stat zü Erforte, oder anderswo in slos 
oder vesten, oder unsern amptman in dem vorwerke zü Erforte von 
unser wegen zü irre helfe uff die vorgenanten greven ire helfete, 
oder uff die, den sie behulfig sint, dar nach sulle wir en redelichen 
komen bynnen eynes mandes frist; und wan wir danne komen sin 
in die stat, slos oder vesten, so sal man uns und unsern luten geben 
bier und broit, kuchenspise, hufslag und füter und keyne pfantlosünge. 
Würden aber die vorgenanten bürgere dürch ires besten willen zü rate 
uf die selben .. greven, ire helfer oder uff die, den sie behulfig weten, 
zü varende und zü velde zü legende, ist daz verrer wann zwo mile von 
der stat zü Erforte, so sulle wir mit also viele volkes und alse. vor 
geschrieben steit mit en varen und zu velde mit en legen uff unsers selbes 
kost und schaden. Were ouch, daz die egenanten bürger unser helfe 
bedorften bynnen zweyn milen na der vorgenanten stat zü Erforte uff 
die egenannten .. greven, ire helfer oder uff die, den sie behulfig oder 
bestendig weren, und uns der helfe maneten, so wollen wir en von 
sunderlicher gnaden und günst grozer helfe dun und en komen bin 
eynes. manden frist ouch uff unser kost und schaden. Were aber, daz 
die vorgenanten greven, ire helfer, oder die, den sie behulfig weren, den 
egenanten bürgern in dem lande zü Duringen ire oder irre helfer sloz 
oder vesten belegen oder besiczen welden, ir korn vertreten, wyngarten 
howen oder uzroden oder anders en glichen schaden don wolden, so 
sulle wir zü stünt an, als wir des gemant werden, en zü helfe komen 
mit unser besten macht ane argelist. Geschee aber, daz wir mit den 
vorgenanten .. greven, iren helfern oder den, den sie behulfig weren, 
uff dem velde strieten und uns glucke geschee an gevangen oder in we- 
licher wys wir fromen nemen, so sulle wir gevangen und fromen mit- 
eynander teilen nach manczal der lüte, die wir uff beiden siten uff dem 
velde hetten. Was ‚vesten gewonnen würden, da sal man mite dün, 
was wir beidersyt mit eyn ander zü raite werden, ane die vesten, da 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 101 


wir oder der vorgenante stift recht zü hetten, daz selbe recht sulde bie 
uns und bie deme selben stiefte blieben. Iz sal ouch unser keyn mit 
den vorgenanten greven, iren helfern oder den, den sie behulfig sint, 
sich friden oder sonen, iz en sy danne mit unser beider guten willen- 
Alle dise vorgeschriebenen stucke und artikele han wir beydersyt globet 
stete und veste zü haldene ane allerleye argelist und en wellen des nicht 
lazen, noch abe gen dürch keynerhande sachen willen, iz en were 
danne mit unser beider güten willen. Des han wir unsers erczebischovis 
von Trire ingesigel, des wir zü disem male gebruchen, an diesen brif 
dun henken Und wir Bertholin der domprobeste, Johan der dom- 
dechan und der capitel vorgenante erkennen, daz alle diese vorgeschrie- 
bene stücke mit unserm rate, gutem willen und verhengnisse sin ge- 
scheen, und daz wirdes zü urkunde unse ingesigele an disen brif han 
dun henken, der gegeben ist nach Cristus geburte tusen iar drühundert 
iar in dem fünf und drizzegestem iare, an deme nehesten sontage nach 
der uffart unsers herren. 


1335. Mai 29. 128. 


Heinrich, Heinrich und Theoderich, Grafen von Honstem, eignen 
dem Martinshospitale in Erfurt eine Hufe Landes zu Schwansee, 
welche der bisherige Leheniräger, Heinrich Saxo von Rudenstete 
demselben verkauft und aufgelassen hat. 


Or. mit 3 S. im EA. 


Jn nomine Domini amen. Nos Henricus, Henricus et Th(eodericus), 
Dei gratia comites de Honsteyn, recognoscimus publice et omnibus pre- 
sens scriptum intuentibus vel audientibus volumus esse notum, quod 
constitutus in nostri presencia strenuus vir Henrieus dictus Saxo de 
Rudenstete, noster fidelis, recognovit ex certa scientia, se unum mansum 
terre arabilis in campis Swanse situatum, quem a nobis in feodo hac- 
tenus possedebat, discretis viris Alberto de Remde, Hermanno de Smire 
et Gunthero dicto Herdeyn de Arnstete, provisoribus seu procuratoribus 
hospitalis sancti Martini intra muros Erfordenses, pro certa pecunie 
quantitate, sibi integraliter solute, rite et rationabiliter vendidisse, quem 
quidem mansum prefatus Saxo in nostras manus libere resignavit, petens 
nos, ut eundem mansum predicto hospitali sanctoque Martino etsuis in- 
firmis, in dicto hospitali existentibus, appropriare dignaremur. Eius 
precibus inclinati, nos omnivotentis Dei et nostre ac omnium progenitorum 
nostrorum eterne salutis intuitu prefatum mansum memorato hospitali 
sancto Martino et suis infirmis predictis appropriavimus et in proprium 
damus in hiis scriptis, omne ius nostrum, quod in dicto manso habuimus 


102 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


in ipsum hospitale totaliter transferentes, nichil iuris aut dominii nobis 
aut heredibus nostris in huiusmodi manso in posterum quomodolibet 
reservantes. Volumus eciam et promittimus dictum hospitale de dicta 
appropriatione per nos facta iustivialiter warandare ipsumque ab omnibus 
inpetitionibus, occasione proprietatis nostre predicte evenientibus, salvum 
reddere penitus et indempnem. In quorum evidens testimonium et ad 
maiorem omnium premissorum perpetue roboris firmitatem, et specialiter 
in signum nostre appropriationis ac nostri consensus premissis adhiberi 
ad partes contrahencium predictorum presentem litteram conscribi de- 
super et sigilli nostri munimine fecimus conmuniri. Datum anno Do- 
mini millesimo CCC? X X XV^, proxima feria secunda post ascensionem 
Domini. 


1335. Juni 1. 129. 
Ludewicus, Dei gratia Hersfeldensis abbas, bekennt, dass strenui 
viri Henricus et Theodericus fratres de Ulleyben auf die Hälfte 
einer Hufe in Ermilstete verzichte haben, und dass er dieselbe 
Rudolf von Northusen, Eckehard und Gozze, Gebrüdern, genannt 
von Northusen, Veltern des genannten Rudolf, Bürgern su Erfurt 
und Käufern der halben Hufe, mit denselben Verpflichtungen, wie 
sie die Verkäufer besessen, zu Eigentum übertragen habe. 


— Datum anno Domini M. CCO. XXXV. Kal. Junii. 
Or. im Herzogl. L. H. A. zu Wolfenbüttel. S. d. 


1335. Juni 9. 130. 
Heinrich, Heinrich und Theoderich, Grafen von Honstein, eignen 
dem Martinshospitale in Erfurt eine Hufe zu Schwansee, welche 
Albert genannt Saxo von Hudestete demselben verkauft hat. 


Or. im Grossherzogl. St. A. zu Weimar. S.d. 
In nomine Domini amen. Nos Henricus, Henricus et Th(eodericus), 


domini de Honsteyn, Dei gratia comites recognoscimus — — — — — 
presentia strenuus vir Albertus dictus Saxo de Rudestete noster Gdelis 


recognovit — — — — — de Smire et Gunthero dicto Herden de Arn- 
stete — — — — hospitalis sancti Martin intra muros — — — — — man- 
sum prefatus Albertus Saxo in nostras — — — — — communiri. Datum 


anno Domini millesimo CCC° X XXV^, feria sexta proxima post festum 
pentecostes. 


a Hier und an den andern mit — — — bezeichneten Stellen mit Nr. 128 wört- 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 103 


1335. Juni 29. Eisenach. 131. 
Heinrich, Bischof von Naumburg, die genannten Grafen und Herren 
in Thüringen, Meissen und im Osterlande, sowie die Städte Erfurt 
und Mühlhausen wollen ihre Streitigkeiten mit dem Markgrafen 
Friedrich von Meissen durch Schiedsrichter entscheiden lassen. 

Or. mit 1 S. im Kgl. H. St. A. zu Dresden, 
Müller, Tirkdn. zur Gesch. Plauens l.c. Nr. 331. 
Schmidt, UB. der Vógte von Weida Nr. 749. 

Wir von Gotis gnaden Henrich, bischof zu Nuemburg, Friderich 
von Orlamunde, Gunther von Swarczburg der eldere, Henrich von 
Bichelingen der eldere, Friderich sin sun, Friderich von Bichelingen, 
herre zu Rotenburg, Friderich sin vetter grefen Gerhards sün, Gunther 
unde Gunther, vettern von Kevernberg grefen, Albrecht unde Hart- 
man von Kirchberg burggreven, Friderich von Helderungen, Friderich 
und Albrecht sine süne, Herman von Kranchvelt, Henrich unde Ludewig 
von Blankenhain in dem lande zu Düringen; Herman unde Busse 
von Elstirberg, Henrich der Lange unde Henrich, genant der Ruzze, 
voigte von Plawe, Henrich von Waldinberg, Friderich von Schonenberg 
herre zu Stalburz, Albrecht unde Otto von Lissenig burggreven, Johans 
unde Unarg von Wildenvels in den landen zcü Missne, czü Plissne 
unde in dem Osterlande, und die burgere der stete czu .Erforte unde 
czu Mulhusen bekennen offenlich an disen brifen, daz wir alle der sache; 
bruche unde uffeloufte, die czuschen dem schinberen fursten unserm 
herren, dem margreven von Missene, unde uns biz uff disen hutigen 
tag uffegeloufen unde enstanden sin, williklichen gegangen sin unde 
gen uffe den gestrengen man hern Johansen den Grozen von Dobelin 
den eldern, den unser herre der margreve von siner wegen, unde uffe 
den gestrengen man hern Henrichen Vitztüm von Ekestete den eldern, den 
wir unser wegen gekoren baben, unde uffe den hochgebornen fursten 
herezogen Rudolfen von Sachsen, den wir bedersit mit einander gekoren 
haben. Unde wolde her sich dez nicht anenemen, so sollen unser herre 
der keiser, grefe Berchtold von Hennenberg der alde unde grefe Gunther 
von Swarezburg der eldere oder ir czwene gancze macht und gewalt 
haben, an sine stat einen andern czu gebende, als geredet ist. Unde 
waz uns di vorgenanten drye eintrechliche oder ir ezwene heizzen, ez 
sy nach rechte oder in fruentschaft, mit unser beder wissen, daz sollen 
unde wollen wir stet und gancz halden, unde geloben daz an eydes 
stat an allerleye argeliste. Welch unser der vorgenanten herren oder 
der stette dez nicht entete, deme solden wir dar noch wider den vor- 
genanten unsern herren den margreven nichtes beholfen oder bestendig 
sin. Wir sollen ouch alle unser klage in jares frist volfüren, daz iar 
sich anevahen sol an sent Jacobs tage, der nue schirest kummet.  Gescheh 





104 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


aber, dez Got nicht enwolle, daz der vorgenante Johans Groze von 
Dobelin abeginge in des iares frist, oder ob in ehaft not irret, daz her 
do by nicht gesin moechte, so sol unser egenante herre der margreve 
einen andern an dez selben stat geben, unde also solle wir ouch an 
hern Henrichs ‚des vieztums von Eckestete stat einen andern geben, ap 
her uns abeginge oder geirret wurde, daz he.da by gesin nicht enmochte. 
Is sol ouch iczunt daruffe czuschen unserm vorgenanten herren dem 
margreven unde uns ein gancze süne unde berichtung sin, und sol 
ouch unser egenante herre der margreve by. allem rechte und by siner 
herschaft beliben, als es von sinen eldern herkumen ist, unde sulle wir 
im dar czu dinen unde im gehorsam sin als verre, als wir dez von 
rechtes wegen schuldig unde phlichtig sin, unde als wir von alder mit 
der herschaft herkomen sin. Unde czu einem urkunde alle dirre vor- 
geschriben rede, die wir stete unde gancz halten wollen und sullen, 
habe wir unser aller insigele an diesen brif gehangen. Unde wer ouch, 
daz von keinerleye sache oder sümünusse daz gesche, daz unser aller 
insigele an diesen brif nicht gehangen wurden, welcher under uns daz 
were, der sin insigel dar an nicht enhinge, der vorsprichet sich unde 
gelobet under der anderen herren und stete insigelen, die daran gehangen 
sint, allez daz stete und gancz czu haldene, daz hi vor geschriben stet. 
Der gegeben ist czu Ysenache an sent Petirs und sent Paulis tag der 
czwelfboten, do man czalte nach Crists geburten druczenhundert iar 
und dar nach in dem vunf unde drizzigsten iare. 


1335. Juli 1. 132. 
Herman (von Bibra) techant des goteshüs unsir frowen zü Erforte 
stiftet zusammen mit Graf Günther von Schwargburg und Heinrich, 
Vogt von Plauen, Reusse genannt, eine Sühne zwischen dem Mark- 
grafen Friedrich von Meissen und der Stadt Mühlhausen wegen 
des Totschlags, begangen an Ernst, Vogt von Grotiern. 


Herquet l.c. Nr. 
Müller, Urkdn. » "Gesch, Plawens l.c Nr. 332. 


1335. Juli 26. 133. 
Johann, Pleban zu Meldingen, Beringer und Ludwig Gebrüder, 
Söhne des weiland Ritters Beringer von Meldingen, verkaufen dem 
Erfurter Bürger Jacob vom See für 38 Mark Silber eine fuhlische 
Hufe, einen Acker Weiden und einen Hof bei und in dem Dorfe 
Gross- Mühlhausen. 

Clemens- Milwitz, Familienbuch S. 113 im E. A. 
Nos Johannes plebanus in Meldingen, Beringerus et Ludowicus fratres, 
fil Beringeri de Meldingen militis, bone memorie, presentium tenore 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil, 105 


publice recognoscimus et omnibus hanc literam visuris et audituris 
cupimus fore notum, quod provido et discreto viro Jacobo de Seyn, 
opidano Erfordensi, et eius heredibus iusto venditionis titulo vendidimus 
omni iure et facto, angariis et perangariis, unum mansum Voldensem, 
unum agrum salicium, sitos in campis ville Molhusen maioris, et unam 
curiam in dicta villa sitam ac universaliter omnia bona nostra, iura, proven- 
tus, adventicias, que in dicta villa et in eius campis nostri progenitores pos- 
siderunt, et nos ipsis sublatis de medio, quiete possedimus, et pacifice possi- 
demus,pro X X X VIII marcis puri argenti, nobis plenarie et utiliter persolutis; 
promittentes nichilominus et bona fide nos presentibus obligamus, dictum 
Jacobum et suos heredes emptores ab omni impeticione salvos reddere 
et indempnes. In quorum omnium et singulorum certitudinem firmiorem 
sigilla nostra presentibus duximus appendenda. Testes huius rei sunt: 
honorabiles viri et domini, scilicet Johannes de Atzmestete, canonicus ecclesie 
Nuemborgensis, Ditmarus de Molhusen patruus noster, Andreas de Mol- 
husen, Bertoldus de Tennestete, Heinricus Cappuz et Theodericus Witegonis 
et quamplures alii fide digni. Datum anno Domini M.CCC. XXXV in 
crastino b. Jacobi apostoli. 


1335. September 1. 134. 
Der Rat von Erfurt beurkundet eine von dem Spitalmeister Günther 
Herdein mit 9 Maltern Korn von 3 Hufen zu Rudestedi gemachte 
Stiftung für die Kranken im Martinshospitale. 

Or. mit S. ım E. A. 


Nos Heinricus de Bechstete dietus Kale, Gotschalcus de Lubelin, 
Petrus de Lybinstete, Tylo de Sachza magistri consulum, Hartungus dictus 
Goldichin, Güntherus de Kongesse, Guntherus de Frinstete*, Conradus 
de Elxleibin, Ludewicus de Byltirsleibin apud sanctum Bartholomeum, 
Johannes de Hervirsleybin natus Sifridi, Guntherus de Aroldeshusin, 
Albertus de Gonrisleybin, Tyzelo de Phertingisleybin, Gothsalcus de Bu- 
seleybin, Nicolaus de Rorbeche, Heinricus de Albrechtsleybin, Guntherus 
de Tennestete, Eckehardus de Somirde, Heinricus de Salfelt pistor, Hein- 
rieus dietus Schünke, Conradus dictus Czerere de Holczhusin, Syfridus 
de Jene, Heinricus de Eckarsberge, Conradus de Molburg consules, 
Johannes de Grünstete, Hermannus de Ringhoven, Tyzelo de Tastorf et 
Tizelo dictus Unsote rectores universitatis civitatis Erfordensis, recog- 
noscimus et tenore presencium profitemur publice litterarum, quod vir 
discretus Güntberus dictus Herdein de Arnstete, magister et rector hos- 
pitalis sancti Martini in Erfordia, sex mansos in campis ville Rudenstete 
situatos apud Albertum dictum Sachsin, de quibus decem et octo maldra 
Erfordensia, partim frumenti et partim ordei, dantur annis singulis et 


106 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


solvuntur, de sua et per sua propria pecunia iusto empeionis tytulo 
emit atque comparavit; quodque idem Guntherus in nostri propter hoc 
presencia constitutus de predictis sex mansis tres mansos hospitali pre- 
dicto pro singulari solacio infirmorum eiusdem hospitalis dedit, donavit 
et tradidit, dat, donat ac tradit perfecta donacione inter vivos irrevocabiliter 
disponens cum eisdem tribus mansis tale, ut subscribitur, testamentum, 
videlicet quod prefatus Güntherus debet predictam pensionem novem 
maldrorum habere ad tempora vite sue, et post ipsius mortem debet 
magister hospitalis pro tempore existens predicta novem maldra vendere 
annuatim et de precio eorundem cuilibet infirmo in ipso hospitali de- 
genti unum denarium Erfordensem semper per quindene spacium 
ministrare, et anno effluxo, quicquid super est vel remanet de huiusmodi 
pecunia, hoc infirmioribus infirmis eiusdem hospitalis debet magister 
hospitalis pro tempore existens dare et equaliter ministrare. Ad quod 
eciam provisores predicti hospitalis pro tempore existentes debent videre 
et respicere, quod premissa, prout conscripta sunt, procedant et per pre- 
fatum hospitalis magistrum pro tempore existentem effectum debite man- 
cipentur. In quorum testimonium sigillum civitatis Erfordensis ad 
iussum quinque consulum Erfordensium presentibus est appensum. 
Datum anno Domini M? CCC? XXXV? in die beati Egidii confessoris. 


* So für Frinste des Or. 


1335. September 2. 135. 


Hermann, Graf von Gleichen, giebt seine Einwilligung zum Verkauf 
der Hälfte des weltlichen Gerichtes zu Büssleben seitens des Severi- 
stiftes zu Erfurt an den Rat daselbst 

Or. mit S. im Kgl. St. A. zu M. 


Nos Hermannus, Dei gracia comes in Glichen, recognoscimus et 
tenore presencium profitemur publice litterarum, quod, cum honorabiles 
viri domini .. decanus et .. capitulum ecclesie sancti Severi Erfordensis 
de nostro scitu, consensu et bona voluntate iusto venditionis tytulo 
vendiderint prudentibus viris magistris consulum, .. consulibus et uni- 
versitati civitatis. Erfordensis mediam partem iurisdictionis temporalis 
in Buseleibin, per nos alias rite et rationabiliter appropriatam, et quam 
decanus: et capitulum predicti hactenus tanquam propriam et legittime, 
ut predicitur, appropriatam tenuerunt et pacifice possiderunt, nos ven- 
dicionem huiusmodi medie partis iurisdictionis predicte ratam et gratam 
habentes, in quantum in nobis est, presentibus approbamus, volentes, 
quod consules et universitas supradicti occasione premissorum iuris- 
dictionem pretactam libere possint et valeant exercere ipsamque tam- 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 107 


quam propriam perpetuis temporibus possidere pariter et habere. In 
quorum testimonium et certitudinem ampliorem .. consulibus et uni- 
versitati predictis presentem litteram dedimus, appensione sigilli nostri 
firmiter communitam. Datum anno Domini millesimo CCOC. XXXV. in 
crastino beati Egidii abbatis. 


1335. Oktober 11. 136. 


Die Grafen von Orlamünde, Beichlingen und Käfernburg, Friedrich 
von Heldrungen und andere thüringische Herren, sowie die Bürger 
von Erfurt und Mühlhausen schliessen mit dem Landgrafen Friedrich 
von Thüringen einen Waffenstillstand bis zum nächsten 1. Mat, 
nehmen darin den Bischof von Naumburg und die genannten 
meissnischen Herren auf und bestellen Bürgen. 


Or. mit 3 S. im Kgl. H. St. A. zu Dresden. 
Schmidt, Gesch. d. Kirchberg. Schlösser, S. 174. 
Müller, Urkdn, z. Gesch Plauens l.c. Nr. 333. 
Reitzenstein, l.c. S. 152. 

Schmidt, UB. der Vögte von Weida Nr. 754. 


Wir Friderich von Orlamunde, herre zu Wymar, Henrich von 
Bychelingen und Friderich sin son, Friderich von Bychelingen , herre 
zu Rotinbürg, Frederich sin vettere greven Gerhardis son, Gunther und 
Gunther von Kevernberg grefen, Friderich von Helderungen, Friderich 
und Albrecht sine sune, Albrecht und Hartmann burgreven von Kirperg, 
Herman von Cranchfelt, Henrich und Ludwig von Blankenhayn und di 
burger der stete zu Erforte und zu Mulhusen in dem lande zu Duringen 
bekennen uffenlichen an disem brive, das wir mit dem schinbern fürsten 
unsirme herren, lantgreven Frideriche von Duringen, margreven zu 
Misen und in dem Osterlande, herren zu Plisen, und mit alle den, di 
her in sime brife, den heruns ubir disen fridde hat gegebin, benant hat, 
eynen ganczen steten fridde halden wollen und sollen bis uffe sente Walpurge 
tag, der allir nehist komit, und den tag gancz us ane argelist. Alle gevangin 
uffe beydirsit solien tag haben bis uffe di selbin zit ane geverde. Ouch 
nemen wir und czihin mit uns in disen fridde den erwirdigen herren, 
den bischof des stiftes zu der Nuwenbürg, Erenfridden den probst, 
Ulriche den techande und den .. capitel gemeyne desselbin stiftes, 
und die edelen herren Hermane und Bussen von Elstirberge, Henrichen 
den Langen, foyt von Plawe, und Henrichen sinen son, Henrich foyt 
von Plawe, Ruzse genant, und Henrichen sinen son, Henrich von 
Waldinberg und Johan sinen son, Friderich von Schonenberg, herren 
zu Stalberg, Hermannen sinen son, Albrechtin und Otten, burgreven 
von Lisnig, Johansen und Unarken von Wildenfels in den landin zu 
Misen, zu Plisen und in deme Ostirlande, den edelen herren, hern 


108 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Bussen von Querenforte, des Nebere ist, und hern Friderich von Wiczze- 
leyben zu der Elgersbürg nach alle der wis, als hivore gescriben stet- 
Wir nemen ouch gegin dem vorgenanten unsirme herren den margreven 
die edelen herren di greven von Mansfelt und von Heynstein alle in 
disem fridde. Geschehe abir, das Got nicht wolle, das der vorgenante 
fridde von uns odir den vorgenanten herren an ichte vorbrochen worde 
' odir virerenkit, das sullen wir widirtun und ufrichtin als friddis recht 
ist, wanne wir des gemanit werden, ane argelist. Geschehe des nicht, 
so sullen die edelen herren greve Friderich von Orlamunde, greve Friderich 
von Rotinbürg und greve Friderich von Bychelingen, greven Henrich 
son vorgenant, wanne si des gemanit werden, zu Gotha in riden odir 
zu Northusen, ob zu der zit unse frowe die margreven! Gotha geweldig 
nicht en were, dannen nicht zu kominde, bis das di selbin bruche 
genczliche wirden widertan und gebessirt. Und wir Friderich von Orla- 
munde, Friderich von Rotinbürg und Friderich von Bychelingen, greven 
Henrichis son, vorgenante greven, bekennen, das wir vor den egenanten 
fridden steyn und globit han und globin in alle der wis, als hi vorgescriben 
ist, ane argelist. Were ouch, das unsir keyn odir der vorgenanten 
herren zu rate worde, das her in disen fridde sin nicht wolde, das sollen 
wir unsirme vorgenanten herren dem margreven! vorkundigen und en 
lassen wissen zwischen hi und dem nehisten suntage nach sente Severis 
tage?, und den sollen wir darnach nichtis vorteydingen odir beschermen. 
Und zu eyme orkunde und merir sicherheyt alle dirre vorgescriben redde, 
habin wir Friderich von Orlamunde, Friderich von Rotinbürg und 
Friderich von Bychelingen, greven Henriches son, egenante greven, 
durch bete willen der vorgescriben herren und burger unsir insigele 
an diesen brif gehangin, der gegebin ist nach Godis geburten dricehen- 
hundirt iar und darnach in deme funf und drisigistin iare an der mit- 
wochen vor sente Gallin tag. 


a Hds. hat magreren. ! Elisabeth, des Landgrafen Mutter. 9 29. Oktober. 


1335. Oktober 11. Gotha. 137. 


Heinrich, Graf von Honstein, Herr zu Cleitenberg, verbündet sich 
mit dem Landgrafen Friedrich von Thüringen gegen die Städte 
Erfurt und Mühlhausen und ihre Helfer, so lange der Krieg währt. 
Er will eu Walpurgis 30 Mann mit Helmen stellen, der Land- 
graf dagegen 400 Mann gleich gerüsteter Leute. 


— Gegebin zu Gotha nach Gotes gebort tusent iar druhundert iar 
in deme funfunddrizigistem iare an mittewochin nach Dvonisii. 


Herquet, l.c. Nr. 877. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil 109 


1336. Januar 27. | 138. 


Johannes, plebanus in Meldingen, et Ludwicus fratres, dicti de Mul- 
husen, filii quondam Beringeri de Mulhusen, bekennen, dass sie dem 
Erfurter Bürger Andreas de Mulhusen 12!/, Acker von ihrem 
Holgze in campis et in villa, que vulgariter dicitur in deme Guten- 
dorfer veylde in deme kornetal, den Acker für 18 Schillinge Erfurter 
Pfennige, verkauft und ihn, seinen Schwiegersohn Heinricus Marchio 
und alle ihre Erben damit belehnt haben, wofür diese jährlich zu 
Michaelis duos grossos dativos et bonos bezahlen sollen. 


Zeugen: Hermannus scultetus de Gutendorf, Gebehardus de Berka, 
Cunradus de Swinsberg. | 
Datum et actum anno Domini Me CCCo X X XVI», VI» Kal. Februarii. 


Or. mit 1 zerbr. S. im Kgl. St. A. zu M. 

Unter dem Falz steht von späterer Hand: item dy holcz marg stet 
xxxi schog alder groschen; wer sy koufft, der muz dissen bryff 
ouc han 


1336. Januar 27. Zeitz. - 139. 
Wythego, Bischof von Naumburg, legt dem Markgrafen Friedrich 
von Meissen den Brief des Rates zu Erfurt vor, worin derselbe 
den Bischof auffordert, dem Bündnis beizutreten, das einst zwischen 
dem Stift Naumburg, den Herren su Thüringen und im Osterland 
und den Städten Erfurt und Mühlhausen abgeschlossen worden 
sei; zugleich bittet der Bischof den Markgrafen um seine Ansicht 
als Hichtschnur für sein Handeln. 

Herquet, l.c. Nr. 903. 

Magnifico principi ac domino suo, domino Friderico marchioni 
Misnensi illustri, Wythego! Dei gracia episcopus ecclesie Nuemburgensis 
cum fidei puritate obsiquiosissime in quibuslibet beneplacitis prompti- 
tudinem voluntatis. Dominacionis vestre magnificenciam cupimus non 
latere, cives Erfordenses nobis scripsisse litteram in hec verba: 

Dem ersamen in Gote vatere und herren, herren Wytegin, bisschofe 
zu Nuenburg, enpite wir .. die ratismeystere und der rad der stad zu 
Erforte unse willige dinest zu allin ziten. Also wir uwere vetirlichkeyt 
dicke unser brive gesant und gebeten und gemanit habin, daz ir di einunge 
und daz vorbuntnisse, di zwisschen dem erwirdigen herren bisschofe 
Henriche, uwirn vorvarn, des sele Got habe, den erbern herren .. dem 
probiste .. dem techande und dem capitel gemeine uwirs vorgenanten 
stiftis von desselbin stiftis wegin, den ediln herren in dem Ostirlande 
und zu Duringen, den erbern luten den burgern zu Mulhusen und uns, 
als uch wol wizlich ist, getedinget, gelobit und vorbrivit sint?, stete 
geruchit zu habene und mit uns dabi zu blibende getruwelichen an 


110 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


uwirs vorvarn stad der vorgenanten, also habit ir uns dicke und vil 
wider gescriben an uwirn briven, waz ir billichen und von rechte 
darzu tun schullit und uns phlichtig sit, da wollit ir uch nicht von 
werfen in’ keyne wis. Darunime vorkundige wir uwir veterlichkeyt an 
disem brive, daz die vorgenanten herren und burgere uwir und unse 
frunt und helfere mit uns und uns mit in eintrechtlichen dunkit, daz 
billich und recht, daz ir bi der vorgenanten einunge getruwelichen blibet 
und bestet und di stete und veste haldit, als di brive sten, di daruber 
gegebin und gescriben sint, zu allirvordirst darumme, daz der dicke- 
genante uwir vorvar und di erbern herren in dem vorgenanten capitele 
uwirs stiftis, da ir zu den mal inne und derselbin herren einer warit, 
mit uwirn wissen und guten willen eintrechtlichen gelobeten und ge- 
lobet hant bi guten truwen an eines rechtin eydes stat, diselbin einunge, 
di noch werit und noch eteliche iar werin sol, stete und ganez zu haldene 
an allirleyge argelist und habin des zu einem gezugnisse und zu einer 
vestenunge ire ingesigele gehangen an die vorgenanten brive und daz 
uch desselbin bedunkin mit uns wolle, daz ir daz billichen und von 
rechte tun und halden sullit und uns das uwir slechte, unbedackete ant. 
worte, und waz uwir wille darzu si, genediclichen geruchit wider zu 
seribene, also als ir diselbin anworte vor fursten und vor herren vor- 
antworte mugit und wollit, der bitt wir uwir veterlichkeyt, und wollen daz 
uch sundirlichen dankende sin mit unsirme dineste; daz ir abir vor den 
schinbern forsten unsirn herren, marcgraven Friderich zu Misen, lantgraven 
zu Duringen, recht geboten habit und bitit an uwirn briven, sal wissen uwir 
vetirlichkeyt, daz wir des nicht vorslan noch uns davon nicht enlegin an den 
steten, da wir und unse frunt sichirlichen komen mogin. Ouch als der vor- 
genante unser herre der marcgrave uch an sinen briven und ir uns an uwirn 
briven gescriben hat, daz di herren und di stete zu Duringen unser helfere, 
und uwir di sune, die unser herre der keyser nuwelichen zu Isenache 
machte und tedingete?, als uch wizlich ist, ubirvarin sullen habin und 
vorbrochen, begere wir zu wissene uwir veterlichkeyt, daz wir des un- 
schuldig siut und di vorgenante sune stete und gantz gehaldin habin. 
und si an nichte ubirvarin nach ungerne ubirvaren wolden habin an 
keinen stucken, als wir wol bewisen mugen mit guten briven, di ubir 
diselbin sune gemachit und gegebin sin, alleyne unsirs vorgenanten 
herren des marcgraven ..fo yte und amptlute, diselbin sune an manchir- 
hande sache gegin uns und unse frunt und helfere ubervaren habin 
und vorschrenkit. Daz aber der erwirdige herre B(alduin) bisschof von 
Trire, pfleger des stiftes zu Mentzce, wider greven Henriche von Hoensteyn, 
des Sündershusen ist, hat getan, da unsir dinere und helferer mite ge- 
west sint, dar hab wir uns wohl an bewarit und gegin dem vorgenanten 
unsirme herren den maregraven und widir di sune, daran di unsir 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 11T 


herre..der keyser, als hevor gescriben stet, gemachit hat, nicht getan in 
keine wis, sundern wir habin daz getan von sundirlichme geheyse und 
gebote unsirs herren des keysers des vorgenanten, als wir ouch wol 
bewisen mugen mit guten briven, di der egenante unsir herre der . . keysir 
den herren, den steten und allen des riches getruwen in daz lant zu 
Duringen hat gesant und ouch mit den briven, di uber di dickegenante 
sune gemachit sin und gegebin‘. Darumme, ob uch die vorgenante 
rede andirs vorkummen weren, oder an ichte gegin uch geergirt weren, 
daz ir uns des geruchit unschuldig zu habene und uns genediclichen 
zu entschuldigene nach dem als hivor gescriben stet. Daz wollen wir 
uwir vetirlichkeit alle zit dankinde sin mit unsirme dineste. 

Quicquid igitur super premissis per nos faciendum  decreveritis, 
nobis literaliter intimare dignemini, ad quod, sicut ad quelibet honorem 
et commodum vestrum respiciencia, in quantum facultas nostra suppetit 
et expedit, laborem prestabimus et operam efficacem. Datum Cy 
sabbato ante dominicam circumdederunt 5. | 

Auf der Rückseite: 
Illustri principi ac domino suo, domino marchioni Misnensi presentetur. 


1 Da Bischof Heinrich noch in der Urkunde vom 29. Juni 1335 (s, Nr. 131) 
genannt wird, «n. der Urkunde vom 11. Oktober desselben Jahres (Nr. 136) aber nur 
von dem Bischof die Rede 4st, so scheint der Tod Heinrichs kurz vor letzterem Tage, 
an welchem die Wahl eines Nachfolaers noch nicht vor sich gegangen war, erfolgt 
zu sein. Die Wahl Witichos I. ist demnach 1335 nach Oktober 11. zu setzen. 
Potthast hat nur 1335. ? Gemeint ist das Bündnis vom 30. Oktober 1334 (Nr. 121). 
3 s. oben Nr. 131. * Von diesen Urkunden ist bisher noch keine aufgefunden worden. 
Die Ereignisse, von denen hier die Rede ist, fallen zwischen 29. Juni und 4. Oktober 
1335. 6 Das Jahr fehlt, doch ergiebt sich aus den in Anmerk. 1 gemachten Angaben, 
dass nur 1336 richtig sein kann, was auch daraus hervorgeht, dass im März des- 
selben Jahres das Bündnis, welches in dem Schreiben erwähnt wird, sich auflöste. 


1336. Januar 28. 140. 
Friedrich, Landgraf von Thüringen, einigt sich mit dem Ersbischof 
" Balduin über Abänderung einer Bestimmung ihres Bündnisses 
dahin, dass letsterer nur 500, der Landgraf aber 600 Mann sum 
Kriege stellen soll, wenn dafür den genannten Grafen von Hon- 
stem und  Schwargburg von dem Erzbischof und Stift su Maine 
400 Mark Silber aus dem von der Stadt Erfurt zu erwartenden 

Sühnegelde überlassen werden. 

Or. im Grossherzogl. G. A. zu Weimar. S. d. 

Wir Friderich, von Gotes gnaden lantgreve zu Düringen, marc- 
greve zu Missen und in deme Osterlande, und herre des Landes zu 
Plissen, bekennen und vorien an dissen keinwerdigen brifen und tün 
kunt alle den, die sie sehen oder horen lesen, ob unser herre von Tryre, 
der stift und daz capitel zu Mencze die vierhundert marg silbers, als 
gered ist, solden lazen gevallen von irme teyle, daz in gevallen mag 


112 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


von den von Erforte und irn belfern von kriges, orloyges, frides süne 
weyn oder in keynnerhande ander wys daz were, den edeln luten greven 
Heynrichen von Honsteyn, des Sundirshusen ist, und greven Heynriche 
von Swarczborg, des Arnstete ist, so sal in an irre manzal, die sie zu 
teylichme gesinde haben sullen keyn die von Erforte und ihre helfere 
zu sente Walpurge tage, der nehestkumet, hundert man mit helmen abegen, 
also daz wir sechs hundert man, und unser herre von Tryre und der capitel 
zu Mencze fünfhündert man mit helmen sullen haben, und sullen gedinge 
glich teiylen mit én. Gevangen und andern orloyges fromen sal man teylen 
nach manzal der lute, die zu der bytinge gehoren. Gingen aber die vier- 
hundert marg silbers unserme herren von Tryre, deme stifte und 
capitel zu Mencze abe, daz sie nicht dorften geben den greven von Hon- 
steyn und von Swarczborg, als vorgescriben ist, so sal unser herre von 
Tryre und der capitel zu Mencze glich manzal mit uns haben, also als 
in den bryfen stet, die ubir daz vorbuntnisse sint gegeben. Wir aber, 
daz wir eyntrechtligen zcu rate worden, daz wir mynner oder mer lute 
wolden haben zu teylichme krige uf die vorgenante zyt, so sulden y 
unser herre von Tryre und daz capitel hundert man mit helmen myn- 
ner haben, ab die vorgenannten vierhundert marg yn geburten zu geben 
den von Honsteyn und von Swarczborg, als vorgescriben .ist. Und zu 
eyme urkunde der vorgescriben rede gebe wir dissein bryff under unserm 
ingesigel bysigelt, der wart gegebin zu Ysenach, do man zalte nach 
Cristes geburtin tusent drühundert iar darnach in deme sechs und dri- 
zicgesten iare an deme süntage, do man sang circumdederunt. 


1936. Januar 28. 141. 
Johan von Gotes gnaden dechan zü deme Tume zü Mentze, Herman 
berre zü Lfbesberg, Bertholt von Worbiz unde Johan von Wizze- 
gerode zü Rüsteberg geloben, dass Erzbischof Baldwin, das Stift 
und Capitel von Maine dus Bündnis mit dem Landgrafen Friedrich 
von Thüringen gegen Erfurt unverbrüchlich halten wollen. 

Der brif wart gebin do man zalte nach Cristes geburte druzehen- 
hundert iar dar nah in deme sehs und drizegesten iare an deme sunne- 
tage, do man sang circumdederunt. 

Or. mit 2 S. im Grossherzugl. G. A. zu Weimar. 


1336. März 8. 142. 
Gebhard, Bischof von Merseburg, verbündet sich mit dem Mark- 
grafen von Meissen gegen die Stadt Erfurt. 

Or. mit S, im Kgl. H. St. A. zu Dresden. 
Wir Gebehart, von Gotis gnaden bischof zü Mersburg, bekennen an 
disem gegenwertigen brive unde tuen künt allen den, die en sehen odir 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II, Theil, 113 


horen lesin, daz wir geteidingt haben und übir eyn sint komen mit dem 
erbern fürsten hern Frideriche, maregraven zü Myzne, unserm lieben 
oheim, umme hulfe unde dinste, alse hi nach bescriben stet. Wir süln 
üf sende Walpurge tag, alse sin fryde uz get mit der stad unde den 
bürgern zü Erforte, im furen üf dieselben bürgere, ire helfere und ir 
diner drizig man mit helmen wol geczugeter lute, unde süln die hülfe 
weren eyn virteil iaris darnach. Darumme tut er uns die fruntschaft, 
abe im geld gefellet von den egenannten bürgern zü Erforte von bericht- 
unge odir süne wegen, daz er uns davon sal lazin gefallen dryhundirt 
mark lotigis silbirs. Ez is ouch kigen uns geredet, ob wir schadin 
nemen, das Got wende, an sime dinste, daz er uns davóre stet , unde 
sal uns den richten alse redelich ist, unde den wir im wissinlichen be- 
wisen mügen unde berechenen. Zü einem orkunde hir übir habe wir 
disen brief vorsigelt mit unsem ingesigel. Gegebin zu Aldinbureg 
nach Gotis gebürten driczenhundirt iar in dem sechsundrycigisten iare 
an dem nestin frytage als man singit oculi. 


1336. März 10. Eisenach. 143. 


Heinrich der Ältere, Vogt von Gera, schliesst mit dem Landgrafen 
Friedrich von Thüringen ein Bündnis gegen die Stadt Erfurt und 
ihre Helfer, indem er verspricht, vom nächsten Walpurgistage! an, 
wo des Landgrafen Friede mit der Stadt aufhört?, 150 Mann 
mit Helmen und Hennern in Thüringen su stellen. Wenn aber 
die Herren im Osterlande und in Meissen bei der Stadt Erfurt 
bleiben sollien und des Landgrafen Feinde würden, dann soll der 
Landgraf, wenn die 150 Mann nicht ausreichen, noch 50 gleich 
ausgerüstete Leute dasu stellen. Sollten aber die genannten Herren 
nicht Feinde werden, dann können die 150 Mann in Thüringen 
verwendet werden, wo es nöligist. Für die Hilfe, die ein Viertel- 
jahr dauern soll, verspricht ihm der Landgraf 900 Schock Groschen 
und als Pfünder dafür die Schlösser Rochlite und Schellenberg 
sowie die Städte Mitweida und Geithain. 


— Dise dinch sint geschen, und der brif ist gegeben czu Yzenach 
nach Gotes geburte driczenhundert iar dar nach in dem sechs und dri- 
zigisten iar, an dem suntage in der vasten, so man singet letare.3 

Or. mit 3 S. im Kgl. H. St. A. zu Dresden. 

Schmidt, Urkdb. der "Vógte von Weida Nr. 764. 


1 Mai 1. ?s.die obige Urk. Nv. 136. 3 Da der Inhalt der sehr langen Urkunde 
zum grössten Teil von der Sicherstellung des Soldes und der verpfändeten Schlösser 
und Städte handelt, so konnte von dem vollständigen Abdruck derselben hier abgesehen 
werden. 

Geschiehtsq. d. Pr. 8. Erfurt 1. XXIV. ] 8 


114 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1336. März 15. Gelnhausen. 144 


Balduin, Erzbischof von Trier, Pfleger des Erzstiftes Mainz, 
bekennt, dass er sich mit dem Landgrafen Friederich über die gegen. 
seitige Hilfe geeinigt habe, wenn etwa die Stadt Erfurt während 
der Dauer ihres sechsjährigen Bündnisses Feindseligkeiten gegen 
den einen oder den andern von ihnen üben sollte. 

Or. im Grossherzogl. @. A. zu Weimar. S.d. 


Wir Baldewin, von Gotes gnaden erczebischof zü Trire, phleger 
des stiftes zü Mentze, bekennen uffenlichem an diseme brive und 
dün künt allen luten, daz zwischen uns und deme hochgebornen fürsten, 
hern Frederiche, marggreven von Myssen, unserm lieben frunde, sun- 
derlichen ist gered und globet, were iz, daz wir und der vorgenante 
marggrave mit der stat und den burgern von Erforthe ynnewendig den 
ses iaren, als unser zweier verbuntnisse stet, mit eyn ander versunet 
und verrichtet würden und sie darnach in der selben zyt deme vor- 
genanten margreven Frederiche unrecht teden, ader an keynen sachen 
gegen en ubergriffen, wenne dan des selben margreven .. amptman, 
der, deme unrecht da iz geschen, aller nehest gesezzen were, selb 
dritte erberer und wolgeborner lute, die unversprochen weren, zü Yse- 
nache in der stat zü den heilgen swuren und behilden, daz die vor- 
genanten bürger und die stat von Erforte em unrecht teden und an 
ieme uberfuren, und benenten nemelichen daselbens zü Ysenache an 
welichen stücken daz sie oder were; und wir darnach von des egenanten. . 
margreven wegen gemant werden oder unser..amptman, der zü zyten 
were zü Rüsteberg uff unser bürg, mit des.. marggreven brivin oder 
boten kuntlichen, so sulle wir ynnewendig achte wochen darnach 
daz wir gemant werden, ieme beholfen sin uff die selben stat und die. . 
burgere von Erforte mit zweynhundert mannen mit helmen zu tege- 
licheme crige uff unser kost und schaden, nach allen den andern vor- 
worten, die in der vorbuntenisse briven, die wir under eynander ge- 
geben han, sint begriffen, iz enwere danne, daz wir mit eyn ander umb 
mynner oder mer lute zü rate wurden. Und sullen wir, der stift von 
Mencze und das capitel deme selben margraven Frederiche, sinen erbeu 
und sinen nachkomen beholfen sin ane argelist also lange, biz die 
von Erforte daz unrecht wider tun und richten. Zu glicher wjys, als 
hie vore geschreben stet, sint uns, deme stifte und deme capitele von 
Mencze ouch wider verbünden der vorgenante..margreve, sine.. erben 
und sine nachkomen, ob wir ader der stift von Mentze von den 
von Erforte uberfaren würden zü ünrechte und daz zü bracht und be- 
halden würde von unser wegen zü Guttern, als hie vore geschreben 
steit von Ysenache, so wanne der vorgenante margreve, sine erben 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 115 


oder sine nachkomen oder ir amptman zü Ysenache, der zü zyten 
ist, dar nach dar uber gemant werden alda zü Ysenache und bynnen der 
zyt, ala ouch hie vore geschreben steit. Zü eyme urkonde und 
stedicheit aller diser vorgeschrebenen stucke han wir unser ingesigel 
an disen brif dün henken, der gegeben ist zu Geilnhusen nach 
Cristus geburten driczenhundert iar und dar nach in dem ses und 
drizzegestem iare uff den fritag nach deme sontage, so man synget 
letare in der vasten. 


1336. März 17. Gelnhausen. 145. 


Balduin, Erzbischof von Trier und Pfleger des Ersstiftes Maina, 

fordert Heinrich den Älteren, Heinrich Reuss von Plauen und 

Heinrich von Waldenburg auf, der Stadt Erfurt Feinde zu werden. 

Or. im Grossherzogl. G. A. zu Weimar. | S. in tergo 4. d. 

Wir Baldewin, von Gots genaden erczbischof zü Triere, ein Pleger 
des stiftes zà Mentze, enbieden den edeln lüten Heinriche dem eldern 
und Heinriche dem Rüssen, voyten von Plawe, und Heinriche von 
Waldenberg dem eldern, unsern lieben frunden, unsern grüss und alles 
güt. Wan die burger von Erfürte also sere und swerlich an uns über- 
faren han und also grosse smaheit uns und den unsern getan haben, 
als ihr selber wol wisset, des wir geleuben, mit namen an deme .. dechan 
von Erfürte, unserm amptmann, den sie gevangen han, und unser vor- 
werg uff gestossen daselbens mit gewalt und ein heimsüche da gedan 
haben in den dingen, als sie uns nie mit an geforderten darumme oder 
uns zü gesprachen. Darum biten wir uch ernsliche, daz ir uch den 
vorgenanten.. burgern von Erfurte fromeden wullet und uch leit lasset 
sin daz unrecht und frevel, den sie gegen uns begangen haben, und 
uns auch beholfen sit, daz wir sie darum gerechtvertegen mogen, als 
wir und auch unser neve der künig von Beheymen, uch sunderlichen ge- 
trüwen. Datum zü Geylenhusen an dem sontage als man singet iudica 
me Deus. 


1336. April 9. 146. 


Vergleich gwischen dem Ersbischof Balduin von Trier, Administrator 
zu Mainz, und Graf Hemrich zu Honstein, worin auch die 
Städte Erfurt und Mühlhausen begriffen sind, wegen des Hauses 
Schlotheim, des Öffnungsrechtes gegen die Stadt Erfurt, Schaden- 
nehmung des Grafen und des Stiftes Jechaburg, Besahlung des 
gräflichen Aufwandes, Pi Einlager und Bürgen. 


— Datum anno Domini M.ÓCC.XXX VL Dienstag nach Quasimodogeniti. 


Arnstädter Repertorium im F'ürstl. St A. su Sondershausen. 
8% 


116 ^ Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 
1336. April 15. 147. 


Die Vormünder des Erzstiftes Mainz nehmen Heinrich, Herrn zu 
Salza, gegen die Stadt Erfurt in Sold. 
Or. mit 3 S. 4m D. A. 


Wir Johan, von Gotes gnaden dechand des dumes zu Mencze, 
Ebyrhard von Rosenberg und Bertold von Worbyz rittere, bekennen 
uffenliche an disme brive, daz wir von des erwerdigen in Gote vater 
und herren, unserme herren, hern Baldewin, erczebischof zu Tryre, 
eyns phlegers des stiftes von Mencze, und von desselbens stiftes wegen 
mit dem edeln man hern Heynriche, herren zu Salcza, getedinget und 
geredet han, daz her des vorgenanten unsers herren von Tryre, des 
stiftes und des capitels von Mencze helfer und dyner wyder dy burgere 
und dy stat von. Erforte und alle ire helfere worden ist und sin sal, 
als hernach geschryben stet. Iz sal der vorgenante her Henrich, herre 
zu Salza, mit allen synen vesten und slozzen dem egenanten unserme 
herren von Tryre und dem stifte von Mencze gewarthen und dyeselben 
vesten in uffenen, sich daruz und in zu behelfene zu allen iren noten 
und willen, als her auch deme vorgenanten unserme herren von Tryre 
und dem stifte von Mencze verbunden ist, und als in den bryfen stet, 
dye her in daruber hat gegebin. Her sal auch dem egenanten unserme 
herren von Tryre unde dem stifte von Mencze dynen und helfen von 
sancte Walpurge tage, der nehest kumet, eyn halb iar wyder dy vor- 
genante stat und burgere von Erforte und ir helfer mit zehen mannen 
mit helmen und bereyther und erzugeter lude, und dy sal her bekostigen, 
die wile sye in synen vesten ligen. Were iz aber, daz sy von unsers 
vorgenanten herren von Tryre und des stiftes zu Mencze houbitmannen 
an dem cryge anders war geeyschen odir geleget worden wyder dy stat 
und dy burgere von Erforte oder ire helfere, so sal sy unser egenanter 
herre von Tryre und der stift von Mencze bekostigen, dy wile sy 
uzwendig des vorgenanten hern Heynriches vesten sint, und dazselbe 
sal auch unser herre von Tryre und der stift von Mencze tün, ob sy 
andere lude und ir dyner zu den vorgenanten zehen mannen mit 
helmen in des egenanten hern Heinriches von Salza vesten und sloz 
legeten und mit den kost hetten odir habin musten, wann so sullen sy 
dy selben zehen man mit helmen auch bekostigen, ob sy wol in des 
vorgenanten hern Henriches vesten ligen, dy wile der egenante unser 
herre und der stift do selbens mit andern iren dynern und luten kost 
haben. Iz sal auch der vorgenante her Henrich mit den vorgenanten 
zehen mannen unsers egenanten herren von Tryre und des stiftes 
houbitmannen an dem cryge gewarthen und gehorsam sin an solchen 
sachen, als zu dem cryge gehorent. Her sal auch gedingeze halden 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 117 


und dy strazen, dy zu Erforte zu gen, vestekliche weren ane geverde, 
und waz her uf der strazen nemet, da unsers egenanten herren von 
Tryre und des stiftes houbitman adir amptlute mit by sin, daz sal 
unsers egenanten herren und des stiftes von Mencze halb sin, und daz 
andere halb teyl sol yme verliben. Vinge her auch burgere von Er- 
forte uf der strazen und als wegevertige Jude, dy sullen glicher wys 
unsers egenanten herren von Tryre und des stiftes halb sin, und daz 
andere halbe teyl sal yme verliben. Wo aber unsers vorgenanten herren 
von Tryre und des stiftes von Mencze houbitman odir amptman by ist, 
da sal beyde dy gevangen von den burgern uf der strazen und andere 
habe, dy man uf der strazen nymet, zumale unsers vorgenanten herren 
von Tryre und des stiftes von Mencze sin; aller ander frume und ge- 
vangen, iz sin wol geborn lute, burgere odir andere reysig volg, unsers 
egenanten herren von Tryre und stiftes houbitmanne sin dabye odir nit, 
dy suln auch zumale des selbin unsers herren von Tryre und des stiftes 
von Mencze sin. Vynge her aber gebure, der endarf her nit antworthen, 
und dy mag her yme behalden. Her sal auch dy phaffen, dy under 
eme und in synen slozzen odir gerichten gesessen sint, darzu halden, 
daz sy unserme egenanten herren von Tryre, dem stift und capitel 
von Mencze gehorsam sint und undertenig ane geverde. Were iz auch, 
daz der egenante her Heinrich an den vorgenanten zehen mannen mit 
helmen, odir ob her von unsers egenanten herren von Tryre und des 
stiftes von Mencze wegen umb me lute gebeden worde und dy in ir 
dinst quemen in unsers egenanten herren von Tryre und des stiftes 
dinste keynen kuntlichen und mogelichen schaden enphengen, den sal 
man yme nach zytlichen und bescheydenlichen dingen abe richten. 
Wo auch unser vorgenante herre von Tryre und der stift ir lude in 
syme vesten legen, do sal man in vor unczitlicheme schaden bewaren, 
gesche yme aber keyner, den sal man yme nach muglichen dingen 
glichir wys abe richten. Umb disse vorgenanten hülfe und dinst sal 
yme unser vorgenante herre von Tryre und der stift von Mencze bevor 
uss gebin funfzig marg lotiges silbers, und dor nach von iclichem 
vierteyl iares von iclichem manne mit helme vier marg silbers, unde 
dy vorgenanten funfzig marg und der solt von dem ersten vierteil iares 
sullen yme werden und sal man sy yme schuldig syn, iz werde mit 
den von Erforte gesunet oder nit, unde sal man yme dy in dem selbin 
vierteyl iares bezalen, ob iz versunet wirt; wirdet iz abir nit versunet 
in dem selbin vierteyl iares, so sal man yme den solt des vierteles iares 
in deme selben vierteyl iares bezalen, unde dy funfzig marg sal man 
yme darnach uffe sancte Martines tage, der nehest kumet, bezaln und 
berichten. Were iz auch, daz her in das andere vierteyl iares mit 
dinste drede, wanne dan achte tage des lesten vyerteil iares vorgangen 





118 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


sint, so sal yme der solt von deme lesten vierteyl iares auch sin ge- 
valen. Worde iz abir in dem ersten achte tagen des lesten vierteyl 
iares oder vor mit den von Erforte versunet odir berichtet, so endarf 
man yme von deme selben lesten vierteyl iares keynen solt bezalen. 
Dirre dinge zu eynem orkunde geben wir dissen brif under unsern in- 
gesigeln besigelt, der wart gegebin, do man zalten nach Cristus geburte 
driczenhundirt iare, darnach in deme sechs unddryzzegesten iare, an deme 
nehesten mantage nach dem suntage als man singet misericordia domini. 


1336. Juli 25. | 148. 


Der Rat von Erfurt bekennt, dass er durch die Landgräfin Elisabet 
mit dem Markgrafen Friedrich von Meissen ausgesöhnt worden sei, 
Or. mit S. im Grossherzogl. G. A. zu Weimar, 


Wir Gunther Rabenold, Walther von Utinsperg, Hug der Junge 
und Conrad von Frankenhusen ratismeistere, Jacob von Sein, Gunther 
von Smyre, Heinrich von Talheym, Bertolt von Tutilstete, Heneko 
von Salza, Gunther von Rorinse, Henrich von Walthershusen, Gunther 
von Arnstete, Conrad von Sulze, Hermann  Tiffengruben, Conrad 
von Buseleyben, Thizil von Byschoffysleyben, Crystan von Albrechtis- 
leiben, Henrich Kylhowe, Tizel vorn Wunen, Th(ieterich) von Sassen- 
husen, Apelo von Rudolvistad, Herman von Utinsperg, Petir von 
Berlistete der rad, Eckehard von Bychelingen, Apelo von Willirstete, 
Frowin Trenkir und Johannis von Sarburn di fire von der gemeynde 
der stad zu Erforte, bekennen uffenlichen an diseme geginwertigen 
brive, das wir von der schinbern fürstinnen, frowen Elizabeten, lant- 
grevinen zu Duringen, mit unserme guten willen mit dem schinbern 
fürsten, unserme herrin, margreve Frideriche, lantgreven zu Düringen, 
margreve zu Mysen und in dem Ostirlande, herren des landis zu Plysen, 
umme alle bruche und ufloufte, di zwischen eme und uns bis uffe 
disen tag ufgeloufen und entstanden sint, gutlychen und fruntlychen 
gesynnt und vorrichtit sint, also das wir denselbin unsirn herrin .. den 
margreven sollen bliben lasen bi sinen rechten und gewanheyt ane 
argelist. Ouch sollen alle vorbuntnisse, eynunge und gelubede, di 
Zwischen dem erwirdigen in Gode vatere und herrin unsirme herrin, 
hern Baldewine, erzebischoffe zü Trire, pleger des stiftes von Mencze, 
demselben stifte und dem vorgenanten unsirme herrin.. dem margreven 
uf uns und di vorgenante stad zu Erforte gemachit und geteydingit 
warin, abe sin. Und diselben herrin und der stift sollen sich in fir 
iaren, di allir nehist nach eynander volgen, nicht vorbinden oder vor- 
stricken zu eynander uf uns oder uffe die stad. Wir ensollen uns 
ouch nicht vorbinden odir vorstricken binnen derselbin zit mit irkeyme 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 119 


uffe den andirn ane argelist Were ouch, das der herren, di in 
unsir und der stad eynunge sint gewest, keyner sine brive, die ubir 
di selbin eynunge gegebin sint, widir nemen wolde, deme sollen 
wir si wider gebin, und sal der eynunge leddig sin ane geverde. 
Ouch sollen gemeynlichen alle gevangen uffe beide siten, di in diseme 
kryge, dén wir mit eynander gehat habin, gevangen sin, los und leddig 
sin ane argelist. Were abir, das yemant, der under uns gesessen ist 
oder in unsir hulfe gewest ist, phaffe oder leye, geistlich oder werltlich, 
umme keine sache, di von dises krigis weyn entstanden were, den 
vorgenanten unsirn herrin.. dem margreven anespreche, bekummirte 
oder beswerte, is were in dem lande oder ussewendig landis, der oder 
di wollen und sollen wir, so wir beste mugen, undirwisen und darzu 
stellen, das si dar von lasen und di anesprache und beswernisse abe tün 
ane argelist Is sint ouch in dise sune genumen alle unsirs herrin 
des margreven und unser helfere und dynere, und were der keyner 
sines gutes, gulde oder rente entwerit in diseme kryge, den sal man 
wider seczen in sine gewere ane argelist. Ouch sal man allen den ir 
habe widerkeren, die si vorloren* haben und en genumen ist, in disem 
fridde ane argelistt Und das wir alle dise vorgescreben redde und 
syne stete und gancz halden wollen und sollen, das habin wir truwen 
globit^ und gesworen* zu den helgen, und gebin des dar ubir dem dicke- 
genanten unsirme herrin disen brief vorsigilt mit der vorgenanten stad 
von Erforte insigele, der gegebin ist, do man zalte nach Cristis geburten 
dricehenhundirt iar darnach in dem sechs und drisegesten iare an sente 
Jacobis tage des helgen zwelfboten.4 


* Or. hat vorlaren. " Or. hat glabit. ° Or. hat glabit. * Or. ^. zwelf batin. 


1336. Juli 26. 149. 


In der Vorladung der Stadt Mühlhausen vor den Kaiser Ludwig 
wegen verweigerler Heichshülfe, geben vor Kelhaim uf dem velde 
heisst es in Bezug auf Erfurt: Uns hat och gesagt der vorgenante 
maister Johannes (von Augsburg, des Kaisers Schreiber), daz ir 
dem erwirdigen Baldewin, ertzbischof ze Trier, mer wan vor dreyen 
wochen gedient hand mit funf und zwainzig mann mit helmen 
und mit funf schutzen uf die von Ertfurd, sprechen wir und 
duncht uns, daz ir uns und deme riche sogetan dienst billicher 
tetend denn iemand anders, als wir iuch dez noh wol bewisen 
sullen. 
Herquet, UB. der Reichsst, Mühlhausen nr. 883, l. c. p. 429. 


120 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1336. Juli. 28. 150. 


Der Rat von Erfurt beurkundet die durch die Landgräfm Elisabet 
vermittelte Sühne mit Baldwin, Erzbischof von Trier und Pfleger 
des Erestiftes Maina. 


Transsumt vom 20. März 1337; Cop. 1377. fol. 19 im Kgl. St. A.su M. 
Falckenstein, Hist. von Erfurt S 215. 

Wir Gunther Rabenolt, Walter von ‚Utinsperg, Hug der Junge 
und Conrad von Frankenhusen ratismeistere, Jakob von Seyn, Gunther 
von Smyre, Heinrich von Talheim, Bertold von Tutilstete, Heneco von 
Saltza, Gunther von Rorinse, Heinrich von Waltershusen, Gunther von 
Arnstete, Conrat von Sulze, Herman Tyfengruben, Conrad von Buseleiben, 
Tytzelo von Bischofisleyben, Cristan von Albrechtisleyben, diktus Kilhowe, 
Titzelo von Wunnen, Thieterich von Saissenhusen, Apelo von Rudolvi- 
stat, Herman von Utinsperg, Peter von Bertoldistete der raidt, Eckehart 
von Bichelingen, Apelo von Willrestede, Frowin Trenker und Johannes 
von Sarburn die vier von der gemeynde und die burger gemeine der 
stadt zu Erffurte bekennen uffinlichen an diesem geginwertigen brive 
und tun kundt allen den, die en sehen oder horent lesen, das wir von 
der schinberen furstynne frouwen Elyzabet, lantgrevinnen zu Duringen, 
mit dem erwirdigen in Gode vatter und herren, unserme herrn, herrn 
Baldewine, erczebischove zu Triere, pleger des stifftes zü Mentze, sinen 
nachkomen unde deniselben stiffte zü Mentze aller zweyünge, ufflouft 
ünd misshellunge, die tzwüschen en ünd uns gewest sint bis uff diesen 
hudigen tag, gutlich und fruntlichen bericht und gesunet sin willig- 
lichen ünd eymüdiglichen in alle der wysse und underscheydt, als hirnach 
geschreben steet. Zu dem ersten male ist in der süne gesprochen und 
begriffen, das wir unsern herrn, sinen nachkomen und dem stiffte von 
Mentze sollen laissen blibe by alle irme rechte und fryheidt, geistlich und 
wertlich in der stadt zu Erffurte und in dem lande ane alle hindernisse und 
geverde. Wir sollin auch denselben unsern herren und den stifft vorgenant 
widder setzen in alle ire gewere, herscheffte, rente und gulten. Esiss auch 
gereddet, das wir dem vorgenanten unsirme herrin und stiffte widder geben 
und widder thun sollen, ob wir oder ymant von unsir weyn en ichte ge- 
nomen oder entpherret hetten in der stadt zü Erffurte, und das, das in 
das vorwergk horte, ane argelist. Ouch sind in diese sune genomen alle 
des vorgenanten unsers herrin und des stifftis und unsere helfer und 
diener, sie sin phaffen oder leyen, und were der cheyner sines gudes, 
siner gulde oder rente entweret in dieseme kriege in der stadt zü 
Erffurte und in der stadt wiepilde, den sal man widder setzen in sine gewere 
ane argelist, und die phaffen laissen bliben by alle ire fryheidt und 
rechten ane argelist Iss sollen ouch alle gevangen uff beyden syten 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 121 


unde by namen herr Herman der dechandt tzu unser frouwen zu Erffurte, 
sine bruder unde bürgen ledig sin und loiss ane argelist. Vort mere ist 
mit namen gereddet, das die verbuntnisse zwischen unserenn herren 
dem stifft vorgenannt und dem schinberen fürsten herrn marggraven 
Friderich von Myssen widder uns begrieffen und gemacht worden, 
sollen abe sin, und sollen sich in vier jaren, die aller nest nach 
eynander volgen, nicht vorbinden widder uns noch die stadt. Wir 
ensollen uns ouch nicht verbinden bynnen derselben tzyt mit ir 
cheyme widder den andern in keyne wyss. Es ist ouch mere gereddet, 
were, das die herrin, die in unser und in der stadt eynunge gewest 
sin, keyner sine! brieve, die uber die eynunge gegeben sint, wider nemen 
wolde, dem sal man sie wedder geben, und der sal der eynung uns 
ledig sin und loiss. Ouch sol mit den vorgeschreben artikeln eyn gantze 
stete sune sin, die wir in truwen globit und zu den heilgen gesworn 
haben, zwischen unserme berrin, sinen nachkomen und dem stiffte von 
Mentze vorgenant und allen iren helffern und dienern und zwischen 
uns, unseren helffern und dienern, und eyn williges vertzignisse uff 
alle tzweyunge und ufflouffte, die bisher gewest sint zwischen uns 
biss uff diesen hutigen tag. Alle diese vorgeschriebene stücke und ir 
iglichen han wir gelobet mit guten truwen und tzu den heyligen ge- 
sworen stete und veste zu haltene, ussgescheyden allerley argelist und 
geverde, und nimmer darwidder tzü thund mit worten oder mit werken 
in keinerhande wiss. Und tzu eyner meren stetikeidt geben wir dem 
vorgenanten unserme herrin und dem .stiffte zü Mentze diessen brieff 
versegelt mit der vorgenanten stadt von Erffurte ingesegel, der ge- 
geben ist, do man zalte noch Christis geburten drytzenhundert iar 
und darnach in dem sehss und drissigesten iare an dem nehsten sontag 
nach sente Jacobis tage des heilgen tzwelffboten. 


1336. Juli 28. 151. 


Der Rat von Erfurt bekennt, dass er dem Erzbischof Balduin 
5000 Mark Sühnegeld schuldig sei und verspricht dieselben in be- 
stimmten Terminen unter Verpflichtung zum Einlager ratenweise 


£u bezahlen. 
Transsumt vom 30. März 1337. Cop. 1377 fol. 20 im Kol. St. A. zu M. 
Wir Gunther Rabenolt -- — — —* gemeine der stadt tzu Erffurte 


thun kundt allen den, die diesen brieff sehen oder horent lesen, und 
bekennen uffinliche, das wir schuldig sin und gelden sollen dem er- 
wirdigen in Gode vatter und herren, unserm herren, Baldewin, ertzbischove 
tzu Trier, pleger des stifftes zu Mentze, synen nachkomen ertzbischoven 
tzu Mentzen, und demselben stiffte von Mentze von eyner rechtlichen 


122 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


gesworn sune zu den heilgen, die die schinber furstinne frouwe Elisabet, 
lantgravinne tzu Duringen, gemacht und getheidingt hat, fumfdusint 
marg lodiges silbers Erffurter gewichtes, und globen ene tzu gelden und 
tzu betzalende uff die tziel, als hernach geschrieben steet: uff sente 
Martinstag, der allernehest komit, fumfftzehenhundert marg, uff sente 
Walpurge tag darnach allerschierst fumffhundert marg, uff den nehsten 
sent Martins tag aber, der noch folgit, tusint marg unde alle iare 
darnach uff die tageczyt sente Martins tusint marg des vorgenanten 
silbers, biss das wir en die egenanten fumfftusent marg gentzlich ver- 
gelden unde beczalen. Teden wir des nicht uff die selben ziel, zu 
willichem zile wir die summen geldes, die uff das gevallen sal, nicht 
engeben, so mag unser herre, sine nachkomen und der stifft dieselben 
summen geldes gewynnen tzu den iuden oder czu cristin uff mogelichen 
schaden; denselben schaden globen wir en abetzutun glicherwiss als 
dasheybit. Tetin wir aber des nicht in eyns mandes frist, so sullen und 
wollen tzwentzig unsser burger, die der vorgenante unser herre und der 
stifft darzu haben wollen, zu Molhusen, Gotha oder tzu Arnstete, wo 
der stifit wil, inriden und darselbens inlegir halden, also woneklich ist, 
ane argelist, dannen nicht tzu komende, das vorgenante gelt, das uff 
die tzyt gevellit, die dan vergangen ist, und der schade sint genczliche 
vergulden und betzalt Und tzu willichem tziele darnach wir das gelt: 
das dan gevellet nich engeben, als dicke sollen unser burgen tzwentzig 
invaren und lesten in alle die wiss, als hievor geschreben stedt Und 
das wir alle diese reden stede und veste halden wollen, das haben wir 
in truwen globit und gesworen tzu den heilgen und gebin daruber 
tzu eyner sicherheyt dem dickgenanten unserm herren und dem stift 
diesen brieff mit der stadt von Erffort insigel versegelt, der gegeben 
ist, do man tzalte nach Cristus geburt drytzenhundert iar und darnach 
in dem sehss und drissigesten iare an dem nehsten suntage nach sente 
Jacobes tage des heiligen tzwelfbotten. 

*— Hier wörtlich übereinstimmend mit der vorigen Urkde. nr. 150, nur steht vor 
dictus Kilhowe der Vorname Heinrich. 


1336. August 6. 152. 
Friedrich, Landgraf von Thüringen, quittiert der Stadt Erfurt 
über 3000 Mark Silber, die in der Sühne zwischen beiden aus- 
bedungen waren. 

Or.im Kgl. St. A. zu M. S.d. 
Wir Friderich, von Gotis gnadin lantgrave zu Duringen, margraf 
zu Mizsin und in dem Ostirlande und herre des landis zu Plizsen, be- 
kennen üffenlichen an disem kenwerdigen brife, daz uns dy wisen 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil 123 


luthe di.. ratismeistere, der.. rat und di gemeinde der stad zu 
Erforthe gequitit und gelidigit habin dri tusint marg lotigis silbers, di 
si uns leisten und gebin sulden von der süne wegen, di geteidingit 
und gemachit wart nu zulest uf senthe Cyriacus berge ken den luthen 
und unsern schuldigern, also hy nach gescribin stad: kegen Gunther 
von Drivorthe und sinen gesellen andirhalb hundirt marg, nuyn marg 
und eynes firdungis, ken den von.. Wizzense und iren gesellen siben- 
hundirt marg, drizehen marg minner, ken Jakob von Sehen eylf marg, 
kegen den von ..Kezzelborn sechzik marg, kegen Gerhard von Sehen 
hundirt marg und sechs und drizzik mark,- ken Johanse von Salvelt 
und sinen gesellen hundirt marg, ken den von Willerstete zwelf marg, 
ken Johanse von dem Affen zwenzik marg, ken dem von.. Babinberg 
siben und zwenzik, ken Herman von Ysenache achzik marg und dru 
lot, kegen Rudolfe Zcygeler nuyn marg, kegen Kophel dem Juden und 
sinen Gesellen zu dem ersten tusint marg, dar noch abir Kophel, 
Meyger von Saltza und ir gesellischaft sechshundirt marg an sechs marg, 
kegen Rechel Jude von Saltzburg und Baruch eyn und sibenzik marg 
und firdehalbe marg und drizzig und eyn lot, dy sie uns an bereit- 
schaft gegebin habin, und sagen si der selbin dri tusint marg los und 
ledic mit gutem willen an disem brife, den wir dar obir habin gegebin 
zu eyme orkunde, also man zcalte noch Cristis geburt tusint yar 
drihundirt yar in dem sechs und drizzigisten yare an dem tage der 
heilgen mertere Sixti und siner gesellen, vorsigelt mit unserm grozzen 
furstlichen insegel. 


1336. September 19. Trier. 153. 
Balduin, Erzbischof von Trier, Pfleger des Erzstiftes Maine, be- 
auftragt die geistlichen Richter, den Rat und die Bürgerschaft gw 
Erfurt von dem Banne und anderen Kirchenstrafen zu befreien, 
in die sie wegen der Gefangennahme des Dekans Hermann von 
Bibra gefallen waren. 

Or. mil zerbr. 8. im Kgl. St. A. zu M. 

Baldewinus, Dei gracia sancte Moguntine sedis in spiritualibus et 
temporalibus provisor, dilectis suis in Christo.. iudicibus suis sancte 
Moguntine sedis salutem in Domino. Prudentes viri.. magistri consu- 
lum,.. consules et.. rectores universitatis ac tota universitas civium 
opidi Erfordensis, fideles ecclesie Moguntine, nobis humiliter supplicarunt, 
quod, eum ipsi pro eo, quod aliqui de eorum.. concivibus et in eorum 
servitio existentes de ipsorum mandato seu eorum nomine, ipsis hoc 
ratum habentibus, in honorabilem virum Hermannum, decanum ecclesie 
sancte Marie Erfordensis, devotum nostrum dilectum, manus inicerint 
temere violentas, ipsum intra septa monasterii ecclesie sancti Petri 


124 Geschichtaquellen der Prov. Sachsen. 


ibidem, quibusdam seris effractis, violenter capiendo et carcerali custodie 
mancipando, quam eciam Hermannum decanum predicti.. magistri 
consulum,.. consules et rectores, necnon cives prelibati opidi Erfordensis 
huiusmodi carcerali custodia primum, et deinde Heinricum et Hermannum, 
fratres eiusdem . . decani, clericos, retinuerunt per aliqua tempora, quamvis 
invitos et penitus renitentes, diversas sentencias excommunicationum, 
suspensionis, interdicti et cessationis divinorum ac penas privacionum 
inhabilitatum et alias in se et in suis liberis, posteris et servitoribus 
inciderunt, tam a iure communi, quam statutis sacri provincialis concilii 
Moguntini, ac eciam synodalibus, contra tales clericorum captivatores 
et detentores editis, promulgatas, memoratique.. decanus ac sui fratres 
cum satisfactione debita a captivitate huiusmodi sint dimissi, liberi 
penitus et soluti, quatenus prefatas sententias et penas relaxare, ac 
dispensationis beneficium prenotatis.. civibus occasione premissorum 
impertiri generosius dignaremur. Cum igitur arduis nostris et dicte 
sedis Moguntine negociis impediti, hiis ad presens per nos intendere 
personaliter commode non possimus, vestre cireumspectioni committimus 
et mandamus, quatenus, si predicti.. decanus et sui fratres cum 
satisfactione debita, prout dicti.. cives asserunt, a dicta captivitate sint 
dimissi, liberi et soluti, pretactas sententias et penas, in quantum dictam 
sedem archiepiscopalem Moguntinam et nos tamquam provisorem 
sedis eiusdem concernere videntur, et in quantum ad nos pertinere 
poterit, nostra auctoritate relaxetis et revocetis, predictisque civibus 
dispensationis beneficium super inhabilitatibus, quas occasione pre- 
missorum in se et suis contraxerint, auctoritate nostra de speciali 
gracia similiter impendatis. Datum Treviris, sub sigillo archiepiscopatus 
nostri Trevirensis secreto. Anno Domini M’CCC’XXXVT feria quinta 
ante diem beati Mathei ewangeliste. 


1336. September ?3. Trier. | 154. 


Dietrich von Diedensheim, der den Bevollmächtigten des Ers- 
bischofs Balduin nach Erfurt begleitet hatte, schreibt an dessen Ge- 
sandten am päpstlichen Hof und berichtet unter anderm auch über 
den Frieden des Ersbischofs mit der Stadt, wonach letetere in- 
nerhalb 3 Jahren 5000 Mark Silber bezahlen, den Erzbischof und 
das Stift wieder in alle ihre Rechte einsetzen, alles aus dem 
Mainzer Hofe Entwendete wieder herausgeben und den 3 Wochen 
lang gefangen gehaltenen Dekan Hermann vom Bibra wieder 
restituieren müsse! Dann heisst es weiter: 


— — — Iste est effectus compositionis facte per dominum cum 
Erfordiensibus, Et est adeo generalis, quod ipsi cives adhuc vix in 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 125 


anno poterunt experiri nec experientur, quid tractaverint et quo tendant. 
De compositione autem domini marchionis nihil vobis scribo. Sciatis 
eciam, quod civitas predicta dampnificata est in conbustione villarum 
multarum, in exstirpatione vinearum et devastatione fructuum et in 
multis aliis plus quam ad centum milia marcarum argenti, et quod 
maius et gravius eis extat, videlicet quomodo scitis, quod, quicunque 
habet potentiam ibi perseverandi, recipit eis aquam, pro qua noticia 
darent mille marcas. Insuper feria quarta ante diem b. Marie Magda- 
lene amici domini habuerunt cum ipsis conflictum in Plurali, quod in 
vulgari dicitur der bruel, et ex eis plus quam sexaginta mortui ceciderunt, 
plus quam sedecim bonorum hominum captivati, et nullus de parte 
domini ibi cecidit, nisi solus miles, qui non percussus fuerat, sed in 
quodam fossato per magnam pressuram cecidit et fuit ibi submersus. 
Et alii omnes evaserunt Dominus tamen magna dampna recipit in 
equis ibi interfectis. Ceterum non dubito, quin vos ammiremini de 
tam plana et simplici compositione et recepta per dominum, cum tamen 
ibidem habuerit magnum posse. Ad discutiendum huiusmodi dubium 
vobis scribo, quod ad recipiendam compositionem dominum nil aliud 
compulit, nisi mutabilitas marchionis, qui multo mutabilior est quam 
pera goukeleri, que in nullo opere fixa manet ^ Eciam si fas esset 
dicere, amici domini nunquam fuerunt tuti vel certi de hoc, quin in 
continuo timore essent, quod ipse faceret compositionem cum Erfordien- 
sibus excluso domino et ecclesia Maguntina, et per hoc per viros ydoneos 
fuerunt premuniti. — — — 
Boehmer, Acta «mp. selecta nr. 1041. 
1 Vergl. die obigen Urkunden nr. 150 uw. 151. 


1336. September 23. 155. 


Ein gewisser Nikolaus berichtet ausser über andere Dinge auch 
über den Krieg des Ergbischofs Balduin gegen die Stadt Erfurt 
an die ergbischóflichen Gesandten am päpstlichen Hof. 

— — — Item domina marchionissa antiqua! ordinavit et fecit compo- 
sitionem inter dominum Treverensem, marchionem Mysnensem et Er- 
fordenses.? Qui Erfordenses dabunt domino Treverensi et marchioni in toto 
pro omnibus expensis, dampnis et pro compositione decem milia marcarum 
argenti preter dampna, que fecerunt domino Trevirensi in allodio et 
in civitate Erfordensi, seu recepta sibi et ecclesie Maguntine, ac antiqua 
ecclesie Maguntine debent restituere domino et ecclesie sue predicte. 
ltem sciatis, quod civitas predicta obsessa fuit per amicos domini 
Trevirensis sed personaliter non fuit ibi, et per marchionem ultra 
quindene spacium. Marchio iacuit cum exercitu suo in claustro montis 


126 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


sancti Cyriaci et amici domini ante dictum claustrum. /Dominns decanus 
Maguntinus, Hermannus de Lysberg, et Bertoldus de Rosenberg, vice- 
dominus Aschaffenburgensis, fuerunt ibi pro domino. Dominus Fridericus 
de Wanth.? fuit superior capitaneus domini Trevirensis, qui sustinuit 
pro domino et ecclesia Maguntina multum dampnum et labores, cui 
datur laus et honor pre omnibus istorum duorum exercituum , quia 
quasi continue bellavit cum Erfordiensibus una cum amicis domini. 
Item omnes vites Erfordiensibus sunt omnino combuste et desolate 
usque ad fundum. Item Erfordiensis neminem habuerunt pro adiutore 
nisi comitem de Keverenberg et dominum de Blankenhayn, quorum 
ville eciam sunt omnes combuste. Item dampna et expensa huius 
guerre estimantur ultra centum milia marcarum argenti, quod a magistro 
Eck. de Saltze eorum notario audivi. — — — 
Boehmer, Acta imp. selecta nr. 1042. 

1 Elisabet. 3 s. die obigen Urkden. Nr. 148— 154. 93. Gemeint ist Friedrich von 

Wangenheim. 1 Eckardo. 


1336. Oktober 12. Erfurt. 156. 


Hermannus, Dei gratia comes in Glichen, bekennt, dass er alles 
Recht, welches ihm an 4 Áckern Weingarten in der Flur von 
Walesleibin zustand, dem Rai und der Stadt Erfurt mit Ver- 
gichtleistung auf alle weiteren Ansprüche übertragen habe, nachdem 
der genannte Rat die Acker von dem Magister Cunrad de turribus 
physicus käuflich erworben, der sie seinerseits von den Grafen 
Heinrich und Theodrich vonHoenstein gekauft hatie. 
— Actum Erfordie anno Domini M’CCCXXXVT’, sabbato proximo 
post diem beati Dyonisii. 
| Or. im. Kgl. St. A.zu M. S.d. 


1336. Oktober 15. Avignon. 157. 
Papst Benedikt XIL schreibt in Sachen des Streites zwischen den 
Ersbischöfen Heinrich von Mainz und Baldwin von Trier und 
des über Erfurt verhängten Interdiktes: 

— — — Insuper cum presidentes regimini eiusdem opidi Erfordensis, 
supradicto archiepiscopo Maguntino, qui est pro tempore, in spiritualibus 
et temporalibus subiecti prenarratis processibus spernerent contumaciter 
obedire ac essent illis manifeste rebelles et notorie super hiis impedirent 
ipsum Henricum archiepiscopum, et cum impedientibus publice preberent, 
prout prestant, auxilium consilium et favorem et de hiis supradicti archiepis- 
copus Coloniensis et prepositus Zeflicensis forent plenarie informati, prefati 
archiepiscopus Coloniensis et prepositus Zeflicensis ob huiusmodi delicta 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 127 


ipsorum presidentium post certos alios processus per eos contra eosdem 
presidentes propter hec habitos demum predictum o»idum Herfordense 
subiecerunt ecclesiastico interdicto et huiusmodi processus 'eorum et 
interdictum in ipsum opidum Erfordense latum fecerunt per certas 
personas ydoneas in diversis locis et solennibus cireumposite regionis 
solenniter publicari, rursusque post publicationem omnium processuum 
superius expressorum Walramus abbas, Hermannus prior et Henricus 
de Hallis cantor, monachi monasterii Montis S. Petri, et Guntherus 
prepositus S. Augustini per prepositum soliti gubernari monasteriorum, 
S. Benedictiet eiusdem S. Augustini ordinum, Mechfridus decanus S. Severi, 
Hermannus de Bibera gerens se pro decano S. Marie, Ernestus de 
Molhusen S. Marie et Henricus S. Severi custodes, Albertus de Visbergh, 
gerens se pro scolastico S. Severi, lohannes de Aquis, Hermannus de 
Alch, Ludovicus de Mekebach, Sifridus de Hallis, Hermanus de 
Guteshusen canonici, et Henricus de Sybeleiben, gerens se pro canonico 
S. Marie, Borchardus de Molhusen, Iohannes de Iene, lohannes de 
Treveri, Iohannes de Munre, Theodericus de Gotha senior, Theodericus 
de Gotha iunior et Theodericus dictus Marschalk S. Severi predictorum 
canonici, Iohannes S. Egidii et Meynhardus S. Michaelis plebani, Guntherus 
Benedicti et Guntherus s. Viti ecclesiarum Erfordensium dicte Magun- 
tine diocesis perpetui vicarii, lohannes de Iecheburg, Henricus de 
Kirspeleyben*, Guntherus Gutwirt, Henricus de Wanre, Conradus et 
Henricus dicti de Tanheym fratres, Conradus dictus Kolfen, Theodericus 
Sahse", Conradus de Molhusen, Hermannus de Taberstete in S. Marie, 
Henricus de Weberstede, Fridericus de Udestete, Albertus Gemechelich, 
Iohannes dictus Zise, Gottoboldus et Heydericus dicti de Sommerde® 
Guntherus de Melbach, Reimboto de Ingersleyben, Menfridus de Enschene- 
wege et Henricus dictus decani capellanus in S. Severi vicarii, et Iohannes 
Kamburch in eadem s. Marie ecclesia minister, eisdem processibus parere 
contumaciter non curabant, prout nec eurant, quinimmo eis se redde- 
bant, prout reddunt, manifeste rebelles et eundem Henricum archiepis- 
copum impediebant, sicut adhuc impediunt, in suis iuribus ipsumque 
impedientibus publice prestabant, prout prebent, auxilium consilium et 
favorem. Et cum de huiusmodi eorum excessibus prelibati archiepis- 
copus Coloniensis et prepositus Zeflicensis essent plenarie informati et 
de hiis utpote in partibus illis notoriis plene constaret eisdem, predicti 
archiepiscopus Coloniensis et prepositus Zeflicensis prenominatos abba- 
tem, priorem, cantorem, prepositum, Methfridum decanum, Hermannum 
de Bibera, custodes, scolasticum, canonicos, plebanos et vicarios Er- 
fordenses nuntiarunt excommunicationis sententiam incurrisse, ab 
eodem predecessore in supradictis litteris suis latam in talia facientes. 
Et quia etiam prefati, sic excommunicati, in eodem Erfordensi opido 


128 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


taliter interdicto celebrare, immo potius prophanare scienter in contemp- 
tum clavium divina officia presumebant, jamdicti archiepiscopus Colo- 
niensis et prepositus Zeflicensis mandarunt et fecerunt predictos Erfor- 
denses taliter excedentes, excommunicatos et irregularitatis laqueo 
involutos per certas personas ydoneas in diversis etiam locis solennibus 
partium vicinarum publice nuntiari, ac ipsorum Erfordensium contumacia 
et offensa excrescentibus, mandaverunt per prelatos civitatis, diocesis et 
provincie Maguntine et aliorum locorum etiam extra dictam provinciam 
existentibus in eorum monasteriis et ecclesiis, ad que vel quas predicti 
excommunicati superius expressi vel aliquis eorundem se exhiberent 
vel exhiberet, moram traherent vel traheret, visi forent vel foret, et 
post recessum eorum vel alterius eorum per triduum strictissime 
servari ecclesiasticum interdictum et processum seu mandatum huius- 
modi fecerunt solenniter publicari, prout in patentibus litteris de processibus 
per dictos archiepiscopum Coloniensem et prepositum Zeflicensem super 
hiis habitis et confectis eorum sigillis munitis plenius continetur! — — 
Nachdem die Mainzer Appellation zurückgewiesen ist und die 
Städte Mainz und Erfurt dem Ersbischof Heinrich ungehorsam 
bleiben und dem Erzbischof Balduin von Trier anhängen, so be. 
stätsgt der Papst das Interdikt über alle Orte der Anhänger und 
ebenso ihre Excommunikation und fordert sie nochmals auf, von 
ihrem Ungehorsam abzustehen. 
Schmidt, Päbstl. Reg. u. Urkdn. 1. B. nr. 18, GQ. XXI. S. 308. 
^ Richtiger für Oripeleyben. '" Richtiger für Sohse. * Richtiger für Sniverde. 
1 Vergl. die obigen Urkdn. Nr. 78 u. Nr. 80. 


1336. October 15. Avignon. 158. 
Papst Benedikt XL]. cassiert die vom Erzbischof von Trier, dem 
Kapitel su Mainz und dem Dekan des Marienstiftes in Erfurt, 
Hermann von Bibra, gegen die dem Erzbischof Heinrich von 
Maing anhängenden Geistlichen ausgesprochenen Strafen. 

Schmült, Päpstl. Urkdn. u. Rey. I. B. mr. 17, GQ.d. Pr. S. XXI. 5.305. 
Benedietus episcopus servus servorum Dei. Ad futuram rei 
memoriam dudum ex parte dilectorum filiorum prelatorum quarundam 
collegiatarum et cleri civitatis et diocesis Maguntine ad audientiam felicis 
recordationis Iohannis pape XXII. predecessoris nostri, deducto, quod 
pro eo, quod dicti prelati et clerus eiusdem predecessoris et apostolice 
sedis obediendo mandatis venerabilem fratrem nostrum Henricum 
archiepiscopum Maguntinum tam devote et humiliter, ut tenebantur, 
receperant in archiepiscopum eorundem sibique, sieut vero eorum 
archiepiscopo et pastori, obedientam exhibebant et recusabant.. archi- 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 1929 


episcopo Treverensi, cui per.. prepositum,.. decanum et capitulum 
eiusdem ecclesie Maguntine administratio spiritualium et temporalium 
eiusdem ecclesie plena ac libera, quamquam hoc sedi apostolice dum- 
taxat competere dinoscatur, non absque magna temeritate commissa 
fuerat, cuius commissionis pretextu idem archiepiscopus Treverensis 
de facto similiter administrationi prefate se pro suo libito dampnabiliter 
ingerebat, obedire aliasque sibi adherere nolebant ac Geraldus de 
Battinbore, Iohannes de Frideberg et Iohannes de Fontibus, canonici 
eiusdem ecclesie Maguntine, ab obedientia eiusdem predecessoris et 
eiusdem sedis resilire dampnabiliter presumentes super hiis et adherentes 
archiepiscopo Treverensi antedicto seque etiam de facto intitulantes et 
scribentes iudices archiepiscopalis curie Maguntine, quamvis per dictum 
Henricum forent et sunt alii iudices legitime deputati, excommunicationis 
aliasque penales sententias in dictos prelatos et clerum ac in eorum 
singulos de facto modo simili promulgarant et eas executioni mandari 
fecerant contra eos et amplius etiam excedendo sub penis formidabilibus 
statuerant et mandarant, quantum in eis fuerat, denuntiari publice per 
totam dioc. prelibatam, ne alique littere apostolice reciperentur ab aliquo 
et ne per illas ad actus procederetur aliquos, nisi primitus per eos 
existerent approbate, et tunc per ipsas litteras procedi posset ei deberet, 
cum appareret in eorum litteris declaratum, omnem defensionem 
omneque iuris remedium prelatis et clero iamdictis propterea precludendo, 
quodque Hermannus de Bibera, pro decano ecclesie s. Marie Erfordensis 
eiusdem dioc. se gerens seque asserens in hac parte commissarium 
deputatum a prefato archiepiscopo Treverensi, ut ab administratione 
ipsius ecclesie Maguntine in spiritualibus et temporalibus antedictis 
nonnullos de prelatis et clero prefatis beneficiis ecclesiasticis de facto 
privavit aliasque personas dicto Henrico inobedientes et rebelles et ob 
hoc tam dicti predecessoris nostri et ipsius Henrici ordinaria auctoritate 
excommunieationjs et aliis diversis sententiis publice innodatas et 
condempnatas penaliter intrusit in beneficiis memoratis, ex eo maxime, 
quod prelati et clerus supradicti Henrico iamdicto ut eorum archi- 
episcopo et pastori obediebant et eidem archiepiscopo Treverensi, se 
ingerenti de facto administrationi predicte, recusabant obedire ac etiam 
adherere, ac pro parte dictorum prelatorum et cleri obedientium dicto 
predecessori nostro humiliter supplicato, ut adversus sententias, statuta 
et mandata canonicorum necnon privationes et collationes Hermanni 
predictorum per eos presumpta et processus sententiarum, statutorum, 
mandatorum, privationum et collationum per eos factos et secutos 
eorum occasione providere de remediis oportunis de apostolica clementia 
dignaretur, idem predecessor venerabili fratri nostro.. episcopo Nuem- 
burgensi et dilectis filiis.. decano Bunnensi, Coloniensis diocesis, et 
Geechichtag. d. Pr. 8. Erfurt 2. XXIV. 9 


188 .' Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


Scolastico s. Georgii Coloniensis eeclesiarum suis dedit litteris in man- 
datis, ut ipsi vel duo aut unus eorum, si eis constaret ita esse, legitime 
-sententias, statuta et mandata per canonicos ac privationes et collationes 
beneficiorum eorundem per Hermannum prefatos, ut premittitur, -de 
facto presumpta et quicquid ex eisdem statutis, sententiis, mandatis, 
privationibus et collationibus vel ob ea secutum foret, auctoritate pre- 
'decessoris eiusdem irrita decernerent et quatinus de facto processeijant, 
in irritum revocarent et decernerent prelatos et clerum predictos senten- 
tiis quibuslibet dicti archiepiscopi Treverensis sub titulo et pretextu 
administrationis huiusmodi, cui se ingesserat ac etiam ingerebat, pre- 
fatorum canonicorum ac qüoruneunque aliorum iudicum deputatorum 
aut deputandorum ab ipso seu forsan preposito, decano et capitulo 
supradictis prolatis ligari minime potuisse nec posse illis taliter proferendis 
et nichilominus eosdem prelatos et clerum in beneficiis obtentis per 
eos auctoritate predicta manutenerent ac etiam defensarent et huius- 
modi prelatos et clerum obedientes sic de facto privatos restituerent ad 
illa, illis inobedientibus,. qui forent in beneficiis eisdem intrusi, amotis 
penitus ab eisdem, prout in dictis litteris predecessoris eiusdem super 
hoc confectis, eisdem episcopo, decano et scolastico directis, plenius et 
seriosius continetur Cum autem, sicut accepimus, per prefatos 
episcopum, decanum et scolasticum simul vel separatim ad premissorum 
executionem plenariam minime sit processum, nos dictorum prelatorum 
et cleri óbedientium supplicationibus inclinati, sententias, statuta et 
mandata, per canonicos ac privationes et collationes beneficiorum per 
Hermannum prefatos contra obedientes eidem Henrico archiepiscopo 
Maguntino et quoscunque alios supradictos clericos et laicos civitatis, 
diocesis et provincie Maguntine de facto prolatas facta et habita seu 
presumpta, et quicquid ex eisdem sententiis, statutis, mandatis, priva- 
tionibus et collationibus vel ob ea secutum est, necnon investituras ef 
concessiones feudorum seu donationes et concessiones quascunque 
quorumcunque bonorum et maxime immobilium spectantium ad pre- 
fatum archiepiscopum et eeclesiam Maguntinam atque hömagia, ligia 
et hominia ac fidelitatis sacramenta, recepta a quibuscunque hominibus 
feudatariis seu vasallis predicte ecclesie Maguntine per dictum archi- 
episcopum Treverensem, canonicos et capitulum eiusdem ecclesie Magun- 
tine seu de mandato vel auctoritate ipsorum communiter vel divisim, 
et quiequid ex eis vel ob ea secutum est, auctoritate apostolica irrita 
fore decernimus, et quatinus de facto processerunt, auctoritate predicta 
in irritum revocamus, eosdem homines feudatarios et vassallos ab 
homagiis, ligiis et iuramentis predictis, tanquam prestitis his, quibus 
prestari de iure non poterant nec debebant, eadem auctoritate penitus 
absolventes ac iuramenta predicta totaliter relaxantes, decernimus 


l 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 131 


quoque prelatos et clerum predictos dicto Henrico archiepiscopo Magun- 
tino obedientes et ceteros subditos clericos et laicos civitatis, diocesis 
et provincie Maguntine sententiis quibuscunque dicti archiepiscopi 
Treverensis sub titulo et pretextu administrationis huiusmodi, cui se 
ingerit et dudum ingessit, ac prefatorum canonicorum et aliorum quo- 
rumeunque iudicum deputatorum vel deputandorum ab ipso archiepis- 
copo Treverensi seu forsan preposito, decano et capitulo supradictis 
prolatis ligari minime potuisse nec posse, et nichilominus eosdem pre- 
latos et clerum obedientes et singulos eorundem de facto privatos auc- 
toritate apostolica restituimus ad beneficia supradicta, illos inobedientes, 
qui sunt in beneficiis eisdem intrusi, amovendo tenore presentium 
penitus ab eisdem. Nulli ergo etc. nostrarum constitutionum revocationis, 
absolutionis, relaxationis et restitutionis infringere etc. Datum Avinione 
Idus Octobris anno secundo. 


1397. März 31. Köln. ! 159. 


Heinrich, Erzbischof von Mainz, bekennt, dass er Friedrich, 
Landgrafen von Thüringen, Markgrafen von Meissen, für die 
Hilfe und das auf 8 Jahre geschlossene Bündnis gelobt habe, dass, 
wenn Erfurt eingenommen und er die Stadt mit denselben Rechten, 
wie sie seine Vorfahren daselbst gehabt, besitsen werde, er dem 
Markgrafen jährlich am Martinstage 500 Mark so lange bezahlen 
wolle, bis 4000 Mark abgetragen seien. Als Bürgen see er: 
Reynhart, Herrn zu Westerburg den ältesten, Rorichen von Oytgen- 
bach, Herrn zu Erensieyn, Johann von Virnemburg, Canonikus 
zu dem dume zu Kollen, und Johannes von Nuenare, die sich 
im Falle der Nichtbezahlung sechs Wochen nach der Mahnung 
zum Einlager in Eisenach verpflichten. 
— Gegeben zu Kolne tusint iar,drihundirt und in dem sibenundrizzi- 
gesten iare, an dem mandage nach mittevasten. 
Or. im Kgl. R. A. zu München. S. d. 
Würdtwein , sub. dipl. IV. p. 301. 


1337. März 31. 160 
Friedrich, Landgraf von Thüringen, verbindet sich auf 8 Jahre 
mit dem Erzbischof Heinrich von Mainz gegen den Erzbischof 
von Trier und die Herren und Städte in Thüringen und auf 
dem Eichsfelde. 

Or. im Kgl. R. A. zu München. S. d. 
Wir Friderich von Gotes gnadin lantgrave zü Düringen, marcgrave 
zü Misne und in dem Ostirlande und herre des landis zu Plizsen, be- 
9% 


132 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


‚kennen üffenlichen an disem kenwerdigen brife, daz wir mit dem er- 
wirdigen herrin und vatere in Gote, herrin Heinriche, erzebischove dez 
heyligen stules zü Mencze, vorbündin sin, und vorbinden uns ime an 
disem keginwerdigen brife achte iar, dy iczünt an tretin, zü allen den 
stüäcken, di hir nach geschriben stan. Daz erste, were ez, daz der 
vorgenante erzebischof Heinrich eynen crig odir eyn urlöge begriffe 
odir ane vinge wyder den byschof von Trire, wider andire herrin, 
wider stete in Düringen odir uf deme Eychysfelde sine viende, iz werin 
leygen odir phaffin, di im unrecht tetin odir biz her getan hettin, dar 
zü schülle wir im helfin innewendik vir wochin, so wir von im gemanit 
wordin mit boten odir mit brifen, mit andirhalb hündirt mannen mit 
helmen zü tegelichem crige uf unser kost und unsern schaden. Were 
iz ouch, daz der vorgenante erzebischof Heinrich odir sine frünt von 
sinen wegin stete odir bürge in Düringen lande odir uf dem Eychsfelde 
besiczen wolde, di im unrechte tetin odir getan hettin, so schülle wir 
im helfin mit virhündirt mannen mit helmen innewendik vir wochin, 
ab iz not were, so wir von im gemanet werdin mit boten odir mit brifen, 
uf unsen schadin und unse kost. Were iz aber, daz wir beydesamet 
frümen nemen fe deme velde, do wir oder ünse frünt bf in ander 
werin, den frümen sülle wir mit inander teylin nach der manczal. 
Wer ouch, daz der vorgenante erzebischof Heinrich ein slos mit unser 
helfe besezse, daz dez stiftes zü Mentze ledecliche were, worde daz ge- 
wunnen, daz scholde sin alleyne sin ane dí gevangin, dl dar uf wordin 
gevangen, und di reysige habe, di sulle wir erlich teylin nach der 
manczal. Beseze wir beyde aber ein slos mit inander, daz nach sin, 
nach unse were, nach von unser keyne zü lene ginge, daz schulle wir 
brechin odir beyde glich teylin, ab wir sin mit inander zü rate werdin, 
und waz da gülde zü gehort. Besezse wir aber ein slos mit dez vor- 
genanten erzebischoves hülfe, daz unser were odir von uns rürte zü 
lehin, worde daz gewupne, daz schülde unse sin ane di gevangin und 
di reysige habe, di schulle wir glich teylen nach der manczal Wer 
aber, daz di stat odir di bürg, di wir besezsin, unser were odir von 
uns rürte zü lehine, sich mit uns sünte, daz gelt, daz von süne gevile 
odir worde, daz schülde uuser alleyne sin. Besezse owch der vorge- 
nante erzebischof Heinrich burge odir stete, burg odir stat, di sin werin 
odir von im und deme stifte zü lehin gingen, süneten sich di mit im, 
daz gelt, daz von der süne gevile, daz scholde sin owch alleyne sin. 
Iz ist.owch by namen geredit, ab wir eyn slos besezsin, daz von deme 
stifte zü lehene ginge, worde daz gewonnen. daz scholde unse herre 
von Mencze binnen drin manden dar nach vorlihen lüten von sülcher 
genozschaft, also di waren, den wir iz an gewonnen odir den selbin, 
. ab wir unsern willen dar zü gebin. Tete daz unse herre von Mencze 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 138 


nieht binnen der frist, so schal man iz dar nach brechin, odir schal iz 
behaldin mit unsern willen; und waz da gülde und rente zü gehórt, 
daz schal im und dem stifte bliben. Vort so schullen alle unse stete 
bürge und 'vestin, di wir in den vorgenanten landen haben, uffin sin 
deme vorgenanten erzebischove Heinrich und allen sinen fründen und 
helferin, iz sint phaffin odir leygin, und dar inne schulle wir sie halden 
und hüsen, ab sie dar inne wanen wollin, und dar us mügen si riten,. 
ab sy wollin uf schaden alle siner viende, iz. si mit name odir mit 
brande sin recht zü erkoberne und zü behaldene. Wir schüllen owch 
deme vorgenanten erzebischove alle di gevangin, di he odir sine frünt 
vahen, behaldin in allen unsen slozsin also lange, daz he si geschacze 
odir sinen willen mit in geschaffe. Owch schulle wir in odir sine frünt 
lazen lesin und kündigen alle sine brife, di her hat von deme stüle zü 
Rome odir im nach werdin mügen, odir von sinen richtern, di im der 
stül zä Rome gegebin hat odir noch gibet, in allen unsern slozsin, und 
da zü sülen im alle unse ammechtlüte beholfin sin mit aller macht 
in sulcher.wiz, also vorgeschriben stat, wanne odir wo si daz gemanet 
werdin. Wer aber, daz der vorgenante erzebischof Heinrich keynen 
man besezse, der unse man were, do di sache in sunderlich an trete, 
sünete her sich mit deme, daz gelt, daz da von gevile, daz schulde sin 
alleyne sin. Vort so schulle wir uns zü nimande vorbinden zü Dä- 
ringen odir uf dem Eychsfelde uf schaden unsers vorgenanten herrin 
Heinrich) erzebischoves zü Mentze. Wir schüllen owch in Düringen odir üf. 
deme Eysfelde keynen siner man odir dinere an grifen, di in dez vor- 
genanten erzebischoves lande odir gebite siczen, wir haben vor erst 
vor im angesprochin, von dem schal her uns rechtes helfin innewendik 
zwen manden, di dar nach aller nest kümen. Tete her uns daz nicht, 
so schal her uns helfin wyder dy selbin mit sulcher macht, also vorgeschriben 
ist. Vort so schal der egenante erzebischof Heinrich eyn geistlich gerichte 
haben in iryme unserm slozse, wo her wil, und di richtere und daz gerichte 
schulle wir beschirmen nach alle ünser macht.  Gesche owch, daz 
zwizsen uns odir unser beyder mannen odir burcmannen odir ymand 
andirs, den unser yclicher billich vorantwertin solde, keyn uflouf worde, 
daz hat unser herre von Mencze uf sine siten gekorn sinen vicedom 
zü Erford den eldirn von Wjtirde und Rorich von Otschinbach, und 
wir uf unse siten Hartüngen von Erfa den eldirn und Bertolde von 
Nassylryde rittere, di schüllen macht haben daz zü richtene nach minne 
odir nach landes rechte, und were, daz an uns gebrochin worde odir 
an den unsern, so schullin di vire in unser eynes slos varen zu Ysenach 
odir zà Gotha, wo wir sy hin verbotin, zü hant so sy gemanet werdin, 
und dannen nimmer kümmen, daz si gerichtet also vorgeschriben stet. 
Wer aber daz an deme vorgenanten erzebischove odir an den sinen 





134 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


gebrochin worde, so schullen aber di vire in sinre slos eynes varen zü 
Erford odir zü Heiligenstat, wo her si hin vorbotet, zü hant so sy ge- 
manet werdin, und nimmer dannen kümen, di brüche sint abegerichtet. 
Und were, daz sich di vire zweyetin undir in ander, so habe wir uf 
beyde siten gekorn zü eyme obirmann Ditheriche Vicedom von Appolde; 
wo der hin gestet, daz sal macht haben und stete bliben. Wer ouch, 
daz der virre scheidelüte keyner abe ginge mit dem tode binnen der 
acht iaren, also unse vorbuntnizse stet, also vorbegriffen ist, odir der 
ubirman, daz God wende, were der under unser, so schülle wir darnach 
binnen eynem manden, alse wir gemant werdin, also eynen güten 
seczin an sine stat; daz selbe schal unse herre von Mencze tün, ab 
daz gesche üf sine siten. Glicherwiz ist iz geredit (imb den obirman, 
daz wir binnen eynen manden darnach schullen und wollin eynen 
andiren seczin eynmütlich an sine stat ane argelist. An allen disen 
vorgeschribenen stückin :so neme wir bY namen us den stül zu 
Rome und daz riche. Dy vorgeschribenen stücke gelobe wir in trüwen 
und habin sy zü den heiligen gesworn, veste und stete zü haldene an 
allerleye argelist deme vorgenanten erzebischove und her uns wider, 
und gebin zü eyme urkunde dar obir disen brif versigelt mit unserm 
grosen ingesigele. Der gegebin und geschriben ist also man zalte nach 
Cristes geburt tusent iar drihundirt iar in deme sybenundrisigisteme 
iare an deme mantage nach deme süntage, also man singet letare 
Jerusalem in der vasten. 


1937. April 28. Erfurt. 161. 


Albert, Bischof von Hippo, befreit die Stadt von dem Inderdikt 
und andern kirchlichen Strafen, in die sie wegen der Gefangen- 
nahme des Dekans Hermann von Bibra gefallen war. 
Or. mit S. im Kgl. St. A. zu M. Daselbst eine zweite gleichlautende 
Ausfertigung, die aber mit IIII Kal. Mai schliesst. 

Frater Albertus, Dei gracia episcopus Yppusensis, executor ad sub- 
scripta a reverendo in Christo patre ac domino, domino Gancelino, 
Albanensi episcopo, sanctissimi in Christo patris ac domini, domini 
Benedicti pape XII. summo penitenciario, de speciali ipsius domini 
pape mandato specialiter deputatus, universis Christi fidelibus, ad quos 
presentes pervenerint, salutem in Domino et notitiam subscriptorum. 
Litteras domini Gancelini penitentiarii predicti vero ipsius sigillo cereo 
oblongo sigillatas, non rasas, non cancellatas, nee in aliqua sui parte 
viciatas, sed prorsus omnibus vicio et suspicione carentes, nobis er 
parte prudentum virorum Gotschalci de Lubelin et Tylonis de Sachsa 
magistrorum consulum, Hermanni de Rinchoven et 'Theoderici dicti 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 185 


Unsothe rectorum ceterorumque magistrorum consulum.. rectorum et 
aliorum consulum opidanorum Erfordensium et nonnullorum aliorum 
laycorum, eorum in hac parte conplicum et fauttorum Moguntine 
dyocesis presentatas recepimus sicut decuit reverenter, quarum tenor 
de verbo ad verbum sequitur sub hac forma: 

Venerabili in Christo patri Dei gracia episcopo Yppusensi, in 
dyocesi Maguntina moram trahenti, Gancelinus, miseracione divina 
episcopus Albanensis, salutem et sinceram in Domino karitatem. lniqui- 
tatis effrenata insolencia filiorum nonnunguam ad transgressionem 
inducit filios equitatis. Sane ex parte Gotscalci de Lubelin et Tylonis 
de Sachsa magistrorum consulum, Hermanni de Rinchoven et Theoderici 
dicti Unsothe rectorum ceterorumque magistrorum consulum, rectorum 
et aliorum consulum opidanorum Erfordensium et nonnullorum aliorum 
laycorum eorum in hac parte complicum et fauttorum Moguntine 
diocesis, nobis oblata peticio continebat, quod olim Hermannus de 
Bybera, presbiter, decanus ecclesie beate Marie dicti loci Erfordensis, 
nequicie spiritu ductus, eisdem magistris consulum, rectoribus, ceteris- 
que consulibus ac conplicibus opidanis opidi Erfordensis predicti in 
personis et bonis nonnullas iniurias et violencias contra Deum et 
iusticiam irrogans, iidem magistri consulum, rectores, consules et eorum 
eonplices ex predictis iniuriis et violenciis non immerito commoti, 
eundem decanum non absque manuum iniectione, Dei timore postposito, 
temere violenta publice et violenter ceperunt, eumque captum secum 
adduxerunt ac pluribus diebus et noctibus detinuerunt, absque alia 
lesione difficili vel enormi carceribus mancipatum, et antequam. rela- 
xarent eundem, ex pacto duos de dicti.. decani fratribus, videlicet 
Heinricum et Hermannum clericos in sacris ordinibus constitutos, de 
ipsorum clerieorum tunc voluntate loco eiusdem decani in ipsorum 
carceralem custodiam receperunt, ipsosque sic captos etiam invitos 
aliquamdiu detinuerunt, quos una cum eodem.. decano postmodum 
restituerunt illesos, propter que excommunicationum sententias et penas 
tam a canone quam per statuta synodalia et provincialia contra tales 
eorumque usque ad quartam generacionem posteros vel alias quomodo- 
libet generaliter promulgatas incurrisse noscuntur. Vero cum magistri 
consulum, rectores, consules, conplices et alii supradicti propter gwerras, 
viarum discrimina eorumque multitudinem ad sedem apostolicam 
nequeant personaliter accedere, absolucionis super hoc beneficium 
optinendum, fecerunt humiliter supplicari, eis in hac parte de oportuno 
remedio per sedem eandem misericorditer provideri. Nos igitur suppli- 
cacionibus huiusmodi, quatenus cum Deo possimus, benignius annuentes 
auetoritate Domini pape, cuius penitentiarie curam gerimus, et de eius 
speciali mandato super hoc vive vocis oraculo nobis facto, circum- 


136 Geschichtequellen der Prov. Sachsen, 


spectioni vestre committimus, quatenus, si est ita, postquam dictis.. 
decano eiusque fratribus iniuriam passis, si non satisfecerunt, ad: vestri 
ordinacionem sive arbitrium satisfecerint competenter, prenominatos 
magistros consulum, rectores, consules ac eorum utriusque sexus 
conplices ac omnes alios et singulos culpabiles in premissis, a dictis 
excommunicationum sentenciis et penis absolvatis in forma ecclesie 
consueta, et, ipsorum culpa diligenter considerata, iniungatis inde 
eorum cuilibet auctoritate predicta penitentiam salutarem et alia, que 
de iure fuerint iniungenda. Datum Avinione XIIII. Kal. Ianuarii, 
pontificatus domini Benedicti pape XII. anno secundo. 

Nos igitur hiis litteris sic receptis ad instanciam G. d. L. et Th. 
d. S. magistrorum consulum, H. de R. et Th. dicti Unsote rectorum, 
ceterorumque magistrorum consulum, rectorum et aliorum consulum 
opidanorum Erfordensium et nonnullorum aliorum laycorum eorum in hac 
parte conplicum et fauttorum predictorum nobis humiliter supplicantium, 
ut iuxta formam nobis traditam ad absolucionem sibi asuprascriptis penis et 
sentenciis impendendam procedere dignaremur, ipsorum super hoc inclinati 
precibus ad execucionem et expedicionem nobis per suprascriptas litteras 
commissi negocii procedere cupientes, inspectis et examinatis eisdem litteris 
diligenter, inquisita et inventa cum diligencia veritate super satis- 
factione competenti inpensa, supra scriptis dominis H. decano, H. et H 
suis fratribus iniuriam passis, prout in suprascriptis locis est expressum, 
ac aliis condicionibus et clausulis ipsis litteris insertis, necnon aliis in 
huiusmodi negocio inquirendis, sapientum | communicato consilio et 
observatis aliis observandis, prefatos G. et Th. magistros consulum, 
H. et Th. rectores ceterosque magistros consulum, rectores et alios 
consules, opidanos Erfordenses et nonnullos alios laycos eorum im hac 
parte utriusque sexus conplices et fauttores, ac omnes alios et singulos 
culpabiles in premissis ab excommunicationum sentenciis et penis, tam 
a canone quam per statuta synodalia et provincialia contra eos eorumque 
usque ad quartam generacionem posteros vel alias quomodolibet gene- 
raliter promulgatas, quas incurrisse noscuntur, prout in suprascriptis 
litteris est expressum, auctoritate predicti domini Gancelini penitenciarii, 
immo verius apostolica nobis tradita in hac parte absolvimus in Dei 
nomine in hiis scriptis, salutari penitencia ipsis et eorum cuilibet 
ipsorum culpa exigente et aliis iniungendis de iure nobis auctoritate 
predicta in posterum reservatis. Datum Erfordie anno Domini millesimo 
trecentesimo tricesimo septimo, quarto Kal Maii, hoc est XXVIII. die 
mensis Aprilis, eiusdem diei hora sexta, indictione quinta, pontificatus 
Sanctissimi in Christo patris ac domiui, domini Benedicti, digna Dei 
providencia pape XII. anno tertio, in choro monasterii fratrum Minorum 
Erfordensium Moguntine diocesis, presentibus religiosis viris, magistro 














Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 137 


Henrico de Vrymaria, sacre theologie professore fratrum Heremitarum, 
ordinis sancti Augustini, Ludewico de Flaticheim ordinis Minorum 
lectore, Oristano de Girspeche cursore ordinis Predicatorum fratribus, 
ac honorabilibus viris magistris Heinrico de Heylgenstad officiali et 
canonico sancte Marie, Alberto de Vichsberg scolastico, Burchardo de 
de Mulhusen canonico S. Severi ecclesiarum Erfordensium, Theoderico 
de Schernberg, Iacobo de Nuenburg iurisperitis, et Conrado de Tannen- 
rode, perpetuo cappellano capelle sancti Iohannis in Nova civitate, et 
alis quampluribus clericis et laycis fidedignis testibus ad premissa 
vocatis et rogatis. In quorum omnium premissorum testimonium et 
certitudinem. pleniorem presentes litteras nostras per Syffridum de 
Rychen publieum notarium infrascriptum scribi et in formam instru- 
menti publici redigi mandavimus, nostrique sigilli fecimus appensione 
muniri. 

Et Ego Syffridus dictus de Rychen, Moguntine diocesis publicus 
imperiali auctoritate notarius, quia prescripte absolucioni , publicacioni, 
recitacioni ac omnibus et singulis in ipsa contentis, enarratis et factis 
per venerabilem in Christo patrem ac dominum, dominum Albertum 
episcopum Yppusensem predictum, una cum prenotatis testibus presens 
interfui, vidi et audivi, ideo de mandato ipsius domini episcopi ao ad 
requisicionem et rogatum prudentum virorum magistrorum consulum 
et consulum civitatis Erfordensis fideliter de verbo ad verbum conscripsi 
et in hanc publicam formam redegi, quem meo signo solito et consueto 
signavi. Actum et datum anno, indictione, mense, die, hora, loco et 
pontificatu prenotatis. . 


1397. Juni 16. Frankfurt. 162. 
Ludwig, römischer Kaiser, bestätigt die Freiheiten der Stadt Erfurt, 
besonders das Privilegium, dass die Bürger nicht vor auswärtige 
Gerichte gesogen werden sollen, so lange sie Recht vor dem Ge 
richt in Erfurt nicht verweigern. 

Or. mit S. im Kgl. St. A. zu M, 

Falckenstein, Hist, v. Erfurt S. 216. 

Lünig, D. Reichsurchiv, p. spec. cont. II, S. 441. 
BRJ. Nr. 1835, 

Ludowicus, Dei gratia Romanorum imperator semper augustus, 
universis sacri Romani imperii fidelibus presentes litteras inspecturis 
gratiam suam et omne bonum. Totiens regie celsitudinis sceptrum ex- 
tollitur altius et ipsius status solidatur solidius, quotiens fidelium 
devotorum vota benigno respiciuntur affectu et ad ipsorum commoditates 
augendas gratiosa protectio principis invenitur. Nos itaque attendentes 


158 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


et considerantes grata et utilia servicia ac puram et sinceram devotionem, 
quam cives Erfordenses fideles nostri dilecti et communitas ibidem 
habuerunt et hactenus impendiderunt sacrosancto Romano imperio et 
maxime predecessoribus nostris dive et inclite recordationis, Friderico 
Romanorum imperatori et Rudolfo, avo nostro, Romanorum regi, prout 
ex ipsorum privilegiis cognovimus evidenter, et que nobis et successoribus 
nostris impendere poterunt in futurum, ipsis.. civibus ac.. universis 
et singulis de communitate ipsorum, ut ad ea, que honoris imperii sunt 
atque nostri, in antea promptiori studio et ferventioribus animis se 
disponant, concedimus et ex speciali imperiali clementia indulgemus et 
in hae parte ipsos specialiter privilegiamus, ut nullus.. princeps,.. 
comes,.. ministerialis,.. miles seu .cuiuscunque alias conditionis 
existat, ipsos vel aliquem ipsorum capere vel impignorare possit, vel 
in personis aut rebus ipsorum occupare, choartare, turbare vel aliqualiter 
molestare occasione nostri vel ecclesie Moguntine aut archiepiscoporum 
ecclesie eiusdem, qui tunc pro tempore fuerit, seu alterius cuiuscunque 
persone, aut pro debitis, in quibus nos seu archiepiscopi predicte 
ecclesie. Moguntine aut quevis alie persone eisdem.. principibus, .. 
comitibus, .. ministerialibus, . . militibus seu aliis quibuscunque, 
sumus vel fuerimus obligati, dummodo predicti cives de se conquerentibus 
et causas contra ipsos movere volentibus parati sint, iuxta tenorem 
privilegiorum suorum coram suis iudicibus competentibus exhibere 
iusticie complementum, et etiam ipsi iudices de ipsis parati fuerint, 
querelantibus iustitiam exhibere. Nulli ergo omnino hominum liceat 
hane nostram donationem et gratiam infringere, vel ei ausu temerario 
contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, penam viginti 
librarum auri puri se noverit incursurum, quarum medietatem camere 
nostre, reliquam vero iniuriam passis volumus applicari In cuius 
rei testimonium presentes conscribi et nostre maiestatis sigillo iussimus 
communiri. Datum in oppido nostro Franchenfurt in crastino beati 
Viti anno Domini millesimo trecentesimo tricesimo septimo, regni 
nostri anno vicesimo tertio, imperii vero decimo. 


1337. Juli 6. Aschaffenburg. 163. 
Heinrich, Erzbischof von Maine, befiehlt bei schwerer Strafe dem 
Clerus des Marienstiftes, sowie dem Rute und dem Schultheissen 
seiner Stadt Erfurt den gerichtlichen Urteilen des Mainzer. Dom- 
herrn und Propstes des Marienstiftes, Johann von Trier, pünkt- 
liche Folge au leisten. 

Würdtwein, ‚Dioc. Mag. in archid. dist. XI. S. 238. 
Henricus, Dei et apostolice sedis gratia sancte Maguntine sedis 
archiepiscopus, sacri imperii per Germaniam archicancellarius, universis 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 139 


et singulis abbatibus, prioribus, prepositis, decanis, archipresbyteris 
camerariis, plebanis, viceplebanis ceterisque clericis et laicis per preposi- 
turam ecclesie s. Marie Erfordiensis constitutis, et specialiter ma- 
gistratui et consulibus seultetoque civitatis nostre Erfordiensis devotis 
sive dilectis salutem et sinceram in Domino caritatem.  Significavit 
nobis honorabilis vir Iohannes de Treveri, canonicus Maguntinus, vester 
et dicte prepositure prepositus, devotus noster dilectus, quod nonnulli 
ex vobis propter nostros et nostrorum in hac parte commissariorum seu 
iudicum sententias et processus ab ipsius obedientia recesserunt, nobis 
humiliter supplicando, sibi super hoc de oportuno remedio provideri. 
Nos igitur suis supplicationibus favorabiliter annuentes, vobis omnibus 
et singulis, qui ab ipsius obedientia recessistis, sub pena excommuni- 
cationis late sententie, quam in vos et quemlibet vestrum, si non fe- 
ceritis quod mandamus, canonica trium dierum monitione premissa, 
ferimus in hiis scriptis, districte precipiendo mandamus, quatenus 
ad obedientiam dicti prepositi, non obstantibus sententiis et processibus 
quibuscunqne, per nos seu per nostros commissarios vel iudices contra 
dictum prepositum ac sibi obedientes prolatis, quos quidem processus et 
sententias omnes ex certis causis nos ad hoc moventibus revocavimus 
ac presentibus revocamus, redire curetis, suis ac sui officialis monitis 
et preceptis fideliter intendentes, alioquin sententias, quas iidem pre- 
positus et officialis rite tulerint in rebelles, faciemus usque ad satis- 
factionem condignam inviolabiliter observari, omnes nichilominus com- 
missarios seu iudices, a nobis vel alio quocunque, preposito predicto 
duntaxat excepto, in dicta prepositura hactenus constitutos et iuris- 
dictionem eisdem per nos commissam revocavimus ac presentibus revo- 
camus. Datum Aschaffenburg II. Non. lulii anno Domini M.CCC. XXXVII. 


1337. Juli 13. 164. 


Heinrich, Marschall von Divorthe, bestätigt der Bartholomäuskirche 
in Erfurt den Besitz einiger Zinsen von Ländereien zu Schoppen- 
dorf, welche Johannes von Grunstete, sein Lehensmann, derselben 
geschenkt hatte. 

Or. mit S. im E. A. 


Nos Henricus, marschalcus de Divorthe, universis has litteras visuris 
et audituris cupimus fore notum, quod pensionem, sitam in bonis ara- 
bilibus pertinentibus in villam Schopphindorf, quam Iohannes dictus 
de Grunstete iure feodali à nobis tenuit et possedit, videlicet dimidium 
maldrum avene Erfordensis mensure, sex solidos Erfordensium denariorum, 
quod maldrum dimidium et sex solidos iamdictos dare et solvere fratres 
dicti Weyner cum duobus pullis debent* quolibet festo Michahelis; pertinen- 


140 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


tibus ad pensionem memoratam, quam pensionem idem Iohannes Grun- 
stete predictus pro remedio anime sue legavit ad parrochiam beati 
Bartholomei Erfordie ob petitiones procuratorum iam dicte parrochie. 
s. Bartholomei, videlicet Martini de Waldindorf, Heinrici de Holtzhusen; 
pensionem huiusmodi sitam in bonis memoratis ac ipsa bona memorate 
parrochie damus et appropriamus, resignavimus et presentibus resig- 
namus, nibil nostri dominii seu consuetudinis reservantes, transferentes 
in dictam parrochiam omne ius, omne dominium, quod nobis et nostris 
heredibus et successoribus hactenus competebat et competiit ab antiquo, 
renunciantes omnibus accessionibus, inpetitionibus, iuribus et causis, nobis 
competentibus simpliciter presentibus et in commune, appellationibus, 
omnibus exceptionibus et specialiter exceptioni doli mali ac legi dicenti, 
generalem renunciationem non valere, beneficio restitutionis in integrum, 
actioni in factum, conditioni ob causam vel sine causa et generaliter et 
specialiter, omni iuris auxilio nobis salvo canonici vel civilis, quo premissa 
vel premissorum aliquid posset inposterum viciari, cassari quomodolibet 
vel rescindi, dantes ipsi parrochie et procuratoribus eius, Martino Wal- 
dindorf et Henrico Holczhusen, hanc litteram nostro sigillo firmiter 
communitam in testimonium super eo. Testes huius rei sunt plebanus 
Rudolfus de Northusen, Henricus Hartisleybin de Grunstete, Henricus 
de Welingen, Ludewicus scultetus de Wymar, Iohannes Emmichen, 
Hermannus de Grunstete, Tytzelo Biltersleybin et alii quam plures fide 
digni. Datum et actum anno Domini M^CCO XXXVII. in die Mar- 
garete virginis et martiris. 
* Or. hat sollent. 


1837. August 30. 165. 
Der propsteiliche Offisial des Marienstiftes in Erfurt und magister 
Ludewicus de Meckebach, canonicus ecclesie s. Marie et plebanus 
ecclesie s. Viti Erfordensis, bekennen, dass Gotschalkus et Her- 
manus, filii quondam Bertoldi Elrici, civis Erfordensis, einen Altar 
in der genannten Vitikirche zu einer ewigen Vikarie su Ehren 
ss. Andree, lohannis evangeliste apostoli, Katherine et Barbare 
gestiftet und mit 3 Hufen und 3 Höfen zu Retebecke maior, einer 
halben Hufe und einer Wiese zu Malsleiben dotiert haben. Sie 
ordnen den Gottesdienst an dem Altar dahin, dass er ohne Schaden 
des Plebans gehalten werde, dem alle in der Kirche und vom 
Kirchhof fallenden Opfer allein gehören sollen. Die Präsentation 
des Vikars, der ein Priester sein muss, haben sich die Stifter und 
deren Erben vorbehalten. Zu dieser Stiftung geben ihre Zustimmung 
der oben genannte magister Ludewicus de Mekebach, verus plebanus, 
Jan Faber und Hermannus de Rinkoven, Alfermánner der Vitikirche. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 141 


Testes: Bertoldus de Hersfeldia, viceplebanus ecclesie s. Viti, 
Hermannus de Artern, vicarius ecclesie s. Marie, magister Hermannus 
de Ilmene, Heinricus de Mannstete, Hermannus Theytzerre, Nicolaus 
do Eylbrechtisgehoven iunior, Cristanus Franke, Conradus Waynman, 
Hermannus Wynthain, Albertus de Kongisbrucken, Heinricus de 
Omnibus sanctis parochiales ecclesie s. Viti, qui omnes consentiunt, 
Conradus de Frankenhusen, Iohannes de Kamburg sacerdos, Theodericus 
filius Iohannis Fabri,'et Conradus Oleator. 

Datum anno Domini M.CCC.XXX VIL, III. Kal Septembris. 

Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d, 


1337. September 4. 166. 


Der Hat von Erfurt beurkundet die Stiftung einer ewigen Messe 
in dem Martinshospitale durch den Hospitalmeister Herdeyn von 
Arnstete. 

Or. mit S. im Kgl. St. A. zu M. 

Wir Segehart Hotterman, Iohannes von Appolde, Kune von Herfers- 
leybin ratismeistere, Gocze Kerlinger, Gunczel irn Wachsmudis, Heinrich 
von Wynrisleibin, Sybolt von Stetin, Dytherich von Smedestete, Lüdewig 
von Ilmene, Conrad von Alch, Tytherich von Topfstete, Heinrich 
Rosinczwig, Heinrich von Rodestok, Herman genant Ryche, Tyczel 
von dem Steine, Albrecht Gutgemach, Aple von Munre, Gertwig von 
Swerborn, Cunrad von Drevorte, Bertholt von Collede, Cunrad Mondener, 
Heinrich von Andesleybin, Peter von Stuternheym der rat, Gunther 
von Tustorf, Gunther genannt Bok, Gunter von Tanrode und Heinrich 
von Erch, die fire von der gemeynde der stad zu Erforte, bekennen 
uffinlichen an desem keginwertigin brive, daz wenne der bescheidin 
man, ir Gunther genannt irn Herdeyns von Arnstete, der meyster was 
des spetals, daz bedacht und besinnet hat, daz daz gut ist und nuze, 
daz man vorgenclich güt umme ewig gebe, also hat der selbe ir 
Gunther von syme gute, daz her hat zu Rudinstete unde zu Cranich- 
born, driezen malder kornes unde gerstin an eyn firteyl gemacht 
zu eyner ewigin messe, di man haltin sal ewiclichin zu dem nuwiu 
altare, der da gemacht ist in deme vorgenanten spetale. Der korngulde 
sal gevallin von dren hufin zu Rudinstete nun malder kornes und 
gerstin, die sal der spetal gebin alle yar deme, der die Messe 
heldet, und von eyner hufe zcu Cranichborn, di ir Cunrad Hugeldes 
erbeytet und hat, sullin gevallin alle yar czwey malder kornes unde 
sybin firteyl gerstin. Unde daz gut sal und wel ir Gunther habin 
die wile daz her lebit. Und die selbin Messe, die her yezunt 
gelegin hat Hermanne seiner swester sones kynde, ab daz selbe 
kynt vorvile, so sal her ouch eyme andern, der des werdig ist oder 





142 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


were, wanne die selbe messe ledig wert, der ein prister sie, lyn, die 
wile daz der selbe ir Gunther Jebit. Vorvile ouch ir Gunther vorgenant 
er, danne daz kynt prister wirt, so sal daz selbe kynt eynen andern 
herrin und einen prister habin, der die messe alle tage halde alse 
lange, wan daz is selber prister wirt. Und welcheme pristere sie ge- 
legin wirt oder worde, der soll die Messe alle tage haldin. Her sal 
ouch in dem vorgenanten spitale zu mettene, messe, vespern und zu 
alin geczitin, alse gewonlich ist, mit andern pristern und herrin da 
selbins keginwertig sin unde syne czit mit on haldin und nergin mer. 
Unde wanne oüch der selbe ir Gunther irn Herdeynes vorgenant von 
derre werlde vorscheydit, so sal die messe czwene.. ratismeistere die 
eldestin, die des yares sin, und der firre mit on ouch die eldestin lyn, 
wanne und wie dicke die ledig wert. Czu eyner grozern sycherkeyt und 
grosern vestenunge alle desir vorgescrebin rede, so gebe wir darubir 
desin bryf vorsegelt mit der stad insegele zü Erforte. Der gegebin ist, do 
man czalte nach Godes gebürte driczenhundert yar in deme sybin und 
drissigisten yare, an der nestin mittewochin nach sente Egidius tage. 


1337. Oktober 2. 167. 
Reinhard von Westerburg, Domherr zu Cóln, hebt als Subexe- 
cutor des Erzbischofs Heinrich von Cöln und Genossen das Inter- 
dikt auf, welches dieselben über Rat und Bürgerschaft zu Erfurt 
wegen ihrer Anhänglichkeit an das Domkupitel zu Mains gegen 
den Erzbischof Heinrich verhängt hatten. 

Or. im D. A. S.d. 

Reinhardus de Westirburg, canonicus ecclesie Coloniensis, subexe- 
cutor a quondam domino Emerchone, preposito ecclesie Zeflicensis 
Coloniensis diocesis executore una cum bone memorie domino Heinrico, 
archiepiscopo Coloniensi, ac venerabili patre, domino .. episcopo Leo- 
diensi, cum clausula, quatenus vos omnes aut duo vel unus vestrum 
per vos seu alium vel alios etc.* in negotio provisionis reverendi in 
Christo patris et domini, domini Heinrici, s. Maguntine sedis archiepis- 
copi, suis in hac parte collegis a sede apostolica specialiter deputatus, 
dilectis in Christo .. abbatibus, .. prepositis, .. prelatis, .. plebanis,.. 
viceplebanis, .. vicariis monasteriorum et ecclesiarum per civitatem 
et dyocesim Moguntinam constitutis, necnon omnibus et singulis, quos 
presens tangit negotium vel tangere potuit in futurum, quibus presentes 
exhibite fuerint, salutem in Domino cum indubitata noticia subserip- 
torum. Cum bone memorie dominus Heinricus, archiepiscopus Coloni- 
ensis, et quondam prepositus Zeflicensis, executores prenominati, contra 
honorabiles viros dominos prepositum, decanum et capitulum ecclesie 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 143 


Maguntine necnon omnes et singulos prelatos, clericos et laicos civi- 
tatis et dyocesis Maguntine, qui prefato Heinrico archiepiscopo Maguntino, 
tamquam eorum vero archiepiscopo et animarum suarum pastori, non 
obedire curarent, per sententias suspensionis et excommunicationis in 
personas et interdicti in loca dudum processisse noscantur, nunc autem 
memorati .. prepositus, .. decanus et capitulum ac ceteri prelati, clerici 
et laici civitatis et dyocesis Maguntine eidem domino Heinrico, tan- 
quam suo archiepiscopo et animarum suarum pastori obediant efficaciter 
et intendant, nos quoque attendentes, quod bonarum mentium est 
culpam timere, ubi culpa non est, ad instantes supplicationes honora- 
bilium virorum dominorum.. prepositi,.. decani et capituli ecclesie 
Maguntine ac totius cleri civitatis et dyocesis Maguntine, dieto capitulo 
tunc adherentes, nunc vero eidem domino Heinrico tamquam  archi- 
episcopo Maguntino devote obedientium et obedientes factas, qui me- 
tuunt se et eorum quemlibet sententias suspensionis et excommunica- 
tionis ratione prioris inobedientie in personas suas incurrisse et eorum loca 
ecclesiastico supposita interdicto prefatos. . prepositum, . . decanum et capi- 
tulum universosque et singulos clericos, religiosos et seculares, ac laicos 
utriusque sexus, cuiuscunque status vel conditionis existant civitatis 
et dyocesis Maguntine, ac etiam magistros consulum,.. consules et 
cives, necnon incolas Erfordenses. et aliorum opidorum et locorum 
dyocesis Moguntine utriusque sexus et eorum quemlibet, qui eidem 
domirio nostro archiepiscopo Maguntino tunc non obediverunt, nunc 
obediunt et: intendunt, auctoritate nobis in hac parte commissa iuxta 
formam ecclesie a sententiis excommunicationum, quas et si quas ran- 
core dicte inobedientie incurrerunt, absolvendos duximus et ad cautelam 
absolvimus in hiis scriptis, necnon suspensionis divinorum auctoritate 
et ex causa predictis prolata tollimus similiter ad cautelam, interdicti 
sententias presentibus relaxamus, mandantes vobis et cuilibet vestrum, 
ad quos presentes pervenerint, et prout requisiti fueritis, sub pena 
suspensionis ab officiis divinorum, quatenus.. prepositum,.. decanum 
et capitulum ecclesie Maguntine necnon omnes et singulos .. prelatos, 
clericos, religiosos et seculares, ac laicos utriusque sexus, cuiuscunque 
conditionis vel status existant, civitatis et diocesis Maguntine predictos 
ac etiam.. magistros consulum,.. consules et cives, necnon incolas 
Erfordenses ac aliorum opidorum et locorum dicte Moguntine dyocesis 
utriusque sexus et quemlibet eorum prescriptos in ecclesiis vestris et 
alibi, ubi oportunum fuerit, absolutos et sententias suspensionis divi- 
norum et interdicti relaxatas, ut premittitur, publice nuntietis. Reddan- 
tur littere sigillate in signum executionis facte. Datum anno Domini 
M. CCC. X X XVIL, in crastino beati Remigii. 
* So im Or. 


144 .  Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


1337. Oktober 24. Ehrenfels. 168. 
Heinrich, Erzbischof von Mainz, widerruft alle während seines 
Streites mit seinem Domkapitel erlassenen Strafurteile und stellt 
alles in. den alten Stand. 

Or. mit S. im D. A. 

Heinricus, Dei gratia s. Maguntine sedis archiepiscopus sacri imperii 
per Germaniam archicancellarius, dilectis in Christo abbatibus, prepo- 
sitis, decanis, prelatis, plebanis, viceplebanis et vicariis monasteriorum et 
ecclesiarum per civitatem et dioecesim Maguntinas constitutis, quibus 
presentes exhibite fuerint, salutem in Domino cum indubitata noticia 
subscriptorum. Omnes et singulas privationum sententias de digni- 
tatibus, personatibus, officiis, canonicatibus, prebendis et aliis beneficiis 
ecclesiasticis cum cura vel sine cura quibuscunque a tempore litis inter 
nos ex una, et honorabiles viros prepositum, decanum et capitulum 
nostrum Maguntinum super provisone ecclesie nostre Maguntine ex 
altera parte habite, per nos seu auctoritate nostra contra prelatos et 
clericos quoscunque, qui dicto nostro capitulo tempore litis huiusmodi 
adherebant, latas ac etiam processus quoscunque super hiis ac ipsorum 
occasione per nos seu commissarios vel executores nostros generaliter 
Seu specialiter deputatos a nobis habitos et factos; necnon omnes et 
singulas collationes ac provisiones de dictis dignitatibus, personatibus 
et beneficiis personis quibuscunque occasione privätionum huiusmodi 
per nos seu nostros in hac parte commissarios ac tempore pretacte 
litis. factas ac etiam omnia et singula in dictorum prelatorum et cleri- 
corum gravamen et preiudicium quomodolibet acceptata ex certis et 
rationabilibus causis nos ad hoc moventibus cassavimus, irritavimus, 
revocavimus, cassamus, irritamus, ac tenore presentium revocamus, 
eosdem prelatos et clericos ac quemlibet ipsorum ad dignitates, per- 
sonatus et beneficia, quibus, ut premittitur, privati fuerant, plene 
restituendos ac in statum pristinum reponendos fore auctoritate presen- 
tium  declarantes, omnem nichilominus potestatem circa premissa 
pretaetis executoribus et commissariis sub quacunque forma verborum 
per nos traditam, presentibus revocantes. Inhibemus insuper memoratis 
personis, ne deinceps dictis provisionibus, collationibus aut processibus, 
super eis habitis, utantur, aut se de dignitatibus et beneficiis predictis 
occasione provisionum et collationum huiusmodi aliquatenus intromittant. 
Nos enim quidquid contra premissa vel eorum aliquod a quocunque in 
dictorum prelatorum et clericorum preiudicium attemptatum fuerit, 
decrevimus irritum. et inane. Datum Erenvels IX. Kal Novembris 
anno Domini M. CCC. X XXVII. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt, II. Theil. 145 


1337. October 27. Ehrenfels. 169. 


Heinrich, Erzbischof von Maine, ernennt und bevollmächtigt zwei 
Commissarien zur. Herstellung des kirchlichen Friedens in Hessen 
und Thüringen. 

Or. im D. A. S. d, 


Heinricus. Dei gratia s. Maguntine sedis archiepiscopus, sacri 
imperii per Germaniam archicancellarius, dilectis sibi in Christo Luppoldo 
de Bebinburg, canonico Moguntinensis, et Conrado de Spigelberg, canonico 
Aschaffinburgensis ecclesiarum, salutem in Domino. Incumbunt nobis 
sollicitudinis studia, ut ecclesia nostra Maguntina in Hassie et Thuringie 
partibus in spiritualibus prospere gubernetur ac omnis dissensionis 
materia inter prelatos et clerum predictarum partium, proch dolor! iam 
dudum exorta, salubriter sopiatur. De vestre igitur circumspectionis 
industria specialem in Domino fiduciam obtinentes, vos et quemlibet 
vestrum in solidum, ita quod non sit melior conditio occupantis et, 
quod per unum ceptum fuerit, per alium persequi valeat et finiri, 
nostros in predictis Hassie et Thuringie partibus in spiritualibus vicarios 
et commissarios generales ordinamus et facimus in hiis scriptis, dantes 
vobis et cuilibet vestrum plenam et liberam potestatem, personas 
ecclesiasticas, cuiuscunque dignitatis, status, conditionis aut preeminentie 
existant predictarum partium, convocandi, concordandi de criminibus 
ecclesiasticis et statu ipsorum, inquirendi statum earum, reformandi de 
causis quibuscunque, ad forum ecclesiasticum spectantibus cognos- 
cendi, personas ecclesiasticas et seculares in ipsis partibus a quibus- 
eunque excommunicationis et suspensionis sententiis, a quibus nos 
ipsos de iure possemus absolvere, iuxta formam ecclesie absolvendi, 
eum eisdem in casibus, nobis a iure concessis, ratione previa dispen- 
sandi, personas inobedientes corrigendi, commissarium seu commissarios, 
procuratorem vel procuratores, per nos in predictis partibus constitutos, 
revocandi et alium seu alios constituendi, seu ipsis adiungendi, quando 
et quotiens eis vel eorum alteri pro nostra et ecclesie nostre utilitate 
videbitur expedire, excommunieationis, suspensionis et interdicti senten- 
tias fulminandi, et, quas rite tuleritis in rebelles, faciemus auctore 
Domino inviolabiliter observare, necnon omnia alia et singula faciendi, 
que in premissis seu premissorum quolibet fuerint oportuna et que 
nos facere possemus, si ibidem essemus personaliter constituti. Etiam 
8i mandatum exigant speciale, promittentes nos ratum et gratum habi- 
turi, quidquid per prefatos nostros vicarios et commissarios seu ipsorum 
alterum vel constitutum seu constituendum ab eis seu eorum altero 
in premissis seu premissorum quolibet actum fuerit sive gestum. 
Datum Erenvels, Vl. Kal. Novembr., anno Domini M.CCC.X X X.V1I. 


Geschiehtag. d. Pr. B. Erfurt 3. XXIV. 10 


146 .  Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1338. Januar 5. Themar. 170. 


Boppo, Graf von Henneberg, erteilt einen Schuts- und Geleits- 
brief allen durch sein Gebiet reisenden Handelsleuten. 


Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d. 


Nos Boppo, Dei gratia comes de Hennimberg, recognoscimus tenore 
presentium publice universis, quod omnibus et singulis, per nostri 
districtus terminos ratione negociandi transire volentibus, ab hinc usque 
ad festum beate Walpurge proximum, et deinde ad unius anni spatium 
continuum, pro nobis et omnibus nobis intendentibus, damus securi- 
tatem ducatus atque conductus, volentes eos pro nostrarum virium 
possibilitate in persona et rebus eorum quibuscunque illesos interim 
preservare, qualibet vara propulsata. In cuius ducatus et conductus 
testimonium nostrum sigillum presentibus duximus appendendum. 
Datum Theimar, anno Domini M.CCC. X X XVIII. in vigilia Epiphanie. 


1338. Januar 7. 171. 


Heinrich, Erzbischof von Mainz, und das Domkapitel daselbst 
quittieren dem Rat zu Erfurt über 1500 Mark Sühnegeld. 


Or. mit 2 S. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Heinrich, von Gots gnaden des heilgen stules zu Mencze 
erczebischof, des heilgen riches durch dutsche lant erezecanzeler, Bartholin 
probist, Iohan dechant und der .. capittel gemeine des stiftes zu Mencze, 
bekennen uffenliche an desim geinwortigen briefe und tun kunt allen 
luten, die in sehen oder horen lesen, daz die wisen bescheiden lüte, 
die.. ratesmeyster, der.. rat und die burgere gemeinliche unser stat 
zu Erforte geleistet habin funfzehen hundert marg lodiges silbers 
Erfortesches gewichtes, der si uns funfhundert uff sante Walpurge tag 
und tusent uff sante Martinstag, di nest vorgangen sint, geleistet suldin 
habin und bezalt von der süne wegin, die nüweliche zwischen unserme 
vorgenanten stifte von Mencze und den egenanten burgern getedinget 
wart und gemachit. Darum sagen wir die selben burger der vorgenanten 
fuufzehen hundert marg genczliche ledig, los und quyt an desem 
geinwortigen briefen. Und ob wir oder iemant von unser wegin uff 
dazselbe gelt keinen schaden oder kost getan hette oder getragen, dar 
uff verzihen ouch wir luterlichen an desem selbin briefe ane argelist, 
den wir zu eime gezugnisse mit unsern grozen ingesegiln besegilt han 
segeben den vorgenanten burgern von Erforte, der gegebin ist nach 
(ots geburte, do man zalte tusent iar druhundert iar in dem achten 
und drizegisten iare an den nesten tage nach dem czwelftin tage. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 147 


1338. Februar 2. Aschaffenburg. 172. 


Heinrich, Ersbischof von Mainz, weist die Stadt Erfurt an, die 
1000 Mark, welche sie ihm noch schuldig war, an die Grafen 
Günther und Heinrich von Schwarzlurg gu bezahlen. 


Or. mit 2 S. ım Kgl. St. A. zu M. 
Höfer, I. c. Nr. 204. 


Wir Henrich, von Gotis gnaden des heiligen stules zu Mentze 
ertzebischof, des heiligen romischen riches in dutschen landen ercze- 
canceller, kundigen uch, den ratismeistern, dem gemeynen rate und 
den burgern unser stat zu Erforte, unsen liben getruwen, daz wir mit 
willen und wizzen der erbern lute Bertholin probistes, Johan dechans 
und des gemeinen capitels unsirs stiftes zu Mencze die tusint marg 
silbers, di ir uns und unsirme stifte nu uf sante Martinns tag, der 
allernest kummet, bezalen und geilden sullet, als von der sune wegen, 
die zuschen dem erwerdigen in Gote vatere und heren, hern Balde- 
wine, erezebischof zu Tryre, und unsirme vorgenanten capitele zu Menceze 
uf eyne siten und uch uf die andern siten geredt und geteidingit ist, 
den edeln luten Gunther und Henriche, sines bruder sün, grafen von 
Swarzburg, herren zu Arnstete, und iren erben bescheiden und be- 
wist han, vor tusint marg silbers, die sie uns an gereitem geilde ge- 
legen han. Und wan ir di vorgenanten tusint marg in oder iren erben 
bezalt oder vorgeilt, so sage wir uch derselben qwit, ledig und los mit 
disem kenwerdigen brife Und wir Bertholin probist, Johan dechant 
und daz gemeyne capitel zu Mentze bekennen uffenliche an dissem 
brife, daz di vorgenante bewisunge uf die tusint marg und die qwi- 
tunge derselben tusint marke geschen ist mit unsirme wizzen und 
willen. Und zu einer stetekeit diser vorgeschriben dinge, so han wir 
Henrich, ertzebischof tzu Mentze vorgenant, wir B. probist, J. dechand 
und daz gemeyne capitel zu Mentze unser insegele an disen brif ge- 
hangen, der gegebin ist zu Assaffenburg, do man zalte noch Cristus 
gebürte driezenhundirt iar darnach in dem achte und drizzigsten iare 
an unser frowen tage lichtmesse. 


1338. Februar 13. 173. 


. Henrich von Gebese, Ritter, bekennt, dass er den Ratsmeistern, 
dem Hat und den Bürgern eu Erfurt eine bei Gebesce gelegene 
Wiese die 36 Acker hält, für 18 Mark lötigen Silbers verkauft 
habe, doch so, dass nach Ablauf von 3 Jahren oder 6 Jahren 

10* 


148 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


der Wiederkauf frei stehen solle. Erfolge alsdann der Wieder- 
kauf nicht, so könne die Stadt über die Wiese nach Belieben ver- 
fügen. 

— Gegebin nach Gotis geborte driczenhundirt iar in deme achte und 
drizzigestin iare an deme nehisten fritage vor sancte Valentins tage des 
heyligen merterers. 

Or. im Kgl. St. A. zu M, S.d. 


1358. März 1. 174. 


Johannes, verus pastor seu rector der Johanniskirche m Erfurt, 
bekennt, dass die Brüder Siffried und Rudeger, genannt von 
Kezselborn, Bürger zu Erfurt, eine Vikarie an dem Altare s. 
Michaelis in jener Kirche gestiftet haben, under gestattet, dass die 
Stifter und deren Erben sich das Verleihungsrecht vorbehalten. 


— Actum et ratum presentibus Iohanne de Rocstete, lohanne de 
Butstete, Theoderico de Varila, Friderico dicto Guter, Henrico de La- 
pide, Theoderico de Martpeche, Henrico de Waltershusen, Kirstano 
de Kollede et Emecho de Aroldeshusen civibus Erfordensibus ceterisque 
quam pluribus fide dignis. Anno Domini M.CCC.XXXVIIL, Kal. Martii. 

Würdtwein, dioc. Mag. in arch. dist. XI, S. 230 mit Februar 22. 


1338. März 23. | 175. 


Heinrich, Hermann und Beringer von Meldingen, Gebrüder, 

übertragen alle ihre Rechte an den Pfarrlehen der Dörfer Achel- 

stedt, Münchenholshausen und Bindersleben ihrem Vetter Beringer 

von Meldingen zur freien Verfügung; namentlich soll es ihm er- 

laubt sein, dieselben auch un Kirchen und Klöster zu veräussern. 
Diplomat. des Severisftes Nr. 38 im D. A. 


Iu nomine Domini amen. Nos Heinricus et Hermannus fratres de 
Meldingen recognoscimus publice in hiis litteris, quod nos unanimi con- 
sensu et una voluntate Beringeri fratris nostri ius conferendi et presentandi 
ecclesias parrochiales seu beneficia villarum Achilestet, Moncheholez- 
husen et Biltersleiben una cum decima seu decimacione, quam Albertus 
et Wigandus, nati quondam Wigandi de Vrinstete, et eorum progenitores 
cum nobis et Beringero Je Meldingen, nato strenui viri Heinrici de Meldingen 
militis, pro indiviso ac una et insolidum hucusque habuerunt et posse- 
derunt, pro parte nos contingentes prefato Beringero de Meldingen, pa- 
trueli nostro, ex certa scientia et mera liberalitate voluntarie dedimus 
et damus, ius patronatus, collaciones beneficiorum huiusmodi cum iure 
presentandi a nobis et quolibet nostro totaliter abdicando, in predictum 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt II Theil 149 


Beringerum, omni dolo et fraude penitus exclusis. cum pleno iuris 
dominio transferimus per presentes iuri nostro predicto, quo nobis in 
collacionibus, presentationibus beneficiorum huiusmodi ac in decimatione 
predicta competebat ac heredibus nostris in futurum competere posset, 
expresse et publice renunctiando; promittimus etiam Heinricus et 
Hermannus predicti pro Henrico de Meldingen patrueli nostro, moranti 
in Meldingen, qui quondam ius in collacionem berieficiorum predictorum 
dinoscitur habuisse, ac pro Beringero fratre nostro prefato, Beringero 
patrueli nostro super impedimento et impetitione, si que forent, quod 
absit, cavere ac ipsum nos velle de iuribus huiusmodi warandare, exi- 
mere et penitus indempnem reddere contra quamlibet personam ecclesi- 
asticam vel mundanam. Preterea promittimus nos Heinricus et Hermannus 
predicti, quod, si Beringerus, natus quondam Henrici de Meldingen 
militis patruelis nostri predictus, voluerit iura, proventus ecclesiarum 
seu beneficiorum huiusmodi alicui ecclesie, sive sit ecclesia collegiata, 
sive in alium quemcunque conventum, pro sua voluntate alienare et a 
se abdicare decreverit aut voluerit, hoc licite poterit et debebit, super 
quo et quibus facimus eidem Beringero plenam warandiam et de im- 
petitione ac de evictione quorumcunque, quod absit, ipsum cautum et 
securum reddere promittimus et indempnem.  Promittimus insuper nos 
Heinricus et Hermannus pro nobis, Beringero fratre nostro et Henrico 
patrueli nostro, moranti in Meldingen, et heredibus, strenuis viris Rudulfo 
de Meldingen militi, Ludewico de Meldingen, advocato in Luchtenberg. 
Beringero fratre dicti Ludewici, Ludewico de Meldingen, moranti in 
eastro superiori Cranichteld, et Beringero fratre eiusdem Ludewici, 
resignatione iurium huiusmodi, per nos nobili viro domino Hermànno 
comiti de Glichen legitime similiter facta, quod nos volumus et de- 
bemus omnia et singula premissa Beringero de Meldingen patruell 
nostro predicto rata, grata et firma tenere ac ea perpetuis temporibus invio- 
labiliter in omnibus observare, in quorum evidens testimonium pre- 
missorum presentem litteram dedimus sub appensione sigilli mei Heinrici 
de Meldingen senioris sepedicti, quo et ego Hermannus utor et con- 
tentor ad premissa et quodlibet premissorum. Testes huius sunt: honora- 
biles viri dominus Hermannus abbas monasterii sancti Petri Erffurdensis, 
Hermannus de Alch procurator dicti monasterii, Albertus de Witterde 
miles, Heinricus de Kongisse advocatus in Glichen et Heinrieus Bavarus 
scultetus predicti domini abbatis et alii plures fide digni. Datum anno 
Domini millesimo tricentesimo tricesimo octavo, decimo Kal. Aprilis. 


150 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1338. April 4. 176. 


Hermann, Graf von Gleichen, bestätigt die Übertragung der Pfarr- 
lehen zu Achelstedt, Münchenholzhausen und Bindersleben seitens 
Heinrichs, Hermanns und  Beringers von Meldingen an ihren 
Vetter Beringer. 

Diplomatar. des .Severistiftes Nr. 39. im D. A. 

Wir Herman, von Gotis gnaden graffe unde herre zcu Glichen, 
bekennen uffentlichen an diesem uffin briffe unde thun kunt alle den, 
die diessen briff horen, sehen addir lesen, das Heinrich von Meldingen, 
der zcu Meldingen sitezet, und Heinrich von Meldingen, der zcu Cranch- 
felt sitezet, unde Herman sin bruder sint vor uns gewest czu Erffurdt 
uff sanct Petersberge unde haben da rechte unde redelichen uff gegeben 
vor uns die kirchleen der dorffe zcu Achilstet, czu Binstersleiben 
unde Moncheholczhusen, die sie unde ire erben unde ire eldern von 
uns unde von unsern eldern gehat haben an eyme teyle mit irem 
vettern Beringeren von Meldingen, unseme borgmanne czu Glichen, 
und haben uns gebeten, das wie die vorgenannten kirchleen lihen 
wollen deme vorgenanten Beringer irme vettern unde haben ouch die 
vorgenanten Heinrich von Meldingen, der czu Meldingen sitezet , unde 
Heinrich von Meldingen, der ezü Cranichfelt sitczet, unde Herman sin 
bruder sich vorezegen recht ünde redelichen vor uns alle des rechten, 
das sie adder ir eldern adir ir erben haben gehat an den selben kirch- 
leen, und nach irn beten so haben wir die vorgenanten kirchleen ge- 
legen unde lyen die Beringer von Meldingen in Gotis namen mit alle 
deme rechte, also su die vorgenanten kirchleen von uns van her gehabt 
haben. Disser dinge sint geczuge der erbar herre der apt Hermann czu 
banct Petersberge czu Erffort, Heinrich von Kongesse, her Ernst der 
pferrer zu Eychelborn unde andir vil erbir lute, unde gebin dor ubir 
dissen briff bewarnet unde befestent mit unsseme ingesigele. Disser 
briff ist gegeben nach Gotis geborte tusent iar drye hundert iar in deme 
achten unde drysigesten iare an sankt Ambrosius tage. 


1398. Juni 7. | Y. 
Günther, Graf von Schwarzburg, der Ältere, belehnt Ticzele von 
Topfstete, Bürger zu Erfurt, mit vier Pfund Pfenniggeld Zinsen, 
welche dieser von. Tyle von Molhusen und den Erben von dessen 
Bruder Johannes von Molhusen, Bürger zu Erfurt, erkaufte. 

Or. mit S, im E, A. 
Wir Gunther, von Gotis gnadin greve von Swartzburg der eldere, 
bekennen uffeliche an disme uffen brive und tun kunt allen den, die 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. IL. Theil. 151 


in sehen oder horen lesen, daz vor uns gewest sint Tyle von Molhusen 
und syne erben, unde.die erbin Johansis von Molhusen, synes brudirs, 
burgere zu Erforte, unde vier phunt phenninggeldis. in der monze unsis 
herren des byschoffis von Megentze, die sie von uns bis her besezzin 
haben zu eyme rethin lene, von vorkaufens wegen umme eyn gewis 
gelt, daz in gentzlich vergoldin ist von dem koufere, Ticzele von Topf- 
stete unde synen erben, ufgelazen unde ufgegeben rechte unde redeliche. 
Die habe wir von in ufgenomen, also gewonheyt und recht ist. Durch 
bethe willen und durch gunst und fruntschaft habe wir die egenanten 
vier phunt phennikgeldes Erfortissir phenninge Thitzeln von Topfstete 
unde allen synen erben, beyde, knechtin und meyden, beydis geslechtis 
gelegen, unde lyn sie in an disme uffen brive zu eyme rechtin lehene 
von uns unde von allen unsen erben unde nachkomelingen, geruwe- 
lichen unde ewichkliche zu besiczene. Zu eyme orkunde unsir lenschafte, 
So haben wir Thitzele von Topfstete und allen synen erben, knechtin 
unde meyden von beiden kunnen geslechtis, disen uffen brif geben 
dar ubir gemachit, vorsegelit mit unsem insegeln. Gegebin ist dise 
brif unde geschen sint dise ding in den iaren Gotis, du man zalte 
dritzenhundirt iar in dem achten unde drizzigisten an dem suntage 
der heyligen hochgezit der trinitat der drivaldikeyt. 


1838. Juni 23. 178. 


Heinrich und Ludwig, Herren in Blankagn, eignen dem Erfurter 
Bürger Sibold von Stelen 2 Hufen in Ramsla. 


Or. auf d. Herzogl. Bibl. in Wolfenbüttel. S. d. 


In nomine Domini amen. Nos Heinricus et Lodewicus, domini in 
Blankinhayn fratres, recognoscimus et omnibus, ad quos presens scrip- 
tum pervenerit, cupimus fore notum, quod duos mansos, vel sit magis 
aut minus, sitos in campis ville Ramsla, quos discretus vir Siboldus de 
Steten, civis Erfordensis, noster fidelis, a nobis detinebat iure feodali, et 
quod ob reverenciam Dei omnipotentis et ad preces ipsius Siboldi pre- 
dicti ista bona predicta appropriavimus et presenti appropriamus omni 
iure, quo nos et nostri progenitores sepefata bona possidebamus, et 
quod ista predicta bona possit locare sive dare ad ecclesiam vel ad 
altare, ubicunque voluerit, sine omni impedimento. Ne igitur hec 
donacio seu propriacio a nobis seu a nostris successoribus possit 
defraudari, ipsam presentem litteram nostris sigillis firmiter fecimus 
roborari. Datum et actum sub anno Domini M*COCeXXX"VIIP in 
vigilia Iobannis .baptiste. 


152 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1338. Juni 29. 179. 


Das Predigerkloster in Erfurt bekennt die Stiftung einer .\lemorie 
für die Familie Lange mit täglicher Messe. 
Clemens- Milwitz Familienbuch S. 111 im E. A. 

Nos Iohannes de Bienstete prior et Hermannus de Somerde 
ceterique fratres ordinis fratrum Predicatorum | domus Eıfordensis 
omnibus hanc literam visuris et audituris cupimus fieri manifestum, 
quod, volentes rependere vicissitudines salutares beneficiis notabilibus per 
dominum Gotscalcum Hugonis Longi et dominam Alekam, eius uxorem, 
neenon per dominum Gotscalcum, filium iamdicti domini Gotscalci, ac 
per filiam ipsius Isentrudim nostro cónventui exhibitis in vita pariter 
et in morte, pro remedio animarum suarum de communi consensu 
omnium nostrum assignavimus et tenore presentium assignamus unam 
missam perpetuam in ecclesia nostra ad altare b. Augustini diebus 
singulis celebrandam; adicientes nichilominus et per presentes nos 
obligantes, quod anniversarium eorundem cum missa et vigiliis feria V. 
proxima ante festum b. Andree apostoli annis singulis devote et solemp- 
niter peragemus. In horum omnium testimonium et fidem ampliorem 
hanc literam sigilli nostri munimine duximus roborandam. Actum anno 
Domini MCCCXXXVII in die natali beatorum apostolorum Petri et 
Pauli.! 


1 Das Datum kann nur eine gesuchte Bezeichnung für den 29. Juni sein. 


1338. November 30. 180. 
In dem Landfrieden, den Landgraf Friedrich mit Ilissen 
und Beirat der Grafen, Freien, Herren, Dienstmannen und 
Städte ın Thüringen aufrichtet, wird in Bezug auf die Hilfe, 
die Erfurt und Mühlhausen gegebenen Falles zur | Aufrecht- 
erhaltung des Friedens zu leisten haben, bestimmt: 

— Di stat zu Erforte di volgen mit fuinf unde zwenzik mannen uf 
rossin unde zen schutZen mit ruckearmbursten unde firzen tartzin, 
eyne bliden und eyne ebinhoe. Die stat zu Mulhusen mit zen rossen 
unde mit fumf schutzen unde mit ezen ruckearmbursten, mit czen 
tartzen und einer bliden. 

bErhord, Mitteilung. z. Gesch. d. Landfrieden S. 30. 
Michelsen, Beitr. z. Gesch. d. Landfr. S. 23. 


1339. März 7. 181. 
Segehardt, genannt Hotermann, Bürger zu Erfurt, verkauft seinem 


Mitbürger Gunther von Drivorthe und dessen Frau Gertrud dus 
Dorf, genannt daz Hevnichin, mit allen Zinsen, Pfenniggeld, 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 158 


Jlaingeld, Oveleyen, Hühnern, Eiern, mit den Baumgärten im 
Dorf, den Hecken um das Dorf, den Gerichten und dem Kirch- 
lehen samt allen anderen zugehörigen Rechten und setzt als Bürgen 
Thyle und Gunther Hotermann seine Brüder, Thvle und Heine 
von der Sachsa. | 

Zeugen: Andreas von Varila, Apley von Sunneborn, Johann von 
Drivorthe, die Ratsmeister in dem Jahre, Hartung von Gotha, 
einer von den Vieren, Bertolt von Totilstet, Syfird von Kessil- 
born, Harthung von Drivorthe, Bürger zu Erfurt, Curdt von 
Wechmar, Pfarrer zu dem Heynichine, Gottfried von Mulhusen, 
Vikar zu S. Martin an der Strasse, Heinrich Stange. 


Gegeben nach Cristi geburt tausend iar und im neununddreissigsten 
iare am sonntag in der mittevasten. 


Spätere Abschrift in Grossherzogl. St. A. zu Weimar, 


1339. März 9. 182. 
Rudolf von Meldingen, Ritter, bekennt, dass er Johunn von Schwube- 
husen und Jutta, dessen Frau, Bürger zu Erfurt, mit 5 Malder 
Zinsen und 2 Höfen zu Klein- Mölsen belehnt habe, die jene 
von Heinrich von Eckarsperge, auch Bürger au Erfurt, erkauft 
hatten. 

Or. im E. A. S.d, 


Nos Rudolfus de Meldingin miles recognoscimus et oranibus pre- 
sentes litteras visuris et audituris cupimus fore notum, quod nos quin- 
que maldra frumenti et ordei mensure Erfordensis annue pensionis 
una cum duabus areis in villa Wenigin Mülhusin situatis, cuius quidem 
peusionis tria maldra partim frumenti et partim ordei de uno magno 
manso Fuldensi in campis eiusdem ville Wenigin Mülhusen sito dantur 
in festo beati Mychahelis, necnon duo maldra, partim frumenti et partim 
ordei, una cum quatuor pullis obvencionalibus de uno parvo manso, 
in campis dicte ville Mülhusen, situato, in dieto Mychahelis festo dantur 
annis singulis et solvuntur, quam eciam pensionem quinque maldrorum 
una cum areis et pullis prenarratam discretus vir Iohannes de Swabe- 
husin et Jutta uxor eius legitima, cives Erfordenses, apud Heinricum 
de Eckarspergin, opidanum Erfordensem, iustis empeionum et vendicio- 
num tytulis intervenientibus pro viginti et quinque nıarcis puri argenti 
ponderis Erfordensis, dicto .. venditori plenarie persolutis, comparasse 
et emisse dinoseuntur, prefato Iohanni de Swabehusen, Jutte uxori 
sue, pueris et heredibus eorundem tam masculis, quam femellis, qui 
ius equale debent habere bonis in eisdem, contulimus et conferimus 
tytulo iusti feodi a nobis et nostris .. heredibus habenda et perpetuo 


154 Geschichtequellen der Prov. Sachsen. 


possidenda. "Testes horum sunt: prudentes viri Cünradus de Frankin- 
husin, Iohannes de Rocstete, Heinricus de Mannestete, Cünradus de 
Nuwinstete, Iohannes de Sen, cives Erfordenses, et quam plures alii fide- 
digni ad premissa vocati pro testibus et rogati. In cuius rei testimonium 
et evidentiam firmiorem presentem litteram prefatis .. emptoribus et 
ipsorum heredibus appensione sigilli nostri dedimus fideliter communi- 
tam. Datum et actum Erfordie anno Domini M» CCCX XXIX» feria 
tercia proxima ante diem beati Gregorii pape. 


1339. Mürz 23. 183. 
Günther, Graf von Schwarzburg, der Altere, Herr zu Blankenberg, 
Graf von Honstein, Herr zu Sondershausen, (Günther und Heinrich, 
Grafen zu Schwarzburg, Herren zu Arnstadt, Veitern, Günther 
und Heinrich, Grafen und Herren zu Schwarzlurg, werden Bürgen 
für die Grafen Friedrich und Heinrich, Herren zu Beichlingen, 
für 2000 Mark lötigen Silbers, und für Friedrich, Albrecht und 
Gerhard. Brüder, Grafen von Beichlingen und Herren zu Rothen- 
burg, für 1000 Mark gegen die Stadt Erfurt. 

Geschehen 1339 am Dienstag nach Palmarunn. 


Schöttgen u. Kreysig, dipl. et script. I. S. 332. 


1339. April 11. 184. 


Frater Bertoldus de Hennenberg, prior, per totam Alemanniam 
ordinis hospitalis sancti Iohannis Iherosolimitanorum a summo 
transmarino magistro constitutus, bekennt, dass er mit Hat und 
Wissen der Comthure zu Weissensee, Kutzleben, Bessingen, Hey- 
lingen, Topfstedt und Erfurt zur Deckung der Schulden, mit welchen 
der Orden in Thüringen belastet sei (gravi ac intollerabili debi- 
torum onere pergravatos in Thuringia). den Ratsmeistern, dem Rat 
und der Gemeinde zu Erfurt den Hof des Ordens daselbst, in der 
Pfarrei St. Nicolai gelegen, mit allen dazu gehörigen Gebäuden, 
Rechten und Freiheiten, ausgenommen eine dem Marienstift 
30 Schilling erbzinsende Scheuer, für 102 Mark Silber verkauft 
habe. Er überträgt deu Käufern den Hof mit allen Rechten, ver- 
zichtet im Namen des Ordens auf alle Ansprüche und auf alle 
weltlichen und geistlichen Rechtsmittel, durch die etwa der Ver- 
kauf nichtig gemacht werden könnte. 


— Testes huiuscontractus sunt: discreti viridominusTheodericus dictus 
Korner, viceplebanus ecclesie s. Wyperti in Erfordia, dominus Heinricus 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. IT. Theil. 155 


de Alch, vicarius ibidem, magister Eckehardus, prothonotarius dictorum 
dominorum consulum, Heinricus de Wygeleibin, capitaneus dominorum 
consulum predictorum, et quam plures alii fide digni. 

Actum et datum anno Domini M*CCC XXXIX» die dominico 
proximo, quo cantabatur misericórdia. 


Or. im Kgl. St. A. :w M. S.d. 


1339. Juni 29. | 185. 
Hermann und Fritz, Herren zu Heylingen, erlauben den Brüdern 
Hermann und Ditierich Zcoffigen eine Hufe zw Ringleben nach 
ihrem Belieben an geistliche oder weltliche Personen zw veräussern 

Or. mit S. auf der Herzogl. Bibhioth. zu Wolfenbüttel. 


Wir Herman von Heylingen und Friezce sin bruder, heren zu 
Heylingen, bekennen allen den, dye disen brif sen ader horen lesen, 
daz wir mit gunst unde mit eyntrechtigen willen erleybet haben Hermann 
Zeoffigen und Ditherige sinen brudere, ive hufe, die da lit zcu Rinke- 
leyben, dye su von uns zeu lene haben, zeu vorherbene weme daz 
su wollen, her sie geystlich odir weltlich, zcu eyme schillinge geldes, 
unde weme su daz gut vor erben, deme bekene weiz zcu eyme rechtun 
erbe unde al unse nachkumelinge. Der vor genanten sache der be- 
kenne wir, her Henrich von Gebese* zcu eyme gezcucknisse und her 
lan von Rinckeleyben*, die daz getedinget han. Unde daz alle dise 
vorgenante rede ganz und stete blibe, so habe wir Herman unde Fricze, 
heren zcü Heylingen, zcu eyme orkunde unse ingesigele gehenget an 
disen keynwerdin brif, der da gegeben ist nach der gebort unses heren 
thusent iar unde drihundirt iar, in deme nununddrizzigisten iare, 
uffe der heren apostolin tage sente Peters unde sente Pauls. 


a Gubese Or. " Rickelyyben Or. 


1339. August 23. Mittelhausen. 186. 
Günther, Graf von Schwarzburg, Landrichter, und die 12 Conser- 
valoren des thüringischen Landfriedensgerichtes verurteilen den 
Grafen Friedrich von Beichlingen zur Bezahlung der 600 Mark, 
die er der Stadt Erfurt schuldete. 

Or. im Kgl. St. A. zu M, S d. 


. Nos Guntherus, Dei gratia comes de Swarezburg, iudex generalis, 
ac duodecim pacis conservatores per Thuringiam recognoscimus in his 


156 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


scriptis, quod constituti coram nobis in plebiscito Mittelhusin honorabiles 
viri magistri consulum et consules Erfordenses suo et civitatis sue 
nomine actionem ipsis competentem contra virum nobilem Fridericum 
comitem de Bychelingin, dominum in Rothenburg, principalem debi- 
torem, ét contra viros strenuos Eckehardum dictum Rychin, Rudigerum 
de Indagine, Ulricum de Libinrode, Heynricum de Melre, Heinricum 
Anne. Kirstanum iuxta ecclesiam, Hartungum iuxta aquam, Hermannum 
dietum Lewin, Thylonem de Thaba et Heynricum de Thütchinrode 
fideiussores super sexingentis marcis, quibus eisdem tenentur, ut asse- 
runt, certis ex causis, sicut tribus edictis, prout status iuris et appro- 
bata consuetudo iurate pacis exigit, rite et rationabiliter prosecuti; ipsis 
vero reis prenarratis his tribus edictis pro tuitione iuris sui non com- 
parentibus, adiudicatum existit prefatis magistris consulum et consu- 
libus actoribus prenotatum comitem de Bychelingin et fideiussores suos 
superius nominatim specificatos in predicta causa et pecunia repetiisse 
et iusticialiter evicisse. Quare et nos prefatos reos ad solutionem dicte 
pecunie, videlicet DO marcarum, dictis actoribus per nostram diffinitam 
sententiam condempnamus. In cuius rei evidens testimonium sepedictis 
actoribus presentem literam dedimus appensione sigilli terre Thuringie 
et officii nostri fideliter roboratam. Actum et datum Mittilhusin anno 
Domini M CCC. XX XIX. feria IL. ante diem b. Bartholomei apostoli. 


1339. September 5. 18. 


Henricus de Appoldia, episcopus Lavacensis, gerens vices in ponti- 
ficalibus reverendi in Christo patris ac domini, domini Henrici, 
sacre Moguntine ecclesie archiepiscopi, verleiht der Bartholomäus- 
kirche in Erfurt einen Ablass von 40 Tagen. 

Datum anno M. CCC. XXXIX., dominica ante nativitaten S. Marie 


Or. im E. A. S.d. 


1339. September 29. ISS. 


Der Johanniter-Orden verkauft dem Pleban Hermann von Hochdorf 
das Eigentum an einer Mühle bei Erfurt und an einem (Garten 
bei llversgehofen, nachdem ihm vorher schon die Zinsen dieser 
Güter, die zu einer Prübende in dem ehemaligen Hofe des Ordens 
in Erfurt gehörten, verkauft worden waren. 


Cop. d. Augustinerklosters S. 132 im Kgl. St. A. zu M, 


In nomine Domini amen. Nos frater Bertoldus de Hennenberg, 
prior per totam Alemanniam ordinis hospitalensium s. lohannis Ihero- 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 157 


solomitani a summo transmarino magistro constitutus, ne memoria 
eorum, que aguntur in tempore, successu temporis evanescant, presenti 
scripti serie publice profitemur ad omnium tam presentium, quam futu- 
rorum pervenire notitiam cupientes, quod, provida et matura deliberatione 
ac tractatu diligenti sepius prehabitis una cum commendatoribus et 
tratribus omnibus et singulis domorum et curiarum in Wizzense, Kucze- 
leybin, Bessingen, Heylingen, Tophfstete et in Trebere, considerantes 
nos et fratres nostros in Thuringia predictos gravi ac intolerabili debi- 
forum onere pregravatos, nec aliqua via alia minus nociva seu magis 
utili possemus ab eisdem debitis liberari, observata nichilominus forma, 
que tam de iure, quam de consuetudine in bonis immobilibus alienandis 
consuevit observari, habentes ad hec plenum posse et auctoritatem 
specialem a summo nostro magistro transmarino supradicto, nos olim 
discreto viro domino Hermanno, plebano in Hochdorf, unam prebendam 
sacerdotalem, sibi in Erfordia in curia quondam nostra sicut uni de 
fratribus nostris dandam et ministrandam ad tempora vite sue, pro XX 
marcis cum una puri argenti ponderis Erfordensis vendidimus sex 
talenta Erfordensium denariorum cum quatuor pullis obventionalibus, 
que sibi in recompensam huius prebende in censualibus nostris assig- 
navimus, prout in litteris desuper confectis, sibi traditis, lucidius con- 
tinetur, recipiendis annis singulis, quoad viveret. Quorum talentorum 
quatuor sibi solvebat et adhuc solverit relicta Theoderici quondam dicti 
Kruppenstoyk de orto adiacente molendino quondam nostro ante civi- 
tatem Erfordensem, quem ortum dicta relicta possidebit ad tempora vite 
sue. tantum heredes sui orto predicto succedere non debebunt. Alia 
vero duo talenta cum quatuor pullis, que Conradus et Theodericus de 
Osthusen fratres dabant et solvebant, dant et adhuc solvunt de orto 
prope villam Eylbrechtisgehoven sito iuxta molendinum. Sana quidem 
sarcina debitorum iterum nos, urgente et pensata utilitate nostra et 
fratrum nostrorum diligenti etiam tractatu cum fratribus nostris pre- 
dictis prehabito, nos dicta bona, cum censu et obventionibus predictis 
ad ipsum Hermannum predictum duntaxat ad tempora sue vite pertine- 
bant, cum omni iure, honore, utilitate et proprietate necnon omni speci- 
ficatione ortorum census obventionibus ad ipsum dominum Hermannum 
ad tempora vite sue percipiendum, nunc demum eidem domino Hermanno 
per ipsum perpetuo percipienda aut cuicunque vel quibuscunque aut 
ad quecunque loca ecclesiastica vel mundana danda, donanda, vendenda 
vel transferenda partim vel in toto vendidimus pro X marcis puri 
argenti ponderis Erfordensis nobis traditis et plenarie solutis; trans- 
ferentes in ipsum dominum predictum per presentes possessionem 
omnium bonorum predictorum nunc de novo sibi venditorum iuxta 
modum et formam prelibatis et quemadmodum ad nos ante predictam 


158 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


venditionem ultimam ad perpetuum pertinebant, promittentes specialiter 
et expresse, dominum Hermannum prefatum in bonis, censibus et ob- 
ventionibus predictis, nec non eum vel eos, quibus dederit vel dona- 
verit, legaverit, vendiderit vel assignaverit, prout iustum fuerit, nos 
unacum commendatore et fratribus conventus domus nostre in Wizzense, 
Kuczeleybin, Bezzingen, Heylingen, Tophstete et in Trebere sepedictis 
pro nobis et nostris successoribus universis et fratribus nostri ordinis 
quibuscunque memoratis, prout iustum fuerit, warandare et ab omni 
inpetitione, inpugnatione seu infoliatione matris reddere liberos et in- 
dempnes; promittentes nichilominus pro nobis et nostris successoribus, 
prout supra fide prestita corporaliter, contra predictam venditionem non 
venire per nos seu per alios, directe vel indirecte, quovis quesito colore 
publice vel occulte, sed omnia et singula premissa firma, rata et grata, 
omni fraude et dolo exclusis, penitus observare. Renunciamus insuper 
nos et commendatores seu fratres predicti una nobiscum pro nobis et 
nostris successoribus quibuscunque omnibus gratiis, privilegiis, liber- 
tatibus et litteris, nobis vel ordini nostro concessis vel etiam in antea 
concedendis, necnon alicui doli mali, actioni in factum, beneficio resti- 
tutionis in integrum, exceptioni non numerate pecunie, non tradite, non 
solute, etc. et generaliter omni auxilio iuris tam canonici quam civilis, 
quibus predicta venditio in iudicio vel extra posset vitiari, inpugnari 
quomodolibet vel infringi. Testes huius rei seu contractus sunt: dominus 
Iohannes de Butstete, prepositus sanctimonialium Albarum dominarum 
in Erfordia, dominus Marquardus plebanus in Naphestete, Ulricus de 
Buthstete, dominus Ioh. de Tunna sacerdotes; Bertoldus de Totelstete, 
Henricus de Molhusen, Hartungus de Drivordia, Conradus de Nuwen- 
sezzen ei Hermannus de Borgelin cives Erfordenses et alii quamplures 
fide digni ad hoc vocati specialiter et rogati. In quorum omnium et 
singulorum testimonium sigillum nostri prioratus predicti una cum 
sigillo commendatoris et fratrum domus in Wizzense de consensu 
omnium fratrum domorum in Thuringia prefatorum presentibus duximus 
apponenda. Nos commendator et conventus fratrum domus in Wizzense 
iamdicti recognoscimus, quod sigilla nostra una cum sigillo prioratus 
venerabilis domini fratris Bertoldi de Hennenberg prioris predicti in 
testimonium evidens omnium premissorum, et quod ea omnia processerunt 
et procedunt de nostro scitu et consensu ceterorumque fratrum in 
Thuringia predictorum et secundum omnem modum et formam, quem 
ad modum super hiis est conscriptum, presentibus sunt appensa. 
Actum et datum anno Domini M. CCC. XX XIX. III. Kal. Octobris. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 159 


1340. August 1. 189. 


Friedrich von Bleicherode bekennt, dass er mit der Stadt Erfurt 
sich ausgesöhnt habe, und verspricht derselben Sicherheit gegen alle 
Ansprüche, die seine Genossen etwa noch machen werden. 


Or. im. Kgl. St. A. zu M. S.d. 


Ich Friderich von Blicherode bekenne uffenlichen an desme brive, 
daz di erbern lute di .. ratismevstere und der .. rat der stat zu Erforte 
mit mir unde mit allen minen kumpanen, die mit mir zu Erforte quamen, 
also geredet und bestalt haben, daz ich und alle die selbin mine kum- 
pane der stat gutlichen dankin, und gelobe ich vorgenante Friderich 
vor alle anesprache, scheldes unde schaden , ab der vorgenanten miner 
kumpane keyner, die mit mir zu Erforte quamen, di stat anespreche 
oder anesprechen wolde, so gelobe ich, daz ich die stat der anesprache 
ledig und Jos machen wel unde sol ane allin schadin und ane alle arge- 
list, und gebe dar ober zu eyner grozeren sychirheyt desen bryf vor- 
sigelt mit irn Henriches Funkin rytteres insigele. Unde ich ir Henrich 
Funke ryttere vorgenante bekenne, daz ich min insigel gehanget habe 
dorch Friderichis von Blicherode bete willen an desin bryf, der gegebin 
ist nach Cristes geborte driezenhundirt iar in deme firczigestin iare an 
sancte Peterstage, als her entpunden wart von den banden. 


1340. September 4. Fraukfurt. 190. 


Ludwig, römischer Kaiser, vermittelt eine Sühne zwischen dem 
lörzbischof Heinrich von Mainz und der Stadt Erfurt, dem Land- 
grafen Friedrich von Thüringen und ihren beiderseitigen Helfern. 


Or.. mit S, im Grossherzogl. @. A. zu Weimar. 
Lünig, D. Reichsarchivr XIV, S. 442. 

Höfer, 1. c. Nr. 222. 

BRJ. Nr. 2101. 


Wir Ludowig, von Gotes gnaden romischer keyser, ze allen ziten 
merer des riches, bechennen offenlichen mit disem brieff, das wir umb 
all stozz und uffleüif, die czwischen des erwirdigen Heinrichs, ercz- 
bischoffs ze Méncz, unsers lieben fürsten, und der stat gemeinlich ze 
Ertfurt bisher geschehen und uferstanden sint, also gesprochen und ge- 
rett haben, das si ze beider seit umb dieselben stozz und ufluff fürbas 
güt friunt sein süllen. Und sol auch die stat ze Ertfurt den stift und 
den erczbischof ze Mencz bei allen iren rehten und freiheiten lazzen 
beleiben und si daran nicht irren und si darzü getruwlich fürdern. 


160 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 
» 


Auch sol die stat ze Ertfurt dem stift und dem erczbischof die brief, 
die si habent umb das hüs ze Mulburg, widerantwurten und geben, 
als ze Gotta gerett und geteydingt ward. Es sol auch der erczbischoff 
ze Mencz der stat ze Ertfurt umb die ufluff, die zwischen in geschehen 
sint, abnemen und ze frünt machen graf Heinrichen von Hennenberg, 
graf Heinrich von Hohenstein des Sundershusen ist, graf Gunthern von 
Swarczburg, des Arnsteten, ist und all ir frund, diener und helffer. 
Auch sol der vorgenant erzbiechof der stat ze Ertfurte besteten irin 
reht, privilegii und freiheit, die si habentin der weis, als sein vorvarn, 
erczbischof ze Mencz, getan habent. Und darumb sullent si im geben 
tusent mark silbers Ertfurder gewihts, halb uf unser frowen tag ze 
lichtmesse, der chierst chumt, und halb uf die ostern darnach. Auch 
sprechen wir, das der vorgenant erezbischof und margraf Friderich von 
Meissen und lantgraf ze Duringen, unser sün, umb all brüch, stozz und 
ufluff. di under in bis uff disen huitigen tag ergangen und verloffen 
sint, nach irn briefen, die si under einander geben habent, für ir frunt, 
die si erkorn habent, tag machen sullen und dar czü reiten, oder ir 
friunt darzü schicken, ende ze geben und ze némen, als ir brieff 
sprechent, on all geverde. Und sol einer den andern an siner herschaft, 
rehtten, freiheiten und eren, als si es von alter herbraht habent, niht 
hindern, dann das einer den andern furdern und eren sol in güten 
truen, und sullen auch damit luterlichen und genczlichen versünt sein. 
Mer sprechen wir in aller diser vorgeschribener sün und darumb, das 
alin ding under in gutlich und fruntlichin stét beliben, wer das kein 
ufluff, des Got nicht enwuell, under in uferstünde, umb den ufluff sol 
ir keiner den andern angreiffen, nach beschadigen, dann swem es not 
ist, der sol dem andern züsprechen rehtlich oder miunichlich, als si es 
under einander von alter rehtlich herbracht haben. Und swer des uz- 
gieng und uberfür, so sullen wir den andern schirmen und im be- 
holffen sein, als verre wir kunnen und mügen, das im vallfürt werde 
als vorgeschriben stat. Ffurbas sprechen wir zwischen unserm sün, 
margraf Fhriderichen ze Meissen, lantgrafen ze Duringen, und den 
egenanten grafen, das si die sün, die wir vor czwischen in gesprochen 
und gemacht haben, stet halten sullen, und daruber ze einem urchunt 
geben wir disen brieff versigelten mit unserm keiserlichen insigell, der 
geben ist ze Fhranchenfurt an montag vor unser frouen tag. als si ge- 
born wart, nach Kiistes geburd dreizehenhundert iar, darnach in dem 
vierczigesten iar in dem sehsundzwenczigisten iar unsers riches und 
in dem dreizehenden des keysertumes. 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil, 161 


1340. September 8. Frankfurt. 192. 
Heinrich, Erzbischof von Mainz, weist den Rat und die Stadt 
Erfurt an, von den 500 Mark Silber, die sie nach der durch 
Kaiser Ludwig vermittelten Sühne ihm zu Weihnachten zu bezahlen 
schuldig sind, 450 Mark an die Grafen Heinrich von Hoynstein, 
herrn zu Sundirshusen, und Günther zu Swarcburg, herrn zu 
Arnstede, im Namen des Erzbischofs gu entrichten. 


Gegebin zü Frankinfurd, du man zalte nach Christes gebürte dru- 
czehinhundert und vierczig iare uff ünsir frauwen dag, als sy ge- 
borin wart. 

Or. im Kgl. R. A. zu München S. d. 


1340. September 8. Frankfurt. 193. 
Ludwig, römischer Kaiser, gelietel dem Grafen Heinrich von 
Henneberg dem Jüngern, dass er sich mit der Stadt Erfurt wegen 
der Irrungen vertrage, die seit dem Friedensschlusse vorgekommen 
waren. 

Or. im Grossh. St. A. zu Weimar. |. S. in tergo i.d. 


Wir Ludowig, von Gottes genaden romischer kaiser, ze allen ziten 
merer des richs, enbiten dem edeln manne Hainrich, grafen ze Hennen- 
berg dem Iungen, unserm lieben getruwen, unser hulde und alles güt. 
Wan wir alle stózze, bruch und missehellunge, di zwischen dir, dinen 
helffer, man und diener und unsers lieben suns und ffursten Ffriderichs, 
margrafen ze Mihsen, und der burger ze Erdfurd, ir helffer und diener 
gewesen sint, lieplich und fruntlichen verrichtet und och verbriefet 
haben, wellen und gebieten wir dir vesteclichen und ernstlichen, daz 
du tag süchest gen in umbe die bruche, die in den ffreden geschehen 
sint, die zwischen iuwer gewesen sint, und wer dem andern in den 
ffriden gebrochen hab, daz er bewisen und bringen mag, daz er im daz 
unverzogenlichen usrichte, als lieb im unser hülde sint, des wollen wir 
nicht enbern. Der brief ist geben ze Ffranchenfürt an unser ffrowen 
tag, als sie geborn wart, in dem sechs und zwaintzigstem iare unsers 
richs und in dem driezehndem des kaisertümes. 


1340. September 8. Frankfurt. 194. 
Heinrich, Erzbischof von Mainz, weist dem Grafen Heinrich von 
Henneberg 300 Mark Silber auf die 500 Mark an, die der Hat 
su Erfurt nach der durch den Kaiser vermittelten Sühne ihm zu 
bezahlen hat. 


Or. mit S. im Kgl. St. A. zu M. 
Geechichtsq. d. Pr. 8. Erfurt z. XXIV, ]1 


162 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Wir Heinrich, von Gots gnadin des heilgin stuls czu Mentzın 
ertzebischof, des heilgin romeschen rfches in dutschen landin ercze- 
cancelir, tun kunt allen luden und bekennen uffelichen in disem brife, 
daz wir an den wisen luden, dem rade und den... burgeren unsir stade 
zu Erfurde, von den funfhundirt marken lotigis silbirs, di si uns uff 
ostirn nu nehest kumment sullent gebin, als von der rychtunge und 
süne wegin, dy der keyser entzuschen uns uff eyne syten und en uff 
dy andere syten hait gemachit und gesprochen, han bewisit und be- 
wisen an disem brife dem edelin manne, graven Heinriche von Hennen- 
berg, drihundirt marg lotiges silbers yme von unsir wegin und vor uns 
uff di vorgenanten zjt des ostirdagis nehist kummiet, zu gebene und 
zu bezalene, also daz di vorgenanden raid und burgere derselbin stade 
zu Erfurde di selbin drihundirt marg silbirs dem egenantin graven 
uff den vorgenanten dag zu ostirn, nehest kummint, vor uns gebin 
sullent und bezalin und darubir ouch von ym quytbrife nemen. Und 
wanne si di drühundirt marg silbirs sust hant bezalit und ouch quyt- 
brife darubir genuminen, so sagin sí wir ouch derselbin druhundirt 
marg silbirs quyt, ledig und loys an disem brife, der gegebin ist zu 
Frankinfurd, zu urkunde herubir besigilt mit unserme ingessigele uft 
unsir frauwen dag, als sy ward gebarin, du man zalte nach Cristes 
geburte druczehinhundert und viertzig iare. 


1340. November 14. 195. 


Gunther von Drevorte, Gottschalk von Lubelin, Tile von Saxa, 
Andreas von Kollede dy ratismeistere, Gunther von Konigsehe, 
Gunther von Frinstete, Conrad von Elxleyben, Ludewick von 
Biltirschleben, Iohannes von Herverschleben, Gunther von Aroldis- 
husen, Albrecht von Gonrichsleben, Diterich von Pfertingisleben, 
Diterich von Taszdorf, Nicolaus von Rorbeche, Henrich Schuncke, 
Gunther von Tennestet, Henrich von Salvelt, Henrich von Eckars- 
berge bey sant Augustin, Siffert von Ihene, Conrad Cortre, Henrich 
von Tanrode in sant Iohannsgasse, Henrich von Guttinshausen, 
Conrad von Tennestet bey sant Veyt, Titzel von Wida der rat, 
Hermann von Rinkobin, Ticzel Unsote, Henrich von Albrechtis- 
leben, Eckhard von Smire, die viere von der gemeynde, beurkunden 
den Verkauf von 211 Äckern und 8 Gerten Holgwachs auf der 
Hart an dem Moncheberg und Mittelberg durch die Gebrüder 
Volrad zu Cranichfelt an das Kloster zu Cronswicz.  — 

Gegeben nach Christes geburt tusint iar, drihundirt iar in dem 

vierczigisten iare am dritten nach sente Martinstage. 
Abschrift aus dem 15. Jahrhundert im E, A. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil, 163 


1340. November 14. | 196. 


Heinrich, Graf von Honstein, Herr zu Sondershausen, erklärt, 
dass er durch den Kaiser Ludwig mit der Stadt Erfurt aus- 
gesöhnt sei. 

Or. im Kgl. St. A. zu M, S.d. 

Wir Henrich, von Gotis gnaden grave von Honsteyn, herre zu 
Sundershüsen, bekennen uffenlich an dissem brive, daz wir und alle 
unser helfere.. und dinere..von dem durchirluchtigisten herrn unserm 
herrn Ludewige, romischem kaysere, mit den wisen luten, den burgern 
gemeynlich der stad zu Erforte und mit allen iren helfern und dinern 
um alle ufloyfte, die zuschen uns vorgenanten graven Henrich und den 
egenanten burgern ufgeloyfin und enstanden waren, gutlichen und 
{runtlichen vorricht und vorsunit sin in alle der wise, als die brive 
sprechin, die der egenante unsir herre Ludewig, romischer kayser, dar- 
ubir gegebin und mit sinem grossem insegel vorsegelt hat. Und globen 
an dissem brive, daz wir die vorgenanten sune und richtunge stete, 
veste und unvorbruchlich halde sullen und wollen ane argelist. Und 
des zu eyme urkunde und eyner grossern vestenunge gebe wir dissen 
brif mit unserm insegel virsegilt nach Gotis geburt dryzhenhundirt iar 
in dem virzigistem iare an dem nesten dinstage nach Martini. 


1340. November 15. Bingen. 197. 


Heiwich, Erzbischof von Mainz, weist die strengen lude Berthol- 
den von Worbiz rittere und Iohann von Winczingenrode knecht, 
unsirn fauden zu Rusteberg, mit 55 Mark Silber auf die 500 Mark 
an, die der Rat von Erfurt ihm auf unser frauen tag kerczewich 
infolge der vom Kaiser gemachten Richtung bezahlen muss. 
Gegebin Pingen dritzenhundert und viertzig iar an der nesten mit- 
wochen nach sente Martins tag. 
Or. mit S, im Kgl. St. A. zu M. 


1340. November 15. 198. 


Volknant von Berka und Meister Heinrich von Halbirstad, sein 

Getreuhänder, geloben, wenn Graf Hermann von Glychen Hart- 

muden von Utensberg anspräche wm das Gericht zu Ütensberg, 

das derselbe ihnen zu Burglehen geliehen hat, wie es Hartmut 

besass, dieser aber mit Recht gewónne oder ohne Erben abginge, so 

soll ihnen die gräfliche Lehenschaft nichts helfen, sondern die 
]1* 


164 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


Lehenschaft aufgegeben sein, auch die Lehenbriefe zurückgegeben 
werden. | 
Gegeben 1340 am Sonnabend vor Elsebeth. 

Regest im Fürstl. St. A. zu Rudolstadt. 


1341. Februar 18. 199. 


Heinrich, Graf von Honstein, Herr zu Sondershausen, und Grünther, 
Graf von Schwarzburg, Herr zu Arnstadt, quittieren über 450 Mark 
Silber, welche ihnen der Rat von Erfurt auf Anweisung des Erz- 
hischofs lleinrich von Mainz von den zu Lichtmesse fälligen 
500 Mark Sühngeldes bezahlt hat. 

Or. mit 2 S. 4m. Kgl. St. A. zu M. 

Wir von Gotis gnaden greve Henrich von Honstein, herre zu 
Sundirshusen, unde greve Gunther von Swarezburg, herre zu Arnstete, 
bekennen uffenlichen an desme uffen brive allen den, die on sehen oder 
horen lesen, daz die wysin bescheydin lute, die .. ratismeystere unde 
der .. rat der stat zu Erforte, der funfhundirt mark lotiges silbers, die 
sie deme erwerdigen in Gote vatere unde herren, unserme herren 
Henriche, erczebischove zu Mencze, uf unser frowen tag lychtmesse, 
der nehest vorgangen ist, von der süne wegen, die der allir dorchluch- 
tigeste herre, unser herre Ludewig, romischer keyser, czwischen den 
vorgenanten unserme herren von Mencze unde den borgern geteydinget 
unde gemacht hatte, gelobit hatten unde schuldig warn, uns fir hundirt 
vnde funfezig mark des vorgenanten silbers erfortisches gewichtes gencz- 
lichen unde gutlichen beezalt unde berichtet haben von des vorgenanten 
unsers herren von Mencze wegen. die her uns an den egenanten borgern 
bewyst unde bescheydin hatte an sinen uffen briven. Dar umme 
sage wir den vorgenanten unsen herren von Mencze unde die egenanten 
borgere von Erforte der selben firhundirt unde funfezig mark silbers 
ledig, quit unde los an desme kegenwerdigen brive, den wir en dar ober 
gegebin haben mit unsern insigeln versigelt, der gegebin ist do man 
ezalte nach Cristes geborte driczenhundirt iar in deme eyn unde firczi- 
gisten iare an deme suntage als man singet Esto michi. 


1341. Februar 23. 200. 


Wir Gunther Rabenolt, Walther von Utinsberg, Huc der Iunge, 
Conrad von Frankenhusen die ratismeistere, Eckehart von Biche- 
lingen, Hartunc von Driverte in sente lohans gazze, Henrich hern 
Brunis an der straze, Berlt von Totelstete, Syfirt von Benstete, 
Gunther von Rorense, Gunther von Arnstete, Heynrich von Saltza, 
Cristan von Albrechtesleyben, Conrad von Buseleyben, Appele von 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil, 165 


Rudolfestad, Peter von Berlestete. Hermann von Thyfengruben, 
Tezel von Martbeche, Heynrich von Volcstete, Tezel vor Wunnen, 
Heynrich von Wvzzense an deme lobanke, Gutze von Smyre uffe 
der brucken, Heynrich von Salfelt vor den greten, Bertold von 
Maroldeshusen der rat, Appele von Wyllerstete, Frowin genant 
Trenker, Herman von Uthinsberg und Conrad von Suleze die fire 
von der gemeyne bekennen, dass sie der Stadt Siegel an einen 
Kaufvertrag vom 7. November 1339 gehängt haben, worin Her- 
mann, Volrad und Volrad, Gebrüder, Herren zu Cranichfeld dem 
Augustiner-Eremitenkloster in Erfurt 170 Acker Holz auf der 
Hart für 42 Mark Silber verkaufen. 


Gegeben nach Christi geburt dreizehnhundert und im einundvierezi- 
gisten iare an deme fritage vor deme wyzzen suntage in der vasten. 
Or. mit S. im Kgl. St. A. zu M. 


1341. April 4. 201. 
Heinrich, Erzbischof von Mainz, vergleicht sich mit dem Erfurter 
Bürger Hugo dem Jungen wegen des (rerichtes zu Melchendorf. 

Or. m. S. im Kgl. St. A zu M. 

Wir Heinrich, von Godis gnadin des heyligin stiftes zu Mencze 
erezebischof, des heilgin romischen riches in dutschen landen ertzcanceler, 
thun kunt allin ludin, daz wir eyntrechticlichin ubirkomen sint mit 
Hugin dem Jungin unserm bürgere zu Erforte umme daz gerichte zu 
Melchindorf in sulcher wyse, wanne oder zu welcher czit man zu ge- 
richte siczit alda selbins, so sal unser schultheyse von unsir wegin den 
stab habin an gerichte, ane zu dren gerichtin, die do heysin voytes 
dvng. So sal der vorgenannte Hug oder sin voyt den stab von syner 
wegin habin an gerichte, und allis daz, daz von den vorgenante gerichte 
oder von richtes stebin gevellet, daz sulle wir beidir sit glych mit 
eynander teylin ane argelist. Vortmer so sülle wir alle unse czinse, 
gut, rente und gulde behaldin und habin, als sie von aldere von unsern 
vorvarn herkommen sint. Ouch sal der vorgenante Hug und sine erbin 
sine czinse, gut, rente und gulde behaldin und habin, als sie von aldere 
alda selbins an on komen sint. Der vorgescreben stucke sint geczuge: 
Ernest von Oytgenbach, probest zu sente Petere zu Mencze, Iohan von 
Syberg,eyn eanonik zu unsir vrowin alda selbins, Harthung von Nort- 
hoven unsir provisor zu Erforte, Heinrich unsir viczthum der eldeste, 
Gunther Rabenolt, Walther von Uthinsperg ratismeystere alda selbins. 
Des zu orkunde han wir unse insegel an desin bryf gehangin, der 
gegebin ist, do man czalte nach Crystes gebürte driczenhundert yar in 
dem eyn vnd firczigistin yare an sente Ambrosius tage. 


166 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1841. Juni 15. 202. 


Der Rat von Erfurt tauscht mit dem Severistift daselbst 4 Acker 
Weinberge su Walschleben gegen das halbe Gericht gu Andisleben. 


Or. im D. A. S. d. 


Nos Guntherus Rabenolt, Waltherus de Uttinsperg, Hugo Junior, 
Conradus de Frankenhusen magistri consulum, Eckehardus de Biche- 
lingen, Hartungus de Drivordia, Henricus Brunonis, Bertoldus de 
Totilstet, Sifridus de Benstete, Guntherus de Rorense, Guntherus de 
Arnstete, Henricus de Saleza, Cristanus de Albrechtisleyben, Conradus 
de Buseleyben, Aplo de Rudolfestat, Petrus de Berlestet, Hermannus 
de Tifengrubin, Tizelo de Martpeche, Heinricus de Volcstete, Tizelo 
vorn Wunnen, Heinricus de Wizzense, Gozo de Smire, Heinricus de 
Salvelt, Bertholdus de Maroldishusin consules, Aplo de Willerstete, 
Frowinus Trenker, Hermannus de Utinsperg et Conradus de Sulze 
rectores universitatis civitatis Erfordensis recognoscimus tenore lite- 
rarum presentium et ad universorum, tam presentium quam futurorum 
volumus notitiam pervenire, quod, utilitate civitatis Erfordensis con- 
siderata provide et pensata, quatuor agros vineti in campis ville Wales- 
leyben sitos, ad eandem civitatem titulo proprietatis pertinentes, permu- 
tavimus et permutamus presentibus cum honorabilibus viris dominis 
decano et capitulo ecclesie s. Severi Erfordensis pro medietate iuris- 
dictionis temporalis ville Andesleybin et pistrino ibidem sito, ad dictam 
ecclesiam usque ad hec tempora proprietatis titulo pertinentibus, et 
nobis nomine civitatis predicte recipientibus ab ipsis traditis et in nos 
ad'ius et proprietatem ipsius civitatis ex causa permutationis huiusmodi 
plenarie iam translatis, iure patronatus ecclesie dicte ville excepto et 
dicte ecclesie s. Severi etiam reservato, unde dictam vineam omni iure, 
honore et utilitate, quibus ad dictam civitatem usque ad hec tempora 
pertinuit, ex causa commutationis predicte decano, capitulo et ecclesie 
s. Severi predictis tradidimus, tradimus ac in ipsos transtulimus et 
transferimus, nihil iuris, honoris aut utilitatis nobis aut civitati predicte 
in ipsa quomodolibet reservantes. Promittimus nichilominus prefatis 
dominis decano et capitulo suo et dicte sue ecclesie nomine stipulan- 
tibus eis super dicta vinea litem seu controversiam non inferre aut 
inferenti consentire, sed ipsos de eadem vinea auctorizare et warandare 
iusticialiter et ab impetitione quorumlibet, prout moris et iuris est, 
reddere liberos et indempnes. In quorum testimonium et certitudinem 
firmiorem sigillum civitatis Erfordensis presentibus est appensum. 
Datum et actum anno Domini M.CCC.XLL,'in die s. Viti martiris. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. 11. Theil. 167 


1341. Juni 15. 203. 


Dekan llemrich und das Kapitel des Severistiftes bekennen 
auch ihrerseits, dass sie 4 Acker Weinberge gegen die Hälfte des 
Gerichtes zu Andisleben eingetauscht haben. 


Or. mit zerbr. S. im Kgl. St. A. zu M. 


Nos Heinricus decanus, Albertus scolasticus et totum capitulum 
eeclesie s. Severi Erfordensis recognoscimus ct hiis scriptis publice 
volumus tam presentibus quam posteris fieri manifestum, quod, 
communi tractatu et matura deliberacione prehabitis ac utilitate et 
commodo ecclesie nostre consideratis provide et propense, de omnium 
nostri beneplacito et consensu permutavimus et permutamus presentibus 
medietatem iurisdictionis temporalis ville Andisleyben et unum pistri- 
num in ipsa villa situm, ad nos et nostram ecclesiam usque ad hec 
tempora pertinentes proprietatis titulo, iure patronatus ecclesie 
parochialis diete ville excepto et nobis ac eidem nostre ecclesie reservato, 
cum prudentibus et discretis viris .. magistris consulum, .. consulibus 
et universitate civitatis Erfordensis pro quatuor agris vinei, sitis in 
campis ville Walisleyben, in nos et nostram ecclesiam predictam per 
dictos dominos .. magistros consulum et alios prenominatos ex causa 
permutationis huiusinodi plenarie iam translatis et nobis traditis ab 
eisdem, quare iurisdictionem seu eius partem, ut predicitur, et 
pistrinum predicta cum omni iure, honore et utilitate, quibus ad nos 
et dictam ecclesiam nostram usque ad hec tempora pertinebant, prefatis 
.. magistris consulum, ..consulibus et universitati ac civitati Erfordensi 
tradidimus vel quasi et tradimus ac in ius et proprietatem ipsorum 
et in eos plenarie transtulimus et transferimus ex causa permutationis 
predicte, nichil nobis aut predicte nostre ecclesie iuris, honoris, utili- 
tatis reservantes penitus in eisdem. Promisimus nichilominus et pro- 
mittimus in hiis scriptis, memoratis. . magistris consulum, .. consulibus 
et universitati predicte ipsis super iurisdictione et pistrino predictis 
litem seu controversiam non inferre aut inferenti quomodolibet con- 
sentire, sed ipsos de iurisdictione et pistrino iamdictis auctorizare et 
iusticialiter warandare, necnon ab impeticione quorumlibet, prout 
moris et iuris est, reddere liberos et indempnes. In quorum omnium 
et singulorum testimonium sigillum capituli nostri duximus presentibus 
apponendum. Datum anno Domini millesimo trecentesimo quadragesimo 
primo, in die beati Viti martyris. 


163 Geschichwquellen der Prov. Sachsen. 


1341. Juni 15. 204. 


Der Rat von Erfurt schenkt dem Scveristift daselbst. die Hälfte des 
Patronates über die Kirche su Andisleben, dessen andere Hälfte 
bereits dem genannten Stift gehört. 

Copiale des Severistiftes Nr.36 im D. A. 

Nos Guntherus Rabenolt — — — -- * pervenire, quod, eum 
ius patronatus ecclesie parochialis ville Andisleuben ad honorabiles 
viros dominos decanum et capitulum ecclesie sancti Severi Erffurdensis 
ac ipsam ecclesiam pro parte media et ad nos ac civitatem Erffordensem 
pro alia media parte pertinere noscatur, consideratis eorundem decani et 
capituli obsequiis, propter que ipsos et eandem eorum ecclesiam 
speciali devocione persequimur et affectu, partem iuris patronatus nos, 
ut predicitur, contingentem dietis decano et ecclesie propter Deum 
et beati Severi merita gloriosa libere et irrevocabiliter donamus , ob- 
tulimus ac donavimus et offerimus et in eos plenarie et in toto transferi- 
mus, nobis aut civitati predicte nichil iuris reservantes in eadem. 
In quorum testimonium et certitudinem ampliorem sigillum civitatis 
Erffurdensis presentibus est appensum. Actum et datum anno 
Domini M.CCC.XLL, in die beati Viti martiris. 


* Hier wörtlich übereinstimmend mit Nr. 202. 


1341. Juli 24. Lorch. 203. 


Heinrich, Erzbischof von Mainz, quittiert über die letzten 1000 Mark 
Silber von den 5000 Mark, welche ihm der Rat von Erfurt nach 
der durch den Kaiser Ludwig vermitiellen Sühne eu bezahlen 
schuldig war. 

Or. mit S. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Heinrich, von Godis gnadin des heyligin stiftes zu Mencze 
erezbischof, bekennen uffinlich an disem brief, daz die wisen be- 
scheiden lute, die ratismeister, der rat und die burger gemeinlich unsirer 
stat zu Erfört, uns genczlich, gutlich und fruntlich geleyst und bezalt 
hant tusint marg lotigis silbirs erfortisch gewichtes, die sy uns schuldig 
waren und gelobit hatten zu lestene an iren uffen brieven, funfhundert 
marg uff unser frauwen tag liechtmesse, und funfhundirt marg uff die 
ostern, die allir nehst virgangen sint, von der süne und richtunge 
wegen, die unsir herre der keysir zuschen uns und unsirn egenanten 
burgern gemacht und getedingt hat. Dar umb sagen wir die egenanten 
burger und die stat zu Erfürt der egenanten tusint marke silbirs ledig, 
quyt und lós ane, allirley argelist mit disem briefe. Unde wanne der 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 169 


vorgenant brief, den sy uns gegeben hatten ubir die lesten funfhundert 
marg uff die ostern, der gegeben. wart do man zalte nach Cristus 
geburte driczehenhundert und in dem virzigsten iare an dem nehsten 
fritag nach sante Francisci tag, virloren und abhende komen ist und 
den dickegenanten borgern nicht wider geantwert noch wider worden 
ist, bekennen wir, daz derselbe brief vort mer kein moge oder craft 
habin, noch die vorgenanten burger nicht beschedigen mag noch ensal 
in keinerley wise, wanne daz vorgenante gelt uns gutlich bezalt und 
geleist ist, als hievor geschriben stet. Des zu urkunde ist unsir in- 
gesigel an disen brief gehangen, der geben ist zu Lorche uff den 
nehsten dinstag nach sante Marien Magdalenen tag, do man zalt nach 
Cristis geburte driczehenhundert und einundvirzig iare. 


1341. Juli 24. . . 906. 


Conradus dominus in Azmanstete et Elizabeth uxor verkaufen 
anderthalbe Hufe Landes im Felde zu Elresleyben für eine un- 
genannte Summe an lohann Schenken, Priester in Albrechsleyben, 
Nicolaus seinen Bruder, Heinrich von Oberingen, Katharina dessen 
Schwester, Christian, den Sohn des verstorbenen Christian Schenken, 
und Christian, den Sohn Conrads von Malesleiben und ihre Erben 
mit Vergichtleistung auf alle Ansprüche, ausgenommen 6 Pfennige 
Erbzins, jährlich zu Martini von den Käufern in den Hof des 
Verkäufers in Erfurt zu liefern. 

Zeugen: Vrowinus Trenker, Theodericus et Heinricus fratres de 
Gutinshusen, Heinricus de Albertsleiben, Guntherus dictus Rabenolt, 
Cunradus de Sulzce, Bürger zu Erfurt. 

Datum anno Domini M.CCC.XLI. in vigilia beati Iacobi apostoli. 

Or. mit S, im Kal. St, A. zu M. 


Demselben Johann Schenken werden ferner verkauft: 


1. 1343 in vigil. Thomae (Dec. 20.) 1 Hufe Land und 1 Hof vou Conrad, 
Johann, Domherr zu Naumburg, Conrad und Christoph, Herrn 
zu Azmanstete, 

Or. ebendaselbst. S. d. 


to 


. 1347 Montag nach palmarum (März 26.) 3 Hufen zu Lówenhaupt- 
vippach von Albrecht, Herren daselbst, zu welchem Verkauf 
Dietrich d. A. und Dietrich d. J., chenfalls Herren daselbst, «m 
Montag nuch Walpurgis (Mai 7.) ihre Zustimmung geben. 

Or. ebenduselbst. SI. d, 


170 (reschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1341. August 1. 207. 
Heinrich, Graf in Swartsberg, verkauft und eignet auf Dien 
lohanns von Salvelt, Bürger zu Erfurt, dem Kloster Ichtershausen 
eine Hufe und den vierten Teil eines Hofes daselbst. 

Datum anno Domini M.COC.XXXXI. Kal. Aug. 
Gedr.: Rein, Thur. sucra I, Nr. 181. 


1341. August 28. 208. 
Günther der Ältere, Graf und Herr eu Kevernberg, verkauft dem 
Kloster Ichtershausen das Dorf Eisleben und gelobt dem Rat und 
den Bürgern zu Erfurt den Kauf ewig zu halten. 


Gegeben nach Cristi geburt tusend iar drihundert iar in dem evn 
und vierzygesten iare an S. Augustinstage des byscops. 
Gedr.: Rein, Thur. sacra I, Nr. 182. 


1341. September 10. Avignon. 209. 


Nerces Manaschardensis, Bernardus Agarensis, Gracie Dulcinensis, 
Salgam Nellentinensis, Petrus Montis marini, Matheus Organchensis, 
Petrus Caliensis, Nicolaus Nazariensis, Tomas Timensis, Salmannus 
Wormatiensis episcopi dewilligen einen Ablass von 40 Tagen 
allen Teilnehmern am den emzelnen Handlungen der Gedáchtnis- 
feier, welche der Rat und die Bürgerschaft zu Erfurt zum Heile 
der Seelen von 6000 (centum sexagenas) und 2100 (triginta quinque 
sexagenas) während einer grossen Hungersnot verstorbenen und 
auf dem Kirchhofe des Dorfes Smetestete bei Erfurt begrabenen 
Bürger in folgender Weise gestiftet und angeordnet haben: All- 
jährlich in der Pfingstwoche soll eine Prosession unter Vorun- 
iragung des hlg. Leibes Christi mit 22 grossen Wachskerzen nach 
dem genannten Kirchhofe ziehen und daselbst einer Messe zum. 
(redächtnis der Verstorbenen beiwohnen, nach der Rückkehr in dic 
Stadt aber sich in den Dom begeben, um daselbst zur Ehre (Gottes 
und der hlg. Jungfrau verschiedene Antiphonen, Besponsorien 
und Lobgesünge, sowie das te Deum laudamus zu singen, worauf 
die Kerzen an die Pfarrkirchen zum (Gebrauch bei der Messe 
verteilt werden. 
Datum Avinione anno Domini M.CCC.XLI., IV. Idus Septembris. 
Or. mit 9 S. im Kgl. St. A. zu. M. 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. Il. Theil. 171 


1341 Dezember 13. Ä 210. 
Der Rat von Erfurt verträgt sich mit dem Erzbischof Heinrich 
von Mainz über die Münze, den Schlägeschatz von dem (Getreide 
und den Gerichtsschreiber. 

Or. mit S. im Fürstl. St, A. zu Sondershausen. 
Falkenstein, Hist, von Erfurt S. 219. 

Wir die.. ratismeystere, der.. rat, die.. fire von der gemeinde und 
de.. burgere gemeynlichin der stad zu Erforte thun kunt allin lutin unde 
bekennen uffinlichin an desim brive, daz wir geredit habin unde 
ubirkommen sin mit dem erwerdigin in Gode vatere und herrin, unserme 
herrin hern Heinriche, des heyligin stules zu Mencze erczebischofe und 
erczekanczelere des heyligin ryches in dutschin Jandin, alle der stucke, die 
hirnach gescrebin sten Von erstin daz die muncze und die pfenninge, 
die unsirs herrin munczmeyster yezunt slet, sullin unvorandert blibin 
als lange, als unsir vorgenanter herre lebit, iz inwere danne mit 
unserme willin, so mag man eyne andere muncze und pfenninge slan, 
der fumfezig schillinge gen sullin vor eyne lotige mark sylbers. Die 
ensullin nicht geandert werdin alse lange, als derselbe unsir herre 
lebit. Wanne her aber nicht lenger ist, so mogin sin.. nachkome, sin 
. . capitel oder sin stift nuwe pfenninge machin oder slan, als iz von aldere 
her kommen ist, ane hindernisse, also daz die erstin pfenninge mit den 
unwin evn halp yar daz neste unvorslagin sullin blibin. Was aber 
nuczis von dem isene gevellit unsirs egenannten herrin lebetage, der 
sal unsir sin. Abir der munczmeyster sal alle yar eyme.. provisore an 
unsers herrin stad swerin, und daz munczisin sal in unsers herrin 
hof eyinschaft und gewere vorlibin alse vore. Ouch sullia vortmer 
alse lange, als unsir vorgenanter herre lebit, wir odir dycheyn unsir 
miteburger zu Erforte deme selbin unserme herrin von korne, gerstin 
havern, thynkele, hopfin odir von dycheynerley getreyde ycheynen 
slevezacz gebin. Aber von andern dingen sal man sleyschacz gebin 
alse vore und daz haldin, als iz von aldere her kommen ist. Darumme 
sulle wir unserme egenanten herrin gebin alle yar fumfhundert pfunt 
erfortischir pfenninge gutir und gebir, uf sente Walpurge tag dritte- 
' halphundert pfunt und drittehalphundert pfunt uf sente Martins tag, der 
allirnest dar nach komet, ane vorezog und hyndernisse. Ouch ist ge- 
redit umme den schriber an unsers herrin gerichte, daz daz in guter 
gedult als vor sal blibin unsirs herrin lebetage, unvorlustig synes 
nachkomen und des stiftes von Mencze und ouch vnsers rechtin y weder 
sit, unde sal der scriber unsers herrin provisor an syner stad swerin 
als bis her. Alle dese vorgescrebene rede sullin und wollin wir stete 
unde gancz haldin des dickegenanten unsirs herrin, synes nachkomen 


172 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


und synes styftes und ouch unsers und der stad rechte bedersit 
unvorzcugin. Hirmete sint wir mit unserme egenanten herrin gut- 
lichin vorrichtet umme alle ufloufte, die czwischin ome und uns bis uf 
desin hutigin tag entstandin warin. Ouch sal der vorgenante unsir 
herre uns getruwelichin vorteydingin und beschermen zu unserme 
rechte als andere syne getruwin ane argelist. Wir sullin ouch unsern 
egenanten herrin, synen stift und alle die synen bie allin erin, fryheytin 
und rechtin als des selbin unsirs herrin vorvarn von alder bis her 
bracht hant, lasin blibin und sullin yme getruwelichin dar zu dvnen 
an argelistt Des zu orkunde unde meriren sycherkeyt habin wir 
der egenanten stad zu Erforte insegel an desin briff gehangen, der 
gegebin ist an sente Lucien tage do man zalte nach Cristis geburte 
driczenhundert yar in deme eyn und firczigistem yar. 


1341. Deeember 16. 911. 


Frater Albertus episcopus Ybernensis gewährt der Wigbertikirche 
in Erfurt einen Ablass von 40 Tagen. 


Datum anno Domini M.CCC.XLI, in dominica s. Lucie. 
Regest im E. A. 


1341. 212. 
Hermann, Graf von (ileichen, belehnt den Rat von Erfurt mit 
dem Gericht von Ulzberg, welches dieser von dem bisherigen Inhaber 
Hartmud von Uthinsberg für 24 Mark Silber kaufte. 

Or. mit S, im Kgl. S. A. u M. 
Höfer, l.c. Nr. 224. 

Wir Herman, von Godis gnadin grefe von Glychin, bekennen 
uffinlichin an desim uffin brive und thun kunt allin den, die on sehin 
oder horin lesin, daz vor uns gewest ist Harthmud von Uthinsperg 
und uffinlichin bekant hat, daz her mit unsir loube und mit unsir 
gunst daz gerichte zu Uthinsperg mit alle dem rechte. als her iz hat 
zu eyme rechtin bürglene von uns, vorkouft hat den wysin beschevdin 
lutin, den .. ratismevstern und dem .. rate der stad zu Erforte vor 
fir und czwenczig mark lotigis svlbers erfortischis gewichtis, wizze 
und were, die Harthmud von Uthinsperg nuczlichin sin vorgoldin. - 
Daz selbe vorgenante gerichte mit allem rechte habe wir iz den vor- 
genanten ratismeystern und dem rate zü Erforte gelegin und lyn iz 
on inne zu haldene mit allem rechte, als iz Harthmud von Uthinsperg 
von uns besessin hat, zu eyme bürglene, mit sulchin undirscheyde und 
mit sulchir wvse, als hir nach gescrebin stet. Were, daz Harthmüd 
von Uthinsperg ane..erbin sturbe oder wir on anesprechin mit sulcher 
anesprache, als uns bedunkit, daz wir habin an dem gerichte vorgenant, 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 173 


gewune wir daz gerichte ome an oder synen erbin, so solde daz ge- 
richte uns ledig und loz sin von den ratismeystern und dem .. rate 
egenant ane argelist und ane allirleyge wederrede. Wanne umme 
die vorgenanten fir und czwenczig mark, da daz gerichte umme vor- 
kouft ist, sint den vorgenanten ratismeystern und dem .. rate der stad 
zu Erforte von Harthmüde von Uthinsperg und synen erbin bestalt 
und gemacht eyne gnuge mit anderme gute. Ouch bekenne wir, daz 
die .. ratismeystere und der... rat zu Erforte habin getan die gunst 
und truntschaft Harthmude von Uthinsperg und synen erbin, daz sie 
on daz vorgenante gerichte sullin und wollin weder vorkoufin vor fir 
und czwenczig mark lotigis sylbers von sente Mychahelis tage, der 
nu allirschirst komt, ubir eyn gancz yar jerlich czwischin sente Mychahelis 
tage und sente Severs tage ane allerleyge argelist und wederrede. Daz 
dese dyng undir beydin teylin stete und ganez gehaldin werdin, so 
habe wir desin bryf bevestit mit unserme insegele durch beyte willin 
bevder teyle zu eyme uffinbarin geczugnisse. Deser dinge sint ge- 
czuge Beringer von Meldingen, Heinrich von Kongesse, Heinrich von 
Wechmar und andere gloubige lute. Geschehin und gegebin nach Christis 
gebürte driczenhundert yar in dem eyn und firczigistin iare an*... 
* Hier schliesst die Urkunde ohne Angabe des Tages. 


1342. Januar 11. 213. 
Elsebethe wetewe meystir Cünradis von Tormen bekennt, dass sie 
den Ratsmeistern, dem Rat und den Bürgern der Stadt Erfurt 
9 Hufen Ackerlund in dem Feld des Dorfes zu Andesleybin, 
10 Pfund Erfurter Pfennige jährlicher Grülde an Höfen und an 
anderem Gut, auch an ihrem Siedelhof, der mit folgen soll, ferner 
60 Äcker Weidig und Wiesen mit allem Nutzen, allen Ehren, 
Freiheiten, Gewohnheiten und Rechten für 210 Mark Silber 
Erfurter Gewichtes verkauft und den Offiziul der Präpositur des 
Marienstiftes in Erfurt gebeten habe, sein Siegel anzuhängen. 
Gegeben driczenhundert und im zweiundefircigesten iare an deme 

nestin fritage nach deme czwolftin tage. 

Or. mit S. im Kgl. St. A. zu M. 


1342. Januar 1*. 214. 
Der Hat von Erfurt bekennt, dass die Jungfrau Adelheid ihm 
gestattet habe, einen Graben und Wasserlauf durch ihr Grund- 
stück im Brühl nach der Stadt zu führen. 

Dipl. des Petersklosters auf der Kgl. Bibl. in Berlin. Die Überschrift 
lautet daselbst: Littera consulatus Erffordensis super aqueductu in 
bruleto, vulgariter daz fulloch, per fossata ad civitatem. 


174 | Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Wir Gunther Rabenold — — — — * bekennen uffinlichen an dissem 
keinwertigen brife und thun kunt allen luten, die on sehen oder horen 
lesen, das die ersam iunckfrouwe vor Alheyd, swester etteswannen 
hern Bertoldes irn Elrichis, evnes burgers zcu Erforthe, des sele Got 
habe, durch unse bethe der vorgenanten stad zcu Erforthe zcu nutze 
und czu erin irloubit hat und darzcu iren guten willen gegeben, eynen 
graben zcu machene durch ir widech vor der egenanten stad hinder 
sente Martine in deme Brule und eynen wasserloufft in die stad in 
demselben graben. Der grabe, der wasserlouft und das wasser sullen 
mit allem rechte, nutze und erin der vorgenanten iunckfrowin und 
alle iren erben ewichlichen sin und blyben, also doch, das dieselbe 
iunckfrowe und ire erben das wasser und den wasserloufft in die stadt 
nicht hindern sullen zcu keyner zcyt ane argelist. Were aber, das is 
hirnach zen keyner zcyt not worde, wan daz geschen, das man den 
dickgenanten graben subern oder vegen solde ader bessern, ab her 
ergin yn ville, das sullen thun die luthe, die desselben wassers ge- 
bruchen in der stad ane kost und erbeyt der egenanten iunckfrowen 
und ire erben. Und was sie uss dem graben subern oder vegin, das 
sullen sie werffen uff den stadt des egenanten graben ane schaden der 
vorgenanten iunckfrowen oder ir erben, und das sullen sie nicht hindern 
ane argelist. Und des czu eyner merin sicherheit und grossern veste- 
nunge, so geben wir daruber diessen brif vorsigelt mit der stadt in- 
sigel zcu Erforthe, der gegebin ist do man zcalte nach Christi geburt 
drizcenhundirt iar in dem andern und virzcigesten iare an sente Prisce 
abinde der heiligen iunckfrowen. 


^ Folgen die anderen Mitglieder des Rates wie in Nr. 202. 


1342. Februar 9. 219. 


Der propsteiliche Offizial des Marienstiftes in Erfurt beglaubigt 
eine Urkunde folgenden Inhaltes: Hermann, Graf von Gleichen, 
bekennt, dass der Kleriker (Günther von Sebeche freiwillig zu 
Gunsten Heinrichs, des Sohnes Conrads Lange, des Grafen Ge- 
treuen, auf viertehalb Hufen im Felde von Tonna, deren Zinsen 
zu dem Einkommen der Vikarie b. Johannes baptiste und s. Erhardi 
in der Kaufmännerkirche zu Erfurt gehören, mit allem Recht, das 
er bisher daran gehabt, verzichtet habe. | 


Anno Domini M°CCC°XLII°, sabbato proximo ante dominicam qua 
cantatur esto michi. 
Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 175 


1342. Februar 10. Aschaffenburg. 216. 


Heinrich, Ersbischof von Mainz, weist den Rat von Erfurt an, 
die ihm schuldigen 250 Pfund von Münze und Schlägeschutz an 
Heinrich Vilstum den Jüngern zu besahlen. 

Or. mit S. im Kgl. St. A. eu M. 

Wir Henrich, von Gotis gnadin des heilgin stüls zu Mencze ercze- 
bischof, des heilgin romischin riches in dutschen landin erczecancellir, 
bekennen uffinlich an desim keynwerdigin brive, daz wir die drittehalb- 
hundirt phunt, die uns die wisin lute die .. ratismeistere vnd der .. 
rat gemeynlich unsir stat zu Eıforthe uns schuldig sint uff sante 
Martinstag, der nest kümit, von der moncze und dem sleischaeze, be- 
scheidin habin dem gestrengen rittere Heinriche Viezdom dem Iungern, 
der Tallestete inne hat, zu gebene; und wanne sie eme die selbin 
drittehalbhundirt phunt beczaln und vorgeldin und sine quitbrive von 
eme nemen daruber, so sage wir sy des selbin geldis quit, ledig 
und lóz an desim brive, der gegebin ist zü Aschaffinburg an sente 
Skolastiken tage, do man zcalte noch Cristus geburtin driezenhunldlirt 
und zweiundfirczig iar. 


1342. Februar 24. 217. 
Heinrich der Ältere, Heinrich der Jüngere und Heinrich der 
Mittlere, Gebrüder, Vitelume von Eckstedt, und ihre Erben ver- 
kaufen dem Ersbischof Heinrich von Mainz für 300 Mark Silber 
das Vitgtumamt zu Erfurt samt allen dazu gehörigen Rechten und 
Einnahmen. 

Abechr. aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts im Engelmannsbuch S. 183 


Falkenstein, Hist. von Erfurt, S, 234 mit 24. Febr. 1352. 

Wir Heinrich, den man nennet der Junger, ritter, Heinrich den 
man nennt der Eldere und Heinrich, den man nennet der Mitelste, knecht, 
von Eckstede gebrudere, viczthum zu Erfforde, Iutthe, Heinrich des 
Jungern, Luckard Heinrich des Metelsten elichen hausfrawen, Heinrich der 
eldere und Hartman gebrüder des vorgenanten Heinrich des Jungern ritters 
unde Iutthen unser mutter sone, Heinrich, Lodewig, Diether, Ulrich 
und Bertoldt gebrüder unsers vorgenanten Heinrichs des Eldern sone, 
Heinrich der Eldere und Heinrich der Jungere brüder, des vorgenanten 
Heinrich des Mittelsten und Luckarde sone, bekennen offentlich und 
thun kunt allen guten leuden, die dissen brieff sehen oder horen lesen, 
das wir mit vorgehabtem rate eintrechtiglichen und mit einer gesambden 
hand unserme erwirdigen vater in Gote und herren, herren Heinrich 
erczbischove zu Meintze, und sime stifft das vitzthum amecht zu Erfforte, 


176 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


das wir von ihme und sime stiffte vorgnant zu lehne hattin , mit allen 
manlehen, die wir davone hattin, mit birwettin, kaufen vries gudes, 
gulden, gefellen, rechten, gerichten, mit wassern, weyden, wisen, 
holtz, fischweyden und anders, allen rechten und gerichten, die zu 
dem vorgenanten vitzthumamechte innewendig und ausswendig der 
stat zu Erffurt gehorint und gehort haben, ersucht und unersucht, wie 
die gnant sint, verkaufft haben, und darzu die schulteissenamecht zu 
Obern-Dorla, zu Nidern-Dorla, zu Langelo, zu Bischovesguttern , zu 
Mila unde zu Valkin, die in das vorgnant vitzthumampt gehorint mit 
der losunge, als wir die versaczt hant, mit verhenknusse, dem Got 
gnade, unserm herren, hern Mathias erczbischoffe etteswanne zu Meintz, 
auch verkauft haben ewiglichen ıecht und redlich umb dryhundert 
marg lotiges silbers. Davor hat her uns und unsern erben beweiset 
und bescheyden von sein und seines stifts wegen mit willen des capittels 
zu Meintz das dorff zu Witterde mit alle den rechten, gerichten, gulden, 
guten, gefellen, holtz, wassern und weyden irsucht und unersucht, wie 
die gnant sind, die darzu gehorent, ane das kirchlen unde den kirch- 
satz aldaselbens. Wo aber dasselb dorf an renthen und gulden nicht 
als gut were als 300 marg silbers, das sal her uns erfullen und bessern 
an dem nehsten dorff zu Rodestorff. Das sollen achten her Rudolff von 
Meldingen, Bertoldt Viczthum von Eckstede und er Hartung von Nort- 
hoven, unses vorgenanten herren provisor zu Erfforde; was die darvone 
machent, das sollen wir beyderseith halden. Were aber das vorgenant 
dorf Witterde an renten und gulden besser wan dryhundert marg silbers, 
das sal unseme hern und sime stiffte bliben und gevallen. Und das- 
selbe dorff sollen wir und unse erben inne haben, als vorgeschriben 
stett, als lange, biss das uns oder unsin erben von unsirme herren, seinen 
nachkommen oder sime stiffte die egenanten dryhundert margk silbers 
bezalt werden gantz und gar. Und wan unsir herre von Meintz dicke- 
genant, sein nachkommen oder sein stifft uns oder unsen erben die- 
selben dryhundert marg silbers bezalen, so sollen wir und unser erben 
unsme vilgenanten herren, sein nachkomen oder syme stiffte das egenant 
dorf mit alle deme, das darzu gehort, als vorgeschriben stehet, wider 
antworten an alles hindernisse. Auch ist geredt, das wir und unse 
erben das schulteissenammecht zu Witterde, das in das egenante vicz- 
thum ampt gehort, behalden sollen zu lehne als vor. Auch ist gereth, 
das wir und unse erben das vorgenant dorff Witterde, dweil es unser 
pfandt ist und uns oder unsern erben das vorgenant gelt nit bezalt ist, 
sollen halden in alle sinem rechte und bescheidenheit, als es bisher 
komen ist, und wir noch unser erben ensollen nymant doselbens drangen 
an keynen dinsten, bethe, schatzungen oder an andern stucken, wie die 
gnaut sint, dan als dasselbe dorff bisher von unserme herren und sime 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 177 


stiffte herkommen ist. Auch ist geredt, das wir Heinrich der Junger 
ritter, Heinrich der Eldere und Heinrich der Mittelste gebrüder vorgenant 
mit frawen Ermengarde, unser mutter, uberkomen sollen und ibr genug 
thun, das sie uff die acht marg silbergeldes ierlichs zinses verzege, die 
sie uff dem vitztumampte hadt, alle geverde und argeliste ausgenommen. 
Alle disse vorgeschrieben stück und ihr iglich besundern, han wir vor 
uns und alle unser erben in guten truwen gelobit und zu den heyligen 
geschworn stete und vehst zu haldene an allerley arglist Und auch 
geben wir uff und alle unsere erben das vorgenant viezthumbampt 
und die schulteissenampt und alles, das darzu gehorit, als das vor- 
geschriben stet, und verzygen daruff lutterlich, nummermehr darwedir 
zu komen noch uns darwidder zu behelfene mit babestes noch mit 
keysers noch mit keynem andiren gerichtin, gewonheiten ader rechten, 
noch dawider zu thune, noch mit worten, noch mit werken, noch mit 
keynerhande anderen dingen, wie die gnant sint. Auch bekenne ich 
Heynrieh der Elder vitzthum dickgenant, das er Hartung von Nort- 
hoven, provisor des forwerCkes zu Erfforte mir und meinen erben die 
hundert marg silbers vor meyn theil der dryhundert mark vorgeschriben 
von unsers herren wegen von Meintz und seines stifftes »utlichen 
gentzlichen bezalt und vergoldin hat ane. allen schaden. Darumb so 
sage ich und meine erben unsern egenanten herrn von Meintz und 
seyn stifft quit, leddig und loss, und das dorf und die gulde zu Witterde, 
die mir und meynen erben vor dieselben hundert marg beweyset und 
bescheiden waren. Zu urkhunde und zu eyner mehren sicherheidt han 
wir Heinrich der Junger ritter, Heinrich der Elder und Heinrich der 
Mittelste knechte, vitzthum von Eckstede vorgenant, unser ingesigel, der 
unser erben vorgeschrieben mit uns gebrauchen, an dissen brieff ge. 
hangen, der gegeben ist, do man zalte noch Christi geburth dryezenhundert 
und zwey und virtzig iar an sende Mathiestagk des heiligen aposteln. 


1342. Februar 94. 918. 


Heinrich der Jüngere und Heinrich der Mitilere, Vitztume von 
Eckstedt, verschreiben dem Erzbischof Heinrich und dem Kapitel 
zu Mainz ihren Anteil an dem Vitztumamte zu Erfurt. 

Or. mit S. im Kgl. St. A. zu. M. 


Wir Henrich der Jungere ritter, burgman zu Molburg, und Henrich 
der Mittilste knecht, gebrudere von Eckestete, viczdüm zu Erforthe, 
bekennin uffinlich an desem keynwerdigen brive, daz wir eyntrechtigis 
mütis und mit guten willin aller unser erbin hant vorkouft unse 
viczdümampt zu Erforte mit allim rechte unserme erwerdigin in Göte 
vatere und herrin, herrin Heinriche, erczebischove zu Mencze, und 

Geschiehtaq. d. Pr. S. Erfurt 3. XXIV. 12 


178 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


sime stifte alda selbis, als ouch die brive sprechint, die Henrich unser 
elder bruder mit uns und wiri mitf'eıne darober gegeben habin. Daz- 
selbe viczdlümampt hat unser egenanter herre von Mencze uns wedir 
gelegin mit alle dem rechte, daz darczu gehort, innewendig und 
uzewendig der stat zu Erforthe, als unse eldirn uff uns bracht hant, 
mit dem drittinteile, daz unser herre Heynriche unserm eldirn brudere 
abe gekouft hat mit allim rechte umb hundirt marg lotigis silbers, 
uns und unsern erben eweclichen zu besiczene ane hindernisse, als 
lange, bis daz unser egenanter herre von Mencze, sin nachkomen ader 
sin stift uns ader unsen erben volezihen an deme dorfe zu Witterde, 
als die brife sprechint, die her und sin capitel zu Meneze uns dar- 
uber vorsegilt gegebin habin, die da sprechin, uns und unserme eldirn 
brudere zu bewisene alda selbis gulde vor drihundert marg lotigis 
silbirs, .die er uns sal gebe umb daz vorgenante viczdümampt, der- 
iczunt beczalt und vorgoldin sint Heinriche unserm eldirn brudere 
vorgenant hundirt marg lotigis silbirs von unsirs egenanten herrin 
wegin und sinis stiftis: Wanne aber unsir vilgenanter herre, sin noch- 
komen ader sin stift uns Henriche dem Jungern rittere und Henrich 
dem Mittilsten knechte, gebrudire vorgenant, adir unsirn erbin gebin 
und beczalin zweyhundirt marg lotigis silbirs, so sal dazselbe viczdüm- 
ampt unsers dickegenanten herrin und sinis stiftes sin quit, ledig und 
löz, als die andirn brive sprechin, die wir daruber gegeben habin. 
Vortmer ist geret, wanne unser herre von Mencze und sin stift die- 
selbin gulde zu Witterde zu desin zeiten nicht geantwerte mogin, 
wanne Diterich Güthinshüser sprichit, wie her dazselbe dorf, rente 
und gulde solle han sin lebtage, darumb so hat unsir herre uns, 
Henrich und Henriche vorgenant, und unsin erbin bewisit vunf- 
undzwenczig marg lotigis silbirs von dem schultheizen ampte zu Erfurte 
alle jar von sime provisore und schultheizin, die iezunt sin ader zu 
zciten werin, gütlichin und ane vorezog driezendehalbe marg uff sente 
Martins tag und driczendehalbe marg uff sente Walburge tag ierlichin 
zu beczalne und zu leistene. Wer abir, daz czu keynre zcit, als vor- 
geschreben ist, derselbe czins und gulde uns ader unsin erben nicht 
geleist und beczalit worde von den vorgenanden amptluden, so mogin 
wir denselbin czins gewinnen uffe mogelichin schadin. Den sal unser 
egenanter herre und sin stift aberichtin mit dem hoibgüte ader zcinse 
der vorgeschreben ist Ouch ist geret, wanne unser herre ader sin 
amptlude vorgenant denselbin czins uus vorseczin sechs wochin und 
eyn iar eynim iarczins, so solle wir dazselbe viezdumampt behaldin 
von unserm herrin und sime stifte zu rechtim lene, als von alder 
herkomen ist. Ouch ist geret, daz wie eynin knecht secze sollin an 
daz gerichte zu Erforte mit rate und willin eynis provisors. Aber waz 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 179 


nüczes und rechtis gevellit adir horit czu demselben viczdümampte, 
daz sal der provisor inneme an alle hindernisse. Ouch ist geret, 
wanne unser herre, sin nochkomen ader sin stift uns bewisiten vunf- 
undzwenezig marg gulde, als die ersteu brive sprechint, an dem dorf 
und gerichte zu Witterde, ab uns ein iarczins nicht vorsezzin were, 
sechs wochin und eyn iar noch der lecsten geldeczit als vorgeschreben 
ist, da von daz viezdumampt unse solde eweclichin sin zu rechtim 
lene, so sal derselbe czins an dem schultheizenampte, zu welcher czit 
daz unser egenante herre ader sin stift uns ader unsen erben die 
zweyhundirt marg lotigis silbirs gegebin, sin loz und ledig, so suln 
ouch alle dese vorgeschrebene stucke abesin und sullin wir und unse 
erben unsem vilgenannten herrin alle die brive wedirantwertin ader 
sime stifte, die dit selbe viczdumampt anrurint ader von desim koufe 
sprechint, die uns ader unsen erben ader eldirn hirober gegeben sint 
nü ader vor aldere, und ouch dazselbe dorf und gerichte zu Witterde, 
ab is uns geantwert worde ader were, wederantwertin ane hindernisse 
und wedirsprache. Zu eynre merin sicherheit han wir Henrich der 
Jungere Ritter, Henrich der Mittelste knecht von Eckestete, viezdum 
dickegenant unser ingesegil an desin brif gehangin, alle dese vor- 
geschrebene stucke von uns und unsern erben stete und unvorbruchlich 
zu haldene, der gegebin ist, do man czalte noch Kristis geburtin driczen- 
hundert zweyundfirczig iar an deni süntage, als man singit reminiscere. 


1342. Mai 28. 219. 


Tizel von Vipeche verkauft an Bertold von Munre, Bürger zu 
Erfwrt, einen Zins von zwei Pfund Geld, 32 Hühnern und dazu 
gehörigen Korngülden von 6 Hufen, 9 Ackern, 6 Höfen und einer 
Mühle Eigengutes zu Mark- Vippach, mit Vorbehalt der Lehen und 
eines Erbzinses. 
Gegeben 1342 am Dienstag nach Urbani. 

Sehr besch. Or. im Kgl. St. A. zu M, S.d. 


1342. Juni 2. 220. 


Sigehart Hotirman, Johannes von Appolde, Kuno von Hervers- 
leyben, Sygehart von Lubelin die ratismeister, Gotze Kerlinger, 
Diterich von Smidestete, Ludewig von Ylmene, Johannes von 
Nusese, Diterich von Topstete, Johannes von Collede, Henrich 
Rosynzwig, Henrich von Rostok, Herman Riche, Ulrich Swab, 
Albrecht Gutgemach, Johannes von Gyspirsleiben, Ticzel von 
me Steyne, Conrad von Nuwinstete, Berlt von Kollede, Sifirt von 
Sommeringen, Cunrad der do genand ist Monderer, Ticzel hern 
12* 





180 Geschichtsquellen der Prov, Sachsen. 


Ians Kuppherslegers, Henrich von Andisleben, Gunther von Kirspe- 

leiben der rat, Conrad von Alch, Diterich von Gutenshusen, Appelo 

von Munre, Henrich von Taszdorff die fire von der gemevnde 

beurkunden den Verkauf von 24 Acker Holz auf der Hart durch 

Volrad und Volrad von Cranichfelt an das Kloster Cronschwicz. 

Gegeben nach Gotis geburt driczenhundirt iar und darnach in 

deme zweyundvirczigisten iare an deme nesten tage sente Johannes 
des touffers. 

Abschrift aus dem 16. Jahrhundert im F. A. 


1342. Juli 7. 221. 


Der Hat von Erfurt zeigt. dem von Afühlhausen an, ‚dass Bertha, 
Witwe Dietzels Hymeltrut, auf alle Ansprüche an die Güter, die 
der Rat von Mühlhausen von Bertha, der W'itire Heinrich Mar- 
schalls, gekauft, versichtet habe. 


Herquet , l. c. Nr. 951. 
1342. November 9. 999. 


Heinrich, Erzbischof von Mainz, weist Johann, Heinrich, Günther 
und Friedrich, Herren zu Salza, mit 871|, Mark lótigen Silbers, 
welche er diesen von der Kaufsumme für die Hälfte der Burg 
 wnd der Stadt Salza noch schuldete, an seine Einkünfte von der 
Münze und dem Schlägeschaiz, sowie am alle seine anderen Ge- 
fülle aus der Stadt Erfurt. 
Gegeben 1342 am Samstag vor Martini. 
Transumpt von. 1396 im Herzogl. St. A. zu Gotha. 


1342. December 5. Würzburg. 223. 
Ludwig, römischer Kaiser, gestattet dem Rat zu Erfurt, Fremde, 
welche daselbst wohnen wollen, gu Bürgern aufzunehmen. 

Or. mit S. im Kgl. St. A. zu M, 
Liüntg, Deutsches Reichsarchiv 1. c. S. 443. 

Wir Ludowig, von Gotes gnaden romischer kevser, ze allen ziten 
merer des riches, veriehen offenlichen und tun chunt mit disem brieff, 
das wir dureh der genemen vnd danchbern dienst willen, die uns die 
weisen lude, die radismeister, der rat und die burger gemeinlichen zu 
Ertfurt, unser lieb getreue, willichlichen und nuczlichen getan habent, 
und noch tegliches tunde, in von besunderer gunst die gnade getan 
haben und tun auch mit disem brieff, das wir in erlaubt und gunnet 
haben, das sie allermenlichen und all lute, wie die genant oder wo si 
gesezzen sint, die zu in in ir stat zu Ertfurt varn, und darinn by 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 181 


in siczzen und wonen wollent, zu irn burgern nemen und enpfahen, 
und si an aller stat und gen allermenlichen versprechen, schurn und 
schirmen, als ander ir burger, sullen und mugen, on allein eygen 
lute und unverrechent ämptlude, die sullen si ze burger niht enpfahen, 
als wir das mit rat der kurfursten durch gemeinen nuczz und frummen, 
land und lute, edeler und unedeler, die zu dem rich gehornt, fur ein 
reht geseezzet und gemachet haben. Geschech aber, das iemannes 
eygen man oder unverrechenter amptman, den die vorgenanten burger 
ze Ertfort ze burger enpfiengen oder enpfangen hetten, by in belibe, 
und in der ersten iars frist von der stat nicht gevordert wurde, oder 
das der her, der des also zu seinem eygen man iech, in fur seinen 
eygen man, als recht wer, niht bestellen möht, den sullen und mugen 
si furbas on irsal und hindernuzze als ander ir burger versprechen, 
schurn vnd schirmen. Wurden aber si darumb von ieman an ir 
leiben, luten oder guten angriffen, gedrucket oder in dhein weis be- 
swert, des mugent und sullent si sich wern und das understan mit 
allen sachen, als si best chunnen und mugen. Und habent daran 
wider uns und das riche mit nichtin getan noch gefrevelt. Darumb 
wellen und gebieten wir allen fursten, grafen, frien herren, steden, 
und gemeinlichen allen unsern und des riches getreuen, edeln und 
unedeln, vestichlichen vnd ernstlichen, das si die vorgenanten burger 
und stat ze Ertfurt an diser unser gnade niht hindern, irren oder 
mit dheinen sachen beswern, als lieb in unser und des riches huld 
sin. Wer es dar uber tete, der sol umb die frevell, als dick das be- 
schech, funfzig pfunt goldes on gnad sein vervallen, die halb in unser 
und des riches kamer, und halb den vorgenanten burgern ze Ertfurt 
werden und gevallen sullen. Und daruber ze urchunt geben wir in 
disen brief versigelten mit unserm keyserlichen insigell, der geben 
ist ze Wirezburg an sant Nychlas abent, nach Kristes gebürt druczen- 
hundert iar, darnach in dem zwey und vierczigisten iar, in dem nun 
und zweinczigistem iar unsers riches und in dem funfzehendem des 
keysertumes. j 


1342. December 5. Würzburg. 224. 


Ludwig, römischer Kaiser, befreit die Stadt Erfurt von dem Zolle 
zu Plaue bei Arnstadt. 
Or. mit S. im Kgl. St, A. zu M. 

Wir Ludowig, von Gotes genaden romischer keyser, ze allen ziten 
merer des riches, bekennen und tun kunt offenlichen mit disem brief, 
daz wir wissentlichen vernomen haben und auch kuntlich sein bewiset, 
daz alles lande und alle, die daz land und strazzen zwischen Nurnberg 
und Ertfurt bawend und arbeytend, und besunderlichen di wisen lute, 


182 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


die ratmeister, der rat und die burger gemeinlichen ze Ertfurt, unser 
liben getreuen, von dem zolle, den wir den von Swartzburg der Arn- 
steten ist, oder andern, swer di sin, von genaden erlaubt und gunnet 
hatten, uf ze heben und ze nemen in dem dorff ze Plaue, als die brief 
sagend, die wir daruber haben gegeben, vil gebrechen und uberlastes 
haben und liden, und groezlich besweret und gedrucket werden, haben 
wir von der selben sache und von vil anderer redlicher und nötiger 
sache wegen durch gemeinen frumen und nucz lande und lute, durch 
besunder genad und gunst, die wir zu den vorgenanten von Ertfurt 
unsern liben getrewen haben, und durch der steden danckbern dienest 
willen, die si uns und dem riche lange zit treulichen getan habent und 
noch furbas getun mugend, den obgenanten zol, den man nimet in 
dem dorft ze Plaue, widerruft und abgenomen, und widerruffen und 
nemen den auch ab von unserm keyserlichen gewalt mit disem unserm 
brief, also daz wir wellen, daz furbas dhein kaufman noch nieman 
anders, der die selben strazze bawett und arbeitt, und besunderlichen 
unser libe vorgenante von Ertfurt, dheinerlev zol noch vorderunge da- 
selben icht geben sullen noch gebunden sin ze geben, noch daz ieman 
dhein ansprache oder vorderunge da von icht hab, hinez in irin gut 
und kaufmanschaft, noch daz sie ieman von des selben zolles wegen 
furbas daran leidig noch beschedig mit dheinen sachen. Wurden aber 
si von ieman daruber an ir leib, gut und kaufmanschaft von des ob- 
genanten zolles wegen benott, gedrucket oder in dhein wise beswert, 
des mugend und sullend si sich wern und daz underkomen und under- 
stan mit allen sachen, als si beste kunnen und mugend. Und habent 
daran wider uns und daz rich an nichtin getan noch gefrevelt. Swer 
auch in dem vorgenanten dorffe ze Plaue furbas umb dheinerley zolle 
ieman benott, leidigt oder beswert, der oder die, swi die genant wern, 
sind uns und dem riche und den daran gefrevelt wirt, zweinzig pfunt 
lotigs goldes vervallen, der halbteil in unser kamer, und der ander 
halbteil den daran gefrevelt und ubervarn wirt werden und gevallen 
sol. Und des ze einem urkund geben wir disen brief versigelten mit 
unserm keyserlichen insigel, der geben is ze Wirtzburg an sant Niclas 
abend, nach Kristus geburt driuzehen hundert iar darnach in dem zwei 
undvierzigisten iar, in dem niunden und zweinzigisten iar unsers riches 
und in dem fumfzehenden des keysertums. 


1342. Dezember 14. Würzburg. 220. 
Graf Ruprecht von Virneburg, Graf Rudolf von Wertheim, Ludwig 
von Hohenlohe, Konrad Schenk von Erbach und Konrad von Phal- 
heim schlichten allen Krieg und Unfrieden, der zwischen Kaiser 
Ludwig, dem Markgrafen Friedrich von Meissen und ihren Ver- 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 183 


bündeten einerseits, und dem Erzbischof Heinrich von Maine, den 
(trafen von Honstein vor dem Walde, dem Grafen Günther zu 
Arnstadt, den Grafen von Orlamünde zu Weimar, den Vögten von 
Plauen und Gera, den Herren von Eulenburg und thren Helfern 
andererseits bisher bestanden hat. Unter den Bedingungen dieses 
Friedens ist auch die, dass die vorgenannten Herren der Stadt 
Erfurt den ihr angethanen Schaden, da sie 4hn im Dienste des 
Reiches erlitten hat, mit 20,000 Mark Silber ersetzen sollen. 

Der Brief ist gegeben zo Wirtzburg. do man zalt von Kristes 
geburt driuzehenhundert iar darnach in dem zwei und viertzigestin 
iar, dez nehsten samztag nach sant Lucie tag der iunchfrawen. 

Schmidt ,UB. der Vögte von Weida. Nr. 428. 


1343. Januar 9. 226. 
Abt und Convent des Klosters Bürgeln verkaufen dem Kloster 
Reinhardsbrunn einen halben Hof zu Erfurt, der von dem Neu- 
werkkloster daselbst gu Lehen geht. 

Datum et actum in monasterio Burgelin anno Domini M.CCC.XLIII. 

V. Idus Ianuarii. 

Otto, Thur. sacra, p. 234. 


1843. Januar 10. 221. 
Hermann, Graf von Gleichen, verkauft die Grafschaft Vieselbach 
an die Stadt Erfurt. 

Or. mit 2 S. im Kol. St. A. zu M. 

Wir von Godis gnadin grafe Herman, herre zu Glychin, bekennen 
uffinlichin an desim kegenwertigin brive und thun kunt allen den, die 
en sehin oder horin lesin, daz wir mit guteme bedechtnisze und vor- 
rate, mit vorhencnisse und willin vor Sophien unsir elichin vrowin, 
Ernestis unsirs sones und andrer unserre erbin und mit guteme vor- 
rate unsir sundirlichin frunde und unsir getruwin manne, dürch unsern 
nucz und dürch unsirs bestin willin redelichin und rechtlichin vorkouft 
habin und vorkoufin an desim selbin brive den erbern bescheydin 
lutin den .. ratismeystern, dem .. rate, den .. bürgern gemeynlichin 
und der stad zu Erforte die grafeschaft Vyselbeche mit dem huse da- 
selbins, mit den dorfern: Lyndirbeche, Kerspeleybin, Teteleybin, Wenigin 
Molhusin, Vyselbeche, Hopfegartin, Ulla, Nore, Bechstete, Uthinsperg, 
Ranstete, Obirn Nusezin, Moncheholezhusin, Hacstete unde Wyn- 
dischinholezhusin, die darzu gehorn, mit allin gerichtin und halz- 
gerichtin, beyde in dorfern und in feldin, mit allin nuczin, rechtin, fry- 
heitin und erin, und gemeynlichin mit alle deme, daz darzu gehorit 
und von aldere.darzu gehorit hat, wie daz genant ist oder namen 





184 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


mag gehabin, als wir und unse eldern sie bizher inne gehat und be- 
seszin habin, unde bie namen mit deme lypegedinge der edelin vrowin, 
vrowin Irmengarte, etteswanne grafen Gunthers vrowin von Kevern- 
berg, des sele God habe, waz oder wie fyle des ist, wanne daz von 
aldere zu der egenantin grafeschaft ouch gehorit hat und horit, wanne 
oder zu welchir czit daz ledig wirt von der selbin vrowin todis wegin, 
so sal iz ouch den vorgenanten burgern und der stad gevallin ane 
hindernisze und ane allirleye wederrede umme czwolfhundert mark 
lotigis silbers Erfortischis gewichtis, die uns genczlichin und gutlichin 
geleystit und beczalit sint, und die wir an unsern nücz und vromen 
kutlichin gewant und getan habin. Darubir habin wir globit und 
globin, den egenanten bürgeren unde der stad vor uns und alle unse 
. erbin, daz wir und sie des vorgenanten koufis der grafeschaft und 
allis des, daz darzu gehorit, alse hir vor gescrebin stet, eyn recht were 
sin wollin und sullin kegen allirmenlicheme, und sie an argelist allir 
ansprache abe nemen ane schadin, unde sunderlichin umme daz egenannte 
lypegedinge der vorgenanten vrowin vorn Irmengarte, daz nach yrme 
tode uf die dickegenante bürgere unde die stad sal gevallin; worde daz 
nach yrme tode anegesprochin oder wordin die .. bürgere und die 
stad darane gehindert, von weme daz gesche oder were, daz sullin 
und soldin sie uns oder unsin erbin, ab wir nicht werin, vorkundigin, 
so sullin und wollin wir oder unse egenantin erbin die anesprache und 
daz hindernisze genczlichin abe thun ane allirleye wyderrede. Tetin 
wir daz nicht oder unse erbin, so mogin die egenante .. bürgere und 
die stad zu hant und von stat ane, als uns oder unsirn erbin die ane- 
sprache und hindernisze vorkundigit werdin, sich unsir dorfere, die 
hirnach gescrebin sten, Ingerisleybin, Benstete, Totilstete und Bischoves- 
Jeybin, die wir mit wyszene und willin unsir vorgenantin vrowin vorn 
Sophien und unsir erbin zu eyme rechtin pfande, zu eyner were und 
zu eynir sychirkeyt vor die selbin anesprache und hindernisze on 
yczunt gesaczt habin und seczin an desim brive, undirwinden und die 
ynne habin und die ynnemen mit allem nücze und mit alle deme, daz 
darzu gehort, biz alse lange, alse daz wir oder unse erbin on und der 
stad die obgenantin anesprache und hindirnisse abe gethun und abe- 
gethetin, oder alse lange, daz wir oder unse erbin, nach rathe czweyer 
unsir manne und czweyer der egenanten burgere metebürgern, die wir 
oder unse erbin unde sie beydirsyt darzu korin, den dickegenanten 
bürgeren und der stad alse vele geldis, alse daz egenante lypgedinge 
wert were, wydir gebin; unde wanne daz gesche, entweder daz wir 
oder unse erbin die anesprache und hindernisse genczlichin abethun 
oder tetin, oder daz gelt, dez das lipgedinge wert were, alliz beczaltin, 
so sullen und soldin die obgescrebin unse fir dorfere mit alle deme, 











Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 185 


daz darzu gehorit, unsir und unsir erbin lediclichin weder sin alse 
vore ane hindernisse oder wederrede. Ouch ist bie namen geredit, 
daz Heinrich unsir eldeste son, der iczunt ussewendig landis ist, 
wanne der her heim zu lande komt, daz her in eynes mandis frist 
darnach allir nest in die stad zu Erforte komen sal ane vorczog, 
und sal globin glichir wiz alse wir und dez syne besegeltin brive dar- 
übir gebin, daz her desin vorgenanten kouf und alle dese vorgescrebene 
rede und stucke ouch stete und gancz haldin wolle und sulle ane 
allirleye argelist und geverde. Were abir, daz her in desselbin mandes frist 
des nicht entete und ouch des nicht gesche, so sullin wir und Ernst, 
unsir son, und mit uns die gestrengen lute Iohannes von Wechmar, 
Apley von Notteleyben, Kune von Ingerisleybin unde Herman von 
Witterde, die wir den egenanten bürgern und der stad zu borgin da 
vore gesaczt habin und seczin, czu Erforte inrytin, inleger zu haldene 
alse gewonlich ist, dannen nicht zu komene, alse lange biz daz der 
egenante unsir son Heinrich globit hette und globe und darubir gebe 
syne brive, alse da vore ist gescrebin. Gesche abir daz, des God nicht 
inwolle, daz der egenante unsir bürgen keyner abeginge er, danne daz 
globede von unsirme sone Heinriche gesche, so sullin und wollin wir 
eynen andern alse gutin au des stad seczin, der abegangin ist; der sal 
globin glicher wiz zu thunde, alse jenre, der abegegangen ist, und 
wollin unde sullin daz thun alse dicke, alse des not wirt ane argelist. 
Unde des zu orkunde und zu eynir merin sychirkeyt und daz wir 
alle dese vorgescrebene stucke und rede stgte und gancz unvorbrochin- 
lichin haldin wollin und sullin, des haben wir den dickegenantin 
burgern unde der stadt desin bryf gegebin mit unsirme insegele vor- 
segelt. Unde wir Ernst, des vorgenanten grafin Hermanes son, und 
wir Iohannes von Wechmar, Apley von Notteleybin, Küne von Ingeris- 
leybin und Hermann von Witterde, die vorgenanten borgin, bekennen 
undir unsis egenanten vaters und unsis herrin insegele, daz wir borgin 
sin und globit haben vor den egenanten unsin vater und herrin in der 
wyse, alse hir vor ist gescrebin, und globin, daz wir daz stete und 
gancz haldin wollin und sullin ane allirleyge argelist. Ouch bekennen 
wir vorgenante Sophie, des egenantin unsis herrin eliche vrowe, daz 
desir obgenante kouf und alle dese vorgescrebene rede geschen und 
zugegangen sin mit unserme wyszin, vorhencnisze und gutem willin, 
und globin, daz wir die stete und gancz haldin wollin und sullin 
ewiclichin, und habin darubir zu eyme orkunde unse insegel mit 
unsis vorgenantin herrin insegele an desin bryf gehangen. Derre bryf 
ist gegebin nach Cristis gebürte do man czalte driezenhundert iar in' 
deme drieundfirezigisten iare, an deme nestin fritage vor deme ach- 
czendin tage. 





186 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1343. Januar 21. 228. 
Friedrich, Landgraf von Thüringen, belehnt die Stadt Erfurt mit 
der Grafschaft Vieselbach. 

Or. mit S. im Kgl. St. A. zu M. 
Lünig, D. Reichsarchic l.c, S. 443, 

Wir Friderich, von Gotis gnaden lantgrave zeu Duringen, marc- 
grave zcu Missen und in dem Osterlande, und herre des landis zcu 
Plyssen, bekennen offenlichen an disem keginwertigen brife und tun kund 
allen den, di in sehen odir horin lesen, daz der edele man Hermann, 
grafe und herre zcu Glichen, die grafschaft zcu V yselbeche mit dem 
huse doselbens und mit alle deme, daz dozcu gehoret, di her bis here 
von uns und unsern eldern zcu lehene gehabit bat, rechte und rede- 
lichen und also gewonheit ist des landes, uns ufgelasen und ufgegeben 
hat, und daz wir mit gutem willen und vorrate di obgenanten grafe- 
schaft mit dem huse Vyselbeche, mit den nachgeschriben dorfern: 
Linderbeche, Kirspeleiben, Teteleiben, Weningen Mulhusen, Vyselbeche, 
Hophgarten, Ulla, Nore, Bechstete, Utinsberg, Sanstete, Obirn Nue- 
sesen, Muncheholczhusen, Hacstete, Windischenholczhusen , Buseleiben, 
Urbeche, Nidern Nusesen und Rodeln, di dorzcu gehoren, mit allen 
gerichten und halsgerichten, beyde in dörfern und in velden, mit 
allen nuczen, rechten, friheiten und eren und gemeinlich mit alle 
dem, daz dozcu gehoret und von aldere dozcu gehort hat, wi daz genant 
ist odir namen mag gehaben, als der egenante Herman von Glichen si 
von uns und unsern eldern bis here gehat und besessen hat. den 
wysen bescheiden luten, den ratismeistern, den reten und den burgern 
gemeinlichen zcu Erforte und alle iren erbin und nachkümelingen, 
burgern doselbens, durch sünderliche gunst und früntschaft, di wir zcu 
in und zcu der stad zcu Erforte habin, geligen habin und lihen si in, so wir 
allerbest und trifficliches mugen, an disem selben brive, den wir in 
dorubir haben gegebin von uns und alle unsern erbin und nakümelingen zcu 
rechtem lehene ewiclichen zcu besiczene und inne zcu haldene Und 
wollen ouch des selben lehens ein rechte were sin, usgescheiden 
allerleie argelist und geverde. Des sint gezcuge: die edeln herren 
grafe Gunther der alde von Swarczburg, grafe Heinrich von Swarcz- 
burg herre doselbens, unsere lieben omen, Conrad der Eldere und Conrad 
der Jungere gebrudere, herren zcu Tannerode, Friderich von Schon- 
burg, des Birsenstein ist, Herman herre zcu Kranchvelt, und di ge- 
strengen lute Otto von Vanre, Kunemunt von Stüternheim,  Lütolf 
von Alrstete, Rudolf von Risach, ünser hovemarschalk, Herman Gold- 
akker, Gocze Schindekoph der Eldere, Nikol und Hencze gebrudere von 
dem Ende, Albrecht hovemeister rittere, Gocze von Byschoverode, 











Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II, Theil, 187 


Nikel Marschalk von Mockerus, Gocze Schindekoph der Junge knechte 
und ander geloupthaftiger und frumer lute gnuk. Und des zcu or- 
kunde und eyner ewigin stetikeit haben wir den vorgenanten bürgen 
und der stad zcü Erforte disen brif gegebin mit unserm grosen 
insigel vorsigelt. Nach Gotis geburten do man zcalte dryzcenhundert 
iar in dem dry «nd virczigisten iare an sancte Angneten tage der 
heyligen iuncvrowen. 


1343. Januar 21. 229. 


Ratsmeister, Rat und Bürger zu Erfurt bekennen, dass sie von 
dem Landgrafen Friedrich mit der Grafschaft Vieselbach und 
den zugehörigen Dörfern belehnt worden seien. 


Nach Gotis geburten, do man czalte drizcenhundert iar in dem 
dry und virczigisten iar au sente Angeten tag der hlg. iuncvrowen. 
Abschr. aus dem 16. Jahrhdrt. im Grossherzogl. St. A. zu Weimar. 


1343. Januar 22. Erfurt. 230. 


Landgraf Friedrich quittiert über 300 Mark Silber, welche ihm 
der Rat von Erfurt für die Belehnung mit Vieselbach bezahlt hat. 
Or. mit S. im Kgl. St. A. zu M. 

Fridericus, Dei gracia Thuringie lantgravius, Mysnensis et Orien- 
talis marchio, dominus quoque terre Plysnensis, prudentibus viris .. 
consulibus et iuratis in Erfordia sincere dilectis salutem et omne 
bonum. Quia de illis trecentis marcis argenti puri, quas nobis ratione 
infeodacionis de comitatu Vyselbeche cum suis attinenciis vobis facte 
dare tenebamini, ducentas marcas Hermanno de Cranichfeld et Syge- 
hardo Hotterman vestro concivi centum nostra vice persolvistis, vos 
et totam civitatis vestre iam dicte communitatem de eisdem trecentis 
marcis quitos ac liberos reddimus e& dicimus utique per presentes, 
hanc desuper litteram sigilli nostri secreti appendicio fulcitam vobis 
concedentes. Datum  Erfordie anno Domini M°CCCXLIMH° in die 
beati Vincencii martiris. 


1343. Februar 8. 221. 


Hermann, Graf von Gleichen, quittiert der Stadt Erfurt über 
140 Mark Silber, die ihm von der Kaufsumme für Vieselbach 
abschläglich bezahlt worden waren. 
Or. mit S. im Kgl. St. A. u M. 
Wir Herman, von Godis gnadin grafe zu Glychin, bekennen uffin- 
lichin an desim uffin brive allin den, die on sehin oder horin lesin, 


188 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


daz die erbern lute, die ratismeystere unde der.. rat zu Erforte des 
geldes, daz sie uns schuldig warin umme die grafeschaft zu V yselbeche, 
die wir on vorkouft habin, uns beczalt unde vorgoldin habin hundert 
mark und firezig mark lotiges sylbers. Derselbin hundert marke und 
firezig marke sege wir die vorgenante stad und die bürgere gemeyn- 
lichin ledig und loz an deseme brive, den wir on darübir gebin vor- 
segelt mit unserme insegele. Nach Cristis gebürte, da man czalte 
driczenhundert yar in deme drie und firczigistin yare, an sente 
Appolonien abinde de heyligin iuncfrowin. 


1343. April 28. 292. 


Heinrich, Erzbischof von Mainz, und das Domkapitel daselbst 
übergeben dem Mar ienstift in Erfurt die buufällige ehemalige 
erzbischöfliche Residenz, das sogenannte krumme Haus, zu nütz- 
lichem Gebrauch mit Vorbehalt des Wohnungsrechtes für den 
Erzbischof und sein Gefolge. 


Or. mit 2 S. 4m D. A. 


Heinricus, Dei gratia s. Moguntine sedis archiepiscopus, sacri 
imperii per Germaniam archicancellarius, Iohannes eadem gratia decanus 
totumque capitulum ecclesie Moguntine considerantes, quanta pericula 
sepius predecessoribus nostris et ecclesie nostre predicte, ut ex certa et 
veridica relatione didicimus, evenerint in devastatione et ruinatione et 
collisione domus et curie dicte daz Crummehuz, site in opido nostro 
Erfordensi, ad nos et ecclesiam nostram pleno iure pertinentibus, quas 
inhabitat honorabilis vir Syffridus de Hallis, cantor ecclesie s. Marie 
Erfordensis, et inhabitare debebit ad sue tempora vite, quodque verisi- 
militer formidamus, dicta habitatio sine habitatore remaneat, unde 
timetur, ipsa edificia ruinam minatura, cum non esset, qui ipsis in reforma- 
cionibus, conservationibus et emendationibus debitis et necessariis, sicut 
rei evidentis hoc evenisse edocuit, congrue provideret, pensando etiam, quot 
et quanta prelati et canonici ecclesie s. Marie Erfordensis predicte nobis, 
ecclesie nostre et predecessoribus nostris inpenderunt servicia et inpen- 
dere poterunt utilia in futurum, quare nostris et ecclesie nostre utili- 
tatibus et necessitatibus providere cupientes, diligenti ac sollempni tractatu 
inter nos et matura deliberatione prehabitis, prefatos prelatos, canonicos 
et eorum ecclesiam, quadam prerogativa extollere cupientes, ipsis habi- 
tationem domus et curie dicte Crummehuz cum suis adiacentibus, prout 
prefatus Syffridus cantor possidet, commisimus et presentibus committimus 
tenendam et gubernandam ac conservandam, et in ipsos prelatos et 
canonicos necnon eorum ecolesiam prefate s. Marie habitationem predic- 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil, 189 


tam transferimus perpetuis temporibus pleno iure possidendam, reser- 
vatis tamen nobis et successoribus nostris hospitalitatis iure et commodo 
debitis, cum in loco Erfordensi constituti fuerimus, quibus nos et 
predecessores nostri in dicta habitatione uti et gaudere hactenus con- 
sueverunt. In premissorum omnium et singulorum evidens testimonium 
et perpetui roboris firmitatem nos Heinricus archiepiscopus, lohannes 
decanus totumque capitulum ecclesie Moguntine predicte concedimus 
has litteras sigillis nostris sigillatas Datum anno Domini millesimo 
trecentesimo quadragesimo tercio, IX. Kal. Maii. 


1343. Mai 13. 209. 


Die Stadt Erfurt verbündet sich mit dem Landgrafen Friedrich 
von Thüringen auf 6 Jahre. | 
Or. mit S. wi. Grossherzogl. G. A. zu Weimar. 

Wir lohanes Emchin, Titzel von Isenache, Iohannes Deynhart, 
Cunrad Hotterman  ratismeistere, Cristan von Ecstete, Rudolf von 
Wandesleybin, Apele Lubelin, Rudolf Viezthüm, Syfirt von Northusin, 
Nicolaus von Ilmene, Heinrich genant Swab, Cunrad von Malsleybin f Aple 
von Tennestete, Albrecht genant Reschenkel, Herman genant Theytz- 
scherre, Thiezel ern Ians, Heinrich. von Eckarsperg, Berthold von Thifin- 
thal, Ticzel Leytzust, Herman von Brantpach, Nicolaus von Kale, 
Thiezel von Alch, Iohanes von Ollindorf, Cunrad von Branderode der 
rat, Heinrich von Mannestete, Iohanes von Swabehusin, Berthold von 
Thastorf unde Lüdewig Mül die fire von der gemeynde der stad zcu 
Erforte bekennen uffinlichen an desim keginwertigin brive und thun 
kunt allin lutin, die on sehin oder horin lesin, daz wir mit dem schin- 
beren fürstin unserme herin Frederiche, lantgrave zu Düringen, marc- 
graven zu Mysin und in dem Osterlande, herin des Landes zu Plysin, 
ume eyne eynunge mit ome zu habene, die da anetretin sal an unsir 
vrowintage lichtmesse vor fastnacht, der nest komt, und werin sol dar- 
nach sechs gancze iar, die allirnest nach eynander volgin, also doch, 
daz die eynunge, die wir iczunt mit demselbin unserme herin dem 
lantgraven habin, die nach werin sal von desir czit, wanne zu unsir 
vrowintage lichtmesse vorgenanten blibin und besten sal in alle der 
wyse, alse die beyde in unsirs herin des lantgrafin unde in unsin 
brive beydirsyt beschrebin ist, obir komen sint, als hiernach gescrebin 
ste. Wir sullin unde wollin helfin dem vorgenanten unserme herin 
deme lantgrafin mit fumfezig manen mit helmen wol geczugeter lute 
uf alle, die ome gewalt thun oder unrecht zu Düringen in dem lande, 
ane uf daz romische ryche unde ane uf den stift zu. Mencze unde 





190 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


unsirn herin, herin Heinrichin, erczebischofin zecu Mencze, an solchin 
sachin, die daz ryche oder den vorgenantin stift oder unsin herin 
erezebischofin Heinrichin von Mencze selbir und eygintlichin anetretin, 
also doch, daz der vorgenante unsir herre der lantgrave recht nemen 
und recht thun sal synen wedersachin, ab her icht beschuldigit worde, 
ader ab er ymanden beschuldigete, als die fir personen, irn Ian Golt- 
hachir und ir Bertholdin von Neszelrydin, die unsir herre der lant- 
grave von syner wegin, und irn Gunthern Rabenoldin und irn Thylin 
von der Saclisa, die wir von unsir wegin daruber gekorn habin oder 
die merin menige undir on recht dunkit uf vrin evt ane argelist, abir 
also doch, daz der vorgenante unsir herre der lantgrave blibe by allen 
synen erin und bie alle syme rechte, und daz alle syne brive bie irre 
craft blibin alse verre, daz sie desir eynunge unschedelich sin ane 
argelist. Wir bekennen ouch, daz wir nicht hindern sollen die straze, 
und wolte die ymant hindern, daz sol der vorgenante unsir herre der 
lantgrave und wir helffin werin ane argelist. Wer den andern ledit zu 
siner hulfe, deme sal man redelichin komen bynnen firczen tagin dar 
nach allir nest, als die ladunge geschet, iz in were dane, daz die sache 
also were, daz der hulfe er not were, so solde man komen, so man 
schirst mochte, ane argelist. Unde wane der komt, der geladin ist, so 
sal man ome und synen lutin gebin byr, broth, kuchinspise, futir, 
hufslag und nicht pfantlosunge. Wo man abir ungeladin zusamen 
komt, da sal yder man sin selbig kost habin. Allirmenlich sal ouch 
synen schadin selbir tragin, wie her den enpfeth. Abir vrome sulln 
alle die mete neme nach der manczal, die da mete sin, da vrome 
gevellit. Wurde ouch eyn strith, da derselbe unsir herre der lantgrave 
ynne were oder ein herre von syner wegin oder sin houbitman, hulfe 
vns God, daz wir gesegethin, so sal der egenante unsir herre der 
lanterave den bestin gefangen zuvor uznemen, der da gefangen wirt. 
Darnach sulle wir den bestin gefangen, der nest dem ist, ouch zuvor 
uz nemen. Die andern gefangen sal man teylin nach der manczal 
unsirs herren des lantgraven und unsir lute, die wir beydirsyt mit 
helmen in den strite habin. Abir andern vrome den man da nemet an 
rossin, perdin, harnasche und andern dyngin, den sal man teylin nach 
manczal der lute, die wir bedirsyt gewapint in dem strite habn.  Abir 
schadin sal yderman selbir tragin, wie her den enphet. Was festin 
gewunne wordin, ume die ist iz also geredit: sprechen die vorgenanten 
fire eyntrechticlichin oder die mere menige undir on uf irn eyt bin 
achte tagin darnach, als die festin gewunnen worden, daz sie unserme 
herin dem lantgraven unde syner herschaft nicht schedelich were zu 
brechene, so solde man sie brechen, ob sie iz hvzin bynne der frist; 
korin sie abir, daz sie ome und siner herschaft schedelich weren zu 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 191 


brechene odir sprechin bin den vorgenanten achte tagin nicht darubir, 
so solde sie bie ome und bie syner herschaft blibin. Czu hulfe desir 
eynunge so sullen wir furin eyne blidin, eyne kaczin und czwenczig 
schuczin mit rucarmbrustin. Worde auch eyn krig oder eyn czweyunge 
ezwischin dem vorgenanten unserme herin deme lantgraven unde uns oder 
andern unsin helfern, die in desir eynunge sint oder nach darin 
quemen, des God nicht in wolle, daz sullen die vorgenanten fire oder 
die mere menige undir on gewalt habin zu berichtene nach mynne odir 
nach rechte uf irn eyt, also doch, daz dese eynunge an yrre Craft blibe. 
Wolde ouch ymant mer zu desir eynunge komen, den sal man nemen 
und entpfahn mit unsers egenanten herrin des lantgraven und unserme 
guthin willin in solcher vestenunge, als hirvor und nach gescıebin stet, 
Dorfte ouch der dickegenante unsir herre der lantgrafe eynes rechtin kegin 
keyme unserme helfere oder dynere, daz sal.her uns voikundigin, von 
deme oder von den sulle wir ome helfin eynes rechtin oder eyner 
mynne bynnen eyme mandin darnach allirnest, alz iz uns vorkundigit 
wirt. Thetin wir des nicht, so sule wir ome helfin als do vor- 
gescrebin stet. Were, daz man der vorgenante fire bedorfte eyn 
recht oder eyne mynne zu sprechene, so sullin die selbin fire zu hant, 
als sie gemant werdin, zu Wyssinse inrydin ader zu Gotha, ab iz 
zu Wyssinze nicht gesie mochte, und sullin yeme, der sie manet oder 
der iz bedarf, eyn recht oder eyne mynne sprechin bynnen achte 
tagin allirnest nach der manunge, ab sie iz nicht er geendin mogen 
ane allirlevge argelist und wederrede. Were ouch, daz der vorgenanten 
fire keyner abeginge, des God nicht in wolle, so sal yenre, der on gekorn 
hat, zu hant eynen andern alse gutin kysin an des stad; derselbe sal 
globin und swerin, dazselbe zu thunde alse yenre vorgethan hat. Beneme 
iz abir der fiere keyme ehafte not ane argelist, daz her nicht komen 
mochte uf den tag, als her gemant worde, als vorgescrebin stet, so sal 
der, der on gekorn hat, zu hant eynen andern an der stad sendin, der 
gelobin, swerin, recht oder mynne sprechin sal glychir wiz alse yenre. 
Alle dese vorgescrebene rede habe wir truwin globit und gesworn zu 
den heyligin, daz wir die stete und gancz haldin wollin und sullin von 
unsir vrowin tage lichtmesse, der allir schirst komt, obir sechs gancze 
yar ane allirleyge argelist, unde gebin darubir zu eyme orkunde und 
merin Sychirkeyt desin bryf mit der stad zu Erforte insegele vorsegelt. 
Nach Cristis geburte do man czalte driezenhundert yar in deme drie 
unde firczigistin yare an dem nestin dynstage nach dem suntage als 
man singit cantate. 


192 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1343. Mai 18. 234. 


Iohannes Prior, Theodericus Subprior und der Konvent der 
Augustiner - Eremiten in Erfurt bekennen, dass sie honorabili 
viro lohanni de Appoldia versprochen haben, zum Seelenheil 
Conradi de Appoldia et Kunegundis eius uxoris, seines Vaters 
und seiner Mutter, und aller seiner Erben eine ewige Messe 
wöchentlich und ein Jahrgedächtnis jährlich mit Vigilien und 
Messen zu halten, ihn selbst aber in ihre Brüderschaft auf- 
zunehmen und aller Wohlthaten teilhaftig zu machen. 
Or. im Herzogl. L. H. A. zu Wolfenbüttel. S.d. 


1343. Juni 7. Würzburg. 29b. 


Ludwig, römischer Kaiser, entscheidet die Streitigkeiten ‘zwischen 
Erzbischof Heinrich von Mainz und seinen Helfern einerseits, dem 
Markgrafen Friedrich von Meissen, der Stadt Erfurt und ihren 
Helfern andererseits. 

Or. mit S. im Grossherzogl. @. A.zu Weimar. 

v. Wangenheim, l.c. 1, Nr. 95 nach einem Or. im Kgl. Geh. St. A. zu Berlin. 

Winkelmann, Acta imp. II, Nr. 389. 

Müller, Urkdn. z. G. Plauens l.c. Nr. 367. 

v. Reitzenstein, l.c. S. 160. 

Schmidt, UB, der Vógte von Weda Nr. 431. 

BRI. Nr. 146. 

Wir Ludowig, von Gotes genaden rómischer keyser, ze allen ziten 
merer des riches, bechennen und tun kund offenlichen mit disem 
brief, wan der erwirdig Heinrich, ertzbischof zu Mentz, unser lieber 
fürst und ertzkantzler ze tützschen landen, und di edeln manne 
Herman und Fridrich, grafen ze Orlamünd, herren ze Wymar, Dietrich 
und Heinrich und ir gebrüder, grafen ze Honstein, Günther und Heinrich, 
grafen ze Swartzburg, herren ze Arnstaten, Heinrich vogt von Plaw, 
Rüzze genant, Hainrich und Heinrieh gebrüder von Gera, Heinrich der 
jung vogt von Blawe, Bott von Ylburg, herre zu Libenwerde, Hermann 
von Schónnburg, lohan von Waldenburg, Heinrich und Iohan von 
Salza und ir gebrüder für sich und für all ir frunde, helfer und 
diener uf ein syten, und der wolgeborn Ffridrich, margraf ze Missen, 
unser liber sun und fürst für sich, für die wisen luet.. di ratmeister, 
.. den rat.. und die gemeine cze; Errfürtt und für all ander sin frunde, 
helfer und diener uf der andern sitten der nachgeschriben bruch und 
sache willichlichen hinder uns gegangen sind, alzo waz wir darumb 
sprechen und entscheiden, daz si daz zu beider sitt stet halten sullen. 
So entscheiden und sprechen wir bei dem ersten, daz es zwischen 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 198 


den vorgenanten herren und aller irer friunde, helfer und diener, di czu 
dem kryeg zu beider sitt gewant sind, umb raub, brande, umb vahen, 
wunden und umb todslege, die in disem krieg beschebe sind, ein gut 
gantz sün sin sol, doch also, ist daz ob sich ieman des andern erbes 
underwunden oder veste uf in gebawen hett in disem kryeg, daz sol 
alles ab sin und widertan werde; swas auch in friden beschehen ist, 
nach dem, daz sie bestett und bekündet wurden, daz sol man zu 
beiden sitte usrichten und widertun, als die nachgeschriben drye 
man, der der vorgenante eıtzbischof ze Mentze für sich und für sin 
bartyen aynen und der egenant margraf für sich und sin bartyen den 
andern darezu nennen und geben sullen. So sol der lantgrefe von 
Hezzen einen gemeiner dritter man sin, und swas diselben drye oder ir 
der merer teil dann darüber sprechend und enscheident, daz sullend 
beyd teile stet halden und sol daz ietzo von in vergewizzet werden. 
Es sullen auch all di in disem krieg gevangen sind ze beider sitt 
ledig sin, und sule all geding und schatzung, di bis uf disen hiutigen 
tag nicht gevallen sind, si sin vergewizzet oder nicht, gentzlich ab 
sin. Es sullen auch all recht und urteile, di wir und unser vor- 
genanter sun, der margraf von Missen, und sin helffer und diener von 
des krieges wegen hie ze Wirtzburg und auch ze Nürnberg vor er- 
langt haben, ab sin, und umb Worbis die veste, und swas darzu ge- 
hört, soll stan an den syben, die darzu ze sprechen genomen sind. 
Und swas die darüber sprechend uf ein recht, daz sol also beliben. 
Darnach entscheiden und sprechen wir, daz di vorgenanten grefen, 
herren und all ir friunde, helfer und diener den margrafen von Missen 
und sin frunde, helfer und diener eren und fürdern süllen und si 
an irn eren, rechten, lüten und guten nicht hindern. Er sol si auch 
alle und ir ieglichen besundern wider eren und bei iren rechten, 
lüten und guten lazzen beliben, und sol ir ieglicher den andern 
getreulich fürdern zu iren rechten und darwider nicht tün. Der ertz- 
bischof von Mentze sol auch den vorgenanten margrafen, und der mar- 
grafe in wider und sinen styft bei eren rechten, gerichten, lüten 
und guten beliben lazzen ungehindert, als vor alten her komen ist, 
dann ir ainer sol den andern darzu getreulich fürdern. Auch sulte 
der ertzbischof und die vorgenanten grefen und herren in des mar- 
grefen gerichten, der er innyg ist und die von im ze lehn rürend, keyn 
veste kauffen oder bawen, es si dann mit sinem willen; daz selb sol 
der margraf in wider tün in iren gerichten und lehen. Auch sol 
der ertzbischof dem margrafen tun umb daz gelt, darumb er im zu 
sprichet, als wir vor darumb zwischen in gesprochen haben und als 
die brief sagent, die wir in darümb haben geben. Umb Bischofs- 
guttern sol es beliben und stan, als wir vor darumb gesprochen und 
Geschiebtsg. d. Pr. 8. Erfurt 2. XXIV. 13 


194 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


gesatzt haben, und was in noch daran gebrichet cze richten, daz sulte 
wir in unverzogenliche richtig machen. Umb den von Wangenheim 
sol der ertzbischof zwen man nemen, und der von Wangenheim zwen, 
und sol darümb graf Günther von Swartzburg, des Arnsteten ist, über- 
man sin, und swas die fümf oder der merer teyl zwischen in nach ir 
beider kuntschaft machent mit der minne mit beider teil wizzen oder 
mit dem rechten an ir wizzen, daz sol also beliben. Wolt das der von 
Wangenheim nicht tün, so sol sich sein der margraf nicht underwinden 
noch im beholfen sin. Umb di von Sebache sol der margraf dem ertz- 
bischof eins rechten beholfen sin nach der brief sag, die der ertzbischof 
und der margraf einander darüber geben habent. Auch sullent di von 
Honstein unser und des richs stat cze Northusen bei allen irn eren 
und rechten lazzen beliben als ander des riches stat, was aber sie 
rechtz zu in hand von unsern und des richs wegen, daz si mit unsern 
briefen oder anderer guter kuntschaft bewisen mügend, das sullen wir 
in gunnen und si daran nieht irren. Hieran hetten*si auchin derselben 
stat oder an dem daz darzu gehórt dheinerlay recht von andern herrn, 
daz sie auch bewisen móchten als recht wer, des sullen wir in auch 
gunnen und sie daran nicht irren. Auch sullen diselben von Hon- 
stein umb daz kloster ze Walkenryed und ir hof, di in irm gericht ge- 
legen sind, bei irn rechten und gewonheiten beliben als von alter an 
si bracht ist, dem kloster und den hófen unverderblich, und darüber 
nicht greifen. Auch sol der von Swartzburg bei Frankenhusen und 
was darzu gehórt und gehort, als er es umb di von Bichlinge ge- 
ckauft hat und si es an in bracht habent, ungehindert beliben. Wurd 
aber zweyung umb dheinerley gut, die zu Rotenberg oder zu Franken- 
husen gehórend, so sol der vorgenante margraf von Meissen einen 
man nemen und der von Swartzburg auch einen, und darüber sol 
der lantgraf von Hezzen ein gemeiner überman sin, und was di drye 
oder ir der merer teil umb die selben güt zwischen in sprechent und 
machent mit der minne mit beider teil wizzen oder mit dem rechten 
an ir wizzen, daz sullen si beidenthalben stet halten. Es sol auch 
diser brief und die vorgenante teyding allen andern briefen uud tey- 
dingen, di vor her czwischen in geben und beschehen sind, dhein schad 
sin dann als vil, als mit namen an disem gagenwürtigen brief us- 
genomen ist. Darüber cze urckund geben wir disen brif versigelt mit 
unserm keiserlichen insigel, der geben ist zu Wirtzburg an Samptztag 
in der Pfingstwoche nach Kristus geburt dreizehen hundert iar darnach 
'in dem drey und vierzigisten iar in dem neun und zweinzigisten i lar 
unsers richs und in dem sechzehenden des keysertums. 
* Hetten fehlt im Or. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 195 


1343. Juni 19. Würzburg. . $86. 


Friedrich, Landgraf von Thüringen, gelobt, dass er die vom 
Kaiser Ludwig zwischen ihm und seinen Helfern, darunter auch 
der Stadt Erfurt, einerseits und dem Erzbischof Heinrich von 
Mainz mit seinen Helfern andererseits gestiftete Sühne halten wolle. 


Or. mit S. im Kgl. R, A. zu München. 
Reitzenstein, 1. c. 9$ 161 mit 8. Juni, 


Wir Friderich, von Gotis gnaden lantgrave zeu Duringen, maregraf 
zcu Misne und in deme Osterlande, und herre des landes zcu Plyzzen, 
voriehen offenlich und tun kunt, daz wir umb alle bruch und ufluff, 
die zcwischen uns, unsern frunden, der wysen lute der ratismeistern, 
des ratis und der gemeyne zcu Erfurt und allen andern unsern helfern 
und dinern uf ein syte, und des erwirdigen herren, herren. Heinriches, 
erczebischofes zcu Mencz. der grafen von Orlamunde, von Honstein, 
von Swarezburg, der vogt von Plaw von Gera, irn frunt, helfern und 
dinern, die zcu dem krig gewant sint, uff die andern syt ufferstanden 
sint, uf ein ganecz sun gegangen sint uf den allerdurchlüchtigisten 
fursten unsern lihen herren, keysern Ludewigen von Rome, und 
geheyszen bf guten truen.an eydes stad vor uns und vor all unser 
frunt, helfere und diner, die zcu dem krige mit uns gewant sint, alles 
daz stete und gancz zcu halden, daz unser vorgenanter herre der 
keyser zwischen uns ze beyder syt dorum gesprochen und entscheidin 
hat, als sin brieff sagent, die her uns zcu beydir syt dorubir geben 
hat  Doruber zcu urkunde geben wir disen brieff vorsigelten mit 
unserm insigel, der geben ist ze Wyrzceburg an dem ahcendem nach 
dem phingistage, nach Kristus geburde. driezenhundert iar darnach in 
dem dry und virczigisten iare. 


1343. Juni 29. Frankfurt. _ 281. 


Ludwig, römischer Kaiser, befiehlt dem Ergbischof Heinrich von Mainz 
und dem Markgrafen Friedrich, zw Jacobi je swei Bevollmáchtigte 
nach Erfurt zu schicken, wo sie von einem kaiserlichen Rat ver- 
hört werden sollten, der auch den Auftrag habe, selbst eine Sühne 
herbeizuführen oder aber an den Kaiser über das Verhör zw be- 
richten, worauf dieser einen Schiedsspruch thun werde. 

Gegeben zu Frankfurt. 1343 am Tage Petri und Pauli. 


Or. im Grossherzogl. G. A. zu Weimar. 


18* 


196 (teschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1343. August 8. 238. 
Der propsteiliche Offieial der Severikirche in Erfurt bezeugt, 
dass discretus vir Gotscalcus de Smydestete senior, quondam 
filius Hartungi de Smydestete, civis Erfordensis, et Alheidis, uxor 
eius legitima, curiam suam in villa Elxleibin, in iurisdictione 
nobilis viri comitis de Glychen ac in terminis prepositure ecclesie 
s. Severi et parochialis ecclesie Munstergehofen sitam, vendiderunt 
discreto viro Hermanno de Vrynstete, plebano ecclesie in Munster- 
gehoven, pro decem talentis denariorum Erfordensium cum omni 
iure, dominio, libertate pariter et honore, iudicio sanguinis prefati 
domini comitis, quod halzgerichte proprie dicitur, dumtaxat excepto, 
und dass sie versprochen haben, dem Käufer und in dessen Namen 
dem Propst des Neuwerksklosters in Erfurt wegen des Kaufes volle 
Sicherheit au gewährleisten. 

Zeugen: Discreti viri Hermannus quondam plebanus in 
Swerstete sacerdos, Henricus de Malsleibin clericus, vicarius 
ecclesie Novi operis predicte, Gothzco Kerlingerus, lohannes 
vomme Sey, Conradus de Remde scultetus et Theodericus de 
Ollendorf cellerarius Novi operis prenotati laici, cives Erfordenses. 

Datum anno Domini M.CCC.XLIII., feria sexta in die 
8. Cyriaci. 

Or. im Kgl. St. A. zu M. S, d. 


1343. September 27. 239. 
Heinrich, Graf zu Gleichen, genehmigt den durch seinen Vater 
geschehenen Verkauf der (rafschaft Vieselbuch an die Stadt 
Erfurt. 

Or. mit. S, im Kgl. St. A. zu M. 

Wir von Godis gnadin grafe Heinrich, des edelin herrin grafen 
Hermannes, herrin zu Glychin, unsirs liebin vater eldeste son, bekennen 
uftinlichin an desim keginwertigin brive und thun kunt allin lutin, die 
on sehin oder horin lesin, wanne der vorgenante unsir vatir mit gutem 
vorrate, mit vorhengnisse und willin vorn Sophien syner elychin 
vrowin, unsir liebin mutir, und andern syner erbin recht unde redelichin 
vorkouft hat den erberen bescheidin lutin, den.. ratismeysteren, deme.. 
rate, den.. bürgeren und der stad zu Erforte die grafeschaft Vyselbeche 
mit deme huse daselbins, mit den «dorfern, die darzu 'gehorn, mit 
allin geriehtin und halzgerichtin, beyde in dorfern. und in feldin, mit 
alin nuczin, rechtin, fryhevtin, erin und gewanheytin, und mit alle 
deme, daz darzu gehorit und von aldere darzu gehorit hat, in alle der 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 197 


wyse, als die brive sprechin. die der egenante unsir vatir mit syme 
und der vorgenantin unsir mutir insegeln besegelt den vorgenanten 
bürgeren und gder stad darübir hat gegebin, daz wir den selbin kouf 
in alle der wyse, als her geschen ist, und nach alle der rede und 
formen, alse die dickegenantin brive haldin, die darubir sint gegebin, 
stete, gancz und unvorbrochinlichin ewiclichin haldin wollin und 
sullin, allirleyge argelist und geverde uzgescheydin. Unde bekennen, 
daz wir daz mit guteme bedechtnisze unde von fryer wyllekür den 
obgescrebin burgeren und der stad globit habin in gutin truwin, und 
globin an desim selbin brive, den wir on mit unsirme insegele besegelt 
zu eynir grozeren sychirheyt und eynir ewigin steticheyt darübir 
habin gegebin. Daz ist geschen. do man czalte nach Cristes gebürte 
driezenhundirt iar in deme drie und firczigistin iare an der heyligin 
merterern tage Cosme und Damiani. | 


1343. September 29. 210. 


Hug Lange und Meister Hermann, arezit, Bürger zu Erfurt, be- 
kennen, dass Ludwig .von Kollede «1d. Alheyt, Eheleule, Katherina 
und Alken, ihren Kindern, Klosterfrauen zu Berka, je drei Viertel 
Korn und Gerste Erfurter Masses auf‘ Lebenszeit von einer halben 
Hufe su Andisleben, welche Bertold Kneobis zu Landsedelrecht be- 
sitzt, gegeben haben. 

Zeugen: Frowin Trenker und Konrad hern Brunes, Bürger 
su Erfurt. 


Regest im Fürstl. St. A. zu Rudolstudt. 


1343. December 16. 241. 


Heynrich Sachse von Rudenstete bekennt, dass er einen Acker 
veldelich erlich landes zu Rudenstete den erbaren mannen Conrad 
von Frankenhusen, hern Jan Smede, Vormündern des Martins- 
hospitales in Erfurt, Syffrid von Schophindourf, Spitalmeister, und 
der Sammenung desselben für 50 Schilling Erfurter Pfennige, 
ferner einen Hopfgarten an dem Vipach und einen Tlof zu 
Wenigen Rudenstete für 2 Pfund desselben (reldes verkauft habe. 

Gegebin ist dise brif, geschen ist dise kouf in den iaren Gotis, 
du man zalte dritzenhundirt iar in dem drie unde vierzigisten 
iare an dem nesten dinsdage vor sancte Thomas tage des heyligen 
zwelfboten. 


Or. mit S. im E. 4, 


198 Geschichisquellen der Prov. Sachsen 


1844. J anuar 7. 242. 


Rudolphus de Meyldingen miles verkauft an den Priester Albertus 
dictus de Hamerstete eine Eigenhufe bei Udenstete für 21 Mark 
Erfurter Pfennige zur Errichtung einer Vikarie in der Pfarr- 
kirche s. Johannis baptiste zu Erfurt. 

Zeugen: "Theodericus de Brampach, Conradus de Salveld, 
Henricus de Wizzensee, vicarii ecclesie s. Iohannis, Henricus de 
Tanurode, Hermannus de Brampach, Henricus Swob, Fritzke 
Gunther iunior, Thyzelo de Hardesleyben, lohannes Rex, cives 
Erfordenses. 

Datum anno Domini M.CCC.XLIV., feria quarta proxima post 
epiphaniam. 

Spätere Abschrift im Grossherzogl. St. A. :u Weimar. 


1344. Januar 10. Bingen. 243. 


leinrich, Erzbischof von Mainz,  verbietet jede buuliche und 
sonstige Veränderung des kleinen steinernen Thores bei dem 
Krummhaus, es sei denn, dass das Marienstift ein Gebáude 
darauf seízen will. 


Grünes Buch S, 50b. im FE. A. 


Heinricus, Dei gratia s. Moguntine sedis archiepiscopus, sacri 
imperii per Germaniam archicancellarius, honorabilibus viris decano 
et capitulo ecclesie s. Marie Erfurdensis salutem et sinceram in Domino 
caritatem. Recolimus, ymmo districtius inhibemus, ne quis hominum, 
sive clericus sive laicus, parvam lapideam portam, per quam de curia 
nostra, situata in opido nostro Erfurdensi prope monasterium s. Severi, 
transitur versus clipeatores, quod vulgariter dicitur unter den schildern, 
contiguam, commuratam et annexam domui nostre dicte Krumhusz, 
ad vos et ecclesiam. vestram. de consensu nostri capituli sub certis 
modis et condicionibus in nostris litteris expressis translatam, frangere, 
ampliare, artare vel quocunque modo edificando mutare possit vel 
debeat absque vestra voluntate et consensu speciali, sed ut vos, in- 
quantum nobis, vobis, eeclesie nostre et vestre utile et expediens 
videbitur, ipsam et super ipsam edificare possitis, maxime cum edi- 
ficiis diete domus Crumphus connexa sit, presentibus consentimus. 
Ceterum ut aream nostram ex opposito prope valvam, qua itur ad 
montem s. Petri, quam nunc inhabitat Iohannes dictus Schirmer, edi- 
ficare possitis eo iure obtinendam et possidendam, qua dieta curva 
domus vobis et ecclesie vestre est per nos donata et translata, presentibus 








Urkuudenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 199 


indulgemus ei ipsam aream in vos et vestram ecclesiam duximus 
transferendam cum omnibus condicionibus et iuribus primarum 
litterarum eurve domus in dicta area et edificiis faciendis, nobis et 
nostre ecclesie semper salvis. Datum Pingwie IV. Idus Ianuarii, anno 
Domini M.CCC.» XLITIT. Ä 


1344. März 26. | 244. 
Johann Straniz, Ritter, belehnt die Erfurter Bürger Eckebrecht, 
(ötze von Nordhausen, Rudolf Vitzthum und Rudolf Murere mit 
31/, Hufen in Gammstedt und mi 61, Mulder Kornzinsen, 
kostenfrei nach Erfurt zu liefern. 

Propsteil, Vikarienbuch im D.A. 


1344. März 29. Bamberg. 915. 


Ludwig, römischer Kaiser, erläutert die Bestimmung über 
Bischofsgottern in dem durch Um vermittelten Frieden zwischen 
dem Erzbischof Heinrich von Mainz und dem Markgrafen Friedrich 
von Meissen. 


Or. mit kleinem S. im Kgl. St. A. zu M. 
Wungenheim, l.c. I, Nr. 96. 


Wir Ludewig, von Gotis gnaden romischer keyser, zcu allen ziten 
merer des richis, bekennen uffenlichen an disem brive, das wir in dem 
fridde, den wir zwischen dem erwurdigen Henriche, erczbyschofle zu 
Mencze, unsirme lieben fursten, und Fridderiche margreve zu Misen, 
unsirme lieben sone und fursten, geteydinget und gemachet haben, undir 
andirn stucken umb Byschoffisguttirn, das der buregreve von Nuren- 
berg inne hat, also gereddit haben, das der burgreve das den burgirn 
by Erforte ingeben sol, und des sollin dieselben burgere.. den ercze- 
byschoff und ouch. den margreven darnach seczin in di gewere und 
reht, da si beyde inne waren des taris, dü der margreve Byschoffis- 
güttirn besessen hat. Hat ouch ir eyner zu den andern daruff umb 
mere rechtis icht zu sprechene, das sol en zu beydirsit behalten sin, 
und darumme sol si weder der erczebyschoff noch der margreve 
nichts vordenken ane argelist. Und des zu urkunde haben wir den 
egenanten burgirn disen brif mit unsirme keyserlicheme insigele vor- 
sigild, der geben ist zcu Babinberg am montage in der palmenwochen 
noch Cristis geburten driezenhundert - iar. darnach in deme fir und 
firezigsten iare, in denr drisigisten iare unsers riches und in dem 
sibinzcenden unsirs keysertums. 


200 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1344. April 30. Erfurt. 246. 
| Rudolf, Herzog von Sachsen, bekennt, dass vor ihm zu Erfurt die 
Abgesandten des Erzbischofs Heinrich von Mainz und des Land- 
grafen Friedrich von Thüringen erschienen seien, um den vom 
Kaiser Ludwig gwischen beiden Teilen zw Bamberg geschlossenen 
Frieden zu vollziehen und über gewisse namhaft gemachte Dinge 
zu verhandeln. Unter den Zeugen werden neben vielen Edeln 
genannt: Die wisen lute Hug der Lange, Iohan von Drefurte, 
Gunther Rabenold, Iohan von Rockstete burger zu Erfurte. 
Gegeben zu Erfurt 1344 am Freitag vor Philippi und Jacobi. 
Or. im Grossherzgl. G. A. zu Weimar, S.d, 


1344. Juni 23. 247. 


Wachsmodus dictus de Vrondorff verkauft mit Wissen seiner Erben 
dem Priester Albertus de Hamerstete sur Errichtung einer Vikarie 
in der Pfarrkirche s. Iohannis baptiste in. Erfurt 2 Hufen weniger 
lo Viertel und einen Hof zw Aroldishusen für 15 Mark Silber 
Erfurter Gewichtes, und verspricht, «die Zinsleute an die Käufer zu 
verweisen und die Belehnung durch die Grafen von Honstein und 
Beichlingen zu vermitteln. 

Zeugen: Discreti viri Dietericus plebanus, Dietericus de Bram- 
pach, Conradus de Salvelt, Heinricus de Wizzensee, vicarii ecclesie 
s. Iohannis, Iohannes de Rodestete, Dythmarus de Munre, Heinrich 
Swob, Heinrieus Saxo, Heinricus Windischz, Albertus Reschenkel, 
Conradus de Hamerstete, Gunterus et Heinricus dicti Greven 
cives Erfordenses. 

Datum anno Domini M.CCC.XLIV., in vigilia s. lohannis baptiste. 

Spätere Abschr. im Grossherzgl. St. A zu Weimar. 


1344. Juli 30. ! 948. 


Conrad und Otto, (Gebrüder, Burggrafen zu Altenberge, bekennen 
ihre Sühne mit der Stadt Erfurt und versprechen derselben auf 
7 Jahre das Öffnungsrecht auf ihrem Teile «les Schlosses zum 
Altenberge. 

Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d. 


Wir Cunrad und Otto, gebrudere buregreven czu dem Aldenberge. 
bekennen uffelichen .an dyseme keginwerdigen bryve und tün kunt 
allen luten, dy on sen adir horen lesin, daz alle irretum, alle krig und 
alle ufloufte, dy ezusschin uns und den erbern luten, den... ratesmeistern 
und deme rate der stad czu Erforte umme daz hus ezu dem Aldin- 
berge gewest sint biz uf dysen hutigen tag, mit uns und allen unsen 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 201 


frunden, darnoch mit deme ediln manne, hern Hermanne, herrin ezu 
Cranichfelt, und mit den vorgenanten.. ratesmeistern, deme rate und der 
stad ezu Erforte genıeynlichen gutlichen und fruntlichen berichtet sint, 
als hirnach geschriben stet, in solche wis, daz wir Conrad und Otto ge- 
brudere, burcgreven vorgenanten, sollen und wollen ane argelist deme 
rate und der stad czu Erforte beholfin sin mit unseme teyle des huses 
czu dem Aldinberge, also, daz dazselbe unse teyl des huses sal der stad 
czu Erforte uffen hus si uff aller melchin, ane uf unsen herrin den 
marcgreven von Missen, von nu und czu sente Michahelis tage, der 
alir nest komet, und von deme selbin sente Michahelis tage darnach 
sebin gancze iar dy egenanten burgere und der stad dynere und helfere 
daruf und darabe czu lazene, orn echtern und orn vigenden schadin 
daruf und darvone czu tüne, wanne und czu welchir czit sy wollin 
und sy dunket, daz on daz allirbest fuge und allirnuczliges si. Ouch 
sullen unse voyt, unse burglute, unse husman und torwarte und andere 
unse amechtlute czume Aldinberge huldin, globin und swern glicher 
wis als uns dem rate und der stad czu Erforte, adir wen sy darczu 
sendin von der stad wegin. Worde der chein gewandelt adir abe sazt, adir 
abe gingo, welche wis daz were, so sal adir sullen der adir dy, dy an des, 
adir an der stat gesazt wird adir werdin, e der, adir dy abe komet adir 
komen, vor huldin, globin und swern glicher wis als iener, adir iene vor 
getan hat adir habin, deme rate und der stat czu Erforte adir wer darczu 
von der stat wegin geschicket wirt. Ouch umme den schadin, der uns 
czume Aldinberge und den unsen daselbins geschen ist, welche wis 
der schade komen adir geschen ist, da vorezin wir uf genczlich und alezu 
male, also daz wir adir dy unse darumme nummer chein ansprachunge 
noch vorderunge an nymanden getün wollen adir sullen, in cheynerleige 
wise hirnach czu cheyner czit. Alle dyse vorgeschriben rede habe 
wir truwen globet und globin dy an dysem bryve stete und gancz czu 
haldene ane allirleige argelist, und gebin des czu eyner grozern sicher- 
heyt und vestenunge dysen bryf darubir vorsegilt mit unsen insegiln, 
do man czalde noch Cristes geborten driezenhundirt iar in deme vier 
und vierczigesten iare, an der heiligin merterer tage Abdon vnd Sennes. 


1344. August 17. 249. 
Agnes, Gräfin zu Stolberg, schliesst einen Vertrag mit der Sit 
Erfurt wegen des Öffnungsrechtes auf dem Schlosse Döllstedt und 
gegenseitigen Schutzes. 

Or. mit S. im Kgl. St, A. zu M. 
Mülrersteilt, Reg. der Grafen von Stolberg Nr. 455. 
Wir Agnese, von Gotis gnadin grevinne von Stalberg, vrowe czü 

Tullestete, bekennen uffenlichen an dyseme keginwerdigen brive und 





202 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


tin kunt allen luten, dy in sen adir horin lesin, daz wir uns mit den 
erbern wisen luten.. den ratesmeistern, .. deme rate und den burgern 
gemeynlichen der stad czu Erforte undirredit habin und mit in 
eyntrechtik wordin sin alle der rede, dy hirnach geschrebin sten. 
Von erstin, daz wir bewaren wollin unde sollin, daz denselbin 
burgern und der stad alle dy wile und also lange, als wir lebin und 
Tullestete inne habin und sin geweldik sint, chein schade daruf adir 
davone geschen adir widervaren sal ane allirleige argelist. Dar obir 
sal ouch dazselbe unse hus Tullestete, alle dy wile wir lebin und sin 
gewaldik sin, ane argelist der egenanten.. burgere und der stad uffene 
hus si czu allin iren nótin, iren vigenden daruf und darabe schadin 
ezu tünde in alle der wise, als in daz allir nuczlichs und allir gefuk- 
liche ist ane argelist. Iz sollin ouch alle unse burgman, huslute und 
torwartin, dv wir uffe deme selbin huse habin, mit uns in guten 
truwen globin und sollin swerin czu den heilgen den egenanten .. 
burgern und der stad, daz sy dy selbin .. burgere und ire dvnere, ab 
wir czu der czit daheime nicht enwerin, uf und abe lazin sullin czu 
allin iren nótin ane argelist. Dazselbe sollin ouch globin und tün in 
glicher wis andere unse.. burgman,...huslute und.. torwartin, ab 
der, dy wir iczunt habin, cheiner gewandelt adir abe gesazt worde, 
dy an der stad quemen, als dieko, als dy wandelunge gesche adir 
des not were ane argelist. Iz ist ouch uffenlichen geredit, were, daz 
dy egenanten.. burgere mit ymande krig adir orlouge hettin, dar 
Sy  unses vorgenanten huses czu bedorften und daz innemin unde 
mit iren luten besezten, worde danne von des selbin kriges adir 
orlouges wegin daz hus vorlorn, den schadin sollin dy dicke ge- 
nanten .. burgere und dy stad tragin ane argelist. Darwider sollin 
und wollin dy egenanten.. burgere und dy stad uns getruwe- 
lichen vorteydingen und beschirmen czu allin unsin nótin czu unseme 
rechtin ane argelist. Dazselbe unse recht sal sten an den erbern luten 
den... funf retin, adir an der mere menygen der rete der dicke genantin 
stad an argelist Und worde danne von unsir wegin adir von unses 
vorteydingnisses ader beschirmenisses wegen dazselbe unse hus vor- 
lorn, das Got nicht enwolle, den schadin soldin wir selbin tragin ane 
argelist. Unde daz wir alle dyse vorgeschriben rede stete und ganez 
haldin wollin und sollin, daz habin wir globit jn guten truwen, und 
gebin des darubir den vorgenanten.. burgern und der stad czu 
eyner grozirn sicherkeit dysin brif vorsigelt mit unseme insegile, daz 
hir ane gehangin ist, nach Gotis geborte, do man czalte driczenhundirt 
iar in deme vier und vierczigesten iare an deme nestin dinstage nach 
unsir vrawin tage worczewye. 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt II. Theil. 203 


1344. August 20. 290. 


Heinrich, Graf von Honstein, Herr zu Sondershausen, verbündet 
sich auf fünf Jahre mit der Stadt Erfurt. 


Or. mit zerbr. S, im Kgl. S. A. zu M. 


Wir Henrich, von Gotis gnaden gráfe von Honstein, herre zcü 
Sundirshusen, bekennen offenlich an  diseme keinwerdigen  briefe 
und tün künt allen den, di in sehen oder horen lesin, daz wir mit 
den erbern mannen, den ratismeistern, den reten unde den burgern 
gemenlich der stad zcü Erforte umme eyne eynunge mit in zcü 
habene, die da antretin sal an sende Bartholomei tage des heiligen 
zcwelfboten, der schirst komet, unde weren sal darnach von unser 
frowen tage lichmesse, der nest komet, fümf ganze iär, di allir nest 
nach einander volgen, ubirein komen sint, als hinach geschriben stet. 
Wir süllen und wollen helfen den vorgenanten burgern mit virczig 
mannen mit helmen wol geczugeter lute uf alle die, die in gewald tün 
oder unrecht zeü Duringen in deme lande, ane uf daz romische riche 
unde ane uf den stift zcu Meneze, unde an uf unsern herren Henriche, 
erczebischofe zcü Mencze, an sulchen sachen, die daz riche ‚oder den 
vorgenanten stift oder den erczebischof zeu Mencze selbir unde eygint- 
lichin antreten, also doch, daz die vorgenanten burgere recht nemen 
unde recht tün sullen iren wydersachen, ab sie icht beschuldiget 
wurden, oder ab sie ymande beschuldigeten, als die vier personen hern 
Henriche von Kuczeleiben und hern Henriche von Scherrinberg, die 
wir von unser wegen, unde Gunthere Rabenolde unde Thiele von der 
Sachsa, die sie von iren wegen daruber gekorn haben, oder die merern 
menige undir in recht dunket uf iren eyt ane argelist, abir also doch, 
daz die vorgenanten burgere bliben bie allen iren eren unde bie allen 
iren rechten, unde daz alle ire briefe bie irre craft bliben, als verre 
als sie diser eynunge unschedelich sin ane argelist. Wir bekennen 
ouch, daz wir nicht hindern sullen die strazen, unde wolde die ymand 
hindern, daz solden wir unde die vorgenanten burgere helfin weren 
ane argelistt Wer den andern ledit zcü siner hulfe, deme sal man 
redelichin komen binnen virezehn tagen darnach allirnest als die 
ladunge geschiet, ez enwere denne, daz die sache also were, daz der 
hulfe er not were, so solde man komen, als man schirst mochte, ane 
argelist.. Unde wenne der komet, der geladin ist, so sal man im unde 
sinen luten geben bier, brót, kuchenspise, futir, hufslag und nicht 
pfandlosunge. Wo man abir ungeladin zcusame komet, do sal yderman 
sins selbis kost haben. Allirmenlich schal ouch sinen schaden selbir 


204 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


tragen, wie her den enphet, abir frumen sullen alle die mite nemen 
nach der manczal, die da mite sint, da frume gevellit. Wurde ouch 
ein striet, do wir oder unse lute von unser wegen inne weren, neme 
man da fromen an gevangen, die sal man teilen nach der manczal 
unser unde der burgere lute, die wir bedirsiet mit helmen in deme strite 
haben; aber andern fromen, den man nymet an rossen, pherden, 
harnasche unde an andern dingen, den sal man teilen nach manczal der 
lute, die wir beidirsit gewapint in deme strite haben. Nemen wir 
abir fromen an gevangen, do unser herre der marcgrafe von Missen, 
odir ein herre, odir sin hobitman von siner wegen keinwerdig were, so 
sal derselbe unser herre den besten gevangen zcüvor uznemen, die 
andern zcwene besten nest deme solden wir unde die burgere glich 
mit einander teilen, die andern, die uber die drie gevangen wurden, 
solden wir alle miteinander teilen nach manczal unser lute, als hievor 
geschriben stet; abir schaden schal yderman selbir tragen, wie her den 
enphet. . Waz vesten gewunnen wurden, die sal man brechin, ez 
enwere denne, daz wir ein anders damite zcü tunde miteinander zcü 
rate wurden. Were abir, daz der egenante unser herre der marcgrafe, 
odir ein herre, odir sin hobitman von siner wegen da mite were, da 
vesten gewunnen wurden, so sal man ez halden umme dieselbin vesten, 
als die briefe sprechin, die zwischen unserm herrn unde den burgern 
den vorgenanten daruber oder uber die evnunge gegebin sint, die sie 
mit einander haben. Zcü hulfe diser eynunge sullen wir furen eyne bliden 
unde zeehen schuczen mit ruckearmbrusten. Wurde ouch ein krig oder 
eyne Zcweyunge zcwischen uns unde den vorgenanten burgern oder 
andern unsern helfern, die in diser eynunge sint oder noch darin quemen, 
das Got nicht enwolle, des schullen die vorgenanten vire oder die merer 
menige undir in gewald haben zcu berichtene nach minne oder nach rechte 
uf iren cyt, also doch, daz dise eynunge bie ire craft blibe. Wolde 
ouch vmand mer zeu diser evnunge komen, den sal man nemen unde en- 
phan mit unseme undo der egenanten burgere guten willen in sulcher 
vestenunge, als hie vor und hie nach geschriben stet. Dorften ouch die 
dickegenanten burgere eines rechten kegen keyme unser helfere odir 
dinere, daz sullen sie uns vorkundigen, von deme oder von den sullin 
wir in helfen eines rechten oder einer minne bie eynen manden dar- 
nach allirnest, als ez uns vorkundiget wiert. Teten wir des nicht, so sullen 
wir in helfen als vorgeschriben stet. Were. daz man der vorgenanten 
virre bedorfte, ein recht odir eine minne zcü sprechene, so sullen die- 
selbin vire zcühand, als sie gemand werden, zcü Wizzense inriten odir 
zcü Gotha, ab ez zcü Wizzense nicht gesin mochte, und sullen yeme, 
der si manet oder der es bedarf, ein recht oder eine minne sprechen 
binnen acht tagen allirnest nach der manünge, ab sie ez nicht er 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. Il. Theil. 205 


geenden mügen, ane allirleie argelist unde widirrede. Were ouch, daz 
der vorgenanten virre keiner abeginge, das Got nicht enwolle, so sal 
yener, der in gekorn hat, zcühand einen andern also guten kysen an 
des stad; der selbe sal globen unde sweren, dazselbe czu tüne, als 
yener vor getan hat. Benemez abir der virre keyne ehafte not ane 
argelist, daz er nicht komen mochte uf den tag, als er gemand wurde, 
als vorgeschriben stet, so sol der, der in gekorn hat, czuhand einen 
andern an des stad senden, der globen, sweren, recht oder minne 
sprechin sal glichir wis als iener. Alle dise vorgeschriben rede haben 
wir in truwen globit unde gesworn zcü den heiligen, daz wir die stete 
unde gancz halden wollen unde sullen ane allirleie argelist, unde gebin 
daruber czü eime urkunde unde zcü einer merern sichirheit den dicke- 
genanten burgern unde der stad disen brief mit unserm insigele vor- 
sigelt, nach Cristis geburt driczehenhundirt iar in deme vierundvirezigisten 
iare an deme fritage nach unser frowen tage wurczewy. 


1345. Mürz 6. 251. 


Heinrich, Erzbischof von Manz, verbündet sich mil den Grafen 
Friedrich und Hermann von Orlamünde, Günther und Heinrich 
von Schwarzburg, Heinrich und Dietrich von Honstein auf Lebens- 
zeit und ein ganzes Jahr nach ihrem Tode. In diesem Bündnis 
heisst es in bezug auf Erfurt: 

Auch ist geredt, were es, dass die burger unser stadt Erffurd 
unrecht theten oder thuen wolten den vorgenanten graven, so sollen 
wir in czu Salza rechtens helffen vor den von Erffurd binnen sechs 
wochen, nachdem alss wir oder unse amptluthe, die zu den 
ziten seindt, oder briefflich von inen gemant werden mit gewissen 
boten. Wollen aber die von Erffurt uns minnen oder rechts 
nicht folgen. so sollen wir den vorgenanten grafen helffen wider 
die von Erffurt alss wider ander unsere finde mit also viel luthen 
und in aller der wiese, alss vorgeschriben stehet. — — — —. 
Weher es ouch, das die von. Erffurt die ehe genanten graven 
angriffen binnen der sechs wochen mit nahme oder brande, 
welehe zit das weher, so sollen wir in zu stunde beholffen sein 
mit solcher hülff, alss vor und nachgeschrieben ist, ane gefehrde. 
Wehre auch, das zwischen uns und unsem stifft und den vor- 
genanten von Erffurt ein uflauf geschehe, also das sie uns und 
unserm stiffte unrecht theten oder thuen wolten, so sollten die 
ehegenanten graven uns und unserm stiffte vor den von Erffurt 
rechts helffen binnen sechs wochen, nachdem alss sie von uns oder 


206 (teschichtsquellen der Prov, Sachsen. 


von unsern amptluthen gemahnet werden mit boten oder mit 
briefen zu Arnstedte. 
(regeben 1345 am Sonntag lätare in der Fastenseit. 

Spätere Abschrift im Grossherzogl. St. A. zu Weimar. 

Lünig, D. Reichsarchiv, cont. spec. eccl. I. S. 211. 

Schöttgen u. Kreysig, dipl. et script. I, S. 338. 

Reitzenstein, 1. c. S. 165. 


1345. März 17. Oldisleben. 952. 


Friedrich, Landgraf von Thüringen, belehnt die Stadt Erfurt mit 
dem Dorfe Zimmern und Zubehör. 
Or. mit S, im Kal. St, A. zu M. 


Nos Fridericus, Dei gracia Thuringie lantgravius, Mysznensis et 
Orientalis marchio, comes in Orlamunde dominusque terre Plysznensis, 
recognoscimus et ad universorum volumus noticiam pervenire, quod, 
quia prudentes viri.. consules et.. jurati neenon tota communitas civi- 
tatis Erffordensis, fideles nostri dilecti, adeo fideliter suis circa nos 
obsequiis fideles se gesserunt et ad reprimendum specialiter hostium 
nostrorum presencium seviciam nobis hucusque magnum et notabile 
subsidium prestiterunt et adhuc prestare omni sua potencia non 
desistunt, ipsis, premissorum digna moti ratione, villam Czimmern in 
comitatu Büch et Wy, quam Dei et eorum ac eciam aliorum ami- 
corum et fidelium nostrorum auxilio expugnavimus et. cepimus, sitam, 
cum redditibus et pensionibus annuis, tam in blado, quam in pecunia 
solvi solitis, cum agris cultis et incultis, rubetis, pratis, pascuis, aquis 
aquarumque decursibus, molendinis, iure patronatus cum iudicio san- 
guinis et eciam aliis iudiciorum speciebus in villa et pagis ville eiusdem 
et geueraliter omnibus iuribus, utilitatibus et honoribus, quibus eam 
nobiles viri Fridericus et Hermannus fratres, comites de Orlamunde, 
domini in Wymar, habuisse noscuntur, a nobis nostrisque.. heredibus 
et.. posteris iusto feodi titulo possidendam contulimus et conferimus 
favorabiliter in hiis scriptis. In cuius rei testimonium et evidentiam 
pleniorem hane litteram scribi nostrique principatus sigilli munimine 
iussimus roborari, presentibus et testibus illustribus Rudolffo, duce 
Saxonie seniore, avunculo nostro karissimo, Alberto principe in Anhalt, 
domino in Kothene, sororio nostro dilecto, et nobilibus Friderico de 
Sehoninbürg seniore domino in Birssenstein, Friderico de Schoninbürg 
iuniore, domino in Crimatschow, Bothone de Ylburg nostro. marschaleo, 
Conrado Prüzze nostro prothonotario et strenuis Ulrico de Glatebach 
milite, Heinrico dapifero de Bürms, Alberto de Maltitz curie nostre 
iudice pluribusque aliis fidedignis. Datum in claustro Oldisleyben anno 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 207 


Domini millesimo trecentesimo quadragesimo quinto, feria quinta ante 
diem palmarunı. 


1345. Juli 26.—28. Dornburg-Welssenfels. 253. 


Günther, Heinrich und Günther, Grafen von Schwarzburg, Herren 
zu Arnstadt, söhnen sich mit dem Landgrafen Friedrich von 
Thüringen aus und verbünden sich mit ihm. In besug auf 
Erfurt wird bestimmt: 
....Sunderlichin ist iz geredet umme den edeln man grafen 
Heinrichen von Hennenberg, unsern liben oheim, daz iz umme 
alle bruche und ufloufe, die zcwischen im und der stat zcu 
Erffurte erstanden sint und gewest biz her, sten sal an unserm 
herren dem marcgrafen vorgenantin und dem hochgeborn furste 
herrn Heinriche, lantgrafen zcu Hessen, wy sie die eintrechtig- 
lichen darumme scheiden und richten mit der minne oder mit 
dem rechten, des sullen sie beidersyt gehorsam sin, und daruf 
sal iz ouch mit in und allen iren dienern und helffern uff beide 
siten, die durch iren willen beydersit in disen crig kumen sint, 
glicherwys als mit uns ein gute stete sune sin ane allerley 
argelist und geverde. — — — Umme Tungdorf daz hus, daz die stat 
und die burgere von Erforte vorgenantin uns an gewunnen habin, 
istiz also geredit, daz wir uns des vorczigen haben und vorezihen 
an disem brife, also daz wir nimmer kein ansprache oder 
forderunge daran gehaben sullen. Ouch bekennen wir, daz wir 
mit den burgern und der stat zcu Erffurte umme alle krige und 
zweitracht, die zewischen in und uns bizher gewest sint, und alle 
ding, die darmite geschen sint, gütlichen gesunet sint, und daz 
wir iz an unsern herren den marcgrafen vorgenanten gelazzen 
hatten, wy er iz uns gein derselben stat und den burgern hinne- 
vort halden hieze, also selbins solden wir iz halden. Nu hat uns 
derselbe unser herre geheizzen, daz wir sie bie allen eren und 
rechten lazzen sullen, dazselbe sullen sie uns wider tun. Und 
daz wir unserm herrn die strazen sullen getrulichen helfen 
schützcen und schirmen, so wir beste mügın ane geverde, daz 
sullen und wollen wir gerne tün. 
Dise ding sint geschehen vor Doruburg an dem nesten dinstage 
nach Jacobi, und dirre briff ist gegeben zcu Wyszenfels an dem 
donrestage aller nest darnach, nach Cristi gebürte dryzcenhündert 
iar darnach in dem funf und firzeigisten iare. 

Or. mit 2 S. im Kgl. H. St. A. zu Dresden. 


208 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1345. Juli 26.—28. Dornburg-Weissenfels. 954. 


Landgraf Friedrich von Thüringen bekennt auch seinerseits die 
Aussöhnung und das Bündnis mit den Grafen von Schwarzburg. 
Eingeschlossen in die Sühne werden von ihm:  Wytigo, Bischof 
von Naumburg, Heinrich, Bischof von Merseburg, Rudolf, Herzog 
von Sachsen, und seine Söhne, Otto, Landgraf zu Hessen, Bern- 
hard, Graf von Anhalt, Albrecht Graf von Anhalt, Graf Heini ich 
von Honstein zw Sondershausen, Heinrich der Ältere und Heinrich 
der Jüngere, Vógte von Weida, Sigfrid und Otlo die jungen 
Grafen von Mansfeld, die Bürger und die Städte zu Erfurt 
und Halle. 

Schóttgen und Kreysig, dipl. et script. I. S, 340. 

Riedel, cod. dipl. II. Hpttl. VI. Nr. 2293. 


1345. September 25. | 235. 
Rudolf von Meldingen, Ritter, gesessen zu Udestete, und Beringer 
sein Sohn, verkaufen ihre Mühle daselbst mit den wazzern und 
den louften des wazzers boben der mole und ouch benede der 
mole mit allem nutzen, eren, gewanheyt, mit malegestin des 
Dorfes Udestedt, die darin wie sonst mahlen sollen, ausgenommen 
dus Gericht über die Mühle und über die anderen Güter, welche 
Bürger inne haben, an Heinrich von Bychelingen und Hesen 
seine Frau, Bürger zu Erfurt, für 90 Pfund Erfurter Pfennige. 
Von der Mühle soll denen von Meldingen fernerhin weder Bete 
noch (reschoss gegeben noch irgend ein Dienst gethan werden, 
ausgenommen 6 Erfurter Ffennige Erbzins zu Michaelis. Die 
Käufer können die Mühle vererben, niemand soll in des wassers 
gange rocze, dus der Mühle schaden könnte, noch das wasser eyn 
bieweg ablaze, vele nach wenig, ohne Wire oder ihres Müllers 
Erlaubnis. Die von Meldingen verpflichten sich, in demDor[e 
keine zweite Mühle anzulegen, auch die fremden Müller ub- 
zuhulien, welche nach Udestedt etwa kämen, um Alulz, (Gerste 
oder Korn zum Mahlen zu holen, endlich bei dem etwaigen Ver- 
kauf ihres Gutes zu Udestedt die Mühle davon auszuschliessen. 
Zeugen: Her Beringer von Udestete der pharrer unse vettere, 
lohans Truchtelborn unse dyner, Nyelawes und Heynrich von 
Bychelingen, Rüdolf von Wandisleybin und her Rudolf sin son 
der prister. Giegtbin nach Cristi geburt da man zalte driezen- 
hundert iar danach in dem funfund virezigisten jare, an deme 
suntage vor sanete Michahelistage. 

Or. m. S. im Kgl. St. A zu M. 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt, 1I. Theil. 209 


1345. November 13. Eisenach. 256. 


Friedrich, Markgraf von Meissen, gebietet allen seinen Beamten, 
zu gestatten, dass die Gebrüder von Gotha und ihr Schwager 
innerhalb seines Gebietes die Waren von Halberstädter Bürgern 
mit Beschlag belegen, bis die 200 Mark, welche ihnen wegen 
Ermordung ihres Bruders gerichtlich zugesprochen, vollständig an 
sie bezahlt sind. 

Or. mit S. im D.A 


Fridericus marchio Mysznensis. 

Omnes et singuli nostri .. advocati eorumque . . substituti necnon 
. . Cives, .. conductores et ..sculteti seu .. iudices, per terminos nostre 
dicionis in landgraviatu Thuringie constituti, eo quod Heinricus et Ber- 
toldus fratres de Gotha et Guntherus de Hennenberg, eorundem soro- 
rius, iuxta sententiam iudicii provincialis necnon . . conservatorum 
pacis Thuringie super homicidio, in ipsorum terre domino Alberto pie 
memorie per .. cives Halberstadenses perpetrato, nondum sunt emen- 
dam de ducentis marcis puri, ipsis adiudicatam, consecuti, eisdem 
actoribus duximus de saniori remedio presentibus providendum, man- 
dantes vobis communiter vel divisim nostre gracie firmiter sub optentu, 
ut prefatos Heinricum, Bertoldum et Guntherum, quando et quociens 
optimum fuerit, intra et extra muros civitatum et in districtibus nostris 
pignora capere paciamini, ita tamen, quod huiusmodi pignora ad ex- 
credendum exponant ad legalem caucionem, quousque memoratam 
ducentarum marcarum emendam pro ipsorum fratre miserabiliter inter- 
fecto a dictis civibus Halberstadensibus plenarie consequantur, ipsis 
omnem ad hoc promotionem et favorem iuxta sui requisitionem im- 
pendentes. Datum Ysenach, anno Domini M*. CCC». XT». quinto, domi- 
nica post Martini, pendenti sub secreto. 


1345. December 6. 994. 


Der Rat von Erfurt bekennt, dass Tyle von der Sachsa und Gotze 
Bruns einerseits, und Werner von Frankenhausen andererseits 
durch ein Schiedsgericht wegen der beiderseitigen Ansprüche an 
das Gericht zu Schwerborn verglichen worden seien. 

Or. mit S, im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Gottschalg von Lubelin, Tyle von der Sachsa, Andreas von 
Collede, Gunther von Kongisse ratesmeistere, Cunrad von Elxleiben, 
Ludewig von Biltersleibin, Iohans von Hervirsleibin, Cunrad hern Bruns, 
Heinrich von Albrechtisleibin, Albrecht von Gorisleibin, Ticzel von 
Phertingesleibin, Niclaus von Rorbeche, Heinrich Schunke, Heinrich 

Geschichtaq. d. Pr.S. Erfurt XXIV. 3, 14 


210 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


von Eckarsberge, Conrad Czerer, Heinrich von Tanrode, Conrad von 
Thenestete, Iohans von Saleza, Iohans von Alch, Conrad von Rodestog, 
Niclaus Teigscherre, Tiezel von Tastorf der smed, Gunther von Singen, 
Herman von Lybergen der rad, Ticzel Unsote, Dyterich von Tastorf, 
Gunther von Thennestete und Heinrich von Gutinshusrn, die viere von 
der gemeyne der stad czu Erforte, bekennen uffenlichen an disem 
keginwertigen bryve und wollen, daz wissentlich si allen luten, die on 
sehen, horen adir lesen, daz die bescheidin lute, her Tyle von der 
Sachsa und Gocze hern Bruns uf eyne siten, und Wernher von Frankin- 
husen unse myteburgere uf die andern siten an unser keginwertikeit 
sint gewest und baben alle sache, crige und czweyunge, die sie mit 
eynandir hatten umme daz gerichte czu Swerborn, beyde 1n dorfe und 
in velde, uf ore frunt, her Tyle und Gocze vorgenantin uf hern Kunen 
von Hervirsleibin und hern Iohansen hern Deynhardis, und der egenante 
Wernher uf hern Gunthern Rabenoldin und hern Cunraden von Alch, 
unse myteburgere, und uf den erbarn man meyster Eckeharten, unsern 
obirstin schriber, als uf eynen gemeynen obirman gegangin, und habin 
globit vor uns in guten truwen, wie adir in welche wis die vorgenantin 
.. ore frund sie entscheidin adir vorrichten mit fruntschaft adir mit 
rechte umme die egenantin sache, daz sie daz uf beyde siten stete und 
gancz haldin wollin und sollin ane argelist und widirrede. Dieselbin 
ore frunt habin sich beyde durch orre und unsir bete willen der sache 
angenomen, und habin die vor uns mit beydir partige willen eyntrech- 
ticlichen und fruntlichen in solchir wis berichtet und entscheidin. Von 
erstin daz her Tile und Gotze vorgenantin, voytige ubir nunczehen 
hufe artlandis, die in velde des egenantin dorfes Swerborn sint gelegin, 
und ubir alliz, daz darczu gehoret, habin sollin, und darubir sollen sie 
ouch daselbins ezu Swerborn uf der straze, beide in dorfe und in velde, 
hals- und hantgerichte habin, als sie und ore eldirn und vorvarn die- 
selbin voytige und daz halsgerichte vorgenante von aldere bizhere 
gehat und bracht habin, und darane sal sie der obgenante Wernher 
nicht hinderen noeh yrren in keynerleige wis ane argelist. Ouch sal 
derselbe Wernher ubir sine achte hufe und eyn vierteil artlandis, die - 
in velde des dicke genantin dorfis Swerborn gelegin sint, ubir daz kirch_ 
lehen daselbins, wesin, wingarten, hóve und hóvestete, die czu den. 
selbin hufen gehoren, und ubir funftehalbe hufe artlandis, die ouch sin 
sint, da selbins gelegin, die ettewanne hern Gottschalges Langin waren, 
und ubir hóve, hóvestete, die ouch darczu gehoren, alliz daz gerichte 
habin, daz halsgerichte nicht anruret, und sal driweyde yedes iares uf 
dem vorgenanten sime gute voytding siczen, und alliz daz recht an 
denselbin sime güte habin, daz halsgerichte nicht antretit, als her iz von 
sinen eldirn biz here bracht hat. Darane sollin on her Tile und Gocze 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil, 211 


vorgenantin nicht hinderen noch yrren in keynerleige wis ane argelist. 
Abir daz halsgerichte und waz davone gevellit ubir die egenantin achte 
hufe, und daz vierteyl, und ubir die funftehalbe hufe vorgenante, und 
ubir alliz, daz darczu gehoret, beyde in velde und in dorfe, daz sollin 
sie beydirsit glich mit eynandir habin, und sollin daz uf dem selbin 
gute Wernhers mit eynandir siczen. Dorfin abir sie der straze und der 
veheme czu den sachen und geschichten, die uf denselbin gute Wernhers 
geschen, die halsgerichte anetretin und angehorin, derselbin straze und 
veheme sollin sie an den selbin sachen, und also dicke, als solche 
sache geschen, mit eynander gebruchen an allen andern sachen, die 
Wernhers gut daz vorgenante nicht antretin, hern Tilen und Goczen 
vorgenant rechtin unvorezegin. Damyte sollin sie umme alle sache 
gutlichen und fruntlichen mit eynandir sin vorrichtet. Und des czu 
geczukenisse und merir sicherheit habin wir durch bete beydir partige 
disen brif darubir mit der stad czu Erforte insigel vorsigelt gegebin. 
Nach Cristis geburten driezenhundert iar in dem funfundvierczigestin 
iare an sante Nycolai tage. 


1345. December 28. | 958. 


Der Rat zu Erfurt beurkundet die Verzichtleistiung zweier Bürger 
auf einen, vordem dem Johanniterorden gehörigen, dem Augustiner- 
kloster geschenkten Garten. 

Cop. 150, fol. 261 im Kgl. St. A. zu M. 


Nos Gotscaleus de Lubelin, Thilo de Sachsa, Andreas de Collede, 
Guntherus de Kongisse magistri consulum, Conradus de Elxleibin, 
Ludewicus de Biltirsleibin, Iohannes de Herversleibin, Conradus Bru- 
nonis, Albertus de Gorisleibin, Henricus de Albrechtisleibin, Tycelo de 
Phertingisleibin, Nicolaus de Rorbeche, Heinrieus Schunke, Heinricus 
de Eckarsberge, Conradus Czerer, Heinricus de Tannenrode, Conradus 
de Tennestete, Iohannes de Salcza, Iohannes de Alich, Conradus de 
Rodestoc, Nicolaus Teigescherre, Tyczelo de Tastorf faber, Guntherus 
de Singen, Hermannus de Libergen consules, Tyczelo dictus Unsote, 
Theodericus de Tastorf, Guntherus de Tennestete et Heinricus de Gut- 
tinshusin rectores universitatis civitatis Erfordensis recognoscimus et 
constare volumus presentium inspectoribus universis, quod constituti 
coram nobis Hartungus et Cristanus, nepotes honeste matrone lutte 
dicte Crippinstockin, nostre concivis, qui religiosos viros priorem et 
fratres S. Augustini in Erfordia inpetiverant de orto illo, quem discretus 
vir dominus Hermannus de Hochdorf titulo proprietatis emerat a fratribus 
hospitalis ordinis s. Iohannis, et quem idem dominus Hermannus pro 
remedio anime sue predictis fratribus in puram elemosinam dederat 

14* 





212 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


. propter Deum, motu spontaneo renunciaverunt omni iuri et actioni, 
si que ipsis vel aliis eorum nomine possent competere in orto memo- 
rato, ipsique fratres antedicti amore pacis et concordie de consilio pro- 
borum ipsis dederunt decem libras Erfordensium denariorum legalium 
et bonorum, integraliter eis traditas et solutas; in recompensam etiam 
servicii, si quod civitati potuisset prevenire de dicto orto occasione im- 
petitionis memorate, fratres predicti voluntarie assignaverunt nobis et 
civitati predicte unam libram denariorum annui census in bonis pro- 
priis, que nunquam hactenus fuerunt obnoxia servicio civitatis, quam 
libram annuatim solvunt Conradus dictus Schreppher et Elisabeth, relicta 
quondam Rudolfi de Wissinzei, cum suis heredibus de una curia et 
medio manso sitis in Hophgartin, que bona quondam fuerunt Alberti 
militis dicti de Hophgartin, qui ea dictis fratribus pro anime sue re- 
medio in puram elemosinam pie contulit propter Deum. Quapropter 
de communi voluntate et assensu quinque consiliorum prefatum ortum 
eisdem fratribus tenore presentium adiudicamus pro sua necessitate 
libere et absque omni impedimento cuiuscunque perpetuo possidendum. 
In quorum omnium robur et evidentiam presentem litteram eisdem 
fratribus dedimus sub sigillo civitatis Erfordensis firmiter communitam, 
sub anno Domini M.CCC.XLV., in die ss. Innocentum. 


1346. Februar 24. 259. 
Dekan und Kapitel des Marienstiftes eu Erfurt, der übrige Klerus 
daselbst und zu Ilversgehoven geloben dem Kanoniker des genannten 
Stiftes, Hildebrand von Mühlhausen, ihren Beistand in seinem 
Progesse wider Heinrich von Grevendorf und Albert, genannt Notpris 
von Heiligenstadt, wegen der Pfarrei Allerheiligen in Erfurt und 
seiner Präbenden im Marienstift. 

Or. mit S. im D.A. 

Nos decanus totumque capitulum ecclesie sancte Marie Erfordensis 
recognoscimus, quod, eum honorabiles et discreti viri .. abbates, pre- 
positi, plebani, viceplebaui ac clerus opidi Erfordensis, necnon discreti 
viri prepositi, archipresbiteri, plebani, viceplebani ac aliarum ecclesiarum 
et cappellarum rectores sedis Eylbrechtsgehoven doinino Hildebrando 
de Molhusen, nostro concanonico, et suis appellationibus, interpositis in 
causis infrascriptis, adheserunt, adherent et adherere volunt pro suo 
iure defendendo, ipsos et quemlibet ipsorum volumus et tenemur reddere 
indempnes taliter, si aliqui ipsorum per quoscunque executores seu 
subexecutores sedis apostolice ipsarum causarum vexari continget, ex- 
tunc ipsos volumus et debemus tueri et defensare sub pena centum 
marcarum inírascriptarum, et eandem penam seu cautionem volumus 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil, 213 


in relevamen quarumcunque vexationum nobis et ipsis esse pariter, 
cuiusquidem indempnitatis caucio sequitur in hec verba. Noverint uni- 
versi, quorum interest et quos nosse fuerit oportunum, quod ego Hilde- 
brandus de Molhusen, canonicus eeclesie s, Marie Erfordensis necnon 
verus pastor eeclesie Omnium sanctorum ibidem, considerans, quod pro 
eo, quod honorabiles viri, domini .. decanus et capitulum ac singulares 
persone ecclesie s. Marie iamdicte, abbates, prepositi, decani .. capitula 
et persone collegiatarum ecclesiarum et monasteriorum, archipresbiter, 
plebani et aliarum ecclesiarum et cappellarum rectores cuiuscunque 
conditionis seu dignitatis existentes, appellationibus per me interpositis 
contra dominum Henricum de Grevendorf, occasione canonicatus et 
prebende meorum in ecclesia predicta, necnon Albertum, dictum Not- 
prys de Heylgenstad, occasione ecclesie mee Omnium sanctorum pre- 
dicte de provisionibus a sede apostolica, ut asserunt, ipsis factis adherent, 
adheserunt et adherere adhuc volentes, ipsos fortasse gravari seu vexari 
continget, ipsis ad expensa, dampna et interesse, si que eos obinde in- 
currere, sustinere et subire contigerit, plenarie refundenda me obligo 
per presentes, promittens bona fide, loco et nomine iuramenti, quod 
ipsos prelatos et personas ecclesiarum illesos conservabo penitus et in- 
dempnes, et pro firmitate maiori omnium premissorum infrascriptos 
viros ipsis meos constituo fideiussores et consponsores insolidum in hiis 
Scriptis, ita sane, quod in omnibus prescriptis et subscriptis nullus 
ipsorum in singulis observandis se per alium debeat aliqualiter excusare, 
videlicet honorabilem virum dominum Henricum Wetkindi, canonicum 
ecclesie Yecheburgensis, Albertum Wetkindi fratrem meum, Hildbrandum 
et Kristanum de Crutzberg fratres, Hermannus et Albertus de Alden- 
molbusen fratres, Goblonem de Kulstete, Gyselherum de Graba, Con- 
radum de Tatileybin et Conradum de Urbeche, opidanos Molhusenses, pro 
pena centum marcarum puri argenti ponderis et gwarandie Erfordensis, 
qui, si fideiussores mei predicti per predictos dominos .. decanum et capi- 
tulum quocunque tempore moniti vel requisiti fuerint super expensis, 
dampnis et interesse supradictis suis nunciis veris seu litteris ad solvendum 
eisdem dominis .. decano et capitulo ecclesie sancte Marie aut quibus- 
cunque aliis personis ipsis et michi adherentibus seu adherere volentibus, 
quibus predicti domini .. decanus et capitulum pro me se obligarunt, 
predictam penam centum marcarum infra quindenam a die requisitionis 
seu monitionis tamquam principales debitores insolidum solvere tene- 
buntur, et si neglientes fuerint vel remissi in solutione huiusmodi 
pecunie, ut predicitur, extunc requisiti vel moniti ex parte predictorum 
dominorum decani et capituli infra dies octo, a tempore requisitionis et 
monitionis huiusmodi computandum, Erfordiam se recipient sine qua- 
libet difficultate, obstagium ibidem  servaturi et abinde nullatenus 





214 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


recessuri, donec ipsis dominis .. decano et capitulo ac aliis personis 
sepedictis de prefata pecunia, dampnis et interesse fuerit plenarie satis- 
factum. Nos quoque fideiussores supradicti recognoscimus publice per 
presentes, quod ad preces domini Hildbrandi de Molhusen, canonici 
ecclesie s. Marie predicte, huiusmodi fideiussionis omnis in nos sponte 
suscepimus et suscipimus in hiis scriptis, volentes omnia prescripta 
attente et inviolabiliter observare necnon adimplere bona fide et dili- 
gentia exquisita, ut supradictis dominis . . decano et capitulo et aliis 
personis ecelesie s. Marie necnon omnibus ipsis adherentibus et adherere 
volentibus, ut predicitur, de indempnitate sufficienti caveatur sub pena 
centum marcarum supradicte, in huiusmodi solutione pecunie seu ob- 
servatione obstagii, ut predicitur, nullus nostrum per alium se debet 
excusare, omni dolo et fraude penitus abdicatis. In quorum omnium 
singulorum robur et firmitatem sigillum meum una cum sigillo fide- 
iussorum meorum predictorum presentibus est appensum .. Nos quoque 
fideiussores supradicti sigilla nostra recognoscimus presentibus appen- 
disse. Datum anno Domini M.CCC. XLVI., in die beati Mathie apostoli. 
Nos quoque decanus et capitulum ecclesie s Marie predicti sigillum 
nostri capituli appendi fecimus in robur et maiorem firmitatem omnium 
premissorum. Datum anno et die quibus supra. 


1946. Mürz 3. 260. 


Rudolphus de Koldingen, miles, gestattet, dass sein Vasall Theo- 
dericus de Matstete 50 Acker bei der opidum Novi fori, die jähr- 
lich 2 Malter Weizen und Gerste zinsen, für 15 Mark Silber an 
Theodericus de Brantpach, Priester in der Pfarrkirche S. Johannis 
zu Erfurt, zur Errichtung der Vikarie SS. Catharine et Marie 
verkauft. 


Zeugen: Dominus Conradus de Salvelt, dominus Heinricus de 
Wizzense, vicarii ecclesie s. Iohannis, dominus Iohannes de Ingers- 
leben, vicarius ecclesie s Severi, Thitzelo de Martpeche, Ditmarus 
de Smyre, Heinricus de Stalberc, Sachso et Iohannes de Gispers- 
leben cives Erfordenses. Datum anno domini M.CCC.XLVI., 
feria sexta mense Martii. 

Spätere Abschr. im Grossherzogl, St. A. zu Weimar. 


1346. April 8. Mainz. 261. 


Petrus, Dekan, und das ganze Kapitel S. Victoris ausserhalb Mainz 
verpachlen alle ihre in den Gemeinden Geyspotsleyben, Salmans- 
borne, Heilingen, Graba, Kornre, Schonerstete, Tiffental und 
sonst in Thüringen gelegenen Güter dem Herrn Albertus de Byche- 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 215 


lingen, episcopus Ybunensis, auf 4 Jahre gegen eine Pension von 
8 Mark Silber, zu Mainz in Gold oder Turnosen nach Mainzer 
Währung zu zahlen ohne allen Behelf. Als Pfand setzt der 
Pächter seine Kurie ad cuspidem in Mainz und stellt zu Bürgen 
Marquard von Dippung, Kanoniker zu S. Victor, Arnold von Brun- 
swig, seine Kapellane, und Gyso Goldschmidt in Mains unter der 
Verpflichtung aum Einlager in Mainz für den Fall der Nicht- 
einhaltung des Termins. 
Datum Moguntie in curia ad cuspidem anno Domini M.CCC.XLVI., 
pontificatus Clementis VI. anno IV°, vigilia Palmarum. 
Or. mit 28. im D. A. 


1346. April 28. Avignon. 262. 


Pabst Clemens VI. fordert Rat und Bürgerschaft (magistris con- 
sulum et ipsis consulibus ac civibus et universitati civitatis Erfor- 
densis) auf, dem von den Kurfürsten zu wählenden neuen römischen 
Könige beizustehen. | 


Avin. IIII. Kal. Maii a. IIII. 
Schmidt, Päbstl. Reg. w. Urkdn. I. Nr.99. GQ.d. Pr. S. XXI 8.363. 


1346. August 1. 263. 


Heinrich, Graf von Stolberg, gelobt, die mit den genannten Grafen 
und Städten, darunter auch Erfurt, wegen der ihm zerstörten 
Erichsburg geschlossene Sühne su halten. 

Or. im. Kgl. S, A. zu M. S.d. 

Mülverstedt , Reg. d. Grf. von Stolberg Nr. 472. 

Wir Heinrich, von Gotis genadin grefe von Stalberg, bekennen an 
desim keginwerdigen brive alle den, die on sien edir horin lesin, daz 
wir truwe gelobit habin und gelobin an desim brive, daz wir eyne 
rechte süne habin umme daz huss zcü deme Erichesberge, daz da ge- 
brochen ist, und umme die lute, die abe wordin gethan vor dem vor- 
gnanten hus, und umme allin schadin, der da geschen ist, daz wir daz 
nummer me gefordere sullen noch inwollin ane arglist an grefin Heinrich 
von Honstein, herrin zcü Sundershusin, an grefin Dither von Honstein, 
sinem vettern, an grefin Heinrich von Schwarczpurg ;herin zcu Arnstet, 
an hern Hermanne, herin zcü Kranichfelt, an herin Conrad, herrin zcü 
Tannenrode, und an den borgern zcü Erforte und an den borgern zcü 
Molhusin und an orin dienern und helfern gemeynlichen den vor- 
genantin herrin und steten. Und wolde dieselben vorgenantin herrin 


216 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


und stete ymand vordere eder beschetige, die insolden wir weder huse 
noch heyme, noch fordere noch 'vortegedinge mit ycheinen dingin. Ouch 
ist bie namen geret en dosim brive, daz wir daz vorgnante hus num- 
merme, noch nyman von unsir wegin gebuwe süllen noch wollin. Desir 
rede sint gezcugin und haben getegedingit die gestrengen rittere her 
Heinrich Hake und her Heinrich von Merode und Walther von Mila 
knecht, und hengin des zcu einer merin sichereyt dose vorgeschrebin 
rede stete und gancz zcü haldene unse insegil an dosin brif, der ge- 
gebin ist nach Gotis geburte thusint iar drihundert darnoch in dem 
sex und virzcigistin iare an sente Petirs tage, alse her irlosit wart von 
den bandin. 


1346. August 13. 264. 


Hermann abt, Ulrich hern Richolfis prior und die samenung 
des munsters uf sende Petirsberge zu Erforde bekennen, dass die 
erbaren Leute Hartung Viczthum, Gotschalch Lubelin, Bertold von 
Tulstete, Rudolf Viczthum, Hartung und Gozze ern Bruns, Brüder, 
Gozze und Heinrich von Stalberg, Brüder, Ditherich, Cunrad 
und Heinrich von Wizinse, Brüder, Gozze und Heinrich ern 
Bruns, Brüder, Johann von Salveld, Nickel Emchin, Bertold Ysener, 
Apel Swanring der Junge, Hartung von Drivorde hern Gunthers 
Sohn von Drivorde, Heinrich von Kulstete, Johann von Arnstete, 
alle Bürger zu Erfurt, gegen Hermann von Werther, Bürger zu 
Nordhausen, für 200 Mark lötigen Silbers, welche das Kloster von 
letzterem gegen 20 Mark jährlichen Zinses geborgt hatte, die Bürg- 
schaft übernommen haben. Sie bekennen ferner, dass sie den 
Bürgen die Klostergüter ing Dorfe Alich su ihrer Sicherheit über- 
wiesen haben, und geloben dieselben auch sonst gegen allen Schaden, 
Gefängnis und Einlager sicher eu stellen. 
Gegeben nach Cristi geburt driczenhundirt iar in dem sechs und 
virczigesten iare an dem suntage vor unsre vrowen tage Worzewi. 
Leyseri app. dipl. fol. 337 im Herzogl. H. L. A. zu Wolfenbüttel. 


1346. Oktober 13. 268. 


Der probsteiliche Offizial der Severikirche zu Erfurt bekennt, dass 
vor ihm strenuus vir Johannes de Herversleibin alio nomine de 
Rynkeleibin einerseits, Syffordus dictus de Hallis, Bürger zu 
Erfurt, andererseits erklärt haben, sie hätten sich wegen des Pa- 
ironates und der Präsentation des Pfarrers der Pfarrkirche s. Crucis 
in Walesleibin iuxta flumen Gera in terris dicte prepositure sitis 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. IT. Theil. 217 


geeinigt, so dass sie oder ihre Erben abwechselnd den Pfarrer 
präsentiren sollen, doch stets mit Wissen der anderen Partei. Den 
Anfang soll Joh. de H. machen, bei der nächsten Erledigung der 
Stelle aber S. d. H. oder dessen Erben präsentiren. Es siegelten 
ausser dem Offieial und den Parteien noch Ludewicus de Appoldia, 
decanus S. Severi, Otto de Vanre miles und Hartungus Vice- 
dominus. 


Testes: Iohannes de Treveri, cantor S. Severi, magister Theodericus 
de Schernberg S. Crucis in Northusen, Conradus de Fuchstad S. Marie 
Erfordensis ecclesiarum canonici, Iohannes plebanus in Rytnorthusen, 
Anshelmus vicarius ecclesie s. Severi, Goczko Kerlingeri opidanus Er- 
densis. Datum anno Domini MCCCXLVI, feria sexta proxima ante 
diem beati Galli confessoris. 

Or. mit 6 S. im Kgl. St. A. zu M. 


1346. November 11. 266. 
Der Rat zu Erfurt bekennt, dass Heinrich von Tenstete, Bürger 
daselbst, der Andreaskirche 7 Pfund Pfennige zu einem Seelgeräte 
vermacht hat, um von den Zinsen die Wege und Stege vor den 
sieben Thoren der Stadt zu bessern. 

Abschrift aus dem 15. Jahrhundert auf Papier im Kgl. St. zu M. 


Wir Gunther Rabenolt, Rudulff von Northusin, Conrad von Fran- 
kenhusin, Herman von Smyre ratismeystere, Hartung von Dreforte, 
Berlt von Tottelstete, Gunther von Arnstete, Heinrich Hottermann, 
Hermann von Tyffengruben, Ticzel von Martpech, Conrad von Busse- 
leyben, Iohans von Bechstete, Heinrich von Wyssensee, Heynemann 
von Salveld, Tyczel von Wymar, Gerhart von Nedemestorff, Goteze von 
Smyre, Berlt von Maroldeshusen, Hermann von Hardesleyben, Thyczel 
von Wissensee, Johannes von Loubingin, Gunther Schuncke, Richerus 
von Northussin, Kerstan von Kerspeleyben der rad, Voz Wintrenker, 
Hermann von Utinsberg, Conrad Sulcze, Heinrich von Salveld der 
Jüngere, dy fyere von der gemeyne der stad zcu Erffort bekennen 
uffentlichin an dissem keynwertigen brieff und begeren, das wissentlich 
sy alle den, dy on sehin oder horen lesin, das der bescheydene man 
er Heinrich von Tennestete, genant von der kethin, unse metheburgere, 
Gote zcu lobe unde zeu erin und ouch zeu troste syner und alle syner 
altforderen sele mit guter vorbedecbtikeit und mit unseme rathe sobin 
phunt Erffortischer pfenninge ewiges geldes zcu ewigen selgerethe und 
zcu hulff allin guthin luthen beyde, wege unde stege vor allen thorn 
vor der stad zcu Erfforte zcu besseren und zcu machin hat gegebin, 
bescheiden, bestellit und gemacht, als hirnach ist gescbrebin. Dy selben 





218 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


sobin phunt sullen dy alterluthe zcu sente Andrewese, wer dy sint zcu 
gezcithin, alle ior innemen unde samen von den guten, als der 
egenante Heinrich von Tennestete hat geschigket, dy hirnoch sthen 
geschreben, und sullen von den sobin phund ie des iares eyn phunt 
behalden unde dy wege und stege do selvenst vor sente Andrewes 
thore dormethe bessern und machin. Dy andern sechss phunt sullen 
su also teylen und gebin alle ior den alterluthen zcu sente Moriczigen 
eyn phunt zcu den wegin und stegin vor sente Mauricii thore, den 
alterluten zcu sente Iohannes eyn phunt zcu den wegen unde stegen 
vor sente lohannes thore, den alterluthen zcu Kouffinankerche eyn 
phunt zcu wegin unde stegin vor Cramphinthore, den alterluthen zcu 
sente Austine eyn phunt zcu wegin unde stegin vor sente Augustine 
thore, den alterluthen zcu sente Thomese eyn phunt zcu den wegin 
und stegin vor Louwerthore, unde den alterluthen zcu sente Martin in 
dem Brule ouch eyn phunt zcu den wegen und stegen vor Brulerthore, 
domethe dy vorgenanten alterluthe, wy dy sint zcu den gezcithen, 
wege unde strasse und stege vor den vorgenanten thorn der stad zcu 
Erffort alle ior bessern und mache sullen. Dit sint nà dj gute unde 
besicczere der guthe, von den und oren nochkomen dy obgenanten 
alterluthe zcu sente Andrewes, wy dy zcu gezithen sint, dy egeschrebin 
sobin phunt phenige alle ior, als vor geschrebin sted, samen und nemen 
sullen. Von eynem hoffe gelegin an der sit der Kerslache in sente 
Austins pharre, der ist geteylet an zewey, dovon gebit Conrad von 
Somerde von synem teyle eyn phunt uff sente Walpurgis und sente 
Michaelis tag und achte phennige zcu oveley Wolferamme von Wals- 
leybin, und Heinrich er Huges von Rudestete gebet von deme andern 
teyle des selbien hoffes zcehene schillinge uff sente Michaelis tag, und 
von denselben ganczin hoff sullen dy vorgenanten alterlute zcu sente 
Andrewes alle ior gebin dry phennige zcu fryemzcinse in des bischoffs 
hof. Dy frouwe von Pheffilbeche, gesessen keyn sente Lorenczien, gebit 
von eynem husse, gelegin do selbest by or in deme kleynen gessgin, 
achezin schillinge uff unser frouwen messe lichtewye und uffe sente 
Iocoufistag, dovone dy selbin alterlute vieher schillinge iherlichin zcu 
erbeczinse zcu den Regelern gebin sullen. Petir von Willingen gebit 
, eylfftebalben schilling und sechzctehalben phening zcu obeley, funff 
pheninge uff sente Martins tag von eyner schunen, dy do ist eygen 
gut, gelegin in der Deynharts gasse by der muren in sente Bartholo- 
meus pharre, davon dy obgenanten alterluthe alle iar geben sullen 
zcwolfftehalben phening zcu den Regelern. Alberecht von Ollindorf 
gebit von eynem hoffe, gelegin in der Deynhardtsgasse in sente Bar- 
tholmes pharre, das ist eyn eygin gut, zcehen schillinge zcu offeley 
vier phenninge uff sente Martins tag. Gunczel Hufnayl eyn schlosser 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 219 


gebit von synem hoffe under den Schildern gelegin, dorynne her wonet, 
zcweneundezcwenczig schillinge uff unser frouwen messe lichtewy und 
uff sente Iocouff tag und zcu obeley zewene schillinge, dovon dy vor- 
genanten alterlute vier schillinge zcu sente Severe ierlichin geben sullen. 
Dy frouwe, dy Molburgen, gesessin under unse frouwen berge keyn 
der probestie, gebit von deme selbien husse, doryne sy wonet, achte- 
halben schilling uff sente Walpurgis und Michaelis tag und zcu obeley 
dry phenige. Merthin Olbesser, doselbenst gesessin under unser frouwen 
berge, gebet von syme husse, dorynne her wonet, achtehalben schil- 
ling uff sente Walpurgis und Michaelis tag und dry phennige zcu obeley 
von den selbien zcwen hussern dy obgenant alterluthe uff des probistis 
tysch zcu unser frouwen zcu fryenczinsse geben sullen. Eyn hoff ge- 
legin by sente Merthins kerchin in deme Brul in der gassin, also man 
in des von Wandesleyben mol get, der ist an dry geteylt, do von gebit 
Tycel ern Othen von Smyre von synem teyle funffczin schillinge uff 
unser frouwen messe lichtewye und uff sente Iocouffstag unde eynen 
schilling zcu obeley. Ticzel Stussel von Smyre gebit ouch von synem 
teyl desselben hofes funffezin schillinge uff dy genant tageczit unde 
eynen schiling zcu obeley. Gunther von Bechstete gebit von synem 
teyl des vorgenanten hoffes zehen schillinge uff dy selbin zcwo tagezceite 
unde eynen schilling zcu obeley, ader von deme selben ganczen hoffe 
sullen dy dicke genanten alterlute zcu sente Andrewes eynen phennig 
in des bischoffs hoff zeu fryeme zcinsse gebin. Dorober wir durch 
begerunge willin und bethe des obgenanten ern Heinrich von Tenstete 
gethan und thun dy gnade und gunst von geheysse der erbern luthe 
der rethe der stad zcu Erffort den vor geschrebin alterluten zcu sente 
Andrewesse ane argelist, das sy von den digke genanten sobin phund 
geldes geschoss, ungeld, wachin, thorlegere ader keyn recht ader bathe 
der vorgenanten stad zcu Erfforte nicht thun noch gebin sullen. Unde 
des zcu geczukenisse und eyner ewigin stetikeit, unde das wir unde 
alle unser nochkomen alle desse vorgeschreben rede stete und ganss 
halde wollin und sullin, des habin wir von geheysse. der obgenanten 
rethe zcu Erffort dessen brieff doruber mit der stad zcu Erffort ingesigil 
vorsigilt gegeben noch Cristi geburt dryczenhundert iar in deme sechz- 
undevierczigesten iare an sente Merthinss tage. 


1346. November ?2. 267. 


Kuno de Herversleibin opidanus Erfordensis stifte nach dem Willen 
Guntheri de Melbach, vicarii perpetui in ecclesia s. Severi Erfor- 
densis nunc defuncti, à» der Pfarrkirche S. Thome ante valvam 
Cerdonum extra muros Erfordenses eine Vikarie mit Einwilligung 


220 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


des Rektors derselben, Ludewicus de Osthusen, behält die Kollatur 
sich selbst und seinen Schwägern, den Brüdern lohannes und 
Nicolaus de Ilmene, vor und überweist dasu 3 Hufen Artlandes 
zu Gebese, die er von dem Ritter Heinricus de Gebese für 60 Mark 
Silber erkaufte und deren Inhaber dem Vikar 5 Malter Korn und 
5 Malter Gerste, oder in schlechten Zeiten 30 Schilling für jedes 
Malter Korn, 20 Schilling für jedes Malter Gerste liefern und 
bezahlen sollen. 


Datum anno Domini M.CCC.XLVI., X^. Kal. Decembris. 
Or. mit S. $m D. A. 


1346. Deeember 6. 268. 


Henricus de Vanre, dictus de Anansteyn, belehnt Syffert de Kezzel- 
born, Bürger zu Erfurt, und seine Erben mit 14 Acker Wiesen 
uf der hohen wesen zu Walesleyben gegen einen Schilling Erbzins, 
den er in Erfurt zu Michaelis holen lassen soll. 


Zeugen: Thycel von Wizzense, Segehart Hotterman, Rudiger 
von Kezzelborn, Rudolf Zeigeler, Bertolt von Totilstete, Hartung 
von Smedestete, alle Bürger zu Erfurt. 


Or. im Herzogl. L. H. A. zu Wolfenbüttel. S.d. 


1347. Januar 5. 269. 


Die Vormünder des Domstiftes eu Mainz verkaufen an die ge- 
nannten Bürger zu Arnstadt 14 Hufen Artlandes, 22 Acker Wein- 
gärten und andere Grundstücke bei Erfurt für 700 Mark Silber, 
räumen denselben auch die Benutzung eines Teiles des Mainzer 
Hofes in Erfurt ein. 
Ingrossaturbuch des Erzstiftes Mainz Nr.3.f0l.167 im  Kgl. Kreis-A. zu 
Würzburg. 

Wir Cuno von Falckenstein schulmeister, Nicklas vome Steyne 
thumberrn zu Mencze, Eberhardt von Rosenberg, Iohann von Randecke 
viezdum in dem Ringgue, und Iohann von Beldirssheym ritter, vor- 
munder und pflegere des stifftes zu Meincze, bekennen offintlich an 
disem geynwertigen brieve, das wir mit wissen, willen und verheng- 
nisse des erwirdigen in Got vatters und herrn, unsers herren, herren 
Heinrichs, erczbischof zu Meincze, und des gemeynen capitel alda- 
selbes den bescheyden wysen luthen Iacob von Ilmena, Gunther Schenckin 
und Conradt von Mittilnhusen, burgern zu Arnstete, und iren rechten 
erben rechtelich und redelich verkaufft han zu rechtem erbe vierczehen 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt, II. Theil. 221 


hube landes ardackirs an den gebunden gelegen vor der stat zu Erffurt 
umb fünfhundert und zwanzig marke lotiges silbers Erffurdisch ge- 
wichtes, wizze und were, und zweiundzwanzig acker wingarten und 
zwene ackir vor den zehenden, die von denselben wingarten gent, 
gelegen aldaselbes, des acht ackere gelegen sin an dem Spilberge zu 
Hocheim, vier ackere. an der Secze, acht acker an sandt Ciriacusberge 
und vier ackere an dem Burntayl, für achezig margk silbers der were 
als vorgeschriben ist, zwanzig malder kornes ierlicher gulte Erffurder 
masses an der ,mulen hinder dem furwercke aldaselbes für hundert 
margk lotiges silbers der vorgenanten wern. Wer auch, das man der- 
selben korngulte der mulen yt abeginge, das sal man in ersacze von 
ander korngulte des vorgenanten fürwerckes. Dirre summen aller der 
vorgenanten gute und gulde sint sibenhundert marcke lotiges silbers, 
die die vorgenanten keuffere nüczelich und woll bezalt haben, und dasselbe 
gelt in unsers vorgenanten herren von Meincze und des stifftes nuczen 
wissentlichen gewant und gekart sint. Auch sollen sie haben dry ackere 
hauwiges holezes an der Waweit, die in auch, als wir geteidinget haben, 
alle iare zu den vorgenanten guden und gulden folgen sollen. Auch 
haben wir in gelassen und sollen ynne habin zu den vorgenanten guten 
das teil der schuren gein senct Georgentails hove in dem furwercke 
biss an das ander thor gein der mulen und den. usseren hof mit der 
stallunge von dem usseren thore biss an die kochen, und also alles 
zuschen senct Georgentails hove vorgenant. Wer auch, das sie kein 
notturfftiges buwe tedin in dem hove oder an der mulen, den gebu 
sollen unser herre, sin nachkomen und sin stifft yn oder iren erben 
abelegen nach mogelicheit mit dem wydderkauffe. Auch sollen sie iren 
win keltern und in truben drucken in der keltern des vorwerckis ane 
gedrengnusse. Auch sollen sie und ir erben alle dise vorgenanten gut 
und gulde besitzen und haben mit allen den fryheiden, eren und rechten, 
als unser vorgenanter herre und sin stifft sie beseczen und gehabt 
haben biss uf disen tage, also das sie uff dieselben gut und gulde kein gebot 
oder gerichte thun sollen oder in keyne wiss ymandt bekommern, die 
dirre selben gut und gulden besiczer, pleger oder formunder sint, und 
sollen unser vorgenante herre von Meincze, sin nachkonien und sin stift 
und amptlude dysen selben keufern und irn erben by allen den eren, 
nüczen, fryheiden und rechten behalden, als vorgeschriben ist, ane arge- 
list, und getrewelich darzu verteidingen, wann in das noit ist oder ge- 
manet werden. Were auch, das keyne uffleufe oder kriege wurden 
zuschen dem stifte zu Meincze, des Got nit enwolle, oder irme herren 
under dem sie itzunt gesessen sint oder noch siszende werden, oder under 
der stat zu Erffurd oder under irme herren, da die keufer oder ire 
erben der gulde und gute damit gesessen weren, des ensollen sie nit 





222 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


entgelden an keynen dyser vorgenanten guten oder gulden ane geverde 
und argelist. Auch sollen und mogen unser vorgenanten herre von 
"Meineze, sin nachkomen und sin stift die vorgenanten gut und gulde 
wydderkaufen, ein iglich gut als wir ess verkaufft haben, entsament 
oder besunder, in welchem iare oder zytt unserm herren oder sime stiffte 
das fuget mit dem nucze des halben teils der fruchte, also wanne unser 
herre oder sin stifft hundert margk silbers oder mer und nit mynner 
den egenanten keuffern oder iren erben wyddergeben, das mogen sie 
thun, und mogen der gude und gulde als viell wydder kauffen nach 
der marczal des vorgeschriben kauffes. Auch sollen unser dickegenanter 
herre, sin nachkomen und sin stift die vorgeschriben gude und gulte 
wydderkauffen ane argelist umb dieselben summe geldes mitsament oder 
besunder als vorgeschrieben ist, ane abslahen alles nuczes, den sie von 
denselben guden und gulden hatten genomen. Auch sollen die vor- 
genanten keufer und ire erben von den vorgenanten vierezehen huben 
geben ierliche unserm herrn und sime stifte zu eyme rechten erbenüsse 
ye vor die hufe sechs pfennig, für dy wingarten sechs pfennige und 
von der korngulte auss der mulen sechs Erffurdischer pfennige. Auch 
sollen und mogen die obgeschriben Iacob Gunther und Conradt oder 
ire erben die vorgenanten gute und gulde alle oder ein teill vort ver- 
kaüffen oder verseczen, ob yn des noit ist oder wirt, zu alle dem 
rechten unsers herrn und sins stifftes und yn daran zu behaldene als 
hie vorgeschriben ist, und sollen unser vilgenanter herre, sine nach- 
komen und sin stift und wir sie darzu fürdirn und nit hindern, also 
das wir den widderkauff darane behalden ane argelist. Wer auch, das 
die keuffer oder ir erben dieselben vorgenante gut und gulde oder ein 
teil verkauffen oder verseczen, das sie thun mogen, wanne sie wollen, 
an fursten und graven umbe dise vorgenante summe geldes mit dem 
underscheide, als vorgeschriben ist, so sollen unser herre und sin stifft 
den, den sie die gut und gulde verkauffen oder verseczen, derselben 
gut und gulden bekennen zu allen den rechten, als wir sie den vor- 
genanten keuffern von willen und wissen unsers herren von Meincze 
und sins capittels verkaufft haben zu dem wydderkauffe, als vor geschriben 
ist, und sollen den diesen brieve vornüwen und versiegeln ane argelist, 
als sich an den kauffen oder besaczunge bezimt in solicher wise, als 
sie yezunt beschriben und versigelt sint, wanne unser herre, sine nach- 
komen oder sin stift oder wir des gemanet werdin. Wir verczyhen 
uns offenlich an disem brieve aller hulffe, die unserm herren von 
Meincze, sime stiffte oder nachkomen mochte gescheen in dheyne wiss 
von dem stule zu Rome, von keisern oder andern gerichten, in weliche 
wiss man die genemen oder behalden konde, sich damit zu behelffene 
und den keuffern zu schaden wyder kein artikell, der hievor beschriben 











Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 223 


ist, ane alle geverde und argelist. Auch sollen und mogen diese vor- 
genanten keuffer oder wer das gut ynne hat zwanzig kuwe oder rinder 
lassen geen an die weide der Waweit init unsers herren kuwen des 
fürwerckes. Alle dirre ding zu urkundt und merer sicherheit han wir 
disen brieff lassen versigeln mit unsers vorgenanten herren von Meincze, 
des capittels und unserm ingesigeln. Und wir Heinrich von Gotis 
gnaden etc. und das gemein capitel daselbes, bekennen das dise vor- 
geschriben stucke und artikel mit unserm wissen und willen getei- 
dinget und gescheen sint, und wollen sie stede und gancz halden ane 
argelist, und han unser ingesigel mit der vorgenanten funffer vor- 
munden und pflegern ingesigel an disen brieff gehangen. Datum anno 
Domini M» CCC*» XLVII*, sexta feria ante epiphaniam Domini. 


134%. Mai 1. Dresden. 240. 
In dem Sühnevertrag zwischen dem Landgrafen Friedrich und 
den Grafen Friedrich und Hermann von Orlamünde wird auch 
bestimmt, dass die Stadt Erfurt und ihre Bürger vor den Grafen 
in Frieden leben und in die Sühme aufgenommen sein sollen. 


Michelsen, Ausgang der Grafen von Orlumünde, S. 30, 
Reitzenstein, I. c., S. 168. 


1547. Mai 6. 241. 


Johannes, Abt des Klosters Hersfeld, giebt seinen Consens sum 
Verkauf zweier Hufen zu Gebesee und eines Hofes daselbst, der 
geschehen ist durch Titzelo de Weringeshusen iunior und seine 
Frau Iutta an Ludwig de Sundirshusen, Bürger zu Erfurt, und 
dessen Frau Elisabeth, wobei sich der Abt als Lehensanerkenntnis 
einen Zins von einem Pfund Wachs ausbedingt. 

Herquet, l.c. Nr.985. 


1847. Mai 9. 212. 


Der propsteiliche Offizial des Marienstiftes zu Erfurt bekennt 
gerichtlich, dass Johann Schenk, Priester, die zum Behuf 
der Stiftung einer Vikarie in der Kapelle des Rathauses von 
Albrecht, Herrn zw Lówenhaupts- Vippach, erkauften drei Hufen 
Landes ebendemselben wieder in Erbpacht gegeben habe. 


Datum anno Domini M.CCC.XLVII., in vigilia ascensionis Domini. 
Or. im Kgl. St, A. su M. G.d. 


224 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1347. Juni 5. 213. 


Hermann von Bybera, Kanonikus im Dome zu Mainz, verzich- 
tet gegen den Hut zu Erfurt auf eine Forderung von 192 Mark 
Silber. 

Or. mit S. im Kgl. St. A. zu M. 

Ich Herman von Bybera, canonike zü dem thüme zü Mentze, be- 
kennen offinliche und dün kund an disem geynwortigen briefe allen 
den, dy in sehent odir horent lesen, daz ich mit den wisen bescheidin 
luten, den ratsmeistern, den reten und den burgern gemeynlichen der 
stad zu Erforte umb alle ansprache, als ich sy umme hundert zwa und 
nunczig marg lotigis silbers ansprach und angesprochen han, gutlichen 
und fruntlichen verrichtet und versünet bin nach den briefen, dj uns 
unser herre, bischof Heinrich, ertzbischof zü Mentze, dy funf vormunde 
und daz gemeyne capitel des stiftes zü Mencze gegeben hant also, daz 
ich uff die selbin ansprache virtzigen habe und verzihen lutirliche und 
eynveldecliche an disem briefe und geloben in gutin truwen, daz ich 
odir nymant von miner wegen dy egenanten ratsmeistere, rete oder 
burgere umb dy vorgenanten sache nummer hinfurt mer bekunmern, 
besweren odir angesprechen wil noch ensal, entziln odir mit einandir 
mit gerihte odir ane gerihte in keynerleye wise, alle argeliste und ge- 
verde uz gescheydin. Und des zu urkunde, und daz ich daz stete und 
gantz unverbruchenlichen haldin sulle und wulle, des han ich den ob- 
genanten burgern und der stad zü Erforte disen brief mit minne in- 
gesiegele hangende versiegelt darubir gegeben. Nach Cristus gebärte, 
da man zalte druczenhundert iar darnach in dem sybin and fierczegi- 
stem iare uf sante Bonifacien tage. 


1347. Juni 7. 241. 


Hermann von Bybera, Kanonikus zu Mainz, verzichtet abermals 
gegen den Rat zu Erfurt auf die Forderung von 192 Mark Silber, 
nachdem er am 5. Juni mit den Vormündern des Mainzer Dom- 
stiftes einen Vertrag geschlossen hatte, worin diese mit Wissen und 
Willen des Erzbischofs Heinrich sich verpflichten, ihın die Summe aus 
den Einkünften des Erestiftes su erselzen. Es soll nämlich der 
Rat zu Walpurgis und Martini je 100 Pfund Erfurler Pfennige 
von den 500 Pfund jährlichen Pachtgeldes für Münze und Schläge- 
schatz an 'Thiederich Marschalk, Kanoniker im Severistifte eu Er- 
furi, der von Hermann v. B. mit dem Empfang des (Geldes be- 
auftragt wurde, so lange bezahlen, bis die Schuld von 192 Mark 
gänzlich getilgt ist. Wenn aber der Erzbischof Heinrich vor diesem 
Zeilpunkte stirbt oder der Rat den Pachtvertrag über Münze und 





Urkundenbuch der &tadt Erfurt. IL Theil. 225 


Schlägeschats vorher kündigt, so soll der mainsische Provisor in 
Erfurt gehalten sein, den noch fehlenden Rest des Geldes aus den 
Einkünften des Mainser Hofes daselbst aufsubringen. 


Als man zalte nach Gots geburte druczenhundert iar darnach in 
dem sybin und verczegesten iare an dem nechsten dunrestage nach 
sente Bonifacien tage. 

Or. im Kgl. R. A. zu München, S.d. 


1347. Juni 19. Mainz. 24D. 


Der Küster Heinrich und das ganze Domkapitel zu Mainz geloben, 
sich innerhalb fünf Jahren mit niemand zu verbünden, ohne den 
Rat und die Stadt Erfurt ausdrücklich aussunehmen, auch mit 
niemand sich gegen die genannte Stadt sw vereinigen. 

Or. mit 2 S. im Kgl. R. A. zu München. 


Wir Henrich custer und daz capitil des stiftis zu Mencze, Cüne 
von Valkinstein schulmeister, Nyclas und Iohan von Boldirsheim rittere, 
vormunder des stiftis zu Mencze, bekennen offenlich an desim gein- 
wertigin brive und tün kunt allen den, die in sehen odir horen lesen, 
daz wir von disir zit bynnen funf ganczen iaren, die aller nehst nach 
einandir volgin, uns zu nymande virbindin, virstrikin, vireinen odir 
keine vruntschaft machen wollen noch ensollen, wir enwollen die wysin 
bescheidin lude die ratsmeistere, die rede und die burger gemeynliche 
der stad zu Erforte by namen und sundirlichen dar uz nemen. Ouch 
ensollen noch enwollen wir bynnen der zit der egenannten funf iare 
nymande beholfin sin uffe die vorgenanten ratsmeistere, die rede und 
die burger gemeinliche der stad zu Erforte in keinerlei wys, alle arge- 
list unde geverde uzgescheiden. Wer auch in den vorgenanten funf 
iaren ein vormunder wirt des egenanten stiftis, den sollen und wollen 
wir darzu halden, daz er die vorgeschriben rede auch stete und gancz 
halden sal ane alle argelist unde geverde. Dise vorgeschribene rede 
alle haben wir globit und globen in guten truwen stete, gancz und un- 
vorbrochenlich zu haldene. Und zu merer sichirheit haben wir Henrich 
custer und daz capitil des vorgenanten stiftis unsirs capitils ingesigil, 
und wir die vorgenanten vormunder unsir vormuntschaft ingesigel an 
disin brif gehangin. Der gegeben ist zu Mencze uff den nehsten 
dinstag vor sant Iohannis dag baptisten nach Gots gebürte druzenhundirt 
iar darnach in dem sibin und verczigestin iare. 


1844. Juli 13. | 276. 


Hermannus Dei gratia abbas, Udalricus Richolfi prior, Theodericus 


de Wizzense cantor totusque conventus montis s. Petri Erfordensis 
Geschiehteg. d. Pr. 8. Erfurt XXIV. ». 15 


226 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


- bekennen, dass Albertus dictus Swanring senior, civis Erfordensis, 
aus besonderer Zuneigung dem Kloster 20 Goldgulden pro uno 
talento annui census comparando geschenkt habe, um dafür jähr- 
lich sein Jahrgedächinis zu halten. Sie wollen das Talent Zins 
von einem Gute in. Gispersleben dagu verwenden. 


Testes: magister Hermannus de Ylmene, Ernestus plebanus in 
Eychilborn, Conradus de Someringen scultetus noster. Datum anno 
Domini M.CCC.XLVII. in die sancte Margarete. 


Or. im Herzogl. L. H. A. zu Wolfenbüttel. S.d. 


1347. Juli 25. 9d. 


Dietherich, genannt Marschall von Gosirstete, Kanonikus $m Severi- 
stifte zu Erfurt, quittiert. über hundert Pfund Erfurter Pfennige, 
welche ihm der Rat zu Erfurt aus dem Pachigelde für Münze und 
Schlägeschate nuch Anweisung der Vormünder des Domstiftes zu 
Mainz und Hermanns von Bybera, Kanonikus daselbst, besahlt hat. 


Or, mit S. im. Kgl. St. A. u M. 


Ich Dyterich, genant Marschalg von Gozirstete, canonike der kirchen 
sante Severis zu Erforte, bekennen uffenlichen an disem brive, daz di 
erbarn wisen lute... dy ratismeystere und..der rat der stat zu Erforte 
mir genczlich vorgoldin und bezalit habin hundirt pfund Erfortischer 
pfenninge, die sich uf sante Walpurge tag, der nest vorgangin ist, zu 
gebene gebürten von den fumfhundert phundin, dy dyselbin burgere 
und dy stat zu Erforte von der monze und slegeschatze alle yar dem 
stiffe zu Mentze gebin sullen, als di erwerdigen herrin . . daz capitel 
gemeinlichen und die erbarn man .. die fumf vormundere des stiftes 
zu Mencze von wegin des erbarn mannes ern Hermans von Bybera, 
canoniken daselbins, mir inzunemene bevolen habin; derselbin hundirt 
pfunde, di an silbere an drissig nun marg und dri firdunge sint ge- 
rechent, haben ich von der vorgenantin herrin .. des capitels, . . der 
vormundere und ern Hermans von Bybera wegin dy egenantin .. 
burgere und di stat zu Erforte gesagit und sage los und ledig an disem 
bryve, den ich yn darubir gegebin habe vorsigelt niit myme insigil, daz 
hirane ist gehangin, nach Cristi geburten dritzenhundirt yar in dem 
syben und firczigestin yare an sante lacobi tage. 


1847. September 2. 208. 


Günther, Graf von Schwarzburg, der Ältere, vergleicht den Kloster- 
‚bruder Günther auf dem Petersberge, Dietherich von Kassel, Vikar 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. I. Theil 907 


im Marienshfi, und die Alterleute der Pfarrkirche S. Viti eu Erfurt 
einerseits mit Johann von Hotenstete und seiner Frau Adelheid 
andererseits wegen einer Hufe: su Hottelstedt. . 

Or. mit S. im E.A. EE 


Wir Gunther, von Gots gnaden grefe von Swartzburg der eldere, 
bekennen offinlich an disme geinwertigin brefe, daz vor uns sin gewest- 
die erbern lute er Gunther, closterbruder zu sende Petere zü Erforthe, 
unde er Ditherich von Kasle, vicarius zu unser frawen, unde dy alter- 
lute zu sende Vite zu Erforthe uf eine sitin, unde der erber man Iohans 
von Hotenstethe, frowe Adilheyt sin eliche husfrowe uf die andere 
sitin, unde: han sich bericht gutlich meteinandir umme eyne hufe landis, 
di gelegin ist in dem veylde zu Hotenstete, alse hirnach beschribin stet. 
Wanne derselbe Iohans unde sin erbin soldin alle íar zu sende Michels- 
tag von derselbin hufe gebin funfundezweinczic schillinge Erforscher 
phennige zu selgerethe zu sende Vite zu Erforthe, dy darhin unde zu 
andern clostern bescheidin sin, und der cins nicht alse redelich gegebin 
ist, alse man solde getan habe, unde dy ulterlute zu sente Vite vor- 
genante vil müwe und erbeyt met clayne und erforderunge gehat habin, 
und daz, daz hinnen fort daz selgerete deste gewisser geleist werde den 
vorgnanten alterluten zu sende Vite und ouch andern clostern, den daz 
bescheydin ist, hat.frowe Adilheyt vorgnante uns eyne hufe landes, di 
ouch gelegin ist in dem veilde zu Hotenstete, di von uns zu lene get, 
unde ir zu lipgedinge geligin hatten, vor uns willeclichin ufgelazen, 
vorzigin und zu den heyligin vorsworn, nimmerme wider zu forderne; 
da habin ouch yrn willin genczlich zu gegebin Friderich unde Herman 
yre sone, di haben vorbaz globit vor andere vre brudere also beschey- 
denlich, were, daz der vorgnante lohans oder sine erbin daz egenante 
.selgerete nicht gebe redelich uf sende Michels tag odir bin den nestin 
zwein mandin darnach, so schullin di vorgnantin alterlute zu send Vite 
sich haldin an di hufe, di von uns zu lene get, unde sullin di met der 
andern hufe inne habe vor vrn cins alse lange, wan daz er yn vollec- 
lich: und gentzlich ist wordin und gegebin. Derselbin hufe bekenne 
wir yn zu einem phande, unde han yn di recht unde redelich geligin 
und lin yn di an disim geinwertigin brefen in sogetanre wise, alse hir- 
‚vor stet beschribin, unde gebin yn des disin bref zu orkunde met unsin 
insigel vorvestent. Hir sint bi gewest die erbern lute er Hartung von 
Northofen, schulmeister zu unser frowen zu Erforthe, meister Bertolt 
von Hental, tumherre daselbins, Beringer von Meildingin, Thitzel von 
Wizzense und Heinko sin bruder und andere frome lute. Geschen zu 
Erforthe nach Gotis geborte driezenhundert iar in dem sibin und firze- 
gistin iare an suntage nach Egidii. 


15* 


228 .  Geschichtequellen der Prov. Sachsen. 


1844. November 22. 279. 


Heinrich, Graf von Honstein, erneuert das Bündnis mit der Stadt 
Erfurt auf vier weitere Jahre. 


Or. mit S. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Heinrich, von Gotis gnaden grafe von Honstein, herre zcu 
Sündershusen, bekennen — — —* den wysen bescheiden lütin den 
ratismeystern, den retin und den burgern gemeinlichen der stad zcu 
Erforte umme eyne eynunge mit on zcu habene, die in dem iare, alse 
man zcelet nach Gotes geburtin drizcenhundert iar in dem füufzcigesten 
iare, an unsir frouwen tage lichtwye desselben iares anetretin sal und 
‚werin darnach von demselben unsir frouwen tag vier ganzce iar, die 
allirnest nach eynander volgin, ubireynkomen sin, alse hirnoch stet 
gescriben. — — — — — b glichir wis als iener. Ouch sal dose eynunge 
die eynunge, die wir iezünt mit den dicke genantin borgyirn haben 
und die noch biz uf die zciit, alse dose eynunge anetretit, weren sal, 
nicht beschedige noch krönckin in keyne wys, sündern sj sal bie allin 
irin kreftin und mach bliben, alse die brife sprechen, die wir daruber 
undereynander gegeben haben. Daruber sullen alle die sloz und vesten, 
die wir inne haben und der wir gewaldig sint, den obgenantin bürgern 
und der stat uffin sien, orin vinden daruf und darabe schaden zcü 
tunde, wye daz allirgefüchligest ist ane argelist in sulcher wyse und 
underscheid, were, ab ymand unsir manne oder dinere in orir achte, 
vordechtnisse oder beschuldigunge were eder noch darin queme, daz 
sullen die vorgenantin bürgere uns vorkundigen, von den eder von 
deme sullen wir in helfin eynes rechten edir eyner mynne bynnen eyme 
monden darnoch allirnest, alse iz uns vorkundigit were. Teten. wir des 
nicht, so solden wir den ader die unse manne ader dinere von uns, 
unsern slossin, vesten und gerichten vortriben und ore vinde sin 
glicher ws alse die borgere ane argelist. Alle dose vorgescriben rede 
haben wir gelobet in gutin truwen uud zcü den heyligin gesworn stete 
und gancz zcü haldene alle arglist uzgescheiden. Und des zcü eyme 
orkund und zcü merer sicherheyt haben wir darubir dosin brif mit 
unserm insegil vorsegilt gegeben nach Christi gebürt drizcenhundert iar 
in dem sebenundvirzcigesten iare an sente Cecilien der heyligen iunc- 
frouwen tage. 


a Hier stimmt die Urkunde überein mit der obigen Nr..250 vom 20 Augusi 
1344.  * Auch hier ist der Wortlaut gleich dem der Urkunde Nr.250, nur ist die 
Orthographe etwas verschieden und als Schiedsmänner der Stadt werden genannt 
Tile von der Sachsa und Hermann von Smire; ausgelassen dagegen sind die auf 
‚den Landgrafen bezüglichen Bestimmungen. 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 229 


1348. Januar 5. Speler. .. 880. 


Karl IV., römischer König, bestätigt die Privilegien. € der Stadt 
Erfurt und nimmt dieselbe in seinen Schutz. 

Or. mit S, im Kgl, S. A. zu M. 

Böhmer-Huber EJ. VIII, Nr. 534. 

Karolus, Dei gratia Romanorum rex semper augustus et Boemie 
rex, universis sacri imperii fidelibus presentes literas inspecturis gratiam 
suam et omne bonum. Virtus nostri augustalis culminis girum aule 
sue specialibus ornamentis et decoribus amplius illuminat et thronum 
Bolii sui altius elevat, cum petitionibus suorum fidelium ac devotorum 
se per exauditionis oblectamenta et propiciationis gratiam offert iuxta 
eorum vota benivolam et paratam. Nostre igitur serenitati prudentes 
viri magistri consulum, consules et universi cives civitatis Erfordensis 
cum multa precum instantia et rogatus conamine humiliter supplicarunt, 
quatenus civitatem Erfordensem iamdietam necnon universos et singulos 
cives et incolas civitatis eiusdem cum omnibus ipsorum possessionibus, 
terris bonisque mobilibus et immobilibus universis, que in civitate 
predicta vel extra ubicunque habuerint, sub nostra et sacri Romani 
imperii protectione, defensione, favore ac gratia specialibus recipere, 
ipsisque, ut nullus, cuiuscunque status seu conditionis existat, eosdem 
vel aliquem ipsorum capere, impignerare, arrestare, turbare seu ali- 
qualiter molestare presumat, indulgere, omnia quoque et singula privi- 
legia, libertates, gratias, concessiones, consuetudines atque iura ab inclite 
recordationis imperatoribus et' regibus Romanis illustribus, nostris 
predecessoribus, ipsis tradita, indulta gratiosius et concessa de solita 
nostra clementia approbare ac eciam benivolencius confirmare dignaremur. 
Nos igitur considerantes, quod  infallibilis fides, devotio constans, 
obsequiorum promptitudo et obedientia, quibus prelibati cives erga 
sacrum Romanum imperium semper laudabiliter claruerunt, supplicationes 
huiusmodi tamquam condignas reddunt rationabiliter admittendas. Ea 
propter memoratos cives ao incolas dicte civitatis et ipsam civitatem 
Erfordensem cum omnibus suis bonis mobilibus. et immobilibus, terris 
et possessionibus ubicunque constitutis, que tam in ipsa civitate 
Erfordensi, quam extra in presenti habent vel habuerint in futuro sub 
nostra et sacri Romani imperii protectione, defensione, favore et gratia 
specialibus recepimus et recipimus in hiis scriptis, ipsisque de speciali 
gratia concedimus et ex nostre maiestatis clementia favorabiliter indul 
gemus, necnon in hac parte ipsos privilegiamus specialiter, ut nullus 
princeps, comes, baro, ministerialis, miles seu cuiuscunque altus condi- 
tionis existat, ipsos aut ipsorum aliquem capere, impignerare, arrestare, 
occupare, perturbare valeat aut presumat, seu alias in personis aut rebus 


230 .  Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


aliqualiter molestare, et specialiter occasione nostri aut sacri Romani 
imperii vel ecclesie Moguntine aut archiepiscoporum ecclesie eiusdem, 
qui tunc pro tempore fuerint, seu alterius cuiuscunque persone, necnon 
pro debitis, in quibus nos aut sacrum Romanum imperium seu 
archiepiscopi predicte ecclesie seu ipsa ecclésia Moguntina aut quevis 
alie persone eisdem principibus, comitibus: baronibus, ministerialibus, 
militibus seu personis aliis quibuscunque sumus vel fuerimus obligati, 
dummodo predicti cives de se querulantibus et causas contra ipsos 
communiter vel divisim moventibus iuxta suorum privilegiorum tenorem 
parati sint, coram suis iudicibus competentibus in dicta Erfordensi 
civitate exhibere iustitie complementum et eciam ipsi iudices parati 
fuerint, de ipsis querulantibus facere iustitiam expeditam. Insuper 
quoque omnia et singula eorum privilegia, gratias, concessiones, liber- 
tates, consuetudines atque iura, quemadmodum. ipsis ab inclite recor- 
dationis imperatoribus et regibus Romanis, illustribus nostris prede- 
cessoribus, necnon a Thuringorum lantgraviis ceterisque terrarum 
dominis tradita sunt et concessa, prout in eorundem literis plenius 
continetur, de liberalitate regia ratificamus, innovamus, approbamus et 
presentis scripti patrocinio confirmamus, universitati vestre mandantes 
et seriosius iniungentes, ut nullus sit, qui predictos cives seu civitatem 
Erfordensem in ipsorum personis, possessionibus, terris aut bonis 
supradictis contra protectionis et defensionis huiusmodi necnon con- 
firmationis nostre tenorem presumat perturbare seu aliqualiter molestare. 
Nulli ergo omnino hominum liceat, hanc nostre ratificationis, innovationis, 
approbationis, confirmationis, concessionis et indulgencie litteram infrin- 
gere, vel ei ausu temerario aliqualiter contraire; si quis autem secus 
attemptare presumpserit, gravem nostre maiestatis offensam et insuper 
viginti librarum auri puri penam se noverit incursurum, quarum 
medietatem camere nostre, reliquam vero passis iniuriam volumus 
applieari. In quorum omnium premissorum testimonium presentes 
conscribi et nostre maiestatis sigillo iussimus communiri. Datum Spire 
Non. Ianuarii anno Domini millesimo trecentesimo quadragesimo octavo, 
indictione prima, regnorum nostrorum anno secundo. 

Et ego Nicolaus, decanus Olomucensis, aule regie cancellarius, vice 
et nomine reverendi patris domini Gerlaci, archiepiscopi Maguntini, 
Sacri imperii per Germaniam archicancellarii, recognovi. 

Per dominum cancellarium P. de Luna. 


1348. Januar 5. Speier. 281. 
Karl IV., römischer König, bestätigt auf Bitten des Rates die 
Urkunden über den Verkauf der Grafschaft Vieselbach durch: 
Graf Hermann von: Gleichen an die Stadt Erfurt und über die. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 281 


Delehnung der letsteren mit der genannten Grafschaft durch den 
Landgrafen Friederich. 


Or. mit S, im Kgl. St. A. zu M. 
Böhmer-Huber RJ. VIII, No. 535. 


Karolus, Dei gracia Romanorum rex semper augustus et. Boemie 
rex, universis sacri imperii fidelibus gratiam suam et omne bonum. 
Noveritis, nos duas litteras subscriptas, in lingua theutonica conceptas, 
sub sigillo nobilis Heinrici comitis de Honstein et Sundershusen trans- 
seriptas atque copiatas, non cancellatas nec in aliqua sui parte viciatas 
vidisse et audivisse, tenoris qui sequitur in hec verba: 

Wir Heinrich, von Gots gnaden grave von Honstein, herre zu 
Sundershusen, bekennen offenlichen an disem gegenwertigen brife, daz 
wir dise nachgeschrieben brif, einen der edeln etwanne graven Her- 
mans, herren zu Glichen, und frawen Sophien, seiner elichen frawen, 
mit irn waren hangenden insigeln, und den andern des schinbern 
fürsten, unsers herren Fridrichs, lantgraven ze Düringen, margraven ze 
Mihsne, mit sinem warn hangendem insigel versigelt, one allen ge- 
bresten :und brüoh, gesehen und gelesen gehört haben in aller der weise, 
als die hernach von wortten ze wortte genczlich sint geschriben. Wir 
von Godis gnaden grafe Hermann — — — — —*. Wir Fridrich —— — — 5, 
Zu einem gezeugnisse, daz wir vorgeschriben Heinrich von Honstein, 
herre zu Sundershusen, dise obgeschriben brif gesehen und gehort haben 
und die han lazzen uzgeschriben, haben wir unser insigel an disen 
brif gehangen, nach Christi gebürt driczenhundert iar und in dem siben 
und virezigstem iar an sant Otiligen tag der heiligen jungfrawen.! 

Nos igitur ad supplicationes devotas et preces instantes prudentum 
virorum .. magistrorum consulum, .. consulum et universitatis civium 
Erfordensium prediotorum litteras suprascriptas necnon omnia et sin- 
gula in eisdem litteris contenta, ad que nostrum consensum adhibui- 
mus benivolum et presentibus adhibemus, approbamus et ratificamus 
el de plenitudine potestatis regie presentis scripti patrocinio ex certa 
nostra sciencia confirmamus, volentes, ea perpetuam obtinere roboris 
firmitatem, "universitati vestre mandantes et seriosius iniungentes, qua- 
tenus nullus sit, cuiuscunque status, preeminencie vel conditionis exis- 
tat, qui predictos cives, communiter aut divisim, seu civitatem Krffor- 
densem pretactam super in sepedictis litteris contentis audeat vel 
presumat perturbare seu quovismodo molestare. Nulli ergo omnino 
hominum liceat, hanc nostri consensus, approbationis, ratificationis et 
confirmationis litteram infringere vel.ei ausu temerario aliqualiter con- 
traire. Bi quis autem secus attemptare presumpserit, gravem nostre maies- 
tatis offensam se noverit incursurum. In cuius rei testimonium presentes 


232 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


litteras scribi et nostre maiestatis sigillo iussimus communiri. Datum 
Spire in vigilia epyphanie Domini anno eiusdem millesimo trecentisimo 
quadragesimo octavo, indictione prima, regnorum nostrorum anno secundo. 

Et ego Nicolaus, decanus Olmucensis, aule regie cancellarius, vice 
et nomine reverendi patris domini Gerlaci, archiepiscopi Maguntini, sacri 
imp. per Germ. arch., recognovi. 


* Hier folgt die obige Urkunde No. 227 vom 10. Januar 1343 mit etwas anderer 
Orthographie. db Hier folgt die obige Urkunde No. 228 vom 21. Januar 1343 eben- 
falls mit etwas anderer Orthographie. 1 December 13. 


1348. Februar 25. 282. 


Günther, Graf zw Kevernberg, verkauft der Stadt Erfurt das 
Gericht zu Möbisburg. 
Or. mit S, im Kgl. St. A. su M, 

Wir Gunther, von Gotis gnadin grave und herre zu Kevernberg, 
bekennen uffinlichen an disem keginwerdigen brive und wollin, daz 
wissentlich si allin luten, di yn sehen adir horen lesin, daz wir mit 
guter vorbedechtikeit, mit wissen und willen allir unsir erbin, und 
onch mit rate unsir getriwen manne recht und redelichen vorkouft 
habin und vorkoufin an disem selbin brive den erbern wisen luten .. 
den ratismeistern, .. dem rate und den burgern gemeinlichen der stat 
zu Erforte alle unse gerichte, hals und handgerichte, beyde in veldin 
und in dorfe zu Mewirsburg, mit einer meczin havern und czwen 
hunren, di uns Albrecht von Aldindorf, und mit eime schillinge 
pfenninge, den uns Heinrich Kywe von Elxleiben, burgere zu Erforte, 
und mit acbezen pfenningen, die uns di frowe, genant di Kamenczen, zu 
Mewirsburg gesessin, alle iar von yrme gute, daz sie daselbins zu Me- 
wirsburg habin, zu czinse gebin, mit allin rechtin, triheitin, erin, ge- 
wonheit und nucze, als unse eldirn und wir di vorgenantin gerichte, 
czinse und gulde bizher gehat und besessin habin, eweclichen zu be- 
siczene und zu habene ane argelist; uzgenommen alleine eyne halbe 
hufe artlandis, di ettewanne waz Ludewigis von Dornheym rittirs, di 
nü Heinrich von Lengefeld, zu Mewirsburg gesessin, von uns und 
unsern erbin besiczet und hat zu lehene, die wir uns und unsirn erbin 
zu lehene, und nicht mehr, da behaldin. Di vorgenantin gerichte, czinse 
und gulde habin wir den egenantin burgern und der stat zu Erforte 
vorkouft und gegebin umme czwenezig und nun marg lotigis silbirs 
Erfortisches gewichtis, di uns genczlich sint vorgoldin, und di wir an 
unsern und unsir erbin nucz und fromen kuntlich gewant und getan 
habin. Und wir habin vor uns und unse erbin globit und globin in 
guten truwen ane alle argelist, daz wir dises koufis und erbis eine 
rechte were sin sollin und wollin, und ab die egenantin burgere und 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 298 


di stat von der obgeschriben gerichte, czinse, gulde adir koufis wegin 
ymand beleydigen adir anesprechin wolde, daz wir adir unse erbin sie des 
genczlich abenemen und ledigen wollin und sollin ane allirleige widirrede. 
Dyselbin gerichte, czinse und gulde habin wir den obgenantin burgern 
und der stat zu Erforte gelygen und lyhen an disir schrift zu rechtem 
erbe, von uns und unsern erbin eweclichen zu besiczene und zu 
habene ane allirleige argelist. also daz sie uns und unsern erbin einen 
Erfortischen pfenning alle iar uf sante Michahelistag zu erbeczinse 
gebin und geldin sullen und antwerten unserm gewissen boten, den 
wir adir unse erbin zu den kemmerern, die zu der czit von eines 
ratis wegin siczen, uf daz rathus zü Erforte darnach sendin. Were 
ouch, ab derselbe pfenning czinsis uf die benantin tageczit in ette- 
lichem iare von vorgessinheit, vorsumenisse adir von andern sachen 
nicht gevordirt noch vorgoldin worde, darvone sullin die burgere und 
di stat zu Erforte von uns, unsern erbin unbeswerit und unbeschediget 
bliben ane argelist. Ouch habin wir globit und globin, daz wir adir 
unse erbin den vorgenantin pfenning czinsis nümmer zu keiner czit 
vorkoufin adir vorgebin, noch von uns entfremden sullen noch 
enwolin, sundern den bi uns und unsern erbin behaldin eweclichen. 
Sundirlichen ist ouch geredit, waz gutis in dem vorgenantin dorfe zu 
Mewirsburg adir in den veldin daselbins vorkouft adir gekouft wirt, 
wy dicke und zu welchir czit daz geschet, darvone sal di erbelosunge 
den obgenantin.. burgern und der stat, und nymande andirs mer, 
gevalin, ane di halbe hufe, di wir vore uzgenomen habin. Zü eime 
gezugnisse und grozir vestenunge allir disir vorgeschriben rede habin 
wir den dickegenantin.. burgern und der stat zu Erforte disen brif 
mit unserm insigil vorsigelt gegebin. Nach Christi geburt driczen- 
hundirt iar in dem achten und firczigestim iare an sanoti Mathie tage. 


1348. Mürz 15. 283. 
Der propsteiliche Official des Severistiftes bekennt, dass Theodericus 
de Hotenstete und Adelheidis, seine Frau, vor ihm gerichtlich auf 
eine Hufe zu Hotenstete vergichtet haben, die sie und der ältere 
Theodericus den Altermännern der Pfarrkirche S. Vati in Erfurt 
zum Anniversarium des Albertus de Swynverthe verkauft hatten. 

Or. im E. A. S, d. 


Zeugen: Dominus Ludewicus decanus, Heinricus Lupus, Conradus 
de Lorch canonici S. Severi, Güntherus de Gotha monachus S. Petri, 
Theodoricus de Kassele vicarius S. Marie, Waltherus de Frankenhusen 
clericus. Datum et actum anno Domini M: CCC. XLVIIL, sabbato ante 
dominicam reminiscere. 


234 Geschichtequellen der Prov. Sachken. . 


1348. Mai 14. | 7 284. 


Heinrich, Landgraf von Hessen, gelobt, den Rat zu Erfurt 

wegen der Bürgschaft schadlos zu halten, welche dieser gegen die 

genannte Jüdin für eine Schuld von 100 Mark übernommen hatte. 
Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d. 

Nos Heinricus, Dei gratia lantgravius terre Hassie, presentibus 
profitemur, quod honorandos viros.. magistros consulum Erfordenses, 
amicos nostros speciales, erga Iuttam dictam Küpphelinin iudeam, 
morantem in Erfordia, et ipsius heredes pro centum marcis puri 
argenti Erfordensis valoris et ponderis per eandem iudeam mutuatis 
nobis fideiussorie obligavimus, volentes nos «t heredes nostri ac debentes 
ipsos de fideiussione huiusmodi tam de principali pecunia, quam de 
usuris desuper crescentibus, dolo et fraude semotis quibuslibet, ami- 
cabiliter exolvere ac indempnes conservare sub testimonio harum 
litterarum, sigillo nostro firmiter sigillatarum. Datum anno Domini 
M^CCC' XLVIII,, feria quarta proxima post dominicam iubilate. 


1348. Mat 19. 285. 


Hartung, Scholastikus im Marienstift zw Erfurt, Provisor des 
Erzbischofs von Mains daselbst, quittiert dem Rat der Stadt über 
25 Talente von der Pachtsumme für Münze und Schlägeschate. 
Or. mit S, im Kgl. St. A. zu M. | 
Ego Hartungus, scolasticus et provisor Erfordensis, recognosco in 
hiis scriptis, quod prudentes viri .. magistri consulum et... consules 
Erfordenses michi dederunt et pagarunt de censu monete et slegeschácz 
viginti quinque talenta denariorum Erfordensium legalium et bonorum, 
unde ipsos de predicta summa denariorum vice et nomine domini 
Maguntini et sue ecclesie dico presentibus quitos et solutos. Datum 
anno Domini M?^CCC^ XL octavo, secunda feria ante Urbani. 


1348. Mal 25. 286. 


Dietherich, genannt Marschall von Gozirstete, Kanonikus im 
Severistifte, quittiert in der früheren Form dem Rat su Erfurt über 
100 Pfund Erfurter Pfennige von Münze und Schlägeschate. Der 
Silberwert der Geldsumme wird jedoch so angegeben: di an silbern 
an driszig nun marg, eynen firdung, ein loth und zwei quentin 
sint gerechint. ! 
Or. mit S. im Kgl. St. A. zu M. 
‘Gegeben nach Christi geburten dritzenhundirt yar in dem acht 
und firczigesten yar an sente Urbani tage. | 
l 8 Nr. 277. 


Urkufidenbuch der Stadt Erfurt. II Theil. 235 


1348. Juni 15. | 984. 


Heinse von Grevendorf bekennt, dass er sich mit der Stadt Erfurt 

wegen aller Irrungen, insbesondere wegen der, durch die Erfurter 

serstörten Höfe Gols nnd Leslen vertragen und versöhnt habe. 

Or. mit .S, im Kgl. St. A. zu M. | 

Ich Heincze von Grevendorf bekenne uffinlichen an disem kegin- 
werdigen bryve und wil, daz wissentlich si allen luten, daz ich mit den 
erbern wisen luten .. den ratismeistern, .. dem rate und .. den burgern 
gemeinlichen der stat zu Erforte umme alle ufloufte und sache, und 
sundirlichen umme dy hove Gols und Lesten und andere dorfere, di 
si mir nydir gebrochin und verbrant habin, und umme allin schadin 
mich gutlichen und fruntlichen gesünet und vorrichtet habe, also .daz 
ich vor mich und alle mine erbin han vorczegin und vorezihe gencz- 
lichen an disem brvve .uf diselbin zwene hove und uf. allin den 
schadin, den. mir di vorgenantin .. burgere getan und zugezogin 
habin, und daz ich und mine erbin des mit worten adir werkin, 
heymelichen adir uffinbar, nummerme gevordern, adir. di.. burgere und 
di stat darumme vordenkin adir besweren sollin noch enwollin, allir- 
leige argelist und geverde uzgescheidin. Ouch habin ich globit suudir- 
lichen, daz ich und mine erbin den hof Gols nummerme gebuwen noch 
widir gemachin solin noch enwollin, abir den hof Lesten mogin ich 
adir mine erbin, wanne uns daz gefügsam ist, widirbuwen, also daz. 
der gebuwe nicht burgfeste werde, alle argelist uzgeslossin. Alle dise 
vorgeschriben rede habin ich vor mich und mine erbin globit und globe 
in guten truwen stete und gancz zu haldene ane argelist eweclichen, 
Und des zu grozir sycherheit han ich den ob genantin burgern und 
der stat zu Erforte darubir gegebin disen brif mit mime insigel - vor- 
sigelt. Diser rede sind gezuge der erber man er Heinrich von Greven- 
dorf min liebir brudir, canonike der kirchen zu unsir frowen. zu Er- 
forte, und di gestrengin man Albrecht von Köncz, Otte von me Hove, 
Schfke von Madela, Ticzel von Berlestete rittere, Cuncze von Wicze- 
leibin, Tiezel von Krynicz, Cunrad Schobil und Ulverich, di dise süne 
und berichtigunge geteydinget und gemachet habin, als vore stet ge- 
schryben. Geschen nach Cristi geburten driczenhundirt iar in dem 
achten und firczigestin yare, an dem sunthage der heilgen dryvaldikeit. 


1348. Juli 12. 988. 
Friedrich und Hermann, Grafen von Orlamünde, treten das s Dorf 
Zimmern am Eitersberge an die Stadt Erfurt ab. 


Or. mit 2 S. im Kol. St. A. zu M. 
(000 Beittensteim, I. c. S. 171. 


236 Geschichtequellen der Prov. Sachsen 


Wyr Friderich und Her(mann) gebrudere, von Gotis gnadin grafin 
von Orlamunde und hern ze Wjmar, bekenuin offinlich an diesim 
keynwerdigin briefe und wollin, daz wiszintlich sie allen den, dye in 
sehen odir hoerin lesin, daz wir von dem schinbern furstin, unsim 
liebin hern Friderich, lantgrafin zue Duringin und markgrafin zue 
Misne, mit den wiesin bescheydin lutin .. den ratismeystern, . . demün 
rate* und den borgern gemenlich dir stat zue Erforte gutlich und frunt- 
lichen verricht und gesunet sin, also daz wir vor uns und alle unse 
erbin uf daz dorf Cymmern, gelegin an dem Eytirsberge, und uf alle 
daz, daz darzue gehorit odir gehort hat, daz en der egenante unsir 
herre gegebin hat und geligin zue eym rechtin lene, als in den briefin, 
die der egenante unsir herre en darübir gegebin hat, volliclichin ist be- 
scriebin, vorzigin habin und vorczihen genczlichen und lutirlichin ane 
argelist an diesim selbin briefe, und habin gelobit und gelobin in gutin 
truwin an eydes stat, daz wir und alle unse erbin und ouch nimand 
von unsir odir unsir erbin wegin die vorgenantin borgere und die stat 
ze Erforte alle odir encyln an dem selbin dorfe Cimmern odir an ichte, 
daz darzue gehorit odir gehorit hat, als vorgescriebin stet, nimir mer 
zue keynir ziet mit wortin oder werkin, heymelichin odir uftinbar, 
hindern odir irrin, noch se darumme anspreche sullin noch inwollin, 
alle argelist und geferde genczlich uzgescheidin. Und des zue orkunde 
und zue ganzirıe sichirkeyt und daz wir alle diese vor gescriebin rede 
stete und gancz haldin wollin und sollin, gebin wir den egenantin 
borgern und der stat zue Erforte diesin brief vorsigilt mit unsern in- 
sigeln, die hiran sint gehangin. Noch cristi gebort, da man zalte dri- 
zenhundirt iar in dem achte und virzigistin iare, an sende Margaretin 
abinde der heyligin iungfrowin. 

a Hds. hat dün reite. 


1848. Juli 12. 289. 


Friedrich und Hermann, Grafen von Orlamünde, versichten zu 
Gunsten der Stadt Erfurt auf das Dorf Brembach. 

Or. mit 2 S, im Kyl.St A. zu M. 

Reitzenstein, I. c. S. 171. 

Wvr Friderich und Herman gebrudere, von Gotis gnadin grafin 
von Orlamunde und hern zue Wymar, bekennin offenlich an diesim 
keynwerdigin briefe und wollin, daz wissentlich si alle den, die yn sehen 
odir horin lesin, daz wir von dem schinbern furstin unsirme liebin 
hern Frideriche, lantgrafin zue Duringin und marcgrafin zue Missin, 
mit den wiesin bescheydin lutin .. den ratismeystern, dem rate und 
den.. borgern gemeinlichin der stat zue Erforte gutlichin und frünt- 
lichin vorsunt und vorrichtit sint, also daz wir vor uns und alle unse 


Ürkundenbuch der Stadt Erfurt. it. Theil. às? 


erbin luttirlichin und eyntrechtelichin vorzigin habin und vorzihen an 
diesim briefe uffe Brampach daz dorf und uffe allis daz, daz .darzue 
gehorit, daz unsir herre dir marcgrafe vorgenant mit nuyn phundin 
ierlichir gulde und cinsis zue Voylsborg den egenantin burgern und 
der stat recht und redelichin ufte eynin wyedirkouf vorkouft hat und 
in an sinin offin briefin gelegen hat zue eym rechtin lene, in alle der 
wiese, als die briefe sprechin, die der selbir unsir herre den obgenantin 
burgern und der stat darubir hat gegebin, und gelobin in gutin truwin 
an diesim selbin briefe, daz wir und alle unse erbin, odir nymand von 
unsir noch unsir erbin wegen die digke genantin burgere und die stat 
zue Erforte alle odir enziln an dem vorgenantin dorfe und cinse odir 
an ichte, daz darzue gehort odir gehort hat, nimmer vortmer zue keynir 
zit mit worthin odir mit werkin, heymelichin noch uffinbar gehindern 
odir beswerin: sollin noch inwollin odir sie darumme ansprechin, alle 
argelist und geferde üzgescheidin, sundirn wir wollin daz haldin, als 
in den vorgenanten unsis herrin briefin vollintlichin ist gesriebin, Und 
des zue orkunde und zue ganzir sichirkeyt und daz wir alle diese vor- 
gesriebin rede stete und gancz haldin wollin und sullin, gebin wir den 
egenantin borgern und der stat zue Erforte diesin brief vorsigelt mit 
unsirn insigeln, die hieran sint gehangin. Noch Cristi gebort, da man 
zalte drizenhundirt iar in dem acht und virzigistin iare, an sende Mar- 
garetin abinde der heyligin iungfrowin. | 


1345. Juli 13. 290. 


Der Ritter Dytherich von Elcheleibin bekennt, dass die bescheidenen 
Leute ir Gunther von Thanrode und Apecz von Huchilnheym, 
als Getreuhünder des clugin mannes genannt Deus eine Hufe 
Landes zu Walesleybin den bescheidenen Leuten irn Frowin Trenker, 
irn Heinriche von der Sachsa, Vormündern, irn Bertholde von 
Notteleybin Spitalmeister und dem Gotteshause des Martinshospitals 
in Erfurt für 12 Pfund Erfurter Pfennige verkauft, und dass 
die Käufer den ihm zustündigen Erbzins von 2 Schillingen Erfurter 
Pfennigen mit 35 Schillingen abgelöst haben. Dafür eignet er dem 
Hospital die Hufe mit allen Rechten, nur will er als Anerkennung 
seines Rechtes als Lehenherr jährlich zu Michaelis einen Erfurter 
Pfennig im Hospital durch seinen Boten abholen lassen. 


Zeugen: der gestrenge rittir ir Reynhardt von Sunthusen und 
die bescheydin elugin lute Heinrich von: Mannestete, Heinrich 
Murer, Johannes von Drevorte, Johannes von Salfelt und Johannes 
von Tanrode, borgere zu Erforte. Geschen und gegebin nach 


938 Üeschichtsquellen der Prov, Sachsetı. 


Cristi gebürte driczenhundirt yar in dem achte und fürczigisten 
yare an sente Margarete tage der heyhigin juncfrowin. 
Or. mit S. im E. A. 


1348. Juli 2. m | 291. 


Margarete eptissen, Zacharie priorin und die Sammenung zu Ichris- 
husen nehmen den erbaren Mann Apel Swanring, Bürger zu Er- 
furi, den Ältern, in ihre Brüderschaft auf und versprechen, sein 
‚Anniversarium jährlich mit Vigilien und Messen zu halten und 
alle Tage in dem Kapitel seiner zu gedenken. 


Gegeben 1348 an sente Marien Magdalenen tag. 
Or. im Herzogl. L. H. A. su Wolfenbüttel, S. d. 


1848. September 22. | 293. 
Konrad der Jüngere, Herr au Tanrode, entscheidet als Schieds- 
richter zwischen den Grafen von Orlamünde und der Stadt Er- 
furt, dass die Dorfstätte Getorn zu Zimmern gehöre und deshalb 
bei der Stadt Erfürt bleiben solle. 

Or. mit S. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Cunrad der Jungere, herre zu Tanrode, bekennen uffinlichin 
an disem bryve allin den, dy yn sehen ader horin lesin, daz di schinbern 
herrin Fryderich und Herman, graven von Orlamunde, herrin zu Wymar, 
uf eyn teyl, und di bescheidin wisen lute .. die burgere von Erforte 
uf daz andere teyl, allir sache, criges und czweytracht umme daz dorf- 
stadil zu Getóren, daz ettewanne eyn gebuwet dorf was, di sie undir 
eynandir hattin, uf uns sint gegangin und in guten truwen globit 
habin, wy wir sie der sache in mynne adir in rechte entschiedin, daz 
sie daz stete und gancz haldin wollin und sollin. Darumme habin wir 
der sache durch yrre liebe willen und durch sundirliche geheize des 
schinbern fursten unsirs herrin Fryderichs, marcgraven von Misne, zu 
entscheidene nach mynne ader nach rechte uns angenommen, und wan 
wir mit guter küntschaft uzgegangin habin und von biderven luten 
sin undirrichtet, daz daz vorgeschrebin dorfstadil mit allem dem, daz 
darzu gehorit zu Czimmérn von aldere gehort hat, so habin wir ge- 
teylit. und gesprochin, und teylin und'spréchin vor eyn recht an disem 
bryve, daz dazselbe dorfstadil mit gerichte, zinsén und gulde und 
mit allem dem, daz darzu gehórit, zu Czimmern noch. gehórin und bi 
den vorgenantin .. burgern und der stat zu Erforte zu besiczene und dar- 
myte zu tune und zu lazene bliben und sin sal eweclichen. Zu eyme 
gezugnisse allir diser vorgeschrebin rede habin wir unse insigil an disen 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. It. Theil. 588 


brif gehangin. Nach Cristi geburten driczenhundert iar in dem achten 
und firezigesten iare, an sancti Mauricii tage. 


1348. September 22. | 298. 
Friedrich und Hermann, Grafen von Orlamünde, vertragen sich 
durch Vermittelung Conrads von Tanrode mit dem Rate und der 
Stadt Erfurt wegen der Dorfstätte Getorn, die wie vor alters 
zu dem Dorfe Zimmern gehören soll. 

Or. mit 2 S. tm Kgl. St. A. zu M, 
Reitzenstein, |. c. S. 171. 

Wir Fryderich und Herman gebrudere, von Gotis gnadin graven 
von Orlamunde, herrin zu Wymar, bekennen uflinlichen an disem kegin- 
werdigen bryve allin den, di yn sehen adir horin lesin, daz wir mit den 
wisen bescheidin luten .. den ratismeistern, .. dem rate und .. den 
burgern gemeynlichen der stat zu Erfforte von dem ediln manne ern 
Cunrade dem Jungern, herrin zü Tanrode, umme daz dorfstadil zu Ge. 
toren, daz ettewanne eyn gebuwet dorf was, und umme alliz, daz darzu 
gehorit, sundirlichin umme achte maldir und eyn firteil havergeldis 
Erfortis mazis, zwenczig und nun schillinge pfennynggeldis und umme 
daz gerichte daselbins mit unserm guten willen entscheidin, vorsünet 
und berichtet sin, also daz dazselbe dorfstadil, gerichte, zins und gulde 
und alliz, daz darzu gehorit, zu Czimmern von aldere gehorit hat und 
nach darzu gehorin sal, und daz die vorgenanten .. burgere und di 
stat zu Erforte darbi bliben, daz besiczen und inne habin sollin und 
mogin und darmite tun und lazin, waz yn allirgefuglichs ist 
eweclichen. Und darane sollin noch enwollin wir adir unse erbin 
sie furbaz mer nicht hindern adir besweren, adir nymand von unsit 
wegin adir unsir erbin in keinerleige wis, alle argelist und geverde 
uzgeslossin, Und des zu urkunde, und daz wir und unse erbin alle 
dise vorgeschrebin rede stete und gancz halden sollin und wollin, des 
habin wir den obgenanten burgern und der stat zu Erforte darubir 
disen brif mit unsern insigeln vorsigelt gegebin. Nach Cristi gebürten 
driezenhundert iar in dem aehten und firezigesten iare, an sancti Mau- 


ricii tage. 

1348. Oktober 7. 294, 
Heinrich, Bischof von Constantia, verspricht, den Rat von Erfurt, 
weicher für eine bei den genannten Erfurter Juden aufgenommene 
Schuld von 40 Mark Bürge geworden, schadlos zu halten. 

Or. mit S. im Grossherzogl. St. A. zu Weimar. 
Wir Heinrich, von Gotis gnadin bisschof der kirchen zu Conti, 

bekennen uffinlichen an disem bryve, wan di wisen bescheidin lute . 


940 Geschichtsquellen der Prov. Sachset. 


di ratismeistere, .. der rat und die burgere gemeinlichen der stat zü 
Erforte kegin Suzmanne,. Michabeln von Gotha, Iosabeln von Wircze- 
berg und vorn Smarien, den iuden, yren myteburgern, und kegin yren 
erben vor firczig marg lotigis silbirs Erfortis gewichtis, di wir den- 
selbin iuden schuldig sin, vor uns alse gute burgen geredit und globit, 
und durch unsern willen in daz burgezog sich gesazt und'gelazin habin, 
darumme han wir globit und globin an diser schrift in guten truwen, 
daz wir di egenantin .. burgere des burgeczogis ane allin schadin quit, 
los und ledig machin wollin und sollen ane argelist. Were abir, daz 
wir abegingen, er sie von uns gelediget und gelost wordin, so sollin di 
erbern lute er Heinrich von Heilgenstad, custos der kirchen zu unsir 
frowen zu Erforte, und er Harthung Stange, prabist zu Hustorf, unse 
getruwehendere, von alle dem gute, daz wir lazin nach unserm tode, 
die obgenantin .. burgere des egeschrebin burgeczogis los und ledig machin 
ane alle bindernisse und widirrede. Und des zu eyme gezugnisse habin 
wir yn darubir gegebin disen brif mit unserm insigil vorsigelt- Nach 
Christi geburten driezenhundert iar in dem achten und firczigestin iare, 
an dem dinstage in der gemeyndwochin. 


1348. Oktober 7. 295. 


Heinrich, Bischof von Constantia, schenkt die eine und verkauft 
die andere Hálfte der Burg Kapellendorf der Stadt Erfurt. 

Or. mit S, im Kgl. St. A, zu M. 

Erhard, Ueberlieferungen zur vaterl. Gesch. I. S. 130. 

Wir Heinrich, von Gotis gnadin bischof der kirchen zu Constantia, 
bekennen uffinlichen an disem keginwerdigen bryve allen den, die yn 
sehen adir horen lesin, daz wir mit guter vorbedechtikeit, mit wissen 
und willen allir unsir erbin und auch mit rate unsir guten frunde den 
wisen bescheidin luten den ratismeistern, dem rate, den burgern ge- 
meynlichen und der stat zu Erforte durch sundirliche liebe und frunt- 
schaft, dy wir zu yn tragin, daz halbe teyl unsirs huses Cappelndorf 
mit allem dem, daz darzu gehorit, recht und redelichen gegebin habin 
und gebin an diesem bryve, und daz wir daz andere halbe teyl des- 
selbin huses den vorgenanten burgern und der stat mit alle dem, daz 
darzu gehorit, recht und redelichen vorkouft habin und vorkoufin an 
dieser schrift umme funfczen marg lotigis silbirs Erfortis gewichtis ier- 
liches zinses und gulde, di sie uns alslange, als wir lebin, alle. iar gut- 
lichen und gentzlichen leistin und bezalin sollin und wollin ane hindir- 
nisse und allirleyge widirrede, als in den bryven, di si uns darubir 
gegebin habin, volliclicher ist beschrebin, und umme funfezig marg 
desselbin silbirs und gewichtis, di si Suzmanne, Micbaheli von Gotha: 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. 11. Theil. 341 


Josabeli von Wirtzeburg und vorn Smarien, den iuden, yren myteburgern, 
den wir dy von des vorgenantin husis wegin schuldig waren, vor uns 
gutlichen bezalit, vorgoldin und uns der los und ledig gentzlich ge- 
machet habin. Daz vorgenante hus habin wir denselbin burgern und 
der stat zu Erforte von den vorgeschrebin sachen wegin mit allin nutzen, 
erin, friheit, rechtin und mit allen dem, daz darzu gehorit, als wir iz 
zu dem ediln herrin Hartmanne, burcgrevin von Kirchberg, gekouft 
habin und in den briven geschrebin stet, di her uns darubir hat ge- 
gebin, itzunt ingeantwurtet und an gerichte. als recht und gewonlich 
ist, ufgelazin und sie darane bracht und die burglute, di zu dem 
egenantin huse gehorin, an si gewiset und yn lazin huldin. Ouch 
habin wir des egenantin huses mit allen dem, daz darzu gehoret, uns 
vortzigen und vortzihen daruf luttirlichen und eynfeldiclichen ane 
argelist und globin in guten truwen, daz wir adir ymand von unsir 
wegin di obgenantin burgere adir di stat darane nummer gehinderen 
wollen noch ensolin in keynerleige wis, alle argelist und geverde 
uzgescheidin. Alle dise vorgeschrebin rede habin wir globit und globin 
in guten truwen, stete und gantz zu haldene ane argelist. Und dez zu 
grozir vestenunge habin wir den dickgenantin burgern und der stat 
zu Erforte darubir disen brif mit unserm insigil vorsigelt gegebin. 
Nach Christi geburten dritzenhundirt iar in dem achten und firtzigestin 
iare, an dem dinstage in der gemeyntwochen. 


1348. Oktober 11. |. 996. 


Hartmann, Burggraf von Kirchberg, belehnt die Stadt Erfurt 
mit Burg und Dorf Kapellendorf, welche sie von Heinrich, Bischof 
von Constantia, gekauft halte. 
Abschrift aus dem 17. Jahrhundert im Kgl. St. A. zu M, 
Erhard, Ueberlieferungen zur vaterl. Gesch. I., S. 131. 

Wir Hartmann, burcgrave von Kirchbergk, bekennen uffintlichen 
allen den, die disen brif sehen adir horen lesen, wann wir dem er- 
wirdigen in Got vater, herrin Heinrichen, bischuvve zu Constancia, das 
hus Cappelndorff und alles, das wir da im velde und im dorfe hatten, 
mit allen gerichten, eigen, friheit und herschaft recht und redelichin 
vorkouft haben, als in den bryven, die wir ime darubir han gegeben, 
volliglichin ist 'beschrebin, und derselbe herre der bischof das vor- 
genante 'hus Cappelndorff mit alle dem, das darzu gehoret, in derselben 
wyse, als er es zu uns gekoufet hat, den bescheidin klugin luten den 
ratismeistern, dem rate, den burgern gemeynlichin und der stat zu 
Erfforte. fort vorkouft und an sie bracht hat, darum was wir daselbst 
von andern herren zu lehen habin, das han, wir fort den egenanten 

Qeschichtsq.d. Pr. 8. Erfurt XXIV. 2. 16 


243 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


burgern und der stat zu Erfforte gelihen und leihen an diser schrifft recht 
und redelichin, und geloben in guten truwin, wann die obgenanten 
burger die lehen von den obersten lehenhern bekommen mogin, das 
wir sie dann mit unsern guten bryven uftlassen und in uffsenden sullin 
und wollin und das und alle dinge gegen sie halten in alle der wyse, 
als in den vorgenanten bryven, die wir dem obgenanten hern dem 
bischove gegeben han, volliglichin stet geschrebin. Und des zu grosser 
sichirheit haben wir in disen brif mit unserm ingesigil vorsigilt darubir 
gegebin. Nach Christi geburt dritzenhundirt iar in dem achten und 
firtzigestin iare, an dem sunnabint in der gemeyntwochen. 


1348. Oktober 13. 291. 
Christine, die Witwe Heinrichs von Zimmern, Bürgers zu Erfurt, 
shftet ein Seelgeráte ım Kloster s. Nicolai su llmen mit etlichen 
Geldeinsen. 

Datum anno Domini M. CCC. XLVIIL, III. Idus Octobris. 
Arnstádter Repertorium im Fürstl. St. A. zu Sondershausen. 


1848. November 10. 2985. 
Hartung, Scholastikus und Provisor zu Erfurt, quiitiert im Namen 
des Erebischofs dem Rat zu Erfurt über 100 Talente Erfurter 
Pfennige rückständig gebliebener Münssteuer und Schláügeschatz. 

Datum anno Domini M CCC^ XLVIT, feria secunda ante diem 


b. Martini. 
Or. mit S. im Kgl. St. A. zu M. 


1348. November 25. | 299. 
Dietherich, genannt Marschall von Gogirstete, Kanonikus im Severi- 
stift, quittiert dem Rat su Erfurt über 100 Pfund Erfwrter Pfennige 
von Münze und Schlägeschate. 

‚Gegeben n. Chr. geb. dritzenhundirt iar in dem acht und firczigisten 
iar an s. Katharine tage. 
Or. in. Kgl. St. A. zu M. S.d. 


1348. December 7. 300. 
Der Bürger Giseler Ziegler zu Erfurt verpflichtet sich gegen das 
Augustiner - Eremiten- Kloster wegen Zahlung einer Gülte von 10 
Schilling zw einem Seelgerüte Conrad Hotermanns. 

Copialbuch des Augustinerklosters S. 171 im Kgl. St. A. eu M. 
Ich Gyseler Czigeler, burger zu Erforte, bekenne an disme keyn- 
werdigen brife alle den, dy en seyn odir horin lese, daz ich schuldic 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 248 


bin und gutlichin gebin sal oder myne erbin an deme nestin mantage 
noch der gemeintwochin den geistlichin luten dem prior und dem 
convent zu Erforte der Augustiner czeyn schillinge Erferziger phenninge 
also lange, wan daz ich dy vorgenanten brudere wise an czen schillinge 
phenninge sicher gulde uz unsir hern gerichte von hern Conrad Hoter- 
mans weyn, minis swerz, und sinir vrowin, den Got gnedic sy, vor eyn 
seilgereite, daz her bescheidin hat zu sente Katherin altir in deme 
selbin clostere umme eyn ewic begencnisse und alle siner vrunde 
gedechtnisse, daz man vorkundigin sal in der predigate und darnoch 
mit vigilien und mit messin begein in der vorgenanten zit. Ouch so 
schullin dy gewisheit derselbin czen schillinge gulde achten und pruvin 
czwene bedirve man, der dy brudere eyn kise schullen und ich den 
andirn. Abir dy andirn czen schillingen sullen dy brudere inphan von 
mir als andere geistliche lute, vümf schillinge zu sente Mathias an dem 
vritay vor unsir vrowin tay der leczern vor hern Sygehartis Lubelins 
sele, und fümf schillinge zu sente Severn an dem nestin tay noch sente 
Margaretin tay vor hern Conrad Hotermans sele, dy wir ouch vor- 
kundige sullin in der predigate und zu den vorgenanten cziten bege 
mit vigilien und mit seylmessin. Gesche abir, daz dy brudere dez 
selgeretis nicht enwarten an der vorgenanten czit und stete, so wel 
ich en von der iarczit nicht schuldic sin und von yn dem male un- 

manit sy. By disin teydingin und berichtunge sint geweist dy erbern 
ute und burger her Iohan von Drivorte, Hartung von Drivorte und 
her Giseler Virdeling. Und zu eyner sichirheit desir geschit, so han 
ich myn ynsegil an disin brif gehangin. Noch der gebort unsis herren 
thusint iar druhundert iar in deme acht und virczigisten iare an deme 
suntay noch sente Nyclaus tay. | 


1318. December 10. 301. 
Hartungus, scolasticus ecclesie s. Marie et provisor allodii Erfor- 
densis, quiitiert im Namen des Erzbischofs dem Rat su Erfurt 
über 425 Talente Erfurter Pfennige von Münze und Schlägeschatz. 


Datum anno Domini M^ CCC? XLVIIT, IV. Idus Decembris. - 
Or. mit S. im Kgl. St. A. zu M. 


1349. Januar 10. Erfurt. 302. 
Karl IV., römischer König, verschreibt den Grafen Heinrich von 
Honstein, Heinrich und Günther von Schwarsburg 1655 und 
500 Schock Kriegsbesoldung. 

Gegeben zue Erfort an dem nehsten sonnabend nach deme obersten 


SU. Bbhmer-Huber RJ.VIIL Nr. 828. 


16* 


244 Geschichtsquellen der Prov. Sachseti. 
1349. Mürz 19. 303. 


Günther, Herr gu Herwersleiben, verkauft der Stadt Erfurt. 5 Hofe 
£u Dachwig für 16 Mark Silber. 
Or. mit S. im Kgl. St A. zu M. 


. ,Wir Gunther, herre zu Hervirsleibin, bekennen uffinlichen allin 
den, di disen brif sehen adir horen lesin, daz wir mit guter vorbe- 
dechtikeit, mit wiszen und willen unsir erbin und mit rate unsir ge- 
truwen manne dise nachgeschrebin gut, di eygin sint, fumf hove, 
andirhalbe hufe, sechs ackere und dri satelen artlandis in dorfe und in 
veldin des dorfes Dachebeche gelegin, darvone di besiezere derselbin 
gute czwenczig und sechs schillinge pfennynge, fumf firteyl kornes, 
dri firteyl gerstin, eyn maldir havern, fir gense und achte hunre ier- 
liches czinsis und gulde und alle iar biz her han gegebin, vorkouft 
habin und vorkoufin recht und redelichen mit allen rechtin, friheit, 
erin, evginschaft, gewonheit und nutze, und mit allem: dem, daz dar- 
zu gehorit, als wir und unse eldirn sie biz her gehat und besessin 
habin, den erbarn wisen luten .. den ratismeistern, .. dem rate, .. den 
burgern gemeynlichen und der stat zu Erforte umme sechezen marg 
lotigis silbirs, di. sie uns genezlichen und gutlichen bezalit und vor- 
goldin, und di wir an unsern nutz und fromen wissentlichen gewant 
und getan habin. Dy vorgeschrebin gut habin wir denselbin .. burgern 
und der stat an gerichte zu Dachebeche als eygins recht ist ufgelazin, 
und habin sie an diselbin gut und yre besiczere bracht und brengin 
eweclichen zu besiczene und inne zu babene mit allem dem, daz darzu 
gehorit, in alle der wise, als wir sie besessin habin und vore stet ge- 
schrebin, und habin daruf vorczegin und vorczihen luttirlichen und 
eynfeldiclichen an disem brive ane argelist. Und habin globit und 
globin in guten truwen, daz wir derselbin gute evn rechte wehere sin, 
und di egenantin .. burgere und di stat allir ansprache abenemen und 
ledigen sollin und wollin, alle argelist und geverde uzgescheidin. Und 
sundirlichen habin wir globit getruwelichen, ab mines brudir, ettewanne 
Heinrichs, des sele Got habe, erbin di obgenantin burgere alle adir 
eneziln von desselbin gutes wegin hindirn adir ansprechin woyldin, 
daz wir sie des ouch genczlich abenemen und quiten sollin und wollin, 
alse vore geschrebin stet. Und des zu merir sicherheit seczin wir vn 
unse burgen dy gestrenge knechte Herman Helferich und Hartmuden 
Sachsen unse man, dy mit uns und vor uns globit habin in guten truwen, 
dy dicke genantin .. burgere und di stat vor di vorgenantin .. unsirs 
brudir erbin des obgeschrebin gutes und koufes zu weherene ane argelist. 
Daz alle dise vorgeschrebin rede von uns und unsern erbin stete und 
feste gehaldin werdin, daz habin wir globit und globin in guten truwen 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 245 


ane argelist, und des zu merir sicherheit han wir den obgenantin .. burgern 
und der stat zu Erforte disen brif mit unserm insigil vorsigilt darubir 
gegebin. Und wir Hermann Helferich und Hartmud Sachse bekennen 
uffinlichin an disem selbin brive, daz wir alse gute burgen undir unsirs 
vorgenantin herrin insigil, des wir, wan wir eygene insigele nicht 
enhabin, gebruchen zu disem male, globit habin und globin in guten 
. truwen, alle di rede, di vore von uns geschrebin sten, stete und gancz zu 
haldene, alle argelist und widerrede uzgescheidin. Gegebin nach Cristi 
geburten driczenhundirt iar in dem nun und firezigestin iare, an dem 
dunrestage vor dem suntage als man singet letare zu myttevastin. 


1349. März 31. Speler. 304. 
Karl IV., römischer König, befiehlt den Angehörigen des Erzstiftes 
Mainz, den vom Papst abgesetsten Heinrich von Virneburg zu ver- 
lassen und Gerlach von Nassau als Erzbischof anzuerkennen. 

Beglaubigte Abschrift aus dem 16. Jahrhundert im E. A, 


Wir Karll, von Gots gnaden romscher kunig, zu allen ziten merer 
des riches und kunig zu Beheim, tunt kunt allen fursten, graven 
fryen herren, paffen, rittern, knehten, stetten, burgern und bi namen 
allen den, die dem stift zu Mentze verbunden sin, unsern und des 
heylgen romschen riches lieben getruwen unser hulde und alles gut. 
Wir tun zewissen uwern truwen, das wir mit wolbedahtem mute an 
deme nehesten sunnentage vor palmen. gefraget haben sunderlich und 
mit namen den erwirdigen Baldewin, ertzbischof zu Triere. unsern 
lieben vetter, den hochgebornen Rudolph paltitzgraven bi Ryne, hert- 
zogen in Peyern, unsern lieben sweher, kurfursten, und den erwirdigen 
Gerhart, bischof zu Spir, den hochgebornen Henrich lantgraven zu 
Hessen, unseru lieben nefen und fursten, die edeln Friderich hertzogen 
zu Tecke, Eberhart graven zu Wirtenberg, Friderich graven zu Otingen, 
lantgraven in Elsas, Heinrich graven zu Hohenstein, herren zu Sunders- 
husen, Emichin und Emichin gevettern, graven zu Liningen, und ander 
vil graven, fryen herren, paffen, ritter, knehte und burger der fryen 
stette, unser und des heylgen romschen riches getruwen, die do selbest 
gegenwertig waren, obe unser geistlicher vater der pabst von maht 
und gewalt des romschen stuls einen ertzbischof oder einen bischot 
umb sine schult und missetat abegesetzen mag, und wanne er entsatzt 
wirt, obe after daz furbas iemant demselben entsasten mit huldunge, 
eyde oder gelubde verbunden oder plihtig sy, vor einen ertzbischof 
oder fur einen bischof darnach zehaldene. Des sprachen wir des ersten 
bi unsern kuniglichen eren und mit dem eyde, des wir dem riche ver- 
bunden sint, und darnach die vorgenanten kurfursten, fursten, graven, 


246 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


fryen herren, paffen, ritter, knehte und burger, die da genwertig 
waren, mit geswornem eyde, des sy uns und dem riche plihtig sin, 
und antwirten uns mit bedahtem mute in solcher wise, alse hernach 
geschriben stet. Wenne ein ertzbischof oder ein bischof mit redelichen 
sachen von dem bebstlichen stule entsatzet wirt und darzu unser hey- 
liger vater der babst alle gude lute, die mit eyde und mit hulde dem 
entsasten bischove verbunden waren, irs eydes, huldunge und gelubede 
mit sinen verbulleten briefen ledig gesaget hat, das ime darnach niemant 
huldunge oder eyde verbunden sy, oder nieman plihtig si, in furbas 
mer fur einen ertzbischof oder einen bischof zehaldene, wan das aller- 
menglich, die vormals gewesen sint sin undertan, dem, der da von 
gnaden des bebstlichen stuels darnach gegeben unde gesezet wirt, ge- 
horsam und undertenig sin sullen, und denselben und nieman anders 
vor einen ertzbischof oder einen bischof und iren rehten herren haben 
und halden sullen. Auch war da gesprochen, das man dicke gesehen und 
gefreischet hette zu andern ziten, das etzwie fil ertzbischove und bischove, 
und mit namen zu Mentze, zu Triere, zu Colne, zu Ludiche und anderswa 
an vil steten von dem babste entsatzet sint und andere an ire stat von 
dem bebstlichen stule dar gegeben sint, datz man den gehorsam waz 
und nit dem, der da entsezet waz. Darumbe biden wir alle unser und 
des riches getruwen und mit namen alle die, die dem stifte zu Mencze 
verbunden sint oder zugehorent, datz sy anesehen wollen daz reht und 
den gemeinen nutz der lande, wand fride, gnade und selikeit davon 
gestercket wirt, sunderlichen wan si daz mit eren und bescheidenheit 
tun mogen und auch von rehtes wegen tun sullen, alse daz redelichen 
usgetragen ist und mit dem rehten derlanget, alse vorgeschriben stat, 
daz si enphahen wollen ane furzog fur einen ertzbischof den erwirdigen 
Gerlach, ertzbischof zu Mencze, iren rehten herren, unsern lieben nefen 
und fursten, und ime gehorsam, getruwe und undertenig sin wollet 
und gegen ime mit hulden, mit sweren und allen anderu sachen tun 
wollet, als sy eime ertzebischove zu Mencze und irme rehten herren 
billichen und zu rehte ze tunde plihtig sint, wanne er rehte und rede- 
liche an Heinriches stat von Virnenburg, der von dem stul zu Rome 
durch siner schulde willen und offenbare missetat entsatzet ist, uch 
zu eime ertzbischove und rehten herren gesatzet und gegeben ist, und 
bedenket sunderliche, waz nutzes, eren und selikeit uns und dem riche, 
in und der cristenheit davon one zwifel.ufersten und komen mag. 
Gegeben zu Spire an dem nehesten dinstage vor dem palmentage in 
dem dritten jare unserer riche, 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 247 


1349. April 19. Eltville. 306. 


Ouno von Falkenstein und die fünf Vormünder des Erzstiftes Mainz 

verkaufen wiederkäuflich dem Ritter Vitztum dem Jüngern und 

fünf anderen Bürgern zu Erfurt für 200 Mark Silber Erbginsen 

aus den genannten Ortschaften zur Erhaltung der Burg Salsa. 
Or. mit 3 S. im D. A. 


Wir Cüne von Falkinstein, von Gotis gnadin dümprobist und pro- 
visor des stiftes zu Mencze, bekennen offinlich an disme keinwerdigen 
brive und dün künt allin luden, die en sehen adir horin lesin, daz 
wir mit gudem willen, wizsen und forhengnisse des erwirdigen in Gothe 
vaters und herrin, unsers herrin Henrichs, erczbischoffen zu Mencze, 
hern Niclaus vom Steyne, canoniken aldaselbis, hern lohans von Randegke, 
hern Ebirhards von Rosinberg und hern Iohans von Beldirsheim, rittere, 
unsern miteformundern des vorgenanten stiftes, hant vorkouft und be- 
wiset deme gestrengen rittere, hern Henriche Viezdum deme iungern 
und den wysen luden Iohan von Salvelt, Rudolffe Viczdüm,. Dyterich 
von Tophstete, Henrich Sparnowe und Iohan von Tanrade, burgern 
zu Erford, und irn rechtin erbin driczen phunt und dritehalbin schilling 
Erfordischer phenninge an virczen hüven zu Tutelstete, fumf phunt an 
zen hüven zu Taberstete und zehen schillinge; zu Milchendorff vier 
pbunt und achte schillinge an acht hüven; zu Eylbrechtisgehove vier 
phunt und zwene schillinge an zwelfebalber hüàve; zu Biltersleiben vier 
phunt, sechs schillinge und dri phenninge an nuen huven und eyner 
halbin, und ouch an andern enczeln agkirn und hovin aldaselbis; zu 
Hocheim an nuen huven, zehen leen und andern haphgartin, hoven 
und enczeln guten und agkirn virezen phunt, siben schillinge und dri 
phenninge; an dem gartin by der wanwides mül fumf phunt Erfordischer 
phenninge ierlicher gulde mit allen den erin, friheiten und rechtin, als 
wir und der vorgenante stifft von aldir biz her bracht und besezzin 
hant biz uff dysen tag, uff zu nemene ane abeslan, uns und unserme 
stifte vorgenant von denselbin gutin zu gebene zu rechtim erbezinse 
alle iar uff sante Michels tag sechs schillinge Erfordischer phenninge 
umme zweihundert marg lotigis silbers Erfortischer wize und were, die 
die vorgenanten koiffere uns ganez und gar vorgoldin und bezalt hant, 
und die wir in nutz und not gekart und gewant han uff daz huz zu 
Saleza an kosten und an andere ding, der man da dorfte, dieselben 
burg zu irwerne. Ouch han wir uzgenomen, daz die vorgenanten 
zinslute sullen gehorsam sin dristunt in deme iare, daz voytding zu 
suchene uff unserme krummenhuz zu Erfort, recht zu dünde, als daz 
vor alders gewonlich und recht ist gewest. Wanne abir unser vorge- 
nanter herre, sine nochkomen, wir, adir wer den stift zu zyten inne 


248 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


hat, dise vorgescriben zweihundert marg lotiges silbers en adir yren 
erben wider gebin adir beczaln alle iar vor sente Walpurge tage, so 
sullen disen vorgescriben gut und gulde von en und irn erbin sin 
quit, ledig und los. Wanne en ouch werde bezcalt uff dise vorgenante 
zyt fumfezig marg lotiges silbers, so sal dise gulde daz virdeteil von 
en sin ledig und los; und alsus dy andern driteil in alle dirre selben 
wyse ane argelist, als ouch die brive sprechin, die sy uns hirober ge- 
gebin hant. Were ouch, daz dysen vorgenanten koiffern not gesche 
adir wurde, daz sy dise vorgenante summen geldis wider mustin han, 
so sullin und mogin sy dise vorgescriben gut und gulde vorkoiffen, 
weme sy wollen, ane furstin und grafin, zu alle dem rechte, als vor- 
gescriben ist; und den sv dise brive antwertin, den wolle wir dirre gute 
und gulde wol günnen, also daz sy uns dirre brive under iren insigeln 
revers wider geben. Alle dise vorgescriben stugke sullen und wolle 
wir uff beide syten haldin ane argelist und geverde. Ouch han wir en 
in dise gut gelazsin den tych under der wanwiz, also daz sy den sullen 
wider vegin und zu nutze wol bestellin! Zü urkunde und merre 
sichereit han wir Cune vorgenant unser insigel mit unsers vorgenanten 
hern von Mencze und der fumfer insigel an disen briff gehangin. Und 
wir Henrich erezbischoff, Niclaus vom Steine canonik, Iohan von Ran- 
degke, Ebirhard von Rosinberg und Iohan von !Beldirsheim rittere 
vorgenant, bekennen uffinlich an disme brive, daz alle dise vorgescriben 
ding mit unsem wizzen und willen sint geschen und unsir insigel 
hiran sint gehangin, und wollin die stete und gancz haldin an alle 
argelist. Dirre briff ist gegeben noch Gotis geburtin driczenhundert 
iar in deme nuen und firczegistem iare zu Eltevil, an dem nestin 
suntage noch dem heilgen ostirtage, als man singet quasimodogeniti. 


1349. Mai 11. 306. 
Hartung, Scholastikus des Marienstiftes und Provisor zu Erfurt, 
quittiert im Namen des Erebischofs dem Hat zu Erfurt über 15€ 
Talente Erfurter Pfennige von Münze und Schlägeschate. 

Datum anno Domini M. CCC. XLVIIIL., feria secunda post cantate. 
Or. im Kgl. St. A. zu M, S.d. 


1849. Mal 24. Castel. ' |... 90r. 


Karl IV., römischer König, befiehlt dem Rat und den Bürgern 
zu Erfurt, den Erzbischof Gerlach als ihren rechtmässigen Herrn 
anzuerkennen und aufzunehmen. 


Or. im Kgl. Geh. St. A, zu Berlin. S. impr. d. 
Winkelmann, Acta imperii ined. II, Nr. 459, 
Böhmer-Huber RJ.VIII, Nr. 956. 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 249 


Karll von Gots gnaden romescher kunig, zu allen ziten merer 

des richs und kunig zü Behem. 

Want die ersamen lude, die dümherren und daz capitel und die 
burger gemeinlich der stat zü Mentze, die ein heubet ist des erczebis- 
tumes, den erwirdigen Gerlach, erczbischof daselbest, unsern lieben 
nefen und fursten, mit grossen wirden und eren enphangen haben und 
yeme eimütecliche gehuldet, gelobt und gesworn haben, getruwe, ge- 
horsam und undertenig zesinde, alse eime erczbischof zü Mentze und 
irme rehten herren; und want si auch daz getan haben mit wol be- 
dahtem müte und daz derfunden und dirkant haben, daz sy daz mit 
reht tün solten und mohten, sint Heinrich von Virnenbürg, eczwenne 
erczbischof doselbest, durch rehter und redelicher sache willen, die in 
dem hove zü Rome ordenliche usgetragen sint, mit gewalt des bebst- 
lichen stüls von aller erezbischofs wirdekeyte und rehten offenlich ent- 
saczet! ist und in von denselben niemant als eime erczbischoff huldunge, 
gelubde oder eyde verbunden gesin mag oder verbunden ist in deheyne 
wis, darumbe bitten wir und manen uwer truwe ernestliche und mit 
gantzem flisse, daz ir anesehnt und flissecliche bedenket die vorgenanten 
sachen und sunderlich besinnet, wie ir von rehte von dem vorgenanten 
Heinriche allerdinge ledig und enpunden syt, wan er ein erczbischof 
nit enist noch vorbas gesin mag, und nemet und enphahent den vor- 
genanten Gerlach uwern rehten herren und tüt gen ime glich den von 
Mentze, wand sy daz heubet sint, alles daz ir gen eime erczbischof 
zu Mencze und gen uwerme rehten herren zetünde plihtig syt, want 
wir daz gen uch in allen sachen gnedeclich betrahten wollen und den 
vorgenanten uwern herren, unsern lieben nefen, dar zü halden, daz ir 
in zü aller uwerre notdurft an uwern privilegien und friheyt zü be- 
stetigende und zü bessernde nach aller bescheydenheite gütig und gnedig 
allewege haben und derfinden sullet. Geben bi Castel gegen Mencze 
uber Ryn uf den nehesten sunnentag, alse unser herre für zü hymel, 
in dem dritten iare unserre riche. 


(Aufschrift): Den ersamen wisen luten den ratmeistern, den 
reten und den burgern gemeinlich der stat zü Erfort unsern 
lieben getruwen. 


1 So für untsaczet des Or. 


1349. Juni 8. ' 308. 


Syffridus de Semeringen civis Erfordensis stifte& s. Einwilligung 
Hyldebrandi Wetkindi de Molhusen, Pleban der Pfarrkirche Omnium 
sanctorum in Erfurt, eine Vikarie zu Ehren ss. Philippi et Iacobi, 
Felicis et Adaucti martirum et. Erhardi confessoris in’ der ge- 


250 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


nannten Kirche und síatiet dieselbe mit 71|, Malter jährlichen 
Einkommens von 3 Hufen ın Gebesee aus, unter Vorbehalt des 
Patronatsrechtes. 


Testes: Hugo Longus, Tylo de Saxa, Conradus de Alch, Gotfridus 
Stalberg, Iohannes de Seen, Iohannes de Kellede, Heinricus de Tenstete. 
Theodericus et Petrus fratres dicti de Mólborg (cives Erfordenses). Datum 
anno Domini M. CCC. XLIX. feria secunda post trinitatem. 

Or im Kgl. St. A. zu M. S.d. 


1349. Juni 14. 909. 


Dictherich, genannt Marschall von Gosirstete, Kanonikus im Sereri- 
stifte, quittiert. dem Rat zu Erfurt über 89 Pfund 19 Schillinge 
Erfurter Pfennige von Münze und Schlägeschatz. 


Gegeben n. Chr. geb. driczenhundert in dem nuen und firczigisten 
iare in octava trinitatis. 
Or. im Kgl. St. A. zu M. S.dep. 


1349. Juni 28. Mainz. 310. 


Gerlach, Ersbischof von Mainz, bedankt sich bei dem Rat von 
Erfurt, dass er ihn als rechtmässigen Ersbischof anerkannt und 
ihm alle die Rechte eingeräumt habe, die dem Ersbischof in Erfurt 
zustehen. 

Or. im Kgl. St.A. zu M. S tmp.d. 


Wir Gerlach, von Gots gnaden erzebischoff des heilgen stüls zü 
Mentze und des heilgen romschen ryches in dutschen landen erzcan- 
celler, embiten den ersamen wisen luten den radesmeistern, dem rade 
und den burgern gemeinlich unsir stat zu Erforte, unsern lieben ge- 
truwen, unsern gunst, furdernisse und fruntschaft mit flize, daz ir an- 
gesehen hant recht und bescheidenheit und hant üns enphangen vor 
uwern erzebisschoff, und hant unsir frunde in alliz daz recht gesaczt 
von unsern wegen, daz ein erzebischoff hat allda selbes; des danken 
wir uch mit ernste und mit allem flize, und wizzent, daz wir und unsir 
frunde die sunderliche fruntschaft, die ir uns daran erceuget hant, also 
vor augen haben wullen und betrachten, daz ir sie mit allen uwern 
frunden, als wir hoffen, getrost und erfrauwet sollent werden. Wir 
biten uch auch, daz ir des stifftes edeln mannen, mannen und bürg- 
mannen und den steten scriben wullet, waz ir getan habent, und bitent, 
‚daz sie daz selbe tán, wan wir bereyt wullen sin, alle stucke ane zü 
grifende, die dem stifte nuczlich sint. Geben zu Mencze off den suntag 
nach sente Iohannns tage baptisten, als er wart entheubetet, under unserm 
ingesigel in dysen brief gedrucket. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 251 


1349. zwischen Juni 28. und Juli 11. at. 


Der Rat su Erfurt fordert eine unyenannte Stadt auf, den Erz- 
bischof Heinrich su verlassen und den vom Papst bestätigten Ere- 
bischof Gerlach anauerkennen. 

Gleichzeitiges t im E. A. Darunter steht von derselben Hand: Ex 
arte civium ordensium scribantur littere in Heylginstate, in 
ritzlaria et in Geysmaria et in Tuterstate secundum tenorem notule 

supra scripte. 

Ir sollet wizzen, daz wir von dem allirdärchluchtegisten herrin, 
unserm herrin, hern Karlen, romischen künege und kunege zü Beheim, 
von andern fürsten, herrin. steten und von guten phaffen, geistlich und 
werltlich, vollecliche undirwiset sin, daz wir dem ersamen herrin, hern 
Heinriche von Virnburg, der etswanne erzebischof zü Mentze was, 
vorbaz mer mid dekeinen dingen odir an dekeinen sachen vorbunden, 
gehorsame odir undirtenig nicht sin sollen als eyme erzebischofe zü 
Mentze, wann in unsir heilger vatter der babist mit rade sinre cardinale 
von sinre bebistlichen gewalt mit rechten orteilen von dem erzebisch- 
tume entsazt hat, als er schribet an sinen briefen, die wir nüelichen 
darubir gesehen und gehoret habin lesen, und daz wir und alle die, 
die dem stifte zà Mencze zugehorent, vorbaz mer gehorsame und undir- 
tenig sin sollen dem erwerdigen in Godde vattere und herrin, unserm 
herrin, hern Gerlache erzebischofe zü Mentze, den derselbe unser heilger 
vatter der babist an des vorgenanten hern Heinrichs von Virnburg stat 
zü eyme erzebischofe gegebin und gemacht hat, synt dem male, daz 
nü die erbern herrin, unsere herrin von dem capitel des dümes zü 
Mencze der merer und der bezzer teil, die ersamen bescheiden lüte, 
die bürgermeister, der rad und die bürgere der stat zu Mencze gemeni- 
liche und ouch wir habin anegesehen zu allir fürdirst Gots recht und 
darnach des achtbern stiftes ztı Mencze, dem ir, wir und alle die, die 
dem stifte zügehorint, truwe schuldig sin, kuntlich und wizzentlich 
vorderbnisse, unde han den obgenanten unsern herrin, hern Gerlachen 
zü eyme erzebischofe und zü unserm rechtin herrin entphangen und 
zugelazin, als wir von rechtis wegen billiche tün soldin. Darumbe 
bidden wir uwer bescheidinheit und wisheit mit allem flize, daz. ir 
wollet anesehen daz rechte züfurdirst und darnach des obgenanten 
stiftes und allir der, die darzu gehorent, kuntlich vorderbnisse und 
wollet den dickegenanten unsirn herrin, hern Gerlachin, ouch zü eyme 
erzebischofe und uwern rechten herrin zülazen und entphahen, als die 
obgenantin unsere herrin von dem capitel, die stat zü Mentze und 
ouch wir getan han, als ir von rechtis wegen schuldig und phlichtig sit 
zü tüne; und tüt ir daz, so wizzet, daz unsirs obgenanten herin heime- 
licher und frunt iczunt by uns sint, die uns gesaget hant, daz sie gancze 


252 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


macht haben zu redene mid dem hochgeborn fürsten, hern Heinriche. 
lantgrefen zü Hessen, daz er uch solle lazin siczen gerüwecliche mit 
gütem friden und uch darzü schuczen und schirmen sal getruweliche. 
Darumbe schribet uns uwer antworte widder mit disem bodden. 


1349. Juli 2. Wartburg. 312. 


Borchard, von Goddes gnade gıeve to Mansfelt, und wir Bernhard, 

von der selvigen gnade greve to Reynstein, verbinden sich auf 3 

Jahre mit dem Markgrafen Friedrich von Meissen. Der Landyruf 

nınınt aus die Bürger und die Stadt Erfurt, gegen welche er 

nicht helfen will, so lange sein Bündnis mit denselben dauert. 

Gegewen uppe dem huse to Wartberch nach Cristis geburt treitheyn- 

hundert iar dar na in dem nun und vircegisten iar an sente Processi 
und Martiniani der heiligin mertherere tage. 
Or. mit 2. im Kgl. H. St. A. zu Dresden. 


1349. Juli s. 918. 
Heinrich, Ersbischof von Mainz, verbündet sich mit den Grafen 
Heinrich von Hohenstein, Günther, Herrn zu Arnstudt, und Heinrich 
von Schwarzburg auf Lebenszeit. In Bezug auf Erfurt heisst es 
in dem Vertrage: 

Es gesche auch, das zwischen uns, unser heider man, burgkman, 
unterthanen oder imand anders, den wir verantwortten sollen, keine 
befelnisse worden an die von Erffurdt, uff dieselben wir in beholffen 
sein, ob sie ihnen unrecht theten oder gethan hetten, ob wir in von 
den vorgenanten burgern von Erffurdt nicht rechts gehelffen ınochten 
bey vir wochen nach der zeit, als sie uns das verkundigit hatten ane 
ufzug, des haben wir uf unser siten gckohren Otten von Stutternheym 
ritter,; ambtman zü Mülburg, und Ruttgern von Notteleiben knecht, 
und Conradt von Witzeleiben knecht, die sollen macht haben das 
zu richten nach süne oder nach rechte. .. 

Geschehen nach Christi geburt dreizenhundert und im neunund- 
vierzigesten iare am tage sante Kiliani. 

Abschr. im Grossherzogl. St. A. zu Weimar. 


1349. vor Juli 11. 314. 


Verhór, Aussagen und Verurteilung der an dem Judenmord in 
Erfurt beteiligten Bürger. 
Abschrift aus dem 16. Jahrhundert im E. A 


Juraczewsky, Gesch. der Juden in Erfurt, 5.77. 
Zeitschrift des Ver. für thüring. Gesch. u. Altertumskunde 1 y, S. 152. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. ii, Theil. 253 


Das seindt die iunckern, die mit Schalen das iudenschlahen zu 
dem ersten antrugen und sich mit ime verbunden mit gélobeden, also 
als er sprach bey seiner hennefart, als er verwar wuste, das er. sterben 
muste: Titzel Hottermann hern Sigharts sohn, Hermann Hasse, 
Guntzel von Rockstette, Apel von Halle, Conradt Vierdelingk, Iohann 
von Beehstetten und sein vetter Sander und viel andern iunckern, die 
er nicht genennen kunde, die durch bitte diessen vorgenanten zu hulffe 
komen. 

Darnach Schalla vorgenandt und Spitze waren heuptleute von der 
gemeyne wegen, Guntzel von Rockstedt und Apel von Halle von der 
reichen wegen, die sprachen, dass man es frolichen angreiffe, sie hetten 
leute aus deme rathe und aus den rethen, die inen trefflichen zu hulffe 
komen wolten. Also hat Schalla bekandt bey seiner hennefart; Roder 
sprach auch abendt und morgen, dass sie es angriffen, er wolde mit X X 
unsern hern dienern mechtigklich darzu komen, alleine er kunde mit 
namen kevnen genennen. 

Hie wart die samelunge under den lobern zu Steinmetzen hause. 
Apel von Gosla, Meldingen, Ludewigk, Spangen sohn, Raspenbergk hat 
auch samelunge in seinem hause. Der lober war woll LIIII, die darbey 
waren, do die iunckern das: gelobde thatten, .alleine.Schala kunde sie 
nieht alle genennen. 

Steinmetze sprach, er hette mit rath seyner heubtleute in seyner 
pfarre das dingk angegrieffen. 

Merten von Voylsburgk hatt samelunge doheime, do waren die 
zichener, Spitze und die gebrudere von Madala, Meldingen und Fretzen, 
beyde vor dem Loberthore, Hermans sohn, Tevsthener auf dem (Grasse- 
markte, der was auch der anleger evner, und Weyssensehe an dem 
Lobancke. Clemme der hatte samelunge .des nachtes, der was woll XX. 
her von Tasdorff und Titzels sohn von Ebeleben, die waren da mit von 
der weber wegen. lohann von Linde was heubtmann der fleischawer. 

Diq gebruder von Arnstadt gelobten den lobern, sie wollten inen 
frolich.zn hulff komen, das sie es angriffen. 

Der kursener uf der langen stegen, der hatte. samelunge des nachtes 
mit den fuesschützen in seynem hause, Selingen, Helwig, Nuses und 
die andern fuesschützen, der was viel, die er nicht nennen kundt. 

Hern Sigeharths sohn, alleine er des nachtes bey seinem vatter auf 
deme hause was, so gingk er des morgens vor das haus zu den iuden- 
schlegern und sprach: Greifft es an, ich will todt und lebendigk bey 
euch pleiben. Das bekannte Schala "auch. 

: Ein .weyssgerber, der hatte gele stosse.an dem mantel, der was 
heubtmann von seyner gesellen wegen, bey seynem namen kundt er 
in nicht genennen. | 


245 . Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Alle die hie beschrieben stehen, die seindt dieser dinge meister, 
anleger und volbringer gewest. Aber sie sprachen zu viel andern, die 
sie es batten mit inen angreiffen, wann sie es begunnsten, so wurde 
ir also viel, als sie irer bedurfften. Das seindt rede und wortte, die 
Guntzel von Rockstett bey seyner wahrheit, und also als er sprach, 
er muste sterben, bekandt ers alleine, man brachtes gar kaume aus 
ime, dann er sprach, er hette es verschworen und verlobt bey seynem 
eide, das ers nymer melden wolde. 

Von erst uf dem Vischemarkte vor dem Pletner, do kamen zusamen 
her Gotze von Stolbergk, Gisseler Vierdelingk, Werner von Witzleben, 
Hartungk von Treffardt der elder und Iohan von Wechmar, und ver- 
bunden sich miteynander, also das sie an dem andern tage oder an 
deme dritten darnach sich samelten zu Werners hause von Witzleben 
in dem werckgadem. Darzu kam er Iohan von Dreffart und varbunden 
sich do miteynander umb den rith gehen Dressen, das die brieffe von 
dem marggraven in den rath und in die handwergk komen, und ge- 
beten wart, das man die iuden zu thode erschluge. Das warb Werner 
von Witzleben, das bekante Kuntze seyn sohn gegen Guntzel von Rock- 
stette in dem thorme, da sie beyde miteynander inne lagen. Aber er 
muste ime verschweren, das er es nimer wolde melden. Als davor 
geschrieben steet, also wurden diese dingk von erste angetragen, davon 
diesser schade komen ist. 

Er bekandt auch, das Werner von Witzleben seynem sohne Kuntzen 
kauffte eisenhüte und andere woffen, und sprach widder etzliche leute, 
erwoldte seynen sohn zu herrnhoffe senden. Aber er wold die woffen 
darzu haben, das er die iuden damit hulffe thotten, das auch denen 
wolwissentlich war, die hievor geschrieben steen, dann sie waren kegen- 
wertigk, do er die woffen kauffte. Auch sprach Kuntz von Witzleben 
widder Guntzel von Rockstetten, seyn vatter und seyne freunde und 
auch etliche andere hetten ire herrschaftt lange genug gehabt, sie wollten 
auch nun die seyn und werden, dane es solde inen nymer gestadt 
werden, das sie manich iare angetrieben hetten. Da wart aber mit 
Guntzel geredt in der Temlitzen, woldt er, das man seyn dingk gutlich 
an unsere herren brechte, so muste er sie des grundes bas berichten. 
Do sprach er, das ist der grundt, das er Hugk der Lange und seyn 
sohn, her Iohan von Dreffart und seyn bruder, und er Sigehart Hotter- 
mann und die andern, die hievor geschrieben stehen, und etliche mehr 
aus dem rathe und gnugk aus den rethen sich diesses dinges vertragen 
und vereyniget hetten. Das geschah an sanct Petersbergk zu ern Har- 
tunges hause vitzthumbs, do sie vielmal miteynander waren. Auch 
rurthe er herr Hermans haus Brotsagks, do sie auch miteynander waren. 
Auch sprach der vorgenante Guntzel, das sie zu Rudigers hause von 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. 1i. Theil. 255 


Kesselborn, Rudeloff und Giesseler Zigeler und die iunckern, die do 
vorgeschrieben seindt, und der iunge Syffart von Kesselborn dicke bey 
eynander waren. Er rurthe auch Iohan von Salveldt und mit namen 
Ludewigen Legatten seynen schwager, der do sprach vor widder Guntzeln, 
er wuste verwar, man woldte die iuden thotten. Do legten die iunckern, 
die vertrieben seindt und selbst gerümbt haben, rath an, mit namen 
hern Sigarts sohn Hase, Kuntze Yierdelingk, Sander, Kuntze Witzleben 
und die andern ire gesellen, die unser herrn wol wissen, Hermans 
sohn Teischeners mit etlichen in den handwercken, mit lobern, zichenern, 
mit Ioh. Linden, mit Stymmen von den fleischhawern, mit weyssgerbern 
und mit den andern mitheubtleuten und mit andern, die unser hern 
erschawen haben gnugk und noch erschawen mogen, die diese iunckern 
vorgenandt zu inen brachten mit gelobden und mit eyden, und sprachen, 
das der rath und die rethe die iuden schlahen wollten. Alleine so dicke 
sprachen und liessen kundigen, sie wollten die iuden schutzen und 
schirmen. Also gingen diesse dingk dar, do die kirchwartthe des nachtes 
verbott worden und des morgens vor das haus quamen zu den iuden- 
schlegern, der viel was, die nicht wusten, was sie thun soltten, dann 
sie woltten wehnen, das der rath die iuden schlahen woltte, do die 
tarsten also baldt von dem hause geweicht worden und auch etzliche 
ire dienere den iuden selber zutratten. Auch hatte Helwigk Goltschmidt 
widder Guntzeln geredt in dem thorme, das es Gott were geclaget, das 
Cunradt von Arnstatt do sehen soldt, ders gross geldt genossen hette, 
und auch vaste selbst getrieben, und sie darumb sterben soltten. Zum 
letzten bekant Guntzel, das Kuntz von Witzleuben inen in dem thorm 
underrichtte, do der rath zum ersten den Wissensehe an dem Lobancke, 
Raspinberger und die von den handtwerckern, die man zum ersten auf- 
hildt, die mit diesser sache bekummert waren, was also ausgegeben, 
wann sie der also viel trieben und gestockt hetten, das die gemeyn 
von den handtwercken und aus den virteln nicht gestadt hetten, so 
hetten sie die reichen leute alle zu hulffe genomen, und hetten dem 
rathe und den rethen ire ehre benomen und nidergeworffen, domit die 
gemeine vergangen were. Witzleben sprach auch zu derselbigen zeit 
in dem thorm widder Guntzeln, das er und seyne freunde und ire 
partheye vor nichts also gross besorge und gefahr hette, denn das der 
rath und die rethe und die inen gestanden, das gemeyne volck, das 
den schaden halff thun und auch die iuden halff zu thodt erschlahen, und 
den grossen gehorsam gegen den viern und gegen dem rathe brachen, das 
sie inen dasselbige auf das mol vergeben werden, auf das, das sie sich 
widder vereynen mochten und verbinden und dem rathe widder geborsam 
gemacht wurden; wan dan die vertracht bestunde, als sie vor gewest were, 
so wurden sie dan miteynander auf unsere freundt und auf die reichen 


256 Geschichtsquellen der Prov. Sachseti. 


leute fallen und wurden sie trucken, dassie es nun nicht mehr verwunden. 
Ander rede wart viel mit ihme geredt, und er redet auch viel widder, das 
man nicht alles hat mogen behaltten. Aber hieran leigt die grosse macht, 
wie die dauchten, meinten, die mit im haben geredt auch des tages, als 
man die iuden schlugk, do stunden die heubtleute zu Allen Heiligen mit 
iren bannyrn vor der kirchen, do kam er Hug der Lange geritten zu inen 
und sprach: Was stehet ir hie, ir soldt gehen hinden vor die Wallengassen 
und soldt verwaren, ob die iuden daselbst woltten hinaus lauffen, und soldt 
fast auf sie schlahen. Auch auf denselben tagk war er von dem rathe und 
den rethen geheissen.zu reden mit den iudenschlegern und sie zu bitten, 
das sie die dingk aufhaltten woltten bis so lange, das der rath und die 
rethe das geenden mochten mit besserem rathe. Darnach sprach er 
widder etlichen iudenschlegern: Rüstet euch, endet was ir zu enden 
habt, euch hindert hieran nymandt. Auch do dieselbigen bitt und rede 
von des raths und der rethe wegen geschach zu den iudenschlegern, 
das sie die dingk aufhaltten woltten, do sprach er Gunther Bocke zu 
den iudenschlegern: Ir sollet alle sprechen: Nevn. 

Helwigk Goltschmidt sprach, do er sterben soltt, do Iohan von 
Tromsdorff widder inen gesprochen hette, das viel leuthe in dem rathe 
und in den rethen weren, deu es lieb were, das man die iuden thotte, 
das er verwar wuste, das sie nymandt daran hindertte, dass sie es fro- 
lich angriffen. Auch sprach derselbige Helwigk, das es Gott geclaget 
were, das er sterben muste, dan seines thodes mochte derselbe Iohann 
am guthe wollen, das er lebete desto bass. 

Anno Domini M.CCC. XLIX., do Iohan Emchen die iudenschleger 
Sander von Schmira, Conradt Strantz, Titzel von Wissensehe der iunge 
an dem Lobancke, Apel von Goslar evn lober, Heinrich von Raspen- 
bergk, Titzel der frawen der Gotschalcken sohn, Merten Voilspergk, 
Apel von Bichlingen, Conradt Werners von Witzleuben sohn, Reynhart 
von Margkburk eyn zichener, Iohan von Geysmar eyn schrotter, Titzel 
ern Seghehart Hottermans sohn, Herman Hase, Apel von Halle, Conradt 
Vierdelingk, lohan Conradt von Bechstedt sohn, Henicke ern Heinerichs 
von Bechstedt sohn, der zu Gotha wonet, Conradt und Iohan von Madela 
gebruder zichener, Herman und Nicolaus Frechen vorm Loberthore. 
Heynerich von Tasdorf wollenweber, Iohan von Linde der iunge, Dith- 
mar Titzels von Elxleuben des wollenwebers sohn, Cunradt von Mol- 
haussen, Waldtwantzer auf der Langen stegen, Heinerich von Ostynriden, 
Heinerich von Schalcke, Iohan Styme vleischawer, Herman Nunneste 
schlosser, Nickel von Probesporn, Jacoff Semandt, Hebestreit, Conradt 
Windtheim der schmidt, Iohan Nickel genandt, Horigk genandt Oster- 
abent, Helffrich Arolldischen, Arnoldt Goltschmidt, eyner genandt 
Meldingk eyn lober und er lohan von Eckstetten sohn hinder eim 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 257 


rathe und den vieren eyne samelunge gemacht hatten, und diss zwischen 
eyner gemein und deme rathe zweigunge woltten gemacht haben, und 
sie mit iren vollisten wider des raths, der rethe und der handtwercke 
willen die iuden geschlagen haben, darumb dunckt unser herrn den 
rathe, die rethe und die handtwercke von der gemeyne auf ire eyde, 
das die vorgenante leute und ihre volleister ire trewe und iren eydt 
nicht bewarth haben, und haben eyntrechtigklichen dieselbigen von der 
stadt getrieben ewigklichen, also das sie bey dreyen meilen der stadt 
zu Erffurdt nicht nahen sollen. Wurden sie aber der ichter eyner be. 
griffen innerhalb der dreyer meilen, es ginge inen an irleben. Dieselbigen 
vorgenanten vertriebenen leuthe haben eyne rechte urfede trewen gelobt 
und geschworen zu den heilligen, stette und ganz zu haltten und da- 
rumb nymandts zuvordencken noch zubeschweren mit wortten noch 
mit wercken in keynerley weyse, alle argeliste ausgescheiden. 


1349. Juli 11. (1354. März 14.) 315. 


Gerlach, Erzbischof von Mainz, bekennt, dass er sich mit der Stadt 
Erfurt wegen Ermordung der Juden verglichen, ihr auch seinen 
Schutz und die Bestätigung ihrer Privilegien zugesichert und die 
Einwilligung des Mainzer. Domkapitels zu diesem Vertrage zu er- 
wirken versprochen habe. Durch ein angehängtes Transfix erklärt 
letzteres darauf am 14. März 1354, dass es mit dem Vertrage ein- 
verstanden sei. 


Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d. Zweite im Jahre 1354 hergestellte Ausfertigung 
der Urkunde, an der die Zustimmung des Domkapilels als Transfix durch 
den Pergamentstreifen des Siegels befestigt ist. Die erste Ausfertigung vom 
Jahre 1349, die bis auf einige Unterschiede in der Orthograhie mit jener 
übereinstimmt, auch daselbst. 

Würdtwein, Subs. dipl. I, S. 319. 

Juraczewsky, Gesch. d. Juden in. Erfurt, 8.81. 

Wir Gerlach, von Gots gnadin erczebischoff des heilgen stuls zu 
Mentze, erczecanceller des heilgen romschen richs obir dutsche lant 
bekennen und tun kunt allen luten, die dysen brieff sehent oder horint 
lesen, daz wir an gesehen hobin und ansehen manigvaltige und anneme 
dinste, dy die wysen bescheiden lute, die ratismeistere, die rete und 
die burgere gemeinlichen unsir stad zu Erforte unsirn vorfaren, ercze- 
bischoffen, und unsirm stiffte zu Mentze dicke und vil irboten und ge- 
tan habin und uns und deme selben unsirm stiffte nach irbiten und 
getun mogin alle tage, und habin durch yre gunst und fruntliche bete 
uff dy geschicht, die nuwelich zu Erforte an unsirn iuden gescheen 
ist, die gemenilichen daselbis vorgangin und libeloz worden sint, gencz- 
lichen und eynfeldiclichen mit gutem willen uff die egenannte unsir 
burgere gemeinlichen vorezigen, und vortzihen lutirlichen von unsir 

Geschichteg. d. Pr. 8. Erfart XXIV. 3. 17 


258 Geschichtsquellen der Prov: Sachsen. 


und unsirs stifftes wegin an dysem genwertigen brive, also daz wir oder 
nymand.von unsern wegen oder unsers stiftes dieselben unsre burgere ume 
die vorgenante geschicht nummir hinnefort mer zu dikeiner zyt bie eyn 
andir oder encziln ansprechen adir besweren sollin nach enwollin in keyner- 
leye wyz, alle argelist und geverde uzgescheiden, wan wir von den erbern 
Íuten Wilhelm von Sauweluheim, tumheren zu Mencze, Niklause pro- 
biste zu sanct Vietor dasselbis, unsir heymelichern, und die ouch von 
andern unsirn frunden wol und vollielich sin underwizet, daz die 
egenanten ratismeistere, die rete, dy fir von der gemeinde, die zu der 
zyt der vorgenanten unsir stad vormunder waren, an derselbin geschicht 
sich also bewyset und bewart habin, daz vu daz getruwelichen leit 
und wider waz, und hetten daz gerne geweret und gesturet, ab sye 
vor sie vor libes not daz getan mochten habin. Ouch in glicher wyz 
han wir vorzigen und vorczihen luttirlichen uff daz, ob die egenant 
unsir burgere mit eynandir adir entziln der vorgenannten geschicht, 
die an den iuden gescheen ist, icht genozzin habin, und ob yn von der- 
selbin iuden gute und von deme, daz sie gelazin habin, wie das genant 
Sy, icht gevallin adir worden ist adir were, und sundirlichen uff alle 
die gut, hove und hovestete, dy die selben iuden zu Erforte gelazin 
habin, wan die obgenannte unsre burgere sich in soliche wyz mit uns 
ume die genannte geschicht undirredit und sich von der stad wegen 
darin also trefflichen gesaczit habin, daz wir und unsir vorgenannt stifft 
der geschicht ane schaden bliben, als in den brieven, die dy dick ge- 
nannte unsre burgere von der stad wegin mit der stad ingesigel vor- 
sigelt uns darobir gegebin, vollicher ist beschriben. Wir verzihen 
oüch sunderlichen uff alle die schuld, in welchir wyse dy ist, dy die 
obgenannt unser burgere mit eynandir adir enczeln und yre besezsen 
lute, die in yren dorffern, gerichten und gebiten gesezsin sint, den 
dick genanten unsirn iuden in keynerleye wyse schuldig waren und 
schuldig sint bliben, und ab die selben unsir burgere derselben schult 
icht genizsen adir vortmer ingevordern mogin, daz ist unsir guter will, 
und wollen yn ane argelist, daz yn daz bliben, wol gunen, pfaffin und 
klostern, geistlich und werltlich, uzgenomen. Darubir wan die ob- 
genannt unsir burgere und die stad gutlichen und fruntlichen sich 
gen uns bewysen, daran sunderlichen, daz sie uns zu yrme rechten 
herren als eynen ertzbischoff zu Mencze williclichen und ‚eyntrechtig- 
lichen entpfangen habin und zugelazin und uns als eyme ertzbischoff 
zu Mentze und als sie andirn unsirn vorfaren bizher getan habin zu 
unsirm und unsirs stiffts rechtin getruwelichen dinen wollen, daz han 
wir angesehen und habin gelobit und globin yn offenlich an dyser schrifft, 
were, daz Got nicht enwolle, eb sie mit eynandir adir enczeln ymand, 
wer der were, beleidigete adir beswerte an libe adir an gute, daz 


Urkundenhuch der Stadt Erfurt. TI. Theil. 959 


wir sie dez vordedingen, vorantwerten und sie darwider schutzen und 
schirmen wollen und yn, so wir beste künnen und mogin, mit rate 
und mit hulfe darwider beholfin und bestendig sin getruwelichen ane 
allirleye argelist und widderrede. Ubir daz globen wir yn, den ege- 
nannten unsirn burgern, daz wir uns mit unsirn widersachen, und be- 
sundern mit ern Heinrich von Virnemburg, der etwann erezebischoff 
zu Mencze waz, mit Cunen von Falkenstein, der sich annemet, eyn 
| vormunder zu sine unsirs dickgenannten stiffts, nach mit vren helfern 
adir dinern nicht friden noch sünen wollen, wir enwollen tlie egenannten 
unsir burgere und die stad nemelichen darin nemen, nach keyne rich- 
tunge nach sune mit yn anghen adir nemen in keynerleye wyz, wir 
enwollin und sollin die obgenanten unsir burgere und die stad by allen 
dysen vorgeschriben riden und stucken gentzlichen behalden und be- 
stellin, daz die alle ane argelist stete und gantz und unforbruchlichen 
gehaldin werdin. Wir bekennen ouch, daz wir mit dysen vorbeschriben 
redin mit den obgenanten unsirn burgern und der stad ume alle zwey- 
tracht und ufloufte, und ob wir keynen unwillen wider sie biz her 
gehat hettin, gutlichen und fruntlichen vorsunet sin und vorrichtet, 
und daz wir sie als andere unsirs stifftes getruwen zu allen yren noten 
getruwelichen vortedingen, schuczen und schirmen wollen, und wir 
und ouch unsir pfaffheit die vorgenanten unsir burgere und die stad 
bie allen rechtin, eren und friheit, als sie die von aldir biz her bracht 
habin, sollen lazen bliben. Ouch globen wir den obgenannten unsirn 
burgern und der stad zu Erforte, wan und welchir zyt wir mit unsirn 
capitel vorsünet und eyntrechtig werdin, daz wir sie binnen sechs 
manden allir nehest darnach, als wir vorsunet und eintrechtig mit yn 
werden, darzu stellen und halden wollin und sollin, daz sie alle dyse 
vorgeschriben stucke und artikel stede und gancz haldin und des yre 
brieve mit yres capitels insigel vorsigelt gebin sollin ane allirleye argelist 
und geverde. Mochten abir wir by den vorgenanten sechs manden yn 
die brieve nicht geschicken noch dez geendin, so ist unsir gutir. wille, 
daz die egenannte unsir burger und die stad die hundert maıch gulde, 
die sie uns alle iar von der vorgenanten iuden wegin rechin und gebin 
sollin, als lange behalden und inne habin, biz daz wir yn unsirs vor- 
genanten capitels briefe und insigel geschieken, als vorhin ist begriffen. 
Und wan abir wir daz geschicken und geentin, so solden sie uns die- 
selben gulde und ouch, ab der von der sache wegin icht vorsezsin und 
nicht beczalt were, genczlichin und gutlichen gebin und geldin an 
hindirnisse und widerride. Alle dyse vorgeschriben stucke und artikele 
habin wir gelobit und globin in guten truwen stete und gancz unfor- 
bruchelichin zu haldene, und haben dez zu merer sichirkeit den dicke 
genanten unsirn burgern und der stad dysen: brieff mit unsirm grossem 
17* 


260 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


ingesigel vorsigelt darubir gegebin. Daz ist gescheen nach Cristus ge- 
burten uff den sunabent vor sankt Margareten dage, do man zalte dru- 
czenhundert in deme nun und vierzigesten iare. 

Und wir, daz capitel gemeinlich dez vorgenanten stifftes zu Mentze, 
bekennen offenlichen an dysem brieffe, daz wir unsirn guden willen 
und verhengnizse gegebin han und gebin zu allen den vorgeschriben 
artikeln und stucken, die in unsirs obgenanten herren, herrn Gerlachs, 
ertzbischoffs zü Mentze, briefe begriffen sint, da wir dysen brieff an- 
gehangen haben. Dez zu urkunde und gezugnisze han wir den ege- 
nanten burgern der stad zu Erforte dysen unsern brieff besigelt mit 
unserm insigell. Gebin zu Mentze da man zalte nach Cristus geburten 
druczenhundert iar und darnach in deme vierundfunfezigsten iare an 
deme nehesten fritage nach dem suntage als man sang reminiscere. 


1349. Juli 11. 316. 


Der Rat zu Erfurt bekennt, dass er infolge des kaiserlichen Befehls 
den Ergbischof Gerlach als rechtmässigen Inhaber des mainzischen 
Stuhles anerkamnt und sich zugleich mit demselben wegen der Er- 
mordung der Juden gütlich vertragen habe. 

Abschrift aus dem 14. Jahrhundert im E.A. 

Falkenstein, Hist, ron Erfurt, S. 231. 

Jaraczewsky, Gesch. der Juden in Erfurt, 8.83. 

Wir Hug der Lange, Iohans von Drivorte, Harthung von Gotha, 
Iohans von Utinsberg ratismeistere, Heinrich von Tenstete, Heinrich 
von der Sachsa, Harthunge ern Bruns, Conrad von Nuseze, Ticzel 
von Herversleiben, Ludewig Spange, Conrad von Lengenfeld, Herman 
von Backenleiben, lohans Küne von Butstete, Herman Greypher, Iohans 
von Lybenstete, Mertin von Müchele, Heinrich von Remde, Cuurad 
von Hamerstete, Heinrich von Helderungen, Bertolt von Oberingen, 
Iohans Mondener, Iohans von Wymar, Harthung von Hottinstete, Bertolt 
von Lutenberg der rat, Heinrich von Sultze, Dietmar von Munre, Lude- 
wig von Gutinshusen und Friederich von Tieffentale die vier von der 
gemeyne und die burgere gemeyniclichen der stat zcu Erforte bekennen 
uffinlichen und tun kundt allen luten, die diesen brieff sehen oder horen 
lesin, daz wir von deme allirdurchluchtegesten fursten unde herren, 
hern Karle, romyschen koninge unde konig zu Behemen, und andern 
fursten, herren, steden und von guten phaffen, geistlich und werltlich, 
volliglich underwyset und underrichtet sin, daz wir dem ersamen herren, 
hern Heinrich von Vyrneburg, der etwanne erczebischof zu Mencze 
was, vorbaz me met keynen dingen oder mit keynen sachen vorbunden, 
gehorsam odir undirtenig nicht sy sollen als eyme erczebischofe zu 
Mencze, wan en unser heiliger vater der babist met rate siner cardinale 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 261 


unde syner bebistlichin gewalt met rechten orteilen von dem erczebistum 
entsaczt hat, als er schribet an sinen briven, die wir nüwelich darubir 
habin gesen und gehoren lese, und daz wir unde alle die, die dem 
stifte zeu Mencze zugehoren, vorbaz me gehorsam und undirtenig sollen 
sin deme erwerdigen in Got vatere herrn Gerlache, erczebischofe zu 
Mencze, und den derselbir unsir beiliger vater der babist an des vor- 
genanten herren Heinrich von Virneburg stad zu eyme erczebischof 
gegeben und gemacht had, unde sint demmale, daz der egenante unser 
herre, her Gerlach, von den erbern luden, hern Wyllehelm von Sauweln- 
heym, tumherren zu Mencze, herrn Niclaus, prabist zu sende Viktore 
daselbis, synen heymelichen, und ouch von andern sinen frunden gencz- 
lieh und vollicligh underwiset yst, daz uns den ratismeystern, deme 
rate, den reten, den vieren von der gemeyne der stad zu Erforte, die 
zu der zyt der stad vormunden waren, getruwelich leyt was und leyt ist, 
als wir uns volliglichin darane bewiset han und noch bewisen alle tage, 
daz die iuden zu Erfurte by uns irslagen und vorbrant worden; daz 
hat der egenante herre anegeseen und had von siner und sins stiftes 
wegen off dieselbin geschichte, die an den iuden gescheen ist, uf uns 
und alle die, die uns und die stad anegehoren, uf alle ansprache vor- 
czihen, die er uf uns und sie darumme gehaben mochte, Ouch had 
der vorgenante her Gerlach gnediclichin vorczegen uf alle daz güd, daz 
uns und der stad von derselbin geschichte worden yst, wie daz genant 
sy oder welcherley daz were. Ubir daz hat her ouch gutlichin vor- 
czehen uf die schult, die wir und die lude, die uns und der stad zu- 
gehorent, den vorgenanten iuden schuldig sin blebin, phaffen und 
clostern, gevstlich und werltlich, uzgenomen, also daz er odir nymand 
von siner oder sines stiftes wegen dieselbin schult an uns adir an 
unsir stad adir an den unsern nummer geforderen sal odir darumme 
ane gesprechin in keynerley wyse, als in den bryven, die derselbe 
unsir herre darubir gegebin hat, volliglich ist geschrebin. Darumıne 
wan nu der egenante unser herre uns und der stad die gnade und 
fruntschaft williglich getan hat, so haben wir ouch uns fruntlich ome 
und sime stifte bewyset, als wir mogelichen und billichen tun sollen, 
und sunderlich, daz alle ding deste fruntlichir und gutlicher zewuschen 
unserme obgenanten herren, sime stifte und uns bliben und besten 
mogen, so haben wir globit und globen jin desem selben bryve, daz 
wir yme, sime nachkomen und sime stifte den fryen zcins, den dye 
iuden gabin, do sye lebeten und schuldig waren zu gebene eyme ercze- 
bischofe zu Meneze und syme stifte von den hoven, dye derselben 
iuden warin und daz sye ane daz frye gescriben warin, daz wir den 
vorbaz mer von der stad wegin richin und geben sollin und wollin 
mit allen den rechtin, dye der stift von alder darane gehabt hat. Und 


262 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


mit namen ist geschriben und geredt, abe wir der vorgenanten hove 
adir der keynen vorbazmer verkouften cristinludin adir iudin, daz unsir 
vorgenanter herre, sine nachkomen und sin stift von des koufes wegin, 
ab her geschee, davone nemen sollen als von andirn fryen guten, dye 
zü Erford vorkouft werdin. Ouch han wir ane gesehen, daz unsir vor- 
genanter herre von Mencze und sin stift an denselben iuden, da sye 
lebeten, alle iar hundert marg silbergeyldis hattin und daz deme stifte 
schedelich . were, ab her daz vorliesen solde, und sin des mit unserme 
obgenanten herren und sinen heymelichin, die des wole moge und 
macht hatten, von syme und sines stiftes wegen gutlichin und frunt- 
lichin ubirkomen, daz wir und unser nachkomen von der stad wegen 
zu Erforte unsirm vorgenanten herren globit habin und globin óme, 
sinen nachkomen und sime stifte an dysir schrift, daz wir on die vor- 
genanten hundirt marg silbers geldis alle iar richen sullen unde wollen 
uff sende Mertins tag, als sie die vorgenanten iuden phlagin zcu geben. 
ane hindernisse, argelist und geverde also bescheidenlich und myt 
solchir underrede, wer iz, daz hirnach andir iuden by uns zcu Erforte 
wider quemen und wonhaft wurden, und der also vil also riche unde 
mechtig würden, daz sie die vorgenanten hundert marg silbergeldis eyme 
erczebischofe wole gegeben unde gerichten mochten, so sullen dieselbin 
iuden die hundert marg lotiges silbers geldis alle iar richten und geben, unde 
solden danne wir und die stad zue Erfürte derselbin guldo vortmer ledig und 
los syn, allirley argelist uzgescheiden. Ez salouch unsir herre, sin nach- 
komen unde sin stift, ab iuden by uns wedir sedelhaft wurden, ubir dieselbin 
iuden geistliche unde werntlich gerichte haben unde halden und die schuren 
und schermin, und dieselbiu solden ouch der stad burden uns helfen tragen, 
als iz von aldir her komen ist. Ouch sollen wir dem genanten unserm herren 
williglichen und gerne dienen zu allem irme rechten und en unde syne 
phaffeit by allen iren rechten, eren unde fryheiden, als sie von aldir 
biz here bracht habin, ouch sollen lazin bliben. Alle dise vorgeschreben 
stucke und artikel habin wir globit unde globin in guden truwen stede 
unde gancz unde unvorbruchlichin zu haldene, und haben des zu 
merer sicherheid dem dickegenantin unsirm herren und sime stifte 
disen brief met der stad zu Erfurte ingesigel vorsegilt darubir gegeben. 
Daz ist geschehen nach Christi geburten dryczehen hundert iare in dem 
nün und virezigisten iare uff den sunnabent vor sente Margareten tage. 


1949. Juli 11. ol. 


Gerlach, Erzbischof von Mainz, verspricht der Stadt Erfurt, dahin 
£u wirken, dass der ubgesetzte Erzbischof Heinrich die Verschreibung 
über die 500 Mark Pachtgeld von Münze und Schlägeschate heruus- 
gebe oder doch durauf verzichte, nachdem er selbst in dessen Rechte 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. 1I. Theil. "263 


eingetreten. Wegen des Schreibers am weltlichen Gericht in Erfurt 
- Soll. es bei alter Gewohnheit bleiben. 
Or. mit zerbr. S. im Kgl. St. A. zu M. 

Wir Gerlach, von Gotis gnadin erczebischof des heiligin stulis zu 
Mencze, erczkanzeler des heiligin romeschin richis obir dutsche lant, 
bekennen und tun kunt allen !utiu, die disen brif sehen adir horin 
lesin, wan die erbern lute Wilhelm von Sauwelnheim, tumherre zu 
Mencze, und Niklaus, prabist zu sancte Viktore daselbins, unse heime- 
lichere, uns volliclichir undirwisit habin, daz die erbern lute .. die 
ratismeistere, .. die rete und .. die burgere gemeinlichin unsir stat zu 
Erforte deme ersamen manne ern Henrich von Virneburg, unserm vor- 
varen, von der moncze und slegeschacze zu Erforte fumfhundirt pphunt 
Erfortscher pphenninge all iar zu gebene schuldig waren und bis her 
gegebin habin, als in den briven, die sie yme darubir habin gegebin, 
ist beschrebin, und wan unsir heiliger vatir der babist den egenantin 
ern Henrich von Virneburg von deme erczebischtum zu Mencze von 
redelichin sachin entsazt und uns an sine stat gesazt hat, und die 
vorgenante unse burgere und di stat zu Erforte uns die egenantin 
moncze und slegeschacz ingeandwertit und uns mit deme nucze, der 
darane gevellit, ddtane bracht habin, darumme haben wir globit und 
globin yn an diser schrift, ab der egenante er Henrich von Virneburg 
die obgenantin unse burgere alle adir encziln umme die vorgeschrebin 
fumfhundirt phunt geldis ansprechen adir beswerin wolde, daz wir sie 
des vorteidingen und vortantwertin wollin und sollin ane argelist. 
Ouch enwollin nach ensollin wir mit deme selbin ern Henrich von 
Virneburg keine berichtunge adir süne nicht ane gehen noch machin, 
wir enwollin daz also bestellin, daz her den vorgenantin unsern burgern 
und der stat yren egenantin brif obir die fumfhundirt phunt geldis 
widir antwertin und gebin solle. Were abir, daz her yn den brif von 
redelichin sachin nicht wedir geschicken mochte, wie daz were, so wollin 
und solliin wir daz also bestellin, daz her sie der fumfhundirt phunde 
geldis, yme vortmer zu geldene, los und ledig genczlichin sage und sinen 
uffen brif yn darubir gebe, alle argelist und geverde uzgescheidin. 
Ouch umme den schriber unsirs werltlichin gerichtis zu Erforte ist ys 
also begriffen und geredit, daz daz in gütir gedult also vore alle die 
czit und also lange wir lebin bestehen und bliben sal, unsir, unsirs 
nochkomen, unsirs stiftis und ouch unsir vorgenantin burgere rechtin 
unvorlustig. Der selbir schriber sal unserm provisor an unse stat, als 
biz her gewonlich ist gewesit, swerin und globin. Alle dise vorge- 
schrebin rede haben wir globit und globin in guten truwen stete und 
gancz zu haldene ane argelist, und dez zu eyıne orkunde habin wir 
den dicke genantin unsirn burgern unsir stat czu Erforte diesen brif 


264 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


mit unsirm insigel vorsigelt darubir gegebin. Nach Christi geburten uf 
den sunabint vor sankte Margareten tage, dü man czalte driczenhundirt 
in deme nun und virczigisten iare. 


1349. Juli 11. 918. 
Gerlach, Erzbischof von Mainz, erteilt der Stadt Erfurt das Privi- 
legium, dass ihre Bürger nicht vor ein auswärtiges Gericht. gezogen 
werden sollen. 

Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d. 

Lünig, Deutsches Reichsarchir, l.c. S. 445. 
Würdtwein, Subs. dipl. VI, S. 318. 
Falkenstein, Hist. von. Erfurt, S. 230. 

Gerlacus, Dei gratia sancte Maguntine sedis archiepiscopus, sacri 
imperii per Germaniam archicancellarius, viris prudentibus et discretis 
magistris consulum, consulibus totique universitati civitatis Erfordensis 
fidelibus suis dilectis gratiam suam et omne bonum. Vobis concedimus 
et ex causis rationabilibus nos ad hoc moventibus presentibus indul- 
gemus, quatenus extra civitatem Erfordensem trahi per aliquos nobis 
subiectos iudices non possitis, sed qui contra vos aut vestros com- 
muniter vel divisim in iure experiri voluerit, adeat providum Theoderi- 
cum Marschaleum de Goszerstete, provisorem allod# nostri Erfordensis, 
ecclesie s. Severi Erfordensis canonicum, quem in hac parte, et etiam 
de quo vos aut vestri similiter conqueri volueritis, pro iudice deputamus 
et ei committimus, ut in causis illis per se vel per alium, ut iustum 
fuerit, auctoritate nostra procedat ecclesiasticam per censuram. Testes 
quoque, qui nominati fuerint, si se gratia, odio vel timore subtraxerint, 
censura consimili cogat veritati testimonium perhibere, inhibentes etiam 
omnibus et singulis plebanis capellarum seu ecclesiarum rectoribus 
nobis subiectis, ne aliqua mandata vel litteras contra predictam nostram 
concessionem quorumcunque nobis subiectorum iudicum recipiant, vel 
quomodolibet exequantur. Nos enim, si secus a quoquam contra has 
nostram concessionem et inhibitionem attemptatum fuerit, decernimus 
irritum et inane. Datum sabbato proximo ante diem bte. Margarethe 
virginis anno Domini M. CCC. XL. nono. 


1349. Juli 11. 319. 
Gerlach, Erzbischof von Mainz, bestätigt der Stadt Erfurt die 
von seinen Vorfahren erhaltenen Privilegien. 

Ingrossuturbuch des Eristiftes Mainz III., S. 307, im Kogl. Kreisarchiv zu 
Würzburg. 
Falkenstein, Hist. von Erfurt, S. 229 u. S. 282, 
Nos Gerlacus etc.! prudentibus viris magistris consulum, consuli- 
bus totique universitati civitatis nostre Erffurdensis fidelibus suis di- 


lectis gratiam suam et omne bonum. Merita nostrorum obsequia fide- 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 265 


lium non solum amplianda sunt premiis sed gratiosis beneficiis deco- 
randa, ut, sicut ipsos devotionis serenitas ornat interius, sic modo favore 
se gaudeat exterius decorare adornandos. Igitur attendentes devocionis 
et fidei vestre puritatem ac grata ac accepta servicia, hactenus nobis et 
ecclesie nostre Maguntine exhibita, et, utcredimus, in futurum exhibenda, 
quidquid a predecessoribus nostris, archiepiscopis Moguntinis, omnibus 
vel quibuscunque temporibus eorundem habuistis non minuere sed 
pocius adaugere volentes, omnes libertates, litteras, gracias et indul- 
gencias ab ipsis predecessoribus nostris archiepiscopis Moguntinis vobis 
et universitati vestre datas et concessas, sicut provide facte sunt, pre- 
sentibus confirmamus, iure nostro et ecclesie Moguntine ac cleri nostri 
in omnibus semper salvo. In cuius rei testimonium sigillum nostrum 
presentibus est appensum. Datum sabbatho ante diem b. Margarethe 
virginis anno Domini M? CCC° XLIX°. 
1 So in der Hds. 


1349. Juli 11. 320. 


Gerlach, Erzbischof von Mainz, verspricht dem Rat von Erfurt, 
so lange er lebe, kein Bündnis eingehen zw wollen, ohne die Stadt 
Erfurt darın einguschliessen. 
Ingrossaturbuch des Erzstiftes Mainz IIL, S.11, im K: gl Kreisarchiv zu 
Würzburg. 

Wir Gerlach etc. 1 bekennen und thun kunth allen luthen, die dise 
brieve sehent oder horent lesen, alleyn wir alleczeyt die wysen be- 
scheyden lute, die ratismeister, die rede und die burger gemeinlichen 
unser statt zu Erffordte zu irem rechtin getruwelichen und gerne ver- 
teidingen, schuczen und schirmen als ander unsirs stifftes getruwen 
und undirtan, doch haben wir in durch sunderlichen gunst und frunt- 
schaft, dye wir zu in tragen, die gnade gethan und thun an diser schrift, 
das wir mit nymande, wer der sy, in keynerley verbuntnisse, frunt- 
schaft oder eynunge machen noch angeen wollen alle dy zyt und als 
lange wir lebin, wir ensullen und enwullen dieselbin unser burger und 
die stat zu Erffurte by namen und sunderlichen darzu nemen. Und 
das wir dese rede stede und veste halden sullen und wollen unver- 
bruchelichen, des haben wir globet und globen in guten truwen ane 
argelist in disem brive, den wir in mit unserm ingesigel versigelt darubir 
han gegeben. Datum sabbato ante Margarethe anno MCCCXLIX. 

I So in der Hds. 


1349. Juli 11. 321. 


Gerlach, Erzbischof von Maimz, giebt der Stadt Erfurt das Privi- 
legium, dass sie ohne sein Wissen und ohne seinen Befehl nicht 


266 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen 


“mit dem Inderdikt belegt werden solle, und dass die Bürger und 
Bauern an Festtagen, ausgenommen die hohen Veste, dringende 
und erlaubte Arbeiten verrichten dürfen. 

Or. im Kgl.St. A. zu M. Sd 

Würdtwem, Dioc. Mag. in archid. distincta XI, S. 245. | 
Gerlacus, Dei gratia s. Maguntine sedis archiepiscopus, saori imperii 
per Germaniam archicancellarius, cupientes fideles dilectos nostros cites 
Erfordenses, qui nostris ubilibet pre cunctis aliis intendunt servitiis 
et ad bonum statum terre Thuringie indesinenter laborant, honorare 
pre ceteris prerogativa et gratia speciali, ipsis indulgemus, ut a nullo 
ludice nobis subiecto, ordinario vel delegato, ex nunc in antea predicta 
eivitas nostra Erfordensis possit ex causa aliqua interdici sine scitu et 
mandato nostro speciali, hoc adiecto, si quem nobilem vel alium, cuius- 
cunque conditionis existat, in cuius presentia auctoritate iudicum quo- 
rumcunque nobis subiectorum cessatio divinorum et interdictum essent 
observanda, ad predictam civitatem Erfordensem pro utilitate eius et 
terre Thuringie per cives ipsos vocari seu conduci continget, quod 
huiusmodi cessatio et interdictum in illa parrochia, in qua hospicium 
seu reeeptaculum obtinet, dumtaxat observetur, ipso, qui causam inter- 
dicto vel cessationi dederit, ibidem sine dolo et fraude penitus commo- 
rante, in aliis etiam parrochiis civitatis predicte huiusmodi cessationis 
et interdicti sententias et effectus earum quoad premissa duximus 
suspendendum. "Volumus insuper, quod incole civitatis Erfordensis et 
homines, predictis nostris civibus attinentes, feriatis diebus, preterquam 
in summis festivitatibus, tempore necessitatis insistere valeant laboribus 
licitis et honestis, presertim ubi negligentia laboris huiusmodi esset 
perieulum allatura, propter quod etiam iudices nobis subiecti ipsos im- 
petere non debent aliqualiter vel gravare, hoc nostro indulto in pre- 
missis et quolibet premissorum usque ad nostre voluntatis beneplacitum 
duraturo. Datum sabbato proximo ante diem b. Margarete virginis 

anno Domini M. CCC. XL nono. 


1949. August 8. 922. 
Das Kloster Ilmen überweist der Stadt Erfurt 5 Schillinge und 
4 Hühner jährlichen Zinses von einem Hof zu Stolternheim. 
Or. mit 2 S. im Kgl. St. A. zu M. 

Wir Heiurich der probist, Mechthilt die ebtisschen, Sophia die 
‚priorin und der konvent gemeine der heiligin samnunge des klosters ze 
Ilmene bekennen uffelich an dyesem geinwertigen briefe, das wir ein- 
trechtlichin gegebin habin und gebin an diesem briefe den wisen und 
den erbern mannen den ratismeistern und dem rate ze Erforte vumf 
schillinge Erforzcer phfenge und fier honre, die man uns gab zü cinse 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 267 


alle ierlich von eim hofe, der da lyt ze Stuternheim, den besessin habt 
TED ^ weiber, der in den cins sal eweklichin gebe, darumb das sie 
willeclichin uns gegunst habin, das wir ein hof, der da lyt an unsem 
vorwerke ze Sthuternheim, zü Albrechte von Someringin und zu sime 
geswisterde gekouft habin. Wir schullen ouch den ratismeistern und 
dem rate den vorgenanten denselbin cins gebim alle ierlich, den Albercht 
von Someringen und sin geswisterde von demselbin hofe in vore habin 
gegebin. Das diese rede stete und gancz blibe, also das wir und alle 
. unse nochkomelinge den  vorgenanten cins nimmer angesprechin noch 
gehindern, des hab wir unsers prébistis insigil und unsers konventis 
der vorgenanten an diesen brief gehangin zu eime bekentnisse alle 
diser vorgeserebin rede. Des sint gezcige Schillingstaid der voyt ze 
Sthuternheim, Hans Isener, Lutolf Wolf von Ilmene, der da ein bürger 
ze Erforte ist, Herman von Orlamunde unse diener und ander vrome 
Ivte, den da zcu geloubene ist. Gegebin drizcenhundert iar in dem 
nuenundfirzcegisten. iare nach Gotis geburthen an sant Cyriaci tage des 
merterers. 
' * So im Or. 


1349. September 12. | 838. 
Theodericus de Phertyngisleyben, opidanus Erfordensis, Eylika eius 
uxor et Iutta filia verkaufen dem Dekan Ludwig und. dem Capitel der 
Severikirche in Erfurt unam curiam habitabilem et aream, ab illis 
de Baldestete in feudum procedentem, iuxta eandem curiam sitam 
und 3 Hufen zu Phertigysleiben (Pferdingsleben) für 60 Mark 
Silber Erfurter Gewichtes. Von den Ilufen und Höfen 'erbzinsen 
die genannte Curie und 3], Hufe den Brüdern vom deutschen Hause 
in Varila (Vargula) jährlich !|, Pfund Wachs; eine halbe Hufe 
dem Neuwerkkloster in Erfurt 5 Schillinge, 1|, Hufe dem Kloster 
Hersfeld je 14 Pfennige zu Palmarum und Michaelis und 1], Frucht 
Gothensis mensure paula minus, que vulgariter dicitur Stuz, !/s 
Viertelhufe dem Kloster Reynhartsborn 10 Lfennige, eim Acker 
dem Priester Ortwin, genannt Vidue, ein Fastnachtshuhn, die übrigen 
5 Hufen sind Eigengut der Verkäufer. Die Frau Eilika bekennt 
noch besonders: quod predicta bona vendita michi non sunt aut 
fuerunt aliquo tempore in toto vel in parte in donationem propter 
nuptias seu dotalicium, quod vulgariter liepgedinge dicitur, assignata. 
Es siegelt der Dekan des Marienstifies, da die Verkäufer kein 
eigenes Siegel haben. 


Datum anno Domini M. CCC, XLIX. pridie Idus Septembris. 
Or. im D. A. S.d. 


268 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1349. September. 17. 924. 


Nos Conradus von der Aldenkerchen una cum Adelheyde uxore 
nostra legitima, Iohanne, Bertholdo, Wachsmodo, Rudigero nostris 
filis et Brunone fratre nostro verkaufen !;, Hufe terre arabilis, 
qui continet sexaginta agros agrorum communium vel parvulorum, 
in campis ville Howetal illius mansi, qui dicitur dy breyte hufe, die 
von "Theodericus und Bertoldus vicedomini in Appoldia zu Lehen 
geht, dem Priester Theodericus de Brampach für 161/, Mark lötigen 
Sübers Erfurter Gewichtes. Die Zinsen von der Hufe sollen dem 
genannten Priester für seine Lebenszeit gereicht werden, nach seinem 
Tode aber zur Errichtung einer Vikarie in honorem s. Nycolai in 
der Kirche s. Wiperti 24 Brembach verwende werden. Die Ver- 
käufer, namentlich Frau Adelheyd, zu deren Morgengabe die 
halbe Hufe gehörte, verzichten ausdrücklich auf alle Ansprüche, 
namentlich auf alle Mittel, wodurch der Verkauf wieder rückgängig 
gemacht werden könnte. 


Testes: dominus Theodericus vicedominus, dominus Bertoldus frater 
eius, dominus Hartungus Stange prepositus in Hustorf, Albertus de 
Flurstete, Heynemannus de Butstete, Henricus Trummesdorf, Henricus 
Schotesak, Theodericus Kolbe. Datum anno Domini M. CCC. XLIX. in 
die s. Lamperti. 

Or. mit d. S, im Kgl. St. A. zu M. 


Die obengenannte Vikarie wurde 1352 geweiht; 1355 wurde Hermann von Blunken- 
burg als Vikar präsentiert und 1367 schenkte Graf Hermann von Orlamünde dem 
^ Altar einen Hof daselbst. Die betr. Urkunden im Kgl. St. A. zu M. 


1349. September 17. 92D. 


Theodericus et Bertoldus fratres, vicedomini in Appoldia, bekennen, 
dass ihr Vasall Conrad von der Aldenkerchen und Adelheyd dessen 
Frau !|; Hufe zu Howetal an den Priester Theodericus de Bram- 
pach für 16 Mark Silber verkauft haben, und geben zu dem Ver- 
kauf ihre Einwilligung. 


Testes: dominus Hartungus prepositus in Hustorf, dominus Hart- 
mannus plebanus in Albrechtisleyben, dominus Henricus de Rusteleyben, 
plebanus in Elrisleyben, dominus Henricus plebanus in Pfulsborn, 
Albertus Dafhirstete, Heynemannus de Butstete, Henricus de Trummes- 
dorf. Datum anno Domini M. CCC. XLIX. in die s. Lamberti. 

Or. mit 2 S. im Kgl. St. A. zu M. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil, 269 


1349. September 25. 326. 


Albrecht und Friedrich, Herren au Heldrungen, verbünden sich 
auf 8 Jahre mit der Stadt Erfurt. 
Or. mit 2S. im Kgl. St, A. zu M, 


Wir Albrecht unde Frederich gebrudere, herrin zu Helderungin, be- 
kennen uffinlichin an desim keginwertigin brive unde thun kunt allin 
den, die on sehin oder horin lesin, daz wir helfe wollin und sullin den 
erbern lutin den bürgern unde der stad zu Erforte zu allin yrin notin, 
wanne und zu welchir zyt sie wollin unde des bedorfin, zu Doringin 
in dem lande mit sechs mannen mit helmen .unde mit fir rynnern 
wol geczugetir lute uf allir menlichin, nymandt uzgenomen, von desir 
czit biz uf sente Mychahelis tag, der schirst komt, unde darnach achte 
gancze iar, die allir nest nach eynandir volgin, ane argelist. Ouch sal 
unse hüz Heldrungin dieselbin ezit unsir hulfe den borgern unde der 
stad zu Erforte uffin sie, yrin fygendin daruf unde darabe schadin zu 
thunde, wanne unde wie on daz allir gefuglich ist ane argelist. Ouch 
wollin unde sullin wir den egenanten bürgern und der stad zu Erforte 
derselbin unsir hulfe bynnen der vorgeschrebin czit nummer abegesten 
in icheyne wiz, alle argelist uzgescheydin. Darubir ist geredit, were, 
daz wir an unserm vorgenanten huse oder die egenanten borgere an 
yrin dynern, die sie daruffe hettin, schadin nemen, welche wiz daz 
gesche, dez God nicht inwolle, den schadin sal unsir iclich selbir tragin. 
Ladin ouch uns die obgenanten bürgere zu irre hulfe, so sullin unde 
wollen wir mit den vorgeschrebin unsern lutin, so wir allir schirst 
mogin, komen ane argelist Und wanne wir danne mit unsirn lutin 
also komen sint, so sullin sie uns und denselbin unsern lutin gebin 
brot, byr, küchenspise, futir, hufslag unde nicht pfantlosunge. Gesche 
ouch, daz wir mit den fygindin uf dem felde zusamene quemen, da unse 
unde der vorgenanten borgere dynere mete werin, und neme man da 
fromen, welche wiz daz were, den fromen sal man teylin nach manczal 
der lute, die wir bedirsyt uf dem felde habin. Aber schadin sal unsir 
iclich selbin tragin, wie her den enpfet. Ubir daz ist begryffin sundir- 
lichin, worden wir von ymande anegesprochin, odir spreche wir ymandin 
an, deme sulle wir recht thun unde von ome recht nemen, als de stat 
zu Erforte recht dunkit, an deme daz recht sten sal, ane argelist. Alle dese 
vorgeschrebin rede habe wir globit in gutin truwin und gesworn zu den 
heyligin stete und gancz zu haldene alle argelist unde geverde uzgeslazzin. 
Unde des zu grosir vestenunge habe wir den dickegenannten borgern 
und der stad zu Erforte desin bryf mit unsern insegeln vorsegilt darubir 
gegébin. Nach Cristi gebürte, do man czalte driezenhundirt yar in deme 
nun unde firczigisten yare an deme nestin fritage nach sente Mauricii tage. 


270 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1349. November 20. 954. 
Gerlach, Erzbischof von Mainz, quittiert dem Rat zu Erfurt über 
den Empfang von 100 Mark Judensteuer. 

Or. mit S. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Gerlach, von Godes gnaden erczebyschöf des heilgen stules zcü 
Mentze, bekennen uffinliche an disme keinwerdigen brive und dün 
künt allen luten, dy on sehent odir horint lesin, daz d$ wisen bescheiden 
lüte, dye ratismeistere, der raid, df .. viere von der gemeinde und 
dye .. burgere unser stad zcü Erforte, unsir liebin getruwen, hundirt 
marg lotiges silbers Erforthes gewichtes, dy si uns und unsirme stifte 
alle iar uf sente Martins tag schuldig sint zcü gebinde von der iuden 
wegin, den erbern luten Wilhelmen von Sauwilnheym, dumherrin zcü 
Mencze, Nyclausen prabist zcü sante Viktore daselbins, unsirn heme-: 
licheren, und Dytherichen Marschalke provisor unsers vorwerkes zcü 
Erforte von unser wegen gutliche gegeben und vollentliche bezalt hant, 
und der vorgenanten hundirt marke sagen wir unse obgenanten burgere 
und dye stad zcü Erforte qüyt, ledig und los. Und des zcü orkunde 
und geczügnisse habin wir on disen brif gegebin, versegelt mit unserme 
insegel, da man zcalte nach Cristus gebürte driczenhundirt nununde- 
vierczig iar an dem frytage nach sante Elsebeten tage. 


1349. November 20. 928. 


Wilhelm von Sauwilnheym, dumherre zcü Mentze, Nycolaus pra- 
bist zcü sante Viktore daselbins und Thiterich Marschalk, provisor 
‚des vorwerkes zcü Erforte, heymelichere des Erzbischofs Gerlach, 
quittieren ebenfalls über den Empfang der 100 Mark Judensteuer. 
Jahr und Tag wie in voriger Urkunde Nr. 327. 

Or. mit 3 besch. S. im Kgl. St. A. zu M. 


1349. November 30. 329, 


Eckebrecht von Nordhusen und Rudolph Vitzthum, Bürger zu 
Erfurt, resignieren in die llünde des Ritters Jan Stranz die von 
iun. zu Lehen gehenden 3'|, Hufen und 61, Malter Fruchtzinsen 
zu Gambstedte zu Gunsten der von ihnen gestifieten Vikarie ss. trium 
regum in der Pfarrkirche s. Georgii zu Erfurt und des derzeitigen 
Besitzers ern Heinrich ern Bruns von Creutzburg. 


Gegeben 1349 am: Andreastage. 
Probsteiliches Vikarienbuch im D. A. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 271 
1349. December 16. | E | 330. 


Iohannes de Vipeche, der Sohn weiland Theoderici de 's. Mar- 
garethen-Vipeche, genehmigt lehenherrlich, dass Theoderich Ratsack, 
" wohnhaft zu Lewenhobitsvipeche !/, Hufe Artlandes daselbst an 
Iohann Schenke, Priester, und Nycolaus von Albrechsleyben, seinen 
Bruder, Bürger zu Erfurt, zur Stiftung einer Vikarie (in der 
Kapelle des Rathauses zu Erfurt) verkauft hat, indem er zu- 
gleich auf die 1, Hufe gänzlich verzichtet. | 
Testes: Theodericus et Fridericus fratres de Gutinshusin, Iohannes 
de Eylbrechstgehoven, Heinricus de Albrechsleybin, Hermannus Schenke 
cives Erfordenses, Hermannüs de Utenshusen et filius eius Heinricus, 
Bertoldus Vornkunnin, Conradus de Kalteborn, incole in Vipeche. Datum 
anno Domini M. CCC. XLIX. feria IV. ante diem b. Thome. 
Or. mit d. S. im D. A. 


1349. December 27. | 391. 
Fratres Waltherus Kerlingher .. ceterique ordinis Predicatorum 
conventus Erfordensis nehmen Albert Swanring, Bürger zu Er- 
furt, in ihre Bruderschaft auf und ı versprechen ein Jahrgedächinis 

nach s. Nicolai Tag. 
Nach besch. Or. im Herzogl, L. H. A. zu u Wolfenbüttel S.d. 


1350. Januar 26. Ä 332. 


Gottschalk Lubelin, Bürger eu Erfurt, tauscht mit dem Severistift 
in Erfurt den Zehnten von anderthalb Hufen zu Tottleben gegen 
einen Hof daselbst und einen Hof zu Zimmern bei Vieselbach. 


Or. mit zerb. S. im D. A. 


: In nomine Domini amen. Ego Gotschaleus dictus Lubelin, opidanus 
Erfordensis, recognosco publice in hiis scriptis, quod, cum de uno manso 
et dimidio, sitis in villa et campis ville Toteleybin, unum quartale frumenti 
et medium quartale ordei pro decimacione seu decima honorabilibus 
viris .. dominis decano et capitulo ecclesie sancti Severi Erfordensis solvere 
et dare tenerer, solvissem etiam hactenus et dedissem, ego de consensu 
et bona voluntate Uthe, coniugis mee, et omnium heredum meorum, 
consideratis meis utilitate et commodo ac favore et amicicia, qnibus 
me dicti domini .. decanus et capitulum ecclesie supradicte specialiter 
prosecuntnr, bona infrascripta ad me tytulo proprietatis pertinentia, 
videlicet unam curiam, ortum cum salicibus ad. ipsam curiam perti- 
nentibus, sitam et sitosin villa et campis ville Toteleybin predicte, quam 
curiam dictus Stuler possidet, de ipsa solvens octo solidos denariorum. 





272 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Erfordensium et quatuor pullos, item unanı curiam sitam in villa Cymeru 
prope Vyselbech, quam possidet Henricus Langgrave, nunc capitaneus 
Erfordensis, de ipsa solvens quinque solidos denariorum Erfordensium 
annis singulis in festo sancti Michahelis, cum ipsis dominis .. decano 
. et capitulo pro dietis decimacione seu decima pro me meisque here- 
dibus seu successoribus permutavi legittime et permuto ipsa bona ac 
censum predictum et omne ius, michi in ipsis competens, ex causa per- 
mutationis huiusmodi in eosdem dominos decanum et capitulum et dictam 
eorum ecclesiam plenarie transferendo, promittens pro me .. meisque 
heredibus seu successoribus iamdictis dominis .. decano et capitulo 
suo et dicte eorum ecclesie stipulatione solempni de bonis et censu 
predictis tamquam propriis legittime warandare, de evictione cavere, 
litem seu controversiam non inferre nec inferenti consentire, sed eos 
super ipsis ab impetitione quorumlibet reddere liberos et indempnes. 
Renuncio eciam omni iuri, opere et auxilio, quibus dicte permutatio, 
traditio et translatio in toto vel in parte viciari, irritari posset aliqua- 
liter vel rescindi. Et in premissorum testimonium et evidentiam firmi- 
orem predictis dominis decano et capitulo has litteras dedi mei sigilli 
necnon honorabilis viri domini .. officialis prepositure ecclesie sancte 
Marie Erfordensis appensione munitas. Nos quoque .. officialis pre- 
positure ecclesie s. Marie predicte recognoscimus publice in hiis scriptis, 
quod ad preces providi viri Gotschalci Lubelini et Uthe coniugis sue 
prescriptorum sigillum officialitatis prepositure s. Marie prenotate hiis 
litteris apposuimus in evidens testimonium premissorum. Datum anno 
Domini millesimo tricentesimo quinquagesimo, septimo Kal. Februarii. 


1350. Februar 2. 333. 


Gerlach, Erzbischof von Mainz, gestattet dem Rat und den Bürgern 

zu Erfurt, das Geld, welches die Grafen von Beichlingen den Er- 

furter Juden schuldig waren, eingutreiben und für sich £u behalten. 
Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d. 


Wir Gerlach, von Gottis gnaden dez heyligen stüls zü Mentze ercze- 
bischof etc, enbieden den erbern wisen !uten .. den ratmeistern, dem 
rate und den burgern;gemeinlichen unserre stat zü Erfort, unsern lieben 
getruwen, unser hulde und alles güt. Umme daz ir uch an allen sachen, 
die uns und unsern stift anrürent, gütlichen und fruntlichen bewiset 
habet und noch bewiset alle tage, darumb und auch umb ander rede- 
liche sache, die uns darzü bewegen, ist unser güter wille, daz ir alle 
di schulde, die di edeln Henrich und Hermann graven, herren zü 
Bichelingen, schuldig waren und bliben sint Iutten Coppfelin .. iren 
erben und andern unsern iuden, di bi uch in unserre vorgenanten 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 273 


stat zü Erforte sint vergangen, vordern, heyschen und uch ze behaldene 
innemen moget mit allen den rechten, alse wir diselben gefordern und 
geheischen mohten, und wy ir uch umb diselben schulde mit den 
egenanten herren rihtet oder seczet, daz ist unser güter wille, und 
wollen one argelist daz stete und gantz balden. Und dez zü urkunde, 
so han wir unser gros ingesigel an disen brief dün henken, der geben 
ist uf der lichtmes tag unserre frowen dez iars, do man zalte nach 
Gots geburte dritzenhundert und funfzig iar. 


1350. Februar 27. 334. 


Heinrich und Lutolf, Brüder, Gernart und Lutolf, Brüder, und 
Gerhart der Jüngere, Vettern, Marschalk von Gozirstete, verkaufen 
zu gesamter Hand 18 Schillinge Erfurler Pfenniggeldes und vierte- 
halben Stein unsledis jährlicher Gülde aus Brantbach an Titzel 
von Nuweseczin, Bürger zu Erfurt, für 6 Mark lötigen Silbers. 
Sie überweisen das zinspflichtige Gut mit Hand und Mund dem 
Käufer .und belehnen ihn mit demselben zu Erbzinsrecht. 


Zeugen: lohans und Fritze Kolre, Fritze Pitschindorf, Cunrad 
Daniel von Bechstete, Rudolf von Husen erbare mannen. Gegebin 
in den iaren Gotis, da man czalte dritzenhundirt iar in dem funf- 
cigestin iare an dem nestin sunabinde nach sente Mathtiges tage 
des heyligen czwelfboten. 

Or. mit 38. in Privatbesitz. 


1350. Februar 28. 990, 


Der Abt und Convent des Stiftes Hersfeld belehnen die Stadt Er- 
furt mit den Dörfern Zimmern und Brembach, nachdem Landgraf 
Friedrich beide den Grafen von Orlamünde abgewonnen und jenes 
der genannten Stadt zu ewigem Lehen übertragen, dieses aber auf 
Wiederkauf ihr verkauft hatte. 

Or. mit 28. im Kgl. St. A. zu M. 

Schminke, Monumenta hassiaca LIl, S. 255. 

Reitsenstein, l.c. S. 172. 

Wir Iohans, von Gotis gnadin apt, Hartmüd, der techand, und .. der 
convent gemeinlichen des stiftes zu Hersfelde bekennen und tun kunt 
allin den, di disen brif sehen adir horen lesin, wan der schinber furste, 
herre Fryderich, lantgrave zu Duringen und marcgrave zu Misne, den 
schinbern Fryderiche und Hermanne gebrüdern, graven von Orlamunde, 
herrin zu Wymar, yre graveschaft Wye und Büch mit dem, daz darzu 
gehorit, in eyme uffne krige mit sime herschilde mit hulfe der wisen 
bescheidin lute .. der burgere der stat zu Erforte angewunnen hat, und 

Geschichtsq. d. Pr. S. Erfurt XXIV. 2. 18 


274 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


denselbin burgern und der stat daz dorf Czimmern mit allem dem, daz 
darzu gehoret, daz in di egenantin graveschaft horit, recht und rede- 
lichen gegebin und zu eyme rechtin lehene von yme und sinen erbin 
eweclichen zu besiezene und inne zu habene gelygen hat, und daz 
dorf Brantpach mit nun pfunden geldis zu Voylsberg, daz in diselbiu 
graveschaft gehorit, denselbin .. burgern und der stat uf eynen widir- 
kouf vorkouft und in glicher wis ouch zu lehene von yme und sinen 
erbin zu besiczene gelygen hat, als in den briven, di der egenantir 
.. marcgrave yn ubir di obgenantin dorfere gegebin hat, volliclicher ist 
beschrebin, darumme, wan di egenantin dorfere zu rechte von uns 
und unserm stifte zu lehene gen und von aldere zu lehene han ge- 
gangin, und di vorgenantin herrin .. von Orlamunde, di diselbin dorfere 
von uns und unserm stifte zu lehene hattin, luttirlichen und gencz- 
lichen kegin den vorgeschrebin .. burgern daruf han vorczegin, habin 
wir angesehen durch sundirliche gunst und fruntschaft, di wir zu yn 
habin, mit güter vorbedechtikeyt zu den vorgenantin gift, koufe und 
lihunge der egenantin dorfere und allis des, daz darzu gehorit, und 
als di dicke genantin herrin diselbin dorfere besessin und inne gehat 
habin, luttirlichen und eynfeldiclichen unsern guten willen, vorheng- 
nisse und gunst gegebin und gebin uffenlichen an disem bryve, und 
wollin daz in alle der wise, als daz geschen und vorgeschrebin ist, 
stete und gancz haldin eweclichen, allirleige argelist und geverde uz- 
geslossin, und globin darubir in guten truwen vor uns und alle unse 
nachkommen, daz wir adir nymand von unsir wegin di dicke genantin 
.. burgere mit eynander adir eneziln umme di vorgenantin dorfere 
und daz darzu gehorit nummer hynnenford mer zu keiner czit an ge- 
sprechin, bekummern adir besweren sollin noch enwollin mit worten 
noch mit werkin, heymelichen adir uffinbar, in keynerleige wise. Und 
woylde si ouch ymand andirs daran hindern ader besweren, des sollin 
und wollin wir sie vorteydingen und getruwelichen darbi behaldin, als 
verre wir kunnen und mogin ane allirleige argelist und geverde. Ouch 
sollin di dickegenantin .. burgere und die stat uns und unsern stift bi 
alen unsern czinsen, gulden, rentin, gerichten und rechtin, sie sint 
geistlich ader werltlich, di wir in den egenantin dorferen biz her und 
von rechte gehat habin und noch han, ungehindert und ungeyrret 
lazin bliben, alle argelist und geverde uzgescheidin. Und des zu eyner 
ewigen stetikeit habin wir Iohans ept vorgenantir unsir aptige, und 
wir Hartmud techand und der convent egenantin unsirs conventis in- 
sigele an disen brif gehangin, der gegebin ist nach Cristi geburten 
driczenhundirt iar in dem fumfezigesten iare an dem sunthage, als 
man singet oculi in der vasten. 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt, II. Theil. 275 


1350. März 11. 336. 
Der propsteiliche Offizial des Marienstifis giebt dem Vicepleban 
der Pfarrkirche s, Egidii in Erfurt bekannt, dass Hildebrandus, 
plebanus ecclesie & Iacobi Northusensis, vor Heinricus de Eschene- 
wege, verus pastor ecclesie s. Egidii, für die, durch Resignation 
Lutolfi, nati Iohannis de Kopel, opidani in Eschenewege, erledigte 
Vikarie s. Barbare in der genannten Pfarrkirche präsentiert worden 
sei. Da er aber nicht wisse, ob dem Pfarrer das Präsentations- 
recht für die Vikarie allein zustehe, so soll der Vicepleban am 
Pfingstfeste und an dem folgenden Tage öffentlich bekannt machen, 
dass die, welche Rechte auf die Besetzung der genannten Vikarie 
£u haben glaublen, sich vor dem Offizial einfinden sollten, um 
ihren etwaigen Widerspruch gegen die genannte Präsentation geltend 
zu machen. | 

Datum anno Domini M. CCC.L., V. Idus Martii. 
Or. mit 2 S. im Kgl. St, A. zu M. 


1350. April 7. 331. 


Heinrich und Hermann, Grafen zu Beichlingen, bekennen, dass 
sie durch die Bürger von Nordhausen mit der Stadt Erfurt ver- 
tragen worden seien und geloben den Vertrag zu halten. 

Or. mit 18. im Stadtarchiv tu Nordhausen. 


Wir Henrich und Herman gebrudere, von Gotes gnaden grafen 
und hern zcü Bichelingen, bekennen uffenliche an disme brive, wan 
sich di wisen lute di borger .. von Northusen sich undernomen han 
recht und fruntschaf zeü sprechene dorch unse bete umb den krig und 
uflouft, den wir han met den von Erforte umb alle sache, di su uns 
han zcü zü sprechen, darumb han wir on truwen globet und globen 
an disme brive, dass uns wol zcü danke si sal und stete und gancz 
halde wollen, wass su vor recht eder fruntschaf sprechen. Wer ouch, 
dass su yemant .. unser hern oder fründe darumme vordenken wolde, 
des globe wi su abezcünemene an argelist, wü digke des not wert. Des 
zü orkunde ha wi en dissen brief gegeben met unser beyder ingesegeln 
vorsegeld. Nach Gotes gebort driczenhundert iar in dem funfzigesten 
iare an der mittewochen nest dem suntage als man singet quasimodo- 


geniti. 

1850. April 12. 998. 
Heinrich von Sultz, Bürger zu Erfurt, quiltiert über 90 Gulden, 
die ihm Markgraf Friedrich von Meissen schuldig war. 


Or. mit serbr. S. im Grosshersogl. G. A. zw Weimar. 
18* 


276 Geschichtequellen der Prov. Sachsen. 


Ich Heinrich von Sultz, burger zcu Erfurte, bekenne offenlich an 
disem brive, daz Iohan, Hans sün vom Mülbaume, burgers zcu Meintze, 
under minem insigel, daz an disen brif gehangen ist, ledig und loz 
gesaget hat den hochgeborn fürsten minen herren, marcgraven Fridrichen 
von Myssen, und sine burgen, die erbern herrn, herrn Thimen von 
Coldiez sinen marschalk, hern Arnolde Iudeman, herrn Otten von 
Stuternheim und herrn Hans von Heringen rittere, und ouch damite 
alle brive tot und quit gemachet sin, und vorder antwurten sullen sinem 
gewissen boten zewone beslagene gurtel und der burgen brif, nunzcig 
güldin, die sie mir von irre wegen bezcalet und geleistet, funfzig für 
dieselben phant, czehen guldin fur die afterstelligen brive, funfezehen 
guldin fur kostgelt und funfzcehen guldin demselben Iohans fur erbeit 
und für nachriten. Mit derselben summen geldes nunczig guldin be- 
nuget wol vater und sün und sagen minen vorgenanten herren dem 
maregraven sine burgen, phant und brive quit ledig und loz, und 
damit ist alle forderunge alles schaden hingeleit mit urkunde dicz 
brives, der von irem geheizze daruber geben ist zcu Erfurt nach Cristes 
geburte drizenhundert iar in dem funfzigsten iare an mantage nach 
misericordia Domini, 


1350. Mai 9. | 999. 


Rudolfus et Henricus dicti Vicztum, Bürger zu Erfurt, präsentieren 
dem propsteilichen Offizial des Marienstiftes den Priester Iohannes 
de Luthenthal zu der, durch den Tod des Rektors Iacobus de Saxa 
erledigten Vikarie Simonis et Iude in ecclesia s. Martini in strata. 


Datum anno Domini M.CCC.L , dominica qua cantabatur exaudi. 
Or. auf der Herzogl. Bibl, $n Wolfenbüttel. S. d. 


1350. Juni 3. 940. 
In dem Friedensvertrage, welchen Heinrich, Erzbischof von Mainz, 
und das Domkupitel daselbst mit dem Murkgrafen Friedrich von 
Meissen und dessen Brüdern Balthasar, Ludwig und Wilhelm 
geschlossen halten, heisst es in berug auf Mühlberg: 


.... Ouch sal der vorgenante marcgreve und sine erbin, sine brudere 
und ire erbin uns und unsirme stifte daz hus Mulburg halb, daz her 
ynne had, ledig und los wedirgeben met allen rechtin, als iz von alder 
unser und unsers stiftes gewest ist, unde sollen wir und unse amptlude 
eyne rechte borghude tun mit der hohgebornen frowen lIutten, gravinne, 
und gravin Iohann (von Hennenberg) und irn amptluden ane geverde. 
Wer iz abir, daz daz andere halbe teil desselbin husis der vorgenante 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 271 


marcgreve, sine bruder und ire erben an sich loseten von der gravinne 
und graven von Hennenberg, so mogen wir, unser nachkomen und 
unser stift dazselbe halbe teyl widerlosen von yn. umb fumffhundert 
lotige marg silbers und sollen die vorgenanten marcgreven und sine 
erbin uns und unserm stifte daz zcu losene geben ane wedirrede ... 


Datum anno Domini M? CCC^ I7, quinta feria ante Bonifacii. 


Abschrift aus dem 15. Jahrh. im E, A. 
Der oben erwähnte Vertrag wurde 1356 dominica ante purificat. durch den 
Erzbischof Gerlach und das Domkapitel erneuert. 


1350. Juni 25. Prag. 941. 
Karl IV., römischer König, gebietet dem Landgrafen Friedrich, 
zu verhindern, dass die Geistlichen in seinem Gebiete, welche dem 
Erebischof Gerlach anhängen, von den mainsischen Amtleuten ver- 
folgt werden. 

Or. im Grossherzogl. G. A. zu Weimar. S. i. 
Daselbst mit gleichem Wortlaut und unter demselben Datum ein Schreiben 
an: Elsebethen, lantgrafinn zu Duringen und margrafinne zu Missen. 
Wir Karl, von Gots gnaden romischer kung, ze allen zeiten merer 
des reichs und kung zu Beheim, embieten dem hochgeborn Fridereich, 
lantgrafen zu Duringen und margrafen zu Misen, unserm lieben oheim 
und fursten, unsir kunglich gnade und allez gut. Lieber oheim und 
furste. Uns ist zu wissen worden, wi nach der vorrichtung und sune, 

di geschehen sein zwischen dir und dem stifte ze Mencze, desselben 

stiftes amptlüte und diener dy pfaffen in deinen herscheften und landen, 

di da gehorsam und undertenik sein dem stul ze Rome und dem eren- 

wirdegen Gerlach, ertzebischof zu Mentze, des heiligen romischen reichs 

erczecanceler, unserm lieben neven und fursten, als si daz von rechte 
tun sullen, understen zu vahen und si zü beschedegen an ir leip und 
gute wider Got und daz recht, davon deine vorgenanten herschefte und 
lant mogen besweret werden mit dem banne von des vorgenanten stuls 
wegen von Rome und ouch des erczbischofs von Mentz, und da von 
in vil andere schaden und leidunge vallen, daz uns durch deinen willen 
leit were, und ouch des nicht gerne sehen. Darumb raten wir deiner 
lieb mit allen treuen und biten dich ernstleich, daz du dich und deine 
lant des uberhebes und gebites allen deinen getreuen, herren, steten, 
rittern und knechten, und bei namen deinen amptleuten aller deiner 
lande und herschefte vestecleich und ernstleich, daz si für sulcher ge- 
walt und unrecht dy pfaffen in deinen landen für des obgenanten 
styftes amptleuten und dienern beschuczen und beschirmen, daz si iren 
gehorsam icht durfen brechen von gewalt oder durch forchte, wenn 
dir daz ubel fuget und ist ouch dir erlich und nücze, und tus dem 





278 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


vorgenanten stul von Rome und uns daran behegelichen dinst und freun- 
schaft, des derselbe stul und wir bilchen gegen dir bedenken sullen 
mit sunderlichen furdernusse und gnaden. Geben zu Prag an dem 
nehesten freitag nach sand Iohanns baptisten tag in dem virden iare 


unsirer reich. 
Per dominum .. regem Dithmarus. 


1350. Jull 1. | 942. 


Die Brüder Heinrich und Hermann, Grafen und Herren zu Beich- 
lingen, verpfänden auf neun Jahre der Stadt Erfurt für ein Darlehen 
von 500 Mark die untere Sachsenburg und die zugehörigen Dörfer. 
Or. TM I? S. an Fergamentstreifen, auf welchen die Namen sichen, im Kol. 
. A. Zu . 


Wir Heinrich und Herman gebrudere, von Gotis gnadin grafen und 
herrin zu Bychelingen, bekennen uffinlichin allin den, die desin bryf 
sehin oder horin lesin, daz wir und unse erbin den erbern wysin 
lutin .. den ratismeystern, deme rate und den .. bürgern gemeynlichin 
der stad zu Erforte von rechtin und redelichin sachin unde schuldin 
wegin schuldig sin fumfhundirt mark lotigis sylbers Erfortis gewichtis, 
unde globin in gutin truwin, daz wir oder unse erbin derselbin fumf- 
hundirt mark den vorgenantin bürgern uf sente Mertinstag, der schirst 
komt, ubir eyn iar hundirt mark, unde darnach iclichis iaris uf den- 
selbin sente Mertinstag fumfczig mark des vorgescrebin sylbers und 
gewichtis alse lange, biz on die egenantin fumfhundirt mark genczlich 
beczalit und vorgoldin werdin, gebin und geldin sullin und wollin ane 
allin vorezog, hindirnisse und wedirrede, also daz on dieselbin fumf- 
hundirt mark bynnen nün iarin, die nest nach eynandir volgin, gencz- 
lich vorgoldin werdin. Unde des zu merer sychirheyt habe wir den- 
selbin bürgern und der stad zu Erforte gesaczt unde seczin an desim 
brive zu eyme rechtin pfande unse nedirhüz Sachsinbürg, den czol zu 
der Sachsinbürg, den hof zu Freysindorf, unse dorfere Oldisleybin, 
Kanewerfin, Kyndilbruckin, Bulczingisleybin, Malsleybin, Gehofin, daz 
gut zu Gunnestete, Hernzwendin, Nuseziu und allis daz zu der Sachsin- 
burg gehort, unse stad Collede, die dorfere Loybingin, Munre und 
Mannestete, unde darubir unse borgin, die gestrengin lute Eckehardin 
Ryche, Ludewigin von Hemeleybin, Cunrade von Collede, Heinrichin 
Fraz, Heinrichin Funkin, Herman von Frondorf, Herman von Collede, 
Herdeyn von Beringin, Albrechtin von Harraz, Tylin von Wolkrams- 
husin, Apelin Bok rittere, Heinrichin von Harraz, Hermann Knut, 
Konemundin von Vanre, Bertholdin Kemmerere, Albrechtin von Rudin- 
stete, Heinrichin von Rosinhayn, Herman von Sundirshusin, Heinrichin 
Crebiz, Iohann von Molhusin, Lüdewigin von Rastenberg, Ian von 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 279 


Hemeleybin, Ludewigin von Munre, Gebehartin von Loybingin, Cun- 
radin Schobel, Albrechtin von Gryfstete, Iohann von Bechstete, Dytherichin 
Ratsag unde Tyczeln Macz unse man, die mit uns unde vor uns unde 
unse erbin globit han in gutin truwin, den megenantin burgern unde 
stad zu Erforte daz egescrebin gelt uf die benantin tageczite zu gebene 
und zu czalne ane argelist und ane alle wedirrede. Gesche abir, daz 
wir oder unse erbin daz vorgenante gelt uf etteliche der tageczite 
nicht in gebin, so sullin und wollin wir oder unse erbin mit unsin 
bürgin gemanet nach der tagecziet, alse wir sumig fundin wordin, und 
daz gelt, daz sich danne zu gebene geborte nicht ingebin, von stad 
an zu Erforte inrydin, inleger alse gewonlich ist haldin unde nicht von 
dannen komen, daz gelt, daz sich danne zu gebene geborit, sie gencz- 
lich alrest vorgoldin. Und dannoch mogin dieselbin burgere, ab sie 
wollin, die vorgenantin ire pfant ane gerichte angrifin unde vor daz- 
selbe vorsessin gelt pfendin, und insullin daran kegin uns nicht ge- 
frefilt habin. Wer ouch, daz derselbin unsin bürgin bynnen des, alse 
die egescrebin fumfhundirt mark nicht beczalit werin, ycheynir abe- 
ginge, welche wiz daz were, so sullin unde wollin wir oder unse erbin 
gemanet bynnen eyme mandin allirnest darnach, als der oder dy abe- 
gegangin werin, eynen andern oder andere bürgin alse gute seczin an 
des oder an der stad, die abegegangin werin, ane vorczog und hindir- 
nisse. Tetin wir des nicht, so sullin und wollin wir oder unse erbin 
mit den andern unsin bürgin nach dem mandin gemanet zu hant zu 
Erforte inrytin, inleger als vorgescrebin stet haldin, unde nicht von 
dannen komen, eyn andir odir andere bürgin sin alrest gesaczt an des 
adir der stad, die abegegangin werin. Und in. sulche wyse unde uf 
die vorgescrebin reden habin wir die obgenantin bürgere und die stad 
zu Erforte bracht und brengin an die vorgescrebin hüz, czol, gut, stad 
und dorfere, yre pfande, mit alle deme, daz darzu gehort. Unde uf die- 
selbin rede habin wir und alle unsere .. borgman, .. voyt, .. huslute, 
.. thorwartin, .. czolnere, .. bürgere unde gebüre unser egenantin 
husis, czollis, gutis, stad und dorfere den obgenantin borgern und der 
stad zu Erforte eyne rechte hulde getan, globit unde gesworn zu den 
heyligin, und gesche, daz derselbin unsir.. voyt, .. huzlute, .. czolner 
oder thorwartin keynir abeginge oder von uns gewandilt und eyn 
andir an syne stad gesaczt worde, derselbe sal zu hant ane vorczog 
den borgern und der stad zu Erforte globin und swerin glichirwiz, als 
der vorgetan hat, der gewandilt oder abegegangin were; unde alle die 
koste, darmete man dazselbe hus unde gesinde haldin sal, die sullin 
und wollin wir unde unse erbin, und .. die bürgere nicht, selbir tragin. 
Ouch sullin und wollin wir oder unse erbin die obgescrebin pfant, alle 
oder encziln, bynnen der czit, diewile die fumfhundirt mark nicht sint 


280 Geschichtaquellen der Prov. Sachsen. 


vorgoldin, nergin andirs wysin, vorkoufin, vorseczin oder in keyne 
andir wiz intfremdin, alle argelist uzgescheidin. Ouch sal in derselbin 
czit daz vorgenante unse nedirhüs Sachsinburg den obgenantin burgern 
und der stad zu Erforte uffin sin zu allen irin notin und uf allirmen- 
lichen, nymandin uzgenomen, yrin fygindin daruf und dar abe schadin 
zu thunde, wanne, wy dicke und welche wis on daz allirbest gefugit. 
Unde were, ab an denselbin pfandin keyn schade gesche, des God 
nicht enwolle, welche wis daz were, den schadin sullin und wollin wir 
unde unse erbin, und nicht die burgere, tragin und habin ane argelist. 
Darübir ist sundirlichin geredit, daz unse hüs Bychelingen sal bynnen 
der vorgescrebin czit den bürgern unde der stad zu Erforte uffin sin 
zu alle yrin notin und uf allirmenlichin, ane uf unsern herrin Frederichin, 
marcgrafin von Mysin. Abir wir sullin und wollin bestellin und schickin, 
das dieselbin burgere und die stad zu Erforte bynnen derselbin czit 
darvon in keyne wis nicht beleydigit werdin odir schadin nemen. 
Wanne ouch oder zu welcher czit die dickegenantin fumfhundirt mark 
sylbirs von uns oder unsin erbin genczlich sint beczalit, so sullin alle 
die vorgescrebin pfant loz unde ledig sin alse vore und an uns unde 
unse erbin wydirkomen. Darnach ist geredit, daz wir oder unse erbin 
den vorgenantin borgern unde der stad zu Erforte mit czehin mannen 
mit helmen wol geczugetir lute drie reyte thun unde dynen sullen uf 
yre kost unde unsern schadin, wo sie des bedorfin zu Düringin in dem 
lande, ane uf unsin vorgenantin herrin den marcgrafin von Mysin, 
wanne unde uf welche czit bynnen desin nün iarin wir oder unse erbin 
von on des gemanet werdin, ane allirleye vorczog und hindirnisse, mit 
solchim undirscheyde,. unse pfert und habe, die wir brengin, sullin sie 
besehin, und darnach, were daz wir an keynir derselbin reyte mit den 
fygindin zusamene quemen zu Düringin in dem lande und nemen wir 
da schadin, den sullin die bürgere tragin und uns abelegin. Gesche 
abir, daz sie uns uzwendig landis fürin woldin, da sullin sie nach 
mogelichir bescheydinheyt kost und schadin selbin tragin. Alle die 
vorgescrebin rede habin wir vor uns und unse erbin globit und globin 
in gutin truwin an eyns eydis stad gancz und stete zu haldene, alle 
argelist und geverde uzgescheydin. Unde des zu grozirre vestenunge 
habin wir darubir gegebin desin bryf mit unsern und unsir borgin, die 
insegeln habin, insegeln vorsegelt. Unde wir Eckehart Ryche — — ——1 
bekennen uffinlichin, daz wir alse gute borgin mit gesamendir hant 
globit habin unde globin in gutin truwin, alle dese vorgescrebin rede 
stete und gancz zu haldene, alle argelist, wydirrede und geverde uz- 
geslozzin. Unde des zu merir sychirkeyt habin wir Eck Ryche, L. von 
Hemeleybin, C. von Collede, H. Fraz, H. Funke, H. von Collede, Herdeyn 
von Beringin, A. von Harraz, T. von Wolkramshusin, A. Bok rittere, 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 281 


H. von Harraz, K. von Vanre, H. von Rosinhayn, L. von Rassinberg, 
C. Schobil, I. von Bechstete dürch bete unsir vorgenantin herrin von 
Bychelingen unse insegel an desin bryf gebangin, der ouch wir H. von 
Frondorf — — —? gebruchin zu desim male, wanne wir eygener insegele 
nicht inhabin. Gegebin do man czalte nach Godis geburte driczen- 
hundirt iar in dem funfezigestin iare an dem nestin dunristage nach 
der heyligen apostiln tage Petri und Pauli. 

1 Hier folgen die Namen der oben genannten Bürgen, — 9 Hier folgen die 
Namen der übrigen Bürgen. 


1350. Juli 26. 943. 


Iutta, Witwe des Ritters Heinrich genannt ern Ulrichs, wohnhaft 
su Kutzeleybin, verkauft mit Zustimmung ihrer Töchter Alheid, 
Elizabeht, Iutta Begine, Katharina der Witwe und lohanna, sowie 
des Mannes der letzteren, Theoderich von Beringen, an Iohann 
Schenke von Albrechtsleybin Friester und Nikolaus, dessen Bruder, 
Bürger au Erfurt, zwei Hufen Land zu Kutzeleybin sur ‚Dotierung 
einer Vikarie und leistet dafür Gewähr. 

Zeugen: Conradus, Iohannes, Iutta und Elisabeth, Kinder Theo- 
derichs von Beringen, der auch die Urkunde besiegelt hat. 


Datum anno Domini M.CCC.L., in crastino b, Iacobi. 
Or. mit d. S. im D. A. 


1350. August 16. 944. 


Der propsteiliche Offizial des Marienstiftes in Erfurt bekennt, dass 
die Brüder Schenke von Albrechtsleben, nämlich Iobann, Priester, 
und Nikolaus, Bürger zu Erfurt, zwei Hufen zu Kutzeleybin den 
Schwestern und Töchtern der Witwe des Ritters Heinrich, genannt 
ern Ulrichs, verliehen haben gegen einen Erbzins von 3 Maller Korn 
und (Terste, welche einem Vikar geliefert werden sollen. 


Datum anno Domini M. CCC. L, in crastino assumptionis Marie. 
Or. mit d. S. im D. A. 


1350. November 3. 345. 


Hermann, Herr zw Kranichvelt, bekennt für sich und alle seine 
Nachkommen, dass er Hartung von Dreffortt, Bürger zu Erfurt, 
gesezsin uff dem Angir, und seine Erben mit 30 Schillingen Erfurter 
Währung Erbzins von gewissen Äckern und Gütern zu Gugeleuben 
belehnt habe. Er gestattet dem Lehensmann auch, diese Zinsen in 
Gottes ehre zu kehren und zu wenden und su seinem Seelgeräte 
zu benuisen, doch soll alsdann ihm, dem Lehensherren, jährlich 


282 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


ein Schilling guter Pfennige als ewiger Zins zu Martini auf das 
Schloss 24 Kranichvelt gereicht. werden. 
Gegeben 1350 an dem dinstage nach aller Gotes heyligen tage. 
Dipl. des Petersklosters auf der Kgl. Bibliothek in Berlin. 


1350. November 10. 340. 


Albrecht, Burggraf von Kirchberg, verkauft für 373 Mark der 
Stadt Erfurt die Dörfer Frankendorf, Stobra und Hermannstedt. 
Or. mit 58. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Albrecht, burcgrave von Kirchberg, bekennen uffinlichen allen 
den, dy dysen brif sehen adir horin lesin, daz wir mit guter vorbe- 
dechtikeyt, mit wissen und willen vorn Elsen, unsir elichen frowen, 
und Dyterichs, unsirs eldisten sones, und allir unsir erbin durch unsern 
nücz und fromen nach rate unsir frunde und getruwen manne den 
erbern wisen luten, .. den ratismeystern, .. dem rate, .. den burgern 
gemeynlichen und der stat zu Erforte recht und redelichen vorkouft 
habin und vorkoufen an dyser schrift daz dorf Frankindorf, daz eigin 
ist, und daz wir als recht eygin bizher ynne gehat und besessin habin, 
und dy dorfere Stobere und Hermanstete, dy wir von dem erwirdigen 
in Gote vatere und herrin, unserm herrin.. dem erczbischove von Mencze, 
zu rechtem lehene bizher gehat und besessin habin und noch habin, 
mit allen guten, dy man in denselbin dorfern von uns zu lehene hat, 
manschaften, gerichten ubir hals und hand, mit allen andern gerichten 
in dorfern und in veldin, mit gulden, czinsen, rentin, oveleygen, mit 
allen rechtin, frihevten, erin, nüczen, gewonheytin und mit allem dem, 
daz darzu gehorit, wy daz namen hat, als unse eldirn und wir dy 
bizher gehat und besessin babin, inne zu habene und zu besiczene 
eweclichen umme drihundirt marg, sebinczig und dri marg, zwene 
firdunge und zwey loth lotigis silbers, dy uns genczlich sint vorgolden, 
und dy wir an unsern und unsir erbin nücz und fromen wissentlich 
gewant und getan habin. Daz vorgeschrebin eygin dorf Frankindorf und 
aliz, daz darzu gehorit, habin wir an gerichte, als eygins recht ist, 
ufgelazin und dy vorgenantin .. burgere und dy stat zu Erforte daran 
bracht, als gewonlich ist, ane argelist. Abir dy vorgeschrebin dorfere 
Stobere und Hermanstete, dy wir von unserm herrin .. von Mencze han 
zu lehene mit allem dem, daz darzu gehorit, habin wir denselbin 
burgern und der stad zu Erforte gelvgen und lihen an diser schrift zu 
eyme rechtin erbe zu besiczene und zu habene von uns und unsern 
erbin, also daz sie dy vort vorerbin und darmyte tun und lazin mogin 
und sollin, alse rechte erbeherrin; und waz sie darmyte tun und lazin, 
daz ist unsir guter wille, und ouch also, daz sie uns und unsern erbin, 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 283 


adir unserm gloubhaften boten von unsir wegin, den wir yn sendin, 
alle iar in der stat zu Erforte sechs Erfortischer pfenninge und nicht 
mer uf sente Michahelis tag darvon gebin sullen zu erbeczinse. Und 
ubir denselbin erbeczins haben wir uns adir unsern erbin daran rechtis 
adir dinstes in keine wis nicht mer behaldin. Und wan dyselbin dorfere 
Stobere und Hermanstete der vorgenantin vorn Elsen, unsir elichen 
frowen, lipgedinge waren und wir sie ir zu lipgedinge bescheidin hattin, 
darumme hat sie dyselbin dorfere mit allem dem, daz darzu gehorit, 
an gerichte ufgelazin und als lipgedinges recht ist vorsworn zu den 
heylgen. Ubir daz habin wir globit und globin in guten truwen, wanne 
und uf welche czyt dy obgenantin .. burgere von Erforte dy vorgeschrebin 
unse lehen alle adir eneziln wollin gehat habin und der an dem obirsten 
lehenherrin bekomen mogin, daz wir danne adir unse erbin sie, so 
wir allirbest mogin, darzu furdern und .dy lehen an unsern uffen briven 
ufsendin wollin und sollin ane allirleyge hindernisse und widirrede. 
Und wanne sie daran sint komen, so sollin sie des erbeczinses furbas 
mer zu gebene los sin und ledig und bi den lehen bliben eweclichen. 
Ouch habin wir vorczegin und verczihen uf alle dyse vorgeschrebin 
vorkoufte gud, uf alliz, daz darzu gehorit, eynfeldiclichen und luttirlichen, 
und solin und wollin der eyne rechte were sin nach des landes ge- 
wonheit und rechte und dy .. burgere und dy stat zu Erforte allir an- 
sprache genczlichen abenemen, alle argelist und geverde uzgescheidin. 
Darubir, wan Gunther, Irmengard und Else, unse iungeren kinder, zu 
yren iaren noch nicht sint komen, darumme habin wir und vor Else, 
unse eliche frowe, Dyterich unsir eldiste son vorgenantin, und mit 
uns und vor uns Hartman unsir bruder, Dyterich sin eldiste son, und 
ouch dy ediln lute Albrecht, herre zu Helderungen, und Otte, burc- 
grave von Kirchberg, globit in guten truwen, wanne und zu welchir czit 
unse vorgeschrebin kinder zu yren iaren komen, daz sie alle dyse vor- 
geschrebin rede mit uns stete und gancz haldin sollin und .. dy burgere 
und dy stat von Erforte dawidir in keine wis nicht beswerin adir an- 
sprechin, alle argelist uzgeslossen. Zu grózir vestenunge allir dyser 
vorgeschrebin rede habin wir Albrecht burcgrave und Dyterich sin eldiste 
son dickegenantin unse insigele mit unsen burgen insigeln an dysen 
brif gehangin. Und wir Hartman, buregrave von Kirchberg, Dyterich 
sin eldiste son, Albrecht, herre zu Helderungen, und Otte, burcgrave 
von Kirchberg, bekennen uffinlichen an dysem selbin brive, daz wir 
mit gesamenter hand mit den obgenantin Albrechte, burcgraven von 
Kirchberg, vorn Elsen, siner elichen frowen, und Diteriche, sime eldisten 
sone, vor eyne rechtin were globit han und globin in guten truwen vor 
Gunthern, Irmengarden und Elsen, desselbin Albrechtis kindern, in allir 
der wise und formen, alse vorgeschrebin stet. Und des zu merir sicherheyt 


284 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


babin wir durch yre bete willen unse insigele an dysen brif gehangin. 
Darubir bekenne ich Else, eliche frowe von Albrechtis buregraven ege- 
nantin, daz ich min lipgedinge alliz, daz ich in den vorgeshrebin dorfern 
Stobere und Hermanstete hatte, ufgelazin und vorsworn habe, alse recht 
ist, und daz stete und gancz haldin wil nach dem, alse vore stet geschrebin. 
Und des zu eyme gezugnisse gebruche ich mines obgenantin herrin 
und wirtes, ern Albrechtis, insigel zu disem male, wan ich eygins in- 
sigels nicht enhabe. Bi dysen dingen gewest und ouch gezuge sint dy 
ediln und gestrengin lute er Cunrad der eldir, herre zu Tanrode, er 
Heinrich Vieztum der eldir von Ecstete, Ticzel Berwig, Albrecht von 
Brandenstein, Balderam der eldir und Balderam sin son, Albrecht von 
Schinstete, [ohans von Kotschow und Heincze sin brudir, Ticzel Schecziln, 
voyt zu Cappelndorf, Heinrich Lantgrave, houbitman der stat zu Erforte, 
und ander erbern und gloubhaftiger lute vil. Gegebin nach Cristi ge- 
burten driczenhundirt iar in deme fumfezigestin iare an sancti Martini 
des heilgen bischoves abinde. 


1350. November 10. 347. 


Hartmann, Burggraf von Kirchberg, verkauft der Stadt Erfurt 

die Dörfer Hohlstedt, Hammerstedt, Hausdorf, Ditterstedt, Schwab- ' 

hausen, Koppanz, Ingau und Wilgenau. 
Or. mit 5S. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Harthmann, buregrave von Kyrehberg, bekennen uffinlichen 
allin den, die desin brif sehin oder horin lesin, daz wir mit guter vor- 
bedethikeyt, mit wyssin und willin Dytherichs, unsirs eldestin sones, und 
allir unsir erbin durch unsern nutz unde fromen, nach rate unsir frunde 
und getruwin manne den erbarn wysin lutin, den ratismeistern, dem 
rate, den burgern gemeynlichin und der stat zu Erforte recht und rede- 
lichin vorkouft habin und vorkoufin an desir schrift die dorfere Hol- 
stete, Hamerstete und Hustorf, daz an Cappilndorf ist gelegin, die eygin 
sint und die wir alse recht eygin bishere gehat und besessin habin, 
daz dorf Dytherstete, darvone wir eyn pfunt wachses uf sente Katherinen 
altar des closters zu Cappilndorf alle iar bizhere han gegebin, die dorfere 
Swabehusin unde Kopantz, die wir von deme romischin ryche, die 
dorfere Ingow und Wylgelow, die wir von dem erwerdigen herrin, 
unsirme herrin dem apte von Hersfelde, und nundebalbin scheffil und 
drie firteyl eynes scheffils kornes, nundehalbin scheffil und drie firteyl 
eynes scheffels havern, daz mysinkorn genant ist, in dem vorgescrebin 
dorfe Holstete, die wir von dem schinbern furstin, unsirme herrin, 
dem lantgraven zu Düringin und marcgraven zu Mysin, zu rechtin lehin 
bizher gehat und besessin habin und nach habin, mit allin gutin, die 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 285 


man in denselbin dorfern von uns zu lehene hat, manschaftin, gerichtin 
ubir hals und hant, und mit allin andern gerichtin in dorfern und in 
feldin, mit guldin, ezinsin, rentin, oveleygin, mit allin rechtin, fry- 
heytin, erin, nutzin, gewonheytin und.mit alle deme, daz darzu gehoret, 
wie daz namen hat, als unse eldern und wir die bizhere gehat und 
besessin habin, inne zu habene und zu besitzene ewiclichin, umme 
firhundirt mark, achtzen mark, eynen firdung und czwei lot lotigis 
sylbers, die uns gentzlichin sint vorgoldin, und die wir an unsern und 
unsir erbin nutz unde fromen wyssintlichin gewant und getan habin. 
Die vorgeschrebin eygin dorfere Holstete, Hamerstete und Hustorf, und 
alis, daz darzu gehorit, habin wir an gerichte als eygins recht ist uf- 
gelazin und die vorgenantin burgere und die stad zu Erforte daran 
und ouch an daz dorf Dytherstete in allir wise, als wir di gehat habin, 
bracht als gewonlich ane argelist. Abir die vorgeschrybin dorfere Swabe- 
husin und Kopantz, die wir von dem romischin ryche, die dorfere Ingow 
und Wylgelow, die wir von unsirme herrin von Hersfelde, und ouch 
daz mysinkorn, daz wir von unsirme herrin dem marcgrafin von 
Mysin han zu lehene, mit alle dem, daz darzu gehorit, habin wir den- 
selbin burgern und der stad zu Erforte gelygin und lyhin an desir 
schrift zu eyme rechtin erbe zu besitzene und zu habene von uns und 
unsern erbin, also daz sie die vort vorerbin und darmete thun und lazin 
mogin und sullin alse rechte erbeherrin, und waz sie darmete thun 
und lazin, daz ist unsir gutir wille Und ouch also, daz sie uns und 
unsern erbin oder unsirme gloubhaftin botin von unsir wegin, den wir 
yn sendin, alle iar in der stad zu Erforte sechs Erfortische phenninge 
und nicht mer uf sente Mychahelis tag darvone gebin sullin zu erbe- 
czinse. Und ubir denselbin erbeczins habin wir uns oder unsern erbin 
daran rechtis oder dynstes in keyne wyse nicht behaldin, unde habin 
globit und globin in gutin truwin, wanne und uf welche ezit die ob- 
genantin burgere von Erforte die vorgeschrebin unse lehin alle oder 
encziln wollin gehat habin und der an den obirstin lenherrin bekomen 
mogin, daz wir danne oder unse erbin sie, so wir allirbest mogin, 
darzu fordern und die lehin an unsern uffin brifin ufsendin wollin und 
sollin ane allirleyge hindirnisse und widirrede. Ouch habin wir vor- 
ezegin und vorezihen uf alle dese vorgeschrebin vorkoufte gut und uf 
aliis, daz darzu gehorit, eynfeldiclichin und lutterlichin, und sullin 
und wollin der eyn rechte were sin nach des landes gewonheyt und 
rechte und die burgere und die stad zu Erforte allir ansprache 
genczlichin abenemen, alle argelist und geverde uzgescheidin. Ubir 
daz, wanne Otte unsir iungere son zu synen iarin noch nicht komen 
ist, darumme habe wir und Dytherich unsir eldeste son vorgenantin, 
unde mit uns und vor uns Albrecht unsir brudir, Dytherich sin eldeste 


286 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


son, und ouch die edeln lute Albrecht, herre zu Helderungin, und Otte, 
burcgrave von Kirchberg, globitin gutin truwin, wanne und zu welcher 
czit Otte, unsir vorgescrebin son, zu synen iarin komet, daz her alle dese 
vorgescrebin rede mit uns stete und gancz haldin sal und die burgere 
und die stad zu Erforte dawidir in keyne wiz nicht beswerin oder an- 
sprechin, alle argelist uzgeslossin. Und zu grozer vestenunge alle deser 
vorgeschrebin rede habe wir Harthman burcgrave unse insegel, des ouch 
ich Dytherich sin eldeste son mit ome gebruche, mit unsir burgin in- 
segeln an desin bryf gehangin. Und wir Albrecht, burcgrave von Kyrch- 
berg, Dytherich sin eldeste son, Albrecht, herre zu Helderungen, und 
Otte, burcgrafe von Kyrchberg, bekennen uffinlichin an desim selbin 
brive, daz wir mit gesamendir hant mit den obgenantin Harthmanne, 
burcgrafin von Kyrchberg, und Dytheriche, syme eldestin sone, vor eyne 
rechtin were globit habin und globin in gutin truwin vor Ottin, des- 
selbin Harthmannes son, in alle der wyse und formen, als vor stet ge- 
screbin. Und des zu merer sichercheyt habe wir durch yrre bete 
willin unse insegel an desin bryf gehangin. By disin dyngin gewest 
und ouch geczuge sint die edeln und gestrengin lute ir Cunrad der 
eldere, herre zu Tanrode, ir Heinrich Viczthum der eldere von Ecstete, 
Ticzel Berwig, Albrecht von Brandinsteyn, Baldram der eldere, Baldram 
sin son, Albrecht von Schinstete, Iohannes von Kotschow und Heincze 
sin bruder, Ticzel Schetzeln, voyt zu Cappelndorf, Heinrich genant Lant- 
grave, houbtman der stad zu Erforte, und andirre erbern unde gloubhafügir 
lute vil. Gegebin nach Cristi geburten dritzenhundirt yar in deme fumf- 
czigistin iare an sente Martini abinde des heyligin byschofes. 


13550. November 10. 948. 
Gerlach, Erzbischof von Mainz, bekennt, dass die Brüder Heinrich 
und Sifrid von Stogheim mit dem Rat und den Bürgern zu Erfurt 
einen Vertrag geschlossen haben, wodurch sie sich verpflichten, jenen 
wider Dytwin Grossjohan von Friedeberg beisustehen und ihnen nach 
Beendigung dieser Fehde noch ein Jahr lang gegen alle Feinde zu 
dienen. 

Or. mit 2S, im Kgl. St. A. zu M. 

Wir Gerlach, von Gotis gnaden des heylgen stüles zu Mencze 
erczebischoff, des heylgen romeschen riches ubir dutsche land erczekan- 
czeler, bekennen uffenlichen an disem brive, daz dy wisen bescheidin 
lute .. ratismeystere, der rat und .. dy burgere gemeinlichen unsir 
stat zu Erforte uf eyne, und der gestrengir knecht Heinrich von Stog- 
heim von siner und Shifirdes sines brudir wegin, uf dy andern siten, 
ubirkomen sint allir der rede, dy hir nach sten geschrebin. Derselbe 
Heinrich sal und wil durch der vorgenantin .. unsir burgere und der 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 287 


stat zu Erforte willen Dytwins Groziohan von Frydeberg und: allir 
der, dy iczunt sine helfere sint adir noch werdin, figend von stad an 
werdin, und, also verre yme Got gehilfet, bestellin und schaffin, daz 
Iakof von Sehen und Ludewig von Topfstete, unse burgere von Erforte, 
dy derselbe Dytwin hat gevangin, gelost und gelediget werdin mit andern 
gevangin, dy der helfere sint Dytwins vorgenantin. Darnach, waz der 
vorgeschrebin Heinrich der helfere Dytwines an gevengnisse, schaczunge 
adir gedinge mag genizen, des sollin .. dy burgere von Erforte yme 
wole gunnen. Gehulfe yme ouch Got, daz her Dytwinen selbir ge. 
vinge, den soylde her uns antworten, und danne sollin wir des rechtin 
zusschin der stat von Erforte und demselbin Dytwine in alle der wise, 
als sie beydir siten uf dy dri stede Frankinford, Geylnhusen und Wetselar 
des gegangin waren, und ouch des schaden, des dy burgere der sache 
habip, sin geweldig. Were ouch, daz der egenante Heinrich, adir ymand 
siner frunde und helfere, in dysem selbin crige schaden nemen, welche 
wis daz gesche, den schadin sollin derselbe Heinrich und sine helfere 
und frunde selbir tragen und dy egenantin unse burgere und stat zu 
Erforte darumme nummer beswerin noch ansprechin heymelichen adir 
uffenbar in keyne wis, alle argelist uzgescheidin. Darubir hat der vor- 
genante Heinrich von Stogheim und Sifird sin bruder vor sich und 
alle yre helfere sich vorbunden, daz sie dyses keginwerdigen criges 
keyne süne adir berichtunge nicht wollin nemen, angehen adir machen, 
ez ensi dan der .. burgere von Erforte sundirliche loube und guter 
wille. Gesche ouch, daz eyn berichtunge und süne zusschin den burgern 
und der stat zu Erforte und Dytwine Groziohan worde geteydinget und 
gemachet, so sal und wil der mergenante Heinrich von Stogheim alle 
gevangin, gedinge und schaczunge, dy yme noch nicht geleystit werin, 
los und ledig sagin und lazin. Ubir daz vorbindet sich Heinrich von 
Stogheim vorgenanter, ab her verginge, des Got nicht enwolle, daz 
Sifird sin bruder dysen selbin crig volfüren und alle ding tun und haldin 
sal glcherwis, als vore und nach stet geschrebin. Wanne ouch und 
uf welche czit dyser selbe crig wirt vorrichtet, so wil der dicke genanter - 
Heinrich von Stogheim eyn gancz iar, daz nest nach der berichtunge 
volgit, figend sin allir der, dy dy stat zu Erforte leydigen widir recht 
adir pfendin. . Alle dese vorgeschrebin rede habin der dickegenante 
Heinrich von Stogheim und Sifird sin brudir uns globit in guten truwen 
zu volfürene, stete und gancz zu haldene ane argelist. Und des zu 
eyme gezugnisse und grozir vestenunge han wir durch sundirliche 
bete unsir vorgenantin burgere von Erforte und ouch derselben ..,ge- 
brudere unse insigel an dysen brif gehangen. Und wir Heinrich von 
Stogheim und Sifird sin brudir bekennen uffenlichen an dysem selbin 
brive, daz wir in guten truwen globit habin und globin alle dyse vor- 


288 ' A Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


geschrebin rede stete und gancz zu ihaldene und zu volezihene ane 
argelist. Und des zu merir sicherheyt habin wir beyde unse insigele 
mit unsirs obgenantin herrin von Mencze insigel an dysen brif ge- 
hangin, der gegebin ist nach Cristi geburten driczenhundirt iar in dem 
fumfezigestin iare, an sancti Martini des heilgen bisschoves abinde. 


1350. November 11. 349. 


Ernst, von Gottes Gnaden Graf und Herr zu Glichin, bekennt, 
dass er den vorsichtigen Mann Ditherich Unsote, Bürger zu Er- 
furt, mit 15 Malter tetzemans Winterkorn von Mainzischen Erb- 
und Eigengütern zu Gisperszleuben und Marpeche, mit ein und einer 
halben llofstätte zu Gisperszleuben, dy etwanne eyn mol waz und 
beyset zcu sente Vite, und mit 5|, Korn und Gerste jührlicher 
Gülde von Äckern in der Vitzen nebst einer halben vischweyde 
belehnt habe. 


Gegeben 1350 am Martinstage. 
Dipiomator des Petersklosters auf der Kgl. Bibl, in Berlin. 


1350. November 14. 950. 
Gerlach, Erzbischof von Mainz, quittiert dem Rat zu Erfurt aber- 
mals über 150 Mark Judensleuer. 


Da man zcalte nach Cristus geburte driczenhundirt und funfizig 
iar uff den nehesten sundach nach sente Martinstage. 
Or. mit S. im Kgl. St, A. zu M, 


Duselbst finden zich noch folgende Quittungen über Judensteuer: 1. Des Propstes 
Wilhelm und Dietrichs, Marschall von Gozirstete, über 100 Mark d. 1351 an S. Katha- 
rinen- Abend ( Nocbr.24). 2. Des Ercbischofs über 100 M. d. 1352 teria V. post Martini 
(Novbr. 15). 3. Dietrich Marschalls über 100 M. d. 1352 an S. Katharinen- Abend 
(Novbr. 24). 4. Desselben über 100 M. d, 1353 Sonntag vor Elisabet (Novbr. 17). 
5. Desselben über 100 Mark. d, 1362 Dienstag nach Dionysii (Oktober 11). 6. Desselben 
über 200 M. auf 2 Jahre d. 1366 an S. Elisabet Tag (Novbr. 19). 7. Desselben über 
100 M. d. 1368 am Sonntag nach Martini (Novbr. 12). 8. Desselben über 150 M. 
d. 1369 Donnerstag nach timi (Novbr. 15). 


1350. November 30. 3öl. 
Der Rat von Gotha verkauft dem von Erfurt 50 Schillinge und 
14 Hühner jährlichen Erbzinses aus dem Dorfe Nottleben. 
Or. mit S. im Kgl. St, A. zu M. 

. Nos Conradus dictus Runicher et Guntherus dictus Hotterman magistri 
consulum .. ceterique consules ac universitas civium opidi Gothanensis 
tenore presentium recognoscimus manifeste, quod, tractatu ac delibera- 
cione diligentibus inter nos prehabitis, quinquaginta solidos denariorum 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt, II. Theil. 289 


Erfordensium cum quatuordecim pullis annui census in festo Michaelis 
solvendos, procedentes de bonis, in campis et villa Notteleybin sitis, pru- 
dentibus viris .. magistris consulum, .. consulibus et universitati civium 
Erfordensis civitatis pro decem marcis argenti puri nobis utiliter et 
plenarie persolutis, rationabiliter vendidimus iusto proprietatis tytulo 
perpetuo possidendos, promittentes ipsos de dicto censu et eius pro- 
prietate iustitialiter warandare ac indempnes ab impetitione qualicun- 
que preservare, dantes eisdem hanc litteram nostro sigillo maiori fide- 
liter communitam in testimonium super eo. Datum anno Domini 
M^ CCC? I? in festo beati Andree apostoli. 


1350. December 1. 392. 
Gerlach, Ersbischof von Mainz, verpachtet dem Scholastikus des 
Severistiftes, Johann von Trier, den Hof an dem Wege von der 
ersbischöflichen Burg, genannt das krumme Haus, nach dem Peters- 
kloster. | 

Diplomatar des Severistiftes Nr. 33 im D.A. Die Abschrift ist überschrieben : 
de domo, ubi nunc est notaria. 

Gerlacus, Dei gratia sancte Maguntine sedis archiepiscopus etc., re- 
cognoscimus per presentes, quod aream seu domunculam cum edificiis 
inibi existentibus, sitam Erffordie contiguam porte, qua de nostra curia 
transitur versus montem sancti Petri ad manum dexteram, quam iam 
inhabitat Iohannes dictus Schirmer, locavimus et presentibus locamus. 
dilecto nobis in Christo Iohanni de Treveri, scolastico ecclesie sancti 
Severi Erfordensis et eidem ecclesie sancti Severi, prout ipse Iohannes 
scolasticus in morte vel in vita duxerit ordinandum, iure hereditario 
seu emphiteotico perpetue possidendum, ita tamen, quod predictus Io- 
hannes scolasticus dictam aream sive domunculam in edificiis conservet, 
reparet et emendet, nobisque et nostris successoribus, archiepiscopis 
Maguntinis pro tempore existentibus, singulis annis in festo sancti Martini 
ad allodium nostrum Erffurdense de predicta area sive domuncula 
nomine census decem solidos denariorum  Erffordensium persolvat, 
salvo etiam nobis et nostris successoribus iure inhabitandi aream seu 
domunculam supradictam, si et quando pro nobis et familia nostra 
nobis videbitur expedire. In cuius rei testimonium sigillum nostrum 
presentibus est appensum. Datum Kal. Decenibris anno Domini M? CCC? 
quinquagesimo. 


1350. December 13. 398. 


Conradus de Mythelhusen, civis Erfordensis, et Gysela, uxor legitima, 
erkaufen von dem Kloster Georgenthal anderthalb Mark lötigen 


Geschichtsg. d. Pr. S. Erfurt XXIV. 2. 19 


290 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Sübers Erfurter Gewichtes als lebenslängliche Rente für 40 Malter 
Gerste; sie geben ferner dem Kloster 23 Schillinge Arnstädier 
Pfennige jährlichen Zinses von eimem Hofe in Arnstadt neben dem 
Hofe des Klosters Greorgenthal unter der Bedingung, dass nach 
ihrem Tode die anderthalb Mark Silber 24 ihrem Gedächtnis im 
Kloster verwendet werden. 


Datum anno Domini M. CCC. L., Idus Decembris. 
Burkhardt, UB. der Stadt Arnstadt, S. 97. 


1350. December 24. 354. 
Hartung von Ischirstete bekennt, dass er dem Rat und den Bür gern 
von Erfurt das Dorf Schlotwein verkauft habe. 

Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zw M. 

Ich Harthung von Ischirstete bekenne uffinlichen allin den, dy dysen 
brif sehen adir horin lesin, daz ich mit guter vorbedechtikeyt und mit 
rate miner frunde daz dorf Slotewin, daz von den ediln herrin Heinriche 
und Ernste gebrudern, graven-und herrin zu Glichen, get zu lehene, 
mit allin rechtin, erin, friheytin, nutze, dynsten, gewonheitin, czinsen, 
gulden, renten, gerichtin uber hant und hals, und mit allin andern 
gerichten in dorfe und in veldin und mit allem dem, daz darzu gehorit, 
als mine eldern und ich daz bizher gehat und besessin habin, den 
wisen bescheidin luten, den ratismeystern, dem rate, den burgern ge- 
meynlichen und der stat zu Erforte recht und redelichen vorkouft habe 
und vorkoufe an dyser schrift ümme eyn benant geld, daz sie mir 
genezlich han vorgolden, und han vorczigen und vorczihe daruf eyn- 
feyldiclichen und luttirlichen und globe in guten truwen, daz ich des- 
selbin koufes und dorfis eyn rechte were sin sol und wil ane argelist. 
Ouch sal das kirchlehen der kirchen des vorgenantin dorfes Slotewin 
dem dorfe myte volgin, also daz dy egenantin burgere der stat zu Er- 
forte dyselbin kirchen, wanne und wy dicke des not géschee und wem 
sie wollin, lihen sollin und mogin, alle widirrede und geverde uzge- 
slossin. Zu merir sicherheyt allir dyser vorgeschrebin rede han ich 
darubir gegebin dysen brif, vorsigelt mit mines vatir insigil, wan ich 
eygens insigils nicht enhabe. Gegebin nach Christi geburte driczen- 
hundirt iar in dem fumfcigestin iare an des heilgen Cristes abinde. 


cc. 1350. 355. 
Der Rat von Erfurt schreibt dem von Mühlhausen, dass Johann 
von Margarethen den genannten Erfurter Bürgern 403 Mark von 


der Stadt Mühlhausen wegen bezahlt habe. 
Or. im Stadtarchiv zu Mühlhausen. S.i.d. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. 1L. Theil 001 


Unsern dinst zuvor. Wisset lieben frunde, daz der erber man er 
Iohan vorn Margareten, wisser deses brives, das nach geschrebin geld 
unsern borgern, dye hirnach sten geschrebin, von der stad Molhusen 
wegin hat beczalet. Czu dem erstin ern Theoderich von Topfstete czwu 
und funfezig marg, item ern Iohanse von Bechstete sechs und vyerezig 
marg, item ern Iohan von Stalberg fumf und funfezig marg, item ern 
Heinrich von Herwersleybin bie Koufmankerchen hundert marg, item 
Iohan Nasen anderthalbhundert marg. Daz macht an der summen 
vyerbundert marg und dry marg. Datum nostro sub sigillo. 

Consules Erfordenses. 


(Aufschrift): Amicis nostris carissimis consulibus Molhusen- 
sibus detur. 


1351. Februar 3. 356. 


Der gesirenge Mann Hermann von  Baldolfstele resigniert dem 
Grafen Gerhard von Rothenburg, Herren zu Cranichfeld, 5 Viertel 
Hufen Landes aw Hottenstete mit 2!j, Malier Korn und Gerste 
Zins, welche ev dem Erfurter Dürger Rudolph Vitzthum zu dessen 
Vikarie trium regum in der Pfarrkirche s. Georgi verkauft hat. 


Gegeben 1351 am Tag des hig. Blasius. 
Regest im propsteilichen Vikarienbuch im D. A. 


1351. März 17. . 9D. 
Heinrich von Sunneborn, Dekan des Stiftes zum heiligen Kreuz in 
. Nordhausen, bekennt, dass Heinrich von Mewersborg, Pleban zu 
Byla, auf alle Ansprüche an die Hinterlassenschaft seines Bruders 
Theoderich, insbesondere auf dessen Hof (bei dem Reinhardsbrunner 
Hof) m Erfurt verzichtet. habe. 
Or. im Herzogl. St. A. zu Gotha. | S.d. 
Otto, Thwr. sacra, S. 241. 

Nos Heinricus de Sunneborn decanus et Heinricus de Eschenewege, 
canonicus ecclesie sancte Crucis Northusensis, recognoscimus et protes- 
tamur publice presentium in tenore, quod discretus vir dominus Hein- 
ricus de Mewersborg, plebanus in Byla, nostre ecclesie predicte cellerarius, 
constitutus coram nobis recognovit, se amicabilem iniisse compositionem 
eum sórore sua Rychmodi super successione sua hereditaria, que sibi 
er obitu quondam Theoderici de Mewersburg, fratris eorum, posset de- 
rivari. Idem eciam Heinricus plebanus in Byla predictus coram nobis 
plane et simpliciter renunciavit presentibusque renunciat omni successioni 
predicte, tàm in curia sita in Erfordia in Nova civitate, cuidam .. dicto 
Warmod vendita, quam in agris in Mewersburg situatis, quos eadem soror 

19* 


20g Geschichtsquellen der Prov Sachsen. 


sua pretacta.. dicto Bog sacerdoti in Erfordia commorantibus vendidit, 
ac omnibus et singulis bonis et rebus aliis, que sibi ex successione 
premissa aliqualiter possent derivari. In cuius rei testimonium ad preces 
dicti .. nostri cellerarii nos.. decanus prescriptus sigillum nostrum pre- 
sentibus duximus appendendum. Actum et datum anno Domini M» CCC» 
quinquagesimo primo in die beate Gertrudis. 


1351. April 22. 338. 
Die Pfarrer zu Erfurt bekennen, dass Frau Viezthum ihnen einen 
ewigen Zins von 21 Schillingen geschenkt habe, um davon ihr und 
ihres verstorbenen Mannes Jahrgedächtnis in der Allerheiligen- 
kirche zu begehen. 

Or. mit d. S, im D. A. 


Wir pherrer gemeynlichen zcu Erforte bykennen uffenlichen an disen 
bryfe, daz dye vrowe Viczthum hat uns gekouft eynundzwenzig schillinge 
pfenninge ewyges zcynzis, er iarzcit zcu begene und yres wertis zcu 
Allen heylgen an dem nesten vrytay noch mitevasten. Ouch schullen 
dye vormunden der pherrer dazselbe gelt der vorgenanten vrowen Vicz- 
thumen antwerte, wyle sy lebit. Wanne Got obyr sy gebutet, so sullen 
iz dye vormunde der pherrer gebe, und wer da nicht gegenwertig were, 
des teyl sol man durch orer sele willen armen luten geben. Geschen 
und gegeben noch Gotis geburte driczenhundirt iar in dem eynn und , 
funhfzygen iare an sente Jorgen abent undir der pherrer ingesegel al- 
zcumale. 


1351. Mal & 359. 


Dyterich von Malsleybin bekennt, dass er dem Hat zu. Erfurt. das 
Dorf Tröchtelborn verkauft habe. 
Or. mit 38. im Kgl. St. A. u M. 

Wir Dyterich von Malsleybin ritter bekennen uffinlichen allin den, 
dy dysen brif sehen odir horin lesin, daz wir mit guter vorbedechtikeyt, 
mit wizzen und willen allir unsir erbin, und mit rate uneir frunde und 
manne den erbern wisen luten .. den ratismeystir, dem .. rate, den .. 
burgern und der stat zu Erforte gemeynlichen vorkouft habin und vorkoufin 
recht und redelichen an dyser schrift unse dorf Trüchtilborn mit ge- 
richte ubir hals und ubir hand, mit allen andern gerichten und lehen 
in dorfe und in veldin daselbins, mit allen rechtin, herschaft, friheytin; 
nüczen, erin, czinsen, gulden, rentin, oveleygin und mit allem dem, 
daz darin und daz darczu gehorit, und habin sie daran bracht und 
brengin an dysem brive ane argelist inne zu habene und zu besiczene 
eweclichen in allir der wise, als wir daz bizher und dy gestrengin lute 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 293 


Friderich von Wiczeleybin ritter und Ticzel von Wiczeleibin, den daz- 
selbe dorf mit uns gelygen ist von dem ediln herrin graven Heinriche 
von Swarzburg, herrin zu Arnstete, zu rechtem lehene gehat und be- 
sessin habin, umme eyn benant geld, daz uns und unsern erbin nücz- 
Jich und genczlich vorgoldin und beczalit und an unsern und derselbin 
unsir erbin nücz und fromen wizzentlichen gewant und getan ist, wan 
wir daz nach rate unsir frunde und manne an daz dorf und gerichte 
zu Malsleibin und an andern unsern und unsir erbin nücz und fromen 
kuntlich gelegit habin. Uf daz vorgenante dorf mit allem dem, daz 
darin und darzu gehorit, habin wir von unsir und unsir erbin wegin vor- 
ezigen und vorczihen eynfeyldiclichen und luttirlichen also, daz wir 
odir unse erbin daz nimmermer angesprechin odir gefordern sollin noch 
enwollin, heymelichen odir uffinbar, mit gerichte odir ane gerichte, 
geystlich odir werltlich, alle argelist und geverde uzgeslozzin; und 
globin in guten truwen an dyser schrift, daz wir und unse erbin des- 
selbin dorfis mit allen dem, daz darzu gehorit, eyn rechte were sin 
und dy egenantin.. burgere und dy stat zu Erforte allir ansprache 
genezlich abenemen und ledigen wollin ane argelist. Demselbin dorfe 
Truchtilborn mit allem dem, daz darzu gehorit, sal daz kirchlehen da- 
selbins ouch mytefolgin, wan wir uns und unsern erbin rechtis, herschaft 
odir gewonhevt da nicht mer behaldin. Ouch bekennen wir, daz wir 
und dy vorgenantin Friderich und Ticzel von Wiczeleibin dazselbe dorf 
Truchtilborn inne zu getruherhand den burgern und der stat zu Erforte 
vore habin sullin also lange, biz sie der lehen von dem vorgenantin 
herrin von Swarzburge bekomen mogin, daran wir ouch sie, wanne 
wir des von yn gemanet werdin, brengin wollin ane argelist. Ubir daz, 
wan Ebirhard unsir bruder mit kuntlichen gebrestin sines libes ist be- 
vallen, habin wir und mit uns und vor uns dy mergenantin Friederich 
und Titzel von Wiczeleibin, unse myteglobere, globit und globin in 
guten truwen, daz derselbe unsir brudir dysen kouf und alle dyse rede 
mit uns stete und gancz haldin sal ane argelist ; und ab her oder yman von 
siner wegin dy obgenanten .. burgere oder dy stat zu Erforte von des 
vorgeschrebin dorfes und koufes wegin zu keyner czit ansprechin woyldin, 
des sollin und wollin wir und dyselbin unse myteglobere sie genczlich 
ledigen und abenemen ane argelist Zu merir sicherheit allir dyse vor- 
geschrebin rede habin wir von unsir und unsir erbin wegin den dicke- 
genantin burgern und der stat zu Erforte dysen brif mit unserem und 
unsir myteglobere insigeln vorsigilt wizzentlichen darubir gegebin. Und 
wir Friderich von Wiczeleybin ritter und Ticzel von Wiczeleybin vor- 
genantin bekennen uffinlichen an dysem selbin bryve, daz wir mit 
dem egeschrebin herrin Dyteriche von Malsleybin und vor yn globit 
habin und globin in guten truwen, alle dyse vorgeschrebin rede stete 


294 Geschichtequellen der Prov. Bachsen. 


und gancz zu haldene und eyn rechte were zu wesene, alle argelist und 
geverde uzgescheidin. Und des zu bezzirn gloubin habin wir durch 
siner bete willen und mit yme unse insigeln an dysen brif gehangin, 
der gegebin ist nach Christi geburten driczenhundirt iar in dem eyn 
und fumfezigestin iare an dem suntage nach ostirn, als man singet 
iubilate. 


1551. Mai 18. 360. 


Der Rat su Erfurt bekennt, dass er dem Kloster Reinhardsbrunn 
alle auf dem von demselben in Erfurt gekauften Hofe ruhenden 
Lasten erlassen, wogegen das Kloster auf die Hälfte des ihm 
bisher jährlich von der Stadt besahlten Zinses von der Krämer- 
brücke vergichtet habe. 
Or. im Herzogl. St. A. zu Gotha. S.d. 
y Thur.sacra, S. 141. 

Wir Herman von Smire, Dyterich von Wizzense, Cunrad von Sultze, 
Ticzel von Varila ratismeystere, Hevnrich Hottirmann, Sifird Swanring, 
Tiezel von Martpeche, Cunrad von Buseleibin, Iohans von Bechstete, 
Tiezel von Wymar, Gerhard von Nedemestorf, Heinrich von Tanrode, 
Herman Lantgrave, Heinrich von Koderitsch, Tiezel von Salveld, Bert- 
hold von Maroldishusen, Herman von Hardisleibin, Tiezel von Wizzensee 
lower, Ticzel von Rosla, Iohans von Ihene, Iohans von Loubingen, 
Gunther Schunke, Niklaus von Northusen, Cristan von Kirspeleybin 
der rat, Herman von Tyfengrubin, Ticzel Volker, Niclaus von Biche- 
lingen die firre von der gemeyne der stat ezu Erforte, bekennen 
uffinlichen allen den, dv dysen brif sehen odir horen lesin, daz der 
erwirdiger in Gote vater, herre Heinrich abt und der convent gemeyn- 
lichen des clostirs zu Reynhersborn des ordins sancti Benedicti gekouft 
habin den hof zu Erforte in der Nuwenstat gelegin, der ettewanne was 
. Dyterichs von Mewirsburcg, des procurators; des habin wir und dy 
erbern lute... dy rete der stat zu Erforte angesehen anneme dinste und 
nüczbere furdernisse, dy der erber man herre Cunrad genant Sleyfe, 
obirste kelner des selbin clostirs, uns und der stat dicke getan hat und 
noch getün mag, und habin eyntrechticlichen durch Got zufurderst unse 
sundirliche gunst und willen darzu getan und gegebin, und habin mit 
den egenantin .. reten vorczegin und vorczihen luttirlichen uf alle ge- 
schoz, bate, torlegir, wache, und uf alle dynste und rechte, dy der 
stat von dem vorgeschrebin hove biz her getan sint, also daz derselbe 
hof der allir los, quit, fri und ledig sin und bliben sal eweclichen. 
Darwider, daz zu irstatene, habin der obgenantir herre.. der abt und der 

. convent zu Reynhersborn von den fir pfunden und eyme schillinge 
Erfortischer jfennynge ierliches ezinses, dy dy .. bruckenmeystere von 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 295 


eynes. rates und der stat zu Erforte wegin dem egenantin .. clostere alle 
iar zu gebene pflagin, zweyger pfunde und eyns schillinges desselbin 
czinses irlazin, los und ledig gesagit eweclichen, als in den briven, dy 
der dickegenantir herre .. der abt und sin convent uns darubir gegebin 
habin, volliclicher stet geschrebin. Zu merir sicherheyt dyser vor- 
geschrebin rede habin wir der stat zu Erforte insigil gehangin an dysen 
brif, der gegebin ist nach Christi geburten driezenhundirt iar in dem 
eyn und fumfezigestin iare an der nestin myttewochen nach dem sunthage, 
als man nach. ostirn singit cantate. 


1351. Mal 18. Ä 361. 
Der Abt und Convent des Klosters Reinhardsbrunn erlassen die 
eine und verkaufen die andere Hälfte des Brückensinses dem Rat 
zu Erfurt gegen Befreiung des Klosterhofes bei dem Neuwerk- 
kloster von allen bürgerlichen Lasten. 

Or. mit 2 S. im E. A. 


Wyr Heynrich, von Gotis gnaden abt, Conrad obirstir kelner, 
Herman prior und der convent gemenlichen des clostirs czü Reynhers- 
born des ordins S. Benedicti bekennen uffenlichen allen den, dy dysen 
bryf sehen odir horin lesin, wan dy erbern wisen lute .. dy ratis- 
ineystere, .. der rat und dy rete der stat zu Erforte zu dem hove ette- 
anne Dvteriehs von Mewirsburg, des procuratoris, in der Nuwenstat 
czü Eıforte gelegin, den wir uns und unserm gotishuse gekouft han, 
yre sundirliche gunst und willen gegebin und uf alle recht und dynst, 
dy man von demselbin hove der stat czu Erforte zu thune pflag, lutter- 
lichen vorezegin habin, als in dem bryfe, den sie uns darubir han ge- 
gebin, volliclicher ist geschrebin, darumme, daz zü irstatene, habin wir 
eyntrechticlichen myt guter vorbedechtikeyt von den fyr pfunden und 
eyme schillinge Erfortisscher pfenninge ierliches czinses, dy dy brucken- 
meystere von eyns ratis und der stat zu Erforte wegin uns und unserm 
clostere alle iar zu gebene pflagin, sie und dy stat zu Erforte zweyger 
pfunde und eynes schillinges desselbin czinses irlazin, los und ledig 
gesagit, irlazin und sagin von unsir und unsirs egenantin clostirs und 
allir unsir nochkomen wegin los und ledig ewiclichen. Dy andern zwey 
pfund czinses habin wir yn vorkouft und gegebin umme fumfezehen 
marg lotiges silbers, dy sie uns und unserm clostere genczlich bezalit 
und vorgoldin und dy wir an unsern und desselbin unsirs clostirs nücz 
und fromen wizzentlichen gewant und getan habin. Uf dy egeschrebin 
fyr pfund und eynen schilling czinses, der wir sie also, als vorgeschrebin 
stet, irlazin und yn vorkouft habin, vorczihen wir von unsir und unsirs 
clostirs und allir unsir nochkommen wegin eynfeldiclichen und lutter- 





296 Geschichtequellen der Prov. Sachsen. 


lichen an dysen bryfe, also daz wir odir vmand von unsir und unsirs 
clostirs wegin denselbin czins nummer zu keyner czit angesprechin, 
geheyschin oder gefordern sollin noch enwollin, heymelichen odir 
uffenbar, myt gerichte odir ane gerichte, geystlich odir wertlich, alle 
argelist und geverde uzgescheydin. Darubir habin wir von unsir und 
unsirs clostirs wegin globit und uns vorbunden, und globin an dyser 
schryft, daz wir in dem egenantin hove keynen gebuwe myt venstern, 
darvon man in daz clostir odir garten der frowen zu dem Nuwen- 
werke zu Erforte gesehen moge, nummer zu keyner czit gemachin 
odir machen lazin wollin, alle argelist uzgeslozzin. Zu merer sicherheyt 
alir dyser vorgeschrebin rede habin wir Heynrich abt unsir abtige, 
und wir Conrad obirste kelner, Herman der prior und der convent 
gemeynlichen des clostirs Reynhersborn obgenantin unsirs conventis 
insigele gehangin an dysen bryf, der gegebin ist nach Cristi geburten 
dryczehundirt iar in dem eyn und fumfezigesten iare an der nestin 
mytewochen nach dem sunthage, als man nach ostirn singet cantate. 


1551. Juni 4. 362. 


Conrad der Jüngere, Herr zu Tanrode, bekennt, dass er den Rat 
zu Erfurt als Schiedsrichter in der Streitsache mit seinem älteren 
Bruder Conrad anerkenne. 
Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d. 
Daselbst unter demselben Datum eine gleichlautende Erklärung Conrads des 
Älteren, Herrn von Tanrode. 

Wir Cunrad der iungere, herre zu Tanrode, bekennen uffinlichen 
an dysem brive, daz wir allir sache und zweytracht, dy wir mit Cunrade 
unserm brudere umme den torm zu Tanrode bizher gehat habin, uf 
dy erbern’wisen lute.. dy ratismeystere und.. den rat der stat zu Erforte 
mit gutem willen uf recht han gewillkurt und gegangen, und. globin 
in guten truwen, wy sie uns derselbin sache und zweytracht in eyme 
rechtin scheydin, daz wir und alle unse erbin daz also stete und gancz 
haldin sollin und wollin und dy selbin.. burgere und dy stat zu Erforte 
darumme nummer vordenkin, alle argelist und geverde uzgescheidin. 
Und des zu merir sicherheyt habin wir dysen brif mit unserm insigil 
vorsigilt darubir gegebin, Nach Cristi geburten driczenhundirt iar in 
dem eyn und fumfczigestin iare an dem pfingest abinde. 


1351. Juni 9. 363. 


Der Propst und der Convent des Neuwerkklosters in Erfurt über- 
tragen dem Kloster Reinhardsbrunn den von diesem gekauften Hof 
der von Mewarsburg. 


Or. im Herzogl. St. A. zu Gotha. S.d. 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. 1I. Theil. 297 


Nos Heinricus, prepositus santimonialium ecclesie Novi operis in 
Erfordia. recognoscimus publice in hiis scriptis, quod curiam olim .. 
dictorum de Mewarsburg, emptam per religiosos viros dominum abbatem 
et conventum monasterii in Reinhersborn, solventem nobis annis singulis 
viginti et octo solidos denariorum Erfordensium cum duodecim pullis, 
eisdem abbati et conventui vice et nomine ecclesie nostre predicte con- 
tulimus et conferimus in Dei nomine in hiis scriptis, dantes sibi pre- 
sentes litteras sigillo nostro signatas in testimonium super eo. Anno 
Domini M. CCC. LL, feria quinta penthecosten. 


1351. Juli 13. Prag. 364. 


Karl IV., römischer König, gebiete dem Grafen Günther von 
Schwarzburg, in seinem Gebiet die dem Erzbischof Gerlach an- 
hängenden Geistlichen gegen die mainsischen Beamten zu schützen. 


Or. im E. A. S. i. 

Daselbst auch ein gleichlautendes Schreiben an die Brüder Hartung und 
Hartung, herren zu Erfa. Im Dom-Archtv finden sich ferner Schreiben 
gleichen Inhaltes und unter demselben Datum an die Grafen: Heinrich, 
und Heinrich Gebrüder von Bichelingen, Iohann von Henneberg, 
Günther von Kevernberg, Friedrich und Hermann von Orlamunde. 
Heinrich von Schwarzburg, Heinrich und Ernst von Gleichen, Diether 
Bernhard «nd Ulrich von Hoenstein; an die Herren: Friedrich senior 
und iunior und Ludwig von Wangenheim, Conrad und Conrad Ge- 
brüder von Tannerode, Hermann von Cranchfeld, Friedrich und Albrecht 
zu Heldrungen; an die Städte Northusen und Mulhusen. 

Wir Karl, von Gots gnaden romischer kung, ze allen zeiten merer 
des reichs und kung zu Beheim, embiten dem edeln Gunther, grafen 
von Swarczburk, unserm lieben getrewen, unsir gnad und allez gut. 
Lieber getrewer, uns ist zewissen worden, daz sint der vorrichtung 
und sün zwischen dem hochgeborn Friderich, marggrafen ze Missen, 
und seinen brudern, unsern lieben fursten und oheim, und dem stifte 
von Mencz, daz desselben stiftes amptleut und diner di 'pfaffen in 
deiner graveschaft und herscheften, dy da gehorsam sin dem stül von 
Rome und undirtenig und dem erwirdigen Gerlachen, erczebischof ze 
Mencz, des heiligen romischen reichs erczecanczeler, unserm lieben 
neven und fursten, als sie daz von rechte tun sullen, undirsten zu 
vaben und si zu beschedigen an ir leib und gut wider Got und daz 
recht, davon dein vorgenante graveschaft und herschefte mogen beswert 
werden mit dem banne von des vorgenanten stuls wegen von Rom 
und ouch des erczebischofes wegen von Mencz und davon in vil andern 
schaden und leidung vallen, daz uns durch deinen willen leit were und 
ouch daz nicht gern sehen. Darumb raten wir deinen trewen und 
biten dich ernstlich, daz du dich, deine graveschaft und herschaft des 
uberhebest, und gebites allen deinen amptluten und dinern festeclich 


298 Geschichtequellen der Prov. Sachsen. 


und ernstlichen, daz si fur sulcher gewalt und unrecht die pfaffen in 
diner graveschaft und herscheften fur des obgenanten stiftes amptluten 
und dinern beschuczen und beschirmen, daz si ir gehorsam icht brechen 
durfen von gewalt oder durch furcht, wen dir daz wol fuget, und ist 
dir erlich und nucz und tus dem obgenanten stul von Rome und uns 
daran behegelichen horsam und dinst, des derselbe stul und wir billich 
gegen dir bedenken sullen mit besunderlicher furderung und gnaden, 
Geben ze Prage an send Margarethentag unsir reich des romischen in 
dem fumften und des behemischen in dem virden iare. 
Per dom. regem Dithmarus. 


1351. August 27. 365. 


Die Vettern Albrecht und Ditherich, Herren zu Vippeche, belehnen 
. den Rat su Erfurt mit einer Hufe Landes su Kranichborn. 
Or. mit 2S. im Kgl. St. A. u M. 


Wir Albrecht und Dytherich gevettern, herrin zü Vippeche, bekennen 
uffenlichen allen den, dy dysen bryf sehen odir horin lesin, daz wir 
eyne hüfe artlandis, in den velden des dorfis Cranichborn gelegin, dy 
ettewanne Herman von Cranichborn von uns zü lehene hatte, den orbarn 
wisen luten, den ratismeystern, .. dem rate und den burgern gemeyn- 
lichen der stat zü Erforte durch sundirliche fruntschaft und guust, dy 
wir zü yn tragin, gelygen habin und lyhen recht und redelichen an 
dyser schrift von uns und unsern erbin, zü eyme rechtin erbe inne zü 
habene und zü besiczene ewiclichen, darvon sie unserm ixlichen odir 
sinen erbin odir unserm gewissen botin von unsern wegin sechs Er- 
forter pfenninge in der stat zü Erforte und nyrgen andirs alle iar uf 
sente Michahelis tag zü erbeczinse ane vorzog und hindernisse gebin 
sullin. Und des zü merer sicherheyt habin wir dysen bryf mit unsern 
insigeln vorsigelt darubir gegebin. Nach Christi geburtin driczenhundirt 
iar in dem eyn und funifezigistenn iare an sancti Rufi tage. 


1351. September 6. 966. 
Zwölf ausländische Bischöfe (in partibus infidelium) gewähren, 
ut ecclesia in Nuseze prope Erfordiam, in qua ecclesia seu eius 
cimiterio ducente sexagene seu circa corpora fidelium tempore 
mortalitatis ibidem regnante anno domini millesimo CCC° Le di- 
cuntur sepulta fuisse, congruis honoribus frequentetur et veneretur, 
allen denen, welche die Kirche an bestimmten Festtagen, deren 
Oclaven, an den Sonntagen und Sonnabenden besuchen, um dort 
zu beiten oder der Predigt und Messe beizuwohnen,- welche der 
Kirche in die Fabrik elwas schenken, «den Kirchhof mit der Pro- 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 299 


session umgehen oder dem Priester mit dem Sakramente folgen, 
einen Ablass von 46 Tagen. | 


Datum Avinione sexta die mensis Septembris anno domini M. CCC. 
quinquagesimo primo et pontificatus domini Clementis pape sexti anno 
decimo. 


Or. mit zerbrochenen S. im Stadtarchiv zu Mühlhausen. Als Transfic ist 
angehängt die Bestätigung des Ablasses durch Ersbischof Gerlach von 
Mainz mit dem kleinen S. Datum Avinione XIIII. Kal. Novembris 
(Octbr. 19) anno Domini M. CCC. L. primo. 


1351. September 9. 961. 


Der Rat zu Erfurt bekennt, dass er von dem Grafen Johann von 

Hennenberg und dessen Gemahlin Else den vierten Teil des Hauses 

Mühlberg und das Dorf‘ Kirchheim wiederkäufllich erworben habe. 
Or. mit d. S. im Kgl. Reichs- Archiv zu München. 


Wir Herman von Smire, Dyterich von Wizzense, Cunrad von Sultze, 
Ticzel von Varila ratismeistere, Heynrich Hottirmann, Sifird Swanring, 
Ticzel von Martpeche, Cunrad von Buseleyben, Iohans von Bechstete, 
Tiezel von Wimar, Gerhard von Nedemstorf, Heynrich von Tanrode, 
Herman Lantgrave, Heynrich von Koderitsch, Ticzel von Salveld, Bertold 
von Maroldishusin, Herman von Hardisleiben, Tiezel von Wizzense 
lower, Ticzel vom Rosla, Iohans von Iene, Iohans von Loubingen, 
Gunther Schunke, Niclaus von Northusin, Cristan von Kirspeleiben 
der rat, Herman von Tyfengruben, Ticzel Volker und Niclaus von Biche- 
lingen von den fyren der gemeyne der stat zu Erforte bekennen uffen- 
lichen allen den, dy dysen brif sehen oder horin lesin, daz wir zü dem 
schinbern herrin Iohanse, graven und herrin zu Hennenberg, und zü 
der ediln frowen vorn Elsin, siner elichen frowen, und .. yren erbin daz 
firdeteil des huses Mulburg und daz dorf Kircheym mit allen rechtin. 
gerichtin , erin, nuezen und mit allem dem, daz darzü gehort, uzgenomen 
yren vorlehenden mannen zu Kircheym, recht und redelichen gekouft 
haben umme sechshundert mark lotiges silbers Erfortisches gewichtis. 
Daran ouch sie uns und dy selbin stat zü Erforte han bracht als recht 
und gewonlich ist, inne zu habene und zu besiczene von dyser czit biz uf 
sente Mertins tag, der schirst komet, und dar noch sechs gancze iar, 
dy nest noch eynandir volgin, als in den bryfen, dy sie uns darubir 
han gegeben, volliclicher ist geschreben. Und daz wir von unsir und 
der vorgenantin stat zü Erforte wegin ubir daz yn und yren erbin dy 
gunst und fruntschaft getan haben und thun an dyser schrift willic- 
lichen, daz sie odir yre erbin noch dem egenantin sente Mertins tage 
als dy vorgeschreben sechs iar uzgen, wanne und uf wilche czit sie 
wollen, daz vorgenante firdeteil des huses Mulburg und daz dorf Kircheym, 


300 —. Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


mit allem dem, daz darzü gehorit, wyderkoufin mogin, dy wir ouch 
danne ane alle hindernisse und wyderrede yn wyder vorkoufin wollen 
und sullip umme sechshundirt mark des vorgenantin silbers und ge- 
wichtis, als sie uns dy iczunt vorkouft haben. Und gesche derselbe 
wyderkouf noch sente Mertins tage zu uzgange der vorgenantin sechs 
iar und vor dem nestin sente Walpurgis tage, so sullin alle czinse, gulde 
und rente von dem firdenteile und dorfe und daz darzu gehorit den 
egenantin vorkoufern und vren erbin uf sente Michahelis tag, der nest 
dar noch folgit, genczlichen geburen und wydervallin. Gesche abir 
der wyderkouf noch demselbin sente Walpurgetage, so sullin alle dy 
selbin czinse und gulde uf sente Michahelis tag darnoch deni gelde des 
wyderkoufs mitefolgin und uns und der stat gevallin und werdin. Ouch 
ist binamen geredit, gesche, des Got nicht wolle, vor dem wyderkoufe 
schade an dem egenantin firdenteile, also daz iz verlorn worde, daz 
wir doch, so wir beste kannen'und mogin, in glicher wis, als iz uns und 
dy stat zü Erforte eygentlichen angehorte, bewarin wollin und sullin, 
den schadin sullin wir an drittehalbhundirt marken der vorgeschreben 
sechshundirt marke und dy egenanten vorkoufere und vre erbin an der 
bezzerunge des firdenteils tragin und habin, alle argelist und geverde 
uzgescheidin. Alle dyse vorgeschreben rede habin wir vor uns und 
unse nochkomen globet und globin in guten truwen stete und gantz 
zu haldene, alle argelist uzgeslozzin. Und des zu merer sicherheit 
haben wir von heyze der erbarn lute .. der rete der dickegenantin stat 
zu Erforte derselbin stat insigil an dysen bryf gehangin. Nach Christi 
geburtin dritzenhundirt iar in dem eyn und fumfezigistem iare an dem 
nestin tage nach unsir frowen tage als sie wart geboren. 


1351. September 29. 368. 
Albrecht und Friederich, Herren zu Helderungen, erneuern und 
verlängern ihr Bündnis mit der Stadt Erfurt auf weitere 6 Jahre. 

Or. mit 2S, im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Albrecht und Fryderich, gebrüdere, herrin zü Helderungen, 
bekennen uffenlichen allen den, dy disen brief sehen odir horen lesen, 
alleyne wir eynunge und vorbuntnisse gemacht haben und haben myt 
den wisen bescheydin luten .. den burgern und der stat zü Erforte, 
dy nach stehen und weren sal von diser czit sechs gantze iar, dy nest 
noch eynandir volgen, als in den briefen, dy wir yn darubir han ge- 
geben, volliclicher ist geschreben, daz wir dyselben eynunge und vor- 
buntnisse stete und gantz haldin sollen und wollen, und dy irlengit 
haben und irlengen an dyser schrift ane alle argelist von derselben 
ezit zu uzgange der vorgeschreben sechs jare, wanne dy komet, und 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 801 


darnach abir sechs gantze iar, dy allir nest nach eynandir volgen, in. 
allir der wise, formen, globeden, artikeln und reden, als dy in den 
vorgenanten bryfen der eynunge und vorbuntnisse sten geschreben. 
Dyse vorgeschreben rede haben wir und mit uns Albrecht und Heyn- 
rich, unsers vorgenanten Friderich sone, globit in guten truwen und 
gesworn zu den heylgen, stete und gantz zu haldene, alle argelist uz- 
gescheidin. Und des zü merer sicherheyt haben wir den obgenanten 
burgern und der stat zu Erforte dysen brief myt unsern insigeln vor- 
sigelt darubir gegeben. Und wir Albrecht und Heynrich, des obgenanten 
ern Friderich sone, bekennen uffenlichen an dysem selbin bryfe, daz 
wir globit haben in güten truwen und gesworn zü den heylgen, alle 
dise vorgeschreben rede stete und gancz zu haldene, alle argelist uz- 
geslozzen. Und des zü grozir vestenunge gebruchen wir myt eynandir 
zü disem male dyser angehangen insigele, wan wir eygen insigeln 
nicht enhaben. Gegebin nach Christi geburten dritzenhundirt iar in 
deme eyn und funfczigisten iare an sancti Michahelis tage. 


1351. October 4. 369. 
Die Grafen Heinrich von Honstein, Heinrich und Günther. von 
Schwarzburg belehnen den Rat zu Erfurt mit dem Dorfe Tröchtelborn. 

Or. mit 3 S, im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Heinrich, von Gotis gnaden grave von Honstein, herre zu 
Sundirshussen, und wir Heynrich und Gunther, von denselben gnaden 
graven von Swartzburg gebrudere, herrin zu Arnstete, bekennen uffen- 
lichen allen den, dy disen brif sehen odir horen lesen, daz der gestrenge 
man Dytherich von Malsleiben und .. sine erbin daz dorf Truchtilborn 
mit allem dem, daz dar zü gehorit, daz sie biz her von uns zü rechtem 
lehene han gehat and besezzin, ufgelazin und ufgegebin und ouch 
daruf luttirlichen vortzegin habin, und daz wir dazselbe dorf mit allen 
rechtin, friheiten, nuczen, erin, gerichten, halsgerichten uf stigen und 
strazen, in dorfe und in velden, und bi namen kegin Frymar biz mitten 
in den agang der Nezze und mit allem dem, daz darzu gehorit, als 
der egenante Dytherich und sine erbin daz biz her gehat und besezzin 
haben, den wisen bescheidin luten den ratismeistern, .. dem rate, den 
burgern gemeynlichen und der stat zu Erforte von uns zubesitzene und 
inne zu habene ewiclichen dureh sundirliche gunst und fruntschaft, dy 
wir zu yn tragen, zu rechten lehene gelygen haben und lyhen recht 
und redelichen an disem brife, den wir yn mit unsern insigeln vor- 
sigelt darubir wizzentlichen han gegebin. Nach Christi geburten driczen- 
hundirt iar in dem eyn und fumfeigisten iare an dem dinstage in der 
gemeyntwochen. 


302 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1351. October 28. 30. 


Die Brüder Heinrich und Burchard von Hanstein vertragen sich 
mit der Stadt Erfurt. 
Or. mit 2S, im Kgl. St. A. zu M. - 


Wyr Heynrich und Burchard, gebrüdere von Hansteyn, bekennen 
uffinlichen allen den, dy disen brif sehen odir horen lesin, daz wir 
mit den wisen bescheydin luten .. den ratismeystern, .. dem rate und 
.. den burgern gemeynlichen der stat zü Erforte in güten truwen globit 
haben eynen reehtin hantfryde und eyn vorwort zü habene und gut- 
lich alle ding zü haldene mit yn ubir eynkomen sin, als hir noch stet 
geschreben. Wir sollin und wollin bewaren, daz dyselbin burgere yre 
lute und alle dy, dy sie angehoren, pfaffin und leygen, dy in. yren ge- 
richten und gebyten sitzen und wanen und yn zü vorteidingene ge- 
büren, alle odir encziln, an libe odir an güte, allen endin, und bi 
namen meyster Echard, yr obirste schriber, von uns odir yemande der, 
dy durch uns thün odir lazen wollin, von unsern und unsern teylen 
der slozze und vestin, dy wir von des stiftes von Mencze wegin inne 
haben, Hansteyn, Fritzlar, Saleza, Harburg, Zappenburg und dem 
Steyne, odir darin nicht beleidiget, beswerit odir beschediget werden 
in keyne wis, alle argelist und geverde uzgescheidin. Wanne abir und 
zü welchir czit uns daz vorwort und der hantfride zü haldene nicht 
mer fügen, daz söllin und wollin wir den vorgenanten bürgern von Er- 
forte fyr wochen vore vorkundigen an unsern uffin brifen und dyselbin 
fyr wochen alle ding als vore gütlich mit yn haldin. Gesche ouch, daz 
bynnen der czit.dises vorwortis und frides der vorgeschreben unsir 
vestin odir slozze keynes von uns entfremdit odir gelost soilde werdin, 
daz sollin wir dyselben burgere ouch eynen mand vore lazen wizzen 
und bewaren, daz sie und alle dy, dy sie angehoren, als vore geschreben 
stet, bynnen denselbin fyr wochen noch der losunge von dem slozze 
odir vestin, dy von uns also entfremdit odir gelost soilde werdin, ouch 
unbeschedigit und unbeleidiget bliben in alle wis ane argelist. Gesche 
abir darubir ymande, der yn zu verteidingene geburte, von uns, den 
unsern von den egeschreben unsern slozzen oder vestin odir yr keyme 
schade, welche wis daz were bynnen der czit dises vorwortis und frides, 
den schadin sollin und wollin wir, wanne wir des von yn gemanet 
werdin, wider ufrichten und abelegin ane allerleige vorzog und wider- 
rede. Ubir daz ist geredit, were daz ymand keyne brife, dy den krig 
umme daz bischtum zü Mentze anrüren mochten, yrgen in unserm .ge- 
bytelesin woilde, odir ab dy erbarn lute .. der techand und daz capitel 
zu unsir frowen zü Erforte keyne güt uzwendig der stat zü Erforte 
gebyten und gerichten hettin, odir ab sie selbir odir yr ettelich ugwendig 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 808 


derselbin stat gebyten und gerichten yrgen czyhen, riten odir wandern 
woildin, ab wir mit den odir dem icht czüredene hettin und an yn 
icht teten, den obgeschreben meister Echarde und sinen güten, dy sine 
pfronde nicht anrüren, uzgenomen, daz sal in disen hantfride und vor- 
wort nicht treten, und dy obgenanten burgere sullen sich des nicht an- 
nemen, ouch des kriges der kirchen zü Witterde und zü Tyfental sullin 
wir uns von beiden siten fürbaz nicht mer annemen, dan als der iczunt 
stet und ist begriffen. Alle dise vorgeschreben rede haben wir globit 
und globen in güten truwen stete und gancz zü haldene, alle argelist 
und geverde uzgeslozzin. Und des zü grozir sicherheit habin wir dysen 
brif mit unsern insigeln versigelt darubir gegeben. Noch Cristi geburten 
driezenhundirt iar in dem eyn und funfezigisten iare an der heilgen 
aposteln Simonis und Iude tage. 


1351. November 29. 941. 


Der Rat zu Erfurt verkauft an Heinrich Scheczele und Genossen 
9 Hufen Artlandes und andere Güter ew Andisleben. 
Or. mit S. d. «m Kgl. St. A. zu M. 

Wir .. ratismeystere, .. der rat und dy .. rete der stat zu Erforte 
bekennen uffinlichen an dysem brive, daz wir mit gutim rate und wol- 
bedochtem mute recht und redelich vorkouft habin den erbarn knechten 
Heinrich Scheczele, Dytheriche Frowine und Berlde sinen brudern 
und yren erbin nun hufe artlandes, einen sedelhaf mit den wyden und 
und rorwesin, dy da hinder legin, eyne vyschweyde, dy sich an hebit 
pobe deme selbin hafe und get uffe der von Bessingen wassir, und eynen 
bacofen, gelegin in den veylden und dorfe zu Andisleyben; uffe deme 
vorgenantin hafe und gutin sy, yre erbin und alle noch on besitzere 
der gute mogin habe eyne schefferyge und eynen eygenen underhertin, 
dy egenanten gute wir on gegebin habin umme achteundvirzig marg 
lotiges silbers Erfortischis zeychens, dy sy uns itzunt gentzlich und 
gar bezalt habin, zu sotaneh zcinsen also hir noch geschriben sten: 
Von erst so sullin sy gebin achzcen maldir korns und gerstin uffe 
sente Michels tag ierliches zcinses von den vorgenanten nun hufen, 
zewey phunt pheninge von dem hafe, vumf phunt pheninge von dem 
brotovene und der vyschweyde und acht schillinge zu erbezcinse und 
vumf phunt pheninge von den wyden, dy sy ierlichen reyche sullen 
den kemerern, dy icliches iares sitzen uffe sente Walpurge und sente 
Michels tag, dy da ierlich noch eyn andir volgin. Darubir habin wir 
obgenantin ratismeystere, der rat und dy rete von unser, der vorgenanten 
stat Erforthe und alle unser nochkomen wegin den egenanten gebrudern, 
yren erbin und allen noch on besitzcern der vorgenanten gutir sunder- 
liche gunst getan, welchis iaris adir zu welchir zeit sy, yre erbin und 





904 Geschichuquellen der Prov. Sachsen. 


alle noch on besitzere der gutere wullen adir mogin der obgenanten 
korngulde nun maldir adir dy phening gulde zumale abe kouffen ane 
dy achte schillinge erbeczinses, dy gebit der rat vort czu zcinse, welchir 
on der eyn bequemlich ist eyn vor daz andere noch iclich maldir vor 
vumf marg, vumfzcig schillinge pheninge vor dy marg, und iclich phunt 
pheninggeyldis vor zcen phunt pheninge, daz sy das gute moge und 
macht habin an alle wedirsprache, doch alzo, daz der wedirkouf gesche 
vor der vorgenanten zcweyer tagezcite eynre. Hir obir ist ouch geret, 
wanne sy, yre erbin adir andere noch on besitzere der egenanter gute 
dy vorgenanten nun maldir korngeyldis und zcwelf phunt phening 
geyldis abe gekouffin und wullin adir mogin andir alzo gewisses korn- 
geyldis nun maldir an:gewissen gutin in der stat gerichte gebin, daz 
sal eyn siczende rat von on neme und sal sy, adir wer dy gute inne 
hat, ledig und loz sagen alre vorgenanten zcinse und sal sy met den 
vorgenanten achte schillingen erbezcinses an daz capitel czu sente Severe 
und an dy hern von Walkinredin brengin alzo recht ist. Wer ouch, 
daz sy, ore erben adir andire noch on besitzcere der gute eyn teyl uz 
den guten vorlyzen adir vorkouften zcu sulchin zcinsen, alzo vorge- 
schreben stet, so soylde doch alle fryheit und ere dem meren tevle 
der gute volgin. Abir hir noch so ensal nymant ykeynnen steg noch 
weg obir daz wassir habin noch machin inneweyndig noch usseweyndig 
dez dorffis in keyne wys. Daz alle vorgeschrebene rede stete, gancz 
und unvorbruchlich gehaldin werde, haben wir obgenante ratismeystere, 
der rat und dy rete der obgenanten stat grosse insegil an desin üffenen 
bryf lassin hengen. Gegebin noch Christi geburtin dryczenhundirt iar 
in dem eyn und fümfezigestin iare an sente Andreas abinde dez heyligen 
czwelfbotin. 


1351. December 11. 312. 


Heinrich von Hervirsleibin Ritter und sein Sohn lohan, gesessen 
zu Gebese, bekennen, wan dy wisen bescheidin lute, dy ratis- 
meistere, der rat und dy burgere gemeinlichen der stat zu Erforte 
firdehalbe hufe artlandes mit wesen, widen, hofen und mit alle 
dem, daz darzu gehorit, in dorfe und in veldin zu Gebese gelegin, 
zu der vicarien uf dem spitale bi dem rathuse zu Erforte, dy er 
Iohans [von Moringen der priester inne hat, recht und redelichen 
gekouft habin, dass sie diesen Kauf bestätigen und auf alle 
Dienste und Rechte, die sie an den Hufen hatten, ausgenommen 
auf 11 Pfennige Erbzins, versichten. 

Gegeben driezenhundirt und in dem einundfumczigesten iare an 

dem suntage allir nest nach dem tage sankti Nicolai. 
Or. mit 2.5. im Kgl, St. A. su M. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 805 
1351. December 11. 949. 


Heinrich von Hervirsleyben, Ritter, und lohann, sein Sohn, zu 
Gebese gesessen, verkaufen den Ratsmeistern, dem Rat und den 
Bürgern su Erfurt eyne wesin, genant dy eychwese, in den veldin 
des dorfis Gebese gelegin, die 36 Äcker hält und von dem Abt 
zu Hersfeld zu Lehen geht, für 32 Mark lötigen 'Silbers und einen 
jährlichen Erbzins von einem Erfurtischen Pfennig zu Michaelis. 
Der Zins jedoch soll nur solange bezahlt werden, bis der Rat die 
Belehnung mit der Wiese von dem genannten Abte erlangt hat. 


Nach Christi geburten driczenhundirt iar in dem eyn und funf- 
czigisten iare an dem suntage nach dem tage sancti Nicolai. 
Or. mit 2 S. im Kgl. St. A. zu M. 


1351. December 21. 314. 


Ian, genannt Straynczg, ein besessen burgmann der Grafen von 
Gleichen auf dem Hause Thünna, bekundet, dass Hermann ge- 
nannt Kreynwinkel 10 Schilling Geld Erfurter Pfennige Zins aus 
ll, Hufe su Daychebeche dem Pfarrer und vier Vikarien der 
Michaelispfarrkirche in Erfurt für 5 Pfund Pfennige mit Vorbehalt 
des Wiederkaufes verkauft hat. 

Zeugen: Herr Göcze Kerlinger, Hartung von Smedestete, Bürger 
zu Erfurt, Rudiger Voyt von Dachebeche, Bertold Kalart. Geschen 
sint dysse ding in den iaren Gotis, do man czalte driczenhundirt 
iar in dem ein und fumezigisten iare an sente Thomas tage des 
heyligen apostels. 

Fast ganz verblichenes Or. im A. der Michaeliskirche, | S. d, 


1351. December 21. 949. 


Die Brüder Albrecht und Friedrich, Herren zu Helderungen, 
schliessen mit der Stadt Erfurt einen Dienstvertrag auf 12 Jahre. 
Or. mit 6 S. im Kgl. St. A. u M. 
Reitzenstein, I. c. S. 174. 

Wir Albrecht und Fryderich gebrüdere, herrin zü Helderungen, 
Albrecht und Heynrich, des selben ern Fryderich söne, und alle unse 
erbin bekennen uffenlichen allen den, dy disen brief sehen odir horen 
lesen, daz wir mit den wisen bescheydin luten .. den ratismeystern, . 
dem rate und den burgern gemeynlichen der stat zü Erforte umme 
alle ansprache, dy sie wyder uns hatten von der schulde wegin, dy wir 
ettewanne Iutten Coppfelin, Calmanne von Wy, yren kumpanen und yren 
erbin, iuden, yren myteburgeren, dy bi yn vorgangen sint, schuldig 

Geschishts. d. Pr. S. Erfurt XXIV. 3%. 20 


306 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


waren, und dy unsir herre von Mentze denselben burgern und (er stat 
zu Krforte nıyt allen rechtin hat bescheydin und gegeben, gutlich und 
fruntlich berichtet und gesünet sin in allir wise, als hir nach stet ge- 
schreben. Wir sollen und wollen den vorgenanten burgern und der 
stat zü Erforte von dyser czit zwelf gantze iar, dy nest nach eynandir 
volgen, in yclichem derselben iare firezen tage mit czehen mannen mit 
helmen wol gezugetir lute und myt güter habe uf.yre kost und uf 
unsern schadin dynen bereyte sin und dy füren eyne reyte, wanne 
und uf welche czit sie des bedurfen und uns vormanen, uf allermen- 
lichen, nymanden uzgenomen. Wurden ouch dyselben burgere zü ette- 
licher ezit in dysen zwelf iaren yrgen vor keyner vestin odir slozze 
stallen und legin, so sullin und wollen wir, ab sie unsir durfen und 
uns manen, mit der vorgeschreben zal unsir manne odir dynere vor 
derselbin vestin odir slozze mit yn also lange als sie da bliben und 
legin. Gesche abir, daz wir in ettelichem iare der zwelf iare von dyser 
süne wegin yn mer reyte dan eyne odir mit mer mannen dan mit 
ezehen mannen, als vore geschreben stet, dyneten und bereyte werin, 
ab sie des dorfen worden, daz sullin sie in dem andern iare, daz nest 
dar nach volgit, uns abeslan an unserm dynste yn züthüne. Ouch sal 
unse hus Helderungen dyselbin zwelf iare den burgern und der stat zü 
Erforte uffen sin, uf allirmenlichen yren figenden daruf und darabe 
schaden züthüne, wanne und wy yn daz allir gefuglichs ist, ane arge- 
list. Were ouch, daz wir an unserm vorgenauten huse Helderungen, 
odir dy burgere an yren dyneren, dy sie daruffe hettin, schadin nemen, 
welche wis daz gesche, den schaden sal unsir ixlich selben tragen. 
Gesche ouch, daz dy obgenanten burgere bynnen den zwelf iaren mit 
ymande krig odir orloyge hettin, da sie unsirs huses Helderungen mit 
den tormen boyden zü bedurften, daz sollen und mogin sie innemen und 
daz besazin mit yren luten nach yrre behegilikeyt ane hindernisse und 
widerrede. Zü grozir gewisheyt allir dyser rede haben wir den ege- 
nanten burgern und der stat zü Erforte gesazt und seczin unse und 
unsir erben burgen unse frunde, dy ediln lute Heynrich, graven von 
Orlamunde, Albrechten und Hartmanen gebrüdere, burcgraven von 
Kirehberg, und Albrechten von Hakeborn, dy mit uns und vor uns 
und unse erbin globit haben in guten truwen, alle dise selbin richtunge 
und ordenunge stete und gancz zu haldene und zu volfüren ane argelist. 
Und were, daz wir odir unse erbin an keyme stücke odir artikele dyser 
vorgeschreben rede in keyne wis sumig worden funden, so sollen und 
wollen wir odir unse erbin mit denselbin unsern burgen gemanet von 
stadan zü Erforte inriten, inleger als gewonlich ist haldin, und nicht 
von dannen komen, wir odir unse erbin haben uns danne mit den 
dickegenanten burgern nach allir yrre behegilikeyt alrest gütlich gesazt 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 807 


ünd vorrichtet umme daz stucke und den artikel, dar an wir sumig 
funden werin. Ginge ouch bynnen der czit der zwelf iare unsir vor- 
geschreben burgen keyner abe, des Got nicht entwolle, so sollen und 
wollen wir odir unse erbin, als dicke des not geschet, darnach bynnen 
eynem manden allir nest eynen andern odir andere burgen also gät 
wider setzin an des odir der stat, dy abegegangen weren. Tetin wir 
odir unse erbin des nicht, so soyldin und woylden wir odir unse erbin 
mit den andern unsern burgen, dy nicht abegegangen werin, gemanet 
inleger zu Erforte als vore geschreben stet haldin also lange, biz der 
odir dy burgen von uns odir unsern erbin wyder gesazt und wes da 
not were gentzlich alrest volezogen worden. Ubir daz sullen dy briefe 
der eynunge, dy wir iezunt mit den burgern und der stat zü Erforte 
haben, von diser vorgeschreben richtunge und ordenunge wegin un- 
beschediget bi allen yren creftin und macht bliben ane alle argelist. 
Ubir daz ist geredit sundirlichen, gesche, daz wir bynnen der czit der 
zwelf iare dàz egenante unse hus Helderungen von gevenknisses odir 
andir ehafter notlicher und kuntlicher sache wegin vorkoufen odir vor- 
setzin musten, daz Got wende, daz soilden wir odir unse erben nicht 
thün, wir entetin iz danne mit sundirlichem vorhenknisse, rate, wizzen 
und willen der burgere von Erforte egenanten. Alle dise vorgeschreben 
rede haben wir vor uns und unse erbin und mit uns und vor uns dy 
egenanten unse burgen globit und globen in güten trüwen stete und 
gancz zü haldene und zü volfürene, alle argelist und geverde uz- 
gescheydin. Und des zü grozir sicherheyt haben wir unse insigil mit 
unsir burgen insigeln an dysen brief gehangin. Und wir Heynrich 
grave von Orlamunde, Albrecht und Hartman gebrüdere, burograven 
von Kirchberg, und Albrecht von Hakeborn bekennen uffenlichen an 
dysem selbin bryfe, daz wir alse güte burgen mit den egenanten von 
Helderungen und yren erbin und vor sie mit gesamender hand globit 
han und globen in güten truwen, alle dise vorgeschribene rede stete 
und gancz zü halden und zü volezihene ane argelist Und des zü 
grozir vestenünge haben wir durch bete der selben .. von Helderungen 
und mit yn unse insigele an disen brief gehangen, der gegebin ist 
nach Cristi geburden driczenhundirt iar in dem eyn und fumfezigisten 
iare an sanct Thome des heylgen aposteln tage. 


1351. December 21. 316. 


Günther der Ältere, Graf von Schwarsburg, belehnt die Erfurter 
Bürger Sifert Swanring und Golze Bruns mit 21 Hufen zu 
Melchendorf. 

Abschrift im Clemens- Milivitz Familienbuch im E. A. 20* 


308 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Wir Gunther der alde, von Gotis gnaden grave von Schwarezburg, 
hekennen uffenlichen allen den, dy disen brief sehen oder horen lesen, 
daz wir den bescheyden luten Sifirde Swanringe und sinen erben, 
Gotzen ern Brunes dem iungen, burgere zu Erforte, gelegin haben und 
lyhen recht und redelich an dieser schrieft eyn und zwentzig hufe art- 
landis, in den velden des dorfes Melchendorf gelegen, mit der voytige, 
mit allen eren friheyten, nutzen, dinsten, renten und mit allem dem, 
daz darzu gehorit, als die bescheydin lute Gunther Vitztum ritter und 
Hug der Lange, burgere daselbens, der sele Got habe, und yre erbin 
dy von unsern eldern und von uns bizher zu eyme rechtin lehene 
besezzen und nu yre erbin in unse hende lediclichen ufgelazzen haben, 
von uns zu eyme rechten lehene geruwiclich zu besitzene und inne 
zu habene ewiclichen in aller der wyse, als dy vorgenanten Gunther 
und Hug und yre erbin dy mit allem dem, daz darzu gehorit, von 
unsern eldern und von uns bizher inne gehat und besezzen haben; 
und wollen der lehen eyn rechte wer sin und sie aller ansprache 
ledigen und abenemen, alle argelist und geverde usgeschlozen. Bi 
dysen dingen gewest und ouch gezugen sint dy wisen bescheydin lute 
Sigehard Hotterman, Iohans von Schwerstete, Harthung von Schmede- 
stete und Thytzel ern Huges, burgere zü Erforte. Und des zü grozir 
vestenunge haben wir dysen brief mit unserm insigil vorsigilt darubir 
gegeben, nach Christus geburten dritzenhundirt iar in dem eyn und 
fumfezigisten iare, an dem tage sancti Thomä. 


1352. Februar 3. oit. 
Heinrich von Gebese, Ritter, und Iohann sen Sohn verkaufen 
den Knechten Tyzcele und Henemann genannt von Stolle und 
ihrem Treuhänder Iohann vom See 211!|, Äcker Wiesen und 
Weiden, dy do legin und gelegin sint in dem felde und wippilde 
des huses und des dorfes zcu Gebese und sunderlichen genant 
sint in deme gesecze, und die von den Grafen Heinrich und Ernst 
von Gleichen zu Lehen gehen, mit allem Zubehör für 16!|, Mark 
Silber Erfurtischen Gewichtes. 

Zeugen: Dy wisen clugin lute Gyseler Virdeling, Heinrich von 
Stalberg, Iohans von Arnstete und Bertold Lüt...*, burgere zcu 
Erforte. Gegebin noch Cristi gebort driezenhundirt iar in deme 
zeweundfumfezigisten iare an dem nesten tage noch unsir vrowen 
tage lichtewye. 

Stark beschädigtes Or. ım Kgl. Sl. A. zu M. S.d. — * Beschád. Stelle. 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 309 


1352. Februar 10. 318. 


Dytwin Grosjohan von Friedeberg bekennt seine Sühne mil der Stadt 
Erfurt und Heinrich von Stocheim. 
Or. mit 6 S. im Kgl. St. A. u M. 


Ich Dytwin Groziohan von Frydeberg bekennen üffenliche an 
dysem bryfe allen den, dy $n sehin odir hörin lesin, daz ich gütlichin 
geeynt und gerychtit und gentzlichen gesünt bin und alle mine helfere, 
dy mit mir in dem kryge begriffin sin mit den erbern wisin und ge- 
strengen lüten, den .. ratmeistern, dem rate und der stad gemeinlichin 
zü Erfürte, und mit Heinriche genant von Stocheim und mit allin 
iren helfern, dy mit yn in deme kryge begriffen sin, also daz alle 
uflöufe, anesprache, ubirgriffe, schadin, wort und werg, wye sich daz 
here von des kryges wegin irloufin hant, hyne gelegit sin und gesünt 
gentzlichin und gar ane allirley argelist und geverde, also daz wir üf 
bede siten gein mir, odir ich gein yn dy nymmermer gefordirn süllen. 
Ouch bekennen ich vorgenant Ditwin, daz ich zü fiündin gewunnen 
und gemacht habe den vorgenanten bürgern von Erfürte und Heinrich 
von Stogheim alle herrin, rittere und knechte, dy dürch minen willen 
in den kryg kümen warin, binamen dy edeln herrin mine iüncherren 
graven Götfriden von Czygenhain, minen herren hern Reynharten, 
herren zu Westirbürg, hern Künckeln von Büdingin, herrn Tyln von 
. Beldirsheim, hern Winther von Ryfinberg, hern Wolfen von Hatzen- 
stein rittere, Anshelmen von Hoewizsele, Wentzeln von Kleen, Bechtram 
von Velwil und andere alle mine helfere, sy sin genant odir ungenant, 
dy mit mir in dem kryge begriffin waren, als vorgeschryben stet, und 
globe ich vorgenant Dytwin in güten truwen an eidis stad, dyse vor- 
geschrybene rede, stücke und artykel und ir iglichin besündir, als dy 
vorgeschryben sten, veste und stede zühaldin ane allirley argelist und 
geverde. Und han des zü ürkünde und zü merer sichirheid min selbis 
ingesygele mit der edeln herrin grave Gotfrides von Czfgenhain, hern 
Reynharts herren zü Westirburg und der gestrengin rittere hern Iohans 
von Beldirsheim, burgreven zü Frydeberg, und hern Künkeln von 
Büdingin und mit Hartmans mines brüdir ingesygeln, dy dürch mine bete 
ire ingesigel zü mime insygeln zü ürkünde gehangin an dysen bryf. So 
bekennen wir vorgenant grave Gotfrid von Czygenhain, Reynhart herre zu 
Westirburg, Iohan von Beldirsheim, bürgreve zü Frydeberg, Kunckel von 
Büdingin rittere, und Hartman Groziohan, bürger zu Frydeberg, daz wir 
durch bete des vorgenanten Dytwins zü getzügnüsse dirre vorgeschry ben 
rede, stücke und süne unsir insygele zü sime insygele zü ürkünde 
gehangen han au dyssen bryf, der gegebin ist nach Crists gebürte drützen- 
hundirt iare in dem zweiundfünftzegstem iare an sente Scolastiken tage. 


810 Geschichtaquellen der Prov. Sachsen, 


1352. Februar 10. 949. 
- Das Nonnenkloster auf der Brücke in Mühlhausen und Sophie, 
die Witwe Heinrichs von Schöndorf, eignen dem Altar ss. Marie 
et Nicolai in der Kirche zu Zimmern eine Hufe Landes su Margrethen- 
Vippach für 30 Pfund Pfennige. 
Datum anno Domini M.CCC.LII. in die beate Scholastice virginis. 
Or. im Kgl. St. A. su. M. 


1352. Februar 29. Pisek. 380. 


Karl IV., römischer König, befiehlt dem Rat zu Erfurt, der Stadt 
Mühlhausen gegen alle die sw helfen, welche deren von «hm be- 
stätigte Gnaden und Freiheiten antasten wollen. 

Or. im Stadtarchiv zu Mühlhausen. Si. 

Böhmer-Huber RJ.VIII, Nr. 1469. 

Wir Karl, von Gots gnaden romischer kunig, ze allen czeiten merer 
des reichs und kung ze Beheim, embieten dem burgermeister, dem rat 
und den burgern gemeinlichen der stat zu Erdfurt, unsern und des 
heiligen reichs lieben getrewen, unser kunigleich huld und alles guet. 
Wann wir mit briven und handfesten des rates und der burger zu 
Mulhousen, unser lieben getrewen, die wir in geben haben, und ouch 
mit den, die in von seliger gedechtnisse romuschen keysern und kungen, 


unsern vorfarn, worden sint, berichtet sein und genczleich underweiset, - 


. daz wir keine macht habin oder gehabin mugen, indheinenweis gerichte, 
dörfer, zolle, gulde, gevelle, stüre, cinse, iuden, ir hove und alles ir 
guet, besucht und umbesucht, und vas das reich doselbist zu Mulhousen 
hat, wie man daz nennet oder nennen muchte mit sunderlichen worten, 
umb dehein zugelt, morgengabe, heimstewre, widerlegung noch umb 
dheeinerlei ander sache, die uns, unsir nachkumen an dem reiche, 
unsir oder ir kinder angetreten mochte, ymanden von dem reiche ze 
geben, ze verkoufen, ze verseczen, empfremden, verweisen noch ver- 
endern indeheinenweis, wann sie dieselben gnaden und freyheit und 
andere ire recht und guete gewohnheit von altir von unsern vorfarn, 
keysern und kunigen, herbracht haben und wir dieselben bestetigt haben 
mit unsern kuniglichen, sunderleichen gnaden. Dorumb gebieten wir 


eurn treuen ernstlich und vestichlich bei unsern und des reichs hulden, . 


als lieb euch sey und ir gern sehet, daz wir eüch bei ewern hantfesten, 
rechten und freyheiten, die ir von dem reich habt, schirmen und 
genedichlich behalden, wer, daz imant mit unsern brieven, die wir im 
gegeben hetten, die obgenanten unser burger an unsern und des reichs 
renten, gulten oder iuden guet, housern und schult, die si hinter in 
gelassen haben, anreden und ansprechen wolden und sie daran hindern 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II]. Theil. 311 


oder beschedigen welde indheinenweis, daz ir in wider dieselben, wer 
sie seint, peistendik und geholfen sein sullet und wellet fleissichlich 
mit ganczen treuen, wann unser meynung ist, das wir di obgenante 
stat zu Mulhousen bei allen rechten, gnaden und freiheiten, die wir 
bestetigt haben, welherley die seynt, oder wie man die genennen 
mak, di sie von cristen oder iuden ingehorn, nach unser brief lout 
genedichleichen nu und zu allen zeiten schirmen und behalden wellen 
und nicht verhengen noch gestatten, daz dehein fursten, graven, freyen 
herren odir sust ymand anders daruber richten schullen oder mugen 
indheinenweis. Und wer daz sache, das wir wider di obgenanten hant- 
festen, recht, gnaden und freyheit dheinerley brief ymanden geben 
hetten oder geben wurden, wellen wir, das di genczlichen absein und 
keyne craft haben schullen und den obgenanten burgern und der stat 
zu Mulhousen keynen schaden bringen. Geben zum Pyesk in der 
mitwochen nach Mathie in dem sechsten iar unsers reiches. 
Per dominum regem Noviforensis. 


1352. März 28. 381. 
Die Räte der Städte Mühlhausen und Nordhausen und die Ritter 
Hartung von Erfa und Heinrich von Werthere bekennen, dass sie 
als erwählte Schiedsleute zwischen der Stadt Erfurt und Dytwin 
Groziohan von Friedeberg eine Sühne gestiftet haben. 

Or. mit 3S. in Kgl. St. A. u M. 

Wir die ratismeistere und die rete der stete Mulhusen und Nort- 
husin und wir Harthung von Erfa der eldire und Heynrich von Werthere, 
ryttere, ratlüte und sunlude, gekorn und gewillekorth eintrechteclichen 
von den wysin bescheyden luden, den ratismeistern, dem .. rate und 
den .. bürgern gemeinlichin und sundirlichen von Heynen Hottirmanne, 
burgere cze Kıforthe, uff eine, und dem bescheydin manne Dytwin 
Groziohan von Fredeberg uff die andern syten umb alle sache und 
ansprache, als der vorbenante Dytwin die ratismeistere und die bürgere 
von Erforthe obgenant beschuldiget und ansprichit, bekennen uffinlichen 
in diessim brieve, wanne wir uns derselben sache nach des obgenanten 
Dytwins ansprache und der dickegenanten bürgere von Erforthe antwerte 
durch irre bede bete willen angenomen haben und sie uns uff bede 
syten in guden trüwen globet und der vorbenante Ditwin cze den 
helgen gesworn und des ire uffine brieve gegeben haben, daz wir nach 
dem, als wir an brieven und an kuntschaft dirvarn haben, daz derselbe 
Dytwin in der vorbenanten sache kein recht enhabt und yme ouch 
daz recht czu swer were, wanne her dieselbin bürgere und die stad 
ezu Erforthe czü unrechtim schaden und kosten gedringin habt, hirumb 
so spreche wir und entscheydin in einre fruntschaft, daz die vorbenanten 


312 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


ratismeistere und die .. bürgere von Erforthe denselben schaden und die 
koste genczlichen vorsehen und en der ubirhebe sullen, also bescheyde- 
lichen, daz der dickegenante Dytwin den obgenanten ratismeistern und 
den bürgern der stad czu Erforthe vor die selben schaden und koste 
eine reyte tun und dynen sal als ritens recht ist, wanne und czu 
welicher czydt her des binnen einis iares frist, daz allir nehest hirnach 
volget, vormanid wirt, und yme ein mand vore wirt vorkundiget, mid 
drizeg mannen gewapinder wol geczugeter lute umme Fredeberg dry 
oder vier mile, alle argelist und geverde uzgescheyden. Und sal ouch 
dar ubir als lange her lebet kegin die vorbenante stad und die .. yrin die 
vorbenante koste und schaden getruweclich wider dynen. Des czu 
orkünde han wir des diessen brief mid unsir der vorbenanten stete 
Mulhusen und Northusen, mines Harthunges und Heinrichs ingesigeln 
an diessin brief gehangin gegebin festeclichen vorsigelt. Nach Gots 
geburd driczenhundirt iar darnach in dem czweyundfunfezigistime iare 
an dem frytage nach dem suntage als man singet letare in der vasten. 


1852. Mürz 30. 982. 


Heinrich von Stogheim gelobt, der Stadt Erfurt auf seine Lebens- 
zeit mit Rat und That beizustehen und ihr auch seinen Teil des 
Hauses Stogheim im Falle der Not zu öffnen. 

Or.im E. A. S.d. 


Ich Heynrich von Stogheim bekenne uffinlichen und begere, daz 
kuntlich si allen den, dy disen brif sehen odir horen lesen, daz ich 
wizzentlichen und williclichen mit güter und czitlicher vorbedechtikeit 
mit den erbern wisen luten den .. ratismeistern, .. dem rate und den 
burgern gemeynlichen der stat zü Erforte durch sundirliche furdernisse 
und fruntschaft, dy sie mir iczunt annemelichen getan haben und noch 
zükumfticlichen getün mogen, ubirkomen byn allir diser rede, di hir- 
nach sten geschrebin. Ich sal und wil, dy wile ich. lebe, den selben 
burgern, allen und enczeln, und der stat zü Erforte dynen, raten und 
beholfen sin, wanne und uf welche czit ich von den ratismeistern und 
dem rate daselbins des gemanet werde und sie des bedurfen. Ouch 
sal min teil des huses Stogheim den vorgenanten burgern und der stat 
zü Erforte uffen sin zü allen yren noten uf allirmenlichen nymanden 
uzgenomen, yren figenden dar uf und dar abe schadin zu thüne, wy und 
welche wis yn daz allir bequemeliche ist ane argelist. Darubir sal und 
wil ich durch keynes herrin adir ymandis andirs willen der obgenanten 
burgere und der stat czü Erforte figend in keyne wis nummer werdin. 
Alle dise vorgeschreben rede han ich globit in guten truwen und ge- 
sworn zü den heilgen stete und gancz zü haldene bynnen der czit 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 813 


mines libes und dy wile ich lebe, alle argelist, widerrede und geverde 
uzgeslozzen. Und des zü grozir vestenunge haben ich yn darubir 
gegeben disen brif mit minem insigil vorsigelt. Nach Cristi geburten 
dritzenhundirt iar in dem zweyundfunfezigisten iare an dem nesten 
fritage vor palmen. 


1352. April 24. 383. 
Dytherich, Herr zu Lewinhoybtis-Wipech, Rüter, und Margarethe 
seine Frau, verkaufen mit Willen Ditherichs und Heinrichs ihrer 
Söhne für 16 Mark Silber an Dieterich von Pfertingsleiben und 
Heinrich von Helderungen, Alterleute der Pfarrkirche s.Viti in 
Erfurt, Bürger daselbst, 4 Malter Zins, halb Weisen, halb schöne 
Gerste, von 2 Hufen zu Lewinhoybtis-Wipech, von denen die eine 
früher Hartung von Vogstete, die andere Herrn Heinrich genannt 
Oheime gehörte. Es siegelt ausser dem genannten Dytherich auch 
dessen Vetter Dyterich, ebenfalls zu Lewenhoybts-Vipech gesessen. 

Zeugen: her Heynrich, pferrer des gotshuses zu sente Vite, 
her Heinrich von Manstete, her Iohan von Bechstete, her Thilo 
ern Jans, her lohann von Elbrechtisgehaven, her Lodewig von 
Vanre, her Cunrad von Gern, her Thilo von Vipeche genannt vor 
Kunne, borgere zu Erforte. Gegebin da man zalte noch Christi 
gebort dritzenhundirt iar in deme zwey unde funfzcigisten iare 
an dem nehistin dinstage, also man singet misericordia Domini 
plena est terra. 

Ältere Abschrift in E. A. 


1352. Juni 23. 951. 

Der Rat zu Erfurt befreit 21, Hufen und 11, Viertel Land mit 

3 Höfen zu Nottleben, und 24 Äcker im Fel!« des Dorfes Zimmern 

unter dem Eyttersberge, die mit dem (Gelde der Frau Else von 

(rebesee gekauft waren und zu der ewigen Vikarie in der Martins- 

kirche des alten Spitales bei dem Rathuuse dienen sollen, von allem 
Geschoss, Ungeld, Bete und allen Diensten. 
Gegeben 1352 am Abend s. Iohannis baptiste. 

Regest im Clemens-Milwitz Familienbuch im E. A. 


1352. Juni 29. 385. 
Hartmann, Burggraf zu Kirchberg, kündigt dem Abt Heinrich 
von Fulda die Vogter über Kapellendorf, welche er bisher von ihm 
gu Lehen getragen. 

Erhard, Ueberlieferungen sur vaterl. Gesch, I., S. 132. 


914 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Dem erwerdigen in Gote vatere herrin Heinrich, abte des stiftes 
zu Fulde, unsirm gnedigen herrin, entpiten wir Hartman. burcgrave 
von Kirchberg, waz wir dinstes, gutes und erin mogin und bekennen, 
an diser schrift uffenlichen, wan wir dy voytige zu Cappelndorf, dy 
wir von uch und uwerin stifte zu lehene gehat und bisezzen haben, 
den erbern wisen luten, den ratismeistern, dem rate, den burgern 
gemeynlichen und der stat zu Erforte han vorkouft recht und redelichen, 
darumme sendin und lazen wir uf an disem brief uch und uwerin stifte 
dy voytige vorgenanten und betin uwere veterlikeyt mit allem flize, 
daz ir sie den obgenanten burgeren und der stat zu Erforte zu liehene 
geruchen wollit. Dez wollen wir mit denselben burgern euern gnaden 
mit unsern dinsten gerne danken. Czu eyme gezugnisse diser vor- 
geschrebin rede han wir unse insigel an disen brief gehangen. Nach 
Christi gebürten dritzenhundirt iar in dem czwei und fumftzigesten iare 
an sante Petri und Pauli tage. 


1352. Juli %. 986. 


Heinrich, genannt von der Sachsa, Vormund, und Bertold von 
Notteleben, Meister des Martinshospitales in Erfurt, bezeugen uls 
Lehenherren, dass die Eheleute Johann und Christine Nase ein 
Haus an der Strasse an Frau Irmengart Jost 1 und deren Sohn 
verkauft haben. 

Or. mit d. S. im E. A. 


Ich Heinrich genant von der Sachsa, des spitalis vormünde, und 
her Bertolt von Notteleybin, des spitalis meister, burgere zu Erforte, 
bekennen uffinlichen alle den, dy disen brief sehen odir horen lesen, 
daz her Iohannes Nase und vor Cristine sin eliche frowe mit gutir 
vorbedechtikeyt und mit guten willen han gegebin und gebin recht 
und redelich an diser schrift der erbern frowen vorn Ermegarte Iosten 
und irme sone loste daz hüs an der straze, gelegin zwischen den affin 
und dem kaffinberge, daz alle iar gildit czu erbeczinse und gebit vier 
und zewenczig schillinge Erfortischer pfenninge und andirhalp hün, 
halp uf sente Walpurge tag und halp uf sente Mertins tag. Mit eyme 
sulehin undirscheyde han wir Iohannes und vor Cristine vorgenant daz 
hus ufgelazen den obgenanten vorn Ermegarte und irme sone loste, 
daz sie entpfangen han von den vorgenanten lenhern, were ab der vor- 
genante Iost eyne eliche frowe neme und von dirre werlde ane kinder 
verschiede, so sal daz vorgenante hus noch der vorgenanten vorn 
Ermegarte und lostes tode uf Iohannes Nasen und sinen erbin vallin 
und uf anders nymande mer. Alle dise vorgeschrebin rede han wir 
globit und globin an disem briefe in guten truwen stete und gancz zu 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 315 


haldene, alle argelist uzgescheydin. Zu einer merin sicherheit alle diser 
vorgeschrebin rede gebin wir dar ubir disen brif mit des spitalis insigele 
vorinsigelt. Gegebin noch Christi geburten driczenhundirt iar in dem 
zwey und funfezigisten iare an sente Kylianis abint. 


1352. Juli 28. 381. 


Henrich, von Gottes Gnaden Graf zu Gleichen und Herr daselbst, 
bekennt, dass er Tyzele und Heineman, Brüder, genannt von Halle, 
mit dem Gericht über 151), Hufen erlichis landis im Dorf und in dem’ 
Felde, daz da ist gehesin Howinden, mit allen den Rechten, wie sie die 
Eltern der. genannten Brüder von den Grafen von Gleichen bisher be- 
sessen, belehnt habe. Auch bestätigt er den Brüdern das Recht, welches 
sie an 19!/, Hufen in den Dörfern Howindin, Alch, Salmansborn 
und Tyfental haben, nämlich von jeder Hufe 13 Pfennige, herberge- 
pfennige genannt, jährlich am Tage s. Burkardi einsufordern. 


Zeugen: Die gestrengen wisen leute her Heinrich von Wertirde 
ritter, Küne von Yngirsleybin, Gyseler Vyrdeling, Hannes vomme 
Sehe, Gocze von Guthern unser scriber. Gegeben noch Cristi gebort 
driczenhundirt iar in deme zwe und fumfezigisten iare an des 
heylgin apostils tage sencte Iacobis. 


Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu M. Vergl. dazu die Urkunde vom 33. August 
1289, Erfurter Urkdb. I, Nr. 390, deren Inhalt mit der obigen im all- 
gemeinen übereinstimmt. 


1352. Juli 25. 388. 


Heinrich, Graf zu Glichen, Herr daselbst, belehnt Tyzel und Hene- 
mann, Gebrüder, genannt von Halle und deren Getreuhánder Iohaun 
vom See mit 211], Äckern Weiden und Wiesen zu Gebese, welche 
sie von Heinrich von Gebesee und seinem Sohne Iohann erkauft 
hatten. 


Zeugen: Dy erbern gestrengen wisen lute her Henrich von 
- Wertirde ritter, Küne von Yngirsleybin, Gyseler Verdeling, Iohans 
vonme Sehe und Gocze von Guttern unse scriber. Gegebin noch 
Cristi gebort driczenhundirt iar in deme zewe und fumfezigisten 
iare an des heligen apostels tag sencte Iacobis. 
Or. mit d. S. im Kgl. St, A. zw M. 


1352. August 8. 989. 


Gerlach, Erzbischof von Mainz, verträgt sich mit dem Rat su Erfurt 
wegen der Münze und des Schlägeschatzes dahin, dass es innerhalb 
der nächsten drei Jahre damit bei dem bisherigen Herkommen bleiben 


916 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


solle, wofür der Rat jährlich hundert Mark Silber zu bezahlen 
versprochen hat. 


Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Gerlach, von Gotis gnaden des heilgen stüls zü Mentze erze- 
bischoff, des heilgen romschen riches in dutschen landen ertzecanceller, 
tün künt allen luten und bekennen uffenlich an dysem briefe, daz wir 
mit den wisen bescheiden lüten, den radesmeistern, dem rate und den 
bürgern gemeinlich unsir stat zu Erforte ubirkummen sin aller dyser 
rete, die hernach geschriben stent. Zü dem ersten, daz unsir müntze 
daselbens und die phennige, die unsir muntzemeyster jzunt da slaget, 
sollen unforandert bliben von dyser cziit bit unsir frauwen tag wurtze- 
wye, der schirst kumt, und darnach dru gantze iar, die nehest nach 
einander volgen, iz en were dan mit sunderlichem willen der vor- 
genanten radesmeystere und des rates, so mag man ein ander muncze 
und phenninge slagen, und der sollent funfizeg schillinge eyne marg 
loteges silbers wygen, und auch sollent unsir muntzer und husgenozen 
daselbes eyme yclichen der phenninge funfzeg schillinge und nicht 
minner vor eine lotege marg silbers geben, und die phenninge sollent 
binnen der vorgeschriben ziit nicht geandert werden. Aber nach uz- 
gauge derselben drver iare mogen wir und unsir nachkumen oder unsir 
capittel zü Mentze nuwe phenninge, als iz von alter her ist kommen, 
lazen machen, also daz die ersten phenninge mit den nuwen ein halb 
iar, daz nehest darnach folget, sollent unverslagen bliben; waz auch 
nuczes von dem isene binnen den egeschribenen drin iaren gevellet, 
der sal der vorgenanten unsir burgere sin. Aber der muntzemeyster sal 
dieselben dry iar unserm provisor an unsir stat und dem rate zu Erforte 
sweren, und daz muntzysen sal in unsirs hoves eygentschaft und gewere 
alse vor sin und bliben; und geschee, daz yman der husgenozen büz- 
wirdeg wurde an svme wessele oder werke, daz sollent die egenanten 
unsir burgere binnen den drin iaren selber richten und halten nach 
deme, als in dem briefe, der von unsirn vorfaren darubir gegebin ist, 
volleclicher stat geschriben. Ouch binnen den selben drin iaren sal 
uyman unsir bürger zu Erforte unserm provisor keynen slegeschatz 
von korne, gersten, havern, tinkeln, hoppfen oder von anderm getreyde 
geben, aber von andern dingen sal man slegeschatz geben und daz. 
als iz von alter her ist kommen, halden. Und darumb sollent die ob- 
genannten unsir bürger hundert marg loteges silbers, halb uff sancte 
Martinstag, der schirst kümt, und daz andere halb tevl uff sancte Wal- 
purge tag, der nehest dar nach volget, $ des iares der vorgeschriben 
drier iare unss geben und bezalen ane allez hindirnisse und wyderrede. 
Alle dyse vorgeschriben rede sollen und wollen wir die egenante dry 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. IT. Theil. 817 


iar stete und gantz ane argelist halten, nach uzgange der dryer iare 
unserm und unsirs stiftes rechte unverlustig. Und des zu merer sicher- 
heit haben wir dysen brieff mit unserm grozem ingesigel versygelt 
darubir yn gegeben nach Christi geburten driczenhundert iar und zwey 
und funfzeg off den mittewochen vor sancte Laurencien tage. 


1359. August S. — 390. 


Gerlach, Erzbischof von Maine, quütiert dem Rat zu Erfurt über 
die zu Martini fälligen 50 Mark Silber von der Münze und dem 
Schlügeschatz. 


Do man zalte von Gots gebürte drüzenhundert iar und zwei und 
funfzig uff den mittwochen vor sancte Laurencien tage. 


Or. mit d. S, im Kgl. St. A. u M. 

Daselbst finden sich noch folgende einfache Qwittungen desselben Erzbischof : 
1. Über 50 Mark von Münze und Schlägeschatz d. 1353 am Tage Philippi 
und Jacobi (Mas 1.). 2. Ueber 50 Mark desgl.d. 1353 am Sonntag vor 
Elisabeth (.Novbr. 17.). 3. Ueber 50 M. desgl. d. 1354 am Tage Johannis 
ante portam latinam (Mas 6.). 


1352. August 17. 391. 
Heinrich der Abt, Ditherich der Prior und der ganze Convent des 
Gotteshauses au Oldesleiben bekennen, dass sie den Rat zu Erfurt 
erblich mit der Holemark bei Gosserstede, der Vogtei und dem Ge- 
richt daselbst über die Gasse, genannt des heilgen crucesgasse; 
ferner mit der Vogtei und dem Gericht über die abtsgasse zu Elx- 
leiben und über die Höfe, die zu den zwei Gassen gehören, gegen ein 
Pfund Wachs jährlichen Zinses, welchen dus Kloster auf dem Rat- 
hause gu Erfurt abholen lassen will, belehnt haben. Auch verkaufen 
sie aus grosser Not für 4 Mark Silber dem genannten Rat und den 
Bürgern die Dienste und waltfuren von 8 Hufen £u Elxleiben, 
welche jährlich auf 19 Schillinge geschätst sind. Dagegen verpflichtet 
sich der Rat zu Erfurt des Klosters Vorwerke, Bucköfen, Höfe und 
Güter in den beiden genannten Orten sw verteidigen, zu schülsen 
und zu schirmen und bei der Eintreibung der rückstándigen Zinsen 
behülflich zu sein. Er gestattet auch dem Convent, die Güter zu 
Elxleben, soweit sie des Klosters Lehengüler sind, ohne Einrede 
der Bürger zurück eu kaufen und die Dienste von den 8 Höfen 
daselbst mit 4 Mark oder einer gleichwertigen Leistung wieder su lösen. 


Nach Christus geburt tusent iar drihundert iar in dem zwei und 
funffzigisten iar an dem nesten frytag nach unser frowe tag wortzewyhe. 


Copialbuch des Klosters Oldisleben im  Grossherzogl, St.-A. zu Weimar, 
Menken, script. I., 5.644. 


318 Geschichtaquellen der Prov. Sachsen. 


1352. August 22. . 892. 


Kune von Hervirsleiben, Sigehart von Lubelin, Conrad von Alch, 
Conrad Hottirmann Ka£smeister, Gocze Kerlinger, Ludolf von Ilmene, 
Ticzel von Tobstete, Eckart Hottirman, Heinrich von Rodestock, 
Heinrich Rosenzwig, Ditherich Unsoth der iungere, Bertolde von 
Kollede, Gunther Schobelicz, Conrat von Nuwestet, Mertin von 
Arnstete, Heinrich von Schopfendorf, Tizel von Gispersleiben, 
Ludolf von Eckersberge, Gunther von Libergim, Gunther Kerspe- 
leiben, Iohannes von Aylndorf, Iohannes von Tostorff, Ludolf von 
Urleubin der Rat, Ditherich von Guttenhusen, Tiezel von Wunnen, 
Hermann Riche und Tiezel ern Iàns, die.Vier von der Gemeinde 
zu Erfurt, geloben alle die gegen das Kloster Oldisleben wegen: der 
in Gosserstedt und Elxleben erlangten Rechte eingegangenen Ver- 
pflichtungen zu erfüllen. 


Gegeben driczenhundert iar in dem zwey und funfizigisten iare an 
dem achten tage nach unser frawen tag worczwie. 


Copiulbuch des Klosters Oldisleben im / Grossherzogl . St. A. u Weimar. 
Menken, script. I., S. 6406, 


1352. October 26. Prag. B 399. 


Karl IV., römischer König, erlaubt dem Rat und den Bürgern zu 

Erfurt, jederzeit den königlichen Hof zu besuchen, und erteilt. ihnen 

dazu sicheres Geleit. | 
Or. im Kgl. St. A. zu M. S. i. 

. Bóhmer-Huber. RJ.VIIL, Nr. 1519. 

Wir Karl, von Gots gnaden romischer kunig, zu allen zeiten merer 
des reichs und kunig zu Behem, enbiten dem .. burgermaister, .. dem 
rat und den burgern gemeinlich der stat zu Erffort unsern und des* 
heiligen reichs lieben getrewen unser kuniglich huld und alles gut. 
Durch sunderlicher getrewen dinst willen. do mit ir uns und daz heilig 
reich oft unverdrozzenlich geeret habt und noch tun sullet und muget 
in kumftigen zeiten, so tun wir euch die sunderlich genad von an- 
geborner kuniglicher gute und meinen und wellen auch, das ir, euer 
rat, burger und auch euer boten, als oft des not geschicht, das ir oder 
si unsern kuniglichen hof suchen sullet oder wellet, wo wir auch sein 
in denselben czeiten, in unserm kuniglichem geleite, schirmen und 
genaden varen und chumen sullet mit allem euerm gesinde, das ir in 
den czeiten mit ew bringet und furet. Mit urkund diez brifes, ver- 
 sigelt mit unserm angedrukten insigel, geben zu Prag nach Cristes 
geburd «reiczehenhundert und in dem czwaiundfumfezgisten iar des 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. TI. Theil. 319 


nechsten vritags" vor sent Symons und Iudas der heiligen zwelfboten tag, 
in dem sibenten iar unserer reiche. Nuemburgensis elektus. 
a Fehlt im Or. — " Für eritags des Or. 


1352. November 10. Prag. 994. 
Karl IV., römischer Kónig, bestätigt die Privilegien und Handfesten 
der Stadt Erfurt. 

Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d. 


Wir Karl, von Gots gnaden romischer kunig, ze allen czeiten merer 
dez reichs und kunig ze Beheim, veriehen und tun kunt offenlich mit 
disem brif, daz wir haben angesehen getrewen, steten und unverdrozzen- 
lichen dinst der erbergen bescheiden leute, dez rates und der purger 
gemeinclichen der stat zu Erfort, unserer und dez heiligen romischen 
reichs getrewen, da mit sie uns und daz reich offt mit grozzen trewen 
gemeinet haben und noch tun süllen und mügen in künftigen zeiten, 
und da von bestetigen und confirmiren wir mit unsern kuniglichen 
gnaden und mit rechter wizzen, in, iren erben und nachkomen und 
der stat zu Erfürt ewiclichen alle ir hantvesten und brife, di sie von 
seliger gedechtnüzz romischen keyseren und kunigen, unsern vorvaren, 
ubir iren recht, genaden, freyheiten, lehengut und eibe und alle ander 
ire nücze, zugehorung und sachen dirworben und behalden haben, 
in allen iren puncten, meinungen und artikelen von worte zu worte, 
als si begriffen sind, geleicher weis, als ob si alle in disem brief sunder- 
liehen geschriben weren, ob si ouch durch recht und gewonheit darinne 
begriffen und geschriben solden sein, unschedlichen dez reichs und 
anderer lüten rechten. Da von gebiten wir allen fürsten, graven, freyen 
herren und allermeinclichen, wi si genant sein, unsern und dez heiligen 
reichs getrewen, daz si di obgenanten purger und di stat zu Erfürt 
wider unser* kuniglich genad und dise bestetigung in iren hantvesten, 
brifen; rechten, genaden, freyheiten, gewonheiten, lehenguten, erben und 
zugehorungen nicht hindern, dringen oder beschedigen sullen in deheinen 
weis, und wer da wider tete, der sol hundert mark lotiges goldes ze 
rechter pen vervallen sein, und der selben süllen di zwey teyl unserer 
romischen kuninglichen kameren, und daz dritte teyle den purgern 
von Erfurt unverzogenlichen werden und gevallen. Dez sind gezüge 
die hochgeboren Rudolf, herczog ze Sachsen*, dez heiligen reichs oberster 
marschalk, unser liber oheim, und Wladislaw, herezog ze Teschin, unser 
fürsten, graf Heinrich von Honstein, herre ze Sundershusen, Busk 
von Wilhartitz unser camermeister und ander getrewewirdig herren 
und lüte, di dabei gewesen sind. Mit urkund dicz brifs versigelt mit 
unsern kuniglichem insigel, der geben ist ze Prag von der hende dez 


320 Gieschichtaquellen der Prov. Sachsen, 


erwirdigen lohansen, electen der kvrchen ze Nuemburch, unsers obersten 
schribers. Nach Cristas gebort druczehen hundert iar und darnach in 
dem zweiundfunfezigsten iar, an sand Mertins abent, des heiligen 
bischoves, unserer reiche in dem sibenden iar. 
Per dominum regem Nuemburgensis electus. 
^ So für under des Or. — " So für Sachen des Or. 


1352. November 10. Prag. 99D. 


Karl IV., römischer König, nimmt die ausserhalb der Stadt wohnenden 
Erfurter Bürger in seinen Schutz und bestätigt die Stadi im Besite 
aller von ihr erworbenen Lehen- und Erbgüter. 

Or. mit d, S. im Kgl. St. A. zu M. p 


Wir Karl, von Gots gnaden romischer kung, zó alln zeiten merer 
dez reichs und kung zó Beheim, bekennen uffenliche mit disem brieve 
allen den, di yn sehen oder horen lesen, wan wir vormals all, burgere 
und inwoner der stat z0 Erfurt, ir gut und ir erbe in dez heiligen 
reichs schirm und gnade entphangen haben und haben sie gefreiet, daz 
sie nymant vahen, pfenden, aufhalden noch betruben sulle oder türre 
indheine wys, als unser kunglichen brieve, di wir daruber geben haben, 
daz selbe volkomelicher sprechen, dez haben wir angesehen di getruwen 
steten dinst der obgenanter burger, damide sie uns und daz reich mit 
grossem fleisse allwege gemeinet haben und noch tun sullen und mogen 
in kunftigen zeiten, und wullen mit besundern unsern kunglichen 
gnaden, daz in demselben schirme und freihaiten siczen und sein sullen 
all yre usswendigen burgere und gesessen lute, di in der obgenanten 
stat zü Erfurte gebieten und geriechten siczen und wonen. Ouch wulln 
wir, daz di obgenanten burger zó Erfurte, yre erben und nachkomen 
eweclichen alle yr lehengut, erbe und eygen, di sie von andern luten 
gemeinliche oder sunderlich gekauft haben, in allen den eren, friheiten 
und gnaden halden und besiczen sullen und mugen, als sie von den 
luten, di sie vormals inne gehabt haben, an sie gekomen und gebracht 
sein. Wer ouch, daz yn imant lehengüt czü erb oder zü eygenschaft 
mit der lehenherren willen vorkauft hette, daz selbe bestetigen und con- 
firmeren wir mit unsern kunglichen gnaden und meinen, daz sie ge- 
meinliche und besunder daby sullen eweclichen bleiben, unvorgeben 
doch des reichs und anderer lute rechten. Davone gebieten wir allen 
fursten, graven, frien herren, eteln, rittern, knechten und ouch gemeinen 
lüten, di nü sint und kunftig werden, unsern und dez heiligen reichs 
getruwen, ernsteliche und vesteliche bei unsern und dez reichs hulden, 
daz sie di obgenanten burger zó Erfurt in den obgenanten schirme, 
freiheiten, bestetigungen und gnaden nit hindern noch beschedigen 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 921 


sullen in dheine wys, und wer dawyder frevelichen tete, der sal hundirt 
marg lotiges guldes zó rechter pen vervallen sein, und derselben sullen 
di zwei teil unserer romischer kunglicher kamern, und daz tritte teil 
den burgern von Erfurt unverczogenlichen werden und gevallen. Dez 
seint geczeug di hochgeborn Rodolf, hirczoge zó Sachsen, dez heiligen 
reichs obirster marschalk, unser lieber oheim, und Wladislab, hirczog 
z6 Teschin unser fursten, Henrich, graf von Hoenstein, herre zu Sunders- 
husen, Buscho von Wilhartitz, unser kamermeister, und andere erwirdigen 
herren und leute, di da by gewesen sint. Mit urkunde ditz briefs ver- 
siegelt mit unserm kunglichem ingesiegele, der geben ist zö Prag von 
der hende dez erwirdigen lohansen, electen der kirchen zó Nuwen- 
burg, unsers obersten schribers, na Cristus geburte druczehenhundirt 
und darnach in dem zwei und tunfezigestem iare an sente Mirtins 
abent dez heiligen bisschoves, unserer reich in dem siebenden iare. 


1352. November 10. 396. 


Karl IV., römischer König, belehnt den Hat und die Bürger zu 
Erfurt mit der Burg Kapellendorf, den Dörfern Coppanz und 
Schwabhausen und allen dasu gehörigen Rechten. . 
Or. mit zerbr. S. im Kgl. St. A. zu M. 
Böhmer-Huber RJ. VIIL, Nr. 1528. 

Wir Karl, von Gots gnaden rómischer künig, ze allen zeiten merer 
des reichs und künig ze Beheim, bekennen offenlich mit disem brive 
allen den, die in sehen oder horen lesen, wann die weisen bescheiden 
leute, die burger der stat zu Erfürt, unser und des heiligen reichs 
getreuen, mit irer erberigen botschaft von etlichen lehen und güten 
uns als einem rómischen kunige und dem obgenanten reiche gehuldet, 
gelobet und gesworen haben, getreu und gewer zesein als irem rechten 
herren und haben uns gebeten, daz wir dieselben nachgeschriben güt 
und lehen, die sie redlichen gekouffet haben und die in vor unserr 
gegenwertikeit aufgereichet sein, in geruchten zu leihen von sunder- 
lichen unsern kuniglichen gnaden, des haben wir angesehen die getreuen 
steten dinste, domit die obgenanten burger uns und daz reich oft geeret 
haben und noch getün sullen und mügen in künftigen zeiten, und leihen 
in, iren. erben und nachkomen und der stat zü Erfürt ewiclichen die- 
selben lehen und güt, czu dem ersten daz haus zu Cappelndort, die 
muncze, den wochenmarkt und einen marktczol und zwei dörfer, der 
eines heisset Swabehusen, daz ander Coppanze, mit allen iren gerichten, 
eigenen, lehenscheften, burklehen, rechten, nuczen, vreiheiten, gewon- 
heiten und mit allem dem, daz darzu gehoret, und bestetigen und 
confirmiren denselben kouf in allen seinen meynungen, punkten und 
artikeln, als er in den andern briven, die uber den kouf gemachet sein, 

Geschiehtsq. d. Pr.8. Erfurt XXIV. 3. 91 


322 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


genezlicher ist begriffen. Darnach tün wir den obgenanten burgern die 
sunderliche genade von romischer kuniglicher macht vollekumenheit 
und wirdigen und edeln sie dorzü, daz ire ratismeister, die ieczunt 
sein oder in zeiten werden, die obgenanten burklehen des hauses zu 
Cappelndorf und ander mannlehen und sust lehen, welherlei die seint, 
und wie dieselben in irem gebiete und gerichten gelegen sint, als es 
zu schulden kumpt, burkleuten und andern mannen und leuten ver- 
leihen mugen in aller der macht und in allen den wirdikeiten, als die 
burgraven, die dazselbe haus vormals besessen haben, und ander leute, 
von den sulche lehen in kouffes weise und ouch sust an sie komen 
und bracht sein, getun mochten von rechter oder gewonheit, und 
wollen, daz dieselben lehen, wenn und als oft sei geschehen, die ob- 
genanten bürkleute, man und ander leute in iren rechten, in irem adel 
und in allen andern sachen nicht hindern, nidern noch beschedigen in 
dheinen weize. Und sint demmal, daz Cappelndorf von alter ein eigen 
haus gewesen ist, und sie durch des reichs eren willen dazselbe von 
uns und dem heiligen reiche zu lehen.genümen und empfangen haben, 
so geloben wir für uns und unser nachkomen an dem heiligen reiche 
den obgenanten burgérn zu Erfürt, iren erben und nachkomen ewiclich, 
daz wir dieselben und ander ire lehen, die sie von uns und dem reiche 
haben, bei uns und dem reiche ewiclichen behalden wollen und. die 
nymmer indheinen czeiten an dhein personen, in welchem adel oder 
wesen die sei, vergeben, verkouffen, verseczen, verkummern, empfremden 
oder verweisen wollen noch sullen on geverde. Wer ouch, daz dheinerley 
beschribens oder unverschribens recht, ubunge, gewonheit oder gesecze 
dowider wer, domit die obgenanten unser lehen, bestetigunge, wirdikeit, 
genaden und vreiheiten, die wir den obgenanten burgern getan haben, 
beschediget, gehindert oder sust indheinenweize vernichtet werden 
möchten, so wollen wir mit wolbedachtem müt, mit rechter wizzen 
und von römischer kuniglicher mechte vollekomenheit, daz dieselben 
recht, ubunge, gewonheite und gesecze dowider unkreftig und untuge- 
liche sein und do enkegen keinen schaden bringen. Wer ouch, daz 
wir durch ubrige bete oder irresal dowider indbeinen zeiten mit briven 
oder sust wissentlichen oder unwizzentlichen teten, so wollen wir, daz 
sulche tat unkreftig sei und in zu den obgenanten rechten, genaden, 
wirdikeiten, eren, vreiheiten und lehen indheineweize mit nichte 
schaden sulle, unschedlichen des reichs und ander leute rechten. Dovon 
gebieten wir allen fursten, grafen, freyen herren, edeln, rittern, knechten 
und ouch gemeinen leuten, die nü sint oder kunftig werden, unsern 
und des heiligen reichs getreuen, ernstlich und vesteclich bei unsern 
und des reichs hulden, daz sie die obgenanten burger zü Erfürt in den 
obgenantén lehenen, bestetigungen, wirdikeiten, vreiheiten und genaden 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 923 


nicht hindern noch beschedigen sullen indheinenweiz, und wer dowider 
frevelichen tete, der sol hundert mark lotiges goldes zu rechter pene 
vervallen sein, und derselben sullen die zweiteil unserer romischen 
küniglichen camern, und daz dritte teil den bürgern von Erfurt unver- 
czogenlichen werden und gevallen. Des sint gezeugen die hochgebornen 
Rudolf, herczog zu Sachsen, des heiligen reichs obrister marschalk, unser 
liber oheim, und Wladislab, herczog zu Teschin, unser fursten, Heinrich 
grave von Hoenstein, herre zu Sundershausen, Buske von Wilharticz, 
unser kamermeister, und ander treuwirdige herren und leute, die dobei 
gewesen sein. Mit urkund dicz brives versigelt mit unserm kuniglichen 
insigel, der geben ist zu Prage von der hende des erwirdigen Iohansen, 
electen der kirchen zu Neumburg, unsers obristen schreibers, nach 
Cristus geburte dreuzehenhundert und darnach in dem zwei und fumf- 
zigistem jare an sant Merteins abend des heiligen bischoves, in dem 
sibenden iar unserer reiche. 


Per dominum regem Nuemburgensis electus. 


1352. December 9. | | 397. 


Thigel von Besa bekennt, dass er dem Rat eu Erfurt sein Gut 
gu Schwansee für 35 Mark Silber verkauft habe. 
Or. mit 38. im Kgl. St. A. u M. 


Ich Thiczel von Besa bekenne uffenlichen an dysem keginwerdigen 
briefe allen den, dy yn sehen odir horen lesen, daz ich vorkouft habe 
von mines vatir wegin und brüdern den erbern wisen luten den ratis- 
meystern, dem rate und den burgern gemeynlichen der stat czü Erforte 
sogetan güt als wie hatten zü Swanse vor fumf und drizcig marg lotiges 
silbers, und habe daz getan mit güten willen und wizzen mines vater 
und miner brüdere Apelen, Henezen und Thiczels. Und wir Thiczel 
von Besa und mine sone vorbenannt bekennen, daz der kouf geschen 
ist mit ünserm güten wizzen und willen, daz unse vater und wir yn 
daz geheizen haben untsamentlichen mit eynandir nach rate alle unsir 
frunde, und daz alle dise vorgeschreben rede war sint und mit wizzen 
und mit willen geschen sint mines vatir und miner brudere vorgenanten, 
secze ich Thiczel vorgenante den egenanten burgern der stat czu Erforte 
czü burgen dy gestrengen manne Heynrich von Wigeleyben und Iohann 
Morren unse frund, dy mit mir und vor mich mit samyndir hand ge- 
lobit haben und globen vor alle dise vorgeschrebin rede. Und wir 
vorgenante burgen bekennen, daz wir burgen sin vor alle dyse vor- 
benante rede, daz dy war sint. Ouch habin wir geredit, wanne odir 
uf welche czit des vorgenanten Thiczels brudere komen in der ege- 
dachten ratismeistere und ratis zü Erforte keginwerdikeyt, so sullen dy 

21* 


324 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


vorgenanten burgen ledig und los sin von dem egenanten globde. Dyser 
dinge und allir vorbeschreben stucke zü sicherheyt hengen wir egenante 
burgen unse insigele an dyse schrift. Und wir Thiczel von Besa und 
myne brüdere derselbin gebruchen an dysem briefe, der da gegeben 
ist nach Gotis geburten unsirs herrin driczenhundert iar in dem czwey 
und fumfezigisten iare an dem nesten suntage nach sente Niclauses. 


1352. December 13. 398. 


Heinrich und Johann von Herversleyben verkaufen der Stadt Erfurt 
wiederkäuflich auf 4 Jahre zehn. Mark Zinsen von verschiedenen 
Grundstücken bei Glebesee. | 


Or. mit 28. im Kgl. St. A. zu Marburg. 


Wir Henrich von Herversleyben ritter unde Iohan sin son bekennen 
uffenberlichen an diseme selben bryve, daz wir haben vorkouft den 
wisen bescheyden luten den burgeren unde der stat czu Erforte czehen 
mark lotiges silbers Erfortisches gewichtes ierliches czinses, czu gebene 
unde czu bezalende alle iar uf sente Mertins tag von czween backovenen 
in deme dorf ezu Gebese, von funfezig ackern hinder der borg daselbins, 
von drizig ackern by der Unstrut, von drizig ackern in dem velde czu 
Wenigen-Dachebeche, dy an dy Erfordschen veide stozen; von dren 
huven an der Treteborg, von eyner wisen, genant dy bruchwise, dy 
von drizig unde sechs ackern ist; von funfezeen ackern widiechs by 
Cunradis von Kornre hove czu Gebese; von dem wale unde dem tyche 
daselbens, dy funfezeen ackere behalden, dy von unseme erwerdigen 
herren, herren Iohann, apte des stiftes czu Hersfelde, unde deme selben 
stifte gehen czu lene .. und daz wir den vorgenanten unsen herren 
gebeten han, daz he dyselben gut den von Erforte also lege unde he 
sy en gelegen hat dorch unse bete, alse in den bryven, dy der vor- 
genanter unsir herre dorch derselben bete willen dar obir gegeben hat, 
vollentlicher ist geschreben. Ouch habe wir unseme egenanten herren 
von Hersfelde unde sime convente mit gutem willen unde vorbedachtem 
mute gelobbit, d$ selben gut unde gulde by vir iaren, dj nehest czu- 
kunftig sint, wider czukoufene ane alle widderede unde vorczog, unde 
haben uns das von unsir unde unsir erben wegen rechtlichen unde 
redelichen vorbunden, daz wir adir unsir erben daz tun sollen; unde 
teten wir adir unse erben des nicht by der czit also vor ist geschreben, 
so habe wir von unsir unde unsir erben wegen vorwillekort, daz deme 
selben unseme herren adir eyme iclichen sime nochkomelinge an der 
aptye unde sinem convente unde stifte unse wingarten, der achczeen 
acker an deme Hesseberge unde achezen acker an deme Gebeseberg, 
unde unsir besten hube czwo, dy in dem velde daselbes sint gelegin, 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 825 


sollent sin vorvallen, also daz sy sich der undirwinden mogen unde 
damite tun, waz sy wollen, ane allerleye andere vorderunge unde ge- 
richte unde ane unse unde unsir erben widderrede, widersprachen unde 
were, unde reden daz also czu haldene ane alle argelyst und geverde. 
Unde haben dar obir czu geczugnisse unser beyder ingesigele an disen 
bryf gehangen, der gegeben ist noch Gods gebort druczenhundirt iar in 
deme czweyundefunfezigisteme iare au sente Lucyen tage. 


1352. December 17. 399. 


Die Brüder Johann und Heinrich von Utensberg bekennen, dass 
sie dem Rat zu Erfurt das Gericht zu Ulzberg mit allen dazu ge- 
hörigen Rechten, ausgenommen den Backofen, verkauft haben. 

Or. mit 28. im Kgl. St. A.zu M. 


Wir Iohans und Heynrich gebrudere von Utensberg bekennen 
uffenlichen allen den, dy disen brief sehen odir horen lesen, daz wir 
eyntrechticlichen mit güter vorbedechtikeyt, mit wizzen und willen allir 
unsir erben und nach rate unsir frunde vorkouft haben und vorkoufen 
recht und redelichen an dyser schrift den erbern wisen luten .. den 
ratismeistern, .. dem rate, .. den burgern gemeynlichen und der stat 
zu Erforte daz gerichte, daz wir in dem dorfe czu Utensberg hatten, 
czü besiczene und inne czü habene ewiclichen mit weytpfennyngen, 
mit allen erin, rechten, nützen, renten, gewonheyt, friheit und mit 
allem dem, daz darzu gehorit in allir der wise, als wir daz zu eyme 
rechten burglehen von dem edeln herrin Hermanne, graven zu Glichen, 
gehat und besezzen haben, uzgenomen alleyne unsern backofene, den 
wir uns und unsern erben daselbens zu Utensberg und nicht mer be- 
halden, umme eyn benant geld, daz uns dy vorgenanten burgere gencz- 
lich vorgolden und wir an unsern und unsir erben nücz wizzentlichen 
gewant und getan haben. Uf dazselbe gerichte mit allem dem, daz 
darzu gehorit, als vore geschreben stet, haben wir vorczegen und vor- 
czihen an diser schrift luttirlichen und eynfeldiclichen und haben dy 
vorgenanten .. burgere und dy stat zü Erforte dar an bracht und brengen 
recht und redelichen an diser schrift, und globen in guten truwen von 
unsir und unser erben wegen, daz wir desselben gerichtes und alles 
des, daz darzu gehorit, eyn rechte were sin und dy obgenanten burgere 
und dy stat zu Erforte allir ansprache genczlich abenemen sullen und 
wollen, alle argelist und geverde uzgescheiden. Ubir daz ist geredit 
sundirlichen, daz dyselben .. burgere keynen bagkofen in dem vor- 
genanten dorfe zu Utensberg uns an unserm ofene daselbins zü hinderne 
odir uns czü schaden nicht machen noch ymanden andirs von yrre 
wegin machen lazen sullen, iz ensi danne unsir und unsir erben 


826 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


vorhengnisse und güter wille. Und zu merer sicherheit allir dyser vor- 
geschreben rede haben wir den dickgenanten burgern und der stat zu 
Erforte disen brief mit unsern insigeln vorsigelt darübir gegeben. Nach 
Cristi geburten dritzenhundirt iar in dem czwey und fumfczigisten iare 
an dem nestin mantage nach sente Lucien tage. 


Nach 1352. 400. 


Verzeichnis der Bestandteile des Amtes Kapellendorf. 
Erhard, Ueberlieferungen zur vaterl. Gesch. I., S. 135; übersetzt aus einer 
älteren Abschrift. 

Das schloss, etwann genannt Aspann und jetzt Kapellendorf, ist 
eigen bis an das wässerlein, die Werntze geheissen. Anderseit der 
Werntze vor dem hause! liegt das kloster Kapellendorf; darüber haben 
unsere herren? die vogtei von unserm herrn von Fulda und aller 
enden über das eigentum desselben klosters. Zum selben hause 
Kapellendorf gehören diese nachbeschriebenen dörfer: Frankendorf, 
Hammerstete, Holstete und Hustorf bei Kapellendorf, sind alle eigen; 
Schwabehusen und Copantz gehen vom kaiser und reich; Ingaw und 
Wygelow gehen zu lehen vom abte zu Hersfeld; Stobre und Herman- 
stete gehen von unserm herrn von Mainz; das meissenkorn3 zu Hol- 
siete geht von unserm herrn dem markgrafen; Slotewin gehet von den 
grafen von Gleichen; die vogtei zu Swabedorf und in der gasse des 
heiligen Kreuzes zu Gosserstete* gehen vom abte zu Oldisleben; Dieter- 
stete geht erblich von den klosterjungfrauen zu Kapellendorf, davon 
man giebt 2 pfund wachs purificationis zum altar s. Katharinä; 100 acker 
holz zu Gosserstete? oder mehr haben wir vom abte zu Oldisleben ; 
40 acker weniger einen acker holz gelegen am Befange (?) gehören 
zum schloss Kapellendorf, gekauft von Dietrich Ezstherre zu Kotendoif, 
jeglichen acker für 16 schillinge heller, und gehen von den Schenken 
von Apolda; die güter und hölzer Dieterichs Lauwin von Schouwen- 
forst gehören noch zum schloss Kapellendorf. 

1 d, h. dem Schlosse K. ?d.h. der Rat zu Erfurt. 3 Getreidezinsen aus 
Hoistedt, Hammerstedi etc. s. obige Urkunde Nr. 347 vom 10. November 1350. 
* Diese Vogtei wurde erst 1352 erworben (8. die obigen Urkunden Nr.3919.392 vom 


17.u.22. August 1352). Das Verzeichnis kann daher nicht vor diesem Jahre gemacht 
sein, wie Erhard meint. 5 3. ebenfalls Nr. 391 u. 392. 


1353. Januar 74. 401. 


Iohannes dictus Schenke Priester, Nycolaus de Albrechsleyben 
sein Bruder, Bürger su Erfurt, verleihen die halbe Hufe zu Lewen- 
houbitsvipeche, welche sie von Theodericus Ratsac, dem Aftervasallen 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 327 


Iohannis de Vipeche, erkauften, diesem Verkäufer wieder gegen 
30 Schillinge Erbzinsen. 


Testes: Vrowin Trenker, Theodericus et Heinricus fratres dicti de 
Gutinshusin, Iohannes de Eylbrechsgehoven, Henricus de Albrechs- 
levben, Hermannus Schenke cives Erfordenses, Hermannus de Utins- 
husen, Heinricus filius eius, Bertoldus Vornkunnen, Conradus de Kalde- 
born incole in Vipeche. Datum anno Domini M. CC. LIII. in crastino 
epiphanie Domini. 


Or. mit 1S. im D. A. 
Daselbst auch die Beylaubigung des Verkaufs durch den propsteilichen 
Offizial des Marienstiftes unter demselben Datum. 


1353. Januar 18. 402. 


Gunther von Glichen, Kune und Fritze seine ältesten Erben ver- 
kaufen wiederkäuflich dem gesbrengen Mann hern Beringen von 
Meldingen, Bürger su Erfurt, für 8 Mark lötigen Silbers 2 Malter 
Korngülte, halb Korn, halb Gerste, (gutes Weilgens und guter 
Gerste) Erfurter Masses von 2 Hufen eu Ingirsleybin, dem Käufer 
oder dessen (Gretreuhändern, Arte und Albrecht von Eschenewege, 
Domherrn im Marinstift, und Iohann vom See, Bürger zu Erfurt, 
: in das Haus zu liefern. Missrät die Frucht, so sollen für jedes 
Malter 25 Schillinge Erfurter Pfennige entrichtet werden. Wenn 
das Getreide oder das Geld an dem bestimmten Termine, nämlich 
gu Michaelis, nicht geliefert und besahlt wird, dann wollen die 
Verkäufer oder deren Bürge, Kune von Ingersleybin, in Erfurt 
einreiten und Einlager halten, bis dem Käufer Grenüge geschehen ist. 
Gegebin noch Gotis geborthe dryzcenhundirt iar in dem dry und 
funfchichstin iare in die s. Prisce virginis. 
Or. mit 1S. ım D. A. 


1353. Februar 8. 408. 
Conrad Schonelut wird vom Papst Innoceng VI. mit 18—25 Mark 
providiert, wofür er seine Stelle als Pfarrer der Paulskirche in 
Erfurt aufgeben soll. 

Schmidt, päpstl. Reg. u. Urkd. IL, 1. G.-Q. d. Pr. Sachsen, Bd. XXII. 


1353. März 14. 404. 
Gunther, von Gotis gnaden graf von Kevernberg, Herr daselbst, 
bekennt, dass die gestrengen Leute Conrad und Fritze, Brüder, ge- 


nannt von Angilrode, eine Hufe erdeliches landes zu Gogeleibyn, 
die sie bisher von ihm su Lehen gehabt und wovon jährlich 1 Pfund 


328 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Arnstädter Pfennige fällt, den Erfurter Bürgern. Tyln von der 
Sachza und dessen Eidam Apelen von deme Sande verkauft und 
aufgelassen haben, weshalb er die Hufe den Käufern eignel, um 
den Zins su einem Almosen zu geben, wem sie wollen, sonderlich 
aber dem convent, gelegen an dem Nunnensacke, das etwan ein 
sedelhof was vorn Iutten Alboyldin; eugleich versichtet er gänslich 
auf sein Recht daran. 


Zeugen: er Heinrich von Wiczeleybin, pherrer zu Alkirsleibin, 
Herman von Wiczeleiben ritter, Gunther von Bosseleibin, Borkard 
von Pulverstete. Gegeben do man zcalte nach Gotez geburt tusint 
iar drihundirt iar in dem dri und funfzeigistin iare an deme nesten 
dunristage nach sente Gregorien tage des heiligen babisten. 

Or. mit dem S. in Privatbesitz. 


1353. Mai 7. 406. 


Heinrich von Vanre und Thele sin eliche frowe verkaufen mi 
Wissen ihres ältesten Sohnes die jährlichen Fruchisinsen von 1|; Hufe 
Eigengutes su Truchtelborn den bescheidin luten Dytheriche von 
Pfertingisleibin, Dytheriche vorn Kunnen von Vipeche, syme 
eydeme, burger zu Erforte, für 2 Mark und einen firdung lótigen 
Silbers Erfurtischen Gewichtes. | 

Zeugen: Die erbern lute Dytherich Unsote, Iohannes von Stal- 
berg, die den kouf von eyns rates wegin geteydinget haben, Hen- 
rich von Mannestete, Henrich Murer, Berthold von Tyfintal, Cunrad 
von Benstete, Iohannes von Eylbrechtisgehofin. Gegebin da man 
ezalte nach Christi gebürte driczenhundirt yar in dem drie und 
fumfezigistin yare an dem nesten dynstage nach sente Walpurge 
tage. 

Or. mit d. S. im E. A. 


1353. August 19. Nürnberg. 406. 


Friedrich von Hardegg, Hofrichter, befiehlt den Städten Erfurt, 
Nordhausen, Gosslar, Frankfurt, Friedeberg, Gelnhausen und 
Wetzlar, dem Grafen Heinrich von Hohenstein wider die Stadt 
Mühlhausen behülflich zu sein, nachdem dieselbe auf dessen Antrag 
m die Reichsacht gethan worden war. 

Or. im Stadtarchiv zu Mühlhausen. |. S. 4. t.1.d, 


Wir Friderich von Hardegg, des romischen kung Karls und kung; 
ze Beheim hofrichter, enbieten .. den burgermeistern, .. den raten und 
den ..burgern gemeinlichen der stat ze Erfurt, ze Northusen, ze Gosslar, 
ze Frankenfurt, ze Fridberg, ze Geylnhusen und ze Wetslorn unsern 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. 1I. Theil. 329 


gruzz und alles gut. Wir tun iu kunt, das wir zu gericht gesezzen 
sin ze Nuremberch an unsers obgenanten herrn stat des romischen 
kungs, und das fur uns kom in geriht der edel herre graf Heinrich 
von Hohenstein, herre zu Sundershusen, und bat uns fragen eyner 
urteil, ob wir im von gerihts wegen billich und ze recht verbiet brief 
geben solten uber die burgermeister, .. den rat und uber die burger ge- 
meinlichen der stat zu Mülhusen in Duringen, die er mit rehter clag 
und urteil in des richs aht braht hat, und die auch in des richs ahtbuch 
gescriben stunden, Darumb fragten wir herren und ritter uf ir eyd, 
ob wir es billich und zu reht tun solten. Die orteilten, wir solten es 
billich tun. Da von gebieten wir iu von gerihtes wegen als orteilt ist 
und von unsers obgenanten herren gewalt des kungs, das ir die ege- 
nannten .. die burgermeister, .. den rat und die burger gemeinlichen der 
stat zu Mulhusen mident und miden heizzent alle, die wir mit aller 
gemeinsamin, wie diu geheizzen ist, und dem egenanten von Hohenstein 
uf ir lib und gut beholffen seit, wann er es an uch vordert, die wil 
si von der aht niht komen sint. Tetent ir des nibt, wann es nu vor 
uns mit gesampter urteil erteilt ist, wir rihten darumb zu iu als reht 
ist. Des ze urkund geben wir nu mit urteil disen brief, versigelt mit 
des hofgerichts insigel. Nach Crists geburt drüczehenhundert und im 
driundfunfzigisten iar des nehsten montags vor sant Bartholemeus tag. 


1353. August 23. Nürnberg. 407. 


Karl IV., römischer König, gebielel. den Städten Erfurt, Frankfurt, 
Friedeberg, Gelnhausen ‚und Wetelar, dem Grafen Heinrich von 
Hohenstein wider die Stadt Mühlhausen beiständig zu sein. 

Or. im Stadtarchiv zu Mühlhausen. $.i. 

Böhmer-Huber RJ.VIIL, Nr. 1579. 

Karl, von Gots gnaden römischer künig, zu allen zeiten merer dez 
reichs und künig zu Beheim, enbiten den .. bürgermeistern, den .. 
reten und den .. burgern gemeinclichen der stete zu Erdfürt, zu 
Franckenfurt, zü Frideberg, zu Geilenhausen und zu Wetzlarn*, unsern 
und dez heiligen reichs lieben getruwen, unser kuniglich hulde und 
alles güt. Lieben getrewen; wanne der edel Heinrich, grafe von Hohen- 
stein und herre zü Sündershausen, unserr und dez reichs lieber getrewer, 
in unserm hofe mit gerihte und dem rechten, als in dez reichs hof 
gewönlichen ist, wider die burger und die stat zü Mülhausen ervordert 
hat acht tausent marg silbers, darumb wólle wir und schaffen mit eüch 
vesticliche und mit ganczem ernst, wanne daz sei, daz er euch dez 
also underweise mit unsern und dez gerichtes brifen, daz er die pfenninge 
also mit rechte in unserm hofe und mit ürteilen behalten habe, daz ir 





330 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


im danne nach seyner brife lawte sullet fürderliche, beigestendig und 
beholfen sein wider die von Mülhusen als lange, uncz im von in wider- 
vare und werde allez, daz mit dem rechten erlanget und ervordert ist, 
also daz wir ewr gehorsam billichen geloben mugen, und lat dez nicht, 
bei unsern und dez reiches hulden. Geben zu Nurmberg an sant Bar- 
tholomeus abend, unserer reiche dez römischen in dem achten und dez 
beheimischen in dem sybindem iare. 
Ad rationem d. Wilhelmi de Landstein. Io. de Glacz. 
* So für Wepplarn des Or. 


1353. October 13. 408. 


Der Rat zu Erfurt bekennt, dass er von Johann, Grafen zu Hennen- 
berg, und dessen Gemahlin Else 5 Mark Silber jährlichen Zinses 
an dem Walde sw Elgersburg wiederkäuflich für 50 Mark gekauft 
habe mit der Bedingung, dass der Wiederkauf des Dorfes Kirch- 
heim und des vierten Teiles vom Schlosse Mühlberg nicht eher ge- 
schehen solle, als bis die 50 Mark surückbezahlt seien. 

Or. mit S. m Kgl. R. A. zu München. 


Wir Dyterich von Isenache, Iohans Deynhardis, Gocze von Nort- 
husin, Rudolf Vicztüm ratismeistere, Aple von Lubelin, Niclaus von 
Ilmene, Harthung von Dryvorte, Cünrad von Malsleibin, Iohans von 
Eylbrechtisgehoven, Gocze ern Bruns der iunger, Herman von Brant- 
pach, Dyterich von Hervirsleibin der iunger, Niclaus von Saleza, Niclaus 
von Erich, Herman von Schobilcz, Iohans von Albrechtisleibin, Rudiger 
von Munre, Heinrich von Eckarsberge schróter, Dyterich Leytgast, 
Niclaus von Cale, Dyterich von Alch, Iohans von Mülhusen, Niclaus 
Moyder, Cunrad von Emeleibin der rat, Heinrich von Mannestete, Hein- 
rich Murer, Berthold von Tyfental und Cunrad von Benstete dy fire 
von der gemeyne der stat zü Erforte bekennen uffinlichen allen den, 
dy disen brif sehen odir horen lesin, daz wir eyntrechticlichen mit 
wizzen und willen und von sundirlichem geheize der erbern lute .. der 
rete derselben stat zu Erforte zü dem scbinbern herrin Iohanse, graven 
zu Hennenberg, und zu der ediln frowen vorn Elsin, siner elichen frowen, 
und zu yren erbin gekouft habin recht und redelichen fumf marg lotigis 
silbirs Erfortis gewichtis ierliches czinses, dy sie uns und der stat zu 
Erforte bewiset habin an yrme walde, an yren czinsen, gulden und 
rentin desselbin yres waldes zu der Eylgersburg, zü gebene und zu 
bezalene gütlichen, halb uf sente Walpurge tag, der schirst kómet, und 
daz andir halbe teyl uf sente Michahelis tag, der nest darnach volgit, 
alle iar ane allirleyge vorzog und hindernisse, umme fumfczig marg 
desselbin silbers und gewichtis, dy wir yn genezlieh und nuczlich han 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 331 


vorgolden. Ubir daz habin wir von der vorgenanten stat zü Erforte 
wegin den selben .. vorkoufern und yren erbin dy gunst und fruntschaft 
geton willeclichen, daz sie dy vorgeschrebin fumf marg czinsis umme 
fumfezig marg, als sie iezunt vorkouft sin, uf welche czit yn daz ge- 
fügsam ist, mogin und sollin widerkoufin. Gesche ouch, daz sie odir 
yre erbin an der gulde des selbin czinses uf etliche der tageczite sümyg 
wórdin funden, so sollin wir und unse nachkomen den vorsezzin czins 
alliz mit den fumfczig marken uf daz firdeteyl des huses Mülburg und 
uf daz dorf Kircheim, dy sie uns und der stat ouch uf eynen widir- 
kouf zu eyner andern czit vorkouft und darubir yre brife gegebin habin, 
rechenen und slahen in sulche wise, daz der widirkouf des selbin huses 
und dorfes von yn und yren erbin ane den widerkouf dyser fumf 
marke nicht sal geschen, sundern were, ab sie odir yre erbin dy vor- 
geschrebin fumf marg czinses vor der czit des widirkoufes des égenanntin 
firdenteiles des huses Mülburg und des dorfes Kircheim nicht widir- 
koufin und dy fumfezig marg silbirs mit dem vorseczzin czinse, ab des 
icht were, nicht engebin, so sollin sie odir yre erbin zu der ezit des 
widirkoüfes des firdenteiles Mülburg und des dorfes Kircheim dy selbin 
fumf marg czinses ane alle widirrede und ufezog, als vore geschrebin 
stet, widirkoufin und dy fumfezig marg silbirs mit dem vorsezzin czinse, 
ab des icht were, in der stat zu Erforte genczlieh bezalen und aberichten. 
Alle dyse vorgeschrebin rede habin wir vor uns und unse nachkomen 
globit und globin in guten truwen stete und gancz ze haldene ane 
argelist. Und des zu grozir vestenunge haben wir der stat zu Erforte 
insigel an disen brif gehangin, der gegeben ist nach Christi geburten 
driezenhundert iar in dem dri und fumfezigestin iare an dem sunthage 
vor sente Gallin tage. 


1354. Februar 16. Burgau. | 409. 


Günther und Heinrich, Veitern, Herren zu Herversleybin, bekennen, 
dass sie das Haus Herversleybin von den Landgrafen Friedrich 
und Balthasar zu rechtem Lehen empfangen und sich mit dem- 
selben von der Einung, die sie mit den Bürgern und der Stadt 
Erfurt gehabt, gewendet haben; sie geloben auch, dass sie mit dem 
gedachten Haus sich mit Erfurt nimmermehr in ein Bündnis ein- 
lassen wollen. 
Zeyss: Gesch, des Marktfleckens Herbsleben, 8.245. 


1354. März 14. Mainz. 410. 


Gerlach, Ersbischof von Mainz, verträgt sich mit der Stadt Erfurt 
wegen der Vertreibung der Juden. 


382 Geschichtequellen der Prov. Sachsen. 


Gebin zü Meneze, da man zalte nach Cristus geburten drutzen- 
hundert iar und darnach in deme vierundfunfezigesten iare an deme 
nehesten fritage nach dem suntage als man sang reminiscere. 


Or. mit d. S. des Erzbischofs im Kgl. R. A. eu München. 

Dasselbe ist nur eine Abschrift der Urkunde vom 11. Juli 1349 (s. oben Nr.315) 
doch so, dass der Consens des Domkapitels in den Text eingerückt ist. 
Auf der Rückseite steht: Copia littere date civibus Erfordensibus per 
dominum Gerlacum archiepiscopum Moguntinum de occisione iudeorum. 
Am unteren Rande steht: Non registretur illa, quod non habet sigillum 
civitatis. 


1354. Mal 16. 411. 


Des Hates zu Erfurt Bündnis auf zwölf Jahre mit Hermann, 
Grafen von Beichlingen, und dessen Gemahlin Agnes von Schlüssel- 
burg, um letztere bei ihrem Leibgedinge und dem dafür sum Pfande 
geseteten Oberhause Sachsenburg zu schützen. 

Or. mit d, S. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Harthung von Gotha, Heinrich von der Sachsa, Iohans von 
Utensberg, Rüdolf genant Czigeler ratismeystere, Fryderich von Tyfental, 
Dytherich von Hervirsleibin der eldir, Harthung von Smedeste, Mertin 
von Mücheln, Aple vom Sande der iunger, Berthold von Beringen, 
Nyclaus von Swabehusen, Iohans Mondener, Heinrich von Bichelingen, 
Nyclaus von Albrechtisleibin, Berthold von Lutenberg, Nyclaus von 
Collede, Heinrich von Gozirstete, Dyterich von Steten, Iohans von 
Hopfgarten, Nyclaus genant Gleser, Iohans von Oberingen, Nyclaus von 
Aldindorf, Gunther von Wandesleibin, Harthung von Someringen der 
rat, Heinrich von Remde, Herman Greppfer, Heinrich von Helderungen 
und Heinrich von Gebese dy fyre von der gemeyne der stat zu Erforte 
bekennen uffinlichen und thun kunt allen den, dy dysen brif sehen 
odir horen lesen, daz wir den ediln herrin Herman, graven von Biche- 
lingen, herrin zu der Sachsenburg, und .. sine erbin, und ouch dy 
ediln frowen, frowe Agnesen von Sluzzelburg, sine elichen wyrtinnen, 
an yrme lipgedinge und an den güten, dy da gehoren zu dem obirhus 
Sachsenburg, daz yr pfand ist vor tusent marg silbirs, vorteydingen 
und yn beholfin sin wollin und sollin czu yrme rechtin uf allirmen- 
lichen, der yn gewald odir unrecht thüt zu Duringen in dem lande, 
von diser czit biz uf sente Mertins tag, der schirst komet, und darnach 
czwelf gancze iar, dy nest nach eynandir volgin, ane uf daz romesche 
riche und ane uf den erwirdigen in Gote vatir und herrin, herrin 
Gerlachen erczebisschoven und den stift zu Mencze, und ouch ane uf 
dy bescheiden clugen lute dy burgere und dy stat zu Mülhusen, in 
sulche wys, were, daz der vorgenantir herre .. von Bichelingen odir 
.. sine erbin, odir dy egenante frowe vor Agnese sin eliche frowe von 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt, II, Theil. 933 


yres lipgedinges wegin odir von yrre pfande vorgenant von ymande 
angesprochin odir sie ymanden ansprechin worden, dem sollin sie recht 
thun und recht von yme nemen, als den rat zu Erforte recht dunket, 
an dem ouch daz recht sten sal, ane argelist. Alle dise vorgeschrebin 
rede habin wir von unsir und unsir nachkomen wegin globit in guten 
truwen und gesworn zu den heylgen, stete und gancz zu haldene, alle 
argelist uzgescheiden, mit urkunde dises brifes, den wir mit der stat 
zu Erforte insigil vorsigilt darubir han gegebin. Nach Christi geburte 
driczenhundirt iar in dem fir und fumfezigesten iare, an dem nestin 
fritage nach dem sunthage als man singet cantate domino nach den 
ostern. 


1354. Juni 5. | 412. 


Des Rates zu Erfurt Vertrag mit Bertrade von Keggilborn und 
ihren Söhnen wegen der Hälfte der Gerichte zu J lversgehofen und 
Neusess. 


Or. mit 18. im Kgl. St. A. u M. 


Wir Harthung von Gotha, Heinrich von der Sachsa, Iohans von 
Utensberg, Rüdolf Czigeler ratismeistere, Frederich von Tifental, Dytherich 
von Hervirsleibin der eldir, Harthung von Smedestete, Mertin von 
Mücheln, Aple vom Sande der iunger, Berthold von Beringen, Niclaus von 
Swabehusen, Iohans Moyndener, Heynrich von Bichelingen, Niklaus von 
Albrechtisleibin, Berthold von Lutenberg, Niclaus von Collede, Heinrich 
von Gozirstete, Dytherich von Steten, lohans von Hopfgarten, Niclaus 
Gleser, Iohans von Oberingen, Niclaus von Aldindorf, Gunther von 
Wandisleiben, Harthung von Someringen der rat, Heinrich von Remde, 
Herman Greppfer, Heinrich von Helderungen und Heinrich von Gebese 
dy fiere von der gemeyne der stat zu Erforte bekennen uffenlichen 
allen den, dy disen brif sehen odir horen lesen, daz dy erber frowe, 
vor Bertrad von Kezzilborn, Sifird Rüdiger, Sifird und Rüdiger jre 
süne, unse myteburgere, mit czitlicher vorbedechtikeit und mit gütem 
willen von $rre und allir yrre erbin wegin daz halbeteil yrre gerichte, dy 
sie zu Eilbrechtisgehofin von den ediln herrin, .. den graven zu Glichen, 
und zu Nuseze, allir nest dar bi gelegin, von den gestrengin herrin .. 
von Vippeche in dorfern und in veldin ubir hals und hand, dy man 
halsgerichte nennet, zü lehene habin, uns, unsern nachkommen und der 
stat zu Erforte recht und redelichen han gegebin und daruf vorezegen 
eynfelticlich und luttirlichen und uns und dy stat als recht ist daran 
bracht, ewiclichen zu besiczene und zü habene mit allen erin, nüczen, 
friheit, gewonheit und in allir der wise, als sie und yre eldirn dyselbin 
halbenteil der gerichte biz her gehat und besezzen haben, den andern 





334 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


halbenteilen der vorgenanten gerichte $n, ren erbin und allen yren 
nachkomen unforlustig. Darzu ist geredit, daz wir und unse .. nach- 
komen von der stat wegin, und sie und $re erbin eynen richter mit 
eynander da selbens habin sullen, und waz genizes von den ganczen 
gerichten beiden vorgenanten gefellit, der sal uns und der stat zu 
Erforte halb, und yn, yren erbin und nachkomen daz andere halbeteil 
gebüren und gefallen; und darumme haben wir von uns, unsir nach- 
komen und der stad zu Erforte wegin $n, yren erbin und nachkomen 
irloubit, gancze moge und macht gegebin, daz sie vor jren vorsezzen 
czins, den sje in den vorgeschrebin veldin und dorfern iczunt habin, 
und noch zukunftiglichen an sie komen mag, wilche wis daz ist, mit 
dem egenanten unsir beider richtere pfenden mogin und süllen ane 
allirleige gerichte, dar an sie wider uns odir unse nachkommen und 
dy stat zu Erforte nicht getan sullen haben; und wir und dy selbin 
unse nachkomen wollen uns des nicht annemen, und also sal daz 
ewiclichen gehaldin werdin mit urkunde dises briefes, den wir mit 
der dickegenanten stat zu Erforte insigele vorsigilt darübir han gegebin 
nach Christi geburten driczenhundirt iar in dem fier und fumfezigisten 
iare an dem dünrestage in der pfingistwochen. 


1354. August *. 413. 


Das Königliche Hofgericht macht mehreren Fürsten, Herren und 
Städten, darunter auch Erfurt, bekannt, dass Burggraf Albrecht 
von Nürnberg in die Nutsgewähr der von dem Grafen Johann von 
Henneberg erklagten Grüter gesetzt worden sei. 

Mon. Zoller. V., S. 246. 


1354. August 20. ) 414. 


Hermann Lutter und Kunna seine Frau bitten den Abt Johann 
von_Herseld, den Vikar Jakob an der Egidienhirche zu Erfurt mit 
zwei Hufen bei Gebesee su belehnen, die sie ihm aus dringender 
Not verkauft hatten. 

Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu Marburg. 


Dem erwerdigin in Gote vatere, herrin Iohan, abt und den ersamen 
herrin, ern Hartmüde dechande und dem capitele gemeinlichen des stiftes 
zu hersfelde enbiten wir Herman genant Lutter, Kunna sin eliche frowe, 
und Apelo yr beyder sün waz wir vormogin dinstes, gutes und eren 
und bekennen uffenlichen allen den, dy disen brif sehen odir horen 
lesen, daz wir von unsir und allir unsir erbin wegin eyntrechtichlichen 
mit gutir vorbedechtikeit und dorch unsir ehaften not willen zwo hüfe 
artlandes, in den velden des dorfes Gebese gelegin, di wir von uch zu 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 885 


rechtem erbe bizher gehabt und uwerm spitale alle iar darvone zwene 
schillinge Erfortischer pfennynge uf sente Mychabelistage zu erbeczinse 
gegebin habin, vorkouft han recht und redelichen dem bescheydin 
manne ern Jacob, dem vicario des altares unsir frowen der kyrchen 
sankti Egidii zu Erforte, zu der selbin syner vicarien und allen synen 
nachkomelingin umme firezig und syben marc lotiges silbirs, dy uns 
genezlich und nuczlich sint vorguldin. Di selbin zwo hüfe sendin und 
lazin wir uch uf und vorezihen och dar uf lutterlichen und eynfeldich- 
lichen an dyser schrift von unsir und allir unsir erbin wegin ane argelist, 
und beten uwere vetirlikeit und ersamkeit mit grozzen flicze, wan wir 
derselbin zwo hüfe und koufes eyne rechte were sin wollen und sollin, 
daz yr si dem egenanten er Iacobe zu syner vicarian und allen synen 
nachkomelingen lyehen wollit zu besiczene und inne zu haldene ewech- 
liche mit allen erin, friheit, nuczen, gewonheit und in allir der wise, 
als wir di von uch und uwern gotishuse bizher gehabt und besezzin 
habin. Zu eyme gezugnisse und merir sychirkeit allir dyser vorge- 
schribin rede habin wir dar ober gegebin dysen brif, vorsigilt mit des 
erbern herrn ern Albrechtes, des officialis der prabistige der kyrchen 
sancti Severi zu Erforte, insigil, wan wir eygens insigel nicht enbabin. 
Und wir Albrecht, official der prabistige der kerchin sancti Severi iczunt 
genantyr, bekennen uffenlichen an dysem selben brife, daz wir durch 
bete der obgenanten koufere unsir officialiteten insigel zu eyme gezug- 
nisse dyser vorgeschrebin rede an dysen brif gehangin habin, der ge- 
gebin ist nacht Gotes geborte ober tusent dryhundert iar und in den 
vyre und funczcic iar an deme mittewochen nach der ufvard unser 
‚lieben vrowen worczewie. 


1354. September 25. Nürnberg. 415. 


Karl 1V., römischer König, befiehli dem Rat gw Erfurt dem Mark- 
grafen Friedrich von Meissen bei der Verfolgung von Räubern 
und anderen gefährlichen Personen hilfreiche Hand zu leisten. 

Or. im Kgl. St. A. zu M. S. s.d. 

Böhmer-Huber RJ.VIIL, Nr. 1926. 

Wir Karl, von Gots gnaden romischer kung, zcu allen zciten merer 
des riches und kung czu Beheim, den ratesmeisteren, dem .. rate und 
den burgern gemeinlichen der stat zcu Erfurte, unsern lieben getrewen, 
unser gnade und alles gut. Wanne wir dem hochgeborn Fridrich, marc- 
graven zcu Myssne, unserm lieben oheim und fursten, enpholen haben, 
daz er nach fride und gnade der lande sten und trachten sulle, so ge- 
biten und manen wir uwere truwen ernstlichen bi unsern hulden, ab 
er oder sine brudere decheine schedeliche .. lute, roubere oder echtere 
angrifen wollen, daz ir in darzcu volgit, helfet und ratet, so ir best 


336 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


ymmer muget. Daran erzceigit ir uns gar annemen dienst, des wir 
uch gerne danken wollen. Gebin zcu Nurinberg an dornstage vor send 
Michelstage, nach Gots geburte drizcenhundirt iar in dem fire und 
funfzcigisten iare in dem nünden iare unser riche. 

Per d. episcopum Luchom. Dithmarus. 


1354. November 16. Mainz. 416. 


Gerlach, Erzbischof von Mainz, und das Domkapitel daselbst ver- 
kaufen dem Rat zu Erfurt aus dringender Not wiederkäuflich die 
Münse und den Schlägeschats für 3000 Mark Silber. 

Or. im Kgl. St. A, zu M. S.d. 

Lünig, Reichsarchiv 1. c. S. 447. 

Der Revers des Hates, $m welchen diese Urkunde eingerückt ist, ist aus- 
gestellt in demselben Jahre an sante Andree abend des heilgen aposteln 
(November 39). Or. mit S. im Kgl. R, A. zu München. 

Wir Gerlach, von Gots gnaden des heilgen stuls zu Mencze ercze- 
bischoff, des heilgen romischen richs in dutschen landen erczcanceller, 
bekennen und tun kunt allen den, die dysen brieff sehent odir horent 
lesen, wanne wir die gewer unsirs stifftes zu Mencze han erfolget, und 
daz wir clagen, daz wir von manicherhande anefechtunge und schaden, 
die uns und unsirm stifite geschen sint, und auch allirmeiste von 
manicherleye schulde wegen, daruz wir und unsir stifft in deme romischen 
hove umb schirm und erquickunge unsir und unsirs stiffts rechten und 
daz recht zu erfolgene, sunderliche umb losunge eczlicher gude, die da 
nicht ane grozsen schaden unsirs stifftes sint vorsaczit, den vorgenanten 
unsirn stifft funden haben mit grozser und swerer burden der schulde 
beswerit und beladen, also daz wir leyder nach unsir macht die schulde 
zu leschene getwungen werden, off daz wir vormiden grozeren schaden, 
und wanne wir und unsir stifft nykeine bewegeliche gut haben, damede 
wir di obgenante schulde abegelegen mogen, und wir auch darzu keinen 
besseren weg finden nicht konnen, darumb sin wir zu rede worden 
mit wizsene, rade und willen Rudolffs thechans, Gerhards schulmeisters, 
Heinrichs des custers und des capittels gemeynliche unsirs stifftes zu 
Mencze zu vorkoufene den wisen luten, dem rate und den burgern ge- 
meinlichen und der stad zu Erforte, unsirn liben getruwen, die wir 
vor allen andirn luten hie ane eren wollen, off daz, daz sie mit uns 
teilhaftig sin des nuczes, ob yn des an dysen dingen icht mag zu ge- 
wachsen, wanne wir dieselben gut nicht turer vorkoufen, noch von 
andirn luten icht mer darumb gehaben mochten, und darvon haben wir 
yn vorkoufft und vorkoufen in dyser schrift recht und redelichen unse 
muncze daselbis mit allen rechten, friheiden, gewonheiden, nüczen und 
eren, also wir, unsir vorfaren und unsir stifft die bisher besezsen und 
der gebruchet haben, in solicher wys, daz daz munczeisen derselben 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 857 


muncze in unserm vorwerke zu Erforte sal steteglichen bliben, und 
daz doch die vorgenanten burgere derselben muncze und isens nach 
allir yrre behegelicheit gebruchen mogen und sullen; und sundirlichen 
haben wir sie gefrihet darane und frihen an dysem brive ewecliche, 
daz nymant der egenanten burgere vortmer zu keyner zyt uns odir 
unsirm stifte odir amptluten sal gebin keinen slegeschacz von korne, 
weyse, rocken, gersten, havern, tinckele odir von keinerley getrede, 
hopphen odir keynerleye holcze, alse uns, unsirm stiffte odir amptluten 
der bisher ist gegeben, und sagen sie alle und yrre yeclichen besunder 
des slegeschaczes vorbaz mer zu gebene los quyt und ledig, und 
wellen sie des vorhebin ewecliche, und mit dem selben slegeschacze 
sullen und mogin die obgenanten burgere, unser getruwen, zu allen 
yrme willen und nucze, also verre und also viel her sie selbens aneruret, 
tün und lazsen und damite schicken, wy yn der allir gefugliches wesen 
dunket, andern fremden und uzwerdegen luten daruz geslossen, um 
drutusend mark lotiges silbers Erforthiges gewichtes, die uns und unserme 
stifte genczlichen und nuczlichen sint gewogen, gezalt, gegebin und 
vorgolden, und auch in unsirn und unsirs stiftes nucz und notdorft 
gewant und komen zu blibene eweclichen, und bebalden uns und unsirn 
nachkomen und unsirm stiffte darane nicht mer rechtes nach gemachs, 
sunder wir vorzihen daroff in dysen briven und gebin den dickegenanten 
burgern und dem rate eine geruwecliche und fredeliche gewere der 
muncze, des ysens, des slegeschaczes und aller deser vorgeschriben 
zinse. Darobir haben die meregeschriben burgere der stad zu Erforte 
uns, unsern nachkomen und unsirm capittel getan die gunst und frunt- 
schaft, daz wir odir unsir nachkomen und unsir capittel die obgenante 
muncze und slegeschacz mit allen rechten, friheiden, gewonheiden, 
nuczen und eren und mit alle deme, daz darzu gehorit, widder 
kaufen mogen umb drutusend mark des vorgeschriben silbers und ge- 
wichtes, also wir iczunt die vorkouft habin, die wir odir unse noch- 
komen yn auch danne in der stad zu Erforte genczliche beczalen und 
gebin wollen und sollen ane argelist. Ubir daz alles vorzihen wir auch 
in allen desen reden of alle berufunge an andere rechte, of alle brieve 
und hantfesten, die wir iezunt behalden haben odir nach behalden 
mochten, und sundirlichen der widderrede einer busen trogene und auch 
des ungezalten, unvorgoldin und ungewogen geldis, und by namen 
des lenes und der gnade, die wir heyschen mochten, daz man uns odir 
unse kirchen widder secze in alle rechte, nach dem rechte, daz iungen 
haben, die nicht zu yren iaren komen sint, odir kirchen, die desselbin 
rechten gebruchen, und off daz recht, daz da sprichet, daz nicht werden 
moge ein entfremedunge geistlicher dynge, wanne dese vorgeschriben 
rede komen sint und gehen von notlichen sachen und allirmeyste davon, 
Gesebichtaq.d. Pr. S. Erfurt XXIV. 3. 22 


"388 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


wanne wir und unsir stift unse notdorft, die uns twinget, geachtet 
haben, gedrungen sint anzugehene desen kauf. Und darzu vorzihen 
wir und unsir stifft of alle widderrede, damede dyser kauft in keyne 
wys geletzet odir gekrenket mochte werden, und vorzihen auch off alle 
die widderrede, die da sprichet, daz daz gemeine vorzignisse nicht 
dugen solle Zu eyme gezugnizse und grozser gewisheit deser vor- 
geschriben dinge haben wir lazsen schriben dyse brive und mit unsirme 
und unsirs capittels ingesigelen bestetegen und sterken. Und wir Rudolff 
thechan, Gerhard schulmeister, Heinrich custer und daz gemeine capittel 
des stiffles zu Mencze vorgenant umb dese geschribene dinge mit 
manicherleye und flizeger undirrede haben wir anegesehen den nucz 
unsirs stiftes zu eyme bekentnisse derselben dinge und zu eyme ge- 
zugnisse unsirs guten willen und vorhengnizses, die wir darzu gedan 
han, und sin zu rate worden, unsirs capitels ingesigele zu hengen an 
dese brive, und han auch daz darane gehangen darumb als vorgeschribin 
ist. Der gegebin ist zu Mencze off den nebesten suntag nach sente 
Martins dage, do man zalte nach Cristus geburte druczenhundert iar 
und vier und funfzeg iar. 


1354. November 16. Mainz. | 414. 


Gerlach, Erzbischof von Mainz, und das Domkapitel daselbst ver- 
kaufen der Stadt Erfurt wiederkäuflich die Münse und den Schläge- 
schatg für 3000 Mark Silber. (Lateinische Ausfertigung des vorher- 
gehenden Kaufvertrages.) 


Or. mi d, S. im Kgl. St. A. cu M. 
Der ebenfalls lateinische Revers d. III. Kal. Decembris (Novbr. 29) im Kgl. 
R. A. zu. München. 

Gerlacus, Dei gratia sancte Maguntine sedis archiepiscopus, sacri 
imperii per Germaniam archicancellarius, recognoscimus et presentibus 
publice profitemur, quod cum possessionem. eeclesie nostre adepti sumus 
et quod prochdolor referimus ex multis impugnacionibus et dampnis, 
nobis et ecclesie nostre predicte illatis, maxime quoque racione debitorum, 
per nos et ecclesiam nostram in curia Remana pro defensione et recu- 
peratione iuris nostri et dicte nostre ecclesie ac iuribus assequendis, 
et specialiter pro redemptione bonorum dicte ecclesie Maguntine obli- 
gatorum non sine magno preiudicio et lesione ecclesie nostre Maguntine 
supradicte multipliciter contractorum, invenerimus dictam ecclesiam 
nostram multo et gravi debitorum onere aggravatam, cum nobis et 
dicte ecclesie nostre non supersint bona mobilia, quibus extinguere et 
extenuare possimus debita sic contracta, ita quod heu ad extingwendum 
pro nostro posse huiusmodi debita compellimur, ut duriora vincula 
evitemus, nec ad extenuationem huiusmodi videntes viam saniorem, 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. $39 


quare decrevimus de scitu, consilio et consensu honorabilium virorum 
Rudolffi deeani, Gerhardi scolastici et Henrici custodis necnon totius 
capituli nostre ecclesie Maguntine, nobis et ecclesie nostre predicte 
scienter suffragantium, vendere viris prudentibus et discretis .. consulibus 
et universitati civium Erfordensium fidelibus nostris dilectis, quos in 
hoc ceteris preferre volumus, ut nobiscum sint participes emolimenti, 
si quod eis accrescere poterit in hoc casu, aliis plus offerre nolentibus 
pro eisdem, unde eis vendidimus et per presentes nostras litteras vendimus, 
legitimo contractu interveniente, nostram ibidem monetam cum omnibus 
iuribus, libertatibus, consuetudinibus, fructibus et honore, sicut nos, 
predecessores nostri et ecclesia nostra possedimus necnon ea hactenus 
usi sunt atque sumus, ita sane, quod ferrum ipsius monete fabricande 
vel quo moneta cudi debet, in allodio nostro in Erffordia debeat iugiter 
permanere, salvo tamen eo, quod predicti cives ipsis, moneta et ferro, 
ad eorum beneplacita uti et frui poterunt et debebunt, Et specialiter 
eos in hoc liberavimus et presentibus liberamus, ipsis perpetue conce- 
dendo, quod nullus predictorum civium pro ullo unquam tempore 
teneatur ad solucionem censuum vulgariter dictorum slegeschatz, qui 
nobis, ecclesie nostre vel aliis commissariis nostris olim de frumento, 
tritioo et siligine, ordeo, avena, spelta vel de aliqua alia annona, humulo 
aut lignis quibuscunque porrigi consueverunt, de quorum munere et 
solutione eos et quemlibet eorum volumus et presentibus dicimus esse 
liberos et immunes. Cum quibus quidem censibus dictis slegeschatz, ut 
prefertur, dicti nostri .. fideles cives Erffordenses pro suis voluntate et 
utilitate, in quantum eos aut alterum concernit, extraneis aliis personis 
exelusis, prout eis videbitur expedire, disponere poterunt et debebunt, 
quando et quotiens ipsis fuerit opportunum, pro tribus milibus marcis 
puri argenti ponderis Erfordensis, nobis et ecclesie nostre liberaliter et 
utiliter ponderatis, numeratis, traditis et solutis ac in utilitatem et nostram 
necessitatem et ecclesie nostre predicte perpetuo duraturam totaliter 
iam conversis, nichil iuris vel commodi nobis, successoribus nostris vel 
ecclesie nostre in premissis penitus reservantes, sed totaliter ipsis renun- 
ciamus in hiis scriptis, tradendo presentibus prefatis consulibus et civibus 
corporalem possessionem monete ceterorumque censuum premissorum 
pacificam et quietam. Preterea ob specialem dilectionem, quam ad nos 
dicti nostri cives Erfordenses fideles gerunt et habent, nobis nostrisque 
successoribus et capitulo favorabiliter concesserunt, nostram ecclesiam 
in hoe specialiter honorando, quod nos et nostri successores aut capitulum 
dietos monetam et census slegeschatz cum omnibus suis iuribus et liber- 
tatibus, consuetudinibus, fructibus et honore reemere possimus pro eodem 
precio, quo vendidimus, quandocunque nos vel ipsi decreverint, aut 
nobis vel ipsis videbitur expedire, ita quod predictis civibus Erfordensibus 
920 * 


340 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


pecunia huiusmodi in civitate Erfordensi plenius persolvatur. Renun- 
ciamus quoque super premissis omnibus appellationibus, privilegiis, 
litteris impetratis sive impetrandis, exceptionibus doli mali, non numerate 
pecunie, non ponderate, non solute, specialiter eciam beneficio resti- 
tutionis in integrum, necnon iuri, quo cavetur, non fieri alienacionem 
rerum ecclesiasticarum, cum premissa ex causis necessariis procedant, 
et maxime cum nos et ecclesia nostra pensando necessitatem, qua 
urgemur, contractum huiusmodi inire compellamur, necnon omni ex- 
ceptioni, quibus dictus contractus ledi posset quomodolibet vel infringi, 
ac omni exceptioni, qua cavetur, invalidam esse renunciationem generalem. 
In cuius rei testimonium et certitudinem firmiorem presentes litteras 
scribi fecimus et tam nostri quam capituli nostri sigillorum munimine 
roborari. Et nos Rudolfus decanus, Gerlacus scolasticus, Henricus 
custos totumque capitulum ecclesie Maguntine predicte, super premissis 
sepius tractatu prehabito diligenti, utiliora ecclesie nostre perspicientes 
in recognitionem eorundem et nostri consensus voluntarii testimonium 
adhibi in premissis sigillum capituli nostri presentibus duximus appen- 
dendum. Datum Maguncie XVI. Kal. Decembris anno Domini millesimo 
trecentesimo quinquagesimo quarto. 
* Or. hat XVII. Kal, Decbr. 


1354. December 20. 418. 


Der Rat zu Erfurt gestaltet, dass die benannten Güter, welche 
der Abt des Petersklosters einigen Erfurter Bürgern verkauft hat, 
demselben suerst angeboten werden sollen, wenn die Bürger die 
Güter wieder veräussern wollen. 

Copiale 1527 * im Kgl. St. A. zu M. 

Diplomatar des Petersklosters auf der Kgl. Bibl. in Berlin. 

Wir Harthung von Gotha — — — —! von der gemeyne der stadt 
zcu Erforte bekennen uffenlichen an disem brif, wan der erwirdige in 
Got vater herre Ditterich apt und syn convent zeu sente Peter by uns 
zcu Erphorte etlichen unsern burgern und luten desselben ires gotis- 
huses gutes sechsundvirczig hufen in dem felde des dorfis zcu Alich, 
zeehen hufe zcu Biltirsleiben, virczehn hufe, eine mole und sechs 
ackere zcu Gispersleben, nuhen hufe und eine wesin zcu Totillouben, 
funf hufe und ein virteyl zcu Linderbech, achte und zwentzig acker 
an deme Stolberg, eylftehalb hufe und einen weingarten zcu Hochstete 
und zcwo hufe in den felden des dorfes Tiffental gelegin zcu rechtem 
erbe verkouft und uns ynniglieh gebeten haben, das wir yme und 
syme convente dy gunst tun wollen, die benanten hufe und gut, ab 
sie von den unsern zcu gecziten veyle worden, wider zcu koufene, 
darumbe haben wir durch ynnige bethe des vorgenanten herren des 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 941 


apts und synes conventis und ouch durch sunderliche fruntschaft, die 
wir zcu in tragin, allen den unsern, wie die sin, die der obgenanten 
hufe und gut gekouft habin, irloubit und irloubin an disem brif von 
uns und unser aller nachkomen wegen, das sie die egeschribene hufen 
und gut, ab sie alle oder entzeln veyle worden, dem egenanten herren 
dem apte und syme convente odir iren nachkomen zcu dem ersten 
veyle biten mogen und sullen ane unser und unsir nachkomen vor- 
dechtnisse. Und des zcu merer sicherheit haben wir der vorgenanten 
stat zu Erfort insigel an dissen brif gehangen, der gegeben ist nach 
Cristi geburt driczenhundert iar in dem vier und funfcezigisten iare an 
sente Thomas des aposteln abind. 
I Hier folgen dieselben Namen wie in Urkunde Nr. 411. 


1354. Kloster Arnsburg. 419. 
Gerlach, Erzbischof von Maine, verspricht den Landgrafen Friedrich 
und Balthasar von Thüringen gegen die Stadt Erfurt Hilfe su leisten, 
wenn sie sich nicht auf friedchem Wege mit derselben einigen können. 

ar mit d. S. im Grossherzogl. G. A. zu Weimar. 
n demselben Ort und unter demselben unvollständigen Datwn geben die 
"genannten Tandgrafen dem Erzbischof ein mutatis mutandis wörtlich 
gleichlaulendes Versprechen. Abschr. aus dem 16. Jahrhdrt. im E. A. 
Wir Gerlach, von Gotes gnaden erczbischoff des heiligen stules 
zcu Mencze und erczcanceler des heiligen romischen riches in dutschen 
landen, bekennen offenlichen und tun kunt allen den, die disen brief 
sehen oder horen lesen, daz wir den hochgebornen fursten Friderich 
und Balthazar, lantgraven zcü Duringen und marcgrafen zcu Missen, 
unsern liben neven und getruwen, in guten trüwen gelobet und zcu 
den heiligen gesworn haben und geloben auch an disem brieve, daz 
wir wider unsere man und burgman und wider unser stat und 
burgere czu Erfurte, ab wir der czü rechte nicht mechtig gesin mägen, 
und ab sie den vorgenanten unsern neven den marcgraven rechtes uz- 
gingen, sullen und wollen denselben marcgrafen getrulichen beholfen 
sin mit sulcher macht und in allir der wise, als die andern brieve der 
vorbuntnizze, die wir und die obgenanten marcgraven mit einander 
haben, sprechen und behalden, und haben czu urkund daruber unser 
insigel an disen selben brief gehangen, der gegeben ist in dem closter 
zu Arnspurg nach Cristi geburt driezenhundert iar in dem fier und 
funfzigisten iare an  donrestage'. 
1 So im Or. 


1355. Januar 6. 420. 
Die Richter in der Propstei des Marienstiftes bekennen, dass der 
verstorbene Bertolt von Totelstele, Bürger zu Erfurt, testamentarisch 


342 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


den Pfarrern der Stadt einige Geldzinsen zu seinem und der ge 
nannten anderen Personen Jahrgedächtnis geschenkt habe. 
Or. mit 2 S. im D. A. 

Wir richter in der probistye zu unsir vrowen in der stad zcu Er- 
forte bekennen uffenlichen an desim brife, daz her Bertolt von Totel- 
stete, borger etewanne zcu Erforte, des sele Got habe, hat gekouft und 
gegebin den erbern herren den pherren zcu Erforte zcu dem ersten 
zcwene und zwencig schillinge phenninge ewiger gulde, ichlichem 
pherrere ein schilling, und ein schilling des vorgenanten Berldis vicario 
zcu sente Andreas alle iar ewyclichen, also daz sye alle kome sullen 
zcu sente Andreas uf den nehistin tag noch deme achzendin tage und 
iargezcit bege hern Heynrichs Haydorns. Ouch hat ber en gekouft 
und gegebin den vorgenanten pherren dry phunt und vier schillinge 
Erfortischir phenninge ewiger gulde; davon sullen sye alle kome zcu 
Allin heiligen und zcu iargezcit da bege alle iar zcu dem ersten hern 
Gunthers von Drivorthe uf den achtin tag sente Agnetin, und Bertoldis 
von Totelstete iargezcit uf den nehistin dunristag noch gemeyntwochin, 
da sal man ichlichem pherrere zcu ichlicher iargeezit einen schilling 
gebe; dem pherrere zcu Allin heyligin zcu ichlicher iargezit einen 
schilling ober das, darumme daz her der vorgenanten gedenke ubir 
den lettir. Ouch sal man gebe funf vicariis daselbis ichlichim sechs 
phenninge zcu ichlichir iargezit. Ouch sal man gebe des vorgenanten 
Berldis vicariis, deme zcu sente Andreas, deme zcu den Wyszenvrowen, 
dem zcu sente Marien Magdalenen und dem zcu deme Hayn ichlichem 
ein schilling zcu ichlicher iargezit; darnoch ichlichem kirchenere zcu 
ichlicher iargezit szwene phenninge, dy da mit linrokken zcu kore sten. 
Ouch bat her en gekoufit sechsundezwenzcic schillinge geldis; der sal 
man gebe ichlichem pherrere ein schilling, und des obgenanten Berldis 
vir vicariis ichlichem ein schilling. Davon sullen sye bege iargezit 
des obgenanten Berldis vater und siner mutir zcu sente Andreas uf 
sente Alexius tag. Ouch sal man gebe dem pherrer daselbis ein schilling, 
das her der vorgenanten gedenke ober den lettir. Ouch sal ein ichlich 
pherrer des abindis in siner pharre vigilie halden mit nüyn lectien, und 
des morgens selmesse den seln zcu troste. Welchir des nicht entete unde 
des morgens nicht kenwerdig were zcu den iargeziten, deme sal man nicht 
gebin, sundern man sal is armin luyten gebe, ane deme pherrer zcu deme 
Hayn, deme sal man sin gelt gebe, welche zcit her darnoch komt. Ouch 
globen dy vorgenanten pherrere in guten truwen alle dy vorgescribin 
rede stete unde gancz zcu haldene ane argelist. Des zcu gezeucknisze so 
han wir richter unsis amechtis insigil mit der egenanten pherrer insigil 
an disin brif gehangen, der gegebin ist noch Gotis geborte dryzchen- ' 
hundert iar in deme vunfundvunfzigesten iare an deme czwolfften tage. 














Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 848 


1355. Januar 8. 421. 


Propst und Convent des Klosters Ilmen belehnen den Rat zu Er- 
furt mit Ländereien in der Flur des wüsten Dorfes Erfswinden. 
Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d. 


Wir Andreas prabist, Mechtild ebtissen, Soffie priorissen und .. 
der convent gemeinlichin des clostirs zü Ilmene bekennen uffinlich in 
disem brive, daz dy bescheidin lute Herman Gebehard von Sebergen, 
burger zü Erforte, Cyne und Barbara, sine swestern, vor uns gewest 
sint und bekant habin uffinlichin, daz sie mit gutir vorbedechtikeit, mit 
rate, wizzen und willen Heynmannes, Alken, Cristinen und Elsen yrre 
swestir kinde und andir yrre erbin vorkouft nabin recht und redelichin 
den erberen wisen luten .. dem rate, .. den burgern gemeinlichin und 
der stat zü Erforte eyne büfe artlandes, dy dri und drizzig ackere und 
ein firteil eines ackers, nach dem als sie hir nach von stucken zü 
Stücken beschrebin stet, behaldit, in den veldin des wüsten dorfes Erfs- 
winden umme den Seberger steingraben gelegin, dy von uns und 
unserm goteshüse get zü erbe, umme ein benant geld, daz yn, als sie 
vor uns bekant habin, von den vorgenantin kouferen genczlich und 
nüczlich ist vorgoldin. Wan nü dy egenantin .. vorkoufere von yrre 
und der vorgeschrebin .. kinde und allir yrre erbin wegin dy egenantin 
hüfe uns als rechtin erbeherrin und erbefrowen hábin als recht und 
gewonlich ist ufgelazen und daruf vorczigen luttirlichin, darumme habin 
wir sie den obgenantin .. burgern und der stat zü Erforte geligen und 
liehen recht und redelichen in diser schrift mit dem vorgenantin 
Seberger steingrabin, mit allen rechten, nuczen, eren und in allir der 
wise, als dy dickegenantin .. vorkoufere dy gehat und besezzin habin, von 
uns und unsern nachkomen und goteshuse zü eyme rechten erbe zü 
besiczene und inne zü habene eweclichin. Und wir und unse nach- 
komen solin und wollin des selbin erbes eyn rechte were sin und dy 
mergenantin .. burgere und dy stat zü Erforte allir ansprache abenemen 
ane argelist in solche wys, daz dy selbin .. burgere uns und unsern 
nachkomen und goteshuse odir unserm gewissen und gloubhaften boten 
alle iar in der stat zü Erforte uss yrme rathuse fumf schillinge uf sente 
Michahelis tag zü erbeczinse darvon gebin und reychin sollin ane 
hindirnisse. Dit sint dy lage der obgenantin hüfe: Sechstehalb ackere 
stozin uf den steingrabin, dri satelen legen undirhalb des steingraben, 
eyn satele eynes ackers legit darbi, eyn firteyl evnes ackers lit bi dem 
heczebüle, dry satelin stozin dy twerens uf dy gelenge kegin dem 
steingrabin, ein acker uf dem heczebüle, zwo satelen bi Sedilmans 
boleze, dri ackere kegin Sedilmans holcze, ein acker kegin dem breyten- 
bach, dri ackere kegin des aptis born, ein ackir stozit uf den breytenbach, 


844 Geschichtequellen der Prov. Sachsen. 


eyn acker kegin dem smalinbach, fir ackere stozin uf dy steinbrucken, 
dri ackere an einer satelen ubir dy straze, fumf ackere ubir dy straze 
an einer gelenge, ein acker ubir dy Sebinchin grübin und dar zü dy 
hovestat. Und zü merir sichirheit allir dyser vorgeschrebin rede habin 
wir den dickegenantin .. burgeren und der stat zü Erforte mit unsirs 
.. prabistes und .. convents obgenantin insigeln vorsigelt darubir disen 
brif gegebin. Nach Cristi geburte driczenhundirt iar in dem fumf und 
fumfezigisten iare an sente Erhardis tage. 


1355. Februar 5. Aschaffenburg. 422, 


Gerlach, Erzbischof von Maine, quittiert dem Rat zu Erfurt über 
3000 Mark Silber Kaufgeld für die Münze daselbst. 


Gegeben zu Aschaffenburg auf den donnerstag nach unserer frauen 
tag lichtmesse, den man zu latein nennet purificationis, nach Christi 
geburdt dreytzehenhundert iar darnach in dem funfundfunfczigisten iare. 

Abschrift im E. A. 


1355. März 4. Mainz. 423. 


Gerlach, Erzbischof von Mainz, gestattet dem Abt und Convent 
su Georgenihal, die Kapelle in dem Klosterhofe zu Erfurt ab- 
subrechen und an einer anderen geeigneteren Stelle des Hofes wieder 
aufzubauen; wenn sie dann vom ersbischöflichen Vikar geweiht sei 
su Ehren der heiligen Elisabeth, dann könne darin wie früher 
Gottesdienst und Messe gehalten werden, unbeschadet jedoch der 
Rechte des Pfarrers, in dessen Gemeinde die Kapelle liege. 


Datum Maguntie IV. Non. Martii anno Domini millesimo CCC. quin- 
quagesimo quinto. | 
Or. mit d, S. im Herzogl. St. A. zu Gotha. 


1355. März 4. Mainz. 494. 


Gerlach, Erzbischof von Mainz, weist den Rat su Erfurt an, die 
3000 Mark Silber Kaufgeld für die Münze dem Provisor in Er- 
furt zu bezahlen, sobald derselbe die Quittung mit dem grossen 
erzbischöflichen Siegel vorlege. 

Or. mit d. S. im Kgl. St, A. zu M. 


Wir Gerlach, von Gotes gnaden erczebischoff des heiligen stüls zü 
Mentze und des romischen riches in dutschen landen erczcanceller, 
beden und heizsin uch die erbern wisen lute ratismeistere, rad und 
burgere gemeynliche unsir stat zü Erforte lieben getruwin, daz ir daz 
gelt drutusent marg silbers, als wir und unsir capittel myt uch, und ir 











Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 845 


myt uns obirkomen sint und aüch daz undereynandir virbrivet haben, 
deme ersamen Dytheriche Marschalke, unserm provisor zü Erforte, bezaln 
und rechen wollit, wanne er uch unsern quütbrieff myt unserm grossen 
hangenden ingesegel dar ubir von unsern wegen antwertet und gebit, 
wann wir yn auch undirwiset haben mit unsern briven, wie er iz 
damete halten sol. Auch wanne er bezalt ist, so sagen wir uch des 
obgenanten geldes mit deme vorgenanten quytbrive los, quyt und ledig. 
Des zü urkunde han wir unser insegel an desen breiff tün hencken. 
Gebin zü Mencze an deme nehesten mitwochen nach dem süntage in 
der fasten, als man sang reminiscere, nach Cristus geburte druczehen- 
hundert iar und funffe und funfezig iar. 


1855. März 18. 425. 


Ditherich, Marschall von Goszirstete, Provisor des Erzbischofs in 
Erfurt, quittiert über 3000 Mark Silber, die ihm der Rat zu Er- 
furt als Kaufgeld für die Münze bezahlt hat. 

Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu M. 

Daselbst auch dieselbe Quittung in lateinischer Sprache. 

Ich Ditherich Marschalk von Gozsirstete, dhümherre zü sancte 
Sever zü Erforthe, provisor des vorwerkes do selbens, bekenne uffin- 
lichen an disen briven, daz die erbern wisen lute .. dy ratesmeistere, 
der rad und dy burgere gemeinlichen der stad zu Erforthe dj dritusent 
marke lotiges silbers, d$ si myme herren deme erzcebiscoffe und sime 
capitele zü Mencze von wegin des koufes, den dj selbin borgere mit 
ome umme d$ müncze und slegeschatz zü Erfort getan habin, schüldig 
waren und gebin solden, mir an mines vorgenanten herrin von Mencze 
stad genczlich han bezcalt und gegebin, und darumme sagen ich von 
mines herrin und sines capitels egenanten wegin sie der selben drü- 
tusent marke silbers los, quyt und ledig ane argelist mit orkunde 
dises brifes, den ich mit deme insigel miner provisorie yn darobir 
versigelt han gegeben. Nach Christi gebürd driczenhündert iar dar 
nach in deme fünf und funfzcigsten iare an deme neisten tage nach 
sancte Gerdruden tage. 


1355. April 24. 426. 


Friedrich und Hermann, Grafen von Orlamünde, verkaufen an 
Meister Bernhard, den walenarzt, zu Erfurt 3 Hufen Landes 
im Felde zu Eraten-Vypeche um 40 Mark lötigen Silbers Erfurter 
Gewichtes. Die 3 Hufen giebt Meister Bernhard seiner Frau Sophie 
sum Leibgedinge. 

Beitzenstein, l.c, S. 176. 


346 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1355. Mai 12. 427. 
Des Rates zu Nordhausen Bündnis mit der Stadt Erfurt auf sehn 
Jahre. 


Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Herman von Werthere und Heyne von Gotha ratismeistere 
und dy andern ratlute der stat zu Northusen, der namen sint Hartman 
Kurssenwörchte, Fridang von Elrich, Reynhard Cracz, Iohans Segemund, 
Berthold Monczer, Fritsche von Taba, Gotschalg von Urbeche, Thiczel 
von Stalberg, Andreas von Sunthusen, Heynrich Schonlut, Heinrich 
Achsinsteller, Herman von Sangirhusen, Hencze von Stalberg, lohans 
vorn Walpurge, Thile von Tettinborn, Hennynge Korgelosche, Niclaus 
Harlyb, Heinrich von Homburg, Iohans Küppfirsleger, Heynrich von 
Badern, Nyclaus von Ebirsborn, Heynrich von Dymerode dy rete und 
dy stat gemeynlich zu Northusen bekennen uffenlich an disem briefe 
und tun kunt allen den, dy yn sehen odir horen lesen, daz wir helfen 
wollen und sullen den wisen bescheiden luten den burgern gemeyn- 
lichen und der stat zu Erforte mit zwenczig mannen mit helmen und 
mit fumf schuczen wol gezugeter lute von diser czit uf sente Mertins 
tag, der schirst komet, und dar nach czehen gancze iar, dy allir nest 
nach eynandir volgen, uf alle dy, dy *n gewald odir unrecht thun zu 
Düringen in dem lande, ane uf daz romesche riche und ane uf unsern 
herrin, herrin Gerlachen erczebisschof und den stift zu Mencze, an 
sulchen sachen, dy daz riche, den erczebisschof odir den stift zu 
Mencze selbir und eigentlichen antreten, also doch, daz dy vorgenanten 
burgere recht nemen und recht tün sullen yren widersachen, ab sie 
ichtes beschuldiget worden, odir ab sie vmanden beschuldigeten, als 
dy fier personen ern Thilen von der Sachsa und ern Hermannen von 
Smyra, dy sie von irre wegin, und Hartmanne Kursenwörchte und 
Dytherichen von Elrich, dy wir von unsirn wegin darübir gekorn habin, 
oder dy mere menige undir yn recht dunket uf yren eid ane argelist, 
abir also doch, daz dy burgere und dy stat zu Erforte bliben bi 
alle yren erin und bi alle yren rechtin, und daz alle yre briefe bi yrre 
craft bliben also verre, als sie diser eynunge unschedelich sint, ane 
argelist. Wir bekennen ouch, daz wir nicht hindern sullen dy straze, 
und woilde dy ymand hindern, daz soylden wir und dy egenanten 
burgere von Erfort helfen weren ane argelistt. Wer den andern ledit 
zu siner hulfe, dem sal man redelichen komen bynnen firezen tagen 
darnach allir nest, als dy ladunge geschet, iz enwere dan, daz dy sache 
also were, daz der hulfe ehir not were, so soilde man komen als man 
schirst móchte ane argelist. Und wanne der komet, der geladen ist, 
so sal man yme und sinen luten gebin brot, byr, kuchenspise, futir, 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 347 


hufslag und nicht pfantlosunge. Wo man abir ungeladen zusamene komet, 
do sal ye der man sines selbens kost habin. Allirmenlich sal ouch sinen 
schaden, wy her den entfehet, selbir tragen, abir fromen sullen alle dy 
myte nemen nach der manczal, dy darmite sint, da frome gefellit. Worde 
ouch evn strit, da wir odir unser houbtman von unsern wegin inne weren 
und nemen wir da fromen an gefangen, so sullen dy vorgenanten burgere 
von Erfort den bestin gefangen, der da gefangen wirt, zu vore uznemen; 
dar nach sullen wir den besten gefangen, der nest dem ist, ouch zu vore 
uznemen, dy andern gefangen sal man teilen nach manczal unser und der 
egenanten burgere von Erfort lute, dy wir beidirsyt mit helmen in dem 
strite habin. Abir andirn fromen den man da nemet an rossen, pferden, 
harnasschen und an andern dingen, den sal man teilen nach manczal 
der lute, dy wir beidirsyt gewapent in dem strite habin. Abir schaden 
sa] ye der man, wye her den entfehit, selbir tragen. Waz vestin ge- 
wunnen wórden, d$ sal man brechen, iz enwere dan, daz wir eyns 
andern darmite zü thüne eyntrechticlichen zu rate wörden. . Wörde 
ouch eyn krig odir eyn zweyunge zusschen uns und den egenanten 
burgern von Erforte odir andern unsern helfern, dy in diser eynunge 
sint odir darin noch quemen, des sullen dy vorgenanten fiere odir dy 
mere menige undir yn gewald habin zü berichtene noch mynne odir 
noch rechte uf yren eid, also daz dise eynunge bi yrre craft blibe. 
Woilde ouch ymand mer zu diser,eynunge komen, den sal man nemen 
und entfahen mit unsir und der egenanten burgere güten willen in 
sulchir vestenunge, als hir vore und hir nach stet geschrebin. Durften 
ouch d$ vorgenanten burgere von Erfort eynes rechtin kegin keyme 
unser helfere odir dynere, daz sullen sie uns vorkundigen. von dem 
odir von den sullen wir $n helfin eyns rechtin odir eyner mynne 
bynnen eyme manden darnach allir nest, als iz uns vorkundigit wirdet. 
Tetin wir des nicht, so sullen wir yn helfen als hir vore stet geschrebin. 
Were daz man der vorgenanten fiere bedurfte eyn recht odir eyne 
minne zu sprechene, so sullen dy selben fiere zü hant, als sie gemanet 
werden, zu Wizzense odir zü Martgruzen odir, ab iz da gesin nicht 
móchte, in eyne andere stat, der wir mit den vorgenanten burgern 
eintrechtig werden, inriten und sullen ieme, der sie manet odir der iz 
bedarf, eyn recht odir eyne mynne sprechen bynnen achte tagen allir 
nest nach der manunge, ab sie iz nicht ehir geenden mogen, ane allir- 
leige argelist und widerrede. Gesche ouch, daz der vorgenanten fiere 
keyner abeginge odir von uns füre odir von den vorgenanten burgern 
von Erfort und in yrre odir unser eynunge und gehorsame nicht mer 
wesen woilde odir soilde, so sal iener, der vn gekorn hat, zuhant eynen 
andern also gute an des stat kysen, der sal globin und sweren, daz 
selbe zü thüne als iener vore getan hat. Beneme iz abir der fiere 


848 Geschichtequellen der Prov. Sachsen. 


keyme ehafte not ane argelist, daz her nicht komen móchte uf den tag. 
: als her gemanet worde, als vore geschrebin stet, so sal der, der vn 
gekorn hat, eynen andirn an des stat senden, der globen, sweren, recht 
odir mynne sprechen sal glicher wis als iener. Ouch ist bi namen 
geredit, daz dy obgenanten burger von Erforte bynnen der czit diser 
eynunge nymande uf uns odir uns zu schade keynerleige kost odir 
spise nicht gebin odir vorkoufen sullen, noch wir uf sie odir yn czü 
schaden. Wanne abir wir odir sie des bedurfen, so sal unser eyn dem 
andern kost und spise vorkoufen zu allen unsern nóten, alle argelist. 
widerrede und geverde uzgescheiden. Alle dise vorgeschreben rede 
habin wir globit in güten truwen und gesworn zu den heilgen, stete 
und gancz zü haldene, alle argelist uzgeslozzen. Und der zu merer 
sicherheit habin wir mit der vorgenanten stat zu Northusen insigele 
vorsigilt den dickegenanten burgern und der stat zu Erforte darübir 
disen brief gegebin, noch Gotis geburte driczenhundirt iar in dem fumf 
und fumfezigisten iare an dem dynstage in der Crucze wochen. 


1355. Mai 12. 428. 


Der Hat su Erfurt bekennt, dass er mit der Stadt Mühlhausen 
ein sehmjähriges Bündnis geschlossen habe, und verspricht, derselben 
nach erfolgter Mahnung 40 Mann mit Helmen und 10 Schütsen, 
gegebenen Falles auch noch 1 Blide, 1 Katze und 20 Mann mit 
Ruckearmbrüsten zu Hilfe sw schicken. Zu Schiedsleuten | sind 
gewählt: Thile von der Sachsen und Hermann von Smyre seitens 
der Stadt Erfurt, lohann von Schlatheim und Gerlach vorn Mar- 
gareten seitens der Stadt Mühlhausen. 


Geschehen 1355 am Dienstag in der Creuzwoche. 
Regest im Clemens- Milwitz Famtlienbuch im E. A. 


1355. Mai 15. Mühlhausen. 429. 
Johann, Graf zu Nassau, Ffleger des Stiftes Maine, verspricht dem 
Rat zu Erfurt. die Zusendung gewisser Briefe und bittet gugleich 
um einen Vorschuss von 156 Mark für den Erzbischof. 
Or. mit d. S im Kgl. S. A zu M. 


Wir Iohan, grave zü Nassawe, herre zü Merinberg und pleger des 
stiftes zü Mencze, bekennen offinlichen an disenn geynwürtigen briebe 
allen den, die in sehint adir horint lesin, al soliche früntschaff, eynunge 
und koufe, alse unsir liebir oheim grave Heinrich von Honstein, herre 
zü Sundirshüsen, geredit und getedingit hait undir unserm lieben herren 
und bruddern bischoffe Gerlachen, erzebischoffe zu Mencze, und syme 
stifte, und undir den ersamen wysin lüdin den raitmeystern, den redin 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 349 


unde der ganzcin stat zü Erfürte gemeynlichin unsern liebin fründin, 
daz wir yn die briebe sendin unde schickin wollin by unsirs herren 
von Menzeen provisori darselbis zü Erfürte, alse die besegilte notel 
heldit, die darubir ghegebin ist, und alse unsir oheim vorgenant undir 
unserm herren von Menzce und der vorgenanten stad gereddit hait, 
und globen wir uch die briebe zü schickene ane vorzóg. Darumb so 
bidin wir uch früntlichen von unsirs herrn wegin von Mencze, daz ir 
unserm herren vorgenant und uns wollit lyhin andirhalb hündirt marg 
lotiges silbirs, der unsir egenanter herre und wir zü rechter noit be- 
dorfin, die wir uch abeslahin wollin und globin an disim geynwertigen 
briebe an der summen geldis von deme koufe, als wir von unsirs 
herren von Menzce wegen mit uch gekouft haben und obirkómen syn, 
alse die briebe haldin, die wir uch globen zü senden, alse vorgescrebin 
steit, ane geverde. Ouch bidin wir uch, daz ir die selbin andirhalb 
hündirt marg silbirs unserm rittir und rade herrn Hermanne von Myla 
antwürtit, der wir uch danne ledig und lós sagin von unsirs egenanten 
herren von Menzce und unsir wegin und reddin daz stede und veste 
zü halden ane allerleye argelist und geverde. Des zü orkunde .und 
sicherheit haben wir unsir ingesegil an disin uffen brieb gehangen. 
Datum Molhusen anno Domini M» CCC» L^ quinto sexta feria post 
ascensionem Domini. 


1355. Mai 23. Eltvllle. 430. 


Gerlach, Erzbischof von Mainz, bekennt, dass er sich mit den er- 
samen weisen Leuten, den Rutsmeistern, dem Rat und den Bürgern 
zu Erfurt vom Tag der Austellung des Briefes bis Martini und von 
da auf fünf weitere Jahre verbündet habe, denselben mit 80 behelmten 
Mannen und einer Blide zu helfen in Thüringen, ausgenommen 
gegen das Reich und die Stadt Mühlhausen. Zu Schiedsleuten er- 
nennt er die Ritter Heinrich von Weisterheim und Hermann von 
Mila, die Stadt dagegen Tilo von der Sachsa und Hermann von 
Schmire. Es folgen dann die Bestimmungen über Sicherung der 
Strassen, Beköstigung bei etwaiger Hilfleistung, Verteilung der Beute 
wie in anderen bündnisurkunden. — Betreffend die etwa einge- 
nommenen Burgen wird festgesetzt, dass nur die dem Erzbischof oder 
dem Stift nicht gehörigen oder von denselben nicht zu Lehen gehenden 
gebrochen werden sollen. Zwistigkeiten unter den Verbündeten und 
den beiderseiligen Helfern entscheiden die vier genannten Schieds- 
leute, die zu dem Zwecke, sobald sie gemahnt werden, in Mühl- 
hausen oder Salsa einreiten und dann innerhalb der nächsten vier- 
zehn Tage einen Spruch thun sollen. Beim Tode eines der Schieds- 
leute, oder wenn emer derselben sein Amt niederlegt, soll innerhalb 


350 Geschichtsquellen der Prov, Sachsen, 


eines Momates ein anderer an des abgegangenen Stelle gewählt 

werden. Für den Full, dass der Erzbischof zu gleicher Zeit von 

zweien, die in dem Bündnisse sind, um Hilfe angesprochen wird, 

soll es ihm freistehen, wem er helfen will. 

Gegeben zu Eltevil auf den heilgen pfingstabend "nach Christus 
geburt dreizehnhundert iar, darnach in dem funfundfunfzigesten iare. 


Abschrift aus dem 16. Jahrhundert im E, A. 
„ Lünig, Deutsches Reichsarchiv I. c. 5.448. 


1355. Mai 23. Eltville. 431. 
Gerlach, Ersbischof von Mainz, ernennt! die Ritter Heinrich von 
Westirhain und Hermann von Myla zu Schiedsrichtern in etwaigen 
Streitigkeiten, die während der Zeit seines Bündnisses mit den 
Städten Erfurt und Mühlhausen vorfallen könnten. 

Ingrossaturbuch des Erzsiiftes Main: 1II, S. 114 im. Kgl. Kreisarchiv zu 
Würzburg. i 

Wir Gerlach etc.! bekennen, das wir von unser und unsers stifites 

wegen gekorn han die strengen ritter Heinrich von Westirhain und 

Hermann von Myla zu scheidene alle missehelunge, offleufe und bruche, 

die ersten oder gescheen mochten zuschen uns, unsern mannen, burgman, 

undirthanen, helffern oder dienern uff eyne sytten, und zuschen den 
erbern wisen luten ratismeistern, raten und burgern unser stat Erffurte 
und der stadt Mulhusen und iren helfern oder dienern uff die andern 
sytten, als lange als unser verbuntnisse mit den vorgenanten steten 

Erffurte und Mulhusen weret, das ist von diser zit ane biss uf sancte 

Martins tag, der nechst kompt, und darnach funff gancze iare, die aller 

nechst nacheinander folgend, also wer es, ob wir ymand beschuldigen 

wolden und yn oder von ymand uss yn beschuldiget wurden, was die 
zwene dan von unsern wegen vor ein recht sprechen uff yren eydt, 
das sollen wir nemen und thun ane alle argelist. Und wer es sache, 
das man der zweyer ritter bedorffte, ein recht oder eine minne ze 
sprechen zuschen uns und unser stadi Erffurte oder unsern oder iren 
helffern und dienern von beden syten, so sollen die selben zwene ritter 
zehant, als sie gemanet werden von der stadt Erffurt, darnach bynnen 
verczehen tagen zu Mulhusen, oder ab es da nicht gesin mochte, zu 

Salcza inriden. Wer es aber zweyunge zuschen uns und der stadt 

Mulhusen oder unsern helffern und dienern uff bede sytten, so sollen 

die vorgenante zwene ritter zehant, als sie gemaint werden von der 

stadt Mulhusen, darnach bynnen vierczehen tagen zu Erfturt, oder ab 
es da nit gesin mochte, zu Saleza inriden und sal yn danne der cleger 
sine sache von stad ane, und darnach bynnen den nechsten acht tagen 
der wiedersache sine antwerte beschriben geben, und sollen dan die 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. It. Theil. 351 


zwene darnach bynnen den nechsten verczehen tagen daruff ein recht 
“ oder eine minne sprechen, also ab sie es nit er gethun mogen, ane 
argelist und wiederrede Und welcher der parthien sine sache oder 
antwerte bynnen der zytt als vor begriffen ist nit beschriben geben, der 
sal dem andern an der sachen sin verfallen. Geschee es auch, das 
derselben zweyer ritter dheyner abeginge oder von uns fure oder auch 
sich diser sache nit me annemen wulde und unserm provisore zu Er- 
ffurte einen mand vor verkundigte, so sollen wir zehant einen andern 
als guden an des stadt kysen darnach bynnen einem mande, derselbe 
sal auch globen und sweren dasselbe zethune als iener vor gethan hat, 
Wer es ouch, das die vorgenanten zwene ritter diser egenanten stucke 
mogeliche koste odir kuntlichen schaden hetten, die kost und schaden 
redin und globin wir yn zu erlegen und gutlich zu richten und bezalen. 
Auch was die vorgenante zwene ritter in allen disen vorgeschriben 
sachen und stucken vor ein recht oder minne sprechen und teilen, 
davon sollen sie uns und den unsern unverdacht blyben, alle argelist 
ussgescheiden. Datum Eltvill in vigilia penthocostes anno Domini 
M» CCU» LV», 

1 So in der Has. 


1355. Mai 28. Mainz. 432. 


Gerlach, Erzbischof von Mainz, und das Domkapitel daselbst ver- 
kaufen der Stadt Erfurt wiederkäuflich Tonndorf ganz und die 
Hälfte von Mühlberg für 1200 Mark Silber. 

Or. mit 25, im Kgl. R. A. zu München. 


Wir Gerlach, von Gots gnaden des heilgen stuls zu Mentze ercze- 
bischoff, des heilgen romschen richs in dutschen landen erczcanceller, 
bekennen uffenlichen und tun kund allen luten, die disen brief sehen 
oder horin lesen, daz wir mit wyssen, rate und willen der erbern lute 
Rudolfs dechans, Heinrichs custers, Gerhards schulmeisters und des 
capitels gemeinlich unsers stiftes zu Mencze durch unsir und des selben 
ünsers stiftes noit willen, und auch durch nücz und fromen unsir und 
unsers stiftes, wand wir hier zü keyne bezzer wege nicht vinden künnen, 
verkeuft haben und verkeufen in dyser schrift recht und redelich den 
wysen luten den burgern gemeinlich unser stad Erforte, unsern lieben 
getruwen, unsir hus gancz zü Tungdorff und unsir halbe teil des 
huses Mulburg mit allen rechten, friheiden, gewonheiden, nüczen, eren, 
mit allen guten, besucht und unbesucht, und mit allem dem, daz zu 
dem gantzen huse Tungdorf und zu unserm halben teile des huses 
Mulbürg vorgenant gehorit, und als wir, unsir vorfarn und unser stift 
die biz here gehat und besessin haben, umb zwelfhundert marke lotiges 





352 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


silbers Erfortisches gewichtes, der sie achtehundert uns gereide bezalt 
hant, und druhundert, die sie off Tungdorf vore hatten, und hundert, 
die sie kuntlich und wissentlich dar an verbuwen sullent. An die 
selben unsir und unsers stiftes hus und halbeteil haben wir von unsir, 
unser nachkomen und stiftes wegin die egenanten burgere und stad 
zu Erfort bracht und brengen als recht und gewonlich ist an diesem 
brieve, und in sulcher wyse und off alle dyse vore und nachgeschriebene 
rede habin alle burgmanne, voyte, amptlüte, huslute und torwarten 
daselbes den burgern und unser stad Erfort eine rechte hulde getan, 
globet und gesworn zu den heilgen, also doch, daz die selben bus und 
halbe teil uns und unserm stifte sullen offen sin zu allen unsern noten, 
und mogen wir und unser stift uz den vorgenanten slossen und wyder 
darin uns behelfen, wanne und wy dicke uns des not geschiet, und 
sollent uns unser egenante stad Erfort nicht daran hindern. Geschee 
auch daz, daz wir von unser oder unsers stiftes wegin mit ymand krig 
oder urleuge haben wurden zu Duringen in dem lande und off den 
vorgenanten huse und halben teile volk und kuchen haben wolden, des 
sulden sie uns wol gunnen. Und nemen wir und unser stiff danne 
schaden an den vorgenanten huse und halben teile, also daz der ein 
verloren wurde von unsers kriges wegin, so sullent die burgere sich 
an daz andere halden. Worden sie abir von unserm krige beyde verlorn, 
so sullen und wollen wir und unsere nachkomen mit den egenanten 
burgern umb daz vorgeschribene gelt daz also bestellen und yn irstaten, 
daz sie des ane schaden bliben. Geschee abir, daz sie beyde von 
andern sachen verlorn wurden, so sullen wir oder unsere nachkomen 
den vorgenanten burgern und sie uns wider beholfen sin getruwelich 
ane argelist, daz sie zu den husern oder zu irme gelde wider komen. 
Mochte abir des mit nichte gezouwen, so sullen und wollen wir und 
unsere nachkomen an denselben husern, und die burgere an den 
zwelfhundert marken den schaden tragen und haben. Worden auch 
wir einen marschalk oder amptman daroff seczen, der sal yn vore 
soliche gewisheit und sicherheit tun, daz sie zu usgange unsers kriges 
zu den husern wyderkomen und der ane schaden bliben, und der sal 
auch mit der burgere burgleuten, dienern und gesinde daruff ein rechte 
burghute tun und auch alle ding gutlich halden. Darubir hant die 
mergenante burgere zu Erfort uns getan und tun die gunst und frunt- 
schaft, daz wir, unser nachkomen und capitel die dickegenanten hus 
und halbeteil Tungdorf und Mülburg mit allem dem, daz darzu .gehorit, 
umb zwelfhundert marke lotigis silbers und in alle der wyse, als wir 
die itzunt verkeuft habin wyderkeufen mogin, wanne und uf welche 
ziit wir, unser nachkomen oder capitel den widerkeuf tun wollen. Daz 
sullen wir yn ein vierteil iarg vore vorkundigen und sie wissen lassen, 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 858 


und yn die zwelffhundirt marke in der stad zu Erforte und nergent 
andirs bezaln und wyder geben. Auch sullen und wollen wir und 
unser nachkomen die egenanten huser Tungdorff und Mulburg vertey- 
dingen, schuczen und schirmen als andere unsere und unsers stiftes 
sloss und vesten. Auch ist begriffen sunderlich, geschee, daz die burgere 
von Erfort vor der ziit des widerkaufs an den egenanten husern von 
redelicher notdorft, die zebesserne, buwen wolden, daz sullent sie unserm 
provisore zu Erforte vorkundigen, der auch daz vort an uns sal brengen, 
so sullen und wollen wir oder unsere nachkomen unsere amptlude 
oder dienere dar zu schicken an verzog, mit der rade und] wissen die 
burgere den gebuwe tun sullent, und daz gelt, daz sie also dar an ver- 
buwen, daz sullent sie rechen und slahen off die vorgeschribenen zwelf- 
hundert marke an argelist, und daz selbe gelt mit den zwelfhundert 
marken sullen und wollen wir und unsir nachkomen yn auch zu der 
ziit des wyderkaufs in der stad Erforte genczlich bezalen und geben 
als vorgeschriben steet Waune auch der widerkauf von uns oder 
unsern nachkomen gescheen ist, so sullent sie uns die huser mit allem 
dem daz darzu gehorit von stad an wider lassen und antwerten, und 
waz schaden an denselben husern oder an den dorfern oder luten, die 
darzu gehorent, mit brande, raube odir in andir wys gescheen were, 
darumb sullent die obgenanten burgere in alle wys unvordacht und 
ane rede bliben. Auch wanne wir, unser nachkomen oder capitel die 
obgenanten huser widerkeufen, so sullen und wollen wir, unser nach- 
komen odir capittel von unsers stiftes wegin bestellen, daz unsere 
amptlude, vayté und lute, die wir danne off dem halben teile des ege- 
nanten huses Mulburg haben, mit der burgere von Erforte vayten, 
dienern und gesinde von des vierden teils des huses, daz sie daselbes 
haben, ein rechte burghute tun und alle ding ane argelist gutlich halden. 
Ubir daz alles habin wir und unsir capitel von unsers stiftes wegen 
den egenanten burgern bevolen und sie gebeissen, bevelen und heyssen 
an dysem brieve, daz sie von unser und des capitels egenant wegin 
alle lehengut oder erbe, besucht oder unbesucht, die von den dicke- 
genanten husern vor geziten enpherret, verhalden oder abegezogen sint, 
invordern und wider brengen mogen und zu den vorgenanten husern 
widerlegen, dar zu wir, unser nachkomen und capitel denselben burgern 
helfen und raten sullen und wollen getruwelich ane argelist und 
wyderrede. Und waz gudes, lehen odir erbe oder welcherley iz were 
also ingefordert worden als vorgeschrieben steet, die sullent by den 
egenanten burgern mit den dickegenanten husern bliben also lange, 
biz wir sie wider gekeufen. Ubir daz alles vorzihen wir in allen dysen 
reden off alle beruffunge an andire richter, off alle brieve und hant- 


festen, die wir iczont behalden haben oder nach bebalden mochten, 
Gescbichtsg. d. Pr. S. Erfurt XXIV. z, 28 


u54 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


und sundirlichen der wyderrede eyner bosen trogene und auch des 
ungezalten, unvorgolden und ungewegen geldes, und by namen des 
Jehens und der gnade, die wir heischen mochten, daz man uns oder 
unser kirchen wider seczte in alle rechte nach dem rechten, daz iungen 
haben, die nicht zu yren iaren komen sint, oder kirchen, die des selben 
rechten gebruchen, und off daz recht, daz da sprichet, daz nicht werden 
moge eine entfremdunge geistlicher dinge, wand dyse vorgeschreben 
rede komen sint und geen von notlichen sachen und allirmeist davon, 
wand wir und unser stift unser notdorft, die uns twinget, geachtet habin 
und gedrüngen sin an zegende dysen kauff. Und darzu vorzihen wir 
und unser stift off alle widerrede, da mite dyser kauf in kevne wys 
geleczet oder gekrenket mochte werden, und verzihen auch off alle die 
wyderrede, die da sprichet, daz daz gemeine vorzegnisse nicht togen 
sulle. Zu eyme gezugnisse und grosser gewisheit diser vorgeschreben 
dinge han wir lassen schriben dysen brieff und mit unserm und unsers 
eapitels ingesigeln bestetigen und sterken. Und wir Rudolf, von Gotes 
gnaden dechan, Heinrich custer, Gerhard schulmeister und daz gemeine 
capitel des stiftes zu Mencze vorgenant umb dyse egeschribenen dinge 
mit manchirley und mit fliziger undirrede habin wir angesehen den 
nücz unsers stiftes, zu eyme bekentnisse derselben dinge und zu eyme 
gezugnisse uusers guten willen und verhengnisses, die wir dar zu getan 
han, und sin ze rate worden unsers capitels ingesigel zuhengen an dysen 
brieff, und han auch daz daran gehangen darumb als vorgeschribin ist. 
Geben zu Meneze an dem nehesten donrstage nach dem pingsttage 
nach Cristus geburte drüczenhundert iar und dar nach in dem funff 
und funffzegestem iare. 


1355. Juni 2. 433. 
Der Rat zu Erfurt bekennt, dass er von dem Grafen Johann von 
Hennenberg für 119 Mark Silber die Dörfer Bechstedt und Wernings- 
leben, wnd «ausserdem 11 Mark jährliche Zinsen zu allen baulichen 
Verbesserungen in den genannten Dörfern sowie in Kirchheim und 
dem vierten. Teile von Mühlberg für 110 Mark wiederkäuflich ge- 
kauft habe. | . 

Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d. 


Wir ratismeistere, der .. rat und dy .. burgere gemeinlichen der 
stat zü Erforte bekennen uffinlichen allen den, dy disen brief sehen 
odir hören lesen, daz wir zü dem schinbern herrin Iohanse, graven 
und herrin zü Hennenberg, und zü der ediln frowen vorn Elsen, siner 
elichen frowen, und yren erbin dy dorfere Bechstete und Wernigesleibin 
mit allem dem, daz darzü gehóret, umme hundirt und nünczen marg 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 355 


lotigis silbers Erfortisches gewichtes, und darzü ierlichs czinses eylf 
marg desselbin silbirs und gewichtes an den bezzerungen des firdenteiles 
des hüses Mulbürg und des ganczen dorfes Kircheim und ouch der 
dórfere Bechstete und Weringesleibin vorgenanten umme hundirt und 
czehen marg des egenantin silbers und gewichtes gekouft habin recht 
und redelichen, als in den briefen, dy sie uns darubir han gegebin, 
vollielicher ist beschrebin, und daz wir von unsir und der vorgenanten 
stat zü Erforte wegin ubir daz yn dy gunst und fruntschaft getan habin 
und tbun in diser schrift willeclichen, daz sie odir .. yre erbin dy ob- 
genanten dorfere Bechstete und Weringesleibin mit allem dem, daz 
darzü gehóret, und dy vorgeschrebin eylf marg czinses umme dy ob- 
genanten summen geldes, als wir dy iczunt gekouft habin, uf wilche 
zit yn odir yren erbin daz gefugsam ist, mogin und sollin widerkoufen. 
Gesche ouch, daz sie odir.. yre erbin an der gülde derselbin eylf marg 
czinses uf etteliche der tageczite, alse sie sich zugebene gebüren, sumyg 
funden worden, so solliin und wollin wir den vorsezzen czins alliz mit 
den hundirt und czehen marken uf daz firdeteil des huses Mälburg 
und uf alle dy dorfere vorgenanten rechenen und slahen in sulche wys, 
daz der widerkouf desselbin huses und allir derselbin dorfere von yn 
odir yren erbin nicht geschen sal ane den widerkouf der eylf marke 
czinses, sundern were, ob sie odir yre erbin dyselbin eylf marg czinses 
vor der ezyt des widerkoufes des firdenteiles Mülburg und der egenantin 
dorfere nicht widerkouften, und dy hundirt und czehen marg mit dem 
vorsezzen czinse, ob des icht were, nicht engebin, so sollin sie odir yre 
erbin zü der ezyt des widerkoufes desselbin firdenteiles und der dorfere 
dy eylf marg czinses ane widerrede und ufczog, als vore geschrebin 
stet, widerkoufen, und dy hundirt und czeheu marg mit dem vorsezzin 
czinse, ob des icht were, uns in der stat zü Erforte genczlich bezalen 
und aberichten. Zü merer sicherheit allir diser vorgeschrebin rede 
habin wir der obgenanten stat zü Erforte insigel an disen brif gehangin. 
Nacb Cristi geburten driezenhundirt iar in dem fümf und fumfczigisten 
iare an dem nestin dinstage nach dem suntage der heilgen drifaltikeit. 


1355. Juni 4. 434. 
Der Rat zu Erfurt bekennt, dass er von dem Erebischof Gerlach 
von Mains und dem Domkapitel daselbst das Schloss Tonndorf und 
die Hälfte des Schlosses Mühlberg wiederkäuflich gekauft habe, und 
verspricht alle in der Verkaufsurkunde festgeseisien Artikel au 
halten und su erfüllen. 

Or. mit d. S. 4m. Kgl. R. A. zu München. 
Wir .. dy ratismeystere, .. rat und .. burgere gemeinlichen der 
stat Erforte, bekennen uffinlichen und thün künt allen luten, dy disen 
29* 


356 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


brief sehen odir horen lesen, daz wir umme den erwerdigen in Gote 
vatir und herrin, unsern lieben gnedigin herrin, herrin Gerlachen, ercze- 
bischofen czü Mencze, recht und redelich gekouft haben sin und sines 
stiftes hus Tungdorf gancz und daz halbeteil des husis Mulburg mit 
allen rechten, fryheiten, gewonheiten, nuczen, eren, mit allen guten, 
besucht und unbesucht, und mit allem dem, daz czü dem ganczen huse 
Tungdorf und czu dem halben teile des huses Mulbürg vorgenanten 
gehoret, und als der selbe .. unsir herre von Mencze und sine vorfarn 
und stift dy biz her gehat und besessin haben. Und der selbe .. unsir 
herre hat uns dy also mit wissen, rate und willen der erbarn wisen 
lute Rudolfes techandis, Heinrichs custers, Gerhards schulmeysters 
und des gemeynen capitels des stiftes czü Mencze recht und redelichen 
vorkouft umme zwelf hundirt marg lotigis silbers Erfortis gewichtes, 
der wir dem selbin .. unserm herrin achte hundirt gereite bezalit haben, 
und dry hundirt, dy wir uf Tungdorf vore hattin, und hündert marg, 
dy wir küntlichen und uffinlichen an den obgenanten husen vorbuwen 
sullin. Ouch hat der egenante unsir herre von Mencze von siner und 
siner nachkomen und sines stifles wegin uns .. ratismeystere, .. rat, .. 
burgere und stat Erforte vorgenante an dy egenante hus und halbe 
teil bracht als recht und gewonlich ist, dy czu halden und inne czu 

" haben, czü besiczen und in buwe czu haldene in allir der wise, formen 

und maze, als dy briefe sprechin, dy uns der vorgenante .. unsir herre 

mit sime insegele ünd .. der techand, .. euster, .. schulmeyster und 
daz capitel obgenante mit des capitels insigel ubir den selbin kouf ge- 
geben haben, dy von worte czu worte gancz alsus hirnach geschrebin 
sten: Wir Gerlach — — — —?! Alle dise vorgeschrebene stucke, püncte 
und artikele, wy sie vorzelt syn, globen wir dy obgenanten ratismeystere, 
rat und burgere der stat Erforte in guten truwen unforbruchlich, stete, 
veste und gancz czü halden, und sullin und wollin daz also halden 
ane allirleyge argelist und geverde. Und des ezü urkünde, geczügnisse 
und merir sicherheyd han wir der stad Erforte insegel an disen brief 
gehangen, der gegeben ist czü Erforte uf unsers herrin lychnams tag 
nach Cristi gebürte dryczenhundirt iar dar nach in dem fünf und fünf- 
czigesten iare. 

I Hier folgt wörtlich die Urkunde Nr. 432. 

1355. August 29. 435. 
Heynrich Marschalk von Gossirstete, Domherr zu Bebera, bekennt, 
dass er mit Wissen Gerhards seines Bruders, Gerhards und Ludolfs 
seiner Vettern dem erbaren Mann Dyeterich von Stusforthe, Vikar 


des Allares s. Nicolai in der Bartholomäuskirche zu Erfurt, awei 
Malter guten Kornes jührlicher Zinsen an dem Familiengut su 











Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 357 


Gossirstete für acht Mark lötigen Silbers Erfurter Gewichtes wieder- 
käuflich verkauft habe. 

Zeugen: Hermann, der da ist ein vicarius zu sente Bartholo- 
meusse, und her Gunther von Kolede ein prister, her Harthung 
von Gotha, her Iohan von Uthensberg, her Lodewig von Guttens- 
husen und her Iohan von Salza, her Iohan Starke und Hermann 
sein bruder, Bürger zu Erfurt. Gegeben dritzenhündert iar in 
dem funf und fumfzisteme iare am nesten sonnabende nach senthe 
Bartholomeus tage. 

Abschr. ım E. A. 


1355. October 9. Prag. 436. 


Karl IV., römischer Kaiser, befiehlt dem Rat zu Erfurt, der Stadt 
Mühlhausen bei der Verteidigung ihrer Rechte und Freiheiten be- 
hülflich gu sein. 

Or. im Kgl. St. A. zu M. S. i. t.i. 

Böhmer-Huber RJ.VIII., Nr. 2270. 

Wie Karl, von Gots gnaden romischer keiser, zu allen zeiten merer 
dez reichs und kung zu Beheim, embieten .. dem burgermeister, dem 
rate und den burgern gemeinlich der stat zu Ertfurt, unsern und dez 
reichs lieben getrewen, unser hulde und allez gut. Lieben getreuen, 
wann wir .. dem burgermeister, .. dem rate und den burgern gemein- 
lich der stat zu Mulhusen, unsern und dez reichs lieben getrewen, alle 
ire und irre stat recht, freiheit, gnade und gewonheit, die sie von uns 
und seliger gedechtnuzze romischen keisern und kungen, unsern vor- 
farn, und dem heiligen reich erworben und herbracht haben, bestetiget, 
confirmiret und vernewet haben nach unsir briefe sage, die wir in 
doruber geben haben, doby wir sie ouch meinen wider allermenglich, 
der sie doran hindern wolde, gnedeclich behalten, dovon heizzen wir 
euch und gebieten ewern truwen ernstlich und vesteclich, daz ir den 
obgenanten ünsern burgern und getrewen von unsir und dez reichs 
wegen getrewlich geholffen seit wider allermeniglich, der sie an den 
obgenanten unsern gnaden hindern oder beschedigen wolde, doran ir 
uns und dem reich sunderlichen dienst erezeiget. Geben zu Prage an 
santh Dionisien tag unsir reich in dem czehenden und dez keisertums 
in dem ersten iare. 

Per dominum .. Luchonem episcop. cancellarius To. Eystetensis. 


1355. October 15. 437. 


Dyterich und Conrad (Gebrüder von Reinstete belehnen gegen sechs 
Pfennige Erbsins den bescheidenen klugen Mann Dyterich von 


358 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Isenache, Bürger zu Erfurt, mit 11, Malter Korn und (Gerste Er- 
furter Masses, welche der Erfurter Büryer Gunther zu Aroldishusen 
von 1, Hufe zu Aroldishusen entrichtet, und mit !|, Malter, 
2 Günsen und 2 Hühnern jährlicher Gülte und Obley, die Conrad 
ern Gerbothen von 1/s Hufe zu Wrondorf giebt. 


Geschehen 1355 dunrestages nach der gemeinwoche. 
Regest im E A. 

1355. October 28. 438. 
Gerhard Marschalk von Gozsistete der Jüngere bekennt, dass die 
bescheidenen knechte Iohans Vogt der Ältere und Iohans Vogt 
der Jüngere, Brüder, gesessen zu Gozsirstete, den erbaren Priestern 
ern Frederich von Ruckirsleibin, Domherr zu U. L. Frauen zu Er- 
[uri und Ffarrer der Bartholomäuskirche daselbst, ern lohanse von 
Butstete, ern Hermann von Cranchvelt, ern Dytheriche von Stuz- 
forthe, ern Frederiche Becken, ern Günther von Wy, ern Nyclaise 
von Dentstete, Vikarien an der genannten Pfarrkirche, ein Malter 
guten Kornes an einer Hufe gu Gozsirstete für 4 Mark lótigen 
Silbers wiederkäuflich verkauft haben. 


Gegeben nach Cristi geburt da man czalte tusent iar dryhundert 
iar in dem funf und funfezigisten iar an der heiligen aposteln tage 
Symonis und Iuda. 


Or. im Archiv der Barfüsserkirche. S.d' 


1355. November 6. 439. 


Busso von Slatheim, Domherr zu Naumburg, belehnt den Rat zu 
Erfurt mit der Vogtei und dem Gericht zu Grispersleben. 
Or. auf Papier mit d, S. im Kgl. St. A. zu M. 


Ich Büss ....! von Slatheim, dumherre zcu Nunborg, bekenne 
offinlich an dysim keginwertigen bryfe, daz ich der stad zcu Erforte 
len getan habe dem rate und andirn borgern in der stad dy foythei 
und daz gerichte zcu Gyspirsleybin mit andirn gutin, dy darczu gehorin, 
dy se vor van myme vatere gehad haben und da mich myne hern nach 
mins vaters tode myt begnadet han und mir daz gelegin habin; und 
do ez obir gewest myn herre margrafe Wyllehelm und der von Kokericz, 
her Frederich von Kothewicz, her Cristofel von Azmanstete und fyl 
andere gutir lüthe, und han dez zcu orkunde myn insigel an dysin bryf 
gehangin, der gebin ez nach Gatis geburthe driczenhundirt in dem 
funffundfunfezgistin vare an dem nestin fritage vor sente Mertins tage. 

1 Verletzte Stelle. 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. 1I. Theil. 59 


1355. December 2. 410. 


Die Plebane zu Erfurt bekennen, dass (rünther von Gaminstete, Vikar 

zu S. Georg, ihnen 2 Multer Kornrente aus Roldisleben geschenkt 

habe, wovon ein Malter ihm zum lebenslänglichen Niessbrauch ver- 

bleiben, nach seinem Tode aber gu seiner Memorie den Pfurrern, dic 

an der Schmidtstedter P’rozession teilnehmen, gereicht werden soll. 
Or. im D. A. S.d. 

Noverint universi presentem inspectores, quod discretus vir dominus 
Guntherus de Gaminstete, vicarius eeclesie sancti Georii, emit ct com- 
paravit duo maldra frumenti in Roldisleybin discretis viris plebanis in 
Erfordia, ita quod ipse dominus Guntherus predictus unum maldrum 
frumenti predicti percipiet temporibus vite sue et ad usus suos con- 
vertat, postquam vero ipsum ab hae luce migrare contigerit, idem 
maldrum pro remedio anime sue suorumque parentum legat predictis 
plebanis ad processionem in Smedistete, ita quod procuratores plebanorum, 
qui pro tempore fuerint, presentibus distribuant dictam pensionem. In 
quorum testimonium sigillum nostrum presentibus est appensum. Datum 
anno Domini M» CCC° LV» IV. Non. Decembris. 


1355. December 6. 441. 
Gerlach, Erzbischof von Mainz, und das Domkapitel daselbst be- 
stätigen den Verkauf von 40 Mark Silber, die da gevallen von 
unsern holze und walde gelegen by Erfurt genannt der Waweyd, 
die der Förster jährlich nach einer Verschreibung des Erzbischofs 
Ileinrich an Heinrich. den Jungen, Vitztum zu Eckstete, gu be- 
zahlen hatte, und die letzterer wieder an den Dekan Rudolf des 
Domstifles zu Mainz weiter verkaufte. Die Förster sollen das 
Geld so lange bezahlen, bis der Erzbischof und das Capitel dasselbe 
für 130 Mark wieder zurückkaufen. 

Datum die b. Nicolai episcopi anno Domini M* CCCeL quinto. 
Ingrossaturbuch des Erzstiftes Mainz III, 8.102 im Kgl. Kreisarchiv zu 


Würzburg. 
1355. December 18. Nürnberg. 442, 
Karl IV., römischer Kaiser, bestätigt die Privilegien der Stadt 
Erfurt. 


Beglaubigie Abschrift aus dem 16. Jahrhundert im LI. A. 

In nomine sancte et individue trinitatis feliciter amen. Karolus 
quartus, divina favente clementia Romanorum imperator semper augustus 
et Boemie rex, ad perpetuam rei memoriam. Imperialis serenitatis 
providencia votis subditorum suorum, iusta poscentium, pro innata sibi 
clemencia facilem et benignum accomodare consuevit assensum, ubi 


360 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


supplicantium merita, fides et obsequia illud rationabiliter promerentur. 
Sane imperiali maiestati nostre pro parte magistrorum consulum, con- 
sulum ac universitatis civium civitatis Erfordensis humiliter extitit 
supplicatum, quatenus — — — —! indulgere, omnia quoque et singula 
privilegia, litteras, libertates, gratias, concessiones et consuetudines 
atque iura, a clare memorie divis Romanis imperatoribus ac regibus, 
predecessoribus nostris, a nobis et imperio ipsis tradita — — — — 
approbare benivolencius et confirmare de imperialis nostre celsitudinis 
gratia dignaremur. Nos — — — — tamquam rationabiles reddunt, gra- 
tiosius admittendas, ea propter — — — — occasione nostri et sacri 
Romani imperii aut archiepiscoporum seu ecclesie Moguntine, qui 
— — — — predicte aut quevis — — — — parati fuerint, eisdem queru- 
lantibus facere — — — — consuetudines, que a dictis divis Romanorum 
imperatoribus sive regibus, predecessoribus nostris, a nobis et imperio, 
necnon Turingie lantgraviis ceterisque terrarum dominis optinuisse 
noscuntur, hactenus in omnibus suis tenoribus, sententiis, articulis, 
punctis et clausulis de verbo ad verbum, prout scripta seu scripte sunt, 
ac si tenores omnium forent inserti presentibus, etiam si de hiis iure 
vel consuetudine deberet'fieri mencio specialis, auctoritate imperiali 
approbamus, ratificamus, innovamus, concedimus, indulgemus et de 
singulari nostre benignitatis gratia ac imperialis potestatis plenitudine 
tenore presentium confirmamus. Nulli ergo omnino hominum liceat, 
hanc nostre protectionis, defensionis, approbationis, confirmationis et 
indulti paginam infringere, vel ei quovis ausu temerario quomodolibet 
contraire, sub pena gravis nostre indignacionis et quinquaginta librarum 
auri puri, quas ab eo, qui contravenire presumpserit, irremissibiliter 
exigi volumus, et earum medietatem fisco imperialis nostre camere, 
residuam vero partem iniuriam passorum usibus applicari. 

Signum serenissimi principis et domini, domini Karoli quarti, Ro- 
manorum imperatoris, invictissimi et gloriosissimi Boemie regis. 

Testes huius rei sunt venerabilis Gerlacus, sancte sedis Moguntine 
archiepiscopus, sacri imperii per Germaniam archicancellarius, magnifici 
Rupertus comes palatinus Reni, archidapifer et dux Bavarie, Rudolfus 
dux Saxonie, archimarescaleus sacri Romani imperii, necnon illustris 
Bolko Falkenbergensis, Bolko Opuliensis, Iohannes Oppavie et Primislaus 
Teschinensis duces et alii quam plures. Presencium sub imperialis 
nostre maiestatis sigillo testimonio literarum datum in Nurenberg anno 
Domini millesimo trecentesimo quinquagesimo quinto, indictione octava, 
XV. Kal Ianuarii, regnorum nostrorum anno decimo, imperii vero 
primo. Per dominum cancellarium Io. Eystetensis. 


| Hier und an den übrigen mit — — — bezeichneten Stellen Uebereinstimmung 
mit der Urkunde Nr. 280. 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 361 
1355. December 23. 443. 


Magister Otto, genannt von dem Rotenkolbe, Canonikus und 
Offisial des Marienstifies zu Erfurt, beurkundet das Testament 
des Erfurter Bürgers Henricus de Albirslevbin dictus von der Laze 
und dessen Frau Luchardis, worin dieselben eine Vikarie ın der 
Marienkirche stiften und versprechen, in kürzester Frist einen Altar 
für dieselbe zu errichten. Sie überweisen dasu, mit Vorbehalt lebens- 
länglichen Niessbrauches, ihr Haus in platea dicta Meygenbergen- 
gazze, welches nach ihrem Tode von Iohannes dictus de Rocstete und 
Iohannes de Albirsleybin, Bürger zu Erfurt, ihren Getreuhändern, 
verkauft werden soll. Der Erlös wird zum Ankauf von Zinsen 
bestimmt, welche dem Vikar als Einkünfte gereicht werden sollen. 
Ferner schenken sie der Vikarie eine Hufe Artlandes bei Elris- 
leybin, von deren Einkünften jedoch der Vikar dem .Marienshift 
1 Schilling Erbsins zu geben hat. Das Präsentationsrecht behalten 
sie sich für ihre Lebenszeit und nach ihrem Tode den zwei ältesten 
Mitgliedern der Verwandtschaft vor, nach deren Ableben es auf 
den Dekan des genannten Stiftes übergehen soll. 


Acta sunt hec in opido Erfordensi in curia Heinrici et Luchardis 
predictorum anno Domini M°CCC° quinquagesimo quinto, ind: VIII, 
pont. s. i. Chr. p. ac d. d. Innocentis div. provid. pape VI. anno tertio, 
XXIII. die mensis Decembris, hora vesperorum, presentibus discretis 
viris Iohanne dicto de Rocstete et Iohanne de Albirsleybin, dictam curiam 
ad manum fidelem tenentibus, neenon domino Iohanne sigillifero et 
Iohanne de Polonia scolare, nostris, Henrico Molitoris clericis, Theoderico 
de Rocstete et Gunthero Carpentario laicis, testibus ad premissa vocatis 
specialiter et rogatis. 

Das Instrument ist aufgenommen von Henricus de Wechmar, 
Cleriker und kaiserlichem Notar. 
Or. mit d. S. im D. A. 


1355. December 26. Nürnberg. 444. 
Karl IV., römischer Kaiser, bestätigt die Handfesten und Privilegien 
der Stadt Erfurt. 

Or. mit d. S. im Kgl. St. A zu M. 


Wir Karl, von Gots gnaden romischer keiser, zu allen zeiten merer 
des reichs und kunig zü Beheim, veriehen und tün kunt offenlich mit 
diesem brief allen den, die in sehen oder hóren lesen, daz wir haben 
angesehen getrewen, steten und unverdrozzenlichen dienst der .. burger- 
meister, des rats und der burger gemeinlich der stat zu Erfórde — —— ! 


362 Greschichtsquellen der Prov, Sachsen. 


wir mit unsern keiserlichen gnaden — — -- — geschriben solden sein. 
Dovon gebieten wir —— -—— widir unsir keiserlichen gnade — — — — 
zwey teil unsirer romischen keiserlichen camern — — — — gevallen. 


Des sind gezeugen die erwirdigen Gerlach, erczbischoff zü Mencz, ercz- 
kanczler in deutschen landen, Wilhelm, erezbischof zu Koln, erczkanczler 
in Ytalien, und Boemund, erczbischof zu Tryer, erczkanczler in welischen 
landen des heiligen romischen reichs, und die hochgebornen Ruprecht 
der elter, pfalnczgrafe by Ryn, obrister truchsez und herczog in Beyren, 
und Ludowig, genant der Rómer, marggrave zu Brandemburg und zu 
Lusicz, obrister camerer des obgenanten heiligen romischen reichs, 
Rudolf der Iünger, herezog zu Sachsen, und Friderich, marggrafe zu 
Missen, die fürsten und andir unsir und dez reichs fürsten und herren. 
Mit urkunde dies briefs versigelt mit unserm keiserlichem insigel, der 
geben ist zu Nüremberg nach Cristes gebürte dreuczehenhundert iar, 
dornach in dem fumf und fumfezigstem iar an santh Stephans tag, 
unsirer reich in dem zehnden iar und des keisertums in dem ersten. 


Per dominum cancellarium Io. Eystetensis. 


I Hier und an den übrigen mit — — — bezeichneten Stellen Uebereinstimmung 
mit der Urkunde Nr.394. Die Orthographie ist etwus verschieden. 


1355. December 26. Nürnberg. 445. 
Karl 1V., römischer Kaiser, nimmt die uusserhalb der Stadt 
wohnenden Erfurter Bürger in. seinen Schulz und bestätigt der 
Stadt alle ihre Lehen-, Erb- und Eigengüter. 

Beglaubigte Abschrift aus dem 16. Jahrhundert $m. E. A. 
Böhmer- Huber RJ.VIII., Nr. 2358. 
Wir Karl, von Gots gnaden romischer keiser, zu allen zeiten merer 
des reichs und kunig zü Beheim, bekennen und tün kunt offenlich mit 
diesem brief allen den, die in sehen oder hören lesen, wann wir vormals 


—_ ! mit besundern unsern keiserlichen gnaden .— — — — 1 comf- 
firmiren wir mit unsern keiserlichen gnaden — — — —! ewiclich bliben. 
Dovon gebiten wir.— — — — ! gevallen. Des sind gezeugen — — — —* 


herren. Mit urkunde dies briefs versigelt mit unserm keiserlichen in- 
sigel, der geben ist zu Nüremberg nach Cristes gebürte dreuczehn- 
hundert iar dornach in dem fümf und fumfezigstem iar an santh 
Stephans tag, unsir reich in dem zehenden iar und des keisertums in 
dem ersten. 

Per dominum .. cancellarium Io. Eystensis. 


I Hier Uebereinstimmung mit der Urkunde Nr. 395, gleichen Inhaltes; die 
Orthographie ıst etwas verschieden. 3 ]lier Tebereinstimmung mit der vorigen 
Urkunde Nr. 444, 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt, H. Theil. 363 


1355. December 26. Nürnberg. 446. 


Karl IV., römischer Kaiser, belehnt den Bat und die Bürger zu 
Erfurt mit dem Haus Kapellendorf, den Dörfern Schwabhausen 
und Coppanz samt allen dazu gehörigen Kechten. 

Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d. 

Bóhmer- Huber. RJ.VIIL, Nr. 2359. 

Wir Karl, von Gots gnaden romischer keiser, zü allen zeiten merer 
dez reichs und kunig zü Beheim, veriehen und tun kunt offenlich mit 
disem brief allen den, die in sehen oder hóren lesen, wann die burger- 
meister, der rat und die burger gemeinlich der stat zü Erförde, unsirer 
und des heiligen reichs lieben getreuen, mit irer erbern botschaft von 
etlichen leben und güten uns als einem romischen keiser und dem 


. Obgenanten reiche gehuldet — — — — ! schaden sulle. Dovon gebieten 
wir allen fürsten, grafen, freyen herren, rittern, knechten — — — —1 
gevallen. Des sind geczeugen — — — —? die fürsten und andir unsir 


und dez reichs fürsten und herren. Mit urkunde dies briefs versigelt 
mit unserm keiserlichem insigel, der geben ist zu Nuremberg nach 
Crists gebürte dreuczenhundert iar dornach in dem fumf und fumt- 
czigsten iar an santh Stephans tag, unsirer reiche in dem zehenden 
und dez keisertums in dem ersten iare. 
Per dominum cancellarium Io. Eystetensis. 
l Hier Uebereinstimmung mit der Urkunde Nr. 396, nur ist für kuniglich 


immer keiserlich gesetst; die Orthographie ist etwas verschieden. 2 Hier folgen 
die Namen der Zeugen wie in den beiden vorigen Urkunden Nr. 444 u. 445. 
1355. | 44. 


Iohann Deynhardt, Bürger zu Erfurt, schenkt Gott zu Lobe, den 
Seelen seiner Altvorderen, insbesondere seines Eidams, Walters 
von Utensperg, und seines Sohnes Dieterich, deren Leichen auf 
dem Kirchhofe. gw Nuseze liegen, sowie aller Gläubigen zum Troste 
80 Pfund Pfennige zu einem ewigen Seelgeráte, um davon einen 
ewigen Zins £u kaufen, wofür der Rat zu Erfurt jährlich 20 Kerzen, 
jede zu 5 Pfund Wachs, zu der jährlichen Progession nach Nuseze 
machen lassen soll. Die Herstellungskosten für die Kerzen, sowie 
den Lohn für die Träger derselben übernimmt der Rat. 
Regest im Clemens-Milwitz Familienbuch im E, A. 


1355. 148. 
Heinrich von Wechmar der Ältere erhält vom Rat zu Erfurt Bc- 
freiung von Geschoss, Ungeld und Wachtdienst, so lange er in der 
Stadt wohnt. Sobald er aber wieder Handel mit Wein, Gewund 
und Waid treibt, soll die Befreiung aufhören. 

Regest im Clemens-Mslwitz Famtlienbuch im E. A, 


364 Geschichusquellen der Prov. Sachsen. 


1355. 449. 
Das Kloster lchtershausen verkauft an Wunne Meurerin und 
deren Schwester, beide zu Erfurt, 1| Pfund jährlichen Zinses an 
dem Hof und den Gütern zu Ichtershausen. 

Rein, Thur. sacra, S. 131. 


1356. Januar 4. Nürnberg. 450. 
Karl IV., römischer Kaiser, bestätigt die Privilegien der Stadt 
Erfurt. 


Or. im Kgl. St. A, zu M. Bulla aurea d. 
Bóhmer- Huber RJ.VIIL, Nr. 2370. 

In nomine sancte et individue trinitatis feliciter amen. Karolus 
quartus, divina favente clementia Romanorum imperator semper augustus 
et rex Boemie, ad — — — — gloriosissimi Boemie regis. Testes 
huius rei sunt venerabiles Gerlacus Moguntinus per Germaniam, Wil- 
helmus Coloniensis per Ytaliam, Boemundus Treverensis per Galliam 
archiepiscopi, sacri Romani imperii archicancellarii, magnifici Rupertus 
senior comes palatinus Reni. archidapifer, dux Bavarie, Ludowicus 
marchio Brandeburgensis et Lusacie, archicamerarius sacri Romani 
imperii, et illustris Rudolfus iunior dux Saxonie, Fridericus marchio 
Missnensis, Bolko Falkenbergensis, Bolko Opuliensis, Iohannes Oppavie 
et Przimislaus Teschinensis duces et alii quamplures principes et fideles 
nostri et sacri Romani imperii supradicti. Presencium sub bulla aurea 
typario nostre maiestatis impressa, datum Nuremberg anno Domini 
millesimo trecentesimo quinquagesimo quinto?, indictione nona, II. Non. 
lanuarii regnorum nostrorum anno decimo, imperii vero primo. 

Per dominum cancellarium Io. Eystetensis. 


I Hier Uebereinstimmung mit der Urkunde gleichen Inhaltes Nr. 442. 8 Gemeint 
ist das Jahr 1356; denn erstens beginnen die anni imperii erst mit 1355 April 5, 
zweitens begann der Reichstag zu Nürnberg erst im December 1355. 


1356. Januar 5. 451. 
Dyther von Varnrode dekennt, dass er dem Rate der Stadt Erfurt 
1X, Malter Korn, !|, Malter und 1], Viertel Gerste und 1|, Viertel 
Hafer jährlichen Zinses, eu Michaelis in die Stadt zu liefern, von 
einer Hufe gu Truchtilborn für 11!|, Mark Silber verkauft habe. 


Gegeben nach Christi geburt, do man zalte driczenhundert iar in 
dem sechsundfunfezigesten iare an dem czwelftin abinde in wyenachten. 
Or. mit d. S. Kgl. St, A. zu M. 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 365 
1356. Januar 8. 452. 


Ian Stranz, Ritter, Burgmann zu Grefentunna, Mechtild seine 
Frau, Hermann und Albrecht, des ersteren Söhne, genehmigen 
lehenherrlich, dass Girnod Monzer und andere zu Dachebech 
gesessen 1|, Hufe Artlandes mit einem sedelhof zu Wenigen -Vanre 
an Dietrich von Pfertingesleyben, Bürger zu Erfurt, für 22 Pfund 
Erfurter Pfennige verkauft haben. 

Zeugen: lohann von Hervirsleyben, Diedrich von Benstete, 
Iohann von Saltza, Hermann von der Burgeln der Ältere, alle 
Bürger zu Erfurt; Brun Vogt zu Dachebeche, Heinrich Rese und 
Dietrich ern Friedrichs von Wenigen-Vanre. Gegeben 1356 an 
sente Erhardis tage. 


Regest im E. A, 


1356. Januar 8. 453. 


Thyle von der .Sachsa und Thele seine Frau, Bürger zu Erfurt, 
verkaufen dem Apotheker Friedrich von Gollingen den Kram zu 
den Affen. 

Or. mit d. S. im E. A 


Wir Thyle von der Sachsa und Thele syn eliche frowe, burgere zu 
Erforte, bekennen uffinlichen an disem keginwertigin briefe allin den, dy 
yn sehen odir horen lesen, daz wir mit gesaminter hand, wizzen und 
eyntrechtigim willen alle unsir erbin dem bescheyden manne Fryderiche 
von Gothingen apteker, Zacharien siner elichen frowen und yren erbin 
den kram zu den affin an der straze gelegin mit alle dem gemache, daz 
yn darzu bewiset ist und iczunt inne han, recht und redelichen vorkouft 
habin und vorkoufin an disem briefe zu dem czinse, den sie uns und unsern 
erbin alle iar uf dy nachgeschreben tageczite darvone gebin und leystin 
sullin ewiclichen: Czu dem nestin unsir frowen tage lichtwye, so sullin 
der egenante Fryderich, Zcacharie sin eliche frowe und yre erbin uns 
und unsirn erbin gebin drie pfund Erfortischer pfennynge, uf sente Wal- 
purge tag darnach czwelf schillinge, uf sente lacobis tag, der schirst dar- 
nach kümt, drye pfund, und darnach uf sente Martins tag czwelf schillinge 
Erfortischer pfennynge ganger und gebir vorgenant und andirhalb hän. 
Den vorgeschreben czins babin die vorgenantin koufere globit in guten 
truwen und globin an disem briefe, uf die benantin tageczite uns und 
unsirn erbin alle iar zu gebene und zu reychene, als davore geschreben 
stet, ane vorczog und hindernisse. Ouch ist geredit, daz dy egenanten 
koufere und yre erbin den kram an bodemen, an dachen bezzirn sullin 
und nicht ergirn. Übir daz, die rinnen kegin Allen heylgen sullin sie 
alleyne bezzirn und legin als dicke, als des noth geschet. Abir dy 


366 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


rynnen kegin sente Benedicto sullin sie mit vrme nakebure uf dv siten, 
wem des not ist, bezzirn und legin, und dv koste sullin sie beidersyt 
gliche tragin. Umme daz gemach ist ouch geredet alsus, wanne dy 
obgenanten koufere odir den, des der groze hof zu den affen ist, czyt 
dunket daz gemach zu fegene und yr eyn dem andirn daz vorkundiget, 
so sal der andere ane widerrede darzu beholfin sin, daz daz gemach 
gefeget werde durch den grozin hof zu den affin; die koste und erbeyt 
sullin sie beydersyt gliche tragin. Ubir daz alles habe wir den mer- 
genanten koufern und yren erbin die fruntschaft und gnade getan, daz 
sie sullin drye pfund des vorgeschreben czinses abekoufen, y daz 
pfund vor czwelf pfund Erfortischer pfennynge, uf benante tageczite, 
als hirnach beschreben stet. Uf den nestin sente Iacobis tag sullin sie 
eyn pfund abekoufin, daz andere pfund uf sente Iacobis tag darnach 
ubir eyn iar, und daz dritte pfund uf sente Iacobis tag darnach ubir 
eyn iar, und sal y czu der geltezyt der czins volge mit dem gelde, 
darumme der widerkouf geschet. Were ouch, daz der widerkouf nicht 
gesche byn den tagecziten, als davore geschreben stet, so sullin und 
mogin wir odir unse erbin uns des krames undirwynden mit alle dem 
gemache, daz darzu gehoret, und alle dem gebwW, den sie daran getan 
hetten, der gancz und unforleczet uns bliben sal, wan wir wollin dar- 
mete thün, waz uns fuget. Und vor alle den gebw sullin wir yn 
nicht widerkerin noch abeslahin in keyne wys. Wanne ouch wir, 
unse erbin, odir wez der groze hof zu den affin ist, zu rate wordin, 
daz wir den dickegenanten koufern odir yren erbin sechsunddrissig 
pfund und czehen pfund pfennynge, die sie an dem krame verbuwet 
hettin, woylden widerkerin, so sullin sie daz gelt widernemen ane alle 
widerrede, und sal der kram mit alle dem gebw, den sie daran gethan 
hettin oder gemacht, von yn ledig sin und loz. Were ouch, daz dy 
dickegenannten koufere odir yre erbin den kram vorkoufen odir vor- 
seczen woylden, daz mogin sie thun zu demselbin czinse und rechte, 
als davore geschreben stet. Czu einer merirn sicherheyt alle diser vor- 
geschreben rede gebin wir darubir disen bryf mit des erbern und 
geystlichin herrin, ern Dyterichs von Bruheym, aptis zu sente Petere zu 
Erforte, insegele vorsegelt. Und wir Dyterich apt vorgenant bekennen, 
daz wir durch bete beyder vorkoufere und koufere obgenantir unse 
insegel an disen brief zu eyme gezugnisse diser vorgeschreben rede 
han gehangen. Diser rede gezuge sint dy erbern lute herre Herman, 
probist zu Ichtershusen, Dyterich von Isenache, Eckebrecht von Nort- . 
husen, Apele vomme Sande der iungere und vil andere gloubhaftiger 
lute. Gegebin nach Christi geburte, da man czalte driczenhundert iar 
in dem sechs und funfczigisten vare an sente Erhartis tage des heylgen 
bischofes. 


' A Urkundenbuch der Stadt Erfurt. 1I. Theil. 867 


1356. Januar 10. 434. 


Erfurt wird in der goldenen Bulle Karls IV. unter den Städten 
aufgezählt, welche die Kurfürsten von Sachsen und von Branden- 
burg zu geleiten haben. 

Goldene Bulle, Tit. I., $ 14. 


1356. Januar 21. 459. 
Rudolf, von Goties Gnaden Domdechant zu Mainz, und Hermann 
genannt Losse, sein Bruder, Burymann zw Guttern, bekennen, 
dass sie eine wörtlich eingerückte Urkunde des Erzbischofs Gerlach 
und des Domkapilels zu Maine vom 5. December 1355 (an S. Nicolaus 
Abend) erhalten haben, worin diese, unter Vorbehalt des Wieder- 
kaufes, den Verkauf von 14 Mark lötigen Silbers, welche der 
holezhey oder furster jährlich aus dem Walde bei Erfurt, ge- 
nannt die Wanweyde, entrichten soll, seitens Heinrichs von Egstete 
und seiner Erben an die genannten Brüder bestátigen, nachdem 
früher Erzbischof Heinrich die 14 Mark und ausserdem 27 Mark 
Silber jührlichen Zinses aus demselben Walde für 227 Mark denen 
von Egstete verkauft hatte. 


Gegeben 1356 an sante Agnetin tage der heyligen iungfrowen. 
Or. im Kgl. St. A.zu M. S.d. 


1356. Januar 22. Erfurt. 456. 


Gerlach, Ersbischof von Maine, belehnt die Stadt Erfurt mit den 
Dörfern Hermanstedt und Stobra. 
Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d. 


Wir Gerlach, von Gots gnaden des heilgen stuls zü Mentze ercze- 
bischoff, des heilgen romischen richs in dutschen landen erczecanceller, 
bekennen offenlich und tun kunt allen luten, die dysen brieff sehen 
odir horen lesen, daz wir angesehen han sundirliche truwe und frunt- 
schaft, die die erbern wysen lute die ratismeistere, der rad und die 
burgere gemeinlichin unser stad Erforte, unsir lieben getruwen, uns 
und unserm stifte dicke bewiset han, und han hierumb der vorgenanten 
unser stad Erforte und von yren wegin den wysen luten ratismeistern 
daselbis, Tilen von der Sachsa, Herman von Smyre, Tyczel von Wissense, 
Tyczel Unsöten und Cunrad von Sultze, die daz von der egenanten 
unser stad wegin enphangen habin, gelegin und lihen mit dysem brive 
von unser und unsers stiftes wegin soliche manlehen, die der edele 
Harthman burggrave zu Kirchperg von uns und unserm stifte zü man- 
lehin hatte, und bynamen die dorfere Hermanstete und Stobere mit 





368 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


allen eren, friheiten, rechten, gewonheiten, gerichten und mit allem 
dem, daz zu den beiden dorfern gehoret, besucht und unbesucht, die 
er uns mit sinen offen besigelten briven kuntlich und wissentlichen 
offgelassen und gegeben hat. Und zu gezugnisse diser vorgenanten 
dinge, so gebin wir den egenanten burgern und unser stad zu Erforte 
dysen brief besigelt mit unserm ingesigele. Gebin zu Erforte off den 
nehesten fritag vor sencte Pauls tag des aposteln als er bekart wart, 
nach Cristus geburte driczehenhundirt iare dar nach in dem sehsund- 
funffezegestem iare. 


1356. Januar 25. 454. 


Gerlach, Erzbischof von Mainz, bestätigt den seitens der Brüder 
Gunther und Heinrich, Herren in Salze, an Gunther von Smyre, 
Bürger eu Erfurt, Kunigunde dessen Frau und deren Erben, 
sowie an Heinrich von Smyre, Vikar an der Kaufmannskirche, 
geschehenen Verkauf von 6 Mark jührlicher Rente und erkennt aus- 
drücklich den Theoderich Unsote, Bürger zu Erfurt, als den Erben 
Gunthers von Smyre an. 


Datum Erffurdie VIII. Kal. Februarii anno Domini M» CCC? LVI». 


Ingrossaturbuch des Erzstiftes Mainz IIL, S.230 im Kol. Kreisarchiv zu 
Würzburg. 


1356. Januar 2. 458. 


Der Rat zu Erfurt bekennt, dass er von dem Erzbischof Gerlach 
die Urkunde über den Verkauf von Tonndorf und die Hälfte von 
Mühlberg erhalten habe. 

Or. mit d. &. im Kgl.R. A. zu München. 


Wir Tyle von der Sachsa, Gunther von Kongisse, Dytherich Unsote, 
Cunrad irn Brüns ratismeystere, Ludewig von Byltersleybin, Iohannes von 
Herfersleybin, Dytherich von Pfertingisleybin, Nyclawes von Rorbeche, 
Henrich von Eckarsperge, Ticzel Viczthüm, Iohannes von Salcza, Cünrad 
von Tennestete, Ticzel von Benstete, Cunrad von Hamerstete, Iohannes 
von Schobelcz, Iohannes von Alch, Iohannes Knobelouch, Wetige vorn 
Wunnen, Gunther von Byngin, Ecke von Somerde, Henrich von Meyningin, 
Herman von Lybergin, Henrich von Meldingin, Harthman genant Nayl 
der rat, Henrich von Guthinshusen, Iohannes von Stalberg und Cüurad 
genant Czerer die drie von den fyrin der gemeynde zu Erforte bekennen 
uffinlichen an disem brive for uns und alle unse gemeyne wegin, daz 
wir sulche briefe als hir nach gescrebin sten, vorsegelt mit unsers herrin, 
herrin Gerlaches, erczebischofes zu Mencze, und des thechandes und sines 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt, II. Theil 369 


cappiteles insegelin inpfangin habin von worte zu worte als hir nach 
gescrebin stet. Wir Gerlach — — — — I 

Sint wir nü dy obgenanten brife entfangin habin, als vor gescrebin 
stet, so sprechin und globin wir in guten truwin vor uns und vor die 
Stad zu Erforte, wanne derselbe unser herre herre Gerlach, erczebischof 
zu Mencze, oder syne nachkomen, erczebischofe zu Mencze, oder der 
techand und daz capitel vorgenantin von eynes erczebischofes wegin 
zu Mencze uns antwertin zu widirkoufe als vil geldes, als in den vor- 
genantin brifin begriffin ist, daz wir yn die selbin gulde und gut nach 
allem beheltnisse der obgenanten brife, die darubir gegebin sint, mit 
den selbin widergebin wollin und sollin und wollin sie als ware und 
rechte herrin yn gewere und besiczunge derselben gulde und gute 
wyder seczin von unser und der egenantin stad zu Erforte wegin nach 
haldunge der obgenantin brife ane allirleyge widerrede, widersacz und 
argelist. Alle dese vorgescrebin stucke, püncte und artikele, wy sie 
vorczalt sint, globin wir .. dy obgenantin ratismeystere .. rat und 
burgere der stad Erforte in guten truwin unforbrochlich, stete, veste 
und gancz zu haldene, und sullin und wollin daz also haldin an allir- 
leyge argelist und geverde. Unde des zü orkunde und merer sycherheyt 
han wir der stad Erforte insegel an desen brif gehangin, der gegeben 
ist nach Christi gebürte da man czalte driezenhundert yar in dem sechs 
und fumfcigisten yare an sente Pauli apostoli tage als her bekart wart. 

1 Hier folgt die obige Urkunde Nr. 432. 


1356. Januar 2%. 459. 


Johann, Graf gw Nassau, oberster Amtmann des Erzbischofs von 
Mainz, bekennt, dass er von dem Rat su Erfurt 50 Mark Silber 
erhalten habe, die von der Kaufsumme für Tonndorf und Mühl- 
berg abgezogen werden sollen, wenn der Kauf genehmigt wird. 
Andernfalls will er der Stadt das Geld selbst wiedererstatten. 

Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Iohan, grafe zu Nassowe, herre zu Merinberg, ubirste ampt- 
man unsers herrin des erczebischofes und synes stiftes zu Menoze, 
bekennen uffinlichin an desim brive allin den, die on sehin oder horin 
lesin, daz wir den wysin bescheydin lutin .. den ratismeystern, .. dem 
rate und der stad zu Erforte recht und redelichin schuldig sin fumfczig 
mark lotigis sylbers Erfortisches gewichté5, die sie uns gutlichin und 
genczlichin gewegin und gelegin haben. Dieselbin fumfezig mark sal 
man abeslahin und rechenen von dem gelde, daz die egenanten burgere 
von Erforte von des koufes wegin der czweyer hüsere Tungdorf und 
Molburg nach schuldig sint zu gebene, ab der selbe kouf volrucket 

Geschichteg. d. Pr. B. Erfurt XXIV. 3. 24 


370° Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


und volczogin wirdet ^ Gesche des nicht, so wollin wir selber die 
egeschrebin fumfezig mark sylbers den vorgenantin .. burgern und 
der stad zu Erforle, wan wir des von yn vormanet werdin, gütlich 
und genczlich unvorczoglich geldin und widirgebin. Czu merer sycher- 
heyt deser obgeschrebin rede gebe wir daruber desin brif mit unserme 
insegele vorsegelt nach Cristi gebürte driczenhundert yar in dem sechs 
und fumfezigisten yare, an der nestin mittewochin nach sente Pauli 
apostoli tage, als her bekart wart. 


1356. Januar 29. 460. 


Der Rat zu Erfurt und der Dekan des Marienstifies daselbst, 
Heinrich von Sebeleiben, vertragen sich wegen Besetzung der 
Vikarie s. Andreä apostoli in dem Martinshospitale dahin, dass 
zunächst der Dekam einen Cleriker dazu präsentieren soll, das 
nächste Mal aber der Rat; und bei dieser abwechselnden Präsentation 
soll es für die Zukunft bleiben. 


Datum anno Domini M.CCC.LVI. feria sexta ante purific. Marie. 
Regest im Clemens-Müwits Familienbuch im E. A. 


1356. Februar 17. Fritzlar. | 461. 
Gerlach, Ersbischof von Mainz, nimmt in dem mit dem Land- 
grafen Heinrich von Hessen geschlossenen Schutebündnis die Stadt 
Erfurt aus, gegen welche er keine Hilfe leisten will. 


Datum Friczlar feria quarta post Valentini anno Domini M^ CCC*L 


sexto. 
Abschrift aus dem 14. Jahrhdri im E. A. 
Wenk, Hessische Landesgeschichte 11., S. 425. 


1356. März 7. Mainz. 462. 
Gerlach, Ersbischof von Mainz, bestätigt eine Vikarie in der Pfarr- 
kirche s. Benedicti zu Erfurt, die von weiland Iohann von Goslar 
mit Genehmigung des Patrons, Heinrich, Dekan vom Marienstift, 
und des Plebans der genannten Kirche gestiftet worden war, und 
genehmigt, dass die Alterleute das Präsentationsrecht haben sollen. 

Datum Moguntie anno Domini M°CCC° LVI° Nonas Marcii. 
Or. mit d. S. im D. A, ® 


1356. März 30. 463. 


Hartung, Dekan des Marienstiftes, stiftet einen Vergleich zwischen 
Hermann, verus pastor ecclesie Mercatorum, und dem Rat zu 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 371. 


Erfurt, welchem durch die Brüder Eckehard und Heinrich Hotirman 
das Patronatsrecht über die durch den Bürger Bertoldus dictus Ruz 
gestiftete Vikarie b. Marie virginis in der genannten Kirche über- 
tragen worden war, dahtn, dass die Präsentation su der Vikarie 
abwechselnd durch den Efarrer und den Rai geschehen soll. Nach 
dem Tode des jelmigen Pfarrers aber soll das Marienstift, dem 
die Kaufmännerkirche inkorporiert ist, in die Rechte des Pfarrers 
eintreten und nun seinerseits abwechselnd mit dem Rat das Präsen- 
tationsrecht ausüben. 


Datum anno Domini M. CCC. LVI. feria quarta post dominicam, 
qua cantatur oculi. 
Or. mit d. S. im Kgl. St, A. u M. 


1356. April 29. 464. 


Gerlach, Ersbischof von Maza, erneuert der Stadt Erfurt das 

Privilegium, dass ihre Bürger von kemem mainaischen Richter 

vor ein auswärtiges Gericht gesogen werden sollen, dass vielmehr 

alle Klagen bei dem Provisor tn Erfurt, Rudegerus de Indagine, 

canonieus ecclesie s. Marie Erfordensis, ametbringen seien. 

Datum sexta feria proxima ante dominicam quasimodogeniti anno 
Domini M. CCC. LVI. 


Abschrift aus dem 15. Jahrhdrt, im E. A. 
Der Wortlaut der Urkunde stimmt, ausgenommen den Namen des Provisors, 
mit (NT. 318. wörtlich überein 


1356. Mai 21. 465. 


Heinrich und Ludwig, Herren zu. Blankinhayn, verbinden sich 
auf 10 Jahre mit der Stadt Erfurt. 
Or. mit 28. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Henrich unde Ludewig gebrudere, herrin zu Blankinhayn, 
bekennen uffenlich an desim keginwertigem brive und thun kunt allin 
lutin, die on sehin oder horin lesin, daz wir den erbern bürgern und 
stad zu Erforte helfin und dynen sullin und wollin mit dren gewapindin 
mannen mit helmen und mit dren rynnern wol geczugeter lute uf 
allirmenlich, nymande uzgenomen, wanne und zu welchir czit sie 
wolin und des bedarfin, von deser czit biz uf pfingisten, die nest 
komen, und dar nach czen gancze yar, die nach eyn andir volgin. 
Darubir sullin unse vestin Berka und Blankinhayn und ab wir dich- 
eyne vestin mer bin der vorgenanten czit unser eynunge irworbin oder 
gewunnen, der wir geweldig werin, die egenantin czen iar der vor- 
genanten stad und den burgern zu allin yrin nótin uffin sin, yrin 
fygindin daruf und darabe schadin zu thunde in alle der wyse, als in 

24* 


372 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


daz allirnuczlichs und allirgefuglichs ist ane argelist. Und die selbin 
vestin, die wir von nuwins bin der egenanten czit irworbin, sullin die 
selbin burgere zu unserme rechte uns helfin vorteydingin, schuczin 
und schurmin als andere unse vestin, die wir iczunt habin. Und in- 
sullin nach inwollin on der vorgeschrebin hulfe und des dynstes nicht 
abesten in den dickegenanten czen yarin ane argelist. Ouch ist geredit, 
ab in der egenanten czit, des God nicht inwolle, uns schade gesche an 
den selbin unsern vestin oder den vorgenanten burgern an yrme ge- 
sinde, daz sie daruffe hettin, welche wiz daz were, den schadin sal 
iclich selbir tragin. Allirmenlich sal ouch synen schadin selber tragin, 
wie her den enpfet. Ladin ouch uns die vorgenanten burgere zu yrre 
hulfe, so sullin und wollin wir, so wir allirschirst mogin, ane argelist 
mit den egenantin unsern lutin zu yrre hulfe komen. Und wanne dan 
dieselbin unsere lute zu yrre hulfe komen sint, so sullin sie yn gebin 
brot, byr, kuchinspise, futir, hufslag und nicht pfantlosunge. Darnach 
ist ouch sundirlich geredit, hettin die vorgenanten bürgere oder wir 
von yrre wegin mit ymande krig und uffin orloyge, worde danne in 
denselbin orloyge von unsern obgenantin vestin von der burgere volke 
und dynern icht vordinget, desselbin gedinges sal uns der firde pfennyng 
gevalin. Wordin ouch wir in den selbin czen yarin anegesprochin, 
oder sprechin wir ymandin an, dem sullin wir recht thun und von 
yme recht nemen, als den rat zu Erforte recht dunket. Sundirlichin 
ist ouch geredit, daz wir in den obgenantin czen yarin, als wir mit 
dem megenanten burgern und stad in eynunge sint, uns nicht teylin 
sulin in keyne wiz, alle argelist uzgeslossin. Alle dese vorgescrebin 
rede habe wir truwen globet und zu den heyligin gesworn, stete und 
gancz zu haldene, alle geverde und argelist uzgescheydin. Und des 
zu orkunde und merer sicherheyt gebe wir darubir desin brif mit 
unsern insegeln vorsegelt, nach Christi gebürte driczenhundirt yar in 
deme sechs und funtfzigistin yare an dem nestin sunabinde vor sente 
Urbani tage. 


1356. Oetober 11. 466. 


Günther der Ältere und Georg sein Sohn, Grafen zu Kevern- 
berg, schliessen auf 8 Jahre ein Bündnis mit der Stadt Erfurt. 
Or. mit 2S, im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Günther der eldere und Georius sin son, von Godes gnadin 
grafin und herrin zu Kevernberg, bekennen uffinlich. und thün künt 
alin den, die desin brif sehin oder horin lesin, daz wir helfin wollin 
und sullin den erbern lutin den bürgeren und der stad zu Erforte zu 
allin yrin notin, wanne und zu welcher czit sie wollin unde des bedorfin, 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 878 


zu Düringin in dem lande mit czehin mannen mit helmen wol 
geczugeter lute uf alle die, die yn gewalt thun oder unrecht, ane uf 
daz romsche ryche, von deser czit biz uf sente Mertins tag, der schirst 
komt, und darnach achte gancze yar, die nest nach eyn ander volgin, 
ane argelist. Ouch sullin unse huz Kevernberg und andere unse sloz 
dieselbin czit unser hulfe den burgern und der stat zu Erforte uffin 
sin, yrin figindin daruf und darabe schadin zu thünde, wanne und 
wy yn daz allirgefuglichs ist, ane argelist, in sulcher wyze, were, ab 
wir oder die vorgenanten burgere bynnen der vorgeschrebin czit mit 
den edelin Iohanne und Gunthere, grafin von Swarczburg, herrin zu 
Wassinburg, crig oder orlouge habin worden, die uns oder die burgere 
selber und eygintlichin anetretin, so sullin unse burgere unsis teyles 
der halbin stad zu Ilmene in den selbin crigin stille siczin und nymande 
beholfin oder bestendig sin ane argelist; abir sie sullin unde mogin uns 
oder den vorgenanten bürgern von Erforte in denselbin crigin kost 
und futer gebin und vorkoufin ane argelist und geverde. Ouch wollin 
unde sullin wir den egenanten burgeren und der stat zu Erforte der 
selber unser hulfe bynnen der vorgescrebin czit nummer abegestehin 
in keyne wiz, alle argelist und geverde uzgescheydin. Darubir ist 
geredet, were, des God nicht inwolle, daz wir an den vorgenanten 
unsern huse oder slossin, oder die egenanten burgere an yren dynern, 
die sie daruffe hettin, schadin nemen, welche wiz daz were oder gesche, 
den schadin sal unsir iclich selber tragin. Ladin ouch uns die ob- 
genanten burgere zu irre hulfe, so sullin und wollin wir mit den ob- 
geschrebin unsern lutin, so wir allerschirst mogin, komen ane argelist, 
und wanne wir danne mit unsern lutin also sin komen, so sullin sie 
uns und den selbin unsern lutin gebin brot, byr, kuchinspise, futer, 
hufslag und nicht pfantlosunge. Gesche ouch, daz wir mit den figindin 
uf dem felde zu samene qwemen, da unse und der vorgenanten burgere 
dynere mete werin, und neme man da fromen, welche wiz daz were, 
den fromen sal man teylin nach manczal der lute, die wir bedirsyt ut 
dem felde habin. Abir schadin sol unsir iclich wie her den enpfet 
selber tragin. Ubir daz ist begriffin sundirlich, worde wir von ymande 
anegesprochin, oder sprechin wir ymandin an, dem sullin wir recht 
thun unde von yme recht nemen, als den rat zu Erforte recht dunket, 
an dem daz recht stehin sal, ane argelist. Alle dese vorgeschrebin rede 
habe wir globet in gutin truwin und gesworn zu den heyligin, stete 
und gancz zu haldene, alle argelist und geverde uzgeslossin. Und des 
zu grozer vestenunge habe wir den dickegenanten burgern und der 
stad zu Erforte desin brif mit unsern insegeln vorsegelt daruber gegebin. 
Nach Christi geburte driczenhündirt iar in deme sechsundfumfezigistin 
are, an deme nestin dynstage nach der gemeyntwochin. 


374 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. _ 


1356. October 11. 461. 


Heinrich der Jüngere, Graf su Schwarsburg, Herr eu Arnstadt, 
und dessen Mutter Elisabeth schliessen mit der Stadt Erfurt ein 
Bündnis auf 8 Jahre. 

Or. mit 1S. im Kgl. St. A. zu M. 

Burkhardt, UB. der Stadt Arsatadt, S. 158. 

Wir Heinrich der iungere, von Godes gnadin grafe von Swarcz- 
burg, herre zu Arnstete, und Elsebethe sin muter, von denselbin gnadin 
grafin von Swarczburg, bekennen uffinlichin an desim keginwertigin 
brive allin den, die on sehin oder horin lesin, daz — — — —! mit 
zwenczig mannen mit helmen — — — — unse halbeteyl huses und 
stad Arnstete und andere unse sloz und stete, die wir iczunt habin 
und noch gewinnen mogin, in der czit deser eynunge den burgern 
— — — — in sulcher wize, were, ab die edelin Heinrich und Gunther 
unse vettern, grafin von Swarczburg, herrin zu Arnstete, sich mit den 
burgern und der stad Erforte vorgenant czweyetin, so sullin wir mit 
den selbin unsern vettern uf unserme halbin teyle huses und stad 
Arnstete eyne rechte burghute und frede haldin, die selbin burghute 
sullin ouch die vorgenanten burgere mit uns stete und gancz haldin 
ane argelist Ouch sullen wir und unse lute des selbin unsers halbin 
teyles den obgenanten burgern und der stad Erforte in denselbin crigin 
kost und futer gebin und vorkoufin ane argelist und geverde. Sunder- 
lichin ist ouch geredet umme unse sloz Lodeburg und Wyppfere, ab 
die megenanten burgere volk und yre dynere dar uffe habin wordin, 
daz sie mit uns uf den selbin unsern slossen eyne rechte burghute 
haldin sullin, als wir die haldin mit den, die die sloz mit uns ynne 
habin, alle geverde uzgeslossin. Were ouch, daz keyn krig oder ufloufte 
czwischin dem ediln grafin Heinriche, des Swarczburg ist, synen erbin 
und der stad Erforte instundin, so sullin wir des selbin grafin Heinriches 
und syner erbin gancze macht habin, den krig und utloufte zu scheydene 
und zu berichtene in mynne oder rechte, ane alle widerrede; wolde 
aber der egenante grafe Heinrich oder sine erbin uns yres rechtin und 
fruntschaft nicht mechtig thun, so sullin wir den dickegenanten burgern 
und stad Erforte uf sie beholfin sin, als vor und nach beschrebin stet. 


Ouch sullin und wollen wir — — — — nach der gemeintwochin. 
| Die mit — — — bezeichneten Stellen stimmen wörtlich überein mit Nr. 466. 
1356. November 14. 468. 


Der Ritter Hermann von Wechmar und sein Bruder Otte belehnen 
 Niclawes genannt Teyczherre, Bürger sw Erfurt, dessen Söhne 
und Töchter mit 521|;, Schilling Erfurter Pfennigen, 8 Hühnern 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 375 


und 3 Gänsen jührlichen Zinses von 11/, Hufen Artiandes und 
zwei Höfen su Hocheym. 


Zeugen: Heinrich von Glichen, Dytherich von Topfstete, Henrich 
von Tanrode, lohannes Greppfer. Gegeben nach Christi geburt 
driczenhundirt iar in deme sechs unde fumfeigisten yare an deme 
nestin mantage nach sente Mertinstage. 

Or. in Privatbesitz. — S. d. 

1356. 469. 
Theoderich genannt Heylrat und Alke seine Frau schenken der 
Andreaskirche in Erfurt 40 Mark lötigen Silbers, um davon einen 
jährlichen Zins von 8 Malter Korn zu kaufen, womit eine neu 
zu stiftende Vikarie dotiert werden soll. Sie behalten dieselbe gu- 
nächst ihrem Sohn Dietrich vor, wenn derselbe Priester werden 
will; andernfalls wollen sie einen armen Üleriker oder Schüler 

. präsentieren, der aber innerhalb eines Jahres Priester werden 
“ müsse. Das Präsentationsrecht soll in Zukunft immer dem ältesten 
Mitgliede der Familie sustehen. . Ä 
Regest im Clemens-Milwitze Familienbuch im E, A. 


1356. | 470. 
Gerlach, Erzbischof von Maine, bestätigt die Stiftung der Vikarie 
ss. Petri, Pauli et lodoci in der Kaufmännerkirche zw Erfurt 
durch den Bürger Günther von Smyre und die Übertragung des 
Verleihungsrechtes an dessen Schwiegersohn Gottschalk Lubelin 
und seine Erben. 

Regest im propsteilichen Beneficialbuch im D. A. 


1357. Januar 14. Eltville. 471. 


Gerlach, Erzbischof von Mainz, bekennt, dass er den Schuliheissen 
in Erfurt, lohann vom See, Bürger daselbst, mit 1|, Hufe Art- 
landes bei Linderbech, die zu dem Schultheissenamt gehört und 
die bisher Fritz von Farila ?n Besite gehabt, belehnt habe. 
Datum Eltvil sabbato post octavam epiphanie anno M.CCC.L. 
septimo. 
Grünes Buch im E. A. 


1357. Januar 20. | 472. 
Der Rat su Erfurt bekennt, dass der Bürger Iohann Deynhart 
ihm abermals 36 Mark lötigen Silbers gegeben habe gu eimem ewigen 
Zins,. von dem. jährlich am S. Markustage den Stadipfarrern und 





876. 


Geschichtequellen der Prov, Sachsen. 


Vikaren, welche an der Prozession nach Neusess teil. genommen 
haben, gusammen 2 Pfund Pfennige gereicht werden sollen. Der 
Rat verspricht nicht nur dieses su halten, sondern macht auch 
seinerseits eine Stiftung für die ÖOrdensgeistlichen und andere 
Fersonen, denen nach der Rückkehr von der Prosession auf des 
Rats Kosten Wein gereicht oder geschickt werden soll: dem Abt su 
S. Peter 2 Stübchen, seinem Convente 6 St., den Predigen, Bar- 
füssern und Augustinern je 6 St., den Marienknechten 4 St., dem 
Schottenabt, wann er mit der prozession gekronet und gegerwet gehet, 
2 St., geht er aber ungegerwet 18.; dem Schulmeister und Sang- 
meister der Kinder daselbst 1|; St.; den Regelern 2 St., dem Schul- 
meister und Sangmeister der Kinder daselbst !/, St., den Pröpsten 
der Weissen Frauen, £u Neuwerke, in dem Brüle und auf dem 
Cyriaxberge je 1 SL, dem Dekan, Schulmeister und Sänger des 
Marienstifies je 2 St., dem Schulmeister und Sangmeister der Kinder 
daselbst 1|; St., dem Offisial des Marienstiftes 1 St.; dem Siegler 1/, St., 
den beiden Bütteln zu der roten Thüre, wenn sie die Geistlichen 
sur Prosession einladen, je !j, St.; dem Dekan, Schulmeister und 
Sänger des Severistifles je 2 St., dem Schulmeister und Sangmeister 
der Kinder je !|; St.; dem Provisor 2 St., dem Schuliheissen 1 St., 
dem Oberschreiber des Rates 1 St., dem Unterschreiber 1], St.; jedem 
der 5 Capellane des Rates !|, St., dem Kirchner auf dem Rat- 
hause 1/, St., den Achtknechten des Rates je 1|, St. und dem Herren, 
welcher den Ablass vor den Grelen ( Domstufen) verkündigt, 1, St. 
Wer nicht an der Progession teil nimmt, erhält auch keinen Wein. 
Der Rat will auch den Dekan des Marienstiftes und die Prälaten, 
denen die übrige Geistlichkeit untergeben ist, bitten, dass sie lelgtere 
veranlassen, zahlreich und in guter Ordnung an der Prozession 
teil zu nehmen, die nur bei schlechtem Wetter oder aus anderen 
dringenden Ursachen vom Markustag auf einen anderen Tag ver- 
legt werden soll. 


Date sunt litere 1357 in die ss. Fabiani et Sebastiani martyrum. 


Regest im Clemens-Milwitz Familienbuch im E. A. 


1357. Januar 25. 473. 


Der Rat zu Erfurt bekennt: als er Tilo von der Sachsen, Gunther 
von Kongisse, Dietrich Unsote und Conrad ern Bruns Ratsmeister 
gewesen, hat Frau Katharine, Bertolds von Tottelstete Witwe, mit 
denselben ein ewiges Gedächtnis und Seelgerüte verabredet und 
nebst ihrem Sohne Andreas dem Rate 150 Mark lötigen Silbers 
bezahlt. zum Ankauf einer ewigen Rente. Von dieser sollen des 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. Il. Theil. 377 


Rates Kämmerer zwei Pfund Pfennige, die paghardten, welche die 
armen toten Leute, die an den Strassen und auf den Kirchhöfen 
sterben und liegen, zu Grabe tragen, 10 Schillinge su jeder Weich- 
fasten, die Totengräber der Marien-Magdalenenkapelle endlich 
1 Pfund Pfennige jährlich empfangen. Der Rest der Rente soll 
als Spende zu Pfingsten verwendet werden. 


Gegeben 1357 an s. Pauli Bekehrung. 
Propsteil. Beneficialbuch im D. A. I Im Jahre 1355. 


1357. Februar 16. | 444. 


Der Offisial der Propstei des Marienstiftes eu Erfurt bekennt, 
dass Iohann von Goslar mit der neuen Vikarie s. lohannis evan- 
geliste et decem milium martyrum in der Pfarrkirche s. Benedicti 
daselbst investiert worden sei. 


Datum anno Domini M. CCC. LVII. XIV. Kal. Martii. 
Or. m Kgl. St. A. zu M. S.d. 


1857. Februar 19. 415. 


Johann, Graf zu Henninberg, und Elisabeth, seine Gemahlin, 
verkaufen dem Rat gu Erfurt wiederkäuflich die Dörfer Kirchheim, 
Bechstedt und Werningsleben. 

Or. mit, 2 S. im Kgl. St, A. zu M. 


Wir Iohans, von Gots gnaden grave und herre zu Heninberg, und 
wir Elyzabeth, von denselben gnaden grafin, sin eliche frawe, bekenin 
offinlichen an diesem briefe allen den, die in sehin, hóren odir lesen, 
daz wir mit güter vórbedechtikeit, mit wizzene, vorhengnüzze und 
willen aller unsir erben und nach rate unsir frunde und getruwen 
manne vorkouft han und vorkouffen recht und redelichen an diesem 
geinwertigen briefe den erbern wisen lueten den .. ratismeistern, 
deme .. rate, den burgern gemeinliche und der stat zü Erforthe unsir 
dorfere Kyrcheim, Bechstete und Weringsleiben eygens gütes mit allen 
rechten, gerichten in velden und in dorfern, vriheiten, eygenschaft, 
eren, nützen, beten, zcinsen, oveleigen, renten, gewonheit, wiltpan, 
mit allen güten, besucht und unbesuchet, wie die namen haben; und 
gemeinlichen und sunderlichen mit allem deme, daz darzu gehöret, 
und als wir die biz her gehabet und besezzen haben, inne zü habenc 
und zü besiczene getruweclichen an argelist, unsir vörlehinte man zü 
Kyrcheim uzgenümen, die wir doch vor diesem nachgeschriben wider- 
kouffe ümb dienst, da von die bürgere zü Erförte odir daz selbe dorf 
Kyrcheim möchten besweret werden, uns odir unsern erben zü tunde, 
nichtes biten süllen nöch enwöllen ane geverde, umb acht hundert 


:878 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


mark lotiges silbers Erfortisches gewichtes, die uns von in genczlichen 
und nützlichen vorgolden sin und bezalt. Die selben dorfere Kyrcheim, 
Bechstete und Weringsleiben han wir, als eygens recht ist, an gerichte 
üfgelazzen und die vorgenanten .. bürgere und stat zü Erförte daran 
bracht, und brengen in dieser schrift als gewonlichen und recht ist, und 
wir und unsir .. erben sullen und wollen der ein rechte were sin, alle 
argelist uzgeslozzen. Auch sal dieseme kouffe daz kyrchlehin des dorfis 
Weringsleiben mite volgen genczlichen ane geverde. Darüber haben 
die vorgenanten .. burgere von yrre und der stat wegen zü Erforte 
uns und unsern .. erben die günst und fruntschaft getan willecliche, daz 
wir odir unsir .. erben die obgenanten dorfere Kyrcheim, Bechstete und 
Weringsleiben mit allem deme, daz darzü gehoret, nach sant Martins- 
tak, der schirst kómet, umb achthundert mark, als wir die iczünt vör- 
kouft haben, uf welche zcit uns odir unsern .. erben daz gefugsam ist, 
mügen und sullen widerkouffen ewiclichen, ane widerrede, also doch, 
daz alle der zcins und gulde der mergenanten dorfere, die sich uf den 
nehisten sant Walpurge tak zü geben gebüren, deme geld des wider- 
kouffes mitevolgen sullen genczlichen und zümale. Und dazselbe gelt 
des widerkouffes sullen und wollen wir und alle unsir .. erben in der 
stad zü Erforte, und nirgent anders, in gütlichen gelden und bezalen. 
‘Wer abir, daz wir und unsir .. erben nach sant Walpürge und zwischen 
sent Martins tagen den widerkouf teten, so sullen alle zcinse, gulde 
und rente von den dickgenanten dörfern, die sich f den nehisten sant 
Martins tak gebüren zü geben, den .. bürgern und der stat Erförte 
genczlichen mitvolgen. Sunderlichen ist geredt, gesche, daz wir odir 
unsir .. erben hernach, üf welche zcit duz were, die mergenanten dorfere 
Kyrcheim, Bechstete und Weringsleiben ewiclichen zü vórkouffen odir 
zü vórseczen zü rate würden, desselben kouffes odir saczunge sullen und 
wóllen wir und unsir .. erben den egenanuten .. bürgern und der stat 
Erforthe vor allermenlicheme ümb zeitlich und müglich gelt staten und 
gunnen an argelist Und auch vorzihen wir vor uns und alle unsir .. 
erben gemeinlichen und sunderlichen uf alle ansprache und hulfe geist- 
liches und werltliches rechten, wie man daz genennen mak, da mite 
dieser kouf in keyne wiz gekrenkit odir geleczit mochte werden. Alle 
diese vorgeschriben rede haben wir von unsir und aller unsir .. erben 
wein gelobet und geloben in güten truwen stete und gancz zü haldene, 
alle argelist und geverde üzgescheiden. Mit ürkunde dieses briefes, 
den wir zü grozzer vestinunge und zü merer sicherheit den dick- 
genanten bürgern und der stat Erforthe mit unsern ingesigeln vorsigelt 
wizzentlich daruber han gegeben. Nach Cristi gebürten drüczehinhundert 
iar und darnach in dem sibende und funfzigisten iäre, an deme suntage, 
also man singet esto michi vór vastin. 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. TI. Theil. 379 


1357. Februar 19. 416. 


Der Rat sw Erfurt bekennt, dass ihm lohann, Graf su Hennen- 
berg, und dessen Gemahlin Elizabeth die Dörfer Kyrcheim, Bech- 
stete und Weringesleubin mit allen Rechien wiederkäuflich für 
7741 Mark Silber Erfurter Gewichtes verkauft haben. 


Gegeben nach Cristi geburt, da man czalt drützehinhundert iar in 
dem sibinundfünfftzigisten iar an dem suntag, als man singet esto 
michi vor vastin. 


Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu M. 
Brückner, Henneberg UB. V. S. 133. 
I In der vom Grafen Johann ausgestellten Urkunde sind 800 Mark Kaufgeld 
genannt. 


1357. Februar 19. a. 


Graf Johann zu Henninberg und seine Gemahlin weisen die edeln 
und unedeln Unterihanen su Mühlberg mit der Huldigung an den 
Rat der Stadt Erfurt. 

Or. ım Kgl. R. A. zu München. — Sigilla 4. t. i.d. 


Wir Iohans, von Gotes gnaden grave und herre zü Heninberg, und 
wir Elsebete sin eliche frawe enpiten den gestrengen lueten Ulriche 
von Kobinstete, Gunther von Sibeleiben rittern, Heinrich Viczthüm .. 
sinen brudern und .. vettern, und allen andern unsern .. bürlüten, 
edelen und unedelen, die zü unserm virdenteile des huses Molberg 
gehoren, unsir hulde und allez güt. Lieben getreüen, wanne wir den 
erbern wisen luten den ratismeistern, deme .. rate, den .. bürgern ge- 
meinliche und der stat zü Erforthe unsir virdeteil des huses Molberg 
mit allem deme, daz darzü gehoret, recht und redelichen ewiclichen 
vorkouft und sie daran bracht haben als recht ist, biten wir euch, daz 
ir den vorgenanten .. burgern und der stat Eıfürthe hulden wollet, 
und wanne ir in gehuldet, so saigen wir euch alle gemeinliche und 
euwer iclichen bisunder der hulde, die ir uns von des selben virteils 
weigen des huses Molbürg getan habet, an dieseme briefe von unsir 
und alle unsir erben wein ledig und lóz. Und des zü urkunde gebin 
wir darübir diesen brief mit unsern ingesigeln vorsigelt Nach Cristi 
geburten druczehinhundert iár und darnach in deme sibenundfunfzigisteme 
iare an dem suntage so man singet esto michi. 


1857. Februar 20. 478. 


Johann, Graf zu Henninberg, und seine Gemahlin Elisabeth 
verkaufen dem Rat au Erfurt den vierten Teil des Hauses Mühl- 
berg. 

Or. mit 28. im Kgl. R. A. zu München. 


380 ,  Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Wir Iohans, von Gots gnaden grave und herre zu Heninberg , und 
wir Elyzabecht sin eliche frauwe, von denselben gnaden, bekenin offin- 
lichen an diesem briefe allen den, die in sehin, hóren und lesen, daz 
wir mit güter vorbedechtkeyt, mit wyzzen, vorhengnizze und willen 
aller unsir erben und nach rate unsir fründe und getruwen manne 
vórkauft haben und vorkouffen recht und redelichen an diesem gein- 
wertigen briefe den .. erbern wisen luten den ratismeistern, dem rate, 
den bürgern gemeinlichen unde der stat zü Erforthe unsir virdeteil 
des huses Molbürg eygens gutes mit allen rechten, gerichten, vriheiten, 
eren, nützen, zcinsen, gulden, renten, gewonheiten, mit allen güten, 
besucht und unbesücht, und wie die namen haben, mit allen .. man- 
schaften, mit deme virdenteile des kyrchlehens daselbest und mit allem 
deme, daz darzü gehoret und als wir die biz her gehabet und besezzen 
haben, inne zu haben und zü besiczen ewiclichen ane geverde, umb 
fünfhundert mark lotiges sulbers Erfortisches gewichtes, die sie uns 
gutlichen und genczlichen bezalt und vorgolden und wir an unsern 
und unsir erben nücz und frümen wizzentlichen gewant und getan 
haben. An daz vorgenante virdeteil des hüses Molbürg mit alleme deme, 
daz darzü gehoret, und auch an daz eygen des selben hüses, daz wir 
und unsir .. erben an gerichte als recht ist mit aller gewonlicher erber- 
keyt üfgelazzen haben, baben wir die vorgenanten .. bürger und die 
stat zü Erförthe bracht und brengen als recht und gewonlichen ist an 
diser schrift, und wollen und sullen mit allen unsern .. erben des ein 
rechte were sin nach des landes rechte und gewonheit, an allerleyge 
argelist. Ubir daz vörzihen wir von unsir und unsir .. erben weyn 
üf alle birüfunge an alle richtere, üf alle briefe und hantvesten, die wir 
iczünt behalden haben und nóch behalden möchten, und üf die wider- 
rede eyner bósen trügende unde auch des unbezalten, unvórgolden und 
ungewegen geldes, und uf alle die widerrede, die dà sprichet, daz daz 
gemeyne vórzignizze nicht tügen sulle. Auch vórzihen wir uns und 
unsir .. erben gemeinlichen und sunderlichen uf alle ansprache und 
hülfe, geistliches und werntliches rechten, damite dieser kauf inkeynewiz 
gekrenket odir geletzet mochte werde. Alle diese vorgeschriben rede 
haben .. wir von unsir und aller unsir erben wein gelobet und geloben 
in güten trüwen stete und gantz zü halden, alle argelist und geverde 
uzgescheiden, mit ürkunde dises briefes, den wir zü grozer vestinunge 
und merer sicherheyt den dickgenanten burgern und der stat Erforthe 
mit unsern ingesigeln vórsigelt wizzentliche darüber han gegeben. Nach 
Cristi gebürten drützehinhündert iár und darnach in dem sibende und 
funfzigistem iare an dem muntag vor sant Petris täk, als er uf den 
stül züu Rome gesaczet wart. 

















Urkundenbuch der Stadt Erfurt, II. Theil. 881 


13507. März 7. 419. 


Conradus de Alch, Eckebertus de Northusen, Theodericus de 
Topfstete, Giselerus Czigeler magistri consulum, Heinricus Rosen- 
swicz, Guntherus de Schobilez, Bertoldus de Frinstete, Heinricus 
de Kelbra, Theodericus de Gispersleybin, Heinricus de Wilrestete, 
Rudolf de Czimmern, Heinricus de Somerde, Ludewicus de Eckers- 
perge, Iohannes Starke, Theodericus de  Benstete, Conradus 
Kemerer, Nicolaus Unsote, lohannes de Aldindorf, Iohannes de 
Tastorf, Otto de Udenstete, Ludewicus de Urleybin, Theodericus 
de Tosdorf, Heinricus de Vippeche, Theodericus Luczman consules, 
Theodericus vorn Wunnen, Hermannus Riche, Theodericus ern 
Ians, Guntherus de Libergin rectores universitatis Erfordensis 
bekennen, dass lohannes dictus Schenke sacerdos de Albrechs- 
leybin et Nicolaus frater suus civis Erfordensis ?n der Kapelle des 
Rathauses eine Vikarie in honorem b. Marie virginis und eum 
Seelenheile Guntheri de Sulezbrucken sacerdetis mi einer täglichen 
Messe gestiftet und derselben gewisse Einkünfte zugewiesen habe 
mit der Bestimmung, dass das Patronatsrecht nach dem Tode der 
beiden Brüder auf den Rat übergehen soll. Der Rat verspricht alle 
Bestimmungen der Stiftung zu erfüllen und auch die Güter des 
Stifters und dessen Einnahmen zu schützen wie die der Stadt. 


Datum anno Domini millesimo trecentesimo quinquagesimo septimo 
feria tertia proxima post dominicam, qua cantatur reminiscere. | 
Or. im Kgl. St, A. u M. S.d. 


1357. März 21. Erfurt 480. 


Heinrich und Günther, Gebrüder, und Heinrich ihr Vetter , Grafen 
zu Schwarzburg, Herren zu Arnstadt und Sondershausen, bekennen, 
dass durch den Rat zu Erfurt und mehrere vom Adel alle swischen: 
ihnen bestehenden Irrungen beigelegt worden seien. Der Rat soll 
auch ferner zusammen mit Hermann, Herrn zu Kranichfeld, das 
Schiedsrichteramt üben für den Fall, dass zwischen den Veltern 
abermals Streitigkeiten entstehen sollten. Die Grafen, welche neun 
Jahr lang ihre Besitzungen gemeinschaftlich haben wollen, ver- 
pflichten sich, dem Rat während dieser Zeit ihre Burgen zu 
öffnen. | 


Gegeben zu Erfurt 1357 an sente Benedikti tage. 
Or. mit 5 S.im Kgl. St. A, zu M. 


382 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


1357. März 24. 481. 
Der Rat su Erfurt bekennt, dass er die erbaren Frauen Gysela 
von Mittelhusen und Ermengard von Ilmene, so lange sie in der 
Stadt Erfurt leben und wohnen, von allem Geschoss, Ungeld, 
Wachtdienst auf der Mauer und allen anderen Diensten, welche 
die Bürger zu leisten schuldig sind, befreit, weil sie der Stadt 
19 Ffund und 6 Schilling Pfennige jährlichen Zinses geschenkt 
haben. Ausserdem verspricht der Rat den beiden Frauen zu Ostern, 
Pfingsten, Weihnachten und Lichtmess je 2 Stübchen Wein zu 
schenken und nach ihrem Tode zum Heil ihrer Seelen 3 Pfund 
Pfennige jährlich durch die Stadikämmerer zur Spende zw geben. 
Anno Domini M. CCC. LVII. feria VI. post Letare. 

Regest im Clemens-Milwitz Famtlienbuch im E. A. 


1357. März 24. 482. 


Heinrich, Graf von Schwarzburg, und Helene, seine Gemahlin, 
verkaufen dem Rat zu Erfurt wiederkäuflich den vierten Teil des 
Hauses Mühlberg. 

Or. mit 2 S. im Kgl. R. A. zu München. 

Wir Heinrich, von Godes gnadin grafe und herre zu Swarczburg, 
und wir Helene von denselben gnadin grefin, sin eliche frowe, Gunther 
ir eldeste son rittir, Gerhart prabest zü Meydebürg, Gunther canonike 
zu Rendsburg, Heinrich und Heinrich yre sone, Sophie und Helene 
yre tochtere bekennen uffinlichen an diesem briefe allen den, die in 
sehin, horen und lesen, daz wir mit guter vorbedechtikeyt eyntrechtic- 
lichen nach rate unser frunde und getr@wen manne vorkouft haben 
und vorkouffen recht und redelichen den erbern wisen lüten den ratis- 
meistern, .. dem rate, den bürgern gemeynlichen und der stad zü Er- 
forte unse firteil des huses Molburg eygens recht gutes mit allen rechten, 
gerichten in veldin und dorfen, friheyten, eygentschaft, eren, nutzen 
baten, gulden, oveleyen, renten, manschaft, gewanheit, wiltbanne, mit 
allen guten, besucht und unbesucht, und wie die namen haben, mit 
deme virdenteile des kyrchlehens daselbst und mit allem deme, daz 
darzü gehoret und als wir die bizher gehabet und besezzen haben, 
inne zu haben und zü besiczen getruweclichen ane argelist umme 
dryhundirt marg lotiges sulbers Erfortisches gewichtes, die sie uns 
gutlichen und genczlichen bezalt und vorgolden und wir an unsern und 
unsir erben nucz und frumen wizzentlichen gewant und getan haben. 
Darubir han die vorgenanten burgere von yre und der stat wegen zu 
Erforte uns und unsern erben die gunst und fruntschaft getan willeclichen, 
daz wir und unse erben daz firdeteyl des huses Molbürg umme dry- 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil, 888 


hundirt marg lotiges silbers mogin und sullen, wan uns daz gefugsam 
ist, widerkoufen, also doch, daz in alle der wise, als wir daz vor- 
genante firdeteil des huses Molburg iezunt mit fruchtin, czinsen und 
gulden den burgern und der stad Erforte antwertin, in sulcher wyz 
sullen sie uns dasselbe hus zu der zyt des widerkoufes, als verre als 
icheyn schade von brande odir andirme zufal als hirnach geschrebin 
stet darzu nicht geschet, widerantwerten an alle widerrede. Sunderlich 
ist geredet, gesche, des God nicht enwolle, vor der zyt des widerkoufes 
schade zu dem firdenteil des huses Molburg megenant, also daz daz 
vorlorn worde, daz wir doch, so wir beste kunnen odir mogin in glicher 
wyz, als iz uns lediclich an gehorte, bewaren wollen und sullen, den 
schadin sulle wir an der besserunge desselbin firdenteyles und die . 
bürgere und stad zu Erforte an deme gelde tragen und habin ane 
allerleyge argelist. Gesche abir an demselbin unsern firdenteyle des 
buses Molbürg oder an guten, dy darzü gehoren, encziln oder entsampt, 
schaden von brande oder valles wegin odir in andere wyz, wie daz 
were, den schadin sullen wir und unsre erben alleyne tragin und 
habin, unbeschediget den burgern und der stad zu Erforte an irme 
gelde, alle argelist usgescheiden. Darubir ist ouch sunderlich begriffen, 
wanne die bürgere zu Erforte vorgenant dunket, daz hus Molburg zu 
besserne, so mogin sie, als dicke des not geschet, y des iares virczig 
marg lotiges silbers daran vorbuwen, der sie czehin marg silbers uf 
die besserunge des firdenteiles des huses Molbürg slahin und uns zu- 
rechin sullen, und daz geld, waz des wirt, sullen und wollen wir adir 
unse erben mit deme gelde des widerkoufes den bürgern und der stad 
Erforte widergebin genczlich und zumale. Vortmer ist geredet, gesche, 
daz wir oder unse erben hirnach, uf welche zyt daz were, daz firdeteyl 
des huses Molburg und. dorfere dickgenant entzeln oder entsampt ewec- 
lichen zu vorkoufen odir zu versetzen zu rate wordin, desselbin koufes 
oder satzunge sullin und wollen wir oder unse erben den megenanten 
burgern vor allermenlichen umme zyclich und mogelich geld statin 
und gunnen ane argelist Übir daz vorczihn wir uns — — —. Czu 
merer sicherheit alle desir vorgeschreben rede gebe wir Heinrich, grafe 
zu Swarczburg, Helene sin eliche frowe — — —? yre sone den dicke- 
genanten bürgern und der stad Erforte darubir desin brif mit unsern 
insegeln vorsegelt, deren wir Heinrich und Heinrich ire sone, Sophie 
und Helene yre tochtere gebruchen und gnuget sin zu desim male, und 
vorbinden uns under denselbin insegeln in guten truwin zu stetir hald- 
unge alle desir vorgeschreben rede. Nach Cristi geburte driczenhundert 
iar in dem sobin und fumfczegestin iare an dem fritage nach mittevastin. 


I Hier folgt die gewöhnliche Verzichtleistung auf die Rechtsmittel, wodurch der 
Verkauf. ungültig gemacht werden könnte. | ? Eier folgen die Namen der drei 
älteren . 


984 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


1357. April 3. 483. 


Die Grafen Heinrich und Günther von Schwarsburg gebieten dem 
Rat und den Bürgern eu Arnstadt, der Stadt Erfurt eine rechte 
Hulde gw schwören. 


Gegeben 1357 an dem montage nach dem palmtage. 
Burkhard, UB. d. Stadt Arnstadt, S. 159. 


1357. April 23. 484. 


In dem Vertrag zwischen den Grafen Günther und Heirich von 
Schwarzburg und ihrem Vetter, dem Grafen Heinrich, Sohn des 
Römischen Königs Günther, worin sich die ersteren zur Uebernahme 
von 11,000 Mark von den Schulden, welche König Günther hinter- 
lassen hatte, verpflichten, wird unter den Gläubigern auch der Rat 
zu Erfurt aufgesählt. 


Gegeben 1357 am Tage S. Georgii. 


Schóttgen u. Kreyag, di dep. et. script. I: lovius, Chr. Schwarzb., S. 372. 
Reitzenstein, |. . 


1357. Juli 6. — 489. 
lohann von Trummestorph und Heinrich von Meiningen, Bürger 
su Erfurt und Alterleute der Benedictikirche daselbst, gestatten 
Hermann von Tostorph den Wiederkauf eines einer Vikarie in der 
genannten Kirche verkauften Zinses. 

Or. mit 28. im Kgl. St, A. zu M. 


Wir Iohannes von Trummestorph und Heynrich von Meinunghen, 
burger zcu Erforte und alterlute zcu sente Benediktus, bekennen 
uffenlichin allen den, dy disen brif sehiu odir horin lesin, daz man 
Herman von Tostorpf de gnade ghetan hat an den drey pfund geldis, 
dy hir vorkouft hat zcu der vicarien, dy da lit zcu sente Benediktus, 
dy dà zcu lene ghen von deme apte zcu der Phorten, der man alle iar 
eine eynreychet zcu reychtem erbe zcins, halp zcu sente Walpurg tage 
und halp zcu sente Michahelis tage, daz hir den mach wedir koufen 
odir sin erbin uf solghe nante tag ghezit, also hyby screbin steyt, uf 
unser wroven tag lichtewy odir uf sente Iacobis tag in der erne, umme 
zwey und zweynzcigh pfünd Erforderscher phenninge. Daz daz veste 
unde stete sy, habe wir Iohannes von Trummestorph und Heynrich von 
Meninghen disen brif mit unsen insegelin vor segilt. Gegebin nach 
Christi geburt, da man zcalt drizcenhundirt iar in deme seben und 
funfzcigisten iar an deme neysten donerstage vor sente Margareten tage. 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 885 


1357. Juli 20. 486. 


Heinrich und Günther Brüder, Grafen zu Schwarzburg, Herren 
zu Arnstadt und Sondershausen, bekennen, dass der Rat su Erfurt 
die ihm anvertrauten Briefe, einschliesslich diejenigen ihres Vetters, des 
Grafen Heinrich d. J. zu Schwarzburg , ihnen wiedergegeben habe, 
und sie geloben ihrem Velter die ihm gehörigen Briefe auseu- 
 hündigen, wenn er sich nach Ablauf des neunjährigen Bündnisses 
von ihnen trennen sollte. 


Gegeben 1357 am Donnerstag vor Iacobi. 
Or. mit 28. im Kgl. St. A. zu M. 


1357. August 10. , 485. 


Conrad von Wida und Richza seme Frau, Bürger zu Erfurt, 
bekennen, dass sie mit Wissen ihrer Söhne Conrad und Heinrich 
alle ihre Habe und Zinsen ihrem ältesten Sohn Conrad abgetreten 
haben, der sich dafür verpflichtete, die Eltern bis sum Tode zu 
verpflegen. 
Datum anno Domini M. CCC. LVII, in die S. Laurentii. 
Regest im Clemens - Milwitz Familienbuch im E, A. 


1357. August 17. Gotha. 488. 


Der Landgrafen Friedrich und Balthasar von Thüringen Bündnis 
mit der Stadt Erfurt auf 4 Jahre. 
Or. mit 2 S. im Kgl. St, A. zu M. 


(W)ir Friderich und Balthazar gebrudere, von Gotes gnaden lant- 
graven zu Duringen, marcgraven zu Myssen, in dem Osterland und 
zcu Landesperg, graven zeu Orlamund und herren des landes zcu 
Plyssen, bekennen offenlichin an disem geinwerdigen briefe, daz wir 
helfen sullen und wollen den erbern wisen luten, den burgern gemein- 
lichen und der stat zcu Erfurte mit hundirt mannen mit helmen wolge- 
zcugeter lute uf alle die, die in gewalt oder unrecht tun zcu Duringen in 
dem land, ane uf daz romische riche und den stift zcü Meintze und unsern 
herren den ertzbischof zcu Meintze an sulchin sachen, die daz riche oder 
unsern vorgenanten herren den .. erezbischof oder den stift zcu Meintze 
selber und eigimtlich antreten, also doch, daz die vorgenannten burgere der 
stat zeu Erfurt recht nemen und recht tün sullin irn widersachn, ab sie umb 
icht beschuldiget werden, oder ab sie ymanden beschuldigen, als die 
vier personen Jan von Lengenvelt und Cunrad Wurm rittere, die von 
unsern wegen, Herman von Smyr vnd Tilen von der Sachsa, die von 
derselben burgere wegen daruber gekorn sin, oder die merer menige 

Geechichtaq. d. Pr.S. Erfurt XXIV. 2. 95 





386 Geschichtaquellen der Prov. Sachsen. 


under in recht dunket uf iren eit ane argelist, aber also doch, daz die 
egenanten burger der stat zcu Erfurt bliben bi allen iren eren und bi 
allen iren rechten, und daz alle ire brieve bi irre kraft bliben, als verre 
sie diser eynunge unschedelich sin, ane argelist. Sunderlichen ist ge- 
teydinget und geredt, daz die von Erfurt keinen unserer herren dienst- 
lute und rittermezige lute nicht sullen innemen noch gein uns-vor- 
teidingen, diwile diese einunge weret, ane die yzcunt mit in in eynunge 
und verbuntnize sin. Were auch, daz den von .. Erfurte von iren 
mannen oder luten icht ledig wurde, da sie lehen oder gerichte uber 
hetten, des solden wir uns nicht annemen zcu unrechte gein in zcu 
vorteidingen, sundern bete mugen wir wol tun vor allermenglich ane 
vordechtnize. Mer ist geredt, were, daz keiner derselbin burgere von 
Erfurte oder*ire besezzen lute zcu uns oder in unser gerichte faren, 
die sullin von irem gute, daz sie hinder in lazen, schoz und bete geben 
und in gewonheit und rechtes davon pflegen, als sie vor getan haben, 
und dieselben sal man nicht furbaz dringen. Wurde ein zweiung 
zcwischen uns und den von Erfurt, daz Got wende, des sullin die vor- 
genanten fiere macht haben zcu berichtene in minne oder in rechte, 
also daz der sachwalde sine schulde denselben fieren binnen acht tagen 
sal beschriben geben, und der, den man schuldiget, sine antwurte daruf 
binnen fierczen tagen allernehst darnach volgend. So sullen danne die- 
selben fiere zcu hant, als in die schuld brieve und antwurte daruf ge- 
antwurt werden, zeu Wyssense inriten oder zcu Gotha, ab iz zcu 
Wissense nicht gesin mochte, und sullen yenem, der sie mant und der 
iz bedarf, binnen einem manden allernehst darnach ein recht sprechen, 
ab sie der fruntschaft nicht treffen mochten, und darumb sullen sie 
von beiden partien in allewys unvordacht bliben; und welche der partie 
sine schuld oder sine antwurte daruf nicht beschriben gebe oder welche 
scheidelute nicht inriten, als vorgeschriben stet, der sal dem andern an 
der sachen sin vorvallen. Gesche ouch unfuge von uns, unsern 
mannen oder unsern, luten oder von den obgenanten burgern, iren 
dienern oder iren besezzen luten, die sal man richten in des gerichte, 
darinne die unfuge ist geschen, dawider nach darin sullen wir uns 
wider recht nicht seczcen. Ouch sullen wir mit allen der von Erfurte 
dienern und helfern, herrn und armen luten, alle zcit diser einunge gutlichen 
leben und sullen sie nicht beschuldigen noch anteydingen, umb daz 
uns zcu in wurre, daz vor geschen were er dise eynung. Wir be- 
kennen ouch, daz wir nicht hindern sullen die strazen, und wolde die 
yman hindern, daz sullen wir und die vorgenanten von Erfurt helfen 
weren ane argelist. Were ouch, ab wir mit ymande icht zcu schickene 
hetten und die anquemen uf der strazen, daz die von Erfurte oder die 
iren nicht anrurte, daz sullen sie sich nicht annemen, also daz wir bi 











Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II Theil. 987 


unserm geleitis rechte bliben. Wer den andern ledet zcu siner hulfe, 
dem sal man redlichn kumen binnen fierczen tagen darnach allernest 
als die ladunge geschyt, iz enwere denne, daz die sacbe also were, 
daz hulfe er not were, so sal man kumen, so man schierst mag, ane 
argelist ‘Und wenne der kumt, der geladen ist, so sal man im und 
sinen luten geben brot, bier, kuchinspise, futer, hufslag und nicht 
phantlozeunge. Wo man aber ungeladen zcusammen kumet, da sal 
yderman sin selbes koste haben. Allermeniglich sal ouch sinen schaden 
wie er den enphet selber tragen, aber frumen sullen alle die mite 
nemen nach der manzcal, die damite sin, da frume gevellet Wurde 
ouch ein strit, da wir selber oder ein herre von unsern wegen oder 
unser houptman inne were, und hulfe ung Got, daz wir frumen nemen 
an gevangen, so sullen wir den besten gevangen, der da gevangen 
wirt, zcuvor uznemen, darnach sullen die egenanten burger von Erfurt 
den besten gevangen, der nest dem ist, ouch zcuvor uznemen. Die 
andern gevangen sal man teilen nach manczal unser und der vor- 
genanten burger luten, die wir beidersyt mit helmen in dem strite 
haben, aber andern frumen, den man da nimet an rossen, pherden, 
harnasche und an andern dingen, sal man teiln nach manzcal der lute, 
die wir beidersit gewapent in dem strite haben. Gesche aber, daz die 
burger von Mulhusen:und die burger von Northusen ouch in dem 
selben strite mit uns weren, so sullen die burger von Mulhusen nach 
den von Erfurte den besten gevangen, und darnach die burger von 
Northusen den besten gevangen ouch zeu vor uznemen, die andern ge- 
vangen darnehst sullen wir alle mit einander teilen nach manczal der 
lute, die wir und die dikgenanten burger und stete alle mit helmen in 
dem strite haben. Aber andern frümen, den man danne dar nimet 
an rossen, pherden, harnasche und an andern dingen, sal man teilen 
nach manczal der lute, die wir alle gewapent in dem selbin strite 
haben. Waz vesten gewunnen wurden, umb die ist iz also geredt, were, 
daz die selben vesten von uns zcu lehen gienge, so solden sie bi uns 
und unser herschaft bliben. Giengen sie aber von uns nicht zcu lehin, 
so solde man sie brechen, iz enwere denne, daz wir eines andern damite 
zcu tun mit einander zcu rate wurden. Zcu hulfe diser einunge sullen 
wir furen eine bliden, ein ebenhó und drizzig schuczcen mit rukarm- 
brüsten. Wurde ein krig oder ein zweiunge, des Got nicht wolle, under 
uns und der vorgenanten stat oder andern unsern helfern, die in diser 
eynunge sint oder noch darin quemen, des sullen die vorgenanten viere 
oder die merer menige under in gewalt haben zcu berichten nach 
minne oder nach rechte uf iren eit, also doch daz dise eynunge an ire 
kraft blibe. Wolde ouch yman mer zcu diser eynunge kümen, 
ı den sal man nemen und entphan mit unserm und der vorgeschriben 
25* 


388 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


burger von Erfurte gutem willen in sulcher vestenunge, als vor und 
nach stet geschriben. Bedorften ouch die dikgenanten burger eins 
rechten von keinem unserm helfer oder diener, daz sullen sie uns vor- 
künden, von dem oder von den sullen wir in helffen eines rechten oder 
einer minne binnen einem manden darnach allernest, als iz uns vor- 
kündet wirt. Teten wir das nicht, so sullen wir in helffen, als vor be- 
schriben stet. Were, daz man der vorgenanten fiere bedorfte ein recht 
oder minne zcu sprechen, so sullen die selben fiere ane alle widerrede 
sich der sache annemen und die entscheiden nach aller der wise, als 
vorgeschriben stet. Gesche ouch, daz derselben fiere keiner abginge 
von todes wegen oder von uns oder von den von Erfurte fure, oder in 
unser oder in irre einunge und gehorsam nicht mer wesen wolde oder 
solde, so sullen die, die in gekoren haben, zcu hant einen andern also 
güten an des stat kiesen binnen einem manden, derselbe sal ouch ge- 
loben und sweren daz selb zcu tün als iener vor getan hat. Benem iz 
aber der fiere keinem ehaíte not ane argelist, daz er nicht kumen 
mochte uf den tag, als er gemant wurde, so sal der, der in gekoren hat, 
zcu hant einen andern an des stat senden, der gelobin, sweren, recht 
oder minne sprechen sal glicherwis als vore. Ouch ist binamen geredt, 
were, daz wir biz uf di zcitals diese einung antrit keine ansprach gehabt 
hetten oder in keinerlei wise gehaben mochten zcu den vorgenanteri 
burgern und der stat zcu Erfurte, daz wir die alle die zcit diser einunge 
wollen und sullen gutlich und fruntlich lazen sten und bliben, darnach 
alle unserm rechten glicherwis als vor unvorlustig, alle argelist uz- 
gescheidin. Alle dise vorgeschriben rede haben wir in guten trüwen 
gelobet und gesworen zcu den heiligen stete und gantz zcu haldene 
von diser zcit biz uf sent Michels tag, der schierst kumet, und darnach 
fier gancze iar, die nest nach einander volgen, alle argelist uzgeslozzen. 
Und des zcu urkund und merer sicherheit haben wir disen brief mit 
unsern furstenlichen insigeln vorsigelt, der gegeben ist zcu Gotha nach 
Cristi geburt drizzenhundert iar darnach in dem syben und funf- 
ezigisten iar an dem donrstag nach unserer frouwen tage würczcewy. 


1357. September 10. 489. 


Gerlach, Erzbischof von Mainz, und das Domkapitel daselbst ver- 
kaufen wiederkäuflich der Stadt Erfurt Tomndorf und die Hälfte 
von Mühlberg. 


Gegeben nach Cristi gebort druczenhundert iar in dem syben und 
funffezigesten iar an deme nehisten sundage nach unser frauwen dage 
der leczeren. 


Or. mit 2 S. im Kgl. Reichsarchiv zu München. Der Inhalt stimmt überen 5 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 389 


mit dem der obigen Urkunde vom 28. Mai 1355 (Nr. 432). doch ist die Orthographie 
etwas verschieden. Von den Prälaten des Mainzer Domkapitels sind auch nur der 
Dekan und Schulmeister genannt, während der Custos, welcher sich ausser Landes 
befand, nicht erwähnt ist. Siehe hierzu die folgende Urkunde Nr. 490. Der unter dem- 
selben Datum ausgestellte Revers des Rates, welcher sich ebenfalls in dem genannten 
Archiv befindet, ist dem vom 4. Juni 1355 (s. oben Nr.434) gleichlautend; es fehlt nur 
am Schluss der Satz: Alle dise vorgeschreben — — — geverde. 


- 1857. September 10. 490. 


Gerlach, Erzbischof von Mainz, verspricht dem Rat zu Erfurt die 
Einwilligung des Mainzer Domkustos zu dem Verkauf von Ionn- 
dorf und der Hälfte von Mühlberg beizubringen. 

Or. mit d. S, im Kgl. St. A. zu M. 

Wir Gerlach, von Gotis gnaden des heilgen stäles zu Mencze ercze- 
bisschof, des heilgen romeschen riches in dutschen landen erczcanceller, 
bekennen uffenlich und begeren, daz wizzentlich si, wan wir mit den 
wisen luten .. dem rate und den .. burgeru gemeynlich unser 
stat Erforte eynes koufes umme unse und unsirs stiftes husere Tunc- 
torf ganez und Molburg halb ubir komen sin und yn dy vorkouft 
haben uf eynen wederkouf, als in den briefen, dy wir jn darübir ge- 
gebin haben, volliclicher geschrebin siet, globen wir in güten truwen 
vor den erbern Reynharden, custer des vorgenanten unsirs stiftes, der 
uzwendig landes ist, so erst der zu lande komet, daz her disen vor- 
geschreben kouf stete halten* und den egenanten burgern des sine 
briefe geben sal, ane widerrede. Were ouch, daz der selbe Reynhard 
custer vorginge, ehr dau dyser kouf mit sinen briefen befestennt 
worde, were danne custer wirdet, den sullen und wollen wir vermóge 
dazselbe zü thüne ane argelist Mit urkunde dises briefes, den wir den 
obgenanten burgern unsir stat Erforte mit unserm insigel vorsigilt 
darübir han gegebin. Nach Cristus geburten driezenhundirt iar in dem 
sieben und fumfezigisten iare am sünthage nach unser frowen tage der 
leczeren. 

* halten fehlt $m Or. 


1357. September 10. 491. 


Gerlach, Erzbischof von Mainz, und das Domkapitel daselbst be- 
kennen, dass der Rat sw Erfurt von dem Grafen Johann von 
Hennenberg den vierten Teil von Mühlberg gekauft hat und geben 
dazu ihre Einwilligung. 

Or. mit 2 S. im Kgl. R. A. zu München. 

Der Revers des Rates unter demselben Datum ebendaselbst. 
Wir Gerlach, von Godis gnaden erczbischoff zu Mencze, des heiligen 

römischen ryches in dutschen landen erczcanceler, bekenneu offenlichen 


880 Gesehichtsquellen der Prov. Sachsen. 


unde begern, daz wissentlich sy, wenne die wisen lüde die rates- 
meistere, ..rad und .. burgere unser stad zü Erforth unsern unde unsers 
stifftes sünderlichen nucz unde frámen in diesen nachgeschrieben dingen 
haben bedacht und erkand, so haben sie mit unserme unde der erbern 
Rüdolffes techand, Gerhardis schülmeisters und des capitels gemein- 
lichen unsers stifftes zü Mencze wissen unde willen umbe den edelen 
graven Johannsen zü Hennenberg und sine erben sin virdeteil des 
hüses Mülbürg mit alle deme, daz darzü gehoret, recht und redelich 
umbe fünffhundert marg lodiges silbers Erfortis gewichtes gekaüft ewec- 
lichen, off daz, daz dazselbe virdedeil icht von unserme stiffte entwant 
unde entfremdet worde; unde han dürch sünderliche liebe unde drüwe 
uns und allen unsern nachkommen die früntschaft unde günst gedan, 
daz wir daz egenante virdedeil des hüses Mülbürg mit alle deme, daz 
darezü gehört, und in alle der wyse, als sie daz fczünt eweclichen ge- 
koüfft, besessen haben unde besiczen unde besiczen mügen ane allis 
hindernisse unde widerrede, wan uns daz gefügsam wirt, umbe fünff 
hundert marg lodiges silbers wider koüffen an uns und unserme 
stiffte, von der czyt vort mer inne zü habene unde zü besiczene wec- 
lichen. Gesche oüch, daz die selben bürger unser stad Erfurth vor der 
zcyt des widerkoüfles von redelicher notdürfft wegen an deme ege- 
nanten hüs büwen wolden, so mogen sie an deme selben firdendeile 
daz zü besserne fünffezig marg lodiges silbers vorbüwen, die wir $n zu 
der zyt des widerkoüfes mit den obegeschriben fünffhündert marken 
widerkeren unde beczalen süllen unde wollen. Were oüch, daz sie da 
poben daz egenante hüs Mülbürg von ehaffter not wegen zü besserne 
büwen wolden, daz süllen sie unserme provisor zü Erfürth verkündigen, 
der ouch daz an uns brengen sal So süllen unde wollen wir oder 
unsere nachkomen unsere amptlüde oder diener darzü schicken ane 
vorczog, mit der rade unde wissen die bürgere den gebüwe dün süllen, 
und daz gelt, daz sie also darane vorbüwen, süllen sie rechen unde 
slahen off die vorgeschriben fünff hündert marg unde fünffzig marg, die 
sie, als vorgeschriben stet, darane vorbüwet hetten; und dazselbe gelt, 
waz des worde, sülen unde wollen wir oder unsere nachkommen yn 
oüch zü der zcyt des widerkoüfes in der stad zü Erfürth unde nyrgen 
anders beczalen unde widergeben. Sünderlich ist begriffen, gesche, daz 
wir oder unsere nachkomen von orleyges wegen off deme vorgenanten 
hüse Mülbürg volk haben worden unde von unsers kryges wegen daz- 
selbe hüs vorlóren worde, so süllen unde wollen wir oder unsere nach- 
komen mit den egenanten bürgern umbe die fünff hündert marg und 
deme gelde, waz des were, daz sie dar ane vorbüwet hetten, daz also 
bestellen und $n erstaden, daz sie des ane schaden bliben. Gesche 
aber, daz dazselbe hüs von andern sachen vorlórn worde, so süllen wir 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. _ 891 


oder unsere nachkomen den obegenanten bürgern unde sie uns wider 
beholfen sin getrüwelich ane argelistı daz sie zü deme hüse oder zü 
yrme gelde wider komen. Mochte aber des nicht gesin, so süllen und 
wollen wir unde unsere nachkomen an deme selben häse und die 
bürgere an den fünfhundert marken mit deme gelde, daz sie dar ane 
vorbüwet hetten, den schaden tragen und haben. Waz andern schaden 
von raübe, brande oder von andern züfellichen sachen zü deme vor- 
genanten firdendeil oder zü den dorfern oder lüden, die darezü gehoren, 
geschén were, dar umb süllen die megenanten bürgere von uns und 
unsern nachkomen in alle wys unfordacht uud ane rede bliben. Und 
zclü der zcyt des widerkoüfes süllen wir den obgenanten bürgern gütlich 
danken, daz sie daz hüs Mülbürg vorgenant wolvórstanden, gedrüwelich 
gebessert unde gehalden haben. Oüch wollen wir an unsern offen 
brifen, die wir den selben bürgern ane widerrede geben süllen, off 
allen schaden, der an deme megenanten hüs, dorfern oder lüden oder 
güden, die darzü gehoren, geschón werin, in wilche wys daz were, ver- 
czihen, alle argelist unde geverde ussgeslossen. Zü merer sicherheid 
alle dieser vorgeschreben rede geben wir darüber den dickgenanten 
bürgern disen brif mit unserm unde unsers capittels ingesigeln vor- 
sigelt. Und wir Rüdolfi, von Gots gnaden techand, Gerhard schul- 
meister und daz gemeine capittel des stifftes zü Mencze vorgenant 
umb sünderlichen nücz, dinst unde libe, die uns und unserme stifte die 
megenanten bürgere in disen obgeschreben sachen ervüget haben, sin 
wir zü rade worden unsers capitels ingesigel zü hengene an diesen brif 
der gegeben ist nach Cristi gebürte drüczenhundert iar in deme 
sebenden unde fünffczigesteme iar an deme nehisten sündage nach unser 
frawen dage der leczern. 


1357. September 10. Eltville. 492. 


Gerlach, Ergbischof von Mainz, quiltiert über 400 Mark Silber, 
die ihm der Rat sw Erfurt zur Einlösung der Burg Scharfenstein 
auf die Judensteuer vorgeschossen hatte. 

Or. mit 2 S. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Gerlach, von Godes gnaden des heilgen stüles zü Mencze ercze- 
bischoff, des heilgen romischen riches in dutschen landen erczcanceller, 
bekennen offelichen an diesme geinwerdigen briefe, daz wir schuldig 
sin unde gelden sullen den wisen luden .. den radismeistern und deme .. 
rade unser stad zü Erfürthe vierhündert marg lodiges silbers Erfordis 
gewichtes, die sie uns dürch sünderliche unser bete zü losünge des 
hüses Scharffinstein bereite gelegen haben.  Dieselben vierhündert 
marg han wir den egenanten bürgern mit wissen unde willen der 


392 . Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


erbarn Rudolfes techandes, Gerhardes schulmeisters und des gemeinen 
capitels unsers stifftes zü Mencze an deme zcinsse, den sie uns alle iar 
von der Iuden wegen off sancte Martins dag phlegen zü geben und zü 
reychene, abegeslagen unde slahen an dieser schriefit, also daz wir sie 
von stat an von unser und unser nachkomen wegen vier ganczer ier- 
licher zcynsse von deme nehisten sancte Martins dage über ein iar ane 
zü reytene off Yglichen sancte Martins dag hundert marg zcinszes, die 
sie uns von der Iuden wegen, als vorgeschriben stet, reichen und geben 
solden, sagen genczlich qüyt, ledig unde los mit orkünde dieses brifes, 
den wir zü grosserer sicherheid mit unserme und unsers capitels in- 
gesigeln bevestent han unde gesterket und den obgenanten bürgern darüber 
han gegeben. Und wir Rüdolff, von Gotes gnaden techand, Gerhard 
schulmeister und daz capittel gemeine des stifftes zü Mencze vorgenant 
han zü bekentnisse unsers güden willen unsers capittels ingesigel an 
diesen brieff thun hencken, der gegeben ist zcü Eltevil nach Cristi ge- 
bürth drüczenhündert iar in deme 'seben und fünffczigesteme iare an 
deme nehisten sündage nach unser fraüwen dage der leczeren. 


1357. September 11. Eltville. 493. 


Gerlach, Erzbischof von Mana, gestattet dem Rat von Erfurt, den 
vierten Teil von Mühlberg wiederkäuflich von dem Grafen Heinrich 
von Schwargzburg zw kaufen. 

Or. mit d. S. im Kgl. R. A. zu München, 


WirGerlach, von Gots gnaden des heilgen stüls zü Mentze erczebisschof, 
des heilgen romschen richs in dutzschen landen erzcanceller, bekennen 
offelichen an desem brive und tün kunt allen luten, die yn sehent odir 
horent lesen, wann die wysen lute die .. ratismeistere und rad unsir 
stad Erforte unsern und unsirs stiftes sunderlichen nutz und fromen 
in desen nachescriben, dyngen haben irkant und bedaucht, so haben sie 
mit unsirme virhengnisse, wissen und willen ümbe den edeln graven 
Heinrich, herrin zü Swartzburg, sin firteil des huses Mulbürg uff 
eynen wyderkouf gekouft umbe druhundert marg lotiges silbers Er- 
forthiges gewichtes, uffe daz, daz dazselbe vierteyl icht von unserm stifte 
entwant und entfromet worde; und den wyderkouf mogen sie under yn 
tün, wann yn gefuglich ist, nach haldänge der brive, die sie underein- 
ander darubir geben habin; und dar ane sullen sie in alle wys von 
uns und unsern nachkomen ungehindert bliben. Des zu urkunde 
haben wir unser ingesegele an dysen breiff tán henckin, der geben ist 
zü Eltevil an dem mantage nehest nach unsir frouwen tage der 
lesten, den man nennet zu latine nativitas, nach Cristus geburte drutzen- 
hundert iar dar nach in deme syben und funfzigesten iare. 














Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 393 


1357. September 18. 494. 
Der Rat zu Erfurt bekennt, dass er vom Grafen Johann von 
Hennenberg eine Jahrgülte von 15 Mark Silber zur Besserung der 
Dörfer Kirchheim, Bechstedt und Werningsleben wiederkäuflich für 
150 Mark gekauft habe. 

Brückner, Henneberg. UB. V, S. 135. 

Wir ratismeister und rat der stat tzu Erffurt bekennen offinlich 
an disem keginwertigen briffe, wenne der schinber herre Johans, graffe 
und herre tzu Hennenberg, und die edel frauwe Elizabeth, sin elich 
wirtin, uns und der stat Erfforte eyntrechtiglichin mit wissin und willin 
alle ir erbin funftzehin mark lotiges silbers Erfortisches gewichtes yer- 
licher gulde uff benante tag tzit tzu leistene vorkoufft und bewiset 
haben an der besserung der dorffer Kirgheim, Bechstete und Weringis- 
leibin, als in den briffen, die sie uns dar ubir gegebin habin, vollick- 
lichin beschribin stet, so habe wir von unser und der stat wegin tzu 
Erffurt dem egenantin herrn Johans, graffin tzu Hennenberg, frauwin 
Elizabethin siner elichin wirtin und alle iren erben die fruntschafft ge- 
than, daz sie die vorgenanten funfzehin mark yerliches tzinses mogin, 
wan yn gefugsam ist, umb andirhalbhündert marck lotiges silbers Er- 
ffortis gewichtes, als wir die yntzunt vorkauffet haben, widirkauffin, 
also doch, daz sie die achthundert marck, darumb wir die obgenanten 
dorfer vortziten mit alle dem, daz dartzu gehort, gekauft han, und vor- 
seszener tzinse wer uns vor erst betzalin und abrechtin sullen. Und 
des tzu urkunde han wir der stat Erffurt insigel an disen briff ge- 
hangin, nach Cristi geburt drutzehinhundert iar in dem sibin und 
funfftzigistem iar an dem nestin mantag nach des heiligen crucis tage 
als ess erhabin wart. 


1357. November 21. 495. 
Friedrich von Rukersleyben ist durch päpstliche Provision Pfarrer 
der Bartholomáuskirche in Erfurt und zugleich canonicus ım 
Marienstift daselbst und in Nordhausen. 

Schmidt, Päpstl. Urkd. u. Reg. 11, 216. GQ. d. Pr. S. Bd. XXII. 5.64. 


135%. December 10. 496. 
Die Ratsmeister und der Rat der Stadt Erfurt bekennen, dass 
der verstorbene Heinrich genannt Junge Kerslache, Bürger da- 
selbst, zum Heil. seiner Seele dem Kloster der Weissen Frauen in 
Erfurt 22 Mark lötigen Silbers zur Besserung der Pfründe, be- 
sonders zu Eiern, geschenkt habe. 


394 .. Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Nach Christi geburt driczenhundert iar in den sybin und fumt- 
czigesten iare an deme nestin suntage vor sente Lucien tage. 
Or. mit d. S. in Privatbesitz. 


1357. December 23. 197. 


Der Rat zu Erfurt bekennt, dass Hermann von Sunneborn, Propst 
des Klosters Kapellendorf, und Dietherich vorn Wunnen, Vierherr 
und Bürger zu Erfurt, zum Heile ihrer Seelen dem Kloster 
Kapellendorf gewisse Zinsen, namentlich zur Verbesserung der 
Pfründen, geschenkt haben. 

Or. im Grossherzogl. St. A. zu Weimar. S. d. 


Wir Cunrad von Alch, Eckebrecht von Northusin, Ditherich von 
Topfstete, Gyseler Czigeler ratismeistere, Henrich Rosinczwig, Gunther 
von Schobelez, Berthold von Frinstete, Heinrich von Kelbra, Ditherich 
von Gyspersleibin, Henrich von Wyllerstete, Rudolf von Czymern, 
Henrich von Somerde, Johannes Starke, Ditherich von Benstete, Cunrad 
Kemmerer, Niclaus Unsote, Johannes von Aldindorf, Johannes von 
Tozstorf, Otte von Udinstete, Ditherich von Tastorf, Ludwig von Ur- 
leybin, Heinrich von Vypeche, Ditherich Lutzman der rat, Ditherich 
vorn Wunne, Herman Ryche, Ditherich irn Ians und Gunther von 
Lybergin die fire von der gemeynde bekennen uffinlich und begerin, 
daz wyssintlich sie, daz die erbern herre Herman von Sumneborn, 
probest des closters zu Cappelndorf, und ir Ditherich vorn Wunne vor- 
genant, unser kumpan am rathe, yrre sele selikeyt anegesehin und be- 
dacht, und habin lutterlichin durch God zu eyme ewigin almusin und 
selgerete den ynnigin in Gode closterfrowin, der .. abbtissen, .. priorissin 
und der sammenunge gemeyne des closters zu Cappelndorf sente Bern- 
hard ordins dese nachgeschrebene gulde gegebin und bescheydin, gebin 
und bescheydin luttirlichin durch God an desser schrift zu besserunge 
yrre phrunde und sundirlich zu eygern, die sie mit der gulde zugin 
sullen. Zu dem erstin, herre Herman probest vorgenante fumf pfunt 
heller yerlicher gulde, die her mit syme eygin gelde gekouft und den 
vorbenanten closterfrowen und godeshuz zcu Cappelndorf bewyset hat 
an artlande in feldin des dorfes Pfeffelbeche gelegen, daz lute genant 
Schribere ynne habin und besiezin, die den czins, oder wer daz lant 
werdet ynne habin, dem selbin clostere reychin sullin yerlichin ut 
rechte benante tageczit, ane hindernisse. Darnach hat ir Ditherich vor 
Wunen vorgenant den egenanten closterfrowin und clostere zu Cappiln- 
dorf gegebin und bewyset an andirhalbin hufin artland in feldt des 
dorfes Andisleybin gelegin, die etteswanne der Spetalherrin zu W yssinse 
warn, fumftehalp malder Erfortes mazes yerliches czinses, die Heinrich 








Urkundenbnch der Stadt Erfurt, II. Theil. 395 


genantLeydener,syne erben, oder wer daz lant nach yme werdet ynne haben, 
demselbin clostere alle yar uf sente Michahelis tag uf ire kost, vorlust 
und erbeyt antwertin sullin ane ufezog und wederrede. Und die vor- 
benentin gulde sullin die amychtfrowin des closters Cappelndorf yn 
nemen lediclich, die nach irre behegelikeyt vorkoufin, vnd dar vone 
eygere der sammenunge czwer in der wochin czugin und gebin, ab sie 
nicht mer gethun mogin. Daruber hat der egenante herre Herman 
probest Gode zu lobe und zu erin und durch siner sele selikeyt 
eynen kelch, czwe silberne ampullin und eyn messegewete, als die 
kostin wol czwenczig mark lotiges sylbers, die her mit syme eygin 
gelde geczugit hat, den obgenantin clostirfrowin unde clostere Cappiln- 
dorf bescheydin und gegebin, gebit und bescheydet recht und redelich 
unwidersprechlich by dem selbin clostere zu blibene ewiclich. An der 
vorbenantin gulde und cleynótin sal weder probist, .. formundin noch 
nymant die megenanten clostirfrowin hindern, engin, errin, die vor- 
seczin oder in keine wyz, nach durch keyne not ane eynes rates zu 
Erforte wyssin von den selbin clostirfrowin inpferrin, sundern sie sullin 
by den vorgenanten clostirfrowin und clostere blibin ewiclich in alle 
der wyse als vorbegriffin ist. Und nach der megenanten herrin Her- 
mannes und irn Ditherichs vorn Wunen tode sullin der .probest, syne 
cappelan und closterfrowin, die zu czitin sint, ir ycliches yargeczit, 
als sich die geborn, yerlich des abindes mit vigilien, und des morgens 
mit selemesse erlich und ynneclich begen ewiclichin. Ouch sullin die 
formundin des closters, die czu czitin sint, eyntrechticlich darzu sehin, 
daz diese vorgeschrebin rede und selgerete unforbroohlich als vorge- 
schriben stet stete unde gancz gehaldin werdin. Zu ewigim gedecht- 
nisse und vestenunge gebe wir darubir desin brif mit der stad Erforte 
insegele vorsegelt, nach Christi gebürte driczenhundirt iar in deme 
sybin und funfezi&isten yare, an deme nestin sänabinde nach sente 
Thomas tage des aposteln. 


1357. December 27. Eltville. 498. 


Gerlach, Ersbischof von Maine, bekennt, dass er Johann vom 
Sehe, Schultheiss und Bürger zu Erfurt, und alle seine Nach. 
kommen mit der Mühlstätte, die man nennt die Wanweytismühle, 
oberhalb Erfurt und unterhalb des Dorfes Hochheim gelegen, nut 
71/, Äckern, die früher Baumgärten waren, jetst aber Kraut- 
gärten sind, mit Wasserläufen, Gängen, Wehren, Fachbäumen, 
Eisleitern (?), Gräben, Stegen, Wegen und Weiden auf beiden 
Seiten des Wassers belehnt habe. Die Mühle können der Schult- 
heiss oder seine Erben bauen, wenn sie wollen, und es sollen daselbst 


396 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


mahlen die sieben wendischen Dörfer Daberstedt, Dithelstedt, 
Melchendorf, Hochheim, Bindersleben "Bechstedt, Egestedt, Win- 
dischholzhausen und andere Mahlgäste, die dasu gehören. 


Gegeben zu Eltvil am sankt Johannestage in den heiligen Weih- 
nachten nach Christus geburt dreyczehnhundert iar darnach in dem 
sieben und fünfezigisten iare. 

Uebersetzte Abschriften im E, A. und im Kgl. St. A. zu M. 


1358. Januar 3. 499. 


Heinrich und Günther, Grafen zu Schwarsburg, verbünden sich 
auf 10 Jahre mit der Stadt Erfurt und deren Bundesgenossen. 
Or. mit 2 S. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Heinrich und Günther brüdere, von Gotis gnaden grafen von 
Swarczburg, herrn zu Arnstete und zu Sundirshusen, bekennen 
üffinlichen an disme keinwertigen brive allen den, dy in sehin 
oder hórin lese, daz wir helfe sullin und wöllin den  erbern 
wysen lüten .. den ratismeistirn, dem rate, .. den bürgern gemeyn- 
lichen und der stad zu Erfört mit firezig mannen mit helmen wol ge- 
zügter lüte und daróbir; tet is not, so sulle wir finde werdin irre 
wydersachen, als vor und nach stet geschriben, und mit rate ünd hülfe 
getrüwelichen vórdir tun an argelist uff alle dy, dy in gewalt odir un- 
recht tun zu Dörngen in dem lande, ane uff daz römische rich und 
an uff den ertzebischof und den stift zu Mencz an sulchin sachen, dv 
daz riche, den ertzebischof oder den stift zu Mentz selbins und eygint- 
lichen antreten, also doch, daz dy vorgenanten bürgere recht nemen 
und recht tun süllen irn widirsachin, ab sy icht beschuldigt wordin, 
odir ab sy ymanden schuldigten, als dy vir personen Conrad von 
Angilrode ritter und Heinrich von Rükirsleibin unse man, dy wir von 
unser wegin, Herman von Smyre und Rudolf Czigeler, dy dy vorge- 
nanten burgere von irre wegin darobir gekorn habin, oder dy merern 
meynge undir in recht dünket uff irn eyt an argelist, abir also doch, 
daz dyselbin bürgere blibin by allen irn ern und by allin irn rechtin 
und daz alle ire brive by irre kraft bliben, als verre daz sy diser ey- 
nunge unschedlich sind, an arglist Stindirlich is geredt, ab icheine 
der burgere vorgenanter dinere, frunt odir helfere, dy hirnach geschriben 
sten, dy ediln und gestrengin grafin Heinrich, des Swarczburg is, 
Günthern und Jórgin, grafin von Kevernberg, Herman, grafin von 
Bychelingin, herrn zu der Sachsenburg, Herman und Folrad, herrn zu 
Kranchvelt, Albrechtin und Friderich, herrn zu Helderunge, Heinrich 
und Ludewigen, herrn zu Blankinhayn, und die erbern wysen lute dy 
burgere von Mólhusen und die burgere von Northusen icht an treffe 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 897 


odir von ymanden gedrungin wördin, dazu sullen wir den vorgenanten 
alle zit diser eynunge an arglist helfin und ratin glicherwys, als ab iz 
uns selbir und eygintlich antrete. Wordin ouch dy burgere von Er- 
fort, ire helfere vorgenant, dinere odir besezzene lute, den sy helfe 
wollen, von ymanden angeteidingt, odir an irn gerichtin odir guten ge- 
drungin oder beschedigt, welche wys daz were, daz die vorgenanten 
burgere odir ire vorgenanten helfere nach des landes rechte odir nach 
haldunge irre vryheit vorste wöllin, so sullen und wöllen wir in ge- 
trüwelich alle die zit diser eynunge an arglist helfin und ratin glychir- 
wys, als ab iz uns selbir und eygintlich an trete Wörde ouch eyn 
krig odir zweiunge zwischin uns und den obgeschribenen burgern der 
stat zu Erfórt, des Got nicht wólle, so sullen die vorgenanten vire odir 
dy merer meinge undir in gewalt haben zurichtene nach mynne odir 
nach rechte uff irn eyt, also doch, daz dise eynunge an irre kraft blibe. 
Würde ouch.eyn zweitracht zwischin uns und der stad Erfört helfern, 
dy mitinin eynunge sind odir noch mit unsir beydir willen darin komen, 
so sullen wir von unsir wegin zwene unsirr manne und unse widir- 
sachin zwene irre frunde dazu schickin, dy uns in früntschaft mit 
unsir beidir willen odir mit rechte, ab sy der früntschaft nicht treffin 
mogin, scheiden sullen. Möchten abir dy vire nicht eyntrechtig werdin, 
so sal iz um alle uflóufte an dem rate zu Erförte ste ane arglist, dy 
uns bynnen eyme mandin mit mynne odir rechte scheiden sullen; und 
wi sie uns nach dem als vorgeschriben stet scheiden, daz sullen wir 
stete halden ane alle widirrede. Ouch sal der rat in alle wis von uns 
darüm unfordacht bliben. Were ouch, daz yman uz unsir herschaft 
und gebiten zu den vorgenanten burgern iczunt gefarn were odir nach 
zu in füre und ir besezzen bürger wordin were odir noch worden, der 
sal von sime gute, daz in unser herschaft und gebiten gelegin is und 
von aldir schozzhaft und batehaft is gewest, geschozz und bat geben 
als sin nackebur poben im und nydewendig im tut, und den selben 
sullen wir an arglist nicht vórdir dringen. Wir bekennen ouch, daz 
wir nicht hindere sullen dy straze, und wolde die ymant hindern, daz 
sullen wir und die egenantin burgere helfin werin an arglist. Wer 
den andern ledit zu siner hülfe, dem sal man reddelichen bynnen 
firczen tagin darnach alleruehst, als die ladunge geschit, komen, iz were 
denne, daz die sache also lege, daz der hulfe er not were, so solde man 
komen so man schirst móchte an argelist. Und wenne der kómt, der 
geladen is, so sal man ym und sinen lüten gebin brot, byr, kuchin- 
spise, futer, hufslak und nicht phantlosunge. Wo man abir ungeladin 
zusamene kómt, da sal yderman sines selbis kost habin. Allirmenlich 
sal ouch sinen schadin selbir tragin, wy he den enphet, abir fromen 
sullen alle dy mete neme nach der manzal, dy damete sind, da 


398 Geschichtsquellen der Prov. Bachsen. 


vrome gefellit. Würde ouch eyn strit, da wir selbins und die burgere 
ynne wern, hulfe uns Got, daz wir gesigten, so sullen wir den bestin 
gefangin zuvor uznemen, der der da gefangin wirt, darnach sullen die 
egenanten burgere den bestin gefangin, der nehst dem ist, ouch zuvor 
uz nemen. Dy andern gefangin sal man teilin nach der manczal unser 
und der vorgeschribenen burgere lute, die wir bedersyt mit helmen in 
dem strite haben; abir andirn fromen, den man da nymt an rossen, 
pherdin, harnassche und an andirn dingin, sal man teilen nach manczal 
der lüte, die wir bedersit gewapint in dem strite haben. Aber schadin 
sal yderman selbir tragin, wi he den enphet. Waz festin gewunnen 
würden, die sal man brechin, iz inwere dánne, daz wir eyns andirn 
damite zu tune mit eynandir zurate wórden. Zu hulfe diser eynunge 
sullen wir füren eyne bliden vnd zehen schützzen mit rükarmbrüsten. 
Wölde ouch ymant me zu dieser eynunge komen, den sal man nemen 
und enphan mit unserm und der obgeschriben guten willen in sulchir 
vestenunge als hyvor und nach stet geschriben. Dörftin ouch die ob- 
genanten burgere eynes rechtin kegin cheyme unserm helfere odir 
dinere, daz sullen sie uns vorkunden, von dem odir den sullen wir 
yn helfin eynes rechtin oder eyner mynne bynnen eyme manden dar- 
nach allifnehst, als uns daz vorkundet wirt. Tetin wir des nicht, so 
sulin wir in helfin als vorgeschriben stet. Gesche ouch, daz man der 
vorgenanten vire bedorfte eyn recht odir eyne mynne zu sprechene, so 
sullen dyselben fire zuhant, als sy gemant werdin, darnach binnen 
firezen tagin zu Erfórt, odir ab iz da nicht gesin móchte, zu Molhusen 
odir zu Arnstete ynriten, und der cleger sal yn sine sache von stad an 
und darnach bynnen den nehstiu acht tagin der widersache sine ant- 
wort daruf beschriben geben, so sullen denne die fire bynnen den 
nehstin firczehn tagin darnach daruf ein recht odir eyne mynne sprechen, 
ab sie iz nicht er geende mógen, ane alle argelist und widerrede; und 
welchir der partige sine sache odir antwort bynnen der zit als begriffin 
is nicht beschriben gebe, der sal dem andern der sache sin vorfallen. 
Were ouch, daz der vorgenanten fire cheyner abe ginge, des Got nicht 
wólle, odir von uns und den vorgenanten burgern füre und in unserm 
und irme gehorsam und eynunge nicht me wesin wólde odir solde, so 
sal der, der vn gekorn hat, zuhant eynen andern als guten an des stat 
kysen bynnen eyme manden. Der selbe sal ouch globen und swerin 
daz selbe zu tune als yener vor getan hat. Beneme iz abir der fire 
eyme ehafte not an argelist, daz he nicht komen móchte uf den tag, als 
he gemant wórde, so sal der, der in gekorn hat, zuhant eynen andern 
an des stat sendin, der globen, swerin, recht odir mynne sprechin sal 
glichir wis als yener. Darobir sullen alle sloz vnd vestin, die wir 
ynne haben vnd der wir gewaldig sind, den obgenanten burgern und 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil.. 899 


der stat Erfört offin sin, irn finden daruf und darabe schadin zu tune, 
wy in daz allirgefuglichs und nützlichest ist, ane arglist, in sulchir wise 
und uudirscheide, were, ab ymand unser manne oder dinere yn irre 
achte, vordechtnisse odir beschuldigunge were odir noch darin qweme, 
daz sullen die vorgenanten burgere uns vorkundigen, von dem odir des 
sullen wir yn helfin eynes rechtin odir eyner mynne bynnen eyme 
mandin darnach allir nest, als yz uns vorkündet wirt. Tete wir des 
nicht, so solde wir den odir die unse man odir dinere von uns, unser 
slozzen, vestin und gerichtin vortriben und ire finde sin glichir wys als 
die bürgere ane argelist. Alle vorbeschriben rede haben vir gelobt in 
guten trüwen und gesworn zu den heiligen stet und ganz zu haldene 
von diser zit biz uff unsir vrowen tag lichtwie, der schirst komt, und 
danach zehn gancze iar, die nehst nach eynandir folgin, alle argelist 
nnd geverde uzgescheiden. Und des zu orkunde und merer sichirheit 
habe wir disen brif mit unsern insigeln vorsigilt darubir gegeben, nach 
Christi gebürte da man czalte driczenhundirt iar in dem acht und 
funfezigisten jare an der nehstin mitwochin vor dem czwelftin tage. 


1358. Januar 3. 500. 


Der Rat zu Erfurt bekennt, dass der Bürger Sifrid Swanring ihm 
die Hälfte des Gerichtes zu Melchendorf übertragen habe, und 
verspricht dafür, ihm bei Eintreibung der Zinsen aus dem Dorfe 
behülflich zu sein. 

Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d. 


Wir Cunrad von Alch, Eckebrecht von Northusin, Ditherich von 
Topfstete, Gyseler Czigeler ratismeystere, Henrich Rosinczwig, Gunther 
Schobelez, Berthold von Frinstete, Henrich von Kelbera, Ditherich von 
Gyspersleybin, Henrich von Willerstete, Rudolf von Czymmern, Henrich 
von Somerde, Johannes Starke, Ditherich von Benstete, Cunrad Kemerer, 
Nyclaus Unsote, Iohannes von Aldindorf, Johannes von Tostorf, Otte 
von Udinstete, Ludewig von Urleyben, Ditherich von Tastorf, Henrich 
von Vypeche, Ditherich Luczman der rat, Ditherich vorn Wunen, 
Herman Ryche, Ditherich irn Ians und Gunther von Lybergin die fire 
von der gemeynde der stad zu Erforte, bekennen uflinlichen an desim 
keginwertigin brive, wenne die erbarn luteSyfirt Swanring und Agnese 
sin eliche frowe, unse metebürgere, mit czitlicher vorbedechtikeyt, mit 
wyssin und willin alle irre erbin daz halbeteyl des gerichtes in feldin 
und in dorfe zu Melchindorf, daz sie von den edelin herren .. den 
grafin von Swarczburg zu lene bizhere gehat und besessin habin, uns, 


unsern nachkomen und derselbin stad Erforte recht und redelich ge- . 


gebin habin lediclich und daruf vorczegin luttirlich und zu male und 


m 


400 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


uns und die stad dar an bracht als recht ist, ewiclich zu besitzene und 
ynne Zu habene mit allin erin, nuczin, friheyt und gewanheyt, als sie 
und yre vorfarn daz selbe halbeteyl biz here gehat und besessin habin, 
darumme habe wir von unser, unser nachkomen und der stad wegin 
zu Erforte dem egenanten Syfirde Swanringe und alle synen erbin, 
oder weme her daz gut zufuget, nach der stad rechte erloubet, gancze 
macht und moge gegebin, daz sie vor yrin czins, den yn alle iar uf 
sente Katharinen tag ire czinslute zu Melchindorf by der buze pflegin 
zu gebene, mit unserme richtere daselbis, der yn ane widerrede darzu 
sal beholfin sin, umme yrin vorsessin czins und die buze pfendin 
mogin ane allirleyge gerichte und helfegelt, als iz von aldere her komen 
ist. Und darmete sullin sie wider uns, unse nachkomen und die stad 
Erforte nicht getan han. Wer ouch, daz wir in dem vorgenantin dorf 
Melchindorf nicht richters hettin, von welchin sachin daz were, so sullin 
und wollin wir oder unse nachkomen, die zu czitin sint, gemanet dem 
egenantin Syfirde Swanringe, synen erbin, oder weme her daz gut zu- 
fuget, umme yrin czins unde buze selber helfin als vorgeschrebin stet 
ane alle widerrede, unde befelin alle unsern nachkomen und irre tru we, 
daz also zu haldene ewiclich ane argelist myt orkunde deses brives, den 
wir von sundirlichen geheyse der erbarn lute der fumf rete der stad 
Erforte den dickegenantin Syfirde unde sinen erbin mit derselbin stad 
insegel vorsegelt daruber han gegebin. Nach Cristi gebürte driczen- 
hündirt iar in dem acht und funfczigistin iare an der nehstin mitte- 
wochin nach dem nuwin yare. 


1358. Januar 29. 901. 


Iohannes Abt, Steben Dekan und das ganze Kapitel des Sliftes 
£4 Hersfelde bekennen, dass sie durch die von ihnen ernannten 
Sühneleute, nämlich den genannten Dekan, ferner Eckebrecht von 
Vaner, Propst auf dem Pelersberge bei Hersfeld, und Bertold von 
Volkirshusen, Propst eu Collede, alle Mitglieder des Kapitels, mit 
dem Hal und den Bürgern zu Erfurt wegen 1|; Malter Korn Er- 
furtischen Masses und vier Schillingen Erfurtischer Pfenninge 
jährlichen Zinses von Artland im Felde von Czimmern, welches 
vorher Hugo von Czymmern hatte, dahin vertragen worden seien, 
dass der Rat dem Stifte einmal 15 Pfund Erfurtischer Pfenninge 
bezahlte, wofür dieses auf den genannten Zins verzichtet, den der 
Rat von ihm als Lehn behalten soll. 
Gegeben nach Cristi geburt dryzehenhundert iar in dem acht und 
fünffezigisten iare an dem nehsten mantage vor unser fruwin tage lichtewie. 
Or. mit 18. im Kgl. St. A. zu M. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II, Theil. 401 


1358. Februar 6. 5029. 


Heinrich und Günther, Grafen zu Schwarzburg, geloben dem Aus- 
spruch des Rates zu Erfurt, den sie in ihren Streitigkeiten mit 
ihrem Vetter Heinrich, Grafen zu Schwarsburg, sum Schiedsrichter 
erkoren haben, Folge zw leisten. 

Or. mit: 2 S. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Heinrich und Gunther gebrudere, von Godes gnadin grafin 
von Swarezburg, herrin zu Arnstete und zu Sundershusen, bekennen 
uffenlichen an desin brife, wenne manchirhande zweytracht und ufloufte 
czwischen uns und unsern mannen uf eyn teyl, und dem edeln Heinrich, 
grafen und herrin zu Swartzburg, unserm liben vettern, und sinen 
mannen uf die andern siten bizher irwachsen und enstanden sint, habe 
wir eyntrechteclichen durch fredes willen die erbern wisen lute die ratis- 
meystere und den rat der stad zu Erforte uf daz, daz krig und andir 
unrat, die darvone komen mochten, bewaret werden, gebetin, daz sie 
umme alle ansprache und ufloufte, die czwischen uns und unsern 
mannen uf bede siten, als vor geschrebin stet, byz uf desin hütegin tag 
irwachsin sint, uns mit eyn andir scheyden wollen. Dy habin unse 
bete gütlichen irhort. Hirumme globe wir vor unser und aller unser 
manne wegin den obgenanten ratesmeystern, deme .. rate und den .. 
reten zu Erforte in guten truwen an desser schrift, wie odir welche 
wyz sie uns mit eyn andir in fruntschaft odir mit dem rechten scheidin, 
daz wir daz unforbrochelich stete halde wollen ane alle widerrede; und 
ouch sullen die selbin burgere und stad zu Erforte von uns und unsern 
mannen in alle wyz darumme unfordacht und ane rede bliben, alle 
argelist und geferde uzgeslossen. Czu merir sicherheyt alle deser vor- 
geschrebin rede gebe wir daruber desin brif mit unsern insegeln vor- 
segelt. Nach Cristi geburte driczenhundert yar in dem achte und fum- 
czigestin yare an deme nestin dinstage nach sancte Agathen tage der 
heyligen iuncfrowin. 


1358. März *. 508. 


Gerlach, Erzbischof von Mains, quittiert über 1200 Mark Silber, 
nämlich 800 Mark  Kaufgeld für Tonndorf und halb Mühlberg 
und 400 Mark Vorschuss auf das Judengeld zur Einlösung des 
Hauses Scharfenstein, welche der Ritter Heidenrich von Elkirshusen, 
Landvogt auf dem Eichsfelde, für den Erzbischof und das Kapi tel 
von dem Rate zu Erfurt ın Empfang nehmen sollte. 
Datum feria IV. ante mediam quadragesimarum anno Domini 
millesimo trecentesimo quinquagesimo octavo. 


Or. ım Kgl. St. A. zu M. S.d. 
Gesehiohtsq. d. Pr. 8. Erfurt XXIV. », 26 


402 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1358. Mürz 10. 504. 


Bertold Balbi von Göttingen bittet den Papst Innoceng VL, ihn 
mit der durch den Tod des Bertold Stoleing erledigten Pfarrei 
S. Laurent in. Erfurt su providieren- 
Schmidt, Päpstl. Urkdn. w. Regesten II, 1 c. 8.74. Daselbst werden noch fol- 
gende Pfarrer u. Vikare der. Lorenzkirche genannt, welche die Stelle durch 
Däpstliche Provision erhalten: 1362 Dietrich von Arnstadt, 1364 Vikar 


wig vom Sehe, 1368 Wedekind Stote von Göttingen. l. c. S. 114, 
166, 213, 230, s. auch 1. c. index S. 398 


1358. März 27. 505. 


Heidenreich von Elkirshusen, Landvogt auf dem Eichsfelde, quittiert 
dem Rat zu Erfurt über 1200 Mark Silber, und swar über 
800 Mark Kaufgeld für Tonndorf und halb Mühlberg und 
400 Mark Vorschuss sur Einlösung des Schlosses Scharfenstein, 
die er im Aufirage des Erabischofes empfangen hatte. 

Or. mit d. S. im Kgl. St. A. u M. 


Ich Heidenrich von Elkirshusen ritter, lantfoyd uf dem Eychsfelde, 
des erwerdigen in Gote vadirs und herrin, herrin Gerlaches, ercze- 
bisschofes des stiftes zu Mencze, begere daz wizzentlich si, wan der- 
selbe unsir herre der erczebisschof zu Mencze achtehundert marg lodiges 
silbers Erfortisches gewichtes, dy dy erbern wisen lude dy ratismeystere 
und .. rat der stad Erforte $me von des koufes wegia der hüsere 
Tunctorf und Molburg nach schuldig waren, und fierhundirt marg des 
selbin silbers und gewichtes, dy sie durch sundirliche mines herrin .. 
von Mencze bete yme zu losunge sines und sines stiftes hus Scharfen- 
steyn gelegin habin, mir hat befolen von siner und sines capitels wegin 
uf zuneme, bekenne ich uffenlich an dysem briefe, daz dy .. ratis- 
meistere und .. der rat der stad Erforte egenanten dy obgeschrebin 
zwelf hundirt marg lodiges silbers, dy ich von des egenanten mines 
herrin, herrin Gerlachs, erczebischof zu Mencze, wegin, von yn uf- 
genomen han und entfangen, mir genczlich gewegin, geleistet und zu 
male bezalit habin, und gebin des zu urkunde und bekentnisse 
den, vorgenanten .. ratismeistern und .. rate zu Erforte darubir 
disen brief mit mynem insigel vorsigelt. Nach Cristi geburten driczen- 
hundirt iar in dem achtundfumfozigisten jare an dem nestin dyns- 
tage vor osterm. 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 408 


1358. März 29. Eltville. 506. 


Gerlach, Erzbischof von Mainz, ernennt den Scholastikus des 
Marienstiftes Iohann Ortonis zu seinem Provisor in Erfurt. 
Ingrossaturbuch des Erestiftes Mainz III, S. 322, im Kol. Kreisarchiv zu 
Würzburg. 

Gerlacus Dei gratia etc. dilecto nobis in Christo Iohanni Ortonis, 
provisori allodii nostri Erpfurdensis, salutem in Domino sempiternam. 
Quoniam provida tue circumspectionis ac fidelitatis merita, in quibus 
nobis certa aministratione minorum es multipliciter commendatus, 
nostram benivolentiam alliciunt pariter et inducunt, quod inpertiendo 
tibi nostre dispensationis onera maiora committimus, ut, cum per talia 
fideliter et provide gubernantur, exigentibus tuis meritis statum consequi 
valeas altiorem. Hinc est, quod administrationem, gubernationem et 
quamlibet aliam dispositionem .nostri allodii civitatis nostre Erffurdensis 
cum omnibus attinenciis tibi committimus et te provisorem et guberna- 
torem legitime dicti allodii presentibus ordinamus, concedentes et plenam 
et liberam potestatem census, fructus, reditus, proventus, theolonea, 
obventiones, iura omnia et singula exigendi, colligendi et accipiendi, ac 
contradictores et rebelles compescendi ac puniendi cohercione et pena 
debitis et condignis, insuper tibi mandantes, quatenus dictum allodium 
ac omnia et singula ad ipsum pertinentia taliter gubernando conferes, 
ordines et disponas, prout utile et expedire videbitur, et nobis de hoc 
ydoneam valeas reddere racionem. In cuius rei testimonium presentes 
litteras sigilli nostri munimine tibi tradimus communitas. Datum Elt- 
vil in die cene anno Domini M* CCC» L. octavo. 


1358. April 8. 50. 


In dem Bündnis, welches Bischof Ludwig von Halberstadt und 
sein Bruder, Markgraf Friedrich von Meissen, mit den Hergógen 
Ernst I. und Ernst LI. von Braunschweig schliessen, nehmen sie 
unter anderen auch die Bürger von Erfurt aus. 

Schmidt, UB. d. Hochst. Halberstadt 111, Nr. 2501. 


1358. April 30. Koburg. 508. 


^ 


Albrecht und Friedrich, Burggrafen von Nürnberg, und Friedrich 
und Balthasar, Markgrafen von Meissen, schliessen mit den 
Bischöfen von Bamberg und Würzburg ein Bündnis, ausgenommen 
gegen die Stadt Erfurt wnd andere. 


Reitsenstein, 1. c. S. 179. 
26* 


404 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1358. Mal 24. 509. 


Friedrich, Herr zu Heldrungen, bekennt, dass er für die Zeit 
des geschlossenen Bündnisses der Stadt Erfurt Hauptmann sein 
wolle. 


Abschrift aus dem 16. Jahrhundert im E. A, 


Wir Friderich, herre zu Heldrungen, bekennen offenlich an disem 
kegenwertigen briefe, alleine wir von verbundnis und eynunge wegen, 
die wir iczunt mit den erbarn luten, den burgern und der stat zu Er- 
furt haben, hülfe und raths zupflegen pflichtigk sint, doch so sint wir 
mit denselben burgern in reden gewest und haben uns mit inen uber- 
tragen also, das wir umbeschediget aller stucke, punkt und artikel, die 
in den briefen unserer eynunge verczelt und beschrieben sint, uns ver- 
bunden haben und verbinden williglich an dieser schrift, alle der zeit 
derselben eynunge, die wir iczunt mit ihnen haben und von S. Michaelis- 
tage, der schirst kommet, funf gancze iar noch weren soll, ir oberster 
oberseher und hauptman zu wesen und in derselben stat Erfurt dienst, 
wann wir bynnen der zeit der eynunge von den vorbenanten burgern 
gemant werden, zowelich ane wiederrede kommen und zu allen iren 
sachen, als ein hauptmann zugeburet, an allen stetten, wo und wann 
sie dessen bedorfen werden, getruwelich tun helfen und raten sollen 
und wollen aufallir menniglich, des feind sie sint oder werden, nimand 
usgenomen, alle arglist und geverde usgeschlossen. Darumb sollen die 
vorbenante burger uns von stat an vierzig schock zahlgroschen, oder 
elf heller vor den groschen, geben. Were aber, das wir als ir hauptman 
von inen bynnen der zeit der eynunge eingemahnt werden, wann wir 
dann in der stat Erfort dienste kommen sein, so sullen sie uns mit 
vierczig schocken derselben zahlgroschen nachfolgen und uns die be- 
czalen ane widerrede. Wurden aber wir byennen der czeit der eynunge 
als ein hauptman von inen nicht eingemant, so sein sie dessen kegen 
uns nicht mehr beheftet dann mit den ersten vierczig schocken, die 
sie uns iczunt genczlich beczalt haben, und sagen sie der quit und 
los an diesem briefe. Sunderlich ist geret, were es, das wir in der vor- 
genanten stat Erforte dienste gefangen worden oder an unsern rossen 
und pferden, die wir in derselben stat dienst bringen, schaden nehmen, 
das Gott wende, das sollen die egenanten burger uns als zeitlich ist 
schadlos halten. Worden aber wir auswendig der stat Erforte dienste 
schadehaft, welche wise das were, darvon sollen die burger und stat 
unbeschediget und in alle wise von uns ane rede bleiben. Alle dise 
vorgeschreben rede haben wir in guten truwen gelobt und geschworen 
zu den heiligen stete und gancz zu halten alle der zeit der eynunge 

vorgenant ane allerley arglist, und geben dessen zu merer sicherheit 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. Il. Theil. 405 


den dickgenantin burgern daruber disen brief mit unserm insigel ver- 
sigelt, nach Cristi geburt dreiczehnhundert iar in dem acht und fumf- 
czigesten iare an donnerstage in der pfingstwochen. 


1358. Juli 19. ) 910. 


Bertold Vieztum Riter, herre zu Eckestete, und Heinrich sein 
Bruder bekennen, dass sie den Alterleuten der Vitikirche in Er- 
furt 21, Malter Korngeld Erfurter Masses, halb Gerste und 
halb Korn, jährlicher Gulte von 5|, Land zw Nedirnyssen für 
25 Pfund Erfurter Pfennige wiederkäuflich verkauft haben. Als 
Bürgen werden gesetzt er Heinrich Vieztum zu Ecstete, Vetter der 
Verkäufer, und Rudolf von Canewerfin, die sich zum Einlager in 
Erfurt verpflichten, wenn das (Getreide den Käufern zu Michaelis 
nicht in das Haus geliefert wird. Auch hängen sie ihre Siegel zu 
dem des Bertold Vieztum. 


Gegeben nach Cristi geburte dritzenhundert iar in dem achte und 
funftzigisten iare an dem nesten dunristage vor sente Marien Magda- 


lenen tage. 
Or. im Archiv der Barfüsserkirche. S. d. 
1358. August 2. bil. 


Rudolph, Bischof von Naumburg, Friedrich, Bischof zu Merseburg, 
und viele Grafen und Herren bekennen, dass sie dabei gewesen, als 
Landgraf Friedrich von Thüringen am Donnerstag vor Siati 
(2. August) den Grafen Heinrich und Günther von Schwarzburg 
84 Lehnrecht gesessen hat und auf die Klage der Bürger von 
Erfurt und Mühlhausen wegen Haus und Stadt Frankenhausen und 
Lobdeburg die Grafen Heinrich und Günther von Schwarzburg, Herren 
£u Sondershausen, vor sein Lehngericht erfordert habe. 
Reitzenstein, l.c. S. 180. 


1358. September 8. Gotha. 912. 


Hans Deinhard, Hans von Weinsberg und Dietrich von Weissensee, 
Bürger gu Erfurt, vermitteln zusammen mit der Landgräfin Elisa- 
beth, Conrad Herren zu Tannroda, Christian von Witzleben und 
Heinrich von Kotewitz einen Vertrag zwischen den Landgrafen 
Friedrich und Balthasar und den Grafen von Schwarzburg wegen 
der Stadt Frankenhausen; danach sollten auch alle Irrungen zwischen 
den Landgrafen und den Städten Erfurt und Mühlhausen durch 
die genannten sechs Personen vermittelt werden. 
Gegeben zu Gotha 1358 am Tage Mariä Geburt. 
Schöttgen u. Kreysig, dipl, et script. 1.; Jovius, Chr. Schwarzb. S, 373, 


406 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1358. December 8. 513. 


Kristan von Wiczeleybin, Hofrichter des Markgrafen Friedrich zu 
Meissen, bekennt, dass Iohann von Hotinstete und Aleyt seine Frau 
dem Pelerskloster, dem Marien- und Severistifte, der Pfarrkirche s. Vati 
und anderen Gotteshäusern in Erfurt zwei Hufen zu Hotinstete 
verkauft haben, deren frühere Lehnsherren die Herren von Glisz- 
berg waren. Die jeteigen Besitzer der Hufen, nämlich Frizsche 
von Hotinstete, Sohn des genannten lohann, und Alheyt seine 
Frau, sollen den erwähnten Kirchen jährlich zu Michaelis 25 Schil- 
linge Erfurter Pfennige von jeder Hufe entrichten, während diese 
dem Hofrichter als jeteigen Lehnsherren jährlich zwei Schillinge 
als Bekenntnis eines rechten Erbes zu bezahlen haben. 

Gegeben do man zalte nach Christi geburte dryzcenhundert in dem 
achte und funfcigisten iare an dem andern tage nach sente Nyclaus tag 
des heiligen bischoven. . 

Or. im E. A. S.d. 


1358. Deeember 10. 514. 


Henrich, von Gottis gnaden grefe und here czu Bychelynge, be- 
kennt, dass der gestrenge mann Conrad genant Buler und vor 
Gertrud syne elyche husvrowe dem klugen manne hern Henriche 
von Smyre, eyme vicario zcu sancte Michahele in der stad czu 
Erforte, zu der Vikarie, die her Thyme von Krutheim sel. in der 
genannten Kirche gestiftet hat, zwei Malter Korngeldes jährlichen 
Zinses von einer Hufe Artlandes bei Botylstete wiederkäuflich ver- 
kauft und dass er als Lehnsherr dazu seine Zustimmung gegeben 
habe. 


Des sint czuge: die erbern lute magister Iohannes von Eymbeche, 
her Rudolf Kerlinger, Heynderich von Hattinstete, Iohannes und Gocze 
hern Gotfrides, Walther und Gocze Kerlinger, Iohannes hern Kristanes 
von Botilstete. Gegebin noch Crysti geborten unsis herrin dryzen- 
hundirt iar in deme aycht und fümfzygisten iare an deme nesten man- 
tage vor sentte Lucien tage der iunckfrowen. 

Or. mit 28. im A. der Michaeliskirche, 


1358. 513. 
Iohann von Buch, Hauptmann, verspricht von. Walpurgis an mit 
20 Mann mit Helmen und 20 Rennern in der Stadt Dienste eu 
treten.  Desgleichen Hartmann von Kortz zu Greffenthal, Heinrich 
Rabe, Marquard von Melen, Conrad Dobeneck und Petzold Vasemann 











Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 407 


mit je 10 Mann und 10 Rennern. Als Sold empfangen der 
Hauptmann und die Ritter vierteljährlich je 6 Schock Groschen, 
die übrigen mit Helmen je 5 Schock; ausserdem werden für jeden 
Renner, eu dem aber noch swei Pferde gehören, 21], Schock ver- 
gütel. 

Regest $i. Cl.-Milwits Familienb, im E. A, 


1359. Februar 3. Aschaffenburg. 516. 


Gerlach, Ersbischof von Maine, belehnt den bescheidenen Mann 
Iohann vom See, Bürger su Erfurt und Schultheiss daselbst , mit 
der mulstadt, die man nennet de wanwets mule, «nd mit dem 
Garten, der dazu gehört, wovon dem Ersbischof bisher 5 Pfund 
und 10 Schillinge Erfurter Pfennige jährlicher Gülte gefallen 
waren. Dafür verzichtet der genannte Johann vom See auf 
5 Pfund und 10 Schilling, die ihm von dem erzbischöflichen Hofe 
jährlich zu entrichten waren, und die er den früheren Empfängern 
Syfrid von Mulhusen und Gunther von Hersfelde, auch Erfurter 
Bürgern, abgekauft hatte. 


Datum Aschaffenburg ipso die b. Blasii anno Domini M» CCC^LIX. 


Ingrossaturbuch des Erzstiftes Mainz II, S. 161, im Kgl. Kreisarchiv zu 
Würzburg. 


1359. Februar 3. Aschaffenburg. 817. 


Gerlach, Ersbischof von Mainz, verwandelt die Wawetsmühle aus 
einem Lehngut in ein Freigut. 


Gerlacus, archiepiscopus moguntinus, provisori unsirs vorwerkes zu 
Erffurt. Lieber andechtiger. Vor uns ist gewest Johan vom Sehe, 
unser schultheisse daselbins zcu Erffurt, und hat uns gebeten yme zu 
wandeln dy lehen der mullen und der garten, die man nennet wan- 
wetismule, in eyn frye. Des bede wir angesehen haben; hierumb 
heyssen wir dich dinstlichen und wollen, das du yme das lassest 
schryben in das freybuch, doch also, das er uns darvone reiche alle iar 
eynen schiling nuwer pheninge uff unsern tisch zu sanct Sever uff 
sanct Martins tag by der busze, als das recht und gewonlich ist. Datum 
Aschaffenburg ipso die s. Blasii martiris sub nostro secreto presentibus 
affixo anno Domini M° CCC» LIX ». 


Grünes Buch im E. A. 
Faber, Abhdl. über Freigüter u. l'reizingen, S. 87. 


408 Geschichtequellen der Prov. Sachsen. 


1359. März 31. 918. 
Die wisen mannen er Iohann von Dreforte und er Thyzel von 
Tophstete, Bürger zu Erfurt, werden als Vormünder des Klosters 
Ichtershausen genannt. 

Rein, Thur.sacra, SS. 132. 


1359. Juni 25. 519. 
Hermann von Bechstedt (Becstete) bittet den Papst um Bestätigung 
der durch päpstliche Autorität erlangten Pfarrei Allerheiligen zu 
Erfurt. 

Schmidt, Püpstl. Urkdn. w. Regesten II, l.c. S. 89. 


Im Jahre 1363 März 3. bittet derselbe abermals um Bestätigung der durch 
den Tod Hildebrand Wedekinds von Mühlhausen erledigten Pfarrei. |. c. 
S. 129, s. auch l. c. index S. 398. 


1359. Juli 14. 520. 
Johann Sudermaden hat gegen das Dekanat von U. L. Frauen ad 
gradus in Mainz die Pfarrkirche s. Wiperti in Erfurt von Her- 
mann von Wiesbaden eingetauscht. 

Schmidt, Päpstl. Urkd. u. Reg. II, l. c. S. 89, s. auch I. c. index S. 398. 


1859. Juli 16. 921. 


Iohann von Triere, Dekan des Severistiftes in Erfurt, bekennt, 
dass er bei dem Rat daselbst für 500 Efund Erfurter Pfennige 
einen lebenslänglichen Zins von 50 Pfund jährlich erkauft habe 
mit der Bedingung, dass nach seinem Tode das Kapital dem Rat 
und der Stadt Erfurt verfallen sein solle. 
Gegeben 1359 am Dienstag nach Margarethentag. 
Regest im Cl.- Milwitz- Familienbuch im E, A. 


1359. Oktober 30. Eltville. 022. 


Gerlach, Erebischof von Maine, bestätigt die durch den Pfarrer 
Theoderich in Zimmern gestiftete Vikarie in honorem omnipotentis 
Dei, gloriose virginis Marie et Omnium sanctorum in der Ober- 
kirche daselbst und ermahnt den Rat su Erfurt, dem das Patronats- 
recht über die Vikarie zusteht, diese mit geeigneten Personen. zu 
besetzen. 


Datum Eltvil IIT. Kal. Novembris anno Domini millesimo trecen- 
tesimo quinquagesimo nono. 
Ältere Abschrift im E. A. 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 409 


1359. November 1. 928. 
Gerlach, Erzbischof von Mains, erneuert abermals das Privilegium, 
dass Erfurter Bürger von mainzischen Richtern nicht vor aus- 
wärtige Gerichte gezogen werden sollen, und ernennt den Provisor 
Iohann Orthonis, scolasticus ecclesie s. Marie Erfordensis, zum zu- 
ständigen Richter. 

Datum die prima mensis Novembris anno Domini millesimo tre- 
centesimo quinquagesimo nono. 
Or. mit d. S. im Kgl. St, A. zu M. 


Der Wortlaut der Urkunde ist, abgesehen von dem Namen des Provisors, 
mit Nr. 318 gleichlautend. 


1359. 924. 
Heinrich von Wolfftitz zw Zeitz, Reinhard von Schlinitz zu Luckin 
je mit 20 Mann mit Helmen und 20 Rennern, Iohann Miser in Gera, 
Marquard von Wederswerg zu Blosenborg und [ohann Pusser je 
mit 5 Mann und 5 Hennern treten in der Stadt Erfurt Dienste. 

Regest im Cl.- Milwitz- Familienbuch im E. A. 


1959. 529. 


Der Rat zu Erfurt gestattet dem Konvente der Minoriten daselbst, 
dass der von .diesem an der grossen Gera aufgeführte 28 Fuss 
lange Neubau 3 Fuss über das Wasser hinausragen dürfe; doch 
müsse der Ueberhang so hoch sein, dass man darunter hinwegreilen 
und die Gera mit Rosskrücken fegen könne. Dagegen verpflichtet 
sich der Konvent, hinfort kein Grebäude mehr weder an, noch über 
der Gera zu errichten. 
Regest im Cl.-Milwitz Familienbuch im E. A. 


1360. März 15. 0206. 
Die bescheyden mannen Andreas Reschenkil und Peter Kemerer, 
Bürger zu Erfurt, kaufen als Vormünder der Schwestern Alheyde 
und Bertrade Kemmerer dem Kloster Ichtershausen Zinsen zu Obirn 
Rysen zu einem Seelgeräte für Gunther Kemmerer und dessen 
Frau Alke, deren genannte Töchter in das Kloster eingetreten sind. 

Gegeben 1360 zu Mittfasten. 
Rein, Thur, sacra, S. 132. 


Am 18. März desselben Jahres kaufen die genannten Bürger auch noch 
Zinsen zu Ober Rossla, l.c S.133. 


410 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 
1360. Mürz 20. 924. 


Gunther, von Gotis gnaden grafe und herre in Kevernberg, be- 
kennt, dass er dem Erfurter Bürger Wunnere und Thelen seiner 
Frau 62 Acker Holz, die Heinrich von Eichelborn bisher zu 
Lehn gehabt, vererbt und auf alle Dienste und Abgaben verzichtet 
habe, die ihm als Lehnsherren von dem Holse zustanden, aus- 
genommen auf 10 Schilling Erbzins, die ihm jährlich su Michaelis 
der genannte Bürger oder seine Erben bezahlen sollen. Das Holz 
liegt zu Eichelborn zwischen dem Holse der Herren vom Peters- 
berge, dem Dorfe und dem Holze der Kinder vom See.! 


Zeugen: Die erbern und bescheiden lute er Gunther, prabist 
czu Arnstete und tumherre czu Erforte, Fricze von Angilrode, 
Ditherich von Rochusen, Heinrich von Dornheym knechte, Rudolf 
von Czimmern, Herman von Tanrode, Ulman von Muchilde und 
Conrad von Rinckeleybin, burgere czu Erforte, und ander lute 
mer, die da lobis wert sint. Gegebin nach Christi geburte driczen- 
hundirt iar in dem sechczigisten iare an dem fritage vor dem 
wyssen süntage alze man singet iudica. 


Or. mit d, S, 1m E. A. 
| d.h. der Kinder eines Erfurter Bürgers genannt vom See. 


1360. April 9. 528. 


Johann von Rinkeleybin und Brun Gólzes Erben bekennen, dass 
sie sich wegen Besetzung des Pfarrlehns zu Walschleben mit ein- 
ander verglichen haben. 

Or. mit 58 im Kgl.S. A zu M. 


Ich Ian von Rinkeleybin met den erbin ettewanne hern Gotzin 
hern Brüns, borgers czü Erforte, deme Got gnade, glichmechtig lenherre 
der kerchin des helygen crucis in deme dorf czu Wallesleybin bekenne 
uftelich an dysem keinwerdigem brive unde tu künt alle den, dye in 
sen odir horen lese, bysundern den, die ditz nochgeschribene, gescheffe- 
nisse iczünt an rurt odir noch mir angeruren mag, daz ich met be- 
dachtem müte von gutem frien willen an allirley gabe, globede unde 
hoffenunge, die da symonien adir keyne ungerechtikeit brenge adir ge- 
mache mochten, vor mich unde vor alle myne erbin unde nachkome- 
linge, wie sye sin adir noch werdin, an die gevalle adir kome sal adir 
mag myn recht, daz ich habe an deme kerchlene der vorgeschrebin 
kerchin czü Wallesleybin, wie daz geschit, ez si von mines todis weyn 
von angevelle, von kouffe, von wechsele, von gabe adir welchirley 
wandelunge yz komt adir gevellit, in guten truwen habe gelobit unde 
globe ouch keinwerdiglich an dysim brive den vorgenanten erbin hern 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 411 


Gotzin hern Bruns mynen metlihern der vorgeschrebin kerchin unde 
alle irn erbin unde nachkomelingen, dye da yczunt sin adir noch 
werdin, an die ir recht, daz sie habin an deme kerchlene der obge- 
nanten kerchin, kome adir gevalle sal adir mag by irme lebene adir 
nach irme tode, wilchirley wis daz geschiet, daz ich unde myn erbin 
unde nochkomelinge an deme obgenanten kerchlen, die czu der zit sin 
adir werdin zcu vier maln, wan die egenante kerche czu Wallisleyben 
allir erst virweyt noch ein andir ledig wirt noch hern Iohansen von 
Bessingen, deme ich sie yzunt met mir eintrechtig durch Got gelegin 
habin, sullen unde wollen an argelist, wedirrede unde hindernisse die 
selbin kirchin zü Wallysleibin lutterlich durch Got lye ie zcu dem mal 
der vorgeschriben viermaln eynem phaffin, weme die vorgenanten erbin 
hern Gotzin hern Bruns adir ir nochkomelinge wollin unde deme sie 
der kerchin gunnen unde vor wen sye ie zcumal der vorgenanten viermaln 
eintrechtig betin mich, mine erbin adir nachkomelinge, die zcu der zit 
sin adir werdin, also doch, daz sie betin noch deme, daz die kerche 
ledig wirt zcu den vorgeschrebin viermaln ie zcu mal vor einen 
phaffin, der derselbin kerchin entphenglich si, unde ouch in der zit, in 
der man von rechtis wegn vorlyen sal die selbin kerchin darnoch alse 
sje ledig wirt. Wan ich dan adir myn nochkomelinge zcu viermaln ire 
bete getan haben unde met on die kerchin durch irre bete willen vier- 
weide vorlegin habin, so sal ich unde mine erbin unde nochkomelinge 
met on unde met oren erbin unde sie met mir unde met myuen erbin 
dieselbin kerchin, wan sie darnoch ledig wirt, gutlich unde eintrechtig- 
lich met ein andir lyen also vor. Des so vorbinde ich mich unde alle 
myne erbin unde nochkomelinge stete unde ganz zcü haldene und zcü 
volzyne allir rede und globede, die vorbeschrebin sten, unde wcl ouch, 
daz alle myn erbin unde nochkomelinge dieselbin rede unde globede 
stete unde ganz halden unde volzihe sullen ane wedirrede, hindernisse 
unde argelist. Darubir so vorzihe ich mich und vorsache ouch vor 
mich unde vor alle myn erbin unde nochkomelinge alle deme rechte, 
ez sy geystlich adir werltlich, daz mich adir myn erbin adir nachkome- 
linge behelfe mochte adir solde wedir myn vorgetane globede, daz ich 
myn egenanten metelyeren tun und getan habe darubir, daz ich ire 
bete zcu viermaln tu sal unde wel, wan die vorgenante kerche ledig 
wert, also vorbeschrebin ist, unde davon daz selbe globede solde adir 
mochte von rechtis weyn gehindert adir wedirtan werde. Unde des zcu 
vestenunge, orkunde unde sichirheyt henge in Ian von Rinkeleybin 
egenante myn ingesigil an dysen keynwerdigem brif. Alle dyser vor- 
beschrebin rede, globede unde vorbintenisse sin gezugin die erberin 
wysen lute her Borkard von Bruchtirde, tumprabist zcu der Nuenburg, 
her Rudolf von Northusen, sangmeister der kerchin zcu unsir vrowin, 


412 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


her Hüg der Lange, her Cunrad hern Bruns, her Berlt Ysener, borger zcu 
Erforte, unde her Henrich von Bessingen zcu Rinkeleybin, die da kein- 
werdig waren und alle rede, alse vorgeschribin ist, getedinget, geordint 
unde gemacht habin. Wanne dan die egenante kerche zcu Wallisleybin 
gelegin ist in der probistie der kirchin zcu sente Severe zcu Erforte 
unde undir irme geystlicheme gebite unde die vorbeschrebene ordenung 
redelich und recht ist, so hengen wir mester Lutolf von Eschenewege, 
tumherre unde official der vorgenanten kerchin zcu sente Severe, zcu 
vestenunge unde bekentenisse allir vorbeschrebin rede, globede unde 
sache unsir officialiteten ingesigil an dysim brif durch bete willen hern 
Ians von Rinkeleyben unde syner egenanten metelyer. Unde wir her 
Borkard von Bruchtirde, tumprapist, her Rudolf von Northusen sang- 
meister, her Hug der Lange, her Berlt Ysener borgere, gezugen egenante, 
durch bete willen der vorgenanten hern Ians unde siner metelyer zcu 
gezugnisse allir vorbeschrebin rede hengin ouch unse insigele an dysin 
keinwerdigen brif. Der ist gegebin zcu Erforte noch Christi geburte 
dryezenhundirt iar in deme sechzigysten iare an deme dunrystage in 
der ostirwochen. 


1860. April 16. 529. 
Gerlach, Erzbischof von Mainz, bestätigt die von dem | Presbiter 
Heinrich von Wy in der Bartholomäuskirche zu Erfurt gestiftete und 
mit 8 Malter Getreide ausgestattete Vikarie in honorem omnipotentis 
Dei, virginis gloriose Marie et trium regum, und gebietet den 
Plebanen der genannten Kirche, denen das Patronatsrecht über die 
Vikurie übertragen worden war, dem Archidiakonus nur taugliche 
Personen zur Investitur zu präsentieren. 

Datum et actum anno Domini M.CCC. sexagesimo, XVI. Kal. Maii. 
Ältere Abschrift im E. A. 


1360. Oktober 14. 550. 

Der propsteiliche Offizial des Marienstiftes in Erfurt beauftragt 
den Pleban der Mathiaskirche daselbst, den Priester Conrad von 
Sebeleyben mit der Vikarie ss. Pantaleonis et Barbare im der 
Pfarrkirche s. Aegidii zu investieren, nachdem sich die beiden zur 
Präsentation berechtigten Parteien, nämlich der Pfarrer der ge- 
nannten Kirche und Bertold von Gotha, Bürger zw Erfurt, über 
dessen Person geeinigt. 
Datum anno Domini M.CCC.LX. secundo Idus Octobris. 


Or. mit d. S, im Kgl. St, A. zu M. 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil 413 


1860. | 591. 


In diesem Jahre hat die Stadt Erfurt mit unterschiedlichen hin 
und wieder sich verglichen, dass sie ihr gewisse Mannschaft 
auf Erfordern zubringen sollen. Hermann, Schenke genannt, zu 
Tosental gesessen, hat 10 mit Helmen und 5 Renner nächsten Wal- 
purgis zu der Stadt Dienste bringen sollen, etliche wurden nach 
Berka, andere nach Cranichfelt, nach Plaue, nach Blankenhayn 
und Gebesee beschieden; elliche haben 5 galeatos et 5 lanceatos, 
andere 10, andere 20, andere 12 mehr oder weniger, te nachdem sie 
überein gekommen sind. Dazu gehörten Heinrich von Gositz in 
Ravenberg cum 5 galeatis et 5 lanceatis, Marquard de Melin in 
Meschwitz und Heinrich de Kospode in Stalberg residens cum 
20 galeatis et totidem lanceatis; Theoderich von Bergaw in Gera 
cum 5 gal. et 5 lanc, Frid. de Elspe in Ober-Masfeld c. 20 gal. 
et 20 lanc, Ioh. de Ostheim in Henneberg et Hartm. de Hasel- 
bach in Schlusingen c. 12 gal. et 12 lanc, Iohann de Oberdorf 
in Helstete c. 10 gal. et 10 lanc., Stephan de Mertinsdorf c. 10 gal. 
et 10 lanc., Paul de Jessnitz, Nicol. de Weitzelsdorf, Iohann de 
Ortwinsdorf, Theod. de Hasela, Nicol. de Schonefelt. 
Regest im Cl.-Milwitz Famtlienbuch im E. A. 


1860. 532. 


Der Domdechant Hartung in Erfurt bekennt, dass Utho von Kers- 
peleyben, ein Laie, auf Requisition Thilos, Capellans der Marien- 
Magdalenenkapelle, bezeugt hat, dass das Eckhaus (domus acialis) 
innerhalb der Stadtmauern am Johannisthor einerseits die Kers- 
lache, andererseits die Strasse hinter der Mauer am Ausgange des 
genannten Thores zur Linken, erblich der Kapelle zustehe. 

Propst. Beneficienbuch im D. A. 


1361. Januar 2. 533. 


[ohann von Trebere, Ritter, seine Frau und ihre Söhne Iohann, 
Heinrich, Conrad und Albert verweisen ihre Censiten zu Schilge- 
stad von Michaelis ab an Albert von Salvelt, Vikar der Kirche 
s. Mathie, und dessen Brüder Conrad und Heinrich, Priester in 
Erfurt. 


Datum anno Domini M.CCC.LXI., sabbato post circumcisionem, 
Altes Regest im E. A. 


414 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1361. Februar 14. 994. 
Heinrich und Otto, Landgrafen zu Hessen, sichern den Bürgern 
zu Erfurt auf drei Jahre sicheres Geleit in ihren Gebieten zu. 

Or. mit d, S. im Kgl. St. A. zu M.. 


Wir Heinrich, von Godis gnadin lantgrave zcu Hessin, und wir 
Otte sin son, bekennen uffintlich an diesem briefe, daz wir den erbern 
wisen luden den burgern und der stad gemeynlich zcu Erfforthe umb 
sunderlich gunst, die wir zeu yn haben, und umme annemen dyenst, 
den uns dieselben getan habin und noch vorbaz tun mogin, die gnade 
und die gunst getan haben und bewisen yn die geynwertiglich an 
diesem bríefe, daz wir sie und ir guet zu dren iaren, die noch eyn- 
ander volginde sin noch gifte dises briefes, getruwelich schurin, 
schutzen und vortevdingen sullin und wollen in unsern landen und 
uff unser straze, als wir verres mugen, ane geverde. Des zcu orkunde 
geben wir yn diesen brieff mit unsern ingesigeln vestiglich besigelt, noch 
Godis geburt dryezen hundert in dem eyn und sechsczigistin iare an 
dem ersten suntage in der vasten als man singet zcu kore invocavit. 


1361. März 22. DD. 


Otto der Jüngere, Landgraf su Hessen, qwitliert dem Rat zu Er- 
furt über 400 Goldgulden, welche ihm nach der durch die Stadt 
Mühlhausen vermittelten Sühne zu besahlen waren. 

Or. mit d. S, im Kgl. St. A. zu M.. 

Wir Otte, iunger lantgrave zcu Hessin, bekennen uffintlich an 
diesem briefe, daz die erbaren clugin lude die radesmeyster, der rat 
und die stad gemeynlich zcu Erfforthe Hermanne von Beumeburg dem 
eldern, unserm lieben getrüwin, von unser wegin und zcu unser hant. 
beczalit haben vierhundert kleyne gulden gut von golde und zwer von 
gewichte, die die erbarn wisen lude die burger von Mulhusen in der 
süne und richtunge zcuschin uns und yn geteydingit haben uns zcu 
gebene, und segen sie der ledig und loz an diesem briefe, der geben ist 
noch Godis geburt dryczehen hundert in dem eyn sechsezigisten iare 
an sente Gregorii tage, mit unserm ingesigel vestiglich besigelt zcu 
eynem orkunde hir ubir. 


1361. Mürz 19. 596. 
Der Abt Dytherich und der Convent des Petersklosters überlassen 
dem Rat zu Erfurt ihre Hälfte an den Gerichten zu Alach und 
Tiefthal mit Vorbehalt aller ihnen aus den beiden Dörfern zu- 
stehenden Einkünfte. | 

Or. mit 2S. im Kgl. St. A. zu M. 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 415 


Wir Dytherich, von Gotes gnaden apt, Ulrich Rycholfes prior, Iohans 
Emchin senger und der ganze eonvent des closters sente Petersberg 
zu Erforte bekennen an desym uffen bryfe und tun kunt alle den, 
dye yn sehin, horn ader lesin, wann wir, unsere vorfarn und unser 
closter vor unserme halbin teyle der halsgerichte und alle andere ge- 
richte in den dorfern zu Alch und zu Tyfental, da wir grose koste uf- 
getragen und da von wir mancherhande beswernisse, schaden und vor- 
dechtnisse, beyde von herrin und andern luten, ane unsern nücz, gnyz 
und fromen langeczyt entpfangen und geledin habin, darumme sin wir 
myt mancher vorbedechtikeyd eyntrechticlichen zu rate worden, daz 
selbe unser halbe teyl alle der vorgenanten gerichte den erbarn wisen 
ratismeystern, .. rate und... burgern gemeynlichen der stad Erforte, unsern 
lyeben frunden, dye uns myt ganczen truwen gemeynt, vorteydinget, 
geschüczet, beschermet und vel anders gutes bewiset und getan habin 
und nach dicke myt Gotes hulfe tun sullen, zu gebene und yn des zu 
gunnene vor allen andern lüten. Und hirvon habin wir yn daz ege- 
nante unser halbe teyl der vorgeschrebin halsgerichte und aller andren 
gerichte, die wir in den obgenanten dorfern Alch und Tyfental hatten, 
willeclichen, rechtlichen und redlichen uns und unserme clostere zu 
sunderlichem nücze und fromen gegebin und sie des gewerit, und 
gebin yn daz und gewern sie des an desin schriften eweclichen, 
daz zu habene und zu besytzene myt allen rechtin, friheyten, nÄczen, 
erin und gewonheyten, als wir, unser vorfarn und unser closter daz wann 
uff dese zyd gehat habin und besessen, also doch, daz wir und unser closter 
alle unser czynse, gulde, fryheyd, dinste und rente, die wir an unsern güten 
in den obgeschrebin dorfern und in yren veldin habin, eyschin, fordern und 
nemen mogen und sullen myd gebotin und myd busen, als wir und unsere 

vorfarn daz byz her getan habin alleczyd und gehalden, und ouch daz uns 
“ und unsern nachkommen die egeschrebin ratesmeystere, rad und burgere 
gemeynlichen der stad Erforte darczu, wo und wanne wyrs bedorfen und sy 
darumme betin, nach yrre moge raten sullen getrüwelichen und helfin. 
Hirnach vorezyhen wir uns in alle desin vorgerurten redin aller hulfe 
geystliches und werltliches rechtes, aller brife und hantfestin, die wir 
yczund behalden habin, ader noch behalden mochten, und bie namen 
des rechtes, da vone wir heyschen mochtin, daz man uns oder unser 
closter wedir seczte in alle recht nach dem rechtin, daz iungen habin, 
die zu yren iaren nicht komen sint, und kerchin oder clostere, die des- 
selbin rechtin gebruchen, und des rechtes, daz da sprichet, daz ent- 
pfromdungen geystlicher dinge nicht werden moge, wann dese obge- 
schrebin unse gabe von notlichen sachen, die uns darczu bewegit habin, 
geschen ist, als vor ist geschrebin, und allermeyst davone, daz 
wir der obgenanten gerichte an dem halbin teyle, daz uns angehorte, 


416 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


nicht lenger ane unsern grossen schaden und vorderpnisse behalden 
mochtin, und gemeynliche aller rechte, damyte dise dickegeschrebin 
unse gabe gehindert mochte werden in icheyne wyz oder gekrenket, 
und sunderlichen des rechtes, daz da sprichet, daz gemeyne vorczoge- 
nisse nicht tagen sullen. Des sint geczüge die erbarn geystlichen man 
Albrecht Hottirman und Peter von Urbeche cener, unsers obgenanten 
closters vormunden, und dye bescheydin clugen lüte er Iohans Deyn- 
hards, er Henrich von der Sachse, er Iohans von Uthensperg, er Conrad 
ern Bruns und vel andere gloubhaftiger und fromer lüte. Und zu or- 
kunde eyner ewigen vestennünge unserer gabe und aller obgeschreben 
dinge habin wir den dickegenanten ratesmeystern, rate, burgern und 
stad Erforte desin brif mit unser aptige und unsers conventes insegeln 
vorsegelt daruber gegebin. Nach Christi gebürte dryczenhundert iar in 
in dem eyn und sechezigestin iare an dem nestin fritage vor palmen. 


1361. Mal 13. 994. 


Iohan von Vipeche dekennt lehnsherrlich, dass Heinrich Pusche 
zu Gr. Oberingen 1[!/, Hufen zw Huchelheym an Katharine, 
Witwe Hermann Slichers von Salveld, Bürger zu Erfurt, und 
dessen. Brüder Conrad und Heinrich, Priester, zu der Vikarie 
ss. Petri et Pauli =” der Pfarrkirche s. Mathie zu Erfurt verkauft 
habe. 
Datum anno Domini M. DCC. LXI. in die s. Servatii. 
Altes Regest im E, A. 


1361. Juni 28. 998. 


Der Rat zu Erfurt bekennt, dass er dem Abt und Convent des 
Petersklosters daselbst bei der Einforderung ihrer Gefälle in den. 
Dörfern Alach und Tiefthal behülflich sein wolle. 

Diplomatar des Petersklosters auf der Kgl. Bibl, zu Berlin. 

Wir Herman von Smyre, Thiterich von Wysenze, Dytherich von 
Varila, Iohans von Bechstete ratismeister, Heinrich Hoterman, Herman 
von Tifengrubin, Syfrid Swanring, Heinrich von Tanrode, (Gerhard von 
Nedemstorf, Theoderich von Wymar, Heinrich von Herversleybin, Theo- 
derich von Wysenze, Theoderich von Salvelt, Iohans von Brambach, 
Iacob von Babinberg, Heinrich Herolt, Conrad von Aldendorf, Iohans 
von Rode, lohans von Galmesdorf, Heinrich von Saleza, Herman von 
Somerde, Theoderich von Hemeleybin, Giseler von Salcza, Iohans von 
Kerspleibin der rad, Dytherich von Marpeche, Herman Lantgrefe, Iohans 
Grepfer und Dytherich von Tastorf die viere von der gemeine der stat 
Erforte bekennen uffentlichen an disim brife, daz wir und unse nachkomen 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 417 


den erbiren geystlichen luten, dem apte und dem convente des klosters 
uf sente Petersberge bi uns zcu Erforte zcu allen yrn und yrs closters 
czynsin, guldin, friheiten, dinsten und renten, die sie an yrn gutern 
in den dorfern Alch und Tyfental und in derselbigin dorfere velde 
habin, und die mit geboten und mit buzin heyschen, fordern und 
nemen mogin, als sie und yre vorfaren das bizher getan habin, durch 
sunderliche fruntschaft und gunst, die wir zcu yn tragen, nach moge 
der gerichte, die wir von Ón in den obgenanten dorfern habin, raten 
und helfen sullen, wan sie uns darumme betin, mit orkunde dises 
brifes, den wir den vorgeschreben apte und convente mit der stat Er- 
forte insigele vorsegilt daruber han gegeben, nach Cristi geburt driczen- 
hundirt iar in dem eyn und sechzcigestin iare an dem abinde der 
heiligen aposteln Petri und Pauli. 


1361. August 18. | 599. 
^. Patricius, Adt des Schottenklosters, genehmigt, dass Uthildis et Io- 
hannes filius, sacerdos, dieti de Crutheym, eine ihnen zeinspflichtige 
Hufe zu Crutheym für 16 Mark an die von dem Priester lo- 
hannes Schenke und dessen Bruder Nicolaus, Bürger zu Erfurt, 
gestiftete Vikarie in der Kapelle des Rathauses verkaufen. 
Zeugen: Theodericus de Tophstete, Heinricus de Gutinshusen, 
Iohannes de Albrechsleybin, Nicolaus Schenke cives Erfordenses. 
Datum anno Domini M.CCC.LXT. feria quarta post assumptionem 
Marie virginis gloriose. Ä 
Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu M. 


1861. September ". 540. 
Der Rat zu Erfurt erlaubt, dass dem Abt des Petersklosters die 
folgenden Güter, welche letzterer an Erfurter Bürger verkauft hat, 
zur ersten Hand für den Fall der weiteren Veräusserung wieder 
angeboten werden sollen: cwelf hufe artlandes in dem felde des 
dorfes zcu Alich, eyne bufe czu Bilterslobin, zcwelf hufe dritte- 
halben acker mit eyme hofe des vorwerckes und eyn widich zcu 
Lindirbich, achte hufe mit eyme hofe des vorwercks zcu Hoch- 
stete, sobin huffe und czwen acker mit eyme hofe des vorwerckes, 
der da beheldet nuntzen ackere zcu Gisperslouben, virczene acker 
winwachs uf dem rothen berge unde achte acker winwachsz in 
dem felde des dorfes Buseloubin gelegin. 

Gegeben nach Christi geburt driczenhundert iar in dem eine und 
sechczigestin iare an unser frowen abent der letzeren. 
Diplomatar des Petersklosters auf der Kgl. Bibliothek in Berlin. 
Verg. die obige Urkunde Nr.418, durch welche der Rat eine gleiche Er- 
is für den Rückkauf anderer Güter erteilt. 
, Geschiehtaq. d. Pr. S. Erfurt XXIV. 3. 97 


418 Geschichtequellen der Prov. Sachsen. 


1861. Oktober 30. 541. 
Der Rat zu Erfurt bekennt, dass er die Brüder Volrad und Her- 
mann, Herren zu Kranichfeld, während der nächsten acht Jahre 
schützen und verteidigen wolle. 

Or. mit d. S. im. Kgl. St. A. zw M, 

Wir Herman von Smyre, Theoderich von Wissenze, Theoderich 
von Varila, Iohannes von Bechstete, ratismeyster, Henrich Hottirman, 
Herman von Tyfengrubin, Siffrid Swanring, Henrich von Tanrode, Ger- 
hard von Nedemstorf, Theoderich von Wymar, Henrich von Herves- 
leiben, Theoderich von Wissenze, Theoderich von Salvelt, Iohans von 
Brampach, lacob von Babinberg, Henrich Herolt, Conrad von Alden- 
dorf, Iohann vom Rode, Iohann von Galmestorf, Henrich de Salcza, Her- 
man von Somerde, Theoderich von Hemeleybin, Gyseler von Salcza, 
lohann von Kerspleibin, der rad, Theoderich von Marpeche, Herman 
Lantgrave, Iohans Grepfer und Theoderich von Tastorf, die vyre von 
der gemeyne der stad zu Erforte, bekennen uffenlichen alle den, die 
desin brief sehin odir horn lesin, daz wir die edeln herrin, ern Vol- 
raden und ern Herman, herrin zu Cranchfelt, und yre erbin vortey- 
dingen wollen und sullen und yn beholfen sin uff allermenliche ny- 
mandt uzgenomen, die yn gewald odir unrecht tun zu Düringen in 
dem lande, zu yrme rechte von desir czyt byz uf sente Merlins tag, 
der schirst komet, und darnach achte gancze iar, die nest nach eyn- 
ander volgen, in solche wyz, were, daz die vorgenanten herrin von 
ymande angesprochen werden, oder sprechin sie ymanden ane, dem 
selbin sie recht tun sullen und recht von yme nemen als den rad zu 
Erforte recht dünket, an dem daz recht sten sál, ane argelist. Und des 
zu eyme orkunde und grozer sicherheyt gebin wir den obgenanten 
herrin desin brief myt der stad zu Erforte insegil vorsegilt. Nach 
Cristi geborte driczenhundert iar in dem eyn und sechczigesten iare an 
aller heylgen abende. 


1361. 542. 
Nicolaus Unsote, Heinrich von Retingestete, Frentzel und Heinrich 
von Orlamunde, Conrad über dem Anger und Ditherich Morre 
beyn, Bürger zw Erfurt, bekennen, dass sie d$e Hinterlassenschaft 
ihres Verwandten, des ehrbaren Mannes Bertold Unsote, genannt 
der Spitaler, unter sich geteilt haben, nachdem er seit 0 Jahren in der 
Fremde verschollen ist. 

Regest im Cl.-Milwise Familienbuch im E. A. 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 419 


1362. Februar 13. Nürnberg. 543. 


Karl IV., römischer Kaiser, bestätigt dem Kloster Ichtershausen 
alle seine Besitzungen und Privilegien und befiehlt dem Rat zu 
Erfurt und der Bürgerschaft daselbst, das Kloster gegen alle An- 
griffe zu schützen. 

Datum Nuremberg anno Domini M.CCC.LXII. indictione XV., 
Idus Februarii, regnorum nostrorum anno XVI, imperii vero VII. Per 
dominum magistrum curie Rudolphus de Frideberg. 

Hein, Thur. sacra, S. 135. 
Böhmer-Huber RJ. VIII, Nr. 3829. 


1362. Februar 14. 544. 


Beringer von Denstete, Zerr daselbst, genehmigt lehnsherrlich, 
dass der gestrenge Henrich ern Hertnides von 7 Hufe Artlandes 
zu Widen dem Bürger Niclas von Albrechtsleiben zu Erfurt 
4 Malter Korngulte zu einer Vikarie in. der Mathiaskirche zu Er- 
furt verkauft hat. 


Gegeben 1362 an 8. Valentins tag. 
Regest im E. A. 


1362. Februar 17. N ürnberg. 945. 


Karl IV., römischer Kaiser, weist den Rat zu Erfurt an, an 
Luczen Eckart und Heinzen und Ulrich genannt Semler 7000 Gulden 
von dem Gelde zu bezahlen, welches ihm durch die Vermittelung 
der Stadt Mühlhausen zu entrichten war. 

Or. mit d. S. im Kgl. St. A. u M. 

Böhmer-Huber RJ, VIII. Nr. 3832. 

Wir Karl, von Gotes genaden Romischer keyser, zu allen czeiten 
merer des reichs und kunig zu Behem, embieten dem burgermeister, 
dem rate und den burgern gemeinlich der stat zu Ertfort, unsern lieben 
getreuen, unser huld und alles gut. Lieben getreuen. Wir gebieten 
euch ernstlich und vesticlich by unsern hulden, daz ir unsern lieben 
getreuen Luczen Eckart und Heintzen und Ulrich genant Semler von 
dem gelt, daz ir uns schuldig seit von wegen der burgere von Mul- 
hausen, sibentausend guldein von dem heutigen tag ubir drey wochen 
genezlich und on alles verczihen geben, richten und beczalen sullet, 
und wenn ir daz getan habt, so sagen wir euch derselben sibentausent 
guldein queit, frey, ledig und los mit urkund dicz brives, versigelt mit 
unserm keyserlichen ingesigel, der geben ist zu Nuremberg nach 
Cristus geburt dreuczenhundert iar, dornach in dem cezweyn und 

27* 


420 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


sechezigsten iar, des nehesten donrstages nach sant Valenteins tag, 
unser reiche in dem sechezenden iar und des keysertums in dem 
Sibenden. Per dominum Tymonem de Koldicz Miliczius. 


1862. Februar 17. Nürnberg. 546. 


Karl IV., römischer Kaiser, weist den Rat su Erfurt an, an 
Luczen Eckart, Heinczen und Ulrich genannt Semler 4000 Gulden 
am nächsten Walpurgistage su entrichten. 
Or. mit d. S. ım Kgl. St. A. zu M. Wortlaut, Ort und Datierung wie ın 
der vorigen Urkunde Nr. 
Böhmer-Huber RJ. VIII. "Nn 3832. 


1362. Februar 17. Nürnberg. 547. 


Karl IV., römischer Kaiser, weist den Rat su Erfurt an, den 
edeln Heinrich und Gunther, Grafen von Schwarezburg, und Thimen 
von Koldiez, seinem Kammermeisier, 2000 Gulden am nächsten 
Walpurgistage su besahlen. 
Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu M. Wortlaut, Ort und Datierung wie in 
der vorigen Urkunde Nr. 545. 
Böhmer-Huber RJ, VIII. Nr. 3832. 


1562. Mai 3. 548. 


Heinrich Daniel, 24 Helfede gesessen, bekennt, dass er mat dem 
Rat und den Bürgern zu Erfurt bis zu Michaelis einen Waffen- 
stillstand geschlossen habe, und verspricht, die Stadt und die Bürger 
während dieser Zeit nicht eu schädigen und zu belästigen, während 
ihm sicheres Geeleit gegeben werden soll, so oft er nach Erfurt 
komme. 


Gegeben 1362 in die inventionis s. crucis. 
Regest im C1.-Milwits Familienbuch im E, A. 


1362. Mai 8. 549. 
Kerstofful von Azmanstete, Ludwig sein Bruder und Lutze sein 
Vetter verkaufen an Gunther von Wye, Vikar des Altares trium 
regum in der Bartholomäuskirche su Erfurt, 5 Erfurter Malter 
Getreidesinsen von 4 Hufen zu Rorbecke wiederkäuflich für 
55 Pfund Pfennige. 

Gegeben 1362 am dritten Sonntag nach Ostern. 
Or. im Kgl. St. A. su M. S.d. 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 421 


1362. Juli 27. Eltville. 590. 


Gerlach, Ersbischof von Mainz, und das Domkapitel daselbst ge- 
statten unter Vorbehalt des Wiederkaufsrechtes dem Rat zu Erfurt 
den Ankauf des vierten Teiles von Mühlberg von den Grafen von 
Schwarsburg. 


Gegeben zu Eltvil 1362 an der nehsten mitwochen nach sante 
Iacobstage des zwelfboten in der erne. 
Or. mit 2 S. im Kgl. R. A. zu München. Der Inhalt stimmt fast wört- 


lich überein mit dem der obigen Urkunde Nr. 493 vom 10. September 1357. 
Der Revers des Rates unter demselben Datum mit d. S. ebendaselbst. 


1362. Oktober 11. 551. 


Ulrich von Cronenberg, Viethum im Rheingau, quittiert dem Rat 
su Erfurt über 100 Mark Judensteuer für das Jahr 1362 und 
über weitere 100 Mark, welche der Rat dem Erzbischof zur Ein- 
lösung des Schlosses Grleichenstein voraus besahlte. 

Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu. M. 


Ich Ulrich von Cronenberg, vyczdum in dem Ryngaw, landvoyt 
myns gnedigen herrin des erczebischofes zu Mencze, bekenne uffen- 
lichen an desim keginwerdigen brive, wann die erbern wisen lute die 
radesmeystere, .. rad und .. borgere gemeynlichen der stad Erforte dem 
obgenanten myme herrin, herrin Gerlachen, erezebischofe, und syme 
styfte die hundert marg silbers, die sie yme uff sancte Mertins tag, der 
schirst komet, als von der Iuden wegen da selbes zu Erforte zu geben 
phlichtig waren, yczund genczlich beczalet habin und ouch yme durch 
sunderliche fruntschaft und liebe, die sie zu yme tragen, die hundert 
marg silbers, die sie Yme von sancte Mertins tage, der nest kómt, uber 
eyn iar von der obgenanten Iuden wegen phlichtig sin zu geben, 
yczund bereyte beczalet und nüczlichen geantwortit habin, darmyte der 
megenante .. myn herre und .. sin styft daz hus Glychensteyn geloset 
haben, so rede ich und globe in guten truwen an desim selbin brive 
und ste da vor als eyn selbschuldige, ab bynnen solcher fryst ycheyn 
unrad, wye der were, hirin vyle, daz ich die megenante radesmeystere, 
rad und borgere solcher lyhunge und beczalunge der hundert marke 
ane yren schaden wel abnemen, alle argelist uzgeslossen. Und des zu 
merer sicherheyd und grosser vestenunge habe ich den dyckegenanten 
radesmeystern, rad und borgern desin brief myt mynem insegil vor- 
segilt hiruber gegebin. Nach Cristi geborte driczenhundert iar in dem 
czwey und sechszigesten iare an dem nesten dynstage nach sante Dyo- 


422 ‘ . Geschichtaquellen der Prov. Sachsen. 


1362. Oktober 16. 582. 


Gunther und Henrich, Grafen und Herren zu Schwarzburg, ver- 
kaufen der Stadt Erfurt den vierten Teil des Hauses Mühlberg 
für 500 Mark Silber Erfurtischen Gewichtes. 

Gegeben 1362 am Tage des heiligen Gallus. 


Or. im Kgl. R. A. zu München. Der Inhalt der Urkunde stimmt mutatis 
mutandis fast wörtlich überein mit dem der von dem Grafen Jo- 
hann von Henneberg ausgestellten Verkaufsurkunde co vom 30. Februar 1357. 

. v. 478. 


1362. Oktober 16. 858. 


Die Grafen Heinrich und Günther von Schwarsburg weisen ihre 
Unterthanen zu Mühlberg mit der Hulde an den Rat su Erfurt. 
Or. mit 2 S. im Kgl. R A. zu München. 


Wir Gunther und Henrich, von Gots gnaden gebrudere graven und 
herren zu Swarczburg, entbiten den gestrengen lüten Ulriche von Koben- 
stete, Henrich Vycztome, Hartmanne, synen vettern, und allen andern 
unsern borgluten, edeln und unedeln, die zu unserm vyerdenteyle des 
huses Molberg gehoren, unsir hülde und alles gut. Lieben getruwen, 
wann wir den erbarn lüten den ratesmeystern, dem rate, den borgern 
gemeynlichen und der stad zu Erforte unser vyerdeteyl des huses 
Molberg myt alle dem, daz darczu gehort, recht und redelichen ewec- 
lichen vorkouft und sie darane bracht habin als recht ist, betin wir 
uch, daz ir den vorgenanten borgern und der stad Erforte hulden wollet, 
und wann ir yn gehuldet, so sagen wir uch alle gemeynliche und 
uwer ixlichen biesunder der hulde, die ir uns von des selbin vyerde- 
tevles wegen des huses Molburg getan habt, an desin briven von unser 
und alle unse erbin wegen ledyg und loz. Und des zu orkunde gebin 
wir daruber desin brief myt unsern insegeln vorsegelt. Nach Cristi ge- 
bort driczenhundert iar in dem czwey und sechezigesten iare an sente 
Gallen tage. 


1362. November 30. 554. 
Der Rat eu Erfurt bekennt, dass er für 12 Schillinge jährlichen 
Zinses, die ihm Dytherich von Tophstete von Gütern su Stottern- 
heim und Elxleben überlassen, gewisse Güter zw Neusess von den 
bisherigen Abgaben befreit habe. 

Or. mit d. S. im D. A. 
Wir dye ratsmeistere und rat der stad Erforte bekennen uffen- 
berlichen an disme brife wan uns und der egenanten stad Erforte der 
erbere man er Dytherich von Tophstete zwelf schillinge ierlichs cginses 











Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 428 


an guten czu Stutirnheim und czu Elxleiben gelegen, den man eme 
czu erbeczinse wanne bishere hat gegeben und der hirnoch stet be- 
schriben, von redelichen sachen wegen benant hat und bewist, benennet 
und bewiset an disme brife, also daz wir und die obgenante stad Er- 
forte denselbin czins sollen vortmer ufheben und haben, hirumme 
sagen wir ledig und fry dry hufe artlandes czu Nusezze gelegen, dy 
Conrad von Utenstete, Gunther Rodeman und frowe Albeyd inne haben 
und besiczen, und davone nüen malder korn gujde czu eyner vicarien 
sancte Barbaren in der kyrchen unsir frowen czu Erforte, dye er Ber- 
told von Leymbach iczunt besiczet, ierlich phlegen zu geben, also daz 
wir noch unsir nochkomen noch nyment uf dy dry hufe und andir gut, 
daz gelegen ist an deme harberge und czu denselben dryen hufen 
gehoret, geschos, bate odir dinst nicht vortmer seczen odir da vone 
heyschen sollen. Dit is der czins czu Stutirnheim: Iohannes Swab 
gibit achte schillinge von eyme hofe, und derselbe gibit zwene schillinge 
von zweyn ackern veldeglichs. So czu Elxleiben gebit Alke von In- 
girsleiben zwene schillinge von eyme hofe. Und daz diser brif ewec- 
liche werde gehalden, so haben wir der stad Erforte insigil an disen 
brief gehenget, der da gegeben ist nach Gotis gebort driczenhundirt iar 
in deme czwey und sechcziesten iare, an sant Andrean tage dez heiligen 
ozwelfboten. 


1362. December 20. 55b. 
Gotschalg ern Hugis, Bürger zw Erfurt, bekennt, dass er seinem 
ome Rudolf Vicztum, auch Bürger daselbst, zu den 4 Pfund Er- 
furter Pfennigen ewigen Zinses, welche der letelere bereits an dem 
Hofe zu dem roten lewen vor der langen brugken erkauft hatte, 
noch weitere 10 Pfund Pfennige für 50 Mark Silber wiederkäuf- 
lich verkauft habe. Es siegellen Gotschalg und sein Oheim Hannis 
von Arnstete, Hans von dem See, Schuliheiss, Cunrad ern Bruns 
und Thiczel Vieztum. 

Gegeben 1362 an sente Thomas abende des tzwelfboten. 
Or. im Hersogl. H. L. A. zu Wolfenbüttel. S. d. 


1862. 5506. 
Unter den Klagen, welche Ergbischof Gerlach gegen die Grafen 
von Schwarshurg erhebt, ist auch folgende: Do dy von Schwarz- 
burg krygeten mit dem margraven von Myssen und den von Er- 
forte, do fingen des margraven diener und die von Erforte den 
von Swarzburg abe wol vierczig ritter und knechte; und des half 
min her von Mencze den von Swarczburg off den margraven und 





424 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


die von Erforte. Und was der von Virnenburg ein hoybtman in 
dem kryge von myns heren wegin von Mentze. Der fing widdir 
ab dem margraven und den von Erforte wol funflzig ritter und 
knechte und lys die ime geloben in gevengnisse zu Arnstete. 
Dy gefangen behilden die von Swarczburg myme hern von Mentze 
vor und teydingten eyne sune mit den gefangenen und ledigten 
ir frund mit myns hern gefangin hynder m. h. von Mentze, als 
sie myme heren hatten geben wol 2000 marg silber.! 
Gudenus, cod. dspl. III, S. 456. 
I Die erwähnten Ereignisse fallen in das Jahr 1342. 


1362. 557. 


Iohann von Schobiltz, Bürger zu Erfurt, verkauft seinem Oheim 
Iohann Deynhard das Haus genannt zur küchen auf dem Anger 
für eine nicht genannte Summe, mit welcher er seine Tochter Thele 
ausstattete, die in das Cyriaxkloster eingetreten war. 

Regest im Ci.-Milwitz Familienbuch im E. A. 


1363. März 3. | 558. 


Christian. Zuckermunt bittet Papst Urban V. um Bestähgung der 
durch den Tod des Ludwig von Osthusen erledigten Pfarrei 
S. Thomae in Erfurt. 

Schmidt, Päpstl. Urkdn. u. Reg. II, 1. c. 6. 129. 


1363. März 5. | 559. 


Der Propst, die Abtissin und der Convent des Klosters Kapellen- 
dorf bekennen, dass sie dem Rate zu Erfurt 50 Malter Korn für 
60 Pfund Pfennige verkauft haben. 

Or. im Kgl. St. A. zu M, 8.d. ) 


Wir Heynrich, probist zcu Cappelndorf, unde Gerterut abtissen, unde 
dy ganzce sammenunge da selbyens bekennen offenlych, daz wyr myt 
vorbedachtikeit, dorch nucz unde dorch vromen haben vorkouft veste 
unde redelich vumphzcik malder korns ume sechzcig phunt phennynge, 
dy uns nuczlich unde genczlich vorgolden unde bezcalt haben, unde 
daz selbye gelt an unsers closters vromen offenlych komen ist. Darume 
so sage wyr Heynrich unde Gerterud vorgenanten unde dy sammenunge 
alle gemeyne ledig, loz unde quit vumphzcyg malder korns dy stad zcu 
Erforte unde dy rete an allerleye argenlist. Dez sint gezcugen dy 
erbern clugen lute her Gotzce von Northusen, er Rudolf Vycztom, er 
Cunzce von Benstete, er Nyclaus von Salvelt raczmeystere unde der 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt, II. Theil. 425 


rat alle gemeyne. Zcu eyme gezcugenysse deser vorgenanten quytunge 
ume daz vorgenante korn daz gebe wyr Heynrich unde Gerterud vor- 
genanten unde dy sammenunge alle gemeyne desen bryf vorsegelt myt 
unsen insegeln zcu eyner mern sicherheyt deser quytunge. Gegeben 
ist deser bryf nach Gotisborte thusent iar dryhundert iar yn deme 
dryunsechzcigesten iare an deme suntage alse man synget oculi. 


1363. Mai 8. .. 560. 


Hermann von Bechstete, Pfarrer der Allerheiligenkirche su Er- 
furt, erlaubt dem Erfurter Bürger Iohannes von dem See die 
Errichtung eines Altares beatorum Iohannis ewangeliste, Bartho- 
lomei apostoli et Erasmi martiris ?n der genannten Kirche und 
genehmigt auch, dass der Stifter und nach seinem Tode der älteste 
Sohn desselben die Vikare prásentiere, vorbehaltlich aller seitens 
des Vikares gegen den Pfarrer su erfüllenden Pflichten. Es 
siegeln Harthung der Dekan und das Kapitel des Marienstiftes. 
Actum anno Domini M°CCCeLXIIIe, VID. Idus Augusti. 
Or. im Kgl. St. A.zuM. S.d, 


1363. Mai 10. 861. 
Ludwig Legat und Genossen, Bürger zu Erfurt, quiütieren den 
Landgrafen Friedrich, Balthasar und Wilhelm über die Besahlung 
des Geldes, welches deren Vater ihnen schuldig geblieben war. 

Or. mit 2 S. im Grossherzogl. G. A. zu Wetmar. 


Ich Lüdewig Legate, Henrich, Hannis unde Hannis von Salveld, 
burgere zcu Erforte, bekennen offinlich an desime keynwerdegin brife, 
daz uns dy hochgeborn furstin, unse gnedigin herrin, Frederich, Balthazar 
und Wilhelm vor sich von yris vatir wegin seligin unde vor alle dy 
burgin, dy uns vor dy egenantin herrin globit hattin, alle schuld, alde 
adir nuwe, wy dy her erloufin ist wan uf desin hütigin tag. beczalt 
unde vorgoldin habin ane drittehalbe mark unde czwei lot silbirs, unde 
sagin dyselbin unse herren allir schuld quid, ledig unde los vor uns 
unde alle unse erbin, unde alle yre brife, dy wir gehat habin adir noch 
hettin uf desin hutigin tag, der wir nicht wissin, dye schulde ane tretin, 
sulin tod unde machtelos sy unde vorbaz keyne craft habin ane dv 
brife, dy uns dy selbin unse herrin gegebin habin obir eyn teil geildes, 
daz sy uns bewist habin an yrin stetin Ihene, Burgeln, Isinberg, Botil- 
stete unde Nuwinmarte, noch haldunge derselbin brife unsern herrin 
eyne rechenunge da von czu tune, unde ane den brif der gunst, dy der 
obgenante herre her Frederich siner wertin getan hat an Butstete noch 
lute irre brife, dy sy selbis darobir gegebin hat. Dy selbin brife sullin 


428 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


gancze craft unde macht haben, noch irre, sundern alle andern schult 
brife sullin von uns tot sy. Zu orkunde darubir habe ich Ludewig 
Legate unde Hannis von Salveld der eyldere unse insegil an desin brif 
lazin henge, der wir andirn mit wissene gebruchin zcu desin mal. Ge- 
gebin zcu Erforte noch Christi gebort driczenhundirt iar dar noch in 
deme drie unde sechezigistin iare an der mittewochin in der crucze- 
wochin als abind ist der heiligin ufvart unsers hern. 


1363. Mai 13. 562. 


Albertus de Eschenewege, canonicus et officialis ecclesie b. Marie 
Erfortensis, bekennt, dass er sur Vermeidung von Strestigkeiten 
wegen des Präsentationsrechtes su der Vikarie ss. Panthaleonis et 
Barbare im der Pfarrkirche s. Egidii zu Erfurt den Pleban der 
Kirche, Conrad von Sybelouben, den einen, und Goczo Brunonis, 
Bürger su Erfurt, den anderen zukünftigen Mitinhaber des ge- 
nannten Rechtes, welches von den Brüdern Bertold und Bertold 
von Gotha, Bürgern eu Erfurt, auf ihn kommen musste, dahin ver- 
glichen habe, dass zunächst der jetzige von dem Pleban präsen- 
tierte Inhaber der Vikarie, auch Conrad von Sybelouben genannt, 
im Besitz derselben bleiben, nach dessen Abgang aber Goczo Bru- 
nonis einen anderen präsentieren sollte. Bei diesem Wechsel des 
Patromates awischen dem Pleban und seinen Nachfolgern einerseits, 
Goczo Brunonis und seinen Erben andererseits, solle es auch in 
Zukunft verbleiben. Die Parteien geloben den Vertrag zu halten 
und hängen an denselben auch ihre Siegel neben das des Off- 
ciales. 
Actum et datum Erfordie anno Domini M» CCC* LX. tercio. JII. Idus 
Maii. 
Or. mit 3 S, im Kgl. St. A. zu M. 


1363. Mai 25. 563. 
Friedrich und Wilhelm, Landgrafen eu Thüringen, eignen dem 
Erfurter Bürger Johann vom See 8 Hufen Landes zu Trebra, 
welche dieser sur Stiftung der Vikarie zu Ehren des Evangelisten 
Johannes und der Heiligen Bartholomeus und Erasmus in der 
Allerheiligenkirche eu Erfurt von den Brüdern Heinrich und Ru 
dolf, genannt von Kanewerf, gekauft hat. 

Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d. 
Wir Friderich und Wilhelm gebrudere, von Gots gnaden lanc- 
graven zu Düringen, marcgrafen zu Myssen, in dem Osterlande und zu 

Landesperg, grafen zu Orlamunde und herrin des landes zu Plyssen, 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 427 


bekennen uffenlichen und tun kunt allen luten, dye desin brief selin 
adir horn lesin, daz Henrich ritter und Rudolt gebrudere, genant von 
Kanewerf, unse lieben getruwen, uns vlelichen gebetiu habin, wann 
sie von yrre und yrre erbin wegin vorkouft habin dem bescheyden 
manne lohanse vom Se, borgere zu Erforte, und sinen erbin achte hufe 
artlandes, in den velden des dorfes Trebre gelegin, dye da alle iar gelden 
zu rechten -erbeczinse sechezen malder korns und gerstin Erfortisches 
mazes, myt allen nuczen, erin und rechten, als sie daz von uns und 
unsern eldern byz her besessen habin. Dye vorgenante gut dye eygene 
wir durch bete willen Henrichs ritters und Rudolfes sines bruders ge- 
nant von Kanewerf und sunderlichen von frowen Soffien wegin, eliche 
wertin Henrichs ritters vorgenant, wenn sie dye obgenanten gut ledec- 
lichen an unse hant uffgelazen han, myt alle dem, daz darczu gehoret, 
zu eyner vycarien in der pfarkerchen Allerheylgen zu Erforte, dye da 
gewyet ist in sancti Iohans ewangelisten, Bartholomei und sankti 
Erasmi ern, dye eygenschaft tun wir in dem namen Gots an desim 
brive durch bete willen des vorgenanten Heinrich von Kanewerfen 
ritters und Rudolfs sines brüders, und vor allen dingen durch Got und 
zu lobe siner muter Marian und allen Gots heylgen und zu troste und 
zu hulfe alle unser eldern, unser und unser nachkomen seln zu dem altare 
vorgenant zu behalden und besyzen geruwelicht und eweclichen, und 
waz eyme vicario der obgenanten vicarien myt den vorgenanten guten 
gefugsam ist zu tune, doch also daz daz gesche myt willen Iohans vom 
Se oder siner erbin, dye dye vicarien geczuget han myt yrme gelde, 
dye sye ouch eweclichen lyen sullen. Ouch bekenne wir, daz wir uf 
die obgeschrebin gute nicheyn geschos sullen seczen, nach bate, nach 
icheynerleye getwank nach gedrank sullen seczen nach habin, sundern 
wir sullen sie schuezen und schermen getruwelichen ane argelist. Ouch 
sullen wir nach icheyner unser nachkomen nicheyn recht an den ege- 
nanten guten vortmer behalden. Deser rede synt geczüge unser ge- 
truwen manne Frederich von Wangheym unser voyt, Henrich von 
Kotewiez unser canceler und Friderich sin bruder, Theoderich von 
Honsperg unser marschalk, Henrich von Kokericz zu Senftinberg ge- 
sessen, rittere, Hartman von Woln unser hoferichter, herre Nicolaus, 
pferrer zu Woyczberg, unser cappelan und schriber, und gnug anderer 
gloübhaftiger lute. Und des zu merer sicherheyt und grosser vestenunge 
habin wir desyn bryf myt unsern insegeln vorsegilt hiruber gegebin. 
Nach Christi gebort driczenhundert iar in dem drye und sechczigesten 
iare an sente Urbans tage. 


428 Geschichtequellen der Prov. Sachsen. 


1863. Mal 25. 564. 


Friedrich und Wilhelm, Landgrafen zu Thüringen, versprechen 
dem Erfurter Bürger Johann vom See, einen Brief su Gunsten 
einer Vikarie in einer anderen Kirche auszustellen, wenn der 
Pfarrer der Allerheiligenkirche die beabsichtigte Errichtung der 
Vikarie in seiner Kirche nicht gestatten sollte. 

Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d. 


Wir Frederich und Wilhelm — — —! bekennen uffenliche an 
dissem brive, dy achte huve landis, dy etteswanne waren Heynrichs 
von Kanewerfen ritters unde Rudolfes sines bruders, dy wir geeygent 
habin czu eyner vicarien, gelegen czu Allen heylgen in Erforte, dorch 
irre bete willen, weriz abir, daz sich der pherrer czu Allen heylgen inne 
cheynre wiz sich do weder leyte weder willen [ohanses vomme Se oder 
siner erbin, borgern czu Erforte, also ab he nicht statin welde, dy vi- 
carien in sine kerchen czu legine, so sulden und wolden wy Iohannese 
vomme Se oder sinen erben eynen andern brif vorsegeln nach haldunghe 
und lute des brives, den wy dar ober gegebin han, wur oder in welche 
kerchen sü dy vicarien lege wolden und dy gute doczu eygene, dy vor 
beschreven sten. Des czu orkunde und czu eynre merren sicherheyt 
have wir unser ingesegel gehanghen an dissen brif. Gegeben tusent 
drihundert in deme dri und sechscigesten iare nach Criste geborten 
an sente Urbani tage. 


I Hier folgen die Titel wie in der vorigen Urkunde Nr. 563. 


1363. Juli 9. Avignon. 565. 


Papst Urban V. providiert Heinrich von Smyre, bacallarius in 
decretis, für den Fall, dass die Pfarre in Molborg (Mühlberg), 
welche der Probst von S. Severi in Erfurt ihm auf Präsentation 
des Rates von Erfurt nach dem Tode des letsten Inhabers, Ulrich 
Swap, verliehen hat, dem päpstlichen Stuhle reserviert sein sollte, 
mit einem Beneficium des Capitels U.L. Frauen in Erfurt, das 
er aber aufgeben soll, wenn ihm die Pfarre zuerkannt wird. 


Schmidt, Püpstl, Urkdn. u. Regesten II, l.c. S. 150. 


1565. Juli 10. 566. 


Friedrich von Dennstedt, Bürger zu Erfurt, bekennt, dass er vom 
Erebischof Gerlach !|; Hufe zu Tungsdorf, 1 Hufe zu Tiefengruben, 
1 Hufe bei Tannrode, 1 Hufe zu Rittersdorf, 1 Hufe ew Ostenriede 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 429 


und 4 Pfund Erfurter Pfennige Zins aus Tungdorf zu Lehn em- 
pfangen habe. 


Gegeben 1363 am Montag vor Margarethen. 
Grünes Buch im E. A, 


1363. December 6. 867. 
Der Rat gu Erfurt bestätigt die Stiftungen Dietrichs von Topf- 
stete aus seinem Gute in Schmiera bei dem Nonnenkloster S. Mar- 
timi im Brühl. 

Or. mit d. S. im D. A, 

Wir Goczo von Northusen, Rudolf Vieztum, Conrad von Benstete, 
Nycolaus von Salcza, ratesmeystere, Nicolaus von Ilmene, Conrad von 
Malsleybin, Theoderich ern Huges, Gotschalk von Sunneborn, Iohans 
von Albrechsleybin, Iohans von Sulcze, Conrad von Muchelde, Conrad 
von Orlamunde, Iohans von Hervesleyben, Theoderich von Udestete, 
Conrad von Emeleybin, Theoderich Hundolf, Berld von Erth, Rudiger 
Messirsmed, Iohans von Sangerhusen, Heinrich von Balnhusen, Iohans 
vom Steyne, Henrich von Cale, Iohans von Swabehusen, der rad, er 
Berld von Tyfental, er Herman von Brampach, er Herman Stange und 
Aple von Libgern, die vyere von der gemeyne der stad Erforte, be- 
kennen uffenlichin, wann der erber man er Theoderich von Topfstete 
der stad vyerczen phund ierlicher, myd dem oveley darczu gehoret, an 
gewyssen guten willeclichen gegebin und sie der als recht geweret hat, 
hirumme habin wir und die rete eyntrechticlichen yme die gunst getan 
und irloubet, daz her Gote zu lobe und syner, siner husfrowe, Mertins 
synes sones, alle siner aldfordern und nachkomen sele zu troste und zu 
hulfe dem goteshuse und samenunge der closterfrowen zu sente Mer- 
tine in dem Brul sechs hufe artlandes und alle dye gut, dye her in den 
velden des dorfes Smyre gelegin gehabt hat, und ouch den wingartin 
von nundehalbin ackere an der herrin berge von unser frowin gelegin, . 
lutterliche durch Got und unsir frowen ere hat gegebin, und wann nü 
dazselbe goteshus dye vorgenante gut vort vorkoufet hat und vorlazen, 
so bekennen wir, wan oder uf welche zyd derselbin gute enczeln oder 
entsampt icht wedir veyle worden, daz sie dann die vorkoufere dem 
obgenanten goteshuse vor allermenlichin umme eynen mogelichen 
phennyng biten, vorkoufen und gebin sullen. Dyeselbin gut daz ege- 
nanfe goteshus, ab iz yme gefugsam ist, vortmer besiczen mag und 
innehabin eweclichen myt unserm vorhengnisse und gutem willen. 
Ouch bekennen wir, daz der erber man, der probest desselbin goteshus, 
der zu geczyten werdet, brot uz vunff maldern korns vor des mege- 
nanten ern Theoderichs und syner altfordern sele ierlichen in der andern 


490 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


wochin nach der gemeintwochen spendin sal und uzgegebin armen lüten 
eweclichen. Derselbe herre der probest sal ouch vortmer eweclichen 
eynen prister, der des dickgenanten von Topfstete sele und der sinen 
tegelichen in siner messe und gebete sal gedenken, bye yme an siner 
kost halden und habin, nachdem, als in den briven, die der selbe herre 
der probest darubir gegebin hat, volleclicher stet beschrebin. Und des 
zu merer sycherheyt und grosser vestenunge habin wir der obgenanten 
stad Erforte insegil an desin brieff gehangen, der gegebin ist nach 
Christi gebort driczenhundert iar in dem dryundsechczigesten iare an 
sente Nyclaus tage. 


1364. Februar 14. 568. 


Wetigo der Propst und der Convent der Regeler des Gotteshauses 
zu Eytirsberg belehnen lehnsherrlich die Pfarrer eu Erfurt mit 
einer halben Hufe bei der Stadt Wymar, die diesen Hermann und 
Otto, Gebrüder, genannt Koytis, Bürger su Weimar, wiederkäuf- 
lich für 20 Pfund Erfurtischer Pfennige verkauft und vor dem 
Convent als Lehnsherren aufgelassen hatten. Sie bekennen weiter, 
dass die Pfarrer den Verkäufern die halbe Hufe gegen einen 
jährlichen Zins von zwei Pfund Pfennigen wieder überlassen haben 
mit dem Vorbehalt, dass bei säumiger Zinssahlung die Pfarrer 
sich an die Hufe halten und sie anderen geben sollen, bis alle 
Rückstände erlegt sind. 

Zeugen: Dy erbern lute her Wetige der schulmeyster czu 
Wymar, her Heinrich genannt Pusch und Dyterich von Matstete, 
ein borger czu Wymar. Gegeben nach Gotis geburten driczen- 
hundirt iarin dem vierundsechezigisten iare an sente Valentins tage. 
' Or. mit 3 zerbroch. S. im D. A. 


1364. Februar 15. 569. 
Der Pleban der Paulskirche in Erfurt. genehmigt, dass Rudolf 
Vitzthum eine ewige Vikarie in honorem omnipotentis Dei et 
ss. lodoci et Anne i» jener Kirche gestiftet und dotiert hat, auch 
dass der Stifter das Verleihungsrecht des Beneficiums sich und 
semen Erben vorbehält. 

Propsteiliches Beneficialbuch im D. A. 


1364. Februar 16. 570. 


Wyr Frederich und her Heinrich unse son, hern czu Helderungen, 
genehmigen lehnsherrlich, dass der gestrenge Knecht Conrad Mime 
dem Vikar Heinrich von Smyre, Inhaber der von Thyme von 


-— 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 431 


Crutheim i» der Michaeliskirche zw Erfurt gestifteten Vikarie, 
2 Malter Korngulie aus einer Hufe zu Raspenberg für 20 Pfund 
Erfurter Pfennige wiederkäuflich verkauft hat. 
Gegebin da man zcalte dryzcenhundirt iar in deme vyer und sech- 
cigesten iare an deme frytage noch allermanne vastnacht. 
Or. mit 2 S. im Archiv der Michaeliskirche. 


1364. April *. 5/1. 


Albrecht Riche gelobt, sich am der Stadt Erfurt und Heinrich 
Msldeforst wegen der erlittenen Haft nicht su rächen und die ge- 
lobte Urfehde zu halten. 

Or. mit 6 S. im Kgl. St. A. zu M, 


Ich Albrecht Riche bekenne uffenlichin an desym brife, daz ich die 
erbarn wisen lute die .. ratesmeystere, den .. rad, die borgere gemeyn- 
lichen, arme und riche, der stad zu Erforte, und sunderlichen ern Henrichen 
Mildeforsten nicht vordenken wel nach beschedigen myt worti nach 
myt werken vor icheyme gerichte oder an keyner stad, nach yr zu 
arge nicht gedenken eweclichen umme solche geschicht, darumme ich 
in der selbin stad zucht genomen wart, sundern ich habe daruff vor- 
ezegin vor mych und vor alle myne frund, die durch mych tun und 
lazen wollen, und eyne rechte orfede getan und tu an desir schrift, 
und die unvorbrocbelich zu halden zu den heyligen gesworn habe ane 
argelist, und setze des zu borgen myne lieben .. frunde,, ern Berlden 
von Werterde, ern Herman Funken, rittere, Herman Rychen zu Rassen- 
berg, Henrich Czengen und Johansen Richen, borglute zu Wiszenze, 
die myt myr und vor mych alle dese vorgeschrebin rede stete und 
gancz zu halden globet haben. Und des zu merer sycherheyt hab ich 
obgenant Albrecht Riche desin brief myt mynen insegel vorsegelt 
hiruber gegebin. Und wir Berld von Werterde, Herman Funke, Her- 
man Riche, Henrich Czenge und Johans Riche obgenant bekennen 
uffenlichin an desim selbin brife, daz wir vor unsern egenanten frund 
Albrechtin Richen als gute borgen globet habin und globin in guten 
truwen, alle dese obgeschrebin rede stete und gancz zu haldene, alle 
argelist und geferde uzgeslossen, und habin des zu grosser vestennunge 
unser insegele an desin brieff gehangen, der gegebin ist nach Christi 
gebort driczenhundert iar in dem vyer und sechezigestin iare an dem 
andern suntage nach ostern, als man singet misericordia Domini. 


482 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1364. Juli 7. m 572. 


Heynrich von Vanre, genannt von Gnensteyn, seine Frau und 
Erben verkaufen dem bescheidenen Mann lohans Treysen und 
Elsebethen seiner Frau, Bürger zu Erfurt, anderthalb Malter 
weniger einen Scheffel Weisen und Gerste von einer halben Hufe 
Landes im Felde zu Wenigen-Vanre für 20 Pfund Erfurter 
Währung. Dass H. von Vanre Erbherr des genannten Zinses ist, 
beseugen Conrad von Orlamunde, Andreis von Vanre und Conrad 
von Ordorf. 


Gegeben 1364 an dem suntage vor sente Margareten tage der 
heligen iuncvrowen. 


Or. mit d. S. im Kgl, St. A. zu M. 


1364. September 24. 518. 


Friedrich, Landgraf von Thüringen, verspricht der Stadt Erfurt, 
ohne ihren Einschluss sich mit seinen Feinden nicht eu versöhnen 
und sie auch gegen die Hereüge von Salza wegen des mit ihm gegen 
dieselben unternommenen Feldsuges zu verteidigen. 


Or: mit d. S. im Kgl. St A. zw M. 


Wir Friderich, von Gotes gnaden lantgrave in Duringen und mare- 
grave zcu Miszne, bekennen an disem brive und globen, wenne uns 
die erbarn wésen lute, der rad und die purgere der stad zcu Erfurd, 
durch unsere begerunge und liebe willen volgen wollen, daz wir uns 
ane die vorgenanten rad und purgere mid unsern widersachen und 
vienden mid nichte vorrichten noch vorsünen wollen, sundern die selben 
rad, purgere und ire lute sint alrest genczlichen und gemeynlichen in 
sulche sune gnumen. Ouch sullen wir und globen, daz wir die ob- 
geschriben purgere und die iren, ab sie in diser unsere hervart, die 
sye iczunt uf die herczoge vom Saleze mid uns tün geinwertiglichen, 
dheynen ubirgrif teten und von ymand hirumb anegesprochen wurden, 
daz uns und den von Erfurt doch ane argelist sin sal uf beide siten, 
daz wir sie des genczlichen abenemen wollen. Des zcu urkund haben 
wir unser ingesegel an disen brif lazzen hengen und der stad und 
burgern gemeinlichen wizzentlich hirubir gegeben. Noch Gotes geburt 
driczenhundert iar in dem vier und sechtzigesten iare am dinstag noch 
sent Moricien tage. Ä 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. It. Theil. 483 


1364. Oktober 22. Avignon. 914. 
Papst Urban V. fordert die Stadt Erfurt auf, den Inquisitor zu 
unterstützen. 


Schmidt, Päpstl. Ui rkdn. u. Regesten II, l.c. S. 175. 


Urbanus episcopus, servus servorum Dei, dilectis filiis universitati 
opidi Erfordensis Maguntine dioc. salutem et apostolicam benedictionem. 
Ad extirpandam pravitatem hereticorum de pura massa fidelium apostolice 
solicitudinis studiis intendentes, nuper venerabilibus fratribus nostris 
Iohanni Argentin. et Iohanni Hildensemen. episcopis dedimus per nostras 
litteras in mandatis, ut in partibus Alamannie, in quibus alique hereses 
insurrexisse dicuntur, quatuor inquisitores pravitatis eiusdem de ordine 
fratrum Predicatorum auctoritate apostolica deputarent, cuilibet eorum 
certis civitatibus et dioc. specialiter deputatis. Quocirca universitatem 
vestram requirimus et hortamur aitente, per apostolica vobis scripta 
mandantes, quatinus inquisitori dicte pravitatis, qui per prefatos epis- 
copos in vestro opido fuerit deputatus, cum vos requisierit, tanquam 
zelatores christiane fidei, per quam cum bonis operibus estis salvationis 
gratiam recepturi, adversus quoslibet hereticos seu de dicta pravitate 
suspectos promptis favoribus et auxiliis assistatis, exinde honoris gloriam 
ac nostram et apostolice sedis gratiam et benivolentiam a Deoque in 
extimabile premium recepturi. Datum Avinione XI. Kal. Novembris, 
pontificatus nostri anno secundo. 


1864. 94D. 


Des Rates zu. Erfurt Leumundsseugnis für die Minoriten daselbst. 
Cl.-Milwitz Familienbuch im E. A. 


Prudentibus et legalibus viris magistris consulum et consulibus 
In ,.... ! necnon omnibus, ad quos presens scriptum pervenerit, ma- 
gistri consulum et consules Erfordenses se ad quevis sua beneplacita 
benivolos et paratos. Cum bone rei et laudabile comprobetur, veritati 
testimonium perhibere, ut ex hoc falsitas et ipsius fabricatores con- 
fusione damnabili confutentur, hinc est, quod vestram sagacitatem pre- 
sentibus nostris literis scire affectamus, quod ex querulosa religiosorum 
guardiani et lectoris fratrum Minorum apud nos degentium conquestione 
ad nostrum devenerit auditum, quomodo de quibusdam nephandis 
actibus, de interfectione videlicet nocturna cuiusdam nostri concivis 
prepotentis et divitis ac suorum familiarium apud vos et huiusmodi 
maleficii occasione apud nos deprehensi et necati cuiusdam emuli ip- 
sorum relatione dinoscantur. Verum cum id in dictorum fratrum et sui 
ordinis vituperium enorme, preiudicium et grandem infamiam confictum 


omnino est et nequiter excogitatum, eo quod dicti fratres ut probi et 
Geschichtsq. d. Pr. B. Erfurt XXIV. 3. 28 ^ 


434 (ieschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


legales viri fama et conscientia bona absque omni suspicione mala de 
ipsis apud nos conversati sint, prout et actu iam sani et incolumes 
moram trahunt, vestram industriositatem intime desiderando rogamus, 
quatenus ipsos fratres predictos eorumque ordinem et confratres ubique 
de tanto flagitioso excogitato delicto excusatos habere, quinimo et una 
nobiseum ubilibet, ubi opus fuerit et predicta hec infamia de facto 
saltem evolavit, excusare et literatorie expurgare dignemini, Dei, inno- 
centie ipsorum nostrique servitii intuitu et respectu. In cuius recogni- 
tionis evidens testimonium ....? 


! Der Name der Stadt ist ganz unleserlich. Es muss aber eine ausserdeutsche 
Stadt sein, da nr eine an solche der Rat lateinisch zu 4 schreiben pflege. ? Hier 
bricht die Handschrift ab. 


1365. Januar 2. Aschaffenburg. 576. 


Ulrich. ron Cronenberg, Vietum im Rheingau, schreibt an einen 
nicht genannten Propst, dass der Ersbischof Gerlach entschlossen 
sei, den Erfurtern gegen die Markgrafen von Meissen beizustehen, 
und berichtet zugleich über die Klagen, welche die Markgrafen 
bei den Fürsten, Herren und Städten gegen die Stadt Erfurt er- 
hoben hatten. 
Ingrossaturbuch des Erzst. Mainz III., S, 223 im 'Kgl. Kreisarchiv zu 
Würzburg. 
Mein fruntlich gruss zuvor herre her probst, lieber besunder frundt. 
Als ich von uch und den von Erffurdt gescheyden byn, des han ich 
ınyn herrn von Meintz besprochen, und finden ine und sein capittel 
und: allen seinen radt darzu williglich geneygyt, das myn here von 
Mentz die von Erfford trueclich und vestigelich verteydinge und hanndt- 
habe geyn dem margreben ünd den von Erffurt gleybe. Nymet er und 
sein stifft des schaden, das die von Erfiurt das bedenken sollen. Nu be- 
sorget myns herrn capittel, sy es, das sich myn here der von Erffurt also 
trefflich underwynde, als er mudt hat und dis gerichtet wurde, keme 
es dann, das myn herre von Meintz mit dem marggreben zu kriege 
keme, das dann die von Erffurdt auch mym herrn widder beholffen 
sin wolden. Liebe herre, her probst, wie man diss besorgen möcht, so 
gingen alle dinge vollieglichen. Hiruff seit bedacht und werdet zu 
rede mit wem uch gut dunket und schribt mir zu stundt ein antwurdt 
widder. Wann, so diss ehe ein ennde neme, so besser were, wann die 
marggreben erklagen sich gar fast geyn den fursten, herren und stede, 
als ir woll hören soldt in einer copi, in welcher form sie sich geyn sie 
erklagen, das man wol dörfite, das man es in der zeit verantwurte, an 
die hern den marggreben hulflich sin und die herren und stede auch 
icht dörften wenen, das die von Erffurt icht als gross unrecht haben, als 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. 1l. Theil. . 435 


sie’ die marggreben furbringen. Geben zu Aschaffenburg uff den 
donnerstag nach dem iartage.! 

1 Dieses Schreiben, sowie die beiden folgenden Nr. 577 u. 583 entbehren der 
Jahresangabe. Aus dem Zusammenhange aber ergiebt sich das Jahr 1365, in welchem 
zwischen den Herren von Tannrode und dem Rat zu Erfurt wegen Hinrichtung 
eines Erfurter Bürgers, Conrad Schröter, eine heftige Fehde entstand. Der Erz- 
bischof Gerlach nahm sich der Stadt an, die Markgrafen aber ergriffen Partei für 
die Herren von Tannrode. Der oben genannte Virtum Ulrich von Cronenberg 
verhandelte im Auftrage des Erzbischofs mit dem Rat zu Erfurt und auch mit den 
Markgrafen. 


1365. Januar 3. Aschaffenburg. 571. 
Gerlach, Ergbischof von Mainz, fordert die Landgrafen von 
Thüringen, Friedrich, Balthasar und Wilhelm, auf, die Herren 
von Tannrode anzuhalten, ihm und der Stadt Erfurt. wegen der 
Hinrichtung eines Bürgers Genugthuung su geben. 


Ingrossaturbuch des Erest. Mainz III., S. 184 im Kgl. Kreisarchiv zu 
Würzburg. 


Unsern fruntlichen gruss bevor, liben oheymen. Als ir uns ge- 
schriben hatt und uch beclaget von unsern burgern zu Erffurte, des - 
han uns die von Erfurte ire botschaft gethan und vorkundet, wie das 
der von Tannenrode uns unsern burger erhangen habe wydder recht und 
bescheidenheit. Des quemen sie gein Tannenrode und wolden die grossen 
gewalt, frevel und unrecht gerochen han, der an unserm burger und an 
iren mydeburger gescheen ist. Des quemen ir amptlude und boden sie, 
das sie von dannen zogen, das theten sie. Wan ir nu uns und unserm 
stiffte also gewant syt, dasir uns billiche helffet, das uns und den unsern 
wandell werde solicher grosser schmacheit und schaden, der uns und den 
unsern darvon erstanden ist von den von Tannenrode, so byden und 
manen wir uch, das ir uns darzu beholffen syt, das uns das von den 
von Tannenrode wydderfare, wan wir uch des genczlichen gleuben. 
Hetten auch die von Erffurte gen uch oder den von Tannenrode icht 
gebrochen, das wolten wir mechtig sin, das sie das keren und richten 
solden nach bescheidenheit, als uch und uns und unser beider frund 
bescheidelich duchte nach allem herkomen; euer antwort. Datum 
Aschaffemburg in octava Stephani prothomartiris.! 

I 8. die Anmerkung zw Nr. 576. 


1865. Januar 21. 518. 
Theodor, Abt des Conventes im Peterskloster zu Erfurt, und Her- 
bort, Domprobst der Severikirche daselbst, bekennen und beglaubigen, 
dass Hermann von Smyre, und er Fritsche von Tyfental, Alter- 
leute der Andreaskirche, vor ihnen erklärt haben, wie Berld von 

28* 


436 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Tyfenta! und seine Frau Alheyd, Ulrich von Tyfental und seine 
Frau Eiysabeth, endlich der Priester Hermann von Czymmern 
zusammen soviel Geld gegeben haben, dass davon dreimal je 
22 Schillinge jährlichen Zinses gekauft werden können, wofür am 
Montag, Dienstag und Mittwoch nach den vier Weihfasten der 
Reihe nach für die genannten Wohlthäter täglich eine Messe von 
dem Pfarrer und je eime von den vier Vikaren mit vorausgegangener 
Vigil gehalten werden sollen. 


Gegeben nach Cristi geburt dreiczenhundert und im funfundsech- 
ezigsten iare an sente Agnetin tage. 
Or. mit 2 S. im Kgl. St. A. zu M. 


1365. Mürz 9. 89. 


Hermann von Frondorf und Kunne seine Frau verkaufen an 
Dietrich von Nuseze, Bürger eu Erfurt, für 18 Pfund Pfennige 
30 Schillinge Erfurter Pfennige Erbzins von 30 Äckern Wiesen- 
wachs zu Wenigen-Sommerde. 
Gegeben 1365 am Sonntag reminiscere. 
Altes Regest im E. A. 


1365. März 16. 580.. 


Günther und Johann, Grafen zw Schwarsburg, versichten auf 
allen Ersatz für den Schaden, welchen die Erfurter auf dem Zuge 
. gegen Tannrode ihrem Land und ihren Leuten zugefügt, und ver- 
sprechen auch, die Stadt in keiner Weise su schädigen, bis sie die 
200 Mark, welche ihnen der Rat eu Erfurt geliehen hat, surück- 
bezahlt haben. 
Or. mit 2 S. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Gunther und Iohans, von Gots gnaden graven zu Schwarzburg, 
herrin zu Wassenburg, bekennen uffenlichen vor uns und alle unse 
erbin, daz wir durch sunderliche fruntschaft, dye uns dye erbarm lute 
dye ratesmeystere, der .. rad und dye stad gemeynliche zu Erforte han 
bewiset und bewisen, vor zyhen vor uns und alle unsere erbin lütter- 
lich und genczlich uf allen schaden, koste und ubergryffe, wie man die 
benennen mochte, dye von der egenantin stad wegin in der reyse zu 
Tanrode uns, unsern armen lüten, gerichten, dorfern oder herschaften 
zu gelegit sin oder geschen werin, wann uns ouch dye vorgen. rates- 
meystere, der rad und dye stad sunderlych frundschaft habin bewiset, 
daz sye uns ezweyhundert marg lotigen silbers gütlichen gelegin habin, 
dye wir yn uf sente Iacobs tag, der nest komet, sullen beczalen nach 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 497 


haldunge unser brife, dye wir sunderlichen deruber gegebin habin. 
Nu globin wir in guten truwen vor uns und alle unsere erbin, daz 
wir dye stad und yre borger uf der si?ze nicht hindern sullen, oder 
unsern luten nicht vorbite, in dye stad Erforte zu füren, byz wir daz 
gelt gütlichen bezalen nach haldunge unser vorgenanten briefe, und 
habin des zu grosser sycherheyd desin brief myd unsern insegeln 
wyssentlichen vorsegilt der obgen. stad Erforte hiruber gegebin. Nach 
Cristi gebort driczenhundert iar in dem fümf und sechezigesten iare an 
dem suntage als man singet oculi in der vasten. 


1365. März 1*. ' 581. 
Hartung von Northoven, Dekun des Marienstiftes zu Erfurt, be- 
urkundet das Testament des Bürgers Heinrich Grutzer, worin 
derselbe eine neue Vikarie in der Pfarrkirche s. Benedicti mit 
seinem Wohnhaus in der genannten. Pfarrei und einer halben 
Hufe Landes zu Smyre stifiel; er giebt ferner dazu 5 Centner 
Wachs, alles Korn, allen Hafer und alle Früchte und Vorräte in 
und ausser seinem Hause (item do, lego et dono ad eandem vi- 
cariam quinque centenarios cere vel paulo plus, item frumentum 
et avenanı, item arvinam et mel; item semina rapularum, porri 
et ceparum in eadem domo mea seu extra inventa et invenienda, 
quocumque nomine censeantur), ernennt zu Testamentarien die 
Bürger Heinrich von Mevningen, Otto von Udinstete, Thilo und 
Iohann vom Stein (de lapide) und den Kleriker Stephan genannt 
von Isenache, schenkt letsterem zu der neuen Vikarie 28 Mark 
Silber und verleiht sie ihm auf Lebenszeit, doch mit der Bedingung, 
dass er binnen Jahresfrist die Weihen erlange. Nach Stephuns 
Tod soll das Präsentationsrecht den Altarleuten der Pfarrkirche 
zustehen. 


Zeugen: Ludewicus de Seen, canonicus ecclesie s. Marie, Con- 
radus verus plebanus dicte ecelesie s. Benedicti, Stephanus de 
Isenaeo clericus, Heinricus de Meiningen laicus, opidanus Erfor- 
densis. Acta sunt hec Erfordie sub anno a nativitate Domini 
millesimo trecentesimo sexagesimo quinto, indictione tertia, die 
septimadecima mensis Marcii, hora eiusdem diei nona vel quasi, 
pontificatus s. in Chr. p. et d n. d. Urbani pape V. anno tertio. 

Das Insirument ist aufgenommen von Theodericus dictus de Isenache 
clericus, imp. auct. notarius. 

Or. mit d. S. im D. A. 


438 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1365. April 25. 582. 


Heinrich, Graf von Schwarzburg, Herr zw Luchinberk, verkauft 
wiederkäuflich mit Willen seiner Mutter Elene, Gräfin zu Schwarz- 
burg und frowe zcu Remde, dem Erfurter Bürger Dyther von 
Topzstete 7 Mark lótigen Siübers jährlichen Zinses aus dem Ein- 
kommen der Stadt Remda, und stellt Dyczillus von Yschirstete 
Ritter, Conrad von Wiezzenleybin Knecht und die Bürger von 
Remda zw Dürgen, die sich zum Einlager ın Erfurt oder Arn- 
stadt verpflichten, wenn der Zins nicht rechtseitig entrichtet wird; 
auch bei einem etwaigen Krieg soll der Zins ungeschmälert dem 
Bürger nach Erfurt gebracht werden. 
Gegeben nach Cristi geburt dreiczenhundert und im funfundsech- 
czigsten iare an sancte Markustage des heyligen ewangelisten. 
Or. mit 5S. im Kgl. St. A. zu M. 


1365. Mai 1. Aschaffenburg. 989. 
Gerlach, Erzbischof von Mainz, bitte die Landgrafen Friedrich, 
Balthasar und Wilhelm von Thüringen am 28. Mai mit ihm zu- 
sammengukommen, um zwischen den Herren von Tannenrode und 
dem Rat zu Erfurt den Frieden eu vermitteln. 

Ingrossaturbuch d. Erzst. Mainz III, S. 185 im Kol. Kreisarchiv zu Würzburg. 

Uusern fruntlichen gruss bevor, lieben oheymen. Als wir euch 
vormals dicke geschriben han umb unser stat und burger zu Erffurt 
von solicher geschichte wegen, als die von Tannenrode uns unsern 
burger gehangen han widder recht und ane gerichte und in den dingen, 
als die von Tannenrode unnser und unsers stifftes manne syn und ir 
uch auch von derselben geschichte wegen erolaget von unsern burgern 
zu Erffurte, des wir Ulrich von Cronenberg, unserm viczthum und 


.lantfoyt, bevolhen hatten, darumb mit uch zu reden und uns derhalb 


wydergeschriben hat, wie das er bey uch mit unsern burgern zu Er- 
ffurte zu fruntlichen tagen gewesen sy und nit fruntlichheit zuschen 
uch und unsern vorgenanten burgern finden mogen. Want nu die vor- 
genanten unser burger sprechen und uns bydden, das wir es zu rechte 
mechtig sin sollen, herumb so pitten wir uch, sint dem male der vor- 
genante Ulrich zuschen uch und den unsern nicht fruntlichkeit finden 
mag, das ir uns selber zu eyme gutlichen tage senden wollet zu solde 
uff sanct Urbans tag, der nechst komende ist, da wollen wir aber gerne 
versuchen, abe wir uch und unser stat zu Erffurte gutlich gerichten 
konnen. Mochte aber des nicht gesin, das wir die fruntschaft finden 
konden, so wolden wir unser brieve legen fur unnser beider fründe 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 489 


und die lassen lutirn und usstragen, wes unser ein dem andern pflichtig 
sy zu thunde, das das geschee, und pitten uch, dass ir oder die ouern 
heruber kein ungnade oder bedrengnisse an die vorgenanten unser stat 
oder burger leget, und manen uch aber hulffe wvdder die von Tannen- 
rode umb die grossen frevele und selbwalt, die sie an uns, unser stat 
und burger zu Erffurte gethan hant, und bydden des umb diese vor- 
geschriben stucke ein fruntlich antwurte wydder. Wan wa ir mit uns 
nit tage leistet, als vorgeschriben stet, solden wir dann von uch clagen, 
das teden wir nicht gerne und mochten es doch nit gelassen. Datum 
Aschaffenburg in die beate Walpurge.! 
1 S. die Anmerkung au Nr. 576. 


1365. Mai 18. | ^. 88. 
Albrecht, Herzog su Braunschweig, verspricht, in dem gegen- 
würligen Kriege den Markgrafen von Meissen gegen die Stadt Er- 
furt nicht beizustehen. 

Or. mit d, S. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Albrecht, von Gotes gnaden herczoge zu Brunswich, herczogen 
Ernstes son des eldern, dem Got gnedig sie, bekennen an desim uffen 
brife, daz wir uns myd gutem willen voreynet habin myd den ersumen 
wisen luten, den ratesmeystern, dem rate und der stad zu Erforte, daz 
wir in desem keginwertigen krige und ezwevtracht, als lange die werin, 
die sye habin myd den marcgrafen von Myhzen, nicht uf sie ader die 
vren den selbin markgrafen sullen odir wollen helfen. Dyt globin wir 
yn truwe stete und ganz zu haldene ane allerleyge argelist und ge- 
verde, und habin yn des zu bekentnisse und zu sicherheyt desin brief 
mvd unserm insegel besegelt hiruber gegebin. Nach Christi gebort 
driczenhundert iar in dem fumfundsechezigesten iare an dem nestin 
. suntage nach sente Soffien tage als man singet vocen: iocunditatis. 


1365. Juni 12. Eisenach. 989. 
Friedrich, Balthasar und Wilhelm, Landgrafen von Thüringen, 
bekennen, dass sie die Stadt Erfurt ier Jahre lang schülgen wollen. 

Or. mit 3 S. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Friderich, Balthazar und Wilhem gebruedere, von Gots gnaden 
lantgraven in Duringen, margraven tzu Meissen, in dem Ostirlande 
und tzu Landizberg, graven tzu Orlamunde und herren des landis tzu 
Pleissen, bekennen offinlich an disem brieve, daz wir die ratizmeistere. 
die rete und die stad tzu Erforte getiuelichin sullin schutzen, vortci- 
dingen unde schirmen uf den strazzen in unsin landen, alz wir beste 


440 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


mugen, ane geverde. Wir wollen is ouch gutlichin und fruntlichin 
halden gein der stat und den burgern zu Erforte und den iren ane 
geverde, und sullen mit unsern amptleuten und den unsern bestellen, 
daz sie daz ouch alzo halden sullen ane geverde, alzo selbens sullen 
sie daz gein uns und den unsern widir halden ane geverde; daz sullen 
und wollen wir und sie haldin bis uf send Iohannis baptisten tag, der 
nehest kumt, und von dem selben send lohannis baptisten tag vier 
gancze iar tzu tzelne, die nehest nach einandir volgin. Und habin des 
czu urkunde unser ingesigele an disen brief gehangen, der gegeben ist 
tzu Ysenach noch Gots geburt dreucenhundirt iar dar nach in dem 
funf und sechezigisten iare an dez heiligen lichnams tage. 


1365. Juni 12. 586. 


Der Hat zu Erfurt bekennt, dass die Landgrafen zu Thüringen 
Ihn und die Stadt vier Jahre lang schützen wollen, und er verspricht 
die Bedingungen des Vertrages zu erfüllen. 

Or. mit d. S. im Grossherzogl. G. A. zu Weimar. 


Wir ratesmeyster, rete und die stad zu Erforte bekennen uffen- 
lichen an desim brive, daz uns die hochgeborne irluchtin forstin und 
herrin, unser herren Frederich, Balthazar und Wilhelm gebrudere, lant- 
grave zu Doringen, marcgrafen zu Myssen, in dem Osterlande und zu 
Landesberg, grafen zu Orlamunde und herrin des landes zu Plyssen, 
getruwelich sullen schüczen, vortevdingen und schirmen uf den strassen 
in yrin landen, als sie beste mogen, ane geverde. Sie süllen iz ouch 
gütlichen und fruntlichen halden kegin uns und unsere borgere zu Er- 
forte und den unsern ane geverde, und sullen myd yrin amptlute und 
den vrin bestellen, daz sie daz ouch also halden ane geverde. Also 
selbens sullen wir daz kegin vn und den yrin widerhalden ane ge- 
verde. Daz sullen und wollen wir und sio halden biz uf sente Iohans - 
baptisten tag, der nehest komet, und von dem selbin sente Iohans bap- 
tiste tage vyer gancze iar zu czelne, die nest nach evnander volgen, 
und habin des zu orkunde der egenanten stad Erforte insegel an desin 
brief gehangen, der gegebin ist zu Erforte nach Christi gebort driczen- 
hundert iar in dem fumf und sechezigestin iare an des hevligen lvch- 
nams tage. 


1365. Juni 12. Eisenach. 587. 


Friedrich, Balthasar und Wilhelm, Landgrafen su Thüringen, 
bekennen, dass sie die genannten Herren von Tannenroda mit 
dem Rat zu Erfurt wegen der Hinrichtung des Erfurter Bürgers 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. ' 441 


Conrad Schröter und der daruuf erfolgten Fehde verglichen 
haben. 
Abschr. aus dem 16. Jahrhdri. im E. A. 

Wir Friderich, Balthasar und Wilhelm, gebrudere, von Gottes 
gnaden lantgraven zu Duringen, marcgrafen zu Misen, in dem Oster- 
lande und zu Landesberg, grafen zu Orlamunde und herren des landes 
zu Plyssen, bekennen offentlichen an disem brive und tun kunt allen 
den, die ihn sehen, horen oder lesen, das wir um alle ufleufte, zwei- 
tracht, unwillen, brand, totschlege, schaden und koste, wie man die 
mag genennen, und um alle ubergriffe und ansprache, die sich bis uf 
diesen hutigen tag zwischen den edlen Conraden und Eckinbrecht, ge- 
brudern den eldern, Conrad und Friedrich gebrudern den iungern, herren 
zu Tannenroda, und den ersamen luten den ratesmeistern, reten und 
der stat zu Erforte, unsern lieben getruwen, von todes wegen Conrad 
Schroters, etwan burgers zu Erforte, haben erstanden und erlauffen, 
luterlich, genczlich und zumale die egenanten herren von Tannenroda 
und die ratesmeister, rete und stat zu Erfurte haben fruntlich geeinet 
und berichtet, als wir des von beiden partigen volligliche macht hatten 
genommen, also das die egenanten herren von Tannenroda vor sich 
und alle ire erben und ire frunt, der sie mechtig sint ane geverde, und 
ratismeister, rete und die stat zu Erforte vor sich und alle ire nach- 
komelinge beiderseit williclichen und genezlichen daruff ewicglichen 
haben vorczihen, nimmermer zu fordern, oder eiue die andere anczu- 
sprechen umb die sache ane argelist und geverde. Man soll auch 
Conrad Schroters kindern ir erbe lassen volgen und sie daran nicht 
lassen hindern. Sie sollen auch das gut in alle der wise und mit 
solchen rechten besiczen, als ir vater vorgethan hat gein den von 
Tannenroda. Wir vorczihen auch luterlichen vor uns und unser erben 
uff allen unwillen, vordechtnisse, klage und ansprache, die wir von der- 
selben geschicht wegen um die egenanten von Tannenroda gein den 
ratesmeistern und der stat zu Erforte gehaben mochten, und haben des 
zu urkund alle drey unser ingesigel an disen brief lassen hengen. Und 
wir Conrad und Eckinbrecht gebrudere die eldern, Conrad und Friederich 
die iungern, herren zu Tannenroda, bekennen vor uns und alle unser 
erben und die, die durch uns thun und lassen wollen ane geverde, und 
geloben in truwen, das wir alle diese vorgeschreben sache stete, gancz 
und unvorbrochlichen halten wollen und sollen in alle der wis, als vor 
ist geschreben, und haben des zu urkunde alle unser ingesigel bev der 
obgenanten unser lieben gnedigen herren der marcgrafen ingesigele 
lassen hengen. Geben zu Isenach nach Gotes geburt dryczehenhundert 
iar und darnach als man czalte im funff und sechezigsten iare an des 
heyligen lichnams tag. 


442 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1365. Juli 23. | 988. 
Der propsteiliche Offizial des Marienstiftes bekennt, dass er den 
vom Rat su Erfurt präsentierten Nicolaus de Hontal mi der 
Vikarie ss. Katharine et Nicolai in der Pfarrkirche zu Brembuch 
investiert, dagegen den von dem Pfarrer daselbst präsentierten 
Vikar zurückgewiesen habe. 

Datum anno Domini M.CCC. LXV. X. Kal. Augusti. 
Or. mit 38. im Kgl. St. A. zu M. 


1365. Oktober 20. 989. 


Bertold von Brisenitz beurkundet und genehmigt lehnsherrlich, dass 
die Eheleute Iohann Phil und Iutte aus 6 .Ickern zu Azwmenstete 
12 Schilling Erfurter Pfennige un die Pfarrer der Stadt Erfurt 
auf Wiederkauf für 5 Pfund verkaufen. 
Gegeben 1365 am mantage nach S. Lukas tage. 

Regest im E. A. 


1365. November 5. 590. 


Friedrich, Balthazar und Wilhelm, von Gottes Gnaden Landgrafen 
zu Thüringen dc, quitlieren über 1500 Mark Silber, die ihnen der 
liat zu Erfurt nach den darüber ausgestellten Briefen am nächsten 
Martinstage zu entrichten hatte, und bekennen, dass die Summe 
in ihrem Auftrage richtig an Johanse Nazze, Bürger zu Erfurt, 
bezahlt worden tst. 
Gegeben 1365 an der nesten mittewoche nach Allerheilgen tage. 
Or. mit 3 S, im Kgl. St. A. u M, 


1365. December 12. 591. 
Conrat Kemmerer, Dürger zu Erfurt, vergleicht lYohans Sibote mit 
dem bescheidenen Mann Meister Sifrid Klettenberg dahin, dass 
ersterer diesem 1 Multer Weizen jährlichen Zinses von !, Land 
zu Ermestete entrichten soll mit dem Recht, den Zins mit 10 Pfund 
Erfurter Pfennigen abzulósen. 

Nach Gotis gebürten drizcenhundirt iar in deme funf und sech- 
sigisteme iare an sente Lucien abende. 
Or. mit d. S. im E. A. 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 443 


1366. Fehruar 3. Prag. 592. 


Karl IV., römischer Kaiser, und Wenzeslaus, König von Böhmen, 
schliessen mit dem Erzbischof Gerlach von Maine ein Bündnis, 
worin sie unter anderem auch versprechen, Land und Leute des- 
selben und des Mainzer Stiftes zu verteidigen und zu beschirmen. 


Gegeben zu Prag 1366 an dem Tag des hlg. Blasius. 
Abschrift aus dem 17. Jahrhundert im Kgl. St. A. zu M. 


1366. Februar 6. | 593. 


Luthulff Marschalk, gesessen zu Steinburg, Ritter, genehmigt lehns- 
herrlich, dass Iohann von Pochzendorff und Anna seine Frau 
dem Erfurter . Bürger Dyther von Topztete 2!/, Malter Weizen, 
21, Malter Hafer, 27 Schillinge Erfurter Pfennige und 4 Hühner 
jährlichen Zinses von 2 Hufen Artiandes bei Wenigen - Bütstethe 
für 70 Pfund Pfennige verkaufen. Er belehnt auch den genannten 
Bürger mit den Zinsen gegen 1 Schilling Erbzins zu Martini 
und erteilt ihm das Recht, die Zinsen zu verkaufen an wen 
er will. 


Datum sexta feria proxima post festum purificationis anno Domini 
M. CCC. LX VI. 


Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu M. 


1366. April 28. | B94. 


Herman Ryche, gesessen zu Rassinberg, bekennt, dass er mit Wissen 
seiner Töchter Mechtilde und Kunne, sowie seiner Eidame Her- 
mann Leych und Hermann Schotesack den Vikarien der vier AL 
türe in der Bartholomäuskirche zu Erfurt, nämlich czu dem hohen 
altere sente Bartholomei in dem kore, czu dem altere der drier 
konyge uff der borkirchen, czu dem altere sente Niclaus und ezu 
dem altere sente Symonis und Jude, eine halbe Hufe Eigenyutes 
zu Rassinberg wiederkäuflich für 151] Pfund Erfurtischer Pfennige, 
welche Rudolf von Czimern zu seinem Seelgeräthe den vier Altären 
vermacht hatte, verkauft habe, und er verpflichtet sich, nachdem 
ihm die Käufer das Lund wieder zu Lehn übertragen hatten, 
davon jährlich ein Malter Korn zu Michaelis in eine näher zu 
bezeichnende Herberge in Erfurt zu liefern. 


Zeugen: Die gestrengen man er Conrad von Mymene ritter, 
Heinrich Danyel von Nebere, Berlt Schotesak, Apez Voyt zcu 


444 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Rassinberg und Gunther Hemeleybin botel. . Gegebin nach Cristi 
geburte driczenhundert iar in dem sechs und sechczigistedü iare 
an deme nestin dinstage vor sente Walpurge tage. 

Or. mit 3 S. im E. A. 


1366. Mai 5. | 595. 


Friedrich, Balthasar und Wilhelm, Landgrafen zu Duryngen, 
Murkgrafen zu Misen, qwittieren dem Rat zu Erfurt über 3000 Mark 
lötigen Sibers, die halb zu Martini und halb am Walpurgistage 
bezahlt worden waren, und geben dem Rat die vor ihm ausgestellte 
Schuldverschreibung zurück. 


Gegeben 1366 an sente Gothehardistage. 
Or. mit 3 S, im Kgl. St. A. zu M. 


1366. Juni 10. Eisenach. 596. 


Friedrich, Balthasar und Wilhelm, Landgrafen zu Thüringen und 
Murkgrafen ron Meissen, weisen den Rat und die Bürger zu 
Eisenach an, den Erfurter Bürgern Syfrid von Mulhusen, Albert 
genannt vom Sande «nd Gotfrid von Stalberg jährlich 16 Mark 
Silber zu bezahlen, welche die Landgrafen von ihren Einkünften 
aus der Stadt Eisenach den genannten Bürgern wiederkäuflich für 
116 Mark verkauft hatten. 

Datum Ysnach anno Domini millesimo trecentesimo sexagesimo 

sexto feria quarta ante diem beati Viti martiris gloriosi. 
Or. mit 2S. im Grossherzogl. St. A. zu Weimar. 


1366. August 18. 5%. 
Hans Pusch, Hintze, Nicolaus und Hentze Brüder, Edelknechte 
von Grossenberingen, verpflichten sich, den Erbzins, nämlich 
1 Malter Weisen, 1 Scheffel Erbsen und 4 Kapphühner, von 
lj, Hufe zw Grossenberingen, welche sie ererbt, bei der Vikarie 
s. Marie in der Kapelle des Rathauses in Erfurl zu belassen, 
doch wollen sie anstatt der Kapphühner 4 Pfennige Erfurtischen 
Greldes reichen lassen. 


Gegeben 1366 am Dienstag nach Mariä Himmelfahrt. 
Or. mit 2 S. im Kgl. St. A. zu M. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II, Theil. 445 


1366. September 28. 598. 
Johann von Scharphinberch, Bürger zu Erfurt, verzichtet gegen eine 
Entschädigung von 150 Pfund Mühlhäuser Pfennigen auf alle An- 
sprüche an die Güter und Zinsen seines Bruders Bertold, Bürger 
gu Mühlhausen. 

Or. mit d. S. im Stadtarchiv zu Mühlhausen. 


Ich Iohans von Scharphinberch, borger czu Erphorte, bekenne uflich 
an desime keynwerdigen bryfe unde tu kunt alle den, dy en sen edyr 
hern lezen, daz ich myt willen, wizzen, rate unde myt bedochten mute 
myns selbiz unde vor Telen, myner elychin vrowen, Katheryn unde 
Margareten, mynre elychin erplichen kyndere, mych myt Bertolde von 
Scharphinberch mynem brudere, borger czu Molhusen, gutlych und 
vruntlich habe enscheyden umme alle dy gut, wellichirleye warn, sy syn 
leginde, erbeczinz, gulde, bereytschaft eder varnde habe, dy syn synt 
eder gewest synt, syn edyr Heynrichz von Scharphinberch, unsir beydir 
brudyr, in sulchir wyze, daz ich vorgenante Iohannes, Tele myne 
vrowe unde myne vorgenanten erben unz vorczyn ledichlich unde 
willichlich unde an allerleyge argelist alle der vorgenanten gut und 
eriz anevalliz, ansprachunge und allir czuvorsicht, dy wy darane ge- 
habe mechten von rechte edir cheynreleyge wyz, beide an mynz brudir 
Bertoldiz vorgenante leben edir tode, sundirn dyselbin vorgeserebyn gut 
erin aneval ledilich und myt willin uf lazen, geben und eygen iunc- 
vrowen lutten synre tochteir, alle Bertolt myn brudir vorgnnante von 
unz hat begert myt alleme rechte, daz wy daran mechtiu gehabe, edir 
ab be Iutten tot gelebite, weme he dy genanten gut gebit edir be- 
scheydit, eder umme daz vorczechinzze hat unz Berlt, myn bruder, be- 
wist andirhalp hundüt phfunt Molhuschir phfenge noch syme tode, dy 
wy geannemt habyn myt sulcheme undirscheyde, ab Berlt, myn bruder 
vorgenante, benotiget worde von chey me kummere, gevencnizze, schadyn 
edir notdorft, so sal he wedir czu vorsicht habe czu den andirhalp 
hundirt phfunden, alle sy syn eygen wern. Dez czu orkunde und ge- 
czucnizze gebe ich vorgenante Iohans, Tele myne vrowe und unse erbin 
desyn brif vorsegilt myt deme insegele der stat czu Saleza. Und wir 
Rudolf von Sunthusen, Hannis Scriber, ratizlute czu Saleza, unde dy 
andirn myt en ratizlute czu Saleza bekennen, daz wy dorch bete willen 
Iohannis von Scharphynberch vorgenante, Teln synre vrowen und erre 
erbyn czu eyme geczuchnizze alle derre vorgescrebyn rede der stat in- 
segyl czu Salcza an desyn uffin bryf han gehangen. Der gegeben iz 
noch Gotiz gebort tusynt iar dryhundirt iar in deme sechz unde sechsten 
iare an sente Michahelis abynde. 





446 Geschichtequellen der Prov. Sachsen. 


1366. Oktober 31. 599. 


Der Abt und Convent des Stiftes Hersfeld verkaufen zur Wieder- 
einlösung von Schloss und Dorf Gebese wiederkäuflich dem Rat zu 
Erfurt für 735 Mark Silber alle ihre Gerichte und Gefälle aus 
£rmstedi und den genannten anderen Dörfern. 

Or. mit 2 S. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Iohans, von Gotes gnadin apt, Albrecht techant unde der con- 
vent gemeynlich des stiftes czu Hersfelde bekennyn uffinlich an disem 
bryve allin den, dy yn sehin, adir hórin lesin, das wir mit gutem vor- 
bedachtem rate unde myt eyntrechtlichem willin allir unsir probste, 
amptherren unde prelaten dureh unsirn unde unsirs stiftes kündlichen 
unde wissinlichen nücz unde fromyn, unde bynamen, durch des willin, 
das wir unsir sloss, dorf, ampt unde gerichte czu Gebese, das wir vor 
cziten vurkoufit hattin, wydirgekouften, czu deme wydirkoufe wir keine 
adir nüczlicher wege treffin kondin adir mochtin, vur uns, unsir aptige, 
convent, stift, unde vur alle unsir nachkomelinge rechtlichen unde rede- 
lichen eintrechticlichen vourkoufit habin unde vurkoufen an disem brive 
alle gulde, cynse, lüte, gute, oblev, bewisunge, ervelle, dinste, herberge, 
esschyn, schultheissen ampte unde andir ampte, gerichte, lehinrechte, 
mit allin rechten, nüczcen unde gewontheiten, dy wir unde unsir vor- 
benante stift habyn unde habin solin unde von aldir gehät han yn 
den dorfern unde feldin czu Ermestede, czu Phertingisleibin, czu 
Czymmern, czu Ollindorf, czu Getor, czu Otsstete, czu Nangisdorf, ezu 
Gebelichesborn unde vn allin dórfern, feldin unde flurmerkin, dy dar 
vn bys here gehort han unde noch dar yn hórin, mit allin nüczcen, 
erin, herscheften, rechtin und gewonheitin, gesucht. unde ungesucht, 
cleyne unde gross, wy man dy mag benenne, usgenomyn alleyne eyne 
halbe marg geldes, dy unsirs stiftes kemerer czu Ermestete hat, df 
selbin halben marg deme selben kemerere sal gevallin, den erbern 
wisen ratismeistern, reten, burgern unde der stad gemeynlich czu Er- 
furte, unsirn lyebin getruwin, ümme sybinhundirt unde funfeunde- 
drissezig marg loftiges silbers, Erfurter wissin, gewichte unde werunge, 
der sy uns unde unsirn stift nüczlich unde gentzlich hant beczalt unde 
gewegin, und dy wir yn unsirn unde unsirs stiftes nucz, wisscentlich 
unde kundlich gewant han, unde habin damite das ebenante sloss Ge- 
bese, dorf, ampt unde gerichte wydirgekoufit, alse vor ist geschribin. 
Wir seczin uns ouch unde unsirn stift us allin den egenantin cinsin, 
güllen, erin, rechtin, ampten der vorbenantin dorfe unde empfremdin 
dy von uns unde üssehirn uns der allir unde seczem unde gewerin 
daryn mit allin rechten dye genantin ratismeistere, rete, burgere unde 
stat czu Erfurte also, das sv alle unsir vorbenante gülde, czinse unde 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt, II. Theil. 447 


rechte ufnemin, fordirn, behaldin unde vurteydinge sollin ane argelist, 
alse wir_tetin unde getün mochten, ab wir das allvs selbir ynne hettin; 
unde globin”unde redin sy dises koufes czu werin, alse recht unde ge- 
wonheit ist. Ouch wan das kirchlehin czu Czymmern uns unde unsirn 
stift von der ebenanten gute unde rechte wegin, dv wir da habin, ane- 
gehorit, so bekennyn wir,das das selbe kirchlehin unsirn vorgenantin guten, 
gerichten unde rechtin sal mite folge, also das dy vorbenantin ratismeystere, 
rete unde burgere unde stad czu Erfurte, wanne unde wy dvgke es ledig 
wirt, dywil.sy unsir ebénannte gulde unde rechte habin, lihen mogin 
unde’sollin, ane alle unsirn:unde unsir nachkomelinge hindersal unde 
wydirrede. Darubir habin dy mebeschribin ratismeyster, rete, burgere 
unde dy stad czu Erfurte uns, unsirn nachkómelingen unde unsirm 
Stifte getan dy gunst unde fründschaft, das wir dy ebenantin gulde, 
ezinse, lute, obley, mit alle deme, alse vor benant ist unde beschriben, 
unde mit alle deme, das darczu hórit, mit allin rechten unde friheiten. 
gewontheiten, nüczcen unde erin widirgekoufe mugin, wanne unde uf 
welch czit wir wollin, umme sybinhündirt unde funfe unde drisscig 
marg loetiges sylbers der vorbenantin wissce, gewichte unde werunge, 
dy wir adir unsir nachkomelinge yn danne yn der stat czu Erfurte, 
unde andirs nirgen, genczlich beczalin und gebin sollin unde wollen ane 
alle argelist unde wydirrede, unde wanne wir dy obegenanten summe 
geldes beczalin, alse vor ist beschribin, so sollin sy uns dise brive wydir- 
gebin adir ledig sagen unde dy ebenantin gulde, czinse, ampte, gerichte 
unde rechte in alle der massce, alse vor dy benant sin, wydir antwurten 
unde uns an allin unsirn rechten in den ebenantin dorfin nicht hindern, 
unde sal das kirchlehin, wan es darnach ledig wirt, mit den guten, ge- 
riehten unde dorfin wydir czu uns gevalle Ouch gebin unde lihen 
wir yn durch sundirliche frundschaft unde annemyn dinst, dy sy uns 
unde unsirm stifte alleczit derczeigit han unde noch getun mogin, allin 
nücz unde geniss, den sy von allin unsirn ebenantin guten, lüten, ge- 
richten unde rechten ynnemyn vor deme obegeschribin wydirkoufe. 
Wir vürezihen ouch vur uns, unsirn stift, aptige unde convent gemeyn- 
lich, unde vur unsir nachkomelinge gründlich unde gencezlich allir fri- 
heite, hantfestin, brive unde gnade, dv wir habin adir noch erwerbin 
mochten von bebstin, von keysern, künigen, furstin adir andirn luten, 
unde allir hulfe, ansprache unde wydirsácze geistliches unde werltliches 
rechtin, dy uns adir ymande von unsir wegin wydir dise brive, kouf 
unde rede odir wydir dy kevnerleige stugke, das dar ynne ist begriffin, 
sundirlich genuczen unde gefromyn unde den ebenanten ratismeystirn, 
retin, burgern und der stad Erfurte geschade mochten. Wir vurczihen 
ouch uffe alle beruffunge an andir richter, unde sünderlich der wydir- 
rede eynir boesin trügin, unde des vorgeezaltin, unfurgoldin unde un- 


448 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


gewegin geldes, unde by namyn des lehens unde der gnade, dy wir 
heisscen mochten, das man uns, adir unsirn stift wvdir seste yn alle 
rechte nach deme rechten, das yungen habin, dy nicht czu yren yarin 
sint komyn, unde uffe das recht, das da sprichit, das nicht werdin muge 
eine vürpfremdunge geistlichir gute, wan disir kouf geschen ist von 
notlichen, kundlichen unde redelichen sachin unde durch wissinlichen 
nücz unsirs stiftes, damite vurczihen wir uf alle wvdirrede unde uf das 
recht, das das gemeyne vurczigniss nicht tugin sólle. Dvt habin getey- 
dingit, begriffin unde geredit unsir lieben vnnigen Albrecht, unsir ebe- 
nante techant, Heinrich czu Muneleibin unde Bertolt czu deme Se, probste, 
unde Iohans unsir schriber von unsir unde unsirs stiftes wegin, unde 
dy erbern wisin her Herbort, probst czu sende Severe, Thiderich von 
Wysscense ratismeyster, Johans von Utinsberg, Thiderich von Tophstete 
unde Herman Langreve, rete czu Erfurte, von derselbin stad wegin. Czu 
eyner merir sichirheit gebin wir disen brif mit unsirn aptige unde con- 
ventes yngesigilen vursigilt. Gegebin czu den Eichin nach Cristes ge- 
bürte driczenhundiit yar yn deme ses unde sechczigisten yare an allir 
Gotes heiligen abund. 


1366. November 19. 600. 


Ulrich von Cronenberg, Vitelum im Rheingau, und Heinrich von 
Hartenberg versprechen den Rat zu Erfurt schadlos zu halten, 
wenn er wegen der vorausbegahlten 100 Mark Judensteuer an- 
gesprochen werden sollte. 

Or. mit 2 S. im Kgl. Si. A. zu M. 


Wir Ulrich von Cronenberg, vicztum in dem Ringkow unde land- 
voyt unsirs herren von Mencze, und Heinrich von Hartenberg ritter 
bekennen uffenlichen an disem brife, wanne die erbern wysen lute, dye 
ratesmeystere, der rad und dye burgere gemeynlichen der stad Erforte 
hundirt lotige mark silbers, dye sie von der Iuden wegen daselbes tzu 
Erforte uf sant Mertins tag, Jer schirst komet, tzukunfticlichen unsirm 
hern ezu Mencze geben solden, iczund gutlichen unsirm herren von 
Meneze dorch sinre bete willen beczalt, gereichet und gegeben haben, 
hirume were, daz ichen hindirnisse hirin vyle odir dye selbin rates- 
meistere, rad und borgere tzu Erforte umme dye obegenanten hundirt 
mark silbers von deme stifte czu Mencze odir von andirs imande ange- 
sprochen worde, dez God nicht wolle, so globe wir, sie solcher ansprache 
ane yren schaden abeczunemen ane alle argelist, und haben des tzü 
merer sichirheit disen brief mit unsirn insegeln vorsigelt hirubir ge- 
geben nach Cristi gebord driezenhundirt iar in deme sechsundesecheziesten 
iare an sente Elizabeth tage der heilgen wetwen. 











Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 449 


1366. November 30. | 601. 


Rudolf von Stussforte und Tele seine Frau bekennen, dass sie deme 
ersamen manne hern Gunthere von Gammestete yczunt pherrere 
ezu sente Georgin czu Erforte swei Pfund Erfurter Pfennige 
Erbzinsen an 11, Hufen zu Kutzeleben für 30 Pfund verkauft 
haben. 


Geczuge dyser dinge sint dyse vromyn lute, dy hirnach sten ge- 
schrebin : Henrich von Rusteberg der alde, Heynrich und Dyterich 
syne sone, Syfort von Slatheym, Rapate sin brudir, Conrad von Manne- 
stete, Kirstan Schuchorchte der voyd, Thyczel Heyling der botyl, dy 
des gerichtes wartynde warin, und sazcin von der herren wegen von 
Buchenouwe und darczu gutir lute gnuk, dy by derselbin eygenschaft 
geynwerdiglichen gewest sint Gegebin nach Cristi geburt dryczen- 
hundirt in deme sechs und sechezigesten iare an sente Andreas tage 
des heyligen czwolfbotin. 

Or. mit 38. im A. der Michaeliskirche. 


1367. Februar 15. 602. 


Johann Slunes Ritter, bekennt, dass er durch die Markgrafen von 
Meissen mit dem Rat zu. Erfurt wegen der streitigen Lehn ver- 
glichen worden sei. 

Or. mit zerbr. S. im Kgl. St. A. zu M. 


Ich Iohans Slune, ritter, bekenne uffelichen an disme bryefe, daz 
ich mich wit den erbern wvsen luten ratzmeystern, rat unde der stad 
gemeynlichen tzu Erforte umme dye tzweytracht, dye ich mit en von 
etzlicher myner leen wegen vor unsern herren den markgrafen von 
Missen gehat han, gutliche unde fruntliche geeynet han unde berichtet, 
also daz ich deme rate und ouch den borgern bysundirn gelegen habe, 
waz sye von rechte han von mir tzu lene odir haben sullen, unde daz 
unser eyn den andirn vortmer darumme nicht sullen vordenken ane alle 
argelist und geverde. Dez gebe ich en dissen brief besigelt mit myme 
eygen ingesigel, nach Gotes gebort dritzenhundirt iar in deme syben- 
undesechciesten iare an deme mantage nach cireumdederunt. 


1367. März 10. 603. 


Magister Conrad von Frankenhausen, Physikus und Priester eu 
Erfurt, stiftet testamentarisch in honorem ss. Jodoci et Oswaldi 
eine Vikarie in der Kapelle Mariä Magdalenä mit 20 Talenten 
Pfennigen Rente bei dem Rat daselbst, und schenkt zur Anschaffung 
von Büchern, Leuchtern, Kelchen und anderen Ornamenten den 
Geschichtsg.d. Pr. B. Erfurt XXIV. 2. 29 


450 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


. .. Provisoren und dem Rektor der Kapelle 30 Talente Pfennige Er- 
.. fwrier. Währung. Der Vikar soll alle Sonnabend eine feierliche 
Messe de beata virgine singen. Das l'atronat behält der Stifter 
 lebenslánglich für sich, und der erste Besitzer des Beneficiums soll 

sein Sohn Johann von Frankenhausen sein. 


Propst. Beneficialbuch im D. A. 


1367. März 12. | 604. 
. (iotze von Northusen, und Hug ern Bruns, Bürger zu Erfurt, 
: geben dem Kloster Ichtershuusen in das rebentir 4 Malter Korn- 
. geldes. an. 2 Hufen zu Kisleibin, 11 Schilling Pfennige und 
2 Hühner ewiger Gülde an 3, Landes und an einem Backofen zu 
.-. Kyreheym, und 1 Pfund Pfennige Zinses an 1 Hufe zu Eginstete 
zu einem Seelgeräte für ihren verstorbenen Bruder Eckebrecht 
von Northusen, dessen (Gedächtnis an dem nächsten Tage nach 

S. Katharinentag mit Vigilien und Messen begangen werden soll. 


(regeben 1367 am Tage des hlg. (iregorius. 
. Rein, Thur.sacra S. 138. 


1367. März 23. | 605. 
Gisela von Stotternheim und ihre Söhne verkaufen wiederkäuflich 
dem Pfarrer und den Vikarien der Andreaskirche in Erfurt 
ein Pfund jährlichen Zinses von einer Hufe zu Gundersleben für 
sehn Pfund Pfennige. 
Gegeben 1367 am tage annuniciationis Marie, den man nennet 
“u. fr. t. klyben. 


Or. im Kgl. St. A. zu M. 


1367. Mai 98. | 606. 


Heinrich von Eychelborn, gesessen daselbst, und Else seine Frau 
. bekennen, dass sie dem Martinshospital in. Erfurt und dessen 
Vormündern, Ditherich Viczthum und Heinrich von Helderungen, 
' 738: Acker Holz bei Eichelborn, gelegen zwischen dem Holze der 
^ Kinder vom See, dem des Bürgers Wunnern, dem offenen Felde 
und dem Hanborn, doch mit Vorbehalt des Gerichtes und der Jagd, 
je den Acker für 3 Pfund guter Erfurtischer Pfennige. weniger 
zwei Schillinge verkauft und dem Lehnsherrn, dem Grafen Gunther 





| Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. - 451 


von Kevernberg, aufgelassen haben, welchem die Käufer 5 Schillinge 
: Pfenniggeld ewigen Erbzinses entrichten sollen. . 


Gegeben nach Cristi geburte driczenhundirt iar in dem syben und 
seczigisten iare an dem nestin fritage nach der uffart unsers herren. 
Or. mit d. S. im E. 4. 


1367. Mai 28. | | 607. 

/ Gunther, Graf und Herr zu Kevernberg, vererbt die obigen 

73 Acker Holz bei Fichelbor n dem Martinshospitale gegen einen 
jährlichen Erbzins von 5 Schilling Pfennigen. 


Zeugen: Eylger von dem Steyne, 'Ditherich von Rochusen, 
Heinrich Küne von Dornheym und Wunner, Bürger zu Erfurt. 
Jahr und Tag wie in der vorigen Urkunde. 

Or. mit d. S. $m E. A. 


1367. Mai 30. | 608. 
Erwin, Propst, Katharina, Abtissin, Soffia, Priorin, und die 
Samenung der Klosterjungfrauen eu Collede bekennen, dass sie 
aus dringender Not mit Wissen Berldes, Abtes zu Hersfeld, den 
Ratsmeistern, dem Rat und den Bürgern zu Erfurt ihren Hof in 
der Neustadt daselbst mit allen Rechten für 83 Pfund Erfurtischer 
Pfennige verkauft haben, und sie verzichten auf alle Mittel, geist- 
liche und weltliche, wodurch der Verkauf ungültig gemacht werden 
könnte. 


Gegeben nach Cristi geburt dreiczenhundert und im siebenund- 
sechzigsten iare an deme nesten suntage nach der ufhart unsers hern. 
Or. im Kgl. St. A. zu M, 3.d. 


1367. Juli 22. 609. 


Berlt, Abt, und der Convent des Stiftes zu Hersfeld. genehmigen, 
dass ihr Lehnsmann Friedrich von Lenowe 7 Malter Korngülde 
von 3 Ilufen gw Schwerstete bei Botelstete an den Priester Steffan 
von Isenache und dessen Vikarie, welche Heinrich Meter in der 
Pfarrkirche S. Benedicti zu Erfurt gestiftet hat, verkauft, und 
eignen der Vikarie den Zins gegen eine jährliche Abgabe von 
4 Pfund Wachs an die Kämmerei des Stiftes. 
Gegeben 1367 am Tage Mariä Magdalend. 


Abschrift in den Akten des Archivs der Predigerkirche. 
. 29* 





452 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1367. Oktober 26. Eltville. | 610. 


Gerlach, Erzbischof von Mainz, quittiert dem Rat zu Erfurt über 
500 Mark lötigen Silbers, die ihm am vergangenen Michaelistage 
bezahli worden waren. | 


G egeben zu Eltvil 1367 uff dinstag nach sente Severs tage. 
Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu M. 


1367. December 20. 611. 


Gebehard und sein Sohn Brun, Grafen und Herren £u Quernfort, 
bekennen, dass sie ihre Schwäger, Heinrich und Ernst, Grafen zu 
Gleichen, welche für sie gegen Hermann von Benyngen, Bürger 
zu Infurt, für 200 Mark lötigen Silbers und 20 Mark jährlichen 
Zinses Dürgen geworden waren, sicher gestellt haben. 
Gegeben 1367 an S. Thomas Abend. 
Or. mit 12 S. im Herzogl. St, A. zu Gotha. 


1561. 612. 


Der Rat zw Erfurt verbündet sich nat dem Erebischof Gerlach von 
Mainz auf dessen Lebenszeit gegen die Markgrafen gu Meissen, 
welche die Stadt sehr bedrängen, die Bürger vor die vier Stühle 
und andere Gerichte laden, sie aufhalten und ihrer Freiheit be- 
rauben. Dafür verspricht der Rat dem Erebischof jährlich 150 Mark 
Silber zu bezahlen. 

Regest im Cl.-Milwitz Familienbuch im E. A. 


1368. Februar 26. | 613. 
Hartung von Drevorte, Bürger zu Erfurt, und Bertrat seine Frau 
verpfünden dem Kloster Georgenthal ihr Lehn und drei Schillinge 
an dem Hause gegenüber der Predigerkirche. 


Or. mit d. S. im Herzogl. St. A. zw Gotha. 


Ich Hartung von Drevorte, burger zcü Erforte,»und Bertrat myn 
eliche wertin bekennen uflichen an desime kenwerdigen brife und tün 
kunt alle den, dy yn seen edir horn lesen, daz wir mit wolbedachten 
müte vorsaczt haben zcü eyn fphande unse rechte leen und dry 
schillinge geldis, dy wir hattin an deme hüs, daz da geleyn ist by 
Tyczel Meler ken den Predigern zcu Erforte, den geystlichen hern 
deme apte und deme conven des closters zcü Gorgintal, grauwis ordens, 
umme vier phunt ane fünf schillige. Ouch tün wir kunt, duz nymant 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 458 


den vorgenanten czins und leen lose noch koufe sulle, den dy vor- 
genanten Hartung und Bertrat. Sündirlichen tü wir Hartung und Bertrat 
egenant den vorgenanten hern dy gunst, ab wir nicht enlosten dy vor- 
genanten czins und leen by unsirme libe, so solde is dornoch eweklich 
deme vorgenanten gotishuse blibe ane allirleyge hindirnisse und an- 
sproche. Des sint geczuge Henrich voyt zcu Gispirsleyben, Kuncze 
Nüne, kelner. yn der hern hove von Gorgental, Conrad von Frimar, 
hovemeyster zcu Erforte, Henrich de Stutirnheim und Nicol Pinkirnail 
pristere und hern von Gorgental des grauwen ordins us dem bistom 
zcu Mencze. Gegebin noch Cristi gebort tüsin iar dryhundirt iar yn 
deme ochte und sechzigisten iare an deme nesten sunnobinde vor 
invocavit. Zcü eyn mer geczügnisse alle der vorgescriben rede henge 
wir Hartung von Drevorte vorgenant unse insigel an desin ken- 
werdigen brif. | 


1968. März 9. - | |. 614. 
Gerlach, Erzbischof von Mainz, bestätigt die von Heinrich von 
Gammenstete und Philippine genannt de Aquis, Bürger zu Erfurt, 
gestiftete Vikarie b. Marie virginis im neuen Turm der Kirche 
S. Benedikti. 

Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu M. 


Gerlacus, Dei gratia s. Maguntine sedis archiep., sacri imperii 
per Germaniam archicancellarius, universis Christi fidelibus, ad quos 
presentes littere pervenerint, salutem in Doinino sempiternam. Instau- 
racionem, fundacionem et dotacionem vicarie seu beneficii altaris in 
honorem sancte Marie virginis in nova turri ecclesie sancti Benedicti 
opidi nostri Erfordensis, consensu et voluntate .. veri pastoris eiusdem 
ecclesie accedentibus, per Heinricum de Gammenstete et Phyllippam 
dictam de Aquis, dicti nostri opidi incolas, cum redditibus competen- 
tibus pro congrua sustentatione unius vicarii seu capellani eiusdem 
altaris pro tempore existentis pietatis motu factas, dummodo absque 
preiudicio dicte parrochialis ecclesie et cuiuslibet alieni iuris iniuria 
facte sint, ratas habentes et gratas, ipsas perpetuando approbamus, 
collaudamus atque auctoritate nostra ordinaria presentibus in Dei nomine 
confirmamus, ius patronatus seu presentandi, quociens dictum altare 
vacare contigerit, dicto Heinrico de Gammenstete et suis heredibus post 
eius obitum nichilominus reservantes. In cuius rei testimonium sigillum 
nostrum presentibus est appensum. Datum anno Domini millesimo 
trecentesimo sexagesimo octavo, septimo Idus Marcii. 


454 Geschichtsquellen der Prov, Sachsen. 


1368. März 12. ^. 6105.. 


Der Rat zu Erfurt bekennt, dass Heinrich von Balgestete «nd 
Heinrich von Wolfftitz, zw Zeitz gesessen, vom Sonntag nach Pfingsten 
'an mit 20 behelmten Mannen ihm und der Stadt dienen wollen. 
Sie selbst, sowie jeder Ritter, den sie mitbringen, sollen viertehjähr- 
lich 3 Schock, die übrigen Leute je 21, Schock Groschen Sold er- 
halten, wofür jeder mit einem Helm 2 Pferde und einen Knecht 
haben soll. 
Gegeben 1368 in die Gregorii. 
Regest im Cl.-Milwitz Familienbuch im E. A. 


1368. März 15. 616. 
Frater Albertus de Bychelingen, Dei gratia lppusensis ecclesie 
episcopus, vicarius in pontificalibus reverendi domini, domini 

. Gerlaci archiepiscopi Maguntini, verleiht allen, welche an dem, in 
der Pfarrkirche s. Wyperti gelegenen und von ihm geweihten Altare 
an bestimmten Tagen beten, einen Ablass von 40 Tugen. 

Datum anno Domini M. CCC. LXVIII. IV. feria post Oculi. 

Or. mit d, S. im Kgl. St. A. zu M. 


1368. März 19. | 617. 


Der Rat zu Erfurt bekennt, dass er die Juden daselbst auf arei 
Jahre von allen Steuern und Abgaben gegen eine Zahlung von 
250 Pfund Pfennigen vierteljährlich befreit habe. Nur dann, wenn 
die Bürger über das gewöhnliche Geschoss hinaus besteuert würden, 
sollten auch sie nach ihrem Vermögen zu den Steuern herangezogen 
werden. 
Gegeben 1368 zu Mittfusten. 
-. Regest im Cl.-Milwitz Familienbuch im E. A. 


1368. März 23. 618. 


Gerlach, Erzbischof von Mainz, quittiert dem But zu Erfurt über 
500 Mark lötigen Silbers, die ihm dem Vertrage gemäss aen Sonntag 
Lätare bezahlt worden waren. 


Gregeben 1368 am donrstag nach letare. 
Or. mit d, S, im Kgl. St. A. zu M. 


1368. März 24. 619. 


Eckehart «nd Albrecht, Brüder, genannt von Kranichborn, ver- 
zichten zu Gunsten des Murtinshospitales in Erfurt auf alle Rechte, 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. : II. Theil. 455 


die ihnen eiwa an den Gütern des verstorbenen Heinrich Sachsen 
&ustanden oder zugestanden hätten. 


Gegebin nach Cristi geburte driczenhundirt iar in deme achte und 
sechezigisten iare an deme fritage nach mittevasten. - 
Or. mit 28. im E. A. 


1368. März 27. Prag. |. - 99. 
Karl IV., römischer Kaiser, weist den -Rat zu Erfurt an, -die 
ihm schuldigen 1100 Gulden an Heinrich, den Schreiber des 
Kammermeisters, zu bezahlen. | 


Or. mit d, grossen S. im: Kgl. St. A. zu M. 
Bóhmer- Huber RJ. VIII, Nr. 4630. 


Wir Karl, von Gots gnaden Romischer keiser, zu allen czeiten meret 
des reichs und künig zu Behem, embieten den . . burgermeistern, dem 
rate und den: burgern gemeinlich der stat zü Erford, unsern und.des 
' Reichs lieben getrewen, unser genad und alles gut. Lieben getrewen, umb 
die eynlett hundert guldein, die ir uns zu disem mal geben sullet, em- 
pfelhen wir ewren trewen ernstlich und wollen,.daz ir dieselben eynleff- 
hundert guldein Heinreich, des von Koldiez unsers cammermeisters 
schreiber, on alle widerrede gar und genczlich geben und beczalen sullet; 
und wenn ir das getun habt, so sagen wir euch derselben guldein von 
unsern und dez reichs wegen quyt, ledig und loz mit urkunt diez 
briefes, vorsigelt mit unser keiserlichen maiestat insigel, der geben ist 
zu Prag, nach Cristüs geburte dreuczenhundert iare, darnach in dem 
acht und sechczigstem iare an dem nechsten montag nach dem suntag 
so man singet iudica, unser reiche in dem czwei und czwenczigstem 
und dez keisertums in dem drenczenden iare. 0 

Per dominum .. de Choldicz 
de Poznania Nicolaus. 


1368. Mürz 28. Prag. ] 621. 
Karl 1V., rümischer Kaiser, schreibt dem Rat und den Bürgern 
su Erfurt, dass er die Stadt Nordhausen wieder gu Gnaden an- 
genommen habe. 


Or. in E. A. S.4.t.3.d. 
Böhmer-Huber RJ.VIII, Nr. 4639. 


Wir Karl, von Gots gnaden Romischer keiser, czu allen czeiten 
merer des reichs und kunig czu Beheim, embieten dem burgermeistern, 
den reten und den burgern gemeinleich der stat czu Erford, unsern 
und des reichs lieben getrewen, unser hulde und alles gut. Lieben ge- 


456 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


trewen, wir tun euch czu wissen, das sich die burger der stat czu Nort- 
husen, unsere lieben getrewen, mit uns gutleich vorrichtet haben und 
wir in alle schult, dorumbe sie in unser und des reichs ungnade komen 
woren, gnedigleich vorsehen haben, und alle brieve, die wir wider sie 
geben hatten, haben genczleich getotit und uffgehaben. Dorumbe meynen 
wir und wollen, das ir noch nymant sie angreifen sullen noch be- 
schedigen indheynenweizz, sundir sie sullen schirmen, schuczen und 
scheuweru als des reichs getrewen. Geben czu Prag am nehsten dinste 
noch iudica, unserr reiche in dem czwey und czwenczigisten und des 
keysertumes in dem dreyczenden iare. 


Per dominum ... de Chouldicz 
de Poznania Nicolaus. 


1368. Mürz 28. Prag. 622. 
Karl IV., römischer Kaiser, befiehlt dem Rat su Erfurt, der Stadt 
' Nordhausen gegen die Grafen von Hoenstein beisustehen, welche 
jener sum Schaden eine Burg auf des Reiches Grund und Boden 
erbaut hatten. 
Or. auf Pap. im Kgl. St. A. zu M. S.1.t.1.d. 
Bóhmer-Huber, RJ.VIII, Nr. 4640. 

Wir Karl, von Gots genaden Romischer keiser, zu allen zeiten merer 
des reichs und kung zu Beheim, embieten dem... burgermeister, dem .. rate 
und den burgern gemeinlich der stat zu Ertfurt, unsern und des reichs 
lieben 'getrewen, unser genade und alles gut. Lieben getrewen, von 
wegen des .. burgermeisters, des..rates und der burger gemeinlichen der 
stat Northusen, unser und des reichs lieben getrewen, ist uns mit clage 
furbrach, daz die edlen... die graven von Hoenstein unser lieben getrewen 
eyne vesten und burg uff unser und des reichs eygen zu schaden der 
egenanten stat zu Northusen gebauet und gemachet haben. Dorumb 
empfelhen und gebieten wir ewren trewen ernstlich und vesticlich bey 
unsern und des reichs hulden, daz ir den egenanten von Northusen zu 
irem rechte beholfen sein sullet .Geben zu Prage an dem nehsten 
dynstage vor palmen, unser reiche in dem czwey und czweinczigstem 
und des keisertums in dem dreyzendem iare. 


Ad rationem domini C. de Koldiez 
Petrus scolasticus Lubucensis. 


: 1368. März 28. 623. 


Albrecht, Herzog eu Braunschweig, quittiert dem Hat su Erfurt 
über 500 gute und vollwichtige Gulden, die ihm von diesem wegen 
des Kaisers Karl IV. bezahlt worden waren. 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 457 


. Nach Christi gebort driczenhundert iar in dem achí und sechezigesten 
iare an dem nestin dinstage nach iudica in der vasten. 
"Or. im ^ E. A. S.d.- 


1368. April l. Prag. ME ' 634. 
Karl IV., römischer Kaiser, befiehlt dem Rat su. Erfurt, ihm statt 
1100 fl. die ganze Summe von 1600 fl. durch den Schreiber Heinz 
sofort guzuschicken, da der Herzog von Sulga durch seine Weigerung, 
mit ihm zu ziehen, keinen Anspruch auf die 500 fl. habe 

Ältere Abschrift im E.A. 
Böhmer-Huber RJ. VIII, Nr. 4643, 

Wir Karl; von Gottes gnaden römischer keiser, zu allen zeiten 
merer des reichs und kunig zu Beheim, entbieten den ratsmeistern, den 
räten und den burgern gemeinlichen der stat zu Erforte,' unsern und 
des reichs lieben getreuen, unser gnad und alles gut.. Lieben getreuen, 
wisset daz der von Salcza.mit uns nicht zihen wirdet, also daz ir im 
nicht durfet geben fumfhundert gulden, als wir mit euch geret hatten; 
und wan wir mit andern leuten geret haben, die mit uns ziehn werden, 
darumb meinen wir und wollen und bitten euer treue, daz ir sechzehen- 
hundert gulden gar und gancz uns sendet mit Heintzen, des edlen 
Thiemen von Colditz schreiber, und geleiten ihn darmit gen Weissen- 
fels, daz er sicher dohin komme, und schaffet, daz der egenante Heinrich 
bey uns widder sey zu Pragaw uf den nesten freitagk ader sonnabend 
vor ostern an alles verziehen. Und wan ir die egenanten sechezen- 
hundert gulden dem egenanten Heinrich geben habt, so sagen wir euch 
quit, los und ledig. Geben zcu Prag an dem palmabend nach Christus 
geburt dreyczehenhundert iar, darnach in dem achtundsechezigesten iare, 
unserer reiche in dem czwei und czwanczigsten und des keisertums in 
dem dreiczehuden iare. 


1368. April 16. 625. 


Frater Albertus de Bychelingen, Dei gratia Yppusensis ecclesie 
episcopus, vicarius in pontificalibus domini Gerlaci archiepiscopi, 
erteilt. allen, welche ecclesiam Mercatorum Erphordensem, per nos 
consecratam et reconciliatam in honorem corporis Christi, beati 
Gregorii pape nec non beati Bonifacii episcopi anno Domini 
M*CCC9^?LXVIII?* dominica quasimodogeniti, an gewissen Tagen 
besuchen, um dort eu beien und andere fromme Handlungen zu 
verrichten, einen Ablass von 40 Tagen. 


Datum anno Domini quo ut supra. 
Or. im Kgl, St. A. zu M. S.d. 


458.  - - Gescbichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1368. Aprii 2 25. 626. 
' " Bündnis der Stadt Mühlhausen mit Erfurt auf sechs Jahre. 
Qr. mit d, S. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Heinrich von Slatheym und Kirstan von Wydenzehe, ratis-. 
meistere, Appele Witkind, Tute Nase, lohans von Helingin, Hildebrant 
Lantgrave, Conrad von Hoenbergh, Dytherich von Windebergh und 
Heinrich von Renngin ratislute und andirn unsirn kumpan des ratis 
und burgern gemeinlichin der stad zcu Mulhusin bekennen offinlichin 
und dün kund allen luten die diessen brief sehen adir horin lesen, 
daz wir helfe wollen und sulle den, wisen bescheidin luten, den burgern 
gemeinlichin und der stad zcu Erforthe mid czwenczig mannen mid 
hubin odir mid helmen tete iz nod, und mid fumff schuczin wol ge- 
czugiter lute, und dorubir, worde iz nod, so sullen wir viende werdin 
irre wydirsachin als hirnach beschreben stehet, und mid rate und hulfe 
getruwelichin forder dorczu dün ane argelist von stund ane, wann sie 
uns des vermanen, uff alle die, die sie beschedigin und en gewalt oder 
unrecht -dün, des sie vor ryte wollen, also lange biz daz en recht 
wydirverid von erin wydirsachen, ane uff daz Romische riche und ane 
uff den erzebischoff und stifft zcü Meincze an sulchin sachin, die daz 
riche, den erezebischof odir den stifft zcu Meincze selbens und eygint- 
lichin ane tretin, und also, daz dieselben burger blyben by allin erin, 
rechtin und by allen erin erin. Und daz alle briefe by erre craft bliben, 
als verre sie diessir eynunge unschedelichin sint ane argelist. Were 
ouch, ob die vorgenanten burgere von Erforthe ér gud, er fryheid und 
ere icht ane trefe odir von ymande' gedrungin wordin, dorzeu sullen 
wir alle die zcyd diesser eynunge dün helfin und 'ratin ane argelist 
glichirwys, als ob uns dazselbens und eygintlichin ane trete. Wyr be- 
kennen ouch — — — — — — — 1 Dorubir ist iz geret, were daz 
ymant von denselben burgern von Erforthe georteilit were odir noch 
georteilet worde von dem rate odir van den reten dorselbens, odir die 
en verfluchtig worden weren odir noch wordin, odir die in erre achte 
weren oder noch quemen dorin, den odir die ensullen nach enwullen 
wir nichtis verteydinge kein sie. Ouch ist iz sundirlich geret, wo wir 
und die obgenanten burger zu Erforte mid eyn andir in eynen crig 
quemen, do sal sich unsir eyn an den andirn nicht richtin, her dä iz 
dann mid sime wizzin und guten willen. Dorczu ist iz ouch geret 
sundirlich, daz die dickegenanten burgere von Erforthe in der frist diessir 
eynunge und als lange sie weret nymanden uff uns adir uns zcu schadin 
keynirleie koste odir spise sullen verkoufin adir geben, nach wer uff 
sie. adir en zeu schadin. Wann abir sie adir wir des bedorfin, so sal 
unsir eynir dem andern zeu allen sinen noten koste und spise verkoufin 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 459 


und geben, alle argelist und geverde uzgescheidin. Alle diesse vor- 
beschrelen rede haben wir truwen globit und gesworn zcu den helgin 
stete und. gancz zcu haldene ane allirleige argelist von diessir zcyd 
biz uff sente Walpurge tag der schirist komid, und dornach sechs 
gancze iar, die stetis noch eyn andir volgin, alle argelist und geverde 
uzgeslozzin. Des zcu orkunde und merer sichirheid geben wir diessin 
brieff dorubir versiegelt mit ingesigele der obgenanten stad Mulhusin, 
der gegeben ist noch Gots geburd driezcenhundirt iar, dornach in 
deme achtin und sechezigisten iare an sente Marci tage des helgin 
'" ewangelisten. | 

I Hier folgen die gewöhnlichen Bestimmungen. über die Sicherung der Strassen, 
Beköstigung der zu Hilfe gerufenen Partei, Ersetzung des Schadens, Verteilung 
der Gefangenen und Beute nach Anzahl der Gewappneten , Belagerung und Zer- 
störung von Festen, wozu Mühlhausen 1 Blide und 10 Schützen mit ruckearmbursten 
schicken soll, das Schiedsgericht, hier bestehend aus 3 Erfurter und 2 Mühlhäuser 
Bürgern, endlich über die Schlichtung der Streitigkeiten zwischen Mühlhäusern und 
den. Bundesgenossen von Erfurt. Es sollen zu diesem Zwecke die Stadt Mühlhausen 
und die Bundesgenossen je 2 Personen ernennen, wenn diese sich nicht einigen - 


können, soli der Hato zu Erfurt als Obmann innerhalb eines Monutes die Sache 
entscheiden. 


1368. Mei 5.  — 6. 


Herman Greppher, Bürger zu Erfurt, und Else seine ehliche Frau 
verkaufen dem klugen Mann Dytheriche von Kannewerfen, Bürger 
zu Erfurt, und seinen Erben 2 Pfund und einen Schilling Er- 
furter Pfennige jährlichen Zinses, halb zu Walpurgis und halb zu 
Lichtmess zu reichen, an ihrem sedelhove an deme lobanbanko, 
der da gewest ist Dytheriches von Northusen, für 40 Pfund der- 
selben Pfennige. Sie bringen auch die Käufer an das fri, indem 
sie dieselben in das Freizinsbuch eintragen lassen und sie ver- 
pflichten, jährlich zu Martini einen Schilling an der Kaufmanns- 
kirche dem Erzbischof zu entrichten. 


Zeugen: lohanns Greppher, des Verkäufers Bruder, lohans 
sein Sohn, Iohanns von Kerspeleyben, Iohann von Hesseburg. 
Gegeben dreiezenhundert iar an deme ach und seychezigsten iare 
an dem tage sancti Gothardi. 

Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d, 


1368. Juli 18. Ä 628. 


Heinrich von Meiningen und Hermann Slicher, Alterleute und 
Vormünder der Pfarrkirche s. Benedicti in Erfurt, bekennen, dass 
der Priester Stephan von Isenach ihnen 22 Pfund Pfennige zum 
Bau der genannten Kirche geschenkt hat, wofür sie den. Priester 


460 Gesehichtsquellen der Prov. Sachsen. 


bei der Messe mit Wein; ; Oblaten und Geleuchte versehen und den 
Kirchner anhalten sollen, ‚ihm während derselben zu dienen. 
Or. mit 2 S. im Kgl. St. A. zu M.: 


Wyr Heinrich von Meyningen und Hermann Slicher, alterlute und. 
vormunden dez gotshüs zcü sente Benediktus, bekennen uffenlich an disem 
brife, daz der beschedene man her Steffhan von Isenache prister gegebin 
hat zcwey und zcwenzcik phunt phenge zcü deme gebue der kerchen zcü 
sente Benediktus met wyssen und.met rate siner vormunden, und dazselbe 
geld ist gegeben von dem selgerete hern Heinrichs Meters also bescheide- 
- lichen, daz selben alterlute adir ir nochkomelingen deme vorgenanten hern 
Steffan und allen synen nochkomelingen ewiclichen geben sullin wyn, 
oblaten, geluchte und waz man zcü der messe bedarf. Ouch sal en en 
 ichlich kerchener warten und zcü der messe dinen, und daz sullen dy 
alterlute mit eme reden, daz he ir gutlichen wartende sy, und ouch daz 
die egenanten alterlute hern Steffan und sine nochkomelinge vordere 
‘ sullen und nicht hinderen, waz sy ane tredende ist von der vicarien 
wegen  Daz alle dese rede und artikel um uns und allin unsen noch- 
komelingen stete und ganz gehaldin werdin, daz habe wyr alterlute 
unser ingesigel an desen brif gehange, der da gegebin ist nach Gotis 
geburte tusent iar drihundert iar in achteundsechzeistigen iare an deme 
dinstage noch sente Margareten tage. Dez'sint geczuge de erbern lute 
her Otte von Udenstete, Tile vom Steyne, Iohans vom Steyne und der 
andern pharlute gnuk. 


1368. August 9. - | 629. 


Der propsteiliche Official des Marienstiftes bekennt, dass Iohann 
von Heiligenstadt mit der neuen Vikarie beate Marie virginis ?n 
der Pfarrkirche s. Benedicti investiert worden sei. 


Datum anno Domini M» CCC° LXVIII» IV. Non. Augusti. 
Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d. 


1368. August 10. 630. 


Die vier Städte Lübeck, Stralsund, Wismar und Rostock beschliessen 
auf dem Tage su Wismar an eine grosse Anzahl von Städten im 
Reiche, darunter auch an Erfurt, Briefe zu senden, worin die- 
selben aufgefordert werden sollten, bei den ihnen benachbarten 
Fürsten und Herren dahin zu wirken, dass sie den König von 
Dänemark nicht unterstützen möchten, da es sich in dem Kriege 
mit dem genannten Könige um eine gerechte Sache und um den 
Vorteil aller Kaufleute handle. 
Sartorius, Geschichte der Hansa II, S. 628. 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 461 


1368. August 26. 631. 
Heinrich Segewyn, Bürger eu Erfurt, seine Frau und deren Ver- 
wandte bekennen, dass sie dem Kapitel des Murienstiftes 3 Pfund 
jährlichen Zinses von einem Huuse in der Hütergasse für 12 Mark 
Silber vor dem weltlichen Gericht in Erfurt verkauft haben. 


Or. mit 38, im D. A. 


Wyssentlich sie allen guden luden, dy dysen bryb sehen adir horen 
lesen, daz der clüger.hobischer man Henrich Segewyn, burger zu Er- 
forte, mit willen und rade Bertrade syner elichen wirtin, Iohannes 
Wentze, Bertraden bruder, Günthers Blankeubergs und Krystine syner 
wirtin vor sich und alle ir erben uf beyde siten wyssenlich und willec- 
lichen und wol bedacht, oren gebrechen und noet czu kernde, vorkouft 
han und vorkoufen den erbarn werdygen herrn, dem techande und 
capittel unser frowen kirchen czu Erforte in Menczer bisthum gelegen, 
drye phünt ierlicher gulde Erfordischer phennige, czu gebende alleierlich: 
halb uf sente Michahelis tag und halb uf sente Walpurge tag, der vor- 
genanten herren amichtmanne von dem hüs unde hobestat, dy da liet 
in der hutergasse by den stegen in sente Gothehardes pharre, und dy 
von den egenanten herren czu erbe gent und derselbe Heinrich und 
Bertrad sin wirtin vorgenant von en czu vier schillingen Erfordischer 
phennige ierlich erbegulde han besessen an dyse czit, und ruret an daz 
hus Heniriches von Vypeche uf eyne siten, uf dy andern an Harthunges 
hus, der eyn slosser und czuslisser ist der gewantgaden, vor cwelff marg 
lodiges silbers Erfordischer wisse und were, dy dy vorgenanten herren 
der teche und daz capittel ganez und theger und czu nutze uns vor- 
koufirn beczalt han. Ouch ist der kouf geschehen und geant an arge- 
list unde volnezogen an des erwardigen herrn, unsirs herrn von Mentze 
wertlichen gerichte czu Erforte vor syme scholtheysen Conrade Kese- 
manne, da dy voikoufir vor sich und erre erben aller ansprache und 
rechtes, davon der kouf gekrenket adir voibrochen mochte werden, hat 
vortzegen. Diser ding czu orkunde han dy vorkoufir dysen brieb ge- 
geben, besigilt mit der rychtere ingesigeln unsers herrn von Mencze 
vorgenant geystlichen und wertlichen, dy dorch der vorkoufer bede 
willen hiran gehangen sint. By dysen dyngen synt gewest dy ersamen 
lude mit namen her Albrecht von Heylingen, vicarius czu unser 
frauwen kirchen vorgenant, und Gotz Gedreuge, ein bekke czu Erforte, 
swager des egenanten Heinriches vorkoufers, und andire guder lude 
gnug. Gegeben nach Gotes geburten dusent iar dry hundirt jar yn dem 
achte und sechezigisten iare an dem sünnabende nach sencte Bartholomeus 
tage des heylgen apostels. 


462  ^- .  Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1368. November 30. Gernsheim. — . . c 8632. 
^" Gérlach, Erzbischof’ von. Mainz, weist den Rat gu. Erfurt an, die ° 


ihm schuldigen 150 Mark Silber an seinen Bruder Johann, Grafen 
zu Nassau, zu begahlen. 
Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zw M. 


Wir Gerlach, von Gots guaden des heilgen stuls zu Mencze ercze- 
bischof, d.h. r. r. in d.l. erczcanceller, empitin den ersamen wisen luden 
Tatismeistern und rate unsir stat zu Erforte unsir gnade und alliz gut. 
 Ersamen wise lude, lieben getruwin, soliche andirhalbhundert lotige 
marg silbers, als ir uns schuldig wort uff unsir frauwen tag, den man 
nennet zu latine assumptio, nest was, alsir wole wisset, heissin wir uch, 
daz ir die gebet Iohan unserm brudir, grefen zü Nassaw und herren 
zu Mernnberg. Wan ir yme die gegebet, so sagin wir uch der ledig, 
quyt und los zu dieser zyt mit urkunde dieses bryfes, versigelt mit 
unserm hangenden insigil. Geben zu Gernsheim nach Cristi geburte 
drfzenhundert darnach in dem echtundsessigistin iare an sent Andree 
tage des heilgin apostiln. 


1368. December 4. 633. 


Günther und Johannes, Grafen eu Schwarzburg, verkaufen. dem 
Erfurter Bürger Tilo von der Sachsen zw einer noch su er- 
richtenden Vikarie 8 Pfund Geld jährlichen Zinses von ihren Ein- 
künften aus der Stadt Konigssehe für 80 Pfund guter Erfurtischer 
Pfennige. Als Bürgen stellen sie die gestrengen Leute Titzele von 
Witzleben zw Molesdorf, ern Albrecht von Stuternheym zu Kro- 
winkel Ritter, Ticzele von Witzleiben zw Wolffis und Harthmann 
Vitztum Knechte, die sich zum Einlager verpflichten, wenn der 
Rat au Königssee mit der Bezahlung des Zinses säumig werde. 


Geschehen 1368 in die s. Barbare. 
Abschr. im Grossherzogl. G. A. zu Weimar. 


1368. 634. 
Heinrich von Czóbore zu Uchteritz mit 12 behelmten Mannen, 
Albrecht von Rodewitz gu Dvsvort und lohann von Wechmar mit 
je 16 Mannen, Reinhard von Holbach mit 10 Mannen treten in 
der Stadt Erfurt. Dienste. 

Regest im Cl.-Milwitz Familienbuch im E. A. 


un 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt, II, Theil. E 7 463 


1369. Januar 7. | |. 68b. - 
Der Rat zu Erfurt bekennt für sich und alle seine Nach- 
folger, dass die 10 Talente jährlichen Zinses von 50 Talenten, 
welche der Bürger Johann Deinhart ihm vermachte, nach der 
testamentarischen Bestimmung des letzteren jährlich zur Besserung 
der Wege und Stege vor der Stadt verwendet werden sollen. 

Cl.-Miheitz Familienbuch im E. A. | 
Wir Rudolf Vitztum, Conrad von Benstete, Nicolaus von Salza und 

Theoderich ern Huges! bekennen etc.? wan der erbare wise man, er 

Iohan Deinhart, des sele Got habe, L. Mark lótigen silbers uns hat 

lassen antwurten, darmete wir X. talente ierliches czinses, zu besserne 

stey und wey umme die stad Erforte vor allen toren, und darnach wo 
des nod ist, so wir schirst mogen, kouffen und zugen sullen siner seln 
und allen globigen selen zu troste, so bekennen wir vor uns und alle 
unser nachkomen am rate, die wile die vorgenanten X. talente zinses 
nicht gekoufet worden, daz wir und eyn iclich rat, der zu gezyten 
sitzet, die dbgenanten X.talente zu besserunge stey und wey umme die 
stad Erforte vor allen toren und darnach, wo' das not geschet, alle iar 
gebin und reichen sullen ane hindernisse,: bevelen daz unsern nach- 
komen am rate also: zu halten ane argelist ünde habin des zu mehrer 
sicherheit der vorgenanten stad Erforte secret an disen uffin brief ge- 
hangen. Datum anno Domini MCCCLXIX dominica post epiphaniam 

Domini. 

l Hier sind jedenfalls die Namen der übrigen Hatsmilglieder in der Has. aus- 
gelassen. 3 So in der Has. 


1369. März 25. Luk. 636. 


Karl IV., römischer Kaiser, verbietet den Grafen Günther. und 
Johann von Schwarzburg, die Burgen Wassenburg, Schwarzwald 
und Liebensiein an die Stadt. Erfurt zu verkaufen. 
Or. im Fürstl. Landesarchiv zu Sondershausen. 
Heydenreich, Gesch. des Gräfl. Hauses Schwargburg, S. 70. 
Karl, von Gotes gnadin Romischer keiser, czu allen 
ezeiten merer des richs und kunig czu Behmen. 


Lieben getruwen. Uns ist czu wissen worden, wie das ir eczliche 
uwer slozze Swarzenwalde, Wassemberg und Liebenstein, die von 
unsern ohemen den margrafen czu Meizzen zu lehneruren, und die sie 
furbas von uns und dem reiche czu lehen haben, den borgern und der 
stat czu Erfurt vorkouft habt ane willen und gunst der egenanten unser 
ohemen und in czu grozzem merklichem schaden, des uns doch sere 
wundert, dovon das die herschaft und der nam von Swarezburg bisher 


464 Geschichtaquellen der Prov. Sachsen. 


in grozzen wirden komen ist. Dovon so begern wir an uch und raten 
miternst, das ir uch doran bewaren wollet beide gen uns und den ege- 
nanten unsern ohemen, alz wir des uwern truwen sunderlich glauben 
und getrauen. Geben czu Luck an unser vrawen tage in der vasten, 
unserr reiche in dem dreyundcezwencigsten und des keisertums in dem 
vierezehnden iare. Ad mandatum Cesaris 

per Janr... 


(Aufschrift:) Den edeln Gunther und Hansen gevettern, grafen czu 
Swarczburk, unsern und des reichs lieben getruwen. 


1369. April ó. 637. 
Albert von Bychelingen, Bischof zu Hippo, verlegt das Kirchweih- 
fest der Altäre in der Kaufmännerkirche vom Dienstag nach Ostern 
auf den Sonntag Quasimodogeniti. 

Or. im Kyl.St. A. zu M. S.d. 

Frater Albertus de Bychelingin, Dei gratia episcopus ecclesie 
Ippusensis, vicarius in pontificalibus reverendi in Christo patris ac domini, 
domini Gerlaci, archiepiscopi sedis Maguntine, recognoscimus et ad uni- 
versorum tam presencium quam futurorum noticiam deducimus per 
presentes, quod ad laudem et gloriam omnipotentis Dei gloriorissime- 
que virginis Marie dedicationes omnium et singulorum altarium in 
ecclesia Mercatorum Erfordensi dedicatorum et constructorum, hucusque 
simul hactenus feria secunda post diem pasche celebratas et solempni- 
tatas, transferendo tollimus ipsas, que ex causis certis, ad hoc moven- 
tibus, ac speciales peticiones rectoris dicte ecclesie et parrochialium 
eiusdem, et in diem dominicam, in qua solet decantari quasimodogeniti, 
singulis annis perpetuis ammodo temporibus transponimus et confir- 
mamus presentibus in nomine Domini solempniter, prout expedit cele- 
brandas. Dantes has nostras litteras sigilli nostri appensione munitas 
in testimonium super eo. Anno domini millesimo CCC° sexagesimo 
nono, quinta die mensis Aprilis. 


1369. Mai 28. 638. 


Konrad Scholutt, Pleban der Pfarrkirche s. Pauli in Erfurt, ge- 
nehmigt die von Rudolf Vitztum und Heinrich von der Sachsen 
gemachte Stiftung der Vikarie ss. lodoci et Annae in seiner Kirche 
unter der Bedingung, dass der Vikar längstens in Jahresfrist die 
Priesterwürde erlange und sich zu einer täglichen Messe nach der 
Pfarrmesse verpflichte. 
Datum anno Domini MCCCLXIX. feria II. post octavam penthecostes. 


Propst. Beneficialbuch im D. A. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. 11. Theil. 465 


1369. December 3. 639. 
Die Grafen von Schwarzburg bekennen, dass sie die Burg Herbs- 
leben, nachdem sie mit derselben belehnt worden, nicht an die 
Bürger von Erfurt, Mühlhausen und Nordhausen versetzen 
wollen. 

Gegeben 1369 vigilia s. Barbare. 
Or. im Kgl. H. St. A. zu Dresden. 


1369. December 8. | 640. 


Hermann, Graf von Orlamünde, eignet 3 Hufen zu Pfiffelbach, 

welche Andreas von Tetelstedt, Bürger zu Erfurt, zu Lehn hatte, 

dem Kloster Ichtershausen. Unter den Zeugen Dittrich von 

" Vippach, her Dittrich von Bachstedt, her Dietrich, Hartung von 

Treffurt, Bürger su Erfurt. 
Reitzenstein, |. c. S. 186. 


1369. | 641. 
Der Rat zu Erfurt schliesst mit den edlen Herren Volrad und 
Hermann zu Cranichfelt een Bündnis uuf zehn Jahre. 

Regest im Cl.-Milwitz- Familienbuch im E. A. 


1369. 642. 
Johannes Rattebur mi! 20 Mann, Petzold Kelner zw Neustadt 
und Mangold von Schweinfurt mit je 16 Mann treten in der Stadt 
Erfurt Dienste. 

Regest im Cl.- Milwitz- Familienbuch im E, A. 


1369. | 643. 
Der Rat zu Erfurt überlässt dem Priester Dietrich von Schmira 
lebenslänglich den ehemaligen Hof des Klosters Cólleda in der 
Neustadt für 20 Pfund Erfurter Pfennige mit der Bedingung, 
dass er in den nächsten 3 Jahren 25 Pfund verbauen und dem 
Rate jährlich 1 Pfund Pfennige au Erbzins geben soll. 

Regest im Cl,-Milwitz- Familienbuch im E. A. 


Geschichtaq. d. Pr. 8. Erfurt XXIV. x. . 80 


466 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1369. 644, 


Der Rat zu Erfurt bevollmächtigt seinen Stadischreiber, eugleich 
Propst des Severistiftes, beim Kaiser die Belehnung mit gewissen 
Besitzungen nachzusuchen. 


Regest im Cl.-Milwit:- Familienbuch im E. A. Vgl. hierzu die Urkunde 
Nr. 636. 


1370. Februar 18. | 645. 


Friedrich, Balthasar und Wilhelm, Landgrafen. zu Thüringen 
und Markgrafen zu Meissen, bekennen, dass sie niit der Stadt 
Erfurt ein gütliches Stehen auf drei Jahre geschlossen haben. 

Or. mit 28. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Friderich, Balthazar und Wilhelm, von Gots gnaden lantgrafen 
in Duringen und marcgrafen zcu Meyssen, bekennen und tuen kunt 
uffenlich myt desem bryfe, daz zwischen uns und den unsern uf eyne 
syten und den purgern der stad zcu Erfurte und den yren uf dy andere 
syte getedinget, gered und begriffen ist eyn fruntlich und gutlich stehen 
zcwyschen hy und send Margareten tage, der nest komet, und von 
deme selbin send Margareten tage dry iar gancz uz, dy nest nach eyn- 
ander volgen, yn aller wyse als ernach stet geschriben, doch also daz 
wir und dy unsern unser gerichte, recht, ere und gewonheyt, und dy 
vorgenanten purger von Erfurte ire friheit, gnade und gewonheit uf 
beyde syten nicht damyt krenken oder vorsehen wollen oder sullen, nach 
unser einer dehin deme andern zcu usgende deser vorgenanten iare 
nichtes bebelffen, sundern uf beyde syten unser iglich yn sinen rechten 
und friheyten als vore bliben sullen ane argelist und ane geverde. Wir 
sullen und wollen getruelich schuren, schuczen und schirmen dy ege- 
nanten und stad Erfurte und dy iren yn unsern landen und uf unsern 
strazzen und uz deme lande myt unsern guten boten und bryfen, so 
wir best mogen, uz genomen irre eygen kryge. Ouch sullen wir unser 
strazze nicht hindern nach vorbyten ane argelist und ane geverde. Ouch 
sal man eynen vor den andern nicht beclagen nach ufhalden. So 
wollen wir auch umb unser gerichte und dy vyr stule iz gutlich und 
- fruntlich geyn in und den yren yn deser vorgeschribenen zcyt halden 
und myt den unsern bestellen, daz sy daz auch also halden sullen; 
und were, daz ymant àn unser gerichte geheyschen oder beclagit wurde, 
oder ymant uf der vorgenanten burger oder der yren gut umbe schult 
oder schaden yn desen vorgeschribenen iaren clagete, den da duchte, 
daz ym unrecht gesche, der mag iz vor dy stad brengen, so sullen 
unsere voyte gein yn an gelegenliche stete zcu tagen ryten; mogens dy 
nicht gerichten, so sal man truntlich oder rechtlich uf tagen von den, 


Urkundenhuch der Stadt Erfurt. IT. Theil. 464 


dy wir beidersyt darzcu schicken, daz scheiden und uztragen und 
richten oder vor uns selbins, ab des not were. Ouch umbe alle schulde 
und uflaufte, dy bisher uf desen tag zcwyschen uns und den von Er- 
furte syn uferstanden uf beyden.syten, sal iz sten an dem edeln grafen 
Heinrich von Swarczburch, hern zcu Sundershusen und zcu Arnstete, 
und an den von Mulhusen nach schulde und antwurten, dy das sullen 
scheiden fruntlich oder myt dem rechten. "Wurden ouch oder erstunden 
nuwe schulde oder uflauffte furbaz yn zcukumftigen cziten yn desen 
vorgenanten iaren, da sullen und wollen wir beydersyt zcu stund, als 
daz wird vormanet, zcu senden, daz man dy gutlich oder rechtlich, als 
vore stet beschriben, richten und scheyden sulle. Alle dese vorgeschribene 
teding und rede, als dy sint beschriben, geloben wir stete und unvor- 
bruchlich zeu halden yn allen yren puncten und artickeln ane alle arge- 
list und geverde, und haben des zcu urkunde und merer sicherheit 
unser insigel an desen brief lazen hengen, der gegeben ist nach Gotis 
geburten drizcenhundert iar danach in deme sybinzcigisten iare am 
montag nach sende Valentini tage. 


1370. Februar 18. 646. 


Der Rat zu Erfurt bekennt, dass er mit den Markgrafen von 
Meissen auf drei Jahre ein gütliches Stehen geschlossen und ver- 
sprochen habe, denselben jährlich, so lange das Stehen dauert, 
150 Mark Silber gu bezahlen. 


Or. mit d. S. im Grossherzogl. G. A. zu Weimar. 


Wir die .. ratesmeistere, .. rete und die stad Erforte bekennen 
uffenlichen an desim brife, daz czwischen den hochgebornen forsten 
und herrin, unsern herrin den .. marggrafen von Myssen und den yren 
uff eyne syten, und uns und den unssern uff die andirn syten getey- 
dinget, geredet und begriffen ist eyn fruntlich und eyn gutlich sten 
czwischen hie und sende Margareten tage, der nest kommt, und von 
demselben sende Margareten tage drie iar gancz uz, die nest nach eyn- 
andir volgen, doch also, daz die vorgenanten unssere herrin yre gerichte, 
rechte, ere und gewonheyd, und wir unse friheyd — — — —! geferde. 
Czum ersten sullen uns und die unssern die egenanten herrin getruwe- 
lich schuren, schuczen und schermen in yren landen und uft yren 
Strassen und uz dem lande mit yren guten boten und brifen, so sie 
best mogen, uzgenomen unssern eigen crigen. Ouch sullen sie die 


strasse nicht hindern — — —! ufhalden. So sullen ouch und wollen 
die vorgenanten unsere herrin yre gerichte — —! fruntlich kegin uns 
und die unssern — — —! ymand der unssern an yr gerichte geheyschet 


odir beklaget worden, odir ymand uff unsser odir der unssern gut 
90* 


468 Geschichtaquellen der Prov. Sachsen. 


umme schult odir schaden in desen vorgeschreben iaren clagete, den 
da duchte, daz yme unrecht gesche, der mag yz vor uns brengen, so 
sullen unsser herrin .. voyte kegen uns an legeliche stete zu tage riten. 


Mogen — — — ! vor unssern herrin selbins, ab des not were. Ouch 
— — —1 tag ezwischen den vorgenanten herrin und uns sin uffir- 
standen uff beyde syten — — — — — ! sollen. Ouch ist geredet und 


geteydinget, daz wir unssern vorgenanten herrin dese czyd sullen geben 
und beczalen uff sende Margareten tag, der nest komet, andirthalb hundirt 
marg lotigen silbers, und uff den andirn sende Margareten tag, der nest 
darnach komet, andirthalb hundirt marg lotigen silbers, und uff den dritten 
sende Margareten tag, der nest darnach volget, andirthalb hundirt marg 
derselben were ane alle wedirrede. Alle dese vorgeschreben teyding und rede, 
als die sint beschreben, globen wir stete und unvorbruchlich zu halden in 
allen yren puneten und artikeln ane alle argelist und geferde, und haben des 
zu orkunde und zu merer sicherheyd unsser insegel an desen brif lassen 
hengen, der gegeben ist nach Cristi geburt driczenhundirt iar in dem 
sobinczigesten iare am mantage nach sende Valentins tage.? 


1 Hier und an den anderen mit — — — bezeichneten Stellen. übereinstimmend mit 
der vorigen Urkunde Nr. 645. 2 An demselben Tage schloss auch Mühlhausen auf 
gleiche Zeit ein gütliches Stehen mit den Landgrafen. Als Schiedsrichter. werden ge- 
nannt Graf Heinrich von Schwarzburg uwd der Rat zu Erfurt. An den genannten 
drei Terminen will die Stadt je 50 Mark den Landgrafen’entrichten. Or. Nr. 3956 
im Kgl. H. St. A. zu Dresden. 


1370. Mai 27. 647. 
Der Rat zu Erfurt nimmt Heinrich von Eichelborn und Heinrich 
von Glyna mit 15 Mann mit Helmen und 21 Rennern auf ein 
halbes Jahr in seinen Dienst. Sie und die zwei Ritter, welche sie 
mitbringen, erhalten als Sold 6 Schock, der Mann mit einem Helm 
5 und jeder Mann mit einer Haube 3 Schock Zahlgroschen, den 
'Groschen zu 6 Pfennigen gerechnet; doch muss jeder mit einer 
Haube 2 Pferde und einen Knecht haben. 


Gegeben 1370 am Montag vor Pfingsten. 
Regest im Cl.-Milwitz- Familienbuch im E. A. 


1570. Juni 16. 648. 
Friedrich, Balthasar und Wilhelm, Landgrafen zu Thüringen, 
weisen Bertold von Molsdorf, dem sie 70 Mark Silber schulden, 
an die vom Rat gu Erfurt ihnen am nüchsten Margaretentag gu 
entrichtenden 150 Mark. 

Or. mit 3 S, im Kgl. St. A. zu M. 
Wir Friderich, Balthasar und Wilhelm, von Gots gnaden lantgrafen 
in Duringen und markgrafen zu Missen, bekennen uffenlich mit desem 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 469 


bryfe, daz wir dem strengen Bertolde von Molsdorph, unserm lieben 
getruwin, und synen erben von schaden wegen, dy der selb Bertold vor 
uns gericht hat und beczalit zewenzig marg, und von mytegabe und 
egeld wegen siner elichen wirtinne fumfezig marg, alles lotigen silbers, 
schuldig sin, und haben in dy ufzcuheben und inczunemen an deme 
gelde, daz uns dy burgere von Erfurt von dem nesten send Margareten 
tag ubir eyn iar geben sullen, vorschriben und bewyset, und vorschriben 
in auch daz egenante gelt in aller mazze, als obngeschriben stet, mit 
craft dis bryfes gnediglichen, und sullen nach enwollen in in dy be- 
wesunge nicht griffen nach nymand gestaten, der sy von unsern wegen 
daran hindere oder enge, und biten die ratissmeyster und burger do- 
selbens zcu Erfurth, daz sy dem egenanten Malsdorph und synen erben 
dy selbe summe geldes uf die vorgenante tageczyt ane hindernizze 
reichen und geben; und wenne sy daz getuen, so sagen wir sy der 
egenanten sybinezig marck von uns denne als nu quid,ledig und los, 
und han des zcu urkunde unser insigel an desen brief lazen hengen, 
der gegeben ist nach Gots geburt driczenhundert iar danach in deme 
sybinezigisten iare am suntage nach Viti. 


1370. Juni 30. 649. 
Die Brüder Dietrich und Fritz Vitzthum, Bürger zu Erfurt, schliessen 
wegen aller ihrer Lehngüter einen Erbvertrag. 

Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d. 


Ich Dytherich Vyezthäm und Fryeze Viezthüm, gebrodere und 
burger czu Erforte, wir bekennyn uflintlich an desym keynwertigin uffin 
brefe allin guthin luthin, dye en sehen, horyn adir lesin, daz wir met 
wolbedachtin mothe unsir beydir werthyn und alle unsir erbin eyn- 
trechtyg wordin sint uff beyde syd, daz alle unse lehenguthe, dye wir 
beyde gebrodir habin, sullin gevalle, were daz ich Dytherich Viczthüm 
und myne erben er vorschede von desir werlde wan Fricze Viczthüm 
myn brodir adir syne erben, so sullin alle myne lehen güthe gevalle 
uff Friczen mynen brodir edir uff syne erbin und nicht uff Bertrad 
myne eliche werthin. Ouch bekenne ich Frieze Vicztüm, were iz sache, 
daz ich und alle myne erbin er vorschedin von desir werlde, so sullin 
alle myne lehen güthe gevalle wedir uff Dytherichen Viezthum mynen 
brodir adir uff sin erbin und nicht uff Künnyn mvne eliche werthin. 
Were ouch, daz wir beyde vorgenante Fricze und Dytherich Fiezthum 
gebrodere er vorschedin von desir werlde dann unsir beyder erbin, so 
sullin dyselbin vorgenanthin unsir beydir lehen uff dez andirn brodir 
sóne von evme uff den andirn biz uff den lecztin, und nicht uff unsir 
beydir werthyn gevallen. Ouch vorcze ich Künne Viezthüm allo der 


470 Geschichtsquellen der Prov. Bachsen. 


ansprache an den vorgenanthin leben noch uzwysunge desys brefis. Unde 
ich Bertrad Vyczthüm  voreze mich ouch alle der ansprache an den 
vorgenantyn leben noch uzwisunge desis brefis. Und wir Kunne und 
Berdrad vorgenantyn habin dar czo unsin guthin willin gegebin uf 
beyde syt. Ouch ist gered, were iz sache, daz wir beyde gebrodir 
vorgenant abegingyn, so sullin unsir beydir sóne sicze in gesamptin 
lehen, also wir beyde gebrodere vor gesessin babin. Ouch were iz 
sache, daz unsir beydir gebrodere sóne vord lehens erbin irworbin uff 
beyde syd, so sal dese willekur gescheydin syn. Ouch bekenne wir 
Dytherich Viezthum und Frycze Viczthum vorgenant, daz uns unse 
óme Heyne von Kulstete gegebin had alle syne güthe, also daz wir 
em alle iar dar vone süln reichin und gebin eyne benante summyn 
geldis, dewile her lebit; und wanne her nicht lengir ist und von desir 
werlde scheydit, so sulle wir adir unsir beydir erbin revchin und 
gebin alle iar Berdrat unsir swestir jdirman veir phunt phenge, dye 
czo Erford genge und gebe sint, czo erme lybe. Ouch sullin dye vor 
genantin guthe unsis vor genanten ómyn Heyn von Kulstete gevalle 
von eyme Viczthüm uff den  andir und nicht uf Kunnyn und 
Bertrad unsir beydir wertvn adir uff ere erbin. Daz alle dese vor und 
nach geschrebene rede, stucke und artyckil stete und gancz und un- 
vorbrochlich gehaldin werden uff beyde syt, daz globe wir vorgenantin 
Dytherich und Frieze Viczthum gebrodere von uns und unse eliche 
werthin und alle unse erbin bye unsirn guthin waryn truwin stete und 
gancz und unvorbrochlich czu haldyn an argelist und an geverde, habe 
wir genantyn Dytherich und Frieze Fiezthüm unse sygyl wissintlich 
vor uns und unse werthin und alle unsir erbin an desin uffin brefi 
gehangin. Bye desir rede ist gewest desse czwene getruwe hander 
desis brefis, her Iohans Emmychin, eyn here czo sancte Petir czo 
Erforte, und unse öme Heyne Kulsted, burger czo Erforte. Gegebin 
noch Gotis gebord dryczenhundirt iar in deme sebinczygistin iare an 
deme suntage nach sente Petir und Pauwilz tage der heyligin apostyln. 


1370. Juli 30. 650. 


Der Rat zu Erfurt bekennt, dass er den Hof zur Himmelspforten, 
den vormals Heinrich von Mannestete inne halte, den Juden 
Meyger von Nornberg, Soldin seiner Frau, Jersam seinem Bruder 
und Susmann Gersons Sohn lebenslänglich für 250 Pfund Erfurter 
Pfennige verkauft habe. Die Käufer sollen jährlich davon 10 Pfund 
Pfennige Zinsen bezahlen, dagegen von allen städtischen Ab- 
gaben befreit sein und das Recht haben, den Hof zu vermieten, 
zu versetzen oder zu verkaufen, an wen sie wollen. Nach 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 471 


ihrem Tode uber soll. der Hof: dem Rute. wieder heimfallen und 
niemund anders. 
Gegeben 1370 am nüchsten Dienstag nuch S. Jucobstag. 
Regest ım Cl.- Milwitz - Funslienbuch im E. A. 


1370. September 22. 651. 


Rudolf und Erhard von Meldingen belehnen Theoderich von 
Benstete und Gunther. von Tenstete mit 20 Acker Hole in der 
Waweyd. 

Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d. 


Ich Rudolf von Meldingen und Erhard myn bruder bekennen 
uffeulichen an desim brife, daz wir das holez, daz da lihet vor 
ezwenczig acker, daz eczwann Conradis Virdelingis und darnach ern 
Theoderich von Topfstete gewest ist, uff der waweyd vor der stad 
Erfforte gelegen, von ern Hermannes wegen von Suleze den bescheyden 
luten ern Theoderich von Benstete und Gunthere von Tenstete, burgern 
zu Erfforte, odir wer desin brif myd des vorgenanten ern Hermanns 
von Sulez wissen und gutem willen inne hat als sinen getruwen 
henden, myd allem nuczen, eren, friheyten, gewonhevten und rechten, 
als daz von aldere her kommen ist, gelegin habin und lihen recht urd 
redelichen an desim brife, alse daz man uns und unsern erben sechs 
Eıfortische pfenninge zu rechten erbeczinse in unsir herberge zu Erfforte 
alle iar uff sancte Michel tag dar von reichen sal und geben. Und ich 
vorgenanter Rudolf von Meldingen habe des zu merer sicherheyd myn 
insegel, des ich vorgenante Erhard sin bruder gebruche zu desim mal, 
wissentlichen an desin brif gehangen, der hiruber gegeben ist nach 
Christi geburt driczenhundirt iar in dem sobinczigesten iare an dem 
nesten suntage vor sancte Michels tage. 


1370. Oktober 13. 652. 


Der Rat zu Erfurt entscheidet als. von den Parteien gewählter 

Schiedsrichtir die Irrung wegen des (rerichtes zu Grispersleben 

zwischen dem Konvent zu Georgenthal und den Erfurter Bürgern 

Theoderich Vieztum, Hartung, Hans und Werner von Dreforte. 
Or. mit d. S, im Herzogl. St. A. zu Gotha. 

Wir... ratesmeystere und .. rad zu Erfforte bekennen uffenlichen 
an desim brife, daz wir den erwerdigen unsern herrin, den . . apt und 
den convent von Gorgental uff eyne syten, und ern Theoderich Vicz- 
tum, Hartungen, Hansen und Wernern von Dreforte gebrudere, unsir 
burgere, uff die andern syten, yrer sache umme die gerichte zu 


42 7 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Gispersleyben, der sie zu uns sint gegangen, myd rechte also haben 
vorscheiden nach yrre beydir kuntschaft, als wir uns darumme haben 
dirfaren und selbir nicht bessir wissen, daz an gerichte zu Gispersleyben 
bie dem voyte der schulteyse von Gorgental sal siczen als ein horcher, 
und busse, die von deni stabe gefallen, die wile der vovd siczet an 
gerichte, sa] der schultheyse halb nemen. Wolde abir der voyd ymande 
busse irlassen, daz mochte her wol tün ane widirsprache des schult- 
heysen; waz abir von dem halssgerichte zu Gispersleyben gefellet, da 
sal unsers herrin und des conventis von Georgental schultheyse nicht 
teyles nach rechten ane haben und nichtis da mete zu schickene. Zu 
orkunde und merer sicherheyd haben wir der stad zu Erfforte secret 
an desin brif gehangen, der gegeben ist nach Christi gebürt driczen- 
hundirt iar in dem sobenczigesten iare an dem nesten suntage nach 
der gemeyntwoche. 


1370. Oktober 31. 653. 


Heinrich und Ernst, Grafen und Herren zu Gleichen, verkaufen 

für 1000 Mark lötigen Silbers dem Rat zu Erfurt und der Stadt 

die Dörfer Walschleben, Elxleben und Münstergehofen samt allen 
dazu gehörigen Rechten. 

Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu M. 

Sagittarius, Hist, der Grafsch. Gleichen, S. 118, 

Gudenua, cod. dipl. II, S. 112. 

'alckenstein, Hist. von Erfurt, S. 266. 

Lünig, H. A. p. spec. cont. II, S. 58. 

Wir von Gots gnaden Heinrich und Ernst, grafen und herren zu 
Glichen, bekennen uffentlichen in desem brife, daz wir mit gutem be- 
dechtnisse, vorrat und verhengnisse, willen und wissen der edelen 
frouwen, vorn Tutten unde vorn Lucharde, unsir elichen wirtynnen, 
und alle unser erben und nach rate unser heymelichen frunde und 
getruwen manne durch unser und unser herschaft nutz und beste recht 
und redelichen vorkauft haben und vorkaufen in desem brife dry 
dorftere, Walesleyben, Elxleyben und Münstergehofen, gelegen an der 
Gera bienedir der stad Erforte, mit den gerichten und stabe daselbis 
in velden und dorfern ubir hals und hant, mit gulden, czinsen, renten, 
oveleyn, mit dinsten, herbergen, mit namen die herberge in dem 
monchebofe zu Walesleyben, und mit allen iren nutzen, rechten, baten, 
gewonheyten, fryheiten und gemeynlichen mit alle dem, das darczu 
gehoret und von alder dartzu gehoret hat, irsucht und unirsucht, wie 
daz genant ist adir namen mag gehaben, als unser eldern und wir daz 
inne gehabt haben und iczunt inne haben und besitzen, und mit namen 
auch die gewalt, die etzwanne Otto von Halle und dornach Cunrad 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 473 


Bruns seligen, burgere zu Erforte, inne hatten, den erbarn wisen luten, 
ratismeistern, reten und der stad gemeynlichen zu Erforte, ewiclichen 
zu haben und uns zu ussern, vor tusent marg lotiges silbirs Erfortischis 
gewichtis und were, die uns von yn genczlichen und gutlichen ge- 
reichet sin und beczalet, die wir an unsern, unser grafeschaft und 
herschaft nutz und fromen kuntlichen gekort und gewant haben. 
Darpobe haben wir globet und globen in guten truwen den egenanten 
burgern und stad Erforte vor uns und alle unser erben, daz wir dess 
kaufes eyn recht were sin wollen an alle argelist nach des landis 
rechte, also doch daz die stad Erforte die egenanten dorfere und alle 
ore zugehoren von uns und unsern erben ewiclichen, als lange sie yr 
sin, zu lehenn haben und enpfahen sullen, als lehenguts recht ist, die 
wir und unser erben der stad ane wedirrede lyhen und bekennen 
sullen ewiclichen, wenn des nod tut. Auch habin wir vor uns und 
alle unser erben lutterlichen und genczlichen verezegen und verczyhen 
ewiclichen alles rechten, nuczen, eren, uzgenomen der lehin alleyne, als 
vore stet beschrebin, die wir odir unsser erben von den vorgeschriebenen 
dorfern und yren zugehoren bizher gehat haben, und aller gewere 
daselbis, und setzen darin die vorgenante stad Erforte mit allem rechte, 
nutzen, eren und fryheyten, so wir best mogen, mit dissem unserm 
brive. Wir vorgenanten grafen und herren von Glichen vor uns und 
alle unser erben bekennen, wann das geystliche lehin der kirchen zu 
Walesleyben zu uns gehoret von den vorgenanten dorfern und gute 
wegen, daz dasselbe geystliche lehen volgen sal den dorfern und guten, 
des wir uns lutterlichen vorezyhen an desem brife, mit dem wir auch : 
die stad Erfort in die gewere setzen des lehins, also daz sie das lehen 
nach irem willen lyhin mogen, wann iz loes worde, ane alle unsser 
und un$ser erben hindersal und wedirrede, ane alle argelist und geverde. 
Uz desem kaufe haben wir genomen und uzgeczogen unser manlehen, 
was der die in den egenanten dorfern, fluren und gerichten hetten, 
dach also, were iz, daz deheyn unser man ader borgmann gut, czinse 
odir gulde, die da gelegen weren, verkaufen wolden ader verkauften 
den burgern, die solden wir ader unszer erben den burgern zu Erforte 
lyhen ewiclichen ane alle wedirrede. Ouch so haben wir egenanten 
grafen Heinrich und Ernst, herrn zu Glichen, vor uns und alle unser 
erben durch erberkeyd und dinstes willen, daz uns getan ist und iu 
zukunftigen zcyten getun und irczevgen mogen die burgere, die sunder- 
liche fruntschaft, gunst und gnade gethan und tun in disem brife der 
stad und burgern, daz alle die lehin, die sie enczeln, bysundern odir 
gemeynlichin haben von uns und unser grafeschafft und herschafft in 
der stad Erforte, umb die stad und in der stad gerichte, adir wo sie 
gelegen sint, uns odir unsern erben vorbaz nicht ledig ader loez sterben, 


474 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


nach loes, uach ledig werden, sundern sullen uff ir tochtere ader sone 
ader uff ire nehsten. vallen, ader yr eyn dem andern vorkaufen, den 
wir adir unsser erben die lyhen williclichen und ewiclichen lehen 
sullen ane alle wedirrede, als des nod geschet in zukunftigen zeyten, 
dach also, daz die die lehin von uns und unsern erben entpfahen 
haben, als lengut recht ist. Wo wir auch irfaren unser lehen bie den 
burgern, die sullen sie von uns enpfaen als recht ist, wer der nicht 
entpfangen hatte. lz ist auch bie namen geteydinget, ab deheyn unsser 
mann oder borgmann burger in der stad were ader vorbaz burger 
worde, der unser manne vorlende gute haben wir uns nicht vorczegen, 
sundern wir sullen alle unser recht darane nach lehengut rechte be- 
halden. Ouch waz unssers verlehenden guts versatzt odir verkauft 
uf wedirkaufe were den burgern, sterben unser man an erben, die das 
versaczt odir verkaufft haben uf wedirkaufe, so sal daz gut uf uns und 
unsser erben nach lenguts rechten gevallen, odir mogen den wedirkouff 
selbir tun odir weme wir des gonden, ane alle der burgere wedirrede. 
Daz wir. alle dese vorgeschribin stugke und artikel und yr ixliches 
bysundern in guten truwen stete und veste halden sullen und wollen - 
und nach uns alle unser erben ewiclichen, haben wir egenanten graffen 
und herrn Heinrich und Ernst vor uns, vor unser egenanten eliche 
frauwen und vor alle unser eiben, die alle nach nicht eygener insegel 
haben, unsser beydir insegeln an desen brif gehangen, der wir vor- 
genanten frauwen lutte und Luchard mit unsern lieben herren ge- 
bruchen. Bie dissen tevdingen sin gewest von unser wegen die 
gestrengen ritter er Berlt und Albrecht. von Wirtirde, unser lieben 
getreuen, und die erbern meyster Herbord, probest zu Erforte zu sancte 
Sever, und er Rudiger vom Hayn, provisor duselbis, von der stad wegen, 
und ist geschen nach Gots geburt dryczenhundirt iar in dem siebin- 
czigesten iare an aller heyligen abinde. 


1570. | 654. 


Die Pfarrer zu Erfurt bekennen, dass sie sich mit einander zur 
Abwehr aller von den Bettelorden auf ihre Rechte, Kirchen und 
Predigten gemachten Angriffe verbündet haben. 

Or. mit d. S. im D. A. 


In nomine Domini amen. Universis et singulis, tam presentibus, 
quam posteris, ad perpetuam rei memoriam hiis literis cupimus fore 
notum, quod nos omnes et singuli plebani et rectores ecclesiarum 
parochialium in Erfordia, Maguntine diocesis, attendentes provide et 
sedulo mentis nostre oculis preponentes, quomodo ius parochiale dictarum 
ecclesiarum parochialium nostrarum ac libertates et immunitates tam 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 475 


iure communi, quam consuetudine nobis concessas et attributas, per 
nonnullos, sub specie religionis Domino se famulari pretendentes, variis 
ausibus et conatibus, tune per indiscretam verbi Dei propositionem, 
tunc per iniquam iurium dictarum ecclesiarum nostrarum et nostrorum 
usurpationem , tunc per falsam personarum nostrarum diffamationem 
infringuntur et opprimuntur, ea propter unanimiter et consensu parili 
congregati priora et preterita presentibus revolvendo, futurum salubre 
remedium adhibere cupientes pro dictorum iurium parochialium con- 
servatione, tuitione et defensione dumtaxat, et ne crudeliter famam 
nostram ac libertates predictas negligere videamur, unde concorditer 
nos predicti plebani omnes et singuli in unum convenimus et nos 
univimus ac presentibus unimus in Dei nomine, quod quilibet nostrum 
per se in suis ecclesiis et parochiis populo et parochianis sibi subditis 
proponere et predicare debebit verbum Dei et ad hoc, si opus fuerit, 
plebanos et clericos assumere et convocare seculares. Secundo quod 
verbum Dei quicunque ex nobis, ut premittitur, predicans subditis et 
parochianis iura parochialia cum libertatibus suis docere et exponere 
poterit et debebit, sacram scripturam, sacros canones et statuta ordinari- 
orum pro directione et regimine dicti populi et subditorum fideliter 
informando, allegando et eciam exponendo; quoque si fratres mendi- 
cantes premissorum occasione quemquam de nobis singulariter vel 
communiter presentes vel futuros nostros successores vexare, molestare 
seu citare in iudicio vel extra presumerent, omni dolo et fraude 
semotis, concorditer et expensis communibus nostris talem et 
tales defensare et propugnare volumus et debemus. Ut tamen metas 
racionis nos in dicti verbi Dei propositione excedere non -contingat, 
nullus de nobis quidquam suo sensu capitaneo docere audeat vol 
predicare presumat, sed id solum a nobis et quolibet nostrum doceri, 
proponi et predicari volumus et tenemur, «quod sacre scripture ac 
canonibus sanctis consonum fuerit et honestum, et quod a nostris 
superioribus receperimus in mandatis. Contrarium facientem ac pena 
subici volumus, ut se non communibus nostris expensis, si vexatus 
vel citatus fuerit, sed dumtaxat propriis defensare teneatur, Ad firmi- 
orem certitudinem premissorum nos omnes et singulariter singuli 
plebani predicti pro nobis nostrisque successoribus omnes et singulos 
articulos supradictos et ipsorum quemlibet bona fide promittimus et, 
tactis per nos corporaliter sacris sanctis ewangeliis, nos velle et deberc 
firmiter ratos et gratos habere ac inviolabiliter observare, iuravimus ct 
iuramus et unaminiter et concorditer sub dicti prestatione iuramenti 
tenere, subsimili observatione successores nostros astringi volumus, et 
quantum possumus astringimus, fraude qualibet procul mota, salva 
semper in omnibus auctoritate sedis apostolice et mandatis vel preceptis 


476 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


nostrorum superiorum, quibus per hanc nostram unionem et concordiam 
in nullo intendimus nee volumus derogari. Et ad robur et testimonium 
omnium et singulorum premissorum hane litteram sigillo honorabilis 
viri domini officialis prepositure ecclesie sancto Marie Erfordensis dicte 
diocesis nostre, superioris immediati et ordinarii, fecimus communiri, 
quod nos officialis dicte prepositure et ecclesie ad instantem requisitionem 
dictorum plebanorum duximus presentibus appendi. Actum et datum 
Erfordie Maguntine diocesis predicte anno Domini millesimo trecentesimo 


septuagesimo. 


1371. Januar 21. 655. 


Heinrich und Ernst, von Gots gnaden grafen und herrin zu Glichen, 
quittieren dem Rat zu. Erfurt über 200 Mark lötigen Silbers von 
dem ihnen schuldigen Gelde. 

Nach Cristi geburt dritzenhundirt iar in dem eyn und sobintzigesten 

iare an sente Ägneten tage der hevlgen iuncfrowe. 
Or. mit 2S. im Kgl. St. A, zu M. 


1371. Februar 15. 656. 


Die Städte Erfurt, Mühlhausen und Nordhausen verbünden sich 
auf 10 Jahre mit den genannten Grafen von Gleichen,  Schwurz-. 
burg, Stolberg und lHonstein zum Schutze des Landfriedens. 

Or. mit 25. im Herzoyl. St. A. zw Gotha. 

Jörstemunn, Chr. von Nordhausen, S. 292. 

Jortus, Chr. Schwarzburgic,, I. c. S. 246. 

Mülverstedt, Heg. Stolberg., S. 198. 


Wir. die .. ratesmeystere, .. rad, .. rete und die burgere gemeyn- 
lichen der stede Erforte, Molhusen und Northusen bekennen uffenlichen 
und evntrechticlichen an desim brife, daz wir durch evnes gemevnen 
nuczes und fromen willen unsser gerichte, slosse und lute, beyde armer 
und richer, und besundern durch mancherhande rouberige und zugriffe 
willen, die in desen landen lange czyd sich irhaben haben und nach 
weren, bie namen von .. echtern und .. strassenroubern und andern 
unsser wedirsachen und vren metehelfern, daz wir der vortragen in 
zukunftigen czyten mogen werden, so haben wir nach rate unsser 
frunde uns zu den edeln grafen und herrin grafen Henriche und Ernste, 
hern zu Glichen, grafen Iohan, herrin zu Swartzburg, grafe Henriche, 
herrin zu Stalberg, und grafen Henriche, herrin zu Honstevn, vorbunden 
und eyner fruntlichen eynunge und vorstrikunge myd yn ubirkomen 
czwuschen hir und sende Mertinstage, der nest komet, und von dem 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II Theil. 477 


selben sende Mertinstage ezehin iar gancz uz, die nest nacheynandir 
volgen, in alle der mazze, als hirnach stet beschreben, doch also, daz 
die vorgenanten herrin und wir in allen unssern eren, friheyd, herschaft, 
gewonheyd, gerichten und rechten bliben sullen uff beydirsyd, als verre 
sie deser eynunge nicht sin schedelichen odir die krenken. Czum ersten 
daz wir und die unssern sullen und wollen getruwelich myd unssern 
liben und guten ane alle argelist beholfen sin und helfen den egenanten 
grafen und herrin und den yren uff alle die, die yn und den vren ge- 
walt odir unrecht tun wolden odir teten zu Doringen in dem lande, 
odir wolden yn in yre friheyd, gerichten, eren, gewonheyd odir hant- 
festen griffen odir yn die krenken, wo wir des von yn gemanet werden. 
Ouch sullen wir und die obgenantin herrin mydeynandir getruwelichen 
ane argelist die strazze schuren und schermen, also daz die nymand 
hindern sal odir vorbiten. Sundern man sal triben und tragen und 
furen zu und von den gerichten der egenanten herrin ane alle argelist 
uz und in unssere stete, slossen und gerichten, und wer daz vorbiten 
wolde odir hindern, daz sullen wir getruwelichen ane argelist myd 
eynandir weren und darczu helfen, daz die strazze nicht vorboten odir 
gehindirt werde. Bie namen ist begriffen, daz man ouch eynen vor 
den andern nicht beclagen sal odir uffhalden nach bekummern, nach 
vorbiten, sundern wo eyner von den unssern myd gerichte bekummert 
odir beclaget worde odir eyner von den egenanten herrin odir den yren, 
da sal man zu stund zusende, daz daz ane uflczog gerichtet und hin- 
geleget werde, des sullen wir ouch beydirsyd der unsern macht haben. 
Were ouch, daz czweytracht odir uflloufte entstunde in zukunftigen 
ezyten in desen vorgenanten iaren czwuschen uns, den unsern und den 
megenanten grafen und herrin odir den yren, daz sullen scheyden frunt- 
lichen odir mid dem rechten unser helfere, die in deser eynunge sint, 
eyn herre und eyn stad, die darcgu gekorn und benant werden, bynnen 
eynen manden dar nest, als daz vorgeleget wirt, und wie daz von den 
wirt vorscheyden fruntlichen odir rechtlichen, als sal iz bliben und sullen 
des mechtig sin ane allerleyge wedirrede. Wo sich die czweyeten, queme 
dann die clage von eyıre herrin odir von den sinen, so solde der andern 
czweyer stede eyne sin als eyn ubirman, und weme der ubirman bestunde, 
daz sal man also halden ane alles wedirreden, daz sal ouch gesche in eynen 
manden. Were abir, daz ansprache odir clage von eyner stad odir von den 
yren queme, so solde der anderii herrin eyner sin als eyn ubirman, welcher 
herrin eyner von der stad worde gekorn, und die clage zu sich nemen, und 
solde des mechtig sin zu richten in eynen manden, als vore stet be- 
schrebin, ane alles intragen und wedirsprechen. Ouch ist bió namen 
geredet, daz die vorscheydunge als dicke der not wirt in der egenanten 
stad Erforte geschen sullen ane wedirsprache. Worde ouch in desen 


478 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


vorgenanten iaren czweytracht czwischen unsern frunden, die unsere 
genosen weren, die in deser eynunge nicht enweren, und den vor- 
genanten herrin odir czwischen denselben herrin und den vren und 
unsern frunden, der wir mechtig sin wolden zu fruntschaft odir zu 
dem rechten, des solden uns die obgenanten herrin gunnen; wo wir 
der nicht mechtig gesin mochten, so solde wir der viende zu stund 
myd den vorgenanten herrin werden. Wer ouch, daz wir odir unser 
dicheyner myd vmande zu krige quemen in desen vorgenanten iaren 
und wir odir unser helfere, die in deser eynunge sin, an slossen odir 
an andern guten, wo die gelegen weren, schaden nemen, so solde sich 
unser eyn ane den andern nicht sünen, unser evn solde dem andern 
getruwelich helfen myd libe und myd gute ane argelist, byz daz wir 
alle myd einandir eyntrechticlichen myd willen und wissen myd unsern 
wedersachen eyner süne ubirquemen, anegingen odir die nemen 
wolden. Wer auch den andern ledit zu siner hulfe myd eyner czal 
der lute, dem sal man von stund ane, wenn her des vormanet wirt, 
redelichen komen ane argelist, und wann der komet, der geladen ist, so 
sal man yme und sinen luten geben brot, byer, kuchenspise, futer, 
hufslag und nicht phantlosunge. Wo man abir ungeladen zusammen 
kommet odir unser eyn den andern hevschet myd siner macht, da 
sal vederman sines selbens koste haben.  Allermenlich sal aüch sinen 
schaden, wie her den enpfet, selbis tragen, abir fromen sullen alle die 
mete nemen nach manczal der lute, die gewapent da mete sint, da 
frome gefellet. Worde ouch eyn strit, da wir und die obgenanten 
herrin unser helfere yr eyn, czwene, drie odir mer inne weren, und 
hulfe uns Got, daz wir da fromen nemen an gefangen, so solden die 
grafen und herren den besten gefangen, der da gefangen worde, zuvore 
uznemen, darnest solden wir den besten gefangen, der nest dem ersten 
were, ouch zuvore uznemen. Worden abir forsten da gefangen, waz 
fromen darvone gevile, den solden wir alle glich mydeynandir teylen, 
und darnach sal man die andern gefangen glich teylen nach manczal 
der lute, die wir beydirsyd gewapent in dem strite haben. Abir andern 
fromen, den man da nemet an rossen, pferden, harnaschen und an 
andern dingen, sal man teylen nach manczal der lute, die wir beydersyd 
in dem strite gewapent haben. Und hulfe uns Got, daz wir mydeynandir 
sloz und vesten gewunnen und worden zu rate, daz wir die nicht brechen 
wolden, so sullen wir uns eyntrechticlichen zu den slossen und den vesten 
halden nach manczal der lute, die wir bevdirsyd gewapent uff die czyd, als 
-die sloss gewunnen worden, zu felde hatten. Were ouch, daz der vor- 
genanten grafen und herrin besessen manne dcheyner uns besaget 
worde, daz solden wir denselben herrin allrest vorkundigen und wissen 
lazzen, ehir wir zu den griffen, und die selbin herrin solden solche 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. IT. Theil. 479 


yre man zu rechte vermogen; wo sie der nicht zu rechte vormochte, 
so solden sie vre fiende myd uns sin und werden, uzgenomen die myd 
hanthaftiger tat von uns odir den unsern begriffen worden. Gesche 
ouch, daz unser herre herezoge Otto von Brunswig in desen dicke- 
genanten iaren üns myd evnandir odir unser eynen besundern zu 
vegende sprechen und enwolde des rechten nicht gehorsam sin den 
vorgenanten herrin unsern helfern, und wolde unser viend sin, so 
solden die egenanten herrin unser helfere des obgenanten herczoge 
Otten fiende zu stund myd uns werden in alle der wise, als vore stet 
geschreben. Wolde ouch ymand zu deser eynunge komen, den solde 
man nemen und enpfahen in alle der wise, als vore stet geschreben, 
myd unser aller wissen und guten willen. Und ensal unser dcheyner 
sich in desir ezyd hindir dem andern myd. nymande vorstricken odir 
vorhinden odir eynunge odir eyn gutlich sten machen, also daz iz 
schaden odir hindirsal deser eynunge und vorbuntnisse brenge. 
Uz deser eynunge und vorbuntnisse czihen wir und slyssen 
den allerdurchluchtigesten forsten und herrin unsern herrin den keyser 
und daz heylge Romsche riche, den erwerdigen herrin, unsern herrin, den 
erczebischot und den .. stifft zu Mentze an solchen sachen, die unsern 
herrin den keyser, daz Romische riche, den erwerdigen herrin, unsern 
herrin, den erezebischof und den stifit zu Mencze selbes und eygentlichen 
ruren und anetreffen. Alle dese vorgeschreben teyding und rede, als 
die sint beschreben, die wir zu den heylgen gesworn haben, globen wir 
stete und unvorbrüchlich zu halden in allen yren puntken und artikeln 
ane alle argelist und geferde. Und des zu grossir vestenunge und 
merre sicherheyd haben wir .. ratismeystere, rad, rete und die burgere 
gemeynlichen der obgenannten stede Erford, Molhusen und Northusen 
der selben stede grose insegele an desen brif lazzen hengen, der hir- 
ubir gegebin ist nach Christi geburt driezenhundirt iar in dem eynund- 
sobinezigesten iare an dem nesten sunabinde vor dem suntage vor 
vastnacht, als man singet esto michi, den man nennet den rume- 
suntag. 


1371. Februar 94. 654. 


Des Rates zu Erfurt Fehdebrief gegen die von Hanstein. 
Regest im Cl.-Milwitz- Familienbuch im E. A. 


Herr Heinrich von Hanstein, herr Lippold, herr Burkardt und 
andere euer sohne, herr Thilo, herr Heinrich und her Werner von Han- 
stein und alle die, die von Hanstein heissen und teil an dem hause 
haben, wisset, dass wir ratsmeister, rat und die unsern durch der burger 
von Molhusen willen euer feinde sein wollen, und wollen uns des an 


480 Geschichtsquellen der Prov, Sachsen. 


euch bewahret haben mit urkunde dieses briefes, den wir zurucke 
mit der stadt Erfurt insigele vorsegilt haben. Datum anno Domini 
M. CCC. LA XI feria quinta post invocavit. 


1371. März 2. 658. 


Der Rat zu Erfurt ernennt Conrad von Wissensee, Ratsmeister, 
Iohannes Grepfer, Apelo vom Sande, Iohann Schobelitz, Heinrich 
von Erich und Conrad von See zu Hauptleuten, welche mit den 
Bürgern (gegen die von Hanstein) zu Feld ziehen sollen. 


(regeben 1371 am Sonntag Reminiscere. 
Regest im Cl.- Milsiltz- Familienbuch im E. A. 


1371. März 15. Weissensee. 659. 


Friedrich, Balthasar und Wilhelm, Landgrafen von Thüringen, 
weisen die Bürger von Weissensee an, dem. Erfurter Bürger Iler- 
mann Benhilde bis zur Wiederablösung einen Zins von. 25 Mark 
zu entrichten. 

Or. mit d.S. im A. zu Weissensee. 


Wir Fridrich, Balthazar und Wilhelm, von Goczs gnadin lantgraven 
in Doringen und marcgraven zcu Mizsen, bekennen offinlich mit diesem 
brieve, daz wir die burgere zcu Wizzinse, unsere lieben getruwen, ge- 
heizzin haben uz gewynne und nemen zcwey hundert lotigte marg 
silbirs zeu dem bescheydin manne Hermanne Benhilde, burger zcu Er- 
forte, umbe funf und zewenczig marcg lotigtis silbirs, die sie demselbin 
Hermanne alle iar reichen und gebin sullen uf sent Michels tag, alle 
die wile wir die nicht widerlosin, unde heizzin die vorgenanten unsere 
burgere, daz sie die egenantin funf unde czwenczig marg dem obgenanten 
burgere zcu Erforte uf die genantin tageczyt ierlichin beczalen, unde 
wanne sie daz getan hettin, so sagin wir sie der vorgenanten funf unde 
ezwenczig marg denne als nu quyt, ledig unde los mit kraft dis brieves, 
daran wir unsere insigele zcu orkunde habin lazzin hengin. Gegebin 
zcu Wizzinse, nach (iocz geburt driezenhundert iar darnach in deme 
einundsybinczigisten iare am sunabinde vor letare. 


1371. Mürz 19. 660. 
Heinrich von Eichelborn, /lauptmann, nimmt für die Stadl Erfurt 
5 Weppener mit Hauben und 7 Bennern in Dienst. 
(regeben 1371 Mittwoch nach Letare. 
Regest im Cl.-Milwitz- Familienbuch im E. A, 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. li. Theil. 481 


1371. März 28. 662. 


Die Städte Erfurt, Mühlhausen und Nordhausen schliessen mit 
Herzog Otto von Braunschweig und denen von Hanstein einen 
Waffenstillstand auf drei Wochen und seizen als Bürgen llerrn 
Conrad den Jüngern von Tanroda, Heinrich den Älteren, Herrn zu 
Erfa, Apel Herrn zu Sebeche, Herrn Ludolf, Ilerrn zu Ebeleben, 
Herrn Heinrich Osthoferode und Herrn Heinrich Roszen, Ritter. 


Gegeben 1371 am Freitag vor Palmarum. 
Hegest im Cl.-Milwitz Familienbuch im E. A. 


1371. April 3. 663. 
Heinrich Moywer verpflichtet sich, mit viersoehn gut bewaffneten 
Leuten dem Rat zu Erfurt auf ein Jahr zu dienen. 

Or. $m .E. A. S.d. 


Ich Henrich Moywer bekenne uffenlichen an desim brife, daz ich 
mit den erbern wisen luten den ratesmeystern und dem rate der stad 
. Erforte als vil geredet habe, daz ich in derselben stad dinst virczen 
wepenere mit huben wol geczugeter lute bracht habe. Darumme sullen 
sie mir selbins ye zu dem virteyl iares sechs schog und ye dem 
wepenere fumf schog czalgroschen odir sechs pfenninge vor ixlichen 
groschen zu solde geben. Ouch sal ye der wepener drie pferd haben. 
Ouch sullen sie mir und den luten geben brot, bir, kuchenspise, futer, 
hufslag und nicht pfantlosunge. Ouch sullen sie vor unsern solt und 
schaden sten. Ouch sullen sie in derselben stad Erforte unse pferd 
besehen lazzen, waz der vore vorterbet weren, davon sullen sie und 
die stad unbeschediget bliben. Ouch sullen wir icheyne harflechtige 
odir stetige pferd in derselben stad dinst nicht brengen. Die andirn 
pferd sal man uns schaczen; waz der werren hetten, die sal man be- - 
schriben und die sullen wir mit denselben werren und gebrechen mit 
uns wedir hinweg furen. Ouch habe ich mich der vorgenanten stad 
Erforte verbunden mit den egenanten luten zu dynen eyn gancz iar. 
Und wann wir eyn virteyl iares also gedinet haben, so sal iz an der 
stad Erforte sten, ab sie uns lenger zu dinste behalden wollen. Dynde 
abir ich in daz andere virteyl iares eynen tag adir czwene, so sal die 
stad Erforte mit dem solde desselben andern virteyl iares kegen uns 
sin behaftet. Ouch sal ich der obgenanten lute, die ich iczund mit mir 
bracht habe, mechtig sie an mogelichen schaden abezulegen, ab sie 
dcheynen an yrre habe entpfingen, daz Got wende, an schaczunge, yrre 
pferde und an andern dingen, also wann mir und yn unsir solt und 
Schade geleyt und beczalet worde, so sal ich der stad Erfforte minen 

Gesebichtaq. d. Pr.8. Erfurt XXIV. 3. 31 


482 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


uffen qwitbrif geben und darvor sten, daz dieselbe stad Erforte und 
yre burgere von mir und den obgenanten luten vortmer darumme un- 
beschediget und ane rede bliben. Ouch ist geredet sundirlichen, daz 
ich und die obgeschreben lute, die wile wir der vorgenanten stad dynen, 
uz derselben stad dinste wedir von herrin nach von frunden uns nicht 
sullen lazzen uzmanen, sundern alle, der vyent die stad Erforte ist, der 
vyent wir ouch sin! sullen, ny mandis uzgenomen, und habe des zu merer 
sicherheyd myn insegel an desen brif gehangen, der hirubir gegeben ist 
nach Christi geburt driezenhundirt iar in dem eyn und sebinczigesten 
iare an dem grunen dunristage. 
I Fehlt in der Hds, 


1371. April 23. 664. 


Ernst, von Gots gnaden grafe und herre zu Glichen, quittiert dem 
Rat eu Erfurt über 200 Mark von dem ihm schuldigen Gelde, 
und über 100 Mark und 1 Virdung, die er bei shm hinterlegt 
hatte. 


Nach Cristi geburt dritzenhundirt iar in dem eyn und sobinczigesten 
iare an sende (teorii tage des heilgen merterers. 


Or. im Kgl. St. A. zu M. S.i.t.i. 


1371. Mai 4. 665. 


Apelo de Botelstete, opidanus Erfordensis, bekennt, dass er von 
dem Stfft S. Victoris vor Mainz auf seine. Lebenszeit alle dessen 
Einkünfte, Renten und Güter in. Thüringen, besonders in Salmans- 
born, Diffental, Gyspolsleybin, Husen, Eschenebere, Graba, Cornre, 
Butenheilingen und Schonrestete für 11 Mark Silber jährlich, auf 
seine Kosten nach Mainz zu bezahlen, gepachtet habe. Er gelobt 
die Zinsen richtig eu fordern, die Güter zu bessern; so oft es 
verlangt wird, die Register vorzulegen und sie bei seinem Tode 
abliefern zu lassen. Als Bürgen setzt er: dominum Gerhardum 
de Botelstete, canonicum ecclesie s. Marie, Heinricum de Dorla, 
vicarium ecclesie Moguntine, Johannem de Botelstete opidanum 
Erfordensem et Theodericum de Botelstete cognatum meum, die 
sich verpflichten, je mit einem Pferde in Mainz einzureiten und 
Einlager zu halten, wenn die 11 Mark nicht pünktlich zw Martini 
oder spätestens einen Alomat danach bezahlt werden. Für den 
Fall des Todes des Pächters wird festgesetzt, dass der Zins nur 
entrichtet werden soll, wenn derselbe nach Philippi oder Jacobi 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt, II. Theil. 488 


einirill. Es siegelien uusser dem Aussteller auch dessen 
Bürgen. 
Datum et actum anno Domini millesimo trecentesimo septuagesimo 
primo, quarta die mensis Maii. 
Or. mit 38. im D. A. 


1371. Mai 4. 666. 
Der Landgrafen Friedrich, Balthasar und Wilhelm Schuld- 
verschreibung über 376 Schock Meissner und 250 Schock böhmische 
Groschen für die genannten Juden. 


Or. Nr. 3992 im Kgl. H. St. A. zu Dresden. 


Wir Frederich, Balthazar unde Willehelm, von Gotis gnaden lantgrafen 
in Duringen unde marcgrafen zcu Myssen, bekennen uffelich an desen 
brife allen den, di yn sheen, horen odir lesen, daz wir unde alle unser 
erben recht unde redelich schuldig sint Schalam von Brunowe, Golden 
von Brunewe, Hannen syner sweger, meystere Elias Schalam, Hasen 
synen swegern unde allen yren erben iuden, gesessen zcu Erfurte, dry- 
hundirt schog unde sechzundesebinzeig schog guter silberyner groysschen 
Myssener, di da genge unde gebe sint, unde czweyhundirt schog unde 
funfzcig schog guter silberiner groysschen Boymisschir, di da ouch 
genge unde gebe sint, unde davor seczce wir yn zcu burgen dese ediln 
unde gestrengen hern, hern Frederich, bishofe zcu Merseburg, hern 
Frederich von Orlamunde, herre zcu Drozsig, herren Gebeharte von 
Querenfurte, herre daselbins, herre Conrad von Thannenrode den elderen, 
herre daselbins, herre Heynrich von Helderunge, herre daselbens, herre 
Frederich von Schonburg, herre zcu Gluchowe, er Kristan von Wiezce- 
leyben, ern Nykele von Kokericz, ern Johannese von Eckirsberge, ern 
Conrade von Werczceburg, ern Hermanne Worme, Heynriche von 
Loucha, di mit uns unde wir mit en di vorgenannten summen 
groysschen den obgenannten iuden genczlich unde unvorzcoglich globen 
zcu bezcalne zcu Erfurte in der stad uf sente Michilztag, der nestzcu- 
kunftig ist, ane argelist. Gesche ouch, daz di vorgenannten summen 
groysschen noch der obgenannten geyltzeit lenger stunde, so globe wir 
den egenannten iuden darnach ie uf dry schog Myssener groysschen 
bisundern in yder wochen eynen guten Myssener groysschen der vor- 
genannten were zcu gesuche zcu gebene unde ie uf dry schog 
Boymisschir groysschen bisundern in yder wochen eynen guten 
Boymisschen groysschen der vorgenannten were zcu gesuche zcu gebene; 
di vorgenannten groysschen, gesuch, botenlon unde brifegeylt, ab si 
daz daruf teten, globe wir bi unser guten truwen mit gesamenter hant 

81* 


484 Geschichtaquellen der Prov. Sachsen. 


den obgenannten iuden genczlich zcu leystene unde zcu bezcalne zcu 
Erfurte in der stad, wan wir darnach von yn gemanid werdin, mit 
pfanden odir mit phengen, da den iuden wol angnuget, odir zcu Erfurte 
inriten, inleger da halden uf unser selbiz phenge unde koste, alzo 
inlegirs recht ist, von dannen nicht komen, den obgenannten iuden si 
yr egenante summe groysschen, gesuch, botenlon unde brifegeylt, ab si 
daz daruf gelayn hetten, genczlich vorgolden: unde bezcalt, des sich 
unser cheyn mit deme andern nicht enschuldigen sal, daz sal an den 
iuden steyn, welich sie kysen wollen. Ouch ensal di obgenannten 
iuden an yren egenannten groysschen unde gesuche nicht bescheydigen 
cheyner hern bete noch gebot, wedir geystlich noch werltlich gerichte, 
odir ab unsern obgenannten selbschuldigen unde burgen insegele cheyn 
zcubreche odir gebreche odir cheynerleyge gebrechen an deseme uffen 
brife were odir worde unde diwile di iuden disen uffen brif inne 
haben, so sul wir noch nymant von unsern wegen nummer gespreche, 
daz wir yn vorgolden haben, noch cheyne vorgoldene schult brengen. 
Oueh globe wir obgenannten burgen undir eynandir eynandir mit 
gesamentir hant, daz unsir eyn den andern synes teyles genczlich 
sal abenemen ane schadin, ab iz an eyn bezcaln ged. Alle vor- 
geschrebene rede globe wir bi unser guten truwen mit gesamentir hant 
stete unde gancz zcu haldene ane allirleyge argelist, unde zcu merer 
sichirheyd habe wir vorgenannten selbschuldigen unde burgen unser 
insegele wissentlich an desen uffen brif gehangen. Gegeben noch 
Cristi geburd dryzcenhundirt iar in deme eynundesebinzcigesten iare 
an deme nesten suntage noch sente Walpurgetage. 


1371. Juni 20. 667. 


Johann, Graf von Schwarzburg und Herr zu Leuchtenberg, als 
Selbstschuldner und seine Bürgen, die Grafen Gunther von 
Swarzburg, Ernst von Glichin, Gunther von Kebernberg, ferner 
herr Herman von Kranichfeld, er Ditterich von Yschirstete, Otte 
von Grusen, Vogt zu Madela, Otte von Grusen, Vogt au Schwarz- 
burg, Peczold von Grisheym, Heinrich Schike von Madela, Conrad 
von Sloben bekennen, dass sie dem Judenmeister zu Erfurt, Elyas 
von Brunouwe, Ryfken seiner Frau, Schalam von Brunouwe, Lesir 
von der Legenitz und ihren Erben, Juden eu Erfurt, 400 Pfund 
yuter Erfurter Pfennige am 18. Tag nach Weihnachten $n. Erfurt 
zu bezahlen schuldig seien, wenn die Bezahlung aber nicht erfolge, 
wöchentlich von jedem Pfund Pfennigen einen Pfennig Zinsen au 
geben. Sie geloben, nach erfolgter Mahnung die Hauptsumme 
sowohl, wie Zinsen, Botenlohn und Bussgeld in Erfurt zu besahlen, 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 485 


sei es mi Pfändern oder mit Münse, und im Falle der Nicht- 
besahlung auf ihre Kosten in Erfurt Einlager zu halten. 


Gegeben nach Christi geburt dryczenhundert iar in dem eynund- 
sebinczigisten iare an deme frytage vor send Johannes tage toufers. 


Unvollst. Abschr. im Grossherzogl. G. A. zu Weimar. 
Jaraczewsky, Gesch. der Juden in Erfurt, S. 86. 


1371. Juni 26. 668. 


Berthold von Eisenach, Rektor der Pfarrkirche zu Clettebeche, er- 
hält durch päpstliche Provision die durch den Tod Ludwigs von 
Meckebach erledigte Pfarrei S. Viti in Erfurt. 


Schmidt, Pápstl. Urkdn. u. Regesten II, l.c. S. 258. 
1372 Mas 15. wird er im Besitz der Pfarrei S. Viti. bestätigt 1. c. S. 981. 


1371. Juli 5. 669. 
Johans, Graf und Herr zu Swarczburg, gelobt dem Rate gu Erfurt 
20 Erfurter Malter Korn, die er in Kapellendorf entlichen, bis 
Michaelis in die Stadt wieder absuliefern. 
Gegeben 1371 an dem nesten sunabinde nach sende Ulrichs tage. 
Or. im E. A. S.d. 


1571. Juli 35, 670. 


Conrad, genannt Kesemann, des Erzbischofs Schultheiss in Erfurt, 
bekennt, dass der Rat zu Erfurt ihm erlaubt habe, 5 Hufen, 1 Hof, 
23 Acker Wiesen und 14 Acker Weiden, su Gebese gelegen, dem 
Erfurter Bürger Johann von Arnstete abzukaufen, und verspricht 
davon Ungeld, Geschoss und alle Abgaben zu entrichten, wie sie der 
genannte Johann bisher gegeben hat. Wenn er oder seine Erben 
die (rüter verkaufen, so sollen sie zuerst der Stadt oder einem 
Bürger angeboten, jedenfalls aber an niemand veräussert werden, 
welcher der Stadt die Algaben zu geben sich weigert. 


Gegeben nach Cristi geburt dritzenhundirt iar in dem eynund- 
sebinczigesten iare an sente Jacofes tage des heylgen aposteln. 


Qr. mit d, S. im Kyl. St. A. zu M. 


486 Geschichtequellen der Prov. Sachsen. 
1371. Juli 27. 671. 


Henrich, von Gots gnaden grafe und herre zu Glichen, yuilttiert 

den Ratsmeistern, dem Rat und der Stadt Erfurt über 2000 Mark 

lötigen Silbers, die sie ihm und seinem Bruder, Grafen Ernst, 
für die Dörfer Waleslevben, Elxsleyben und Münstirgehofen 
schuldig waren. 

Gegeben nach Cristi geburt dritzenhundirt iar in dem eyn und 
sobintzigesten iar an den nesten suntage nach sande Jacofes tage des 
heylgen apostels. 

Or. mitd.S.im Kgl. St. A. u M. 


1371. August 3 672. 
Otto, Herzog von Braunschweig, bekennt, dass er mit dem Rule 
zu, Erfurt einen Vergleich geschlossen habe, wonach er die ge- 
fangenen Bürger und Diener der Stadt frei lassen will, sobald 
die 6000 Mark Lösegeld an den genannten Terminen und Orten 
besahlt worden sind. 

Or. mit d, S. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Otte, von Gots gnaden hertzoge tzu Brunswig, bekennen uffent- 
liche in dysem briefe vor allen Juden, dy en sehen odir horin lesen, 
daz gethedinget ist tzusschen den ersamen luden den ratismeystern und 
rade tzu Erforte uffe evne syt und uns uffe andir syt, daz sy von erer 
und erer stad wegen uns odir unsen erben leysten und gebin sullen 
tzu schatzunge von erer burger und dyner wegen, dy wir gefangen 
hatten, ses thusent mark lodiges silbers Erfordischer wichte, wizze und 
wer, und sullen und wollen uns der betzaln dry thusent mark uffe 
sente Martins tag, der allir neyst kummet, und dy andirn dry thusend 
mark uffe sente Walpurge tag, der da neyst na volget, und sullen uns 
dyt vorscrebene gelt bezaln zu Elriche odir tzu Klettenberg in der 
tzwiger stedde eyner, unbesazt und unbekummert in und uz, alse verre, 
alse unse swager grefe Heinrich tzu Hoynsteyn lebit und inlendisch 
ist. Were abir, daz der abe ginge odir in deme lande nicht enwere ane 
argelist, so solden sy uns dit vorscreben geld betzaln tzu Gottingen 
odir tzu Northeym in der tzwiger stede eyner, in wilche wir odir unse 
erben daz eyschen. Und wanne sy uns dyt vorbescrebene gelt in unsen 
vorscreben slozzin betzaln sullen, wer daz furte, deme solde wir unse 
man und dyner en keyn senden tzu Klettenberge, und solden daz 
getruweliche verthedingen und geleyden ane argelist mit hundirt gewapent 
unsir manne, und solden ouch der vorscrebenen von Erforte dyner, dy 
daz gelt furten, wider heymwort wider sicher füren und geleyden lazzin 
keyn Klettenberge, daruff wir ere burger und dyner alle, der wir 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt, II. Theil. 487 


mechtig warn, ledig und loz gegebin habin, wanne dyt leste gelt al 
betzalt ist. Were ouch, daz der erer dycheyner andirs wo gefangen 
setzen, da wir der mechtig gesyn mochtin, dy solde wir en ledig und 
loz.machen ane allirleyge argelist. Hette ouch der erer ymant gefangen, 
dez odir der wir nicht mechtig gesin en mechtin, der ensolde wir keyn 
dy von Erforte nicht verthedingen noch en bestendich wesen. Ouch 
sullen dy gefangen uns und unsin erben yedermann vor sich selbiz 
urfede thun, daz sy daz nummer gerechen en wollen, daz en von uns 
und von den unsen widerfarn ist Were ouch derselben gefangen 
dycheyner tzu sundirlichem geloybede odir tzu eyden gedrungen von 
uns odir den unsen, odir keynerleyge gelt verborget hetten pobir dysse 
vorscreben sesthusent mark, dez sullen sy ledig und loz syn. Were 
ouch, daz der vorsreben fangenen dycheiner andirs wo geloybet hette, 
den sullen wir ledigen ane geverde, als wir vordirst mugen, odir den 
der stad czu Erforte czu gude halden also lange, bit en daz beqweme 
were. Were ouch ymand der von Erforte burger odir dyner andirs wo 
gefangen, der uns odir unsern mannen geloybit hette, der solde von 
uns odir von unsen mannen, der wir mechtig weren, ledig und loz 
syn. . Alle dysse vorsreben stucke und artikle rede wir herezoge Otte 
vorsreben in guden truwen den ebenantin burgern von Erforte sundir 
allirleyge argelist stede und veste unvorbrochliche tzu haldende ane 
geverde. Und dez czu urkunde und getzucnisse habe wir unse in- 
gesigel vor uns und unse erben an dyssen brief gehangen. Noch 
Cristus gebürt unsis herren drytzenhundirt iar in deme eynundsyben- 
czigestem jare am suntage neyst vor sente Sixtus tage des heyligen 
babestes. 


1371. August 11. 673. 


Otto, Heraog von Braunschweig, bekennt, dass er sich mit den 
Städten Erfurt, Mühlhausen und Nordhausen wegen des letzten 
Krieges günzlich ausgesöhnt und vertragen habe. 


Or. mit d.S. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Otte, von Gots gnaden hertzoge tzu Brunswig, bekennen uffent- 
' liche in dyssem briefe vor allen luden, dy en sehn odir horin lesen, 
daz wir allir ufloufte, tzwitracht und kryges, dy tzuschen uns, den 
unsern und den eyrsamen luden, den steden Erforte, Molhusen 
und Northusen und den eren bit uffe dysen tag irloufen synt, von 
dyses kriges wegen thegerliche und gentzliche geeynet, gerichtet und 
grüntliche synt versünet, allirleyge argelist und geverde utzgeslozzin. 
Und wir noch dy unsen sullen noch wollen dy vorgenantin stede noch 
dy ern umme dy geschicht nummer noch inkeyner tzyt darumme 


488 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


gevordern noch beschuldigen, noch alle dy, dy dez tages, su dy geschicht 
vor Haynsteyn geschach, von der stede wegen uffe dem velde warn. 
Dez tzu urkunde und merer sicherheyt habe wir unse ingesygel an 
dysen brief gehangen, der gegeben ist nach Cristus geburt unsis herren 
dryczenhundirt iar in deme eyn vnd sybentzigesten iare darnach am: 
mantage neyst vor unsir vrouwen tage, als man dy wortze wyget. 


1371. September. 11. 614. 


Der Rat zu Erfurt nimmt 120 Mark Silber, die Mark mu 
‚50 Schilling Efennige gerechnet, gegen einen jährlichen Zins von 
10 Mark bei Dietherich, Skolastikus zu Meissen, Heinrich dessen 
Bruder, und Dietherich, Canonikus im Severistift eu Erfurt, auf. 
Gegeben 1911 Donnerstag nach Mariä Geburt. 


Regest im Cl.- Milwitz- Famtlienbuch im E. A. 

Daselbst findet sich noch folgende Notiz: eodem die hat der Hat 300 Mark 
zu 20 Mark Zinsen bei Frau Hillen von Goch, Bürgerin zu Erfurt, und 
Dietherich ihrem Sohn, Canonicus zu S. Severi, aufgenommen ; em anno 
bei Ludwigen von Sundershusen, Dekan von U. L Fr. i» y 
400 fl. zu 34 fl. Zinsen; eodem anno hat der Rat hin und wieder Geld 
aufgenommen, s0 bei dem Abt zu Reinhardsbrunn, dem Cantor. U. L. Fr. 
in Eisenach, bei Conrad von Toteleiben, Walter Kerlinger, Heinrich von 
Bichelingen, Bürger zu Erfurt; bei Graf Hermanns von Orlamunda 
Gemahlın Katharina und anderen 


1371. Oktober 5. 6/5. 
Der Rat zu Erfurt bekennt, dass er den Herrn Lippold und 
Werner von Hanstein, Veltern, 4000 Mark lótigen Silbers Lóse- 
geld für die gefangenen Bürger, je 2000 Mark zu Ostern und 
Lichtmesse, auf dem Hause Hanstein, oder wenn dieses nicht in 
ihrer Gewalt, zu Rusteberg oder Bodenstein zw erlegen versprochen 
habe. 

Gegeben 1311 am Sonntag nach Michaelis. 
Regest im Cl.-Milwitz- Familienbuch im E. A. 


1371. November 13. 676. 


Otto, Herzog zu Braunschweig, quwittiert auch im Namen seiner 
Erben und seiner Getreuhänder, der Ritter Lippold von Fryden, 
Conrad vom Steynberge, Herman von Kalmaytz und des Knechtes ' 
Hans von Gladebeck, dem Rat zu Erfurt über die 24 Elrich besahlten 

: 8000 Mark lötigen Silbers von den 6000 Mark Lösegeld für die 

gefangenen Erfurter Bürger und Diener. 

Nach Cristi geburt driczenhundirt iar in dem eyn und sobin- 
tzigesten iare an dem nesten dunristage nach sende Mertinstage des 
heylgen byschofes. 

Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu M. 











Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 489 
1371. Dezember 12. 67. 


Johannes von Gebese und Dieterich sein Bruder bekennen lehns- 

herrlich, dass ihr Unterthan Diterich Wuschz und Hildegart seine 

Frau dem Erfurter Bürger Conrad von Salfeld je ein Malter 

Korn und ein Malter Gerste Erfurtischen Masses jährlichen 

Zinses von vier Acker arthaftigen Landes und sechs Acker Weiden 

zu Gebese wiederkäuflich für 20 Pfund Erfurter Pfennige verkauft 
' haben. | 


Gegeben 1371 an dem nesten fritage vor s. Lucientage der heyligen 
iuncfrowen. 


Or. mit 1S. im Kgl. St. A.zu M. 


BAHT. —— $58. 


Der Rat zu Erfurt bittet den  Ergbischof Gerlach von Maine, 

seinen Vasallen Peer von Grasebach anzuhalten, dass er den 

Erfurter Bürger Friedrich von Varila und seine Frau nicht 

länger im Besitz gewisser Grundstücke behindere und belästige. 
Cop. 1377, S. 21 im Kgl. St. A. zu M. 


Reverendo in Christo patri ac domino suo 
gracioso, domino Gerlaco, archiepiscopo Maguntino. 


Servicio nostro indefesso cum obediencia debita semper prompto 
vestram paternitatem .reverendissimam pro nostris concivibus Friderico 
de Varila et Wunna, eius uxore legitima, quos, ut ipse asseruit, vester 
feodalis Petrus de Grasebach in quibusdam agris, tam agriculture, 
quam vineti, aliquamdiu impedivit et adhuc impedit minus iuste, cum 
intima partium instancia duximus invocandam, quatenus eidem Petro 
vestris dare dignemini firmiter in mandatis, ut ab impedimento huius- 
modi cesset penitus et desistat, pro eo vestre gracie nostrorum obse- 
quiorum promptitudine cupimus ubilibet confirmari. 


Per magistros consulum et consules Erffurdenses. 


1372. Januar 14. Avignon. 679. 


Papst Gregor XI. macht die Bulle Bonifatius VIII bekannt, 
nach welcher niemand wegen | Geldschulden mit dem Interdikt 
belegt werden soll. 
Or. mit d. Bulle im Kgl. St. A. zu M. 
Schmidt, Pápstl. Urkdn. u. Reg. II, l.c. S. 272. 
Gregorius episcopus, servus servorum Dei, venerabili fratri epis- 
copo Nuemburgensi et dilectis filiis, preposito sancti Severi ac decano 
beate Marie Erfordensium ecclesiarum Maguntine diocesis, salutem et 


490 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


apostolicam benedictionem. Iustis petentium desideriis libenter annuimus 
eaque favore prosequimur oportuno. Sane dudum felicis recordationis 
Bonifatius papa VIIL, predecessor noster, per suam constitutionem , que 
incipit Provide, prohibuit, ut nulla provincia, civitas, castrum, villa, locus, 
territorium vel districtus auctoritate ordinaria vel delegata supponatur 
ecclesiastico interdicto pro pecuniario debito vel pro cuiusvis monete 
vel pecunie quantitate quacunque occasione vel causa seu quovis que- 
sito colore, ac decrevit irritum et inane, si secus attemptatum existeret 
vel contingeret attemptari, nisi talis suppositio interdicti foret facta vel 
fieret de apostolice sedis licentia speciali et expressa per ipsius sedis 
patentes litteras apparente, prout in djcta constitutione, cuius tenorem 
de verbo ad verbum fecimus presentibus annotari, plenius continetur. 
Tenor vero predictus talis est: 

Bonifatius episcopus servus servorum Dei. Ad perpetuam rei 
memoriam. Provide attendentes quod, nt frequentius quamvis non 
sine causa sive culpa, tamen multorum interdicti sententie proferuntur, 
quodque sunt nonnulli iudices nimis prompti ad proferendas easdem 
etiam in negociis sive causis, que interdictum plus ex cupiditatis, 
quam. ex caritatis radice perspicuis iudiciis procedere arguuntur, 
quodque tempore interdicti divina organa suspenduntur et laudes nec 
ecclesiastica sacramenta ministrantur ut solent, tolluntur mortuis seu 
minuuntur suffragia presertim per oblationem frequentem  hostie 
salutaris adolescentes et parvuli percipientes nimis rarius sacramenta 
inflammantur et solidantur in fide fidelium, tepescit devotio, hereses 
pullulant et multiplicantur pericula animarum, presentis constitutionis 
providemus edicto, ut nulla provincia, civitas, castra, villa, locus, 
territorium vel districtus auctoritate ordinaria vel delegata supponatur 
ecclesiastico interdicto pro pecuniario debito vel pro cuiusvis monete 
vel pecunie quantitate quacunque occasione vel causa seu quovis 
quesito colore, pro eo maxime, quod ipsorum domini, rectores seu 
officiales, quocunque nomine censeantur, aut incolé seu habitatores 
aut singulares persone ipsorum statutis vel statuendis, ordinatis vel 
ordinandis terminis huiusmodi debitum seu quantitatem non solverunt 
hactenus aut in antea non persolvent. Nos enim ex nunc decernimus 
irritum et inane, si secus hactenus extitit attemptatum vel contigerit 
attemptari, illudque revocavimus omnino, non obstantibus quibuscunque 
contractibus, obligationibus, pactis, conventionibus, compositionibus, 
sumissionibus, fideiussionibus, consensibus, processibus et sententiis 
super hoc habitis vel habendis, iuramentorum, penarum spiritualium 
et temporalium seu mulctarum vel quacunque alia firmitate vallatis, nisi 
talis suppositio interdicti hactenus foret facta vel in antea fieret de 
apostolice sedis licentia speciali et expressa per ipsius sedis patentes 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 491 


litteras apparente. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam 
nostre constitutionis infringere vel ei ausu temerario contraire; siquis 
autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis Dei et 
beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. 
Datum Angnanie II. kal. Iunii, pontificatus nostri anno octavo. 

Cum autem, sicut ex relatione plurium ad nostrum nuper pervenit 
auditum, nonnulli iudices tam delegati quam alii, constitutionem huiusmodi 
forsitan ignorantes, opidum Erfordense Maguntine diocesis pro pecuniario 
debito, quandoque etiam pro modica summa pecunie contra tenorem dicte 
constitutionis frequenter supponant ecclesiastico interdicto, nos volentes 
in premissis de oportuno remedio providere, discretioni vestre per 
apostolica scripta mandamus, quatinus vos vel duo aut unus vestrum 
per vos vel alium seu alios predictam constitutionem in ecclesiis eiusdem 
opidi et aliorum locorum in dicta diocesi consistentium, de quibus vobis 
videbitur, ubi et quando expedire videritis, auctoritate nostra solenniter 
publicare curetis, contradictores per censuram ecclesiasticam appellatione 
postposita compescendo, non obstante, si aliquibus communiter vel 
divisim a sede apostolica indultum existat, quod interdici, suspendi 
vel excommunicari non possint per litteras apostolicas non facientes 
plenam et expressam ac de verbo ad verbum de indulto huiusmodi 
mentionem. Datum Avinione XVIIII. Kal. Februarii, pontificatus nostri 
anno secundo. 


1372. Januar 25. 680. 
Ernst, Graf von Glichen, und Pelze von Nezilryden bekennen, 
dass sie schiedsrichterlich swischen der Stadt Erfurt und Heinrich 
von Heringen, Hans von Nezilryden und Gyseler von Desa eine 
Sühne gestiftet haben, worin die letsteren sich auf swei Jahre 
verpflichten, der Stadt nach erfolgter Aufforderung mit 20 Lanzen 
je einmal im Jahre su dienen. 

Or, im Kgl. St. A.zu M, S.d. 

Wir grave Ernst von Glichin, herre daselbins, und Petze von 
Nezilryden, amptmann zcu Gotha, bekennen an desme offin brieve, daz 
wir die stat zcu Erforte gemeintlichen und Henrichin von Heringen, 
Hansen von Nezilryden und Gyselern von Besa und yre knechte, die 
man der stat zcu Erforte sal beschriben geben an eyme andern brieve 
an argelist, mit evnander gesunet und bericht haben allir sache umme 
alle bruche, ufloufte und fede, die zewischin den vorgeschriben uft 
bede syten gewachsen und biz her uffgestanden waren, in sulchir maze, 
daz sie gute frunt under eynandir sin sullen, und haben des truwin 
an die hende globit yr ein dem andern. Ouch ist gered in derselben 
sune, daz Henrich von Heringin, Hans von Nezilryden und Gyseler 


492 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


von Besa sullen dynen und furen der stat zcu Erforte zewentzig mit 
glevenien gutir gewopenter luyte yrre frunde zcwey gancze iar nehist 
nach eynander volgende, ie des iaris eins in dem lande zcu Duringin, 
da sie sie die selben mit erin vn gefuren mogin, uff ires selbis der 
vorgenanten schaden und uff der von Erforte kosten, und ist gered, 
were, daz sie under den zwentzigin mit glevenien yemandes brechten 
mit vn zcu dinste der stat Erforte, der da vore were in yrre achte 
‘odir: furdechtenisse und des die stat nicht yn wolden, der odir die 
solden gut gleyte haben wider von yn zcu rytene an argelist, und 
solde sie an yrre manzcal nicht beschedigen. Ouch ist gered, were, 
daz die stat von Erforte nicht enmaneden in eyme iare umme dinst, 
als vorgeschriben stet, die vorgenantin Henrich von Heringen, Hansen 
von Nezilryden und Gyselern von Besa und daz iar furlieffe, des iaris 
sullen sie des dinstes ledig sy, und were, daz sie in den zcwen iaren 
beiden nicht gemant worden umme daz vorgenante dinst, so sullen sie 
sin bedes furtragin an argelist und ane geverde; und wanne sie gemant 
werden in den zcwen iaren, so sullen sie ve des iares nicht wenn 
eyns dynen, als oben stet beschribin. Ouch ist gered, were daz unsere 
herren die marggraven hiesin Henrichin von Heringen, Hansen von 
Nezilryden odir Gyselern von Besa, daz sie endsagin solden unde 
viend werden umme yren willen der stat zcu Erforte, welche zeyt daz 
were, daz mogin sie thun, wann sie wollen, und sullen darumme von 
der stat und den yren unfurdacht bliben an argelist. Were och, daz 
die vorgenanten der stat Erforte viend wolden werden umme irre frunde 
odir umme yres selbis willen, daz sullen sie der stat zcu Erforte 
vierzcen tage vor lazen wizsen. Ouch ist gered, yre knechte die die 
selben Henrich von Heringen, Hans von Nezilryden und Gyseler von 
Besa beschribin geben der stat Erforte, were, daz der selbin knechte 
ycheiner von yn schide, wilche zcyt daz were, daz sullen sie der stat 
Erforte zcu wizsen thun und sullen sich darane an argelist und ane 
furdechteniz bewart han. Die sune zcu haldene haben sie globit von 
der stat wegin Huge ern Bruns ratismeistere und herr Conrad von 
Mechele, die yn wedir von der stat wegin Erforte gemeintlich globit 
habin die selben sune zcu haltene an argelist, als vore stet beschribin. 
Da by sint gewest und sint ouch gezcuge er Iohan von Utinsperg und 
er Tyle von der Sachsa, burgere zcu Erforte, Gunther Frytag und 
Siffrid von Mulhussen, ratismeistere zcu Gotha, darzcu vil bydersit 
gloubhaftiger lute. Ouch han wir vorgeschriben grave Ernst und Petze 
von Nezilryden unsir insigle an diesin brieff lazen hengen, der gegeben 
ist nach Gots geburte driczenhundert darnach in dem czwey und 
sybinczigisten iare an sente Pauwils tage, als"her bekart wart. 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 498 


1372. März 4. 681. 
Balthazar, Landgraf zu Thüringen, Markgraf zu Meissen, in dem 
Osterland und zu Landsberg, Graf zu Orlamünde und Herr des 
Landes Pleissen, bekennt, dass er Tilen von der Sachsen, Gunther, 
Dieterich und Hans Schenken, Brüder, alle Bürger zu Erfurt, 
mit zwei Hufen zu Utensperg und einem Backofen daselbst belehnt 
habe. 

Zeugen: Herr Ladewig, apt zu Salfelt, die edeln er Friderich 
von Schonburg, herre zcu Gluchowe, er Friderich von Wangheym, 
. Heyse Valke, Heinrich von Lengefelt, Peczze von Nezzelried. 
Gegeben 1372 am dornstage vor letare. 


Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu M. 


1372. März 15. 682. 


Die Markgrafen von Meissen setzen für 806 Schock Prager 
Groschen den Erfurter und Pössnecker Juden Scholem Hasen von 
Brunnow, Riffeln und Lamen Scholem Hasen, deren Schwestern, 
als Dürgen den Grafen Friedrich von Orlamünde, Gebhard von 
Querfurt, Heinrich Herren zu Heldrungen und andere Herren 


und Edle. 
Reitzenstein, l.c. S. 188. 
1372. März 28. Prag. 683 


Johann, Erzbischof von Maina, bestätigt der Stadt Erfurt alle von 
semen Vorgängern erhaltenen Privilegien und Rechte. 
Cop. 1445 im Kgl. St. A. eu M. 

Iohannes, Dei et apostolice sedis gracia Moguntine sedis archie- 
piscopus, sacri imperii per Germaniam archicancellarius, prudentibus 
viris magistris consulum, consulibus totique universitati civitatis nostre 
Erfordensis fidelibus suis dilectis gratiam suam et omne bonum.  Merita 
nostrorum obsequia fidelium non solum amplianda sunt premiis, sed 
graciosis beneficiis decoranda, sicut fideles ipsos devocionis sinceritas 
ornat internis, sic nostro favore se gaudeat externis adornandas. Igitur 
attendentes devotionis et fidei vestre puritatem ac grata et accepta 
servicia, hactenus nobis et ecclesie nostre Maguntine exhibita et, non 
dubitamus, in futurum exhibenda, quiequid a predecessoribus nostris, 
archiepiscopis Maguntinis, omnibus vel quibuseunque temporibus eorun- 
dem habuistis, non minuere sed potius adaugere volentes, omnes liber- 
tates, litteras, gratias et indulgentias, ab ipsis predecessoribus nostris, 
archiepiscopis Maguntinis, vobis et universitati vestre datas et concessas, 


494 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


sicut. proinde sunt, presentibus eonfirmamus, iuri nostro et ecclesie 
nostre Maguntine ac cleri. nostri in omnibus semper salvo. Datum 
Frage anno Domini M. CCC. LX X1I. ipso die s. Pasce. 


De mandato domini Maguntini 
Iohannes de W ulfricheshuszen. 


1372. März 28. 684. 
Der liat zu Erfurt verpflichtet sich, 5 Jahre hintereinander. dem 
Erzbischof von Mainz je 100 Mark lötigen Silbers eu Martini 
für die ın Erfurt wohnenden Juden zu bezahlen. 

Or. mit d. S.im Kgl. R. A. zu München. 

Wir ratismeistere, rete und stad zu Erforte bekennen uffenlichen 
in desem brife, daz wir uns mit dem erwerdigen in Gote vatir und 
herrin, unserm gnedigen herren Iohanse, ertzebischofe zu Mentze, 
gutlichen und fruntlichen voreynet haben, als umme sine iuden, die 
bie uns wonen zu Erforte, daz wir wollen und sullen yme geben und 
gutlichen beczalen dese neste fumf iar, die noch eynandir volgen, alle 
iar hundirt marg lotiges silbirs vor die selben iuden uff sente Mertins 
tage; damete sullen ouch die selben iuden ledig ‘und vortragen sin 
alles gedrenknisses und bate von unserm vorgenantin herrin von 
Mentze und sines stiffte. Des zu orkunde haben wir unser stad 
insegel an desen brif gehangen, der gegeben ist nach Christi geburt 
tusent iar driehundirt in dem czweyundsobintzigesten iare an dem 
heylgen ostirtage. 


1372. März 28. 685. 
Der Rat zu Erfurt verspricht dem Erzbischof Johann von Maine, 
10 Jahre lang jährlich 150 Mark Silber dafür zw bezahlen, dass 
er die Stadt schütse und bei ihren Freiheiten lasse. 


Cop. 1377 im Kol St. A. zu M. 
Falckenstein , Hist. von. Erfurt, S. 270. 


Wir ratesmeister, rete und stadt zu Erffurte bekennen uflinlichen. 
an diesem brieve, uff das der erwirdige in Gode vater und herre, unssir 
gnediger herre lohans. ertzbischoff zu Mentze, uns die burgere und 
sine stadt Erfforte und die unsern getruwelich und vestigklichen schutze, 
scherme und verteidinge und by allen unsern eren, fryheiten und guten 
gewonheiten behalde, so sollen und wollen wir diese nehsten zehen 
iar nach eynander alle iar uff sente Mertinstag demselben unsserm 
herren geben und gutlichen betzalen andirhalbhundert mare lotiges 
silbers. Des tzu urkunde haben wir unsir stadt ingesegel an diesen 
brieff gehangen, der gegeben ist nach Cristi geburt thusent druhundert 
in dem tzweyundsiebentzigisten iar an dem heyligen ostertage. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 495 


1372. März 28. | 686. 


Der Rat zu Erfurt schliesst mit dem Erzbischof von. Mainz ein 
zehnjähriges Bündnis zum gegenseitigen Schutz ihrer Rechte und 
Freiheiten, namentlich des Rechtes, dass Erfurter Bürger nur vor 
dem mainzischen Gericht in Erfurt belangt werden können. 
Or. mit d. S. im Kgl. R.A. zu München Auf der Jückseite steht von 
gleichzeitiger Hand: Et bonum esset, quod illa littera inspiceretur, quia, 
ut eredo, minime servant illam unionem. 

Wir ratesmeystere, .. rete und dy burgere gemeynlichen der stad 
Erforte bekennen uffenlichen an desem kegenwertigen brife, wann wir 
an unsern friheyten, hantvesten, gerichten, gnaden, eren, alden gewon- 
heyten und rechten, und bie namen von den marggrafen von Myssen 
an den vyr stulen und an andern yren gerichten vil und gnug zu 
schaden gedrungen, an gerichte geheyschet, georteylt, besweret, eyner 
vor den andirn werden uffgehalden wedir unser und des erwerdigen 
in Gote vatir und herrin, unsers gnedigen herrin von Mencze, friheyd, 
gnaden, hantvesten, eren, gewonheyd, gerichten und wedir recht, also 
der egenante unser herre von des riches wegen von Romischen keysern 
und koningen als eyn recht korfurste des riches und wir von sundir- 
lichen gnaden und hantvesten der selben .. keysere und koninge sint 
begnadet und gefreyget und von aldere also herbracht haben, daz uns.. 
burgere von Erforte und unse inwonere keyn furste, grafe, fryherre 
odir nymant heyschen, laden, beclagen an dcheyme gerichte orteylen, 
uffhalden, bekummern odir in dcheynerleyge wise an yren guten 
besweren sullen dann vor dem vorgenanten unserm herrin von Mencze 
odir sinen richtern zu Erforte, als verre als den clegern recht da wirt 
geholfen nach lute und haldunge unsers obgenanten herrin, sines stifftes 
und unsir hantvesten, die wir beydirsyd darubir haben, und wann nà 
die egenanten beswerunge, uffhaldunge, orteyle und gedrenknisse unsers 
vorgenanten herrin und synes stifftes friheyd, hantvesten, gnaden und 
recht eygentlich und zufordirst aneruren und angehoren und davone 
gekrenket und vorbrochen werden, darumme und auch durch unsern 
dinst, den wir unserm dickegenanten gnedigen herrin von Mencze und 
sime stiffte williclichen irczeyget und getan haben und in zu kunftigen 
ezyten tun wollen, haben wir uns mit wissen, willen und rate unser 
frunde geeynet, geseczet und vorwollenkort, und voreynen und seczen 
uns in desem uffen brife mit dem egenanten unserm herrin von Mencze 
in alle der wise, -als hirnach stet geschriben. Czu dem ersten daz wir 
wollen demselben unserm herrin von Mencze sin beholfen, daz sines 
stifftes, siner pfaffheyd und der stad Erforte friheyd und hantvesten, 
mit namen umme die heyschunge, ladunge, orteyle und offhaldunge 


496 | Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


der vyr stule und der andern gerichte von den vorgenanten marggrafen 
yn und uns unvorbrochen und nicht gekrenket werden, also dnz her 
uns und wir yn bie der friheyd und gewonheyd behalden wollen, daz 
nymant die siven odir die unsern sal heyschen, laden odir yn gebiten 
an die vorgenanten vyr stule odir an andere gerichte, odir ubir sie 
odir uns da richten odir uffhalden noch zu schaden dringen, als verre 
wir daz mit dem rechten nach des stifftes, siner pfaffheyd. und yrre 
und unsere hantvesten gewonheyd und fryheyd lute geenden und uz- 
getragen mogen, iz sie vor dem riche odir wo sich daz uzzutragen 
gebort. Wer dem vorgenanten unserm herrin, den sinen und der stad 
Erforte daruber die friheyte und hantvesten vorbrechen wolde, so wollen 
wir eyme und. her uns und den unsern wedir darezu getruwelichen 
sin beholfen, alle argelist und geferde uzgeslossen. Und queme wir 
darumme zu krige und. siner amptlute odir dynere darczu bedorften, 
den sullen wir kost geben und vor yren schaden stehen, als mogelich 
ist und gewonlich. Ouch wollen wir unserm egenanten herren von 
Mencze zu allen sinen hantvesten, brifen, rechten, gnaden, friheyten, 
redelichen gewonheyten, lenguten, erbe, gerichten und waz darczu 
gehoret, als her die biz her gebracht hat, getruwelichen dyneu und yn 
darane nicht hindern, dryngen odir beschedigen wedir sine gute alde 
redeliche gewonheyd, und wer yn darane wedir recht hindern, dryngen 
odir beschedigen wolde, in welcher wiz daz were, darczu wollen wir 
$me dynen und getruwelichen, als verre her recht hat, sin beholfen 
ane alle argelist und geferde. Queme ouch unser vorgenanter herre 
von Mencze odir wir odir die unsern mit ymandem odir ymand mit 
uns zu kryge, so wollen wir und die stat Erforte darezu getruwelichen 
yme sin beholfen und sine sloz, land und lute, die her hat in dem 
lande.zu Düringen, uff dem kychsfelde und in Sachsen czwuschen 
der Levne und Rüme, mit namen Rüsteberg, Heylingenstad, Hartinberg, 
Gebeldehusen und Dudirstad, und waz darezu gehoret, getruwelichen 
beschuren und beschermen ane alle argelist und geverde. Und were, 
daz wir dartzu unser frunt und dynere von unsers egenanten herrin 
amptlute manuoge wegen in sine sloz senten, den sal her koste und 
futer geben, als lange her der in sinen slozzen bedorfte. Ouch sullen 
wir unsern dickgenanten herrin, sinen stifit, pfaftheyd und manne bie 
alle yre und der pfaffheyd rechten, eren und friheyten, als sie die 
von aldere bis her bracht haben, lazzen bliben und darczu getruwelichen 
sin beholfen. Alle dese vorgeschriben stucke und artickel und yr ixlich 
bysundern wollen wir egenanten ratesmeystere, .. rete und die stad 
Erforte czehen gancze iar von gifft deses brifes stete und unvorbruchlichen 
halden ane alle argelist und geferde. Und des zu orkunde und merer 
sicherheyd haben wir der vorgenanten stad Erforte insegel wissentlichen 


Ürkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 497 


an desen brif gehangen, der hirubir gegeben ist nach Cristi geburt 
dryczenhundirt iar in dem czwey und sobinczigesten iare an dem 
heylgen ostirtage. 


1372. März 28. Prag. 081. 


Johann, Erzbischof von Mainz, bekennt, dass er sich mit Wissen 
und auf den Rat des römischen Kaisers Karl IV. mit den Bürgern 
£u Erfurt namentlich zum Schutz gegen die Markgrafen von 
Meissen und deren Angriffe auf die Rechte und Freiheiten der 
Stadt Erfurt wie des Erzstifles auf 10 Jahre verbunden habe 
unter denselben Bedingungen, wie sie in der vom Rat zu Erfurt 
ausgestellten Urkunde genannt sind, doch mit dem Zusatz, dass 
die Bürger sich verpflichten, von der Juden wegen dem Erzbischof 
fünf Jahre hintereinander zu Martini je 100 Mark lötigen Silbers 
zu bezahlen, nach Ablauf der 5 Jahre aber die Juden wieder zu 
des Erzbischofs Willen und Händen gelangen zu lassen.! 


Gegebin zu Prage 1372 an dem heiligen ostertage. 


De mandato domini Maguntini 
Iohannes de Wulfricheshusen. 


Gegenbericht auf den summarischen Bericht von Mainz cir. Erfurt 1646, 
No. 52. 
Lünig, R. A. p. spec. cont. IV, 2, S. 450. 


1 Der Wortlaut der Urkunde stimmt mutatis mutandis fast wörtlich überein 
mit No. 686. 


1372. März 28. Prag. 688. 
Kaiser Karls IV. Landfrieden, aufgerichtet zwischen dem König 
von Böhmen, dem Erzbischof von Mainz, dem Bischof von Naumburg, 
den genannten Grafen von Gleichen, Hohenstein, Schwarzburg und 
Stolberg, und den Städten Erfurt, Mühlhausen und Nordhausen. 

Or. mit 11S. im Kgl. St. A. zu M. 
Böhmer- Huber R. 1. VIII, Nr. 5031. 

Wir Karl, von Gots gnaden romischer keiser, zu allen zeiten merer 
des reichs und kunig zu Beheim, bekennen und tun kunt offenlich mit 
diesem briefe allen den, die yn sehent oder horent lesen, wann wir 
mit den vernunnfften, die uns Got gegebin hat, wol erkennen, das 
unser und des heiligen reichs wirde und ere und der lande gemach 
und selikeit mit dheinen andern sachen so wol bestellit werdin als mit 
gemeinem friede, dovon allermeniclich, arme und reiche, in trostlicher 
sicherheit bleibin, dovon han wir mit rate unsir fursten, herren und 
andirn unserer und des heiligen romischen reichs getrewen, mit wol- 
bedachtim mute, mit keiserlicher mechtevolkomenheit und mit rechter 

Geschichtsg.d. Pr. S. Erfurt XXIV. 3. 99 


o 


498 Geschichtequellen der Prov. Sachsen. 


wissen einen gemeinen lantfriede zu eren und zu wirdin dem heiligen 
romischen reiche geboten und gemachet, und dorinne sullin sein durch 
unser keiserlich gebot beinamen der durchleuchtig Wenczlaw, kunig 
zu Beheim, marggraffe zu Brandemburg und hertzog zu Slezien, unser 
lieber sun, die erwirdigen Iohannis, erzebischoff zu Mentze, des heiligen 
reichs erzekanezler in deutschin landen, unser lieber vettir, Gerhard, 
bischoff zu Nuemburg, unsere fersten, die edlen Heinrich und Ernst 
von Glychen, Heinrich von Hohenstein, Iohanns von Swartzburg und 
Heinrich von Stolberg, grafen, und die rete und... burger gemeinlich 
der stete Erfort, Mulhusin und Northusin, unsere und des reichs 
getrewen, und sullin sie alle den lantfriede haben und haldin^von 
diesim heutigen tage anzuhebin zehen gancze iar zu zelen noch 
einandir, als sie uns das gelobit und gesworen haben mit leibhafftigen 
eiden, die sie daruber zu den heiligen getan haben, in sulcher bescheiden- 
heit, das sie allesampte untereinander fur sich, ire erben und nach- 
komen die egenannten zehen iar in krefften desselben lantfrieds iren 
furstentum, herscheffte und stete, vesten, rechte, ere, freiheit, gut, 
gewonheit, leute, besessen gute, manne und alle zugehorunge, wie 
man die benennen mag, wieder allermeniclich, die sie doran angriflen, 
hindern oder beschedgen wolten in dheineweis, getrewlich, ernstlich 
und fleissiclich einandir beigestendig, geraten und  gehulfen sein 
sullen mit sulcher macht, als des not wirdet noch der sachen gelegen- 
heit und als hernach begriffen ist, als ofite sie allesampte ir einer oder 
merer, wenn einer sulcher hulfe bedurfen werden, und ir einer von 
den andirn oder ire amptleute sulcher hulfte angesuchet und ermanet 
wurden. Were abir sache, das ir einer oder mer wann einer on iren 
landen, vesten, burgen und zugehorungen an sulcher stat von den 
vinden angegriffen, gehindert und beschedget wurden, das die andern 
ym oder yn nicht zu hulffe komen muchten, sulche lande, leute, 
vesten, burge, gute und zugehorunge zu schirmen und zu weren, so 
sullen die andern allesampte und ir iglichir besundir dieselben vinde 
und widersachen angriffen, hindern und geschedgen an den orten, die 
an sie und an ire land oder slosse stossen, mit aller irer macht, nach 
dem als des denne in sulcher sachen gelegenheit not wirdet, in guten 
trewen und on alle geverde und in aller der masse, als hernach von 
worte zu worte geschriben stehet. Czu dem ersten sullen alle und 
igliche, die in diesem lantfriede begriffen sein, getrewlichen und on 
ales geverde die strassen in ir igliches landen und gebieten frieden, 
schuezen und schirmen, und ir keiner sol die hindern, irren oder ver- 
bieten durch dheinerleie sachen willen, also das die der kauffman und 
allermeniclich. friedlichen varen und zyhen mugen, und doruf von 
lande zu landen, steten zu steten, vesten zu vesten, und sust yn alleweg, 


Ürkundenbuch der Stadt Erfurt. 1i. Theil. 499 


als des notdurfft wirdet, treiben, tragen, furen und wandern mugen 
on hindernuzze und on allesgeverde. Und were das sache, das yemand 
under yn oder sust, wer der were, die strassen verbieten oder hindern 
wolde, das sullen sie alle und ir iglicher getrewlichen weren und mit 
ganczer macht dorzu on geverde behulffen sein, das die strassen jn 
allen sachen gentzlich unverboten und ungehindert bleiben. Were auch 
sache, das yemand, wer der were, die obgenannten herren oder stete, 
alle oder etliche under yn, die in diesem lantfriede begriffen sint, oder 
sust die strassen, als vorgeschribin stehet, angreiffen, verunrechten, 
hindern, beschedgen oder irren wurde, so sol und mag zu hant der 
oder die, in des lande oder gebiete oder an dem oder an den sulche 
stucke geschehen weren oder geschehen, die unter yn, die der geschichte 
nechste gesessen sein, und auch den andern, ob is notdurfft wirdet, die 
in diesem lantfriede begriffen sein, das vorkundigen und wissen lassen, 
und dieselben, den is also verkundiget wirdet, sulln von stat an sulchen 
gebrechin, angrifle oder hindernusse weren, keren und wenden mit 
ganczer macht oder noch dem, als denn der hulffe not wirdit. Were 
aber, das man von sulcher sachen wegen dheiner volge fur vesten, 
slossen , steten oder in lande bedurffte, so sol ve der herrn und stete 
unter den, die in diesim lantfried begriffen sein, und der oder die zu 
sulchen sachen ermanet wurden, binnen vierzehen tagen nehst darnach, 
als sie des ermanet werden, volgen und zu sulchen sachen die iren 
senden, mit namen die obgenannten der kunig von Beheim dreissig, 
der... erzebischofi von Mentze dreissig, der bischoff von Nuemburg zehen, 
und die obgenannten grafen alle zwenundzwenezig, der rat und burger 
von Erfort dreissig, der rat und burger von Mulhusen zwelfe, und der 
rat und burger von Northusen sechse manne mit glen wolgezuget. 
Welcher auch unter yn mit sulcher zal, als vorgeschriben stehet, die 
andern alle oder ir ein teyl ym zu volge, hilffe oder teglichem krige 
ledit, der sol den geladenen zu hant, als sie in sein land kumen und 
also lange sie bei yn sein, gewonliche kost, futer und huffslag geben 
und keine pfantlosunge. Wurde aber der hulffe und volge not mit 
ganczer macht, so sol ye der herre, stete und alle, die in diesim 
lantfriede begriffen sein, alle die zeit und diesir lantfriede weret, dem- 
selben lantfriede getrewlich beizestehen behulffen sein und auch volgen 
mit ganczer macht on alles geverde, wenn und wie offte des not 
geschicht, uff sein selbis kost, frumen und schaden. Gleicher wise sol 
auch yeder man, der zu hanthafftir tat ermanet wirdet oder dieselbin 
erferet, getrewlichen volgen derselbin hanthafftir tat mit ganezer macht 
oder nach dem, als denn sulcher volge not wirdet, on alles geverde. 
Were auch, das sie von wegen diesis lantfriedes vesten, stete oder 
slozz gewunnen, von welchem unter yn dieselben vesten, stete oder 
92* 


500 Geschichtequellen der Prov. Sachsen. 


slosse zu lehen gingen oder des sie eigen weren, demselben sullen sie 
bleibin on hindernus und on alle widerrede. Was aber andire vesten, 
stete oder slosse gewunnen wurden, die sullen sie gleiche teilen noch 
manzal gewopentir leute, die denn do bei weren, oder sie sullen die 
brechin oder is domit machen, wie sie des eintrechticlichen denn zurate 
werden. Und die obgenannten fursten, herren und stete, alle und ir 
iglicher, die in diesim lantfriede begriffen sint, sullen auch besampt 
oder besunder umb dheinerleie sachen, die in diesim lantfriede geschehen 
oder yn anruren, in dheineweis sich mit nyemanden, wer der were, 
in dheinen zeiten frieden, sunen, tagen noch richten, es geschehe denn 
mit ir aller oder des merern teiles unter yn on geverde eintrechtigen 
wissen und willen, oder es were denne, das sulche sache genczlich 
und gar hingeleget, versunet und verrichtet wurden. Were auch, das 
dheinerleie schelunge oder zweitracht unter yn oder den iren ufistunden, 
dieselbn sullen scheiden und richten die sechse, der drey die obgenanten 
erzebischoff von Mentze und unser sun, kunig zu Beheim, und die 
andern herren und stete drey bynnen einem monden dorzu kiesen 
werden. Mochten sie aber sulche zweitracht nicht richten, so sullen 
sie zu yn Heinrich Knorren oder einen andern des egenannten erze- 
bischoffs do in den landen besezzenem. manne nemen zu einem 
sibenden, und wie sie denn die sibene oder der merer teil unter yn 
mit fruntschaflt oder mit rechte scheiden, das sol ane alle widerrede 
gehalden werden, ausgenomen eygen und erbe, daruber dieselbin siben 
oder der merer teil unter yn nicht scheiden sullen. Und dieselbin 
scheidleute sullen auch alleweg dorumb unvordacht bleiben. Und. 
sulche scheidunge sol auch geschehen und geendit werden bynnen 
eynem monden in der stat zu Erfort oder andirswo, do is aller 
bequemlichste sein werdet, noch gelegenheit sulcher sachen. Unu 
were is, das der egenannte erzebischoff zu Mentze, do Got fur sei, 
abeginge in den vorgenannten iaren diesis lantfriedis, so sullen die 
edlen Borso von Rysemburg oder Thymo von Colditz oder ein andirer, 
den wir oder der egenannte unser sun, der kunig von Beheim, dann 
dorezu setzen und gebin, der sybende sein. Es sol auch dheiner der 
obgenannten fursten, herren und stete, die in diesim lantfriede begriffen 
sein, zu des andern besessen mannen durch dheinerleye zugriffe, 
besagung oder andir sachen willen, die vor diesim lantfriede geschehen 
weren, oder hernach, die weile der lantfriede weret, geschehen, nicht 
richten nach richten lassen, oder dieselbin dorumb hindern oder be- 
kummern in dheineweis, sundir ir iglicher sol sulche des andern unter 
yn besessen manne vor irem herren beteidingen und beclagen, der ir 
denn zu rechte mechtig sein sol, und umb sulche sachen, die vor 
diesem lanttriede geschehen weren, so er erste mag, und umb andir 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 501 


stukke, die furbasmer, alle die weile und diesir lantfriede weret, geschehen 
innewendig eynem monden nehste dornach, als sie verclaget werden, 
rechtes von yn helffen. Mochte er abir ir also nicht mechtig sein oder 
rechtes von yn helffen, so sol derselbe ir herre sulcher seiner manne 
fyent sein und bleibin gleich den, die wider den lantfriede getan 
haben, ausgenomen den, die mit hanthafftiger tat begriffen werden, 
mit den nan alleweg gefaren sol als recht ist. Were auch, das yemand 
andire fursten, herren, stete, oder andire leute in diesen lantfriede 
komen und treten wolte, den sullen und mugen sie dorin nemen mit 
ir aller guten willen und wissen, in allen sulchen sachen und unter- 
scheiden, als vor und hernach geschriben stehe. Auch sullen die 
obgenannten fursten, herren und stete alle und ir iglicher, die in 
diesim lantfriede begriffen sein, in den iaren desselbin lantfriedis sich 
mit yemanden, wer der were, nicht verstrikken, verbinden oder dheiner- 
leye eynunge oder gutliche stehen machen in dheineweis, die dem 
obgenannten lantfriede zu hindernisse oder schaden kumen mugen. 
Auch sol diesir lantfriede unschedlichen sein sunderlichen eynungen 
und buntbriefen, die die obgenannten grafen und stete furmals unter 
einandir bedirsyt gemacht, gesworn und gegebin haben, wann die- 
selbin eynuugen und buntbriefe sullen in iren gantzen krefften bleiben; 
und sol auch diesir gegenwertiger lantfriede unschedlich sein dem 
vorgenannten grafen Heinrich von Hohenstein an hertzogen Otten von 
Brunswig, also das er uff yn von wegen des lantfriedes, ab is not 
geschehe, kein hilffe oder volge tun darf. Und wann wir in demselbin 
lantfriede von keiserlichen gnaden sein und yn schirmen und hant- 
haben wollen gnediclich zu unsern und des heiligen reichs eren und 
zu troste denselben unsern getrewen und untertanen, dach also, das 
wir, unsir sun, der kunig von Beheim, unsir vettir, der erzebischoft 
und sein stiff zu Mentze, der bischoff von Nuemburg, die grafen und 
stete vorgenannt in allen unsern und iren freiheiten, herschefiten, 
gewonheiten, gerichten und rechten uff alle seiten bleibin sullen, und 
dovon wir obgenante Wenczlaw, von Gots gnaden kunig zu Beheim, 
marggrafe zu Brandenburg und hertzog zu Slezien, Iohanns, von Gots 
gnaden erzebischoff zu Mentze, des hlg. reichs in deutschen landen 
erzekanczler, Girhart bischoff zu Nuemburg, Heinrich und Ernst von 
Gleichen, Heinrich von Hohenstein, Iohanns von Swartzburg und 
Heinrich von Stolberg, grafen, und wir die rete und die.. burger gemein- 
lichen der stete Erfort, Mulhusen und Northusen bekennen und tun 
kunt offenlich mit diesim briefe allen den. die yn sehent oder horent 
lesen, das wir durch sunderlich gebot des allerdurchleuchtigsten fursten 
und herren, hern Karls, romischen keisers, zu allen zeiten merers des 
Ieichs und kunigs zu Beheim, unsers liebin gnedigen herren, zu eren 


502 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


und zu wirden dem heiligen romischen reiche und durch unsers selbis 
gemach und friedis willen, zu troste und gnaden allen unsern getrewen 
undertanen, den egenannten seinen keiserlichen lantfriede uffgenomen, 
gelobt und gesworn haben und yn mit wolbedachtem mute, mit gutem 
wilen und mit rechter wissen uffnemen, geloben und sweren mit den 
eiden, die wir vormals daruber zu den heiligen leibhaffticlich getan 
haben, also das wir denselbin lantfriede durch gebot des egenannten 
unsers herrn des keisers in allen meynungen, puncten und artikeln 
von worte zu worte, als hiefur begriffen ist, untereinander und auch 
mit ym und seinen landen gantz, stete und unverrukt halden, haben 
und volfuren wollen in guten trewen on geverde und on alles hinder- 
nisse mit urkunt dicz brieves, versiegelt mit unsir aller ingesigel, der 
gegeben ist zu Prage nach Crists geburte dreizehenhundert iar dornach 
in dem zwey und sibenczigsten iare an dem heiligen ostertage, unser, 
des vorgenannten romischen keiser Karls, reiche in dem sechsund- 
zwenczigsten und des keisertums in dem sibenczehenden iaren, und 
-unsers, des egenannten kunig Wenczlas von Beheim kunigreichs, in 
dem neunden iaren. 
De mandato domini.. imperatoris 
Nicol. Camericensis prepositus. 


1372. April 5. 689. 


Lippold «nd Wernher von Hansteyn, Vettern, und ihre Erben 
quittieren dem Rat zu Erfurt über den Empfang von 2000 Mark 
lötigen Silbers Erfurter Gewichtes von den 4000 Mark Lösegeld 
für die von ihnen gefangenen Bürger und Diener. 
Nach Christi geburt dritzenhundirt iar in dem czweyundsobinczigesten 
iare an dem nesten mantage nach sende Ambrosii tage nach ostern. 
Or. mit 2 S. im Kgl. St. A. zu M. 


1372. April 29. 690. 


Der Grafen Heinrich und Ernst von Glichen Schuldverschreibung 
für den Rat zu Erfurt über 40 Malter Hafer und 30 Pfund Pfennige. 


Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Henrich und Ernst, grafen und herrin zu Glichen, bekennen 
uffenlichen an desem kegenwertigen brife vor uns und alle unsere erben, 
daz uns die erbern wisen lute, .. ratesmeystere, rat und die stad 
Erforte vyrezig maldir hafern Erfortisches mazzes und dryssig pfunt 
pfenge durch unser bete willen gutlichen gelegen haben. Hirumme so 
globen wir yn in guten truwen die vorgenante schulde uff sente Michels- 
tag, der nest komet, gutlichen und genczlichen wedir zu geben ane 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II Theil. 5603 


uffezog und hindirnisse, und haben des zu merer sicherheyd unser 
insegele vor uns und unser erben wissentlichen an desen brif gehangen, 
der hirubir gegeben ist nach Cristi geburt driczenhundirt iar in dem 
czwey und sobinczigesten iare an dem nesten donristage vor sende 
Walpurge tage der heylgen iungfrowen. 


1372. Mai 12. | 691. 
Otto, Herzog zu Braunschweig, quittiert dem Rat zu Erfurt über 
6000 Mark Lösegeld für die gefangenen Erfurter Bürger und 
Diener und entbindet diese aller Eide und Gelöbnisse, ausgenommen 
die Urfehde. 

Nach Cristi geburt driczenhundirt iar in dem zcwei und sobin- 
tzigesten iare an der mittewochen neyst nach unsis herren hymelfart. 
Or. mit d, S, im Kgl. St. A. zu M. 


1372. Juni 10. 692. 


Friederich von Lengefeld, gesessen zu Wulfericheshusen, und 
Else, seine Frau, bekennen, dass sie 11, Hufe Artlandes weniger 
3 Acker an die Alterleute der Pfarrkirche S. Laurentii in Erfurt 
für 18 Pfund Erfurter Pfennige verkauft, dass aber die Käufer 
ihnen dieselben Güter zu einem rechten Erbe wieder überlassen 
haben gegen einen jährlichen Zins von 1 Erfurter Malter Weizen, 
3u Michaelis den Käufern ins Haus, und 18 Pfennigen Erbzins, 
in den Mainser Hof zu liefern. Die Grundstücke liegen in den 
Feldern von Wiczeleybin, Achilstet, Elleybin, Wulfershusen, 
Elxleyben, Alkersleyben, Gummerstete. 

Zeugen: Johann, Pfarrer der Lorenzkirche, Hildebrand sein 
Bruder, Conrad von Wymar, Conrad von Nourith, Jacob vom 
See, Heinrich von Salzca, Conrad von Phisilbeche. 

Gegeben 1312 an dem donrestage nach sente Bonifacii tage. 

Or. im Archiv der Lorenzkirche, S. d. 


1372. Juli 16. 693. 
Gotfrid, Propst der Peterskirche zu Strassburg und Provisor zu 
Erfurt, bekennt, dass ihm der Rat zu Erfurt von der, dem Ers- 
bischof Johann schuldigen Geldsumme 120 Pfund Pfennige, 
150 Schillinge Thornasen und 30 Schock Meissner Groschen bezahlt 
habe, und quiltiert über den Empfang des Geldes. 

Nach Christi geburt dryezenhundirt iar in dem czwey und sobinczi- 
gesten iare an dem nesten fritage nach sende Margaretentag der heylgen 


iungfrowen. 
Or. mit d, S. im Kgl. St, A. zu M. 


504 . Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1872. Juli 23. 694. 
Rudiger vom Hain, Canonikus zu Erfurt, quittiert dem Rat da- 
selbst über 300 Goldgulden, die er von diesem für den Erz- 
bischof Johann empfangen halte. 


Gegeben 1372 am Freitag nach Maria Magdalena. 
Or. im Kgl. St. A. zu M. 


1372. August 20. 695. 
Johann, Erebischof von Maine, quittiert dem Rat eu Erfurt über 
fünftehalbhundert Mark lötigen Silbers, die ihm dieser durch 
sunderliche libe und gunst willen gereychet und beczalet hat. 


Nach Cristi geburt dryczenhundirt iar in dem czwey und sobinczigisten 
iare am nesten fritage nach unser frowen tage würczwye. 
Or. mit d. S. 4m. Kol. St. A. zu M. 


1372. August 26. 696. 


Tute Nase und Dytherich von Windeberg. Ratsmeister, und die 
anderen Kumpane des Rates der Stadt Mühlhausen, bekennen, 
dass der Rat su Erfurt ihnen 400 Mark lätigen Sibers Erfurter 
G'ewichtes von wegen der von Hanstein geleistet und bezahlt habe, 
und quütieren über den Empfang dieser Summe. 


Nach Gots geburt driczenhundirt iar in dem czwey und sybincziesten 
iare an donrestage nach sente Bartholomeustage des apposteln. 
Or. im Kgl. St. A. zu M, S. 4. t.i. 


1372. September 16. 69. 
Heinrich genannt Beheme, Schultheiss zu Erfurt, bekennt, dass 
er vor Gericht die zwei Höfe der Gebrüder Lodewig und Hans 
Franken gegen sente Mertine vor der stad E. in deme bruele dem 
Erfurter Bürger Heinrich von Meldingen zugeeignet habe. 
Gegeben 1372 an sente Lamprechtis abinde. 

Dipl. des Petersklosters auf der Kgl. Bibl. zu Berlin. 


1372. November 29. Aschaffenburg. 698. 
Johann, Erzbischof von Mainz, enibietet den Bürgermeistern, den 
Schöffen und dem Rat zu Erfurt seine Huld und alles Gute und 
bittet sie, die 250 Mark Silber, welche sie ihm zu Martini schuldig 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 506 


seien, an Gotfried, Propst zu S. Peter in Strassburg und Provisor 
in Erfurt, zu bezahlen. 


Gegeben zu Aschaffenburg nach Gottes geburt dreyczenhundert 
iar darnach in dem zcwey und siebenczigisten iare an sant Andreas 
abinde. 

Or. mit d. S. im Kgl. St. A. u M. 


1972. . 699. 


Der Rat au Erfurt verpfändet dem bescheidenen Knecht Ditherich 
ern Hartungs, Bürger daselbst, auf 4 Jahre das Haus Tonndorf 
mit allem, was dasu gehört, ausgenommen die alten Eichen und 
das Kirchlehen, für 825 Pfund Erfurter Pfennige. 

Regest im Cl.- Milwitz - Familienbuch im E. A. 


1378. Januar 15. 400. 


Der Rat zu Erfurt bekennt, dass der dem Marstall gegenüber 
gelegene Hof, in welchem die genannte Jüdin wohnt, sieben Jahre 
in der Stadt Hand stehen und dieser den Zins gahlen, nach 
deren Verlauf aber dem Martinshospitale wieder aufallen soll. 

Or. mit d. S. im E. A. 


Wir ratesmeystere und rad der stad Erforte bekennen uffenlichen 
an desem brife, daz der hof kegen dem marstalle ubir gelegen, da 
‚icezund Lybeke von Merseburg, die iudynnen, inne wonet, von unser 
frowen tage lychtwye, der schirst komet, sobyn gancze iar, die nest 
nacheynandir volgen, an der stad hant sten sal ane hindirnisse, also 
daz die vorgenanten iuden dieselben sobyn iar den iarezins von dem 
egenanten hofe der stad reychen sal und nymande andirs. Abir zu 
uzgange der obgenanten sobin iar sal der vorgenante hoff an den spytal 
wedir gevallen lediclichen. Und des zu merer sicherheid, so haben wir 
der vorgenanten stad Erforte secret an desen brif gehangen, der hirubir 
gegeben ist nach Christi geburt dryczenhundirt iar in dem dry und 
sobinezigesten iare am nesten sunnabinde nach dem achczenden tage. 


1373. März 25. 401. 


Hans, Graf von Schwarzburg, als Selbstschuldner und seine Bürgen, 
die Grafen Gunther von Swarzburg, Ernst von Glichen, Heinrich 
von Honstein, Heinrich von Lutenberg, Otte von Orlamunde, 
herre zu Lewensteyn, ferner Herman von Cranichfeld, herre da- 
selbinst, herr Ditherich von Yschirstete, her Hartman Holbach, Filter, 
Heinrich Schike,herr Peczold von Gryzheim, Ebirhaid von Wicze- 
leiben bekennen, dass sie Elias, dem Judenmeister zu Erfurt, Ryfkan 


506 


Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


seiner Frau, Goldan Eberusch, Wecwyn, Schalan, Mordachyn 
ihren Söhnen, Schalam von Brunow, Schalam Hazin seinen 
Schwägern, Juden zu Erfurt, 500 Pfund und 91 Pfund Erfurter 
Pfennige su Weihnachten zu bezahlen schuldig seien und dass sie 
wöchentlich von jedem Pfund 3 Erfurter Pfennige Zinsen entrichten 
wollen, wenn die Bezahlung sich verzögert. Sie geloben auch, sobald 
sie gemahnt werden, die Hauptsumme samt den Zinsen, den Boten. 
lohn und das Bussgeld in Erfurt zu bezahlen, oder auf ihre Kosten 
daselbst Einlager zu halten. 


Gegebin nach Christi geburt dryczenhundert iar in dem dry und 


sybinczigisten iare an dem fritage vor myttfasten. 


Unrollst. Abschr. im Grossherzogl. G. A. zu Weimar. 
Jaraczewsky , 1. c., S. 86. 
Reitzenstein, l.c., S. 189. 


19789. Mai 11. 102. 


Hermannus S. Gregorii Mercatorum, Wernerus S. Viti, Gotfridus 
S. Gothardi, Conradus S. Benedicti, Bertholdus S. Mathiá, Heinricus 
S. Michaelis, Theodericus $8. Andree, Theodericus S. Martini in 
strata, Theodericus S. Servatii, lohannes S. Thome, Iohannes 
S. Nicolai, Iohannes S. Mauritii, Iohannes S. Laurentii rectores 
veri, Guntherus S. Bartholomei, Nicolaus S. Wiperti, Fridericus 
S. Martini in Bruleto, Theodericus S. Georii viceplebani und die 
subcustodes S. Marie et S. Severi zu Erfurt verbünden sich zur 
gemeinschaftlichen Verfechtung ihrer Rechte auf die quarta funera- 
lium oder kanonische Portion von den Funeralien gegen die 
sämtlichen fratres mendicantes daselbst. 


Datum anno Domini MCCCLXXIIL V. Idus Maii. 


Zeugen: Conradus de  Appoldia, custos eccl. Mercatorum, 
Heinricus de Wangenheim, Iohannes Berner clerici. 


Or. Notariatsinsirument mit d. S, im D. A. 


1878. Juni 28. 408. 


Heinrich und Ernst, Grafen und Herren zu Glichen, bekennen, 
dass sie mit Wissen und nach dem Rat ihrer Freunde dem Abt, 
auf dem Petersberge zu Erfurt ihre Herberge, die sie und ihre 
Eltern bei dem Kloster gehabt, mit allen Rechten für 400 Mark 
lötigen Silbers Erfurter Zeichens verkauft haben und ausdrücklich 
auf alle Ansprüche verzichten, die sie aus irgend einem Grunde 
etwa noch auf die Herberge erheben könnten, nachdem die wegen 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II Theil. 507 


derselben entstandenen langen Irrungen gütlich beigeleyt worden 
waren. 


Zeugen: Die edeln herren graf lohann, herr zu Swartzburg, 
graf Heinrich, herr zu Stolberg, graf Heinrich von Honsteyn, 
die gestrengen man er Berlt von Wirthen czu Talheym, er 
Ditherich von Ischerstete, er Albrecht von Wirthen, er Barthe 
ritter, die bescheyden lute Tute Nase, Gotze von Lengefeld, burger 
zu Molhusen, Heinrich Iunge der elder, burger zu Northusen, 
und der rat zu Erfurt. 


(regeben 1373 an sankte Petri und Pauli abinde. 


Es siegelt neben den beiden Grafen auch der Hat. zu Erfurt mit dem 
grossen Stadtstegel, weil er in Gemeinschaft mit den anderen Zeugen den 
Vertrag hatte machen helfen. 


Diplomatar des Petersklosters auf’ der Kgl. Bibl. in Berlin. 


1373. Juni 28. 104. 


Heinrich und Ernst, Grafen und Herren zu Glichen, bekennen, 
dass der Abt auf dem Petersberge zu Erfurt ihnen einen ehemals 
von dem Bürger Johannes Nase bewohnten Hof, gelegen bei dem 
Friedhofe des Klosters, zum freien und ledigen Besilg über- 
antwortet habe zur Sühne aller der Prosesse, die in Rom wegen 
der seitens der Grafen dem Abte verkauften Herberge geführt 
worden waren. Alle Streitigkeiten sollen fortan aufhören, und die 
Grafen versprechen, jenen Hof, wenn sie ihn veräussern wollen, 
nur an den Rat zu Erfurt, einen Bürger daselbst oder auch an 
den Abt und Konvent des Petersklosters zu verkaufen. 


Gegeben 1373 an sende Petri und Pauli abinde der hlg. aposteln. 
Or. mit 2 S. im Kgl. St, A. zu M. 


1373. Juli 25. 105. 


Werner von Frankenhausen, Bürger zu Erfurt, bekennt, dass 
Ernst Beme von ihm eine halbe Hufe Landes bei Schwerborn 
erblich besitze. 
Gegeben 1373 am Tage S. Jacobi. 

Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d. 


1573. August 2. 106. 
Wernherus dictus Wetige de Rethebeche plebanus et Syboldus 
dietus Rodewig, provisores ecclesie s. Viti parochialis in Erfordia, 
präsentieren dem | propsteilichen Offizial des Marienstiftes den 


508 'Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Cleriker Theodericus de Lyberg für den Altar s. Marie Magdalene 
et s. Nicolai i» der genannten Kirche, nachdem Heynricus de 
Kerspeleybin auf die Vikarie freiwillig versichtet halte. 


Datum anno Domini MCCCLXXIH. sabbato post Bartholomei 
apostoli. 
Or. mit d. S, im Archiv der Barfüsserkirche. 


1374. März 14. 407. 


Der propsteiliche Offizial des Marienstiftes su Erfurt befiehlt den 
Geistlichen der Präpositur, zu erlauben, dass die Provisoren der 
abgebrannten Benediktikirche in Erfurt in ihren Gemeinden 
. Beiträge zum Wiederaufbau der Kirche sammeln. 


Or. im Kgl. St. A. zu M. 8.d. 


Officialis prepositure ecclesie s. Marie Erfordensis honorabilibus et 
discretis viris abbatibus, prepositis, decanis, cantoribus, archipresbiteris, 
plebanis, viceplebanis ac aliarum ecclesiarum rectoribus, per terminos 
dicte prepositure ubilibet constitutis, ad quos presentes pervenerint, 
salutem in Domino sempiternam. Cum ecclesia sancti Benedicti in 
Erfordia per ignis incendium  prochdolor totaliter sit cremata et a 
provisoribus eiusdem ecclesie non .....! ad reformandum valeant susten- 
tari, nec sine Christi fidelium elemosinis valeant consummari, ac eciam 
ipsa ecclesia in campanis, in casulis, libris, calicibus et in aliis pluri- 
bus divino cultui congruentibus magnum patiatur defectum, quare 
vos omnes et singulos in Domino salubriter exhortamur et nichilo- 
minus in virtute sancte obediencie firmiter et districte precipiendo 
mandamus, quatenus  provisores predicte ecclesie aut alios, ab 
eisdem ad hoc ordinatos, cum ad vos venerint, presentibus muniti, 
Christi fidelium elemosinas hospitatim petituri, in parrochiis vestris 
admittatis benevole et caritative pertractetis, eosdem absque exac- 
tione muneris cuiuscunque fideliter pronioventes, informantes vobis 
subiectum populum, ut de bonis sibi a Deo collatis dictis procura- 
toribus ecclesie predicte aut aliis nunciis, ab eisdem ordinatis, manus 
suas elargiendo elemosinas porrigant adiutrices in remissionem omnium 
suorum delictorum, ut per hec et alia pietatis opera, que Domino 
inspirante fecerint, ad gaudia eterna pervenire mereantur, presentibus 
post unum annum integrum a data presencium computando minime 
valituirs. Datum anno domini M» CCC^» LXX quarto, II. Idus Marcii. 


1 Das hier stehende Wort ist unleserlich. 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. If. Theil. 509 


1374. März 17. 408. 


Dithrich von Topfstete und Heynemann von Halle, Bürger zu 
Erfurt, bestimmen schiedsrichterlich die Rechte und Pflichten des 
Deutsch - Ordenshofes zw Rudestedt gegenüber der (remeinde 
daselbst. : 

Or. mit 1 hángenden S. im D. A. 

Ich Dithrich von Topfstete und Heyneman von Halle, burgere zcu 
Erforte, sprechen vor recht den geburn zco Rudenstete und Dither von 
Buchilde, der do siczt uf der Duczen herrn gute: daz der hoff und 
daz vye darinne und dye gute, dye der Duczen herrn vor gewest sint, 
geschoz und betefri und ledig sullen sy, also by den Duczen herrn 
vor gewest sint; und alle daz zcu den guten gehoret von der gemeyne, 
daz sal man ome mete teyle also den Duczen herrn. Ouch sal der hoff 
in alle der werdekeyt blibe, also her von alder her gewest ist. Ouch 
sal der gebur dez hobtgeyldis, noch dez gesuchs nicht trage, daz dye 
gebur in den iuden uf en habin genomen. Ouch hette der vorgenante 
Dither icheyn andir gebur gut, da solde her vor schosse und recht 
davon tu, also andere gebur tun. Ouch wer dem dickegenanten Dither 
icht abe gebrochin von der gemeyne weyn, daz sal man eme wedir 
kere. Ouch hette der dickegenante Dither von gebur gute icheyn geschos 
adir bete vorsessin, daz solde he uz den iuden lose. Ich Dither von 
Topfstete und Heyneman von Halle sprechen vor recht, also wir gebetin 
sint von den Duczen herrn und von dem techande von unser vrowen 
czu Erforte umbe daz recht der gebur czu Rodenstete und der Duczen 
herrn man, der da heyst Dither von Buchilde, also spreche wyr vor 
recht, also wir gelart sin und selbir nicht besser wissen von den 
gestrengen rittern und knechten, dye hirnoch beschrebin sten, uzgeslossen 
allen vorgeschrebin artickeln, so sal Dither Buchulde, der Duczer herrn 
man, ader sine nochkomelinge metetrage wachelon, slegegelt, stege und 
gedinge, ab man daz tete von dez dorfez weyn czu vorburne ader czu 
beschedigene, daz sicb die meiste menye vorwillekort. Dit teyle wir 
beydersit vor recht und gelart sint und wissen dez nich besser von 
den gestrengen rithern, von ern Ludewig von Husin, ern Tiln von 
Thaba, ern Berlde Vieztum und von den gestrengen knechten Hanse 
von Vipech, Lutolfen von Vipeche, und gebin daz vorinseglt mit unsen 
uffgedruckten insigiln, der wir gebruchen Dither von Topfstete und 
Heynemann von Halle. Datum anno domini M COCLXXIIIL in die 
Gerdrudis. 


510 Geschichtaquellen der Prov. Sachseti, . 


1374. Mürz 23. 109. 
Bertold, Dekan des Severistifles in Erfurt, Subdelegierter des 
Dekans Heinrich von S. Martin in Heiligenstadt, veröffentlicht 
eine Bulle Papst Gregors XI, d. Avinione VI. Idus Novembris, 
pontificatus anno III, worin der Dekan Heinrich, sowie die 
Dekane von S. Crucis in Nordhausen und von S. Mariä in Eisenach 
gu Delegierten in der, seitens der Pfarrer au Erfurt wider die 
Beitelorden daselbst (fratres Predicatores, Minores, Heremite, 
Carmelite), besonders wegen Verweigerung der quarta funeralium 
und gewalithätigen Eingriffes in ihre Rechte, erhobenen Klage 
ernannt werden; er hebt ferner auf Grund seiner erhaltenen Voll- 
macht die von den genannten Orden gegen einige Pfarrer erlangte 
Citation nach Würsburg, Hildesheim und Neustadt- Magdeburg 
auf und bestellt die Parteien zum Verhöre vor sich.! 


Datum in medio ecclesie s. Severi anno Domini MCCCLXXIV., 
indictione XIL, pontificatus Gregorii XI. pape anno IV., die vicesima 
tertia mensis Martii. 

Or. Notariatsinstrument mit d, S, im D. A. 
1. 8. Schmidt, Päbstliche Urkdn, u. Regg. II, Nr. 1149, l.c. S 310. 


1374. Juni 90. | 710. 


Der Rat zu Erfurt bekennt, dass er mit den Markgrafen von 
Meissen vom Tage Johannis des Täufers an ein gütliches Stehen 
auf drei Jahr geschlossen habe und verspricht denselben während 
dieser Zeit jährlich 250 Mark Silber zu bezahlen. 


(regeben 1374 am Dienstag nach Viti. 
Regest im (l.-Milwitz- Familienbuch im E, A. 


1374. Juni 24. Weimar. "dM. 


Friedrich, Balthasar und Wilhelm, Markgrafen zu Meissen, 
bekennen, dass sie mit der Stadt Erfurt ein gütliches Stehen auf 
drei Jahre geschlossen haben. 

Or. mit d, S. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Friderich, Balthazar und Wilhelm, von Gotis gnadin lant- 
graven in Duringen, marcgraven zcu Mizsen, in dem Ostirlande und 
zcu Landisperg, graven zcu Orlamunde und herren des landis zcu 
Plizsen, bekennen offinlichen und tun kunt — — —! ein gutlich und 
ein fruntlich stehen, daz als hute an sent Iohans tage des toufirs intreten 
und also stehen sal dry iar gancz uz nest nach einander volgende, in 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. sıl 


alle der wise, als hirnach geschribin stet, doch also, daz — — —! und 
geverde. Zcu dem ersten sullen und wollen wir getruwelich — — — 1 
an dem edeln Frideriche von Schonburg, herren zcu Gluchow, unde 
an den von Molhusen — — —! uztragen und scheiden solde. Uz 


disem fruntlichen stehen nemen wir und zcihen uz den allirdurch- 
luchtigsten fursten und herren, hern Karlen Romischen keyser und daz 
heylge Romische riche, den durchluchtigsten fursten herren Wenczlaw, 
kung zcu Beheim und marcgrave zcu Brandenburg, den erwirdigen 
in Got vater und herren, hern Lodewigen, erczbisschof zeu Mencze 
unsern liebin bruder, die hochgebornen Heinrichen und Hermannen 
lantgraven zcu Hessen, unsere lieben omen und brudere, gein den uns 
diez gutlich stehen keinen schadin brengin sal. Alle dise — — —! 
der gegebin ist zcu Wymar nach Goezs geburt dryczenhundirt iar 
darnach in dem vir und sibinczigisten iare, am sonabinde an sente 
Iohans tage des toufers unsers herren. 


I Die mit — — — bez, Stellen stimmen überein mit denen in der Urkunde 
nr. 645, 
1374. Juli 10. 712. 


Bertoldus Advocati presbiter, vicarius altaris s. Katharine in 
ecclesia s. Bartholomei Erfordensis, bekennt, dass er von Johannes 
de Appoldia, Bürger zu Erfurt, 4 Pfund 10 Schilling Pfennige 
für die Llebane der Stadt erhalten habe, womit ein ewiger Zins von 
6 Schilling gekauft wurde, die bei der Feier des Jahrgedächtnisses 
der Libradis von Kollede um Tage nach Sebastian und Fabian 
unter die Plebane verteilt werden sollen. Es siegelt ausser dem 
Aussteller auch der propsteiliche Official des Marienstiftes. 


Datum anno Domini MCCCLXXIV. decima die mensis Iulii. 
Or. mit 1S. im D, A. 


1374. August 10. 113. 


Friedrich, Balthasar und Wilhelm, Markgrafen zw Meissen, 
quittieren dem Rat zu Erfurt über 500 Pfund Pfennige, die er 
ihnen wegen ihres Oheims, des verstorbenen Grafen Hermann von 
Orlamünde, Herren zu Weimar, geleistet und bezahlt hat. 


Gegeben 1374 an sende Laurencien tage des heylgen merterers. 


Or. mit 2 S, im Kgl. St. A. u M. 
Reitzenstein, l.c. S. 190. 


513 Geschichtequellen der Prov. Sachseti. 


1374. August 13. 14. 
Clawes vom Steyne, Domherr zu Mainz und Propst zu Aschaffen- 
burg, bekennt, dass er im Auftrage Adolfs, Bischofs zu Speier 
und Vormundes des Stiftes Mainz, bei dem Rate zu Erfurt 
200 gute Gulden aufgenommen habe laut der Verschreibung, die 
Bischof Adolf dem Rat gegeben hat. 

Nach Christi geburt dryczenhundirt in dem vier und sobinczigesten 
iare am suntage nest vor unser frowen tage wurtzewy. 
Or. mit d. S. im Kyl. St. A. zu M. 


1374. August 94. 118. 
Dyterich Wórm, Ritter, gesessen zu Botelstete, verkauft dem 
goteshuse sancti Georii in. der stadt zcu Erforte einen Lammes- 
bauch an einer Hufe zu Rüdirstorf für 4 Pfund Pfennige. 


Gegeben zu Botelstete an sente Bartholomeus täg, do man czalte 
hoch Cristi geburten drüczenhundirt virundsebinczig iar. 
Or. mit d, S, im Archir der Michaeliskirche. 


1344. Oktober 19. 116. 
Bertold, Dekan des Severistiftes m Erfurt, Subdelegierter des 
Dekans Heinrich von S. Martin in Heiligenstadt, veröffentlicht 
abermals die Bulle Fapst Gregors XI. d. Avinione VI. Idus 
Novembris, pont. a. I11.,1 ferner seine durch den genannten Dekan 
Heinrich erfolgte Ernennung zum Subdelegierten d. 1374 März 16, 
und fordert die Convente der Beitelorden in Irfurt auf, sich 
innerhalb 6 Tagen mit den Pfarrern, Rektoren und Viceplebanen 
daselbst wegen der quarta funeralium zu vergleichen, die sie 
diesen bisher verweigert hatten. 

Datum in medio ecclesie S. Severi anno Domini MCCCLXXIV., 
ind. XIL, pontif. Greg. XI. pp. anno IV., decima nona die mensis 

Octobris. 


Or. Noturiaisinstrument 1. D. A S.d. 
l $. nr. 709. 


1374. «li. 
Der Rat zu Erfurt mimmt die ehrbaren Knechte Ludwig von 
Meldingen und Ulrich von Urbech mit 8 Weppenern in seine 
Dienste. | 

Regest im Cl.- Milwitz- Famslienbuch im E. A. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 518 


1374. 418. 
Der Rat zu Erfurt bekennt, dass ihm Theoderich von Topfstete, 
Bürger daselbst, 11 Pfund Pfennige ewigen Zinses aus dem Mainzer 
Hofe, 7 Mark Silber jührlichen Zinses von 70 Mark hei der Stadt 
Remda und den Hof in der Markgrafengasse zu Erfurt, der früher 
Theoderich von Hervirsleben gehörte, mit dem Vorbehalt des 
lebenslänglichen Niessbrauches der 7 Mark Zinsen geschenkt habe. 
Dafür befreit ihn der Rat lebenslänglich von allen städtischen Ab- 
gaben und Diensten und verspricht ihm am den. sieben Feslen, wan 
ınan unsern herrn, den eldisten, wein sendet, nämlich zu Ostern, 
Pfingsten, U. Fr. Würgweihe, Martini, Weihnachten, Neujahr und 
Lichtmesse, auch ein Stübchen Wein zu schicken. Nach seinem 
Tode aber soll die Witwe der Stadt wieder Geschoss und Ungeld 
geben und alle bürgerlichen Pflichten erfüllen. 

Regest im Cl.-Milwitz- Familienbuch im E. A. 


1375. Januar 10. Avignon. «19. 
Petrus, S. Eustachii diaconus cardinalis, auditor seu iudex et 
commissarius cause infrascripte, veröffentlicht: 

1) Die Klage der Pfarrer, Rektoren und Vi.eplebane zu Erfurt, nämlich 
Gotfridi de Northusen S. Gregorii Mercatorum, Gerardi de Botil- 
stete S. Bartholomei, Wernheri de Azemanstete S. Viti, Bertoldi 
de Wissense S. Mathie, Conradi de Ysenacho S. Benedicti, Heinrici 
de Heilingen S. Michaelis, Theoderici de Ysenacho S. Georgii, Her- 
manni Omnium sanctorum, Heinrici S. Pauli, Heinrici de Wolf- 
hagen S. Martini in strata, lohannis S. Mauricii, Theoderici de 
Yassa S. Andree, Conradi de Tanrode S. lohannis, Iohannis Hilde- 
brandi S. Laurentii, Iohannis Helwici S. Godehardi, Theoderici de 
Ysenacho S. Servatii, Johannis de Dorla S. Thome extra muros 
Erfordenses, Alberti S. Wiperti, Theoderici de Ollendorf, prepositi 
S. Martini in Bruleto, Heinrici de Molhusen S. Nicolai rectorum, 
Bertoldi de Gotha Omnium Sanctorum, Nicolai Meineri S. Wiperti 
viceplebanorum, worin diese die fratres mendicantes Predicatorum, 
Minorum, Heremitarum et Carmelitarum (auch servi S. Marie 
genannt), quorum magna et effrenata magnitudo in opido Erfordensi 
noscitur congregata, beschuldigen, dass sie ihnen die quarta fune- 
ralium verweigern, die Leute bereden, sich bei ihnen begraben zu 
lassen und bei ihnen die Beichte zu hören; dass sie ferner ge- 
waltthätig in Pfarrkirchen eingedrungen seien und den Goltes- 
dienst in frevelhafter Weise làrmend gestört hätten. 

2) Die Gegenklage der Bettelordenkonvente, wonach einige Pfarrer in ihre 
Kirchen eingedrungen seien und die Beendigung des Gottesdienstes 

Geschichtsq. d. Pr. 8. Erfurt XXIV. 2, 98 


514 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


verhindert hätten, während andere von der Kangel gegen die Ordens- 
geistlichen predigten und die Leute warnten, bei denselben Beichte zu 
hören, da die Bettelmönche gar keine Christen, sondern Betrüger 
seien, schlimmer als die Kelger; sie behaupteten sogar, jene 
hätten von dem Papste gar keine Privilegien und die von ihnen 
geweihte Hostie verwandele sich nicht in den Leib Christi. 

Nachdem auf Grund dieser Klagen Verhöre und Untersuchungen 
angestellt, endlich von den beiden Prokuratoren der Parteien, Theo- 
dericus Linold de Luneborch und Bertoldus de Makenrade, die 
Akten geschlossen worden waren und der Progess begonnen halte, 
erlässt der Kurdinal ein Inhibitorium, dass während des schwe- 
benden Progesses keine der beiden Parteien gegen die andere weitere 
Schritte ihun solle. 


Datum et actum Avinione in hospitio habitationis nostre, nobis pro 
tribunali sedentibus, anno Domini M.CCC.LXXV. indictione XIII, 
die Mercurii decima mensis Ianuarii, pontificatus Gregorii XI. pape 


anno V. 
Or.: Notariatsinsirument mit d. S. im D. A. 


1375. Februar 16. Prag. 420. 
Der kaiserliche Hofrichter macht die auf‘ Klage des Exzbischofs 
Ludwig von Mainz über die Stadt Erfurt ausgesprochene Acht 
bekannt. 

Or. im Grossherzogl. G, A. zu Weimar S. d. 


Wir Primissel, herzog von Theschin, des romischen keiser Karls 
und kunigs zu Beheim hofrichter, enbieten den erwirdigen-fursten hern 
Kuen, erczpischof zu Tryer, dem erczpischof Coln, hern Hansen, ercz- 
pischof zu Prage, hern Petern, erezpischof zu Meydburg, hern Lanprechten, 
byschofzu Babnberg, hern Gerharten, byschof zu Wirezburg, dem byschof 
zu Halberstat, dem byschof zu Hyldensheim, hern Wyrichen, byschof zu 
Nuwenburg, dem byschof zu Mersburg, dem byschof zu Missen, dem 
byschof zu Badelburn, dem byschof zu Strasburg, dem byschof zu 
Wurms, dem apt von Fulda.., dem apt zu Hersvelde.., den hochgeborn 
fursten hern Albrechten und hern Wenczlawen, herczogen zu Sachsen, 
hern Sygmunden, marggrafen zu Brandenburg und zu Lussicz, grafen 
Heinrichen und grafen Albrechtenen, grafen zu Anhalt und herren zu 
Aschani, den edeln herren hern Fridrich burggrafen zu Nurnberg, 
grafen Heinrich von Swarezburg, graf Heinrich von Swarczburg zcum 
Lutemberg, graf Gunther von Swarczburg herre zu Sundershusen, graf 
Gunther von Swarczburg herre zu Arnsteten, grafen Heinrich und 
grafen Ernst, grafen zu Glichn, grafen Heinrich und Herman von 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. 11. Theil. 515 


Bychlingen, grafen Dyetrichn, grafen Ulrichen und grafen Heinrich, grafen 
zu Hohenstein, grafen Heinrich von Stolberg, graf Gebharten von Queren- 
furt, graf Gebharten von Mansvelt, grafen Bussen von Reynstein, grafen 
Chunrad von Wernigenrode , grafen Gotfrid von Zygenhein, grafen Otten 
von Waldeke, dem grafen von Barby, graf Heinrich, graf Herman und 
grafen Berthold von Hennenberg, hern Heinrich vogt von Gera, hern 
Heinrich vogt von Wyda, her Heinrich vogt von Blabn, her Heinrich 
Rus vogt von Blabn, dem von Elsterberg, hern Fiiderich von Schonburg, 
dem von Lisnik, von Penik, hern Heinrichen, hern Dyethern, hern 
Luppelt, hern Wernhern, hern Dyetmarn von Hanstein, hern Heinrichen 
von Hartenberg, hern Berchtol, hern Eberhart, hern Gotschalken von 
Buchnawe, hern Weczel, hern Heinrich vom Stein, den reten und den 
burgern gemeinlichen der stet zu Coln, zu Tryer, zu Meincz , zu Wurms, 
zu Spier, zu Strasburg, zu Meydburg, zu Mulhusen, zu Wirczburg, zu 
Northusen, zu Halberstat, zu Hyldisheim, zu Nuwenburg, zu Mersburg, 
zu Frankenfurt, zu Geylhusen, zu Fridberg, zu Wephlar, zu Kobellencz, 
zu Munster, zu Osenbruck, zu Sust, zu Dortmunde, zu Gorliez, zu 
Budissin, zu der Swigniez, zu Bresselawe, zu Babnberg, zu Nurnberg 
und alle andern dez reiches steten, den diser brief gezeigt wird, unsern 
gruz und alles gut. Wir tun euch allen und vor iclichen besunder 
kunt mit disen brief, daz unser obgenanter herre der keisser zu acht 
geton hat und auch von dem rechten in das unrecht geseczt und hat ir 
lib und ir gut allermenlichn erlaubt, daz nyeman an in frefeln noch un- 
recht tun sol, die ratzmeinster, die vier von der gemeine, alle amptlut, 
wie die genant sint, alle zunftmeister, die rete und die burger ge- 
meinlichn arm und reich, iung und alt, klein und groz der stat zu 
Erfurt von clag wegen dez erwirdigen fursten und hern, hern Ludwigs, 
des heylign stuls zu Meinez erczpischofs und dez heyligen romischen 
reichs erezkanezler iu tutschn land, der ez uf sy vor dem hofgerichte 
zu rechten erclagt hat als recht ist. Dovon gebieten wir ouch von 
gerichtz wegen als erteilt ist, daz ir die vorgeschribn echter miden und 
miden heyzzent alle die uwern, sondern sullin ir und die uwern dem 
vorgeschribn erczpischof uf ir lib und gut beholfen sin mit angrifen ir 
libs und gutz, dye wil sy von der acht nicht komen sint. Teten ir dez 
nieht, wir richten darum zu uch als recht wer. Ez ist auch erteilt, 
daz nyeman an den selbn echtern frefeln sol, wer sy angrift an lib 
und an gut und sol dez kein ...... ^ han gege dheine gericht, geistlichen 
noeh werltlichen, in dheiner wizze. Gebn zu Prage am fritage nach 
Valentini nach Cristus geburt dreiczehn hundirt und ym funften und 
sybnczigisten iar. | 
* Beschüdigte Stelle. 


33* 


516 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1375. März 1 121. 
Gebhard, Herr 2u Quernfort, verbindet sich mit den. Markgrafen 
von Meissen wider Erfurt. 

Or. im Kgl. H. St. A. zu Dresden. 


1375. März 12. Eltville. 199. 
Adolf, Erzbischof von Mainz, qwittiert in gewöhnlicher Form dem 
Rat zu Erfurt über 100 Mark Judensteuer. 
Gegeben zu Eltville 1375 am Montay nach invocavit. 


Or. im Kgl. St. A. zu M. 
Daselbst eine Quittung des Domkapitels über dieselben 100 Mark, aus- 
gestellt am Dienstag nach inrocavit (Mürz 13). 


1375. März 24. Prag. 723. 
Karl IV., römischer Kaiser, befiehlt dem Rat zu Erfurt, den Erz- 
bischof Ludwig in den Landfrieden aufzunehmen, widrigenfalls er 
diesen als gebrochen ansehen und aufheben müsse. 


Ingrossaburbuch des Erzstiftes Mainz IX, 5.324 im Kgl. Kreisarchir zu 
ürzburg 
Böhmer-Huber RI. VIII, Nr. 5469. 


Karl von Gots gnaden romscher keyser 
zu allen zyten merer des riches und konyng zu Beheim. 


Burgermeistere, rete und bürgere gemeinliche der stad zü Erfurte. 
Wann wir vormals als eyn romscher keyser einen landfryden con- 
fermeret und  bestedeget haben gen den durchluchtegisten fürsten 
Wanezlaw, konyng zü Beheim, margrave zü Brandenburg und herczogen 
in Slesien, unser liebir son, und seligen gedechtnisses etzwan Iohan, 
erczbischoff zcü Mencze, unser liebir vetere und furste, und eteliche 
andere fursten, graven und herren des heilgen riches und by namen, 
ir die burgermeistere, rete und bürgere gemevnliche der vorgenanten 
stad zu Erfurte und auch etliche andere unser und des riches stete 
eyntrechtlichin ubireynkomen syt und den libhafteclichin zu den heilgen 
mitsampte den vorgenanten fursten, herren und steten für uch, uwer 
erben, nachkomen und die stad zü Erfurte und ouch die vorgenanten 
fursten und herren alsampte für sich, yer erben und nachkomen ge- 
sworn und festeclich zu halden globet haben czen iar nacheynandir 
zcü zelen, anzuheben von datum des brieves, den wir ubir denselben 
lantfryden gegeben haben und solche vollecliche und eygintliche uz visent, 
und wann auch der erwerdige Ludewig, erczbischoft zü Mencze, des heilgin 
riches in dutschen landen erczkanczeler, unser liebir oheim und furste, 
von ünserm heilgin vatter dem babiste zü eyme bysschoffe zü Mencze 
gegeben ist und wir yme ouch als eyn romscher keyser desselben stiftes 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 517 


zu Mencze wertlichkeid und regalia virlehen haben und her des vor- 
genanten erczbisschoffes Iohans seligen gedechtnisses nachkomen ist und 
den vorgeschrieben landfryden als eyn erczbischoff zü Mencze eyn 
nachkomme sins vorgenanten vorfarn in allen punkten und artikeln, 
als er begriffen ist, unverrucket und genczlichen halden, volforen, sweren 
und besiegeln wil, davone gebieten wir uch ernstliche und vesteclichin 
by unsern und des riches holden und by den gewonlichen eyden und 
truwem, domete ir eynen erczbischoffe und stifte zu Mencze als uwer 
rechter ordenlichen hersschafft verpflichtet syt, und by den eyden, die 
ir ubir denselben lantfriden gesworn habent, daz ir den vorgenanten 
unsern oheim, den erczbischoff zü Mencze, ane alle wiedirrede und 
geverde yn denselben lantfryde entphahent und nement in alre der 
masse, als seliges gedechtnisses sin vorfar dorynne gewest ist, und 
yme ouch getruliche und ernstliche nach usswisung desselben lantfryden 
wiedir alremenlichen beholffen, bestendig und geraten seyt, der yn an synen 
rechten, wirden und fryheiten, geistlichen odir werntlichen, yrrede, hin- 
dirte, yrren odir hindern wolte yn deheyne wys; wannen wo ir des nicht 
tetind, so hettent ir den vorgenanten lantfryden gebrochen und ubirfarn, 
darumbe wir und unser son, der konyng von Beheim, mit uch in 
demselben lantfryden nicht syn wolten, und auch den egenanten unsern 
und des riches korfursten, der willeclich yn dem selben lantfryde were 
und des mutet, nicht mochte rechtloz lazzen, und so haben wir wiedir- 
rufen, virnichtet und getotet, wiedirruffen, vernichten und toten auch 
mit craft dieses brieves den vorgenanten lantfryden yn allen sinen 
meynungen und artikeln, als er von worte zu worte begriften ist, mit 
wolberatem mute unser und des riches fursten, graven und getruwen 
von rechtir wissen und keysirlichir mechte volkomenheid, also daz her 
vorbaz ungehalden, untugelich und krefftlóz sin sal, und daz allermenlich 
solichir eyde, globte und virbuntnisse, der sye darumbe phlichtig waren, 
genczlichen enbunden und enbrosten sin und der nicht vorbaz plichtig 
sin zü halden, mit urkunde dieser briefe, vorsiegelt mit unser keyserlichir 
maiestad ingesiegel, der gegeben ist zü Prage nach Christs gepürt dry- 
czenhundert darnach in dem funfundsiebenczegistem iare an unser frawen 
abinde annunciationis, unser riche in dem nun und zcwenczcgistim und 
des keyssertüms in dem zwenczegistem iare. 
Ad mandatum domini imperatoris 
Theodericus Dameraw. 
1375. Mürz 24. 124. 
Karl IV., römischer Kaiser, gebietet der Stadt Gürlitz, die wider- 
spenstigen Erfurter aufzuhalten, weil sie durch den Erzbischof 
Ludwig in die Acht gekommen seien. 
Böhmer-Huber RI. VIII, nr. 5470. 


518 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 
1375 vor März 28. 729. 


Verzeichnis der Habe, welche von den aus Erfurt ausgewiesenen 
Geistlichen gurückgelassen war und von dem Dekan des Mainzer 
Domkapitels mit Beschlag belegt wurde. 


Ingrossaturbuch des Erzstiftes Maimz IV, 8.330 im Kgl. Kreisarchir zu 
Würzburg. 


Hee sunt bona Erfurdie inventa in curiis 
canonicorum , qui recesserunt: 

Item primo in domo abbatis Scotie in una camera sunt cirea XIV 
maldra tritici et una tabula longa cum tribus sedilibus longis. ltem in 
una alia camera sunt unum passionale, unum mortuale, quinque libri 
Moysi, unum breviarium et unus liber, in quo continetur regula ipsius 
monasterii; item tres lecti, unum pulvinarium, sex cussina et duo 
linteamina; item due flescule de stopa, una de dimidia stopa, una de 
quartali, due de dimidiis quartalibus, una de dimidio noszelino et una 
ferrea de dimidia stopa. liem sex mappe, septem manutergia, unum 
pulvinarium bancci, unum bancale, una cappa, unum cappucium, 
quatuor ciste, duo centenarii cum dimidio de ere; item unum vas farine 
plenum pro dimidietate. Item in una alia camera duo lecti, duo pul- 
vinaria, duo cussina, quatuor linteamina, una copertura, tres ciste; 
item ante eandem cameram una cista, unus parvus lectus. Item 
in duabus cameris XXX maldra tritici. Item in una alia camera quinque 
bathina, XXIII pecie carnium et farcimina sexaginta; item tres calices, 
una ynífola, duo preparamenta misse, bacculus abbatis, due serine 
clause, in una cista duo maldra avene per totum. Item in una alia 
camera 1!/, quartale de semine raparum; item 1!/, maldra de humulo; 
item X sacci et duo magni ad humulum; item in cellario X vasa vini; 
item XVII vasa cerevisie; item in coquina V ulle eree, due patelle eree, 
unum morsilstein, unum cribrum ereum , una craticula et multe scutelle, 
unum candelabrum parvum ereum. Item in stupa sex cussina, sex 
cantara et flescule, due pelves, item dimidium plaustrum de carbonibus, 
item LX pulli, quatuor auce, unum maldrum siliginis. 

Item in curia prepositi S. Severi in una camera unus pannus cum 
stellis circa lectum, duo plaustra de carbonibus, multa ligna et vasa. 

Item in domo illius de Spanginberg in stupa duo pulvinaria scampni, 
tres cooperture scampni, unus lectus parvus, una ulla erea parva 
cum una patella erea, unus lectus .... cussina capitis, duo linteamina, 
item LV maldra siliginis, dimidium maldrum de pisis, item maldrum 
avene, item unum pallium, item XIX vasa, item unum plaustrum de 
feno et modicum de lignis. 

Item in domo decani ecclesie s. Marie tria maldra siliginis, unum 
candelabrum in stupa pendens, item duo birralia vini, unum de rubro 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. Il. Theil. 519 


aliud de albo, una rotunda, circa XX vasa et tres tine. 

Item in domo Gerhardi de Aldindorff nihil invenitur. 

Item in domo prepositi Dorlacensis nihil invenitur. 

Item in domo illius de Eynbecke unum candelabrum et nichil plus. 

Item in domo illus de Ilvelt in primo celamine duo kasten, in 
quibus continentur circa quadraginta maldra siliginis; in secundo circa 
quadraginta maldra, in tertio cirea VIII maldra. Item in quarto circa 
triginta maldra, item in quinto cirea triginta maldra, item in septimo 
cirea XIIII maldra, item in septimo unum plaustrum de feno, item in 
octavo multa frumenta, sed clausum est et sigillatum signo. Item subtus 
in una camera sunt VIII ciste, quarum una est clausa et sigillata signo 
meo; item unum caldarium, due tabule, unum armarium; ante eandem 
cameram una tabula, due ciste. Item in una alia camera due ciste, 
unum armarium; in stupa una tabula, unum candelabrum. Item in 
estuario tria maldra avene per totum, cirea tria lecta parva, cussina 
pulvinaria circa sex. 

Inventarium domini Heinrici Voyt, vicarii S. Severi. Primo in 
uno lobio XVI maldra frumenti vel circa; item in alio lubeo dry casten 
plena frumenti. Item in uno alio lobio pleno frumenti, quam dicunt 
fore Iohannis de Beyringen. Item unus cumulus avene; item in me- 
diocri lobio unum schank, una cista; item in eadem camera unus lectus, 
duo cussina, una coopertura. Item unus lectus, eyn gevaldet disclT; 
item in eadem cista unus saccus cum denariis, quorum sunt XXVI 
libre, numerate sunt in presentia Petri et dicti Zymmerman. Item in- 
ferius in una camera tria vasa plena avene et ibidem unum schank. 
Item inferius an dem erne duo schenke; in cellario quatuor dunnen 
cerevisie; item in stabulo unus equus niger; item supra stabulum XII 
maldra frumenti vel circa. Item in superiori lobio dicti stabuli circa 
XL maldra frumenti. 

Item in hospitio domini Wernheri de Geilnhuszen nichil aliud est, 
nisi in uno lobio circa XX maldra frumenti, quorum dicit Kopperlin 
XIII maldra emisse, maldrum pro XXXIII solidis denariorum. 

Item in domo Auleubin, canonici et custodis S. Severi, primo duo 
porci in peciis; item unus lectus cum suis attinentiis, una mensa in 
eadem camera; item eyn zugeleyt disch; item in superiori camera 
carnes de quatuor porcis. Item in camera domini de Heinstein unus 
lectus, duo linteamina, III cultern, unum deppich, unum pulvinarium 
capitis, V cussina, unus lectus, eyn gewitte pulbe, duo banglachen; item in 
stupa superiori III badelachen, in uno alio lobio II lecti, II cussin, II 
lilachen, I cultern. In camera domini de Auleuben VIII cussina capitis, 
lI lilachen, II flesce de !/, stupa, XV pecie, sunt olle eree, kessil et 
circa ianuam XIII pecie in una cista. Item I luchtir, I banclachin, I 


520 Geschichtequellen der Prov. Sachsen. 


parva cista elausa et sigillata. ltem I schank sigillatum; item in supe- 
riori lobio cirea XXVIII maldra frumenti. Item ante dictum lobium I 
maldrum avene, II vasa plena de sale. In cellario duo cantra, flescule et 
V pecie. In stupa V cussina, I stullachin, II mappe. In inferior 
camera unus lectus, quatuor cussin, una laterna. 

Item in domo illius de Muldin, vicarii S. Severi, habentur circa XVIII 


maldra. 
Bona plebanorum. 


Item in domo plebani S. Benedicti sunt septem lecti, unus saccus 
plenus de suppelectilibus, una cista plena. Sed mater ipsius dicit, quod 
nihil suum omnino sit. Item una cista cum diversis quarternis. 

Item in domo plebani S. Andree habentur una cista cum suppe- 
lectilibus, sed dicunt, sit unius, qui sit Avinione. Eciam sunt lecti, linte- 
amina, cussina, pulvinaria, cooperture, carnes, sed substitutus dicit, 
quod sua sint. Eciam sunt de siligine et avena circa VIII maldra, sed 
dicunt, quod sit illius de Orlamunde consulis. Etiam sunt mense, sedes, 
multa ligna, que pertinent ad structuram. 

Item plebanus S. Gothardi nichil habet. 

Item plebanus S Martini nichil habet, nisi unum orlogium, unum 
librum sermonum, unam cistam, in qua habetur unum prepara- 
mentum misse. 

Item plebanus S. Mauricii residet; item plebanus S. Mathie residet. 

Item in domo plebani Omnium sanctorum sunt due camere clause 
et sigillate sigillo meo. 

In domo plebani S. Pauli nichil habetur. 

In domo plebani S. Viti nichil habetur. 

Item parochia S. Bartholomei pertinet illi de Bottilstete. 

Item plebanus S. Thome est in curia Romana. 

Item plebanus S. Wiperti residet. 

Item in curia Theoderici de Arnstete, qui est iudex in Hersfeldia, 
sunt aliqua bona, sed ipsi dicunt, quod fuit domini Rammanni. 


1375 vor März 28. 126. 


Verzeichnis der Geistlichen, welche die Stadt Erfurt verlassen haben. 
Ingrossaturbuch des Erzstiftes Mainz 1X, S.329 ım Kgl. Kreisarchiv zu 


Würzburg. 
Hii sunt, qui recesserunt de opido Erfurdensi: 
Communitas ville Rudilstete, Theodericus Goch cantor, prepositus Dor- 
pertinentis ad capitulum ecclesie b. Marie lacensis, 
Erfurdensis. Bertoldus Spanginberg, 
Theodericus Margarethen, decanus ec- — Rudegerus vom Hayn, 
clesie b. Marie, Ludewicus de Seen, 


Ludeko scolasticus, Gerardus de Butilstete, 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 


Iohannes de Eynbecke, 

Gerardus de Aldindorff, olim sigillarius, 
Mincinberg, 

Buczbach, 

Brampach, 

Theodericus Lynoldi, 

Wylandus, prepositus Nuwenburgensis, 
Gyso Kaczman, 

Iohannes Gernoldi, prepositus 5. Severi, 
Theodericus de Ilvelt. 

Supradicti sunt canonici ecclesie predicte. 


Vicarii in eadem ecclesia: 
Dilmannus de Spanginberg, 
Theodericus de Jassa, 

Iohannes, capellanus decani ecclesie b. M., 

Iacobus Nayl, 

Heinricus de Cassil senior, 

Iohannes Lapicida, 

Heinricus Silberbach, 

Heinricus Munre, olim succentor S. Se- 
veri, . 

Iohannes Lengetal, 

Iacobus, rector ecclesie in Eychinfelt, 

Conradus, rector ecclesie &. Benedicti, 

Albertus de Vrondorfl. 


Abbas feotorum, 
Abbas s. Petri. 
Prelati et canonici 8. Severi: 


Decanus ibidem, 
Wernherus de Gelnhusen cantor, 
Heinricus de Auleben scolasticus, 


1375 vor März 28. 


521 


Theodericus de Ilvelt, decanus ecclesie 
b. Marie, 

Ludeco, scolasticus b. Marie, 

Ludewicus Vicztum, 

Osilhoff, 

Meckebach, 

Conradus custos, 

Theodericus de Goch, 

Ebirhardus, olim rector scolarium ibidem, 

Magister Princzo, habet curiam in opido 
Erfurdensi et est decanus Gottensis. 


Vicarii ecclesie s. Severi: 
Heynrieus Voyt,, 
Reynhardus Holczhege, 
Eckardus Reynbotonis, 
Martinus Willekom, 
Waltherus de Friczlar, 
Theodericus de Mulde, rector in Koche- 
berg. 
Plebani in opido Erfurdensi: . 


Theodericus, plebanus S, Andree, 

Hermannus, pl. Omnium sanctorum, 

Stephanus, pl. ecclesie b. Marie, 

Gerhardus Botilstete, pl. S. Bartholomei, 

Wernherus, rector S.Viti, 

Rector ecclesie S. Mauricii, 

Conradus, pl. S. Benedicti, 

Pl. S. Martini in strata, 

Helwicus, pl. S. Gothardi, 

Magister H., pl. 5. Pauli, est Avinione; 

Rector ecclesie S. Mathie; respiciant 
ecclesiam S. Nicolai, an domini Theuto- 
nici regant vel non. 


124. 


Namensvergeichnis der Prediger - und Augustinermönche zu Erfurt, 
welche der Appellation des Rates daselbst zustimmten. 
Cl.- Milwitz - Familienbuch im E. A. 


Nomina fratrum in conventu Predicatorum adherentium appellationi 


dominorum consulum: 


Frater Iohannes de Tutelstete, 
» Theodericus de Gamstete, 
»  Theodericus de Kutzeleybin, 


Frater Dytoldus senior, 


»  Theodericus de Lychtenhayn, 
» Conradus de Hersfeld, 


522 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


Frater Henricus de Tennestete, Novitii : 
» Hermannus Rabe, Frater Bertoldus de Almenhusen, 
„ Johann Foydel, „ lacobus Worlitz, 
„ Johann de Dachebeche, „ AWHenricus de Kongysse, 
;, lohann de Steden, „ lohann de Wymaria. 
» Theodericus Sturio, : Conversi : 
, WHartungus de Kutzeleybin, Frater Conrad sartor, 
» QDytoldus sacrista, , Conrad sutor, 


» Henricus Princeps, 


» Joh inarius, 
» Johann de Koburg. ohann coquinarius 


„ Henricus cellarius. 


Nomina fratrum conventus ordinis s. Augustini, qui pro tunc fuere 
in conventu permanentes, appellationi civitatis adherentes: 


Frater Theodericus Munnere, Frater Gerhardus de Nedemsdorf, 
» lohannes de Vipeche, » lohannes de Wymaria, 
» Mathäus de Frankenberg, „ Johannes de Trummestorf, 
»  Ulricus Strantz, » Conradus Redescheckel, 
» Iacobus de Andesleybin, » lohannes de Waldendorf, 
» Fredericus de Ingersleybin, »  Wernerus de Wissensee, 
„  Iohannes Cranichborn. „ Wernerus de Wolfhayn, 
„ Hermannus Guntheri, „ Johannes Truchtelborn, 
„ Henricus Guntheri, „  Heuricus Dornefeld. 


» Hermannus de Nedemasdorf, 


1375. März 28. Arnstadt. 428. 
Dietrich von Ilfelt, Cantor des Domkapitels zu Mainz, schreibl an 
Heinrich von Hartinberg und Siford von Belczigeslewen wegen der 
üblen Nachreden seitens des Mainzer Dekans und von seiner Bereit- 
willigkeit, sich von den ihm gemachten Vorwürfen zu reinigen. 

Ingrossaturbuch des Erzstiftes Mainz IX, S.326 im Kgl. Kreisarchiv zu 
Würzburg. 
Den gestrengen luten 
ern Heinrich von Hartinberg ritter und Siforde von Belczegislewen 
dem eldiren, sin lieben besundern frunden. 


Minen fruntlichin dienst und waz ich guts vermag zuvor, lieben 
besundern fründe. Ich habe vernomen zu Arnstete, daz ich doch njt 
gancz wareyt, wie daz der dechand von Mencze und eczliche darane 
syne volger alda zü Erfurd hinder mir obel off mich reden, also daz 
ich zu Avion zü mynes herren von Spire und des stiftes von Mencze 
sachen nicht recht solle gefarn odir geworbin habe. Wisset, wer solche 
rede von mir saget, daz mir der gar unrecht tüt, und bin des werlich 
unschuldig vor Gote und vor aller werlde, wan ich zü Avion odir 


Urkundenbuch def Stadt Erfurt. II. Theil. 528 


anders wo wiedir ere nye getan han und gar note wiedir ere tun wolde, 
bitten ich uwer liebe mit ganczem flisse und ernste, ist iz sache, 
daz der egenante dechand von Mencze odir anders ymand solche odir 
andir bose rede, die myn ere antreffin, von mir gesaget hat odir noch 
sagen, bekennen odir viriehen wil yn myner geinwertekeid, daz ir in 
undirwisen wollet, daz er mir des dage bescheide vor den rad odir vor 
die redde zü Erfurd, die sollen myn darumb zu rechte wol mechtig sin. 
Ist iz, daz sü yme und mir vor sich uff daz rathus zu Erfurd darume 
dage bescheidin und mir und den myn geleite darczü gebin wollen, da- 
rumb ich sü gerne biete wil mit allem flize und ernste, so wil ich mich 
vor yn virantwerten mit wareyt gen den obgenanten dechande, ab er 
die rede getan hat und er des bekennen und viriehen wil odir wer an- 
dirs solche bose rede of mich redde odir gered hette, daz man horen 
und erfarn sal, daz die rede nicht recht, noch wor weren, wann ich zü 
Avion getruwelich biedirfklich, erlich und recht an myme herren von 
Spire und in syn und des stiftes von Mencze sachen gefarin und ge- 
worbin habe, und enkan nymand mit warheide icht andirs von mir ge- 
sage. Uwer fruntliche antwerte beschrieben bete ich wiedir mit dysem 
boten. Geben zu Arnstete uff die mitwochin vor mitvasten.! 
Thieterich Ilvelt, senger zum thum zu 
Mencze und probist zu sent Mauricien doselbis.? 


1 Das Jahr ergiebt sich aus dem Zusammenhang. 
2 Er wur auch Dekan des Marienstifts und Canontkus im Severistifte zu Erfurt 
und mit den anderen Stiftsgeistlichen aus der Stadt gewichen, (S. Nr. 726.) 


1375 nach März 28. Erfurt. 129. 
Der Dekan des Mainzer Domkapitels schreibt an Heinrich vou Hartin- 
berg und begründet seine, dem Cantor Dietrich von Ilvelt gemachten 


Vorwürfe. 
Ingrossuturbuch des Erzstiftes Mainz IX» 8.337 im Kgl. Kreisarchiv zu 
Würzburg. 


Dem strengen rittere herrn Heinrich von Hartingberg, 
syme liben besundern frunde. 


Minen fruntlichen gruz zuvor, her Heinrich von Hartinberg, liebir 
besundir frund. Solichin brief, als ir mir gesand habt als von des von 
Ilvelts wegen han ich wol virstanden, und lazen uch wiszen, daz der 
von Ilvelt unserm capitel hat gesworn zu den heilgen, als ein canonikus 
des stiftes gesecze zu halden, und enhad das nicht gehalden, und ist 
des von mir und von andern unsern herren dicke gescholdiget wurden 
mund wiedir mund, daz er wiedir sinen eid und sin ere getan habe, und 
wulde des gern han lazen besehen unser herren in dem capitel odir 
daz merer teil in dem capitel, daz er alwege hat uz geslagen und en- 


524 Geschichtsquellen def Prov. Sachsen. 


wolde iz ny getün. Darubir han ich geclaget mannen und burgmann 
des stiftes zu Mencze und die do besessen in der geynyde waren, daz 
derselbe von Ilvelt gefarn habe, als vorgeschrieben stet, daz hat er ouch 
uzgeslagen und enwolde iz nye an en virliben. Darnach han ich die 
vorgenante rede geclaget und erzalt, wie der von Ilvelt gefarn habe, 
do er geinwertig ist gewest für mynen gnedigen herren, den erluchtigen 
fursten herrn Cunen, erzbischoff zü Tryre, hern Frideriche, erzbischoff 
zu Colne, und hern Adolffe, erwelten erzbischoff zü Mencze, byschoff 
zü Spir, und retten dieselben züschin uns und den von llvelt, want 
unser herren me waren, die umb die selben sache auch retten und yme 
selbir ouch zusprachin, daz wirs beidirsyt verlieben an unsern gnedigen 
herren von Tryre und herrn Adolffe, erwelt erzbischoff vorgenannt, also 
daz sie uns solden scheidin nach unser ansprache und sinre antwerte 
und wiederrede zuschin sent Iohans dage baptisten; abir mochte iz do 
züschin nyt gesin, so solde iz sin zuschin sent Michels dage nest 
komet. Also quam daz, das en ünser herre, her Adolff, erzbischoff vor- 
genant, und daz capitel yme gleubten yre kore, die wir dem egenanten 
herrn Adolff, byschoff zu Spir, zu dem egenanten erzbistum zu Mentze getan 
han, dem babiste zü anwerten und unser bestes zu tün. Also virzog 
sich die zyt, daz unser vorgenante sache uffgezogen wart biz uff sin 
wiedirkomen, so solden dann die vorgenanten unsere gnedigen herren 
von Tryre und von Mencze nach ansprache und wiedirrede uns undir- 
sten zü richten. Des ist er komen von Avion zu dem lesten mal und 
hat unserm herrn, hern Adolff vorgenant, und uns also gedfnet, daz er 
ane urlaup unsers egenanten herren und unsers capitels dannen ist 
gescheidin, und saget man gemeynlich in dem lande und zü Mencze, 
er habe unsern herren, den wir erwelt haben, dem stifte und den, die 
yme yere sache bepholn haben, nicht gedynet als ein biedirman, wann 
nu, daz die sache in dem lande gehaldilt ist als vorgeschreben stet, so 
wollen wir uch bitten, daz ir den vorgenanten von Ilvelt undirricht 
tun wollet, daz er noch syne ere und bescheidinheid wolle virantwerten 
für unsern herren in dem capitel odir merer teil des capitels, wann die 
sache daz capitel anruret, odir wür mannen und burgmannen des stiftes 
zü Mencze, die do by in der kuntschaft gesessen sin; adir fugete yme 
des njt, so wollen wir iz noch huczdages virliben by den erwerdigen 
unserm herren, hern Cunen, erzbischoff zü Tryre, hern Adolffe, erwelten 
erczbischoff vorgenant, der uns beydirsyt brieve hat gegeben unser 
yglichim zum rechtin zü halden. Duchte abir dem von Ilvelt, daz er 
dem vorgenanten unserm herren, hern Adolff, also gedf'net hette, daz er 
yme bilehe nyt gunstig solde sin, so wil ich iz noch huezdages verliben 
an den vorgenanten erluchtigen fursten unserm gnedigen herren von: 
Trire und wil yme schaffin ein geleide für mich und für alle dy, die 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 525 


umb mich tun und lazen wollent, und wil daz tun in dirre zyt zuschin 
hie und phingisten nest koment; en ente odir endede er das nyt hie 
züschin, als vorgeschriben ist, so sagete ich noch als vor, daz er meyn- 
eydig und erlos an mir und an unserm capitel sy worden, yndem daz 
er unser fryheid und gewonheid unsers capitels hat gesworn und enhat 
des nicht gehalden. Auch als er in sime briefe schribt umb ein geleidt 
zu Erfurd, daz wundirt mich faste, daz er daran geleyde heischet, wan 
die von Erfurd uns, unserm capitel und den canoniken alwege han getan, 
waz in lieb ist und inkeines geleides durften aldar ete. und wiste gerne, 
dureh was fuge er geleites zu Erfurd begerte. I 

! Das Jahr ergiebt sich aus dem Zusammenhang. 


1375. März 29. Prag. 490. 
Wenzel, König von Böhmen, befiehlà dem Bat zu Erfurt, den 
Erzbischof Ludwig in den Landfrieden aufzunehmen, widrigenfalls 
er diesen als gebrochen betrachten und aufsagen werde. 

Ingrossaturbuch des Erzstiftes Mainz IX, 8.324 im Kgl. Kreisarchir zu 
Würzburg. 
Wenczlaw, von Gots gnaden kunynng czü Beheim, 
margrave zü Brandenbürg und herczog in Slesie. 


Burgermeistere, rad und burgere gemeynlich der stad zü Erford, 
liben besundir. Wann der allerdurchluchtegiste furste und herre, unser 
liebir herre und vater, der romische keiser, eynen geiwevnen land- 
frid confirmert und bestetiget hat, der wir vor uns, unsern erben 
und nachkomen und auch seliger gedechtnisse etwanne erzbischove 
Iohans zü Mencz, unser liebir vetir, und etlich andere fursten, graven, 
herren und stete mitsampte’ouch vor sich und yre erben und nach- 
komen und ir ouch glichirwys für uch, uwer nachkomen und die stad 
zu Erford gesworn und vierbrievet haben nach lute der brieve, die 
darubir geben sin, und wann ouch der erwirdig in Got vater her 
Ludewig, erezbischoff czü Mencz, des heilgen richs in dutschen landen 
erezkanceler, unser liebir oheim, von unserm heilgen vater dem babiste 
ein erczbischove czü Mencze gegeben ist, und unser egenanter herre 
und vater der keiser ym des stifts zu Mencz regalia und werltlichkeid 
verliehen hat mit gewonlicher czirheit, und derselb unser oheim, als des 
vorgenanten erczbischofes Iohans czü Mencz nachkomen denselben lant- 
fride sweren, halden und bisigeln wil, als die brieve, die darubir geben 
sin, uzwisen, und derselbe erczbischoff Iohans vormals getan hat, dovone 
manen wir uch der eide, die ir und ouch wir ubir denselben lantfrid 
gesworn haben, daz ir denselben unsern oheim von Mencz an wiedir- 
rede und geverde in denselben lantfrid nemet in solchir masse, als sin 
vorfar, erczbischoff Iohans, darin gewesen ist, und ym nach uzsage der 


526 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


brieve desselben landfrides wiedir allermenlich getrulich beholffen und 
bestendig seit, der yn an sinen und sines stiftes rechten, wirden und 
friheiten , geistlichen und werntlichen, irrete, hindirte, yrren oder hindern 
wolte in dehein wys. Geschee des nicht, so sagen wir uch mit rate 
unser getruwen und rechter wisen denselben lantfriden uff und meynen 
den furbaz nicht zu halden, wann man darane kuntlich erkennet, daz 
ir denselben lantfriden von solichen sachen gebrochen und ubirfarn 
hettet und uns darnach nicht fugete mit uch in demselben lantfriden 
zu siczen, wann uch denne unser herre und vater der keiser von 
wegen sülicher ubirfarunge den vorgenanten lantfriden von keisirlichir 
mechte wiedirruffen hat. Geben zü Prage nach Christi geburte driczen- 
hundirt darnach in dem fünff und siebinczegistem iare an dem nesten 
dünrestage nach unsir vrowen dage in der vasten, unsirs kunygriches 
in dem zwilften iare. 


1375. März 30. 191. 


Dyterich, Abt, Thymo von Crutheym, Prior, lohannes von Salvelt, 
Sänger, und der ganze Convent des Münsters auf S. Petersberg zu 
Erfurt verkaufen an Dyter Margaretin, Dekan des Marienstiftes, 
Dyter von der Wunne, Bürger zu Erfurt, Vormünder, und 
Conrad von Dratstete, Spitalmeister des Spitals sente Mertins, 
gelegin by den Langinsteyn, und der gesamten Gremeine desselben 
Spitals 111/, Acker Wiesen in der owe zu Nidirn-Wallesleyben für 
46 Pfund krfurter Pfennige und einen jahrlichen Erbzins von 
11!, Schillingen. 

Zeugen: Von den unsin her Iohannes, Emichin eener, und von den 
orin Henrich von Erich, Clawes Heris und Hermann Otte. Gegebin 
noch Gotis geburtin thusint iar drihundirt iar in dem funf und sobinc- 
zigestin iare an dem fritage vor letare in der vastin. 

Or.. mit 2 S. im E. A. 


1375. April 1. 132. 
Die genannten Grafen von Gleichen, von Stolberg, von Honstein und 
die Räte der Städte Erfurt, Mühlhausen und Nordhausen, alle 
Mitglieder des im Jahre 1372 geschlossenen Landfriedensbündnisses, 
bekennen, dass sie sich mit dem Erebischof Adolf von Maine und 
dem Capitel daselbst insbesondere gegen die Markgrafen von Meissen 
verbündet haben. 

Ingrossaturbuch des Erzstiftes Mainz IX, 8.322 im Kgl. Kreisarchir zu 
Würzburg. 

Wir Heinrich und Ernst, grafen und herren zü Glichen, Heinrich, 

grave und herre zu Stalberg, Heinrich, grafe von Hoinstein, herre zü 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 591 


Clettenberg, - und wir ratzmeistere, rad, rete und die gemeynde der 
stete Erfurd, Mulhusen und Northusen als von des bundes und eynunge 
wegen, die wir von geheise und laube des allerdurchluchtegesten fürsten 
und herrin, unsirs herrn Karls, romischin keysers, eyndrechtlichin undir 
eynandir ufgenumen haben, also daz unser eyn dem andern getruwelich 
ane argelist mit libe und gute sal sin beholfien kegen allermenlichen, 
der uns gewalt odir unrecht tun wolte odir tete zu Doringen in dem 
lande, odir die uns wolden in unser fryheid, gerichte, gewonheid adir 
hantfesten griffen, uns die krenken adir ubirtaren wolden, mit namen 
daz wir alle entsemptlich ane alle geverde die strasse sollen schuren 
und schermen, daz die von nymande gehindirt noch verboten werde, 
und auch daz eyn vor dem andern nicht werde uffrehalden. Wann 
dann die margraven von Misszen uns zü schaden die strazze hindern, 
vorsperren und darneder geleget haben, eynen vor den andern der 
unsern ufgehalden, mit ungerichte uns besweren, von und zü yren 
uffin sloszen in yren gebyten, landen und in yren geleyten die eren 
den unsern daz yre genümen haben, solches gedrenknisse, beswerunge, 
unrechtes, gewalt und schaden wir uns gerne schuren, schirmen und 
ufthalden wolden mit Gotes holffe, als wir billichen teten, als wir hoffen, 
hirumbe bekennen wir uffinliche und tün künt in dissem briefe allen 
den, die en sehen odir horint lesen, daz wir uns durch fredes, eynes 
gemeynen nuczes und vromen willen unser gerichte, slozze und lute, 
armer und richer, mit holffe geleget haben zü dem erwirdegen unserm 
herren, hern Adolffe, byschofte zü Spire, formunder des stifts zà Mencze, 
daselbes zu dem capitele und stifte, also daz unser eyn dem andern 
getruwelich geraten sal und helffen ane alle geverde in alle der wise 
und bescheydunge, als hirnach geschrieben stet — Zum ersten, daz wir 
dem vorgenanten herren, dem capitel und dem stifte zü Mencze helffen 
sullen und wollen mit libe und mit gude, slozzen, landen und luten 
ubir die margraven von Misszen und yre helffere getruwelich ane arge- 
list, sundern die fursten, graven und herren, die wir in der holffe hant 
nssgeslozzen, als hirnach stet geschriben, von der zyt, als wir ent- 
semptlich mit denselben margraven zü kryge komen, denselben krig 
gancz tegerlichin uz, sundirlich mit namen mit sechshundert glevenen 
guter weppener, die wir uff unser kost und schaden in unsern vesten 
und slozzen zü tegelichem kryge by uns haben und halden wollen. In 
derselben wys sal der vorgenante herre her Adolff, das capitel und der 
stift zü Mencze uff yres selbes koste, abintüre und schaden zu tege- 
lichem kryge halden dryhundert mit gleven guter weppener, der hundirt 
mit gleven gestellen und legen sullen zü Erfurte, hundirt mit gleven, 
die legen sullen zà Mulhusen, und hundirt mit gleven guter weppener, 
die man von yren wegen gestellen und legen sal uff daz Eychsteld, also 








528 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


daz sie dieselben hundirt mit gleven mynnern odir meren mogen mit 
yrre behelicheid ane argelist und alle geverde. Auch ist by namen 
geredet, queme iz zu dingen odir zü eyme stryte, daz Got wolde, 
daz wir zü velde, odir wo daz were, fromen nemen an gefangen, 
an gedinge odir an andern stucken, wie die namen hetten, den fromen 
sollen wir und ir eynandir teylen glich, nach manczal al der lute, 
die gewappent do myte sint, do frome gevellet. Wurdin abir fursten 
da gefangen, waz fromen davone gefyle, den sollen wir alle glich 
mit eyn andir teylen. Adir holff uns Got, daz wir unser vyende 
slozse abegewonnen, die sloz sal man teylen nach der manezal der 
lute, die gewappent do mete weren, und sal iz an den slozzen halden, 
als man iz heldet an fromen, an gefangen und an gedinge, als fore 
stet geschrieben, ab wir eyndrechtliche zü rate wurden, daz wir der 
sloz nyt brechen wolden. Were auch, daz wir sloz gewonnen, du 
eygintlich an den stift zü Mencze gehoren, die sloz solden demselbin 
stifte bliben und volgen ane alle wederrede. Weren abir desselbin 
stiftes sloz umbe phenninge virseczet, die wir gewunnen, so solden wir 
uns eintrechtlich zü den phengen halden nach manczal der lute, die 
wir beydirsyt gewappent uff die zcyt, als die sloz gewonnen worden, 
zu felde hetten. Ouch ist begriflen, waz yderman mit siner harste, 
odir ye die part mit den yren an sondirlichen gewerben vordyngeten 
odir fromen nemen, daz sal her behalden nach laufte und kryges ge- 
wonheyd sich daz heyschet und geboret, doch also, ab eyner virdyngete, 
daz sal den andern nicht hindern, her mochte auch zugriften adir vor- 
dingen. Sundirlichen ist gered, daz sich unser eyn hinder dem andern 
noch one den andern nicht sünen noch freden sal mit nymande, der 
yn dem kryge ist begriffen, odir der daryn komet, sundir unser eyn 
sal dem andern getruwelichen helffen mit libe und mit güte, als vore 
stet geschrieben, ane argelist, biz als lange, daz wir alle mit eynandir 
evntrechtlichin mit willen und mit wissen mit unsern wedersachen 
eyner süne ubirkomen odir anegingen, adir die nemen wolden, und 
dann nest der süne, die wir ufgenümen haben, sollen und wollen wir 
unser eyn dem andern eyn iar tegerlich uz mit libe und mit gude, 
slozen, landen und luten, als vore geschrieben stet, getruwelichen sin 
beholffen ane alle geverde. Ouch sal desser vorgeschriben holffe yn 
yren artikeln, meynungen, worten und punkten keyn schaden nicht 
fügen nach brengen unser eynunge und bünde, den wir vor undir 
eynandir ufgenümen haben und auch nicht schedelich sie dem lantfriede, 
den wir mit dem durchluchtegesten fürsten und herren, unserm herrn, 
herrn Wenczlawen, künyge zu Beheym, hant vorschriben, dann unser eyn- 
unge und der lantfrede sollen in yren kreften und mechten, als sie von 
worten zu worten sint begriffen, tegerlichin genczlichin vorbliben ane 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 529 


alle geverde. Von deser hulffe czehen, slizzen wir auss und nemen 
entsemptlich den allerdurchluchtegesten fürsten unsern herrn den keyser, 
daz heilge romesche riche, den irluchtegesten fürsten unsern herren, 
herrn Wenczelan, koning zu Beheim, den erwerdigen herren, unsern 
herrn hern Gerharden, bvsschoffen zü Wirczeburg, die edeln herren 
und graven Dytteriche und graven Ulrichen, herren zü Hoinstein, graven 
Heinrich und graven Gunthern von Swarezburg, herren zü Sundirs- 
husen, an solchen sachen, die daz riche und unsern herren den keysir, synen 
son unsern herren der konig zü Beheymen, unsern herren von Wercze- 
burg, die vorgenanten graven von Hoinstein und von Swarezburg selbes 
und eygentlichen anetreffen; sündirlichen und mit namen wir grave 
Heinrich, grave Ernst von Glichin nemen uz deser holffe den edeln 
Gerharden, herren zcu Quernforde, wir grave Heinrich von Stalberg 
slizzen abe den graven und herren zü Mansvelde, und wir grave Hein- 
rich von Hoinstein die edeln graven und herren von Reinstein, unser 
swester sone, ubir die wir nicheyne hülffe tün wollen, ez enwere dann, 
daz der vorgenante graven und herren dbeyner unser fründe von Erfurde, 
von Mulhussen odir von Northusen vyende worden, adir ab die vor- 
genanten unser frund die stete der megenanten herren odir yr dich- 
keyns bysundern vyende sin wolden oder worden, so wolten wir yre 
vyende auch zü stünd sin und werden, alle argelist und geverde uzge- 
slozzen. Alle dese vorgeschriben teyding und rede, als die sint begriffen, 
globen und haben in guten truwen mit hande und munde globit stete 
und unvorbrochinlichen zu haldene yn allen yren püncten und artikeln 
ane alle geverde. Und des zü merer sichirheid haben wir vorgenante 
grave Heinrich, grave Ernst, herren zü Glichen, grave Heinrich, herre 
zü Stalberg, grave Heinrich von Hoinstein, herre zü Clettenberg, und 
wir ratsmeistere, rad, rete und die gemeynde der megenanten stete 
Erfurte, Molhussen und Northussen unser aller ingesiegel wissintlichin 
an diessen brieff eygintlichin lazzen hengen, der hir ubir gegeben ist 
nach Cristi geburd driczenhundert in dem funff und siebinczegistem 
iare an dem suntage, als man in der heilgin kirchen letare singet. 


1375. April 1. 733. 
Adolf, erwählter Erzbischof gu Maine, Bischof zu Speier, bekennt, 
dass er sich mit den in der vorigen Urkunde Nr. 732 genannten 
Grafen und Städten wider die Markgrafen von Meissen verbunden 
habe. Er nimmt aus den Kaiser, den König Wenzeslaus von 
Böhmen, die Ersbischöfe von Trier und Köln, Herzog Otto von 
Braunschweig, Herzog Stephan von Bayern und den Grafen 
Eberhard von Württemberg. 

Gegeben 1875 am Sonntag Látare. 
Geschichtsg.d. Pr. S. Erfurt XXIV. %. 84 


530 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


> 


Ingrossuturbuch des Erzstiftes Mainz IX, S.324 im Kol. Kreisarchio zu 
Würzburg. Der Inhalt stimmt mutatis mutandis mit dem der vorigen 
Urkunde Nr. 732 teilweise wörtlich überein. 

Joannes, S. R. Mogunt. 1. S. 690. 

Mülrerstedt, Reg. Stolberg, S. 202. 


1375. April 1. 494. 
Adolf, erwählter Erzbischof von Mainz, Bischof zu Speier, Heinrich 
Beyer von Baparten, dumdechand, und das gancz capitel gemeinlich 
zu Mainz bekennen, dass sie wegen der gelobten Hilfe versprochen 
haben, den Grafen Heinrich und Ernst von | Gleichen viertehalb- 
tausend Gulden, Heinrich, Grafen von Stolberg, gweilausend Gulden 
und einen Hengst für hundert Gulden, dem Grafen Heinrich von 
lHoinstein dreitausend (iulden, halb am nächsten Martinitage und 
halb am darauf folgenden Tage Johannes des Täufers an gulden, 
die do wichtig und von gulde gut sint, in Erfurt zu entrichten, 
unter Stellung einer grossen Zahl von Bürgen, die sich zum Ein- 
lager in Fritzlar verpflichten. 


Der gegeben ist do man zalte nach Cristus geburte driczehenhundert 
iar und funff und siebenczig iar uff den suntag zü mitfasten letare. 


Ingrossuturbuch des Iurzstiftes Mainz IX, 8.328 im Kgl. Kreisarchir zu 
Würzburg. 


1375. April 1. 139. 
Adolf, erwählter Ersinschof von Maine, gelobt, dass er innerhalb 
sechs Monaten nach seiner Bestätigung durch den Papst der Stadt 
Erfurt alle ihre Handfesten und Briefe, insbesondere die von den 
Erzbischöfen Gerlach und Johann ausgestellten, bestätigen wolle. 
Dasselbe geloben auch. der Dekan und das ganze. Kapitel mit der 
weiteren Versicherung, die Stadt uuf alle Fälle sicher gu stellen, 
auch wenn Erzbischof Adolf nicht bestätigt werden, oder innerhalb 
der nichsten sechs Monate sterben sollte. 

Ingrossuturbuch des Er:stiftes Mainz IX, 8.320 im Kgl. Kreisarchiv 
zu Würzburg. 

Wir Adolff etc.! bekennen und tun kunt uffinlich an diessem 
brieve alle den, die on sehen odir horen lesen, daz wir wol bedacht, 
mit gudem rade unser getruwen vorschrieben, in guten truwen globit 
habin und globen an dissem brieve den ersamen ratesmeistern, dem 
rate, den viern von der gemeynde, den reten, der ganczen gemeynde 
zcu Erforte unsern liebin getruwen, darnach als wir von Gots gnaden, 
als wir hoffin, von unsern geistlichin vatere dem babiste zü eyme 
erezbischoffe zeu Mencze confermeret, bestetiget werden, daz wir ane 


. Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 531 


alle geverde, als daz geschet darnest bvnnen sechs manden nach- 
evnander volgende, den egenanten unsern burgern zü Erfurte alle vre 
hantfesten, fryheid, ere, wezde, gnade, gewonheid, rechte, die sie von 
erezbischoffen des stiftes und des heilgen stüls zü Mencze, unsern vor- 
faren seligen, erworben, behalden, biz her bracht haben , sint begnadet 
von worten zü worten, meynungen, püncten und artikeln, als sie 
begriffen sint tegerlich und beschrieben, als die bizher besessen, 
getruwelich der gebrucht haben, sullen und wollen bestetigen mit 
willen, wissen, rechter bestetigunge, krefte und mechte volkommen- 
heit bie solchir zyt, als vore geschrieben stet, ane alle geverde, sundirlich 
mit namen alle der burgere zcü Erfurte hantfesten und brieven, die 
unsere vorfarn, erczbischofe zü Mencze, wie die genant sint, bie- 
sundern unser vettern, herr Gerlach, herr lohan seligen, den vor- 
genanten burgern virsiegelt gegeben habin, ez were ubir des stiftes zü 
Mentze sloz, ubir müncze, ubir slegesacz, adir wie daz genant were, 
und mit unsers capitels zü Mentze sigille darubir virsiegelt, ynne 
haben, der bizher gebruchet. Und wir Heinrich, dumdechand, das 
capitel gemeynlich zu Mencze bekennen eintrechtlichin, daz wir unsir 
gunst, guden willen zcü allen puncten, meynungn und artikeln, als 
die von worten zu worten sint begriffen, verbriefet von unsers herrn, 
herrn Adolf vorgenant, vorsiegelt eintrechtig willeclichin geben und 
gegeben haben, und wollen daz unverbrochlieh, wann unser herre 
Adolff bestetiget wirdet von unserm geistlichen vater dem babiste und 
nest siner bestetigunge bin sechs manden nest nacheinander volgende 
mit unsirs capitels brieven und sigellen volfuren, zu ende brengen, 
gehen lassen in aller der wise, als vorgeschrieben stet, unserm herren 
zü wirde und zu eren und unserm capitele, dem stifte zu frommen, 
ane wedirsprache, intragen, alle argelist und geverde uzgeslozzen. Wir 
vorgenante Heinrich dumdechan, daz capitel gemeinlichen zü Mencze 
voriehen, vorschribin uns getruwelich ane argelist den burgern zü 
Erforte, unsern getruwen, were adir geschehe iz, da Got vorkere sine 
gnade, daz unser egenanter herre, her Adolff, von unserm geistlichen 
vatere, dem babiste, nicht bestetiget worde, adir ab her von todes 
wegen abeginge, das Got nicht wolle, so sollen wir und wollen, eher 
dann wir eynen andern herren zu Mencze zu liezzen, dem gehorsam 
teten odir tun wolden, bestellen eynmutlichen, die burgere von Erfurte 
wol besorgen, daz alle vorgeschriben artikele, puncte, meynunge von 
worten zu worten nach lute disser unsers herren Adolff und unser 
brieffe alrest durchgehen, durchgyngen und vorsiegelt solden werden 
ane argelist, und solden noch wolden by guten truwen sloz, lande und 
lude nummer von uns geantwerten, derselbin uns ussern, von uns 
kommen lazzen, die burgere zu Erforte enweren daune von uns alrest 
94* 


582 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


wol besorget, bewaret mit brieven und sigillen unsirs herren, der 
wir zulazzen solden, lizzen und wolden, und mit unsern und des 
capitels brieven und sigillen yn alle der wyse, als vore stet geschrieben, 
getruwelich wol versicherd, alle bose meynunge, geverde, argelist uz- 
gescheidin und geslozzen. Daz alle diese vorgeschrieben stucke, punkte, 
meynunge und artikel von worte zu worten, als die sint begriffen, die 
wir in guten truwen globit haben, stete, unvorbrochinlich beste von 
uns gehalden werden, des zu merer sichirheid habin wir unsir sigil 
vor uns, und wir Heinrich dümdechand, daz capitel gemeynlichen 
vorgenant unsirs capitels sigil wissintlichin eynmutlich mit unsirs vor- 
genannten herrin, hern Adolff, sigille an dissen brieff lassen hengin, 
der hiruber gegeben ist nach Cristi gebürt druczenhundirt in dem 
funffe unde sibinezegisten iare an dem suntage, als man in der heilgen 
kirchen letare singet. 


ı So in der Handschrift. 


1375. April 1. 496. 
Adolf, erwählier Erzbischof von Mainz, gelobt mit Zustimmung 
des Kapitels, sich innerhalb sechs Monaten nach der Bestätigung 
durch den Papst mit der Stadt Erfurt lebenslánglich zu ver- 

Ingrossaturbuch des Erzstiftes Mainz 1X, 8,321 im Kgl. Kreisarchiv zu 

Würzburg 

Wir Adolff etc.! bekennen, daz wir durch getruwen steten dinst, 
den uns, unser forvaren, erczbischofen zu Mencze, unser capitel ufft 
zcü mancher czyt die ersamen burgere zü Erfurte, unser lieben 
getruwen, bewiset, erczeyget, getan haben, noch tün sollen und mogen, 
danne steten, getruwen, merklichin dinst, der in rechter gunst willic- 
lichen wirt erezeyget, in vornunfitigin begerunge wol in gunstlichir 
geczwydunge, als daz wol billichen ist, sal bedacht werden, in liebe 
und fruntschaft vollenbracht, redelich dirhord, uff daz ergetzunge, dinst, 
erberlich, fruntberlichir merunge, nücz, ere, wirde ane hindirsal fugen 
und zübrengen mogen, hant wir uns und unser capitel denselben 
bürgern zcü Erforte vorredet, yn in guden truwen globet ane geverde, 
daz wir uns mit unserme capitele und unserm stifte zü Mencze 
dar nest bynnen sechs manden, als wir von Gots gnaden von unserm 
geistlichen vatere dem babiste bestetiget werden, als wir hoffen, mit 
eynunge, bunde in warer fruntschaft tun und legen sullen und wollen 
alle unsere lebetage zcü den ersamen luten denselben burgern zu 

Erfurte, unsern lieben getruwen. Und wir Heinrich, tumdechan, das 

capitele zu Mencze gemeinlichen irkennen eynmutlichin, daz wir 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 533 


mit unserm herren, hern Adolffe, solche zcülegunge, eynunge, bunt, 
fruntschaft mit den burgern zu Erfurte ufnemen, getruwelichen an- 
gehen wollen ane argelist in solchir wise, als hirnach ist geschribin. 
Wir Adolffe etc., Heinrich dumdechen, daz capitel gemeinlich zu Mencze 
bekennen eyntrechteclichin, tun kunt uftinlichen an diesem brieve, daz 
wir eynmutlichin mit unserm capitele und wir daz capitel eyntrecht- 
lichin von guden willen mit unserm egenannten herren uns gelegen 
mit bunde, mit eynunge alle unsers vorgenanten herrn lebtage getan 
haben zu den ersamen burgern zu Erforte unsern lieben getruwen, 
getruwelichen yn zu helften ane argelist, wann denn die erbern racz- 
meistere, rad, rete und die burgere gemeinlichin unser stat Erforte 
an yrre fryheid, hantfesten, gerichten, gnaden, wirden, eren, rechten 
und aldir gewonheid, mit namen von den marcgraven von Missin an 
den vier stulen und andern yren gerichtin vil gnug zü schaden 
getrungen, an gerichte geheischet, georteilt, beswert, eyner vor den 
andern uff gehalden werden widir unsers stiftes und der genanten 
burgere fryheid, gnade, hantfesten, ere, gewonheid, gerichten und 
widir recht, als wir und die unsern von des riches wegen von romischin 
keysern und konyngen als eyn recht korfurste des riches, und dieselbn 
burgere von sundirlichen gnaden, hantfesten derselben keysere und 
konynge sint begnadet und gefryet und von aldere also herbracht haben, 
daz die unsern und die burgere zü Erforde, yre inwoner und die eren 
keyn furste, grafe, fryer herre odir nymand heyschen, laden, beclagen 
an ycheyme gerichte, urteiln, uffhalden, bekummern adir in keynerley 
wys an yren liben, guden besweren sullen, dann vor uns, unsern richtern 
zü Erfürde als ferre, als wir den clegern recht wollen helffen nach 
]ute und haldunge unser, unsers stiftes und yrre hantvesten, die wir 
beydirsyt darubir haben. Wann nü die egenanten beswerunge, 
ufhaldunge, urteile, gedrengnisse unser vorgenanten stat und burgere 
zü Erforde unser und unsers stifts fryeid, hantfesten, gnaden und 
recht eygentlichin züforderst anruren und gehoren, davone gekrenket, 
vorergert und vorbrochen werden, hirumme, wer der nu were, der 
uns den unsern, den burgern zu Erforde, darpobe solcher fryheid, hant- 
feste, wirde, ere, gnade und gewonheid vorbreche, ubirfüre adir ubir- 
faren wolde, tun wolde odir tete, so sollen wir und wollen unser capitel 
mit macht unsers stifts darczü getruwelich sin beholffen, den burgern 
zü Erforte also tryftlichen und ernstlichen darzü geraten, tun und 
helffen, daz wir sie des alles sullen vortragen werden. Und quemen 
wir, unser capitel, unser stift, die burgere zu Erforde mit eynander 
herumme zü kryge mit ymande, wie der genant were, und unsere 
ammichtlude und dynere die burgere von Erford darzü bedorften, die 
wollen wir on senden uff unsern schaden, abentur und uff der burgere 


534 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


kost, kuchinspise und futer, und ensollen dieselben burgere den unsern 
dheynerley phantlosunge nicht tun, alles geverde und argelist uzge- 
slozzen. Wir wollen auch und sollen die vorgenanten unser bürgere 
und stat zü Erfurde lazzen und behalden by allen yren hantfesten, 
brieven, frvheiten, gnaden, rechten, guden, gewonheiten, lenguden, 
gerichten und, waz darzu gehoret, die burgere nach die stad irren 
nach darane nicht hindern ane argelist und yn getruwelichin darzü 
sin beholfien, daz sie nymand darane yrre, bindere nach ubirfare ane 
ale geverde. Wir vorgenanten Heinrich, dumdechend -- —. — — 
— ——J letare singet. 


! So in der Hundschrift. * Hier mutatis mutandis Übereinstimmung mit 
Nr. 736. 


1375. April 1. 737. 


Der Rat zu Erfurt gelebt, dass er sich mit Erzbischof Adolf, 
sobald derselbe vom Papst bestätigt worden sei, auf dessen Lebens- 
zeit sum Schutze und zur Verteidigung seiner und des Stiftes 

‘ Rechte verbinden wolle. 

Ingrossuturbuch des Erzstiftes Mainz IX, S. 322 tim. Kgl. Kreisarchiv zu 
Würzburg. 

Wir die burgermeistere und rete der stad zu Erforte und die 
gemeynde daselbis gemeynlich sament und besundir bekennen uffintlich 
etc.!, daz wir umb gancz truwe stetige holffe, wirde und gnade, do 
myde uns die erwerdigen unsere lieben herren zü zyten erczbischoffen 
zu Mencze, der capitel und stift daselbiz in unsern noten, begerungen 
getrulich mit ganezer ynnekeid dicke zü holffe sint komen und züge- 
leget han, des wir auch in zukunftigen zyten noch von en hoffende 
sin alleezyt, uns sament und besundir mit den erwerdigen unsern lieben 
herrn, herrn Adolf ...... und vormunder des stifts, mit dem 
dechend und capitel zu Mencze vorredet und in guten truwen globet 
han ane geverde, daz wir uns voreynmudigen, virbynden und vor- 
stricken sollen mit yme, dem dechend und capitel des stifts zu Mencze 
in warer fruntschaft, tun und legen sollen und wollen desselbin unsers 
herrn lebtage als balte, so her von unserm geistlichin vatere dem 
babiste den egenanten dechen und capitel des stiftes zü Mencze zü 
eym erczbischoff zügetüget, gegeben und bestediget wirt, in solchir wise, 
als hernach geschriben stet: 

Wir die raczineistere, 1ad, rete der stad zü Erforde und die 
gemeinde doselbiz sament und besundir, bekennen uffinlich an dissem 
brive, daz wir eynmutlichen, eyntrechtlichin und mit gutem willen uns 
virbunden, vorstricket, geleget und geeynmudigt haben mit dem 
erwerdigen unserm lieben herren, herrn Adolff, erezbisehoff zü Mencze, 


Urkugdenbuch der Stadt Erfurt. 1I. Theil. 555 


mit dem dechenu, capitel und stifte doselbiz desselben unsers herrn lebtage 
getrulich yme, dem dechend, capitel und stifte zcü Mencze byzusten und 
ynıe zuhelfien ane argelist. Wann n unser liebir herre erczbischoff, 
dechend, capitel und stift egenanten an yre wirde, fryheiden, slozzen, 
vesten, steten, landen und luten, yren rechtin und altir gewonheide mit 
namen von den margraven von Missen geschedigt, ubirfarn und beswert 
werden wiedir derselben unsers lieben herrn erezbischofs, dechands, 
capitels und stifts zu Mencze yre sloze, vesten, steten, landen und 
luden ere, wirde, fryheide und redelichin herkomen, davone uns und 
den unsern auch schade, bedrengnesse, beswernesse, broch unser fry- 
heide und redelichir gewonheyde bekomet und bekomen ist in manchir- 
hande wise, herumbe wer der nü were, der unsern lieben herrn ercz- 
bischoff, dechend, capitel und den stift zü Mencze übir yre wirden, 
fryheide, gewonheyde an slozen, steten, vesten, landen und luten 
schedegen wolde, schedegete, tun wolde oder tete, so sollen und wollen 
wir mit unser macht darzü getrulich sin beholffen und unsern lieben 
egenannten herrn erczbischoff, dem dechend und capite! und stift zü 
Meneze ernstliche darzü geraten, tün und helffen, daz unser herre 
erczbischoft, dechend, capitel und stift zà Mencze vorgenant und wir 
mit en des gancz vortragen werden. Und quemen der egenante unser 
herre erczbischoff, dechend, capitel und stift zü Mencze dickegenanten 
und wir mit eynandir darumb zu kryge mit ymande, wer der were, 
und die egenanten unser herre erczbischofl, dechend, capittel und stift 
zü Mencze unser holfe darzü bedorfte, so sollen und wollen wir en 
getruwelich beholffen sin und svne sloz, land und lude, die her hat in 
dem lande zü Doringen, uff dem Eychsvelde und in Sachsen züschin, 
der Leyne und Rüme, mit namen Rusteberg, Heilginstad, Hartinberg 
Gebildehusen, Dudirstad und waz darzü gehord, gensyt der Leyne 
Hanstein mit siner zugehorunge, getrulich beschüren und beschirmen 
ane alle argelist und geverde. Und were, daz wir darzü unser frund 
und dyner von unsers egenanten herrn amptlude manunge wegen in 
syne sloz senten, den sal her kost und futer geben, als lange her der 
in sinen slozzen bedorfte, und ensal ouch den keyne phantlosunge nicht 
tün, alle argelist und geverde uzgeslozzen. Wir sollen auch und wollen 
die vorgenanten unsirn lieben herren, hern Adolff, dechend und capitel 
zü Mencze lazzen und behalden by allen yren hantfesten, briefen, 
fryheiden, gnaden, rechten, guden, gewonheiden , lehenguden, gerichtin 
und waz darzü gehord, die vorgenannten unsirn herren noch die yeren 
darane nicht hindirn ane argelist und en getruwelich darzü sin be- 
holffen, daz sie nymand darane hindere, vrre nach ubirfare ane alle 
geverde. Des czü urkunde und stetiger vestikeit, so han wir racz- 
meister, rad und rete und die gemeynde der stad zü Erforte derselben 


536 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


stete ingesiegil wizzintlich und eynmutlich lazzen hengen, der hirubir 
gegeben ist nach Christi geburte driezenhundert in dem funff und 
siebenzegisten iare an dem suntage, als man in der heilgen kirchin 
letare singet. 

! So in der Has. 


1375. April 1. 738. 


Adolf, erwählter Erzbischof von Mainz, gewährt dem Rat und 

den Bürgern zu Erfurt mehrere Rechte, die insbesondere das Ver- 

hältnis zu den mainzischen Beamten ordnen und sicher stellen; 
er verspricht ferner der Stadt seinen Beistand bei der Appellation 
un den Papst, gelobt weder die Stadt, noch irgend eines ihrer 

Schlösser und Dörfer von dem Erzstift kommen zu lassen und 

wiederholt das Versprechen, innerhall, sechs Monaten nach erfolgter 

Bestätigung, dem Rat die Briefe auszustellen, wie er zugesagt. 

Das Domkapitel giebt zu dem Vertrag seine Zuslimmung und 

gelobt auch, die Stadt wegen obiger Zusagen sicher zu stellen, wenn 

Erzbischof Adolf nicht bestätigt werden oder vorher sterben sollte. 

Cop. 1376, Nr. 120 im Kgl. St. A. zu M. 

Wir Adolff, von Gots gnaden erwelter erzebvschoff zu Mencze, 
byschof zu Spyre, Henrich Beyger von Boparten, dumdechen, daz 
capite] gemeynlichen da selbes, bekennen eyntrechtlichen an desem 
brife und tun kund uftenlichen alle den, die yn sen odir horen lesen, 
daz wir durch gunst, lvbe, durch getruwen steten dinst, den uns, 
unserm capitele, unserm styfte und ouch unsern vorfarn selygen offt 
zu mancher czyt die ersamen lute die ratesmeystere, rad, die vvre 
von der gemeynde, rete und die burgere gemeynlichen der stad 
Erforte, unsere lyben getruwen, bewiset, irczeyget, gunstberlichen von 
guden willen getan haben nach in zukunftigen tzyten getun mogen 
und sullen, als solche fruntschaft, gunst, fryheyde und gnade den 
selben unsern getruwen burgern getan haben, als hirnach stet geschriben. 
Czum ersten haben wir sie gunstlichen umme daz angyssen in solcher 
wyz bedacht, daz vortmer unser amptlute zu Erforte erbere gude 
frome lude zu dem angyssen gestellen, fugen und seczen sullen nach 
rate der ratesmeystere, der vyrre von der gemeynde und des rates zu 
Erforte, die zu dem angyssen getruwelichen sen sullen, des warten, 
daz sullen bewaren ane argelist und geverde. Ouch gunnen wir den 
selben burgern und wollen, daz eyn ixlicher, wer zu Erforte vortmer 
wil wyn schenken, der sal lyden, daz der rad da selbes jme sinen 
wyn vor pytschire, vor tzevchene, ez syn pfaffen adir leyen, uf daz 
yderman reynen ganczen weyn unvormyschet umme sin gelt zu yme 
und bie sych brengen moge; aber waz wyns uns selbir zu Erforte odir 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 537 


umme die stad wesset, den wir selbyr lazzen schenken, den sal unser 
provisor odir unser schultheyzze zu Erforte vorpytschyren und vor- 
machen ane argelist. 

Wann dann daz nachtgen des rates zu Erforte durch fredes be- 
scheydenhoyd eyns gemeyn nuczes ist undirstanden und ufgenomen, 
so haben wir der stad zu Erforte sulche friheyd, sunderliche gunst 
getan uf eynen gemeynen nucz des fredes, daz sich nymand, der feylen 
kouf hat, wye her sie genant, pfaffe odir leye, daruz seczen, weder 
daz nacht gen tun odir darvone in dchevne wyz legen sullen ane alle 
geverde. Wir gunnen ouch unsern burgern zu Erforte und wollen, 
daz unsers werltlychen gerichtes boteln daselbes in den vyrteyln uf- 
nemen da selbes, waz von cleyner byrbete gevellet nach aldir gewon- 
heyd, daz gutlichen, redelichen von unser, des capitels, unsers styfftes 
wegen an der selben cleynen byr bete bescheydenlichen tun, also daz 
sie nymand sollen besweren, iz frundlichen halden ane argelist und 
geverde. Wir haben den selben burgern zu Erforte solche gunst und 
fruntschaft getan, daz vortmer dcheyn pfaffe odir geystlich man fremde 
byr zu Erforte sal schenken nach vorkoufen zu dem czapfen, myt 
nomen, daz man in dem dorffe zu Taberstet wvn, byr, mete, nach 
dcheynerhande trank da selbes nicht mer sal schenken, uf daz solcher 
myssetat, die an wunden, totslegen und an andern unmegelichen dyngen 
vortzyten da selbes sint begangen, werden vortragen. Ouch tun wir 
den burgern zu Erforte die fruntschaft, solche pfenge, pagemund und 
were, als die burgere da selbes in unser vorwerg zu fryhem czynse 
adir zu anderme czynse reychen und geben, als solche pfenge, page- 
mund und were sullen unsere amptlute den burgern zu Erforte glycher 
wyz zu czynse weder reychen, die svch uz unserme vorwerke zu 
gebene geboren, beczalen und leysten ane wedirsprache und an alle 
geverde. Ouch sullen wir und wollen, als wir uns des vorschriben, 
den burgern zu Erforte vorredet haben, bestellen das werltliche gerichte 
zu Erforte mit redelichen .. schultheyzzen und andern ampluden nach 
guter lobelycher alder gewonheyd, die daz gerichte nach rate des rates 
zu Erforte bie sinen louften bescheydenlich sullen behalden, und ouch 
daz dcheyn ampt an dem selben werltlichen gerichte vorbaz mer umme 
gelt sal werden vortan, vormytet adir hyne gelazzen, alle geverde und 
argelist uzgeslozzen. Ouch tun wir unsern getruwen, den burgern zu 
Erforte, solche fruntschaft, daz sie uns des iarlich vorbaz mer von der 
Iuden wegen, die da selbes zu Erforte wanen, unser lebe tage nicht 
mer dann hundert marg lotigen sylbirs Erfortysches gewycht alle iar 
uf sente Mertyns tag geben sullen, doch also, daz wir unser lebetage. 
unser capitel nach unsere amptlute sullen noch wollen uber solch gelt 
von denselben Iuden nicheyne sture nicht heyschen, sie fordir mit 


588 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


nichte besweren ane alle geverde. Wir globen ouch den burgern zu 
Erforte und wollen und sullen davor getruwelich sin, daz nicheyn 
furste, unser herre der keyser adir andere fursten, herrin, wie sie 
genant sint, die selben unsere burgere zu Erforte gemeynlich adir 
sunderlich nyrgen an werltlichen gerichte sullen adir lazzen heyschen, 
beclagen adir beclagen lazzen; yn der selben wyse sal man unsere 
burgere zu Erforte entsemplich adir enczeln vor unserm geystlichem 
gerichte da selbes fordern und anders nergen von geystliches gericht 
wegen, mit brifen yr keynen sunderlich odir sie gemeynlich nicht fordern 
adir andirswo hyne hovschen; aber werde da solbes vor gerichte zu 
Eıtorte appellerit, beruffunge getan, die selben nach geystlichen rechte 
kegen Mencze yren gang behalden. Gesche abir solch heyschunge odir 
forderunge werltlichen adir geystlichen, als vore geschriben stet, daz 
Got wende, so globen wir den burgern zu Erforte in guten truwen 
vor uns, unser capitel, daz wir sie und die yren der heyschunge, 
forderunge schuren getruwelichen wollen und scherme nach lute unser 
gulde bullen, frvheite und hantvesten, und yn darezu wollen sin 
behulfen, daz sie des alles sullen vortrage werden. Ouch sullen wir 
die selben unsere burgere und stad Erforte in fruntschaft, in süne 
nach rychtunge von dychenerleve sachen, stucken, dyngen, wie man 
die erdenken mochte adir genennen, von geystlicher odir werltlicher 
gewalt gedrenkniss wegen nicht von uns, unserm capitele und styfte 
an dcheynen fursten, herrin, fryhen, geystlichen adir werltlichen, waz 
wesens er sie, sundern und mit namen an nymanden verwysen von 
uns, unserm capitele und styfte adir sie entfremden, andirswo hyne 
sich keren, odir halden in dchevne wyz sie lazzen komen und des 
nicht vorhengen ane alle geverde, dan durch angeboren lybe und 
truwe, als die selbin burgere und stad Erforte von alder bvz her an 
uns, unserm capitele und styfte eygentlich gehoren und werberlichen 
in steter truwe gehoret haben, sullen sie von Got und des rechten 
wegen verlyben. Ouch wollen und sullen wir und unsere nachkomen 
sie vorbitz ufft zu aller czyt bie uns, unserm capitele und styfte 
getruwelich mit Got helfe schuren und mit macht unsers styfts eweclich 
schermen und behalden, alle argelist uzgeslozzen. Wann dann die 
burgere zu Erforte appelleret, eyne beruffunge wedir byschofen Lude- 
wigen von Babemberg uns und unserm styfte zu eren getan haben, 
hirumme globen wir in guden truwen, daz wir die selben burgere 
und alle die, die yrer beruffunge bystendig sin, und ouch alle der 
ansprache und forderunge, die denselben burgern zu Erforte von 
vmande, waz wesens her were, von der beruffunge gerevte zu komen 
weren oder in zu kunftigen czyten an sie geleget und yn zubracht 
worden, und ouch von der czynse wegen, die sie uns von den Iuden 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II, Theil. 589 


die bie yn wanen, gereychet haben, odir von des gevelles wegen, daz 
unser amplute in dem forwerke zu Erforte von gerichte, geystlich 
odir werltlich, und ouch von andern dingen byz her haben ufgenomen, 
wie daz genant ist, daz wir sie des und und alle die yren vorgenant 
schuren, schermen, abenemen, entledigen sullen und wollen und die, 
die vrer berufunge sin bystendig, ane alle yren schaden, ee dann wir 
mit ymande süne odir richtunge nemen, ane sehen odir ufheben wellen, 
sloz, lande, lute, uz unser besytzunge gewalt von uns nicht sullen 
bracht werden odir von uns die antwerte wollen, alle argelist und 
geverde uzgeslozzen. Ouch bekenne wir Adolf vorgenant, hylflet uns 
Got, als wir hoffen, daz wir von unserm geystlichem vater.dem babeste 
zu erczebyschofe zu Mencze bestetiget worden, daz wir globen .in 
guten truwen den burgern zu Erforte, daz wir dann nest unser be- 
stetigunge bin sechs manden, die nest nach eyn andir volgen, unser 
brife geben wollen von worte zu worte, die in alle yren puncten und 
yren artykeln sten sullen und halden glych unsern, unsers capitels 
brifon, die wir eynmütlichen itzunt den burgern gegeben haben, und 
wollen da nicht intragen, alle argelist uzgeslozzen. Dem selben glych 
sullen und wollen wir Henrich dumdechen, daz capitel gemeynlich odir 
unser nachkomen zu Mencze yz halden, daz wir dann mit unserm 
herrin, hern Adolfe, unser brife nest nach siner bestetigunge in aller 
wise, als vore geschriben stet und als dyssser brif unsers herrin egenant 
und unser brif uzwyset, den burgern zu Erforte odir nuwe brife mit 
unsers herrin egenant und mit unserm insegele wol versegelt getruwe- 
lichen geben sullen und wollen ane hindirnisse uf die czyt, die vor- 
benant ist, von unsers herrin wegen bin sechs manden nach siner 
bestetegunge, alle geverde und argelist genczlich und tegerlichen uz- 
geslozzen. Wir vorgenante Henrich dumdechen, daz capitel gemeynlichen 
zu Mencze voriehen und vorschriben uns getruwelich ane argelist den 
burgern zu Erforte unsern getruwen, were adir gesche iz, da Got vor 
kere sine gnade, daz unser herre egenant, her Adolf, von unserm 
gevstlichen vater dem babeste nicht bestetiget worde, odir ab her von 
tod wegen abeginge, das Got nicht enwolle, so sullen wir und wollen, 
ee dann wir eynen andern herrin zu Mencze zu lyzzen, dem gehorsam 
teden odir tun wolden, bestellen eynmutlich, die burgere von Erforde 
wol besorgen, daz alle vorgeschriben artykele, pünkte, meynunge von 
worten zu worten nach lute dyser unsers herrin, hern Adolfs, und unsers 
brifez aller aberst durchgen, durchgyngen und vorsegelt solden werden 
ane argelist, und solden nach wolden bie guten truwen sloz, lande 
nach lute nummer von uns geantworten, der selben uns uzzern, von 
uns komen lazzen, die burgere zu Erforte weren dann von uns erst 
wol besorget, bewart mit brifen und sigillen unsers herrin, den wir 


540 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


zu lazzen sulden, lvzzen und wolden, und mit unsern und des capitels 
brifen und insegeln in alle der wyse, als vore stet geschriben, 
getruwelich wol versycherd, alle bose meynunge, geverde, arge- 
lit uzgescheiden und geslozzen. Daz alle vorgeschriben stucke, 
pünete, meynunge und artykel von worten zu worten, als sie sint 
begriffen, die wir in guten truwen globet haben, stete, unvurbruchlich 
und veste von uns gehalden werden, des zu merer sycherheyd haben 
wir unser insegel vor uns, und wir Henrich dumdechen, daz capitel 
gemevnlich vorgenant unsers capitels insegel wyssentlichen, eynmutlichen 
mit unsers vorgenanten herrin, hern Adolfs, insegel an desen brif lazzen 
hengen, der hirubir gegeben ist nach Cristi geburt drytzenhundirt iar 
in dem funf und sebynezigesten iare an dem suntage, als man in der 
heylgen kirchen letare synget. 


1375. nach April 1. 449. 
Der Dekan des Mainzer Domkapitels schreibt dem Erzbischof 
Adolf über deu Abschluss des Bündnisses mit den Herren und 
Städten, und dass er jetzt nicht mehr einseitig mit dem Kaiser und 
den Markgrafen sich in Verhandlungen einlassen könne. 

Ingrossaturbuch des Erzstiftes Muinz IX, S. 327 im Kgl. Kreisarchiv zu 
Würzburg. 

Unsern willigen dienst züvor. gnedigster herre. Wir lazen uwer 
gnade wissen, daz wir ubirkomen sin eyns virbundes für uch und 
uwer capitel mit den herren und den steten, uzgescheidin und uz- 
genümen unsern herren den keisir und aller der, die ir uns befolnt 
uzzünemen, und ist der virbund globit, beschrieben und besigilt von 
uns allen, beyde herren, steten und uns, und wie die nodteln halden 
und besigelt von uns sint, also han wir die briefe vgwedir syt globit 
zu folnenden.! Und by der globde ist gewest grave Iohans von 
Swarczburg, der da Lichtenberg ynne hat, von der margraven wegen, 
umb holffe wiedir uwyrn stift, als ir selbir wol wisset und gehord hat 
von myme herren von Wirtzeburg. Dieselbe globde ist geschen uff 
dem rathuse und in dem rate zü Erfurd, und ist derselbe grave Iohan 
von stunt ane gerieten zü unserm herren dem keysir und ist in der 
maze von den herren gescheiden, daz sie des virbundes kein hel hat 
und er wol sagen mag und mit namen, ist iz den herren lieb und yre 
laube, daz grave Iohans unsern herrn den keyser mag underrichtin 
von dem virbunde. Nü forchten wir sint dem mal, daz her Craft von 
Hoinloch von uwern wegen zu unserm heirn dem keisir ist geredin, 
und margrave Friderich und margrave Wilhelm bede by dem keisir 
ouch sint, und wan unser herre der keisir des virbundes gewar werde, 
daz er mit herrn Crafte von Hoinloch rede umb einen frieden adir uff 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. SA 


andir dedinge, do derselbe her Craft wente, uch grozen dienst anzu- 
tünde, daz unsers herren des keisirs begirde oder rede uffneme. Herumb 
begern wir uwer gnade zü wissen, daz wir solche rede mit den herren 
und steten von uwern und des capitels wegen begriffen han, daz 
nümme an uch und an unserm capitel stet alleyne eynchin friden uff- 
zunemen odir zuliden in keine wys gen den margraven von Missen, 
und radin uch als ferre, als uwern gnaden behegelichin ist, daz ir von 
stunt uwer bodschaft tüt herrn Craft von Hoinloch odir andern uwern 
frunden, den ir do glubit by unserm herren dem keisir, daz sie keynen 
fryde odir rede uff nemen biz an uch. So getruwen wir auch do bin 
zü uch zu komen und uch genczlich zu undirrichten, wie wir geworben 
und geendet han mit den vorgenanten herren und steten und mit 
andern sachen, und moget den mit uwern frunden zu rate werden, 
was uwers besten sy zu tunde, als die sachen dann gelegen sint. 
Auch wisset, daz die margrave yre sloz feste und sere befestigen und 
begraben; waz sie domyde meynen, des wissen wir nicht. 


! S Nr. 732—738. * Das Jahr ergiebt sich aus dem Zusammenhang. 


1375. nach April 1. 440. 


Der Dekan des Mainzer Domkapitels schreibt an seinen Mitkanoniker 
Craft von Hohenlohe über seine Reise nach Thüringen und den 
Abschluss des Bündnisses mit den Herren und Städten.‘ 
Ingrossaturbuch des Erzsiiftes Mainz IX, S. 3297 im Kgl. Kreisarchiv zu 
Würzburg. Der Brief ist überschrieben : littera per dominum decanum 
missa domino C. de Hoinloch. 

Minen fruntlichen dienst zuvor her Craft von Hoinloch, lieber 
herre. Ich tun uch zuwizen, daz unser herre Adolff, erwelt erzbischoff 
zü Mencze, bischoff zu Spir, den scholmeister zum thüm zu Mencze 
und mich geschicket hat gen Doringen zu den herren und steten. Des 
sin wir mit denselben herren und steten Erfurd, Molhussen und Nort- 
hussen eyns virbundes ubirkomen, also daz iz vorbaz nün me stet, 
dhein rede alleyne ane die egenanten herren und stete uff zünemen, 
und ist by dem virbonde gewest grave Hans von Swarczburg. Des 
nemet auch war by unserm herren dem keisir, abe er dhein rede tü 
von dem virbunde, und schriben uch daz darumb, daz ir uch hernoch 
mogent gerichten. Auch wisset, daz iz uns wol get in allen unsern. 
sachen, und nement keynen friden uff gen den marcgraven von Myssen, 
want iz versprochin ist, ez enwere dan mit vorworten, abe iz unsern 
herren, den herren zu Doringen und den steten vorgenant bequemlich 
sy und gut dunke.? 

! S, Nr. 739. ? Das Jahr ergiebt sich aus dem Zusammenhang. 


542 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1375. nach April 1. Erfurt. 141- 


Der Dekan des Mainzer Domkupitels schreibt dem Erzbischof 
Adolf über die Beschlagnahme der Habe der aus Erfurt aus- 
gewanderlen | Geistlichen und über den Zwist mit dem von Ilfelt, 
Kantor des Mainzer Stiftes.! 
Ingrossaturbuch des Erzstsftes Mainz IX, 58.3238 im Kgl. Kreisarchir zu 
Würzburg. 

Minen willigen dienst züvor, gnediger herre. Ich lazen uwer gnade 
wissen, daz ich mit grozer arbeid ubirkomen han, daz iz darzü komen 
ist, daz iz dem rade zü Erfurd nyt leid en ist, daz man der paffin 
gut, die do Erfurd gerümet hand, bekommert hat, also daz sie daz 
vor die stad nyt mogen foren; also ist des der von Ilvelt gewar worden 
und auch daz ich en geschuldiget solle han, daz her nicht erlich an 
uch solle gefarn haben, des abeschrift ir findet in dissem brieve 
beslossen, den her gesand hat hern Heinrich von Hartinberge und 
Sifrid von Bulczegisleven dem eldern. Des han ich geantwert uff den- 
selben brieff hern Heinrich vorgenant mit eyme brieve, den er auch 
dem von Ilvelt gesant hat, des abeschrift auch findet beslozzen in 
dissem brief. Und darnach, als myn brif, den ich dem von Hartin- 
berg gab, dem von llvelt ist worden, so hat her Albrechtin sinen 
knecht gesand wiedir zü dem von Hartinberg und hat dem sagen lazen 
mit demselben Albrechte, den brieff, den er yme gesand habe von 
mynen wegen, do wolle er auch uff antwerten, und brachte derselbe 
Albrecht eyn zetelchin unbesegelt und antwerte daz hern Heinrich von 
Hartinberg, und daz zetelchin get an: Ir wisset wol, liebir herre von 
Hartinberg, herre von Wartinberg und Wernher Micheling, daz myn 
herre von Spir hat virbriefet und gesworn zu den heilgen dem capitel 
zü Mencze, daz her umb keyn sache sal keynen dumherrn zu Mencze 
sal lassen an sin lib adir an sin gut griffen noch gestate zu griffen in 
dheyne wys; geschehe abir darwiedir. Numme stet in dem zetelchin, 
dan der selbe Albrecht sagete mit dem munde dem von Hartinberg, 
wo dem von [lvelt darwiedir geschehe. odir ir gestattet, daz das 
geschehe, so wolt der von Ilvelt klagen fursten, herren und graven 
und allermenlichin, wy daz ir ubil an yme geforet. Des hiessen wie 
herrn Heinrich, daz er den knecht wolde zu uns brengen, wie wolden 
selbir mit vme reden und hubischlichen. Und als der knecht quam, 
do bekante der knecht, daz he daz selbe hette geworbin von des von 
Ilvelts wegen, als vor stet geschrieben; do virantwerten wir uch als 
uns düchte, daz ir wol und erlich verantwertet weret, und.sageten 
dem knechte, daz er es syme herren wolde sagen, daz man yemerliche 
und ubil zü Mencze und in der geynyde sagete, daz her gefarn solle 


Urkundenbuch der Staat Erfurt. II. Theil. 548 


han an uch, und han wir dem knechte gesaget, daz er iz syme herren 
solle sagen, daz wir yn wollen zü uns nemen und heim foren sichir- 
lichen, sin lib und sin güt zü bewarn glich den unsern ane alle geverde, 
also daz he gen uch dü, als wir tün, und sich auch verantwerte, des 
he belumunt ist von uwern wegen, so wolte ich yme darzü verzihen 
ane besserunge, waz her mir getan hat. Des en ist mir kein antwerte 
noch von yme worden. Ubir daz hat her sich enwenig gesümet, daz 
daz ich wol dusint malder korns Menzer mazes yn syme habe und ufl 
synem bonen funden han, die also bestalt sint, daz sie in uwern 
gnaden stent und nft nach synem willen, und wolde, daz wir des 
selben viel hetten, daz sie gedechtin, daz sie ein loch gemacht hetten 
und selbir daryn vielen, und wissent als uwer sachen gelegen werdent 
zü Erfurd hettet ir viel korns, daz ir sin wol dorffint. Auch sende ich 
uch hie ynne beslozzen eyne abeschrift eyns brieves, den ich dem von 
Hoinloch gesant habe zu merer sicherheid.? 


! 8. Nr. 725, 728 wu. 729... ? S. Nv. 740. Das Jahr ergiebt sich aus dem 
Zusam . 


1375. April 2. 742. 


Heinrich Beyer von Boppard, Dekan des Mainzer Domkanitels, 
gestattet dem Christian Schenke, an einem tragbaren Altare im 
Martinshospitale Messe zu lesen, bis Erzbischof Adolf diese 
Erlaubnis widerrufe. 


Ingrossaturbuch des Erzstiftes Mainz IX, S. 333 im Kgl. Kreisarchiv zu 
Würzburg. 

Henricus Beyer de Boparten, decanus Dei gratia ecclesie Maguntine 
etc.!, discreto Christiano Schenken vel eius officianti salutem in Domino 
etc.! Ut in dicto hospitali antiquo s. Martini in strata lata Erfurdensi, 
vel quem duxeritis eligendum in loco decenti et honesto in altari porta- 
tili consecrato missarum sollempnia tam diu, donec predictus dominus 
noster Adolffus vel eius commissarius ad hoc deputatus duxerit 
revocandum, celebrare valeatis, non obstantibus statutis provincialibus 
cum suis penis per dominOs archiepiscopos s. Maguntine sedis in ....? 
edictis, ipsis gratiosius litteris presentibus auctoritate qua fungimur, in 
hae parte indulsimus et indulgenus, ita tamen , quod tempore cessationis 
divinorum et interdicti ecclesie parrochiali s. Martini predicte reddant 
conformes omnibus modis et forma, prout hactenus est consuetum. 
Datum proxima die mensis Aprilis anno ut supra.? 


! So in der Handschrift. ? Hier ist das Pupier verletzt. ? Das Jahr 1375 
ergiebt sich aus dem Zusammenhang. 


544 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1375. April 6. 143. 


Bericht des Mainzer Dekans un den Erebischof Adolf über die 
Verhandlung des von Riesenburg mit dem Rat u Erfurt 
wegen Aufnahme des Erzbischofs Ludwig in das Landfriedens- 
bündnis. 
Ingrossaturbuch des Erzstiftes Mainz IX, 8.329 im Kgl. Kreisarchiv zu 
Würzburg. 

Unsern willigen dienst zuvor, gnediger herre. Wir lazen uwer 
gnade wissen, wie daz der von Riesinburg quam gen Erfurd von 
unsers herren des keysers wegen an dem mitwochin nach letare und 
warp von des vorgenanten unsirs herren des keisers und des künges 
von Beheim wegen an die rete zu Erfurd, an die herren und an die 
andern stete, daz sie wolden hern Ludewig, als er sagete erzbischoff 
zu Mencze, nemen yn yren landfryde, do byschoff Iohans selge yune 
was, dan derselbe lantfryde der stee also, daz en byschoff Iohans odir 
sin nachkomen sollen halden die zehen iar uz. Auch warper, wie die 
von Erfurd unserm herren dem keyser hetten geschrieben, daz sie 
bedranget wurden von den margraven wieder recht und unredelichen ; 
des habe unser herre der keysir die margraven underricht also, wo 
sie die von Erfurd und die stete ubirfarn haben und bedrauget, daz 
, wollen sie abetün und wollen ez en wiedir keren, und wolle unser 
herre der keisir daz also richten, daz iz en zudanke solle sin. Des 
hant die von Erfurt geantwirt uff daz erste, daz sie alleyne darzü nicht 
getün enkonnen noch geantwerten mogen, dann wan die herren und 
die stete, die zü dem virbunde gehoren, by eyn mogen komen, so 
wollen sie sich daruff entsynnen, und wes sie dann darumb zu rate 
werden, daz wollen sie dan unserm herren dem keysir gerne enbieten. 
Auch hant sie geantwert uff daz zweyte punct, daz die margraven 
sie bedranget haben uff den strazzen und in yren landen und mit der 
achte des keysirs und mit bannen yres bruders grobelichen und 
swerlichen, also haben sie zugegriffen zu uch und uwerm capitel, 
helffe und rad zu süchen, und haben sich auch mit den virbunden, 
hinder den sie nichz nicht konnen noch en wollen tün. Des ging der 
von Riesinburg heym yn syne herburge und fand da ynne hern 
Cristian von Wiczleuben den alden und hern Nykeln von Kakeriz, der 
margraven rette, und sagete denselben, waz yme von den reten zü 
antwort were worden. Dieselben baden yn wiedir uffzugen, daz her 
wolde den reten von Erfurd sagen, daz ir herren die margraven solden 
schaffen, daz yn der bedrang uff den strazen und yn yrme lande, die 
achte und der bedrang von dem banne abgetan solle werden von stünt 
und solle en wiedirkard werden also, hetten die von Erfurd gebrochin 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 545 


an den margraven, daz sie ouch wolden wiedirkaren. Auch ..... 1 sie 
fragen den von Rysenburg die rete, abe sie wolden halden mit den 
margraven daz gutlich steen, daz do sie gered dru iar. Uff daz leste 
hand geantwert die von Erfurd, daz gutlich sten gee die stete ane mit 
en, und die insin nyt by en; wan daz sie by eyn komen, so wollen 
sie sich auch daruff entsynnen. Hiemyde hat der von Riesinburg sin 
ende hude, daz ist uff den fritag nach letare und ridet morne sin 
Strassen, Und uns sin zükünft fier dage erlenget unser geschefte. 
Auch schriben wir uch diese sachen, daz ir uch deste baz darnach 
mogent gerichten, abe unser herre der keisir ymand zü uch schicke, 
daz ir uch darnach richtet auch mit uwer antwerte. Auch ist unser 
herre der keyser gen dem Ungirschen Brode gerieden gen dem konge 
von Ungern. Datum feria sexta.? 


ı Verletzte Stelle àn der Hds. * Das Jahr ergiebt sich aus dem Zusammenhang. 


1375. April 7. 444. 


Der Dekan des Mainzer Domkapitels schreibt dem Rat zu Duder- 
stadt, dass sich Erzbischof Adolf «nd das Kapitel mit den 
genannten Grafen und Städten verbunden haben. 

Ingrossaturbuch des Erzstiftes Mainz IX, 8,339 im Kgl. Kreisarchin zu 
Würzburg. 

Unsern fruntlichin grücz uud was wir guts virmogen züvor, rat, 
ratzmeistere und die stat gemeinlich zü Dudirstad etc. Lieben getruwen 
und besundern frunde Wir tün uch zü wissen, daz der erwirdige 
unser liebir herre, her Adolfte, erwelter erczbischoff zü Mencze, byschoff 
zü Spir, unser eapitel züà Mencz und wir uns mit den edeln herren 
hern Heinrich und hern Ernste, graven und herren zü Glichen, herrn 
Heinrich, graven und herrn zü Stalberg, herrn Heinrich, graven von 
Hoinstein, herren zü OClettinberg, und mit unsern lieben getruwen 
frunden der stete Erfurd, Molhussen und Northussen virevngit und 
virbunden han, also daz sie und wir yn beydirsyt in unsern sachen 
getrulich sollen und wollen helffen und bestendig sin, und schriben uch 
iz zü droste, darumb daz ir uch darnach mogent gerichten. Datum 
sabbatho post letare.! 


! Das Jahr ergiebt sich aus dem Zusammenhang. Gleiche Schreiben gingen 
auch an die Stüdte Heiligenstadt, Geismar und Fritzlar. 


1375. April 8. Erfurt. 448. 
Heinrich Beyer von Boppard, Dekan des Domstiftes zu Mainz, 
fordert die Welt- und  Klostergeistlichen der Präposituren des 
Marien- und Severistiftes su Erfurt, sowie die zu Jechaburg, Dorla 


Geschichtsq. d. Pr. S. Erfurt XXIV. 3. 95 


546 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


und Heiligenstad auf, den Priester Conrad, früher Pleban $n 
Camerforst, welcher erblindet war und durch Raub und Brand 
alle seine Habe verloren hatte, freundlich aufzunehmen, zu unter- 
stützen und ihn auch der Mildihätigkeit ihrer Untergebenen und 
Pfarrkinder zu empfehlen. 


Datum Erfurt anno Domini M.CCC. LXXV., VIII? die mensis 


Aprilis. 
Ingrossatwrbuch des Erzstifles Mainz IX, S. 333 im Kgl. Kreisarchir zu 
ürzburg. 
1375. April 10. 146. 


Schreiben des Dekans Heinrich. Beyer von. Boppard an den Erz- 
bischof Adolf von Mainz wegen Erledigung einiger gekümmerter 
Wagen mit Waid und Bericht über abermalige Verhandlung des 
von Riesenburg mit dem Rut zu Erfurt wegen Aufnahme des 
Erzbischofs Ludwig in den Landfrieden. 

Ingrossaturbuch des Erzstiftes Mainz 1X, 8.332 im Kol. Kreisarchir zu 


Würzburg. Über dem Schreiben steht: littera missa domino Maguntino 
per Apelonem am Sande. 


Unsern willigen dienst züvor, gnedigir herre. Als ir uns und auch 
den bürgern von Erfurd geschrieben hat, daz ir den egenanten burgern 
gein hern Iohan Weisen yren weid habent ledig gemacht, des ist der- 
selben burgere bote by uns und uff dem rate zü Erfurd gewest und 
hat uns und dem rate gesaget, daz er sy zü Nydehe nach uwer ane- 
wiss, do die wagene wurden uffgehalden, gewest. Aldo hiesch man 
yme siebinzig gulden und me, odir die wagen mit dem weyte en- 
mochtin nit ledig werden, und dunkt uns, das her Io. noch njt voln 
getan habe darzü, als ir wantet und uns und den von Erfurd geschrieben 
habt. Nü dünkt uns, daz uch bilch ernster solle sin zü vren sachen 
dan vor, want sie zü allen uwern, des capitels und stiftes sachen sich 
getrulich bewisen.  Darumb raten wir und bieten uwer gnade, 
daz ir iz demselben hern Iohan virwisset, und ir ez vort 
geschrieben habt und uch von yme nyt gefolget en sy daz 
er uch gered habe, und vorbaz ernstlichir mit yme wollet reten, daz in 
der weyt und daz or moge gevolgen, wan sundirlichen die der weid 
ist zu allen uwern und des stiftes sachen getruwelichen dienent und 
gerne des stiftes ere sehent. Auch sint uns die boten bede komen, 
die ir uns von Amenenburg hat gesand, und sin gesunt und get uns 
wol in allen sachen. 

Auch lazen wir uwer gnade wissen, als wir uch vor geschrieben 
haben, wie daz der von Riesinburg zü Erfurd sy gewest und habe 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 547 


zü den reten geworben, daz sie bisschoff Ludewig in den lantfryden 
wolten nemen etc. und wie sie yme daruff geantwort haben. Da nü 
der von Rysinburg zülest wolte enweg riten, do nam er sich an, yme 
weren nü briefe komen, und quam zü dem rate wiedir uff daz hüs, 
und wyste sie do brieve, uff den rucke besiegelt mit des keysirs maiestat 
und des konings von Beheim ingesiegel! Die briefe hilden, daz der 
keisir und der konig vorgenant beten die von Erfurd, daz sie bisschoff 
Ludewig wolten nemen yn den lantfryden, den bysschoff Iohan selge 
zü yn gesworn hette; enteden sie des nyet etc., so sageten der keiser 
und der konig vorgenannt den lantfıyden gen en uff etc. Des achtent 
auch die von Erfurd gar cleyne. Datum tertia post iudika.? 
US. Nv. 723 4,730. ” Das Jahr ergiebt sich aus dem Zusammenhang. 


1375. April 10. Gotha. 14. 


Ritter Heinrich. von Ostirrode bittet den Dekan des Mainzer 
Kapitels um Bescheid, ob er damit einverstanden sei, dass Worbis 
während des Krieges neutral bleibe. 
Ingrossaturbuch des Erzstiftes Mainz IX, 8.333 im Kgl. Kreisarchir zu. 
Würzburg. 

Herr her dechend. Ich tun uch wissen, daz der von Falkinberg 
mit mir gered had umbe Worbiz, were daz ich geschicken konde, daz 
der stift zu Mencze darvon und zü unbeschedigt blibe, daz dan Worbis 
ouch belich sin scholde. Nü bin ich by mynem herren von Missen 
gewest und habe mit on darumbe gered, dunket mich wol, daz sie daz 
umbe myne anewisunge willen ubirgeben wollen und daz tun. Nü 
bitte ich uch, daz ir mir von stat ane enpitet, abe daz eynen gang 
von uwerm ende auch wille haben odir nicht, so wolde ich eyn gancz 
ende nemen von mvnen herren, were daz iz uff uwer syden eynen 
gank wolde haben. Geben zu Gotha am dinstage nach iudica.! 


Heinrich de Ostirrode miles. 
! Das Jahr ergiebt. sich aus dem Zusammenhang. 


1375. April 10. Erfurt. 448. 


Des Mainzer Dekans Antwort auf das Schreiben Heinrichs von 
Ostirrode. 


Ingrossaturbuch des Erzstiftes Mainz IX, 8.333 im Kal. Kreisarchir zu 
Würzburg. 

Unsern fruntlichen grüz züvor her Heinrich von Ostirrode, liebir 
frund. Als ir uns geschrieben hant, daz han wir wol virstanden, und 
lassen uch wissen, daz unser herren und ich von dem capitel zü 
Mencze, die iezunt zü Erfurd sint, der rede von Worbiz nyt mer 


99* 


548 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


gehord enhan von hern Werner von Falkinberg in dheine wys, dan 
wir schriben yme von stunt eynen brieff, daz er uns wolle undirrichten, 
waz rede er mit uch habe gehabt umb Worbiz, und senden yme auch 
abeschrift uwers brieves, den ir uns gesand habt, daz er sich darnoch 
die baz gerichtin konne. Und was er uns wiedir enbudet, wie er mit 
uch gered habe umb daz vorgenante Worbiz, daruff wollen wir uns 
entsynnen und wollen uch uch unser meynunge genczlichen schriben. 
Datum Erfurd tertia post iudica.! 
! Das Jahr ergiebt sich aus dem Zusammenhang. 


1375. April 11. Heiligenstadt. 449. 


Heinricus Beyer de Boparten, decanus Dei gratia ecclesie Maguntine, 
commissarius ad infrascripta, beauftragt den Subdiakon Guntherus 
de Rudesleiben, canonieus ecclesie s. Marie, mit der Leitung der 
Geschäfte des Dekans der genannten Kirche, nachdem der bisherige 
Dekan Theodericus Margarete aus der Stadt gewichen , und ernennt 
ihn zugleich sum iudex generalis so lange, bis Erzbischof Adolf 
oder er selbst diese Anordnung widerrufe. 
Datum in Heilginstad anno Domini M? CCC^ LXXV° die Mercurii 
mensis Aprilis. 
Ingrossaturbuch des Erzstiftes Mainz IX, 8.334 im Kol. Kreisarchiv zu 
Würzburg. 


1375. April 1—14. 750. 


Der in Erfurt anwesende Dekan des Mainzer Domkapitels, Heinrich 
Beyer von Boparde, erteilt vorläufig auf ein Jahr den genannten 
Geistlichen das Recht, in den ihnen zugewiesenen Pfarrkirchen 
den Gottesdienst zu halten und alle Pflichten sw erfüllen, wie sie 
den ausgewichenen Pfarrern oblagen. Dafür sollen sie auch in 
den Genuss aller Einkünfte ihrer Pfarrkirchen treten, soweit die- 
selben dem Pfarrer gustehen : 
Am 1. April dem Prior und Lektor der Augustiner. 
» 939, dem Christian Schenke für die Andreaskirche. 
» 5. , dem lohannes de Dryfordia für die Bartholomäus- 


kirche. 

» 3 , dem Presbiter Benedictus für die Allerheiligen- 
kirche. 

» 4 . dem Conrad Bruckemeister für die Wigberti- 
kirche. 


» 5. , dem Gotfrid de Hongede für die Martinskirche 
a. d. Strasse. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 549 


Am 5. April dem Guntherus de Wyhe für die Kilianikirche 

in Gispersleben. 

» % , dem Iohann von Thelstete für die Neuwerk- 

kirche. 

» 10..,, dem Presbiter Henricus de Herbiszleuben für 

die Benediktikirche. 

» 14. , gestattet der Dekan auf des Rates Bitten, dass in 
Andisleben, dessen Kirche durch Blutvergiessen 
entweiht war, über einem tragbaren Altare 
Messe gehalten werden dürfe. 


Derselbe Dekun gestattet ferner auf Bitten des Rates, nachdem 
die ecclesia parochialis pontis mercatorum ! bei einem Brande der 
umliegenden Häuser ebenfalls eingeäschert worden war, dass bis 
sur Wiederherstellung der Kirche in einer dasu gehörigen Kapelle 
Grottesdienst gehalten werden könne. 

Ingrossuturbuch des Erzstiftes Mainz IX, 8.326u.330 im Kol. Kreia- 

archiv zu Würzburg. 
! Gemeint ist hier die Benediktikirche, welche 1374 abgebrannt war. 


1375. April 15. Gotha. 491. 
Friedrich, Balthasar und Wilhelm, Markgrafen zu Meissen, 
schreiben an eine ungenannte Stadt, dass die Stadt Erfurt unter 
nichtigen Vorwänden das gütliche Stehen gebrochen habe. 

Ingrossuturbuch des Erzstiftes Mainz IX, S.333 im Kgl. Kreisarchiv zu 
Würzburg. 

Friderich, Balthazar und Wilhelm, margraven zü Missen. Unsere 
gunst züvor. Ir wisen lute, als ir irfarn habt, als wir gleuben, daz 
uns die burger zü Erford mit eren brefen faste zü rede gesaczt haben 
mit worten, darane sie uns unrecht tün, und by namen, als sie 
schriebin umbe daz gutlich stehen, daz der von Riesinburg von unsirs 
herren des keisirs wegen zuschin uns und en gemachet hait, daz wir 
doch wol gehalden haben, sullit ir wiszen, daz die selben burgere zu 
Erforte in dem gutlichin stehen, daz wir mit en halde solden, unser 
viende gehalden, gefutert, gehuset und geheget habin und tun noch 
tegelich, die unser lande, herschaft und lute mit morde, brande und 
name grobelichin beschediget haben also, als sie das von gutlikeid und 
irre briefe wegen, als uns dunket, uns billich des vortragen hetten, und 
by namen von der eyde wegen, der sie uns von der manschaft wegen 
schuldig sin, wanne die stat, gemeyne und yrre viel besundern unser 
gesworne und gehulte manne sin, dovone uns dunket, daz sie gar zü 
korcz an uns getan haben, als ir daz selbins, als wir hoffin, wol 


950 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


erkennet. Wir wollen ouch ubir daz alliz by zehen dusint marken 
vorborget, versiegelt und vorphand haben, wo wir odir die unsern daz 
recht odir die gutlicheid ubirfarn hetten, daz wir daz ane vorczog 
vor unserm herren dem keyser fruntlichen odir rechtlichin wollen 
uzgerichtet haben, daz uns das auch wiedirfarn were; daz virslahen 
sie alliz und wollen durch eren rechten ubirmut mit uns krygen und 
wollen en auch an dem rechten nj$t genügen lazen. Sie nemen auch 
evne helferede, als uns dunkit, domyte daz sie schrieben in yren 
briefen, daz wir uns mischin in unsirs lieben herren und brudir, 
herren Ludewigen, erczbischoffes zü Mencze, sachen, wanne ir und daz 
gancze land wol wisset, daz der vorgenante unser herre und brudir 
recht zü dem bisstüm habt und auch von unserm geistlichen vater dem 
babiste und unserm lieben gnedigen herrn dem keisir begnadet und 
belehent ist, also daz yme das von rechte volgen sal. Wir haben en 
auch nye globit noch vorbriefet, als wir uns des an die briefe ziehen 
wollen, daz wir sie wiedir die vorbenanten unsern vater dem bobist, 
wiedir den keysir odir daz recht uff den strazen odir yrgint virte- 
dingen odir schuczen sollen. Darumbe bitten wir uch mit allem flize 
und ernste, als wir daz andern unsern herren und frunden auch 
geschrieben haben, daz ir sie undirrichtet, daz sie Got, das recht, vre 
eyde und yre ere anesehen und in an rechte lazen gnügen, des wir en 
gerne pflegen wollen; wenne wolden sie des nft tün, so müsten wir 
uch herren und frunden clagen, daz sie die gewelde an uns geschen. 
Geben zü Gotha an dem palmen tage undir unsern secreten. 


1375. 192. 


Der Hauptleute der Viertel, der Meister der Handwerke und der 
Gemeinde zu Erfurt Antwort auf ein, ihnen von den Markgrafen 
zu Meissen zugegangenes Schreiben, worin über den Bruch des 
Friedens seitens des Rates und seiner Verbündeten Klage erhoben 
worden war. 


Cop. 159 im Kgl. St. A. zu M. 


Unsern dienst zcuvor, lieben herrn. Eure briefe, die ir uns gesandt 
habt, haben wir wol vernommen; derselben briefe unsere herren der 
rhat, die viere, die rhüte, wir und die gemeine der stat Erffurdt ein- 
trechtiglichen euch dancken, mit name solcher gunst, als ir uns in 
den briefen erzeiget, begeren wir, dass ir fortmehr unsern herrn dem 
rhate und den vieren eure briefe, da wir gnüge an haben, sendet, 
eure briefe vorbass uns zcu senden verhebet und vertraget, das wir 
gerne vor gut von euch nemen. Wan ir dan schreibet: ir habt ver- 
nomen, dass von dem rhathause zcu Erffürdt sey vorkündigt, dass ir 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 551 


die herrn und stedte verunrechten wollet, wisset, dass es wahr ist, 
was der gemeine von dem rhathausse zcu Erffurdt verkündiget ist und 
vorgeleget; auch als ir habt geschrieben, wie dass ir das recht geboten 
habt und noch bietet, ist uns wissentlich, dass es von dem erhabe biss 
an die geschicht der niederlage an den herren von Honstein, von 
Stolbergk nicht hat gebrochen. Auch als euch duncket, dass die herren 
von Honstein, von Stalbergk wider recht und wider ere euch die 
euren haben abgefangen, versehen wir uns, war ir inen darumb zu 
sprechen begunnet, dass sie euch antwort daruff geben. Wan ir auch 
geschrieben habet, dass wir alle eure gehuldte geschworne sind, wisset, 
dass ıeich und arm wir die gemeine zcu Erffurdt unsern herren dem 
rhate, den vieren gehuldt, eintrechtigklichen geschworen haben; lhehen 
haben wol von euch unsere herrn der rhat empfangen, solche lhehen 
an die stadt Erffurdt bracht sein mit grossen teuren pfenningen und mit 
schweren mergklichen diensten von der gemein zcu Erffurdt mit iren 
leiben und gütern, euren eldtern und euch oft gethan, hertiglichen 
erzeiget, mit ganzcen truwen zcugefüget, noch gerne dienten, were 
es dancknehm und dass man dienst erkennen wollte. Wisset, dass 
wir von euch, euren mannen mannigfaltig seindt beschweret und noch 
werden, wie das eure manne aus und in euren schlossen unbesorget 
uns das unsere genommen haben, mit namen herr Tham v. Holdeck, 
er Hans von Heringen und leringk von Butler; auch das ir einen vor 
den andern der unsern habt lassen ufhalten. Was unsere herren der 
rhat, die viere, wir die gemeine darumb geklagen mogen, so kan uns 
keine ussrichtunge werden; mochten wir Gottes oder imandts geniessen, 
das uns das wandel widerfure und vorbass vertragen worden, bey 
wirden, friheiten und bey recht blieben, das nemen wir gerne und 
wolten das, wo sichs geburte, gerne verdienen. Geben under der 
Stadt Erffurdt secret, zurück hiruff gedrucket, des wir alle die gemeine, 
reich und arm, zu diessem male gebruchen. 
Wir die heuptleute in den vierteln, die meister 
der hantwerger und die gemeine zcu Erffurdt.! 
! Der Brief wurde hierher gesetzt, weil, nach einigen übereinstimmenden Klugen 


zu urteilen, das Anschreiben der Markgrafen zugleich mit dem vorigen (Nr. 751) 
eryangen zu sein scheint. 


1375. April 17. 753. 
Der Dekan des Muinger Domkapitels schreibt an Heinrich von 
Ostirrode wegen des bei Worbis und bei der Harburg erlittenen 
Schadens und wegen der Klagen, dass von Worbis aus den Burg- 
mannen und Städten des Erzbischofs Schaden zugefügt werde. 


Ingrossuturbuch des Erzstiftes Mainz IX, S.333 im Kyl. Kreisarchiv zu 
Würzburg. 


952 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Unsern fruntlichen grücz züvor, her Heinrich von Ostirrode, liebir 
frund. Als ir uns geschrieben hant umme schaden, der uch gescheen 
sy in den gerichten zür Harburg und zü Worbiz, daz wollen wir herrn 
Wernher von Falkinberg unsers herrn lantvoyt lazzen wissen und yme 
darumme uwere und unsere brieve senden, daz her mit den, die uch 
den schaden getan haben, reden sal, und sal uch des eyne antwerte 
wiedir geben. Auch hant uns unsers herren burgmann und stete 
geclaget, daz on groz schade sy geschen von Worbiz in der masse, als 
wir hofften, daz ez icht wesen scholde. Auch als ir uns geschrieben 
habt umbe uwer gelt von der Harburg, en mogen wir uch nyt genczlich 
daruff geantworten one unsern herren hern Adol(T, dem wollen wir iz 
ane sümen schriben und darnach wollen wir uch nach synre anwisunge 
eyne antworte schaffen. Datum sub sigillo mei decani, tertia post 
palmarum.! 


! Das Jahr ergiebt sich aus dem Zusammenhang. 


1375. Mai 28. 194. 


Der Bat zu Erfurt befreit die Juden daselbst auf fünf Jahre 
von allen städtischen Abgaben gegen eime jährliche Zahlung von 
250 Pfund Pfennigen. Ausgenommen davon sind die, welche sich mit 
dem Rat besonders verglichen haben: Meister Elias, seine Frau 
und Kinder, welche jährlich 6!', Mark lötigen Silbers, Golde de 
Brunowe, ihre Kinder, Bruderskinder und Schnur, welche fünf 
Jahre lang jährlich 43*, Mark geben. Nur wenn aus dringenden 
Ursachen die anderen Bürger höher besteuert würden, so dass sie 
über die Mark mehr als vier Pfennige geben müssten, dann sollen 
auch die Juden sämtlich eime entsprechend höhere Summe bezahlen. 
Gegeben 1375 feria secunda post Urbani. 
Regest im Cl.-Milwitz- Familienbuch im E. A. 


1375. Juni 15. 45D. 


Der Rat zu Erfurt kündigt den Markgrafen zu Meissen die 
Fehde an. 


Cl.- Milwitz- Familienbuch im E. A. 

Herr Frederich, herr Balthasar und herre Wilhelm, marggrafien 
zu Mysin. Wan ihr uns und den unsern lange zyt die strasse geenget 
habt, unser ein vor den andern hat lassen uffgehalden, die unsern uss 
uwern uffen slossen und weder daruff geraubet, gefangen, hinweg 
geführet und auch etzliche der unsern in uwern schlossen und stocken 
sin gelemet und davone gestorben, umb solch gedrengnisse und vel 
anders unrechten und gewalt wir und die unsern uwer und der uwern 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 553 


und auch uwer helfere vyende sin wollen und wollen uns dessen 
hyrmete gegen uch allewohl bewart haben. Gegeben 1375 feria VI. in 
die s. Viti. 
Von ratsmeistern, rate und burgern gemeinlichin 
der stadt zu Erforte. 


1375. Juni 15. 456. 


Wortwins von Maspach und seiner Gesellen Fehdebrief gegen die 
Markgrafen von Meissen. 
Cl.- Milwit:- Familienbuch im E. A. 

Wisset herre er Frederich, herre er Balthasar, herre er Wilhelm, 
dass ich Wortwin von Maspach und die andern myne gesellen, der 
name hirnach stet geschriben, Heinrich von Reynsteyn und Otto von 
Hesseberg, durch der burger von Erforte willen uwer und uwer helfer 
vyende sin wollen, und wollen uns dessen an uch und an den uwern 
helffern hirmete wol bewart habe, und zyhen uns dessen in derselben 
burger von Erforte fryde und in yren unfrede an desem brife. Geben 
undir myns obgenant Wortwyn von Maspach insegel, des wir die 
andern alle gebruchen tzu desem male Datum feria VI. in die 
s. Viti. 

! Das Jahr ergiebt sich aus dem Zusammenhang. 


1375. August 5. Villeneuve. 194. 


Papst Gregor XI. beauftragt Bürgermeister und Rat zu Erfurt 
alle von dem verstorbenen Inquisitor Walter Kerlinger daselbst 
deponierten Gelder der apostolischen Kammer dem Nuntius Bischof 
Mayerien. Nicolaus zu übergeben. 


Schmidt, pápstl. Urkdn. u. Reg. II, l.c. 8.335. Schon vorher, 1 um 9. Juni, 
hutte der Papst wegen der geduchten Gelder an den Magister des 
Predigerordens geschrieben und am 7. Juli auf Bitten des Inquisitors 
Hermann von Hettstedt, prior provincialis des Predigerordens in Sachsen, 
den Probst von S. Severi und zwei andere Geistliche beauftragt, den 
Rat zur Herausgabe der Gelder zu veranlassen oder gegen ihn ein- 
zuschreiten, Am 5. August endlich beauftragte er auch den oben ge- 
nannten. Inquisitor, die Gelder dem Nuntius zu übergeben. l.c. S. 332, 
S. 383, 334. 


1375. August 28 und 29. Vor Erfurt. 495. 


Kaiser Karl IV. stellt. vor Erfurt (in unserm here, im felde) zwei 
Urkunden für den Burggrafen Friedrich von Nürnberg und die 
Stadt Halle aus. 

Böhmer- Huber R. I. VIII, Nr. 5498 u. 5499. 


954 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


13/5. September 6. Im Felde vor Tonna. 499. 


Karl. IV., römischer Kaiser, vermittelt im Felde vor Tonnu einen 
einjährigen Waffenstillstand zwischen den Erzbischöfen Ludwig 
und Adolf und ihren beiderseitigen Helfern. 

Gudenus, cod dipl. ILL, S. 518. 

Böhmer- Huber R. I. VIII. Nr. 5505. 

Wir Karl, von Gotis gnaden romischer keiser, zu allen zeiten 
merer des reichs und kunig zu Beheim, bekennen und tun kunt offenlich 
mit disem brieve, das wir zwischen dem erwirdigen Ludwigen, ertz- 
bischoven zu Meintze, des heiligen romischen reichs erezcanczler in 
deutschen landen, den hochgeborn Friderich, Balthasar und Wilhelm, 
marggrafen zu Meissen, gebrudern, unsern lieben oheimen und fursten, 
allen yren helffern, landen, mannen, burgmannen, steten, slossen, 
leuten und gutern, die sie ynne haben, an evnem teile; und dem 
erwirdigen Adolphen, bischoven zu Speyre, unserm lieben nefen und 
fursten, dem capitel von Meintze, allen mannen, burgmannen, steten, 
slossen, landen, leuten und gutern, die derselbe Adolph und das 
capitel .. inne haben, den edeln Heinrichen und Ernste von Glichen, 
Iohansen von Swartzpurg, Heinrichen von Stalberg, Heinrichen von 
Hoenstein graven, Herman von Cranichfelt und burgermeistern, rate 
und burgern gemeinlichen der stete zü Erdfürte, Mulhusen und Nort- 
husen, allen iren helffern, landen und luten, an dem andern, mit der 
vorgenanten beider parteven guten willen und wissen eynen rechten 
friden übertragen, gemacht und geteidinget haben, der weren sal von 
diesem heutigen tage bis uff sente Iohans tage des taufers zu mittem 
sumer und von dannen fürbas ubir eyn gantzes iar, ane alles geverde, 
in aller der massen, als hernach geschriben steet: 

Der vorgenante Adolph, bischove zu Speyre, das capitel zu Meintze 
gemeinlichen oder besundir, und auch allirmeniclichen pfaffen und 
leyen, und mit namen die von Erdfurte und die yren, die demselben 
bischoven von Speyre und dem capitel zu Meintze adheriren, sullen 
bynnen der egenannten czeit dises frides von dem egenannten Ludwige, 
erczbischofe zu Meintze, seynen executoren oder von yemanden anders 
von seynen wegen, geistlich oder werntlich, mit dheinen prozessen 
oder bebstlichen brieven, wie die genant seyn, furbas nicht aggraviret 
odir besweret werden an geverde. 

Auch sal die pfaffheit, die dem vorgenanten erczbischof Ludwige 
anhanget, ungehindert beleiben an yren hoven, gulten, renten und 
gevellen, die zu yren beneficien gehoren, und dieselbe pfaffheit sal in 
des vorgenanten bischoff Adolphs, des capitels und des stifftes zu 
Meintze stete nicht ziehen bynnen der egenanten czeit dises frides, 
ane seinen, des capitels zu Meintze oder yrer stete willen ane geverde. 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 555 


Und derselben pfaffheit dyener, den sie yre guter und renten uffzu- 
heben emphelen, mugen doreynn wandern, und die sal man nicht 
hindern, ane geverde, und die sullen dorynne bescheiden sevn. 

So sal auch gleicherweis die pfaffheit, die dem .. bischoven Adolphe 
zu Speyre und dem capitel zu Maintz adheriren, an yren hoven, 
gulten, renten und gevellen, diezu yren beneficien gehoren , ungehindert 
beleiben, und sal in des erczbischofes Ludwiges und seyner .. bruder, 
der marggrafen von Meissen, stete nicht cziehen bynnen der egenanten 
ezeit dises frides ane des .. erczbischoffs, seyner bruder oder yrer 
stete willen, ane geverde; und derselben pfaffheit dyener, den sie yre 
guter und renten ufftzuheben empfelhen, mugen doreyn wandern; und 
die sal man nicht hindern ane geverde; und sie sullen dorynne 
bescheiden seyn. 

Auch sal iglich partey seine gevangen behalden; welche aber 
gefangen der egen. erczbischoff, seyne bruder die marggraven, vre 
helffere und dyener,; den sie vor schaden stehen, in friden gefangen 
haben, die sullen alle los seyn ane geverde. Gleicherwis weliche 
gevangen der bischof Adolph, das capitel zu Meintz, die vorgenanten 
grafen und herren, die von Erdfurte, yre helffer und dyener, den sie 
vor schaden steen, in friden gevangen haben, die sullen auch alle los 
seyn ane geverde. 

Auch slahen und schieben wir uff die egenante czeit des frides 
als eyn romischer keiser von gerichts wegen suliche unsere und des 
reichs achte, doreyn der vorgenante grafe Ernst von Glichen, die .. 
stat und burger zu Erdfurte und yre helffer komen sind, also das die- 
selben ... von wegen derselben achte an leibe und gute myndert, 
bekummert noch gehindert sullen werden, sunder sicher wandern 
mugen, wo sie wollen, nach des frides laute, als sie vormals getan 
haben, ee sie in die achte qwamen. 

Diesen fride haben uns beide .. parteye stete und veste zu halden 
und gentzlichen zu vollen furen gelobet in guten trewen an eydes 
stat und an alles geverde. In disen friden haben beide .. parteyen 
getzogen suliche fursten, herren und allermeniclichen, die durch yren 
willen entsaget haben ane geverde. Mit urkunde dicz brieves, versigelt 
mit unser keiserl. maiestat ingesigele, der geben ist zu felde vor Tonna 
nach Crists gepurte dretzenhundert iare, dornach in dem finnf und 
siebenczigisten iare. des nehsten donerstagis vor unser frawen tag 
nativitatis, unser reiche in dem dreissigisten und des keysertums in 
dem eyn und ezwentzigisten iaren. 

De mandato domini imperatoris 
Nicolaus Cameracensis prepositus. 


556 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1375. September 12. Mühlberg. 160. 
Kurl IV., römischer Kaiser, befreit die Stadt Erfurt auf ein Jahr 
von der Acht, in welche sie wegen der Markgrafen von Meissen 
gekommen war. 

Or. auf Papier im Kgl.St. A, zu M. Si. t.i. 


Wir Karl, von Gots gnaden romischer keiser, zu allen czieten 
merer des richs und kunig zu Behemen, bekennen und tun kund 
offenlich mit desem brive allen den, die yn sehen, horen odir lezen, 
das wir unser und des richs achte, dorynne die stat Erffurd gemeinec- 
lichen arm uud rich von wegen der irluchten und hochgeborn fursten 
der marggraven von Myssen, unser und des richs lieben getruwen, 
vormals mit rechte komen seynt, von fredins wegen ufgehaben haben 
und ufheben, unser und des richs hoferichter und des sachewalden 
recht unschedelichen, von Sankt Iohanstag, der nehest kumt, bis obir 
eyn gancz iar mit crafte diez brifis, und seezen see die vorgenante 
cziet yn unsern und des richs frede und gnade in aller der mazen, als 
see vormals darynne gewest seyn, ee das see in die vorgenannte 
unsers und des richs achte komen seynt, mit urkund dicz brifs, vor- 
sigelt mit unsers keyserlichen hofegerichtis insigel, der geben ist zu 
Molberg an der mettwochin noch unser lieben frauwen tag nativitatis, 
noch Crists geburd driczenhundert iar dornoch in dem funf und seben- 
czegisten iare, unsers richs in dem driessegisten und des keisirtums in 
dem eyn und zwanczegisten iaren. 


1375. Oktober 4. 161. 


Hans, Graf von Schwarzburg, als Selbstschuldner, und seine Bürgen 
die Grafen Heinrich von Schwarzburg, Herr zu Arnstete, Heinrich 
von Schwarzburg, Herr zw Sondershausen, und Otte von Orla. 
munde, Herr zu Leuwenstein, bekennen, dem Judenmeister Elyas 
zu Erfurt, Ryffekan, seiner Frau, und ihren Erben, Juden zu 
Erfurt, 400 Pfund Erfurter Pfennige zu Weihnachten zu bezahlen 
schuldig zu sein und wöchentlich 3 Scherf Zinsen von dem Pfund 
zu entrichten, wenn die Bezahlung sich versögere. Sie geloben 
auch, die Hauptsumme sanıt allen Zinsen und sonstigen Unkosten 
nach erfolgter Mahnung alsbald in Erfurt eu bezahlen oder daselbst 
Einlager zu halten. 
Gegebin nach Cristi geburt dryezenhundert iar in deme funf und 
sybenczigisten iare am dunuerstage nach send Michils tag. 


Unvollst. Abschrift im Grossherzogl. G. A. zu Weimar. 
Jaruczewsky, Gesch. d. Juden in Erfurt, S. 87. 
Reitzenstein 1l, c. S. 192. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. 11. Theil. 552 


1375. Oktober 12. Avignon. 162. 
Papst Gregor X1. beauftragt den Abt des Schottenklosters in Erfurt 
mit der Untersuchung der Streitigkeiten gwischen Propst Ditmar 
von U.L. Frauen in Erfurt und Erzbischof, Dekan und Kapitel 
von Mainz wegen der Civil- und Kriminalgerichtsbarkeit über 
geistliche Personen und Ehesachen in Erfurt. und befiehlt ihm, 
den Ersbischof Ludwig und den Dekan von Mainz zu citieren. 

Schmidt, Püpstl. Urk. *«, Reg. II. l.c. S. 336. 


1375. November 10. 163. 
Der Rat zu Erfurt verkauft den Juden daselbst ein Stück von 
dem Blidenhofe zu ihrem allen Kirchhofe gegen einen jährlichen 
Zins von fünf Schillingen. Sie können auf ihrem Kirchhofe 
bauen, kehren und wenden, wie es ihnen belieht, auch soll ihnen 
gestattet werden, ein oder zwei Pforten zu ihrem Nutzen durch die 
Stadtmauer zu brechen, doch unbeschadet der Festigkeit derselben. 
Gegeben 1375 in vigilia s. Martini. 

Regest im Cl.-Milwitz- Familienbuch im E. A, 


1375. Dezember 7. 164. 
Conrad, Pleban der Benediktikirche in Erfurt, präsentiert dem 
Offizial des Marienstiftes daselbst den Pleban in  Berlstete, 
Theodericus de Kruczeborg, für die durch den Tod des Vikars 
Heinricus de Herbisleyben erledigte Vikarie s. Marie in der 
genannten Pfarrkirche zur Investitur. 

Datum anno Domini M?» CCC^?LXXV^? in crastino s. Nicolai con- 
fessoris. 


Or. mit d. S. in D. A, Die. Inrestitur erfolgte 1376 d.7. Januar. Or. 
ebenfalls im D. A. 


1375. 468. 
Der Rat zu Erfurt nimmt in seine Dienste den ehrbaren Knecht 
Reinhard von Wechmar mit 37 Weppnern, am nächsten Sonntag 
vor Urbani in der Stadt zu erscheinen; er erhält vierteljährlich 
24 Gulden, jeder Renner 20 Gulden Sold. Ferner wurden in 
Dienst genommen: Wortwinus de Maspach mit 54, Theodericus 
Trochsess mi? 28, Freyboto Gottschalk mit 43 gewappneten Leuten; 
alle sollen um Urbani zu der Stadt Verfügung sich bereit halten. 

Regest im Cl.-Milwitz- Familienbuch im E. A. 


558 (eschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1376. Januar 7. Avignon. Ä 166. 


Fapst Gregor XI. nimmt die Stadt Erfurt Ins zum Austrage des 
Streites zwischen Erzbischof Ludwig und dem Domcapitel in die 
Verwaltung des heiligen Stuhles. 


Or. mit d. Bulle im Kgl St. A. zu M. 
Schmidt, Püpstl. Urk. u. Reg. II, l.c. S. 339. 


Gregorius episcopus servus servorum Dei. Ad futuram rei memoriam, 
ex debito pastoralis officii, quo disponente Domino ecclesiarum et bonorum 
ecclesiasticorum omnium nobis cura generaliter est commissa, tenemur, 
ut de bonis et iuribus ecclesiarum ipsarum, prout personarum et temporum 
qualitas exigit et earundem ecclesiarum utilitas persuadet, salubriter 
disponamus. Cum itaque dudum venerabilem fratrem nostrum Ludo- 
vieum, tunc episcopum Bambergensem, a vinculo, quo Bambergensi 
ecclesie tenebatur, de fratrum nostrorum consilio et apostolice potestatis 
plenitudine duxerimus absolvendum ipsumque ad ecclesiam Maguntinam, 
tune pastore carentem, de eorundem fratrum consilio transtulerimus, 
preficiendo ipsum eidem Maguntine ecclesie in archiepiscopum et, 
pastorem, et sicut postea displicenter accepimus, propter diversas discordias 
et guerras inter ipsum archiepiscopum ex parte una et .. decanum ac 
capitulum eiusdem eeclesie Maguntine qui, ut asseritur, quendam 
alium in dieta ecclesia intruserunf, ac nonnullos alios subiectos et 
vassallos ipsius ecclesie, eisdem decano et capitulo ac intruso adherentes 
et faventes, ex altera exortas, idem archiepiscopus possessionem ad- 
ministrationis bonorum et iurium ipsius ecclesie adhuc nequiverit 
adipisci, nos ex certis rationabilibus causis et pro bono pacis et con- 
cordie ac utilitate prefate ecclesie opidum  Erfordense, Maguntine 
diocesis, quod ad mensam archiepiscopalem Maguntinam pleno iure 
dinoscitur pertinere, ac omnia iura et iurisdictiones in ipso opido et 
eius districtu archiepiscopo Maguntino pro tempore existenti debita, ad 
manus nostras et apostolice sedis ex certa scientia de apostolice pote- 
statis plenitudine tenore presentium recipimus ac ponimus, et opidum 
ac iura et iurisdictiones huiusmodi ad manus nostras et eiusdem sedis 
decernimus retinenda, donec super hoc aliud duxerimus ordinandum. 
Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre receptionis, 
positionis et constitutionis infringere vel ei ausu temerario contraire. 
Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis 
Dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. 
Datum Avinione VII. Idus Ianuarii, pontificatus nostri anno sexto. 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. TI. Theil. | 559 


1376. Januar 12. Avignon. 164. 


Papst Gregor XI. beauftragt infolge einer Appellation den Nuntius 
Thomas, den über Erfurt ausgesprochenen Bann «nter gewissen 
Bedingungen su suspendieren und die Stadt so lange in päpstliche 
Verwaltung nehmen zu lassen, bis Ergbischof Ludwig selbst die- 
selbe übernehmen könne. 

Or. mit der Bulle im Kgl. St. A. u M. 

Schmidt, Fápstl. Urk. u. Reg. II. I. c. 8,340. 

Gregorius episcopus, servus servorum Dei, dilecto filio Thome electo 
Nimociensi, apostolice sedis nuncio, salutem et apostolicam benedictionem. 
Sedis apostolice benignitas cireumspecta circa salutem animarum Christi- 
fidelium semper intendens eis pacis et quietis commoda, quantum 
cum Deo potest, solicitis studiis nititur procurare. Sane petitio pro 
parte proconsulum, consulum et opidanorum opidi Erfordensis, Maguntine 
diocesis, nobis nuper exhibita continebat, quod olim, ecclesia Maguntina 
per obitum bone memorie Iohannis archiepiscopi Maguntine vacante, 
prefati proconsules, consules et opidani, cum tam ipsi quam dictum 
opidum de temporali iurisdictione archiepiscopi Maguntini pro tempore 
existentis fore noscantur, decano et capitulo dicte ecclesie iuxta quandam 
consuetudinem antiquitus observatam huiusmodi erant astricti iura- 
mento, videlicet quod ipsi nunquam aliquem in archiepiscopum 
Maguntinum reciperent nec alicui tanquam archiepiscopo Maguntino 
obedirent, nisi prius per dictos decanum et capitulum vel maiorem 
partem ipsorum in archiepiscopum receptus et admissus et per ipsos 
eisdem proconsulibus, consulibus et opidanis pro archiepiscopo Magun- 
tino presentatus existeret, et quod postmodum, cum nos venerabilem 
fratrem nostrum Ludovicum episcopum olim Bambergensem a vinculo, 
quo Bambergensi ecclesie, cui tune preerat, tenebatur, de fratrum 
nostrorum consilio et apostolice potestatis plenitudine absolvissemus 
ipsumque ad eandem Maguntinam ecclesiam, ut prefertur, vacantem, 
cuius provisio fuerat per nos antea dispositioni apostolice reservata, 
duxissemus auctoritate predicta et dictorum fratrum consilio trans- 
ferendum, preficiendo ipsum eidem Maguntine ecclesie in archiepiscopum 
et pastorem, prefati decanus et capitulum in prefata Maguntina ecclesia 
quendam alium intruserunt ac huiusmodi intruso prestiterunt et 
prestabant auxilium, consilium ac favorem, et propterea diversa scandala 
et dissensiones ac guerre inter prefatum archiepiscopum ex parte una, 
ac decanum et capitulum predictos et eorum fautores et adherentes, 
inter quos prefati proconsules, consules et opidani esse dicuntur, ex 
altera, exorta fuerunt, ac prefati proconsules, consules et opidani tam 
propter huiusmodi iuramentum, quo, ut prefertur, dictis decano et 





560 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


capitulo erant astricti, quam etiam ex eo, quia timebant, quod pre- 
fatus Ludovicus archiepiscopus, qui de genere dilectorum filiorum 
nobilium virorum marchionum Misnensium oriundus existit, dictum 
opidum ad manus predictorum marchionum poneret, predicto archie- 
piscopo obedire et ipsum in archiepiscopum recipere ac iura sibi ab 
eis debita exhibere denegarunt, propter que prefatus archiepiscopus 
contra eosdem proconsules, consules et opidanos diversos processus 
excommunicationis, suspensionis et interdicti sententias continentes 
fecit, ac deinde pro parte dicti archiepiscopi nobis exposito, quod dicti 
decanus et capitulum necnon proconsules, consules et opidani ipsum 
recipere et sibi obedire ac iura sibi ab eis debita exhibere indebite 
denegabant, nos causam, quam ipse contra eosdem decanum et capitulum 
ac proconsules, consules et opidanos super hiis movere intendebat, ad 
instantiam ipsius archiepiscopi venerabili fratri nostro Petro episcopo 
Portuensi audiendam commisimus et fine debito terminandam, non 
obstante, quod causa ipsa de sui natura ad Romanam curiam devoluta 
et in ea tractanda et finienda non esset; idemque episcopus Portuensis 
nonnullos alios processus contra dictos proconsules, consules et opidanos 
ac opidum predictum diversas, ut dicitur, excommunicationis, suspen- 
sionis et interdicti sententias continentes fecit, a quibus quidem 
processibus pro parte dictorum proconsulum, consulum et opidi extitit 
ad sedem apostolicam appellatum. Cum autem, sicut eadem petitio subiun- 
gebat, predicti proconsules, consules et opidani recipere prefatum archie- 
piscopum recusarint, non quidem in contemptum nostrum vel apostolice 
sedis, sed propter huiusmodi timorem et iuramentum predictum, in 
quo quidem iuramento continetur, quod, quicunque dictorum opidanorum 
contra huiusmodi iuramentum veniret, periurus et infamis perpetuo 
reputari deberet, etiam si ipsos opidanos ab huiusmodi iuramento ab- 
solvi contingeret, dictique proconsules, consules et opidani, qui ut 
plurimum mercatores existunt, si contra huiusmodi eorum iuramentum 
facerent, timerent, se saltem de facto periuros et infames reputari, ac 
ipsis exinde magna et diversa scandala suboriri, ipsique parati existant 
nostris et apostolice sedis mandatis efficaciter obedire, pro parte ipsorum 
proconsulum, consulum et opidanorum fuit nobis humiliter supplicatum, 
ut ipsis et eorum animarum saluti ac statui de oportuno remedio in 
premissis providere de benignitate apostolica dignaremur. Nos igitur, 
qui nuper ex certis rationabilibus causis ad id nostrum inducentibus 
animum pro bono pacis et concordie prefatum opidum et eius districtum 
ac omnia iura et iurisdictiones in ipso opido ac eius pertinentiis et 
districtu archiepiscopo Maguntino pro tempore existenti debita ad manus 
nostras et apostolice sedis ex certa scientia de apostolice potestatis 
plenitudine recepimus ac posuimus et opidum ac iura et iurisdiotiones 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 561 


huiusmodi usque ad nostrum et eiusdem sedis beneplacitum ad easdem 
manus nostras et diete sedis decrevimus retinenda, attendentes, quod 
huiusmodi iuramentum temerarium ac illicitum existit et ad ipsius 
observationem prefati proconsules, consules et opidani de iure non 
tenentur, ac cupientes dictorum proconsulum , consulum et opidanorum 
animarum saluti et eorum statui in hac parte salubriter providere, 
huiusmodi supplicationibus inclinati, discretioni tue, de qua in hiis et 
aliis specialem in Domino fiduciam obtinemus, per apostolica scripta 
committimus et mandamus, quatinus ad predictum opidum per te vel 
per alium accedas, et postquam predicti proconsules et consules ac alii 
de dictis opidanis, de quibus tibi videbitur expedire, in tuis vel illius, 
cui vices tuas super hoc forsitan duxeris comittendas, super quo tibi 
concedimus tenore presentium facultatem , manibus iuraverint seu bona 
fide promiserint, aut cautionem, de qua tibi expedire videbitur, 
prestiterint, quod prefato intruso vel alicui alteri in dicta ecclesia 
Maguntina contra prefatum archiepiscopum forsitan intrudendo non 
prestabunt consilium, auxilium vel favorem directe vel directe, publice 
vel occulte, et quod in hiis, propter que dicti processus contra ipsos 
facti fuerunt, nostris et ecclesie mandatis obedient, et quod vicario per 
te vel illum, cui forsan vices tuas commiseris, ut prefertur, in dicto 
opido ponendo in iuribus archiepiscopalibus parebunt, eorum tamen 
salvis privilegiis, indulgentiis, consuetudinibus, statutis, concessionibus, 
iuribus et observantiis, per dictam Maguntinam ecclesiam aut archie- 
piscopos pro tempore existentes permissis vel concessis, quibus vel 
alicui ipsorum in aliquo non intendimus derogare, prefatos processus 
et sententias auctoritate apostolica usque ad certum tempus, de quo 
tibi videbitur, suspendas vel tollas et relaxes, ac huiusmodi iuramentum, 
quo dieti proconsules, consules et opidani prefatis decano. et capitulo, 
ut prefertur, sunt astricti, quatenus de facto processit, auctoritate 
predicta relaxes illudque denunties non servandum. Et insuper in 
eodem opido et eius districtu aliquem probum virum ad hoc idoneum et 
fidelem, quem duxeris eligendum, nostro et Romane ecclesie nomine 
vicarium deputes, qui dictum opidum et eius districtum nostro et dicte 
ecclesie nomine in spiritualibus ac temporalibus gubernet et regat et 
omnimodam iurisdictionem ibidem exercere possit et debeat, prout veri 
archiepiscopi Maguntini, qui fuerunt pro tempore, illam exercere potuerunt 
seu etiam debuerunt, donee dictus archiepiscopus possessionem 
administrationis bonorum ad mensam suam archiepiscopalem Maguntinam 
spectantium adeptus et ad dictam ecclesiam Maguntin., ut premittitur, 
receptus fuerit et admissus. Datum Avinione II. Idus lanuarii, ponti- 
ficatus nostri anno sexto. 


Geschichtsg. d. Pr. S. Erfurt XXIV. 3. 96 


562 Geschichtsquellen der Prov, Sachsen. 


1376. Mürz 4. 165. 


Der Rat zu Erfurt zeigt dem zu Mühlhausen an, dass Albrecht 
von Alich und Heinrich von Kruczeberg eime Urfehde geschworen 
haben. 

Or. im Stadtarchir zu Mühlhausen. S. 4. 0. 4. d. 


Unsern dinst zcuvor. Wizet liben frunde, daz vor uns sint gewest 
Albrecht von Alich und Henrich von Cruczeberg, unsere burgere, 
und haben globit und czu den heyligen gesworn evne rechte urfede, 
daz die selben czwene die stad czu Molhusin nummer vordenken 
wollen, noch daz nummer gefordern heymelich noch uffenbar, sundern 
die urfede stete unde gancz zcu haldene an argelist, dar umme, daz 
ir Albrechten von Salbach in uwere zcucht genomen hattit. Des czu 
orkunde haben wir unsir secret czu rucke uff desen briff gedruckit, 
noch Christi gebort driezenhundirt iar darnoch in deme sechs und 
sibenczigesten iare an deme dynstage nest noch deme suntage, wen 
man czu kore singet invocavit. 


(Ohne Aufschrift). Ratismeystere und 


rad ezu Erfforte. 


1376. März 13. 169. 


Heinrich von Balnhusin und Thele seine eheliche Wirtin, Bürger 
zu Erfurt, bekennen, dass sie dem bescheidenen Manne Conrad 
von Aldindorf und Margarete seiner Frau den Kram zu den affın 
an der strasze gelegen mit alle dem gemache, daz yn darezu 
bewiset ist und iezunt inne habin, verkauft haben gegen vier Pfund 
und vier Schillinge Erfurter Pfennige Erbeins und 1! , Huhn 
‚jührlichen Zinses, dem Erbherren des Hauses, Thilo von der Sachsa, 
und dem Spitalmeister des Martinshospitales halb zu Walpurgis 
und halb zu Martini zu entrichten. Ouch habe wir uns undir- 
redet mit eynandir, daz anser keyner uf des andirn schadin nicht 
buwe sal, da er in ycheine wis vone beschedigit mochte werde, 
is sy under der erdin odir darpobin, noch unser keiner dem 
andirn sin licht und fenstere verbuwe, sundern is sal blybin und 
sten, als wirs beydirsit fundin habin und an uns komen ist, also 
daz die egemelt koufere dy rynnen keygen Allinheyligen alleyne 
sallen bessern und legin, also digke als des not geschet. Abirdy 
rynnen keyn sente Benedicte sullen sy mit yrme nackebure uf 
dy syten, wann des not ist, bessern und legin, und dy koste 
sullen sie beydersit gliche tragin. Ouch sal der vorgenante Conrad 
von Aldindorf oder sine erben dy dach und bodeme an dem 
krame bessern, wan des not ist. Ouch ist geret umme daz 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. IT. Theil. 563 


gemach alsus, wanne die Conrad von Aldindorf und sine erben, 
besitzere des krames zcue den affin, mich H. v. B. und mine erben, 
dy besiczere werin des grozsin hofes zcu den affin, so ihn dunkit 
daz gemach zcu fegene und yr eyn dem andirn daz vorkundigit, 
so sal der andere ane wedirrede darczu beholfin sy, daz daz 
gemach gefeget werde dorch den grossin hoff zcu den affin; die 
koste und erbeyt sulle wir beydersyt gliche tragin. 

Zeugen: er Herman Stange Meynyke uf dem romarthe, Cur 
von Bupheleybin, Hans Kreyenberg, Curd von Erkisleybin, 
Heinrich von Sebach, Mulich Theschener und Heinrich von 
Madela uf dem molhove, burger zu Erforte, 


Gegeben tusend drihundert iar in dem sechs und sibinczigisten 
iare an deme dunrestage noch sente Gregorii tage. 
Or. im Kol. St. A. zu M. S. d. 


1376. April 22. Avignon. (0. 
Papst Gregor Xl. ernennt Conrad Walborn, professor ordinis 
fratrum Minorum, zum Gardian des Klosters in Erfurt und 
beuuftragt ıhn dafür zu sorgen, dass der Bat daselbst die ver- 
triechenen Minderbrüder .zurückrufe, den in das Kloster derselben 
eingelassenen Propst und die Nonnen entferne und die von diesen 
hei einigen Bürgern hinterlegten Bücher, Kelche, Paramente und 
andere Güter wieder herausgebe, gemäss der von ihm an den Rat 
gerichteten Aufforderung. 

Datum Avinione X. Kal. Maii, pontificatus anno VI. 


Wudding, Annal. Minor. VIIT, S. 583, 
Selinidt, püpstl. Urkunden u. Reg. LI, le. S. 345, 


1376. Mai 25 u. 30. ‘1. 


Eberhard Vogt von Salczpurg und Conrad Grozze quittieren dem 
Burggrafen Friedrich von Nürnberg über den Ersatz des ın seinem 
Dienst vor Erfurt erlittenen Schaden. 

Mon. Zollerana IV. Nr, 326 u. 328. 


1376. September 7. 143. 


Johunn, Graf zu Schwargburg, verbündet sich mit den Markgrafen 
von Meissen gegen die Städte Erfurt und Mühlhausen. 
Or. in H.u. St. A zu Dresden. 


36* 


564 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1576. November 13. Arnstadt. 119. 
Die Kapitel des Marien- und Severistiftes gu Erfurt geben den 
Geistlichen, welche infolge der Irrungen und Verhandlungen 
zwischen dem Erzbischof Ludwig von Mainz und der Stadt Erfurt 
aus der Stadt gewichen sind, Verhaltungsmassregeln für den Fall 
des Friedens gwischen den streitenden Parteien und der Rückkehr 
der Geistlichen in die Stadt. 

Or. im D, A. S.d. 
Burkhardt, UB. d. St. Arnstadt, Nr. 177. 

Nos Theodericus et Bertoldus, decani ambo, totaque capitula sancte 
Marie et sancti Severi Erfordensium ecclesiarum attendentes, quod 
propter obedienciam sedis apostolice et observationem mandatorum 
eiusdem et presertim occasione quarundam treugarum nuper per 
serenissimum principem ac dominum, dominum Karolum, Romanorum 
imperatorem semper augustum et Bohemie regem, inter reverendum in 
Christo patrem ac dominum nostrum, dominum Ludewicum, archie- 
piscopum Maguntinum, dominos Fridericum, Balthasar et Wilhelmum, 
marchiones Missenenses, fratres ipsius, ex una, necnon opidanos 
Erfordenses et eorum adiutores parte ex altera, nobis nesciis et irre- 
quisitis factarum!, quequidem treuge durare debebunt usque ad festum 
beati Iohannis baptiste proxime venturum , quo eciam tempore treugarum 
earundem nobis ad dictas ecclesias ac beneficia nostra, que inibi habe- 
mus, redire et in eis residere ac in ipsis deservire obstantibus treugis 
supradictis, quibus illud expresse cavetur, non licebit. Et quia per 
tempus prefatum a dictis nostris ecclesiis et beneficiis, ut premittitur, 
compellimur abesse inviti, idcirco prehabitis inter nos pluribus tractati- 
bus capitularibus et deliberacionibus maturis pacis et boni communis 
causa, et ut inter nos discordie vitentur, ordinavimus communiter et 
presentibus ordinamus, quod per totum tempus treugarum preexpressum 
et eciam post, quamdiu controversie inter partes suprascriptas remanent 
incomposite, quilibet ex nobis, qui voluerint tunc absentes esse ab 
Erfordia, poterunt, et illis omnes proventus, fructus, redditus et 
stipendia, tam in prebendis, quam in presenciis et aliis quibuscunque 
obvencionibus cum ea integritate in eorum absencia ministrari debebunt, 
qua canonicis presentibus et continue deservientibus iuxta utriusque 
ecclesie consuetudines hactenus in eis observatas ministrari consueverunt. 
Verumtamen, si durantibus treugis predictis vel post quandocunque 
inter partes preexpressas finalis vel plena intervenerint compositio vel 
concordia taliter, quod nos omnes et singuli ad opidum Erfordense 
licite redire et in dictis nostris ecclesiis et beneficiis secure, decenter 
et consuetis honore ac libertate residere et eis deservire possemus, 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 565 


extunc presens nostra ordinacio vel absencia cessare et finiri debebit, 
utpote, quo quivis nostrum ubicunque locorum tunc absens fuerit, infra 
mensem unum continuum et proximum a tempore, quo ipse de huius- 
modi composieione, concordia et assecuratione factis certificabitur, ad 
dictum opidum Erfordense ad residenciam consuetam redire debebit, 
impedimento legitimo cessante, alioquin ille vel illi taliter non redeuntes 
commodo presentis ordinacionis non gaudebunt, nec tunc eciam, com- 
positione vel concordia partium predictarum facta seu interveniente, 
aliqui ex nobis motu suo proprio singulariter Erfordiam redire debebunt, 
nisi, prehabitis et factis per nos desuper convocationibus, capitulis ac 
capitularibus tractatibus, inter nos capitulantur, quibus modis et viis 
cum honore, decencia et securitate reintrare, stare et manere ibidem 
in antea valeamus. Et pro assecuratione huiusmodi sufficere volumus, 
si consules Erfordenses darent litteras patentes, sigillo opidi Erfordensis 
inpendenti sigillatas, de tuendo in antea personas et bona prelatorum 
canonicorum et cleri Erfordensis communiter infra opidum et districtus 
suos fideliter et eo modo, quo opidanos et incolas suos ac personas et 
bona eorundem tueri consueverunt. Insuper si, concordia, composicione, 
absolucione, dispensacione ac reconciliacione et aliis necessario pre- 
mittendis etiam prehabitis, factis et precedentibus, aliquis inter nos unus 
vel plures metu legitimo concuteretur excommunicacionibus, acuzacioni- 
bus et premunicionibus publicis vel occultis vel aliis, quo minus secure 
opidum Erfordense reingredi vel manere posset ibidem et huiusmodi 
metum allegaverit, pro illo vel illis capitula nostra se effectualiter inter- 
ponent, exhibentes pro illo vel illis vel suo nomine iusticie comple- 
mentum, super quo idem iuri stabit ad diffinicionem nostrorum 
capitulorum, sic quod idem assecuretur contra metum supradictum de 
reintrando, secure stando et manendo ibidem, que assecuracio, si illi 
fieri non posset ad procuracionem capitulorum nostrorum, extunc ille 
supradicta ordinacione seu absencia gaudebit et gaudere debebit, ac si 
personaliter continue resideret in omnibus, ut supra scribitur, ubi- 
cunque fuerit, quousque, ut premittitur, sufficienter assecuretur de 
reintrando, stando et manendo ibidem. Idem eciam volumus de hiis 
prelatis, canonicis et clericis Erfordensibus quibuscunque, contra quos 
consules seu opidani aut incole Erfordenses communiter vel divisim 
obiecerint seu se obiciunt, eorum pretextu aut occasione, ficta vel vera, 
fore dampnificatos, iniuriatos vel conviciatos verbo vel facto, seu 
quibus aliquid crimen, excessum, delictum, consilium vel aliquid aliud 
vere vel conficte opponent. In casibus quoque electionum , collacionum, 
receptionum impetrancium, permutacionum, collacione vacancium bene- 
ficiorum, emptionum, vendicionum, alienacionum seu obligacionum 
bonorum vel pensionum, assignacione curiarum, dispositione officiorum 


566 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


et bonorum ecclesiarum, quando seu quociens imminent facienda, 
decanus pro tempore existens ad opidum Gotha vel Arnstete cuiuslibet 
nostrum sumptibus et expensis convocabit ad capitulum omnes ex 
nobis, qui in diocesi fuerint Moguntina, ad minus unius quindene 
spacium assignando, ad quem, qui tunc venerint, nomine tocius capituli 
tractare et facere poterunt quod incumbit, aliorum absencia non 
obstante. Tamen si quis extra diocesim fuerit vel eciam in diocesi 
existens ex iusta causa venire non poterit, ut premittitur, ad capitulum 
vocatus talis pro tunc vel pro nunc semel vel pluries committere poterit 
licite cui voluerit de capitulo vices suas, et is aut ille, cui vices suas 
sic commiserit, in altero opidorum predictorum Gotha seu Arnstete, et 
non alibi, pro convocando ipsius ad capitulum tociens quociens requiri 
atque vocari debebit, et debet tunc et vox eiusdem comniittentis cum 
aliis computari premissa ex suprascriptis et aliis iustis et racionabilibus 
causis moti per modum statuti, quo ad tempus et in eventum pre- 
expressum fecimus, ordinavimus et statuimus, facimus, ordinamus et 
statuimus in hiis scriptis, volentes ipsa haberi et teneri in dictis nostris 
ecclesiis per tempus et in eventum prefatum pro statuto, et ad obser- 
vationem eorum tamquam statuti racionabilis per nos facti nos et 
successores nostros quo ad tempus et per tempus et in eventum pre- 
expressum presentibus obligamus. In quorum omnium et singulorum 
premissorum testimonium et roboris firmitatem sigilla capitulorum 
nostrorum maiora presentibus sunt appensa. Datum et actum in opido 
Arnstete anno Domini millesimo CCC* septuagesimo sexto in die beati 
Briccii confessoris et pontificis. 
! S. Nr. 759. 


1376. Dezember 24. 144. 
Der Rat zu Erfurt verspricht dem ....! von Gotha, Priester, 
seinem geschworenen Pfaffen und Diener, nachdem er der Stadt zu 
dienen und sie vor Schaden. zu bewahren gelobt, auch wegen des 
Schadens, den er un seinen geistlichen Lehen der Stadt wegen 
empfangen hat oder noch empfangen würde, jährlich 30 Pfund 
Pfennige, je 7! , Pfund an den Weihfasten, su entrichten so 
lange er lebt und in Erfurt oder anderswo mit des Rates Wissen 
wohnt; «uch soll ihm an den Festen wie dem obersten Schreiber 
und andern Pfaffen ein Geschenk an Wein zugeschickt werden. 
Der Rat behält sich aber vor, ihm, sobald es möglich, ein geistliches 
Lehen zu geben, dessen Einnahme, soviel er davon in absentia 
erhält, von den 30 Pfund abgezogen werden soll. 

Gegeben 1376 in vigilia nativitatis Christi. 
Hegest im Cl.- Milwitz- Familienbuch im E. A, ' So in der Hds. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 567 


1376. Dezember 24. (45. 
Der Rat zu Erfurt verschreibt dem erburen Mann hern. Hartung 
Gernod, Canonikus zu Fritzlar, der Stadt Erfurt Schreiber, um der 
Verdienste willen, die er sich um die Stadt erworben, jährlich 
30 Mark Silber, halb zu Walpurgis und halb. zu Michaelis 
zahlbar, so lange bis er in den Besitz einer Präbende im Kapitel 
zu Fritzlar gelange. 

Gregeben 1376 in vigilia nativitatis Christi. 
Regest im Cl.- Milwitz- Familienbuch im E. A. 


1346. Dezember 25. 146. 
Der Rat zu Erfurt verzichtel gegen. Gerhard von Hardinberg, 
Vogt zu Gleichensteim, den von Tustungen, von Schwebede (?), 
von Meldinyen und undere, die dubei gewesen, als der Stadt Diener 
un der Landwehr bei Mühlberg am S. Catharinen Abend gefangen 
wurden, auf alle Ansprache und Entschädigungen wegen des von 
den Dienern erduldeten Grefängnisses. 

Gegeben 1376 in die nativitatis Domini. \ 
Regest in Cl, Milwitz- Famtlienbuch im E.A. 


1376. (n4. 
Der Rat zu Erfurt verkauft an vier Juden auf deren Lebensseit 
dus Haus Trumstorffs zwischen dem Puradiese und dem Mühlhofe 
gelegen, welches vorzeiten ein Brauhuus gewesen und hinten an 
Jacob von Salvelds Haus stösst. - 

Regest in Cl,-Milwitz-Fumilienbuch im E. A. 


1377. März 16. 448. 
Der Hut zu Erfurt bekennt, dass er mit den Grafen. Götz von 
Ruynecke und Johunn von Wertheim und ihren Helfern wegen 
aller Brüche und Zwietracht sich vertragen habe und mit ihnen 
ausgesöhnt sei. 

Gegeben 1377 feria ll. post dominicam iudica. 
Reyest im CL- Milwitz- Fumilienbuch im E. A. 


: $68 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


1377. März 31. 449. 


Heinrich von Gamstete, Bürger zu Erfurt, und Margarete seine 
Frau erklären, dass Concze Rynstelde, Bürger eu Erfurt, und 
seine Erben die ihm verkauften sechs Pfund Pfennige jährlichen 
Zinses nach Verlauf des nächsten Jahres wieder einlösen konnen. 
(regeben 1377 am dinstage in den Oster heiligen tagen. 

Or. im Kol. St. A. zu M. S.d. 


1377. April 8. Aschaffenburg. 180. 


Adolf, Erzbischof zu Mainz, bekennt, dass er den Grafen Johann 
von Schwarzburg :u seinem Diener und Helfer wider Ludwig, 
vorher Bischof zu Bamberg, und dessen Brüder die Markgrafen 
von Meissen angenommen und ihm dafür 3500 Gulden zu zuhlen 
versprochen habe, deren 1500 bereits an den Juden Moller von 
Erfurt, gesessen su Würzburg, besahlt seien. 

Gegeben zu Aschaffenburg 1377 am Mittwoch nach quasimodogeniti. 

Or. im Kgl. St. A. zu M. 


1874. April 15. 481. 


Des Rates und der Gemeinde zu Erfurt Revers gegen den päpstlichen 
Nuntius Thomas, dass sie Ludwig von Meissen als Erzbischof 
anerkennen wollen, sobald er ıhnen vom Domkapitel als solcher 
vorgestellt wird, dass sie aber bis dahin dem mit der Verwaltung 
der Stadt betrauten päpstlichen Vikar gehorchen wollen. 

Cop. 159 im Kgl. St. A. zu M. 


Nos Theodericus de Wünne, Conradus de See, Nicolaus Unsote et 
Bertoldus de Elrich magistri consulum , Volradus de Lutental, Iohannes 
de Herbisleibin, Theodericus Brunonis, Hermannus Margreve, Bertoldus 
de Totilstete, Iohannes de Molhusen, Heinricus de Brampach, Conradus 
Hufnayl, Guntherus de Gosla, Theodericus de Bichelingen, Heinricus de 
Wormstete, Fredericus de Helmstete, Dytmarus Marscalci, Guntherus 
Podewicz, Albertus Bornstete, Heinricus Ramme, Iohannes Slusinger, 
Iohannes de Meydeburg, Heinricus Becherer, Iohannes de Sulzebrucken 
consules, Heinricus de Bechstete, Conradus de Arnstete, Conradus de 
Gutenshusen, Wetigo de Retebeche rectores opidi et universitatis 
Erfordensis, Maguntine diocesis, pro nobis et opido ac tota universitate 
ipsius opidi e£ nomine eorum promisimus ac tenore presentium pro- 
mittimus bona fide reverendo in Christo patri domino Thome, electo 
Nimociensi, apostolice sedis nuntio, pro sede apostolica et domino 
nostro papa et nominibus ipsorum recipienti, quod ab hac die in antea 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 569 


non prestabimus nec dicta universitas prestabit intruso vel intrudendo 
forsitan in ecclesiam Maguntinam auxilium, consilium vel favorem, 
directe vel indirecte, publice vel occulte, super occupatione ecclesie 
Maguntine contra reverendum patrem dominum Ludovicum, archie- 
piscopum Maguntinum, et quod postquam idem dominus Ludovicus 
per decanum et capitulum Moguntinense ut archiepiscopus receptus 
fuerit et admissus pacifice, et ut sit archiepiscopus per eundem decanum 
et capitulum nobis et dicte universitati presentatus, quod tunc stabimus 
mandatis sedis apostolice super hiis, super quibus processus pro parte 
dicti domini Ludovici ratione et occasione prefate ecclesie pretenduntur 
facti et fulminati, et quod vicario, per prefatum reverendum patrem 
dominum Thomam nomine dicte sedis apostolice in dicto opido et eius 
districtu ponendo in iuribus archiepiscopalibus, donec dictus dominus 
Ludovieus, ut premittitur, receptus fuerit et admissus, parebimus, 
nostris tamen et dicte universitatis in premissis omnibus semper salvis 
privilegiis, | indulgentiis, consuetudinibus, statutis, concessionibus, 
iuribus et observantiis, per dictam Maguntinam ecclesiam aut archie- 
piscopos Maguntinos pro tempore existentes nobis vel nostris ante- 
cessoribus aut universitati et opido predictis promissis vel concessis; 
que omnia et singula in sua roboris firmitate remanere, nec contra ea 
dictam promissionem modo aliquo volumus se extendi. In cuius rei 
testimonium et pro fide et cautione premissorum presentem litteram 
sigillo magno opidi et universitatis predictorum fecimus appensione 
muniri. Acta et facta sunt hec in opido Erfordensi antedicto, anno a 
nativitate Domini M. CC. LX XVII. die XV. mensis Aprilis. 


1377. April 16. Erfurt. 182. 


Der päpstliche Nuntius Thonius de Ammanatis hebt den von dem 

Kardinal Pelrus Portuensis und dem Erzbischof Ludwig über die 

Stadt Erfurt ausgesprochenen Bann zunächst auf drei Jahre auf? 
Or. mit d. S. im Kgl. St, A. zu M. 

Thomas de Ammanatis, electus Nimociensis, apostolice sedis 
nuncius et ad infrascripta commissarius ab eadem sede specialiter 
deputatus, universis et singulis abbatibus, prioribus, prepositis, archi- 
diaconis, decanis, scolasticis, cantoribus, thesaurariis, custodibus et 
tam kathedralium quam  collegiatarum canonicis et parochialium 
ecclesiarum rectoribus, plebanis, viceplebanis, vicariis, ebdomadariis, 
altaristis, presbiteris, cleiicis et notariis publicis omnibusque aliis et 
singulis tam clericis quam laicis, quorum interest vel intererit et quos 
infrascriptum tangit negocium seu tangere poterit quomodolibet in 
futurum, ubilibet constitutis, salutem in Domino. Ad universorum 


570 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


vestrorum aliorumque omnium et singulorum, quorum interest vel 
intererit, noticiam deducimus per presentes, quod dudum sanctissimus 
in Christo pater ac dominus noster, dominus Gregorius papa undecimus 
ex certis ef racionabilibus causis et pro bono pacis et concordie ecclesie 
Maguntine de plenitudine potestatis et ex certa scientia opidum Erfordense 
et eius districtum Maguntine diocesis cum omnibus iuribus et iuris- 
dictionibus ad suos et apostolice sedis manus posuit et recepit ac 
deinde nobis Thome antedicto commisit omnes excommunicationis, 
suspensionis et interdieti sententias, per reverendissimum in Christo 
patrem et dominum, dominum Petrum Portuensem, sancte Romane 
eeclesie episcopum cardinalem, ac reverendum patrem dominum Ludo- 
vicum, archiepiscopum Maguntinum, seu alium vel alios coniunctim vel 
divisim, simul vel successive, quacunque auctoritate apostolica vel 
ordinaria contra opidanos dieti opidi aut alios eis adherentes. in dicto 
opido vel eius districtu commorantes, sive clericos sive laicos seu 
aliquem ipsorum, latas vel fulminatas, suspendere, tollere et relaxare et 
alia facere, prout hec et alia in litteris apostolicis ipsius domini nostri 
pape, vera bulla plumbea in cordula canapis more Romane curie bullatis, 
quas hie pro insertis et expressis haberi volumus, plenius continetur. 
Et quod nos postmodum dietum opidum personaliter accessimus ac 
auctoritate apostolica, a prefato domino papa desuper nobis tradita, 
omnes et singulas excommunicationis, suspensionis et interdicti et 
aliarum coherentium censurarum et aggravationum sententias, sive per 
reverendum patrem dominum Petrum episcopum Portuensem, Romane 
eeclesie cardinalem, sive reverendum patrem dominum Ludovicum, 
arehiepiscopum Maguntinensem, aut alium vel alios quoscunque vel aliquem 
ipsorum coniunctim vel divisim, simul! vel successive, quaeunque vel 
quibuscunque auctoritatibus apostolicis ordinariis vel delegatis pro parte 
dicti domini Ludovici seu pro eo vel nomino ipsius aut alia quacunque 
via, pretextu, causa vel occasione ecclesie Maguntine et resistentie 
eidem domino Ludovico facte, contra universitatem et opidanos dicti opidi, 
seu alium vel alios in dicto opido vel eius districtu existentes et commo- 
rantes seu alios ibidem habitautes vel ipsorum aliquem eciam divisim cuius- 
cunque status, gradus, ordinis, condicionis, dignitatis vel preeminentie 
existentes, sive clericos, religiosos conventus seu laycos, generaliter vel 
specialiter latas vel fulminatas aut alias in dicto opido vel districtu seu 
ecclesiis, monasteriis, capitulis seu capellis positas vel emissas, auctoritate 
apostolica, qua fungebamur et fungimur, ac vigore et auctoritate dictarum 
litterarum apostolicarum omnibus melioribus modo, iure et forma, 
quibus potuimus et possumus, substulimus, suspendimus et relaxavimus 
usque ad triennium a dato presentium computandum inmediate 
sequentes inclusive et abinde in antea, quousque dictus dominus papa 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II, Theil. 571 


duxerit sic volendum, neenon pari forma et simili modo presentibus 
et dieta auctoritate apostolica tollimus, suspendimus et relaxamus, 
prout hec et alia in alüs nostris processibus, manu publica subscriptis 
et publicatis nostrique sigilli appensione, quo utimur, roboratis, plenius 
continentur. Ideo vobis universis et singulis antedictis et cuilibet 
vestrum, ac alio vel aliis, ad quem vel ad quos presentium noticia 
pervenit, committimus vobisque et cuilibet vestrum in virtute sancte 
obediencie, et quanto melius possumus, districte precipiendo mandamus, 
quatenus vos et quilibet vestrum, qui super hoc fueritis requisiti, ot 
ad quem presentium noticia pervenerit, prefatos processus et sententias, 
ut premittitur, per nos sublatos et sublatas, relaxatos et relaxatas et 
suspensos et suspensas esse, et alia omnia et singula supradicta publice 
nuncietis, nec interim predictos opidanos aut alios ex predictis, sive 
clericos sive laycos, vel aliquem ipsorum occassione processuum et 
sententiarum prefatarum esse ligatos, nec in divinis vel alia fidelium 
communione vitetis, seu, quantum in vobis est, vitarifaciatis. Presentem 
nostrum processum, suspensionem, relaxacionem, sublacionem et alia, 
ut premittitur, in se continentem penes dictos opidanos remanere 
et non per nos vel aliquem vestrum volumus quomodolibet detineri. 
In quorum omnium et singulorum testimonium premissorum pre- 
sentes literas seu hoc presens publicum instrumentum per Iohannem 
de Hillisheim, clericum Coloniensem, notarium publicum  scribam- 
que nostruni iuratum subscribi et publicari mandavimus et nostri 
sigilli, quo pridem, dum sacri palacii apostolici causarum — auditor 
eramus, utebamur et adhuc utimur, in presenti appensione muniri. Acta 
et facta sunt hec in Erfordia anno a nativitate Domini millesimo trecen- 
tesimo septuagesimo septimo, indictione quintadecima, die sextadecima 
mensis Aprilis, pontificatus sanctissimi in Christo patris ac domini nostri 
domini Gregorii pape undecimi predicti anno septimo. Presentibus honestis 
viris dominis Gunthero de Rodolfstat, vicario in ecelesia Ciczensi, Nuen- 
burgensis diocesis, Hermanno de Wittinburg, clerico et notario publico 
Ratzeburgensis diocesis, Nicolao Ottonis, clerico Maguntino, Tilmanno 
de Elrich, layco Maguntino diocesis, et Agapito lacobi Tichii de 
Florencia, testibus fidedignis ad premissa vocatis specialiter et rogatis. 
Et ego Iohannes de Hillisheim, clericus Colon., publicus apostolica . 
et imperiali auctoritatibus notarius, dictique reverendi patris apostolice 
sedis nuntii scriba iuratus, quia premissis omnibus singulis dum sic, 
ut premittitur, per prefatum rev. patr. fierent et agerentur, una cum 
prenominatis testibus interfui eaque omnia et singula sic fieri vidi et 
audivi, ideo de speciali mandato dicti reverendi patris, me aliis oceu- 
pato negociis, per alienam manum hoc presens publicum instrumentum 
scribi feci, quod, faeta prius collacione diligenti et correctione prehabita, 


972 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


cum nota principali propria manu subscripsi et signo meo una 
cum dicti reverendi patris appensione sigilli signavi consueto, 
vocatus et requisitus in maius testimonium omnium et singulorum 
preanissorum. 


1377. April 16. Erfurt. 783. 
Der päpstliche Nuntius Thomas de Anunanatis macht. die Bulle 
Papst Gregors XI. vom 12. Januar 1376 bekannt. 

Or. mit d. S. im Kol. St. A. zu M. 

Heverendissimo in Christo patri et domino, domino Ludowico 
archiepiscopo, et venerabilibus viris, dominis preposito, decano et capitulo 
singulisque canonicis et personis ecclesie Mogontine ac omnibus et 
singulis personis, dignitates, personatus, administraciones, canonicatus, 
beneficia seu. officia quecumque tam in eadem ecclesia, quam in 
universis aliis ecclesiis collegiatis et non collegiatis, monasteriis et 
capellis quibuseunque obtinentibus, quocunque nomine censeantur, et 
omnibus et singulis, quorum interest seu interesse poterit aliqualiter 
in futurum, per civitatem, provinciam et diocesem Moguntinam ac alias 
ubilibet constitutis, Thomas de Amanatis, electus — — — — — 1 
deputatus salutem in Domino Ad universorum vestrorum — — —! 
bullatis, et nobis presentatis ac per nos cum ea, qua decuit, reverentia 
receptis, plenius continetur, quarum tenor sic incipit: Gregorius etc.? 
datum Avinione IL Idus lanuarii pontificatus nostri anno VI. Post 
quarum apostolicarum receptionem litterarum nos pro parte dictorum 
proconsulum, consulum et opidanorum et aliorum infrascriptorum cum 
instancia debita requisiti, volentes igitur circa relaxacionem et suspen- 
sionem antedietas et alia in dictis litteris contenta procedere debite 
ut tenebamur et tenemur, et prestita nobis primitus pro domino nostro 
papa et sede apostolica predicta et aliis, quorum interest vel interesse 
poterit in futurum, ac vice et nomine ipsorum recipiendis, a dictis pro- 
consulibus, consulibus et opidanis dicti opidi caucione, iuxta dictarum 
litterarum apostolicarum seriem et effectum, de qua nobis videbatur 
expedire, et prehabita cum peritis et fidedignis eciam intra nos delibera- . 
cione diligenti et matura, omnes et singulas — — — —! volendum, 
ac presentibus modo predicto tollimus, suspendimus et in hiis scriptis 
relaxamus. Necnon omnes et singulos opidanos et alios predictos tam 
clericeos quam laicos cuiuscunque status, gradus, ordinis, condicionis, 
dignitatis vel preeminentie existentes et quemlibet ipsorum eciam divisim 
a predictis processibus, in quantum sunt vel fuerint ligati, dicta auctoritate 
interim, ut predicitur, exemimus etdisligavimus et presentibus nichilominus 
sic eximimus et disligamus. Ideo vobis — — vitari faciatis. Presentem 
— — — — rogatis? 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt, IT, Theil. 578 


! Hier und an den übrigen mit — — — — ber. Stellen Übereinstimmung 
mit der vorigen Urkunde Nr.782 gleichen Datums. ? Hier folgen einige Sütze 
aus der Bulle Nr. 767. ? Es folgt die Rekognılion des Johannes de Hillesheim, 
die mit der der vorigen Urkunde Nr.782 bis auf die Bemerkung, dass er die Urkunde 
selbst geschrieben , übereinstimmt. Ferner fügt er wegen der vorgekommenen Rasuren 
hinzu: Rasuras vero dictionum predictarum, videlicet sic volendum in octava, 
interim in septima , nichilominus in eadem, ut predicitur in quinta, interim in 
eadem et ibidem habitantes in decima liniis ascendendo, manu mea in correctione 
facetas non vicio sed errore approbo et confirmo. 


1377. April 27. 484. 
Der Rat zu Erfurt bestellt. den bescheidenen Knecht Hermann 
Birken (2), Bürger daselbst, auf zwei Jahre zum Amtmann auf 
Tungdorf. Er soll auf seine eigene Kosten das Haus mit Lebens- 
mitteln versehen, es bewachen und bewahren und darauf einen 
Türmer, einen Thorwart, zwei Wächter, einen Schütgen und 
andere Diener halten und jährlich zu Martini 10 Mark Silber 
von den Gerichten und Geefüllen an die Stadt entrichten, alles 
übrige aber kann er zu seinem eigenen Vorteil verwenden. Dazu 
hat er der Stadt 111 Schock Meissner Groschen ohne Zinsen für 
die Dauer der zwei Jahre geliehen. 

Gegeben 1377 feria Il. ante Walpurgis. 
Regest im Cl.- Milwitz- Familienbuch im E. A. 


13%. Mai 29. Erfurt. 489. 


Der päpstliche Nuntius Thomas de Ammanatis erklärt dem Rat 
zu Erfurt, dass er mit seinen Forderungen nicht über das von 
letzterem gegebene Versprechen hinausgehen werde. 

Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu M. 


Nos Thomas de Ammanatis, electus Nimociensis, apostolice sedis 
nuntius. Universis et singulis, hiis maxime, quorum interest vel 
intererit, notum facimus per presentes, quod in nostra ac notarii et 
testium infrascriptorum, ad hoc specialiter vocatorum et rogatorum, 
presentia constituti in pretorio proconsulum, consulum et opidanorum 
opidi Erfordensis, Maguntine diocesis, in stupa seu estuario maiori 
honorabiles viri Theodericus de Wünne, Conradus de Sehe, Nicolaus 
Unsote et Bertoldus de Elrich, magistri consulum, ac alii consules omnes 
et eorum socii una cum quatuor viris et nonnullis aliis opidanis opidi 
predicti dicebant et protestabantur solempniter et expresse per organum 
vocis honorabilis viri Hartungi Gernodi, eorum prothonotarii, palam et 
publice nobis Thome antedicto et notario et testibus subscriptis presen- 
tibus, audientibus et intelligentibus, quod in promissione, quam statim 
nobis Thome antedicto vice et nomine domini nostri pape et sancte 


574 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Romane ecclesie et sedis apostolice facturi erant pro se et aliis opidanis 
seu universitate dicti opidi de stando et obediendo mandatis apostolicis 
et domini nostri pape super hiis, super quibus processus sunt facti 
contra eos in favorem domini Ludovici archiepiscopi Maguntini iuxta 
mentem quarundam litterarum apostolicarum sub dato Avinione 
II. Idus Ianuarii, pontificatus domini Gregorii pape undecimi anno sexto, 
non est nec erit eorum vel dicte universitatis intencionis aliquid 
promittere, seu se per hoc ad aliquid obligare aut obligationem huius- 
modi ad aliquid aliud se extendi, nisi ad ea dumtaxat, que ipsi ac 
dicta universitas cum honore et discretione ac absque detraxione 
status et honoris ipsorum ac dicte universitatis facere possunt, et ut 
sic et eum tali intentione et effeeta dumtaxat, ut premittitur, dictam 
promissionem per organum vocis honorabilis viri Printzonis de Gotha 
fieri voluerunt. Et nos Thomas electus antedictus diximus ac dicimus, 
recognovimus et recognoscimus per presentes, nostre intentionis non 
fuisse nec esse,! dictam promissionem vice et nomine antedictis aliter 
quam, ut premittitur, iuxta mentem et intencionem dictorum magistrorum 
eonsulum seu proconsulum, consulum et opidanorum recipere, aec 
voluimus et volumus ipsos iuxta modum et condicionem antedictos per 
dictam promissionem, ut prefertur, faciendam dumtaxat obligari. In 
quorum omnium et singulorum premissorum testimonium atque fidem 
presentem nostram litteram seu presens publicum instrumentum per 
Iohannem de Hillisheim, notarium publicum subscriptum seribamque 
nostrum, subscribi et publicari mandavimus, nostrique sigilli, quo pridem, 
dum sacri palacii apost. causarum auditor eramus, utebamur et in 
presenti utimur, appensione muniri. Acta et facta sunt hec anno a 
nativitate Domini millesimo trecentesimo septuagesimo septimo, ind. XV, 
die vicesima nona mensis Maii, hora tertiarum vel quasi, pontificatus 
prefati sanctissimi in Christo patris ac domini nostri, domini Gregorii 
pape undecimi anno septimo, in loco suprascripto, presentibus honora- 
bilibus viris Hermanno de Wittinborg, notario publico, Henrico de 
Grüsen et Tilone de Elrich, clerico Maguntine diocesis, et aliis quam 
pluribus fide dignis testibus, ad premissa vocatis specialiter et rogatis.! 


! Unter dem Instrument steht die Hekognition des Notars Johannes de 
Hillisheim. 


15%. Mai 30. Erfurt. 486. 


Der pápstliche Nuntius Thomas de Ammanatis macht abermals 
die Bulle Gregors XI. vom 12. Januar bekannt und die daran 
geknüpfte vorläufige Aufhebung des Bannes. 

Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu M. 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt IT. Theil. 515 


Reverendissimo in Christo patri et domino, domino Ludowico 
— — — — vitari faciatis. Premissa vero omnia et singula rata et 
firma esse et plenam ammodo roburis firmitatem volumus optinere, 
non obstantibus quibuscunque, hactenus per nos factis, et presertim 
quadam declaratione seu revocatione, pridem per nos ad instantiam 
prefati domini Ludovici archiepiscopi Maguntini in opido Tangermunde 
facta, cum ad presens omnia illa et singula, que nos moverant et movere 
poterant ad dictam declarationem seu avocationem faciendam, fuit ad 
presens, inquantum tangunt nos, ad statum debitum posita et per pre- 
nominatos proconsules, consules et opidanos Erfordenses, in quantum 
eos tangunt, plenarie facta et observata. Insuper in omnibus et singulis 
aliis, que nobis vigore dicte commissionis apostolice, nobis facte, facienda. 
incumbunt vel que facere possumus, reservamus nobis plenimodam 
potestatem illa agendi, exequendi, exercendi et faciendi, cum et quando 
fuerit oportunum et nobis videbitur expedire. Presentem autem nostrum 
processum, suspensionem, relaxationem, sublacionem et alia et alia, ut 
premittitur, in se continentes, penes dictos opidanos remanere et non 
per vos nec aliquem vestrum volumus quomodolibet detineri. In quo- 


rum omnium — — —! muniri. Datum in opido Erfordensi die trecesima: 
mensis Maii, hora vesperarum vel quasi, indictione XV., a. D. 1371, ponti- 
fieatus — — —' anno septimo, presentibus reverendo in Christo patre 


et domino, domino Nicholao, episcopo Lubicensi, ac venerabili viro, 
domino Brotzone de Schrapplow, canonico eccl. Magdeb., et honesto viro 
Hermanno de Wittenburg, not. publico, Tilone de Elrich, clerico 
Magunt., Agapito servo Iacobi Tichii de Florencia et Ratzkone de Czaczaw, 
clerico Pragensi, fide dignis ad presentes vocatis specialiter et rogatis. 

Et ego Ioh. de Hillisheim — — —! requisitus, pro parte dictorum 
proconsulum , consulum et opidanorum in maius testimonium omnium 
et singulorum premissorum. 


| Hier und an den übrigen mit — — — Stellen Übereinstimmung mit der 
rorigen Urkunde Nr. 783. 
1377. Mai 30. Erfurt. 181. 


Der püpstliche Nuntius Thomas de Ammanatis veröffentlicht in 
drei weiteren Instrumenten die Bulle Gregors XI. vom 12. Januar 
1376 und seine daran anknüpfenden Verfügungen, die in Form 
und Inhalt mit der Bekamntmachung vom 16. April 1377 fast 
wörtlich übereinstimmen, nur wird in dem einen der Bann nicht 
auf 3 Jahre, sondern ad pape beneplacitum aufgehoben. Sie sind in 
Erfurt ausgestellt, zwei derselben mil der Angabe: Acta sunt hec 
in Erfordia opido predicto in hospicio habitationis tzu dem strusze 
volgariter nuneuptao, in quo tunc habitavimus. 
Or. im Kgl. St. A. zu M. 


516 Cteschichtsquellen der Prov, Sachsen. 


1374. Juni 2. 488. 
Die Landgrafen Friedrich, Balthasar und Wilhelm von Thüringen, 
schliessen mit den genannten Grafen und Städten einen zweijührigen 
Waffenstillstand. 

Or. mit zwei S. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Friderich, Balthasar und Wilhelm, von Gotes gnaden land- 
graffen in Doringen und marggraffen zu Missen, bekennen uffentlichen 
in dissem briffe vor uns und die unsern und vor alle die, die durch 
uns thun und lassen wullen ane gefehrde, daz wir einen friede liden 
sullen und wollen von S.Iohannis tag des toyfers, der schirst wirdt, 
und von demselben $S.lohannis tag zcwey gancze iar, die stez nach 
einander volgen, mit den edeln grafen Heinrichen und Ernsten von 
Glichen, Iohanse von Swarezburg, Henrich von Honstein und Heinrichen 
von Stalberg, herren daselbst, und mit den ersamen weisen luten, 
ratismeistern und reten der stette Erffort, Molhusen und Northusen 
mit eren landen und luten und alle den iren, die durch sie thun und 
lassen wollen ane gefehrde. Und reden und geloben den friede in guten 
truwen in diesem briffe stete und vest zu halten ane argelist und 
gefehrde. Des zu urkunde haben wir unse insigel an dissen briff lassen 
hengen, der gegeben ist nach Gotes gebort im M. CCC. LX XVII. iare, 
an dem dinstage nach des hlg. lichnams tage. 


1377. Juni 24. Gotha. 489. 
Friedrich, Balthasar und Wilhelm, Landgrafen von Thüringen, 
bekennen, dass sie mit der Stadt Erfurt auf zwei Jahre ein gütliches 
Stehen geschlossen haben. 

Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Friderich, Balthasar und Wilhelm, von Gotis gnadin lantgraven 
in Doringin, margraven zcu Mizsen, in dem Osterlande unde zeu 
Landisberg, grafin zcu Orlamunde und hern des landis zcu Plizsen, 
bekennen unde thun kund offintlichen mit disim brive, daz zcwissin 
uns unde den unsern uf eyne syten und den burgern der stat Erfford 
und den yren uf die andern syten geteydingit, geret und 'begriffin ist 
eyn gutlich und ein fruntlich steen, daz als hute an sente lohanstage 
des toyfers intretin unde also sten sal zcwei iar gantz uz, nehest noch 
eynander volgende, in allir der wise als hirnach geschribin stet, doch 
also — — — — — ! solde. Ouch ist geret unde geteydingit, daz die 
bürgere von Erflord in der obgenantin zcyt dicz gutlichins stens unser 
here von Mencz odir ymand von siner wegin nicht ufhalden, noch ubel 
handeln sullin in unsern slozzin odir stetin. Gesche iz ouch, daz 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 577 


ymand der von Erfforte gutere erbeytte, dorvon er yn ierlichen zcinso 
solde reichin unde gebin, unde hilde yn die vor widir willin, so sullen 
unser voite unde amptlute uf denselbin yrin guten phandis helfin, 
wenne sy des lytin, unde die voite doran wysin ane geferde. Worde 
ouch ymand von Erfford clagen umbe vorsezzin zcinse, die ubir eyns 
inres vrist vorsezzin weren, odir umbe schuld odir schadin, so sollin 
unsere voyte unde amptlute von den, die beschuldigit werdin, gulde 
odir rechtis helfin. Sy sullin ouch ir legende gut erbeytin unde der 
gebruchin, doran sy die unsern wider recht nicht hindirn sullin ane 
geferde. Uz disem fruntlichem steen nemen wir unde zcihen uz den 
allirdurchluchsten fursten unde herrin, hern. Karl, romischen keyser, 
daz heilige romische riche und den durchluchstigin fursten, hern 
Wenczelaw, romischen konyng unde konyng zcu Behemen, den er- 
wirdigin in Gote vatir unde hern, hern Ludewigen, erczbischoff zcu 
Mencz, unsirn libin bruder, den hochgeborn Herman, lantgrafin zcu 
Hessin, unsern libin ohemen und brudir, den hochgeborn hern unde 
fursten grafin lolansen von Anhalt, unde den edeln Friderich, burg- 
grafin zeu Nornberg, unsin lybin swagir, kegin den uns daz gutliche 
sten ichein schadin brengen sal. Alle dyse vorgeschriben teyding unde 
rede, als dy sint begriffin, globin wir stete unde unvorbruchlichen zcu 
haldene in allin yren puncten unde artikeln ane allirleye argelist und 
geverde, unde habin des zcu orkunde unde merer sicherheit unser 
insegele an dysin keynwertigin brif lazin hengin, der gegebin ist zcu 
Gota nach Gotis geburd driezenhundirt iar, dornoch in dem sybin 
unde sybinczigisten iare am mittewochin sente lohanstage des toyfers 
unsers hern. | 


! Hier übereinstimmend mit der vorigen. Urkunde Nv. 711 vom 24. Juni 1374. 


1377. Juli 11. Nürnberg. 490. 


Der päpstliche Nuntius Thomas de Ammanalıs quittiert dem Rat 
zu Erfurt über 5000 rheinische Gwulden, die ihm als Bevollmächtigtem 
des Pupstes für diesen bezahlt worden waren. 

Datum in opido Nuienburgensi, Bambergensis diocesis, die 
undecima mensis lulii sub anno a nativitate Domini millesimo tricen- 
tesimo septuagesimo septimo. 

Or. im Kyl. St. A. zu M. S.d. 


1377. Juli 13. ' 191. 
Adolf, erwählter Erzbischof von . Mainz, bekennt, dass er den 
Erfurter Bürgern Syffrid Kesselborn dem .ilterm und Rudolff 


Zigeler 3402 (ioldgulden Mainzer Währung für Lem, Korn, 
Geechichtsq. d. Pr. 8. Erfurt XXIV. 1. 37 


578 


Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


Hofer und andere Güter schuldig sei. Er verspricht die Haupt- 
summe in drei Raten gu bezahlen, so dass am nächsien Tage 
Johannis des Täufers das erste, in den beiden folgenden Jahren 
an demselben Tage die beiden anderen Drittel entrichtet werden 
sollen. Ferner gelobt er den Gläubigern bis zur vollen Tilgung 
der Schuld von je 12 Gulden 1 Gulden Zins gu besahlen und ver- 
pfändet ihnen dafür zwei turnosen vom Zoll zw  Ehrenfels, 
welche von dem Zolischreiber für die genannten Bürger ein- 
genommen und sur Tilgung der Hauptsumme und Zinsen ver- 
wendet werden sollen. Sollte aber der Fall eintreten, dass der 
Erzbischof oder das Stift Städte, Schlösser, Land oder Leute vere 
setzten, oder dass ein Subsidium von der Geistlichkeit oder eine 
Landbede von dem Lande erhoben würde, so sollen, wenn die Summe 
mehr als 10000 Gulden beträgt, von dem, was über diese 
10000 Gulden ist, die Gläubiger befriedigt werden, wenn sie es 
so wollen. Als Bürgen werden viele Personen gestellt, darunter 
fast das ganze Domkapitel zu Mainz, die sich gegebenen Falles 
zum Einlager ın Frankfurt, Boppard oder Maine verpflichten 
und geloben, dass die Heimsahlung des (Geldes weder durch Krieg 
noch durch irgend einen erdenkbaren | Umstand versögert oder 
gehindert werden solle. Zu alle dem giebt schliesslich das Dom- 
kapitel seine Zustimmung. 


Datum anno Domini M* CCC? LXXVII^ in die b. Margarete 


virginis. 
Ingrossaturbuch des Erzstiftes Muinz IX, 8.25 im Kyl. Kreisarchir zu 
Würzburg. 
1374. August 5. 193. 


Hans, Graf. von Schwarzburg, Peczold von Grisheym, Ebirhard 
von Wiezeleiben und Otto von (irusen, des Grafen Hans Vogt, 
bekennen, dass sie dem Elias, Judenmeister zu Erfurt, Ritfikan 
seiner Frau, Golda Eberusch, Wiclyn, Schalam und Mordachyn 
ihren Söhnen, drei Schuldbriefe: den ersten über 600 Pfund 
Pfennige weniger 9 Pfund, den. zweiten über 400 Pfund, den 
dritten über 12 Schock guter Meissner Groschen, zusammen über 
2200 Pfund weniger 5 Lfund Erfurter Pfennige, ausgestellt haben. 
Sie geloben davon 400 Pfund am nächsten Weihnachtstage, 
500 Pfund am nächsten Walpurgistage, 400 Pfund zu Martini, 
500 Pfund an dem darauf folgenden  Walpurgistage und 
400 Pfund weniger 5 Pfund zw Michaelis darauf zu bezahlen 
oder im Versäumnisfall von jedem Pfunde wöchentlich 3 Scherf 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 579 


Zinsen zu entrichten. Gemahnt aber wollen sie die ganze Summe 
samt allen Unkosten in Erfurt besahlen oder Einlager halten. 


Gegeben nach Cristi geburt dryczenhundert iar in dem sebenund- 
sebinczigsten iare an der mitwoch vor send Laurencien tage. 
/nvollst. Abschrift im Grossherzogl. G. A. zu Weimar, 


Jaraczewsky, Gesch. d. Juden in Erfurt, S. 87. 
Reitzenstein , 4. c.S. 192 mit Novbr. 18. 


1377. August 10. | 493. 
Der Rat zu Erfurt verschreibt, jährlich halb zu Martini und halb 
zu Walpurgis zu bezahlen, 30 Marl: lötigen Silbers dem obersten 
Stadischreiber Hartung Gernod von Rodinberg und verspricht ihm 
un Kleidung und anderen Dingen zu geben, wie es einem obersten 
Schreiber zukomme. Dagegen gelobt dieser der Stadt Pfaffe zu 
bleiben und ihr Bestes zu werben, auch wenn er nicht mehr oberster 
Schreiber sei. 

Geschehen 1377 in die s. Laurentii. 


Regest im Cl.- Miliitz- Fumilienbuch im EA. 


1377. Januar 31 bis Oktober 13. 194. 


Heinrich «nd Wolfram die Marschälle, Eberhard Fuchs, Amtmann 
zu Kunigsberg, Peter Nothaft von Tierstein quittieren. dem Burg- 
grafen Friedrich von Nürnberg über den Ersatz des in seinem 
Dienst vor Erfurt. erlittenen Schadens. 

Mon. Zollerana IV, Nr. 348, 350, 378. 


1377. Dezember 21. 499. 
Johannes von Backoleyben, Propst zu den Regelern zu Erfurt, 
bekennt, dass Hannes von Winresleybin und Else von Kerspeleybin 
seine Frau ihrem Oheim Heinrich von Salzca, Bürger zu Erfurt, 
und Uthen seiner Frau 12 Pfund (Geldes jährlicher Gulde an 
allen ihren Gütern zu Kerspeleyben wiederkäuflich für 120 Pfund 
guter Erfurter Pfennige verkauft haben. 

Zeugen: Dytherich Hundolf, Gunther von Salveylt, Conrad 
Bisschoff, gesessen auf dem enteleyche, und Hannes von Molhusen, 
gesessen by sente lorencien, alle Bürger zu Erfurt. 


(regeben 1377 an sente Thomas tage des hevlgen zewelfboten. 


Or. mit d, S, im Kol. St. A. zu M, 37% 
í 


980 Geschichtaquellen der Prov, Sachsen. 


1378. Januar 1. 196. 


Gebhard, edler von Quernford, Herr daselbst, quwittiert dem Rat 
eu Erfurt über 650 Mark Silber. und 300 Schock Meissner 
Groschen, welche dieser in seinen Auftrage an Dyther von Witze- 
leiben für den Markgrafen Wilhelm von Meissen bezahlt hatte. 


Gegeben nach Christi geburt dryczenhundirt iar in dem achte und 
sybinczigesten iare an dem nuen iars tage. 
Or. auf. Papier im Kgl. St. A. u M. S. itid. 


1378. Februar 8. Rom. 191. 


Der Kardinal Petrus citiert als bevollmáchtigter päpstlicher Richter 
30 Mitglieder des Rates zu Erfurt nach Rom, um sich auf die 

Klage der Dekane und Kapitel der beiden Stiftskirchm Mariä 

und Severi zu Erfurt wegen der gegen sie verühten Gewalt- 

thätigkeiten zu verantworten. 
Gleichzeitige Abschrift auf Papier im FE. A. 

Universis et singulis Christi fidelibus et presertim Alamanie 
nacionis Petrus, miseracione divina Portuensis et s. Rufine episcopus, 
sancte Romane ecclesie cardinalis, iudex et commissarius causis et 
partibus infrascriptis a domino nostro papa specialiter deputatus, salutem 
in Domino. Dudum exposito sanctissimo patri et domino nostro domino 
Gregorio, divina providentia pape XI, sub hac forma: Detestabile factum 
exemploque pernieiosum per opidanos opidi Erfordensis, Maguntine 
dyocesis, perpetratum expedit apostolice sedi referri. Cum igitur, pater 
beatissime, in dieto opido, de cuius initio memoria hominum non 
existat, fuerint, esse consueverint et sint due honorabiles ecclesie 
collegiate, quarum una in omnipotentis Dei sueque genitricis virginis 
Marie et alia in sancti Severi confessoris honore dedicate existant, in 
quibus vigere consuevit divini nominis cultus ac cleri vertuosum regimen 
adeo, quod ipse ecclesie earumque ministri forent singulis aliis ecclesiis 
et hominibus circumvicinis exemplum et norma virtuose vivendi Deo- 
que devote serviendi; et, pater sancte, cum pridem sanctitas vestra 
reverendo in Christo patri ac domino, domino Ludowico, archiepiscopo 
Maguntino, tunc de ipsa ecclesia Maguntina providisset, Tylo de Sachsa et 
ceteri magistri consulum et consules et universitas eiusdem opidi, quorum 
nomina pro expressa habere dignemini, perverso ductu, spiritu 
deliberato et unanimi consilio statuerunt, ut nullus, cuiuscunque status 
aut condicionis existeret, literas huiusmodi apostolice provisionis auderet 
seu presumeret sub periculo corporis et rerum suarum in dicto opido 
Erfordensi, ecclesie Maguntine mero et mixto imperio subiecto, legere, 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt, II. Theil. 581 


insinuare aut publicare, et ad huiusmodi provisionem impediendam 
eorum famulos et servientes ad hoc deputarunt eosque in dieta ecclesia 
collocarunt ad perlustrandum et sciscitandum, an aliquis literas dicte 
apostolice provisjonis publicare vel insinuare intemptaret, quem illico 
capi et cum ipsis opidanis cum literis presentari mandarunt. Qui quidem 
eorundem opidanorum famuli et servientes in armis infinita tedia et 
nefanda in ipsis ecclesiis sancte Marie et sancti Severi committentes, 
inter cetera ignes ibi incendere, una cum hominibus minus bone fame 
comedere, bibere et inepte solaciari non formidabant, officia divina 
omnino perturbando et alias in tantum clerum dictarum ecclesiarum 
perturbarunt eciam per horrorem et incussionem timoris, quod quo 
declinare possent iter salubre penitus ignorarent. Et nichilominus, dum 
prelati dicte sancte Marie ecclesie, videlicet decanus, scolasticus et 
cantor, pro executoribus gratiarum apostolicarum deputati, gratias huius- 
modi ad requisitionem impetrantium exequentes, dicti eorundem opi- 
danorum famuli et servientes literas ipsas apostolicas de manibus ipsorum 
executorum iuxta mandatum eis’ factum violenter infra ecclesiam et 
infra divina abstulerunt et easdem literas et inpetrantes captivatos 
eisdem opidanis presentarunt, iidemque famuli et servientes loca 
capitularia dictarum eeclesiarum accesserunt ac decanos et canonicos 
ipsarum ecclesiarum inpediverunt, ne aliquos actus capitulares pro 
ipsis et dictis ecclesiis facere possent. Et, pater beatissime, quod deterius 
est, dum litere apostolice provisionis dicto domino Ludowico de dicta 
ecclesia Maguntina facte in locis vicinis publicarentur, prefati opidani 
ad ipsam provisionem impediendam quandam appellationem se finxerunt 
ab eadem provisione interposuisse, et, quantum in eis fuit, clerum dicti 
opidi blandis sermonibus et promissionibus induxerunt, ut dicte conficte 
appellationi adhererent. Et nichilominus more tyrannico preceperunt, 
ut huiusmodi appellationi adherere et divina officia in dicto opido, 
eeclesiastico supposito interdicto, celebrare recusantes beneficia, domos, 
hospicia et habitationes eorum, quas et que in dicto opido quomodolibet 
habebant, dimitterent penitus et ab inde recederent. Cumque, patei 
sanete, decani, canonici et capitula dictarum ecclesiarum | mandato 
apostolico et dicto domino Ludowico obedirent et ipsos propter recu 
sationem adhesionis prefate ficte et nunquam exhibite appellationis ac 
metum corporis et rerum suarum dictum opidum et eorum beneficia 
et hospicia et possessiones dimittere oporteret, prout ob hoc dimiserunt, 
prefati opidani magnam hominum armorum multitudinem et prescise 
reverendum patrem dominum Adolfum episcopum Spirensem, occu- 
patorem et detentorem ecclesie Maguntine et bonorum ipsius, necnon 
Henricum Beyer, olim decanum Maguntinum, cum eorum in ea parte 
complicibus ad dictum opidum convocarunt et eosdem homines armorum 


582 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


ad domos habitacionum decani sancte Marie et canonicorum dictarum 
ecclesiarum collocarunt, qui armigeri domos et possessiones ipsas ac 
arbores fructiferas effregerunt, diruerunt et exstirparunt, parietes 
ortorum, pavimenta domorum et nonnulla edificia funditus destruxerunt, 
prefatique opidani, hiis adhuc non contenti, anuuerunt, vmmo consilium, 
consensum et favorem adhibuerunt, ut Henricus Beyer de Bopardia 
prefatus, tunc decanus ecclesie Maguntine, Guntherus de Rudesleyben, 
canonieus diete ecclesie s. Marie, Henno alias Iohannes de Boparten 
laycus, Iohannes de Cellis et Iohannes Creyenberg, opidanus dicti opidi, 
eosdem decanum, canonicos et capitula ecclesiarum predictarum vini et 
bladi quantitatibus et rebus aliis, in eorum hospiciis et reservaculis 
necnon granariis ecianm infra septa ecclesiarum et alibi existentibus 
usque ad mille quingentarum marcharum puri argenti, necnon eorum 
ecclesiis parochialibus et aliis beneficiis ecclesiasticis notorie spoliarunt 
et eorum clericos prophanantes in easdem ecclesias et beneficia intru- 
serunt, aliquas eciam earundem ecclesiarum parochialium cum earum 
hospiciis et dotibus ignis incendio nequiter concremarunt et, quod 
detestabilius est, prefati opidani, ut ipsi dictas ecclesias earumque 
ministros perpetuo exulari procurarent, ipsi ad ecclesiam s. Marie pre- 
dictam hostiliter accedentes, reservacula et clausuras, in quibus 
apostolica, imperialia et alia eorundem decani ct capituli et ecclesie 
privilegia recludi consueverunt, violenter et manu potenti aperuerunt, 
confregerunt ac destruxerunt et, ut idem opidani mala malis accu- 
mularent, ipsi inprovide certas personas, presbiteros et clericos eorum, 
propria auctoritate, ymmo quoddam inprovidencie lubrico instinctu 
deputarunt, ordinaverunt ct statuerunt, qui ipsorum opidanorum 
voluntate et mandato, non obstante, quod ipsum opidum fuit, erat et 
est ecclesiastico suppositum interdicto singuleque persone excommuni- 
cationis et universitas eiusdem opidi interdicti sentenciis innodati, 
. divina eciam eum solempni nota in singulis ecclesiis et monasteriis et 
conventibus celebrent vmmo verius prophanent ofticia, ac si dicte 
censure in locum, personas et universitatem predictas late non fuissent. 
Sicque, pater beatissime, sepedicti opidani, quantum in eis est, fidem 
katholicam et nervum ecclesiastice censure, nisi sanctitas vestra eis 
celeriter freno domacionis efficaciter occurrat, supprimere satagunt et 
ad hec perficienda novas inpositiones sive statuta cenfingunt, quorum 
eciam pretextu nuper tempore vindemiarum preteritarum statuerunt, ut 
deinceps nullus, in distrietu dicti opidi vineas habens, vina ipsa in 
campis et in vitibus coniunctim vendere presumat, sed infra dictum 
opidum dumtaxat ad thabernam mensuratim et in domo propria vendere 
deberet, et per huiusmodi statutum decanum et capitulum s. Marie 
predicte induci fecerunt, ut ipsi eorum vina ad dictum opidum duci 


Urkundeubuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 583 


facerent, et huiusmodi vinis ad ipsum opidum adductis, prefatus 
Guntherus de Rudesleyben, ipsis in rebellione et premissis articulis 
comitans et adherens ac, ut premissum est, prophanans, ex instinctu 
et ordinacione ac voluntate ipsorum opidanorum, qua auctoritate nescitur, 
arrestavit et sibi usurpavit. Et sic, pater sancte, prefati opidani quovis 
palliato colore quesito, personas dictarum ecclesiarum cottidie spoliare 
non verentur, ipsosque presbiteros et clericos publice prophanari 
et eis participantes spoliari faciunt et factis consentiunt, nec spolium 
huiusmodi, cum possint, prohibent, ymmo quendam palliatum colorem 
sibi assumunt, asserentes, quod singula hec de iudicio ecclesiastico 
domini Adolfi, episcopi Spirensis, detentoris predicti, eorum in hac parte 
patroni, procedant, et sic, cum se excusare pretendant, verius in singulis 
accusent. Et hec omnia et singula fecerunt et facta sunt in divini 
eultus diminucionem, vestre sanctitatis et apostolicorum mandatorum 
vilipendium ecclesiastice libertatis et clavium ecclesie detrimentum et 
in evidens et perniciosum exemplum malivolorum et maximum pre- 
iudicium, dampnum et gravamen decanorum, canonicorum et capi- 
tulorum eeclesiarum predictarum. Ne igitur, pater beatissime, huius- 
modi graves, enormes ac notorii excessus maneant inpuniti et huiusmodi 
manifesta rebellio aliis iniquitatis filiis, qui letantur, cum malefecerint 
et exultant in rebus pessimis, in perniciosum transeat exemplum et 
scisma, quod in partibus illis premissorum occasione pullulare incepit, 
germen maledictionis producat, supplicant sanctitatem vestram decani, 
canonici et singule persone obedientes et capitula dictarum ecclesiarum, 
quatenus, ipsis, ne sic perpetuo exulari et dicte eorum ecclesie 
ministrantium solacio viduate remaneant, paterno assistente efficaciter 
defensionis presidio, omnes et singulas causam et causas, quam et 
quas ipsi omnes et singuli coniunctim et divisim, eciam criminaliter 
et civiliter, de et super omnibus et singulis premissis ac dampnis, 
interesse ac expensis factis et passis, committere dignemini reverendo 
in Christo patri ac domino, domino Petro, episcopo Portuensi, sancte 
Romane ecclesie cardinali, cui eciam nuper sanctitas vestra causam, 
vertentem inter reverendissimum patrem dominum Ludowicum, archie- 
piscopum Maguntinum, et dictos opidanos de et super rebellione et in 
obedientia eorundem opidanorum commisit et a qua causa presens 
dependet, committere dignemini audiendum, decidendum et fine debito 
terminandum cum omnibus emergentibus, dependentibus , incidentibus 
et connexis et cum potestate citandi triginta de proconsulibus 
et consulibus, qui numero centum et quadraginta existunt, 
personaliter et in eorum propriis personis et omnes et singulos pre- 
nominatos legitime et per edictum in Romana curia et vicinis locis 
affigendum, si de premissis fuerint infamati, presertim cum decani, 





984 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


canonici et capitula et cetere persone, in eisdem ecclesiis beneficiate, 
propter tyrannidem et potenciam dictorum opidanorum et eorum ad- 
herencium preexpressorum non possint domicilia eorum tute adire, nec 
sperent, se posse in partibus super premissis consequi iusticie com- 
plementum. Idem vero dominus noster papa, auditis et intellectis 
predictis, nobis Petro cardinali prefato oraculo vive vocis commisit, 
quatenus de et super predictis informaremus nos summarie, et si per 
informationen ipsam reperiremus dictos consules et opidanos universi- 
tatis dicti opidi de predictis iufamatos, citaremus triginta ipsorum 
personaliter et alios legitime responsuros et per edictum publicum in 
Romana curia et convicinis partibus affigendum. Nos enim Petrus 
cardinalis, iudex et commissarius predictus, iuxta mandatum predietum, 
ut premittitur, nobis factum, informacionem a fide dignis iuratis 
testibus recepimus premissorum, qua cum diligentia prehabita fuimus 
per magistrum Doynum de Remis, in Romana curia procuratore, ac pro- 
curatorio nomine dictorum dominorum decani, scolastici et cauoni- 
corum principalium, prout de suo mandato nobis plenarie constitit, 
cum instantia requisiti, ut in dicto negotio procedere et predictos opi- 
danos, consules et universitatem dicti opidi tam personaliter quam 
legitime responsuros iuxta traditam a sede apostolica nobis formam per 
nostras speciales literas citari per edictum publicum mandaremus. Nos 
enim Petrus cardinalis, iudex et commissarius predictus, attendentes, 
quod per informationem eandem invenimus ipsos opidanos, consules et 
proconsules et universitatem de predictis infamatos publice, quodque 
volentes mandatum apostolicum, nobis in hae parte commissum, exequi 
reverenter, auctoritate apostolica, in hac parte commissa, eosdem consules 
et proconsules, opidanos et universitatem dicti opidi tenore presentium 
per huiusmodi edictum prescise et peremptorie citamus nominatim de 
ipsis infrascriptos, videlicet Tylonem de Sachsa, Theodericum von der 
Wunne, Martinum de Stedin, Hugonem Brunonis, Conradum de 
Wissinse, Henrieum de Salcza, Conradum Noting, Theodericum de 
Benstete, Bertoldum de Elrich, Conradum de Lacu alias de Seen, 
Henricum de Tannenrode, Theodericum Hugonis, Henricum de Tenstete 
proconsules, Hermannum  Grepher, Henricum Erich, Iacobum de 
Stedin, Henricum de Meldingin, Albertum de Waldinrode, Albertum 
Lybergen, Iohannem de Brantpach, Nicolaum Unsote, Henricum de 
Hemeleybin, Theodericum de Czymmern, Henricum de Meyningin, 
Fredericum Rosenezwig, Henricum de Gosirstete, Henricum de Bech- 
stete, Hermannum Stangen, Henricum de Kunez et Henricum de Remde 
consules dicti opidi, quatenus personaliter et in eorum personis, et alios, 
ut per se vel eorum procuratores sufficientes et ydoneos et solempniter 
constitutos cum omnibus actis, iuribus et munimentis, causam et causas 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 9585 


huiusmodi tangentibus seu concernentibus, negocium memoratum die 
videlicet sexagesima post lecturam presentium in audientia publica 
literarum domini nostri pape et affixionem portis pallacii apostolici causarum 
ac super luminaria basilici principis apostolorum de urbe ac insignium 
ecclesiarum in Arnstete, in Gotha, in Isenache, Maguntine dyocesis, 
tamquam locorum convicinorum, factas inmediate sequentes, si dies ipsa 
sexagosima iuridica fuerit et nos Rome, ubi Romana curia residet, vel 
alibi, ubi eam residere continget, ad iura reddendum sederimus, alio- 
quin proxima die iuridica extunc inmediate sequente, qua nos ad iura 
reddendum ut supra sedebimus, in hospicio habitationis nostre com- 
pareant in iudicio coram nobis vel altero commissario, nobis forsan in 
huiusmodi eausa surrogando, ad dicendum quidquid voluerint contra 
commissionem predictam et alia ad procedendum et procedi videndum 
in ipsos ad singulos actus gravatim et successive et usque ad decisionem 
ipsarum aliaque facturi et recepturi et responsuri, prout iusticia sua- 
debit, intimantes eciam, quod, sive venerint, sive non venerint, in 
predictis causis et contra ipsos, prout iuris fuerit, procedetur, ipsorum 
absentia seu contumacia non obstante, loca vero audiencie et pallacii 
ecclesiarum predictarum locorum convicinorum tamquam publica ot 
ydonea pro huiusmodi citacione exequenda et ad ipsorum noticiam 
deducenda duximus eligenda, que quidem loca citacionem ipsam ad 
instar edictorum, que olim scribebantur in albo pıetoris, sua quasi 
voce preconiea et patulo iudicio adeo publicabunt, quod citati ipsi 
nullam de ea poterint alicuius ignorancie causam in posterum allegare, 
cum non erit verisimile, quod apud eos debeant incognita remanere, 
que fuerint ita in locis tam publicis et patentis omnibus publicata. 
Volumus insuper et eadem auctoritate decernimus, quod citatio ipsa 
sic lecta et affixa citatos ipsos omnes arceat et apprehendat, ac si ipsos 
personaliter apprehendisset et in eorum presentiis lecta de verbo ad 
verbum et publicata extitisset. In quorum omnium testimonium 
presontes nostras litteras seu presens publicum instrumentum per 
Anthonium notarium publicum ac nostrum et huiusmodi cause scribam 
infiaseriptum subscribi et publicari fecimus et nostri sigilli appensione 
muniri Datum et actum Rome in Transtyberim in hospicio habitationis 
nostre sub anno nativitatis Domini millesimo trecentesimo septuagesimo 
octavo, indictione prima, die octava mensis Februarii, pontificatus dicti 
domini nostri Gregorii pape undecimi anno oetavo, presentibus Guido 
Fesulani, priore sanctorum apostolorum, Michaele Sergenolii de Florena 
et Henrico Dudonis de Ygstad clerico, familiaribus nostris, testibus ad 
premissa vocatis et rogatis. 


586 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1378. März 10. Würzburg. 198. 
Gerhard, Bischof von Würzburg, befichlt. bei Strafe des Danncs 
die genaue Defolgung der von dem Legulen Thomas auf Grund 
des päpstlichen Befehls getroffenen Anordnungen. 

Or. mit d. S. im Kyl. St. A. su M. 

Gerhardus, Dei gracia episcopus Herbipoleusis ac auctoritate apostolica 
vicarius in opido Erfordensi et eius districtu, Maguntine diocesis, tam 
in spiritualibus quam temporalibus, neenon ad infrascripta commissarius 
eadem auctoritate specialiter deputatus, reverendo in Christo patri ac 
domino, domino Ludovico archiepiscopo et capitulo Maguntino ac 
universis et singulis reverendis patribus, archiepiscopis, episcopis, 
abbatibus, prioribus, prepositis ac illustribus principibus, lantgraviis, 
marchionibus, ducibus, comitibus, burgraviis, baronibus necnon 
decanis, scolasticis, cantoribus, canonicis tam kathedralium quam 
collegiatarum et parrochalium ecclesiarum rectoribus, plebanis et vices 
eorum gerentibus, presbiteris, clericis et notariis publicis, militibus, 
universitatibus, civitatibus, opidis, castris, villis eorumque magistris, 
rectoribus et officiatis ac universis et singulis Christi fidelibus, reli- 
giosis, clericis ac laicis ubilibet constitutis salutem in Domino. Ad 
universorum et singulorum vestrorum aliorumque omnium et singulorum 
quorum interest vel intererit et quos infrascriptum tangit negocium 
seu tangere poterit quomodolibet in futurum, noticiam deducimus per 
presentes, nos nuper sanctissimi in Christo patris ac domini, domini 
Gregorii pape undecimi litteras, eius vera bulla plumbea in filo canapis 
more Romane curie bullatas, non abulitas, non rasas nec corruptas, sed 
sanas, integras et illesas ac prorsus omni vicio et suspicione carentes, nobis 
pro parte ipsius domini pape presentatas, eum ea qua decuit reverencia 
recepisse, quarum tenor de verbo ad verbum sequitur et ost talis. 

Gregorius episcopus, servorus servorum Dei, venerabili fratri 
Gerhardo, episcopo Herbipolensi, salutem et apostolicam benedictionem. 
Dudum ex certis et rationabilibus causis opidum Erfordense, Maguntine 
diocesis, quod ad mensam archiepiscopalem Maguntinam pleno iure 
pertinet, ac omnia iura et iurisdictiones in ipso opido et eius districtu 
archiepiscopo Magunt, pro tempore existenti, debita ad manus nostras 
et apostolice sedis ex certa seientia et de apostolice potestatis plenitudine 
per nostras litteras recepimus et posuimus ac opidum et iura et iuris- 
dictiones huiusmodi ad manus nostras et dicte sedis usque ad eiusdem 
sedis beneplacitum decrevimus retinenda, et deinde pro parte pro- 
consulum, consulum et opidanorum dieti opidi nobis exposito, quod 
olim — -- — —! ad sedem apostolicam appellatum, tandem nos dictorum 
proconsulum, consulum et opidanorum supplicationibus inclinati, dilecto 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt, II. Theil. 587 


filio Thome, electo Nimociensi, tunc in partibus illis apostolice sedis 
nuntio, ex certis causis rationabilibus nostrum ad id inducentibus 
animum nostris dedimus litteris in mandatum, ut ad predictum oppidum 
accedens, postquam dicti proconsules et consules et aliqui ex dictis 
opidanis, de quibus sibi videretur expedire, iurassent aut bona fide 
promisissent, quod prefato intruso vel alicui alteri in dicta ecclesia 
Maguntina contra prefatum archiepiscopum forsitan intrudendo non 
prestarent auxilium, consilium vel favorem, et quod in hiis, propter 
que dicti processus contra ipsos facti fuerant, nostris et ecclesie mandatis 
parerent, predictos processus et sententias auctoritate apostolica usquo 
ad certum tempus, de quo sibi videretur, suspenderet et huiusmodi 
iuramentum, quo predicti proconsules, consules et opidani dictis decano 
et capitulo erant astricti, ut prefertur, quatenus de facto processerant, 
auctoritate predicta relaxaret et in eodem opido et eius districtu aliquem 
probum virum ad id ydoneum et fidelem nostro et dicte ecclesie Romane 
nomine vicarium deputaret, qui dictum opidum ac districtum in 
spiritualibus et temporalibus nostro et eiusdem ecclesie Romane nomiue 
in spiritualibus et in temporalibus regeret et gubernaret et omnimodam 
iurisdictionem ibidem exercere posset ct debefet, prout in dictis litteris 
plenius continetur, Cum autem postmodum, sicud nuper accepimus, 
dietus Thomas electus iuxta mandatum nostrum huiusmodi ad prefatum 
opidum accesserit et servatis servandis prefatos processus et sententias 
usque ad certum tempus auctoritate nostra predicta suspenderit et 
nonnulla alia in premissis rite fecerit et ordinaverit ac te vicarium 
nomine nostro et dicte Romane ecclesie in opido et districtu predictis 
constituerit et deputaverit, licet tu usque nune huiusmodi vicariatus 
officium reeusaveris assumere, et, sicud accepimus, prefatus archiepis- 
copus temere presumpserit nonnullis ciericis et laycis subditis suis 
inhibere, ne mandata dieti electi recipere et huiusmodi suspensionem et 
alia ordinata per ipsum electum observare presumant, nos volentes, 
quod huiusmodi suspensio et alia, per dictum electum in premissis facta 
et ordinata, suum sorciantur effectum, fraternitati tue per apostolica 
scripta mandamus, quatenus, huiusmodi vicariatus officium assumens, 
auetoritate nostra suspensionem huiusmodi et alia in premissis per 
dictum electum facta et ordinata, non obstante quacunque inhibitione 
dicti archiepiscopi, facias per te vel alium firmiter observare, et nichi- 
lominus dictum opidum ct eius districtum nostro et Romane ecclesie 
nomine tam in spiritualibus quam temporalibus, ut premittitur, per te 
vel alium gubernes et regas, prout archiepiscopi Maguntini pro tempore 
existentis opidum et districtum huiusmodi regere et gubernare potuerunt 
seu eciam debuerunt, donec a nobis vel séde apostolica aliud receperis 
in mandatum, contradictores auctoritate predicta per censuram 


588 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


ecclesiasticam appellatione postposita compescendo, invocato ad hoe, si 
opus fuerit, auxilio brachii secularis; non obstante, si aliquibus com- 
muniter vel divisim a sede apostolica indultum existat, quod interdici, 
suspendi vel excommunicari non possiut per litteras apostolicas, non 
facientes plenam et expressam, ac de verbo ad verbum de indulto 
huiusmodi mentionem. Datum Rome apud sanctum Petrum XVI. Kal. 
Decembris, pontificatus, nostri anno septimo. 

Post quarum litterarum apostolicarum presentationem et receptionem 
fuit nobis postmodum pro parte proconsulum, consulum et opidanorum totius- 
que universitatis dicti opidi Erfordensis expositum, quod licet prefatus 
dominus Thomas, electus Nimotiensis, in dictis litteris apostolicis nominatus, 
circa relaxationem, suspensionem antedictas vel aliud, iuxta mandatum 
apostolicum sibi desuper traditum, legitime processisset et sententias 
et processus antedictas, per nominatos reverendissimos patres, dominos 
Petrum Portuensem et Ludovicum archiepiscopum, ut premittitur. 
emissas aut fulminatas, si que et qui erant, sustulisset et aliud fecisset 
et dicta auctoritate apostolica processisset, prout in suis litteris desuper 
confectis hec plenius continentur, tamen nonnulli clerici et laici et 
presertim. prelati in dignftatibus constituti suspensionem et relaxationem 
huiusmodi et alia, per dictum dominum Thomam electum dicta auctoritate 
facta, non advertunt, ymo fecerunt et faciunt, procurarunt et procurant 
per se vel per alios, quominus suum debitum sorciantur effectum. 
Quare nobis pro parte eorundem proconsulum, consulum, universitatis 
et opidanorum fuit humiliter supplicatum, quatenus nos iuxta dictarum 
litterarum apostolicarum nobis, ut premittitur, presentatarum tenorem 
procedere dignaremur. Nos igitur Gerhardus episcopus, vicarius et 
commissarius antedictus, mandatis apostolicis in hiis et aliis, ut tenemur, 
obedire curantes, ad dictarum literarum apostolicarum executionem 
procedere volentes, vos reverendos patres archiepiscopos, episcopos, 
abbates et alios omnes et singulos premissos ac vestrorum et eorum 
quemlibet tam coniunetim quam divisim, nominatim et in specie, primo, 
secundo et tertio dicta auctoritate apostolica requirimus et monemus 
vobisque et eorum cuilibet etiam divisim in virtute sancte obedientie 
et sub infrascriptis penis districte precipiendo mandamus, quatenus 
omnia et singula per dictum dominum Thomam electum dieta auctoritate 
circa: dictas relaxationem et suspensionem et alia per eum facta vel 
ordinata, prout in ipsius litteris desuper factis plenius continetur, rata, 
firma et grata efficaciter habeatis ac ea omnia et singula, in ipsis litteris 
ipsius domini Thome, desuper, ut premittitur, confectis, contenta, ipsas- 
que litteras in vestris ecclesiis, civitatibus, opidis, castris, villis, terris, 
dominiis et aliis locis legi et publicari. pacifice teneri et observari et 
sine quacumque perturbatione seu impedimento faciatis et permittatis, 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 589 


nec dietos proconsules, consules et opidanos dicti opidi Erfordensis 
ratione dictarum sententiarum et processuum, ut premittitur, latarum 
seu fulminatarum amplius in divinis seu alia fidelium communione 
vitetis seu ab aliis vitari faciatis aut procuretis seu permittatis, sed 
ymo ipsis in eisdem divinis et communione fidelium et aliis quibus- 
cunque participationibus tamquam bonis Christi fidelibus communicetis 
et participetis et ab aliis communicari et participari, quantum in vobis 
est, faciatis, nec impedimentum, causam vel occasionem per vos vel 
alium seu alios publice vel occulte, directe vel indirecte, prestetis aut 
prestare faciatis vel fieri permittatis in premissis vel premissorum 
aliquo, quominus omnia et singula per prefatum dominum Thomam 
dicta auctoritate facta et alia in dietis suis litteris contenta suum 
sortiantur effectum, dictique proconsules, consules et opidani omni et 
quacunque participatione Christi fidelium libere uti valeant et gaudere, 
non obstante quaeunque inhibicione seu prohibitione per vos dominum 
Ludowieum arehiepiseopum seu alium vel alios, quantumque quacun- 
que auctoritate hactenus facta vel in posterum facienda. Quod si vos 
predicti vel aliquis vestrum aut quicunque alter, cuiuscunque dignitatis, 
status, gradus, conditionis vel preeminentie existant seu existat, premissa 
non feceritis et mandatis nostris ymmo verius apostolieis in hac parte 
non parueritis cum effectu aut contrarium feceritis et ab impedimento 
seu impedimentis et inobedientes huiusmodi infra sex dierum spacium 
post notificationem presentium, vobis vel alteri vestrum factam, inmediate 
sequentium, quorum dierum duos pro primo, duos pro secundo, reliquos 
vero duos dies pro tertio et peremptorio termino ae monicione canonica 
preterea vobis et aliis omnibus et singulis premissis, presentibus 
assignamus, non desisteritis et revocaveritis eciam cum effectu, aut 
omnia et singula per dictum dominum Thomam, ut premittitur, dicta 
auctoritate apostolica facta et ordinata suum effectum sortiri non 
permiseritis aut operam, causam vel occasionem ad hoc dederitis seu 
feceritis per vos vel alium publice vel occulte, directe vel indirecte, 
quominus littere apostolice et processus prefati Thome et singula in eis 
contenta, presertim circa suspensionem et relaxationem antedictas habite 
et habiti, suum debitum effectum per omnia sortiantur, et mandatis 
nostris ymmo vero apostolicis non parueritis, in vos omnes alios et 
singulos premissos et quemlibet vestrum, qui in hoc culpabilis repertus 
fuerit, dieta trina monitione premissa, in hiis scriptis excommunicationis 
in capitula ecclesiarum vestrarum, suspensionis in ecclesias vestras 
neenon in loca, districtus, territoria, civitates, opida et universitates 
interdicti sententias dicta auctoritate apostolica ferimus et promulgamus. 
Vobis vero reverendis patribus,dominis archiepiscopis et episcopis predictis, 
quibus ad reverentiam vestrarum pontificalium dignitatum in hae parte 


590 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen 


differre volumus, si premissa omnia et singula suprascripta infra sex 
dierum spacium post notificationem presencium, vobis vel alicui vestrum 
factam, inmediate sequencium, quos vobis et cuilibet vestrum pro 
peren:ptorio termino ac canonica monicione prefingimus et assignamus, 
non adimpleveritis aut contrarium feceritis per vos vel alium seu 
alios publice vel occulte, directe vel indirecte, et mandatis nostris ymmo 
verius apostolicis in hac parte non parueritis per omnia et realiter cum 
effectu, vobis et cuilibet vestrum, qui in hoc culpabilis aut remissus 
repertus fuerit, ingressum ecclesie interdicimus, si autem infra alios sex 
dies inmediate sequentes dictis nostris verius tamen apostolicis mandatis 
non parueritis per omnia et cum effectu, vos et vestrum quemlibet, qui 
in hoe remissus inventus fuerit, suspendimus a divinis, si vero pre- 
dictas interdicti et suspensionis nostras sententias ymmo verius apostolicas 
per alios sex dies dietis duodecim diebus inmediate sequentibus, sustinueritis, 
quod absit, animo indurato dictisque nostris verius apostolicis mandatis 
non parueritis realiter et cum effectu, in vos et quemlibet vestrum, 
qui in hoe eulpabilis aut 1emissus inventus fuerit, exnunc prout extunc, 
et extunc prout exnunc in hiis scriptis excommunicationis sententiam 
dieta auetoritate apostolica ferimus et etiam promulgamus, absolutionem 
omnium et singulorum, qui supra et infrascriptas sententias incurrerint 
quovismodo, nobis vel superiori nostro tantummodo reservantes. Ceteris 
universis etsingulis abbatibus — — — — —? notariis publicis ubilibet 
constitutis et vestrum cuilibet sub excommunicationis pena, quam in 
vos et quemlibet vestrum ferimus in hiis scriptis, nisi feceritis ea, que 
mandamus, districte precipimus, quatenus vos et quilibet vestrum, qui 
super hoc fuerit requisitus, infra sex dierum spacium post requisitionem 
huiusmodi immediate sequencium, quorum dierum duos pro primo, 
duos pro secundo, reliquos duos pro tercio et peremptorio termino ac 
monitione canonica presentibus assignamus, accedat, ubi propter ea fuerit 
accedendum, omnes et singulas litteras tam apostolicas quam dicti 
domini Thome huncque nostrum processum et omnia et singula in eis 
contenta in vestris ecclesiis et locis aliis, ubi, quando et quotiens expediens 
erit, et prout requisiti fueritis, legatis, insinuetis et publicetis et legi, 
insinuari, publicari et observari faciatis et permittatis. In quorum 
omnium et singulorum premissorum fidem et testimonium presentem 
nostrum processum nostri fecimus sigilli pontificalis appensione muniri. 
Acta sunt hec in castro nostro montis beate Marie prope civitatem 
nostram Herbipolensem, anno a nativitate Domini millesimo 
trecentesimo septuagesimo octavo, indictione prima, die decima mensis 
Marcii, pontificatus sanctissimi in Christo patris ac domini nostri domini 
Gregorii pape undecimi anno octavo, presentibus honorabilibus viris 
magistro Walramo de Hunsbach, Masbacensis, Gunthero de Rudolfstat, 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. 1I, Theil. 591 


sancti Iohannis in Hawg ecclesiarum canonicis, et Conrado de 
Ilmene alias de Ohsenfurt, presbitero Herbipolensis civitatis et diocesis, 
testibus ad premissa vocatis specialiter et rogatis. 


! Hier Uebereinstimmung mit Nv. 767. ?. Hier Wiederholung der bereits im 
Anfang genannten Würden und Titel. 


1378. März 19. 199. 


Ritter Ditterich von Witzelevbin zw Arnstete bekennt, dass Herr 
Sander, Pfarrer zw Wiczeleyben, dem Spitalmeister und dem 
Martinshospitale ber den (langen. Stegen zu Erfurt sowie dem 
Vormunde desselben, dem Rate daselbst, alle Zinsen zu Bechstete, 
welche er dort als Vikar des Severistiftes hatte, für sechs Pfund 
Pfennige wiederkäuflich verkauft habe. Als Bürgen stellt der 
Verkäufer: Ditterich von Witzeleybin, Fritzen von Sundirshusen 
und Gunther von Poseleybin. 


(regeben 1378 an dem nesten fritage vor den suntage oculi. 
Or. mit vier S. im Grossherzogl, St. A. zu Weimar. 


1578. März 30. 800. 


Herman von Torstad und seme Torben bekennen, dass sie dem 
erwürdigen erlauchten Herrn Tylen vom Hayn, Weihbischof zu 
Olmüncz, 50 Schock guter neuer Meissner Groschen, die sie von 
ihm geliehen haben, schuldig seien. Sie geloben, das Geld vom 
nüchsten Tage Johannes des Tüufers über zwei Jahre zu Erfurt 
oder innerhalb sechs Meilen um die Stadt wieder zu bezahlen, ver- 
sprechen für allen Schaden zu stehen und stellen als Bürgen: 
Henze Jungen den langen, Tyczel von Schernberg, Hencze von 
Osterrode, hern Henrichs Sohn, Conzce vom See, Dürger zu 
Erfurt, Hans vom See, seinen Bruder, Hencze Junge den alten, 
Berlt Jungens Sohn, und Hans von Scherenberg, die sich auch 
zum Einlager in Erfurt oder in einer anderen Stadt, die nicht 
über sechs Meilen von Erfurt. entfernt ist, verpflichten. 

(regeben 1578 am dienstage nach mittefasten. 

Or. mit zwei S, im Kal. St. A. zu M. 


1378. April 7. 801. 


Johann von Weissensee wird zur Vikarie des Altares s. Johannis 
baptiste ?n der Kaufmännerkirche zw Erfurt präsentiert. 
Datum anno Domini M. CCC. LXXVIIT. feria IV. post iudica. 
Or. im Kgl. St, A. zu M. 


52 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1378. Juli 14. Prag. 802. 


Karl 1V., römischer Kaiser, spricht auf die Klage des krebischofs 
Indiwig des Reichs Aberacht über die Stadt Erfurt aus. 
Or. im Grossherzogl. G. A. zu Weimar. 

Wie Karl, von Gotes genaden romischer keiser, zu allen zeiten merer 
des reichs und kunig ze Beheim, entbiten den erwirdigen Cono erez- 
bischof ze Triere, Friderichen erczbischof zu Colne, Petern erezbischof 
zu Megdeburg, Iohansen erczbischof zu Prage, Pilgerin erezbischof zu 
Salezburg, den erwirdigen bischofen zu Bremen, zu Lutich, zu Bam- 
berg, zu Wirezburg, zu Augsburg. zu Eysteten, zu Strazburg, zu 
Worms, zu Basel, zu Costenez, zu Passaw, zu Regensburg, zu Olmunez, 
zu Lutmischel, zu Bresselaw, zu Missen, zu Brandenburg, czu Havel- 
berg, czu Merseburg, czu Nuenburg, czu Halberstat, zu Hildensheim, 
zu Palborn, zu Minden, czu Verden, zu Lubecke und zu der Nisse, 
unsrn lieben fursten und andechtigen, den hochgebornen Ruprechten 
dem eltern und dem iungern, Adolfen, Steffan, Friderichen und Iohansen 
pfalezgraven bei Rein und herezogen in Beyern, Sygemunden marg- 
graven zu Brandenburg, Wenczlawen lierezog zu Sachsen, Albiechten 
herczog zu Lunenburg, Albrechten und Leupolten herezogen zu Oster- 
reich, Hermanen lantgrave zu Hessen, unsern lieben fursten und getrewen 
Iohansen und Otten graven zu Anhalt, Eberharten und Ulrichen graven 
czu Wirtenberg, allen graven von Sponhein, von Lyningen, von Zwei- 
biucken, von Kaczencllenbogen, von Swarezbuig, von Kevernberg, von 
Bychelingen, von Gleichen, von Zigenhein, von Mansfelt und von 
Querenfurte, unsern liebn getrewen den burgern gemeinclichen der 
stete Basel, Strazburg, Spier, Wormis, Meincze, Oppenhein, Colne, 
Triere, Frankenfurt, Frideberg, Gevlenhusen, Wirezburg, Bamberg, 
Nurenberg, Prage, Bresselaw, Ligenitz, Sweidenitz, Lucaw, Gorlitz, 
Magdeburg, Berlin, Frankenfurd an der Oder, Stetin, Lubeck, Rostok, 
Steindal, Budissin, Camencz, Missen, Aldenburg, Dresden, Kemenicz, 
Zwickaw, Nuenburg, Cycze, Merseburg, Halberstat und darzu alle 
fursten , geystlichen und werltlichen, allen graven, freien, dinstleuten, 
rittern, knehten, rihtern, steten, gemeinden und mit namen allen den, 
den diser brief geweyst und gezeigt wird, unsern und dez heiligen reichs 
lieben getrewen unser gnade und alles gut. Wir tun euch allen und 
ewer yglichen besundern kunt mit disem briefe, daz Mertin von Muchelde, 
Ditrieh von Sulcze, Hans von Tanheim, Hans von Gozzersteten, Ditrich 
Worch, Hans Mendener, Heinrich Brun, Witich von Tanhein, Claus von 
Albersleyben, Tiele und Heinrich von der Sachsa, Herman Totleiben, 
Heinrich Obiezer von Hopfgarten, Jacob Oselhuf, Dytrich Unsote, 
Gunther von Waldesleyben, Hans von Sumeriugen, Appecz von Kamens- 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 598 


dorf, Hans von Meydeburg, Arnolt von Northusen, Heinrich von Wals- 
leiben, Heinrich von Erich, Hans von Utensberg, Herman Grepfer, 
Heinrich von Meiningen, Appel von Waldenrode, Herman von Scholn, 
locob Osenbrücke, Herman von Tannerode, Gerhard von Eudesdorf, 
Huge Bruns, Heinrich von Saleza, Iacob von Bodewicz, Cunrat Notingen, 
Herman und Hans von Rodesdorf, Ditrich von Wildersteten, Syghart 
Emchin, Herman Markgrave, Gunther von Freymar, Ditrich von Zimern, 
Cristan von Gotha, Hans von Galmsdorf, Gyselbrecht von Saleza, 
Endres von Sesschildrode, Heinrich Kolen, Herman Sunierde, Ditrich 
Vogt, Hans von Mulhusen, Hans Grepfer, Titmar Muchelde, Ditrich 
von Wien, Berchtolt von Erich, Cunrat vom See, Gunther von Schobliez, 
Heinrich von Weizzense, Volrat Lutental, Hans von Herbeslaubn, 
Ditrich Bruns, Herman Markgraven, Gyseler Lantgraven, Hans Colede 
von Gutenshusen, Cunrat Hufnagel, Walther von Kungse, Dytrich von 
Bychelingen, Endres von Tabersteten, Hans von Tachsdorf, Friderich von 
Helmsteten, Hans von Sulezbrucken, Niclaus Unsote, Heinrich von 
Bergsteten, Cunrat von Arnsteten, Cunrat von Orlamunde, Diezel Hug, 
Appel Liebergen, Diczel Vicztum die ratsmeister, die vier von der 
gemeinde, alle amptleut, wie die genantseint, alle zunftmeister und die 
burger gemeinlichen arm und reich der stat zu Ertfurt lange zeit und 
mer wanne ior und tag frefelichen in unser und dez heylichen reichs 
echte gewesen seint von clag wegen dez erwirdigen Ludewiges ercz- 
bischofs zcu  Meintz, unsers liebn fursten und andehtigen, der daz wol 
beweyss und erzeug hat vor unsserm hotgerichte mit urkunde, mit briefen 
und mit unsser und des heiligen reichs echtbuch, und noch derselben 
furlegung und beweysunge da ward im erteilt, daz wir die selbn von 
Ertfurt in die aber echte tun solten zu sterkung und zu helf des 
heiligen reichs rechten, und noch derselbn urteil und recht so haben 
wir die vorgeschriben von Ertfurt in dez heiligen reichs aber echt getan 
und heizzen schreiben in unsser und des heilichen reichs echtbuch 
und habn sie genumen uz dem fride und geseezt in ungenade und in 
unfride und haben sie erlaubt aller menniclich ir leib und ir gut, 
davon wollen wir und gebieten euch ernstlichen und vesticlichen bev 
unsser und der grosten pene des heiligen reichs, daz ir die selbn 
aber echter weder husent noch hofent, ezzent noch trenckent noch 
keinerleyg emeinschaft mit in habent, weder an kauften, noch verkauften, 
noch mit dheinen sachen heimlich noch offenlich, wie die geheizzen ist, 
und dem vorgenanten Ludewig ertzbischof zu Meintz uff derselben aber- 
echter leyb und gut beholfen seit, als ofte und als dicke er ez oder 
ieman von seinen wegen an euch alle ader iclichen besunder vordert; 
und wer die wern, die des niht enteten, so ez an sie gevordert wurde, 
die solten in sogefan groze pene und urteil swerlich verfallen sein als 
Geschichtaq. d. Pr.8. Erfurt XXIV. x. 98 


594 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


die vorgenanten von Erfurt aber echter des heiligen reichs und wolten 
auch die selbn erlauben und heizzen an greiffen ir leib und ir gut 
als ander aber ehter und wolten auch dorumb zu in heizzen richten 
in unsserm keiserlichen hof vor unsserm hofgerichte als recht wer. Mit 
urkunde dits briefs, versigelt mit unsserm keiserlichen hofgerichts an- 
hangendem insigel, der geben ist zu Prag an mitwochen noch sant 
Margaretentag nach Cristes geburte drewzehenhundert iar und in dem 
acht und sybentzigstem iare unssers reichs des romischen in dem drev 
und dreizzigstem, dez beheimischen in dem zwey und dreizzigstem und 
dez keisertums in dem vier und zweinczigstem iare. 


Ad mandatum ducis de Teschin 
Syfridus notar. curie. 


1378. Juli 14. 803. 
Der Rat und die Bürger zu Jena verpflichten sich auf Befehl der 
Landgrafen Friedrich, Balthasar und Wilhelm von Thüringen 
von deren Einkünften jährlich zw Michaelis 35 Mark lötigen 
Silbers an Dietrich von Scherrinberg oder an dessen (Grebreuhänder, 
worunter Conrad vom Sehe, Dürger zu Erfurt, in Mühlhausen, 
Erfurt oder Arnstadt zu bezahlen. 

Burckhardt, UB. der Stadt Arnstadt, Nr. 179. 


1378. August 10. Würzburg. 804. 


Petrus, Dekan von Neumünster zu Würzburg, pänstlicher sub- 
delegierter Kommissar, verbietet auf Grund einer Bulle Papst 
Urbans VI. allen geistlichen und weltlichen Dersonen, die Besitzungen 
der Stadt Erfurt anzugreifen oder die weggenommenen zu be- 
halten. — 

Or. im Kgl. St. A.zu M. S.d. 


Petrus, decanus ecclesie Novimonasterii Herpibolensis, iudex et 
conservator a reverendissimo patre domino Gerhardo, episcopo Herbi- 
polensi, iudice et conservatore principali a sede apostoliea ad infra- 
scripta cum quibusdam aliis suis collegis specialiter deputato, sub- 
deputatus, universis et singulis reverendis patribus archiepiscopis, 
episcopis, abbatibus, prioribus, prepositis, decauis, scolasticis, cantoribus, 
thesaurariis, canonicis, tam kathedralium quam collegiatarum et parro- 
chialium ecclesiarum rectoribus, presbiteris, clericis et notariis publicis, 
neenon lantgraviis, ducibus, marchionibus, comitibus, nobilibus, militibus, 
armigeris, civibus, universitatibus, advocatis, scultetis, rectoribus universi- 
tatum, civibus, oppidanis et quibuseunque laicis ubilibet constitutis 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 595 


salutem in Domino et mandatis nostris ymo verius apostolicis firmiter 
obedire. Litteras sanctissimi in Christo patris domini Urbani pape 
sexti, eius vera bulla plumbea in cordula canapis more Romane curie 
bullatas, non rasas, non abolitas, nec in aliqua sui parte corruptas, sed 
sanas, integras et illesas ac prorsus omni suspicione carentes, una cum 
litteris subdelegacionis, nobis facte a dicto reverendo patre domino 
domino episcopo Herbipolensi, nobis per discretum virum Conradum de 
Luneburg, procuratorem et sindicum discretorum virorum consulum, 
proconsulum, incolarum et habitatorum oppidi Erffordensis, presentatas, 
nos cum ea qua decuit reverentia noveritis recepisse, quarum tenor 
sequitur de verbo ad verbum et est talis: 

Urbanus episcopus, servus servorum Dei, venerabili fratri episcopo 
Herbipolensi et dilectis filiis sancti Floreni Contluentie Treverensis diocesis 
ac sancti Severini Coloniensis ecclesiarum decanis salutem et apostolicam 
benedictionem. Ad ea libenter intendimus, per que persone tam ecclesiastice 
quam etiam seculares et ille presertim, que sub speciali protectione 
apostolice sedis esse noscuntur, a pravorum conatibus preserventur ac 
repressis videlicet gravaminibus et iniuriis sub eultu iusticie in pacis 
pulehritudine conquiescant. Sane dudum felicis recordationis Gregorius 
papa undecimus predecessor noster ex certis rationabilibus causis oppi- 
dum Erffordense Maguntine diocesis, quod ad mensam archiepiscopalem 
Maguntinam pleno iure pertinebat, prout pertinet, ae omnia iura et 
iurisdietiones in ipso oppido et eius districtu, archiepiscopo Magunt. pro 
tempore existenti debita, ad manus ipsius predecessoris et apostolice 
sedis ex certa scientia et de apostolice potestatis plenitudine per suas 
certi tenoris litteras recepit ac posuit dictumque oppidum ac iura et 
iurisdictiones huiusmodi ad manus suas et dicte sedis usque ad eiusdem 
sedis beneplacitum retinenda decrevit. Cum autem, sieut ex conquestione 
oppidanorum et incolarum ac habitatorum oppidi et districtus pre- 
dictorum  pereepimus, nonnulli archiepiscopi, episcopi et aliorum 
ecclesiarum et monasteriorum prelati et clerici ac ecclesiastice persone, 
tam religiose quam etiam seculares, necnon duces, marchiones, comites, 
barones, nobiles, milites et laici communitates civitatum, universitates 
oppidorum, castrorum, villarum et aliorum locorum et alie singulares 
persone civitatum et dyocesum ac aliarum partium diversarum occu- 
parint et occupari fecerint castra, villas et alia loca, terras, domos, 
possessiones, iura et iurisdictiones, necnon fructus, redditus, census et 
proventus et alia bona mobilia et immobilia ad oppidum et districtum 
aec singulares personas predietas spectancia et ea detineant indebite 
occupata seu ea detinentibus prestent auxilium, consilium vel favorem, 
nonnulli eciam civitatum et dyocesum ac parcium predictarum oppidanos 
et habitatores ac incolas, tam clericos quam laicos, per captationem et 

38* 


596 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


arrestationes personarum indebitas ac predaciones et spolia rerum ac 
bonorum suorum indebite vexare ac molestare et eis diversas iniurias 
irrogare presumpserint hactenus et presumant, nos adversus huius- 
modi presumptores, molestatores et iniuriatores ac eorum temerarios 
et detestabiles ausus illo volentes eisdem oppidanis, habitatoribus et 
incolis, clericis et laicis, remedio subvenire, per quod ipsorum compes- 
catur temeritas et aliis aditus committendi similia precludatur, discretioni 
vestre per apostolica scripta mandamus, quatenus vos vel duo aut unus 
vestrum per vos vel alium seu alios, eciam si sint extra loca, iu quibus 
deputati estis conservatores et iudices, prefatis oppidanis, incolis et 
habitatoribus, clericis et laicis, efficacis defensionis presidio assistatis, 
non permittentes eosdem super hiis et quibusvis aliis indebite molestari, 
vel eis gravamina seu dampna vel iniurias irrogari, facturi prefatis 
oppidanis, incolis et habitatoribus, cum ab eis vel ipsorum aliquibus 
aut eorum procuratoribus super hiis fueritis requisiti, de predictis et 
aliis personis quibuslibet super restitucione castrorum, villarum, terrarum 
et aliorum bonorum predictorum mobilium et immobilium necnon de 
quibuscunque molestiis, iniuriis atque dampnis, presentibus et futuris, 
in illis videlicet, que iudicialem requirunt indaginem, summarie et de 
plano sine strepitu et figura iudicii; in aliis vero, prout qualitas eorum 
exegerit iusticie complementum, presumptores, molestatores et iniuriatores 
huiusmodi necnon contradictores quoslibet et rebelles, cuiuscunque 
dignitatis, gradus, status, ordinis vel condicionis extiterint, quantumque et 
quocienscunque expedierit, auctoritate nostra per censuram ecclesiasticam, 
appellatione postposita, compescendo, invocato ad hoc, si opus fuerit, auxilio 
brachii secularis, non obstante tam felicis recordationis Bonifacii pape 
VIII. predecessoris nostri litteris, in quibus cavetur, ne aliquis extra suam 
civitatem et dyocesem nisi in certis exceptis casibus et in illis ultra 
unam dietam a fine sue diocesis ad iudicium evocetur, seu ne iudices 
et conservatores, a sede deputati predicta, extra civitates et dvoceses, in 
quibus deputati fuerint, contra quoscunque procedere sive alii vel aliis 
vices suas committere, aut aliquis ultra unam dietam a fine dyocesis 
eorundem trahere presumatur, dummodo ultra duas dietas aliquis 
auctoritate presentium non trahatur, seu quod de aliis quam de mani- 
festis iniuriis et violenciis ac aliis, que iudicialem indaginem exigunt, 
penis in eos, si secus egerint, et in id procurantes adiectis, eonservatores 
se nullatenus intromittant, quam aliis quibuscunque constitutionibus a 
predecessoribus nostris Romanis pontificibus, tam de iudicibus delegatis 
et conservatoribus, quam personis ultra certum numerum ad iudicium 
non vocandis aut aliis editis, que nostre possent in hac parte iuris- 
dietioni aut potestati eiusque libero exercicio quomodolibet obviare, 
seu si aliquibus communiter vel divisim a predieta sit sede indultum, 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 597 


quod interdici, suspendi vel excommunicari seu extra vel ultra certa 
loca ad iudieium evocari non possint per litteras apostolicas, non 
facientes plenam et expressam ac de verbo ad verbum de indulto 
huiusmodi et eorum personis, locis, ordinibus et nominibus propriis 
mentionem, et qualibet alia dicte sedis indulgencia generali vel 
speciali, cuiuscunque tenoris existat, per quam presentibus non expressam 
vel totaliter non insertam nostre iurisdictionis explicatio in hac parte 
valeat quomodolibet impediri, et de qua cuiusque toto tenore in nostris 
litteris habenda sit mencio specialis. Ceterum volumus et auctoritate 
apostolica decernimus, quod quilibet vestrum prosequi valeat articulum 
ecium per alium inchoatum, quamvis idem inchoans nullo fuerit impe- 
dimento canonico prepeditus, quodque a datis presencium sit vobis et 
unicuique vestrum in premissis omnibus et eorum singulis ceptis et 
non ceptis, presentibus et futuris, perpetuata potestas et iurisdictio attri- 
buta, ut eo vigore eaque firmitate possitis in premissis omnibus et singulis, 
ceptis et non ceptis, presentibus et futuris, et pro predictis procedere, ac 
si predicta omnia et singula coram nobis incepta fuissent et iurisdictio 
nostra et quilibet vestrum in predictis omnibus et singulis per citationem 
vel modum alium perpetuata legittimum extitisset, constitutione predicta 
super conservatoribus et alia qualibet in contrarium edita non obstante, 
presentibus post triennium minime valituris. Datum Rome aput 
sanctum Petrum, V. Ydus Maii, pontificatus nostri anno primo. 

Item tenor subdelegationis nostre est talis: Gerhardus, Dei et apostolice 
sedis gratia episcopus Herbipolensis, iudex et conservator oppidanorum et 
ineolarum ac habitatorum in oppido Erffordensi et eius districtu, dioc. 
Maguntinensis, una cum nostris in hac parte certis collegis cum formula, 
quatenus vos vel duo aut unum vestrum per vos vel alium seu alios 
etc. a sede apostolica specialiter deputatus, venerabili et dilecto nobis 
decano ecclesie. nostre Novi monasterii Herbipolensis salutem in Domino 
sempiternam et mandatis nostris infrascriptis vmo verius apostolicis 
firmiter obedire. Litteras sanctissimi in Christo patris et domini nostri 
domini Urbani, divina providentia pape sexti, more Romane curie bullatas, 
non rasas, non cancellatas, nobis per Conradum de Luneburg, pro- 
curatorem et sindicum dictorum oppidanorum, incolarum et habitatorum 
in eodem oppido et eius districtu ad hoc legitime constitutum, de quo 
plenariam fidem fecit, nobis presentatas cum debita reverentia in presentia 
..nofarii publici et testium ad hoc vocatorum noveris nos recepisse, 
quas una cum presentibus tibi volumus exhiberi, sed quod executioni 
dictarum literarum apostolicarum et eorum, que nobis fieri mandabantur, 
non possumus ad presens personaliter interesse, arduis negociis nostris 
et eeclesie nostre impediti, tibi, de cuius legalitate fiduciam gerimus 
pleniorem, omnia singula, nobis per dictas literas apostolicas commissa, 


598 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


committimus plenarie vices uostras exercenda, donec eas ad nos duximus 
revocandas, et te subeonservatorem deputamus presentibus in hiis 
scriptis, mandantes tibi, quatenus iuxta continenciam dietarum literarum 
apostolicarum via recta provida ratione procedas et tenorem. Datum 
Herbipoli anno Domini M. CCC. LX XVIII. in vigilia beati Laurencii 
martiris gloriosi, nostro sub sigillo. 

Post dietarum litterarum presentationem et receptionem, ut pre- 
mittitur, et ne ipsarum et contentorum in eisdem ignorantia pretendi 
valeat seu allegari, cum instancia debita requisiti, dictas litteras 
apostolicas et contenta in eisdem ad vestrorum omnium et singulorum 
et aliorum, quorum interest vel intererit, noticiam deducimus per 
presentes vosque et quemlibet vestrum auctoritate apostolica, qua 
fungimur in hae parte, in virtute sancte obedientie primo, secundo et 
tertio requirimus et monemus, vobis nichilominus et cuilibet vestrum 
eadem auctoritate districte precipiendo mandamus, quatenus ab omni 
occupatione, perturbatione et impedimento castrorum, villarum, domorum, 
possessionum, iurium, iurisdictionum neenon fructuum, reddituum, pro- 
ventuum et aliorum bonorum mobilium et immobilium ad dictos 
oppidanos, incolas et habitatores coniunctim vel divisim pertinentium 
seu spectantium cessetis et desistatis, nec dictis oppidanis, incolis et 
habitatoribus, clericis et laicis, vel alicui ipsorum gravamina seu danpua 
vel iniurias per vos vel alium vel alios inferatis vel irrogatis aut inferri 
seu irrogari, quantum in vobis est, permittatis vel concedatis, alioquin 
nos dicta auctoritate contra vos et quemlibet vestrum, qui in hoc 
remissus aut culpabilis inventus fuerit, iuxta formam nobis traditam 
requisiti procedere intendimus, prout iustum fuerit ot ordo dictaverit 
rationis. In quorum omnium et singulorum premissorum testimonium 
presentes litteras, per Ulricum notarium publicum subscriptum, subscribi 
et publicari mandavimus nostrique fecimus appensione sigilli communiri. 
Acta sunt hec anno Domini M. CCC. LX XVIIT., indictione prima, ponti- 
ficatus sanctissimi in Christo patris et domini nostri domini Urbani 
Dei providentia pape sexti anno primo, decima die mensis Augusti, 
hora vesperorum vel quasi in civitate Herbipolensi in curia habitationis 
nostre penes portam magnam eiusdem curie, presentibus honorabilibus 
et discretis viris magistro Walramo de Hunspach, canonico ecclesie 
Mosbacensis, Herbipol. dyoc., et domino Iohanne dieto Nuenstein, vicario 
in ecclesia Novi monasterii predicta, pro testibus ad premissa vocatis 
specialiter et rogatis.! 

! Das Instrument ist geschrieben und beylaubige von Ulricus Wizzenkirchen, 
clericus Eystetensis. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt II. Theil. 599 


13:8. September 4. 805. 
Friedrich, Balthasar und Wilhelm, Lundgrafen zu Thüringen etc., 
bekennen, dass sie sich mit den Grafen Heinrich und Ernst von 
(rleichen wegen der den Städten Erfurt, Mühlhausen und Nord- 
hausen geleisteten llülfe yänzlich ausgesöhnt haben. Die Grafen 
versprechen in den nächsten drei Juhren, so lunge das Bündnis 
mit den Städten noch steht, uuch den Landgrafen zu dienen und 
zu helfen wider jedermann, nach Ablauf des Bündnisses aber sich 
mit niemund mehr gegen sie gu verbinden. 


(regeben 1378 am Sonnabend nach "Egidüi. 


Or. mit einem zerbr. S. im Gräflich Hohenlohischen Archiv zu Ohrdruf. 
Sagittarius, Hist. d, Grufsch. Gleichen, S. 129. 


1348. Oktober 1. Avignon. 806. 


Papst Clemens VII. beuuftragt den Abt des  Petersklosters zu 
Erfurt, den Bann aufzuheben, in welchen die Stadt Erfurt durch 
den Erzbischof Ludwig gekommen war. 


Or. mit der Bulle im Kyl. St. A. zu M. 


Clemens cpiscopus, servus servorum Dei, dilecto filio abbati 
monasterii sancti Petri Erfordensis, Maguntine diocesis, salutem et 
apostolicam benedietionem. Exhibita nobis pro parte dilectorum filiorum 
proconsulum, consulum et oppidanorum universitatis et communitatis 
oppidi Erffordensis eiusdemque  Erfordensis hominum territorii et 
districtus necnon aliorum castrorum, villarum et locorum eis adheren- 
tium, Maguntine diocesis, peticio continebat, quod felicis recordationis 
Gregorius papa. XL, predecessor noster, cupiens dissensionis et contro- 
versie materiam, quam super iure archiepiscopatus Maguntini venerabilis 
frater noster Adolphus, nunc archiepiscopus Maguntinus, et Ludovicus, 
olim archiepiscopus Maguntinus, tunc temporis habebant, ad invicem 
pastorali solicitudine amputare, predictos oppidanos ac territorii et 
distrietus et aliorum locorum predietorum homines, adherentes eisdem, 
donec foret ecclesie Maguntine de alterutrius predictorum persona 
provisum, sibi sub sua custodia et a iurisdictione ordinaria usque ad 
apostolice sedis beneplacitum prorsus exemptos sub certis modis et 
formis, prout in dicti predecessoris litteris inde confectis latius ex- 
pressatis contineri dicitur, mancipavit etiam et recepit, quodque dictos 
oppidanos, subditos et eorum opidum pro eo, quod Romane ecclesie, 
nobis et memorato Adolpho archiepiscopo obedire conati sunt tempore 
electionis et postea de ipsius persona ad dictam Maguntinam ecclesiam 


600 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


facte, Bartholomeus de Perignano, olim archiepiscopus Barensis, qui 
sedem apostolicam contra sanctiones canonicas nititur occupare, ac 
dietus Ludovieus, commissarii ac fautores eorum prosecuntur, molestant 
et vexant, eos et eorum oppidum, territorium et districtum de facto 
diversis suis pretensis excommunicationum, suspensionum ac interdicti 
sententiis et diversis processibus involventes, in nostrum et dicte Romane 
ecclesie ac dictorum proconsulum et oppidanorum et eis adherentium 
preiudicium non modicum et gravamen, quare nobis pro parte ipsorum 
proconsulum, consulum et oppidanorum et eis adherentium fuit humi- 
liter supplieatum, ut eis super premissis et quolibet premissorum 
providere de oportuno provisionis remedio dignaremur, nos attendentes 
prefatorum proconsulum, consuluni et oppidanorum et eis adherentium 
sincere devotionis affectum et veram obedientiam eorundem, quos ad 
nos et sacrosanctam Romanam ecclesiam gerunt et adhibent, quodque 
huiusmodi sententie et processus iuribus non subsistant, nichilominus 
tamen, ut conscientis simplicium personarum et etiam aliarum, que 
sunt iuris ignare, que se dubitantes fore huiusmodi sententiis et pro- 
cessibus, que tamen nullius sunt roboris, irretitos, satisfiat, discretioni 
tue per apostolica scripta committimus et mandamus, quatinus, per te 
vel alium seu alios te de premissis informans, si ea reppereris veritate 
fulciri, predictos excommunicationum, suspensionum et interdicti senten- 
tias et processus auctoritate apostolica irritos, vacuos et inanes ae 
nullius denuncies et declares fore roboris vel momenti, tamquam ab 
ilis et illis emanatis et prolatis, qui nequeunt in hac parte predictos 
proconsules et consules, oppidanos et adherentes eisdem absolvere vel 
ligare, seu in eos aut eorum quemlibet censuram ecclesiasticam exercere. 
Et si eosdem proconsules, consules, oppidanos et personas ecclesiasticas 
et alias adherentes eisdem vel quemlibet eorundem ac eorum territorium 
et districtum forsan inveneris excommunicationis, suspensionis ac inter- 
dicti sententias et penas alias, spirituales seu temporales, per nos seu 
quoscunque predecessores nostros Romanos pontifices aut eiusdem sedis 
legatos sive alios auctoritate dicte sedis vel alia qualibet etiam ordinaria 
promulgatas et inflictas propter eorum inobedientiam, delictum, culpam 
et contumaciam, vel alias ex eo, quod dicto Ludovico archiepiscopo 
adherere seu obedire nolebant, incurrisse, cos et quemlibet eorundem, 
postquam humiliter pecierint, se absolvi ab huiusmodi sententiis et 
penis, eciam si eorum absolutio sit Romano pontifici specialiter rexer- 
vata, auctoritate prefata, iuxta formam ecclesie absolvendi, iniunctis eis, 
quos absolvendos duxeris, prout ipsorum proconsulum, consulum et 
oppidanorum et eis adherentium in premissis excessuum gravitas exe- 
gerit et eidem diseretioni videbitur, pro modo culpe penitencia salutari 
et quod de cetero talia non committant nec facientibus ea prebebunt 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 601 


auxilium, consilium vel favorem, et aliis, que de iure fuerint iniungenda, 
ac insuper interdicta, quibus monasteria et loca ecclesiastica ac opidum 
Erfordense, castra, ville et loca territorii et districtus huiusmodi pro- 
consulum, consulum et opidanorum et eis adherentium necnon uni- 
versitatis et communitatis predictorum  delinquentium in premissis 
propter huiusmodi eorum culpas essent supposita, ac iuramenta, ab eis 
seu eoruin altero ratione seu occasione quorumeunque consuetudinum, 
usus, privilegiorum vel statutorum vel alias, nobis et dicte Romane ecclesie 
eiusque fidelibus obnoxia seu contraria, relaxandi et nichilominus cum 
personis ecclesiasticis supradictis, secularibus et regularibus, super irre- 
gularitate, si quam sic ligati ae in locis ecclesiasticis, suppositis interdicto, 
divina, non famen in contemptum clavium, celebrando seu inmiscendo 
se illis contraxerint ipsis, prius ad tempus, de quo videris expedire, a 
divinis suspensis dispensandi et omnem infamie maculam sive notam, 
quam ipsi in premissis delinquentes vel eorum aliquis quomodolibet 
contraxerit, plenarie abolendi eosque omnes et singulos quorumcunque 
laicorum et secularium personarum filios et nepotes ad quemcunque 
beneficia ecclesiastica obtinendi et ad omnia et singula, ad que per 
sententias et quosvis processus alios inhabiles forsitan reddebantur, 
habilitandi et habiles reddendi et ad omnia privilegia, indulgencias, gratias 
et immunitates reales et personales, eis seu eorum alicui vel aliquibus 
per dictam sedem concessa, necnon ad feuda, honores, officia, bona, 
iura et iurisdictiones, que obtinent aut obtinebunt, et ad statum et famam, 
in quibus erant, antequam excederent in premissis, in integrum restituendi 
plenam et liberam tenore presentium concedimus potestatem. Datum 
Avinione Kld. Octobris pontificatus nostri anno primo. 


1378. Oktober 20. Weissensee. S07. 
Friedrich, Balthasar und Wilhelm, Lundgrafen zu Thüringen, 
bekennen, dass sie mit der Stadt Erfurt uuf zwei Jahre ein 
gütliches Stehen geschlossen haben. 

Or. mit drei S. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Friderich, Balthazar unde Wilhelm, von (otis gnaden land- 
gratin in Doringin unde margrafin zcu Mizsen, bekennen unde tun 
kunt uffintlich mit dvsem brive, daz zewissin uns unde den unsern uf 
evne syten, unde den burgern der stat Erffurd unde den vren uf die 
andern svten getevdingit, geret unde begriffin ist evn gutlich unde 
früntlieli sten, daz als uf den nestin send lohans tag des tovfers intreten 
unde also sten sal zcwev iar gancz uz nehest noch evnander volgende, 
in alle der wyse, als hirnoch geschrebin stet. doch also — -- -— — 


602 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


— —! hengin, der gegeben ist zeu Wizzense noch Christi geburd 
driezenhundiit iar in dem acht unde sy benezigisten iare am mittewochin 
noch send Gallen tag. 

! Hier wórtliche Übereinstimmung mit der obigen Urkunde Nr. 789. vom 


24. Juni 1377 gleichen [nhaltes, nur fehlen unter den Ausgenommenen Graf Johann 
vun Anhalt iib. Burggraf, Friedrich von Nürnberg. 


1378. Oktober 21. NUS. 


Der Rat zu Erfurt bekennt, dass er mit den Lundyrufen von 
Thüringen auf zwei Jahre ein gütliches Stehen geschlossen und 
versprochen habe, ihnen während desselben jährlich 150 Mark 
Silber zu bezahlen. 

Or. im Grossherzogl. G. A. 2# Weimar. S.d. 


Wir die ratismeistere, rete und die stat Erfforte bekennen — — 
— - ! herren Frederieh, Balthazar und Wilhelm, lantgraven ezu 
Doringen und marggraven ezu Missen — — - —! zuschen lier .und 
sente Iohannes tage als her geborn wart des touffers unsirs herren, der 
nest komt, und von demselben sente Iohans tage czwey iar gancz uz, 


die nest nach evn andir volgen — — .— —-! sal ez sten an dem edeln 
ern Frederich von Schonburg, herren czu Gluchowe, und an den 
burgern von Molhusen .- — — —! und beczalen uff des vorgenanten 


sente Iohanns tag als her geborn wart des touflers unsers herren, der 
nest komet, andirhalb hundirt marg lotigen silbirs, und uff den andirn 
sente Iohanns tag des touffers, der nest darnach komet, andirhalb hundirt 
mark lotigen silbers ane alle wedirrede. Us desem gutlichin sten 
ezchien wir und slahen uz den allirdurchluchtigesten fursten und 
herrn, unsern herren den keyser und daz heylige romische riche, den 
erluchtigesten fursten und herren, herren Wenezlaw, koning vzu 
Behemen, von des landfredes wegen, den stift czu Mencze, die edeln 
herren grafen Henrich und grafen Ernsten von Glichen, grafen Iohann 
von Swartburg, grafen Henrich von Stalberg, grafen Henrich von Hon- 
steyn und die burgere der stete Molhusen und Northusen, den wir 
ubir eynung und vorbintenisse unser briefe und su uns wedir gegeben 
haben, kegen den uns daz gutlich sten nicht schaden sal. Ouch ist 
geret und geteydinget, daz wedir uns, nach alle die unsern in der 
obgenanten czyt des gutlich stens unser herre und bischoff von Meneze 
odir vmand von syner wegen nicht uff halden nach ubil handeln sullen 
in der obgenanten fursten slozzen odir steten. Gesche ez ouch, daz 
vmand unser odir der unsern guter erbevte, da vone her uns odir den 
unsern ierliche czinse solde reichen und geben, und hilde uns odir den 
unsern die vore wedir willen, so sullen uns und den unsern die vovte 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 608 


und amptlute der obgenanten fursten uff denselben oren gutern phandes 
helffen, wan su dez die unsern beten, und die voyte daran wisen ane 
geverde. Worde ouch ymand von den unsern clagen ume vorsessen 
eziuse, die ubir eyne iares frist vorsessen weren, odir ume schult adir 
schaden, so sullen die obgenanten vovte und amptlute von den, dy 
beschuldiget werden, gulde odir rechtis helfen. So sullen ouch die 
unsern ore legende gut erbevten und der gebruchen, daran su die vor- 
genante fursten und herren, noch nymand von den oren wedir recht 
nicht hindern sullen ane geverde. Alle dese vorgeschreben teyding 
und rede, als die sint begriffen und beschreben,, globen wir stete und 
unvorbruchlich czu haldene in alle oren puncten und artikeln ane alle 
argelist und geverde, und haben dez czu orkunde unser ingesigel an 
diesin briff lazzen hengen, der gegebin ist nach Cristi geburt driczen- 
hundert iar in deme achte und sebinczigisten iare an dem donnerstage 
nest vor sente Severs tage.? 

! Hier übereinstimmen! mit der obigen Urkunde NT. 6047. vom 18. Febr. 1370. 
* Am 29. Oktober (Freitag nach Simon und Judas) schloss auch der Rat zu Mühl- 
hausen mit den Lundgrafen ein gütliches Stehen auf zwei Juhre, worin er sich 
verpflichtet, je 50 Mark Silber un den genannten Terminen zu bezahlen. Als 
Schiedsrichter werden genannt Friedrich von Schonenburg und der Tut zu Erfurt; 


nicht erwähnt werden die oben uusgenommenen Fürsten, Grafen und Städte. 
Or. Nr. 4253 im Kol. H. St. A. zu Dresden. 


1378. Dezember 31. 809. 
Gunther, Graf und Herr zu Kefirnberg, bekennt, dass Gunther 
und Diterich, (Gebrüder, genannt Schenken, Bürger zu Erfurt, 
ihm die bisher bezahlten 10 Schillinge Erbzins vun 62 Acker 
Holz bei Eichelborn, die früher Hermann Wyprecht zustanden, 
abgekau]t haben, so dass sie fortan nicht mehr als einen Schilling 
Zins jährlich entrichlen sollen. Ferner bekennt er, dass der genannte 
Gunther Schenk seinerseits noch 5 Metzen Hafer und 10 Michels- 
hühner jährlichen Zinses von zwei Weingárten an dem Dornheimer 
Berge abgelöst habe, so dass er fortan nur noch 1 Schilling jährlich, 
und zwar von jedem Weingarten 6 Pfennige, geben soll. 

Gegeben noch Cristi geburt dryzeenhundert iar in dem nun und 
sybenezigisten iare! an deme nesten fritage noch dez heligen 
Cristen tag. 

Or. mit d, S. im E, A4, 
! Nuch unserer Zeitrechnung 1378. 


604 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 
1378. s10. 


Der Rut zu Erfurt hat bei folgenden Personen Geld aufgenommen: 
liei Johann von Molhusen, Vikar, 19 Tulente Ierfurter Plennige 
zu 12 Tal. Zinsen, Fridrich von Quedlinburg, Pfarrcr in Hastisleben, 
75 Talente zu 10 Tal. Zinsen, Heinrich Schenke, Bürger zu Querfurt, 
300 lulente zu 30 Tal. Zinsen, Johann Schütte von Rudolf- 
stadt 36 Tulente zu 4 Talenten Leibrente, Mano von der Wunnen 
7100 Teulente zu 171, Tal. Zinsen. 


Jteyest im Cl -Milwitz- lF'umilienbuch im I. A. 


1379. Februar 6. "I. 
Friedrich, Balthasar und Wilhelm, Jamndgrafen von Thüringen, 
bekennen, dass sie mit den genannten Grafen und Städten auf 
zwei Jahre Frieden geschlossen haben. 

Or. mit 3 S. im Kql. St. A. zu M. 
Mülverstedt I. ce. S, 208. 

Wir Frederich, Balthazar und Wilhelm, von Goczs gnaden lant- 
graven in Duringen und marcgraffen zeu Meizsen, bekennen und tun 
kunt offentlich mit desim brieve vor uns und die unsern und vor alle 
die, die durch unsern willen tun und lazzen wollen ane geverde, daz 
wir einen fryde Iyden wollen und sullen von deme nesten sende 
lohannes tag des toufers zewey ganeze iare, die stete nach einander 
volgen, mit den edeln grafen Henrich und Ernste von Glichen, lohanse 
von Swarezpurg, Henrich von Honstein und Heinrich von Stalberg, 
herrn daselbens, und mit den ersamen luten raczmeistern und reten 
der stete Erfort, Mulhusen und Nortbusen mit iren landen und luten 
und mit allen den eren. und dy durch iren willen tun und lazzen 
wollen ane geverde, und reden und globen den frede in guten truwen 
in desim briefle stete und veste zu haldene ane argelist. (iegeben 
nach Christi geburt driczenhundert iar in dem nun und sybenczigesten 
iare an sende Dorotheen tag der heiligen iungfrauwen under unsern 
anhangenden insigeln. 


1379. März 1. 812. 
Konne von Somerde, Claus von Kercheim, rechte (reschwister, 
Bürger zu Erfurt, bekennen, dass sie den yestreugen Herren 
Albrechte, Otte und ern Frideriche, (zebrüdern, Herrn zu Vipeche, 
und ihren Erben 3 Malter Korngeldes und zwei Tlühner jährlichen 
Zinses mit allen Rechten und allem Zubehör von '!, fuldischen 
Gutes und drei Höfen zu Ranstete und Martpeche für 26 Pfund 
Pfund Pfennige verkauft haben. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. Il. Theil. 605 


Zeugen: Her Heinrich von Heryngin, priester, er Friczsche 
genannt Rosenczwig, burger zu Erforte, Apecz von Edemesdorf, 
burgmann zu Vipeche und Hans Ritter, gesessen daselbst. Es 
siegelt Heinrich von Bechstete, Bürger zu Erfurt. 


(regeben 1379 am dinstag nach invocavit in der vasten. 
Or. mit d. S, im Kgl. St. A. zu Marburg. 


1379. April 24. 813. 
Otto, Graf von Orlamünde, versetzt für einige Grafen von Schwara- 
burg seine Korngilte zu Brembach und Stelborn mit Gericht und 
Zinsen an die weisen Leute Harrich und Diethrich «2d ern Hart- 
mann, Bürger zu Erfurt, für 400 Mark Silber. 

Reitzenstein, l.c. S. 194. 


1379. April 26. 814. 
Clawes von Hervirsleyben, Bürger zu Erfurt, und Katheryn seine 
eheliche Wirtin, bekennen, dass sie 13 Acker Artlandes Eigengut 
an drei Stücken bei der Kirche zu Nusese, woron man dem 
Pfarrer von Eylbrechsgehofen je ron dem Acker einen Scherf 
zu teczman giebt, an Hermann von Eczelbeche und Her- 
mann von Lengefeld, Dürger zu Erfurt, verkauft haben. Die 
13 Acker haben sie auch zu Eylbrechsgehofen vor geheyter Bank 
den Käufern aufgelassen und geeignet in (regenwart des Richters 
Reynhard Tuten, Rudolfs, Berldes, Lyndeners, Heinrichs von Ost- 
husen, Gunthers von Talheym wd der ganzen Gemeinde daselbst. 
Es bekennt ferner der genannte Richter, dass er den Käufern die 
Acker an gehegter Bank geeignet habe. 

Gegeben 1379 am nesten dynstage nach sente Marci tage des lieylgen 
ewangelisten. 
Or. mit 25. im Kgl. St. A. zu M. 


1379. Mai 6—31. 815. 


Iring von Kunstat, Sifrid vom Steyne, Hans von Wenkheim 
quitlieren dem Grafen. Heinrich von Hennenberg in. drei gesonderten 
Quittungen über die gezahlte Entschädigung für ihre im Dienste 
der Markgrafen vor Erfurt verlorenen 8 Hengste. 

Brückner, Ienneb, UB. IIl. S. 102, Nr. 148— 150. 


606 (ieschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1379. Juni 37. 816. 
Der Kardinal Johannes, pápstlicher Kommissar, verkündigt die 
Exkommunikation über den Rat zu Erfurt wegen grober Miss- 
handlung und Vertreibung der Geistlichen beider Stiftskirchen. 

Or. mit d. S, im D. A. 
lohannes, miseratione divina tituli s. Sabine presbiter cardinalis, 

iudex et commissarius cause et causarum ac partibus infrascriptis a 

domino nostro papa specialiter deputatus, universis et singulis abbatibus 

— — -- —l notariis publicis per civitates et provincias Maguntinensis 

et Magdeburgensis diocesis et alibi ubilibet constitutis, ad quos presentes 

nostre litere pervenerint, salutem in Domino. Nuper exposito felicis 
recordationis domini Gregorii pape XI, prout in quadam commissionis 
cedula continetur, cuius tenor sequitur in hec verba: Detestabile factum 
exemploque perniciosum per opidanos opidi Erfordensis Mag., dioc., perpe- 
tratum expedit apostolice sedi referri. Cum igitur — — -- —? conse- 
qui iustitie complementum. Idem dominus Gregorius papa, intellectis 
predictis, reverendissimo in Christo patri ac domino, domino Petro, 
Portuensi et s. Rufine episcopo cardinali, oraculo vive vocis causam et 
causas huiusmodi commisit audiendum, decidendum et sine debito 
terminandum eum omnibus emergentibus, dependentibus, incidentibus et 
connexis et quod de contentis in dicta commissionis cedula summarie 
se informaret, et, si per informationem summariam inveniret dictos 
opidanos, consules et proconsules dicti opidi de eisdem infamatos, citaret 
triginta de eis personaliter et alios legitime; et si per imformationeni 
eandem reperiret eorum domicilia tute adiri non posse, citaret omnes 
per edictum publicum, in partibus convicinis affigendum. Cuius quidem 
'ommissionis vigore prefatus dominus Petrus cardinalis iudex et 
commissarius in causa huius procedens et quia per informationem 
predictam invenit ipsos opidanos, consules et proconsules et universitatem 
de predictis infamatos publice et ad eos tutum non patere accessum, 
auctoritate apostolica sibi commissa eosdem consules, proconsules, opidanos 
et universitatem dieti opidi per suas certi tenoris literas per publieum 
edictum precise et peremptorie citavit nominatim de ipsis infrascriptos, 
videlicet Tilonem de Sachsa, Theodericum von der Wunne, Martinum 
de Stedin, Hugonem Brunonis, Conradum de Wissense, Henricum de 

Saleza, Conradum Noting, Theodericum de Benstete, Bertoldum de Elrich, 

Conradum de Lacu alias de Seen, Henricum de Tanrode, Theodericum 

Hugonis, Henricum de Tenstede proconsules et Hermannum Giepfer, 

Henricum de Erich, Tacobum de Stedin, Henricum de Meldingen, Albertum 

de Waldinrode, Albertum Liberghe, Iohannem de Brampach, Nicolaum 

Unsote, Henricum de Hemeleybin, Theodericum de Tzymmern 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 607 


Henricum de Meyninghen, Fredericum Rosinczwig, Henricum de Gozir- 
stete, Henricum de Bechstete, Hermannum Stange, Henricum de Kuncz 
et Henricum de Remde consules dieti opidi Erfordensis, quatenus ipsi 
personaliter et in eorum propriis personis, et omnes alios supradictos in 
commissione contentos et per se vel eorum procuratores ad causam 
seu causas huius sufficienter instructos cum omnibus actis, iuribus, 
instrumentis et munimentis, causam huius tangentibus, certo termino, 
in dictis literis expressato, coram eo vel altero commissario, forsan si in 
hac causa surrogando, comparerent de et super contentis in commissione 
predicta de iusticia responsuri aliaque dicturi, facturi et recepturi, 
que ordo dictaret racionis. "Voluit eciam et predicta apostolica auctoritate 
decrevit, quod citatio sua predicta sit lecta et executa, ut citatos eosdem 
Sic artaret, ac si in eorum propriis personis lecta et insinuata fuisset, 
prout hec et alia in dictis literis plenius continentur. Quibusquidem 
literis citatoriis sic decretis et de ipsarum executione nondum facta fide, 
prefato domino Gregorio papa XI, sicut altissimo placuit, sublato de 
medio et sanctissimo in Christo patre et domino nostro, domino Urbano 
divina providentia papa VI. ad apicem summi apostolatus assumpto et 
deinde, dicto domino Petro cardinali de Romana curia se absentante, 
idem dominus noster, dominus Urbanus papa VI. causam et causas 
predictas propter prefati domini Petri cardinalis absenciam nobis Iohanni 
cardinali supradicto in statu, quo ultimo coram dicto domino Petro 
cardinali remanserant, resumendas commisit et ulterius audiendum, 
decidendum et sine debito terminandum cum omnibus emergentibus, 
dependentibus et connexis. Cuius quidem commissionis vigore nos in 
causa seu causis huiusmodi rite procedentes, ad discreti viri magistri 
Doyni de Remis in Romana curia et prefatorum dominorum decani, 
canonicorum et capituli ecclesie s. Marie Erfordensis, Maguntine diocesis, 
principalium procuratoris instanciam, prout de sue procurationis 
mandato nobis legitime constabat et constat, supradictos Tilonem de 
Sachsa — — — —— consules dicti opidi ac omnes alios supranominatos 
ad dicendum et opponendum, quicquid dicere vel opponere vellent 
verbo vel in scriptis contra commissionem nobis, ut premittitur, factam, 
ct deinde ad resumendum causam et causas huiusmodi in statu, in quo 
ultimo coram supradicto domino Petro cardinali remanserant, per 
audienciam publicam lifterarum contradietarum domini nostri pape 
eitari mandavimus et fecimus ad certos peremptorie terminos successive 
competentes cum dierum competentibus intervallis In quibus quidem 
terminis magistro Doyno de Remis, procuratore predicto, procuratorio 
nomine, quo supra, coram nobis iudicialiter comparente et quasdam 
dictarum citationum cedulas in audientia publica preaicta lectas, signatas 
et sigillatas representante, citatorum in eisdem contentorum non com- 


608 teschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


presentium contumatiam accusante et per nos ipsis in singulis dictis 
terminis contumacibus reputatis et in ultimo dictorum terminorum 
termino causa seu causis huiusmodi in statu predicto per nos resumptis, 
sub sigillata autem citatione, ut premittitur, ad partes decreta et ibidem 
executa una cum ipsius execucionis publicis instrumentis de partibus 
reportatis et coram nobis exhibitis et productis, nos ad antedicti 
magistri Doyni de Remis procuratoris, procuratorio nomine quo 
supra coram nobis in iudicio comparentis, instanciam supradictos 
omnes et singulos citatos ad dicendum et opponendum, quicquid dicere 
vel opponere vellent verbo vel in scriptis contra huiusmodi citationem 
et eius executionem per audientiam publicam litterarum contradictarum 
domini nostri pape, citari mandavimus et fecimus ad certum peremptorium 
terminum competentem, ipsarum cifacionis et eius executionis copia 
dictis citandis primitus per nos decreta. In quo quidem termino dicto 
magistro Doyno de Remis procuratore, procuratorio nomine quo supra 
coram nobis iudicialiter comparente et quandam dicte citationis cedulam 
in audientia publica predicta debite executam representante et citatorum 
in ea contentorum non comparentium contumaciam accusante et ipsis 
per nos quoad actum et terminum huiusmodi contumacibus roputatis, 
deinde nos ad supradicta magistri Doyni de Remis procuratoris 
instanciam supradictos omnes et singulos citatos ad dandum et recipien- 
dum libellum sive peticionem summariam in causa huius per audientiam 
publicam predietam citari mandavimus et fecimus ad certum peremp- 
torium terminum conpetentem, quem dieto etc. magistro Doyno pro- 
curatori et parti sue ad idem duximus assignandum. In quo quidem 
termino predicto magistro Doyno procuratore .- -—- — -—' cedulam 
— — — —! accusante et in eorum contumaciam quendam certi tenoris 
libellum pro parte sua producente, nos dictos citatos non comparentes 
nec termino huiusmodi satisfacientes, debite tamen exspectatos, reputa- 
vimus quoad aetum et terminum huius exigente iusticia contumaces 
et in eorum contumaciam ad predieti magistri Doyni procuratoris 
instanciam predictos citatos ad respondendum dicto libello et litem 
super eo contestandum et contestari videndum et ealumpnie vitande et 
veritatem dicende solitum iuramentum prestandum et prestari videndum 
primo simpliciter, et deinde sub excommunieationis pena et tandem 
tercio ad idem et deinde quarto ad idem et superhabundanti, vel ad 
dicendum et causam rationabilem allegandum, quare iu scriptis ex- 
eommunicari non deberent, per audientiam publicam predictam citari 
mandavinıus et fecimus ad certos .terminos competentes cum dierum 
cumpetentibus intervallis, ipsius libelli copia ipsis fieri decreta. In quibus 
singulis terminis dieto m. Doyno — — — —! cedulas — — — —! 
contentorum non comparentium nee huiusmodi terminis satisfacere 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II, Theil. 609 


curantium contumaciam accusante et ipsos per nos contumaces reputari 
petente et in ultimo dictorum terminorum dictos — — — —* princi- 
pales per nos in scriptis excommunicari: et excommunicatos publice 
nuntiari et denuntiari cum instantia postulante. Nos igitur Iohannes 
cardinalis prefatus dictos citatos non comparentes, nec termino huiusmodi 
satisfacere curantes reputavimus in dietis singulis terminis exigente 
iusticia contumaces et in eorum contuniaciam predictos Martinum de 
Stedin — — — —* principales in scriptis excommunicavimus et tenore 
presentium excommunicamus. Que omnia et singula vobis omnibus et 
singulis supradictis, quibus presentes nostre litere diriguntur, tenore 
presentium intimamus, insinuamus et notificamus et ad vestram et 
cuiuslibet vestrum noticiam deducimus per presentes vobisque nichi- 
lominus et vestrum cuilibet in virtute sancte obedientie et sub ex- 
communieationis pena districte precipiendo mandamus, quatenus pre- 
dictos omnes et singulos, ut prefertur, per nos excommunicatos publice 
nuntietis et denunciari permittatis et faciatis in vestris ecclesiis infra 
missarum sollempnia, dum populus convenerit ad divina, campanis 
pulsatis, candelis accensis et demum extinctis, consuetis sollempnitatibus 
adhibitis et alibi ubi, quando et quociens expediens fuerit et fueritis 
requisiti seu vestrum aliquis fuerit requisitus, donec et quousque 
supradicti excommunicati absolucionis beneficium meruerint optinere, 
aut vos a nobis vel ab alio, nobis in causa huiusmodi surrogando, 
commissario aliud reperitis mandatum. Quicquid autem in premissis 
et circa premissa feceritis seu vestrum aliquis fecerit, nobis per vestras 
patentes litteras seu publicum instrumentum, harum litterarum nostrarum 
seriem vel designationem continentes seu continens, remissis presen- 
tibus, fideliter intimare curetis. Absolutionem vero omnium et singulorum, 
qui dietam excommunicationis sententiam per nos latam incurrerint 
quoquomodo, nobis vel superiori nostro tantummodo reservamus. In 
quorum omnium et singulorum fidem et testimonium presentes literas 
seu presens publieum instrumentum per Franciscum notarium publicum 
nostrumque et cause huius coram nobis scribam infrascriptum sub- 
scribi et publicari mandavimus et sigilli nostri fecimus appensione 
muniri. Datum et actum Rome in hospicio habitationis nostre, nobis 
ibidem hora vesperorum in loco nostro solito ad iura reddendum pro 
tribunali sedentibus, sub anno nativitatis Domini millesimo trecentesimo 
septuagesimo nono, indictione secunda, die lune vicesima septima 
mensis Iunii, pontificatus sanctissimi in Christo patris et domini nostri 
domini Urbani divina providentia pape VI. anno secundo, presentibus 
venerabilibus et discretis viris dominis Mano de Amelia auditore nostro, 
Anthonio presbitero Corphiensi et Arnoldo Haen clerico Traiectensis 


diocesis, testibus ad premissa vocatis specialiter et rogatis." 
Geschichtsq. d. Pr. 8. Erfurt XXIV. 2 39 


610 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


! Bier folgen die geistlichen Würden in gewöhnlicher Ordnung. ° Es folgt 
wörtlich der Bericht wie in Nr.797. ° Hier folgen die Namen der Konsuln wie 
oben. * Hier Wiederholung der schon mehrfach vorgekommenen Formel. ° Es 
folgen die Namen wie oben; ausgelassen sind: Tilo v. d. Sachsa, Theod, v. d. Wunne, 
Conrad. de Wissense, Theod. Hugonis, Heinricus de Erich, Jac. de Stedin, 
H. de Meldingen. ^ Es folgt am Schluss die Rekognition des genannten Notars. 


1979. Juli 17. ST. 
Testament Johanns von Maine, Bürgers au Erfurt. 
Or. mit d. S. im A. der Michaeliskirche. Auf der Rückseite steht: Littera 
Iohannis de Maguntia rasoris. 

In Gotis namen amen. Kunt sie allin lutin, die diesen gemwerdigen 
brieff anesen und diese nachbeschriben besaczunge, selgerete, testament 
und beschichtunge horin lesin, die ich Iohan von Mencze, borger zu 
Erforte, mit minre hirnachbeschrebener varnder habe, die ich mit 
arbeit irkrigen habe, getan, gemacht und gesaczt habe Gote zu lobe 
und zu erin und secze und mache mit disem brive miner sele zu 
troste und allin geloubegen selen zu nucze. Also han ich obgenanter 
Iohan mit wolbedachtem mute bestalt und geordint mit alle miner 
varnder habe, die hirnach beschreben stet, ab Got uber mich gebutit, 
daz ich abege von todis wegen, daz Got vorbyte, und nemelichen uff 
dem Gotis wege, als min wille ist, daz min varnde habe, die ich zu 
Erforte hinder mir laze, daz die kome, als min wille ist, an solche 
stete Gote zu erin und miner sele zu troste. Zu dem ersten hab ich 
gebeten mine biesundern liebin frund ern Apelen zu dem Stryte und 
Johann Doringen bie sente Vite, beider borger zu Erforte, den ich 
geuffenbard habe und bevolen, und ouch bevelen mit diesem brive 
mine schult und gereitschaft von phennigen, korne und havern, daz 
sie damite tun sollen in alle der maze, formen und wise, als in diesem 
brive beschriben ist, und sunderlichin mit rate ern Dyters von Isenache, 
iczunt pherrer zu sente Georien zu Erforte, deme ich min heimlichkeit 
geuffinbart habe, und an en bienamen nicht sollen tun, der ein behelder 
ist dieses brives. Vor allin dingen ist min wille und beger, daz man 
koufen sal en phunt geldis ewigis czinsis zu deme gotishuse zu sente 
Georien egenant, also daz man eweclich mine iarczit begen sal mit 
vigilien und selmessin zu singen, davon sal man iarlich geben zu 
presentien eime pherrer daselbins fumf schillinge, zcen vicarien, idem 
pristere, der da geimwerdig ist, einen schilling und anders nicht, und 
dasselbe remanz sal zu dem gebuwe derselbin kirchen. Den formunden 
der kerchen zu geluchte fumftehalben schilling, und dem kerchener 
sechs phenninge. Darnach als man mich begeinde ist zu dem ersten 
mal, so sal man geben ie dem priestere in der stat einen schilling, vigilie 
und selmesse zu singen, und dem pherrer zu sente Georien zwene 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 611 


schillinge. Mer derselbe pherrer zu sente Georien sal siczen vier 
wochen vigilien zu singen, dem sal man geben ein phunt und sime 
schuler zwene schillinge pheninnge. Darnach den Regelirn zwenczig 
phunt nach irre brive lute, den closterfrowen zu sente Martine in dem 
Brule ein malder kornis. Item zu dem Nuwin werke ein maldir kornis; 
item zu den Wizzinfrowin eyn malder kornis; item den Marienbrudern 
ein malder kornis; item zu den Predigern ein malder kornis; item den 
Augustineren ein malder kornis; item zu dem gebuw sancti Servatii 
ein phunt phennige; item zu sante Benedicto ein phunt; zu Unser 
frowen eyn phunt. Darnach waz minis bettgewandis ist, daz linen ist, 
daz sal man geben zu dem Nuwen spitael zu Arnstete und ouch zcen 
phunt phenninge zu eyme ewegen gedechtnisse miner sele. Vortmer 
waz oberblibit von minre varnden habe, als diese vorbeschrebene ding 
abegerichtit sint, darnach sal man kouffen zwelf tuch grawes tuches, 
die sal man teilen under arme lute sich damete zu kleiden. Waz 
danne daruber blibit, daz sal man gebin armen luten. Ouch sal man 
wizzin umb mine farnde habe Heinrich Rolle uff der brucken, der ist 
mir schuldig firezig phunt phenninge, die er gelobit hat minen formunden 
gutlich zu beczalen; item lohans von Eschenewege XXII schilling 
und eyne blasen und zwei mezzingene becken; Conrad Scherer an dem 
berge ein phunt vor eyne blasen und eynen slifsteyn; item Iohans 
Poupe zu wizzen Wolfe X schilling pfennige vor Hermann von Loubingen. 
Ouch umb die von Elxleben, gebin die X talente vir wochen noch 
Michahelis, so sullen loes sin des koufis. Mer so legen bie Appelen 
zu dem strite XXII malder kornis und XL malder havern. Ouch sal 
man geben miner sweger von dem egenanten bettegewande eynen siden 
kolter und ein bete nach mime tode. Diese vorbeschriben besatzunge 
und selgerete han ich Iohan von Mencze vorgenant in geinwerdikeit 
miner frunde ern Otten von Udenstete, Ulrichis beders bin Kramphen- 
tore, borgere zu Erforte, und Niclaus von Wangeheim, borgers zu 
Saleza, getan und habe sie gebeten, daz sie des geczuge solle sin, ab 
is not tud. Damete bevele ich Iohan obgenant minen egenanten 
selgereten, dem pherrer, Appelen und Iohanne mine varnden habe 
obgeschreben, damete zu tunde daz beste nach miner begerunge als 
in diesem brive beschriben ist, in solicher wise, als sie daz Gote ver- 
antworten sollen, und nucze und ich en des gelouben und getruwen, 
daz sie daz beste tun. Des zu urkunde unde merer sicherheit habe 
ich Iohann von Mencze obgenant min insegil an diesen brieff wizzintlich 
gehangen, der geben ist da man czalte nach Christi geburten druczen- 
hundert nun und sebinczig iare an dem nesten suntage nach sante 
Margareten tage der heligin iungfrowen. 


39* 


612 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1379. September 16. Avignon. sis. 
Papst Clemens VIl. bestätigt die Stiftung einer Universität in 
Erfurt. 


Weissenborn, Akten der Erfurter Universität I. Nr. 1; GQ.d. Pr. S. 
Bd.VIIIL, S.2. 


1379. Oktober 31. 819. 


Günther, Graf von Kefernberg , verkauft die Dörfer Schelmenrode 
und Wildenrode an den Rat zu Erfurt. 


Or. mit zwei S. im Kal. St. A. zu M. 


Wir Gunther von Kevernberg grafe der iunge und Sophia sin 
mutir bekennen vor uns und unse erben, daz wir mit willen unde 
wissin grafen Gunthers von Kevernberg des eldern, unsers vetern, und 
mit des selbin und andir unsir frunde und mannen rate um unsers 
nuczes willen, den wir darynne habin irkant, vorkoufft haben recht und 
redelich eynes rechtin ewigen kouffes dy dorffere Schelmenrade und 
Wildenrade mit wassir, weyde, zcinsen, renthen, dinsten, rechtin, 
gevellin, stabe und gerichten ubir hals und hant, lip und ubir gut, und 
mit allir czuhorunge, wy dy namen haben, und mit alle den ern nuczen, 
gewonheiden, friheidin und rechtin, als wir dy gehabit han, vor frye 
und also fry egene gute den erbern wisen luten deme rate und rethen 
und der stad gemeyne zcu Erfforthe kouffern vor fumff und fumffczig 
phunt pfennige, zcu deme male zcu Erfforte geneme waren, dy su uns 
gutlich, genczlich und nuczlich gezcalt und bezcalt haben und wir yn 
unsern nücz gewant habin, und sagen su der ledig und loz und haben 
den selbin kouffern globit und gered, globin und reden an deseme 
brive vor eyne rechte were und steten kouff der vorgeschreben dorffere, 
gute, gerichte und zeuhorunge, und haben on ouch dy gefriget und 
geeygent an gerichte und an geheygeter banc also recht und gewonlich 
ist. Des zcu eyme orkunde, bekentenysse und sichirheit haben wir 
den obgenanten kouffern desen briff gegebin, vorsigilt mit unsirs graven 
Gunthirs des iungen ingesegil, des wir Sophia sin mutir mit ome 
gebruche, und mit des obgenanten grafen Gunthers des eldern unsirs 
vetern ingesigil, dy hir ane gehangen sint. Und wir grave Gunther 
der eldir vorgenannt bekennen, daz der obgenante kouff und beczalunge 
mit unseren willen, wissen und vorhengnisse geschen ist, und haben 
des unsir ingesigil by des obgenanten unsirs vetern ingesigil an desin 
briff czu eyme bekentnisse lazen hengen, der gegebin ist als man zcalte 
nach Cristi geburt tusint dryhundirt in dem nun und sybinczistem 
iare an allir heiligen abinde. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 618 


1379. ee. November 10. 820. 


Der Rat su Erfurt und Berlt, Abt zu Hersfeld, einigen sich über 
ein gülliches Stehen von Martini bis Allerheiligen des nächsten 
Jahres. 

Regest im Cl.- Milwitz- Familienbuch im E, A. 

1380 feria IV. post Martini (Novbr. 14) wird das gütliche Stehen bis 
Lichtmess (Febr. 2.) 1382, und abermals feria III. post reminiscere 
(März 12) bis Walpurgis (Mai 1), endlich feria V. post Ioannis ante 
portam Sabinam (Mai 9) bis Michaelis verlüngert. Regesten ebenda. 


1979. 821. 
Der Rat zu Erfurt verkauft wiederkäuflich 24 Mark jährlichen 
Zinses für 300 Mark Silber an Theodericus de Rade, Bürger zu 
Mühlhausen. 

Regest im Cl.- Milwitz- Familienbuch im E. A. 


1979. | 822. 


Der Rat zu Erfurt bestellt von Walpurgis an auf drei Jahre Ditherich 

von Heytingesburg, Ritter, zum Amtmann und Vogt des Hauses Tunc- 

dorff. Er soll jährlich aus den Gefällen 10 Mark Silber der Stadt 

bezahlen, alle übrigen Einkünfte aber kann er für sich verwenden. 
Regest im Cl.-Milwite-Familienbuch im E. A. 


ee. 1976 —1850. 829. 


Der Syndikus der Stadt Erfurt beantragt bei einem Abt, päpst- 
lichem delegierten Richter, dass der Clerus au Erfurt angehalten 
werde, einen Beitrag zu den grossen Unkosten zu geben, welche 
die Stadt aufwenden müsse, um sich gegen ihre sahlreichen Feinde 
zu schützen. 


Pergamentzettel im Stadtarchiv zu Nordhausen, der Schrift nach dem Ende 
des 14. Jahrhunderts angehörig. ' 

Coram vobis honorabili nostro domino .., abbate monasterii in ..., 
Maguntine dyocesis, in negocio et partibus infrascriptis a sede apostolica 
iudice delegato, proponit .... .! syndikus procuratorio et syndicatorio 
nomine magistrorum consulum et universitatis opidi Erfordensis contra 
clerum eiusdem opidi et ipsius.....!' personas, videlicet ... qui fecerunt 
et faciunt ipsum clerum seu maiorem partem ac eciam plus quam duas 
partes tocius eiusdem cleri, et personam legittimam intervenientem pro 
eisdem et quolibet ipsorum, dicens, quod, licet clerus et populus dicti 
opidi ab eorum vicinis et inimicis et a predonibus et latronibus per 
rapinas et incendia sepius et sepissime invasi fuerint et invadantur et 
etiam hostiliter impugnati fuerint et inpugnentur, et dicti magistri, 


614 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


consules et universitas pro defensione eiusdem opidi et bonorum ac 
iuris cleri et populi eorundem se exponentes pro ipsa defensione 
magna subierint et sustinuerint ac subeant et sustineant onera expen- 
sarum, quamvis ad supportanda huiusmodi onera eorum non suppe- 
tierint nec suppetant facultates, predictus tamen clerus et persone eius- 
dem cleri supradicte, bonis temporalibus, ad eos ratione personarum 
ipsorum spectantibus, in eorum opido et ejus pertinenciis habundantes, 
licet etiam legitime requisiti ad predicta onera supportanda pro rata 
proventum eorundem bonorum suorum cum dictis magistris, consu- 
libus et universitate contribuere noluerunt nec volebant, recusarunt et 
recusant indebite et iniuste, quare procurator et syndikus supradictus 
nomine, quo supra, petit per vos et vestram sententiam pronunciari 
et declarari, clerum predictum et eius personas supradictas debuisse et 
debere contribuere pro rata predicta ad onera supportanda supradicta 
et eos condempnari et condempnatos compelli ad contribucionem eandem 
faciendam pro tempore tam preterito, quam presenti, et declarari ipsos 
teneri ac condempnari eosdem ad contribucionem ipsam pro futuro 
tempore faciendam, et predicta petit omni modo, iure et causa, quibus 
melius potest cum dampnis et interesse, expensis factis, et protestatur 
de faciendis, salvo iure addendi, minuendi, mutandi, corrigendi etc.? 


! Verletzte Stelle. * Nach der Belagerung von 1376 betrieb der Rat eifrig den 
Ausbau der Festungswerke, wozu er wohl einen Beitrag auch von der Geistlichkeit 
verlangte. Daher dürfte das Schriftstück hier an der richtigen Stelle sein. 


1380. Januar 4. 824. 


Gunther, von Gotis gnaden grafe und herre zcu Kefernberg, und 
fraw Soffeia, grafynne von Stalberg, syn mutter, und grafe 
Gunther von Kefernberg der eldere verkaufen mit Wissen und 
Willen ihrer Erben und Mannen den bescheyden luten Hanese 
Kreyenberge, Elsen Kreyenbergynne siner swester und Herman 
yrem sone, und Gunther Kreyenberge yrme bruder, Bürgern zu 
Erfurt, daz holcz, daz da heisset daz Elleybin holez und daz 
wyesenwachs zw eigenem Recht für 120 Pfund guter Pfennige und 
10 Malter schones weyzzes Erfortesches mazes; sie verzichten auf 
alle Rechte, die sie an dem verkauften Gute gehabt hatten, das 
sie vor Gericht den Käufern aufgelassen haben, versprechen diese 
gegen alle Ansprachen anderer sicher zu stellen und begeben sich 
aller Mittel, wodurch der Kauf rückgängig oder ungillig gemacht 
werden könnte. 


Der gegebin ist noch Cristi gebord dryzcenhundert iar in dem 
achezigisten iare an der nesten mittewochen nach dem nuwen iare. 
Sehr beschädigtes Or. im Kgl. St, A. zu M. S. d. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 615 


1380. März 5. 82D. 


Bruder Conrad, Schaffner der Karthäuser in Erfurt, quittiert 
dem Rat daselbst über 15 Mark lötigen Silbers rückständiger 
Zinsen. 


Gegeben 1380 am Montag vor Gregorü. 
Or. auf Papier im Kgl. St, A. zu M. S.d. 


1380. März 24. 826. 


Grave Heinrich von Swarezburg, herre zu Lutenberg, belehnt die 
Erfurter Bürger Hans und Hartung von Dreforte und Heinrich 
von Ballenhusen mi? 4'/, Hufen Landes zcu Süntremde, nachdem 
die bisherigen Inhaber Hartmann von Holbach fter, Reynhart 
von Holbach und Hartmann Vicztüm dieselben vor ihm auf- 
gelassen hatten. . 

Gegeben 1380 an dem heylygen oster abinde. 

Or. im D. A. S.d. 


1380. Mai 13. 821. 

Heinrich von der Pforten, Geleitsmann zu Erfurt, quittiert dem 

Rat daselbst über 150 Mark Silber rückständigen Bundesgeldes. 

Or. auf Fapier im E.A. S. 4. t.1.d. 

Ich Heinrich von der Pforten, geleytsman zu Erforte, bekenne 
uffinliche an dysem. briefe und tun kunt allen den, dy on sehen adir 
horen lesen, daz dy ersam wisen lute ratismeystre, rete und dy stat 
Erforte mir gutlich und gancz beczalt haben andirhalbt hundirt mark 
lotiges silbers von der hochgebornen fursten wegin herren Friderich, 
herren Balthasar und herren Wilhelms, lantgraven in Doringen und 
maregraven zu Missin, dy su den genannten fursten und herren nach 
schuldig waren von des gutlichen stens wegen, daz czwuschea den 
selben fursten und herren und der stat Erforte geteydinget wart in 
dem iare alz man czalte nach Cristi gebort tusend dryhundirt sybinezig 
vir iar umme sende lohans tag, alz her geborn wart touffers unsers 
herren, dar ubir dy egenanten ratismeystre und rate der stat zu Erforte 
den obgenanten fursten und herren iren brieff gegeben hatten. Des 
zu eynre bekentnisse und warer sicherheyt habe ich myn ingesigel 
zurucke an disen brieff geleyt, der gegeben ist nach Gotes gebort 
tusend dryhundirt iar und darnach in dem achczigisten iare am 


phingestage. 


616 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1380. Mai 13. Eisenach. 828. 


Die Landgrafen Friedrich, Balthasar und Wilhelm quittieren 
dem Rat zu Erfurt über 150 Mark Silber rückständigen Bundes- 
geldes. 

Or. auf Papier im Kgl. St. A. zu M. S. d. (i. 


Wir Friderich, Balthazar vnd Wilhelm, lantgraven in Duringen 
und marcgrafen zcu Missen, bekennen etc. daz uns die erbarn wisen 
lute ratismeistere, rete und die stad Erforth gutlich und gancz beezalt 
haben andirthalb hundirt marg lotiges silbirs, dy sy uns nach schuldig 
waren von des gutlichen stehins wegen, daz zcuschen uns und yn 
geteidingit wart in deme iare alse man zcalte nach Cristi geburt 
tusend dryhundirt sibinezig vir iar umme sente lohans tag alse er 
geborn wart toufers unsers herren, doruber sy uns iren brif gegebin 
haben; und sagen sy der selbin gimmen geildes quyd und loz mit 
craft diz brifes, der gegebin ist zcu Ysenach nach Gotz geburt tusend 
dry hundert iar und darnach in dem achzigesten iare am phingestag 
undir unsern secreten. 


1380. Juni 4. 829. 


Fredrich von Wangeheim, here daselbins, belehnt den bescheidenen 
Mann Henrich Schade, Bürger zu Erfurt, mit '', Hufe zu 
Zimmern uff de bergenn, die ehemals der von Tophstete, auch 
Bürger zu Erfurt, besessen. 

Zeuge: der von Kolmazchs, Pfarrer zu Wangeheim, der auch 
mitsiegelt. Gegeben 1380 an dem montage vor sente Bonifacii 
tage des heiligen byschofs. 


Or. mit 2 S. im Kgl. St. A. zu M. 
Wangenheim, Reg. u. Urkd. Il, S. 73... 


1380. Juni 10. | 830. 


Der Rat eu Erfurt wird auf Verlangen seines Dwundesgenossen, 
des Grafen Heinrich von Honsteyn, Feind Wetiges und Heinrichs 
vom Rade, ihrer Söhne, Heinrichs von Kutzeleyben und aller, 
welche Teil an dem Hause Questenberg haben, weil sie den Grafen 
Heinrich von Stalberg gefangen genommen hatten. 


Datum anno Domini M.CCC.LXXX. dominica proxima post 
Bonifacii. 
Regest im Cl.- Milwitz- Familienb. im E. A. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 617 


1380. Juli 2. | S31. 
Conzce von Wyssense der eldere, yrn Heinrichs san von W yssense, 
Bürger zw Erfurt, verkauft an Ebirhart Martmeister, ebenfalls 
Bürger dasellst, 3 Pfund, 5 Schilling, 8 Pfennige jährlichen 
Zinses, 7 Hühner und 1 Lammesbauch Erbeinsen von verschiedenen 
Grundstücken — Gleichenschen Lehens bei Stuternheym für un- 
genanntes Geld. 

(regeben 1380 an den nesten mantage nach sente Peters und Paulis 
tage apostolis. 
Or. tn E. A. S.d, 


1380. September 4. 832. 


Hans von Rosenthal quittiert dem Grafen Heinrich von Hennen- 
berg über 300 Gulden Schadenersate für drei im Dienste der 
Markgrafen vor Erfurt verlorene Hengste. 


Brückner, Henneberg. U B. LI, Nr.108. Ebenso quittiert Heinrich von Wenk- 
heim über 340 Gulden für 3 verlorene Hengste. 1380. Dec. 8. l. c. Nr. 111. 


1380. Oetober 24. 833. 


Lutze von Boymbach der Ältere vermittelt swischen dem Land- 
grafen Hermann zu Hessen und dem Rat eu Erfurt ein gütliches 
Stehen bis zum nächsten Lichtmesstage (1381 Febr. 2), wovon aber 
die underen Feinde der Stadt auf deren ausdrückliches Verlangen 
ausgeschlossen bleiben. 


Gegeben 1380 am Mittwoch nach Severi. 


Regest im Cl.-Malwitz- Familienbuch im E. A. Das gütliche Stehen wurde 
darauf noch bis Walpurgis verlängert. 


1350. November 25. 834. 


Die Gemeinschaft der Juden zu Erfurt gelobt für sich und alle 
Juden, welche in den nächsten 5 Jahren nach Erfurt kommen, 
der Stadt 2200 Mark lötigen Silbers Erfurter Gewichles eu 
schenken und zwar 400 Mark sofort, 1000 Mark zu Jacobi des 
nächsten Jahres und 800 Marc zu Jacobi im darauf folgenden 
Jahre, ferner jährlich, während der nächsten 5 Jahre, 1000 Pfund 
Erfurter Pfennige Geschoss und 50 Mark Silber zu geben. Dafür 
sollen sie von allen anderen Abgaben befreit sein, es sei denn, dass 
aus besonderen Ursachen die Bürger mehr als 49 Pfennige von 
der Mark geben müssen; alsdann sollen die Juden für jeden 
Pfennig Zuschlag, den die Bürger geben, 60 Pfund zu den 


618 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1000 Pfund und 3 Mark zu den 50 Mark hinzubezahlen. Die 
Judenschösser werden eidlich verpflichtet für die Herbeischaffung 
des genannten Geldes zu sorgen, auch keinen Juden unter sich 
zu leiden, der nicht das Bürgerrecht erworben. 


(regeben 1380 am S. Katharinen Tag. 


Regest. im Cl.- Milwitz - Familienbuch im E. A. Der Vertrag wurde 1385 feria 
IV. proxima p. Jóh. baptiste erneuert. |. c. 


1381. Mürz 4. 835. 


Der Rat su Erfurt borgt von einigen Juden 1000 Goldgulden 
und verspricht von jedem Gulden wöchentlich einen Scherf Zins 
zu geben und das Geld innerhalb 8 Tagen nach erfolgter Mah- 
nung zurückzusahlen, im Falle der Säumigkeit aber mit 4 Pferden 
in der Juden Häuser eu Erfurt, oder wo sie sonst silzen, Ein- 
lager zu halten. 
‚Gegeben 1381 am montag post cineris. 
Regest im CI.- Milwitz- Familienbuch im E. A. 


1381. März 13. 836. 


Dytherich vom Rade bekennt, dass er sich mit der Stadt Erfurt 
ausgesöhnt und sich verpflichtet habe, derselben 20 Pfund Pfennige 
zu bezahlen und ihr einmal während des nächsten Jahres mit 
6 Lanzen eu dienen. 

Or. mit 5 S. im Kgl. St. A.zu M. 


Ich Dytherich vomme Rade bekenne offinlichen an disem briefe, 
daz ich mich fruntlichen und genczlichen gerichtet und gesunet habe 
mit den ersamen wisen luten dem rate und mit der stat czu Erf- 
forte umme alle ansprache, da su mir umbe czu czusprechene hatten 
und ich on wedirumbe czu czusprechene hatte wan uff disen hu- 
tigen tag, also daz ich den vorbenanten ratismeistern, rate und der 
stad czu Erfforte leisten und beczalen sal czwenczig phunt phenge 
genger und geber uff sende Michelstag, der nest czukumpfitig wirt, 
ane allen uffezog, wedirsprache und hindirnisse in der stat czu Erf- 
forte. Ouch ist beret und geteidinget, daz ich der egenanten stat bin 
iare und bin tage furen sal sechse mit glen, wan ich des von on vor- 
mant werde, czwischen Harcze und Loubin und Sal und Werra uft 
der egenanten stat Erfforte koste, schadin und ebintur, und wann ich 
dy czu eynen male gefure, so sal ich der vort mer czufurne ledig und 
los sin. Wer ouch, daz ich in disem iare umbe daz vorbenante volg 
ezufurne nicht gemant worde, so solde ich des abir vort mer ledig und 
los sin czu furen. Vor dise vorgenanten stucke, daz ich dy stete und 


| Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II, Theil. 619 


gancz halden wolle, habe ich czu burgen gesaczt den edeln mynen 
lieben herren, hern Herman, herren czu Cranichfeld, Albrechten von 
Wiezelevben, Sibolden von Ecsteten und Heinrichen von Meichwicz, 
dv mit mir und vor mich in guten truwen geret und globit haben. 
Und wir vorgenanten burgen bekennen, daz wir in guten truwen und 
mit gesamdirhant vor alle vorgenante stucke geret und globit haben 
und globn alz gute burgen sulche wiz, ab den egenanten stucken und 
artikeln keyn bruch worde, daz wir den gebrechen dirfullen und dir- 
staten sullen und wollen ane allen vorezog und hindirnisse, wan wir 
des von den egenanten ratismeistern und rate der stat czu Erfforte 
vormant werdin. Czu eyme steten orkunde allir vorgenanten dinge 
haben wir obgenanten burgen alle und selbschuldige unse ingesigeln 
wissintlichen an disen brieff gehangen, nach Cristi gebort druczen- 
hundirt iar darnach in dem eyn und achezigisten iare an der mittewochen 
nest nach reminiscere in der vasten. 


1381. April 5. 887. 


Hermann und Lucze von Boymbach schliessen mit der Stadt Erfurt 
auf ein Jahr ein Bündnis. 
Or. im. Kgl. St. M.S.d. 


Wir Herman und Junge Luzze von Boymbach gevettern bekennen 
ofintlichen an disem briefe, daz wir getruweliche helffen sullen und 
wollen den ersam wisen luten deme rate und der stat gemeynliche czu 
Erfforte unsern lieben heiren mit unsern liben und guten und bi 
namen mit myme egenanten Luczen teyle des slozzes czu deme Dannen- 
berge alz min von sende Walpurge tage, der nest komt, eyn gancz iar 
uz ane alle argelist und geverde uff alle dv, dy sich uz der sune 
sprechen, dy wir iczunt ane gegangen haben mit den, dy da Brandin- 
berg und Brandinfels ynne haben, und uff alle dy, dy in diser vor- 
beschreben czyet ire viende werden wolden adir worden, uff unse 
eygene koste, schaden, vorlust und ebinture. Ouch ist geret, quemen 
‚wir mit den vienden czusamene, da der egenanten unser heiren von 
Erfforte dyner mite weren, und hulffe uns Got, daz wir fromen 
nemen, den fromen solde man teylen nach anczal der lute, dy czu 
der ezyet czu felde weren. Werouch, daz dy vorbenanten unse herren 
von Erfforte fride adir sune mit unsern vienden nemen wolden, daz 
solden su mit unserme wiszene tun. Wer uns danne dy sune und 
fride ouch ebene, so solden wir mit on darinne syn. Were uns abir 
sulch sune und fride nicht ebene, alz dy egenanten unse heiren von 
Erfforte uffneme wolden, so mochten su sich sunen und friden, und 
solden darumb von uns unvordacht bliben. Ouch sullen wir der 


620 (ieschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


vorbenanten unsir heiren von Erfforte czu glichen dingen mechtig sin. 
Umb dyse vorbenante hulffe sullen uns dy vorgenanten unsir heiren 
geben funftezig schog Missener grossen und sullen uns der beczalen 
funff und czwenczig schog uffe den nesten sende Michelstag, und 
funff und czwenczig schok uff sende Walpurge tag, der nest dar nach 
volget. Uz diser hulffe czyhen wir den hochgeborn fursten unsern 
gnedigen heiren, heiren Hermanne lantgraven czu Hessin. Alle dise 
vorgeschreben stucke und artikel und or ixlich besundern globen wir 
vorgenante Herman und Lucze stete und ganez czu haldene ane 
allirleie argelist und geverde. Des czu eyner sichirheit geben wir disen 
brieff vorsigilt mit unsir beydir ingesigeln. Geschen nach Cristi gebort 
druczen hundirt iar dar nach in dem eyn und achezigisten iare an 
dem fritage nest vor dem palmetage. 


1381. Juni 2. | 8338. 


Otto von Sternberg, Ritter, quittiert dem Burgyrafen von Nürn- 
berg über die Emtschädigung für den vor Erfurt erlittenen Schaden. 
Mon. Zoller.V, Nr. 90. 


1381. Juli 8. 839. 


Der Rat zu Erfurt gestattet einigen Juden, sich in Capellendorf 

oder Mühlberg auf 5 Jahre niedersulassen, und verspricht, sie zu 

schützen und zu schirmen. Dafür sollen sie jährlich 50 Mark Silber 

zu Geschoss geben, sonst aber von allen Abgaben befreit sen. 
Hegest im Cl.- Milwitz- Familienbuch im E. A. 


1381. August 21. Prag. 840. 


Pileus, Cardinal- Priester zu S. Praxedis, beauftragt den Dekan 
des Severistiftes in Erfurt die wegen ihrer Auflehnung gegen den 
Erzbischof Ludwig excommunicierten namentlich aufgeführten 
Oleriker und Laien in der noch mit dem Interdikt belegten Stadt 
Erfurt zu absolvieren und das Interdikt aufzuheben. 

Or. mit d. S. im D. A. 


Pileus, miseratione divina etc.! sancte Praxedis presbiter cardinalis. 
ad infrascripta apostolica auctoritate suffulti, dilecto nobis in Christo 
decano ecclesie saneti Severi opidi Erffordensis, Maguntinensis diocesis, 
salutem in Domino. Ex parte quorundam clericorum insimul et 
laycorum opidi Erffordensis, prefate Maguntine diocesis, nobis istis 
diebus pluries exhibita peticio continebat, quod dudum in periculum 
animarum et corporum detrimentum propter resistentiam et rebellionem 
contra dominum Lodowicum in assecutione olim sui archiepiscopatus 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 621 


Maguntini illatas, propter quod fuit et est ipsum opidum ecclesiastico 
suppositum interdicto, unde, ut filii obedientes et devoti, petebant, ut 
interdictum ex causa huiusmodi rebellionis et resistencie relevare et 
excommunicatos absolvere, ac si qui forsan irregularitatem incurrissent, 
cum eis dispensare et ad pristinum statum habilitare misericorditer 
dignaremur. Nos vero pie matris ecclesie, que nulli claudit gremium 
redeunti, eorum supplicationibus annuentes, tibi, de cuius prudencia 
cireumspecta plenam in Domino fiduciam obtinemus, ac conscienciam 
tuam de hiis onerare volumus, credentes indubie, quod ea, que tibi 
duxerimus committenda, solerti studio fideliter exercebis, absolvendi 
omnes et singulos infra nominatos: Guntherum de Rudisleiben, olim 
canonicum beate Marie, Iohannem Hildebrandi sancti Laurentii, 
Theodericum de Ysenache sancti Georgii, Bertholdum sancti Mathie, 
Hermannum de Wittinberg, Iohannem de Mulhusen, Iohannem de 
Munre, Martinum de Northusen beate Marie sanctique Severi ecclesiarum 
collegiatarum  beneficiatos et parochialium ecclesiarum rectores, Ber- 
tholdum de Gotha, Conradum Smyr, prepositos sanctimonialium Novi 
operis et sancti Ciriaci et aliorum monasteriorum abbates, abbatissas, 
priores, priorissas, monachos, fratres conventuales et sorores infra et 
extra muros opidi Erffordensis, Iohannem de Langelo advocatum, 
Iohannem Popartin scultetum, Tylonem de Sachsa, Martinum de 
Muchilde, Rodolphum Murer, Thitericum Bruns, Conradum de Orla- 
munde, Albertum Libergen, Thilonem de Wunne, Thitericum de Erich, 
Conradum de Wiszensehe, Nycolaum de Albersleyben, Rudigerum de 
Kessilborn, Iohannem de Ottinsberg?, Ulricum de Muchilde, Albertum 
de Meldingen. Heinricum de Gamestete, Nicolaum Podewicz, Iohannem 
de Gutinhusen, Thitericum de Romstete, Iacobum Osilhuf, Henricum 
de Tanheim, Iohannem de Ylmen et opidanos dicti opidi Erffordensis 
Maguntine diocesis a sententia excommunicationis et irregularitatis 
macula, quam propter resistenciam et rebellionem predictas prefati 
domini Lodowici incurrerunt et contraxerunt, dummodo hoc humiliter 
petierint et devote hac vice in forma ecclesie consueta, et iniungendi 
eisdem exinde pro modo culpe penitentiam salutarem; ac super irre- 
gularitatis macula sic contracta ipsis primitus ad tempus ab executione 
ordinum suspensis et demum suffragantibus eis meritis dispensandi, 
ut in susceptis ordinibus licite valeant ministrare, interdictum vero 
in ecclesiis et monasteriis dicti opidi Erffordensis, occasione premissorum 
et ex causis premissis positum, prout tibi videbitur, tollendi et eciam 
relaxandi. Insuper, si que ecclesie, monasteria vel cimiteria ex tumula- 
cione excommunicatorum seu alias huiusmodi ex causa fuerint seu 
sint violata, liceat ipsa per quemcunque episcopum catholicum, gratiam 
et communionem sedis apostolice et executionem sui ordinis habentem, 


622 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


facere reconciliari, adhibitis tamen ad hoc debitis ceremoniis et solemp- 
nitatibus consuetis, auctoritate, qua fungimur in hae parte, tenore 
presencium liberam concedimus facultatem et omnimodam potestatem. 
Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre concessionis 
infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemp- 
tare presumpserit, indignationem omnipotentis Dei et beatorum Petri 
et Pauli apostolorum se noverit incursurum. Datum Prage XII. Kal. 
Septembris, pontificatus sanctissimi in Christo patris et domini nostri, 
domini Urbani divina providentia pape sexti anno octavo. 
! So im Or. * Soll Utensberg heissen. 


1381. September 12. Erfurt. 841. 
Adolf, Erzbischof von Mainz, bekennt, dass er sich mit der Stadt 
Erfurt wegen aller vorgefallenen Irrungen vollständig ausgesöhnt 
habe. 

Or. im Kol. St. A. zu M. S.d. 

Wir Adolff, von Gots gnaden des heilgen stules tzu Mentze ertze- 
bischoff, des heylgen Romeschen richs in dutzschen landen ertzcanceler, 
bekennen offenlich mit diesem briefe fur uns und unser nachkomen, 
daz wir mit den ersamen unssern lieben getruwen den ratsmeistern, 
den reden und der stad gemeinlich tzu Erfurte umme alle offleufte, 
unwilen und tzweyunge, wy sich dy tzuschen uns, den vorgenanten 
von Erfurte und den yren biss uff dieseu hutigen tag irloufen haben 
und gewest sin, ane geverde gentzlich und tzu grunde gesünet sin und 
gerichtet, und haben auch daruff luterlich vortziegen und vortziehen 
geinwortlich mit krafft disses briffes. Des tzu orkunde ist unsser 
ingesigel an diesen briff gehangen. Datum Erfurdie feria quinta 
proxima post diem nativitatis beate Marie virginis. Anno Domini 
millesimo trecentesimo octuagesimo primo. 


1381. September 14. Erfurt. 842. 
Adolf, Erzbischof von Maing, bekennt, dass Rudolf Czigeler und 
Syfrid Kesselborn, Bürger su Erfurt, alle rückständigen Zinsen 
von den ihnen einst verpachtelen , jetst aber wieder eingelösten 
erzbischüflichen Gütern erhalten sollen, und weist den Provisor, 
den Schultheissen und Freiboten eu Erfurt an, ihnen bei Ein- 
treibung derselben behilflich su sein. Auch befiehli er dem Provisor 
in Erfurt dem genannten Sytrid alle rückständigen Zinsen von 
den Zinsen, die er erblich am Mainzer Hofe habe, sw bezahlen. 
Datum Erfurdie in die exaltationis s. crucis anno Domini 

M. CCC. LX X XI. 


Ingrossaturbuch des Erzstiftes Mainz IX, 8. 318 im Kgl. Kreis- Archiv. zu 
Würzburg. - 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 623 


1381. September 16. Erfurt. 843. 


Adolf, Erzbischof von Mainz , erteilt den Bürgern zu Erfurt das 

Privilegium, dass sie von seinen Richtern nicht vor auswärtige 

Gerichte gezogen werden sollen, so lange sie vor dem Provisor in 

Erfurt Recht nicht verweigern. 

Ingrossaturbuch das Erzstiftes Mainz IX, 8.318 im Kgl. Kreis- Archiv zu 
Würzburg. 
Würdtwein, Dioc. Mag. in arch. dist. X., S. 265. 

Adolfus Dei gratia etc.! prudentibus et discretis viris magistris, 
consulibus totique universitati civitatis Erfurdensis fidelibus nostris 
dilectis gratiam et omne bonum. Vobis concedimus et ex causis ratio- 
nabilibus, nos ad hoc moventibus, presentibus indulgemus, quod extra 
civitatem Erfurdensem trahi per aliquos nobis subiectos iudices non 
possitis, sed qui contra vos aut vestros communiter vel divisim in iure 
experiri voluerit, adeat provisorem allodii nostri Erfurdensis, quem in 
hac parte, et eciam de quo vos et vestri similiter conqueri voluerint, in 
iudicem deputamus et ei committimus, ut in causis illis per se vel 
per alium iustum, ut iustum fuerit, auctoritate nostra procedat eccle- 
siasticam per censuram. Testes quoque, qui nominati sunt, si se 
gratia, odio vel timore subtraxerint, censura consimili.... veritati testi- 
monium perhibere, inhibentes eciam omnibus et singulis plebanis cap- 
pellarum seu ecclesiarum rectoribus nobis subiectis, ne aliqua mandata 
vel litteras contra predictam nostram concessionem quorumcunque nobis 
subiectorum iudicum recipiant vel quomodolibet exequantur, nos enim, 
si secus a quoquam contra hanc nostram concessionem et inhibitionem 
attemptatum fuerit, decernimus irritum et inane, presentibus post 
nostram revocationem minime valituris. Datum Erfordie feria secunda 
post diem exaltationis s. crucis. Anno Domini M CCC. LXX XI. 

! So in der Hds. 


1381. September 16. Erfurt, 844. 


Adolf, Erzbischof von Mainz, erteilt der Stadt Erfurt das Privi- 
legium, dass sie ohne seine Erlaubnis von den ihm untergebenen 
Richtern nicht mit dem Interdikt belegt werden dürfe. 
Ingrossaturbuch des Erzstiftes Mainz IX.S.318 im Kyl. Kreis-Archir zu 
Würzburg. 

Adolffus Dei gratia etc.! cupientes fideles dilectos nostros cives 
Erfurdenses, qui nostris ubilibet pre omnibus aliis intendunt serviciis 
et ad bonum statum terre Thuringie indesinenter laborant, honorare 
pre ceteris prerogativa et gratia speciali, ipsis indulgemus, ut a nullo 
iudice nobis subiecto, ordinario vel delegato, exnunc in antea predicta 


624 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


civitas nostra Erffurdensis possit ex causa aliqua interdici sine scitu 
et mandato nostro speciali, hoc adiecto, si quem nobilem vel alium, 
cuiuscunque conditionis existat, in cuius presentia auctoritate iudicum 
quorumcunque nobis subiectorum cessatio divinorum et interdictum 
essent obvervanda, ad predictam civitatem Erfurdensem pro utilitate 
eius et terre Thuringie per cives vocari seu conduci continget, quod 
huiusmodi cessatio et interdictum in illa parochia, in qua hospicium 
seu receptaculum optinet, dumtaxat observetur, ipso, qui causam inter- 
dicto vel cessationi dederit, ibidem sine dolo et fraude penitus commo- 
rante. In aliis eciam parochiis civitatis predicte huiusmodi cessationis 
et interdicti sententias et effectus eorum quoad premissa duximus sus- 
pendendum premissa etc.!, tamen sententiis interdicti seu cessationis 
divinorum, occasione statutorum sacri provincialis consilii latis seu 
ferendis. nolumus in aliquo derogari. Volumus insuper, quod incole 
civitatis Erfurdensis et homines predictis nostris civibus attinentes 
feriatis diebus preterquam etc.! Datum Erfurdie feria secunda proxima 
post festum exaltationis s. crucis anno Domini M. CCC. LXX XI. 
! So in d. Hds. 


1381. September 17. Erfurt. 845. 


Adolf, Erzbischof von Mainz, bekennt, dass er sich mit dem Rat 
zu Erfurt nach einer Zahlung von 1200 Mark lötigen Silbers 
Erfurter Währung wegen aller rückständigen Judengelder und 
Zinsen, welche die Bürger daselbst dem Mainzer Hofe schuldig 
waren, vertragen habe, und dass damit alle dadurch entstandenen 
Streitigkeiten beigelegt sein sollen. 

Gegeben 1381 in der stait Erfurte, da wir czu dem mal waren, an 

dem dinstage allirnest nach des heiligen crucis tage, alz ez irhohit wart. 
Or. mit d, Sim Kgl. St. A.zu M. 


1381. September 17. Erfurt. 846. 


Adolf, Erzbischof von Mainz, erteilt den Juden zu Erfurt das 
Privilegium, dass sie innerhalb der nächsten sechs Jahre nur vor 
dem Provisor zu Erfurt belangt werden können. 


Wir Adolff etc.! bekennen etc.! daz wir unsen Iuden zu Erfurte, 
die iczunt da sint oder bynnen diesen nesten sechs iaren dar komen 
werden, die gnade getan haben unde tun an diesem brieffe, dieselben 
sechs iare von diesem hutigen tage an zu zelhen neste nach einandir 
volgende, daz sie nymand, er sy geistlich oder wirntlich in der stad 
noch uz der stad zu Erfurte dieselben zyt uz an kein geistlich gerichte 
nirgen laden sol dan vor unsern provisor, den wir zu zyten zu Erfurte 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 625 


haben, unde sal man davon yn nemen ein slecht recht als eyn neyn 
oder ein ia. Were aber, daz sy daselbist ymand ubirzugen wolte, der 
oder die sollent sie beide mit unbesprochen Cristen unde Iuden ubir- 
ezugen besundern umbe alle schulde, als man Iuden bilich bewisen 
sal. Herumbe gebiten wir ernstlich allen phernern, midelingen oder 
coppelan, die in unserm erezbischtum sint gesessen, daz nymand 
dheinen ladebriff oder banbriff, die von unsern richtern oder andirn 
richtern, die under uns sint, gyengen oder geben wurden bynnen den 
vorgenanten sechs iaren, ubir die egenanten unsir Juden zu Erfurte 
sollen nemen oder verkundigen oder dieselben Iuden darumbe beswern 
in dheinewys ane geverde, unde mit namen, daz sie keine Romische 
brieffe ubir dieselben unser Iuden nemen unde verkundigen sollen, 
ane unsere brieffe, die man zu latine nennet vidimus. Geschee ez 
aber darubir von vergesnisse oder anders, so solde ez doch keine 
macht haben. Des zu urkunde etc.! Datum Erffurdie feria tertia post 
diem exaltationis s. crucis anno domini M^ CCC» LXX XI *. 
! So in der Has. 


1381. September 18. Erfurt. 847. 


Adolf, Erzbischof von Mainz, bestellt Rudigerus vom Hayn zum 
Provisor in Erfurt. 


Datum Erffurdie feria quarta post diem exaltationis sancte crucis 
anno Domini millesimo CCC octuagesimo primo. 
Ingrossaturbuch des Erzstiftes Mainz IX, S.301 im Kgl. Kreisarchto zu 
Würzburg. 
Würdtwein, dioc. Mag. in arch, dist. XI, S. 263- 


1381. September 18. Gotha. 848. 


Adolf, Erzbischof von Mainz, bekennt, dass er Hans Kryenberg 
und Gunther, seinem Bruder, Bürger zw Erfurt, 300 gute Gulden 
schuldig sei und den Provisor 4m Vorwerke zu Erfurt beauftragt 
habe, aus dessen Gefällen am nächsten Johannistage und Weihnachts- 
feste je 150 Gulden zwrückzugaMen. 


Datum Gotha feria quarta post diem exaltationis s. crucis anno 
Domini millesimo CCC octuagesimo primo. 


Ingrossaturbuch des Erzstiftes Mainz IX, 8.306 im Kgl. Kreisarchir zu 
Würzburg. 


Geschichtaq. d. Pr. 8. Erfurt XXIV. 3 40 


626 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1381. September 19. Gotha. 849. 


Adolf, Erzbischof von Mainz, verschreibt dem Grafen Ernst zu 
Glichen 200 Mark Judensteuer zu Erfurt und 450 Gulden von 
der Steuer, welche der Provisor daselbst erheben soll, für alle in 
seinem Dienste erlittenen Verluste und gemachten Ausgaben. 

Or. mit d, S. im Kgl. St. A. u M. 


Wir Adolff, von Gots gnaden des heiligen stules tzu Mentze ertze- 
bisschoff, d. hlg. R. r. i. d.l. erczcanceler, bekennen offenlich mit diesem 
brieffe vor uns, unser nachkomen und den stifft czu Mentze, daz wir 
mit dem edeln, unserm lieben nefen Eruste, grafen tzu Glichen, 
genczlich uberkomen sin umb alle koste, schaden, vorlust, tzerunge, 
hengeste und pherde und auch alle schulde, wy er dy by unsern 
vorfam uns und unserm stifte tzu Mentze biss uff diesen hutigen dag 
gehabet, gelyden, gethan, vorlorn und abegeryden hat und wir yme 
schuldig sin gewest, also daz wir dafür und auch umbe getruwe nutze 
und flissige dinste, dy der selbe unser nefe uns und unserm stifte 
dicke gethan hat und noch fürbass thun sal und mag in kunftigen 
tzieten, yme und sinen erben schuldig sin und gelten sullen tzwey- 
hundert mark silbers und funftehalbhundert gulden. Dy selben tzwey- 
hundert mark und funftehalbhundert gulden uff czuhaben und ynczu- 
nemen haben wir dem selben grafen Ernste und sinen erben verwyset, 
verwisen und verschrieben geinwortlichen mit craft dieses brieffes 
sulche hundert mark silbers, dy uns von unsern Iuden czu Erfurte 
ierlichen uff sante Mertins dag fallende sin, also daz unser nefe vor- 
genant ader sine erben von denselben unsern Iuden tzu Erfurte hundert 
mark silbers von nü sante Mertins dag neist komet uber eyn iar, und 
dy andern hundert mark silbers auch von unsern Iuden tzu Erfurte 
von dem selben neisten sante Mertins dage uber tzwey iar uffheben 
und innemen sullen und mogen; und haben wir geheissen und heissen 
auch geinwortlich mit urkunde dieses briffes dy ersamen unser lieben 
getruwen ratsmeistere und rede unser stad Erfurte, daz sy sulche 
hundert mark silbers von unsern Iuden tzu Erfurte dem obgenanten 
unserme nefen ader sinen erben tzu den vorgeschreben tzwen iargecziten 
und nit lenger reichen und damyde geworten sollen. Darczu haben 
wir geheissen und heissen auch geinwortlich mit diesem brieffe Rudger 
vom Hayn, unsern provisor tzu Erfurte und lieben getruwen, daz er 
dem vorgenanten grafen Ernste ader sinen erben von unser wegen 
reichen und beczaln sal dy obgenanten funftehalbhundert gulden von 
der neisten sture, dv er von unser pfaflheit uffheben und innemen 
wirdet, ane hindernisse und geverde. Und wan unser nefe, grafe 
Ernst vorgenant, czweyhundert mark silbers von unsern luden tzu 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 627 


Erfurte und auch funftehalbhundert gulden von unserm provisor 
daselbes ingenomen und enphangen hat in der masse, als vorgeschrieben 
stad, dez sal er ader sine erben uns quitancien geben und uns diesen 
brieff widerantwortem an allez hindernisse, und sullen auch wir, unser 
nachkomen odir stifft tzu Mentze dan von dieses selben briefles wegen 
nymanne verhafft oder schuldig sin tzu antworten ane geverde. Des 
tzu urkunde ist unser ingesigel an diesen brieff gehangen. Datum 
Gotha feria quinta proxima post diem exaltationis sancte crucis anno 
Domini millesimo tricentesimo octuagesimo primo. 


1381. September 19. Gotha. 850. 
Adolf, Ersbischof von Maine, erlässt dem Erfurter Bürger Conrad 
von Gutenshusen lebenslänglich die Dierwelte von dem Brauhaus 
in der Fultergasse. 

Ingrossaturbuch des Erzstiftes Mainz IX, S. 307 im Kgl. Kreisarchiv zu 
Würzburg. 

Wir Adolff etc.! bekennen etc.! daz wir ledig und lois gelassen 
haben und lassen mit crafft dieses brieffes Conrad von Gutenshusen, 
unserme lieben getruwen burgern zu Erffurte, sine lebetage solicher 
bierwette, als er von siner bruweesse ierlichen geben solde, gelegen 
in der futergassen, genant zu dem rosenlecher, und wollen, daz er 
derselben bierwette vortmer ledig und lois sy zugeben die wile er 
lebet, und daz daz stete und gancz gehalden werde, so haben wir 
unser ingesigel etc! Datum Gotta feria quinta post diem exaltationis 
s. crucis anno Domini M° CCC° LXXX primo. 

! So in der Hds. 


1381. September 19. Erfurt. 851. 


Adolf, Exrgbischof von Mainz, erlaubt dem Erfurter Bürger Dieterich 
Schenke lebenslänglich einen Acker Holz in der Wanwet jährlich 
zu schlagen. 
Ingrossaturbuch des Erzstiftes Mainz 1X, 8.306 im Kgl. Kreisarchiv zu 
Würzburg. 

Wir Adolff etc.! bekennen etc.! daz wir durch sunderliche dinste 
und fruntschaft, die uns unser lieber getruwer Diederich Schenke, 
burger zu Erffurte, getan und bewiset hat, gegunnet und erleybet 
haben unser und sine lebetage, und nit lenger, alle iare einen acker 
hauwiges holzes in unser Wanwet vor Erffurte. Darumbe heissen wir 
unsern provisor, der zu zyten unser provisore zu Erffurte ist, daz er 
dem vorgenanten Diederich alle iare den acker hauwiges holezes von 

40* 


628 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


unsern wegen gebe, antworte und yne den volgen lasse in der masse 
als vorgeschriben stet. Des zu urkunde etc.! Datum Erffurdie feria 
quinta post diem exaltationis s. crucis anno Domini millesimo CCC. 
octuagesimo primo. 

! So in der Has. 


1881. September 20. Gotha. 852. 
Adolff, Ersbischof von Mainz, beauftragt Rutgerus de [ndagine, 
Provisor im Mainzer Hof und Dekan des Severistiftes, und 
Thederieus de Jassa, plebanus eeclesie s. Andree ?n Erfurt, inner- 
halb der Präpositur b. Marie alle dem Erzbischof schuldigen, aber 
von den (Geistlichen noch nicht entrichteten Abgaben eingutreiben. 


Datum Gotta in vigilia Mathei apostoli. Anno Domini M.CCC.LXX XI. 


Inyrossaturbuch des Frzstiftes Mainz IX, 8.308 im Kgl. Kreisarchir zu 
Würzburg. 


Würdtwein, dioc. Mag. in arch, dist. XI, S. 264. 


1381. September 30. Heiligenstadt. 853. 


Adolf, Erzbischof von Mainz, befiehlt dem Rat der Stadt Erfurt, 
die zu Martini fälligen 100 Mark Judensteuer an den Provisor im 
Vorwerk, Rutger vom Hayn, zu bezahlen.  Heilgenstad feria 
secunda post diem s. Michahelis anno Domini M. CCC. LX X XI. 


Ingrossaturbuch des. Erzstifles Mainz IX, 5. 309 im Kgl. Kreisarchir zu 
Würzburg. 


1381. November 24. 854. - 


Ortolf von Myltze quittiert dem Grafen Heinrich von Henneberg 
über 200 gute Gulden für 2 Hengste, die er im Dienste der 

Markgrafen von Meissen vor Erfurt verloren hatte. 
Brückner, Henneberg. UB. III, Nr. 181. Desgleichen quittieren unter 
dem 28. December Heinrich Vogit und Vasold über 290 Gulden. für drei 


Hengsie und Heinrich Winer über 200 Gulden für 2 Hengste. I. c. III, 
Nr. 184 u. 185. 


1381. NDO. 
Der Rat gu Erfurt quittiert dem Ersbischof Adolf über 12000 Gulden, 
die er der Stadt schuldig war und wofür er das Vorwerk daselbst 
versetgt hatte. 

Regest im Cl.- Milwitz- Familienbuch ım E. A. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 629 


1382. Januar 2. 806. 


Petir von Wechmar, eyn zcener zu sente Petir zu Erfurt, bekennt, 

dass Hans von Thanheym 26 Schillinge ewigen Zinses am einer 

Hufe und einem Gurten, gelegen vor sente Moricien thore, den 

altirluten der Michaeliskirche für 14 Pfund Erfurter Pfennige 

verkauft habe, und dass die Käufer sich verpflichteten, sieben 

Schillinge jährlich zu Michaelis in dy zcenerve zu sente Peter 
- &u bezahlen. 


Gegeben nach Cristi gebort dryzcen hundirt iar in deme zewey 
und achzcigisten iare an deme dunerstage vor deme zewelften. 


Or. im Archiv der Michaeliskirche, | S. d. 


1382. Januar 29. SO. 


Ditherich von Scherinberg, Bürger zu Erfurt, bekennt, dass er 
sich durch Vermittelung der genannten Personen mit dem Rate und 
den Bürgern au Nordhausen ausgesöhnt habe. 


Or. mit 3 S. im Stadtarchiv zu Nordhausen. 


Ich Ditherich von Scherinberg, borger czu Erflorte, mid mynen 
erben allen bekenne unde beczuge uffintlichin mid dissim uffen keyn- 
werdigen brive und tuhe czukunt alle den, die dissin uffin brieff 
sehin, horen edder lesin, daz die erbarn gestrengin luthe her Frederich 
von Werthire und her Ditherich von Wiczczeleibin rittere uff eyne 
siten, unde die clugen luthe Frederich von Bendeleiben, borger czu 
Northusen, und her Heinrich von Iecheborg, der stadschriber czu Nort- 
husen, uff die andirn siten czuchschen mir und den rethen und der 
stad ezu Northusen in fruntlichin dingen gered habin, als hirnach 
geschrebin sted, so daz ich vorgenanter Ditherich habe den ratismeistern, 
deme rathe und den borgern gemeynlichin der genanten stad czu 
Northusen eyne gute gancze süne glabit mit hande und munde, und 
glabe die süne gancz und stete czu haldene mid mynen erbin ane 
geverde unde ane argelist. Ouch habe ich vorgenanter Dichterich niich 
vorczegen und vorczihe mich mid dyssem brive allir czugriffe, schadin 
unde hindirnisse, die die borgere czu Northusen an mir und an mynen 
guthen getan habin biz uff dissen keynwerdigen tag, als dissir brief 
gegebin ist, und habe neddir geslagen alle schulde, forderunge und 
ezusprache, die ich eddir myne erbin gehabe mochten czu deme ratlie, 
rethen und borgern gemeynlichin addir ezu sundirlichin personen, die 
borgere czu Northussen sint, addir der borgere dienere, die deme 
rathe czu Northusen mid deme rechten geborn czu vorantwertene, um 


630 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


den schadin, den mir die von Northusen an mynen guten und erbin 
daselbins getan und czugelegit habin umme den schadin und myne 
guthe, dar sich die borgere czu Northusen undirwunden hatten und 
die inne gehad habin biz uff diesen tag, als dissir brieff gegebin, sal 
und wel ich vorgenanter Ditherich und myne erbin die stad czu Nort- 
husen und die borgere gemeynlichin daselbis und sundirlichen personen, 
die borgere czu Northusen sint, eddir der stad dynere in keyne wis 
anespreche noch fordirn noch nymant von myner wegin mid gerichte 
oddir mid andirn dingen weddir heymelich nach uffinbare ane argelist. 
Were ouch, daz imant were czu Northusen, der myr umme schulde 
wolde ezusprechin, wanne mir der rad czu Northusen darumme ere 
brive senden in die stad czu Erfforte, so wel ich williglichin und 
unvorczoglichin czu Erfforte an gerichte gen und wel umme die 
schulde, gulde eddir recht tuhin ane argelist. Were abir, daz ich eddir 
myne erbin gulde eddir rechtis weygirte, als vor geschrebin stet, so 
mochten die luthe, die schulde czu mir habin eddir den ich schuldig 
were, uff myne gute clage eddir fordire als lange, daz ich eddir myne 
erbin on gulde eddir rechtis phlege. Ouch sal ich von mynen erbe 
und guten, die ich czu Northusen habe, fordir me, wanne man schosset, 
geschos gebin und von mynen guten tuhn, waz mir geboret als andir 
luthe, die gute da habin, phlegin czu tubene. Were ouch, daz ich 
ymandes czu Northusen czu schuldigere hette eddir czu czusprechene, 
so solde ich darumme deme rathe myne brive senden, so sal der rad 
czu Northusen die luthe, der sy mechtig sint, die ich schuldigete, 
vormogen, daz sy ane uffezog an gerichte kamen und mir da gulde 
eddir recht tuhen. Wo ouch her Heinrich der stadschriber irkente, 
wo man mir nicht dorfite gulde eddir recht tuhen, so solde ich daz - 
halde noch syner uzrichtunge. Czu gezukenisse allir dissir vor- 
geschrebin stucke und rede, daz die gancz, stete und unvorbrochlich 
gehaldin werden, habe ich Ditherich von Scherinberg vorgenant dissen 
uffin brieff darobir gegeben, der mid myme ingesigel und mid ingesigeln 
der obgenanten rittere hern Frederich von Werthern und hern Ditherich 
von Wiezzeleibin myner sónluthe versegilt und vorfestint. Und wir 
ir Frederich und her Ditherich vorgenant bekennen, daz wir disse 
vorgeschrebin süne fruntlichin bered und geteidinget habin und des 
czu orkunde unsire ingesigel an dissen brieff gehangin, der gegebin 
ist noch der gebort unsirs herren Ihesu Christi driezenhundirt iar 
darnach in deme czwey und achezigisten iare an der neyhisten mitte- 
wochin vor unsir frouwen tage lichtewie. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 631 


1382. Februar 6. 858. 
Rudolf vom Hayn, Provisor zu Erfurt, quittiert dem Rat daselbst 
über 100 Mark Judensteuer. 


Gegeben 1382 am Donnerstag nach Lachtmesse. 


Or. im Kol. St. A. zu M. Daselbst auch Erzbischof Adolfs Anweisung für 
den Rat, die nüchstfüllige Judensteuer an Rudolf vom Hayn zu be- 
zahlen. (regeben Amöneburg 1382 in vigiliu Simonis et Iude. 


1582. Februar 16. Avignon. N99. 


Papst Clemens VII. ermahnt den Rat und die Bürger zu Erfurt, 

ihm während des Schismas treu zu bleiben, und zeigt ihnen an, 
dass er den Herzog von Anjou zu seiner Hilfe erwarte. 

Or. mit d. Bulle im Kgl. St. A. zu M. Auf der Rückseite: Dilectis filiis 
consulibus et universitati oppidi Erfordensis, Mag. Dioc. 

Clemens episcopus, servus servorum Dei, dilectis .. consulibus et 
universitati oppidi Erfordensis, Maguntine diocesis, salutem et apostolicam 
benedictionem. Quia, dilecti filii, vestrorum operum laudabilium ex- 
perimento comperimus et didicimus testimonio plurimorum, quod vos 
et Romanam ecclesiam tamquam devocionis filii intento studio revere- 
mini nostramque iusticiam super summi apostolatus officio, ad quod 
canonice sumus assumpti, ac statum eiusdem ecclesie prumptis affectibus 
prosequimini diligenter, persistentes in illis, que nobis sunt placita, soliciti 
operatores super hiis, discretioni vestre, de qua plena fide confidimus, 
gratiarum exolvimus multiplices actiones, et licet, dilecti filii, vestre 
devocionis constanciam egere crebris exhortacionibus non credamus, 
nichilominus tamen eam rogamus attente, quatinus ipsa, nobis in 
prefata iusticia solito more diligenter assistens, ea que nobis et eidem 
ecclesie super scismate, quod prochdolor viget in ea, celerius extirpando 
et eiusdem ecclesie unione felicius procuranda |fore noverit profutura, 
apud proceres et magnates et alios christicolas partium vicinarum viis 
omnibus atque licitis et honestis continuacione solicita studeat ubilibet 
procurare. Ecce discretioni vestre tenore presentium intimamus, quod 
carissimi filii nostri Ludovici, ducis Andegaviensis, carissimi in Christo 
filii nostri, Caroli regis Francorum illustris patrui, infra triduum a dato 
presencium computandum expectamus adventum, qui infra finem mensis 
Aprilis proxime nunc instantis cum copiosa multitudine gencium 
armatarum, in bellicis actibus electarum, pro contumelia et iniuriis nobis 
et ecclesie Romane ac carissime in Christo filie Iohanne, regine Sicilie, 
inimiciter irrogatis favente altissimo vindicandis, est ad partes Italicas 
accessurus. Datum Avinione XIIII Kal. Martii, pontificatus nostri 
anno quarto. 


632 Geschichtsquellen der Prov, Sachsen. 


1382. April 26. 860. 
Der Rat zu Mühlhuusen verbündet sich vom nächsten Walpurgis- 
lage an abermals auf 6 Jahre mit der Stadt Erfurt und verspricht 

. derselben mit 20 Lansen gegebenen Fulles zu Hilfe zu kommen, 
zu einer Belagerung aber Büchsen und anderes (Geräte, sowie 
10 Schützen mit ruckearmbursten zu schicken. 


Gegeben nach Gots geburt drytcezenhundirt iur darnach in dem 
czweyundachczigisten iare an dem sunabinde allernehest vor sente 
Walpurge tage.! 

Or. mit d. S. im Kyl. St. A, zu M. 


! S. die Urkunde Nr. 626 vom 25. April 1368, mit welcher der Text fast wörtlich 
übereinstimmt. 


1382. Juni 28. S61. 
Balthasar, Lendgraf von Thüringen, Murkgraf zw Meissen, 
bekennt, dass er dem Herrn Friedrich Ruszer, Provinzial des 
deutschen Ordens in Thüringen, das Patronatsrecht über die 
Kirche su Grosz-Vargula, welches ihm und seinen Vorfahren seit 
alters gehörte, gegen das Patronat über die Pfarrkirche s. Margarethe 
in Gotha, welches bis dahin dem deutschen Orden gehörte, ab- 
getreten habe. 


Gegeben 1382 sabbato in vigilia beatorum Petri et Pauli apostolorum. 
Or. mit 2S. im Kgl. St. A. zu M. 


1382. Juli 14. Frankfurt a. M. 862. 
Wenzel, Römischer König, befreit die Stadt Erfurt von der Acht, 
in welche sie auf Klage des Erzlischofs Ludwig gekommen war. 

Or. mit d. S. ım Kgl. St. A. zu M. Duselbst noch zwei andere Aus- 
fertigungen mit rückwürts aufgedrückten Siegen. Eine davon. ist 
unterzeichnet: Ad mandatum regis S. St. 

Wir Wenczlaw, von Gotes gnaden Romischer kunig, zu allen ziten 
merer des reichs und kunig ze Beheim, erbiten allen fursten, gevstlichen 
und werltlichen, allen graven, fryen, dinstleuten, rittern, knehten, rihtern, 
steten und gemeinden und mit namen allen den, den diser brieff 
gewiset und gezeyget wirdet, unssere gnade und alles gut. "Wir tun 
euch allen und eur yglichen besunder kunt mit disem brieff, daz wir 
uz allen echten und aber echten gelazzen haben die ratsmeister, die 
vier von der gemeinde, alle amptleut, wie die genant sint, alle zunft- 
meyster und alle, die mit namen geschriben sin, und die burger 
gemeinlich arme und rich der stat zu Erfurt und die man von clage 
wegen des erwirdigen fursten und herren, herren Ludewig, weylent 


Urkundeubuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 635 


ertzbischofs zu Meincz, und auch von clage wegen Hansen Nebeln 
von Wittenberg, und haben sie genumen uz dem unfride und geseczet 
in unsir und des heyligen richs fride und haben in wider gegeben 
alle ire recht, fryheit, gnaden, werden, lehen, hantfesten, gewonde und 
vorhengnisse, als sie die vor gehabt han, mit gantzem wizzen und mit 
willen kunglicher maht. Davon gebiten wir euch allen und eur yglichem 
besundern, daz ir die selben von Ertfurt nach ire guter niht an gryflet, 
bekumert, leydiget, beswert noch beschediget in deheine wis, weder ir 
leyb noch ir gut von derselben achte wegen, sunder ob daz wer, ob 
sie ymant darumbe wolt angryffen, leydigen oder besweren mit gerichte 
oder an gerichte oder sust ir leyb oder gut, daz ir daz niht gestatet 
noch gestaten sullet niemant in deheinweis, sundern daz ir die schuren 
und schirmen sullet, als ofte und als dicke in des not geschiht, und 
wer der oder die weren, die des niht enteten, die wern und teten ser 
wider uns und daz heylig reich und wolten auch darumbe zu in lazzen 
richten als recht were. Mit urkunde dits briefs versigelt mit unssers 
hofgerihts anhangendem insigel, der geben ist zu Frankenfurt an dem 
Meyn an montag noch sant Margareten tag nach Crists geburte dreu- 
zehnhundert iare und in dem zweyundachtzigstem iare, unser reich 
des Beheimschen in dem zweintzigstem und des Romischen in dem 
sehsten Iare. 
Per dominum regem 
Syfridus Steinheinmer. 


1382. Juli 16. Frankfurt a. M. 863. 
Wenzel, Rómischer König, bestätigt den von seinem Vater, Kaiser 
Karl IV., der Stadi Erfurt erteilten Gnadenbrief. 

Or. mit d, S. im Kgl. St. A. :u M. 


Wir Wenczlaw, von Gotes gnaden Romischer kunig, cze allen 
czeiten merer des reichs und kunig cze Beheim, bekennen und tun 
kunt offenlich mit diesem brief allen den, die in sehen oder horen 
lesen, das wir von wegen des burgermeisters, rates und burger ge- 
meinlichen der stat zeu Erfurt unsern und des reichs lieben getrewen 
sein fleissiclich und demuticlich gebeten, das wir in von besundern 
gnaden einen brief, den sie haben von seliges gedechtnuss, dem aller- 
durchluchtigistem fursten und herrn, herrn Karl, etwann Romischem 
keyser, unserm lieben hern und vater, geruchten gnediclich ze be- 
stetigen, czu bevesten und zu coufirmiren, der von worte ezu worte 
hernach geschriben stet : 

Wir Karl von Gots gnaden Homischer kunig — — — — — I des 
kevssertums in dem ersten. 


634 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Des haben wir angesehen ire fleissige und redliche bete und ouch 
sulche dinste, die sie uns und dem reiche ofte getan haben und noch 
furbas tun sollen und mogen in kunftigen zeiten, und haben in dorumb 
mit wolbedachtem mute, gutem rate und rechter wissen den obgenanten 
brief in allen seinen meynungen, begriffungen, punten und artikeln, 
als er vor von wort zu wort begriften ist, gnediclich bestetet, bevestet 
und confirmiret, bestetigen, bevesten und confirmiren in den mit diesen 
briefe von Romischer kuniglicher mechte. Mit urkund dicz briefs 
versigelt mit unser kuniglicher maiestat insigel. (ieben zu Frankenfort 
uf dem Mewen noch Cristes geburd dreiczenhundert iare dornach in 
dem czweyundachczigisten iare am  nehsten mitwoch noch sand 
Margarethen tage, unser reiche des Behmischen in dem czweinczigsten 
und des Romischen in dem sibenden iare. 


Ad relationem domini de Koldicz 
Conradus episcopus Lubicensis. 
! Hier folgt Urkunde Nr. 444. 


1382. 864. 


Adolf, Erzbischof von Mainz, befiehlt dem Rat zu Erfurt die su 
Martini fälligen 100 Mark Judensteuer an den Grafen Ernst 
von Gleichen, seinen Neffen, su bezahlen, dem er sie verschrieben 
habe. Wenn das geschehen, werde er der Stadt über dus Geld 
quittieren. 


Datum anno Domini M» CCC?» LX XXII ». 


Ingrossaturbuch des Erzstiftes Mainz IX, 8.308 im Kyl. Kreisarchie zu 
Würzburg. | Darunter. steht: Item in simili forma datum est sibi 
litera sub anno M. CCC. LXX XIIT *. 


1383. Februar 17. 868. 


Michel von Gamstete, Bürger zu Erfurt, verspricht das halbe 
(Gericht zu Rockhausen, welches er von Eyller von Rokhusin, 
Albrecht und Ditterich, seinen Vettern, für 31 Pfund Erfurter 
Pfennige erkaufte, dem Grafen Heinrich von Henneberg als 
Lehensherren nach dem Tode der Verkäufer zum Wiederkauf 
anheimzustellen. 


Gegeben 1383 an dem dinstage noch reminiscere. 
Brückner, Ilenneb. UB. I11, Nr. 194. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. lI. Theil. 635 


13883. März 9. 866. 
Der Hat zu Irfurt ernennt den gestrengen Ritter Ditheriche von 
Witzleybin auf 3 Jahre zum Vogt und Amtmann des Schlosses 
Molberg und übergiebt ihm dasselbe mit allem Nutzen und Zubehör, 
ausgenommen das Kirchlehen und alle anderen Lehen. Der Amt- 
mann soll darauf anf eigene Kosten 1 Thorwart, 2 Hausmunnen, 
4 Wächter, 3 mit Glefigen und 3 Schütsen, gut gewappnet und 
beritten, halten, die von dem Rat, dem sie Gehorsam leisten müssen, 
mit Kleidung, wie andere der Stadt Diener, versehen werden. 
Will der Rat mehr Leute auf dem Schlosse halten, so soll der 
Amtmunn dieselben bekóstigen und mit Wohnung versehen und 
dafür an Entschädigung erhalten 22 Pfund Erfurter Pfennige 
für den Renner mit 1 Knecht und 2 Pferden, 14 Pfund Pfennige 
für den Schützen mit 1 Pferde. Im Fulle eines Krieges soll der 
Anıtmann dem Rat die Burg einräumen, wenn es verlangt wird, 
er selbst aber gegen einen Sold in der Stadt Dienste bleiben, bis 
der Krieg zu Ende ist. 


Gegeben 1383 Montag vor s. Gregor Tag. 
Regest im Cl.- Milwitz- Fumtlienbuch im E. A, 


1383. Juni 13. 367. 
Bulthasar, Landgraf von Thüringen, verbündet sich auf zwei 
Jahre mit den Städten Erfurt und Mühlhausen. 

Or. mit zerbr. S. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Balthasar, von Gocz gnadin lantgrave in Duringin und mare- 
grave czu Missin, bekennen und tun kunt offinlichin mit diesem bryfle, 
daz wir mit wolbedochtem mute und gutem vorrate unser hemelichen 
und liebin getruwin, durch fridis und nuczes willen unser lande und 
lute uns mit den erbern wisin luten, den burgern gemeinlichin unde 
den steten Erforte und Mulhusin voreinet, vorsthricket und vorbunden 
habin czwihen hir und deme nesten sente Iohanstage baptisten, und 
von demselbin sente lohanstage furdir ubir czwei gancze iar die nest 
noch einander volgin, also daz wir sie und ire gutere getruwelichin 
schuczen und schermen und yn beholffin sin sullen und wullin, als 
hirnoch geschriben stet. Czu deme ersten sullen wir und die ob- 
genanten burgere von Erforte und von Mulhusen miteyander getruwe- 
lich ane argelist die strassin schuren und schermen und den unsern 
nicht vorbite noch vorbieten lasse den steten Erforte und Mulhusen 
abe und ezu czufuren ane geverde; und woriz, daz ymand die vor- 
genanten burgere und stete oder ire gutere anegriffe widir recht mit 


636 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


name, morde, brande odir keynerleye gewalt odir gedrengnisse, tete 
odir die daz teten huseten, schuczcen odir volleist dorczu teten 
wissintlichen odir in wilche wys odir von weme die beschediget 
wurden widir recht, so sullen und wullen wir yn widir die helffin 
mit hundert mannen mit glevenien wolgeczugeter lute und dryssig 
schuezin bynnen virczin tagin noch deme, als wir des von yn vormand 
werden. Wer ouch den andern ledit czu siner hulffe uff ein sneln 
ding mit eyner czal der lute, deme sol man redelichen komen ane 
geverde, und wenn der komet, der geladin ist, so sal man vm und 
sinen luten gebin brot, bir, kuchenspise, futer, hufslag und nicht 
phantlosunge; wo man abir ungeladin czusamen komet odir unser 
ein den andern heischet mit siner macht oder siner czal der lute, do 
sal ydirman sines selbis koste habin.  Allirmenlich sal ouch sinen 
schaden, wie er den enphehet, selbins tragin, abir fromen sullen alle 
die myte nemen noch manczal der lute, die gewepint do myte sint, do 
fromen gevellet; were abir sache, daz der hulffe ehir not were, so 
sullen wir yn unser huelffe senden, so wir schirst mogin, ane geverde. 
Were ouch sulche sache, daz man mer lute czu evner volge bedorffte 
odir daz man czu veilde odir einen tagelich crvg bestellen muste, 
dorumb sullen wir die unsern gegin den iren uff tage schigken, und 
wie die erkennen und denne miteynandir ubirkomen nach deme, als 
iz denne gelegin ist, daz wir sterker odir mit ganczir macht volgin, 
odir wie wir daz bestellin sullin, daz sullin und wullin wir tun ane 
geverde Ouch ist gered, were daz ymand den obgenanten burgern 
und steten des rechten uzginge und yn des nicht phlegin noch tun 
wolde, den sullen wir dorczu haldin, daz er yn rechtes phlege und 
daz widirfaren lasze; tete er des abir nicht, so sullen und wullen wir 
yn beholffin sin als vorgeschriben stet. Ouch ist gered, gewunnen 
wir sloz miteinander, die von uns czu lehen gingin, die sullen by uns 
und unser herschafft bliben; ginge sie abir von uns nicht czu lehen, 
so sullen wir iz domyte halden, wie wir des denne miteynander czu- 
rate wurden. Die vorgenanten burgere und stete sullen inczyd diser 
eynunge bliben by allin iren eren, fryheiten, gewonheiten, gerichten und 
rechten, alse sie die vore biz here gehabt habin, doch also, daz wir 
bestellen sullen und wullen, daz nymand der unsern keynen der iren 
uffhalden, kummern noch beclagin sol eynen vor den andern. Ouch 
wullin wir iz gutlichin halden mit den vorgenanten burgern und steten 
und den iren mit den vir stulen in der czyt diser eynunge. Gesche 
ouch unfuge, daz sal man richten an der stad, do die geschen were. 
Wurde ein cryg, czweiunge oder ufflouft, des Got nicht enwulle, 
under uns odir den vorgenanten steten odir andern unsern helffern, 
die izund in disir eynunge sint odir hirnoch dorin quemen, dorczu 


Urkundenhuch der Stadt Erfurt. IT. Theil. 637 


habin wir uff unsern siten die edeln graven Ernsten, herrn czu Glichen, 
und ern Friderich von Schonburg, herrn czu Gluchow, und die ob- 
genanten stete und burgere die ersamen Ditherichen ern Hartunges 
und Ditherich von Langela gekorn und gegebin; dieselben vire des 
macht habin sullen czu richtene in fruntschafft oder in rechte, also 
daz der sachewalde sine schulde denselbin viren bynnen achtagin sal 
beschriben gebin und der, den man schuldiget, sine antwurte doruff 
bynnen virezin tagin allir nest dornoch volgende. So sullen denne 
dieselbin virn czu hant, als yn die schulde bryffe und antworte doruft 
geantwort werden, ryten gein Wissense odir gein Gota, in wilche stete 
der eyne daz allir bequemelichst ist, und sullen bynnen eynen manden 
allirnest dornoch ein recht sprechin, ab sie daz in fruntschafft nicht 
entrichten mogin, und dorumb sullen sie von beiden partien unvordocht 
sin und bliben; und wir sullen ouch unser czweier mechtig sin, daz 
sie by iren guten truwen globin sullen, daz sie sich des also annemen 
und scheiden sullen, als vor stet geschriben, und sullen daz tun als 
dicke des not geschet. Waz abir erbe, eigen, lehen, gerichte odir andir 
recht antreffe, daz solden die vire wisen an die stete, do daz von 
rechte hene gehoret, do man ouch ydirmanne rechtis helffin sal. 
Ginge ouch unser vorgenanten czwewe, die wir uff unser siten dorezu 
gekorn und gegebin habin, bynnen diser czyt eyner abe von todis 
wegin, daz Got wende, odir ob er uz dem lande fure odir nicht ge- 
fugsam were odir wie daz queme, daz er do by nicht mochte gesin, 
so sullen wir eynen andern dorczu geben bynnen eynen manden, 
noch dem als wir des von yn vormand wurden, dar ouch sulche 
globede tun sal als jener vor getan hette, und sullen daz tun als dicke 
des not geschet. In dise vorgenante eynunge und buntnisse habin wir 
genomen und geczogin die hochgeborn Katherinen, marcgrefynne czu 
Miszen, unser liebin swestir, Friderich, Wilhelm und lorgen, unsere 
liebin vettern, und alle unser graven und herren in dem lande czu 
Duringen gesessin, als verre sie dorynne sie wullen. Und wilchir der 
vorgenanten dorynne sin odir dorin komen wil, der sal sich noch 
siner macht eyner mogelichen hulffe vorschribin noch dem als wir das 
denn miteynander ubirkomen, und sal sine bryffe gebin und sich 
vorschriben und vorbinden, alle sache ezu halden und czutune, als 
wir uns mit den obgenanten burgern und steten vorschriben und 
vorbryffit haben. Sundirlich ist gered, daz die vorgenanten burgere 
und stete keynen unsern graven, herren, dinstman odir rittermessigen 
man nicht innemen noch vorteidingen sullen, diewile dise eynunge 
weret; so sullen wir ouch keynen viend noch echter der genanten 
stete Erforte odir Mulhusen diewile nicht husen, schuczen odir vor- 
teidingen wissintlich ane geverde. Weriz ouch, daz man in diser czyt 


638 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


mit ymande in fede queme, der fede sal sich unser ein an den andern 
nicht sunen noch friden, er enhabe denne die andern doryn gnomen 
und geczogin, als verre sie dorynne sin wullen, ane geverde. Ouch 
wullen wir und ist gered, daz alle unsere voite und amptlute, die wir 
iczund habin, ezu den heilgin sweren sullen, alle vorgeschriben stucke 
und artikele stete und gancz czu halden und sullen und wullen der 
keynen entseczin bynnen disir czyt, iener, den wir noch ym setzin 
wullin, habe denn vor sulche eide getan als der, den wir entseczin 
wolden, getan hette. Alle vorgeschribene rede, stucke und artikele 
habin wir vorgenanten Balthasar in guten truwin an eidis stad globit 
und gered, globin und reden an disem bryffe stete und gancz unvor- 
ruckt czuhalden ane argeliste und geverde Uz disir eynunge und 
vorbuntnisse czihen und sliszin wir den allirdurchluchtigisten fursten 
und herren, hern Wenczlauw, den Romischen konyg, und daz heilge 
Romische rich und den konig von Behemen, den erwirdigen hern 
Addolfin, ertzbischof, und den stifft czu Mentze an sulchin sachin, die 
unsern hern den konyg, daz Romische rich, den erczbyschoff und 
den stifft czu Mentz selbins und eigintlichen ruren und anetreffin. 
Und des czu orkunde und bekenntnisze allir vorgeschriben rede, 
stucke und artikele habin wir unser furstlichs ingesigel an disen bryff 
laszen hengin, der gegebin ist noch Gotz geburte driczenhundert iar 
dornoch in dem dryundachezigisten iare am sunabinde vor sente 
Vite tagh. 


1383. Juni 13. 868. 
Der Städte Erfurt und Mühlhausen Revers über das mit Balthasar, 
Landgrafen von Thüringen, geschlossene zweijührige Bündnis. 

Or. mit 2 S. im Grossherzogl. G. A. zu Weimar. 


Wir dy ratismeystere, rete und die gancze gemeyne der stete 
Erforte und Mulhusen bekennen und thun kunt uffintlichen mit desem 
brife, daz wir mit wolbedachtem mute und gutem vorrate durch fredis 
und nuczis willen der lande und lüte uns mit dem hochgeborn 
fürsten hern Balthazar, lantgraven in Duringen und marcgraven zcü 
Missen, unserm gnedigen herrn, voreynet, vorstricket und vorbunden 
habin czwischin hir und dem nesten sankte Iohans tag baptiste, und 
von demselbin sankte Iohans tage furdir ubir zewey gancze iar, die 
nest noch eynandir volgen, also daz wir en und sine gutere getruwe- 
lich schuren, schuczen, schermen und yn behulfen sin sullen und 
wullen, als hirnach geschriben sted. Czu dem ersten sal der obgenante 
unsir herre, er Balthazar und wir mit eynandir getruwelich ane argelist 
die straze schuren und schermen — — — — — ! wedir die helfen wir die 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 689 


von Erforte mit funfezig mannen mit glevenyen und fünfezen schützen, 
und wir die von Molhusin mit funfundzewenczig mannen mit glevenyen 
und achte schützen wolgeczugeter lüte bynnen verczen tagen nach 
dem, als wir daz von yn vormand werden. Wer ouch — — — — — 
als dicke daz nod geschiet. In dese vorgenante eynunge und buntnisse 
habin wir genomen und geczogen die erbern wisen lute die burgere 
und stad Northusen, als verre sie darynn sin wollen; und wullen sie 
darynne sien adir daryn komen, so sullen sie sich noch yrer macht 
eyner megelichen hülfe vorschriben, noch dem, als wir daz denne mit 
evnandir ubirkomen - — — — — ! stücke und artikele habin wir 
unsir stete grosse ingesigeln an desin briff lassen hangen, der gegebin 
ist nach Gotis geburt thusint dryhundirt iu dem dry und achczigisten 
iare am nesten sunabinde vor Viti. | 
! Hier übereinstimmend mutatis mutandis mit der vorigen Urkunde Nr. 867. 


1383. Juni 15. 869. 


Der Rat zu Erfurt schickt als Bundesgenosse des Langrafen 
Balthasar und der Stadt Mühlhausen den Herren ern Lippol, 
Werner und Ditmar von Hanstein einen Verwahrungsbrief. 


Gegeben 1383 an sente Viti tage. 
Regest im Cl.- Milwitz- Familienbuch im E. A. 


1383. Juni 30. | 840. 


Die Stadt Nordhausen tritt dem Bündnis bei, welches Landgraf 
Balthasar auf 2 Jahre mit den Städten Erfurt und Mühlhausen 
geschlossen hat. 

Or. mit d. S.im Kgl. St. A. zu M. 

Wir die radismeistere, rad unde borgere gemeynlichin der stad 
Northussen bekennen uffintlichin an disyme brife, wan der hochgeborne 
forste unsir gnedigir herre Balthassar, landgrave in Doringin, unde die 
ersamen wisen lute, die rethe und borgere gemeynlichen der stete 
Erfforte und Mulhussen, unsir liebin frunde, sich mid eynandir unde 
czu samene voreynet, vorstricket und vorbunden habin an deme 
sunnabinde vor sente Viti tage, der neyhist vorgangin ist, und biz 
uff sente Johannsz tag baptisten ouch allir neyst vorgangen und von 
deme selbigen sente Iohaunsz tag baptisten fordir obir czwey gancze 
iar, die schirs nach eyn andir volgen, also daz sy sich unde ore guter 
getruwelichin undir eyn andir schuczen unde schermen unde behulfen 
syn sullen unde wullen unde ouch andirs tun, halden, bestellen unde 
nachfulgen, als die brive uzwisen, die sy von beidin svten uff den 


640 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


genanten sunnabent mit orem ingesigel vorsegilt darobir gegebin 
habin, und uns darnach in dazselbige vorbuntnisse geczogen unde 
genomen habin, daz wir deme obgenanten unsirme gnedigen herren 
Balthasar unde unsir frunden den rethen unde den borgern gemeyn- 
lichin der stete Erfforte und Mulhuszen in guten truwin an eydis stad 
glabit unde gered habin, glabin unde redin an dissime brive, daz wir 
on sullen und wullen helffen und vorbunden sv und alle rede, stucke 
und artikele, als die in deme obgenanten brive geschriben sten, die 
uns ouch alle kuntliche und uffinbar sint, genczlichin ane argelist unde 
geferde haldin unde den nach fulgen sullen und wullen, alsich daz 
uff unser syten nach haldunge und begriff der selben brive und nach 
unsir manczal unde czal der lute, die wir darezu furen sullen unde 
geborn mag, ane geferde, und sullen und wullen ouch by deme 
genanten unserme glabede an eidis stad furen unde senden von unsir 
wegen unde czu unsir czal der lute, wanne addir wie dicke des nod 
geschet, czwelfe mit glefenyen und vier schuczezen wole geczugiter 
lute, und sust tun und mid ganczir macht nach fulgen unde czu 
hulfe kamen, ab des nod geschiet, nach sage und uzwisunge der 
genanten brive, alle argelist unde geferde uzgeslosszen. Unde des czu 
orkunde, bekentenisse unde sichirheit habin wir dissen brieff gegeben 
mid unsir stad Northussen grossen ingesigel vorsegilt, daz hirane 
gehangen ist. Gegeben nach Christi gebort driezenhundirt iar drie- 
undachtczig iar an deme ‘dynstage nach sente Petirs und sente 
Pauyls tage. 


1383. Juli 27. 811. 


Günther, Graf zu Kevernberg, erklärt seinen Beitritt eu dem 
zwischen dem Landgrafen Balihasar von Thüringen und den 
Städten Erfurt und Mühlhausen geschlossenen sweijährigen 
Bündnis. 

Or. mit d. S. im. Kgl. St. A. zu M. 

Wie Gunter, grave czu Kevernberg, bekennen offinlich an diseme 
brvve, wan der hochgeborne furste, her Balthazar, lantgrave in 
Doringen. und dy ersamen wysen lute dy rethe und burgere gemeyn- 
lich der stete Erforte und Molhusen sich mit eynandir und czusamen 
verevhit — — — —! geczogen und genomen haben, daz wir den 
obgenanten hern Balthazar und den rethen und den burgern gemeyn- 
lich de stete Erforte und Molhusen in guten truwen an eydis stat 
gloibet und geret habin, gloibin und reden an diseme bryve, daz wir 
on und den, dy sü in dise eynunge genomen habin adir nach dorin 
nemen, nachdeme als sü dorin genomen sint, sullen und wullen 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt, II. Theil. 641 


helfin — — — —! furen und senden von unser wegen — — — —! 
geschiet vyre mit glefvgen wolgeczugitir lute — — —! noit geschiet, 
und sullen ouch alle unser voite und amptlute gloiben und ezu den 
heligen sweren czu haldene und czu tune nach sage — — —! ge- 
geben vorsigelt mit unserme ingesigel, daz hiran gehangin ist. Ge- 
geben nach Christi gebort dryezenhundirt dryundachezig iar an dem 
mantage nach sente Iacobis tage. 


! Heer übereinstimmend mit der obigen Beitrittserklärung der Stadt. Nord- 
hausen Nr. 870. 


1383. Juli 27. FR. 
Johanns, grave und here czu Swarezborg, erklärt seinen Beitritt 
zu dem zwischen dem | Landgrafen Balthasar und den Städten 
Erfurt und Mühlhausen geschlossenen Bündnis und verspricht 
dazu sechse mit glefigin wolgetzugitir lute su stellen. 

Gegeben 1383 an dem mantage noch sende Iacobis tage. 


Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu M. Der Wortlaut stimmt mutatis mntandis 
überein mit der Beitrittserklärung des Grafen Günther zu Kevern- 
berg (Nr. 871.) 


1383. Juli 27. 89. 


Ernst, grave czu Glichen, írifé mit sesze myt glefigen ebenfalls 
dem Bündnis zwischen dem Landgrafen Balthasar und den Städten 
Erfurt und Mühlhausen bei. 
(regeben 1383 an dem mantage nach sende Iacobis taig. 

Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu M. Wortlaut wie in Nr. 872. 


1383. Juli 27. 874. 
Herman herr zu Kranchfeldt tritt mit fyre mit glefygen ebenfalls 
dem Bündnis gwischen dem Landgrafen und den Städten bei. 

Datum und Wortlaut wie in Nr. 872. 
Or. mit d. S. im Kgl. St, A. zu M. 


1383. Juli 28. SO. 
Balthasar, Landgraf eu Thüringen, genehmigt, dass' Fritsche und 
Heinrich von Heringen ihr Schloss Brandinberg an den Rat zu 
Erfurt verpfänden. 

Or. im. E. A. S.d. 
Wir Balthasar, von Gocz gnadin lantgrave czu Duringin und 
marcgrave czu Missin, bekennen und tun kunt uffinlichin mit disem 
Geschichtsq. d. Pr. S. Erfurt XXIV. 2. 41 


642 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


bryffe, als die gestrengin Frycsche und Heinrich von Heringin, unsere 
liebin getruwin, den ersamen ratismeistern und burgern gemeinlichin 
ezu Erforte yr sloz Brandinberg, daz man nennet daz Nedir huz, mit 
alle siner czugehorunge, und daz von uns czu lehin gehit, ingesaczt 
haben vor czwei hundert marg lotigis silbirs Erfortischis czeychins, 
daz daz mit unser gunst, wissin und gutem willin ist geschen, und 
bekennen yn des czu eyme phande noch lute und haldunge der bryfle, 
die yn die vorgenanten von Heringen dorubir habin gegebin und die 
wir gesehin und gehort habin, und habin des czu urkunde unser 
secred an disen bryff lazsin hengin, der geben ist noch Gocz geburte 
dryezenhundert iar dornoch in dem dry und achczigisten iare am 
dinstage noch sente Iacobi tage. 


1883. Juli 31. 876. 
Friezsche und Heinrich ron Heringen bekennen, dass sie shr 
Schloss Brandenberg der Stadt Erfurt für 200 Mark versetst, 
dem Landgrafen Balthasar aber gestattet haben, dasselbe eineulósen, 
wenn sie selbst am Verfalltermine dazu nicht im stande seien. 

Or. mit d. S. im Grossherzogl. G. A. zu Weimar. 


Wir Friczsche und Heinrich von Heringen bekennen und thun 
kunt uffenlichin mit disem brife, als wir unser sloz Brandenberg, daz 
man nennet daz Nyder hus, mit aller siner czugehorunge den ersamen 
den ratsmeistern und burgern gemeynlich czu Erforte ingesaczt habin 
vor czweyhundirt marg lotiges silbers Erfortisches czeichins, und alze 
der hochgeborne furste her Balthazar, lantgrave czu Duringen, unser 
lieber gnediger herre, von deme wir daz selbe unser sloz mit siner 
czugehorunge czu lehene habin, sine gunst und guten willen dorezu 
hat gegebin dorch unser bete und dinste willen, daz wir uns gein 
demselbin unserm herren und sinen erben vorred und vorwillekort 
habin, vorreden und vorwillekoren in disem brife, wer ez, daz wir daz 
obgenante unser sloz mit siner czugehorunge nicht losten uz gehende 
disen czwen iaren, die sich an dem nesten vorgangen dinstage an- 
gehaben haben und nest nacheinander volgende sint, daz wir und 
unsere erben dornoch daz lozen mogen, wenne ader wilcher zyt wir 
wullen, und sullen daz inne habin nach lute der brife, die wir den 
von Erforte darubir habin gegebin, die nemelichen uz wisen, ab wir 
des binnen der ezyt nicht losten, daz wir dornoch alle iar ierlich czu 
der vorgenanten vorsaczunge czwenczig marg lotiges silbirs Erfortisches 
ezeichens reichen und gebin sullen, ader ab wir des nicht teten, daz 
man denne die ierlich uff daz vorgenant unser sloz slahin sal. Sundir- 
lichin habin wir uns vorred und vorreden in disem brife, wenn der 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 643 


obgenante unser herre ader sine erben daz sloz mit siner czugehorunge 
alzo gelost hetten und ire phenge widder haben wolden, mochten wir 
denne daz nicht vorseczin adir vorkouffen, daz der vorgenante unser 
herre und sine erbin daz vor die obgenante summen und waz czinses 
doruff gegangen were vorseczten ader vorkoufen mogen, wenne sie 
wollen, und waz daz mer gulde, daz sullen sie uns reichin und gebin, 
und habin des ezu urkunde unsir ingesigel an disen briff lazzen 
hengen. Gegeben nach Gots geburt dryezenhundirt iar dornoch in 
dem dryundachczigisten iare am fritage vor sente Peters tage, den 
man nennet ad vincula. 


1383. August *. S^. 
Der Offigial der Propstei b. Marie virginis in Erfurt entscheidet 
einen Streit zwischen lohann von Dryford und Heinrich von 
Borken wegen der Vikarie des hohen Altares in der Kirche 
s. Martini in strata gu (Gunsten des ersteren. 

Datum anno Domini MCCCLXX XII. feria sexta post vincula Petri, 
Or, im Kgl. St, A. zu M. 


1383. September 10. S18. 


Ludewig und Henrich, hern czu Blankenhayn, Fryderich here 
czu Tannenrode recen. mit achte mit glefigen dem Bündnis zwischen 
dem Landgrafen Balthasar und den Städten bei. 
Gegeben 1383 an dem dornstage nach unser frawen tage als sie 
geboren wart. 
Or. mit 38. im Kgl. St. A. zu M. Wortlaut wie in Nr. 872. 


1383. September 10. 879. 
Gerlach herre zu Helderungen tritt mit sasse myt glefigen dem 
Bündnis ewischen dem Landgrafen Balthasar und den Städten bei. 

Datum und Wortlaut wie in Nr. 878. 
Or. mit d. S. im Kgl, St. A. zu M. 


1388. September 19. 880. 


Fryderich, grave czu Bichelingen und herre ezu Sachsinborg, tritt 
mii sasze myt glefygen dem Bündnis zwischen dem Landgrafen 
und den Städten bei. ' 

Gegeben 1383 an deme sonabinde vor sente Mathei taig des 


aposteln. 
Or. mit d. S. im Kgl, St. A. zu M. Wortlaut wie in Nr. 872. 
41* 


644 Geschichtsquellen der Prov, Sachsen, 


1383. 881. 
Der Rat zu Erfurt wird seiner selbst wegen Feind Conrads, 
Apels und Lutzens von Rumrode, Andresens und Irings von 
Buttlar, Hertwig Treischers und aller derer, die an Brandenfels 
teil haben, weil sie vom Schloss und wieder darauf geroibert haben. 
Er wird ferner als Bundesgenosse der Stadt Mühlhausen Feind 
Heinrichs von Hanstein, Heinrichs von Boineburg, Ritter, und 
Heinrichs von Boineburg des Jüngen und aller derer, die an 
Boineburg teil haben. 

Regest im Cl.- Miheitz- Famsltenbuch im E. A, 


1384. Januar 2. 882. 
Theoderich von Seebach wird mit der Vikarie des Altares S. lohannis 
baptiste in der Kaufmännerkirche eu Erfurt investiert. 

Datum 1384 ın crastino cireumcisionis Domini. 
Or. im Kgl. St. A. zu M. 


1354. Januar 8. S83. 
Wy brudir Iohann prior unde brudir Iohan subprior und Iohannes 
lesemeyster in deme kavente czu den Predigern zcu Erforte 
bekennen, dass das Pfund Geld, welches lohannes Stücz dem 
Bruder Iohannes Bylsmede lehenslänglich aus dem Martinshospitale 
verschrieben hat, nach dem Tode des Bruders dem Hospitale heim- 
fellen soll. 

Gegeben 1384 an sente Erhardis tage. 
Or. mit d. S. des Priors Johann von Salrelt im FE. A. 


1384. Februar 25. 884. 
Borghard, von Goles Gnaden graf zu Mansfelt, bekennt, dass er 
Heinrich ern Bruns und Albrechte von Waldenrade, Getreuhüánder 
der Stadt Erfurt, mit dem Fischteich bei Stutirnheym und dem 
Gehóle, genannt das Erlech, belehnt habe. 

Gegeben 1384 am dornstage in der vasten. 
Or. mit d, S. im Kgl. St, A. zu M. 


1384. Mürz 10. 855. 
Balthasar, Landgraf von Thüringen, nimmt die Stadt Erfurt in 
den westfälischen Landfrieden auf. 


Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu M. 
Erhard, Msttl. s. Gesch. der Landfrieden, S. 39. 


Wir Balthasar, von Gotis gnaden lantgrave in Duringin und 
marcgrave czu Missin, bekennen uffinlichen an diseme bryffe und tun 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. Il. Theil. 645 


kunt allin luten, die yn sehin odir horin lesen, wan wir vorgecziten 
mit unsern landen und luten in den lantfride czu Westfalen, den der 
allirdurchluchtigiste furste unser herre keyser Karl der virde selygis 
gedechtniszes gegebin, gesatzt und geboten hat, mechtlichin komen 
und enphangin sint, unde dornach der allirdurchluchtigiste furste her 
Wenezlaw, Romyscher kunig, unser liebir gnedigir herre, mit ganczem 
wissin und von Romischer konglichir mechtevolkomenheit uns gancze 
macht gegobin und bevolen hat, in den genanten lantfride czu czihen 
und czu nemen alle, die uns duncken dorezu nucze und bequeme 
und in unserm furstentum odir dorumb gesessen sin, daz wir sulchir 
macht die ersamen wisen lute den rat, die rethe, burgere und die 
ganczen gemeyne der stad Erforte mit allin iren mytewonern, slossen, 
dorffern, husluten, geburen und undertanen in den obgenanten lant- 
fride, dorezu sie uns duncken nucze und bequeme syn, geczogin, 
genomen und enphangin habin, czihen, nemen und inphahin mit 
disem bryfle. So haben sie uns ouch den czu halden und nochezu- 
fulgen in allin sinen puncten, stucken und artikeln noch uzwisunge 
der bryffe, die der genante unser herre seliger keiser Karl obir den- 
selbin lantfride gegebin hat, truwin globit und czu den heilgin gesworn. 
Und des czu bekentnisse und sichirheit haben wir unser furstliche 
ingesigel an disen bryff wissintlichin lassin hengin, der gegebin ist 
czu Gota noch Gotz geborte dryczenhundert iar dornoch in dem vir 
und achczigisten iare am dornstage noch reminiscere. 


1384. Mürz 10. 886. 
Der Rat zu Erfurt gelobt, alle Artikel des westfälischen Land- 
friedens, in den er durch den Landgrafen Balthasar von Thüringen 
uufgenommen wurde, unverbrüchlich zu halten. 

Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d. 
Erhard, Mittl. z. Gesch. d. Landfrieden, S. 40. 

Wir der rat, dy rethe und dy gancze gemeynde der stad Erforte 
bekennen offinlich an diseme brive, als der allirdorchluchtigiste furste 
unser here, keysir Karl, seligis gedechtnisse der virde, eynen lantfride 
czu Westfalen gemachit, gesaczit und gebotin hait czu haldin nach 
lute siner keysirlichen brive, dy er dorubir gegebin hait, und der 
allirdorchluchtigiste furste here Wenczeslaw, Romyscher konig, deme 
hochgebornen fursten heren Balthazar, lantgraven czu Doringen und 
marcgraven czu Missen, der ouch mit sinen landen und luten in deme 
lantfride ist, von Romyscher kuniglicher mechtevolkomenheit gancze 
moge und macht gegebin und bevolin hait, daz er in den genanten 
lantfride czihen und nemen sal und mag alle, dy in sime furstentume 


646 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


adir dorumme gesessin sint, von heren, steten unde eynschuldigen 
luten, und wan nu derselbe unser bere Balthazar von sulcher macht 
und befelunge wegen uns mit alle den unsern und undirtanen czu 
ome und andirn fursten, graven, heren und steten in den obgenanten 
lantfride geczogen, genomen und inpfangen hait, so habe wir gloibit 
und czu den heiligen gesworn, gloiben und sweren mit craft dises 
brives vor uns, alle unser burger, mitewoner, dorfere, gebure, slosse, 
lute und undirtanen, denselbin lantfride in alle sinen punctin, stucken 
und artikeln stete, vaste und unvorbrochlich czu haldene und ouch 
ezu tuene und czu follenfuren nach lute und uswisunge solchir brive, 
dy der genante unser here keysir Karl selige und ouch dy fursten 
und herren czu Westfalen dorobir gegeben und vorsigilt haben. Und 
dez czu eyme warin bekentnisse habin wir der genanten stat Erforte 
ingesigil an diesen brif lassen hengen, der gegebin ist nach Christi 
gebort dryczenhundirt virundachezig iar an deme dornstage allirnest 
nach der dominiken in der vasten als man singet reminiscere. 


1384. April 22. 887. 


Ebirwin und Heymbrat von Boyneborgh, Gebrüder, bekennen, dass 
sie sich mit der Stadt Erfurt ausgesóhnt, alle Feindschaft gegen 
dieselben aufgegeben und den Rai zu Mühlhausen als Schieds- 
richter bei etwaigen späteren Irrungen anerkannt haben. 


Or. mit 28. im Kgl. St. A. zu M, 


Wir Ebirwin und Heymbrat von Boyneborgh, gebrudere, gesessin 
czü deme Aldinsteyne, bekennen und thun kunt allin luden, daz wir 
met den ersamen wisen luden dem rade und der stat Erfforthe und 
met den óren gutliche gancz und gar vorsünet, voreynet und verrichtit 
sint umb alle czüsprache, schelunge krvge und czweitrachte, die wir 
biz her undir eynandir gehabit han, und ón ouch truwen globet und: 
czü den heiligin gesworn haben, czü haldin, zeà thüne und nach czu 
volgende ane geverde in alle der masse, als hir nach geschrebin stehet. 
Von erst so ensüllen adir enwollen wir den obgenanten von Erfforthe 
adir den iren keynen schadin nummer gethün adir gefüge. thün adir 
gefüge lazzen czü uns adir von uns indhevnewys, heymelich noch 
uffinbar, noch ore vygend nummer werdin ane geverde, ez were denn, 
daz unser rechtir herre, undir deme wir büwelich und wönlich eygint- 
lichen sessin, daz der ór vygent worde und dez glich von uns wolde 
gehabit han, deme czü syme rechtin czü helfin, mogin wir yre vigende 
werden und yme helffin czü sime rechte. Und wan der herre gesünet 
adir gefredit worde, so sal unsir fede ouch abe gethan sien und fruntlich 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 647 


sin und sten als vor. Ouch sal yn adir den iren von deme slosse 
dem Aldinsteyne adir dorezu keyn schade geschen, ‘diewiel wir daz 
ynne haben, ane geverde. Und weriz, daz wir andere slozze inge- 
wunnen, eyn andir mer adir eyn teil an eyme slozze, in welchewys 
daz were, met deme solde wir daz haldin, die wiel wir daz vnne 
hetten, als met dem Aldinsteyne. Worden ouch keynirleye schelunge, 
ezüsprache adir gebruch ezwischin den obgenanten von Erfforthe adir 
den iren und uns, so sal unsir eyn dem andirn czu tagin ryten in- 
wendig vierezentagin, nach deme er dez vermanet wert, in die stat 
Molhusen, und do sal man versuchin uff beide syten, ab man daz 
in fruntschaft moge hene gelegin; mag dez nicht gesyn, so sal der 
rat czu Molhusen dez gancze macht habin, und waz dye erkennet in 
fruntschafft adir ymme rechten, daz sal man uff beide svden haldin 
genczlich ane geverde. Und an weme daz bruch worde, der sal inne- 
wendik achte tagen, nachdeme er dez vermanet wirt, czü Molhusen 
inryten adir inryten lassen von siner wegin in eyne gemeyne herberge 
met zwen mannen und czwen pferden, die doruff leiste sullen und 
von dannen nicht komen, biz daz alle ding volleczogin und genczliclhı 
gerichtet werden, alz daz die von Molhusen iu fruntschafft adir ymme 
rechtin irkant haben ane geverde. Und des czu eyme bekentnisse 
und waren geczügnisse allir vore geschribin rede, stucke und artickel, 
daz die gancz und ane geverde gehalden werden, habin wir unser 
beidir ingesegeln an diessen briff wissintlich gehenget, der gegeben ist 
nach Cristi geburt tusint dryhundirt und in deme vierundachezigisteme 
iare an sente Górgen abinde dez heiligin ritters. 


1584. Mai 25. 388, 


Berlds von Tullestete, Bürgers zu Erfurt, Kaufvertrag mit Alke 
Brunen üher ein Haus in der Futtergasse. 


Or. mit zerbr. S. auf der Universitäts- Bibliothek zu Jena. 


Ich Berld von Tullestete, burger zcü Erforte, unde alle myne 
erbin bekennen unde thun kunt an desim uffin brife allen den, dy en 
seen, hören odir lesin, umb den hoff, den wir gekouft habin wider 
die erbare frouwen frouwen Alken Brunen, burgerinne zcü Erforte, 
unde wider alle ire erbin, der ettewanne was der frouwen Meichen, 
da von man ierlichin gebit ein scherf zch fryeme zcinse zcü Koufman 
kerchin, den selbin hof habin wir gekouft zcü en umme sulch geilt, 
des wir sü geintzlich und wol bezcalt haben. Und denselbin hof mag 
ich vorgenanter Berld odir myne erben buwe noch deme als desir brif 
uz wist und hirnach geschrebin sted, Zcü den ersten male ist nü 


648 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


sache, daz ich obgenanter Berld odir myne erbin buwe wollen daz 
vorgenante hus, daz wir zcü en gekouft habin, so ensulle wir keyne 
fenstern machen kegin den egenanten verkoufern, noch kegin den, dy 
er hus inne habin in der Fütirgazze von irre wegen, wedir in dy want 
kegin en, noch in daz dach obene, wedir in dy blichen, noch in dy 
gibele, daz sy odir wer ür hus daby gelegin inne had beschedige 
mochte. Ouch sullen wir vorgenanten buwe uf den selbin fullemünt 
als her itzunt sted und nicht vorbaz, also daz sy, odir wer iren egen. 
hof inne had, umbeschediget bliben. Ouch ist gered, daz dy want, da 
dy lofbin an tretin von irme huse frouwen Alken Brün met ein ander 
sullen machen unde sullen dy habe uf unser beider koste unde ebin- 
türe, also dicke des nod geschet. Unde dorch dy selbin want en sal 
man uf mich Berlde von Tullestete, odir wer myn hus inne had, 
icheyne fenster machen, mit sulchem underscheide, wolde ich ob- 
genanter Berld oder myne nachkamen eyne steynne muren adir gebil 
dar legin, da dy want sted, dy solde ich alleyne machen. Ouch sal 
die vorgenannte frouwe Alke edir ire erbin der vorgenanten muren 
mete gebruche zcü alle irem nücze. Wolde abir dy vorgenante frouwe 
edir ire erbin ouch da selbins buwe eyne müren, der solde ich vorgen. 
Berld edir myne erbin ouch mete gebruchen. Ouch ist me gered, daz 
die groze want, dy da get an dy gazze kegin Unsóten unde lit an dem 
kelterhus frouwin Alken by myns egenanten Berldis tore edir phorten 
dy wile daz eyn apsyten da ist, so sal ich und dy mynen der want 
mete gebruche. Wer abir, daz ich vorgenanter Berld edir myne erbin da 
selbins da dy apsyte sted wolde buwen eyn nuwe hus, edir dy vorgen. 
aptsyte buwe wolde uf daz hoeste, so solte ich vorgenanter Berld edir 
myne nachkomen unser sule secze by dy sule der egenanten frouwen in 
sulcher wise, daz ich vorgenanter Berld edir myne erbin sullen die troufe 
vaen da selbins kegin irre syten uf unse eigene koste unde ebinture 
ane argelist, dy von deme selbin dache get odir ginge. Ouch sullen 
alle troufe valle als vor. Ouch ensal daz dach nicht hoer sy, dy wile 
eyn apsite ist, wedir hindene noch forne, obene noch undene. Daz 
alle dese vor und nach geschrebine rede, stücke unde artikele desis 
brifes stete unde gancz gehaldin werdin an argelist ande ane geverde, 
des zcü evme waren gezcügnisse habe ich obgenanter Berld von 
Tullestete myn insigil vor mich und vor alle myne erbin willeklichin 
an desin uffin brif gehangen, der gegebin ist noch (Cristi geborte 
dryzcenhündirt iar darnach in deme vier unde achzcigisten iare an 
sente Urbanus tage. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 649 


1384. Juli 4. SNO. 
Der Rat zu Erfurt verträgt sich mit Tilen, Lippold, Werner und 
Ditmar, Brüder und Vettern, von Hanstein wegen aller vorgefallenen 
Zwietracht und Kriege. 


(regeben 1384 am Montug nuch Peter und Paul. 
Regest im Cl.-Milwitz- Familienbuch im E. A. 


1384. August 18. 890. 


Herting von Buteler und (renossen bekennen, dass sie sich mit 
den Städten Erfurt, Mühlhausen und Nordhausen «ausgesöhnt 
haben, und versprechen, ulle Feindseligkeiten einzustellen. 

Or. mit 2 S. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Herting von Buteler, ern Hans son, und Hans von Buteler, 
sin, Hertingis, son, bekennen offintlich in desem brive allen, die en 
syhen adir horen lesin, daz wir uns mit den erbern luten ratismeistern, 
ratluten und den ganczen gemeynen der stete Erforte, Molhusen und 
Northusen genczlich gesünet und gerichtet habin allir brüche, ufloüfte, 
krige und schaden, die sich zcwischen en und uns vorloufin habin 
biz uff desin hutigen tag, also daz wir yre noch alle, die en geboren 
zcuvorteydingen ane geverde, fiende vorbaz nummerme werdin sullen 
noch en wollin, noch wedir sye thüen in keyne wiz ane geverde, 
sundirn wir teten ez danne von gebheise, bete adir vormanunge willin 
dez hochgeborn fursten unsers rechten und gnedigen hern, dez lant- 
grafin zcu Doringen; und wenne sich der selbe unse herre mit den 
genanten steten gesunet adir gericht hette, so sullen und wollin wir 
die süne und richtunge halden glichirwiz, als vor geschriben sted, 
ane argelist. Ouch ist gered, daz wir uff unserm teile zcü Brandinfels 
der egenanten. stete viende wedir husen, heymen noch schüczen sullen 
noch enwüllen inkeynewiz, und waz wir der orin gefangin habin, 
adir waz geildes von der yren wegin in bürgenhand sted, die gefangin 
und daz gelt sal als ledig und loz sin. Daz wir alle obgeschribene 
globede und artikele stete gancz und unvorbruchlich halden sullen 
und wullin ane allirleige arg, daz habin wir den ratismeistern, ratluten 
und gemeynen der obgenanten stete in truwin globit und mit ufige- 
racketen fingern zcü den heiligen gesworn, und zeü merem orkunde 
labin wir unser ingesigeln wissintlich an desin briff gehangen. Gegebin 
noch Cristi gebort dryczenhundirt iar in dem vierundachcigesten iare 
am dornstage noch unser frouwin tage, den man nennet würczwy. 


650 Geschichtaquellen der Prov. Sachsen. 


1384. August 18. 891. 
Heymbrad von Boymelburg bekennt, dass er sich mit den Städten 
Erfurt, Mühlhausen und Nordhausen ausgesóhut , alle Feindselig- 
keiten gegen dieselben eingestellt und sich verpflichtet habe, denselben 
im Laufe des nüchsten Jahres einmal mit 30 Lanzen zu dienen. 

Or. mit d*S. im Kgl. St. A. zu M. 


Ich Heymbrad von Boymelbürg bekenne offintlich mit diesem 
brife allen, die yn sehen ader horen lesen, daz ich mich mit den 
erbarn wisen lüten raczmeistern, ratlüten und den ganezen gemeynen 
der stete Erffürte, Molhusen und Northusen genczlichen gesünet und 
gericht habe aller brüche, ufleufte, kryge und schaden, die sich 
czwisschin yn und mir vorlaufen haben biz uf desen hütigen tag, alzo 
daz ich ire nach aller, die vn gebüren czuvorteidingen ane geverde, 
fynd fürbaz nymmerme werden sal nach enwil, nach wider sie thun 
in keinwiz ane geverde, sundern ich.thete iz denne von geheisse, bete 
ader vormanunge wilin der hochgeborn fürsten, dez langrafen czu 
Doringen und dez langrafen czu Hessyn, mynen rechten herren, und 
wenne sich die selbin mine herren mit den egenanten steten gesünten 
ader gericht hetten, die süne und richtung sal und wil ich halden 
glicherwiz alz vorgeschriben stet ane argelist. Ouch ist geredt, daz 
ich Heymbrad von Beumelburg vorgenante uf mynen teilen czu 
Brandenfels und czu Boymelburg der egenanten stete fynde wedir 
husen, heymen nach schutzcen sal nach enwil inkeinwiz, und waz 
ich der iren gefangen habe adir waz geldez von der iren wegin in 
bürgenhant stet, die gefangen und daz gelt sal allez ledig und loz syn. 
Ich sal ouch und wil den obgenanten steten einen rit geriten und 
dinen mit dryssig mit glen uf ire koste und mynen schaden, wenne 
ich dez bin diesem keynwertigen iare von yn vormant werde ane geverde. 
Daz ich alle obengeschriben stugke, gelube und artikel stete, gancz und 
unvorbrochlich halden sal und wil ane allerley arg, daz habe ich den 
raczmeistern, ratlüten und gemeynen der obgenanten stete in truwen 
gelobit und mit ufgeracten fingern czu den heiligen gesworn und czu 
merer urkunde myn ingesigel wissintlich an diesen brif gehangen. 
Dabie sint gewest und in keinwertigkeit geschen ist dez hochgeborn 
fürsten und herren, hern Balthazars, langrafen czu Doringen, und der 
edeln grafen Ernste von Glichen, grafen Heinrichs von Schwarezburg, 
herren czu Sundershusen, grafen Heinrichs vou Stolberg, grafen 
Ditherichs von Honstein und andere herren, ritter, knechte und biderbe 
lüte gnuk, den wol ist czugleuben. Gegeben nach Cristi gebürte 
driczenhundert iar in dem vire und achczigisten iare am donerstage 
nach unse vrauwen tage, den man nennet würczewy. 


-— 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. 11. Theil. 651 


1384. August 18. 892. 


Andres, Syntram, lurig, gevettern von Butteler, und Herting 
von Butteler, Troysche genannt, bekennen, dass sie sich mit den 
Städten Erfurt, Mühlhausen und Nordhausen gänslich ausgesöhnt 
und vertragen haben. 


Dabie gewest sin und in keinwertikeit geschen ist des hochgeborn 
fursten und herrn, hern Balthazars, lantgrafen tzu Doringen. und der 
edeln, grafen Ernste von Glichen, grafen Heinrichs von Swarczburg, 
herren czu Sundershusen, grafen Heinrich von Stolberg, grafen 
Ditherichs von Honstein und anderer herren, rittere, knechte und 
biderbe lute gnuk, den wol ist czu gleuben. Gegeben nach Cristi 
geburte dryezenhundert iar in dem vire und achezigisten iare am 
donerstage nach unser vrauwen tag, den man nennet würczewy. 

Or. mit 4 S. im Kgl. St. A. zu M. Der Text stimmt überein mit 
Nr. 890. 


1384. October 10. 893. 


Hermann, Landgraf zu Hessen, bekennt, dass er sich mit der 
Stadt Erfurt ausgesöhnt und dieselbe auf 10 Jahre in seinen 
Schutz genommen habe. 


Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Herman, von Gots gnaden lantgrefe zcu Hessin, bekennen 
und thun kunt uffintlichin an desem brive, daz wir und die unsern 
mit den ersanıen luten dem rate, den burgern und der stad Erforte 
und den vyren umb alle schelunge, uffloufte und zcugriffe, die sich 
undir uns uff beide sieten biz hute uff datum desis brives irloufin 
und irstanden sin, genczlich und gar gesunet und gerichtet sin ane 
geverde. Und als nü die genanten rad, burgere und stad unsern 
landen und luten und bisundirn unsern libin vettern seliger gedechtnisse, 
etwanne lantgrefin zeü Hessin, vil dinstes und willin bewiset und 
gethan habin, und uns und den unsern in zcükunftigen zcieten tuen 
mogen, hirumme so habin wir von sundirn gnaden und guten willin 
die selbin rad, burgere und stat Krforte und die yren und yre gute 
und habe yn unsern schucz und schür gnamen und en gered und 
gereden mit kraft deses brives, daz wir sie und die yren zcen gancze 
iar, die noch gift deses brives nest noch eynandir volgen, in unsern 
landen, steten und uff unsern strassen getruwelich ane geverde schuczen 
und vorteidingen sullin und wullin kegin allirmenlichem als unser 
eygin diner und manne, und ouch darvor sien und nicht gestaten, 


652 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


daz man sie adir keynen der yren adir yre gutere in unsirn landen, 
steten adir uff unsern strassin bynnen desin egenanten zcen iaren 
bekummere, hindere. adir uffhalde von der stad Erforte wegen adir 
sust eynen vor den andirn, ez enwere danne, daz ymand dem andirn 
selbis waz schuldig were, darumme er en adir sin gut mit gerichte 
und rechte, wol kummern ınag; desselbin glich sie den unsern ouch 
also in der stad Erforte und gebite thun und halden sullen. So sullin 
adir wullin wir ouch bynnen der egenanten zciet yre viende nicht 
husen, schuezen adir vorteidingen ane geverde; desselbin glich sie kegin 
uns diewile ouch nicht thuen sullin, uzgeslossin den erczebischoff 
und den stift zeü Mencze und die, mit den wir beidirsiet in vorbunt- 
nisse sin. Were ouch, daz sie adir die yren noch gift desis brives 
zeh den unsern schulde adir zeusprache gewunnen, so sullin wir der 
unsern mechtig sin, daz die ynnewendig vier wochin, noch dem als 
wir darumme vormand werden, kegin en adir kegin den yren uff tage 
zecà Molhusen in die stad riten, darezü und von und in der stad sie 
geleite habin sullen ane geverde, und en adir den yren thun und 
phlegin uff dem tage, waz recht ist, ab sie sich in fruntschaft nicht 
gerichte künnen. Und were, ab wir also und in sulchir masse vmandis 
von den unsern nicht mechtig weren noch gesin müchten, so sullen 
und wullin wir den dar noch nicht schuczen, husen noch vorteidingen 
ane geverde. Were ouch, daz die unsern zcü en adir den yren 
schulde adir zcüsprache gewunnen, so sullin sie der yren ouch mechtig 
sin uff tage kegin Molhusen zcü ritene und recht zcü thunde, und 
den artikil ouch also hinwedir kegin den unsern halden als wir kegin 
den yren. Dez zcü bekentnisse und sichirheid allir vorgeschribin rede. 
habin wir unser ingesigel an desin briff wissintlich lassin hengin, der 
gegebin ist noch Gotis gebort thusint drihundirt vir und achezig iar 
an dem mantage allirnest noch sente Francisci tage. 


1384. October 17. Weimar. N94. 


Balthasar, Landgraf ron Thüringen, macht die Urkunde des 
Römischen Königs Wenzel bekannt, wodurch der westfälische Land- 
friede auch auf ihn, seine Anhänger und alle in seinem Fürsten- 
tume gelegenen Gebiete ausgedehnt wird. 
Or. im Kyl. St..1. zu M. S.d. 
Erhard, Mittl. z. Gesch. d. Landfrieden, S. 41. 
Wir Balthazar. von Gotis gnaden lantgrave czu Doringen und 
marcgrave czu Misin, bekennen und tuen kunt allen fursten, herin, 
frigen, graven, richteren, stetin und luten, dy in deme lantfride czu 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 653 


Westfalen sint, adir nach dorin komen, und allen den, dy disen brif 
sehin adir horin lesin, daz der allirdorchluchte furste, here Wenczelau, 
Romischir konig, unser liebir gnedigir here und oheme, uns und allen 
graven, herin, luten, burgern und stetin in unserme furstentume 
gelegin, dorinne dy burger und stete Erforte, Mulhusen und Northusen 
ouch geczalt und begriffin sint, wan sy in unserme lande und 
furstentume sint gelegin, und unserme iclichen, dy in deme 
genannten  lantfride sint, adir nach dorin komen in unsermo 
furstentume, besundere gnade und friheit getan und gegebin hait, 
und uns dez sine brive myt siner koniglichen maiestat angehangin 
ingesigil vestlich vorsigilt gesant und gegebin hait, dy wir liplich 
gesehin, gehort, gelesen und by uns behaldin haben, dezselbin brives 
und gnade haldunge und abeschrift hirnach von worte czu worten 
beschribin steit: 

Wir Wenczelau, von Gotis gnadin Romischir konig, czu allin cziten 
merer dez riches und konig czu Beheymen, bekennen und tuen kunt 
uffinlichen mit diseme brive allen den, dy en sehen adir horin lesen, 
wan wir eygintlich vornomen habin, daz sulche gnade und recht, die 
unser liebir herre und vatir seligir gedechtnisse, etwanne er Karl, 
Romischir keysir, dem lantfride czu Westfalen und den, dy dorynne 
sint, adir nach komen, durch gemevnen framen und nuczis willin 
gesatzt und gegeben hait etwidicke von maniger hande widir dez riches 
recht und gesetze und unsers herren und vatirs seliger gedechtnisse 
meynunge vorkart unde vorruckit wirt, darvone ouch deme hochgeborn 
unserm lieben ohemen und fursten Balthazar, margraven czu Missin 
und lantgraven czu Doringen, und den grafin, heren, steten und 
luten in synen furstentumen gelegin, vil unbilchir nuwir hindirnisse, 
schaden und unfride irstanden ist und in czukonftigen cziten furbaz 
intste müchte widir dy obgenanten meynunge, recht und gesetze, 
darvon uff daz, daz sulche unsers hern und vatirs gnadin und recht 
nach siner meynunge czu eyme gemeynen fromen und nutze, und 
ouch daz dez Romischin riches recht und gesetze vestlichin und 
unvorruckit gehalden werdin und blibe, so habin wir von besundirn 
gnadin mit wolbedachtin mute und rechtir wissin und koniglichir 
mechtevolkomenheid dem vorbenanten unserme ohemen, den graven, 
heren und burgern, luten und steten und oren iclichen, die in. deme 
lantfride sint adir nach dorin komen, dy gnade und gesetze getan, 
gegebin und thun on die in craft dises brives und Romischir koniclichir 
mechte, czum ersten, daz der egenante lantfride, den unser vatir 
seliger vorgenant gegeben und gemacht haid nach dez riches rechten, 
und nach lute sulchir brive, als der egenant unser vatir gegeben und 
wir dorobir bestetit habin, keyn allen, dy in unsers ohemen dez 


654 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


egenanten landin wonhaftig und geseszen sint, yn allen sinen creften 
unvorruckit und unvOrkart bliben sullen. Idem daz man redelichin 
und vestlichin noch dez riches rechten schulde und antwurte czulassin 
sal vor sulchen gerichten, da daz bilche geschen sal, doch daz der 
egenant lantfride in sinen creften blibe. Ouch wollen wir und setzen 
in craft dises brives, daz alle sache, die den lantfride anerüren und 
in dez egenanten unsers ohemen lande und furstentume geschen, sullen 
gehandilt und gerichtit werdin noch dez riches rechten vor sulchen 
richtirn, die wir vormals in demselbin furstentume gegebin habin. 
Und wan der egenant unser oheme, die graven, heren adir stete, in 
synem furstentume gelegin, vor gerichte geladin werdin und sye daz 
suchin, so sullen sie und er yclicher vor allirmenniclich fride und 
geleite haben ab und czu dem gerichte vor allen gewalt unde unrechte. 
Item ouch so setzin wir, ab ymant dez obgenanten unsers ohemen 
lute und dy in sinen furstentumen wonhaftig sint, vor sulchin gerichten 
vorunrecht wurde, daz sich der berufen moge an uns und daz riche 
noch dez riches rechten von allirmenniclich ungebindirt, und gebiten 
dorumb allin fursten, geistlichin und werltlichin, graven, fryen, dinst- 
luten, rittern, knechten, gemeynschaften der stete, merckt und dorfirn 
und allen andirn unsern und dez riches getruwin und undirtanen 
ernstlich mit desem brive, daz sie den egenanten unsern ohemen, 
graven, heren und lute, in sime furstentume gelegin, an sulchen 
egenanten unsern gnadin nicht hindirn noch erren, adir on die obir- 
faren in dyheyne wys, sundirn sie darbie von unser und dez riches 
wegin hanthabin, schutzen und schermen, als sie unser und dez riches 
swer ungnade vormyden wullen, mit orkunde dises brives vorsigilt 
mit unser koniclichir maiestad insigele. Gegebin czu Arle noch Christi 
geburt dryczenhundirt iar dornaeh in dem vierundachtzigisten iare 
an sente Michahel tage, unser riche dez Beheymeschen in deme czwey- 
undezwencigistin und dez Romischen in dem nunden iaren. 

Off daz nu dy obgenante brive, fryheit und gnade offinbar und 
kuntlich werde, und daz wir obgenant Balthazar lantgrave dy gesehen, 
gehort, gelesin und dy by uns behaldin haben, als dy hirvor von 
worte czu worte beschribin sten, dez czu eyner sichirheit und warin 
bekenntnisse habin wir unser ingesigil an disen brif lasen hengin, der 
gegebin ist czu Wymar noch Christi geburt tusint dryhundirt 
virundachtzig iar in dem mande Octobris an deme mantage nach sende 
Gallin tage. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 655 


1384. October 25. 895. 


Balthasar, Landgraf von Thüringen und Markgraf su Meissen, 
erneuert das mit den Städten Erfurt und Mühlhausen im Jahre 1383 
geschlossene Bündnis, sodass dasselbe vom nächsten Tage Johannes 
des Täufers (1385) an auf zwei weitere Jahre bestehen soll. 


Gegeben noch Gotis geburt driezenhundirt iar dornoch in dem vir 
und achtezigisten iare am dinstag nach sente Severi tage.! 


Or. im Kgl. St. A, zu M. Sd. 
Lünig, l.c. S. 452. 
Mehrfach gedruckt in den Streitschriften zwischen Erfurt und Main:. 
! Der Wortlaut des Bündnisses stimmt überein mit Nr. 867, nur erscheint als 
Schiedsrichter seitens des Landgrafen Albrecht von Kranicliborn an Stelle Friedrichs 
von Schönburg. 


1384. November 11. 896. 
Erzbischof Adolfs Quittung für den Rat zu Erfurt über 100 Mark 
Judensteuer. " 


Gregeben 1384 am Tage Martini. 


Or. im. Kgl. St. A. zu M. Daselbst eine gleiche Quittung: Gegeben 1385 
am Tage Martini. 


1384. 3%. 


Der Rat zu Erfurt wird Feind Ottos von Rustenberg, Wehzils 
Ortmaun und Hansens von Bodenhusen 34 Witzenhusen gesessen, 
weil sie Erfurter Bürger auf ihrem Schloss Arnstein yestockt, 
geblockt, geschatst und sonst beschädigt, auch der Stadt Feinde 
gehaust und geschirmt hatten. 

Regest im Cl.- Milwitz- Familienbuch im F.. A. 


1884. 898. 
Der Rat zu Erfurt wird Feind der Ritter Hermann von Kolmaczsch 
und Eberhardt von Buchenau des Altern, weil sie der Stadt 
Feinde auf dem Schloss Brandenfels geschütst hatten. 

Regest im Cl.-Milwitz- Famslienbuch im E.A. 


1385. Januar 1. 899. 


Theodericus, Dei et apostolice sedis gratia Lutemeneis ecclesie 

episcopus, vicarius in pontificalibus Adolffi, archiepiscopi Maguntini, 

erteilt der Kirche sancti Martini episcopi in civitate Erfordensi 

ein Ablassprivilegium in gewöhnlicher Form. 

Datum anno Domini M.CCC.LXXXV., in octava nativitatis Christi. 
Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d, 


656 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1385. Februar 11. Heiligenstadt. 900. 


Adolf, Erzbischof von Mainz, gestattet die Verlegung des Martins- 
hospitales von dem Fischmarkte vor das Krämpferthor. 
Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d. 


Adolffus, Dei gratia s. Maguntine sedis archiepiscopus, s. i. p. (1. 
archicancellarius, universis et singulis, ad quos presentes littere per- 
venerint, salutem in eo, qui est omnium vera salus. Hegimini eiusdem 
sancte Maguntine sedis, quam divine providencie altitudo ceteris dis- 
posicione singulari pretulit Almannie ecclesiis et inter eas speciali 
honoris prerogativa insignivit, presidentes, curis sollicitamur continuis et 
assidua meditacione urgemur, ut iuxta credite nobis dispensacionis 
officium subditorum nostrorum et ecclesiarum, neenon piorum locorum, 
omnium maxime nostrarum civitatum et diocesis Maguntine commodis 
et augmentis et specialiter ad laudem, gloriam et honorem omnipotentis 
Dei tendentibus, in quorum prosperitate utique prosperamur et con- 
fovemur, iugi, quantum nobis ab alto concessum fuerit, sollicitudinis 
studio intendamus. Cupientes igitur nostris temporibus divinum cultum 
augmentari ac pauperum et miserabilium personarum indigenciis et 
commoditati, quantum cum Deo possumus, pietatis moti affectu benigne 
providere, libenti animo ad ea inclinamur, per que divinus cultus 
augmentatur et pauperum inopie consulitur. Cum itaque locus, in quo 
nune hospitale infra terminos parochialis ecclesie sancti Martini in 
strata seu foro piscium dicti nostri opidi Erfurdensis est situatum, sit 
nimis strictus nec eciam propter ipsius loci strietitudinem et parvitatem 
ibidem ampliari quomodo infirmorum poterit necessitas, prout ipsorum 
infirmorum in eodem sepe degencium requirit necessitas, sic quod 
pauce persone in dieto hospitali possunt collocari, propter quod sepe 
contingit, quod magna infirmorum et pauperum multitudo, que in ipso 
collocari propter eius strictitudinem et parvitatem non potest, in 
stratis publicis sine hospitiis et tecto nocturnis eciam temporibus 
miserabiliter stare cogitur et remanere, et dicta ecclesia parochialis 
s. Martini dieti opidi Erfurdensis, que situata est in communi et publico 
foro piscium dicti nostri oppidi, ut premittitur, nullum propter eius 
strictitudinem habeat cymiterium, nec contiguum nec mediatum, quod 
nee eciam aliquo modo propter spacii et loci carenciam ibidem et 
defectum haberi potest, propter quod funera mortuorum ad diversa 
aliarum ecclesiarum cimiteria oportet deportari, et cum in dicto com- 
muni foro undique circa dictam ecclesiam et immediate sit communis 
et frequens curruum et earretarum transitus, equorum cursus et strepitus 
bominum, ac ibidem immediate iuxta eandem ecclesiam publicum 
seculare iudieium cottidie et quolibet die servetur et exerceatur cum 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II, Theil. 657 


multis strepitibus ac diversis clamoribus cum turpiloquiis et pluribus 
alis inhonestis; est eciam ipsa ecclesia, ut facti notorietas edocet, 
plurimum ruinosa et ruinam minatur manifeste, propter quod eciam 
verisimiliter timetur de periculo intrancium et celebrancium in eadem, 
sic quod in ea ob premissa divina sepe et sepius impediuutur, pertur- 
bantur et quoque in totum, quod gravius est, omittuntur. Unde nos, piis 
supplicationibus devotorum nostrorum proconsulum, consulum ac com- 
munitatis oppidi nostri Erfurdensis, nostre Maguntine diocesis, inclinati, 
dietum hospitale ad lecum prope Crampendor in suburbio ipsius opidi, 
amplum et aptum, habentem aquam fluentem pro necessitate infirmorum, 
et dictam ecclesiam parochialem sancti Martini ad capellam sancti 
Martini, infra terminos eiusdem parochialis ecclesie sitam, ubi prius 
prefatum erat hospitale situm, ex causis et rationibus supradictis et 
pluribus aliis animum nostrum ad hoc iuste moventibus, cum omnibus 
suis iuribus, insignibus, libertatibus, privilegiis, redditibus, bonis et 
attinenciis quibuscunque, ad ipsam ecclesiam parochialem et dietum 
hospitale spectantibus et pertinentibus, duximus transferendum, et in 
Dei nomine transferimus in hiis scriptis, volentes, statuentes et 
ordinantes, quod de cetero et in antea eadem capella s. Martini sit 
parochialis ecclesia et pro tali habeatur, reputetur et teneatur, et quod 
omnia iura parochialia in eadem habeantur et exerceantur, prout in 
parochiaii ecclesia fieri solitum est et consuetum et de iuris requiritur 
necessitate. Concedimus eciam tenore presencium et indulgemus, quod 
lapides et edificia ipsius olim parochialis ecclesie in foro piscium deponi 
valeant et removeri et in structuram, reformationem et reedificationem 
dicte olim capelle s. Martini, nunc parochialis ecclesie, converti penitus 
et in totum, sic tamen, quod loca illa, in quibus prius dicta parochialis 
ecclesia et hospitale erant situata, loca sacra remaneant et remanere 
debeant, et ob reverenciam Dei et eius sanctorum muris circumdari 
et crux ibidem poni et in altum erigi in signum et memoriam, quod 
loca sacra sint et remanere debeant in futurum, ut a Christi fidelibus 
in reverentia et honore perpetuum habeantur. Per premissas autem 
translaciones nulli volumus nee intendimus preiudicium iuris sui 
generari aut iuri alicuius quolibet derogari. Nulli ergo omnino 
hominum liceat has nostras translaciones, ordinaciones, concessiones 
et indulta infringere vel eis ausu temerario contraire. In quorum 
omnium et singulorum premissorum testimonium sigillum nostrum 
presentibus est appensum. Datum Heilgenstad sabbatho proximo post 
diem s. Agathe virginis anno Domini millesimo trecentesimo octua- 
gesimo quinto. 


Geschichtsq. d. Pr. 8. Erfurt XXIV. 2. 42 


658 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1385. Februar 21. 901. 


Adolf, Erzbischof von Maine, und Balthasar, Landgraf von 
Thüringen, schliessen auf 4 Jahre ein Landfriedensbündnis, welches 
für ihre Gebiete in Thüringen, Sachsen, Wesifalen, auf dem 
Eichsfelde, im Franken und Hessen gelten soll. Ausgenommen 
werden alle die, welche vor dem Abschluss bereits mit einem der 
beiden Fürsten verbunden waren. 


Gegeben 1385 uf sente Peters abent, den man nennet ad kathedram. 


Ingrossaturbuch des Erzstiftes Mainz X, S.284 im Kol. Kreisarchir zu 
Würzburg. 


1385. März 4. 902. 


Heinrich, Graf zw Hennenberg, belehnt den bescheiden knecht 
Mertin von Munre und Dithrich den iungern, seinen Bruder, 
Bürger zu Erfurt, mit 2, Hufen Artlandes und 1 Siedelhof zu 
Viselbeche. 


Gegeben 1385 an deme sunabende vor oculi in der vasten. 


Brückner, Henneb. UB. III, S. 137. An demselben T! bekennen die 
genannten Brüder, dass sie in dem huse unde herberge czu deme 
segeler czu Erfort von dem Grafen Heinrich die Lehen empfungen 
haben; l.c. S. 137. 


1355. März 6. 908. 


Gunther und Heinrich Podewitz, Gebrüder, Bürger su Erfurt, 
bekennen, dass sie von dem Grafen Heinrich zu Hennenberg su 
Lehen empfangen haben die Güter in dem Dorfe und Felde su 
Wallezleybin mit dem Gericht über Hals und Hand und dem 
Kirchlehen, ferner 12 Metzen Hafergeld und 12 Hühner aus 
Groszin Hetstet. 

Gegeben 1385 am mantage vor mittefastin. 


Brückner, Henneb. UB. III, S. 138. 


1385. Mürz 7. - 904. 


Balthasar, Landgraf von Thüringen, weist dem Münsmeister zu 
Freiberg 200 Mark auf das Geleite zu Erfurt an. 


Or. im Kgl. Haupt- und Staats-Archiv zu Dresden. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 659 


1385. April 21. 905. 


Das Kapitel des Marienstiftes vergleicht sich mit Bernhard Monnich, 
welcher vom Papst Urban VI. mit dem Vikariat der Pfarrkirche. 
s. Iohannis in Erfurt providiert worden, dahin, dass derselbe, weil 
die Kirche dem Stifte inkorporiert ist, diesem jährlich 12 Gold- 
gulden Erfurter Gewichtes entrichten soll. 
Notariatsinstrument, aufgenommen in der Kapitelstube des ge- 
nannten Stiftes. 
Or. im D. A. S.d. 


1385. Juni 13. 906. 


Gunther, Graf zu Kefernberg, Mechtilde seine Gemahlin und 
Sophie, Gräfin von Stalbergk, verkaufen wiederkäuflich an einige 
Erfurter Bürger 31 Pfund 1 Schilling guter Pfennige, 49 Metzen 
Hafer Arnstädter Gemásses und 95 Hühner jährlichen Zinses 
aus dem Dorfe Segelbach für 370 Pfund Erfurter Ffennige unter 
ansehnlicher Verbürgung. 
Gegeben 1385 an S. Veits Tage. 
Regest im Glrossherzogl. G. A. zu Weimar. 


1385. Juni 23. | 907. 
Der Deutsche Orden verkauft Schloss und Dorf Vargula an den 
Rat zu Erfurt. 


Or. mit 1S. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Syfrid von Fenyngen, meistir von den duczen und welschen 
landen dez tuczen ordins dez spitalis unsir frauwen brudir von 
Iherusalem, Frederich von Liebsperg, lantcomittur, darezu dy gebitir 
und brudir der balie in Doringen dez selbin ordins myt der ganczen 
balie bekennen und tuen kunt allen den, die disen brif sehen, horin 
adir lesin, wanne wir von wegen grossir orloge und krige der fursten 
und der herin, von missewasche und andirme merclicheme schaden 
myt sulchen grosen schedelichen schulden befallen und schuldigit waren 
under Cristen und undir Iuden, die sich alle cyt merten und ofiträgen, 
daz die balie unvorwüntlichen schadin darvone inpfangin hette, ab die 
schulde icht lengir gewerit sulde haben, und doch keyne varnde guter 
enhatte, darmyte man die schulde gelesche kunde, man müste von 
noyt erbliche gutere czu vorkoifen anegrifen, und dorumme etwidicke 
nach unsers ordins gewonheit czusamen sint west und undirrede 
gehabit, wy man allirbequemeliches und myt mynnerme schaden von 
disen schulden müchte komen, und dez alle eyntrechtlich myt eynandir 

42 * 


660 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


und dorezu myt allen gebitern in duczen landin irkorn und vor daz 
beste irkanten, daz dise nachgeschriben vorkoifte veste und gutere 
bequemelicher und der balie unscheidelichir were czuvorkoifen dan 
andere erbliche guteie, so vil dormide man dy schulde gelesche kunde. 
Hirumme wir obgenante Sifrid meistir, Fryderich kometür, gebitere, 
brudere und balie czu Doringen myt willen und gehesche dez hoin 
meystirs czu Prüsin und myt rathe allir gebitir in duczen landen dv 
vesten und daz dorf Farila, czu Doringen in Menczir bistum gelegen, 
myt allen lehen, hufelande, ackern, wesegewaz, wassir, weide, holcz- 
marke, widen, molen, backofen, fisweiden, czinsen, renten, gulden, 
baten, dinsten, gerichten, rechten und czugehorungen in doifen und 
in velden, dormyde daz kirchlen ouch fulge sal, und mit alle den 
eren, werden, fryheiden, rechten und beseczungen, als wir adir der 
ordin die gehabit han adir gehaben müchten in alle wys, nicht 
usgeslossen, vor fry eygen und also fry eygene unbeswerte gutere 
recht und redeliche vorkoift und uns der von unser und dez ordins 
wegen geusert und genczlichin vorczigen und also von rechtem ewegen 
koife ingeentwurtit haben den ersamen wisen luden, deme rathe, den 
rethen und der ganczen gemeynde der stad Erforte und orin nach- 
komen koifern um drytusint und fumfezig geschoc gutir Misner 
groschen, dy sie uns genczlich und gar geczalt, beczalit und geant- 
wurtit und wir in der genanten balie nocz gewant und dy obgenanten 
schulde darniyte geleschet haben, und sagen sy und ore nachkomen 
und die stad Eiforte von uns und dez ordins wegin der quid, ledig 
und lois myt kraft und orkunde dises brives. Dy vorbenanten vesten, 
dorf und die andir gutere, recht und czugehorunge, als die vorbenant 
sint, wir vn ouch offgelassen und geentwurtit haben vor fry eygen 
und also fry eygen ame gerichte und an geheygitter banc als gewonlich 
ist, und dor vor ouch und vor disen koif, daz der stete und ganez 
gehaldin werde, und vor eyne rechte were aller vor und nachgeschreben 
rede, stucke und artikil, haben wir yn gereit, und sullen und wullen 
dez, als daz ouch in deme koife begriflen ist, eyn rechte were sin. 
Off daz nu diser koif und alle vorgeschreben rede stete, gancz und 
unvorbruchlich gebalden und dorwidir nicht gesucht adir getan werde 
in ezukouuftigen cziten, so vorczihe wir uns czu disen sachen von 
uns und dez ordins wegin aller fryheit, hantfesten und genade, dy 
wir adir der ordin von beybisten, keysern adir koynigen, fursten adir 
heren haben gehat, han adir hirnach gewunnen müchten, und darczu 
alles dez rechten, geistlich und werltlich, wilcherlei dy sint; und ab 
es noit were, daz man sy eygintlich benenne sulde, darmyte wir adir 
der orden adir unsere nachkomen adir vmand andirs, wer der ouch 
were, wider disen koif adir dieheynen der obgenanten rede adir stucke 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 661 


komen adir tuen müchten in dyheyne wys myt gerichte adir ane 
gerichte, und bysundirn der rechte und widirsprache, daz andirs sy 
geschen adir geret, dan geschriben, adir daz daz gelt nicht geczalt 
adir beczalit sy, adir daz wy in deme koife betrogin adir beswerit sint, 
adir daz deme koife und der userunge nicht nach gefolgit sy also recht 
ist, adir daz man uns adir den orden adir unsere nachkomen moge 
adir sulle seczen in daz erste recht, und dorczu ouch aller sache und 
anesprache, wilcherlei dy gesin müchten, genczliche und ane geverde. 
Und dez czu bekentnisse, orkunde und eyner waren sichirheit allir 
vorgeschreben rede haben wir den genanten koifern disen brif gegeben, 
vorsigilt wir Syfrid meister myt unserme und wir Fryderich comittur, 
gebitir und brudir obgenant myt unser balie czu Doringen ingesigeln, 
dy hiran wissintlich gehangin sint. Der gegeben ist als man czalte 
nach Cristi gebort tusint dryhundirt fumfundachezig iar an sende 
Iohannis baptisten abinde, als er geborin wart. 


1885. Juli 7. 908. 


Günthers, Grafen von Kefernberg, Mechthilde, seiner Gemahlin, 
und Sophie, seiner Mutter, Schuldverschreibung für die genannten 
Erfurter Bürger und Juden. 

Or. im Grossherzogl. G. A. zu Weimar. S.d. 


Wir grafe Gunther von Kefernberg, herre daselbins, vrowe 
Mechthilt unser eliche wirtynne, und wir Sophya, grafinne von Stalbergk, 
dez egenanten grafen Gunthers muter, und alle unser erbin bekennen 
und thun kunt an desem offen bryfe alle den, dy on sehen, horen 
ader lesen, daz wir recht und redelichen schuldig sint mit gesampter 
hant den bescheyden luten Gunther Schenken dem eldern, Theln, 
Catherin und Cunnen sines bruder kindern, Ditherichs Schencken 
seligen, und Heinrich Fintenstete, burgern zcu Erforte, und alle iren 
erben eynunddryzzig phunt guter phenge, zcwene schillinge und funtf 
phenge, dy alle zcu Erforte volgenge und geneme und unvorslagen 
Syn, von gewande, daz wir zcu on gekauft habin und uns gereyte 
worden ist Die vorbeschrebene sumen geldes, und waz wir me von 
gewande ader von andern sachen ader stucken zcu on nehmen ader 
die unsern lazzen nemen zcwisschen hy und deser nachbeschrebin tage 
zcyt, ader nach der tage zcyt, ab daz alzo gefile, dez sy uns mit rede- 
licher rechenunge in yren rechenbuchen under wyse mogen, waz daz 
nü mit eynander wirt, daz gelobin wir alles in guten truwen mit 
gesampter hant den obgenanten unsern geloybern genczlich und gut- 
lichen zcu bezcalne zcu Erforte in der stat zcu sente Mychelstage, der 
aller nest zcukunftig ist, und waz wir denne nach deme selbin sente 


662 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Michelstageangename hette ader dy unsern von unser wegen czu on genamen 
hetten, daz gelobin wir on gutlichen zcu geldene und zcu bezcalne, 
wenne sy daz von uns wollen gehat habin, ane alle sumenisse, ane 
wederrede und ane argelist. Und wo daz nicht genczlichen von uns 
ader von den unsern gesche, waz denne dy vorgenanten unsere geloybere 
mogelichen schaden daruff teten nach der gelt zcyt ume yre obgenanten 
sumen geldis, und waz syn darzcu worden were zcu Cristen ader 
zcü Iüden ader an bryfe gelde, an botelone, an zcerunge, an nachreyten, 
ader wj der mogeliche schade genand sy, dez gelobin wir sf in guten 
truwen mit gesampter hant gancz und gar zcu ledygene und zcu losene 
und ane alle yren schaden abe zcu nemene ane alle wedersprache und 
ane argelist. Ouch bekennen wir vorgenante selbschuldygen, daz der 
obgenante Gunther Schenke der eldere vor uns und mit uns ist selb- 
schuldige vor funftehalb phunt phenge und vor zcwenzcig phunt 
phenge kein den bescheyden manne Hanse vom Zcysen zcu Erforte, 
dy wir Hanse von der Zcysen bezcale sollen uffe den nesten sente 
Michelstag; ouch ist her vor uns und mit uns selbschuldygen worden 
vor sybenezen phunt phenge und vor den gesuch keyn Ysag von 
Osterrode Iüde, gesessen zcu Erforte. Dy vorgenant sumen geldes, dy 
Hanse von der Zcysen antryft und auch den Iuden, und waz von 
mogeliches schaden daruff ginge ader getan worde, wy der mogeliche 
schade genant sye, dez gelobin wir in guten waren truwen mit 
gesampter hant den vorgenanten Gunther Schencken und sine erbin 
gancz und gar zcu ledygene und zeu losene und aue allen yren 
schaden abe zcu nemene, wenne sy von den Juden ader von den 
Cristen gemand ader gedrungen werden, ader wenne sy dez wollen 
geledyget syn. ane alle wedersprache und ane argelist, wy man dy 
erdencken mochte. Vor alle dese vorbeschrebene sumen geldes und waz 
syn dar wirt, vor den gesuch und vor alle abenemunge und vor moge- 
lichen schaden und vor alle stucke und artikele deses bryfes, alze hy vor 
und nach beschrebin sted, seczcen wir den megenanten unsern geloybern 
zcu burgen dese vesten lute Conrad von Lychstete, Herman von 
Hetstete, Heinriche von Lengefelt den iungern und Frycschen von 
Swarczborg. Und wir vorgenanten burgen reden und gelobin in guten 
waren truwen mit gesampter hant vor alle dese vorbeschrebene sumen 
geldes und waz syn darczu wirt und vor den gesuch und vor allen 
mogelichen schaden und vor alle stucke und artikel deses bryfes alze 
gute burgen, ouch gelobin wir obgenante selbstschuldigen unser burgen 
alle deser burgeschaft ane alle yren schaden abe zcunemen ane weder- 
rede; were auch, ab der burgen ycheiner abeginge von thodes wegen, 
daz Got lenge, ader uz deme lande zcoge, so geloben wir egenanten 
selbstschuldygen den vorgenanten unsern geloibern eynen andern alze 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. Il. Theil. 668 


guten burgen ader eynen bessern weder zcu setzcene in den nesten 
vier wochen darnach, wenne wir dez vormant werden, alzo dicke dez 
nod gesched, ane alle wedersprache und ane argelist. Und wo man 
an ycheinen stucken und artikeln deses bryfes an ycheime broch ader 
sumig werde, wy daz queme, so gelobin wir burgen von stunt in zcu 
rytene zeu Erforte in dy stad in gemeyne herberge, da ynne wyssent- 
lichen inleger leysten und halden uffe unser selbis koste und phenge alzo 
inleger recht und gewohnheyt ist, alzo dicke dez nod gesched, von 
dannen nicht komen, dy stucke ader broche, welcherleyge dy weren 
ader werden sollen, vor gancz und gar gewandelt und gerechtvertiget 
syn, alze dicke dez nod gesched, daz unsern geloibern genuget, ane 
alle geverde. Und wo wir obgenante selbstschuldygen und burgen 
nicht veste und genczlichen hylden alle stucke und artikel deses bryfes, 
alze hy vor und nach beschrebin sted, so sollen und mogen uns dy 
vorgenanten unser geloybere vorderen mit gerichte, geystlich und 
werltlich. Dez habin wir uns ubirgebin, uns allen ader ixlichen 
bysundern, da weder sollen wir nicht sprechen noch keyne were thun 
mit worten noch mit werken, wy wir daz vor uns gesetzce ader 
erdencken mochten, yz were von rechte ader von gewonheit. Ouch 
ensal dy vorgenanten unser geloybere an yrme egenant gelde, und waz 
syn dar zcu wirt, an bezcalunge noch an abenemunge, an leystunge 
noch an vorderunge, noch an ycheynen andern stucken und artikeln 
deses bryfes nicht hyndere noch beschedygen von brant, achte noch 
keyner herren bete, gebod noch vorbod, noch keyne zweytracht der herren 
noch der stete, weder geystlich noch werltlich gerichte, noch keyn 
komer, schade ader infal, wy der gesche mochte, ader ab der insigele 
an desem bryfe ychein zcu breche ader gebreche, ader ab keynerleyge 
gebroch ader vergessenheyt an desem bryfe weren ader worden. Ditz 
ensal unser geloybere nicht hindere noch beschedygen, und deser 
bryff sal davon ungekrencket und ungeswechet blybin. Alle dese vor 
und nach beschrebene rede, stucke und artikele deses bryfes gelobin 
wir in guten truwen mit gesampter hant wir selbschuldigen und burgen 
den ohgenanten unsern geloybern und yren erben stete und gancz und 
unvorbrochen zcu haldene ane alle argelist und ane geverde. Dez zcu 
orkunde und zcu warer sicherheyt habin wir obgenante selbschuldygen 
und burgen unser insigele wyssentlichen gehangen an desen offen bryff, 
sundern wir vrowe Mechthilt vorgenant gelobin under unsers herren 
 grafen Gunthers insigel und gebruchen dez nü zcu mal ane alle argelist. 
Gegeben nach Cristi gebort dryzcenhundert iar in dem funffund- 
achzcigisten iare an dem nesten frytage nach sente Ulrichstage dez 
lyebin heylgen. 

Ich Borghart von Bulverstete bekenne offentliche an deser zcedeln, 


664 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


daz ich mit gutem willen burge werde und burge worden byn an 
Hermans stad von Hetstete, der in desem rechten bryfe geschrebin 
sted und nicht angehenget hat, und ich rede und gelobe in guten 
waren truwen mit gesampter hant mit den andern burgen, dy in deme 
rechten brvfe geschrebin sten, stete und gancz zcu haldene alle stucke 
und artikele deses bryfes alze ein gut burge, glicherwvse, alze ab myn 
name in dem rechten brvfe geschrebin stunde, uzgeslozzen alle argelist 
und alle geverde, wy man die erdencken mochte. Dez zcu orkunde 
und zcu warer sicherheyt habe ich obgenant Borghart von Bulferstete 
mvn insigil wyssentlichen gehangen an den egenanten rechten bryfi, 
— da dese zcedele ingeslozzen ist. Gegebin nach Cristi gebort dryzcenhundert 
iar in dem funffundachzcigisten iare an sente lacofs tage apostoli.! 


! Diese Erklärung Borgharts v. B. steht auf einem angehängten Pergament- 
zettel,. 


1385. Juli 11. 909. 


Albrecht Lubelin, Else seine Frau, und Caspar ihr Sohn, ver- 
kaufen auf Wiederkauf dem ersamen manne Ditheriche irn 
Harthunges, Bürger su Lrfurt, 50 Schilling guter Pfennige, 
dy zcü Erforte volgenge und geneme, und 16 Hühner ewiger 
Jahrgülde für 28 Pfund guter Pfennige von drei sedelhoven und 
eınem Garten, alle gelegen vor Brülertore und stozen an den nuwen 
grabin. 

Gegeben 1385 an deme dinstage vor sente Margareten tage. 

Or. mit d. S. im Kgl. St. A zu M. 


1885. Juli 17. 910. 


Gunther, Graf und Herr zu Kevernburg, und seine Mutter, Frau 
Sophie, Gräfin von Stalberg, Frau zu Kevernburg, verkaufen 
mit Einwilligung des Markgrafen Balthasar den Erfurter Bürgern 
Hermann Kreygenborg und Hans Krevgenborg 16 Pfund sechs 
Schillinge 21, Pfennige Geldes Erfurter Münze, 243, Mass 
Hafer, 12 Mass Korn und 12 Mass (erste Arnstädter Masses, 
38 Hühner und 2 Lammesbáuche jährlicher Zinsen aus den Dörfern 
£4 Elleybin und zu Bronchwinden für 245 Pfund guter Pfennige 
unter Vorbehalt des Wiederkaufes und setzen dafür eine Anzahl 
von Bürygen. 

Gegeben 1385 an dem nestin montage vor sente Marien Magda- 

lenen tage. 
Burkhardt, UB. der Stadt Arnstadt, Nr. 203. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 665 


1385. Juli 21. 911. 


Frvezsche von Y ngersleybin, voyt tzu Glichen , werst Gunther Schenke 
den iüngeren, Bürger zu Erfurt, vor dem Gericht zu Phirdinges- 
leybin i» die, ihm wegen nicht entrichteter Zinsen verfallenen 


Güter ein, nachdem er sein Helfegeld gegeben. . 
Gegeben 1385 an dem nesten frytage vor sente Jacofs tage 
apostoli. 
Or. mit d. S. im D. 4. 
1385. Juli 24. 912. 


Graf Günther zu Kefernberg, seine Gemahlin und Multer ver- 
kaufen dem Erfurter Bürger Apel Troste wiederkäuflich ver- 
schiedene Güter zu Wenigen-Dornheim. 

Or. im Grossherzogl. G. A. zu Weimar. S.d. 


Wir grafe Gunther, von Gotis gnaden herre zcu Kefernberg, vrowe 
Mechthilt unser eliche wirtynne, und wir Sophya, grafynne von Stal- 
berg, dez egenanten grafen Gunthers muter, und alle unser erbin 
bekenne und thun kunt an desem offen bryfe alle den, dy on sehen, 
horen ader lesen, daz wir eyntrechtigliche mit gutem rate und mit 
wolbedachten mute recht und redelichen vorkoyffen und vorkouft habin 
dem bescheyden manne Apel Troste, burger zcu Erforte, Kerstinen 
syner tochter und alle yren erbyn, ader wer desen bryff ynne hat mit 
yrme guten wyssen und willen, zcwey phunt geldes ierlieher zcinse 
guter phenge, dy zeu Erforte genge und geneme und unvorslagen sin, 
ume zcewenzeig phunt guter phenge der vorgenanten were, dy uns vor 
gezcyten genczlich, nuczlich und wol bezcalt syn an solichen lute 
und guten, der name und lagunge hir nach geschrebin sted. Heinrich 
Kreber, gesessen zeu Wenigen Dornheim, und syne erbin gebin ierlichen 
zeu sente Michels tage eyn phunt phenge von alle yren guten, dy sy 
von uns habin daselbins ze Dornheym gelegen in velde und in dorffe. 
Andrewis Woirich, Margaretha sine eliche wyrtinne, daselbins gesessen 
zcu Wenigen Dornheym, gebin ierlichen zcu sente Michelstage eyn 
phunt phenge von eyner hufe land;s, dy ettiswanne Kolrüs waz, 
auch gelegen in dem selbin velde zcu Dornheim. Dez habyn wir dy 
vorgenanten zcinslute mit den obgenanten zeinsen an dy koyffere 
genczlichen gewyset mit hande und mit munde, dy on den obgenanten 
zcins dy zewey phunt geldes ernstlichen von unserme geheyzze alle 
iar ierlichen reichen und gebin solle zeu Erforte in der stad zcu sente 
Michelstage uffe yres selbis koste, verlüst und ebintüre ane alle 
sumenisse und ane argelist, und dy zeinslute söllen den zcins anhebyn 


666 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


zcu gebene uffe sente Michelstag, der von dem nesten zcu kunftigen 
sente Michelstage wirt ubir eyn iar nach gebunge deses bryfes, und 
darnach ierlichen dy wyle deser kouff sted ane alle wedersprache, 
und wo daz nicht ierlich und genczlichen von en gesche, waz denne 
dy vorgenant koyffer mogeliches schaden dar uff teten ume yre vor- 
sessene 'zcinse zcu Iuden ader zcu Cristen luten ader an bryfe gelde, 
an bote lone, an zcerunge, mit nach reyten oder w$ der mogeliche 
schade genant s$, dez gelobin wir s$ in guten truwen mit gesampter 
hant gancz und gar zcu ledygene und zcu losene und ane alle yren 
schaden abe zcu nemene, alzo dicke dez nod gesched, ane alle weder- 
rede. Und ich vorgenanter Heinrich Kreber und myne erbin, Andrewis 
Woirich, Margarethe myne eliche wirtynne und unser erbin bekenne 
daz wir mit den obgenanten zcinsen vou unserme gnedygen herren 
und vrowen an dy koyffere gewyset syn mit hande und mit munde, 
und wir gelobin den obgenanten kovffern dy zcinse ierlich und gut- 
lichen zu gebene alse vorgeschrebin sted, ane alle hindernisse und an 
ubelist; daweder ensollen wir vorbeschrebin  vorkoyffere, unser 
erbin noch unser amechtlute noch nymand von unser wegen nicht 
sprechen noch thun in ycheyne wys. Darubir so habin dy vorgenanten 
koyffere und yre erbin, ader wer desen bryff ynne hat mit yrme 
guten wissen und willen, uns obgenanten vorkoyffern und unsern 
erbin dy gunst und fruntschaft getan, daz wir die vorgenanten zcwey 
phunt geldes weder mogen koyffen, in welichen iare uns daz ebene 
ader gefugsam ist, zcu sente Michelstage ader by acht tagen darnach 
ane geverde ume zcwenzcig phunt guter phenge, dy zcu Erforte genge 
und geneme und unvorslagen syn, dy sollen wir en zcu Erforte bezcale 
ane alle yren schade und ane argelist, und alle vorsessene zcinse, dy 
nicht gegebin weren, solle dem gelde dez wederkouffes genczlichen 
mete volgen und gefallen ane geverde. Wenne auch dy egenanten 
koyffere desen zeins ingenemen' zcwey iar ader dry iar, wolden sy denne 
yre sumen geldes dy zcwenzcyg phunt phenge weder habin, daz sollen 
sy uns acht wochen vor wynachten vor sagen und vorkundygen, und 
wenne dy vorkundvunge gesched, so gelobin wir sye gutlichen zcu 
bezcalne zcu wynachten nach der vorkundyunge ane alle yren schaden, 
ab sy den daruff teten ader thu musten zcu Iuden ader zcu Cristen 
luten, ader wy der mogeliche schade genant sy, alze vor uffe dy zcinse 
geschrebin sted, und wenne die vorgenante unser geloybere alzo gencz- 
lichen bezcalt werden, so sollen sf uns unser zcinse und zcinslute 
gentzlich ledvg und los sagen ane argelist. Ouch en sal dy vorgenant 
kovffere an vrme egenanten gelde und zcinsen nach an den guten, da 
man dy zcinse von gybit, an abe nemunge, an bezcalungen noch an 
dem wederkouffe noch an ycheynen stucken und artikeln deses bryfes 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 667 


nicht hindere noch beschedygen ban, brant, achte, noch keyner herren : 
gebod noch vorbod, noch keyne zcweytracht der herren noch der stete, 
weder geystlich noch werltlich gerichte, noch keyn komer, schade ader 
infal, wy der gesche mochte, sundern wir vorzcin uns mit willen aller- 
leyge wederrede und helferede, dy uns mochten zeu hulfe und unsern 
geloybern und koyffern zcu schaden. Alle dese vor und nach be- 
schrebene rede, stucke und artikel deses bryfes gelobin wir in guten 
truwen mit gesampter hant den obgenanten koyffern und yren erbin, 
ader wer desen bryff ynne hat, mit yrme guten wyssen und willen - 
stete und gancz zeu haldene ane alle wedersprache und ane argelist. 
Dez zcu orkunde und zcu warer sicherheit habin wir obgenant grafe 
Gunther und Sophya, grafynne von Stalberg, unser insigele wyssent- 
lichen vor uns und vor unser erbin gehangen an desen often bryff, 
gegebin nach Cristi gebort dryzcenhundert iar in dem funff und 
achzcigisten iare an deme Iacofs abinde apostoli. 


1385. August 9. 913. 


Des Landkomthurs Friedrich von Liebsperg Quittung über 80 Schock 
für den Rat zu Erfurt. 
Or. in EA. Sit. i. 


Ich Fridrich von Liebsperg, lantkommendowr zu Duringen, bechenn 
offenlich an disem briefe vor mich und alle min nachkomen, daz mich 
die erbarn und wisen herren die ratczmeister und der rat der stat zu 
Erfurt von minen und der baly wegen zu Düringen an den drin tusent 
und funfczig schock Missner grossen, die si uns schuldig sint und 
darumb wir ir gut briefe haben, bezalt habent Samson, dem Iuden 
zu Erfurt, achczig schok Missner grossen, die wir dem selben Iuden 
schuldig worn und gelden solden von unsern und der egenanten baly 
wegen. Darumb so sag vorgenant Fridrich lantkomendewr die egenanten 
ratezmeister, den rat und alle ir nachkomen und ouch die stat gemein- 
lich zu Erfurt vor mich und alle min nachkomen und ouch von der 
vorgenanten baly wegen der selben achezig schok Missner grossen quid, 
ledig und loz, und dez zu urkund und waren bekentnüss so gib ich 
in disen briefe versigelt mit der egenanten balj insigel, daz offenlich 
dar uff gedruckt ist. Geben nach Christi gebürt dryzehenhundert iar 
und in dem funf und achezigstem iare an sant Laurenczien abent. 


1385. August 19. 914. 
Frederich von Libinsberg lantkomthur wnd die Balei deutschen 
Ordens in Thüringen bekennen, dass der Hat und die Stadt 
Erfurt von dem Kaufgelde für Varila zur Tilgung der Schulden 


668 


Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


des Ordens die folgenden Summen bezahlt haben: dem Elisabeth- 
kloster bei Eisenach 562 Mark lötigen Silberss, 96 Meissner 
Groschen auf die Mark gerechnet; den Dekanen und Kanonikern 
des Marien- und Severistiftes zu Erfurt 200 Mark, ern Dietherich 
Kundigen 56 Schock Meissner Groschen, dem Juden Froidel 
110 Schock, Meister Samson von Halle S0 Schock, dem Orden 
selbst 130 Schock, im gansen 1595 Schock Meissner Groschen 
Sie quittieren ferner über 141 Schock derselben Münze, die ihnen 
der Rat für abgekaufte Pferde, Kühe, Schafe, Schweine und 
anderes gerete bezahlt hatte. 


Gegebin 1385 am sunabinde allirnest noch unsir libin frouwin 


tage, den man nennet wurczewie. 


Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu M. 


1385. October 12. 915. 


Henzce Brün, Ditherich von der Wonne, Walther von Kongissee, 
Gunther Schenke der eldere, Walther zeu dem treppichene, Berlt 
von Gosserstete: Bürger und bürmeistere, Spitalsmeister und 
Vormünder des neuen Spitals! zu Erfurt, verkaufen mit Wissen 
des Rates daselbst dem Priester Iohannes von Heylingen, Pfurrer 
zu Nüesesse, Vikar der Michaeliskirche, 2 Pfund guter Pfennige 
jährlichen Zinses auf Lebzeiten für 20 Pfund und verpflichten 
sich, die Zinsen unter allen Umstánden, auch bei Brand oder 
Achtung der Stadt, jährlich halb zu Michaelis und halb zu 
Walpurgis zu bezahlen. Nach dem Tode des genannten Priesters 
aber sollen Zinsen und Kapital dem Hospitale zufallen. 


Gegeben 1385 am donrestage vor sente Gallen tage. 
Or. mit 5S. im Kgl. St. A. zu M. 


! Zu verstehen ist das vor das Krämpferthor verlegte Martinshospital. 


1385. October 21. 916. 


Conrad von Mulde und lutte seine Frau, Bürger su Erfurt, 
treten mit Erlaubnis des Rates und der Vormünder, Günther 
Marggraf und Günther Heller, in das Siechenhaus vor ‘dem 
Krämpferthor ein, dem sie einen jährlichen Zins von 10 Pfund 
Pfennigen und 2 Malter Korngeld, 14 kleine Nösser, ein Rind- 
noss, Bettyewand, Gänse, Hühner und allen Hausrat vermachen, 
vorbehaltlich jedoch des Niessbrauches für ihre Lebenszeit. So 
lange er kann, will Konrad das Amt des Hofmeisters verwalten, 
wenn er aber krank oder sonst unfähig wird, soll ein anderer 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. IT. Theil. 669 


Hofmeister gewählt werden, unbeschadet jedoch seiner und seiner 
Frau Hecht, bis zu ihrem Tode in dem Siechenhaus zu wohnen, 
Kost und Kleider von demselben zu empfungen. 


Gegeben 1385 sabbatho proximo post Galli. 
Regest im Cl.- Milwitz- Familienbuch im E. A. 


1385. November 1. 917. 


In dem Erbvergleich zwischen dem Grafen Ernst von Gleichen 
und seinen Vettern wird unter anderm ausbedungen, dass der 
Hof auf dem Petersberg ungeteilt bleiben soll, während die zwei 
Paar Rittersporen, welche der Propst des Martinsklosters zu 
Erfurt giebt, und die zwei neuen zinnernen Flaschen mit Elsässer 
Wein, welche der Rat daselbst jährlich zu reichen hat, geteilt 
werden. 


(Gegeben 1385 an dem Mittwoch Allerheiligen. 
Sagittar., Hist. der Grafsch. Gleichen, S. 132. 


1385. November 17. 918. 
Der Rat zu Eisenach bezeugt, dass Konrad Bertram, Bürger 
daselbst, und Ayle Hanen, seiner Schwester Tochter, sich mit dem 
Rat zu Erfurt wegen der Ermordung des Vaters der Ayle gänzlich 
vertrugen haben. 

Or. im Kgl. St. A, zu M, S.1.t.3. d. 


Wir ratismeistere und rad der stad Ysenache bekennen mit orkunde 
disses uffen brives, daz vor uns in einen rad komen sint Conrad 
Bertram, unser burger, und Ayle Hanen, siner swestir tochtir, umme 
sulche geschicht, als Hane seliger, etwane der genanten Aylen vatir, 
todgeslagen und eines pferdis entwerit wart von der stad Erfiurte 
dinern, darumme Apel Snee und Hans von Fulde bisundern be- 
schuldigit wurden, und habin uns undirwiset, wie daz sich die selbe 
stad Erffurte vor sich und die genanten ore dinere und vor alle die, 
die darumme villichte pflichtig warin adir die man darumme in 
dcheine wis anegesprechin und beschuldigen mochte, mit der genanten 
Aylen, dez genanten Hane tochtir, und Conrad Bertram süne nesten 
und mit alle den, die darumme czusprache adir schulde gehabin 
mochtin, semptlich adir bisundirn fruntlich, gancz und gruntlich ge- 
richtit und gnüg gethan haben und sie dez todslagis, pherdis und allir 
sache, rechtis und czusprache, die darvone komen adir in dcheine wis 
entstehe mochtin, da vor uns quyd, ledig und los gesagit und lutirlich 


670 | Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


uffe sie vorczegin ane geverde. Dez czu bekentnisse habin wir unser 
stad insigel an disse brieff gedruckit, der gegebin ist noch Cristi 


geburt driezenhundirt in dem fumff und achczigisten iare am nesten 
frytage vor Elizabeth. 


1385. November 22. Frankfurt a. M. 919. 


Hermann Rost, Dekan zu Aschaffenburg, quittiert für den Ere- 
bischof Adolf von Mainz dem Rat zu Erfurt über 2000 gute Gulden, 
die er in des lelsteren Namen von Hermann Henkel, Bürger zu 
Frankfurt a. M., empfangen und den Leuten und Städten aus- 
bezahlt hat, denen sein Herr schuldig war. 


Gegeben 1385 Frankenfurt in die s. Cecilie virginis. 
Or. mit zerbr. S. im Kgl. St. A. u M. 


1386. Januar 26. 920. 


Preemissi, Herzog eu Teschin, kaiserlicher Hofrichter, weist kraft 
erfolgten Urteiles die Stadt Erfurt an die Güter des Friedrich 


von Aufsess und seiner Freunde wegen 4000 Mark schuldigen 
Greldes. 


Or. im Kgl. St. A. zu M; S. d. 


Wir Przemissl, von Gotis gnaden herezoge czu Tesschin, hoffrichter 
des allirdurchluchtigesten fürsten und hern, hern Wenczlab, Romischen 
kuniges, czu allen czeitten merer des reichis und kuniges czu Beheim, 
tun kunt mit diesem brieffe, das wir von gerichtes wegen Tilen von 
Elrich vormunder. die ratzmeister, den rate und die burgere gemein- 
lichen, arme und reiche, der stat czu Erford secezen in nuez gewer 
mit crafft diez brieffes uff des hern Fridrichen güt von Aufsez, hern 
Hansen Achsen güt, hern Hansen von Waldinfels gut, Ulriches von 
Aufsez güt, Hansen Cristaners gut und uft Heinczes von Gich gut und 
uff irr ygliches güt besunder umb viertausend marc silbers, wann der 
vorgeschrieben Tyl und die burgere von Erford die anleitt uff die 
vorgeschriben und ir gut erlanget haben und besessen als recht ist. 
Davon gebieten wir von gerichtes wegen den erwirdigen fursten, herrn 
Gerharden, bisschoff czu Wirczpurg, hern Lamprecht, bisschoven czu 
Babenberg, den hochgebornen fursten hern Balthazar, landgraven czu 
Duringen, hern Wilhelm, marggrafen czu Meissen, und Ffriderich, 
burggrafen czü Nüremberg, allen grafen von Swarczpurg, allen graven 
von Hennenberg, allen graven von Glichen und andern allen grafen, 
freyen, ritteru und knechten, den diesser brieff geweiset und geczeiget 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 671 


wirt, und darezu den burgermeistern, den raten und den burgern 
gemeinlichen, armen und reichen, der stat Wirczpurg, Babnberg, 
Nuremberg, Koburg, Ysnach, Mulhusen, Northusen, Vorchen und 
allen andern steten, den dieser brieffe geweiset wirt, das sie unver- 
czogentlichen an alle widerrede dem vorgenanten Tilen vormünder und 
darezu den burgermeistern, rate und den burgern gemeintlichen der 
vorgeschriben stat czu Erford ernstlichen und vesticlichen uff der 
vorgeschriben gut aller beholfen sein, als offt und als dicke sie es an 
sie alle oder an ir yglichen besunder vordern. Und wer die weren, 
die das ubirfuren, wenn es an sie gevordert wurde, czu den wolten 
wir richten als recht were. Des czu urkund geben.wir yn mit urteil 
diesen brieff, versigeli mit des hoffgerichtes anhangende insigel, am 
fritage vor unsser frouwen tage der liechtmesse, nach Cristi gepurt 
dreiczeenhundert iar und darnach in dem sechsundachczigistem iare. 


1386. Februar 6. 921. 


Mertin von Munre, Bürger zu Erfurt, und Elze seine Frau 
verkaufen Hanse von Benstete, vröwen Uten syner elichen wertynne 
für 120 Pfund Pfennige weniger 5 Schilling achte maldir korngeldis 
an eyn verteyl, daz synt sechs maldir an eyn verteil, halb korn und 
halb gersten, dy andirn czwey dy sint lutir weysze, und dry phünt 
phenynge, dry schillinge und acht hunre ierlichs ezinzes yn den felden 
und in dem dorf czu Byschofisleybin und an den besiezern. Dez habe 
ich Mertin von Munre gegeben unsern kouffern von der vorgenanten 
dryer phunde dryscig schillinge phenge ewigen czinses voraus, dy man 
reychit und gebit den erbeherren (den Grafen Ernst, Heinrich und 
Hans von Gleichen, Herren zu Tonna) czu erbeczinse; dy andirn 
drysczig schillinge der synt fünffe und czwenczig eyn wedirkouf, dy 
mügen abelozen die besitzere der gute, ouch sind die dry schillinge 
phenge und dy achte hunre gerechent an eyn verteil korngeldis, alzo 
daz iz nü gancz machit achte maldir und funff schillinge ewigis 
czinses. 


Zeugen: Die wisen bescheydin lute er Gunther von Salvelt, Heynrich 
Rytter, Hans von Saleza, Gunther von Alkirsleybin, Conrad von 
Thuderstad, Dyterich von Munre. 


Gegeben 1386 an sente Dorotheen tag der heyligen iuncvrowen. 
Or. im A. der Lorenzkircke. S. d. 


672 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1386. April 4. 922. 
Der Jude Zacharias, Lakus Sohn, quittiert dem Rat zu Erfurt 
über 100 Schock Meissner Groschen. 

Or. auf Papier im Kgl. St. A. zu M. S. i.t. i.d, 


Ich Zacharias, Lakus son Iude, gesessen zeu Erforte, bekenne an 
desim uffin briefe vor mich und alle myne erbin, daz mir dv ersamen 
myne gnedigin herrin der rad zcu Erforte bezcalt unde geantwertet 
habin hündirt schog Missener grosschen von des gestrengin ern 
Dytherichs von Bernwalde wegen. Des zeü bekentenisse habe ich 
myn insigil gedrückt an desin uffin brif. Gegebin noch der cristen- 
zcal dryzcenhundirt iar in dem sechs und achzigisten iare an der 
nesten mittewochen noch mittevasten. 


1386. Mai 7. Genua. 933. 
Papst Urban VI. befiehlt dem Dekan des Marienstiftes zu Roten- 
burg die Inhaber der, dem Murtinshospitale zu Erfurt entwendeten 
Güter zu deren Herausgabe zu veranlassen. 

Or. mit d. Bulle im D, A. 

Urbanus episcopus, servus servorum Dei, dilecto filio decano 
ecclesie sanete. Marie in Rotenberg, Maguntine diocesis, salutem im 
Domino et apostolicam benedictionem.  Dilectorum filiorum Hermanni 
de Aldich! et Thiderici dieti van der Wunne, rectorum, provisorum 
nuncupatorum, hospitalis pauperum sancti Martini extra muros 
Erfordenses, per duos soliti gubernari rectores, Maguntine diocesis, 
in quo fratres aliqui non existunt, precibus inc]inati, presencium tibi 
auctoritate mandamus, quatinus ea, que de bonis ipsius hospitalis 
alienata inveneris illicite vel distracta, ad ius et proprietatem eiusdem 
hospitalis legitime revocare procures, vontradetores per censuram 
ecclesiasticam, appellatione postposita, compesciendo. Testes autem, 
qui fuerint nominati, si se gratia, odio vel timore subtraxerint, 
censura simili, appellatione cessante, compellas veritati testimonium 
perhibere Datum Ianue non. Maii, pontificatus nostri anno nono. 

N. de Gly wicz.? 
! Gemeint ist Hermannus de Alich. ? Der Name steht auf dem Falz. 


1386. Mai 20. 924. 
Gunther Schenke, Bürger eu Erfurt, bekennt, dass er von dem 
Grafen Heinrich von Hennenberg mit 2 Hufen Landes, 4 Acker 
Weiden und 1 Siedelhof zu Vyselbache, die er von Hevnrich 
Langrafe, auch Bürger eu Erfurt, erkaufte, belehnt worden sei. 
Gegeben 1386 an dem suntage, so man singet cantate. 

Brückner, Henneb. UB. IV, S. 24. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 673 


1386. Juni 18. Heppenheim. 925. 


Adolff, Ersbischof von Mainz und Vormund des Stiftes zw Speier, 

entbielet den Ratsmeistern, dem Hat und der Gemeinde gu Erfurt 

alles Gute und fordert sie auf, die eben fälligen 2000 Gulden 

seinem Boten, dem Küchenschreiber Conrad Fronhofer von Assin- 

heim, aussuhändigen. 

Datum Heppenheim 1386 secunda feria post diem ss. Viti et Modesti. 
Or. auf. Fapier im Kgl. St. A. zu M, S.ti 


1386. Juni 23. 926. 


Der Rat zu Arnstadt verkauft deme beschevden manne ern Gunthern 
Schenkin, bürgere czu Erffurd, und allen synen erbin eyn ewig selebat 
ewiclich czu haldene yo óbir. vir wochen ..... an unszer badestoben 
gelegin an der Wyssa nebin Hansze Langen für 55 Pfund Pfennige. 
Das selebat soll in folgender Ordnung gehalten werden: Daz erste bat 
söllen und wollen wir lazen halden uff den nesten dinstag noch mete- 
fasten; wer dann in dy egenanten badestoben komit und durch Got 
baden wil, den und dy sal man baden und ör williclich und gütlichen 
warten, also gewönlich ist, und en sal dorumb keyne gift von ón nicht 
heyschen noch nemen; unde dornoch óbir vir wochen aber daz selebat 
also ezu haldene unde also ewiclichen y óbir vir wochen daz selebat 
czu haldene ane geverde und ane allirleyge argelist; were abir daz ufl 
der tage icheyne, alz daz selebat syn sal, eyn heylig tag gevyle, so sal 
man daz bat danne halden uff den nestin wergtag do vore glicher 
wyse, alz uff den nemelichen tag, also daz bat sölde gewest syn und 
sal danne wedir an trete von deme dinstage, alzo daz bat solde gewest 
svn öbir vir wochen, alzo daz iz allewege an deme dinstage syn sal. 
Der Rat. verspricht dann weiter, die genannte Badestube ferner nicht 
zu verleihen, es habe sich denn der Empfänger gum Halten des Seel- 
bades verpflichtet; wenn aber die Badestube durch Brand oder sonst 
verwüstet werden sollte, so kann das Seelbad bis zu ihrer Wiederher- 
stellung in einer anderen Badestube gehalten werden. Als Entschädigung 
für die Mühewaltung hat der Stifter 32 Schilling ewigen Zinses dem 
Rate geschenkt, die jährlich unter dessen Mitglieder, die 4 Kämmerer 
und 2 Knechte verteilt werden sollen, wofür diese sur Zeit des Bades 
in die Badestube gehen und dem Bader befehlen sollen, daz er und 
syn gesinde den armen lüthen williclichen und gütlichen warten, und 
sollen deme rüfere czwene phennige gebin, alz dicke alz daz selebat 
sin sal, daz er daz des abundes vore rufen sal; auch soll das Gesinde 
in der Badestube 1 Schilling erhalten, damit es desto williger die 
armen Leute bediene. 

Geschichtsq. d. Pr. 8. Erfurt XXIV. 1. 43 


014 ieschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Gegebin nach Cristi gebörte driczehenhundirt iar in deme sechz und 
achtezegiston iare an sente Iohannis abunde des heilgen tüvfers. 
Burkhardt, UB. der Stadt Arnstadt Nr. 211. 


1386. Juli 18. 921. 
Bruder Hermann, Prior, und der Konvent der Karthäuser zu Erfurt 
quittieren dem Rate daselbst über 61 Mark Silber und 1 Virdung 
von 200 Mark, welche letzterer bei dem Kloster geborgt hatte. 

(regeben 1386 am Mittwoch nach Margareten. 
Or. im Kgl. St. A. u M. S.d. 


13856. August 5. 928. 
Conrad von Baldirsheym, | Landkomthur, «nd die ganze Dallei 
deutschen. Ordens in Thüringen versprechen dem Rat zu Erfurt 
alle, von irgend einer Seite an das Schloss Varila oder an daselbst 
verpfändete Zinsen und Ienten gemachte Ansprüche auf .sich. zu 
nehmen, und geben dafür volle Sicherheit. 

(regehen 1386 am suntage vor Cvriaci. 
Or. mit d. S. im Kol. St. A. zu M, 


1386. August 21. | 929. 
Hans von Talhey m verkauft wiederkäuflich an ern Herman Hütenere 
und Kerstan Wiszen, Bürger zu Erfurt, 2 Scheffel Korn und 
(erste Tannrodaischen Masses und 10 Schilling Pfenniggeldes jähr- 
lichen Zinses von 1 Hufe zu Rittersdorf für 15 Pfund Erfurter 
Pfennige. 

Gegeben 1386 an deme nesten dinstage vor sente Bartholomei tage 
des heiligin aposteln. 
Or. mit d. S, im E. A. 


1386. August 24. 930. 


Der Rat zu Arnstadt bekennt, dass er Gunther Schenke der elder 
(Bürger zu Erfurt) in der Bonifatiuskirche daselbst für sich. und 
seine Eltern ein ewiges Scelgeräte mit 12 Pfund P’fennigen gestiftet 
hat, so dass man sein Gedächtniss jührtich am Sonntag vor Mathäi 
begehen soll, am Sonnabend Abend mit der Vigil und am. Mon- 
tag früh mit der Seclmesse. 

(regeben 1386 an sente Bartholomei tage. 

Burkhardt, UB. der Stadt Arnstadt Nr. 212, 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 675 


1386. Oktober 18. Genua. 931. 
Des Cardinals Lukas fünfjühriges Privilegium für Heinrich Brun 
und seine Frau, sich einen Beichtvater wählen zw dürfen mit dem 
Recht, ihnen gewisse Vergehen zu vergeben. 

Or, mit d. S. m E. A. 


Lucas, miseracione divina sancti Sixti presbiter cardinalis, dilectis 
in Christo Henrico Brunonis et eius uxori salutem in Domino. Ut ani- 
mabus vestris salubrius consulatur, auctoritate domini pape, cuius peni- 
tentiarie curam gerimus, devotioni vestre concedimus, quatenus liceat 
vobis ydoneum et discretum presbiterum in confessorem eligere, qui 
super peccatis, que sibi confitebuntur, nisi talia sint, propter que merito 
sit sedes apostolica consulenda, dicta auctoritate vobis provideat de ab- 
solutiónis debite beneficio et penitentia salutari hinc ad quinquennium, 
quotiens fuerit opportunum; vota vero peregrinationis et abstinentie, si 
qua emisistis, que comode servare non potestis, ultramarino, beatorum 
Petri et Pauli ac Iacobi apostolorum votis dumtaxat exceptis, commutet 
vobis hae vice idem confessor in alia opera pietatis. Datum Ianue XV. 
Kal. Novembris, pontificatus domini Urbani pape VI. anno nono. 

P. Luparelli. (Auf dem Fale.) 


1386. Oktober 20. Prag. 933. 


Wenzel, Römischer König, gewährt den Städten Erfurt, Mühlhausen 
und Nordhausen das Recht, einen eigenen Landrichter des west- 
fülischen Landfriedens zu halten. 


Or. mit d. S. im Kol. St. A. zu M. Daselbst auch eine gleichzeitige Abschrift 
auf Pergament dieser und der folgenden Urkunde Nr. 933. Darunter 
steht von anderer Hand: presentibus domino H. de Jecheburg, sigil- 
lifero, Th. Hartungo, Iohanni de Ylmene custode dormitorii et Har- 
tungo Pleczigin, IV. die mensis Novembris. 


Erhard, Mitig. z. Gesch. d. Landfrieden S. 44. 


Wir Wenezlaw, von Gotes gnaden Romischer kunig, zu allen czeiten 
merer des reichs und kunig zu Beheim, bekennen und tun kunt offen- 
lichen mit diesem brieve allen den, die in sehen oder horen lesen, das 
wir durch merklicher notdurft, der wir underweiset sein, den burgern, 
gemeinden und steten Erfort, Mulhusen und Northusen, iren mitwonern 
und undersessen, unsern und des reichs lieben getrewen, mit wolbe- 
dachtem mute, gutem rate und rechter wissen die gnade getan haben 
und tun die mit rechter wissen und Romischer kuniclicher mechte vol- 
komenheit gegenworticlich in kraft dicz brieves, das sie sammentlich 
von unsern wegen einen lantrichter des landfrides zu Westvalen kiesen 
und setzen mogen und sollen und den entsetzen als dicke des not ist, 

43* 


676 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


der in den egenanten dreyer stete eine, welche im beheglich ist, alle 
sachen, die die egenanten burgere, gemeinde, stete, mitwoner und 
undersessen, sammentlichen oder besunder, oder dheinen der iren an- 
ruren zu schuldigen oder zu verantwurten und von rechte an den land; 
fride gehoren, richten sol und mag von unsern und des reichs wegen, 
so verre sie vor dem richter' recht nemen oder tun wollen, als sich das noch 
usweisung des landfrides eischet Und ab sie oder dheiner der iren noch 
von dheinen andern lantrichtern doruber gemanet, geladen oder uber- 
wunden wurde, das sol dhein macht haben, und tun das ouch abe und 
vernichten das mit ganczer wissen und von egenanter unserr kuniclicher 
mechte volkomenheit in kraft dicz briefs. Ouch tun wir in die besunder 
gnade, das sie czwen uss dem rate von iglicher der egenanten stete, 
die stat und ouch iglicher der stat burger, mitwoner oder undersesse, 
ir sey wenik oder vil, sie seinen bei irem betawften oder zunamen be- 
nant oder sust in einer gemeiner formen und weise, verantwurte und 
versprechen sollen und mogen an allén steten, do des not ist, und sollen 
und mogen dieselben czwene oder die, den oder den es not ist, sich 
beruffen an uns und das reiche von einer iglichen ladunge, sache oder 
urteile, wann und als dicke sie bedeuchte, das in unrecht geschee oder 
sie besweret wurden. Wer es ouch, das ein tate, die an den lantfride 
gehoret, also oftenwar were und wissentlich, das siben uss dem rate 
der egenanten stete sweren wolten und swerten, das die tate ware und 
offenwar were, das sol man zulassen und vor die tate und irer unschulde 
nymandes eide nemen, und sol den der cleger, dem schade gescheen 
were, seiner klage volgen , noch begriffe und rechte des landfrides. Ouch 
von sundern gnaden, so tun und geben wir in sulchem egenanten land- 
fride alle ire holeze und welde und die das hawen oder furen, die in 
iren richten und gebieten gelegen sein, gleicherweis als die strassen. 
Was ouch wider diese obgenante unsere gnade und verleihunge geschee, 
geklaget oder versuchet wurde, das sol dhein macht haben, und ver- 
nichten das ouch mit rechter wissen in kraft dicz briefs. Und diese 
egenanten unser gnaden sullen werden als lang, bis das wir oder unsere 
nachkomen an dem reiche, Romisch kunige und keiser, die widerrufen. 
Mit urkund diez briefs versigelt mit unserr kuniclichen maiestat. insigel 
geben zu Prage noch Cristes geburde dreiczehenhundert iar und dornach 
in dem sechsundachezigisten iaren des nehsten sunabendes noch sand 
Lukas tag, unserr reiche des Behemischen in dem vierundezweinczigisten 
und des Romischen in dem eynleften iaren. 


Ad relationem Keppleri magistri monete 
Martinus scolasticus. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 677 


1386. Oktober 21. Prag. 933. 
Wenzel, römischer König, benachrichtigt alle Landrichter des west- 
fülischen Landfriedens, dass er den Städten Erfurt, Mühlhausen 
und Nordhausen gestattet habe, einen eigenen Landrichter zu halten, 
und verbietet ihnen, in dessen Befugnisse einzugreifen. 

Or. im Kol. St. A. zu M. S.i.t.i.d. Duselbst noch vier weitere Aus” 
fertigungen mit rückwärts aufgedrücktem S. und unterzeichnet per 
dominum Kapplerum magistr. monete Wlachnico de Weytenmule. 
Der Inhalt. aller 5 Exemplare stimmt überein, nur die Orthographie 
ist verschieden. 

Erhard, Mittl. z. Gesch. der Landfrieden S. 46. 

Wir Wenczlaw, von Gotes gnaden Romischer kunig, zu allen 
czeiten merer des reichs und kunig zu Beheim, embieten allen 
und vglichen lantrichtern des lantfrides zu Westfalen und allen andern, 
die das anruren mag, in welcherlei wirden oder wesen die sein, unsern 
und des reichs liben getrewen, unser gnade und alles gut. Liben 
getrewen. Wir haben den burgermeistern, rate und burgern gemein- 
lichen der stete Erfurt, Mulhusen und Northusen, unsern und des 
reichs liben getrewen, solche gnade getan, das sie samentlichen von 
unsern wegen einen lantrichter des lantfrides zu Westfalen kyesen und 
seczen mogen und sollen und den entseczen, als dicke das not ist, der 
alle sachen in der egenanten drever stete einer, welche im behegelichen 
ist, die dieselben burger, stete, mitwoner und undersessen samentlich 
oder besunder oder dheinen der iren anrurn, zu schuldigen oder zu 
vorantwurten und von rechte in den lantfride gehoren, richten solle 
und moge von unsern und des reichs wegen, als das ausweisen andre 
unsere kunicliche maiestat brife, die wir in doruber geben haben. 
Dorumb heissen und gebieten wir euch ernstlich und vesticlieh mit 
disem brife, das ir die egenanten burger, stete und die iren vor euch 
und euer gerichte nicht laden noch furtreiben sollet und an solcher 
unser gnade nicht hindern noch irren, noch das gestatten in dheyneweis, 
sunder sie der geruhlichen und one hindernusse gebrouchen und dobey 
blevben lasset, als lieb euch sev, unsre und des reichs swere ungnade 
zu vormeyden. Geben zu Prage an der eynleftausend maget tag, unser 
reiche des Behemischen in dem XXIII. und des Romischen in dem 


'aren.i 
XI. iaren. Per dominum Kapplerum magistrum monete 


Martinus scolasticus. 


' Im Kgl. St. A. zw M, befinden sich ferner eine gleichzeitige Abschrift und 
ein. Transsumpt, aufgenommen. durch Rudiger von dem Hayne, Provisor zu Erfurt, 
in der nuwin capitel dornezen zu unser frouwin 1386 an dem montage nach 
Allirheiligen tage (Norember 5). Als Zeugen sind yenunnt: Heinrich, Siegler, 
Custos zu ‚Jechebury, Iohann von Ilmene, Priester, Dieterich von dem Paradies 
und Hartungus Pletzichin. Uhterschrieben ist dus Instrument von den Noturen 
Conrad von Luneborg und Iohannes Wizhud. 


678 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 
1386. Oktober 29. | 934. 


Die Städte Erfurt, Mühlhausen und Nordhausen schliessen auf 
Grund des vom König Wenzeslaus erteilten Privilegiums ein 
engeres Lundfriedensbündnis. 

Or. mit 3 S. im Kgl. St. A. zu M. 

Erhard, l.c. S. 47. 

Wir die rethe, burgere und gemevnde der stete Erfurte, Molhusen 
und Northusen bekennen mit orkunde desis brifes, wan der allirdurch- 
luchte unser libir genediger herre, herre Wenczlauw, Romschir konig, 
uns genade gethan und gegebin hat, daz wir eyntrechtlich von siner 
wegen eynen lantrichter dez lantfrides zcu Westfalen kisen und seczin 
mogen und sullin und den entseczen, als dicke dez nod ist, der in 
den genanten drier stete eyne, wilche om behegelich ist, alle sache. 
die uns, unser mitewonere und undirsessin, semptliche adir besundirn, 
adir dcheynen der unsern anerüren, zcu schuldigen und zcu vorant- 
worten und von rechte an den lantfride gehoren, richten sal und mag 
von dez genanten unsers genedigen herren und dez riches wegen, als 
daz und andir genade, die er uns ouch darmite gethan und gegebin 
had, sine konigliche maiestad brive uzwisen, uff daz wir uns nu 
sulchir gnaden deste fredelicher mogen gebruche, so habin wir uns 
voreynet, zcusamen vorbunden und unsir eyn dem andirn globit und 
gered in guten truwen, daz wir uns semptlich und besundern sulchir 
obgenanter genaden, als die in den genanten koniglichin maistad 
brifen begriffen sint, ane geverde gebruchin und den nachfulgen 
wullin, und unser eyn dem andirn darczu getruwelich und eyntrecht- 
liche geraten und behulfen sin, und ab ymand adir dcheynen, waz 
"wesins adir werdikeit der adir die ouch weren, or sie wenig adir vil, 
die obgenanten genaden, adir dcheynen der genaden, an uns semptlich 
adir bisundern, adir dcheynen der unsern, vorbreche adir ubirfure 
und als dieke daz gesche, daz wir uns dez mit eynandir eyntrechtlich 
wullin schuczen und uffhalden und unser eyn dem andirn darezu ge- 
truwelich ane geverde behulfen sin mit libe und mit gute, ye die 
stad noch or manczal und marezal, als daz vor undir uns gewonlich 
ist gewest. Und ab wir daz zcu krige quemeu, dez sal sich unser 
eyn an den andern nicht sunen noch richten; waz abir ynıanden 
selbis anerurit sine sache zcu vordirne, noch zcu fulgen und uzczu- 
tragen, beide mit berufungen, briven, kostegeilde adir batenlone, daz 
sal ye die stad adir die, dem dez nod ist, uff sine eygin koste thun, 
doch so sal man der berufunge bestendig und om darczu behulfen und 
vordirlich sin, als man danne irkennet, daz dez nod ist. So sullin und 
wullin wir ouch dem richter, den wir gekorn habin adir hirnach 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. 11. Theil. 679 


koren, semptlichen vor schaden sten und vorkostigen als er im gewerk 
ist von sines amptis wegen, und dem getruwelich behulfen sin zeu 
dem gerichte und die unsern uss ye der stad darczu senden, als dicke 
dez nod wirt adir der richter dez begerende ist Wers ouch, daz 
unser egenante gnade in sulchir masse wedirrufen adir abegaten 
wurden, dez God nicht wulle, daz wir der vortmer nicht gebruche 
muchten, glichewol solde unser eyn dem andern vort vorbunden und 
getruwelich behulfen sin, als vor geschrebin ist, in alle den sachin, 
die intstanden weren vor der wedirrufunge, als ab die genaden noch 
stunden, biz also lange, daz die sachen ouch zu enden quemen adir 
henegelegit wurden. Dez zcu bekentnisse und merer sichirheid allir 
vorbeschrebin rede, habin wir der genanten drier stete vclich stad or 
ingesigil vor sich und die oren an desin briff wissintlich lassin hengen. 
der gegebin ist in dem iare als man zcalte nach Cristi geburt thusint 
drihundirt sechsundachezig iar an deme mantage allirnest noch der 
heilgen apostolen tage Symonis und 'Iude. 


1386. Oktober 29. 0 935. 


Die Räte der Städte Erfurt, Mühlhausen und Nordhausen er- 
nennen den Ritter Ditherich Schenke zum Landrichter des west- 
fälischen Landfriedens. 

Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d. 

Erhard, l.c. S, 48. 

Wir dy rethe, burgere und gemeynde der stete Erfforte, Molhusen 
und Northusen bekennen mvt orkunde dieses brifes, wan der allir- 
dureliluchte — — — — —! uswisen, daz wir eyntrechtliche von 
wegen dez genanten unsers gnedigen herren dez Romischen koniges 
und von sulcher macht und gnade, der her uns, als vor benant ist, 
darobir gegebin had, zcu eyme lantrichter des westvelischen lantfredez 
gekoren und gesaczt habin, kisen und seczen keynwerdiclich myt 
disseme brife den gestrengen ritter ern Ditheriche Schencken noch 
alle der mogende, forme und lute, als dy genanten koniglichen maie- 
stad brifen uswisen, und sullen und wollen wir ome ouch geraten 
und behulfen syn zcu deme gerichte und in allen sachen, dy en von 
solehes amptes adir gerichtes wegen aneruren, und ouch von ye der 
stad zeu dem gerichte redelichen dy unsern senden, als dicke dez not 
ist adir der richter dez begernde ist. Und dez zcu bekentnisse und 
merer sichirheit allir vorgeschrebin rede habin wir der genanten dryer 
stete iclich stat vr ingesigel vor sich und dy yren an desen brif 
wissintlich lassin hengen, der gegebin ist in deme iare als man zealte 


680 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


noch Christi gebort tusint dryhundirt sechsundachezig iar, an deme 
mantage allirnest nach der heiligen aposteln tage Symonis und Iude. 
! Hier wörtlich übereinstimmend mit der vorigen. Urkunde Nr. 984. 


1386. Oktober 31. 936. 


Theodericus von der Wunnen, Bürger zu Iafurt, stifte im 
neuen Hospitale daselbst / Martinshospital vor dem Krämpferthor) 
eine Vikarie in honorem ss. Marie, Philippi, Iacobi et Bartholomei 
und weist derselben 8!.,, Mark jährlichen Zinses zu, welche der 
Rat zu Gotha von 102 Mark Hauptsumme zu entrichten hat. 
Er verleiht dieselbe zunächst an Nicolaus de Libergin, nach dessen 
Tode oder Verzichtleistung an Heinricus Prysing, worauf, wenn 
der Stifter verstorben ist, das Patronut an den Hat zu Erfurt 
übergehen soll. 


Datum anno Domini M,CCC.LXXXVI. feria quarta post Simonis 
et [ude. 


Transsumpt mit d. S. aufgenommen von dem Offizial der Prüpositur b. Marie, 
im Kgl. St. A. zu M. Enthalten ist darin auch die Verschreibung des Hates zu 
Gotha über die 8'', Mark Zinsen für 102 Mark. Huauptsumme mit der Verpflichtung, 
die Zinsen un die Inhaber der Vikarte regelmässig zu entrichten. Gegeben 1386 
um Donnerstuge Felicis et Adaucti. 


1386. N ovember 6. | 937. 


Rudgerus vom Hayn, prepositus ecclesie s. Severi Erfordensis et 
provisor allodii ibidem, bestätigt «ls Bevollmächtigter des Ersbischofs 
Adolf sowohl die seitens des Rats zu Erfurt nach dem Vermächtnis 
Heinrici de Dasela, canonici sancti Severi et prothonotarii dicti 
oppidi, geschehene Stiftung und Dotation zweier Vikarien, — die 
eine zu Ehren der Jungfrau Maria, die andere zu Ehren der 
hlg. Katharina — in der Kapelle des Rathauses daselbst, als auch 
das dem Rat über dieselben vorbehaltene Patronatsrech. 


Datum anno Domini M. CCC. LXXXVL in die s. Leonhardi con- 
fessoris. 


Or. mit d. S, im Kol. St. A. zu M. 


1386. December 21. 938 


Rudolf vom Hayn, Provisor zu Erfurt, quittiert dem Rat daselbst 
über 100 Mark Judensteuer. 


Gegeben 1386 am S. Thomastage. 
Or. im Kgl. St. A. zu M. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. IT. Theil. 681 
1386. 939. 


Conrad Clusener, Ditherich Herbort, Hermann Kelner, Hans 
Richtekrige, Claus Kuchen und Conrad von Aldistete vertragen 
sich durch Vermittlung des Grafen Ernst von Gleichen mit dem 
Rat zu Erfurt, in dessen Haft sie gewesen, wegen aller vorge- 
konmenen Irrungen und Feindseligkeiten, schwören demselben eine 
Urphede und setzen als Bürgen: Titzmann Goldacker zu Aldistette, 
Ditherich Metz zu Wunnersleben, Ditherich von Tunna Ritter, 
Hermann Goldacker zu Webirstete, Hermann «d Albert von 
Grüszen zu Webirstete, Ditherich und Heinrich Eylmar (rebrüder, 
Hermann von Webirstete gesessen daselbst. 

Regest im Cl.- Milwitz- Fumtlienbuch im E. A, 


1386. 940. 


Der Rut zu Erfurt bestellt Henrich von Rumrade sum Vogt und 
Amtmann auf dem Schlosse Brandinborg, das er auf seine Kosten 
beschützen und bewahren soll mit hinreichender Mannschaft, 
welche der Rat kleidet. Er empfängt dafür jährlich 60 Schock 
gule Meissner Groschen und ausserdem 20 Schock um der guten 
Dienste willen, die er und seine Freunde bisher der Stadt ge- 
leistet haben. 
liegest im CÀ.- Milwitz - Familienbuch im E. A, 


13987. Januar 2. Prag. 941. 
Wenzeslaus, römischer Kónig , erteilt dem von den Städten Erfurt, 
Mühlhausen und Nordhausen ernannten Landrichter das Recht, 
die Eingriffe anderer Landrichter in seine Befugnisse zurückzu- 
weisen, sie für allen, aus der Nichtachtung dieser königlichen 
Vollmacht entstehenden Schaden verantwortlich zu muchen und 
«us dem Lundfrieden zu setzen, wenn sie den Schadenersatz 
verweigern. 

Or. im Kgl. St, A, zu. M. S. i. 
Lünig, l.c. S. 454. 
Erhard, 1. c. S. 49. 

Wir Wenczlaw, von Gotes gnaden Romiseher kunig, zu allen 
ezeiten merer des reichs und kunig zu Beheim, bekennen und tun 
kunt offenlichen mit disem brife allen den, die in sehen oder horen 
lesen, wann wir vormals durch merklicher notdurft willen den burgeren, 
gmeinen und steten Erfurt, Mulhusen und Northusen, iren mitwonern 
und undersessen, unsern und des reichs liben getrewen, solche gnade 
getan haben, das sie samentlichen von unsern wegen einen lantrichter 





682 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


des lantfrides zu Westfalen kisen und seczen mogen und sollen und 
den entseczen, als dicke des not ist, der in der egenanter dreyer stete 
einer, welche im behegelichen ist, alle sachen, die die egenanteu 
burgere, gmeine, stete, mitwoner und undersessen samentlichen oder 
besunder oder dheinen der iren anruren zu schuldigen oder zu ver- 
antwurten und von rechte an den lantfride gehoren, richten solle und 
moge von unsern und des reichs wegen, und ob sie oder dheiner der 
iren vor dheinen andern lantrichter doruber gemanet, geladen oder 
uberwunden wurde, das sol kein macht oder kraft haben, als das 
under ander gnade, die wir in ouch domit getan haben, uusre kunic- 
liche maiestat brife volkomenliehen usweisen, dorumb uf die rede, das 
sie nu solcher obgenanter unser gnaden dester forder und freilicher 
gebrauchen mogen, so haben wir doruber von besunderer gunst. 
rechter wissen und kuniclicher machte volkomenheit in solche gnade 
getan und gegeben, tun und geben die in kraft dicz brifes, were, das 
kein lantrichter des egenanten lantfrides oder kein ander richter, was 
wesens oder wirdikeit der oder die weren, die obgenanten unser gnade 
vorbreche, nicht zuliesse oder dowider tete in dheineweis, den oder 
die sol und mag der lantrichter, den die obgenanten burger und stete 
von wegen solcher obgenanter unserr gnade gekoren haben oder noch 
kuren, vormanen, das sie das genczlichen abetun. Were aber sachen, 
das sie noch solcher vormanunge des nicht tun wolden, so geben wir 
dem egenanten lantrichter von unsern und des reichs wegen volkomen 
und gangze macht mit disem brife, den oder die fur sich czu laden 
und vorzutreiben uud auf in zu vordern solehe kost und schaden, die dovon 
erstanden weren, in genczlichen und gar widerzukeren und die obge- 
schriben sachen alle, als sie dovor begriffen sein, gar und genczlichen 
zu enden uud zuvolfuren. Wolden sie aber das nieht thun, so sol 
und mag sie der egenante lantrichter von unsern und des reichs 
wegen vorlantfriden und us demselben lantfride seezen gleicherweis 
als die, die den lautfride gebrochen hetten. Und dise unsre gnade 
sol weren bis uf unser widerruffen. Mit urkund diez brifes vorsigelt 
mit unser kuniclichen maistat insigel, geben zu Prage noch Crists 
geburt dreyezehenhundert iar und dornach in dem sibenundachczigisten 
iare, des mitwochen noch dem newen iares tag, unserr reiche des 
Behemischen in dem virundewainezigisten und des Romischen in dem 
einleften iaren. 
Per dominum Kapplerum magistrum monete 
Wlachnico de Wevtenmule. 
R. Bartholomeus de Nova civitate. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. 1I. Theil 683 
1387. Mürz 4. | 942. 


Hartung Gernod, protonotharius zu Erfurt, und Frvde, seine 
Frau, Dyterich ern Hartüngis genant ezu dem Paradise, Bürger 
zu Erfurt, und seine Getreuhänder Hanse Apeley und Nykel 
Soyken bekennen, dass sie dem Abt zu Fulda das Schultheissenumt 
zu Groszin Sommirde, Schalkenberg und Breitenfurt mit allen 
dazu gehörigen Rechten und Gefällen, uusgenommen das Kirch- 
lehen, alle Kapellen und Vikarien und 2 Malter Gerste und 
Weizen von der smydeshube, «bgekauft haben mit der Ver- 
pflichtung, dem Abt und seinem Kloster jährlich 2 Pfund Wachs 
ewigen Zinses zu entrichten. 

Gregeben 1387 an deme mantage nach der dominika reminiscere. 

Or. mit 2 S. im. Kyl. St. A. zu Marburg. 


1887. März 10. Würzburg. 943. 
Wenzel, römischer König, zeige den Städten Erfurt, Mühl- 
hausen und Nordhausen die Aufhebung des westfälischen Land- 
friedens an. 

Or.im Kgl. St. A. zu M. S.i. 
Lünig, l.c. S. 455. 
Erhard, 1. c. S. 51. 

Wir Wenczlaw, von Gotes gnaden Romischer kunig, zu allen 
ezeiten merer des reichs und kunig zu Behein, embieten den burger- 
meistern, reten und burgern gemeinlichen der stete Erfford, Mulhusen 
und Northusen, unsern und des reichs lieben getrewen, unserr gnade 
und alles gute. Lieben getrewen, wann vor czeiten unser vater seliger 
keiser Karle und auch wir in den landen zu Westfalen einen lantfride 
dureh gemache, fride und genade doselbist erlawbet. gunnet und mit 
unsern briven bestetet haben bis uf widerrufen, und wann mit dem- 
selben lantfride iczunt grosse geverde gescheen, getriben und gefuret 
werden, landen und mangen luten zu vorderbnisse und zu schaden, 
und nicht also gehalden wirdet, als er begriffen ist und billichen ge- 
halden wurde, als wir des kontlichen underweiset sein und grosse 
clage an uns dorumb komen ist, dorumb mit wolbedachtem mute und 
gutem eintrachtigem rate unserr und des reichs kurfursten, fursten, 
edlen und getrewen, die mit uns uf dem tage zu Wurczburg waren, 
so baben wir denselben lantfride, alle seine richter, gerichte, urteile 
und alles, das dorus get und doran henget, widerruftet und abegetan, 
widerrufen und tun abe mit kraft diez briefs, rechter wissen und 
Romischer kuniglicher mechte volkomenheit, also das von dem tage, 
als diser brief geben ist, furbas derselbe lantfride, alle seine richter, 


684 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


gerichte und was dorus get oder doran henget, genczlichen und gar 
abe sein solle und nyemande zu fromen oder zu schaden kome in 
dheineweis. Und deucht vemande, das yme in demselben lantfride 
ichtes zu kurz gescheen were, der mag sich an uns oder unser und 
des reiehs hofgericht wol beruffen, als wir ouch das den kurfursten 
und andern unsern und des reichs fursten, herren und steten ge- 
schriben haben. Mit urkund dicz briefs, versigelt mit unserm ange- 
trukten insigel, geben zu Wurcezburg noch Crists geburd dreiczen- 
bundert iar und dornach in dem sibenundachezigisten iure des sontages 
als man singet oculi in der vasten, unserr reiche des Behemischen in 
dem XXIIII und des Rowischen in dem XI iaren. 


Ad mandatum Domini regis 
Jo. Caminensis electus cancellarius. 


1387. Mürz 13. 944. 
Wenzesluus, römischer König, macht. die auf Klage der Stadt 
Erfurt gegen Friedrich von Aufsesz und (/cnossen ausgesprochene 
Acht bekannt. 

Or. mit S. $m. Kql. St. A. zu M. 

Wir Wenczlaw, von Gotes gnaden Romischer kunig, ze allen 
zeiten merer des reichs und kunig ze Beheim, enbieten allen fursten, 
gevstlichen und  werltlichen, grafen, freven, dienstleuten, rittern, 
knehten, rihtern, allen unsern und dez heiligen reichs steten, allen 
andern steten und mit namen allen den, den diser brief gewevst und 
gezeigt wirt, unsern und dez heiligen reichs lieben getreuen, unser 
gnade und allez gut. Wir tun euch allen und euer ieglichem be- 
sunder kunt mit disem brief, daz wir in ahte getan haben Fridrichen 
von Aufsezze, lohansen Ochsen, Iohannsen von Waldenfels ritter, 
Ulrichen von Aufsezze, Hansen Cristaner und Heinzen von Giech genannt 
Mortmessern von clage wegen der burgermeyster. rates und der 
burger gemeinclichen der stat zu Ertfurt, an der stat ez Cunrat 
Zingel, ir clagfurer, uf sie reht und redlichen erclagt hat vor unsern 
und dez heiligen reichs hofgerihte. Davon gebieten wir euch von des 
heiligen reichs gerihts wegen und wollen, daz ir fürbaz mer die 
selben ehter weder hausent noch hofent, etzzet noch drencket und 
sie mevdent und meyden heizzent alle die euern in allen euren 
slozzen, vesten, steten und gerihten und mit aller gemeinschaft, wie 
die geheizzen ist, sundern daz ir denselben von Ertfurt uf derselben 
ehter leib und gut beholfen seit, als ofte und als dicke es die 
egenanten von Ertfurt an euch alle ader ieglichen besunder vordern 
und in dez not geschiht, als lang, biz daz sie auz der ehte niht 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 685 


kumen sein und auz unserm und dez reichs ehtbuch nicht getilget 
noch geschriben sein. Und wer die weren, die des niht enteten, so 
ez an sie gevordert wurde, die wern und teten ser wider uns und 
daz heilig reiche und solten auch in sogetan pene und ehte verfallen 
sein als die vorgeschriben ehter. Mit urkunde diez briefs versigelt mit 
unsers hofgerihtz anhangendem insigel, der geben ist zu Heytingsvelt 
am Mitwochen nach dem suntag oculi in der vasten nach Cristi ge- 
burt dreuzenhundert iar und in dem sibenundachtzigsten iare, unser 
reich dez Beheimischen in dem funfundzweinczigstin und dez Romischen 


in dem eylften iare. Syfridus Steinhevmer. 


1387. Mürz 25. 945. 
Herman von Baldestete quitfiert dem (neuen) Hospital gu Erfurt und 
seinen Vormündern über die seitens der letzteren geschehene Ablösung 
von 18 Pfennigen ewigen Zinses von!, Hufe zu Phertingisleyben. 


(reyeben 1387 an deme nesten donrestage vor palmen. 


Or. mit d. S. im E. A. Unter. demselben Datum bescheinigt Kaspar 
Alchschyd, Vogt des Grafen. ron. Gleichen, gerichtlich die obige Ablösung. 
Or. daselbst, S. d. 


1387. April 24. 946. 


Dytherich von Slatheym und Dytheriche von Langlo, Rutsmeister, 
Ditherich von Urbeche, Conrat von Wendylrade , Gerlach Vormar- 
garetin, Iohans von Bechstete, Gerlach von Nase, Heinrich Her- 
borte, Ratsleute, und der ganze Rat zu Molhusen schliessen mit der 
Stadt Irfurt ein Bündnis, welches vom nächsten Walpurgistage 
an sechs Jahre dauern soll, worin sie sich verpflichten 20 Mannen 
mit gleveningen zur Hilfe zu schicken und im Falle einer Bela- 
gerung buchszen und andir gerete und czehen schuctzin mit 
ruckearmbruztin zu stellen.! 
Nach Cristi geburten dryczenhundirt iar in deme sebin und acht- 
zigistime iare an sente Markes abinde dez heyligen evangelisten. 


Or. mit d. S. im Kgl. St, A. zu M. ' Die übrigen Verpflichtungen stimmen 
überein mit denen des Bündnisses rom 25. April 1368. s. N. 626. 


1387. Mai 13. 947. 
Dietherich von Dankelsdorf und Curt Rese, Ratsmeister, Hans 
Sylbernhusen, Curt von Hanerungen, Heinrich von Tuderstad, 
Heinrich von Berge, Kerstan Mast, Heinrich von Bruckan , Heinrich 
von Furre, Hans von Elrich, Hans von Molhusen, Brant von 
Peyne, Ditherich von Doringehusen, Heinrich von Trebre, Hans 


686 Geschichtsquellen der Prov, Sachsen. 


Deynhart, Kerstan Konyng, Heinrich von Gersbach, Iacob Herryden, 
Curt Sehuppener, Hans von Weiszenburg, Hans Hün, Frytsche 
von Badungen und darnest die vire von der gemeynde wegen, 
Berlt von Blicherode, Hans von Tüderstad, Curt Schade nd 
Heinrich Tichhoff, die Räte und ganze Gemeinde der Stadt Nort- 
huszen schliessen mit der Stadt Erfurt ein Bündnis, welches vom 
nächsten Walpurgistage an sechs Jahre dauern soll, worin ste sich 
verpflichten mit czehen mannen med glevien und dren schuezen zt 
Hilfe zw kommen und zu einer Belagerung buchszen und funf 
schuczen mid rückearmbursten zu stellen.! 
Noch Cristi geburten dryezehen hundirt iar in dem sebenundeacht- 
Zigesten iare am nesten montage vor ascensionis. 
Or. mit d. S. àm. Kgl. St. A.zu M, 


' Die übrigen Verpflichtungen stimmen überein mit denen des Bündnisses 
zwischen Mühlhausen und Erfurt vom 25. April 1308, s. Nr. 626. 


13857. Juni 4. 948. 


Heinrich von Bechstete, Hans von Molhusen, Heinrich von der 
Sachse, Conrad von Wizzinsee, Ratsmeister, Heinrich von Worin- 
stete, Conrad von Gutinshusen, Mertin von Muchelde, Martin von 
Ysenache, Vierherrn, und der ganze Rat zu Erfurt verpflichten 
sich 4 Schock Meissner Groschen und 22',, Pfund Erfurter 
Pfennige jährlichen Zinses von 48 Schock und 270 Pfund der- 
selben Münze, womit Heinrich von Dasla, der verstorbene Proto- 
nolar der Stadt, 2 Vikarien in der Kapelle des Rathauses ge- 
stiftet hatte, den Inhabern derselben, und zwar zunächst den 
: Oheimen des Stifters, Tyle von Elrich, Priester, und Hermann 
Kornmann, Schüler, regelmässig zw entrichten. 

Geschehen 1387 an dem nestin dynstage nach trinitatis. 

Or. im Kgl. St. A. zu M, S.d, 


1387. Juni 15. 949. 


Der Rat zu Arnstadt bekennt, dass er Gunther Schenke der 
elder (Bürger su Erfurt) in der Frauenkirche daselbst ein Seel- 
gerät für sich und seine Eltern mit 10 Schilling ewiger Zinsen 
und Gulde und 15 Pfund Pfennigen yestiftel hat, so dass man 
sein Gedächtnis jährlich a Sonntag vor Mathäi begehen soll, am 
Sonnabend Abend mit einer Vigil und am Montag früh nit der 
Seelmesse. 


(regeben 1387 am sente Viti tage. 
Burkhardi, UB. der Stadt Arnstadt Nr. 217. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 687 


1387. Juli 30. 950. 
Heinrich Sag der Ältere und Heinrich Sag der Jüngere verzichten 
auf das von ihrem Oheim dem Rat zu Erfurt verkaufte Gericht 
zu Berlstädt. 

Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d. 


Wir Heinrich Sag der eldere und Heinrich Sag der iungere sin 
son bekennen vor uns und unsere erbin offinlich an dissem brive, 
daz der erbare herre er Herman Stoys, unser oheme, mit unserme 
guten wissen, wilin und vorhengnisse daz gerichte czu Berlstete, in 
dorfe und in felde, mit allen siner czu gehorunge und mit alle den 
erin, nuczen und werden, als daz an on gehorit had odir gehorin 
mochte, den ersamen herrin, deme rate und der stad Erforte genczliche 
unde mit guten willen gegebin und sie dar yn gesaczt und gewerit 
had, und habin wir uns dez vorczigin und geussert, vorezihen und 
ussern uns alle dez rechtin und anefalles, daz wir darane gehaben 
mochtin in dcheyne wis, und dez czu bekentnisse habe ich Heinrich 
der eldere vorgenante myn ingesigel hirane gehangin, dez ich Heinrich 
der iungere sin son ouch mete gebruche. Gegebin noch Cristi ge- 
burten dryezenhundert iar in deme sebin und achczigisten iare an 
deme nestin dynstage nach Jacobi. 


1387. August 9? 951. 


Heinrich und Günther, Grafen ron Schwarzburg, verkaufen dem 
obersten Schreiber der Stadt Erfurt, Ditterich Hartung, etliche 
Güter und Zinsen zu Gross- Sömmerda Fuldisches Lehen. 
Gegeben 1387 am Freitag S. Tiburtii.! 

Repertorium im F'ürstl, St. A. zu Sondershausen. 


! Der Tag S. Tiburti fällt 1387 nicht auf einen Freitag. Es wurde daher 
der vorhergehende Freitag angenommen. 


1387. November 25. 92. 


Otto von Vipeche verkauft dem Hat zu Erfurt. Schloss und Stadt 
Vippach und die Dörfer Ranstedt, Ober- und Nieder- Marpach. 
Or. im Kgl. St. A, zu M. S.d, 


Ich Otte von Vipeche bekennen vor mich und alle myne erbin 
uffinlich an desem brive und thu kund allen luten, die on sehen 
adir horin lesin, daz ich mit willen, wissin und vorhengnisse Kunnen 
myner elichin wertin, Kunczin von Stalberg, myner swestir sone und 
neste erbe, mit gutir vorbedechtikeid und rate myner manne und 
heymelichin frunde umme nucz und bequemelichkeit, den ich mit 


688 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


denselbin mynen mannen und frunden darynne irkannte, das sloz 
Vipeche ganez und daz dorff Vipeche driteil mit alle orre zcügehorunge. 
wingarten, hufelande, ackere, wesin, widen, tychen, hofin, zcinsen. 
renten, gulden, baten, dinsten, manschaften, burglen, manlen und 
allen andirn len, nüczin, rechten und zcugehorungen vor frie eygin 
und als frie eygin, und darczü ouch daz dorff und gerichte Ubirn 
Martpeche drieteil, daz dorff und gerichte Ranstete driteil, daz dorff 
und gerichte Nedirn Martpeche gancz, achtundachezig phunt phenge 
und sobinundezwenczig maldir korns und gerstin ierlicher und ewiger 
zcinse und gulde, eynen bagofen in den genanten dorfern und veilde 
gelegin und darczu alle gerichte und recht ubir hals, ubir hant, ubir 
gut, schulde und gulde und alle bate, batenunge, birphenge, teczeman, 
brügeilt, hünre, gense, ente, oveley, dinste, nucze, gevelle und zeü- 
gehorunge, ez sint leen, eygin adir erbe, nicht uzgeslossin, mit alle 
den eren, werden und rechten, als ich die in alle den obgenanten 
dorfern und veilden bizher gehabit han adir gehabin mochte, darmite 
ouch gen und volge sullen alle geistliche len, pharren, altare und 
vicarien in den selbin genanten dorfern, als die bizher an mich habin 
gehort, recht und redelich verkouft habe den ersamen wiseu luten 
dem rate, den reten, burgern, gemeynde und der stad Erforte koufern 
umme achezenhundirt schog gutir Missener groschin, die sie mir 
nuezlich genezlich und gar geczalt und beczalt und geantwort habin, 
und ich in mynen nucz gewand, und sage sie der vor mich und alle 
myne erbin und naclkomen quyd, ledig und loz an deseme brive; 
daz obgenante sloz und zeugehorunge und andere vorgerurte frie eygin 
gutere ich und die genante Kunne myn eliche wertin und Kuncze von 
Stalberg, die beide mit mir dazselbe sloz, zeugehorunge und gutere 
bizher in nucze und geweren gehabit han, vor gerichte an gehegetir 
bang uflgelasin, uns der vorezegen und geussirt habin, und den ge- 
nanten koufern die frien und eygen, und sie daryn seczin und ge- 
weren lassin als recht und gewonlich ist. Und habe ich obgenante 
Otte ouch globit und gered, globe und gerede ich vor mich und alle 
myne erbin an deseme brive vor eyne rechten were dez obgenanten 
koufis und allis dez, daz darynne begriffen ist ane geverde. Und dez 
zcu merer sichirheid desis koufis und allir obgenanten rede habe ich 
desin briff darubir gegebin, vorsigilt mit myme und Kunczen von 
Stalberg obgenanten ingesigelin, die hirane gehangen sint. Und wir 
Kunne und Kuncze obgenant bekennen, daz der genante kouf und alle 
vorgenante rede mit unserme willen, wissin und vorhengnisse geschen 
sint, und daz wir mit gutem willen beide daz sloz, zeugehorunge und 
gutere vor gerichte an gehegetir bang mite uffgelassin, die frien und 
eygen, und daryn geweren lassen und uns der geüssirt und vorczegin 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 689 


als vorbeschrebin sted, und habe dez ich Kuncze myn ingesigel bie 
des genanten Otten myns omen ingesegile an desin briff wissintlich 
gehangen, der zcweiger ingesegele ich genante Kunne ouch mite ge- 
bruche zeu eyme waren orkunde und sichirheid allin obgenanten reden. 
Gegebin nach Cristi gebort thusint drihundirt sobin und achezig iar, an 
sente Katherinen tag der heiligen iuncfrouwen. 


1388. Januar 7. | 959. 
-Oftos von Vipeche Levers wegen des ihm seitens des Butes zu 
urfurt für 1600 Schock Meissner Groschen verpfändeten Schlosses 
Vippach und der dazu gehörigen Dörfer. 
Or. i. Kgl. St. A. zu M. S.d, 

Ich Otte von Vipeche bekenne offintlich an desem brife, daz mir 
die ersamen wisen lute der rat, die rete und stat Erfforte orr sloss 
Vypeche, darzeu die dorfere Vypeche, Obirn- und Nedern Martpecho 
und Ranstete mit aller zcugehorunge vorsaczt und ingeantwertit habin 
in pfandes wis mit solchen artikeln und underscheide, und ich on 
ouch globit und gered habe, alz or brief uzwist, den sie mir darubir 
gegebin habin und hirnach von worte zcu worten genczliche ge- 
schrebin stet: Ä | 

Wir der rat, die rete und stat Erfforte bekennen offintlich an 
desim briffe, daz wir unser slos Vipeche mit aller zcugehorunge, dar- 
ezu die dorfere und alle zeinse, gulde, rente, ovelev, gerichte, rechte, 
bathe, nucze, dinste, gevelle und zcugehorunge zcu Vipeche, Obirn 
Martpeche, Nedern Martpeche und zcu Ranstete vorsaczt und ingeant- 
wertit habin dem gestrengen manne ern Otten von Vipeche vor sech- 
zeenhundirt sehog guter Missener groschen, die er uns gancz und gar 
geczalt und beczalt hat und wir in der stat Erfforte nuez und fromen 
gewand haben also und mit solchen artikeln unde underscheide, alse 
hirnach geschrebin stet. Von erst so sal er daz slos getruwelich be- 
ware und daruffe stetis halden eynen torwarten, eynen thormer, 
zewene wechtere; so sal er selbis eyne glefigen und zcwene wepenere 
mit armbursten mit om habin und darezu vier pferd halden. Dy 
selbin wepenere mit om die stat dez iares cleiden sal, alz sie andere 
ore dynere pflit zcu cleidene. So sullen ouch dy selbin wepenere, alle 
wechtere, torwarten, huslute und ynwonere der stat Erfforte globin, 
hulden, underthenig sin und sweren glicher wis alz ern Otten. Waz 
ouch dynere pobin dy, alz vor benant ist, die er Otte habin sal, der 
rat zcu Erfforte da selbis zcu Vipeche wolde habin, dy solde er Otte 
bekostigen, man und pferde, beide mit kosten, fütere und hufslage, 


und solde om der rat gebin ye von der glefigen mit zcwen pferden 
Geschichtsq. d. Pr. 5. Erfurt XXIV. 3. 44 


690 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


dez iares eylff schog Missener groschen und ve von deme schuczen 
mit evme pferde sechs schog der selbin groschen ader noch marczal, 
alz sich daz geborte, ab sie lenger ader korczer in sinen kosten ligen. 
Wolde abir der rat sine dynere darhabin off sine eigen koste, or were 
wening ader vil, darczu solde man on gemaches und wonunge gnu;e 
lassin. Were abir, daz den rat adir die stat gescheffede, krig ader 
dheyne sache ane trefe, darezu sie daz slos allevne habin und bederbin 
wolden, so sal und mag der rat ern Otten an eyne andere stat seczcen 
zcu Erfforte ader uff orre slosse eyns, als lange alz daz der stat fuget 
ader not ist. Gliche wol sal er Otte die obgenanten dorfere, cinse, 
rente, gulde, gevelle, gerichte und zeugehorunge ynne habin und sich 
der gebruchen alse vor. Darnoch sal man ern Otten zcu deme ge- 
nanten slosse weder komen lassin ouch alse vor. Worde ouch daz 
sloz vorlorn, dy wile der rat ader dy stat zcu orme gescheffede daz 
alleyne ynnehetten, daz sal ern Otten nicht beschedigen an sime geilde; 
worde ez abir vorlorn, dy wile er Otte daz slos mete ynne hette, 
so solde er Otte sin geild und die stat or erbe vorlorn habin, docli 
solde dy stat ader er Otte sich mit den, dv daz gewunnen ader ynne- 
hetten, nummer gesünen noch gerichten, sundern in feden habin und 
eyn dem andern uffe dy getruweliche helfin bis alse lange, daz beide, 
ern Otten sin geild und der stad or slos, genczlich und geruelich 
weder worde ane geferde. Ouch sullen und wollen wir ern Otten und 
dy genanten slos, dorfere, lute, gutere und zcugehorunge schuczen, 
schermen und vorteydingen, so wir forderst mogen, und daz sloz 
buwen und bessern, alse dez not ist, off unsir selbis koste. So sul 
ouch derselbe er Otte, ader wer von siner wegen ader noch ome zcu 
dem genanten slosse zcugehorunge ader pfandschaft queme  ader 
komen solde, alle iar eyme rate zcu Erfforte globin und sweren, deme 
rate und der stat getruwe und gewere zcu syne und or beste werben 
und alle vor und nachgeschrebin rede, stucke und artikele zeu haldene 
ane geferde. Wanne ouch er Otte und sine gesellen in unsirme dynste 
ader gescheffede sint, so sullen wir on vor schaden sten und anders 
nicht. Ouch sullen und mogen wir ader eyn rat zcu Erfforte dy ob- 
genanten sloz, dorfere, zcinse, gutere, und zcugehorunge weder 
losen umme sechzcenhundert schog Missener groschen, und sal er 
Otte, ader wer von siner wegin ader noch om darczu qweme ader 
komen were, dy weder zcu losene gebin, sich der ussern und uns 
weder in antwerten, wan uns ader eyme rate zcu Erfforte daz behege- 
lich ist, ane argelist, uffezog und wedirrede, und sal dy losunge an 
uns und an dem rate zcu Erfforte sten und nicht an ern Otten. Und 
werz, daz wir dy losunge teten kein ern Otten, so solden und wolden 
wir on gleiche wol schuczcen und vorteydingen, dy wile er bie uns zcu 


Urkündenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 691 


Erfforie ader uff unsern slossen wonhaftig und eyme rate zceu 
Erfforte gehorsam und underthenig were unde sin wolde ane geverde. 
Wanne wir ouch dy losunge thun, so sal er Otte, ader der, deme daz 
von siner wegen ader noch om gebord, gestaten und oren willen dar- 
czu gebin, daz wir daz geld der losunge an eyne gemeyne stat zcu 
Erfforte legen, biz daz frouwen Kunnen, siner elichen wertin, or 
lipgedinge, sebinhundert schog Missener groschen, darvone gevallen 
und worden sint, ab sie den vorgenanten ern Otten ubirlebit; wanne 
sie darnoch storbe, so sullen der sebinhundert sehocke noch orme tode 
weder gevallen vierhundert schog off ern Otten frunde; und der drv- 
hundert schocke sal sie moge und macht habin. Were abir, daz er 
Otte dy egenanteu sine eliche wertin ubirlebete, so solde er der sebin- 
hundert schocke kegin oren frunden genczlichen unvorfallen und ane 
teidinge blibe und bis ouch Conezen von Stalberg, siner swester sone, 
waz om er Otte schuldig ist ader vorschrebin hat ader noch gebe ader 
vorschrebe, von deme gelde der losunge genczlichen werde; slichewol 
sal er Otte ader weme daz von siner wegin ader noch om gebord dv 
obgenanten sloz, dorfere und zeugehorunge uns wedir inantwerten und 
sich der ussern, alse vore stet beschriebin ane uffczog, wederrede und 
geferde. Were abir, daz trouwe Kunne ern Otten ubirlebete, so sal 
sie die obgenanten pfandunge beide, sloz, dorfere und zcugehorunge 
yone habin, alz die er Otte ynne gehabit hat, beide von orn und dez 
genanten Conezen wegin, bis alse lange, daz or und deme selbin 
Conezen genczlichen werde „der dy losunge gesche und daz geld der 
losunge an eyne gemeyne stat zcu Erfforte gelegit wirt, in solcher 
maze und underscheide, alse vor beschrebin stet. Wanne ouch daz 
obgenante geld an eyne gemeyne stat gelegit wirt und darvone der 
megenanten frouwen Künnen off ore syten uud Conczen von Stalberg 
uff sine siten wedirferd noch deme, alse vorbeschrebin stet, waz dan 
von deme gelde oberig ist, ab daz er Otte vrgent gebe ader beschide 
sament ader enczeln, er sie siech ader gesund, daz sal om der rat zcu 
Erfforte gunnen und on daran nicht hindern, und sal dan daz selbe 
geld ouch gut geleite habin, dy wile ez an der gemeynen stat ist. 
Dez zcu bekenntnisse und merer sicberheid aller obgenanten rede 
habin wir der stat Erfforte ingesigel an desen bryff wissintlich lassen 
hengen, der gegebin ist noch Cristi gebord tusind dryhundert achtund- 
achzcig iar am dinstage noch deme czwelften. 

Off daz nü alle rede, puncte und artikele in deme vorgenanten 
und geschrebem brife stete und faste ane geferde gehalden werden, 
so habe ich obgenante Otte den megenanten rate, reten und stat 
Eıflorte desin brieff und wederschrift darubir gegebin, und on globit 
und: gered in guten truwen an eydes stat, globe und gerede kein- 

44 * 


692 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


werticlich an desim brife vor mich und myne erbin und nachkomen 
alle und bisunder rede, stucke und artikele, alse die in deme genanten 
brife begriffen sint, stete, faste und ane goferde zeu haldene, und dez 
zeu bekentnisse und merer sicherheid habe ich myn ingesigel an desim 
brieff wissintlich lassen hengen, der gegebin ist noch Cristi gebord 
tusind dryhundert achtundeachzeig iar an deme dynstage noch deme 
ezwelften. 


1388. Januar 20. 954. 
Hans Kreyenberg, Dürger zu Erfurt, quiltiert der Laudgráfin 
Margarethe zt Thüringen über 14 Schock (rroschen und 21€ roschen 
rückstündigen Schwuldgeldes. 

Gegeben 1388 an sente Sebastianus tay. 
Or. auf‘ Papier im Grossherzogl. G. A. zu Weimar. 5. i. 


1388. Februar 6. 955. 
lleinrieh von Thwtilstete ertauscht von ern. Heneze. Bruns «nd 
Hermann von Alch, Vormündern des neuen Hospitals zu Erfurt, 
gegen !, Acker, der ist geleygin bobin dem Swembach, Y, Acker 
an dem Stalberge und get an den Osmistitter (Osmanstätter) wer. 
(reyeben 1388 an der heylgen iuncfrauwen tage sente Dorothen. 

Or. in EK. A. S.d. 


1388. Februar 16. 956. 
Kerstan Schulthevzze, Bürger zu Iorfurt, verkauft wicderküuj lich 
seinem Mitbürger Gunther von Salvelt 5 Acker Wiesen I[igengutes 
zu Elxleybin für 10 Pfund guter lfeunige. 

(Gegeben 1389 an deme suntage in der vasten alze man singet 
invocavit. 
Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d. 


1385. Februar 16. 951. 
Der Rat zw Erfurt. bestellt Ditherich von Hertingisborgh zum 
Vogt und Antmann von 'Tungdorf. 

Gegeben 1388 um ersten Sonntag in der Fusten. 
Regest im CL-Milwitz- Fumilienbuch im E. A. 


1388. Februar 20. 958. 
Kerstan Müller «nd Heinrich Ungerade ratismeystere der stad 
Arnstete, Albreeht Schrod wnud Ludewig Voyt kemmerere, Peter 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 693 


Vitstete, Herman Weyborn, Hannes Tastorff, Heinrich Gyseler, 
Hanes Symon, Hanes Nücz, Anderas Tubal und Albrecht Smer- 
snider ratislüte und Dürger zw Arnstadt verkaufen wiederküuf lich 
11 Pfund Erfurter Pfennige jährlichen Zinses dem neuen  Hospi- 
tale zu Erfurt und dessen Vormündern und Bawumeistern, ern 
Heinrich Brüne und Gunther Schenke dem eldern, für 110 Pfund 
derselben Münze und setzen als Bürgen die gestrengen lute ern 
Hermann Worm, ern Conrad Voyte, ern Frytschen von Wicze- 
leybin, ern Herman Steyns son rittere, Fryezschen von Angelrode 
und Heinrich Schyke von Madela knechte, die sich für den Fall 
säuniger Zahlung zum Einlager verpflichten. 


(regeben 1388 an dem nesten donrestage nach deme suntage in 
der vasten als man sang invocavit. 


Or, mit noch 4 S. der. Bürgen im Iv, A. Unter demselben Datum erteilen 
die Grafen Heinrich und Günther von Swarzburg, (rebrüder, Herren 
zu Arnstete und zu Sundershusen, die Erlaubnis zu obigem Wiederkauf. 
Or. mit 1 S. ebenduselbst. 


1388. März 4. 959. 


Graf Ernst zu Glichen belehnt Sifirt Kesselborn und Hans von 
der. Zelle, Bürger zu. Erfurt, mit Zinsen von dem Neuland vor 
dem Pfórichen und andern Orten in Erfurt. 

Or. in Kyl.St. A. u M. S.d. 


Wir grave Ernst, von Gotis gnaden herre zeu Glichen, bekennen 
und thun kunt offintlichin an desim uffin brive allen guten luten, dy 
desin briff seen, horen adir lesen, daz wir gelegin haben den bescheiden 
luten Syfirte Kesselborne dem elder und Hanse von der Zcelle, burger 
zcu Erforte, zeu getruwerhant von Rudiger Kesselborns wegin, burger 
da selbins, nundehalb phunt geldis, gelegin an dem nuwenlande vor 
der phort kegin dem nuwen thorme, und funftehalb phunt geldis ge- 
legin an höfen in der stat zcu Erfforte, und virdehalb phunt und zewene 
schillinge phenge geldis ierlichis zcinses an dem vorwerke in des bys- 
sehofis hofe von Meneze; und wir habin en dy vorgenanten leen getan 
ezu Erforte in dem dutzschen huse. Des zeu orkunde und warem be- 
kentnisse habin wir obgenante grave Ernst unsir insegil wissintlichin 
an desin uffin briff gehangin. Gegebin noch Cristi geburt dryezen- 
hundirt iar in dem achte und achezigisten jare an der mittewochin 
allirnest vor mittefasten. 


694 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1385. Mürz 20. 960. 


Der Rat sw Erfurt erteilt ern. Lutzen von Rumerode, seinem 
Amtmanne auf dem Schlosse Brandinberg, die Vollmacht, von dem 
Abte Friedrich die Lehen zu empfangen, welche «die Stadt von. dem 
Stifte Fulda besitzt; insbesondere soll er die Belehnung nit dem 
ganzen Dorfe Nedirn-Marpeche und einem Drittel. der Dörfer Obern- 
Marpeche und Ranstette nachsuchen, welche der Bat kürglich von 
ern Otte von Vipeche gekauft hatte. 


(regeben 1388 an dem frytag vor Palmen. 
Lünig, corp. iuris feud, 1, S. 1843. 


1388. März 20. 961. 


Otte von Vipech schreibt dem Abt zu Fulda, dass er aus dringender 
Not das Dorf Niedernmarpeche ganz, die Dörfer Obirn-Marpeche 
und Ranstete je zu ein Drittel mit allen Gerichten und Gerechtig- 
keiten, die von dem Stifte zu Lehen gehen, dem Bat zu Erfurt 
verkauft habe, und bittet diesen damit zu belehnen. 


Gegeben 1588 an dem fritage vor palmen. 
Or. auf Tupier mit aufgedr. S. im Kyl. St. A. zu Marburg. 


1388. April 23. 962. 
Friedrich Taniel der Áltere, seine Söhne und Genossen bekennen, 
dass sie mit dem Rat zu Erfurt eine Sühne gemacht haben. 

Or. mit 3 S. im Kgl. St, A. zu M. 


Ich Frederieh Taniel der Elder, Itel Taniel, Frederich und Hans 
Taniel des obgenanten Taniels sone, Hans Knud, Conrad Sachse, Gunther 
Snuse, Fredeman Taniel, Itel Taniel und Claus Taniel syne brudere 
bekennen offinlichin an desim briefe allen den, die en sehin, horeu 
adir lesin, daz wir und alle, die durch unsern willen thun und lazen 
wullen und die wir behalde woldin und erwisen mit rechte. mit den 
ersamen wisen luten dem rate und der stad zu Erffurte und der 
ganczen gemeyne daselbis und darezu mit alle den oren, die durch sie 
ouch thun und lazen, eyn gutlich sten und eynen frede halde sollen 
und wollen hirewisschin und des nesten ezukunftigen heilgin Cristus 
tage und den tag al uz. Denselbin frede und gutlich sten ezwisschin 
uns geteidinget habin und gemacht die gestrengin und ersamen lute 
Ernfrid von Amelungisdorff und Conrad vom See, schultheisse unsers 
hern von Mencze ezu Erffurte, und reden und globen vor uns und 
vor alle die, die durch unsern willen thun und lazen sullen und wullen, 
mit craft deses brifes, daz wir den frede stete und ganez an allirleige 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 695 


argelist die czit hirczwisschen und des czukumftigen heilgin Cristus 
tage halden wollen und sollen, und habin on da vor czu burgen ge- 
saczt die gestrengin lute unsere liebin frunde Hansen Schöbel gesessin 
czu Bichelingen, Frederichen Tanieln gesessin zu Gutinshusen und 
Hansen Gotfrieden gesessin czu Bottilstete. Und wir obgenanten burgen 
bekennen, daz wir vor den selbin frede und daz gutliche sten vor die 
obgenanten unsere frunde und alle die oren, als vorgeschrebin sted, 
ddem vorgeschriben rate und der stad czu Erffurte und alle den oren, 
alz ouch obgeschriben sted, und bisundern Ernfride von Amelungistorff 
und Conrad vom See, die daz gütliche sten und den frede habin ge- 
teidinget und gemacht, gered und globit habin, reden und globin an 
desem offin brife, daz unsere frunde obgenant und alle die oren den 
stete und gancz unvorbruchlich halden sullen an allirleyge argelist und 
ane geverde Were abir, daz eyn fredebruch von uns adir von den 
unsern bynnen desir czit unwissintlich gesche, des Got doch nicht 
wulle, so solden wir obgenanten sachwalden und burgen riten kegin 
Eckirsberge in unsers hern sloz von Quernfurte bynnen virczentagen 
dornach, wan wir des von den obgenanten Ernfriden von Amelungis- 
dorff, Conrad vom See adir von eyme rate czu Erffurte gemand wurden, 
und sullen von dem tage nicht riten, wir hetten danne den obgenanten 
von Erffurte und den oren erst gethan, alz vil alz redelich were und 
die vielgenanten Ernfrid von Amelungisdorff und Conrad vom See mit 
rechten erkenten. Und des czu orkunde und ganczir sicherheit habin 
wir obgenante dry burgen unser ingesegele czu des vilgenanten Fre- 
derichs Taniels des eldirn insigel wissintlich an desin brif gehangen. 
Und wir obgenanten Itel Taniel, Frederich Taniel, Hans Taniel, Hans 
Knud, Conrad Sachse, Gunther Snuse, Fredeman Taniel, Itel Taniel 
und Claus Taniel gebruchin alle alden Frederichs Taniele insegil und 
globin darundir mit gutem willen und wissene, alle stucke und artikele 
deses brifes und oren ixlichen bisundern stete und gancz czu haldene 
ane argelist und an allis geverde. Gegebin nach Cristi gebort driezen- 
hundirt iar in dem achte und achczegisten iare an sende Georgii tage. 


1388. April 24. 963. 
Hartung Gernod, Protonotar, und Dietrich Hartung, genannt zu 
dem Paradiese, Bürger gu Erfurt, bekennen, dass sie von den 
Brüdern Heinrich und Günther, Grafen su Schwarzburg, 74 Pfund 
Pfennige wiederküuflichen Zinses aus  Gross-Sommerde und 
Schellenburg für 400 Mark gekauft haben. 

Gegeben 1388 am Freitag nach S. Georgii. 
Or. im Fürstl. St. A, zu Rudolstadt. 


696 (teschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1388. Mai 1. | 964. 


Johann: Sandir, Pfarrer zu Ziegenrück, und Niclaus von Obernitz, 
Priester, sein Vikar, verbürgen sich für Haltung der Urfehde, 
welche ihr Parochian Heinrich laris. dem Rate zu Erfurt ge- 
schworen hat. 

Or. im E. A. S.d. 


Wir Johans Sandir, pferrer czu Czogenrucke, und Niclaus von 
Obirnicz, prister, iezund voisteher der selbin pfarre von des genanten 
ern lohans bevelunge wegen, bekennen an desim offin brife allen den. 
die on sehen adir horen lesen, als Heinrich Paris in der ersamen wisen 
lute des rates und der stad czu Erffurte czucht gewest ist und eyne 
rechte orfede getan und czu den heilgin gesworn hat, daz er nach 
nymand, die durch on thun und lazen wullen, nach ich vorgenante 
Johans Sandir von myner pfarre wegin, der besessene man er ist, die 
vorgenannte stad Erffurte nach die oren darumme nummer vordenken 
nach mit worten adir werkin indeheyne wis hindern nach beschedigen 
wullin, daz wir vor die selbin orfede also gelobit und gered habin, 
globin und reden keginwortiglich mit craft deses brifes, daz or und 
alle die synen und ich obgenante Johans Sandir von myner egenanten 
pfarre wegen und Niclaus von Obirniez .obgenante stete und ganz ane 
allirleie argelist halden sullen und wullen. Des ezu orkunde und 
ganczer sichirheit habin wir obgenanten Johans Sandir und Niclaus 
von Obirniez unser insigele wissintlich an desen offin briff gehangen, 
der gegebin ist nach Cristi gebort driezenhundirt iar in dem achtund- 
achezigisten iare an send Walpurge tage. 


1388. Juli 9. | 965. 


Ludewig und Heinrich, gebrudere, herren zcu Blanckenhain und 
Tanrode, bekennen, dass sie 15 Schillinge jährlichen Zinses von 
2 Hufen und '', maze holzeis zu Büseleyben dem bescheidenen 
Mann Hanse von Sehusen, Bürger zu Erfurt, verkauft haben. 
Gegeben 1388 an dem nesten donrestage nach sente Kylyans tage 
dez heiligen bisschoffes. 
Or. im Kgl.St. A. zu M. S.d. 


1388. Juli 12. 966. 
Ilans Heyse und Kunegunde von Alberstete seine Frau eignen 
dem Rat zu Erfurt das Kirchlehen und Patronatsrecht zu Berlstedt. 

Or. im Kgl. St. A zu M. S.d. 
Ich Hans Heyse und ich Kunegund von Alberstete sin elieh wirten 
bekennen vor uns und unser erbin und tuen kund allin den, die dissen 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt, II. Theil. 697 


briff sehin, horen adir lesin, daz wir sementlich und besundern daz 
kirchlehin und iuspatronatus der pfarrekirchin czu Berlstete und alle 
recht und vorlyunge, dy wir sementlich adir bisundern an der selbin 
pfarkirche habin adir habin sulden adir muchten in dyheynewis, Gote 
zu lobe und derselbin kirchin czu nücze, uff daz dy defordir und debaz 
by rechte blibe, geschuczet, geschermet, und Gotis dinst deste fredelicher 
ynne gehaldin werde, mid guten willen lutirlich und an alle geverde 
und undirscheid uff gelassin und gegebin habin den ersamen wisen 
luten dem rate und der stad czu Erfforte und oren nachkomen ewee- 
lichin und alle den eren und werdin, als wir daz gehabit han adir an 
uns gehoren muchte adir sulde, und gebin und lassin daz ouch in 
solichir masse uff keginwurticlich an disseme briffe. Und des ezu be- 
kentnisse und merer sichirheid habin wir dissin briff darobir gegebin 
mid myn Johans insegele vorsigelt, des ich Kunegund obgenante sin 
wirtyn mid ome nuczumal gebrucho. Gegebin nach Cristi gebort. als 
man schreib tusend dryhundirt achte und achezig iar an dem sontage 
vor sende Margaretin tage der heiligin merterer. 


1388. August 5. | 967. 


Ernst der Ältere und Ernst der Jüngere, Grafen zu Glichen, 

bekennen, dass ihr (jetreuer Otto von Vippeehe die Vogtei über 

10 Hufen zu Vipeche dem Rat au Erfurt verkauft hat und dass 

sie diesen auf des Verkäufers Bitte damit belehnt haben. 

Gegeben 1388 an der nesten mittwochen vor sende Cyriaci tag. 
Or. mit 2 S, im Kyl. St. A. zu M. 


1388. August 24. 968. 


Friedrich von Ruckirleibin, Propst des Liebfrauenklosters zu Arn- 

stadt, bekennt, dass Andres Müller, Bürger zu Erfurt, und Katha- 

rina, seine Frau, ein Seelgeräte gestiftet und dasselbe mit Zinsen, 

die auf ihre (füter versichert sind, zur Abhaltung desselben in 

der Frauenkirche dotiert haben. 

Gegeben 1388 an sand Bartholomeus tage der hoiligin aposteln. 
Burkhardt, UB. d, St. Arnstadt Nr. 224. 


1388. September 2. 969. 


Gerhards von Kueczeleibin und seiner (renossen Urphede gegen 
den Rat zu Erfurt. 
Or. mit 7 S. im. Kgl. St. A. u M. 
Wir Gerhard von Kuczeleibin, Herman Riche von Frankinhussen, 
Hüg von Hastisleibin und Conrad Ernfortis bekennen uffinlich an desem 


698 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


brive, ab wir umme die geschicht, die sich irloufen had zcwisschin 
uns und ern Heinriche Pfeffern von Hervisleibin pristere, vor der stad 
Erforte uffgehaldin wurden von der selbin stad wegin, und nü die 
ersamen wisen lute der rad, die rete und die stad Erfforte durch bete 
unser hern und frunde uns habin ledig gelassin, daz wir und unser 
yelich bisundirn on eyne rechte orfede und vorezignisse gethan und 
darezü ouch globit und gered habin, tuen, globin und geredin kegin- 
wurteclich, daz wir sementlich ader bisundirn, adir ymand von unser 
wegin umme allis, daz uns von der geschicht wegin wedirfaren und 
entstanden ist, welchirleye adir in welche wiz daz komen adir geschen 
ist, nymandis darumme anelangen, leidigen, beschedigen adir vordenkin 
sullen adir wullen mit warten adir mit werkin ane geverde, und daz 
allis stete und unvorbruchliche ane geverde ewiclich zcü haldene, habin 
wir und unser iclich bisundern mit gutem vorbedachtem müte willic- 
lich und unbetwungen truwen globit und zcu den heilgen gesworn, 
und darezü ouch die gestrengin lute ern Frederichin von Wertirde 
ritter, Friczschin von Wertirde, dez genanten ern Frederichs vetter, 
Hans von Kuczeleibin, Albrechten Bockin von Frankinhussen, Balthazar 
Richin zcà der Sachsinborg und Heinrichin Kemerer von Gorsleibin, 
unsir frunde, sementlich zcü burgin gesaczt, die den obgenanten er- 
samen luten dem rate und den reten und der stad Erfforte globit und 
gered habin mit eyner gesamenten hand in guten truwen, ab die 
genante orfehede, vorczignisse, globede adir diheyn der obgenanten 
rede vorbrochin adir nicht gehalden wurden, in welchewiz und als 
dicke daz gesche, daz die und or iclich bisundern, also daz sich or 
eyn mit dem andirn nicht behelfin adir intschuldigen sal, zeü Erfforte 
in die stad riten sullin inwendig virczentagen, noch deme sie von 
eynes ratis wegin zcü Erfforte dez vormanet werdin, und dar ynlegir 
halden, als inlegirs recht ist, und von dannen nicht komen an dez- 
selbin ratis willen und wissin, also lange, daz der gebruch genczlich 
und gar und an allen schaden der, die daz anrürit, wurde abegethan ; 
und sulle daz thuen, als dicke dez nod geschiet. Denselbin unsern burgen 
.wir ouch globit und gered habin, globin und geredin mit eyner ge- 
samenter hand, daz wir sie dez burgeczogis gutlichin aneschaden abe- 
nemen wullen und sie daran wol bewaren. Und wir Frederich von 
Wertirde rittir und Friczsche von Wertirde sin vettere, Hans von 
Kuczeleibin, Albrecht Bog, Balthazar Riche und Heinrich Kemerer 
burgen, bekennen uffintlich an desem brive, daz wir durch bete willen 
der genanten ern Gerhardis von Kuczeleibin, Hermans Richen, Hugis 
von Hastisleibin und Conradis Ernfortis burgen worden sint und globit 
und gered habin, globin und geredin keginworticlich an deseme brive 
in alle der masse, als vorbeschrobin sted, und dez zcü bekentnisse 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 609 


und merer sichirheid allir vorbeschreben rede habin wir vorgenanten 
Gerhard von K., Herman Riche unsir beidir insegele vor uns, der wir 
Hug von Hastisleiben und Conrad Ernfortis nuczumal ouch mete ge- 
bruchin, und wir Frederich von Wertirde ritter, Fr. v. W., sin vettere, 
H. v. K, A. B, B. R. und H. K. burgen unser ingesigele an desin 
briff wissintlich lassin hengen, der gegeben ist noch Cristi gebort als 
man zcalte thusint drihundirt achteundachtezig iar an dem mitwochin 
noch sende Egidii tage. 


1388. September 10. 910. 


Rudigerus vom Hayn, erelischóf licher Provisor und Kommissar, 
Propst des Severistiftes in Erfurt, bestätigt die durch den Kano- 
nikus in demselben Stift, lohannes de Ilmena, geschehene Stiftung 
einer neuen Vikarie am Altare ss. Iohannis baptiste et Andree in 
novo hospitali extra muros opidi Erfordensis und überweist das 
Palronat dem Dekan des Marienstifles und dem Rat zu Erfurt. 


Anno Domini millesimo trecentesimo octuagesimo octavo IIIT. Idus 
Septembris. 
Or. mit d. S. im E. A. 


1388. October 6. 971. 


Der Ileimbürge, die Vier und die gange Gemeinde des Dorfes zu 
Groszin-Sommerde vergleichen sich mit Hartung Gernoide, Ober- 
schreiber gu Erfurt, und ern Ditherich ern Hartungis, Bürger 
daselbst, dass sie diesen 40 Pfund Erfurter Pfennige Erbzinsen 
von verschiedenen, dem Abte zu Fulda gehörigen Grundstücken 
in dem Felde des genannten Dorfes, statt, wie früher zu Michaelis, 
fortan «m. Allerheiligentage oder am Tage danach bezahlen wollen. 
Sie erklären sich aber auch bereit, den Zins an emem anderen 
Tag zw entrichten, wenn den Empfüngern der  Allerheiligentag 
nicht genehm sein sollte. 


(regeben 1388 an dem dinstage allirnest nach sonte Michahelistag 
des. erezengils. 
Or. mit 1 8 im Kgl. St. A. zu M. 
Unter demsellen Datum bestätigen Heinrich und Gunther, Grafen zu 


Swarezborg, Herren zu Arnstete und Sundirshussen, den Vertrag. 
Or. dasellst mit 18. 


100 Geschichtsquellen der Prov, Sachsen. 


1888. October 17. 972. 


Der Rat zu Erfurt verträgt sich mit dem Dekan und Kapitel des 
Marienstiftes daselbst wegen der Verwaltung des vor das Krümpfer- 
thor verlegten Martinshospitales. 

Or. mit d. S. in Kgl.St. A. zu M. 


Wir der rad und die rethe und die gancze gemevnde der stad 
Erfforte bekennen offintlich an desim brife, alz der erwerdige in (tote 
vater herre Adolph, erzcebischoff zeu Mencze, unsir gnediger herre, 
durch, notdorftiger redelicher sache willen den spital, der etwanne ge- 
legin ist zeu Erfforte bie den langen steyn in sende Mertinspfarie. uff 
dem visschemarkte bie dem rathuse, nu bussin der stad Erfforte vor 
Cramphinthore in die vorstad uff daz flizende wassir mit alle synen 
rechtin, friheitin, erin, werdin, zcinsen, guten, gevellin und zeuge- 
horungen, und dieselbe pfarre send Mertins in die cappellen, ouch sende 
Mertins, da vor der spital gelegin was, ouch mit oren rechtin, friheidin, 
erin, werdin, zcinsen, gutirn, gevellin und zcugehorungen gesaczet 
und transferirt had nach uzwisunge der brife und besteteguuge, die 
darubir gegebin sint; daz wir darnach mit dem erbarn hern hern 
Hermanne von Bissingen techend und dem capitel zeu unsir frouwin 
zcu Erfforte eyntrechtlich ubirtragen und ubirkomen sint und uff beide 
sietin unsirn willen und vorhengnisse vor uns und unsir nachkomen 
darzcu gegebin habin, alz wir daz uff beide sietin Gote zcu lobe und 
armen luten zcu nucze in dem bestin irkanten, daz derselbe techend 
adir syne nachkomen, techende zeu unsir frouwin, und zcwene man 
uz dem rathe zcu Erfforte, die eyn siczende rad darzcu schicket adir 
gibt, eynen spitalmeistir eyntrechtlich kisen und seezen sullen, der 
alle zeinse, gulde, rente, oppfer, selgerethe, almusen, gevelle und zeu- 
gehorungen ynnemen und uzgebin und den spital besorgin und om 
zcuvor sin sal in allin sachin; und sal der selbe spitalmeistir globin 
und zeu den heilgin swerin, deme spital getruwe und gewere zcu sin 
ane geverde und alle iar eyns adir mer rechenunge thun vor dem 
selbin techen und den zewen mannen uz dem rathe und ab eyn rad 
mer darzeu schicken wulde. Und sal ouch derselbe spitalmeistir yn- 
nemen und uzgebin alle zcinse, gulde, rente und zeugehorunge der 
sichen und des sichhuses vor dem ussirn Crampkinthore und den 
zeuvor sin und besorgin und ouch darvon rechenunge thun und haldin 
glichirwies und in solchir maze alz von des genantin spetals wegin. 
So sullin ouch derselbe techen und syne nachkomen, techen zcu unsir 
frouwin, und die zcwene uz dem rathe, die eyn siczende rad darezu 
gebet adir schieket, eyn frumen, bequemelichin prister eyntrechtlieh 
kisen und seezin, der in geistlichin dingen den armen luten in dem 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. IT. Theil. 101 


spital alz mit biehte zeu horen, sacramenta zeu minstriren, messe zeu 
haldene und mit gotlichir lare zcuvor sin und besorgin sol, und den- 
selbin prister und den genantin spitalmeistir ouch eyntrechtlich abe- 
seczin und andere an ore stad kisen und seczin sullen und mogin, 
"wanne und widicke des nod geschit. Gesche ouch, daz der techen adir 
syne nachkomen, techen czu unsir frouwin, und die zcwene uz dem 
rathe, die eyn siczende rad darzcu gegebin hette adir gebe, nicht eyn- 
trechtig wurdin, den genanten spitalmeistir adir den prister zcu kisen 
adir zcu seczin adir abezcuseczin, adir an rechenunge adir declicinre- 
leyge stucke adir sache, die den spital adir syne zeugehorunge, adir 
daz sichhus adir syne zezugehorunge aneruret, iz sie geistlich adir 
werltlich, adir daz ein techen darbie nicht gesin mochte adir darbie 
nicht sie woilde, so sal des alliz eyn siezende rad zcu Erflorte ganzce 
macht habin, und wie danne der rad daz, daran sie nicht eyntrechtig 
sint, adir do eyn teehen nicht bie gesin mag adir nicht bie sin wil, 
alz vorbenant ist, schicket adir bestellit, darbie sal ez bliben ane alle 
wedirrede, und sal daz geschen wanne und widicke des nod geschid. 
So die drie vicarien in der kerchin des selbin spitalis der drier eltere 
vor den thorn, der eyne heissit die vicarie des mitteln alters, der 
gewied ist in ere des heylgin erucis, Allirheilgin und send Andrewis, 
und yezund had er lobans Sandir, die andere heissit die vicarie des 
ulters .zeu der rechtin hand, der gewied ist in ere send Salvatoris, 
send Elisabeth und ouch andern heilgin und yczund had er Albrecht 
Schade, die dritte vicarie heissit die vicarie des dritten alters zcu der 
linken hand, der gewied ist in ere send Iohans baptiste, allir apostiln, 
send Severis und anderer hevlgin und hat vezund er Conrad Messerer, 
sal eyn techen zeu unser frouwen und eyn siezende rad mit eynandir 
lihen, alz dicke die ledig werdin, also doch, daz der techen und eyn 
rad die ersten vicarien, die ledig wirt, eyntrechtlichen lihen sullen, vor 
wen der teche bited, der frome und bequemelich darzcu sie, und die 
vicarie, die darnach allir nest ledig wirt, eyme, der ouch from, be- 
quemelich darzu sie, vor den der rad bited, und sullen daz also vort 
halden umme die drie vicarien in zeukunftigen zeiten, alz dicke die 
adir deheine ledig wirt. Ouch alle daz recht, daz der techend adir 
syne vorvarn gehabt han an der genanten pfarre send Mertins und an 
vicarien und altaren darynne vor dem, alz sie transferiert wart, daz 
sal er und syne nachkomen, techen zeu unser frouwin, ouch nu daran 
habin und behaldin, und sullin nach enwullin wir sie daran nicht 
hindern ane geverde. Und des zeu bekentnisse und merer sichirheit 
ulir vorgeschrieben rede, stucke und artickel, daz die genczlich und 
ane geverde gehaldin werden, habin wir der stad Erforte groz insigel 
an desen briff wissintlich lazin hengen, der gegeben ist alz man zcalte 


102 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


nach Christi gebort thusind drihundirt achtundachzeig iar am sunabinde 
allir neste vor sende Luce tage des heilgin ewangelisten.! 


Or. mit dem S. im Kyl. St. A. u M, 

! Unter demselben Datum bekennen in mututis mntandis wortlich überein- 
stimmender Urkunde Hermann von Bessingen techand, Dytherich von Luneborg 
schulemeyster, Henrich Obirhus senger unde daz gancze capitel unsir frowen 
kirchin ezu Erforte, dass sie sich mit dem Ilute daselbst wegen der Verwaltung des 
Hospitales rerglichen haben. Angehüngt warenj«die Siegel des Dekans und des Cayttels. 
Or. mit I S. ebenduselbst. 


1888. November 4. 913. 
Graf Hans, von Gotes gnaden herr zeu Swaiezburg, belehnt 
Heinrich «nd Gottschalk Legat, Bürger zu Erfurt, mit 20 Pfund, 
13 Schilling und 4 Pfennig jährlicher Zinsen aus dem Mainzer 
lof zu Erfurt, welche die bisherigen Fanpfänger Albrecht Lubelin 
und seine Frau Else jenen verkauft und vor ihm aufgelassen hatten. 

(’egeben nach Christi geburt dryzcenhundert iar in dem achtund- 
achtzeigsten jare an der nehesten mitwochen nach aller heilgen tage. 
Abschrift aus dem 15. Jahrhundert im Cop. 1445 im /— Kgl. St. A. su M. 


1388. November 27. Erfurt. 971. 
Fhilipp von. Alengon, päpstlicher Legat, verleiht auf (rund. einer 
päpstlichen Vollmacht den Mitgliedern des Rates zu Erfurt. auf 
10 Jahre das Recht, bei ihrem Aufenthult an mit dem Interdikt 
belegten Orten unter gewissen Vorbehulten (rottesdienst halten zu 
lassen. 

Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu M. 

Philippus de Alenconio, miseracione «divina episcopus Ostiensis, 
sacrosancte Romane ecclesie cardinalis, apostolice sedis legatus, dilectis 
nobis in Christo .. proconsulibus et consulibus ac advocatis castrorum 
oppidi Erphordensis, Moguntine diocesis, salutem in Domino. Sanctissi- 
mus in Christo pater et dominus noster, dominus Urbanus, divina pro- 
videntia papa VI. suas nobis literas gratiosas concessit sub hac forma: 

Urbanus episcopus, servus servorum Dei, venerabili patri Philippo, 
episcopo Ostiensi, apostolice sedis legato, salutem et apostolicam bene- 
dictionem. Cum te ad Francie, Boemie, Navarre, Dacie, Swecie et Nor- 
wegie regna, necnon ad Alamanie, Flandrie, Leodie, Hannonie et Lotho- 
ringie partes ac ducatum Barensem, commisso tibi in eis plene legationis 
ufficio, pro magnis et arduis sacrosancte Romane ecclesie negotiis et 
pro salute et pace regum, principum, magnatum ac iusticia populorum, 
ut evellas et destruas, edifices et plantes uberesque Deo et eidem 
ecelesie Romane ac speratos fructus afferas, tanquam pacis angelum 
destinemus, nos, volentes illa tibi concedere, per que te aliis possis 
reddere gratiosum, fraternitati tue concedendi auctoritate nostra hac 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 703 


vice duntaxat, personis ecclesiasticis et secularibus infra terminos tue 
legationis cousistentibus, huiusmodi tua legatione durante, ut, si per- 
sonas ipsas vel earum aliquam forsan ad loca, ecclesiastico interdicto 
supposita, contigerit declinare, liceat eis et cuilibet earum in illis, clausis 
ianuis, excommunicatis et interdictis exclusis, non pulsatis campanis 
et submissa voce in eorum et familiarium suorum domesticorum pre- 
sentia, missam et alia divina officia, si presbiteri fuerint, celebrare, si 
vero seeulares, facere celebrari, dummodo ipse vel dicti familiares 
"usam non dederint interdicto, nec id illis vel alicui eorum contigerit 
specialiter interdici, plenam concedimus tenore presentium facultatem, 
litteris tuis super hoc concedendis personis in abbacialibus dignitatibus 
et supra constitutis ac pro regibus, ducibus, principibus, marchionibus, 
landgraviis, comitibus et vicecomitibus ad eorum vitam duraturis, pro 
aliis vero personis quibuscunque post decennium minime valituris. 
Data Luce VlI. Idus Maii pontificatus nostri anno decimo. 

Quarum vigore ac vestris devotis supplicationibus inclinati, ut, si forte 
vos vel aliquem vestrum ad loca, ecclesiastico interdicto supposita, 
declinare contigerit, liceat vobis in illis elausis ianuis, excommunicatis et 
interdictis. exclusis, non pulsatis campanis et summissa voce in vestra 
et vestrum cuiuslibet ac familiarium vestrorum domesticorum presencia 
missam et alia divina officia facere celebrari, dummodo vos vel illi 
causam non dederitis interdicto, nec id vobis vel illis contigerit spe- 
cialiter interdici, auctoritate nobis in hac parte concessa tenore presen- 
tium indulgemus, presentibus post decennium minime valituris. Nulli 
ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre concessionis infringere, 
vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare pre- 
sumpserit, indignationem omnipotentis Dei et beatorum Petri et Pauli 
apostolorum eius se noverit incursurum. Datum Erfordie Maguntine 
diocesis V. Kal. Decembris anno Domini millesimo trecentesimo octua- 
gesimo octavo, pontificatus prefati domini nostri pape undecimo. 


1338. November 27. Erfurt. 975. 
Philipp von Alengon, päpstlicher Legat, erteilt auf (rund. einer 
päpstlichen Vollmacht dem Rat zu Erfurt auf 10 Jahre das Lecht, 
sich im Rathause und in den Schlössern der Stadt eines trugbaren 
Altars zu bedienen. 

Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu M. 
Philippus de Alenconio — — — — — ! sub hae forma: | 
Urbanus episcopus, servus servorum Dei, — — — — — ! nos volentes 
tibi illa concedere, per que personis regnorum et parcium ac ducatus predic- 
torum ad fervenciorem devocionem valeas excitare, fraternitati tue auctori- 
tate nostra hae vice duntaxat concedendi quibuscunque personis, que 


704 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


abbates vel in superioribus dignitatibus constitute, aut reges, regine, duces, 
principes, marchiones, landgravii, comites, vicecomitos vel maioris 
preeminentie non fuerint utriusque sexus, nobis ot eidem ecclesie devotis, 
quas duxeris eligendas, ut earum cuilibet liceat habere altare portatile 
cum debita reverentia et honore, super quo in locis ad hoc congruenti- 
bus et honestis possint per proprium sacerdotem idoneum missam et 
alia divina officia sine iuris alieni preiudicio in sua presentia facere 
celebrari, plenam et Jiberam concedimus tenore presentium facultatem, 
literis tuis personis eisdem propterea concedendis post decennium, a 
dato ipsarum literarum tuarum computandum. minime valituris. Data 
Luce VII. Idus Maii. pontificatus nostri anno decimo. 

Hinc est, quod nos vestris devotis supplicationibus inclinati, ut 
liceat. vobis et vestrum cuilibet habere altare portatile cum debita 
reverentia et honore, super quo in pretorio et castris oppidi vostri 
Erfordensis ac aliis locis congruentibus et honestis possitis — — — ? 
celebrari, devotioni vestre predictarum literarum vigore tenore prescen- 
tium indulgemus, presentibus post decennium minime valituris. Nulli 
— — — — ! jneursurum. Datum Eıtordie Maguntine diocesis V. Kal. 
Decembris anno Domini millesimo trecentesimo octuagesimo | octavo, 
pontificatus prefati domini nostri pape anno undecinio. 

! Hier wörtlich übereinstimmend mit der vorigen Urkunde Nr. 974. ? [hier 
wörtlich übereinstimmend mit der eingerückten Bulle. 


1388. December 3. Erfurt. 6. 
Philipp von Alengon, päpstlicher Legat, verleiht dem Martins- 
hospitale in Erfurt aus päpstlicher Vollmacht ein Ablassprivilegiunm 
für 100 Tage, dem er aus eigener Vollmacht noch ein solches über 
40 Tage hinsufügt. 

Or, mit d. S, im E. A. 


Philippus de Alenconio — — — — ! legatus, universis Christi fide- 
libus, presentes litteras inspecturis, salutem in Domino. Licet is, de 
cuius munere venit, ut sibi a suis fidelibus digne et laudabiliter servi- 
atur de habundancia sue pietatis, que merita supplieum excedit et 
vota bene servientibus sibi multo maiora retribuat quam valeant pro- 
mereri, nichilominus tamen desiderantes Domino reddere populum 
acceptabilem et bonorum operum sectatorem fideles ipsos ad compla- 
cendum sibi quasi quibusdam allectivis muneribus, indulgentiis scilicet 
et remissionibus, invitamus, ut exinde reddantur divine gratie accep- 
tiores. Sanctissimus siquidem in Christo pater et dominus noster. 
dominus Urbanus, divina providentia papa VL, suas nobis litteras 
gratiosas concessit sub hac forma: 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. 1I. Theil. 705 


Urbanus episcopus, servus servorum Dei — — — — ! destinemus. 
Nos volentes, quod regnorum ac partium et ducatus predictorum incole 
ad pietatis opera exercenda eo fortius animentur, quo spiritualium munerum 
potiora dona sibi inde conspexerint provenire, presentium tibi auctori- 
tate concedimus, ut omnibus vere penitentibus et confessis, qui ad 
fabricas singulis ex triginta hospitalibus, de quibus tibi videbitur, 
manus porrexerint adiutrices, centum dies de iniunctis eis penitentiis 
valeas relaxare, litteris tuis super indulgentiis huiusmodi per te con- 
cedendis decennium a die ipsarum litterarum tuarum computandum 
minime valituris. Datum Luce VIL Idus Maii, pontificatus nostri 
anno decimo. 

Cupientes igitur, ut hospitale s. Spiritus, Corporis Chrisü, beate 
Marie virginis, s. Crucis, s. Martini, s. Bartholomei et s. Catharine Er- 
fordense Maguntine diocesis congruis honoribus frequentetur et ut 
Christi fideles eo libentius causa devotionis confluant ad illud, quo ex 
hoc ibidem dono celestis gratie conspexerint amplius se refectos, de 
omnipotentis Dei misericordia et bb. Petri et Pauli apostolorum eius 
meritis et intercessione confisi, omnibus vere penitentibus et confessis, 
qui in nativitatis, circumcisionis, epiphanie, resurrectionis, ascensionis, 
corporis domini nostri Christi et penthecostes, necnon in nativitatis, 
annunciationis, purificationis et assumptionis b. Marie virginis et nati- 
vitatis b. Iohannis baptiste, ac apostolorum Petri et Pauli ac dedicationis 
ipsius hospitalis festivitatibus, et in celebritate omnium sanctorum et 
per ipsarum nativitatis, epiphanie, resurrectionis, ascensionis et corporis 
Domini nostri, ac nativitatis et assumptionis b. Marie necnon nativitatis 
s. Iohannis et bb. Petri et Pauli apostolorum predictorum festivitatum 
octabas, ac per sex dies, dictam festivitatem penthecostes immediate 
sequentes, hospitale predictum, quod in numero hospitalium, in prefatis 
litteris apostolicis expressorum, quarto loco nominamus et esse volumus, 
devote visitaverint et ad eius fabricam ac sustentationem pauperum 
infirmorum manus porrexerint adiutrices, centum predictarum litterarum 
et quadraginta nostre legationis vigore de iniunctis eis penitenciis 
misericorditer relaxamus presentibus, quoad centum ad decennium et 
quadraginta dies perpetuis futuris temporibus valituris. Ceterum quas- 
cunque alias indulgentias a reverendis in Christo patribus patriarchis, 
archiepiscopis et episcopis quibuscunque dicto hospitali concessas, prout 
rite et iuste sunt concesse, auctoritate qua fungimur approbamus tenore 
presentium et confirmamus, Datum Erfordie Maguntine diocesis III. 
Non. Decembris anno Domini millesimo trecentesimo octuagesimo octavo, 
prefati domini nostri pape anno undecimo. 

! Hier übereinstimmend mit der Urkunde Nr. 974. 


Geschichtsq. d. Pr. 8. Erfurt XXIV. 2. . 45 


106 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1389. Januar 5. 97. 


Otte von Vippeche gelobt die dem Rat zu Erfurt verkauften Güter 
in den genannten Dörfern bis sum nächsten Walpurgistage von 
allen noch darauf ruhenden Beschwerungen zu befreien, das 
Schloss Vippach bis dahin auch noch zu schülgen und zu ver- 
teidigen, dann aber an dem genannten Termine abzuziehen. 

Or. mit d. S, im Kgl. St. A. zu M. 


Ich Otte von Vippeche bekenne offinlich an desem brife, als ich 
daz .sloz und dorff Vippeche und die dorffere Obirn und Nedern Mar- 
peche und Ranstete mit orre zcugehorunge den ersamen luten dem 
rathe, den rethen und der stad Erfforte vorkouft habe, in deme koufe 
ich on zcinse, gütere, gevelle und zeügehorunge bepant habe und ge- 
red, die gütere und zcügehórunge zcu entledegen, ab die irgend vor- 
saczt, behaft adir beswert werin, wie daz alliz in dem koufe gered 
und geteidinget ist, daz ich daz allis ön enden und genczliche halden 
wil, gelobe und gerede hirzcwisschen und sende Walpurge tage nehest 
zcukünffüg, und wo des nicht gesche, so habe ich mit willen und 
wissin Kunnen myner elichin wertin und sie mit mir unsir beider 
guten willen und vorhengnisse darzcu gegebin und gebin kegenwertig- 
lich an desem brife, daz sie von der summe grosschen, die sie uns 
noch schuldig sint, nach haldunge orre brife alz vil nemen und be- 
halden sullen und mógen, alz on darane abginge, und waz sie des 
schaden nemen. Ouch so sal und wil ich daz sloz Vippeche hir- 
zcwischin und sende Walpurge tage besiczen, bekostigen, bewachen 
und besorgen in alle der masze, alz ich vor gethan habe, do ich ez 
in phandes wise von orre wegen ynnehatte, unde waz sie dar enpobin 
ore dynere bie mich legen, die sal und wil ich die wile ouch bekostigen 
beide man und pferd mit essene, trinkene und futere, und sullen sie 
mir vor die und óren iglichin die wile gebin nach marzcal und nach der 
zcid, alz die bie mir legin, alz daz ouch vor in der genanten saczunge 
beteidinget und begriffen was. So sal ich ouch hirzewisschen und dem 
genanten sende Walpurge tage den acker, der zcu Vippeche gehoret, 
lazin eren und sewen ubir winther und ubir sommer und danne zcu 
sende Walpurge tage lediglichin abezcihen und den genaunten ersamen 
lüten also den acker lediglichin antwerten. Und des zcu bekentnisse 
und merer sicherheid habe ich myn ingesigel an desen brieff wissint- 
lich lassin hengen, des ich egenante Kunne ouch mite gebruche zcü 
eyme bekentnisse, daz die obgenanten rede und artikel mit mynen 
wissin und willen gescheen sint. Gegebin nach Christi gebort thusint 
driehundirt nuen und achzcig iar an dem dinstage nach des nuwen 
lares tage, den man nennet circumcisionis. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II Theil. 707 


1889. Februar 11. 978. 


Philippus de Alenconio etc. apostolice sedis legatus erteilt der 
ecclesia parochialis s. Martini veteris hospitalis Erfordensis, noviter 
de hospitali in ecclesiam parochialem evecta et dotata, que propter 
parochianorum multitudinem et ecclesie parvitatem indigeat am- 
pliacione structure maioris, que sine piis fidelium elemosinis con- 
strui non potest, aus püpsllicher Vollmacht ein Ablassprivilegium 
auf 100 Tage, dem er aus eigener Machtvollkommenheit noch ein 
solches auf 40 Tage hinzufügt. 


Datum Eifordie anno domini millesimo (trecentesimo octuagesimo 
nono III. Idus Februarii, pontificatus Urbani pape VI. anno undecimo. 


Or. mit d. S. im Kgl. St, A. zu M. 


1389. Miirz 10. 979. 


Albrecht Lubelin, Else seine eheliche Wirtin und Caspar ihr 
Sohn, Bürger zu Erfurt, verkaufen an Jutte Legat, Heinrich und 
Gotschalgke deren Sohne, ebenfalls Bürger daselbst, 20 Pfund 
13 Schillinge und 4 Pfennige jährlichen Zinses aus dem Mainzer 
Hof für 165 Pfund und 7 Schillinge, nachdem sie den Käufern 
vor dem Lehnherren, dem Grafen Hans von Schwarsburg, den 
Zins aufgelassen und dessen Eintragung in das Register des 
Mainzer Hofes bewirkt hatten. Als Dürgen stellen sie den be- 
scheidenen Mann Hans vom See, Dürger zu Erfurt. 


Gegeben nach Christi geburt driezenhundert iar danach in dem 
nuhenundachzcigstn an der mittwochen nach dem sontag als man singet 
invocavit in der vasten. 


Abschrift aus dem Ende des 15. Jahrhdrts. im Cop. 1445 im Kgl. St. A. 
zu M. 


1389. April 380. Eger. 980. 


Wenzel, römischer Kaiser, befiehlt dem Rat zu Erfurt, dem 
Grafen Günther von Schwarsburg gegen den geächleteten Grafen 
Bernhard von Anhalt beiaustehen. 


Gegeben zu Eger 1889 am Freitag nach Quasimodogeniti. 
Schöttgen und Kreisig, dipl. et script. I, S. 420. 


45* 


708 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1389. Mai 1. 981. 
Siferd Kessilborns des Älteren Revers gegen den Rat zu Erfurt 
über die dreijährige Verpfändung des Schlosses Vippach. 

Or. mit d. S. im Kgl. St. A. su M, Auf der Rückseite steht von spülerer 
Hand : Die brieffe sind nicht nucze. 

Ich Siferd Kessilborn der eldere, burger zcu Erfforte, bekenne 
offinlich an desem brife, daz mir die ersamen wisen lute der rat, die 
rethe und stad Erfforte ór sloz Vipeche mit allir zeügehorunge, nucze, 
gerichte und rechte, alz die von dem gestrengin ern Otten von Vipeche 
an sie komen sint, uzgeslossin alle len, geistliche und werltliche, vor- 
saczt und ingeantwert habin drie gancze iar, die nach datum desis 
brifes nest nach eynandir volgin, ynnezcuhabene umme virhundirt 
schog guter Missener groschen, die ich on genczlich gezcalt, bezcalt 
und geantwertet habe, und daz ich on wedir globit und gered habe in 
alle der maze, alz hirnach geschrebin sted. Von erst so sal ich daz 
sloz getruwelich bewachen und bewaren uf myne eygen koste und 
daruffe stetis halden ouch myne eygen kóste eynen husman, eyne 
torwarten, zcwene wechtere und zcwene wepenere mit vir pferden und 
zcwene schuczen mit.zcwen pferden guter gerader lute, die ich nemen 
sal nach rathe eynes rathes zcu Erfforte. Dieselbin wepenere und 
sehüczen die obgenante stad Erfforte alz andere ore dynere des iares 
cleiden sal mit gewande. So sal ich ouch dese drie iar burger zcu 
Erfforte sin und bliben und mit den genanten wepenern, schüczen, 
hüsmannen, torwarten und wechtern alle iar eyme rathe zcu Erflorte 
globin, hulden, sweren und gehorsam sin alz andere der stad dvnere 
ane geverde, und sal ich ouch ydermanne bie gliche rechte und guter 
gewonde lassin und mit dem gerichte ez gutliche halden; und ab 
darvon dcheine clage, schelunge ader wedirrede entstunde, des sal evn 
rad zcü Erfforte mechtig sin; und wie der rad daz scheidit adir schigket 
darbi sal ez bliben. So sal ouch der rad und die stad Erfforte mir 
und den genanten zewen wepenern und zcwen schuczen vor schaden 
sten, wan wir an der stad gescheffede sint mit eynes rathes zcu 
Erfforte willen und wissen und andirs nicht. Wers ouch, daz ein rad 
zcu Erfforte dcheyne wepenere adir schuczen uf dem slosse zcu Vippeche 
pobin die obgenanten wepenere und schuczen haben wulde, die sal 
ich besorgen und halden mit essen, trinken, futer und hufslage, alz 
lange und alz digke des noit geschit, und sal man mir von ye dem 
wepenere mit eyme knechte und zcwen pferden eylff schog, und von 
ye dem schuczen mit eyme pferde sechs schog guter Missener groschen 
ye des iares gebin adir nach marezal, alz sich daz gebort nach der 
zcit, alz sie bie mir und in mynen kosten weren. Woilde abir eyn 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil, 709 


rad syne dynere und eyne eygen köchen da habin, alz er daz wol 
thun sal und mag, wanne und wi digke om daz behegelich ist, so sal 
ich on husunge, stallunge und gemaches gnug darzcu lassin und 
gestaten. Und sal ich ouch von dem genanten slosse nymandes be- 
schedigin nach beschedigin lassin an eynes rathes zcu Erfforte willen 
und wissin, nach zcu decheyme gescheffede rithe adir myne gesellin 
rithen lassin, darvon der stad Erfforte krat adir erbeit ensten möchte 
ane geverde. Ouch allin gebuwe und besserunge des slosses sal eyn 
rad zcü Erfforte selbis thun uff syne koste. Wers ouch, daz daz sloz 
vorlorn wurde, da God vor sie, so soilde die stad or sloz und ich myn 
geilt vorlorn haben. Wan ouch die obgenanten drie iar vorgangen 
sint, so sal ich der genanten stad Erfforte or sloz mit allir zeugehórunge 
und den acker und winther und sommer wol besebit, und den win- 
garten mit sotaner erbeit, alz der an mich komen ist, wedir inantwertin 
ane geverde, alz ich die funden habe, und sullen und wullen mir 
danne ouch die obgenanten virhundirt schog guter Missener groschen 
wedir gebin und antwertin in der stad zcu Erfforte ane ufczog und 
ane geverde. Und des zcu bekentnisse und merer sichirheit allir ob- 
geschrebin rede, stugke und artikele habe ich obgenante Siferd Kessil- 
born der eldere myn insigel an desen briff wissintlich gehangen, der 
gegebin ist alz man zcalte nach Christi gebort thusint drihundert nun 
und achzcig iar an sende Walpurge tage. 


1389. Mai 1. 982. 


Der Hat zu Erfurt bestellt Reinhardt Ratgeb den Alieren auf 
3 Jahre zum Amtmann des Schlosses Brandinberg. Er soll darauf 
halten 1 Thorwart, 1 Hausmann, 5 Wächter und 5 redliche Ge- 
sellen, die zur Wehre tüchtig sind. 

Gegeben 1389 an S. Walpurgis Tage. 


Regest im Cl.- Milwitz- Familienbuch im E. A. 


13889. Mai 4. Rom. 983. 
Papst Urban VI. bestätigt auf Fürsprache seines Legaten und 
des Erzbischofs Adolph von Mainz die Stiftung einer Universität 
in Erfurt. 


Weissenborn, Akten der Universität Erfurt, I, Nr. 2. GQ. d. Provinz 
Sachsen, Bd.VIII, S. 3. 


710 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1389. Mai 18. 984. 


Der Rat von Nürnberg berichtet. an den von Erfurt auf dessen 
Anfrage, dass auf dem letsten Reichstage zu Eger zwischen 
Fürsten, Herren und Städten ein Landfriede geschlossen worden 
sei; doch habe der Kaiser, um noch anderen Städten, die ohne 
Vollmacht gewesen, den Beitritt gu ermöglichen, einen neuen Tag 
auf den 13. Juni nach Nürnberg anberaumt. 

Deutsche Reichstagsakten unter Wenzel, II. S. 203. 


1389. Mai 21. Erfurt. 985. 


Philippus de Alenconio, episcopus Ostiensis, cardinalis, apostolice 
sedis legatus, gewährt allen, welche an den seit alters bestätigten 
Prozessionen nach Nuesesze und Smedestete, von denen jene am 
Markustage, diese am Freitag nach Trinitatis abgehallen wird, 
teilnehmen und in den Kapellen daselbst beten, einen Ablass von 
40 Tagen. 


Datum Erfordie XII. Kal. Iunii anno Domini millesimo tricen- 
tesimo octuagesimo nono, pontificatus ss. domini, domini Urbani pape 
VI. anno XII. 

Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d. 


1889. Mai 21. Erfurt. 986. 


Philipp von Alengon, püpstlicher Legat, eximiert das vor das 
Krämpferthor verlegte Martinshospital von der Kaufmünnerpfarrei, 
so weit es den (Gottesdienst betrifft. 

Or. mit d. S. im E. A. Als Transjix ist daran befestigt die Bestätigung 
der Exemtion durch Erzbischof Johann von Mainz: Datum Eitevil 
ipso die s, Michahelis anno Domini millesimo trecentesimo nona- 
gesimo nono. 

Philippus de Alenconio, miseratione divina episcopus Ostiensis, 
sacrosancte Homane ecclesie cardinalis, apostolice sedis legatus, ad 
perpetuam rei memoriam. Justis et honestis petentium votis et illis 
presertim, que augmentum divini cultus et animarum salutem fidelium 
concernunt, libenter annuimus illaque, quantum cum Deo possumus, 
favoribus prosequimur oportunis. Exhibita siquidem nobis nuper pro 
parte dilectorum nobis in Christo consulum et universitatis opidi Er- 
fordensis, Maguntine diocesis, petitio continebat, quod olim hospitale 
pauperum, quod infra terminos parrochialis ecclesie s. Martini eiusdem 
opidi tunc erat constitutum, nuper ex certis et legitimis causis, ordinarii 
loci ad hoc accedente consensu, ad suburbium extra muros et infra 





N. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 711 


terminos parrochialis ecclesie Mercatorum dicti opidi translatum extitit 
et noviter edificatum, in quo infirmorum et pauperum cotidie ibi 
supervenientium copia recipiuntur et tenentur, quibus infirmis et 
pauperibus ex eo, quod extra dictum opidum huiusmodi hospitale est 
collocatum, per rectorem dicte ecclesie Mercatorum, que infra muros 
dicti opidi est situata, propter longam distanciam in confessionibus et 
ecclesiasticis sacramentis ac alis curis et divinis officiis die et nocte, 
prout necessitas requirit, sufficienter provideri non potest. Quare pro 
parte dictorum exponentium fuit nobis humiliter supplicatum, ut pro- 
visores seu curatores ipsius hospitalis unum sacerdotem proprium per 
dilectum nobis in Christo decanum eeclesie b. Marie dieti opidi, qui 
unus ex dietis provisoribus extitit, instituendum et ad nutum mediante 
causa rationabili amovendum eligere valeant, qui pauperibus et infirmis 
ac ministris et servitoribus domesticis ipsius hospitalis ecclesiastica 
sacramenta ministrare et in divinis officiis deservire ipsorumque pauperum 
infirmorum, ministrorum et servitorum, quociens necessitas ingruerit, 
confessiones audire ac ipsis et cuilibet ipsorum penitentias iniungere 
salutares teneatur atque possit, prout rector diete ecclesie Mercatorum 
faceret, eis concedere et ut ipsum hospitale cum omnibus pauperibus, 
ministris et servitoribus predictis ab omni iure et subiectione dicte 
ecclesie Mercatorum et rectoris eiusdem segregare et eximere de speciali 
gratia dignaremur. Nos igitur, qui divinum cultum augeri pocius 
quam minui intensis desideriis affectamus, huiusmodi supplicationibus 
inclinati, ut liceat ipsis provisoribus seu curatoribus, qui sunt et erunt 
pro tempore, dummodo diocesani loci ad id accedat consensus, unum 
sacerdotem discretum et ydoneum, quociens opus erit, eligere per 
decanum ecclesie b. Marie predicte pro tempore existentem in dicto 
hospitali instituendum et ad nutum ex causa rationabili removendum, 
qui sacerdos institutus futuris temporibus pauperibus infirmis, ministris 
et servitoribus supradictis sacramenta ecclesiastica ministrare ac divina 
officia in capella dicti hospitalis celebrare, ipsorumque pauperum 
infirmorum, ministrorum et servitorum confessiones audire ac ipsis et 
cuilibet ipsorum penitencias iniungere salutares valeat atque possit, 
auctoritate qua fungimur tenore presentium licentiam impartimur. Et 
nichilominus ipsum hospitale cum omnibus suis edificiis ac pauperibus 
infirmis, ministris et servitoribus eiusdem domesticis et commensabilibus 
ab omni iure et subiectione dicte parrochialis ecclesie Mercatorum ita 
tamen, quod iniuriosi eidem ecclesie non existant ipsiusque ecclesie 
parrochialis in aliis iure salvo, eadem auctoritate eximimus et etiam 
Begregamus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre 
concessionis, exemptionis et segregationis infringere vel ei ausu 
temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, 


712 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


indignationem omnipotentis Dei et beatorum Petri et Pauli aposto- 
lorum eius se noverit incursurum. Datum Erfordie Magunt. dioec. XII. 
Kal Juny, anno Domini millesimo trecentesimo octuagesimo nono, 
pontificatus ss. domini nostri Urbani pape VI. anno duodecimo. 


1389. November 6. 987. 
Der propsteiliche Offizial des Marienstifies zu Erfurt bestátigt die 
von dem im Reglerkloster befindlichen Priester Johannes de Erich 
in der Andreaspfarrkirche erneuerie und mit 11 Pfund Pfennigen, 
i, Malter Korn und 2 Fastnachtshühnern dotierte Vikarie am 
Altare der hlg. Barbara, deren Besetzung sich der Stifter bis an 
sein Lebensende vorbehalten hat, worauf zunächst lohannes de Erich, 
der Sohn des Bürgers Bertoldus de Erich, nach dessen Tode der 
Pfarrer und die Allarmánner (altermanni) der Andreaskirche das 
Recht abwechselnd ausüben sollen. 


Datum anno Domini millesimo tricentesimo octuagesimo nono 
sabbato proximo post diem Omnium sanctorum. 
Or. mit d. S. im Kgl, St. A. zu M. 


1589. 988. 


Des Rates zu Erfurt Hospital- und Armenordnung. 
Willkürbuch der Stadt Erfurt, Originalhandschrift auf Pgt. p. 48 4m E. A. 


In dem iare do man czalte noch Gotis geburte driczenhundirt iar 
in dem nun und acheigisten iare, dü er Heynrich ern Brüns, er Jacoft 
Osilhoufe, er Herman von Eczilbeche und er Heynrich von Totilstete 
ratismeistere waren, du worden dese nochgeschrebin ordenunge, de 
man in dem nüwin spetal vortmer ewiclichen halden sal, von dem 
rate und den reten eyntrechticlichen uffe den eyd geteilt, also daz der 
alde rad deme nüwe gekornen rate, als der inged und sich seczit, die 
ye des iares sal laszen lesen; und die selbin oidenunge als man also 
ewiclichen uffe den eyd halden. 

Von erst so sal eyn spetalmeister alle zcinse gülde, rente, oppfer, 
selgerete, almusen, gevelle und zeugehorunge des spetals ynnemen und 
uzgebin, und den spetal und die armen luyte besorgen und czuvor 
syn in allen sachen. Unde sal der selbe spitalmeister globin und czu 
den heiligen swern, dem spital und den armen luyten getruwe und 
gewere czu syn ane geverde, und alle iar eyns adir meer rechenunge 
tun. Ouch sal man alle kranke unde gebrechliche arme luyte, den 
des not ist, und sich nicht behelfen kunnen, in den spital nemen und 
besorgen mit czietlicher notdorft. Und alse dy adir dikein in sulcher 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 713 


masze werden, daz sy sich behelfen mogen, so sal man di widder gen 
lasen. Und sal daz allis inczunemen und uz czu gebin lasen sten 
an dem spitalmeister, der das irkennen, tun und lasen sal uff synen 
eyt ane geverde. Und he sal des nicht thun adir lasen umme lieb 
adir leit, gabe, bete, czorn adir vorchte diheyner luyte, was wesins, 
gewalt adir wirdekeit dy sint. Ouch allis das oppfer, daz in dem 
spital adir in der kirchen und uf dem kirchhofe, uf eltern adir in 
stocken, czu heiligen cziten adir ezu werkeltagen adir sust in andirre 
wize gegebin adir geoppfert wirt, und alle almusen und selegerethe, 
daz dem spital adir den sichen gegebin adir bescheiden wirt, das sal 
den armen luyten und dem spital czu hulfe komen. Unde daz sal der 
spitalmeister innemen und do von rechenunge tun. So sullen ouch 
alle gesinde, knechte und meyde deme spitalmeister undertenig syn 
und globin in guten truwen, dem spital und den sichen getruwe und 
gewere czu syn ane geverde. Ouch sollen di vormunden fliszeclichen 
dar zcu sehin und bi oren guten truwen, so sy beste mogen, bestellen 
und dar an sin, daz alle ding in dem spital und an svner czugeho- 
runge in allen sachen redelich und gotlich und ouch alle egeschrebene 
stucke und artikel, unnd ab man hir nach icht gutis mer irkente, 
genezlichen und ane geverde gehalten werden, darczu ouch eyn 
siezende rat czu Erforte helfen und rathen sal, wenne und widicke 
des not geschiet, Gote ezu lobe und den armen luyten und dem spital 
czu hulfe. 

Unsir herin wollen, das keyne arme luyte uf kirchofen adir ge- 
meynen strasen czu Erforte hutten adir husunge vortme haben 
sullen; und wo man di vindet, dy sal man abe thun. So sal ouch 
keyn arm mensche vortmer in kirchen adir in clostern czu Erforte, di 
wile man messe adir ander Gotis dinst dar ynne heldet, nicht gen vor 
den eltern adir sust von eyner siad czu der andern in den kirchen 
adir clostern beteln. Sundern eyn iczlich mensche, das in den kirchen 
adir in clostern betelin wil, das sal an eyn ende siczen adir sten und 
di almusen bitten und keyn gerufede habin, do von Gotis dinst adir 
di luyte an yrem gebete gehindert werden, und en sal nicht von eynem 
menschin czu dem andern, adir von eyner stad an dy ander gen. Unde 
wer des nicht heldet, deme sal man nicht gestaten in den kirchen adir 
clostern czu betelne. Unsir hern sint obirkomen, daz man alle fremde 
uzseczige menschin henweg wisen und hir czu wonen nicht gestaten 
sal. Welche abir hir uz der stad adir wicbilde sint, sint di vrowen, 
dy sal man lutirlich durch Got ane gabe in nemen in der sichen hus 
vor deme usern Krampfentor. Sint is abir man, so sal man sy innemen 
ouch lutirlich durch Got ane gabe in dem sichhusze zcu Eylfirsgehoven 
und do selbins bi eynander wonen (bis daz on eyne ander stad und 


714 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


wonunge geschicket wirt)! So sullen ouch di selbin adir keyne andern 
uzseczige luyte beide, man und vrowen, in di stad adir vorstad czu 
Erfort nicht gen adir sten, adir beteln, adir keyn gescheftnisse habin, 
sundern sy sullen habin andere luyte, di nicht uzseczig sint, di on 
das almusen beten, der sullen eyn teil besloszene buchsen habin, dar 
in sy di almusen an gelde nemen. Und sullen di buchsen und was 
dar in geoppfirt ist alle tage antwerten deme, der des huses vormunde 
ist. Und der sal ouch den slussel dar czu habin und di sichen von 
dem gelde besorgen. Und sal ouch derselbe vormunde alle andere 
almusen, selegerethe, gutere und gevelle des selbin huses in nemen 
und di armen luyte do von besorgen getruweclichen ane geverde. 
Was ouch uzsecziger luyte von den dorffern sint in der stad gerichte, 
sal man bestellen, daz dy dorff, do von sy sint, dy besorge mit 
husunge, mit vormunden, mit almusen und in sulcher mase, alse 
vor geschrebin stet. Were ouch ymant uzseczig, der das vorbergin 
wolde und bi andern luyten wonen, alse ab he di kranckeit nicht 
hette, do vor sal eyn rad syn und den lasen besehen und iudiciren 
gute meister und erczte; und alse von den irkant wirt, daz der uz- 
seczig ist, so sal man den von stunt uz der stad und uz der vorstad 
voririben und nicht gestaten, daz he dar ynne ge adir. ste adir keyne 
wandelunge adir geschefte mit andern luyten habe. 

Were ouch, daz keyne der uzseczigen luyte von vrowen uz dem 
huse vor Krampfentor adir von mannen uz dem huse vor Lowertor in 
dy stad adir vorstad ginge und nicht enhilde, alse vorbenant ist, das 
sal syne pfrunde und daz hus rumen und sal man das henwec tribe 
und hir nicht gestatin czu wonen. 

Ouch wollen unse hern, daz nymant in der stad adir vorstad czu 
Erforte keynen  uzseczigen menschen huszen adir herbigen sullen 
wissentlich ane geverde, und wer das dar obir tete mit deme wollen 
daz unse herin reden, alse das eyme rathe fuget. 


I Die eingeklammerte Stelle ist durchstrichen. 


1381 — 1389. Ä 989. 


Günther und Heinrich, Grafen von Schwarzburg, ersuchen den 
liat von Arnstadt Selbstschuldner zu werden bei den nachge- 
nannten Lrfurter Bürgern und Juden: 


1) Bei Heinrich und Dytherich irn Hartungis genand von dem Paradise für 
300 Mark Hawpigeld und 30 Mark Zinsen. 1381. Nov. 25. (Nr. 184.). 

2) bei Dytherich und Conrad von Wiszensehe, Brüdern, für 200 Mark und 
20 Mark Zinsen. eod, die (Nr. 185.). 

3) bei dem Juden Loser von der Legenitz und seinen Freunden, für 392 Schock 
gute Meissner Groschen. eod. die (Nr. 186.). 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 715 


4) bei den Juden Merkil von Pilsen «nd Schalam von Bernow für 260 Mark. 
eod, die. (Nr. 157 ). 

5) bei. Heinrich und  Ditherich von Wiszensee, Brüdern, für 200 Mark und 
10 Mark Zinsen. eod. die (Nr. 188.). 

6) bei dem Juden Yersso von Nornberg und seinen Freunden für 200 Schock 
Meissner Gr. eod, die. (Nr. 189.). 

7) p dem Juden Freüdiliu für 201', Schock und 40 Meissner Groschen eod. die. 
(Nr. 190.) 

S) bei Henrich Brün für 100 M.und 100 M. Zinsen. eod. die. (Nr. 191.). 

9) bei den Juden Zacharias, Lakus Sohn, Lesere von der Legenitz, Merkel von 
Pilsen und ihren Erben für 470 M. 1381. Decbr. 4, (Nr. 192.). 

10) bei den Juden Haman Rechlan Tochter von Meideburg, Mordacher ihrem Sohn 
für 680 Sehock bis Weihnachten. 1384. Mai 5. (Nr. 197.). 

11) bei den Juden Samson von Tuderstat und Aaron von Wiszinsee für 348 M. 
und 678';, Efund Pfennige. eod. die. (Nr. 198.). 

12) bei Hans Kreyginberg , Gunther seinem Bruder, und Hermann Kreyginberg 
für 500 M. und 50 M Zinsen. 1384. Mai 6. (Nr. 199.). 

13) bei Conrad Hottirmann und Heine von der Sachsa für 52! , M. bis Michaelis. 
1384. Juni 15. (Nr.200.). 

14) bei Johann von BSalvelt für 92 M. bis Martini 1384. Juni 16. (Nr. 201). 

15) bei den Juden Losein von Dornburg, Recheln seiner Frau, David und Gum- 
precht ihren Söhnen, Salomo von Smalkalden, Grima, seinem Sohn, für 
300 Efund Erfurter Pfennige. 1385. September 20. (Nr. 204.). 

16) bei Jacof von Sehe und Nikel Sayken für 44 Pfund guter Pfennige und 
40 lfund versessener Zinsen. 1385. October 26. (Nr. 205.). 

17) pt der Jüdin genannt die Togken für 23 Schock Gr. 1385. December 11. 
(Nr. 207.). 

18) bei Heinrich von Frutenstete für 420 Pfund Pfennige und 13 Pfund Zinsen. 
1386. Mai 1. (Nr. 208.). 

19) bei Hermann und Hans Kreyginberge für 300 Pfund Pfennige und 30 Pfund 
Zinsen. 1386. Mai 5. (Nr. 209.). 

20) bei den Juden Zacharias, Lakus Sohn, Czadian seinem Schwager für 57 Mark 
und 60 Schock Meissner Groschen. 1386. Juni 15. (Nr. 210.). 

21) bei den Juden Siran Sampsons Witwe von Tudirstad, Elyas shrem Sohne, 
Aron ton ...., Ysacken von Osterade für 60 M., 400 Gulden und 63 Pfund 
Pfennige. 1386. Novbr.19. (Nr. 214) 

22) bei den Juden Loser von der Legenicze und Micheln für 400 Schock Meissner 
Groschen, bei Zacharias Lakus für 37 Mark und 60 Schock Meissner Groschen, 
bei Zurin Samptsones Witwe von Tudirstad und Elyas, ihrem Sohne, für 
60 Mark, 63 Pfund Pfennige und 400 ungarische Gulden. (Als Selbst- 
schuldner werden auch noch genannt: Guntbir Schenk der eldere, Hans 
Kreginberg, Herman Kreginberg und (Gunther Schenk der iungere, Bürger 
zu Erfurt) 1386. November 26. (Nr.215.). 

43) bei den Vormündern und Baumeisteen Heinrich Brunneu und Gunther 
Schenken d. A. im neuen Spital zu Erfurt für 11 Pfund jährl. Zinses und 
110 Pfund Pfennige Hauptsumme. 1388. Februar 20. (Nr. 219.). 

24) bei Herman Kreyginbergin und Hans Kr., seinem Oheim, für 550 Pfund 
Erfurter Pfennige und 55 Pf. Pf. Zins. 1388. Februar 24. (Nr. 220.). 

25) bei den Juden Hannen von Arnstet und Jacoff ihrem Sohne für 15 Schock 
Meissner Groschen, 1388 Februar 25. (Nr. 221.). ew 

26) bei den Juden Meiger von Alsfelt un? Alkin seiner Frau für 40 Schock 
Meissner Groschen. 1388. April 14. (Nr. 222.). 

27) bei den Juden Meister Samsam von Halle, Elsen seine Frau, Abraham und 
David ihren Söhnen, Isack von Osterade, Mynen seiner Frau und Joseph 
ihrem Sohn für 50 M., 10 Pfund und 100 lfennige. 1388. Juli 25. (Nr. 223,). 

28) bei Hans und Hermann Kreyginberg, fíannen und Künnen ihren Söhnen 
für 275 Mark, 440 ungarische Gulden und 366 Schock Meissner Groschen. 
1388. November 2. (Nr. 225.). 


716 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


29) bei den Juden Isagken von Osterade, Mynnen seiner Frau und Ruben ihrem 
Sohne für 6 M. und 46 Schock Meissner Groschen. 1389. April 13. ( Nr.228.). 

30) bei den Vormündern des Martinsklosters im Brühl Wernher von Franken- 
hausen und Conrad Napphen für 60 M. «nd 6 M. Zinsen. 1389. Juli 22. 
(Nr. 229.). 

31) bei Hans von Salvelt und Telen seine Frau für 253 M. bis Martini über ein 
Jahr. (Als Selbstschuldner wird auch die Stadt Greussen genannt) 1389. Sept. 27. 
(Nr. 231.). 

32) bei Hans Kreginberg für 30 M. 1389. Norember 19. (Nr. 232.). 


Regesten in Burkhardt, UB. der Stadt Arnstadt, unter den in Klammern 
beigefügten Nummern. 


1390. Januar 3. 990. 


Albrecht Lubelin, Bürger zu Erfurt, Elze, seine Frau, Caspar, 
ihr Sohn und Othe, Albrechts Schwester und cloysterjuncfrouwe 
zcu deme Nuenwerke verkaufen dem Erfurter Bürger Clawes 
von Orlamunde, [gesessen in denne brule am thore, 10 Schilling 
ewigen Zinses an einer Hufe und drei Höfen su Hoycheym für 
8 Pfund guter Pfennige. 
Gegeben 1390 an deme dynstage nach unsers heren besnidunge. 
Or. im E. A. S.d. 


1390. Januar 7. Prag. 991. 
Das königliche Hofgericht verweist die Klage Johann Rosts von 
Waldesberg gegen die Stadt Erfurt an den Erzbischof von Mainz. 

Or.ım Kgl. St. A.zu M. S. i.d. 


Wir Johans von Krenkingen, ein fryherre zu Tüngen, des allir- 
durchluchtigesten fursten und herrn, hern Wenczlaws Romischen 
kunigs, zu allen czeiten merer des Reichs und kunigs zu Behem, 
hofrichter, bekennen und tun kunt mit disem brief, das vor uns 
quamen der erwirdig her Herman Rost, custer zu sant Peter usz- 
wendig Mentze, uf einem teile, und Conrade Czingel von wegen 
Johanns Rost von Waldesberg uf dem andern teil, alle bede mit 
vollem gewalt der vorgenanten partyen, und legt uns fur der obgenante 
her Herman Rost, wie das der egenante Johann Rost die burger ge- 
meinlich der stat zu Erfurt fur des Reichs hofgerichte furgetriben und 
geladen hete, und bat uns, seid dem mal, das die obgenanten burger 
den erwirdigen fursten und heren eyn erczbischof des stiftes zu Mencz, 
der des Reichs churfurst ist, zugehörten und der selbe churfurst also 
gefreit were, das man dheinen der sinen fur des Reichs hofgericht, 
noch dhein ander gericht furtriben noch laden solte, man suchte danne 
vor das recht vor im, es wer danne, das dem clager oder clagerinne 
das rechte da verczogen oder versagt wurde, und ouch seid denimal, 
das es des obgenanten Conrade Czingels guter wil und gunst were, als 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 717 


er ouch das unbeczwungenlich vor uns bekant, das wir die obgenanten 
burger und den egenanten Iohannem Rost fur den erwirdigen ercz- 
bischof zu Mencz wisen, das sy da ein unverczogen recht nemen 
solten, als wir das muglich teten. Also haben wir di selben burger 
und lohannem Rost gewist und wisen sy mut craft dicz briefs fur den 
obgenanten erczbischof, das sy da ein unverezogen recht nemen sulen 
umb sotten zuspruch, als der obgenante Iohans Host zu denselben 
burgern zu sprechend und zu clagend hat, und sol ouch der obgenante 
erwirdig herre erczbischof dem selben lohannes Rost eines unver- 
czogenn rechten gen den egenannten sinen burgern beholfen sin 
zwischen hie und sant Walpurgtag, der schierest kumt, also verre, als 
sein der selb lohannes begert. Wer aber, das im recht da verczogen 
oder versagt wurde, also das im hinnen bis uf das selbe zil dhein recht 
widerfaren kunde, das er kuntlich beweisen mochte, als recht ist, so 
solt er und mochte sin recht furbasser vor des Reichs hofgericht suchen 
und triben als des selben hofgerichtes recht ist. Des zu urkund geben 
wir in den brief versigelt mit des hofgerichez ufgedruckten insigel, 
der geben ist zu Prag am freytag nach dem obristentag zu weinnachten 
nach Crists geburt dreuczenhundert iar dar nach im neunczigesten iare. 


1390. Januar 9. 992. 
Adolf, Erzbischof von Mainz, erneuert das am 17. September 1381 
den Juden zu Erfurt erteilte Privilegium, dass sie innerhalb 
der nächsten sechs Jahre nur vor dem mainzischen Provisor zu 
Erfurt belangt werden können. 

Gegeben 1390 dominica post epiphaniam Domini. 


Ingrossaturbuch des Erzstifts Mainz IX, S. 298 im Kgl. Kreis-Archir zu 
Würzburg. Der Text stimmt wörtlich überein mit Nr. 846, nur tst 
hinter: mit unbesprochen Cristen unde Iuden ubirzeugen hinzugefü; gt: 
unde nit mit Iuden oder Cristen. 


1390. Januar 21. Erfurt. 993. 
Adolf, Erzbischof von Maina, bekennt, dass Rudiger Kesselborn 
der Ältere, Bürger gu Erfurt, ihm 18 Acker im Smedesteter felde 
vor Erfurt, die 4!, Pfund Pfennige und 36 Hühner Erbzinsen 
jährlich geben, und sechs Acker Land an der Atzmistorfler strasse, 
woraus jetzt Weingarten gemucht sind, aufgelassen und gebeten 
habe, Sifrid Kesselborn den Älteren und Hans von Zelle, ebenfalls 
Bürger gu Erfurt, damit eu belehnen, welcher Bitte er zu Gunsten 
der letzteren entsprochen habe. 


Datum Erfordie ipso die Agnethe virginis anno Domini M CCCLX X X». 


Ingrossaturbuch des Erzstiftes Mainz IX, S. 298 im Kgl. Kreis- Archiv zu 
Würzburg. 


718 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


1390. Januar 25. Erfurt. 991. 


Adolf, Erzbischof von Mainz. bekennt, dass der erber unser liber 
andechtiger und getruwer Rudiger vom Hain, Provisor zu Erfurt, 
auf dem heutigen Tag zu Erfurt in der kleinen Stube des Abtes 
vom Pelerskloster ihm über alle seine Einnahme und Ausgabe von 
des Stiftes wegen von S. Moritz Tag 1384 bis 1389 richtige Rech- 
nung gelegt habe, besonders über zwei grosse und ein kleines Sub- 
sidium, die er bei dem Marien- und Severistift in Erfurt, ferner 
den Stiften zu Jechaburg und Dorla aufgenommen. | Davon bleibe 
er seinem Drovisor schuldig 12 Malter Korn und 2 Malter Gerste. 
In der Rechnung einbegriffen seien auch die 500 Mark, die in 
den letzten 5 Jahren von den Juden zu Erfurt bezahlt worden. 

Zeugen: Lodewig von Bensforte, dechant zu Rotenborg, Hein- 
rich, unser sigeler zu Erfurt, und Heinrich Rabenold, küchen- 
meister zu Erfurt. Datum Erfordie ipso die conversionis sancti 
Pauli anno domini M^ CCOC-LXXXX°. 


Ingrossaturbuch des Erzstifis Mainz 1X, S 299 im Kyl. Kreis- Archiv zu 
Würzburg. . 


1390. Mai 6. 995. 


Der Rat zu Erfurt vergleicht sich mit den Juden dahin, dass sie 
5 Jahre lung von Lichtmess an gerechnet jährlich auf 4 Termine, 
nämlich zu Walpurgis, Jacobi, Severi und Epiphanias, 400 Pfund 
Erfurter Groschen und zu Martini 100 Mark Silber geben sollen. 
Gegeben 1390 Freitag nach Kreuzes- Erfindung. 

Regest im Cl.- Milwitz- Familienb. im E. A. 


1390. Juni 23. 996. 


Ilelwig, Vogt zu Stotternheim, eignet dem Erfurter Goldschmiede 
Hans von Schusen einen Hof und Zinsen im Dorfe daselbst. 
Or. mit d S. im E.A. 

Ich Helwig voyt myner herren von Erfforte, voyt zcu Stutern- 
heym, bekenne und thu kunt an desem offen bryfe alle den, dy on 
sehen, horen ader lesen, daz der ersame begebene man, er Deynhart 
von Butstete, eyn prister, kamen ist vor myner herren gerichte zcu 
Stuternheym vor geheyte bang und hat mit willen uff gelazzen eynen 
sedelhoff eygens gutis, gelegen in dem selbin dorffe zcu Stüternheym, 
darzcu funff schillinge pheninggeldes und vier hünre ierlicher ewiger 
erbe zcinse und gulde, dy vorgezcyten waren Clawis von Butstete 
synes vater, dem Got gnade, und er hat mich gebeten, denselbin hoff 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. 11. Theil. 719 


und zcinse zcu eygene dem bescheyden manne Hanse von Sehüsen, 
eyn goltsmyd, burger zcu Erfforte, Frederiche, sime sane, und alle 
yren erbin. Alszo eygene wir on und habin on geeygent den vor- 
genanten hoff und zcinse in geheyter bang mit rechter frage und mit 
rechten orteyln mit wyssen dez fronen und der dingwarten, alze eygins 
recht ist, und bekennen dem egenanten Hanse von Sehüsen, Frederiche 
syme.sane und yren erbin, der megenanten gute, zcinse und eygens 
von gerichtis wegen zcu genysende und zcu gebruchen ane argelist, 
daz dese vorbeschrebin eygenunse ganzce moge und macht habin sal 
ane geverde Dez zcu orkunde und warer sicherheit habe ich obgenanter 
Helwig voyt myn insigel von gerichtis wegen gehangen an desen offen 
bryfi, der hir ubir gegebin ist nach Cristi gebord dryzcenhundert iar 
in dem nuenzcigisten iare an dem donrestage alze sente Iohannis abint 
war dez thoiffers. 


1390. Juli 21. Gotha. 997. 
Balthasars, Landgrafen von Thüringen, Vertrag mit der Stadt 


Erfurt wegen eines gütlichen Stehens auf zwei Jahre. 
Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Balthasar, von Gotes gnaden lantgrave tzu Duringen und 
marggrave tzü Miessen, bekennen und thuen kund offinlichin mit 
diesem briefe, das czwischin uns und den unsern uf eine sieten, und 
den burgern der stad Erfurte und den iren uf die andern sieten ge- 
teidingit, geredt und begriffen ist ein gütlich und früntlich stehen, daz 
alz uf diesen tag hüte, als dieser brief gegebin ist, intreten und also 
stehen sal biz uf diesen nehesten tzükümftigen sante Johans tag des 
taüfers, und von dem selbin sante Johans tage fürbas czwei iar gantz 
uz nehest noch einander volgende in alle der wise, als hirnoch ge- 
schribin stehet, doch also das wir — — — — — ! ader vor uns selbist, 
ab des nod were. Ouch umb alle schelunge und uflaüfte, die bizher 
uf diesen tag czwischen uns und den von Erfiurte sint uf enstanden 
uf bede sieten, das sollin wir uf bede sieten diese zied des gutlichin 
stehens gutlichin halden und stehin lassin. Wurden auch ader 
entstunden mer schelunge ader uflaüfte furbas in tzukümftigen 
tzieten in diesen vorgenanten iaren, da sollin und wollin wir beder- 
siet tzu stund zu schigken, alz das wurde vormanet, das man 
die gutlichen ader rechtlichen scheide, alz vor stet geschriben. 
Were auch das iemand der von Erfurte güte arbeitte, davon er 
ierlichin tzinse solde reichen und gebin — — — — ! hindern sollin 
ane geverde. Uz diesem — — —! den allirdurchluchtigisten fürsten, 
herren Wenzlauw, Romischen künig, tzu allin tzieten merer des Reiches 
und künig tzu Beheimen, sine brüdere, unsern herren von Mentze, 


720 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


die hochgebornen herren Wilhelm, Friederich, Wilhelmen und Gürgen, 
marggraven tzu Miessen, unsere liebin bruder und vettern, herren Ru- 
dolfen, herczogin tzu Sachsen, unsern son und sine brudere, und 
herren Otten, herezogin tzu Brünswig, gein den uns ditz gutlich stehen 
keinen schaden brengen sal Alle diese vorgeschribin teidinge und 
redde als die sint begriffen globin wir stete und unvorbrochlichin ezu 
haldene in allin iren püncten und artikeln ane allirleie argelist und 
geverde, und babin des zu urkunde unser insigel an diesen brief lassin 
hengen. Geben zcu Gotha nach Gotes geburte drietzehenhundirt iar 
darnach in dem nüntzigisten iare an dem dünrestage vor sante Jacobi 
tage des heiligen aposteln. 


! Hier und an den übrigen mit — — — bezeichneten. Stellen Übereinstimmung 
mit dem Bündnis vom 20. Oktober 1378, s. Nr. 808. 
1390. Juli 21. 998. 


Ratsmeister, Rat und die Stadt Erfurt bekennen, dass sie mil 
dem Landgrafen Balthasar zu Thüringen, Markgrufen su Meissen, 
ein gütliches Stehen geschlossen huben, das vom Ausstellungstag bis 
Johannis und von da ab noch zwei Jahre gelten soll. Sie ver- 
pflichten sich jährlich 100 Schock guter Meissner Groschen, im ganzen 
300 Schock, zu bezahlen und nehmen aus den römischen König 
Wenczlaw, das römische Reich, den Erebischof und das Stift zu 
Mainz und die Bürger von Mühlhausen und Nordhausen. 


Gegeben 1390 an dem donristage vor sancte Jacobi tage. 


Or. mit. d. S. im Grossherzogl. G. A. zu Weimar. Wortlaut und Inhalt 
im übrigen übereinstimmend mit Nr. 809, doch werden keine Schieds- 
richter genunnt. 


1390. August 15. 999. 


Werner von Dreferte und Marte von Dreferte, seines Bruders 
Tochter, verkaufen mit Willen Hans von Molhüsen des eldern 
und Hans von Molhüszen dez iungern 7 Pfund Geld, 81;, Schilling, 
einen Dfennig, 1 Malter Korn und Gerste und 32 Fastnachts- 
hühner ewigen Zinses sowie ein Viertel des Gerichts über Hals 
und Hand zu Swerborn für 200 Pfund guter Pfennige dem erbaren 
manne Heinrich ern Bruns und seinen Getreuhändern Hüge dem 
Langen und Huge Brüne. Sie haben die Zinsleute an die Käufer 
gewiesen und diese bei dem Grafen von Gleichen an die Lehen 
gebracht. 


Gegeben 1390 an unsir liben frowen tage wörczwf. 


Or. mit 1S. im Kol. St, A. zu M.  Daselbst unter demselben Datum die 
Belehnung der Käufer mit den Zinsen und dem Gericht durch Graf 
Ernst von Glichen. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. TE. Theil. 721 
1390. September 10. Prag. 1000. 


Wenzeslaus, römischer König, verweist die Klage, welche Bursubo 
von Swynar und Johann Rost auf die Bürgermeister und den 
Rat zu. Erfurt beim königlichen Hofgericht gelhan haben, an den_. 
Erzbischof Conrad und das Domkapitel zu Mainz. 


Or. mit dem aufgedrückten grossen Gerichtssiegel im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Wenczlaw, von Gotes gnaden Romischer kunig, ze allen ziten 
merer des Reichs und kunig ze Beheim, nemen abe alle die ladunge 
und clage, die getan haben vor unserm und des heyligen Reichs hof- 
gerihte unser lieben getrewen Bursabo von Swynar, unser oberster 
hawbtman in Beyrn, und Iohannes Rost von Waldesberg, des von 
Babenberg schriber, uff die burgermeyster, die vier von der gemeinde, 
die funf rete und uff die burger gemeinclichen arm und reich der 
stat zu Ertfurt, und weysen dieselben von Ertfurt von gnaden und 
mildikeyt, als wir geneyget sein zu dem stift zu Meyntz, von uns 
und dem hofgerihte fur den erwirdigen Cunrat, erwelten ertzbischoff 
und vormunder des stifts zu Meintz, und den tumprobst und cappitel 
gemeinclichen .des stifts doselbest, also datz dieselben von Ertfurt den 
obgenanten Bursabo und Iohannes Rost eynes unvertzogen rehten 
gehorsam sin sullen hie zwischen und sant Mertins tag, der schirst 
kumt, umb alle sache, die sie beyde oder besunder zu in zu clagen 
und zu sprechen haben, und des solt ir in beyderseyt einem nemlichen 
tag verkunden fur ewch zu kumen. Wer aber sache, datz den ob- 
genanten clagern datz reht verzogen wurde und kein tag verkundet, 
datz sie datz kuntlichen beweysen mohten, so wolten wir in heitztze 
rihten in allen dem rehten, als ir clage bis her kumen wer. Mit 
urkunde dits brieffs, versigelt mit unsers hofgerihts insigel, an sunabent 
noch unser frawen tag nativitatis, der geben ist zu Prage nach Crists 
geburte drewzehnhundert iar und in dem newntzigsten iare, unser 
reich des Beheimischen in dem syben und zweintzigsten und des 
Romischen in dem vierzehnden iare. 


1390. November 22. Rom. 1001. 


Papst Bonifatius IX. erteilt den Mitgliedern des Rates su Erfurt 
das Privilegium, dass jeder Beichtvater ihnen denselben Ablass 
gewähren kann, wie er denen au teil wird, die in den Kirchen 
£4 Hom beten, vorausgesetat dass sie die für die Wallfahrt auf- 
zuwendenden Kosten in andere Werke der Barmherzigkeit ver- 
wandeln und die der römischen Kirche gugedachten. Gaben dahin 
gelangen lassen. 
Geschichtsq. d. Pr. S. Erfurt XXIV. 2. 46 


722 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Bonifatius episcopus, servus servorum Dei, dilectis filiis proconsulibus 
et consulibus ac singulis officiatis consilii aut ad ipsum consulatus 
offieium deputatis et eorum uxoribus opidi Erfordensis Mag. dioc. 
salutem et apostolicam benedictionem. Devotionis vestre sinceritas pro- 
meretur, ut votis vestris in hiis presertim, que ad vestrarum salutem 
animarum cedere valeant, quantum cum Deo possumus, favorabiliter 
annuamus. Dudum siquidem felicis recordationis Urbanus papa VI., 
predecessor noster, ex certis rationabilibus causis, ad id eius animum 
moventibus, de consilio etiam fratrum suorum, de quorum numero 
tunc eramus, et apostolice potestatis plenitudine statuit, ut universi 
christifideles vere penitentes et confessi, qui in anno a nativitate 
Domini nostri Ihesu Cristi millesimo trecentesimo nonagesimo instante 
tunc futuro et deinceps perpetuis temporibus de triginta tribus annis 
in triginta tres annos beatorum apostolorum Petri et Pauli basilicas ac 
Lateranensem et sancte Marie maioris ecclesias de urbe causa 
devotionis visitarent, plenissimam omnium peccatorum suorum veniam 
consequerentur, ita videlicet, ut quicunque vellet huiusmodi indulgentiam 
assequi, si Romanus ad minus triginta continuis vel interpolatis semel 
saltem in die, si vero peregrinus aut forensis existeret, modo simili 
quindecim diebus ad easdem basilicas et ecclesias accedere teneretur, 
prout in dicti predecessoris litteris inde confectis plenius continetur. 
Cum autem, sicut exhibita nobis nuper pro parte vestra petitio con- 
tinebat, vos ex singulari devotionis fervore basilicas et ecclesias 
predictas, ut indulgentiam huiusmodi assequi possetis, in propriis 
personis libenter visitaretis, sed quia certis de causis desiderium 
vestrum huiusmodi commode adimplere non potestis, pro parte vestra 
nobis fuit humiliter supplicatum, ut super hoc vobis providere de 
benignitate apostolica dignaremur. Nos igitur, volentes vos pre- 
missorum intuitu favoribus prosequi gratiosis, huiusmodi supplicationibus 
inclinati, ut confessor, quem quilibet vestrum ad id duxerit eligendum, 
vobis auctoritate apostolica concedere valeat, quod vere penitentes et 
confessi indulgentiam huiusmodi assequi valeatis, ita tamen, quod 
idem confessor labores et expensas, quos pateremini, si propterea ad 
urbem predictam veniretis, in alia pietatis opera vobis commutet, et 
oblationes, quas ad basilicas et ecclesias predictas oblaturi fuissetis, si 
ad illas personaliter venissetis, ad eas fideliter et sine dilatione trans- 
mittatis, et loco visitationis basilicarum et ecclesiarum predictarum 
aliquas ecclesias vobis per dictum confessorem deputandas, quindecim 
diebus continuis vel interpolatis saltem semel in die infra annum 
huiusmodi, si commode poteritis, alioquin infra festum resurrectionis 
Domini nostri Ihesu Christi proxime futurum teneamini visitare, 
devotioni vestre tenore presentium indulgemus. Nulli ergo o. h. 1l. h. p. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 728 


nostre concessionis infringere vel ei ausu temerario contraire, Si 
quis autem hec attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis 
Dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. 
Datum Rome apud sanctum Petrum X. Kal. Decembris, pontificatus 
nostri anno secundo. 


1390. November 29. Nürnberg. 1002. 
Hmatschkos, Herrn £u. Weissenburg, genannt von der  Dube, 
königl. obersten Schenken, und Worsibois von Swinar, obersten 
Pflegerss in Bayern, Zeugnis für Johann von Dachbach und 
mehrere undere Erfurter Bürger, dass dieselben von ihnen auf 
Befehl des Königs Wenzeslaus wegen der vom Rat zu Erfurt ver- 
weiyerten Judensteuer zu Schweinfurt gefangen genommen und 
um 5000 rheinische Gulden geschatgt worden sind. 

Or. mit 28, im Kgl. St, A. zu M. 


Wir Hmatschko, herre zu Wissenburg, genant von der Dube, 
oberster schenck myns gnedigen herren dez Romischen kunges, und 
Worseboi von Swinar, oberster pfleger in Beyrn myns gnedigen hern 
dez Romischen kunges, tun kunt offenlich an disem brieff, alz wir und 
die unsern von geheisse und gebotes wegen unsers gnedigen herren 
dez Romischen kunges aufgehalten, bekummert, gefangen und geschaczt 
haben in dez richs stat czu Swinfurt Iohan von Dachbach, Heidenrich 
im Burchin, Bertholt von Tulstet, Clausen Sybolt, Apeln Werren, 
Gunthern Dinstet, Syfrit Zigelern, Hilprand von Sümerde, Cuntzen 
Tuntdorff, Dittrich Mülner, Heinrich Wyner, Bertholt vom Lobenstein, 
Hansen Slatin, Iohansen Berner, lohansen Swartzburg , Clausen Swer- 
stat und Hansen Heiden, burgere zu Erffurt, daz wir daz getan und 
geschehen ist von der ratismeistere, dez rates und der burger gemein- 
lichen wegen von Erfurt, dorumb daz sie die luden aldo bey in in 
irr stat vorhalten unserm gnedigen hern dem Romischen kunge, die 
doch von rechtes wegen in sin und dez riches kammern gehorn, und 
haben den vorgenanten burgern von Erfurt dorumb abegeschaczet 
funf tausent guldin rynischer, die sie uns uff die nehsten phingst 
heiligen tage antwurtten und bezalen sullen in der stat zu Nuremberg. 
Und dez zu urkunde geben wir in disen brieff, versigelt mit unser 
beyder anhangenden insigeln. Nach Cristi geburt druczehen hundert 
jar und dornach in den newntzigsten iare an sant Endres abent dez 
heiligen czwelfboten. 


46* 


124 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 
1390. 1003. 


Herr lohann, Edler von Isenborg, wnd der von Eppenstein mi 
ihren Helfern nehmen Martin von Muchelde, Conrad von Melre, 
Conrad Buseleiben und Herman Scherrenberg, Bürger zu Erfurt, 
8 Wagen mit Waid ab und bringen diese auf Schloss Ortinburg, 
lassen sie aber nachher wieder frei. 

Notiz im Cl.- Milwitz- Familienbuch ım E. A. 


1390. 1004. 
Zum Amímann auf dem Schloss Tungdorf wird von Walpurgis 
auf drei Jahre der Ritter Heinrich von Heitingsborg bestellt. 

Regest im Cl.- Milwitz- Familienbuch im E. A. 


1391. Januar 16. 1005. 
Der Rat und die Räte der Stadt Erfurt bekennen, dass sie Otten 
von Vippech und seiner Frau Kunne von dem Kaufe des Dorfes 
und Schlosses Vippech und den Dörfern Obern- und Niedern-Markt- 
vippech «nd Ranstete noch 200 Schock guter Meissner Groschen 
schuldig sind, und versprechen dieselben am nächsten Weihnachts- 
tage auf dem Rathause zu bezahlen an beide susammen und nicht 
einem ohne den anderen, es sei denn, dass Frau Kunne vorher 
eine Genugthuung wegen ihres Leibgedinges geschehe, und dass 
Otto von Vippeche vorher alle seine Verpflichtungen erfülle. 
(regeben 1391 am montag nach dem achten tag, des zwölften tages 

nach Weihnachten. 

Regest im  Grossherzogl. St. A. zu Weimar. 
Reitzenstein, Regg. der Grafen von Orlamünde, S. 204, 
1391. Januar 23. 1006. 


Der Rat zu Erfurt setzt vom kommenden Sonntag Laetare an auf 
drei Jahre Wilhelm von Wechmar zum Vogt und Amtmann auf 
dem Schloss Molburg. 


Gregeben 1391 am Montag vor Pauli Bekehrung. 
Regest im Cl.-Milwitz- Familienbuch im E. A. 


1391. Januar 31. 100%. 


Das Kapitel des Marienstiftes zu Erfurt verkauft der Stadt 
ein Stück Hof auf dem Wenigemarkt am Wasser, welches zur 
Erweiterung einer Gasse dienen soll. 


Wir Hermann von Byssingen techin und daz capitil unsir frouwin 
kirchin zeu Erfforte bekennen uffintlichin an desem brive, daz mit 


* 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 725 


unserme guten wissin, willin und vorhengnisse die ersamen wisin lute 
der rad und die stad zcu Erfforte von eynir hofestad uffe deme 
Wenyngemaarte, gelegin bie der müllen, der wir erbeherrin sind und 
uns ierlich zcu zcinse gebit zeweneundryssig schillinge und drie phenge, 
und iezunt zcu erbe von uns had Hans Arnstete von Iene, buiger zcu 
Erfforte, recht und redelichin gekouft haben umme denselbin Hans und 
sine erbin sechs fuse in die breyte von obyn biz uff daz wassir, 
darmete eyne cleyne gasse, die vor da selbis waz, irwytet ist, zcu 
eyme gemeynen nucze, umme zewelf phund gutir phenge, die zcu 
deme male zcu Erfforte genge und geneme waren, der phenge der 
selbe Hans ouch genezlich bezealit ist, als er vor uns bekentlich ist 
gewest. In deme benanten koüfe ouch nemelichin geteydingit und 
begriffin ist, daz derselbe Hans die vorgenante zcwelff phunde und 
andirs sins geldis als vel sal vorbuwe an der oberygin hofestad, daz 
wir unser zcinse ierlich gewiz sin, die wir darane habe sullin, und 
sal kegin der benanten gassen diheinen obirhang machin adir dheyne 
thár adir venstir machin, die üzewendig kegin der gassen uflgynge, 
adir zcu der gassin schadin adir hindirnisse müchtin brengen. Und 
dez zcu bekentnisse und merer sichirheid habin wir obgenante techin 
und capitil dorch bete willin beydir partige unser insegele an desin 
briff wissentlich lassin hengin, der gegebin ist als man zcalte noch 
Cristi gebürd thusind drihundirt eyn und nünczig iar an deme dynstage 
allir nest vor unsir frowin tage, den man nennet purificatio. 


1391. Februar 26. Gotha. 1008. 
Balthasars, Landgrafen von Thüringen, Bündnis mit der Stadt 
Erfurt. 


Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Balthasar, von Gotes gnaden lantgrave tzu Duringen und 
marggrave tzu Miessen, bekennen und thun kund offinlichin mit diesem 
briefe, das wir uns mit den unssern gethan und vorbunden habin tzu 
den ersamen unssern liebin besundern den burgern und der stad 
Erfurte von data dieses briefes bis auf sante Iohanstag baptisten nehist 
tzukunftig, und von dem selben sante Iohanstag tzwey iar gancz uss, 
die nehist noch einander volgen, also were ez, daz uns ader die unsern, 
der wir mechtig sind, ader die obgenanten burgere und stat ader die 
iren, der sie mechtig sint, iemant angriffe ader beschedigete in tziet 
dises buntnisses in dem lande tzu Duringen wider recht und der im 
an rechte und bescheidinheit nicht wolde gnugin lassin, das wir und 
alle, die in diesem buntnisse sint ader noch darin kumen mit unsir 
alir wissin und willen, mit einander eintrechtiglichin wollin annemen, 


^ 


126 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


uns des schutzen und ufhalden und unser ein dem andern dartzu 
sollin und wollin getruwelichin beholfen und geraten sin ane geverde. 
So sal auch in tzied dises buntnisses unser ein des andern viende 
nicht husen, schutzin noch vorteidingen ane geverde. Diese obgenanten 
büntnisse, stugke und artikele getruwelichin und ane geverde tzu 
halden, habin wir under einander und unser ein dem andern globit 
und geredt in guden truwin. Uz diesem buntnisse tzihen wir und 
nemen den allirdurchluchtigisten furstin unsern herrin, herrin Wenzlauw, 
Romischin kunig, tzu allin tzieten merer des Rieches und kunige tzu 
Beheim, unsern herrin und stift tzu Mentze, die hochgebornen furstin 
Wilhelmen, Friderichin, Wilhelmen und Gurgen, marggraven tzu 
Miessen, unsern liebin bruder und vettern, herrin Rudolfen, herczogin 
tzu Sachsen, unsern son und sine brudere, und solche briefe und 
büntnisse, die wir, unser herrin, frunde und undertanen mit einander 
gegebin und gethan habin, und haben dez tzu urkunde unser secret 
an diesen brief lassin hengin. Gebin tzu Gotha nach Gotes geburte 
drietzehinhundert iar darnach in dem ein und nuntzigisten iare an 
deme suntage, als man singit oculi in der vasten. 


1391. Februar 26. Gotha. | 1009. 


Balthasar, Landgraf zu Thüringen, verträgt sich mit der Stadt 
Erfurt wegen der Schlösser und Dörfer Vargula, Vippach, Berlstedt. 
Or. mit d. S, im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Balthasar, von Gotes gnadin lantgrave tzu Duringen und marg- 
grave tzü Miessin, bekennen und tühin künd offinlichin mit diesem briefe 
vor uns und unsere erbin, das wir uns mit den ersamen unsern lieben 
besündern den burgern und der stat Erffurte früntlichin und grüntlichin 
gesatzit und gerichtet habin umb alle brüche und schelünge, die wir 
bizher under einander gehabit habin, und bienamen alz umb die slosse 
und dorfere Varila, Vypeche, Berlstete und ire tzugehorünge und 
umb die tzugriffe tzü Driefurte, also daz sie daz sloss, dorff und ge- 
richte tzü Vypeche, ussgnümen des von Tanrode theil, und das dorft 
und gerichte tzu Berlstete von uns und unsern erben, lantgraven tzu 
Düringin, tzü rechten lehen enphahin und habin sollin. Doch so sollin 
sie daselbist tzü Berlstete keinen bürglichin gebüw büwin noch machin 
ane geverde; und darubir so sollin wir, unsere erben keine ansprüche 
furder an den obgenantin slossin, dorffern, gerichten und tzugriffen 
habin ane geverde. Und des tzu urkunde habin wir unser furstinlich 
insigel an diesen brief lassin hengin. Gebin in Gotha noch Gotes 
gebürte drietzehinhündirt iar darnach in dem einundnüntzigisten iare 


an dem süntage in der vasten, als man singet oculi in der heilgin 
kirchin. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 121 


1391. Mürz 9. Nürnberg. 1010. 


Wenzeslaus, römischer König, verträgt sich mit dem Rat su Erfurt 
wegen der Juden und bestätigt den Bürgern das Privilegium, dass 
sie nicht vor dem Hofgericht, sondern nur vor dem maineischen 
Gertcht in Erfurt belangt werden können. 

Or. mit d, S, im Kol. St. A: zu M. 

Jaraczewsky, Gesch. d. Juden in Erfurt, S. 88. 

Wir Wentzlaw, von Gotes gnaden Romischer kunig, zu allen zeiten 
merer des Reichs und kunig zu Beheim, bekennen und tun kunt 
offlenlichen mit diesem brive allen den, die in sehen oder horen lesen, 
das wir uns mit dem rate, burgern und stat zu Erffurte, unsern und 
des Reichs liben getrewen, gutlichen und fruntlichen geeynet, gesatzt 
und gericht haben umb alle gebrechen und zuspruche, die wir bisher 
zu in gehabt han, und besunder, als von der Iuden wegen doselbist, 
also das wir oder ymande anders von unsern oder des Reichs wegen 
sie oder ire nachkumen furbasmer als von der Iuden wegen, die 
yetzunt bey in sind, oder hernach bey sie qwomen, von dheinerley 
sachen, welcherlev die were oder entsteen mochte, nicht sollen noch 
wollen anlangen, zusprechen, hindern, noch beschedigen in dheine- 
weis, sunder was wir oder unser nachkumen, Romische keiser und 
kunige, oder ymande anders von der Iuden wegen anlangunge oder 
zuspruche haben oder gewunnen in kumftigen czeiten, das sullen und 
wollen wir oder die tun, ansprechen und ustragen kegen dem ertz- 
bischoff und dem stiffte zu Meintze und die obgenanten von Erfforte 
oder die iren domite ungemuet und an rede lassen, und sullen sie 
ouch furbasmere bleiben bey aller freyheit, eren, wirden, rechten und 
gewonheid, als sie vor gewesen sind und von alders her kumen ist; 
dortzu haben wir in ouch gantze moge und macht gegeben und geben 
gegenwerticlich mit gantzem wissen und kuniglicher mechte volkumen- 
heid, das sie aller der schulde, houptgeltes und gesuches, der sie 
oder ire burgere, mitwoner, undersessen oder undertan den Iuden 
zu Erfforte, oder andern Iuden, wo die ouch wonhaftig oder gesessen 
sind, schuldig sein, oder geborget haben, oder selbgelden worden sind 
uf sich selber oder uf andere lute, oder burgen worden sind, oder 
wechsel getan haben kegen die Juden oder mit in, in welcherley weise 
das ouch geschehen ist, und aller pfande, die do fur stunden oder 
gesatzt weren, sullen gantze moge und macht haben zuvorlassen oder 
selbis ufzuheben, einzunemen und in iren nutze zuwenden, und 
domite zutunde, zuorden und zuschicken, wie in das beheglich ist, 
und wie sie das schicken, orden oder machen, also sol das bleiben 
und gute muge und macht haben, und sullen wir oder ymande anders 


* 


18 5 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


sie doran nicht hindern noch beschedigen die gnade, die wir fursten, 
grafen, herren und andern luten gemeinlichen getan haben, also doch, 
das diselbe gnade in allen andern iren punkten und artickeln, als die 
begriffen ist, unvorrucket und in gantzer moge und macht bleibe. 
Wer ouch ymande den Iuden zu Erfforte semplichen oder sunderlichen 
schuldig, der oder des herre oder lande, stat, sloss oder dorff, do der 
wonhaftig were, als diser brive gegeben ist, und vor datum ditz brives 
sich mit uns nicht gerichtet und gesatzt hette noch unsern willen 
als von der Iuden wegen, noch dem als yetzunt ein lowft ist, oder ob 
in yemande schuldig worden were noch datum der obgenanten unserr 
gmeinen gnaden, die schulde mogen und sullen die Iuden einfordern 
und einnemen, dortzu wir in ouch gantze muge und macht geben, 
doch mit solcher underscheid, ob sich hinach dhein furste, herre, oder 
sust wer der were, der den Iuden zu Erfforth schuldig ist, mit uns 
richten wurde, so der in unser gnade kumet und des unser brive 
hette, der soll denn ouch diser gnaden gebrawchen. Was ouch die 
Iuden pfant haben fur schulde, die sie vor datum dises brives nicht 
vorkawft oder vorussert haben, die sullen sie widergeben; wolde sie 
ouch ymande umbe sulche pfant anelangen, die sie noch datum dises 
brives solten gehabt haben, und sie der nicht bekentlich weren, so 
sollen die Iuden einen eyt dofur tun und domite der ansprach ledig 
sein. So haben wir ouch die vorgenanten rate, burgere und stat zu 
Erfforte und die iren, ir leibe und gute genomen, und nemen sie 
gegenwerticlichen in unser und des Reichs fryde und geleyte, schutzunge 
und beschirmunge in allen landen und uff allen strassen, und sie 
dortzu gefreyet und begnadet, freyen und begnaden sie gegenwertic- 
lichen mit gantzem wissen und kuniglicher mechte volkumenheid, das 
sie oder die iren oder dheinen der iren semptlichen oder sunderlichen 
umb dheinerley sache, schulde oder zusprache, welcherley die ist oder 
werde oder entstunde in kumftigen zeiten, nyemant, was wesens, 
wirdickeit der oder die ouch ist oder sind, fur uns oder unser nach- 
kumen, oder fur des Reichs hofgerichte furbasmere nicht laden oder 
heischen sol oder laden oder heischen lassen, und ab das von yemanden 
geschehe, wissens oder unwissens, so sol man sie wider weisen mit 
der sache gen Erffortt fur des ertzbischofs von Meintze gerichte, do 
sie dann der sache zu recht steen und dem schuldiger rechtes pflegen 
sollen, und sol man das tun, als dicke des note geschicht, als das von 
alders her kumen ist. Ouch haben wir sie sunderlichen begnadet, 
freven und begnaden sie mit gantzem wissen und kuniglicher mechte, 
wer, ab wir oder unser nachkumen, Romische keyser oder kunige, 
oder das Romische Reiche dheine vehede, kryge oder unwillen hetten 
oder gewunnen in kumftigen zeiten kegen die egenanten rate, burgere 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 729 


oder stat, von was sachen das were oder entstunde, das dieselben rate, 
burgere und stat zu Erffortt und die iren und ir leibe und ir gute 
dornach sullen fryde und geleyte haben zwen gantze monde in allen 
landen und uf allen strassen ane geverde. Mit urkunt ditz brives, 
vorsigelt mit unser kuniglichen maiestat insigel. Geben zu Nuremberg 
noch Cristes geburd dreitzehen hundert iare und darnach in dem ein 
und newntzigistem iare des donerstags vor dem suntag, als man singet 
iudica in der vasten, unser reiche des Behemischen in dem acht und 
zweintzigistem und des Romischen in dem fumfzehenden iaren. 

Ad relationem domini Lamperti Bambergensis episcopi, Hmatzkonis 
de Wissenburg et Borzibogii de Slomars Franciscus Glomi. et Wisse- 
gradensis canonicus. 


1391. April 20. 1011. 
Die Stadt Erfurt bekennt, dass sie sich mit dem  Landgrafen 
Balthasar wegen der Schlösser und Dörfer Vargula, Vippach und 
Berlstedt vertragen habe. 

Or. mit d. S. im Grossherzogl. St. A. zu Weimar. 

Wir die burgere und stad Erfforte bekennen uffintlichin in desem 
brive, daz wir uns mit deme hochgebornen furstyn, unserme liebin 
gnedigen herren, hern Balthasar, lantgrafin zcu Doryngin, fruntlichin 
und gruntlichin gesaczt und gerichtet habin umme alle bruche und 
schelunge, die wir biz her undir eynandir gehabit haben, und bynamen 
als umme die slosse und dorffere Varila, Vippeche, Berlstete und ore 
zcügehorünge und umme die zcügriffe zcü Dreforte, also daz wir daz 
sloz, dorff und gerichte zcü Vippeche, üzgenomen dez von Taurode 
theil, und daz dorff und gerichte zcü Berlstete von deme selbin unserme 
herrin und sinen erbin, lantgrafin zcü Dorfngin, zcü rechtem leheen 
enphahen und habin süllin und gereite entphangen habin und ent- 
phaen keginwertlichin in desem selbin brive; doch so süllin wir do 
selbist zcü Berlstete keynen bürglichin gebüw büwyn noch machin 
ane geverde; und darubir, so sal der vorgenante unsir herre und 
sine erbyn keyne ansprache furdir an den obgenanten slossin, dorffirn, 
gerichten und zcugrifen habin ane geverde. Und dez zcü orkunde 
habin wir unser stad grose insegil an desin briff gehangit, der gegebin 
ist noch Cristi gebord thusind driehundert in deme eynundnünczigisten 
iare am dornstage noch deme süntage, als man syngit iubilate. 


1391. April 21. 1012. 
Ditherich Schenkes, Ritters, Revers gegen den Rat zu Erfurt 
wegen seiner Bestellung zum Vogt und Amimann des Schlosses 
Kapellendorf. 

Abschrift im E. A. 


730 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Ich Ditherich Schenke, ritter, bekenne uffintlichen an desem brive, 
daz mich die ersamen wisin lute der rad, die rethe und stad zcu 
Erflorte zeu orme voite und amptmanne des slossis Cappilndorff gesatzt 
und mir daz mit allen nutzin und zcugehorunge bevolin habin von 
orre und der stad Erfforte wegin uff myne eygene koste zcu bewaren 
und ynne zcu habene, uzgeslossin alle lehen, geistliche und wertliche, 
von sante Walpurge tage, der schirst komit, drie gantze iar, die nest 
noch eynandir vulgin, und had mir ouch die genante stad Erfforte 
gered und globit ane geverde in alle der masze, als hirnach geschrebin 
steet. Von ersten sal ich daz sloz getruwelich bewarin und daruffe 
habin eynen thorwarten und darzcu zcwene erbar manne, die stetis 
mit deme thorwurtin an deme thore sitzin, zcwene husmanne und 
vier wechtir, und die habin, haldin und den thun von mynen kosten 
und lone, als daz vor gewonheid ist gewest. Darzcu sal ich da selbis 
stetis habe zeu mir drie mit glefenygen, also wanne ich selbir rite, 
daz ich den eynen uffe deme slosse lasse, deme ich daz von mynen 
wegin bevele, darmete or sloz bewarit sie, und drie schutzin gutir 
wepener und wo] geretin uffe mynen eygin solt und koste, die evme 
rate zcu Erfforte yedez iaris globin, swerin, dynen, thun und gehorsam 
sin sullin, als andere der stat dyner; und sullin von deme slosse odir 
darzeu nymande beschedigin adir beschedigen lassin ane evnes ratis 
wilin und wissin, noch zcu keyme gescheffede ritin, davone der stad 
krot adir schade muchte enstee, ane geverde. Ouch sal ich daz sloz 
und gerichte Cappilndorff mit allir zeugehorunge getruwelich schutzen 
und vdirman bie gliche rechte und gutir gewohnheit lasse, als daz 
vor gewest ist, und sal es ouch mit deme gerichte und der busze gut- 
lichin haldin kegin ydirman. Und ab darvone icht schelunge adir 
wedirrede instunde, daz sal eyn rad zcu Erfforte gute macht habin zeu 
fugin und zcu schicken noch sime willin. Hirumme, so sal ich 
darkegin alle gerichte, gulde, rente, nutze, gevelle, vorwerg, ackir, 
wyngartin und andir zeugehorunge dezselbin slossis und gerichtis 
Cappilndorff die genannte drie iar ynne habin, und sal ich der 
gebruche zceu myme nutze, also doch, daz, als vorgeschrebin 
stet, ydirman bie gliche und rechte bliebe Ouch alle den mist, 
der uffe deme slosse und in dem vorwerke gemachit wird, sal ich 
uff den ackir und in die wyngarten lassin legen, und dieselbin 
wyngartin mit gutir redelichir arbeit yeden iaris erbeitin und bereiten 
lassin. So sal ich ouch dez holtzis, daz zcu deme slosse horit, yedez 
iaris zcu myner noitdorff uffe deme slusse zcu burnen eynen houw, 
als man den noch teilin und mir bewisin sal, houwin und nicht mer. 
Und sal ich der genanten stad Erfiorte darumme die vorgeschrebin 
drie iar yedez iaris bisundirn uffe sente Michels tag sechs und driszig 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 731 


maldir kornis reychin und geben. So sal mich ouch die stad und die 
drie rynner und die drie schutzin yedez iaris cleydin mit gewande, 
als man andir rynner und schutzen der stat phlit zcu cleydene. Und 
wo wir von der stad Erfforte wegin und an der stad gescheffede warin, 
so sal uns die stad vor schadin sten und andirs nicht. Und wer is, 
daz eyn rad der stad dyner adir andir lute mer uffe deme genanten 
slosse wulde habin, als er dez wol macht had und habin sal, die solde 
ich ouch bekostigin. So sal mir darkegin der rad gebin eyn iar von 
eyme rynner mit eyme knechte und zewen pherdin vor koste, fudir 
und hufslag zcwey und zcwentzig phund phenge Erffortischir were, 
und von eyme schutzen mit eyme pherde ouch vor koste, futir und 
hufslag virezen phunt phenge derselbin were, als vel der were; und 
ab die lengir adir korezir bi om weren, so sal man mir vor ydirman 
gebin nach manczal beide der lute und der zcyt, als die bie mir und 
an mynen kosten gewest werin. Wers ouch, daz der stad krig instunde, 
darzcu sie dez slossis Cappilndorft bedorfftin adir haben wuldin, so 
solde eyn rad daz sloz innemen und bestellin noch sime willin; und 
solde ich ouch gliche wol den krig uz bie der stad bliebin darselbis 
adir andirswo, wie daz eyme rate behegelich were, und or getruwelichin 
dynen und helfin umme eynen solt, als andir der stad dyner adir 
soldener. Und wanne die obgenanten drie iar vorgangin sint, so sal 
ich daz benante sloz mit alleme geschutze, gerete, stucke und zcu- 
gehorunge beyde an ackirn, hauwe, wyngarten, bessewunge und arbeit 
der stad Erfforte wedir antwurten, als mir daz geantwurtit ist, ane 
geverde. Dez zcu bekentnisse und sichirheit allir vorgeschrebin rede, 
stucke und artickele, habe ich obgenante Ditherich Schenke, ritter, 
myn insegil an desen briff gehangen, der gegebin ist noch Cristi 
geburt driczenhundirt iar in deme eyn und nunczigisten an dem fritage 
allirnest nach sente Tyburcii und Valeriani tag. 


1391. Juni 3. 1013. 
Gunther Schengke d. À, Bürger zw Erfurt, präsentiert dem 
Offiziale der Marienkirche in Erfurt nach Ableben des Vikars 
Conrad Kempft den Nicolaus Entzil auf die Vikarie des neuen 
Hospitales S. Georg und Elisabeth i» Arnstadt. 

Datum anno Domini M. CCC. XCI. sabbato proximo post octavam 
corporis Christi. 
Burkhardt, UB. d, St. Arnstadt. Nr. 233. 


732 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1391. Juni 16. 1014. 


Der Rat zu Erfurt bestellt Solde von Reckerod auf 6 Jahre zum 
Vogt und Amimann des Schlosses Brandinborg. Wenn es aber 
die von Heringen einlösen oder die Stadt selbst es inne haben 
will, so soll ihm ein Vierteljahr vorher gekündigt werden. Dagegen 
sollen ihm dann auch innerhalb vier Wochen die 300 rheinischen 
Gulden zurückbezahll werden, die er dem Ruf auf das Schloss 
geliehen hat. 


Gegeben 1391 feria sexta post Viti. 
Regest im Cl.- Milicitz- Familienbuch im E. A. 


1391. September 4. 1015. 


Graf Johann von Schwarzburg und Ritter Bertold von Buchenau 
verbürgen sich, dass Konemund von Witgleben seine Zustimmung 
gebe zu der Gewährleistung von 4 Hufen Landes zu Kirchheim 
für Katharine, Tylzels von Witzleben Witwe, durch den Rat zu 
Erfurt. 

Or. auf Papier im Kgl, 8t. A. zu M. S. i. 


Wir Iohannes, grave unde herre czu Swarczburg, und er Bertold 
von Buchennawe, ritter, bekennen in diessem unsern offen brife, daz 
wir do da vor sten unde reden vor Kónemunde von Wiczeleuben, daz 
is sin wille unde sin wort sy, daz Katherin, syns bruder wip, Tyczels 
von Wiczeleuben seligen witwen, vir hufen landes, czu Kircheim 
gelegen, gewered ist von den erbern wisen ratismeistern unde bürgern 
czu Erfürd, wen der vorgenannte Kóneinund von Wiczelouben wider 
ezu lande kommed unde dar in spreche, daz is sin wil nicht were, 
das schól wir abe thun, adir dy gewere sal keyne macht haben unde 
genczlichen abe syn. Des czu eyme orkunde drucken wir vorgenannten 
grave Iohans von Swarczbürg, herr daselbins, unde er Bertold von 
Buchenawe, ritter, unser insigele in diszen offen brif, der gegeben ist 
czu Erfurd nach Gotis geburd driezenhundert iar in dem ein unde 
nünczigestem iare am mantage vor nativitatis Marie. . 


1391. Oktober 26. 1016. 


Heinrich, grafe und herre zcü Hennenberg, belehnt den bescheiden 
knecht Albrecht von Bornstete, Bürger zu Erfurt, mit 2! , Hwufen 
Artlandes und einem sedilhoff zu Viselbech. 


(regeben 1391 an deme donrestage noch sende Severs tage. 
Brückner, Henneberg. UB. IV, S. 46 mit Januar 22. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 733 
1392. Februar 2. Eisenach. 1017. 


Balthasar, lantgrave tzu Duringen und marggrave tzu Miesszen, 
beauftragt den Rat zu Erfurt 100 Schock Groschen von dem zu 
Walpurgis fälligen Gelde an lolde von Reykerode, Amtmann zum 
Stein, und seine Erben eu bezahlen. | 
Gebin tzü Isenach des fritages unser frauwin tage lichtewye anno 
LXXXX secundo. 
Or. auf Papier im Kgl. St, A. zu M. S. 4. (. i.d. 


1392. Mürz 9. Prag. 1018. 
Das königliche Hofgericht zu Prug weist die Klage des Grafen 
Berthold von Hennenberg wider den Rat zu Erfurt und die Juden 
daselbst an das Erfurter Gericht. 

Or. auf Papier im E.A. S, 3. 0. i.d. 

Wir Iohan von Sponheim, graven Iohans sun von Sponheim des 
iungen, sazzen zu gerichte zu Prage an stat des allerdurchluchtigisten 
fursten und herren, hern Wenczlawes, Romischen kunigs, czu allen 
zeiten merer des Reichs und kunigs zu Beheim, und tun kunt mit 
disem brieff, daz fur uns kom in gerichte mit fursprechen der edele 
hochgeborn herre, her Berhtolt, grave zu Hennenberg, und vordert 
seinen ersten tag uff die burgermeister, die vier, den rate und die 
burger gemeinclichen arm und reich der stat zu Ertfurt, und sunder- 
lichen uff die Iuden gemeinclichen doselbst, daz sie do seiner swester 
ire pfant und cleynat vorhilten, als unser herre der künig allen fursten 
und herren die gnade getan hat, noch uzweysung sulcher briefi, die 
man darüber gegeben hat. Also trat dar vor uns in gerichte mit 
fursprechen der obgenanten von Ertfurt bot Herman von Urbech und 
bat uns zu fragen einer urteil, ob man sein herren von Ertfurt icht 
pilichen und zu reht weysen solt an die stat, do sie zu recht ant- 
wurten solten noch sulcher biieff und privileygen, die sie von unserm 
obgenanten herren dem Romischen kunig heten. Do fragten wir die 
ritter umb, die bey uns an dem rechten sazzen, uff ir eyde, was sie 
recht dewcht, die erteilten eintrehticlichen, der obgenant von Hennen- 
berg oder sein gewalt, wen er dar zu schikt gen Ertfurt, die solten 
do vordern recht noch der fursten, herren, rittern, knechten und 
steten brieff lut und sage, die sie von dem kunig heten; mocht im do 
ein genuge geschehen, daz solt er nemen; gescheh im des nicht, so 
solt er seinen ersten tag erstanden haben und solt darnach aber ge- 
schehen, was recht wer. Dez zu urkunde geben wir in mit urteil 
disen brieff, vorsigelt mit dez hofgerichts insigel, an sunabent vor 
reminiscere noch Cristus geburte dreizehenhundert iar und in dem 
zwey und newnzigisten iare. 


734 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


1392. März 26. 1019. 
Rudolf Schenkes Bevers gegen den But zu Erfurt über seine 
Bestallung zum Vogt und Amimann des Schlosses Kapellendorf. 

Or. im E. A. S.d. 


Ich Rudolf Schenke, ettewanne ern Diterichis Schenkin, ritters, 
deme Got gnade, son, bekenne an deseme uffin brive, als mich die 
ersamen wisin lute, der rad und die stad zcu Eríforte zcu orme voite 
und amptmanne dez slossis Cappilndorf sacztin, daz sie mir mit deme 
selbin slosse dese nachgeschrebene stucke und gezcüge geantwurtit 
habin. Czu deme erstin habin sie mir geantwurt uffe deme harn- 
naszchhuse eyn schog und vierunczwenczig armbrust, der sint zchene 
steigereiff armbrust und eyn zcü brochin; die andirn sint bangarmbrust 
und ringarmbrust. Zchen kochir, sechsundewenczig gute seen zcu arm- 
brustin, evn selbschoz, nün torkis, sechsundzcwenzcig gortele, sechsu nd- 
zcwenczig crapfin, zcwene grose benke, die legin vol phile und reichin von 
eynir wand zcu der andirn; acht ladin mit philn, zcwu grose ladin 
mit pfiln, sechs thunnen vol pfhile, eylf buchsin, der sint nüne in ladin; 
vierundzewenczig furbakin, eyn ysirn slegil, vier ysirn hemmer, funf 
buchsinnayle, virdehalb schog buchsinphile, eynundzcwenczig gebund 
grossir phile, die zcu bangarmbrusten gehorin, schefte zcu pfiln, 
virczig helnie. achezen hubin mit gereytim gehenge und zwu ane 
gchenge, eylf ysinhüte, acht par wopinschü, sibinundzewenczig koller, 
und der sind nüne mit rodin: driczen panczir, zchen grussener, drie- 
undzewenczig platin, drie thunnen mit hufysin, eyn fechsin mit huf- 
nayln, zewene grosse blasbalge, eyne kistin mit smedegezcouwe, zcwei 
fesschin mit furphiln, firdehalb schog buchsinphile, ein fasschs mit 
swefele, vier tarczin, eyne ysirn bornketin, zwene yserin slegil, driczen 
vserin kile, drie grosse brechysin, zcwei cleyne brechysin, sibin bicken, 
vier schibin nail, zewu rodehouwin, zewu steynbeckin, zcwu schibin, 
vier breite houwin, zewene setele, zcwene vserin hantseln, die horn 
an evn steynkarren. Nundehalb schog geboygitis ysins, zcwey schog 
buchsin blies, eylf keffirband, vier schen, vier schog selbschoz phile, 
virdebalb sag mit buchsinpulver. Obene uffe der harnasschleybin stet 
eyne ruckewynde. In derselbin benanten sint zcwene lange tissche 
und eyn bang; kegin dez voitis loybin sted eyn wynde zcu stegereif- 
armbrusten, uffe deme fleyszchuse eyne ruckewynde; uffe deme rechtin 
thorme sint zewu platin, zcwene helme, eyn teil phile. Darnach uffe 
kaczinouwin thorme ist eyn selbschoz, vier rugarmbrust, zcwene 
spangortil, zcwene crapfin, zcwu platin, zewene helme. Ouch uffe deme 
kornhus zcwu die grostin wyndin und eyne rugkewindin, eyne platen, 
eyn helm; uffe deme melezhuse sint zcwu ruckwindin. In der kochin 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 135 


sint sybin ern topfe, und der sint zcwene sechstobig und eynir zeu 
dren stobichin, eynir eynstobig, zcwene zcwenczigstobig, eynir zcu 
eyme virtil, zewene roste, zcwene spisze, eyn slaykessil, eyne kopfirn 
keln, eyn morsir, der ist stobig, und eyn fisil, zcwene kessele, der 
eyne ist eymerig, der andere ist halbeymerig; eyne brantreten, eyne 
holringin, eyn drefüz, eyn houwebang, eyne fürscherren, zcwenczig 
beckin. In deme keller zcwey messingis beckin, drie tiszche lachen, 
sechs halbe faz mit guteme byre, funff halbe fasch mit frisschin byre, 
vier halbe stobichis flasschin gerymt, eyne virtils pflasschin, eyne 
halbsthobichis kanne, eyn kopfirn truchtir, zcwene eymir mit blanckin 
wine, zcwu thunnen mit rotin wyne, drie lere feschin, der behaldin 
zcwei zcu dren eymirn und eyns eyne thunnen, und eyn lang seil. 
In dem baghuse eyn kessil, der ist eymerig, zcwene knetetroge. In 
deme bruwehuse eyne kopfirn pfanne, vier bruwebotiche, eyne rynnen, 
drie wircztroge, zcwu schutin, eyn truchtir, eyn bachinfaz. In deme 
melczhuse funf kubiln, eyn hartuch, eynen langin orentissch, driczen- 
halbe fudirge lere fassch, eyn drie eymerig faz, eyn beslagin sletin, 
drie beslayne wayne, zcwu eydin, eyn pflug, vier seln und 
wagin darzcu. Uffe der fleyszchloubin drissig stucke bruwis fleyszchis, 
drie schog bratworste, eyne halbe thunne mit smaleze, vier bachin, 
zcwene zcobir, zcwu lere thunne. [n deme vorwerke sint acht schog 
wickin, zcwene kessele, zcwu muldin, eyn drefüz, eyn zcobir, eyn 
stoz mit spruwin, daz acht pherd gnüg habin wanne uffe sente 
Iacoffis taig. Darnach vier waginpherd, die sint geschacz vor eylf 
schog. Dit ist die ordenunge der swin. Von erstin nün borge, drie 
ierike, sint gerechint zcu pfundin, funf varchmütir und ovn ebir, sint 
gerechint ye daz swyn vor virezen schillinge, und die swin habin 
sebinczin spanferkiln, der selbin habin zcwu geferkilt bie acht tagin; 
und der iungin sin virczin ierige swin, ye daz swin vor zcwelf 
schillinge, funfezen swin zcu funf grosschin. Dit sint die schaf an 
der summen hundirt nünczin; der selbin sint sechzcen schapcze und 
sint in orme drittin iare, und funf stern, funfezen gelde schaf, und 
der selbin schaf sint funfezen eyns iars alt und gelde schaf, sint ge- 
rechint zcu funf schillingen. Dese vorgenanten schaf sint mir geant- 
wurtit umbeschoren, also sal ich sie wedir antwurten. Ouch sind 
achte und firczig lemmer, die sint gerechint ye daz lampt vor zcwene 
schillinge; sybin ryndir sint gerechint vor sebin phund. Ouch zcu 
deme wingarten sechs kerste, sybin houwin, eyn stogbiel, eyne bickin. 
Ouch ab dez vorgenanten vihes ichtis hindirstedelig blebe, so solde ich 
vorgenante Rudolff Schenke daz geldin, als es vorgesaezt ist. Ouch 
habin mir unssere herren in dem vorwerke gelassin eyn halb schog 
hunre, vier gense, acht ente. Ouch ist mir unsir herrn ackir wol 


736 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


besewit ubir' wynther und ubir summer, darundir sint achte scheffele 
wickin und vier scheffele hafirn gesewit, daz andere ist korn und 
gerstin. Ouch sint die wingarten gesnetin, phele gestakit und daz 
dritteil gebeugit. Ouch sint drie scheffil erweiz gesewit, mon und 
banf. Ouch sint alle gesinde gericht mit orme lóne, daz on geborte. 
Und ich obgenante Rudolff Schenke rede und globe vor mich und 
alle myne erbin, daz ich deme rathe und der stad Erfforte zcü üz- 
geende den zcwen iarin, als sie mir ir sloz bevoln habin, alle gerete 
und stucke und ixlich stucke bisundirn wedir ynantwurte und daz 
umme alle sache stete und gancz halden sal und wel als vorgeschrebin 
stet. Dez zcu orkunde und ganczir sichirheid habe ich mergenante 
Rudolf Schenke myn insegil an desin briff lassin hengin, der gegebin 
ist noch Cristi gebort driczenhundirt iar in deme zcweyundnunzeigistin 
iare am dinstage noch letare. 


1392. März 2%. . 1020. 


Heinrich von Melchindorf und Conrad von Loybingen, vormunder 
und altirlute zcu sente Thomas vor Löwertore zu Erfurt, ver- 
kaufen mit Wissen des Pfarrers und der Pfarrleute an «edlen 
Almosen, Zinsen und Renten der Kirche an Hans Wüstere von 
Hemeleibin und Elsen, seine Frau, auf ihre Lebenszei und 
jedem nach dem Tode des andern ein Pfund guwier Pfennige für 
10 Pfund. Nach beider Tode aber soll das Kapital der Kirche 
anheimfallen. 

Zeugen: die nackebure und mitpfarrlute Hannes Eygerkuche, 
Dyther Brüheim, Heinrich Gernod Rosenberg, Conrad Frymar, 
Gunther Kemerer. 

Gegeben 1392 an der nesten mittewochen noch mittevasten. 


Or. mit 2 S. im. Kol. St. A. zu M. Beide Alterleute siegeln. mit dem 
Kirchensiegel, so dass dieses zweimal der Urkunde anhüngt. 


1392. Mai 1. 1021. 
Siffort Kessilborns des Älteren, Bürgers su Erfurt, Revers über 
seine Bestallung zum Vogt und Amtmann auf dem Schloss Vippach. 

Or. mit d. S. im Kgl. St, A. zu M. 


Ich Siffort Kessilborn der eldere, bürger zcu Erftorte, bekenne 
uftinlichin an deseme brive, daz mich die ersamen wisin lute der rad, 
die rethe und stad Erfforte zcu orme voite und amptmanne gesaczit 
und gemacht habin uff orme slosse zcu Vippeche und fir daz sloz 
mit allir zcugehorünge, nücze, gerichte und rechte, als die von deme 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 791 


gestrengen er Ottin von Vippech an sie komen sint, uzgeslossin alle 
lehen, geistliche und wertliche, bevolin und ingeantwurtit habin drie 
gancze iar, die noch datum desis brives nest noch eynandir volgin, 
ynne zcu habene des zcugebruchin mit alle sinen nüczin und zcuge- 
horunge und daz zcubewarin, zcu haldene und zcuthüne, als ich daz 
ouch globit und gered habe in alle der masse, als hirnach geschrebin 
Stet. Von erst so sal ich daz slos getruwelich bewachin und bewarin 
uff myne eygene küste und daruffe stetis haldin ouch uffe myne 
eygene koste eynen husman, eynen thorwarten, zcwene wechtere und 
zcwene wepener mit vier pferdin und zcwene schuczin mit zcwen 
pferdin zcu mir gutir geradir lute, die ich neme sal nach rate eynis 
rathis zcu Erfforte. Die selbin wepenere und schuczin und mich 
selbis sie als andere orre dynere ie dez iares cleyde sullen mit ge- 
wande. So sal ich obgenante Siffort ouch dese drie iar burger zcu 
Erfforte sin und bliebin und mit den genanten wepener, schuczin, 
husmannen, thorwarten und wechtirn alle iar eynem rathe zcu Erfforte 
globin, huldin, swerin und gehorsam sin als andere der stad dynere 
ane geverde, und sal ich ydermanne bie gliche rechte und 
gutir gewonde lassin und mit deme  gerichte ez gutlichin 
haldin, und ab darvone dicheine clage, schelunge adir wedirrede 
enstunde, des sal eyn rad zcu Erfforte mechtig sin, und wie 
der rad daz scheidit adir schickit, dar bie sal es blieben. So sal 
ouch der rad und stad Erfforte mich genanten Sifforde, wepenere 
und schuczin vor schaden sten, wanne wir an der stad gescheffede 
sind mit eynis rathis zcu Erfforte willin und wissin und andirs nicht. 
Wers ouch, daz eyn rad zcu Erfforte dicheine wepener adir schuczin 
ufle deme slosse zcu Vippeche pobin die obgenanten wepener und 
schuczin habin wulden, die sal ich benante Siffort besurgin und haldin 
mit essin, trinkin, futir und hufslag als lange und als dicke des noit 
geschet, und sal man mir von ye deme wepener mit eyme knechte 
und zcwen pferdin eylt schog, und ye deme schuczin mit eyme pferde 
sechs schog gutir Missener grosschin ye dez jaris gebin nach marczal, 
als sich daz gebort nach der zcyt, als sie bie mir und in mynen 
küstin werin. Wolde abir eyn rad syne dynere und eyne eygene 
kochin daruffe habin, als er daz wol thun sal und mag, wanne und 
wie dicke om daz behegelich ist, so sal ich on husunge und stallunge 
und gemaches gnüg darzcu lassin und gestatin und sal ich ouch von 
deme genanten slosse nymandis beschedigen nach beschedigen lassin 
an eynis rathis zou Erfforte willin und wissin, nach zcu dicheime ge- 
scheffede ritin adir myne gesellin rite lassin, darvone der stad Erfforte 
krod adir erbeit ensten muchte ane geverde. Ouch allin buwe und 


besserünge das slossis sal eyn rad zcu Erfforte selbis thun uffe sine 
Geschichtsq. d. Pr. 8. Erfurt XXIV. 2. 47 


788 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


koste. Wanne ouch die obgenanten drie iar vorgangin sint, so sal ich 
genante Siffort der stad Erfforte or slos mit allir zcugehorunge und 
den ackir ubir winther und summer wol besewit und den wingarten 
mit solchir erbeit, als der an mich komen ist, wedir ynantwurten ane 
geverde, als ich die fundin habe. So habe ich obgenante Siffort der 
obgenanten stad Erfforte ouch yngeantwurtit hündirt und zceweiund- 
firezig schog gutir Misschener grosschin, die sie die obgenanten drie 
iar ynne habe sullin und mir danne zcu üssgende den dren iarin zcu 
Exfforte in der stad wedir gebin und antwurte sullin ane offzcog. 
Were abir, daz sie mir die hundirt und zceweyundfirczig schog eher 
wedir gebin, daz an eyme rathe und nicht an mir sten sal, so sal 
danne nach deme, als die grosschin also bezcalit sint, ich benante 
Siffort von der obgenanten zcyt der drier iare, was der nach were, 
ye dez iaris der stad Erfforte funfezin schog gutir Missener grosschin, 
adir also vele, als sich geborte nach der zcyt und der marczal. Ouch 
alle den mist, der uffe dem slosse gevellit, sal ich uffe den ackir, der 
zcu deme slosse horit, furin; so sal ich ouch y dez iaris zcwene 
ackere der wingarten tüngen ufle myne küst und erbeit, so verre sie 
mir den mist darzcu koufin. Und dez zcu bekentnisse und merer 
sicherheid aller obgeschrebin rede, stücke und artikele habe ich ob- 
genante Siffert myn insegil an desin briff wissintlichin lassin hengen, 
der gegeben ist als man zcalte noch Crist; gebort thusint driehündirt 
zwey und nünczig iar an sente Walpurge tage. 


1392. Juni 4. 1022. 


Albert Northusin alias Steinbog und Gerlach von Fulda, Paro- 
chianen und zur Zeit Fabrikmeister und Altermänner der 
Pfarrkirche s. Egidii zu Erfurt, verkaufen an  Ospert von 
Frankenberg, Dekan s. Marie ad gradus, Johann, Custos su 
S. Viktor, und Johann Werwolf, Bürgermeister su Mainz, und 
Bernhard Nybor, Dürger zu Frankfurt, Testamentarien weiland 
Heinrich Rabenolts, Pleban der Kirche S. Egidii und Küchen- 
meister des Ersbischofs Adolf von Mainz, und statt derselben 
als Abwesenden dem Johannes Ryman, Custos s. Marie in 
Erfurt, einen Jahressins von 31, Goldgulden aus einem Kram- 
laden oder Haus unter der Egidienkirche neben der apotheka 
und aus den Opfern für 40 deuische Goldgulden und für 
5 Gulden zur Herstellung der Orgel, welche Johannes Ryman 
gegeben. Jene Summe soll dienen sur Ausbesserung der Kirche 
und zur Herstellung des neuen Turmes, und es kann der Zins 
jederzeit wiedergekauft werden. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. LII. Theil. 739 


Zeugen: Theodoricus de Cruczeborg, Jobannes Ryman iunior, 
Plebane in Nebra und Wytterde, Ludowicus Helwicz de Rotin- 
berg laicus. 


Datum et actum Erffordie sub anno Domini millesimo trecentesimo 
nonagesimo secundo et die quarta mensis Iunii. 
Regest im E. A. 


1392. Juni 21. 1023. 
Hermann von Dessingen, Dekan des Marienstifies in Erfurt, 
bekennt, dass die Vormünder und der Spitalmeister des Martins- 
hospitales vor dem Krämpferthore dem Capellun der Marien- 
Magdalenenkapelle !, Malter Korn jährlicher Gülde abgekauft 
haben. 

Or. mit 2. S. im Grossherzogl. St. A. zu Weimar. 


Ich Herman von Bessingen, techand unser vrouwen kirchin czu 
Erfforte, eyn lenherre der cappellin sante Marien Magdalen, gelegin 
by der pharre sente Pauls da selbis czu Erfforte, bekenne uffintlichin 
an dissime keynwertigen briffe allin lutin, dy den syen, horn adir 
lesin, daz die erbarn lute Henrich hern Bruns, her Henrich von 
Worimstete, formunden, unde Conrad Grüningin, spetalmeyster des 
nuwen spetals czu Erfforte, gelegen vor Cramphentore, haben abe 
gekouft dem erbarn manne ern Henriche von Doringinhusen, capellane 
der vorgenanten cappellen Marien Magdalen, eyn halb maldir korns 
ierlicher gulde, daz da pflag czu gebene ierlich eyn spetalmeyster 
des aldin spetals der vorgenanten stad eyme cappellane der vorge- 
nante capelln von der bygraft wegin, dy dy armen lute des egenanten 
spetals hattin uffe deme kerchhoffe der egenanten cappeln, und 
haben eme da vor gegebin und beczalit eylf phunt gutir phennige, dy czu 
Erfforte genge und gebe warin, und sal der egenante her Henrich 
von Doringinhussen capelan dy selben eylf phunt wedir lege an andir 
czinse, dy da sullin gehorn und geborn eyme iclichen cappellane der 
dicke genanten cappeln, der da czu gecziten ist, und sal der 
egenante spetal und alle sine formunden vort me genczlich vortragen 
sy und nicht me gebe das egenante halbin maldir korns deme 
capelane der dicke genanten capeln. Hir by ist gewest und sint 
geczugin dy erbern lute meyster Hartung Gernodi, obirschriber, her 
Conrad von Gutinshussen ratismeistere, und her Hans von Kollede, 
der vier man eyn der vorgenanten stad Erfforte, dy eyn sicczende 
rad czu den gecziten dar czu hattin gesand al sü sprachin. Des czu 
mer orkunde und sicherheyt habe ich egenante Hermann techant myn 
insegil dorch bete willin beyder partigen czu eyme bekentenisse an 

47° 


140 Geschichtequellen der Prov. Sachsen. 


dessim brif gehangen. Und ich Henrich von Doringinhusen, capelan 
der egenanten cappeln, habe ouch myn insegel czu bekentenisse vor 
mich und alle myne nochkomen an dessin brif gehangin, der da ge- 
gebin ist noch Cristi gebort dryczenhundirt iar darnoch in deme czwey 
und nunczigisten iare an deme frytage vor sente Johannestage des 
toufers. 


1392. Juli 2. Erfurt. 1024. 


Frater Hermannus, episcopus Scobensis, vicarius in ponti- 
ficalibus Conradi archiepiscopi Moguntini, verleiht in. gewöhnlicher 
Weise ecclesie S. Martini site in civitate Erfordensi einen Ablass 
von 40 Tagen. 
Datum Erfordie anno Domini M. CCC. LXXXXII. in .die Pro- 
cessi et Martiniani mart. 
Or. im Kgl. St. A. zu M, S.d. 


1392. August 23. 1025. 


Officialis prepositure s. Marie Ertordensis bekennt, dass vor ihm 
an  Gerichísstelle lohannes de Drivordia, plebanus ecclesie 
s. Bartholomei, das Patronutsrecht, welches ihm laut der vor- 
gelegten Briefe nach dem Tode der Czyne dicte Langen über die 
Vikarie am Hochaltar der Kirche s. Martini in strata zustand, 
freiwillig inter vivos seinem Verwandten Frederich Rosenczwig, 
einem Erfurter Bürger, übertragen und durch einen Eid auf das 
Evangelium auf alle Ansprüche verzichtet habe. 
Datum  Erfordie anno Domini M. CCC. LXXX XIL in vigilia 
8. Bartholomei. 
Or. mit d, S. im Kgl. St, A, zu. M. 


1392. September 10. 1026. 


Heinrich Leych der eldere, gesessen zu Büch, dekennt, dass er 
sich mit Hannes von Utensberg, Bürger zu Erfurt, wegen des 
Kirchlehns zu Bechstete dahin geeinigt habe, dass sunächst 
Hans von Utensberg damit den lohannes von Ysenache belehnen 
soll, den er, Heynrich Leych, vorgeschlagen. Nach dessen Tode 
aber soll er den bestätigen, den ihm die Utensberg vorschlagen. 
Es soll dann in Zukunft immer abwechselnd die eine Familie den 
Pfarrer vorschlagen, die andere ihn belehnen ohne weitere Kosten. 
Gegeben 1392 am nesten dinstage nach unser lyebin vrouwon tage 


genant der letzeren. 
Or. mit 1 S. im. Kgl. St. A.zu M. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 741 


1392. December 17. 1097. 


Otto von Vippeche bekennt, dass er sich mit dem Rate gu Erfurt 
wegen aller rückständigen Zinsen aus den genannten verkauften 
Dörfern verglichen habe. 

Or. mit d. S. im. Kgl. St. A.zu M. 

Ich Otte von Vippeche bekenne und thün kund mid deseme 
brive, als ich vorzcitin vorkauft habe das slos Vippeche und 
die dorffere Vippeche, Ranstete, Obirn- und Nedirn Marpeche 
und andere gutire und zcugehorünge den ersamen wisin luten 
deme rathe, den burgirn und der stad Erfforte in solchir mase, 
als die brive uzwisin, die darubir gegebin sind, und on ette- 
was brüches was an etlichin zcinsin und gutirn, die ich in deme 
kauffe benand hatte und ouch etlichir mase yn hindirstedelig blebin 
warin und ich auch mid on noch zcu rechin hatte umme eynteil 
geldis, küste, keltirn und holezis, die mir hindirstellig blebin warin, 
das ich mich mid on und sie sich mid mir vor mynen frundin 
darumme und umme alle sache, stücke und zcüsprüche, die wir 
undir on gehabit han adir gehabin müchtin bis offe desin hutigen 
taig datum desis brives, genczlich und gar gerichtit und geslichtig und 
unser eyn deme andern darumme genügede und gentzlich wedir 
statünge gethan had, hirumme so sage ich vor mich und myne erbin 
die benanten rad, burgere und stad Erfforte aller obgenanten stücke; 
geldis, küste, keltirn und holezis und darzcu alle andir stücke und 
zcusproche, die ich adir myne erbin wedir sie bis offe datum desis 
brives in dcheine wiz gehabit han adir gehabin muchten tegirliche, 
quid, ledig und los mid craft und orkunde desis brives, mid myme 
insegil festecliche vorsegilt, das hirane gehangin ist. Gegebin noch 
Cristi gebord thusind drihundirt zeweiundnünzcig iar an deme dinstage 
allirnest noch sente Lucien tage der heilgin iungfrouwin. 


1392. 1028. 
Des Rates zu Erfurt Bestallung Wackermans von Landeck und 
seiner Söhne zu Vóglen und Amtleuten des Schlosses Brandin- 
berg. 

Unrollendete und fehlerhafte Abschrift im Grossherzogl. St. A. zu Weimar. 
Wir der rad und die stad Erfforte bekennen und orkunden desis 
brives, das wir die gestrengen lute ern Wackirmann von Landecke, 

Wackir und Dytmar sine sone zcu unsern voiten und amptmannen 

des slossis Brandinberg gesaczt und on das bevolin habin und alle 

sinen nuezin und zcugehorunge, als wir das von den von Heringin 
yngenomen und wir mid on vorbrivet habin, von uns und der stad 


742 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Erfforte wegin offe ore eygene koste getruwelichin zeu bewarin und 
ynne zcu habin hirzewisschin und sente Iohannestag des touffers, der 
schirerest komid, und von deme selbig sente I. tag vordir obir vyer 
iar, die nest noch eipandir folgin, und habin uns und der genanten 
stad Erfforte ouch wedir globit und gered in alle der mase, als hirnach 
beschrebin sted. Von erstin so sullen sie das sloss getruwelich bewarin 
und daruffe habin eynen thorwartin, evnen husman und fünf wechtere 
und die haldin und den thuen von oren kostin und lone, als das vor 
gewonlich ist gewest. So sullen sie czu on selbis und bie on offe 
dem slosse stetis habin drie redeliche gesellin, die zcu der were wol 
togin, das sloss zcu bewarin, ouch offe ore evgen koste und lone; 
die sullen mid on alle iare eyme rathe zcu Erfforte globin, swerin, 
gehorsam sin, .als andere der stad dynere, ane geverde Und 
sullen sie ouch und ore gesellin von deme slosse adir wedir darczu 
nymandis beschedigin adir beschedige lassin ane eynes rathis zcu 
Erfforte willin und wissin, noch zcu keyme gescheffede ritin ader ore 
gesellin rite lassen, darvone der stad Erftorte noid ader schade mechte 
ensteen, ane geverde. So sullin wir ouch das slos und gerichte zcu 
Brandinberg und sine zcugehorunge getruwelichen schuczin und 
ydirmanne bie gliche rechte und gutir gewonde lase, als das vor ge- 
west ist. Hirumme so sullin sie davon kegin alle gerichte, rechte, 
gelde, rente, nucze, gevelle und alle andere zcugehorunge des selbin 
slossis und gerichtis die genante zcyt vnne habin noch deme, als wir 
das von dene genanten von Heringin haben yngenomen und das 
undir uns vorbrivet ist, und sullin sie der gebruchin zcu orme nueze 
also das vorgeschriben sted. Und darczu sullin wir on die genante 
zcyt ye des iaris zcwey und drissig schog gutir Missener groschin 
gebin, und sie sullen in zcwey rynners gewand als andere unsser 
dyner des iaris cleidin, und wo wir von der stad Erfforte wegen und 
an der stad gescheffede werin, so sal on die stad vor schaden steen 
und andirs nicht. Wers ouch, das die stad ore dynere und eyne 
eygin kochin offe deme slosse habe woldin, als sie das wol thun sal 
und mag, wie lange und wie dicke ir das behegelich E 1 


! Hier bricht die Abschrift ab. Das Jahr wurde ergänzt aus einer Notis 
im Cl.-Milwitz- Familienb. im E. A. 


1393. Januar 22. 1029. 


Hans Besant und Hedewich, Eheleute, und Elzabethe ihre Tochter, 
gesessen «u Grosen-Rudinstete, verkaufen den armen luten in dem 
nüwen spetale zcu Erfort, gelegen uzwendich der muren vor 
Crampphenthore, den Vormündern Henrich ern Bruns, ern 
Heinrich von Wormstete und dem Spitalmeister Conrad Grunyngen 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 743 


4 Acker wydechs und wesewachs weniger ein Viertel, 1 Acker felde- 
glichs und einen Hof zu Rudinstete für 14!/, Pfund guter Pfennige. 


Gegeben 1393 an dez heylgin mertererstage sente Vincentii. 
Es siegelt lohann von Laslo, Capellan Hugs des Langen. 
Or. mit d. S. im E. A. 


1393. Januar 30. 1030. 
Der Hat zu Arnstadt verkauft dem Priester Ulrich von Hildens- 
heim, Vikar des Altares s. Martini im neuen Hospitale zw Erfurt, 
seinen Nachkommen und den Vormunden des  Spitals, ern 
Heinriche ern Bruns «nd ern Heinriche von Wormstete 8 !;, 
Pfund Erfurter Landwähr Zins für 102 Pfund guter Pfennige 
auf die Stadt Arnstadt auf 6 Jahre wiederkäuflich, wobei als 
Bürgen eingesetst werden Fritsch von Witzleben, Amimann zu 
Wachsenburg, Conrad Worm, Ritter, Albrecht von Wittirde und 
Konemund von Witzleben, Knechte. 


Gegeben 1393 an deme donrestage vor unsir frouwen tage lichte- 
wei, den man nennet zcu latin purificationis. 
Burkhardt, UB. der Stadt Arnstadt Nr. 236, 


1393. Februar 1. 1031. 


Gerlach Vermargaretin und Gyseler Nase, Hafsmeister, Heinrich 
Toppelstein der eldir, Henrich von Hoemberg, Gyseler von 
Northusen , Conrat Frouwenstein , Ditherich Colleman und Gerlach 
Vernezynen Ratsleute, die anderen Räte und die Bürger au 
Molhusen schliessen 'mit der Stadt Erfurt ein Bündnis, welches 
Walpurgis über ein Jahr anfangen und von da an sechs Jahre 
dauern soll. Sie wollen zur Hilfe senden czwenczig manne mit 
gelevenyen und fumf schuczen und zu einer Belagerung 
buchzzen und andir gerete und dorczu czehen schuczen mit 
ruckearmbursten stellen. (Die übrigen Bedingungen entsprechen 
denen des Bündnisses, welches 1387 geschlossen wurde.)! 


Gegeben 1393 an unser liebin frouwen abynde lichtewie den man 
nennet purificationis. 
Or. mit dem S. im Kol. St. A.zu M. 1 8. Nr. 946, 


1393. Februar 1. 1032. 
Dither von Dankelsdorff und Curt Rese, Aatsmeister, Heynrich 
von Tüderstad, Curt Nüwemeyster, Heynrich von Berge, Berlt 
von Hegenrade, Heynrich von Brücken, Hans von Täderstad, 
Hans von Elriche, Hans von Gotingen, Gyseler von Medyne, 
Dither von Doringehusen, Tyle Schate, Heynrich Wisen, 


744 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


Heynrich von Bebra, Claus Geriken, Hans Bruder, Herman von 
Thyrüngen der elder, Iacob von Herriden, Koning, Dithmar 
Boticher, Hans Hün, Curt von Dymerade  Ratsleute, Fritsche 
von Trebre, Berlt Blicherade, Heynrich Ditmars und Büsse von 
Werthern die Vier von der Gemeinde, die übrigen Räte und 
die Bürger eu Northuszen schliessen mit der Stadt Erfurt ein 
Bündnis, das vom Walpurgistage übers Jahr an sechs Jahre 
dauern soll. Sie wollen sur Hilfe senden czehen mannen med 
glevenigen med dren schüczen und zu einer Belagerung buchsin 
und ander gerethe sowie fünf schüczen med rückearmbursten 
stellen. (Die übrigen Bedingungen sind gleich denen des Bünd- 
nisses zwischen Erfurt und Mühlhausen)! 

Gegeben 1393 an unsir vrowen abende lichtewige den man 

nennet purificatio b. Marie virginis. 
Or. mit d. S. im Kol. St. A. zu M, ! 8. Nr. 1031, 946 u. 947. 


1398. April 25. Prag. 1033. 
Citation des Rates wnd Conrads vom See, Schultheissen zu Erfurt 
vor das königliche Hofgericht auf die Klage Ilerman Roders. 

Or. auf Papier im Kgl. St. A. zu M. S. i.d, 

Die burgermeister, die vier von der gemeinde, die funf rete und 
die burger gemeinlich der stat zu Erffort und Conrad vom See, 
schultheiss daselbist zu Erffort, sollen antworten vor des allerdurch- 
leuchtigisten fursten und heren, hern Wenczlaus, Romischen kunigs, 
zu allen zeiten merers des Reichs und kunigs zu Behem  hofrichter 
Herman Röder uff den nechsten frytag nach sant Jacobstage, der 
schierest! kumpt. Geben zu Prag des frytags vor sant Walpurg tag. 
Anno domini M». CCC». LXX X XIII. Jo. de Kirch. 


1393. April 27. Weimar. 1034 
Balthasar, Landgraf zu Thüringen etc., schliesst unter denselben 
Bedingungen wie im Jahre 1390 ein gütliches Stehen mit der 
Stadt Erfurt, das vom Tag Johannis des Tüufers an bis über 
ein Jahr währen soll.! 

Gebin tzu Wymar 1393 des süntages als man singet iubilate. 
Or. mit d. S. im. Kgl. St. A. zu M. l 8. Nr. 997. 


1393. Mai 1. 1035. 
Der Hat su Erfurt macht Henricus Nayl zum Vogt und Amt- 
mann von Kapellendorf. 

Gegeben 1393 in die Walpurgis. 
Regest im Cl.-Milwits- Familienb. im E. A. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 745 


1393. Mai 10. | 1036. 


Ernst der Ältere, Graf von Gleichen, belehnt Hansen von der 
Zella und andere Bürger su Erfurt mit Zinsen in der Stadt, 
von Ländereien vor dem Pförtchen und vom Mainzerhof. 

Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu M. 

Länig, corp. twr. feud. germ. III, 39. 

Wir grafe Ernst von Glichen der eldere, von Gotis gnaden herre 
zcü Tunna, bekennen unde thun kunt offinberlichin in desim briefe 
vor alle den, dy en seen, hóren adir lesen, daz wir gelegin habin 
den bescheiden luten Hanse von der Celle unde Hanse von Botilstete, 
burgern zcü Erforte, zcü getruwirhand von Rudigers Kezzilborns 
wegin, burger daselbinst, eylftehalb pfünt geildes, drittehalben schilling 
unde dry scherf geildes, sechs hunre, andirhalb stobichin wyns unde 
dry lammesbüche, gelegin in der stad zcü Erforte, unde achte pfünt 
geildes und drizzig hunre, gelegin an deme nuwenlande vor der 
pforten kegin deme nuwen thorme, unde virdehalb pfünt unde zcwene 
schillinge pfenge geildes, alliz ierlichis zcinses an dem vorwerke in 
des bisschofs hofe von Mencze. Unde wir habin en dese vorgenanten 
lehen getan zcu Erforte in unserme hofe uf sende Petirsberge. Des 
zcu orkunde unde waren bekentenisse habin wir obgenanter grafe 
Ernst unsir insegil an desin offin brif wizzentlichin gehangen. Ge- 
gebin noch Christi gebort dryzcenhundirt iar in deme dry unde nunz- 
cigisten iare an deme sunnabende vor der crucewochen. 


1393. Juni 25. 1087. 


Dytherich von Berlstete, Bitter, verkauft mit Erlaubnis seiner 
Lehnherren, der Grafen lohans und Gunther zu Swartz- 
borg, wiederkäuflich dem vornemen bescheiden manne ern 
Mertine von Müchelde, Bürger zu Erfurt, sechs Pfund 
geildes gütir pfenge, die zu Erforte volgenge, geneme und 
unvorslagen sint, für 30 Schock guter Meissner Groschen 
an dem Dorfe genant zcü. deme Gern und an seinen undirsedeln, 
zcinsluten, an geschozze, an bate und an alle den güten, zcinsen 
renten und rechten, die darzcü gehoren. Er stellt als Bürgen 
ern Fritschen von Witzeleibin, amptman zeu Klingen, ritter, 
Gernoten von Kobinstete, Beringern von Witzeleibin und Otte 
vomme Hofe, knechte, die sich auch zum Einlager in Erfurt ver- 
pflichten und den Brief mit. besiegeln. 


Gegeben 1393 an der mittewochen noch sende Iohans tagebaptiste. 
Or.miü 4 S. im D. A. 


746 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen 


1393. Juli 2. Erfurt. 1038. 


Frater Hermannus, episcopus Scopensis, vicarius in pontificalibus 
Conradi archiepiscopi Moguntini, bekennt, dass er den Kirchhof 
ecclesie s. Martini in Erfordia geweiht habe und verleiht allen, 
welche die Kirche an bestimmten Tagen besuchen und für die 
Verstorbenen beten, ihre milde Hand öffnen, das Sakrament be- 
gleiten und den Begräbnissen beiwohnen, 40 Tage Ablass mit einer 
Karene. 


Datum Erfordie anno domini M. CCC. LXXXXII. in die Processi et 
Martiniani mart. 
Or. mit d. S. m. Kol. St, A. zu M. 


1393. Juli 17. 1039. 


Conrad von Tannenrode, herre zcu Stusforte, Conrad der eldir 
und Conrad der iunge von Tannenrode, seime Sóhne, bekennen. 
dass sie das Schloss Vippeche mit allem Zubehör, ihren Teil des 
Gerichtes zu Marpeche, ihren Teil an dem Kirchlehen zu Vippeche 
und an dem Kirchlehen zu Marpeche, 1!, des Gerichts über 
Ilals und Hand zw Vippeche, das von dem Landgrafen zu 
Lehn geht, mit allen Rechten an den Rat und die Bürger zu 
Erfurt für 650 Mark lötigen Silbers verkauft und versprochen 
haben, das Lehn des Gerichtes zu Vippeche so lange zu behalten, 
bis sie vom Hat gemahnt werden, es ihm beim Landgrafen auf- 
zulassen. Folgende Güter und (Gefälle gehören zu dem ver- 
kauften Schloss und den Gerichten: 17 Hufen Artlandes, 
20 Acker Weingarten, 40 Acker Wiesen und Weide, 28 Pfund 
und 16 Schilling Pfennige an Zinsen und bathe jährlichen Ge- 
fälles, 81 Hühner, 3 Gänse, 2 Lammesbáuche jährlichen Zinses, 
!, Malter Gerste, ®, Korn an Zinsen und Zehnten, 3 Malter 
Futter, 1 Backofen, 2 Acker Hopfen, ein Teich von 2 Acker 
und ein wüsier Teich von 8 Acker Inhalt, 2 Baumgärten, 
Schankgeld, Braugeld, Heersteuer, gemeine bathe zu Vippech 
und Marpeche, so viel die Verkäufer daran ein Recht gehabt. 

Zeugen: Die ersamen lute Gunther Willekom, Erhard von 
Eyssleybin, der Herren von Tannenrode Mannen, Volkenana 
Ortolff, ihr Schreiber; Meister Hartung, Oberschreiber su Erfurt, 
Iohans von Mulhuszen, Rudolff Zeigeler, Dieterich Houbit, 
Gunther von Frymar und Heinrich von Wormstete, Bürger zu 
Erfurt. 
(regeben 1393 am dornstage nach sente Margaretintag. 

Or. mit d. S. m. Kgl. St. A. zu M, 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 741 


13983. August 9. Prag. 1049. 


Wenzeslaus, römischer König, weist die Klage Hermann Roders 
vom Hofgericht vor den Provisor und Vitetum zu Erfurt. 
Or. im Kgl. St. A.zu M. Aufgedrückt war dus Gerichtssiegel. 


Wir Wentzlaw, von Gotis gnaden Romischer kunig, ze allen ziten 
merer des Reichs und kunig ze Beheim, nemen abe alle die ladung 
und clage, die Herman Roder vor unserm und des Reichs hofgerichte 
getan hat uff die burgermeyster, die vier von der gemeinde, den rate 
und uff die burger gemeinclichen der stat zu Ertfurt, unser und des 
heyligen Reichs lieben getrewen, getan hat, und weysen die selben 
von Ertfurt von uns und unserm hofgerihte fur den geystlichen 
profisor und den viztum zu Ertfurt, do sie dem obgenanten Herman 
Roder eynes unverzogen rehten gehorsam sein sullen hie zwischen 
und unser frawen tag der letzteren, der schirst kumt, umb alle sache, 
die er zu in zu clagen und zu sprechen hat. Wurde aber dem obge- 
nanten Herman Roder daz reht verzogen, daz er daz kuntlichen be- 
weysen mohte, so wollen wir im lazzen rihten in allen dem rehten, 
als sein clage herkumen ist. Ouch wollen wir von Romischer 
kunglicher mehte, daz derselbe Herman Roder fride und geleyt haben 
sol in der stat zu Ertfurt vor allermeniclichen ungehindert; wer der 
wer, der daz uberfure, zu dem wolten wir heizzen rihten als reht 
wer. Mit urkunde dits brieffs versigelt mit unsers hofgerihts insigel, 
der geben ist zu Prage an sant Lorenzen abent nach Cristus gebórte 
drewzehnhundert iar und in dem drew und newntzigstem iare, unser 
reich des Beheimischen in dem XXXI. und des Romischen in dem 


& VIL. iar. Per dominum de Duba, magistrum curie regis, 


Cunradus Zingel. 


1393. November 10. Prag. 1041. 


Des königlichen Hofgerichts Befehl an den Rat zu Erfurt, Hansen 
von Gen sicher Geleit zu geben und ihm auf seine Klagen Hecht 
widerfahren su lassen. 

Or. auf Papier im Kgl. St. A.zu M. S. 4, 


Wir Iohan, grave zu Sponheim der iunge, des allerdurch- 
luchtigsten fursten und herren, hern Wenczlawes, Romischen kunigs, 
zu allen zeiten merers des Reichs und kunigs zu Beheim hofrichter, 
enbieten den burgermeistern, den vieren von der gemeinde und dem 
rate der stat Ertffurt unsern gruz und alles gut. Wir tun euch kunt, 
daz fur uns kumen ist Hans von Gen und hat sich vast beklagt von 


748 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


euch, wie daz ir im recht vor zogen habt, daz in die fumf rete ge- 
schoben ist. Nu dunckt uns geroten sein, daz ir im und den seinen, 
die mit im kumen werden, ein gut sicher geleit geben wollet dar 
und danne on geverd, also daz ir im ein unverzogen recht last wider- 
faren hie zwissen und unser frawen tag liechtmesse, der schirst kumt, 
umb alle sache, die er zu den ewren zu sprechen und zu klagen 
hat. Mocht ir es aber mit der minue verrichten, daz wer uns wol 
von euch ze dancke; geschehe des nicht, so musten wir im des 
rechten gunnen. Mit urkunde dits brieffs, versigelt mit des hof- 
gerichts insigel, der geben ist zu Prage an sant Mertynis obent anno 
Domini millesimo CCC.» LXXX X.» tertio. 


1393. 1042. 
Der Rat ernennt Ditherich von Heitingisborg zum Vogt und 
Amtmann auf dem Schlosse Tungdort. 

Regest im CL.- Milwitz- Familienb. im E. A. 


1394. Januar 9. 1043. 
Heinrich, graf von Hoensteyn, herre czu Lare und Clettenberg, 
Heinrich «nd Ernst seine Söhne gewährleisten auf Bitten ihres 
verstorbenen Schwagers Conrad von Tannrade mit dessen Söhnen, 
Conrad dem eldern «nd Conrad dem iungern, dem Aat zu Erfurt 
den Verkauf des Schlosses Vippeche und des Gerichtes zu Mar- 
peche, sodass alle Bedingungen des Kaufes redlich erfüllt werden 
sollen. 


Gegeben 1394 am fritage allirnest nach deme zcwelfftin tage, daz 
waz der nünde tag des manden Januarii. 


Or. mit. 2 S.im Kgl. St. A, zu M. Daselbst unter demselben Datum die 
Quittung der Grafen und der Brüder ron Tannroda über den Empfang 
der 650 Mark Kaufygeld. Mit 2 8. 


1394. Januar 17. 1044. 
Herman von Bessingen, techand unsir frowin kirchin czu Erforte, 
vergleicht den Abt Gelasius czu den Schotten mit ern Henrich 
Brüns, ern Heinrich von Wormstede, Vormündern, und ern 
Conrad von Gruningin, Spitalmeister dez nuwen spetals vor 
Kramphintore, dahin, dass diese dem Abt ver schog Myszener 
groschin ane eyn mandil für ver schillinge phennige ierlicher 
gulde von einem Fleck, wo früher eyn weytmole gestanden und 
wo jetet das Hospital eine Scheune errichleie, bezahlen sollen. 


Gegeben 1394 an deme sunabinde noch dem achcezehenden tage. 
Or. im E. A. S.d. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil, 749 


1394. Januar 20. 1045. 


Der Rat su Erfurt bestellt Wilhelm von Wechmar zum Vogt und 
Amimann des Schlosses Mulborg. 


Gegeben 1394 in die Fabiani et Sebastiani. 
Regest im Cl.- Milwitz- Famtlienb. im E. A. 


1394. März 26. Prag. 1046. 
Johanns, Grafen zu Sponheim, königlichen Hofrichters, Urteil 
in der Sitreitsache Herman Roders von Erfurt gegen den Rat 
daselbst. | 

Ziemlich gleichzeitige Abschrift auf Papier im Kgl. St. A. uw M. 


Wir lohan, grefe czu Spanheym der iunge, des allerdurch- 
lauchtigesten fursten und herrn, herrn Wenczlaus, Romischen kuniges, 
ezu allen czeiten merers des Reiches und kuniges czu Beheim, hof- 
richter, bekennen und tun kunt allermeniclich mit disem brief, daz 
wir czu gerichte soszen czu Proge in des egenanten unsers heren des 
kuniges hof, der gelegen ist bey sente Benedikten pfarkirchen, und 
daz vor uns quam da selbens in gericht Herman Roder von Erfort 
uf eynem und Conrad Czingel der iunge von wegen der burger- 
meyster, des rotes, der rete, der vier von der gemeynde und der 
burger gemeinlich der stat czu Erfort und mit irem ganczen und 
vollen gewalt uff dem anderen teile, und legen fur der selbe Herman 
Roder mit seynem fursprechen, wie das er vor cziten von dem 
egenanten hofgericht fur des erwirdigen fursten und heren, hern 
Conracz, erczbischofs czu Mencz, gericht da selbist hin gen Erfort 
gewiset were, von den egenanten burgeren recht da czu nemend, und 
wiset ouch do vor uns des egenanten hofgerichts brief, die im dar 
uber gegeben  woren, darinn begriffen was, das Herman  Roder 
czwischen eyner genanten czeit gen Erfort czihen und da selbist vor 
des egenanien erczbischofs gericht von den egenanten von Erforte 
eyn unvorczogen recht nemen solde, und waz da selbist czu rechten 
erfunden und georteilt worde, do by solden beyde teil bleiben etc., also 
das in solichen briefen, so daruber gegebin sin, eygentlicher be- 
griflen ist, und wy ym das nicht volezogen noch geschehen were yn 
solcher möze, alz er dar gewiset were, wann dy egenanten von Erforte 
hetten ym vor dem egenanten des erczbischofs von Mencz gerichte 
czu sinen schulden nicht antworten wollen. Daruff enwort der ege- 
nante Conrad Czingel mit sinem vorsprochen von wegen der egenanten 
von Erfort und leget fur, wye das dy selben von Erfort dem ege- 
nanten Herman Roder vor des egenanten erczbischofs gerichte mit 


750 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


dem rechten embrosten und von siner ansprach recht und redelichen 
kummen weren, als sy auch desselben gerichtes brief doruber hetten, 
und bat uns darumb eynen sulchen brif, so yn dor uber gegebin 
were, czu vorhorend, der auch da vor uns in gerichte von worte zu 
worte gelesen und vorhort wart und geschrebin stund und lutende 
waz also: 

Wir Herman, techen unsser vrowen kirchen czu Erforte, Henrich 
custer «zu Jecheburg, Iohan richtere czü Erforte des erwerdigen 
unsers gnedigen heren Conradis, erczbischofs czu Mencze, bekennen 
und thun kunt mit desem brieff, daz wir mit den geswornen czu 
dem gerichte als hute datum dises briefes czü rechter tagesczit sozen 
czü gerichte czu Erforte in des selben unsers heren von Mencze hofe 
und vor uns quamen an gerichte vor geheiter bank und wurden 
ynstellig Herman Roder mit seyme vorsprochen uf eyne seyten, und 
er Hanss von Mulhussen und her Ditherich heren Hartungis, ratis- 
meister czu Erforte, von wegen des rathes, der stat und der burger 
gemeintlich czu Erforte, als sie die von rechte und gewonde vor- 
sprechin suldin und mochten, ouch mit yrem vorsprechin uf dy 
andern seyten und vorlute derselbe Herman Roder und sime vor- 
sprochin, wie her vorczietin und solichin sachen und zcusprochin, 
als her hette kegen dy obgenanten ratismeistere, rat, burgere und 
stat Erforte von deme hofegerichte des allerdurchleutigesten fursten 
heren Wenczlaus, Romischen kunigs, gewiset were kegin Erforte vor 
des benanten unsers heren von Mencze gerichte, und begerte, das die 
von Erforte den selben brif, dar mete her also gewiset were, vorlegetin, 
dar czu die benanten Hans und Dither, ratismeistere, und irme vor- 
sprechin von wegen des ratis, der burgere und der stat obgenant 
antwurten und sprochin, das sie von schulchir wisunge und noch 
lute des briefes uffe beyde seyten vorgerichte weren gewest und 
werin aller schulde und czu sproche des selben Hermans ledig und 
los geteilet und mit rechte von yme komen, und mochten das wol 
erwisen mit des gerichtes brive und czeigeten da des gerichtes briff, 
dar an unser obgenanten dreyer richtere insegele hangetin, und lizen 
den lesen, der also hilt und us wisete, als sy czu antwurte tatin. 
Dar ezu antwurte der benante Herman Roder mit syme vorsprechin 
und sprochin, das on der brief und das vor geschen were nicht be- 
schedigen sulde, sundern her were andirweit von dem obgenanten 
hovegerichte vor uns obgenante richtere gewiset an gerichte, da ime 
die obgenanten ratismeistere und burgere und stat czu rechte sten 
sulden noch lute und haldunge der ersten vorwisunge und schulde, 
und czeigete des eynen brif, dar an des obgenanten hovegerichtes 
insigel gehangen was, und lies den lesen vor gerichte von worte zu 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 751 


worte, als der geschrebin was. Dar czu antwarten dy benanten ratis- 
meistere mit orme vorsprochen von wegen als vor benant ist, und 
boten on noch eym orteil czu vrogen, wanne der briff us wisete, der 
Herman Roder vor gegebin hette vor dem obgenanten hovegerichte, 
wie das die obgenanten von Erforte weren ime mitme rechten nicht 
enbrusten noch von yme komen, wanne her hette das selbe orteil, 
dar mite sy ledig von om geteilet weren, gestroffit und doch das an 
der worheyd nicht were und er schulche straffunge nicht getan hette, 
als er vor gegebin hette; dar uf nach uswisunge des brives geteilit 
und die sache wedir kegin Erforte an gerichte gewiset were und 
mochtin das wol erezuge mit dem gerichte und des gerichtes brive, 
ab die ersten orteil und gerichte, als dy gegangen weren, dar mete 
sy von dem benanten Herman Roder ledig und los geteilet weren, 
und mit des gerichtes brive erczuget hettin, und nach mit dem ge- 
richte erezuge mochtin, ab des nod were, icht billich möge und 
macht haben sullin und sy vort mer der schulde und czü sprache 
suldin ane wandel bliben. Dar uf wart gevraget und vorrecht funden, 
sint dem mal das Herman Roder der orteil der mete die von Erforte 
von ym ledig und los geteilit siu, nicht had gestroffit, als her vor ge- 
gebin hatte, und das wissintlich sy dem gerichte, so sulde das gerichte 
und orteil, als die vorgegangen und mit des gerichtes briff da erczuget 
weren, moge und macht haben, und das sye alle der schulde und 
czusproche Herman Roders soldin vort mer ane wandel bliben. Als 
do Herman Roder und sin vorsproche gevroget worden vom gerichte, 
ab dy das orteil woldin strofe, do boten sie eynes gespreches und 
traten des von gerichte, sich czü besprechene, mit loube und gingen 
dor noch mit dem gespreche hen weg an loube und quamen nicht 
wedir an gerichte Do wurden dy selben Herman mit syme vor- 
sprochen geheisschit offentlich und benant von des gerichtes botin, ab 
sye adir ymant von yrenwegen dar were und dem gerichte folgin 
ader das orteil strofe wolde. Als sye doch nicht wedir quamen an 
gerichte, ader ymant von yren wegen, und wir also lange gesessen 
hatten, als wir czu rechte sicezen sulden, do wurden abir dy obge- 
nanten ratismeistere, der rad, die burgere und dy stad Erffort aller 
schulde und czüsprachin des benanten Herman Roders ledig und 
Jos geteilt und die fulge von gerichte darubir gebetin und gegebin mit 
rechten orteiln noch des gerichtes loyfften und gewonden. Hier bie des 
alle obgeschrebin rede, als die vorbenand und an gerichte geschen 
sint, sin gewest dy ersamen und gestrengen lute her Friderich von 
Hopfgarten, probist czu Iecheburg, her Dither von Luneburg, schul- 
meister unser vrowen kirchen czü Erforte, her Conrad von der Tannen, 
kirchere ezu Sundirshussen, her Ditherich von Heitingisburg, her 


159 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Friczsche von Wiczleibin, her Erhart von Enczinberg, rittere, Wilbelm 
von Wechmar und sust andere geloubhaftiger lute genug. Und des 
ezu bekentnisse habin wir Herman techin, Heinrich custer, Iohan 
viczthum richtere obgenante unser insigel an desin briff lasen hengen. 
Und wir Friderich von Hopfgarten ete. bekennen, das wir dor by sint 
gewest und gesen und gehort haben, das vor den genanten richteren 
an gerichte alle ding geschen und sich vor louffen habin als obge- 
sehriben ist, und des .czu bekentnisse haben wir Ditherich , Fricze 
und Erhard rittere unsir insigele by der benanten richtere insigele an 
desin briff lassen hengen, der selben insegelle wir Friderich von Hopf- 
garten, Dith. von Luneburg, Conrad von der Tannen und Wilhelm von 
Wechmar mergenant czü eyme bekentnisse nuczemale auch mete 
gebruchin. Gegebin noch Cristi gebort thusent drihundert vier und 
nunczig iar an deme sunabynde aller nest vor unser vrowen tag 
purificationis, das was der leczste tag des manden Ianuarii. 

Und do der obgeschribin briff also vor uns in gerichte gelesin 
und vorhord wart, do bat uns der obgenante Conrad Czingel von 
wegen den ergenanten von Erfíforte mit sinem vorsprechin eyner 
urteil czu vragende, seidem mal das dye egenanten von Erffort des 
egenanten Herman vor des egenanten erczbischofs gerichte mit dem 
rechten enbrosten und von ym komen weren, als des selben gerichts 
briff do wol bewiset hetten, ab sy icht billich und czu recht des 
selben Hermans ansprach vorbas mer ledig und loz sin solden. Do 
vrageten wir dy heren und rittere umb, dye bye uns an dem rechten 
sossen, dy stunden uf mit loube und nomyn eyn gespreche und 
quamen wedir vor uns und orteilten eintrechticlich uff ern eyd, das 
dy selbin von Erffort dem egenanten Herman von der sache und czu- 
sproche wegen recht und redelichen enbrosten und im komen weren. 
Dar nach bat uns der egenante Conrad Czingel mit seinem vor- 
sprochen von wegen der egenanten von Erffort abir eyner urteil czu 
fragende, ab man in den egenanten briff, da mete sye dem egenanten 
Herman vor des egenanten erczbischofs gerichte enbrosten weren, icht 
billich und czü recht bestetigen und ander des egenanten hove- 
gerichtz brieff und insigel vorschriben solde, also das her vor bas 
ewiclich stete blebe und craft und macht haben solde in und us- 
wendig allen gerichten, geistlich und werltlich , und an allen steten, 
wo das den egenanten von Erfiort nod geschehen wurde. Das wart 
en auch alles georteilt mit gemeiner volg und orteil uf den eide, und 
dorumme bestetige wir den egenanten briff in kraft diez brives und 
gebiten auch allermeniclich von gerichtes wegen als orteilt ist und von 
gewalt unsers obgenanten heren des kunigs, das nymant dy obgenanten 
von Erffort an dem vorgeschribin brief recht und orteib hinder adir 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt, II. Theil. 153 


erre, sunder sy do by getrewlichen hanthab, schucz und schirm und 
gerulichen bliben laze, wann, wer der adir dye weren, die des nicht 
enteten, zu den wolden wir richten, als des egenanten hofgerichts recht 
ist. Mit urkunt diez brives vorsigelt mit des hofgerichts anhangindim 
insigel. Gegebin czu Proge des nechsten donerstages vor letare nach 
Cristi geburd thusent iar dreyczenhundirt iar und dor nach in dem 
vier und nunczigisten iare. 


1394. Juli 11. 1047. 


Ernst, graf von Glichen und herre czu @lichen, bekennt als 
Lehnherr, dass sein Gelreuer Gernot von Kobestete den Vor- 
mündern des Martinshospitales in Erfurt, Henzce ern Bruns und 
Mertin von Müchele, sowie Ulrich von Hildensheym, V?kar da- 
selbst, 4 Pfund Pfennige jährlicher Gülte für 50 Pfund guter 
Pfennige an 12 Maliern Gerste und Korn von einer Hufe zu 
Frymar wiederkäuflich verkauft habe. 

Gegeben 1394 an sente Margarethen abinde. 

Or. mit d, S, im Kgl. St. A. zu M. 


1394. Juli 94. 1048. 


Des maingischen weltlichen Gerichtes zu Erfurt Todesurteil über 
Heinrich und Hans von Lengefeld. 
Or. in doppelter Ausfertigung im Kgl. St. A. zu M. S.d. 

Wir Siffort von Maroldishussen, vogit und richtir, und wir andirn 
gesworn des wertlichin gerichtis zcu Erfforte unsers gnedigin hern 
Conradis, erczebisschotfis zcu Mencze, bekennen und thun kunt 
allen den, die desin briff sehen, horin adir leszin, das in dem iare, 
als man zcalte nach Cristi gebort thusiut driehundirt vyerundnünczig 
iar, an sende lacoffis abynde des heylgin apostiln Heinrich und Hans 
von Lengefeld und Andreas Ians, als die Diterichin Goltsmyden von 
Arnstete, des benanten unsers hern von Mencze besessin burger zcu 
Erfforte, gefangin und yn siner habe beroubet hattin und zcüyetir 
geschrey nahe bie Erfforte begriffin, und also mid handhafftigir tad 
und eynteil der name, die sie nach bie yn hattin, uffe den selbin tag, 
als wir zcu gerichte sassin, an gerichte wordin bracht und der benante 
Diterich Goldsmed ouch keginwürticlich an gerichte obir sie clagete 
und müdete gerichtis und rechtis, und das dü die benanten Heinrich, 
Hans und Andreas zcu deme tode georteylet und obir sie gerichtit 
ward mid gerichte und mid rechte, nach deme als des gerichtis 
recht ist. Und sprechin das alle offe unser eyde, die wir unserme 


obgenanten gnedigin hern von Mencze und zcu deme gerichte habin 
Geschichtsq. d. Pr. S. Erfurt XXIV. 3. 48 


754 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


gethan. Und des zcu bekentnisse und merer sichirheid habin wir 
desin uffin briff darubir gegebin, vorsegilt mit Iohans von Bopartin, 
viczthumes, und myn, Siffordes voytes und richtirs obgenant, insegele, 
die zcu eyme bekentnisse hirane gehangin syn [der wir andirn des 
wertlichen gerichtis mete gebruchin.]! 


I Die eingeklammerte Stelle fehlt in der einen Ausfertigung und ist in der 
anderen mit verschiedener Tinte nachgetragen. 


1394. Juli 25. 1049. 


Das Neuwerkkloster in Erfurt verkauft dem Erfurter Bürger 
Gunther von Bichlingen und seiner Frau eine Mühle im Brühl. 


Or. mit 2 zerbr, S. 4m D. A. 


Wir Iobans von Appolde probist, Elizabeth von der Sachsa priorin, 
Elizabeth von Herbisleiben sichmeisterin, Margaretha vom Sande 
custerin unde dy sammenunge gemeyne des clostirs zcu dem Nuen- 
werke in Erfforte, ordins sente Augustini, bekennen offelich an desim 
brife vor uns und alle unse nochvarn, daz wir mit gutem vorrate 
unsers gotishus mullin in dem Brule vorkouft haben unde gelasin 
dem bescheiden meistere Gunthere von  Bichelingen, Anne siner 
elichin wertin alleyne zeu orer beider libe, darumb dy obgenantin 
unserm clostir beczalt haben bereite czwelf phunt gutir Erffortischir 
phenninge unde noch beczale suln czwelf phunt gutir volgengir 
phenninge Erfortir were mid sogetan underscheide, dy. wile dy ob- 
genantin meister Gunther, Anna sin eliche wertin dese czwelf phunt 
nicht beczalt habin, suln su ierlichin unserm clostir unde bisundern 
unser camerern zcu zcinse reichin eyn phunt gutir volgengir phenninge 
Erfortir were, czen schillinge uff Martini unde czen schillinge uff 
lacobi, alzo wanne su vor ixlicher tayczit beczalt haben sechs phunt 
der obgenantin were, suln su des czins, der nest solde vorvalln sin, 
Sy vortragen, unde globen on des dar obir unsern quidbriff zcu gebin. 
Dese vorgeschreben mol und czwen gartin mid andere zcuhorunge 
habin wir den obgenantin koufern gelasin mid sulchim underscheide, 
daz su beide adir or eyn unserm gotishuse ierlichen reichen suln dry 
phunt Erfortir phenninge, czwei maldir gutis weisin uff Martini zcu 
ierlichin czinse, und waz dv obgenante mulle teczmans gebit, den 
suln su ouch ierlichin reichin dem capitel zcu unser liben frowin, 
Ouch suln su den stek vor der phortin machin unde bessirn, wenne 
des not gesched, mit des gotishusz holeze, alzo daz daz alde gehulcze 
dem gotishuse sal volgin. Ouch suln dy obgenanten meister Gunther, 
Anna sin eliche wertin alle getreide zcu des gotishus notdorff maln 
getruwelich an eydis stad, ane mecze, alzo daz wir unse gesinde da 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 755 


by habin. Ouch suln su nicheynen knecht halden edir miten ane 
unde wedir unsern willin. Ouch suln su dy gute, gartin unde mullin 
dcheyne wys wusten, sundern su suln su beszirn mid flize an gebuwe, 
an allem gescherr, an steyn unde bisundern an allin zcu horungin, alz 
dicke des nod worde. Dar obir wenne von Gotis behegelickeit dessir 
personen eyn scheidit von dessim lebin, sal dese mol und alle orre 
zcuhorunge uff dy andere gevallen mid alle dessir vorgeschriben 
formen, alzo doch, ab dese egenante frowe Anne zcum lecztin 
meistern Gunthern obirlebit unde dese gute, mullen mid orer zcu- 
horunge nicht enhilde or und uns cezugute noch czemelickeit, danne 
solde sich daz gotishus wedir zcu der mullen haldin, dy czu bestellin 
noch sinem nucze. Dar obir globen wir den obgenanten meister 
Gunther und sine wertinne in sundirlichir gunst orim karrinpherde 
stro, stallunge unde howes messlichin phlegin; ouch globin wir on 
sin behulfig noch unser moge an stucken, dy su anlangin von dessir 
mullin. Ouch wanne dese czwu personen beide vorscheiden von 
dessim lebin, sal unserm gotishuse volge alle geczuk unde geczowe, 
dy czu der mol nucze gehoren. Und bisundern ist gered, ab dese 
personen beide vorschiden, alzo daz dese czwelf phunt czumale edir 
eyn teil nicht beczalt wern, daz sich unsir gotishus des erholen sal 
ane wedirsag allir orer nestin an allin orer beider gutin, varnde habe 
in der mullin unde andirs, wo wir dy erforschtin, wy edir in welchir 
wiz man dy mag genenne. Ouch suln su dyt phunt geldis abekaufin 
in dessin nesten dren iaren von gift dessis brifes, unde gesche des 
nicht bin dessir czyt, moge wir su da czu dringin mid rechte. Czu 
merir sichirheit unde bekentenisse habin wir obgenantin probist unde 
sammenunge unser insigil wissintlich an dessin briff gehenget. Ge- 
gebin noch Christi geburt driezenhundirt iar in dem vier und nun- 
czigistem iare an sente Iacobi tage des heilgin aposteln, 


1394. August 15. Weimar. 1050. 


Balthazar, lantgrafe czu Doringen, etc. bekennt, dass sich sein 
Schwager Graf Heinrich, herre czü Hennenberg, tit ihm gegen 
Erfurt verbündel habe, und verspricht ihm allen daraus ent- 
stehenden Schaden zu ersetzen. 


Gegeben zu Wymar 1394 am sunabinde unser frauwen tage 
würczewihe. 


Brückner, Henneb. UB. IV, S. 57. 


48* 


756 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1894. September 14. 1051. 
Des Hates zu Erfurt Bekenntnis, dass er mit dem Landgrafen 
Balthasar wegen der Hinrichtung der Lengefelds gänglich ver- 
tragen sei. 

Or. mit dem S. im Grossherzogl. G. A. zu Weimar. 

Wir die ratismeistere, der rad und die stad Erfforte bekennen und 
thun kunt offinlichin mid deseme brive, als der hochgeborne furste 
und herre, er Balthasar, lancgrefe zcü Doringin, uns und die unsern 
anegelangit had umme die geschichte, als Heinrich von Lengefeld mid 
eyme syme vettirn und eyme knechte selgin vorscheidin sin, und dez 
 ofle beide sietin blebin sind zcuscheidene mid rechte offe erkentnisse 
des obgenanten unsers herrn rad und manne, nemelichin der ediln 
hern graven lohan von Swarczborg, hern daselbis, grafin Heinrich 
von Swarczborg, hern zcu Sundirshussen, der gestrengen ern 
Ditherich von Bernwalde, des obgenanten unsers hern hovemeystir, ern 
Friczschin von Wiczeleibin, rittere, und unser frunde des rathes der 
stad zcu Mulhussen, die mit eynandir daz eyntrechticlichin irkennen 
und mid rechte scheidin sullin, daruff had der obgenante unsser herre 
er Balthasar vor sich, sine erbin, sine lande und lude und undir- 
tanen, der er mechtig ist anegeverde, alle ungunst und unwillen, den 
er umme die geschichte kegin uns und den unsern hatte, und alle 
forderünge, die von om und siner wegin kegin uns und den unsern 
umme die selbin geschichte an gerichten geschen sin, genczlich abe- 
gethan und hengelegit. Wolde abir ymand hirane nicht gnüge haben 
und uns und die unsern darübir umme die mergenante geschichte be- 
schedigin, schüczin wir uns des kegin deme, das solde wedir den ob- 
genanten unsern hern, ern Balthasar, nicht sin, und der solde sich 
ouch des nicht beheltfin zcu noch von des mergenanten unsers hern 
slossin und von om und in synen slossin nicht geschüczit, noch ge- 
husit, noch geheymed werde ofte unsern schadin ane allirleye argelist 
und ane geverde, Czu orkunde allir obgeschrebin rede habin wir 
unser stad insegel an desen offin briff lassin hengin, der gegebin ist 
noch Gotis gebord thusint driehundirt vyerundnünczig iar an deme 
mantage exaltationis sancte crucis. 


1594. September 14. Herbsleben. 1082. 
Balthasar, Landgraf zu Thüringen etc, schliesst mit der Stadt 
Erfurt einen Waffenstillstand unter denselben Bedingungen wie 
im Jahre 1390,! der bis zum nächsten Murgarethentag dauern soll. 
Gegeben tzu Herbisleibin 1394 des montages an des heilgin crützes 

wage, als es erhabin wart. 

Or. mit den S, im Kgl. St. A. zu M. ! 8. Nr. 997. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 757 


1394. September 14. 1053. 
Des Rates zu Erfurt Revers über das mit dem Landgrafen 
Balthasar geschlossene gütliche Stehen, das bis zum nächsten 
Margarethentag dauern soll. 


Gegeben 1394 an dem mantage exaltationis s. crucis. 


Or. mit dem S. im Grossherzogl. G. A. zu Weimar. Der Inhalt entspricht 
dem Rerers von 1390 (s. Nr. 998.) bis auf die Stelle von der Geld- 
zahlung, die hier fehlt. 


1394. September 14. Herbsleben. 1054. 


Balthasar, Landgraf zu Thüringen, belehnt den Rat der Stadt 
Erfurt mit dem vierten Teile des Gerichtes zu Vippach. 
Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Balthasar, von Gotis gnaden langrafe czu Doringen und 
margrafe czu Missen, bekennen offintlichen mit dysem brife, daz wir 
die ersamen lüte den rad und bürger gemeynlichin czu Erffürte 
begnadt und belehent haben mit deme vyrteil dez gerichtes czu 
Vypech, daz sie gekauft haben von dem edeln ern Conrade von 
Tanrode seligen, der daz vor von uns czu lehen gehabt hat, und mit 
dem holcze bie Toteleiben gelegin, daz der Düczschin herrn gewest 
ist, alzo daz sie daz selbe gerichte und holez czu rechten lehen von 
uns und unsern erben enphaen und haben sullen, alz sie vore andere 
gut von uns czu lehen enphangen han und haben, ane alle argelist 
und ane geverde. Hirumb haben sie uns czweihundert lótige marg 
sylbers gegeben und beczalit. Czu urkunde der obengeschriben rede 
haben wir unser secret an dysen briff lassin hengin, der gegeben ist 
czu Herbsleiben nach Cristi gebürte dryczenhundert iare in dem vyr 
und nunczigisten iar an dem mantage dez heiligen cruces tage, alz 
daz erhaben wart.! 


! Der Revers des Rates über die Belehnung unter demselben Datum mit d. S. 
im Grossherzogl. St. A. zu Weimar. 


1394. September 25. Mainz. 1055. 
Conrad, Erzbischof von Maine, bestätigt in üblicher Form! den 
Ratsmeistern, dem Rat und den Bürgern zu Erfurt das Privi- 
legium, dass sie von mainzischen Richtern nicht vor auswärtige 
Gerichte, sondern allein vor den Provisor in Erfurt gezogen 
werden sollen. 

Datum Maguntie feria sexta post diem sancti Mauricii martiris 
anno Domini millesimo tricentesimo nonagesimo quarto. 
Ältere Abschrift im E. A. ! s. Nr. 318. 


758 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1394. Oktober 4. 1056. 
Ludwigs in dem Burchin, Bürgers zu Büdingen, Urfehde gegen 
den Rat zu Erfurt. 

Or. im E. A. S.d. 


Ich Ludewig in deme Burchin, burger zcu Budungin, bekenne an 
deseme offin brive, als die ersamen wisin lute der rad und die stad 
zcu Erfforte mich in orer temeniczin und offe eyme 4horme in orer 
zcücht gehad und mir nü gnade gethan und üz orer zcucht gelassin 
haben, das ich eyne rechte orffede globit und zcu den heilgin habe 
gesworn, das ich den obgenanten rad und die stad zcu Erfforte noch 
nymand der oren darumme nymmer vordenkin, noch bescheidigin sal 
noch enwel, wedir geistlich noch wertlich, ane argelist. Und were, 
das ich ymande, on adir den oren ichtis zeu zcusprechene hette, das 
ich das nirgint andirs vordirn sal noch enwel, denne vor unsers 
herrn von Mencze wertliche gerichte zcu Erfforte adir vor eyme rathe 
da selbis. Des zcü orkünde und ganczir sichirheid babe ich obgo- 
nanter Ludwig im deme Bürchin myn ensegil an desin offin briff ge- 
hangin, gegebin noch Gotis gebord driczenhundirt iar in dem vyer 
und nünczigistin iare am süntage send Francisci tage. 


1394. November 10. 1057. 


Magistri consulum et consules opidi Erfordensis präsentieren dem 
propsteilichen Offigial der Marienkirche nach dem Tode lohannis 
de Eixssleibin den Konrad Keling de Molhusen für die Vikarie 
in der Kapelle des Rathauses. 


Datum anno Domini M.CCC. XCIV. in vigilia S. Martini episcopi. 
Or. mit d S. im Kgl. St. A. zu M, 


1394. November 23. 1058. 


Heinrich von Gutenshusen, Bürger zu Erfurt, Thele seine Frau 
und Heinrich ihr Sohn verkaufen Hartung von Gotha, Bürger 
zu Erfurt, Margarethen seiner Frau und Ditherich ihrem Sohn, 
Pfarrer zw sente Iorgen, 5 Pfund Geld guter Pfennige ewigen 
Zinses an Gütern in der Stadt und auf den Dórfern Tyfental, 
Nedern-Nuesesse, Zcymern. Das Gut in der Stadt ist ein Haus 
vor dem Andrewisthor, das, in vier Teile geteilt, von Berlt 
Belkenhower, Herman Rastenberg, Conrat Rothart und Hans 
Voyt bewohnt ist, deren jeder 10 Schillinge Erbeins jährlich zu 
Michaelis begahlt; ausserdem ruhen auf dem Hause 3 Schilling 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 759 


Pfennige jährlich, die die Brückenmeister auf dem Rathause 
empfangen. Von 2 Ackern vor dem Austinthore an dem 
Sweymbach giebt Hans Tychman jährlich 2 Schlinge zu 
Michaelis. ' 


Gegeben 1394 an sente Katherinen tage der heylgen iungfrowen. 
Or. im. A. der. Michaeliskirche. S. d. 


1395. Januar 14. 1059. 


Kerstan Schultheisze, Bürger zu Erfurt, verkauft wiederkäuflich 
Hans von Ryden 6 Schilling Pfennige und ein Huhn gatirgeilt 
jährlichen Zinses für 2!|, Pfund Erfurter Pfennige von einer 
halben Hufe zu Mittelhusen, die früher ern Herman Lancgrafin 
uf dem Rubenmarte gehörte, jetzt aber von Curt Stutirnheym, zu 
Gispersleiben gesessen, bebaut wird. 


Gegeben 1395 feria quinta post octavam Epiphanie. 
Or. mit d.S.im E. A. 


1395. März 18. . 3060. 


Der Rat zu Erfurt bestellt: die gestrengen Reinhard, Heinrich 
und Berlt Ratgeben, Gebrüder, auf 6 Jahre von Walpurgis an 
zu Vögten und Amtleuten des Schlosses Brandinborg. 


Gegeben 1395 am Donnerstag nach Oculi. 
Regest im Cl.- Milwitz.- Fumilienbuch im E A. 


1395. Mürz 31. Prag. 1061. 


Bolko, Herzog zu Oppeln, kóniglicher Hofrichter, ladet den Rat 
au Erfurt vor, um sich auf eine Klage des Markgrafen Wilhelm von 
Meissen zu verantworten. 

Or.auf Papier im Kgl. St. A. zu M. Si. 


Wir Bolko, von Gotes gnaden herczog zu Opul, zu Welin, zu 
Dobrin unde zur Coya, bekenne unde tuen kunt offenlich mit diesem 
briefe, das wir zu gerichte sassen anstat des allerdurchluchtigisten 
fursten unde herren, hern Wenczlaues, Romischen kuniges, zu allen 
czeiten merer des Reiches unde kuniges zu Beheim, an der mitwoch 
noch deme sontag iudica an des obgenanten unsers herren des kuniges 
hofe, der gelegen ist bei sancte Benedicten pharrkirchen in der grosen 
stat zu Prage, unde das fur uns quam in gerichte der hochgeborne 
furste und herre, her Wilhelm, margrafe zu Missen unde lantgrafe zu 
Doryngen, unde fragte mit seinem fursprechen einer orteil, abe man 
im billich ein furgebot gemeinlich uf die burger der stat Erfort, arm 


760 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


unde reich, gebin sulde Das wart im irteilet. Dorumb gebeten wir 
von gerichtes unde des obgenanten unsers herren des kuniges wegen 
deme burgermeister, rate unde den burgern gemeinlich der obgenanten 
stat Erfort, arm und reich, das sie sich vorantworten gen clage des 
obgenanten margrafe Wylhelms, ader weme er das an seiner stat 
empfelet, uf den nesten freitag vor pfingsten, die schirst komen, vor 
des heiligen Reichs hofegerichte.  Teten sie des nicht, man richte 
czun in als recht ist. Czu urkunde vorsigelt mit des hofegerichtes 
ufgedruckten ingesigel Gebin zu Prag an der mitwoch noch iudika 
anno Domini M. CCC. X CY *». 


1395. April 29. 1062. 
Der Rat zu Erfurt vergleicht sich, mit den Juden daselbst, dass 
sie auf 2 Jahre jährlich 400 Pfund Erfurter Pfennige zu Ge- 
schoss geben sollen und zwar an 4 Terminen, nämlich zu Wal- 
purgis, Jacobi, Severi und Epiphanias. 

Gegeben 1395 Donnerstag post Georgii. 
Regest im Cl.- Milwitz-Familienb, im E, A. 


1395. April 30. j 1063. 
Alke Brünyn, witwe Goczen ern Bruns, und Heinrich Brün :hr 
Sohn, Bürger zu Erfurt, verkaufen wiederkäuflich dem be- 
scheiden iungelinge Huge ern Bruns, Bürger zw Erfurt, 
23 Pfund Pfennige und 1 Schilling jährlicher Zinsen und Gülle 
in dem Dorfe Waltersleybin mit dem Gericht über Hals und 
Hand, über Leib und Gut, und die Holzmark, die dagw gehört, 
mit allem anderen Zubehör, ausgeschlossen daz dinst, genand 
daz eszen, für 130 Mark Süber Erfurter Zeichens und 13 Pfund 
10 Schilling Pfennige. Die Verkäufer haben die Güter bereits 
vor den Lehnherrn, den Grafen Hans von Swarczborg und 
Frederich von Bichelingen, aufgelassen, und diese haben auch 
die Käufer damit belehni in Gegenwart Hencze ern Bruns, Albrechts 
von Stuternheym, Rudolff Zcygelers, Bürger eu Erfurt, Borghardt 
Zcenges und Konemunds von Wiczeleybin. 

Gegeben 1395 an sente Walpurge abinde. 
Or. mit 2 S.im Kgl. St. A. zu M. 


1895. Mai 15. 1064, 
Des Rates zu Erfurt Protestation gegen die Vorladung vor das 
königliche Hofgericht. 

Or.im Kgl. St. A.zu M. S. i.d. 
Unser willige dinst czuvor, hochgeborne furste, liebir gnediger 
herre Bolko, herezoge zcu Opul und Welin, hoverichtir des allir- 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 761 


dorchluchtin unsers gnedigin herrin hern Wenczelais, Romisschin 
konigis, adir wer zcu dessin zeietin unsers hern des koniges hove- 
gerichte besiczit. Als ir uns vor des obgenanten unsers gnedigen 
hern des Romischen konigis hovegerichte geheyschin und geladin 
habit von wegin des hochgebornen fursten hern Wilhelms, marcgrafin 
zcu Missin, und wann der erwirdige unser gnediger herre Conrad, 
erczebisschoff zcu Mencze, darumme an uwir gnade schribet und be- 
gernde ist noch inhald sines uffin brives, und wir ouch des bisundern 
von deme obgenanten unserme gnedigin hern deme  Romisschin 
konige begnadigit sin, das man uns vor das obgenante sin hovegerichte 
nicht ladin noch heisschin sal, und ab das gesche, das man uns 
wedir wisin sulle mit der sache vor den genanten unssern hern von 
Mencze adir sine richtere noch lude und ynhald siner koniglichin 
brive, die her uns darubir gegebin had, hierane so betin wir uwir 
gnade, das ir von solichir gnade, als unser herre und der stifft zcu 
Mencze und wir sundirlichin habin, solche heyschünge und ladünge 
abe thuet und uns mid der sache wiset vor den genanten erwerdigin 
unsern hern von Mencze adir sine richtere, das wullin wir umme 
uwir gnade mit willin gerne vordinen. Gegebin an deme sonabynde 
noch der dominikin noch ostirn, als man synget cantate in deme 


ffunffundnünzcigisten iare. 
Der rad, die rethe und die 


burgere der stad zcu Erfforte. 


Awf der Rückseite: Deme hochgebornen furstin hern Bolko, herczogin 
zcu Opul und Welin, hoverichtir unsers gnedigen 
hern des Romisschin konigis, unserm liebin 
gnedigin hern dd. 


1395. Mai 25. 1065. 
Ludwig von Binsfort, maingischer Provisor in Erfurt, nimmt im 
Namen des Erzbischofs Conrad die Stadt Erfurt in den Land- 
frieden auf. 


Or. im. Kol. St. A. zu M. S.d. 
Erhard, Mittl.zur Gesch. der Landfrieden S. 52. 


Ich Ludewig von Bynsforte, provisor und amptman des erwerdigin 
mynes gnedigin hern Conrades, erzcbischofes zcu Mencze, bekenne 
und thu kunt an desem offin brife, also der selbe myn gnedigir berre 
und sin stift in synen und der andirn fursten und hern lantfride 
genomen habin die ersamen wisen lute ratismeistere, rethe und die 
gancze gemeyne syner stad Erfforte und dy oren, daz die selbin ratis- 
meistere und rethe von wegen und bevelunge des benanten ınynes 
gnedigen hern vor mir obgenant Ludewige alse vor syme amptmanne 


762 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


an syne und synes stiftes stad gelobit und gesworn habin alse .hute 
uf desen tag, datum desis brifes, daz sie den benanten lantfrede stete 
und gancz haldin wullin nach uzwisunge der fursten und hern brife, 
die sie darubir gemacht, gegebin und vorsegilt habin ane allirleige 
geverde. Und des zcu bekentnisse und sichirheit habe ich obgenante 
Ludewig myn insegil an desin brif wissintlich gehangen, der gegeben 
ist nach Christi gebort thusint drihundirt fumf und nunzeig iar an 
sende Urbani tage. 


1395. Mal 27. 1066. 


Ludwig von Binsfort, Provisor zu Erfurt, bekennt. dass der 
Rat zu Mühlhausen den Landfrieden des Erebischofs beschworen 
habe. 

Or. im. Stadtarchiv zu Mühlhausen S. d. 


Ich Ludewig von Binsforte, provisor zü Erfforte und amptmann 
myns gnedigen herren von Mencze, bekennen offenlichin und tün 
künt mit disem brive, daz die ersamen wysen lude radismeistere und 
redte und gemeyne stad züà Mulhüsen mir den lanttriden an myns 
genedigen herren von Mencze stad und auch von geheisses wegin des 
egenanten myns herren gelobt und geswórn han den zü halden nach 
üsweysünge und ynhald der fürsten und der herren brive, die sie 
undereinander darüber gegebin han. Des zü küntschafft han ich myn 
eigin ingesiegel an diesen briff gehangen, der gebin ist nach Gotes 
gebort dryzehin hündert iar in deme fünff und nünczigisten iare an 
dem donrstage nach sante Urbans tage. 


1395. Juli 27. Köln. 1067. 


Der päpstliche Nuntius, Abt Benediktus, schreibt dem Rat zu 
Erfurt, dass auf seinen Wunsch der genannte Brief durch- 
schnitten worden sei. 

Or.auf Papier im E. A. 


Magnifici et potentes domini. Post salutem et animum ad grata 
paratum noveritis, nos vestras litteras suscepisse, quibus instanter 
petitis, nos debere taliter operari, quod litera, qua obligabamini 
Waltero Kerllinger, sigillata sigillo magno pendenti vestre civitatis 
Erfordensis et deposita penes dominos proconsules civitatis Coloniensis, 
medio scinderetur, adeo quod mutilis sit perpetuo, et sic scissa 
presentium latori, numptio vestro, traderetur. Quare volentes a vobis 
petita, ut tenemur, debite executioni mandare, ipsam litteram per manus 
nobilis viri domini Herrici de Speculo, nobis a dominis civitatis Colonie 
destinati, scindi fecimus et in continenti pretacto numpcio vestro sic 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 163 


scissam mandavimus consignari. Et si qua pro vobis valemus; nobis 
scribere velitis, paratis vobis omnimodo complacere. Scriptum Colonie 
die XXVII. mensis Iulii M» CCC. LXX XXV. 
Benedictus abbas ...... 1 
apostolice sedis numptius. 
Aufschrift: Magnificis et potentibus viris magistris et consulibus 
Erfordensibus, honorabilibus patribus nostris. 
! Unleserlich. 


1395. Juli 31. 1068. 
Der Rat und die Bürger zu Erfurt bekennen, dass Graf Heinrich 
von Schwarzburg, here zu Arnstete und Sundirshusen, und die 
gestrengen Friczsche von Witzeleiben, ritter, er Herman Harstal, 
lantrichter, einerseits, Ludwig von Binsforte, provisor zu Erfort, 
und die ersamen frunde von Molhusen und Nordhusen anderer- 
seits einen Frieden swischen Erfurt und dem Markgrafen Wilhelm 
gemacht haben, in den auch Friedrich, herre zu Helderungen, 
und alle, die seinetwegen der Stadt Feinde geworden sind, ein- 
geschlossen sein sollen, und dass alles gehalten werden soll nach 
Inhalt der darüber gegebenen Briefe. 


Gegeben 1395 am sonnabend nach Iacobus tag. 
Regest im Grossherzogl, St. A. zu Weimar. 


1395. Juli 31. 1069. 
Herzog Friedrichs von Braunschweig Sühne mit der Stadt Erfurt. 
Spätere Abschrift im E. A. 


Dei gracia Fridericus 
dux Brunswicensis et Luneburgensis. 


Unsern gruss und guten willen zcuvor, ersamen, lieben be- 
sondern ratsmeister, rat und burger und stat zcu Erfurte Als die 
gestrengen er Ludewig von Sampleve und Hans von Kiessbruge, 
unser rate und lieben getrewen, von unser wegen mit euch zu reden 
sind gewest, wollen wir stete halten ane geverde nach haltunge und 
ausweisung unsers brifs, den wir euch doruber versigelt senden, und 
doruff so thun wir von iczunde und mit diesen briefe alle vehde und 
unwillen, die zwischen uns und euch und allen denen, die durch 
unsern willen eure feinde worden sind, und sind der auch aller 
mechtig. Und besondern sprechen wir und nehmen in die sune 
grafen Albrecht, tümprobst zu Halberstadt, grafe Curt, grafe Heinrich 
gebrudere von Wernigerode, das ihr und die ewern euch dorauf moget 
frolichen lassen und darnach euch richten. Und dessen zu bekenntnis 


764 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


und sicherheyt haben wir unser insigel an disen offen brief lassen 
wissentlich drucken, der gegeben ist nach Christi geburt tausent drey- 
hundert funff und neunczig iar an dem sonnabend nach s. Iacobs 
tag des heiligen apostels. 


1895. Juli 31. 1070. 


Hergzog Friedrichs von Braunschweig und Lüneburg dreijáhriges 
Schutz- und Verteidigungsbündnis mit den Städten Erfurt, Mühl- 
hausen und Nordhausen. 

Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu M. 


Von der gnade Godis wy Frederik, hertoghe to Brunswig unde 
Luneborg, bekennen unde doyn kund myd dessem breven, dat wy 
dee ersamen lude, dee borgere unde stede Erfforte, Mulhusen unde 
Northusen unde de ere samentlich unde erer iuwelkin besundern yn 
unse schutte unde vorteyding genomen hebben unde nemen iegen- 
wordich an desem breve van datum dessis breves wente uppe suntte 
Michahelis dach negest to komende, unde van deme sulven suntte 
Michahelis dage fordir dree gantze iar, de denne allirnegest nach 
enander folgin, unde schullen und willen wy see unde de ere or lüff 
und or gut de genanten tüd gantz und truweliken schuttin, schuren 
und vordegedingen unde see by rechte beholdin ieghen ydirmanne 
gelük unsin egin steden anegeverde. Unde were, efft see iemand 
bedrangen edir beschedigen wolde edir beschedigede weddir recht, der 
sük an gelüke unde rechte nicht wolde genogin latin, so schulle unde 
wille wy on weddir denn unde sine helpere behülpin unde gekaten 
syn getruwelich unde myd macht, eft des noet geschee, unde dartu 
sulven riden edir de unse senden, als dicke des noet gescheed unde 
wy van en des vormanet werdin. Unde als wy denne also van der 
benanten steede wegin to en edir erer ener, der das noet were, 
quemen edir de unse senden en to hulffe, so scholden see uns unde 
den unsin, de wile dat wy edir de unse by on unde in orer hulpe 
werin, geven koste, vodir, bufslach unde nicht pandlosunge doyn, 
unde scholden uns unde den unsin oek nicht vor schaden staen. Wer 
oek fromen gefelle, dar by wyr eder de unse werin, den fromen 
scholden alle de mede nemen nach mantale der lude, de to perdin 
edir to rossen gewapent dar by weren, dar frome gefille. Wat aver 
were van kokenspise an kógin, schapin, swynen edir an andir koken- 
spise, dat scholde ane geverde in de koken gevallen. Desse obgenanten 
reyde wille unde rede wy truwelichen unde fastliken ane geverde to 
holden, unde hebben des to  bekantnisse unde sekericheyt unse 
ingezeghel an dessen breff vettenlich laten hengen, der gegeven is 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 765 


na Christi gebort dusent drehundert vifundenegentich iar an deme 
sonavende allirnegest na suntte lacobis dage des heyligen apostols, 
dat was de leste dach des mandis Iulii. 


1395. Juli 31. 1071. 
Friedrich, Herzog von Braunschweig und Lüneburg, nimmt die 
Städte Erfurt, Mühlhausen und Nordhausen bis zum 29. Sep- 
tember 1398 in seinen Schulte, wofür sich die drei Städte ver- 
pflichten, am 13 Juli in jedem der drei folgenden Jahre 1000 
rheinische Gulden zu Erfurt zu bezahlen. 

Unter demselben Datum der Revers der drei Städte. 
Sudendorf, UB. d. Herz. von. Braunschweig u. Lüneburg, Bd.VILI. Nr.65. 


1395. September 5. Kadolzburg. 1072. 


Johann und Friedrich, Burggrafen zu Nürnberg, fordern die 
Stadt. Erfurt auf, den Frieden mit Markgraf Wilhelm zu Meissen 
wiederherzustellen unter Androhung der Fehde. 

Or. auf Fapier im Kgl. St. A. zu. M. S. i.d. 


Iohanns und Fridrich, von Gotes gnaden 
burcgrafen zu Nuremberg. 


Ir ersamen weisen lewte, ratmanne und bürger zu Erffurd. Wir 
thun euch zu wissen, das uns der hochgeborn furste, her Wilhelm, 
marcgrave zu Meihssen und lantgrafe in Duringen, unser lieber oheim, ver- 
kundiget hat, wie das ir im ane schult seine man abgetotet habt, dorumb 
im von euch noch nye wandil mochte widerfaren, und auch, daz ir 
im seine dorffer und guter mit geweldin vorbehaldit.  Begern wir, 
das er unser moge geniessen, das ir im umb seine man wandel 
wollet thun, und auch das im seine dorfier und guter ane notteydinge 
wider werden. Das wollen wir euch gern dancken. Geschee im des 
von euch nicht, wurde er uns dann umb hulffe bitten, so ist unser 
ding also mit im gelegen, das wir in nicht lassen wollen, und woldin 
im mit alle unser vermugen behulffen sein. Geben zu Cadolczspurg 
am nehsten suntag vor nativitatis Maria, mit unsern aufgedruckten 
insigeln versigelt. Anno etc. nonagesimo quinto. 


1395. Oktober 3. 1073. 
Wilhelms, Markgrafen zu Meissen und Landgrafen zu 1hWringen, 
Vertrag wegen eines gütlichen Stehens mit der Stadt Erfurt. 

Or. mit d.S.im Kgl. St. A.zu M. 
Wir Wilhelm, von Gots gnaden margrave czu Missin und langrave 
in Duringin, bekennen offintlich und thun kunt mit disem brieve, daz 


766 .  Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


wir vor uns, unser manne und dynere, der wir mechtig sint ane 
geverde, eyn gutlich stehen ufgenommen habin und nemen ouch daz 
uff geinwertiglichin mit disem .brive mit dem rate, den burgern und 
der stad zu Erfurde, den iren und iren helffirn von disem nehistin 
suntage vor sente Gallen tage, der schirst komt, ford uff sente lacofs 
tag, der nehist czükünfltig ist, und den tag all, und globin und reden 
yn geinwertiglich mit disem brieve vor uns, unser manne und dyner, 
der wir mechtig sint, vor daz gütliche stehen, daz yn daz gehaldin 
sal werden die egenante czyd uz ane geverde. In dem gutlichin 
stehen ouch syn und ouch des gebruchin und gnissin sullen der edele 
er Friderich von Helderungen, herie da selbis, und die gestrengin 
von Lengefelt, doch alzo, daz die egenantin, der von Helderungen 
und die von Lengefelt, daz gutliche stehen vor sich und die iren 
selbis vormachin und vorwissen sullen, und daz wider vorwisset 
sullen nemen. Und ab daz gutliche stehen von yn adir iren helfern 
gebrochin adir obirfarn worde, darumb wollin wir ungemantbliben; und 
were, -ab daz gutliche stehen von uns adir den unsirn, alz obin- 
geschrebin stehit, vorbrochin worde binnen der egenantin czyd, und 
darumb vormant worden, so sullin und wollin wir der unsirn czwene 
binnen eynen manden uff eynem nemlichin tag schigken und senden 
gein Ihene, dahin die von Erfurde czwene der iren ouch schigken 
sullen, die vire adir der merer teyl sullin umme den bruch adir 
bruche erkennen und uzsprechen, und wy die vire adir der merer 
teyl uzsprechin und danne irkennen, daz wir den bruch adir bruche 
uzrichtin sullin, daz sullin und wollin wir thun und den adir die 
uzrichtin, ader obir die unsern, die adir der den bruch adir bruche 
getan hettin, der wir mechtig weren, sullin und wollin wirhelftin, daz 
der bruch adir bruche uzgericht und gekart werden binnen vir 
wochin, czo daz irkant und uzgesprochin wirt, alz obin genant ist, 
ane geverde.  Konden abir die vire ader der merer teyl, der wir 
czwene und die von Erfurde czwene darczu uff den tag geschigket 
hettin, binnen acht tagin nicht eyn werden, so haben wir den edelen 
graven Ernste von Glichen von beyden syten gebetin czü eynem obir- 
manne, der dar nach binnen eynem manden daz erkennen und 
uzsprechin sal uf synen eyd an geverde. Is sullin ouch alle gefangin, 
die uns, unsere manne und dynere angehoren, vor die wir stehin alz 
obin geschrebin stehit, tag habin, der erbarn ufl ire truwe, burgere und 
gebuwer uff burgin uff ein wideringestellin bis uff sente lacofs tag 
den tag all, ane geverde. So umme unsere dorffere und güt Brampach, 
Spret, Brampich, Steilbern und Eychilbern, der sich die von Erforde 
und die iren underczogin habin, der sint wir gegangin und blebin 
czu rechte an den edeln graven Heinrich von Swarczburg, herren czü 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 767 


Sundirshusen, und an die ersamen ratmanne czü Molhusen, alzo daz 
uns die vor sente Mertins tage ader vor wynachtin, die schirst komen, 
uf eynen benantin tage czü Nuemburg mit rechte scheiden und uz- 
sprechin sullen, doch alzo, daz sy uns umme die gutere und dorffere 
nach unser beider czüsage mit rechte ye vor sente Mertins tage ader 
vor wynachtin, die schirst komen, eyntrechtiglichin scheiden und daz 
recht uzsprechin sullen ane geverde; und uns sal an dem rechtin, 
daz sie eintrechtiglich danne uff die czyd uzsprechin, wol gnügin. 
Geschege des vor der czyd nicht, daz sy daz recht vor der czyd nicht 
uzsprechin mochtin ane geverde, so sal es doch also gutlich stehende 
bliben bis furdir uff sente lacofs tag, unschedelichin yderman an 
synem rechtin. Des czu orkunde habin wie unser insigel an disem 
brieff lassin hengin, der gegeben ist nach Gots gebord driczenhundert 
iar darnach in dem fumff und nünczigisten iare am nehistin suntage 
nach sente Michils tage. 


1395. October 29. 1074. 


Friedrich, Herzog eu Braunschweig und Lüneburg, nimmt die 
Stadt Erfurt auch noch ein viertes Jahr unentgeltlich in seinen 
Schutz. 


Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zw M. 


Wir Frederich, von Gotis gnaden herezoge zcu Brunswig und 
Luneborg, bekennen und thun kunt an deseme brive, als wir vor die 
ersamen lute, unser libin bisundern den rad, die burgere und stad 
Erffurte in unsirn schucz und vorteiding drye iar genamen habin, daz 
wir durch sundirlichin willin, den sie uns bewiset und gethan habin, 
sye vordir eyn iar noch den dren iaren allirnest volginde ouch schuczin 
und vorteidingen sullen getruwelich und in alle der mase, als unsir 
brif uzwiset, den wir on vor ubir die drye iar gegebin habin, und 
ensullen sie uns umme daz selbe virde iar nichtes phlichtig sin zcu 
gebene adir zcu thune ane geverde. Ouch so wulle wir durch 
sundirliche gunst on eyne uftin brif schickin, daz die hochgebornen 
furstin herre Bernd und herre Heinrich, herczogin von Lünborg, 
unsir libin brudere, sie und die oren durch unsir libe willen schuczin 
und vorteidinge sullin und wullin die genanten vier iar uz also ge- 
truweliche und also vollintlich als wir ane geverde. Und dez zcu 
bekentnusse babin wir unsir insigil an desin briff wissintlich lassin 
hengin, der gegebin ist als man zcalte noch Cristi gebort thusint 
drihundir funfundnünzcig iar an deme fritage allirnest nach sente 
Symonis und lude tage. 


168 | Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 
1395. Oktober 29. Erfurt. 1075. 


Friedensschluss zwischen Friedrich von Heldrungen und der 
Stadt Erfurt, vermittelt durch Friedrich, Herzog von Braun- 
schweig und Lüneburg. 

Spätere Abschrift im E. A. 

Wir Friderich, von Gotes gnade herczoge zcu Brunswig und 
Luneborg, bekennen und thun kunt an desme brife, das wir zwischen 
demjedeln Friderichen, herren zu Helderungen, auf eyne seiten und den 
ersamen lewten dem rat, den burgern und der stat Erfurte uf der 
andern seite begrifien und geteydinget haben eine richtunge und eine 
eyne mit beyder parteien willen und wissen, als hirnach geschrebin 
stet: Von erst so sollen sie uf beyde seiten und ane geverde ge- 
richtet und gesunet sin aller vhede, schelunge und unwillen, die 
sich under in bis uf datum deses brives verlaufen haben, in die sune 
igliche partei ziehet alle die, die durch seinen willen der andern 
partey entsaget haben ane geverde. Were aber eine partey derer 
imandes, die in die sune geczogen seind, nicht mechtig, der in der 
sune nicht sin wollte, das sollte er der andern partey zu wissen tun 
und den usschliessen an seinem offin versegilten brife bynnen vier 
wochen nach datum deses brifes.  Vortmer so sollen alle gefangen, 
alle gedingnicze, alle schaczunge, es sy an burgen hand ocer nicht, 
von beyden seiten ledigk und los sin genczlich ane geverde also 
doch, das die gefangen, die die von Erfurte haben, sollen angeloben 
und zu den heyligen sweren eine rechte urfehde und das sie der von 
Erfurte vihende vortmer nicht werden wollen, oder sie oder die iren 
beschedigen ane geverde, es were denn durch iren rechten herren 
under dem sie buelichen siczen ; ob der fihend wurde, dem mochten 
sie helfen und mit im ouch fihend werden. Und wan der gesunet 
wurde, so sollen sie auch gesunet sin und es darnach halten als vor. 
So umb den eymer weins ierliches zcinses, darumb der von 
Helderungen die von Erfurte anlanget, den sollen ihme die von 
Erfurte vortmer geben nach haltunge und ausweisunge des briefes, 
den sie daruber haben. Als wir dann die von Erfurte in unsern 
Schutz und verteiding genomen haben vier iar, wie wir nun mit inen 
dorin siczen in hult und rat, also soll der von Helderungen in der 
zceit ir fibend nicht werden oder sie beschedigen in keine wis, es 
were dann umb willen des hochgebornen fursten herrn Balthasar, 
lantgrafen zcu Doringen, oder seines sons, ob die fihende worden, 
so mochte er den helfen und auch fihend werden. Und wann die 
gesunet wurden, so soll er auch gesunnt sin und das halten als vor. 
Aut dese vorgeschrebene rede haben der von Helderungen vor sich 





Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 769 


und die durch seinen willen entsaget haben, und die von Erfurte vor 
sich und die auf irer siten darin geczogen sint, gelobet und gered 
vor uns und in unserer gegenwertikeit mit hande und mit munde 
eine rechte süne und getrewliche ane geverde zcu halten alle obge- 
schreben rede, stucke und artikel. Des zcu bekentenis und sichereit 
aller obgeschreben rede haben wir unser insigel an desen uflen brif 
wissentlich lassen hengen. Hiebei sint gewest zcu geczugen die edeln 
graf Heinrich von Stalbergk, graf Friderich von Bichelingen, graf 
Dieterich von Honstein, graf Heinrich von Wernigerode und die ge- 
strengen er Conrad von Driborgk, doktor, probist zu Bardewigk, er 
Conrad von Webelingen, er Ludewigk von Sampleven, rüte, Iohan 
von Kiesenbruck und er Leutlof von Ingeleven unser rat. Gegeben 
zcu Erfurte in unser herberge zcu dem Paradiese in dem iar als man 
zcalte nach Cristi geburt tusent driehundert funf und newnezig iar an 
dem fritage nach Simonis und Iude tage. 


1395. Oktober 29. 1076. 


Friedrich, Herr von Heldrungen, erklärt, dass er den von Herzog 
Friedrich von Braunschweig zwischen ihm und der Studt Erfurt 
geschlossenen Frieden halten woll». 


Abschrift aus dem 17. Jahrhundert im E. A. 


Wir Friderich von Heldrungen, herr doselbst, bekennen und thun 
kunt mit disem brife, als der hochgeborne furst, herr Friedrich, 
herczog czu Brunschwig und Luneburgk, unser lieber gnediger herr, 
eine richtunge und einen friede begriffen und geteydingt hat zwischen 
uns und dem rate, den burgern und der stat Erfurt nach haltunge 
und ausweisunge seiner brife, die er versigelt daruber versigelt mit 
seinem insigel beyden partey gegeben hat, das er das gethan und also 
geteydinget hat mit unserm guten wissen und willen, und das wir 
demselben unserm gnedigen herrn gelobet und gered haben, gelobin 
und gereden dem gegenwertiglich an diesem brife, das wir das alles, 
als das beteydinget und in den benannten seinen briefen beschrieben 
stehet, sollen und wollen stet und gancz halten an alle geverde. Und 
des zum bekentnis haben wir unser insigel an diesen brif wissentlich 
lassen hengen, der gegeben ist als man zahlte nach Christi geburt 
tusend dryhundirt funf und neunczig iar an dem freytage allernest 
nach s. Symonis und Iude tage der heyligen aposteln. 


Geschichtsq. d. Pr. S. Erfurt XXIV. 3. 49 





710 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1395. Oktober 31. 107. 


Hans Borcgrefes zu Starkinberg und seiner Genossen Urfehde 
gegen den Rat su Erfurt. 
Or. mit 1 S. tm. Kgl. St. A. zu M. 


Wir Hans Boregrefe zcu Starkinberg, Heinrich Nest, gesessin 
zcu Helderungin, Wetige Wolff, gesessin da selbis, Erhard und Hans 
Riche, gesessin zcu der Sachsinborg, Heinrich von Collede, gesessin 
zcum Nuwinmarte, Heinrich Brul, gesessin zcu Helderungen, Wetige 
Grobman von Baren, Hans von Bendorff, gesessin zcu Folkstete, 
Herman von Collede, gesessin zcu Bretela, Hans Breytinhayn eyn 
smed, Conrad Rossindorn, Nickil von Farnstete, Ulrichs Kalm knecht, 
Hans Ouweleybin von Oldisslevbin und Hans von Wissinsee be- 
kennen und thun kunt on desmne uffin brive, als wir in eyme uffin 
krige zewusschin deme edıln unsserme libin ohemen und hern 
Frederiche von Helderüngin, hern da selbis, und den erbarn wisin 
luten deme rathe, den burgirn und der stad Erfforte zcu felde von 
der stad dynern gefangin und der stad in or gefengnisse und be- 
heltnisse geantwurtit wordin, und darnach in eynir süne und 
richtunge, die der  hochgeborne irluchte furste herre Frederich, 
herzoge zeu Brunswig und Luneborg, unser gnediger herre, getei- 
dingit und uzgesprochin had von beydin sietin, uns ouch ledig zcu- 
gebene mid solchir orffede und eyde zcuthune, als her nach be- 
schrebin sted, begriffin und geteidingit wart, und wir daruft solchis 
gefengnissis wordin ledig und los gesagit, daz wir und unser ixlich 
bisundirn den obgenanten erbarn luten deme rathe, den rethin, den 
borgirn und der stad Erfforte von wegin yr und yre dynere und alle 
der, die dez zcuthuende habin, adir daz anegeruren muchten, trüwyn 
globit und mid uffgerichtin fyngirn kegin der sonnen liplich zcu den 
heilgin gesworin habin eyne reChte orffede, als orffede recht und zcu 
Erfforte orffede zcu thüne gewonlich ist, und daz wir und unser 
ixlich bisundirn dez rathis, der rethe, der burgere adir der stad 
Erfforte vortmer nicht sullin adir wullin vyhind werdin adir sin, adir 
die yrin beschedigin, adir zcu yrme schadin ridin adir geen, adir 
unser habe, knechte adir gesynde darczu lihin in dyheine wiz, an 
allis geverde; es were denne dorch unsern rechten hern, undir deme 
wir büeliche sessin, ab der vyhind worde, deme muchten wir adir 
unsir eynir adir mer, die undir syme hern also gesessin werin, 
helffin und umme sinen willin vyhind werdin. Und wanne der herre 
gesünid worde, so soldin wir adir der, die also von sines herrn 
wegin vyhind wordin were, ouch gesünid sin und es danne abir 
haldin, als vorgeschrebin sted. Und dez zcu bekentnisse und merer 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. T1 


sichirheid habin wir obgenante alle und unser ixlich bisundern desin 
briff darubir gegebin, vorsegild mid ingesegil unsers libin ohemen 
und herrn Frederichs von Helderungen obgenant, und ingesegiln 
unser nachgeschrebin Hansis Borcgrefin zeu Starkinberg, Wetigen 
Wolffis, Erhardis Richin und Henrichs von Collede, die hirane ge- 
hangin sind, der insegeln wir nachgeschrebin Heinrich Nest — — — —! 
ouch hirane mete gebruchin, wanne wir eygener insegil iczund nicht 
enhabin. Und wir Frederich, herre zcu Helderungen, bekennen, daz 
wir dorch bete willin der obgenanten unserer manne und dynere 
unser ingesegil an desin briff habin lassin hengin, der gegebin ist 
nach Cristi gebord thusind driehundirt fünffe und nünczcigig iar, am 
suntage allirheiligin abynde. | 
! Hier folgen die Numen wie oben mit Ausnahme Ulrichs Kalın. 


1395. November 10. 1078. 


Friedrich, Herzog von Braunschweig und Lüneburg, erteilt dem 
H. Kerkhof, Herman von Vechtilde und au ihrer gelreuen Hand 
dem Rai von Braunschweig für 500 Mark Silber, welche er 
ihnen schuldet, eine Anweisung über 2000 Gulden auf die, laut 
Verschreibung des Rates der Stadt Erfurt vom 31. Juli 1395 am 
13. Juli 1396 und 1397 fällige Summe Geldes. 

Sudendorf, UB.von Braunschweig und Lüneburg VIII. Nr.65. 


1395. November 27. Prag. 1079. 
Das königliche Hofyericht beslätigt die vom | Landfriedensgericht 
zu Grimma auf Klage der von Lengenfeld über die Stadt Erfurt 
verhängte Acht. 

Or.im Grossherzgl. G. A. zu Weimar. 


Wir graf Wilhelm von Schowenberg bekennen und tun kunt mit 
disem brief, das wir zu gerichte sassen anstat des allerdurchleuchtigisten 
fursten und heren, hern Wenezlaus, Romischen kunigs, zu allen 
zeyten merers des Reichs und kunigs zu Behem, zu Prag in seim hof, 
der gelegen ist bey sant Benedicten pfarrkirchen, und das fur uns 
quam daselbist in gerichte der strenge ritter Niclas von Czedlicz an 
stat und von wegen Heinrichs von Lengefeld und zeyget und liess 
ouch da lesen und verhoren sinen brief, versigelt mit des landtfrides 
in Doringen und Mayssen anhangendem insigel, derselbe brive gancz 
gerecht und unverseret und ouch von wort zu worte geschriben und 


lutend was also: 
49* 


712 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Wir Johanes, grave zu Swarczburg, und die achte, die mit uns 
uber den landfrid gesacz sein in Doringen und in Myssen, tun kunt 
allen kurfursten , fursten, graven, heren, fryen, dinstluten, rittern und 
knechten, richtern, steten, amptleuten und gemeinden und mit nam 
allen den, die in disem fride sind und den gesworn haben, des unser 
gnediger her, her Wenczlaw, Romischer kunig, und die kurfursten 
und fursten zu Eger uberkomeu sind und gemachet haben, das als 
heute vor uns am landfrid zu Grymme die ratemeister und richter, 
amptleut und burger gemeinlich und diener der stat zu Erfort, wie 
die alle und yglicher besunder genant sein und namen haben, ver- 
(or)teylt, verlandfridet und verweyset sein, als der landfrid gesaczt ist, 
von clag wegen Heinrichs von Lengefeld der mort und einen rechten 
raube zu in als frische tate mit rechten vorgeboten und mit rechten 
urteylen, als der landfrid usswyset, geclaget und erclaget hat, dorumb 
das sy im im landfrid und wyder den landfrid roublich mit gewalt 
und ane recht seinen bruder, seinen vetter und einen knecht getotet 
und enthoubet haben und einen rechten reroub an in getan haben, 
dorumb wir sy uberlandfridet, verczalet und verwyset haben, und ver- 
wysen sy von allen rechten, also das sy, ir libe noch ir gut nyergent 
sicherheyt noch fride haben sollen, weder in slossen, vesten, steten, 
ampten noch gerichten, so sy ouch keyn geleitte vorhelfen noch vor- 
tragen sol, weder kurfursten, fursten, heren noch der stete. Dorumb 
so manen wir euch alle und ewer yglichen besunder und gewyeten 
euch von des landfrides wegen uf dye eyde, die ir dorezu gesworn 
habet, das ir sy weder houset, hovet, etzet noch entrenket, noch in 
keine furdrung noch czulegung tut und sy midet und miden heisset 
alle die ewern in allen ewern slossen, vosten, steten, ampten und ge- 
richten, und sy ufhaldet und zu in griffet an allen steten, wo ir das 
getun moget, und dem obgenanten Heinrich von Lengenfeld wyder sy, 
ir lib und ir gut beholfen seyt, also offte und als dicke des not be- 
schicht, das ewer yglicher von im oder den sein oder ymand des 
vermanet wirdet. Denn wer der oder die weren, die sy, ir libe oder 
gut wissentlichen huseten oder hoveten, etzten oder trenckten oder in 
ichte furdrunge teten und sy nicht ufhielten noch hinderten, wo sy 
das getun mochten, oder dem obgenanten Heinrich von Lengefeld, 
oder von wem sy vermanet wurden, nicht wyder sy hulfen, die 
sollen verbunden sein als die handtetigen, und sol zu in grifen und 
wyder sy tun als der landfrid ussweyset. Gegeben zu Grimme mit 
urteyln under des landfrides insigel am montag nach unssr frowentag 
assumpcionis anno Domini millesimo trecentesimo nonagesimo quarto. 

Und do der obgeschriben brief also vor uns in gerichte gelesen 
und verhort ward, do bat uns der egenante Nyclas anstat des 


Urkundenbüch der Stadt Erfurt. II. Theil. 718 


egenanten Heinrichs mit seinem fursprechen eyner urteil zu fragend, 
ob man demselben Heinrich denselben brief icht billig und zu recht 
mit des egenanten unsers hern des kunigs und des heylygen Reichs 
hofgerichtes brief und insigel bestetigen, confirmieren und dorunder 
verschriben solt, als recht und gewonlich ist, also das derselbe briefe 
furbassmer stet beliwen und craft und macht haben solt in und uss- 
wendig allen gerichten, geistlichen und werltlichen, und an allen 
steten, wo man den furbringen wurde, und ob man im icht billich 
und zurecht schirmer daruber geben solt, wes er begert. Das ward 
im alles erteylet mit gemeiner volg und urteyl uff den eyde. Dorumb 
haben wir von des egenanten unsers heren des kunigs gewaltes und 
sein und des heyligen reichs hofgerichtes wegen, als daran erteylt ist, 
den egenanten brief bestetigt und confirmiret, bestetigen und con- 
firmieren den in craft dicz briefs und geben auch dem egenanten 
doruber zu schirmern und helfern alle und ygliche fursten, graven, 
fryen, heren, dinstlute, ritter, knechte, landfride, landfrides richter 
und besiczer, amptleute, landrichter, richter, burgermeister, rete, ge- 
meinschefte der stete, merckte und dorffere, und mit namen die hoch- 
gebornen fursten und heren hern Wylhelmen, marggraven zu Myssen, 
und alle marggraven zu Myssen und alle andere, wye dye genant 
sein, nyman ussgenomen, den diser brief geczeiget wirdet, den wir 
allen und yglichen von des egenanten unsers heren des kunigs ge- 
waltes und hofgerichtes wegen gewieten ernstlich und vesticlich mit 
disem brief, das sy den egenanten Heinrich by dem obgeschriben brief - 
und rechten getrewlichen hanthaben, schutzen und schirmen und im 
ouch und den sein nach desselben briefs lute und sage ernstlich bey- 
gestendig und beholfen sein sollen, als ofte das an sy gevordert 
wirdet; und was sy also tun werden, damit sollen noch mogen sy nit 
getan haben wider keinerley gerichte, geistlichs noch werltlichs, land- 
fride noch landgerichte in dhein weys. Wer ouch des nicht entete, zu 
dem oder zu den wurde man richten, als des egenanten hofgerichtes 
recht ist. Mit urkund diez briefs versiegelt nit desselben hofgerichtes 
anhangenden insigel Geben zu Prag des nechsten sunnabendes nach 
sant Catherimen tage nach Crists geburd drewczenhundert iar und 
dornach in dem fumfundnewnozigistem iare. Jo. de Kirch. 


1395. December 17. 1080. 


Alke Brun und Heinrich ihr Sohn, Bürger su Erfurt, verkaufen 
dem Dekan und Kapitel der Liebfrauenkirche daselbst wieder- 
käuflich zwei Pfund guter Erfurter Pfennige jährlicher Grülde, 
halb zu Walpurgis und halb zu Michaelis zahlbar, von dem 
gelthus, hinter ihrem sedilhus in der Schottingasse gelegen, für 


174 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


24 Pfund derselben Münse, die sie dem Dekan aus dem Seel- 
geräte Heinrichs von Halle, Bürgers su Erfurt, infolge eines 
vom Rat gefällten Urteiles schuldig waren. Hiersu giebt auch 
der Abt Gelasius des Schottenklosters als’ Empfänger eines Erb- 
ginses von einem Schilling seine Zustimmung. 


Gegeben 1395 an dem fritage allir nehist noch sante Lucien tage. 


13%. 1081. 


Zu Hauplleuten und Orlogsmeistern der Stadt Erfurt wurden er- 

wählt: Iohann von Molhusen, Ian von Dachebech, Werner vou 

Frankenhusen, Gunther von Milwitz, Hermann von Wernborg 

lohann von Nusesse, Hermann Hochertze und Conrad Napf, 
Regest im C1.-Milwitz- Familienbuch im E. A. 


1396. Januar 24. Prag. - 1082. 
Des Markgrafen Johann von Brandenburg, Hofrichters, Revers, 
dass die in der Sache gegen Hersog Wilhelm ergangene, uber 
aufgehobene Ladung dem Rat gu Erfurt nicht tum. Nachteil ge- 
reichen solle. 

Or. im Kgl. St, A. zu M. S.d. 

Wir Iohans, von Gotes gnaden marggrave czu Brandemburg, czu 
Lusicz und herezoge zu Görliez, des allerdurchleüchtigisten fursten und 
heren, heren Wenczlaws, Romischen kunigs, zu allen zeiten merer des 
Reichs und kunig zu Behem, unsers lieben heren und bruders hof- 
richter, bekennen und tun kunt mit disem briefe, als der hochgeborn 
Wilhelm, marggrave zu Myssen, den burgermeister, rate und burger 
gemeinlich der stat zu Erfforte fur des egenanten unsers heren und 
bruders hofgerichte czu disem mal geladen und furgeheischen hatte, 
und wann derselb Wilhelm und die egenanten burger solicher zuspruch 
und sachen langest hinder vier schidlewt und eynen oberman gencz- 
lichen kummen sein, als das mit solichin urkunden, als doruber ge- 
geben sein, vor dem egenanten unserm heren und bruder recht und 
redlich bewiset ist, domit ouch die egenante ladunge und fur- 
heischunge von dem egenanten Wilhelmen und seinem procurator oder 
verweser abgelassen und ouch von im selber ab ist, dorumb haben 
wir von des egenanten unsers heren und bruders des Romischen 
kunigs gewaltes und hofgerichtes wegen dieselbe ladung und gerichte, 
die uf die egenante burger also geschehen und gegangen sein, czu 
diessmale genczlich und gar abgenomen und abgetan, nemen und tun 
die ab in crafte diez briefs, also das die denselben burgern furbassmer 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt, II. Theil. 775 


keinen schaden fugen oder brengen sollen oder mogen in dheinwis, 
Mit urkund diez briefs, versigelt mit des egenanten hofgerichtes uf- 
gedrucktem insigel. Geben zu Prag des dienstags nach sant Agneten 
tage nach Crists geburt drewezenhundert iar und darnaeh in dem 


sechsundnewnezigistem iare. 
Ad relat d. Jo. de Coldicz 


Iohannes de Kirch. 


1396. Januar 29, Weissensee. 1083. 


Des Landgrafen Balthasar und seines Sohnes Friedrich Bündnis 
mit den Städten Erfurt, Mühlhausen und Nordhausen. 

Or. mit d.S.im Kgl. St. A. zu M. 

Erhard, Mittl.zur Gesch, d. Landfrieden 5.53. 

Wir Balthazar, von (ots gnaden lantgrafe in Doringen und marg- 
graffe zu Missen, und Friedrich, unser son, bekennen und thun kunt 
offenlichin mit diesem brieffe, daz wir mit wolbedachtem mute und 
gutem vorrate unser heimelichin und liebin getruwin durch fredes und 
nuczis willen unser landen und luten uns mit den erbarn wisen luten 
den burgern gemeynlichin und den steten Erford, Molhusen und Nord- 
husen voreynt, vorstrickit und vorbunden habin czwisschin hie und dem 
nehsten sente Margreten tage, und von demselben sente Margreten 
tage furder ubir drü gancze iare, die nehste nocheynandir volgin, also 
daz wir sie und yre gute getruwelichin schuczen und schirmen und 
yn beholffen sin sollen und wollin, als hiernach geschriebin stet. Zcu 
dem ersten sullen wir und die obgenanten burgere von Erford, von 
Molhusen und von Northusen miteynandir in cziet dieser eynunge ge- 
truwelich ane argelist die strasse schuren und beschirmen und den 
unsern nicht vorbyten noch vorbyten lassin den steten Erford, Mol- 
husen und Northusen abe und czu czu furen ane geverde. Und were 
iss, daz ymand die vorgenanten burgere und stete odir yre gute ane- 
griffe widdir recht mit name, morde, brande, odir keynerley gewalt 
oder gedrengniss tete, oder die daz teten husten, schuczten odir vol- 
leist darzcu teten wissintlichin, odir an welchewis odir von weme die 
beschedigit wurdin widdir recht, so sollin und wollin wir yn widder 
die helffen mit hundirt mannen mit glen und drissig schuczin wol ge- 
ezugiter lute bynnen vierczen tagen noch deme, als wir des von yn 
vormant werdin. Wer ouch den andern ledit czu siner hulffe uff eyn 
snel ding mit eyner czal der lute, dem sal man redelich komen ane 
geverde, und wanne der komit, der geladin ist, so sal man ym und 
sinen luten geben brot, byer, kuchinspise, futir, huffslag und nicht 
phantlosunge; wo man abir ungeladen czusamen komit, odir unser 
eyn den andern heischit mit siner macht odir siner czal der lute, da 


776 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


sal yedirman sine selbis koste haben. Allirmenlich sal auch sinen 
schaden, wie er den enpheed, selbis tragin, abir fromen sulle alle die 
mite nemen noch manczal der lute, die gewapind damite sin, da frome 
gevellit Were abir sache, daz der hulffe er not were, so sollen wir 
yn unser hulffe sendin, so wir schirste mogin, ane geverde. Were 
auch soliche sache, daz man mer lute czu eyner volge bedorffte, odir 
daz man czu felde lege odir eyn tegelichen krieg bestellen musste, 
darumb sollin wir die unsern gevn den yren uff tage schicken, und 
wie die erkennen und denne mit eynandir ubirkomen, noch deme als 
iss denne gelegen ist, daz wir sterker odir mit ganczir macht volgin 
odir wie wir daz bestellin sullen, daz sollen und wollen wir thun 
ane geverde. Ouch ist geret, were daz ymant den obgenanten burgern 
und steten des rechten ussginge und yn des nicht phlegen noch thun 
wolde, den sullin wir darezu haldin, daz er yn rechtis phlege und daz 
widdirfaren lasse. Thete er des darubir nicht, so sollin und wollin 
wir yn beholffin sin, als vorgeschriebin stet. Ouch ist geret, gewunnen 
wir slosse mit eynandir, die von uns czu lehin gingen, die sollen by 
uns und unser herschaft blibin; gingen sie aber von uns nicht czu 
lehin, so sollen wirs damite haldin, wie wir das denne miteynandir 
czu rate werdin. Die vorgenanten burgere und stete sollin in cziet 
dieser eynunge bliben by allen yren eren, friheiten, gewonheiten, ge- 
richten. und rechten, als sie die vor bisshere gehabt habin. Ouch ist 
geret, daz wir bestellen sullen und wollen, daz nymand der unsern 
keynen der yren uffhalden, kummern noch hindern sal, eynen vor den 
andern. Ouch wollen wirs gutlich halden mit den vorgenanten burgern 
und steten und den yren mit den vier stulen in cziet dieser eynunge. 
Geschee auch unfuge, daz sal man richten an der stad, da die ge- 
schehin weren. Wurde auch eyn krieg, czweyunge oder uftleuffte, 
des Got nicht wolle, under uns odir den vorgenanten steten odir 
andirn unsern helffern, die iczunt in diser eynunge sint odir hyrnoch 
daryn quemen, darezu habin wir uff unser syten die gestrengen unsir 
lieben getruwen und heimelichen Heinrich Schyken und Heinrich 
Haken, und die obgeuanten stete und burgere yre frunde Wernher 
von Frankenhusen und Dyterichen von Langela gekorn und gegeben, 
dieselben viere des macht habin sullin czu richten in fruntschaft odir 
in rechte, also daz der sachwalde sine schulde denselben vieren bynnen 
acht tagen sal beschrieben geben, und der den man schuldigit sine ant- 
wort daruff bynnen vierezen tagin allir nehste darnach volgende, so 
solden denn dieselbin viere czuhant, als vn dye schuldebriefe und ant- 
wort daruff geantwort wurden, riten geyn Wissensee odir geyn Gotha, 
in welche der stete eyne daz allirbequemelichst ist, und sollen by 
eym mande allirnehste darnach eyn recht sprechin uff yre eyde, ab 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 777 


sie daz in fruntschaft nicht entrichten mogin, und darumb sollin sie 
von beidin partyen unvordacht sin und blibin. Wir sullin auch unser 
czweyer mechtig sin, daz sie by yren guten truwen globin sollin, daz 
sie sich des also annemen und entscheiden, als vor stet geschrieben, 
und sollen daz thun als dicke des not geschyet. Waz abir erb, eygen, 
lehen, gerichte odir andere reohte antreffe, daz sollen die viere wisen 
an die stete, da daz von rechte hyngehorit, da man auch yedirman 
rechtis helffen sal. Ginge auch unser vorgenanten czweihir, die wir 
uff unser syten darczu gekorn und gegebin habin, bynnen dieser cziet 
eyner abe von todis wegin, daz Got wende, odir ab er uss dem lande 
fure odir nicht gefugsam were, odir wie daz denne queme, daz er 
daby nicht gesin mochte, so sollen wir eyn andern darezu geben 
bynnen eym mande noch deme, als wir des von yn vormant worden, 
der auch soliche globde thun sal als yhener vor gethan hette, und 
sullen daz thun als dicke des not geschee. In diese vorgenanten 
eynunge und buntnisse haben wir genomen und geczogen die lioch- 
gebornen fursten hern Wilhelm unsern, hern Balthazars, bruder, 
Katherin, marggrafynne czu Missen, unser lieben swestir, Friederich, 
Wilhelm und Iorgen, unser lieben vettern, und alle unser graffen und 
herren czu Doringen in dem lande gesessin, alsverre sie darynne sin 
wollen, und welchir der vorgenanten darynne sin odir daryn komen 
wil, der sal sich noch siner macht eyner mogelichin hulfunge vor- 
schriben noch deme, als wir des denn miteynandir ubirkomen, und 
sal sine briefe geben und sich vorschrieben und vorbinden, alle sache 
ezu halden und czu thun, als wir uns mit den obgenanten burgern 
und steten vorschriebin und vorbrieffet habin. Sunderlich ist geret, 
daz die vorgenanten burgere und stete keynen unsern graffen, herren, 
dinstman odir rittermessigen man nicht ynnemen noch vorteidingen 
sollen, diewile diese eynunge wert, so sollin wir auch keyne vynde 
noch echtere der egenanten stete Erford, Molhusen odir Northusen 
diewile nicht husen, schuczen odir vorteidingen wissintlich ane geverde. 
Were is auch, daz man in dieser cziet mit ymande in vede queme, 
der vede sal sich unser eyn ane den andern nicht sunen noch fredin, 
er habe denne die andern daryn genomen und geczogen, alsverre sie 
darynne sin wollin ane geverde. Ouch wollin wir und ist geret, daz 
alle unser voite und amptlute, die wir iczunt habin, czu den heilgin 
sweren sollin, alle vorgeschrieben stucke und artikel stete und gancz 
czu haldin, und sollin und wollin der keynen entseczin bynnen dieser 
eziet, yhener, den wir noch deme seczin wollin, habe denne soliche 
eyde gethan, als der, den wir entseczin wollin, gethan hette. Ouch 
als wir und die unsern und auch die obgenanten stete und die yren 
den wastfelischen lantfriede globt und gesworn habin, were nu, daz 


778 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, 


von der vorgnanten hulfe wegin unser dheyn ubirgriffe tete, daz er 
von lantfriedis wegen keren muste, von weme under uns bedirsiet daz 
geschee, der solde die macht habin czu keren, wanne und wie dicke 
daz geschee, darane unser eyn den andern nicht hindern solde ane 
geverde. Alle vorgeschriebene rede, stucke und artikel habin wir 
vorgenanter Balthazar in guten truwin an eidis stad globt und geret, 
globen und redin an diesem brieffe stete und gancz und unvorruckt 
czu halden ane alle argelist und ane geverde. Uss dieser eynunge 
und vorbuntnisse cziehin wir und sliessin den allirdurchluchtigisten 
fursten und herren, hern Wenczelaw, Romischen kunig, und daz 
heilige Romische rich und den konig czu Beheymen, den erwirdigen 
herren hern Conrad, erczebischoff, und den stifit czu Meyneze, die 
hochgebornen hern Wilhelm, marggraffen czu Missen und lantgraffin czu 
Doringen, unsern, nern Balthazars, bruder, Katherin, marggraffynnen, 
unser swester, hern Friederich, hern Wilhelm und hern Iorgen, marg- 
graffen czu Missen, unser vettern, als verre sie in dieser eynunge nicht 
sin wollin, und nemen auch uss dieser eynunge die hochgebornen 
fursten hem Hermann, lantgraffen czu Hessen, unsern oheym, hern 
Rudolff, herezogen czu Sachssen, unsern son und sine brudere an 
solichin sachin, die unsern herren den konig, daz Romische rich, den 
erczebischoff und den stifft czu Meyncze, unsern bruder, swestir, 
vettern, unsern oheym den lantgraflen, unsern son von Sachssen und 
sine brudere selbins und eigintlich aneruren und treffen ane geverde. 
Und des czu urkunde und bekentniss allir vorgeschrieben rede, stucke 
und artikel habin wir unser furstlich ingesigel an diesen brief lassin 
hengen, der gegebin ist czu Wissensee noch Gotis geburte driczen- 
hundirt iar in dem sechsse und nunczigisten iare an dem sunabinde 
vor unser liebin frauwin tage lychtewyhe. 


1396. Februar 1. 1084. 


Heinrich und Günther, Grafen gu Schwargburg, trelen dem Bünd- 
nisse der Landgrafen Balthasar und Friedrich mit den Städten 
/rfurt, Mühlhausen und Nordhausen bei. 
Or. mit 38. im Kgl. St. A. zu M. 


Wir Heinrich und Gunther gebrudere, graven von Swarczpurg, 
herren czu Arnestete und czu Sundirshusin, bekennen und thun kund 
uffintlichen mit dessim brieffe, als die hochgebornen fursten, unsir 
herrn, herr Balthazar, landgrave yn Doringen und maregrave czu 
Missen, und herr Frederich, sin son, ein eynunge und vorbuntnisse 
uff genomen habin mit den ersamen luten, den burgern und stetin 
Erfforte, Molhusin und Northusin czwischin hie und sende Margareten 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. 1I. Theil. 779 


tage nehste czukumfftig, und von dem selbin sende Margaretin tage 
furbaz dry gancze iare, dy nehste noch ein andir volgen, und uns 
yn dye selbin eynunge und vorbuntnisse genomen und geczogin 
habin, wollin wir mit den egenanten unsern herren dorynne sin, und 
habin gelabit und globin den egenantin burgern und stetin in guten 
truwin an eidis stad czu eyner czale volkis czu helffin mit czwenczig 
mit glen und furder der eynunge und buntnisse ezu volgen und czu 
haldin yn allin iren stucken und artikeln, als der briff uzwisit, den 
unsir herrin vorgenannt den obgenanten burgern und steten dar obir 
gegebin habin ane allirleye hindirnisse und ane geverde, und habin 
des czu urkunde unsir beider ingesegil wissintlich an dessin briff ge- 
hangen, der gegebin ist noch Gotis geburt driczenhundirt iare, dar 
nach yn deme sechs und nunczigestim iare, an unsir libin frowin 
abinde lichtemesse. 


1396. April 17. 1085. 


Ernst, Bischof von Halberstadt, und Balthasar, Landgraf von 
Thüringen. verbünden sich auf drei Jahre und schliessen in das 
Bündnis ein viele Grafen und Herren. Ausgenommen von der 
Einigung werden und nicht gerichtet soll sie sein unter anderen 
gegen Erfurt, Mühlhausen und Nordhausen. 


(7egeben 1396 am mantage vor sente Georii tage. 
G, A. v. Mülverstedt, Regesta Stolbergica Nr. 689. 


1396. Juni 14. 1086. 
Claus Ottin und Elze, Eheleute, verkaufen Hermanne von Nebere, 
dem Spitalmeister, und den armen luten (im Martinshospital) 
dry sateln wydech, daz da lyt zeuschim Grosin-Ruderstete unde 
Weningen-Ruderstete by des spetals wydech keyn Clawsis Mer- 
tins hafe. 

Es siegelt Heinrich von Reilingen pherner zcu sancte Michahel. 


Gegeben 1396 an sente Vitis abinde. 
Or. mit d. S. im E. A. 


1396. Juni 30. 1087. 
Der propsteiliche Offizial der Marienkirche in Erfurt schreibt 
einen Termin aus, bis zu welchem gegen die Investierung Conrad 
Tutteleibens mit der Vikarie trium regum in der Pfarrküche 
s. Bartholomei Kinspruch erhoben werden kann. Der Vikar war 


780 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen 


präsentiert von Conrad Methe und Iohann Missesse, Provisoren 
derselben Kirche, nach dem Tode Gunther Konigis. 


Datum anno D. M. XCVI. pridie Kal. Iulii. 
Regest im Grossherzogl. St. A. zu Weimar. 


1396. Juli 5. Hom. 1088. 


Papst Bonifatius IX. verkündigt der Christenheit, dass er der 
Kapelle des Martinshospitals in. der Vorstadt zu Erfurt denselben 
Allass verlichen habe, den man in der S. Marcuskirche su Venedig 
verdienen kann, 

Transsumt ron 1397 mit 1S. im E. A. 


Bonifatius episcopus, servus servorum Dei, universis Christi fide- 
libus presentes litteras inspecturis salutem et apostolicam benedictionem. 
Licet is, de cuius munere venit, ut sibi a suis fidelibus digne et lauda- 
biliter serviatur de abundancia sue pietatis, que merita supplicum 
excedit et vota bene servientibus sibi multo maiora retribuat quam 
valeant promereri, nichilominus tamen desiderantes Domino populum 
reddere acceptabilem et bonorum operum sectatorem fideles: ipsos ad 
complacendum ei, quasi quibusdam allectivis muneribus, indulgentiis 
videlicet et remissionibus, invitamus, ut exinde reddantur divine 
gracie aptiores. Cupientes igitur, ut capella hospitalis pauperum et in- 
firmorum, siti in suburbiis opidi Erfordensis, Maguntine diocesis, con- 
gruis honoribus frequentetur et etiam conservetur, et ut Christi fideles 
eo libentius eausa devotionis confluant ad eandem capellam et ad con- 
servationem huiusmodi manus promptius porrigant adiutrices, quo ex 
hoc ibidem dono celestis gratie uberius conspexerint se refectos, de 
omnipotentis Dei misericordia et bb. Petri et Pauli apostolorum eius 
auctoritate confisi, omnibus vere penitentibus et confessis, qui in festo 
eorporis Domini nostri Jhesu Christi et per eius octavas predictam ca- 
pellam devote visitaverint annuatim et ad conservationem huiusmodi 
manus porrexerint adiutrices, illam indulgentiam et remissionem pec- 
catorum concedimus, quam ecclesiam s. Marci de Venetiis, Castellane 
diocesis, in festo ascensionis Domini nostri Jhesu Christi visitantes 
annuatim quomodolibet consequuntur etc. Et sic finit: Datum Rome 
apud S. Petrum III. Non. Iuly, pontif. nostri anno VII.! 


! Wie. vorsteht transsumiert von. Ludewicus de Binsforte, prepositus. ecclesie s. 
Severi et provisor. allodii archiepiscopalis Erffordensis, commissarius ad subscripta 
u veneralilibus dominis decano et capitwlo ecclesie Maguntéine, sede archiemscopali 
rac«nte, deputatus. Datum Erffordie XVII. Kal. Mai sul, anno Domini millesimo 
(recentesimo monagesimo septimo. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 781 


1396. Juli 15. Mainz. 1089. 


Eberhard, Dekan, und das Kapitel des Domstifles zu Maine 
versprechen dem Rat su Erfurt beizusichen in der Irrung mit 
dem Markgrafen Wilhelm von Meissen. 

Or. auf Papier im Kgl. St. A. zu M. 

Ebirhard dechand unde capitel des dumes zu Mencze. 

Unsern gruss zuvor, erbarn lieben getruwen unde besundern 
frunde. Als ir uns geschriben habet von des dages wegen zwuschen 
deme hochgebornen fursten marggraven Wilhelm von Missen unde uch, 
daz alle ding fur deme dage gutlich steen solden mit wurten unde 
werken uff beide syten, des habe derselbe marggrave Wilhelm fur 
deme dage mit siner botschaft vorachte brive uber uch lassen lesen 
vor fursten an deme lantgerichte und in stetden, also daz uch nymands 
zu driben oder dragen solle, unde auch daz er uwer frunde von Mol- 
husen unde von Northusen, die Conrad von Heringen gefangen hait, 
noch swerlichen gefangen halde, unde wie uch von sinen frunden 
kurzlichen uff deme tage geantwurt sie, unde auch daz er uch unde 
uwer frunde in sinen stetden lasse missemere von eynen blinden 
missetedigen manne unde eczliche sine gefangen darczu bracht habe, 
daz sie gesprochen han, daz yn uwer mitburger uss den reten, die 
namhafit gemachet sin, gelt gegeben unde gelobt han, daz sie yme sine 
stetde zu Missen gemortbrand haben, des ir unschuldig syt, und be- 
geret, daz wir uch trefflichen zu uwern sachen behulffen sin wollen, 
han wir wol verstanden, unde ist unsere meynunge, daz ir den erbarn 
hern Ludewige von Bensfurt, provisor zu Erffurte, underwiset, in 
welchermasse die hulffe sin solde, wann wir uns versehen, daz er 
kurczlichen bie uns komen werde, uns des zu underrichten, oder 
schribet uns uwer meynunge umbe die hulffe Waz wir uch dann 
zu hulffe unde zu troiste getün mogen, daz wollen wir tàn. Denn 
umbe die schuldigunge, als uch der vorgenant marggrave Wilhelm ge- 
schuldiget hait, als ir uns daz in deme andern uwern brieve egentlichen 
geschriben hant, horten wir des irgend redde, des wollen wir uch ver- 
antwurten. Auch dünket uns gut sin, daz ir daz andern fursten, 
graven, herren unde stetden bie uch verkundigt unde uch der sachen 
entschuldigent. Datum Maguncie sabbato post diem beate Margarete 
virginis nostro sub sigillo ad causas.! 


Aufschrift: Den erbarn wisen luden ratismeistern und retden zu 
Erffurte unsern lieben getruwen und guden frunden. 


ı Da der anfangs erwähnte Waffenstillstand am 3. Oktober 1395 geschlossen 
wurde (s. Nr. 1073), und es andererseits nachweisbar ist, dass Markgraf Wilhelm 
im Frühjahr 1396 die rom Hofgericht bestätigte Acht des Landfriedensgerichtes 
zu Grimma (s. Nr. 1079) verbreitete, so ist das Schreiben in das Jahr 1396 zu setzen, 


182 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1396. Juli 17. 1090. 


Von der gnade Godes we Fhrederich herteghe to Brunswig und 
Luneborch quittiert dem Rat su Erfurt. über die am Marga- 
retentag fällig gewesenen 1000 gute Gulden, die er in seinem Auf- 
trag an Hinrike Kerchere, Bürger zu Braunschweig, bezahlt hat. 
Gegeben 1396 am mandaghe neist alle apostelen daghe. 

Or. mit d.S.im Kgl. St. A.:u M. 


1396. November 1. : 1091. 


Ernst, Bischof von Halberstadt, verbündet sich auf drei Jahre 
mil. seinem lieben Freunde, dem Markgrafen Wilhelm von Meissen 
namentlich gegen Erfurt und Mühlhausen, aber auch gegen Nord- 
hausen und den Hersog Friedrich von Braunschweig, wenn sie 
mit dem Markgrafen in Fehde geraten sollten. 


Gregeben 1396 an allir Gots hilgen daghe. 
G. A. v. Mülverstedt, Regesta Stolbergica Nr. 691. 


1396. November 4. 1092. 
Herzog Friedrichs von Braunschweig Verwahrungsbrief gegen den 
Landgrafen Balthasar von Thüringen. 

Spätere Abschrift im Grossh. St. A. zu Weimar. 

Wisset hochgeborner furste und ome, her Balthasar, lantgreve to 
Doringen und martgreve to Missen, dat wy, von Godis gnaden Ffrede- 
rich, hertoghe to Brunsswig und Luneburch, vihend sind iuwer manne, 
de sek verwart hebbin an den von Erffordt und sie beschediget. Werz 
dat icht inne hedden, dat gy vordedingeden adir gy mit on weghen 
in samedem gute seten, und we und de unse uf de sochten, und gy 
adir de iuwe dar inneghen schaden on nemen, von de schade to quemen, 
des wille we und unse helppere tighen gyk to den eren wol bewart 
hebben. Screven in dem ses und neghentigesten iare des nehesten 
sonnabendes an allen Goddes heilghen daghe unde unse ingesigel. 


1396. November 8. 1093. 
Des Rates sw Erfurt Verwahrungsbrief gegen Dieterich von 
Wicaeleyben. 


Spätere Abschrift im Grossherzogl. St. A. zu Weimar. 


Wisset er Ditterich von Wiczeleyben ritter, gesessen czu Wicze- 
jeyben, und alle die, die da teyl habin an dem hofe und dorffe czu 
Wiczeleybin, das grave Hans von Swarczpurg unse vihend wurden ist 
durch sinen rechtin ubirmut, des besessene manne iu sit czu Wicze- 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. 1I. Theil. 189 


leyben, und had uns und die unsern mit brande und roube grobe- 
lichen beschediget. Were, daz wir uff den genanten grafen Hansen 
ezu Wiczeleyben ader andirswo in sinen gerichten, wo daz were, da 
ir gute hettet, widir suchten, nemet ir da adir die uwern des schaden, 
welehe wis daz were, des wulden wir unser ere an uch und an den 
uwern bewart habin und des von uch ane nachtheydinge sin. Ge- 
geben undir unserm secret an der nesten mittewochen vor sende Mar- 
tins tage anno Domini M. CCC. XC sexto. 


1396. November ??. Weissensee. 1094. 


Friedensvertrag zwischen Markgraf Wilhelm zu Meissen und der 
Stadt Erfurt, vermittelt durch Landgraf Balthasar, den main- 
zischen Provisor zu Erfurt und den Hat zu Mühlhausen. 

Or. mit 38. 4m. Kgl. St. A. zu M. 


Wir Balthazar, von Gotis guadin lantgraffe in Doringen und mar- 
graffe czu Myssen, Lodewig von Binssford, provisor czu Erford, und 
der rad der stad Molbusen bekennen offenlichen mit diesem brieffe, 
als der hochgeborne furste herre Wilhelm, unsers, hern Balthazar, 
brudir, bie uns, hern Balthazar, und die ersamen der rad der stad 
Erfurte bie uns, provisor und uns von Molhusen, blieben sin allir tzwei- 
tracht, schulde und tzusprüche, die der egenante herre Wilhelm tzu 
denselben von Erfurde bisshere gehabt had in fruntschafft czu ent- 
scheidin und usstzusprechin und uft beide sieten stete haldin wollen 
ane geverde, also scheidin wir sie des und sprechin uss eyntrechtec- 
lich als hyrnoch geschrieben stet, Zcum ersten so haben der geuante 
herre Wilhelm und der rad ezu Erford uff unsser scheidunge vor sich 
und alle yre helffere von beidin sietin eynandir eyn rechte süne geret 
und globt, und sollen daruff alle gefangin und gedinge, daz noch in 
burgin hand stet, ledig und los sin von beidin sietin uff alde orfede, als 
gewonlieh ist, ane geverde. So umb Brandinborg daz sloss, daz ge- 
wonnen ist in offen fedin; darumb sollin die von Erford keyne an- 
sprache noch anteidinge gein dem vorgenanten hern Wilhelm noch 
gein ymande andirs nicht habin. Als auch der egenante her Wilhelm 
die von Erfurte anegelangit had umb Heinrich von Lenginteld, sinen 
vettern und sinen knecht seligen, der sal gein demselben hern Wil- 
helm und derselben von Lengenfeld frunden gesünit, gericht und ab- 
gethan sin und lantfriede und achte, die darubir sin gegangin; und 
wollin wir Balthazar vorgenant ane geverde czwischen der mitfasten 
nehste tzukunfftig eynen brieff schicken von unsserm herren dem Ro- 
mischen kunge, damite er die achte genczlich abethü. Und umb die 
dorffere, die der megenante herre Wilhelm angesprochin had, mag sich 


184 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


derselbe ber Wilhelm haldin czu dem dorfe Eychilborn, dawidder die 
von Erfurt nicht sin sollin; wollin abir die, den Eichilborn vorphant 
ist, uns Balthazar vorgenant darumb ansprechin, daz mogin sie thun, 
doch also, daz der rad und stad Erfurte sich des nicht annemen sollin. 
Umb die andern dorfiere Brampach, Brampeche, Spreten und Steyl- 
born, die wir Balthazar von graffen Hanse von Swarczburg an uns 
bracht han, da sollin die von Erford und die yren von hern Wilhelm 
vorgenant und den sinen unbeteidingit umb blibin. Auch ab ymand 
ubirgriffen odir beschedigit were, daz den lantfriede anelangit, daz sal 
von beidin sietin genczlich abesin. Darczu sal iglich partye der sinen 
mechtig sin, daz das also gehalden werde. Hette auch ymand von Er- 
ford icht under der habe, die czu Franken odir da umb bekumert odir 
uffgehaldin ist, darumb sal her Wilhelm gein den burgraften von 
Nurenberg sine bete getruwelich thun, odir ab der odir die, die daz 
gut verloren hetten, daz vordirten, daz sal tzu dieser sune nicht 
schaden. Mit der obgenanten scheidunge sollen alle bruche, tzweitracht 
und alle vorlauffen sache, die her Wilhelm widdir die von Erfurte 
bissher uft diesen hutigen tag gehabt had, genczlich gericht und ge- 
sunit sin ane geverde. Des tzu urkunde habin wir Balthazar vor- 
genant, lantgraffe in Doringen und margraffe czu Missen, unser in- 
gesigel, Lodewig provisor myn ingesigel und der rad der stad Mol- 
husen unser stad ingesigel wissintlichin an diesen brieff lassin hengen, 
der gegeben ist tzu Wissensee noch Cristi geburte drieczenhundirt und 
darnoch in dem sechszundnunczigisten iare an der mittwoch vor sente 
Katherin tage. 


1396. November 28. 109. 
Katharina, Landgräfin von Thüringen, und ihre Söhne schwören 
Friedrich dem iungen, Burggrafen zu Nuremberg, eine Urfehde, 
nachdem er ihre Kaufleute wieder entlassen, weiche von ıhm für 
Erfurter gehalten und samt ihrer Habe niederyeworfen worden 
waren. 

Monumenta Zollerana V. Nr. 376, 


1396. | 1096. 
In diesem Jahre war der Stadt protonotarius Iohannes von Appolde. 
In demselben Jahre sind der Síadt Feinde geworden mit dem 
Markgrafen Wilhelm von Meissen und dem Grafen Hans von 
Schwargburg Fritze der eldere und Lutze von Wangenheim, Fritze 
zu Winterstein, Henrich von Erffa, Lutolf, Apel, Otto und 
Kerstan von Ebeleben, Henrich von Loucha. 

Regest im Cl.-Milwitz- Familienbuch im E. A, 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 785 


1397. Januar 9. Prag. 1097. 
Das königliche lofgericht spricht auf Klage der von Lengefeld 
die Acht über die Stadt Erfurt aus, vorbehaltlich der Genehmigung 
des Königs. 

Or. mit dem S. im Grossherzogl. G. A. zu Weimar. 


Wir graf Wylhelm von Schownberg bekennen und tun kunt 
offenlich mit disem brief, das wir zu gerichte sassen anstatt des aller- 
durchleuchtigisten fursten und heren, hern Wenczlaus, Romischen 
kunigs, zu allen zeyten merers des Reichs und kunigs zu Behem, zu 
Prag in seinem hof, der gelegen ist bey sant Benedicten pfarkirchen, 
und das fur uns quam daselbist in gerichte Nyclas von Czedlitz ritter 
anstat und von wegen Heinrichs von Lengefeld und legt uns fur mit 
seinem fursprechen, wie das die ratesmeistere und richtere, amptleut 
und burgere gemeinlich und diener der stat zu Erfort vormals langist 
am landfride in Doringen und in Myssen, doryn sy ouch gehorten, 
verlantfridet, verczalet und verwyset weren, als das soliche brief, die 
von demselben landfrid doruber gegeben weren, eygentlicher usswysen, 
die ouch da vor uns in gerichte gelesen und verhort wurden, dieselben 
brief ouch an des egenanten unsers heren des kunigs hofgericht be- 
stetigt weren, als recht were, als das ouch in desselben hofgerichtes 
briefen, die doruber gegeben weren, clerlicher begriffen were, die ouch 
da vor uns an demselben hofgerichte gelesen und verhoret wurden; 
und wye das die egenanten von Erforte mere wann czwey iar dorinne 
frevenlich gelegen weren und noch ligen, und dorumb bat er uns 
einer urteile zu fragen, seyddemale das dieselben von Erforte in 
solichen urteylen, verezalung und ungehorsamkeite des egenanten land- 
frides, der von dem egenanten unserm heren, dem Romischen kunig, 
den kurfursten, fursten und andern, die zu dem Reich gehoren, ein- 
trechticleich gesetzt und gemacht were, als das wol verhort were, und 
als hyevor begriffen ist, so lang gelegen weren und noch legen, und 
solichen des egenanten landfrides gebotten bys her nicht gehorsam ge- 
wesen weren, ob man sie dann icht billich und zu rechte in des Reichs 
achte zu hilf und zu stewer dem egenanten landfrid teylen solt als 
recht wer, und ob icht billich ein gerichte dem andern zu hilfe kumen 
.Solt, als recht wer. ‘Do frogten wir die herren und ritter umb, die 
bey uns an dem rechten sassen, was dorumb recht wer. Die er- 
teylten eintrechticlichen off ir eyde, das man von solicher vorgelegter 
sachen wegen, die ouch clerlicher hie vor in disem brief begriffen 
sein, die egenanten von Erfort billich und von rechtes wegen zu hilf 
und zu stewere dem egenanten landírid in des Reichs achte teylen 


solt, und teylten ouch die darin bis an unsern egenanten heren den 
Geschichtsq. d. Pr. 8. Erfurt XXIV. 2. 50 


786 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Romischen kunig, also das derselb unser her der kunig das wort 
uber sie sprechen mochte, wann sein gnad wolt, Darnach legt uns 
aber fur mit seinem fursprechen der egenante Nyclas von Czeddlitz, 
wie das Niclas und Fritsch, gebruder von Lengefeld, derselb Niclas 
ouch da gegenwertig was vor dem egenanten landfrid mit sampt dem 
egenanten Heinrich von Lengefeld off die egenanten von Erfort yg- 
licher umb sinen bruder und vettern selige und einen knecht geclaget 
hetten, und zuge sich ouch des an desselben landfrides geswornen 
schreiber mit namen Johansen Sumerlatt Derselbe Jobans ouch da- 
stund vor uns kegenworticleich und bekennet des in der masse, als 
hienoch geschriebin stet, wye das im wol wissentlich wer, das die 
egenanten Heinrich und Fritsch von Lengefeld bey dem ersten gerichte 
vor dem egenanten laudfrid gewesen weren und doselbist ein clag 
uf die von Erfort gefuret hetten, yglicher umb seinen bruder, vettern 
und einen knecht, und das uff das letste gerichte vor dem egenanten 
landfrid dye obgenanten Heinrich und Nyclas von Lengefeld gewesen 
weren und doselbist ouch ein clag uff die egenanten von Erfort gefuret 
hetten, yglicher um seinen bruder, vettern und einen knecht; desselben 
mols an demselben gerichte und vor demselben landfride worden ouch 
die egenanten von Ertort erfordert und verlandfridet, und bat uns 
dorumb aber einer urteyl zu fragende, seyddemal das die egenanten 
Fritsch und Nyclas also vor dem egenanten landfrid ouch geclaget 
hetten, als da verhort beweiset were, und seyddemal das die egenanten 
von Erfort da in des Reichs achte zu hilf und zu stewer dem egenanten 
landfrid geteylet weren, ob man dann icht billich und zu recht die 
egenanten Nyclas und Fritschen ouch ir alle und vgliche brief, die da 
in der sache vor dem hofgerichte geteylet weren und noch geteylet 
oder suss uber des Reichs achte ader aberachte uff die egenanten von 
Erfort gegeben wurden, geleich als den obgenanten Heinrich setzen 
und schriben solt, und ob sie icht billich und zu rechte alle die recht, 
die derselb Heinrich zu den egenanten von Erfort in den egenanten 
sachen hat, als wol als er haben solten an geverde, und ob man ouch 
in allen icht billich und zu rechte schirmer doruber geben solt, wes sie 
begerten, es weren fursten, graven, freyen, heren, ritter, knecht, richter, 
scheffen, heymlich und offenbar, nyeman ausgenomen. Das ward im alles 
erteylet mit gemeiner volg und urteyl uff den eyde mit urkund dicz. 
briefes, besigelt mit des egenanten hofgerichtes anhangundem insigel. 
Geben zu Prag nach Cristi geburd drewezenhundert iar und dornach 
in dem sibenundnewncezigistem iare des nechsten dienstags nach dem 
obristentag der wyhennachten. 
Jo. de Kirch. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt, II. Theil. 781 


1397. März 25. Grimma. 1098. 


Friderich, Wilhelm und Jurge, Brüder, Landgrafen in Thüringen 
und Markgrafen zu Meissen, verbünden sich mit ihrem Vetter 
Wilhelm, Markgraf zu Meissen, zum gegenseitigen Schutz ihrer 
Länder, besonders auch darum, daz der gnante unsir vetter marg- 
grave Wilhelm mit den von Erffurte gerette zcu krige komen ist, 
unde daz wir syne gemahel an irem lipgedinge unde an andern 
iren gutern schuezen sollen. 


Gegeben zu Grymme 1397 in der vasten, alse man singet oculi. 
Or. Nr.£998 im Kgl. H.u. St. A. zu Dresden. 


1397. April 27. 1099. 
Des römischen Königs Wenzeslaus Geleits- und Friedensbrief für 
den Rat zu Erfurt und alle, welche in dessen Auftrag an den 
Hof kommen wollen. 

Or.im E. A, S. 1.0. 1. 

Wir Wenczlaw, von Gotes gnaden Romischer kunig, zu allen czeiten 
merer des Reichs und kunig zu Beheim, geben dem burgermeister und 
dem rate der stat zu Erforte oder den, die sie von iren wegen senden, 
und ouch allen iren dyenern, die sie mit in zu uns furen werden, 
unsere sichere fride und geleitte zu uns zu komen, bey uns zu sein 
und wider von uns henn zu reitten, sicher leibes und gutes fur 
uns und alle, die durch unsern willen tun und lassen an geverde, und ge- 
bieten dorumb allen fursten, geistlichen und wertlichen, grafon, freyen, 
lantherren, dinstluten, ritter und knechten, hauptluten, burggraven, 
pflegern, amptluten, burgermeistern, reten und gemeinscheften der stete, 
merkte und dorffer und allen andern unsern des Reichs und des kunig- 
reichs zu Beheim getrewen und undertanen ernstlichen und vesticlichen 
mit diesem brive, das sie die egenanten von Erffort und alle die iren, 
die mit in reitten, an solcher varte wider das egenante unser geleitte 
in iren landen, slossen, steten und gebieten weder an leibe noch gute 
nicht hindern, leidigen, bekummern oder betruben in dheyneweis, sunder 
sie solches unsers geleittes gerulichen gebrauchen lassen, als libe in 
sey unsere und des Reichs swere ungnad zu vermeyden. Geben des 
freytages in der osterwochen, unserer reiche des Behemischen in dem 
XXXIIII und des Romischen in dem XXI iaren. 

Ad relat. Sigmundi subcamerarii Wlachnico de Weytemmule. 


1397. Mai 14. Frankfurt. 1100. 
Ludwig von Binsforte, Provisor zu Erfurt, berichtet dem Rat da- 
selbst über seine lieise nach Maing und Frankfurt, über die 

0* 


788 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


su seinen Gunsten gelhanen Schritte wegen der Acht und über die 
Ankunft der Fürsten zu dem bevorstehenden Reichstag. 
Or.auf Papier im Kgl. St. A. zu M. 

Unsir willigin dinst zuvorn, ersamen liben herrn und frunde. 
Wir lazin uch wiessin, daz wir wol kommen sin zu Frankfort am 
dunerstage nach misericordia Domini und uff denselbin tag schiftin zu 
Mencze, da selbis unser herren in eynem capitele eygintliclien umb uwer 
sache undirwiset haben und brife gelesin haben, dar czu sich dy 
herrn gemeyniclichen gar fruntlichin bewiset haben und sprechin eyn- 
muticlichen, daz uch daz capitel mid libe unde gute wollen getruelichin 
schure und bisten uremne rechtin mid flise, und habin zu uren sachin 
bestelt dy erwerdigen den von Honloch, ern Clawesin vom Steyne, den senger 
vom thume, mid den von Molhusin, mid denselben wir inkomen zu 
Frankfort am suutage iubilate. Ouch haben wir mit dem rate zu 
Mencze gered muntlichen und haben su underwiset urer sache, dy sich 
gar erberlichen erbiten, alz haben wir ouch den von Frankfort uren 
briff geantwort und underwisunge getan, alz wir beste mochtin; dy 
also sprechin, daz su noch dcheyne glaubhaftige brife haben geseen, 
dar umb su uch vor echtig halde wollin, und meynen mid andern 
stetin bestis zu werbin. Ouch ist noch nicht von herschaft zu Frankfort, 
wannen dy bischofe von Trire, Kolne und der herezoge von Heydilberg, 
sundirn vorseet sich gar grosir menige tegelichin, und ist in redin, 
wy daz der herczoge von Ostirrich mid vierthusint pherdin kome und 
gereyte mer wan hundirt fudir wins und czweyhundirt ochsin had zu 
Fraukforte. Ouch had der koning von Frankriche und dy universitas von 
Paris vier doctores gesant mid andirer botschaft und vil brifin an dy kor- 
forstin umb eynunge der bebiste, und heydinische konge ouch ire botschaft 
iczunt zu Frankfort habin, und ist noch nicht dcheyn teyding an gehabin 
und vorseen uns, daz wir lenger harre mussin, wann wir gedacht hattin ; 
unde abir swerike thure czerunge ist, das kunnen wir nicht gewegere, 
alz wir gerne tetin. Vordirlichin wissin wir iczunt nicht, wannen wy 
sich dy ding werdin schickin, daz wol wir uch danne schriben. Wir haben 
vernomen euer grosin schadin von brande, das wir von herzin erschrockin 
sin, und ist uns getruelichen leyd; daz beveln wir Gote. Von grafin 
Johan von Nassaw haben wir nicht in warheit vernomen. Hy mete 
beveln wir uch Gothe. Gegeben an dem nestin mantage nach iubilate 
zu Frankfort. Under mynes provisors sigelle anno XCVII. 

Ludwig von Binsforte, provisor, und Johan von Appolde, uwer 
willigen. 

( Nachschrift auf besonderem Zettel): Noch schrift desis brifes 
quam der herczoge von Ostirrich mid grossim volke mid vel soymern, 
karren und wagin und wolgeczhutin volke und smucke, und der lant- 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt, II. Theil. 789 


grafe von Hessin mid drenhundirt pherden, als man seyt, und der von 
Lyningen, als wir sin bericht, mid hundirt pherden. Der hern von 
Missin vorseet man sich uff diesen nestin dinstag.! 

(Aufschrift): Den ersamen wisen ratismeistern und rade der stad 
zu Erfurte, bisundirn guten frundin, detur littera. 

! Die Nachrichten über die Ankunft der Fürsten beziehen sich auf den zum 
13. Mai 1397 nach Frankfurt berufenen Reichstag. 


1397. Juni 6. 1101. 
Der Rat zu Erfurt vergleicht sich mit den Juden, dass sie von 
Datum des Briefes bis Mariä Lichtmess über 5 Jahre jährlich so 
viel geben sollen, wie es in dem Geschossbuch der Kämmerer ver- 
zeichnet ist. 

Gegeben 1397 feria quarta ante penthecostes. 
Regest im Cl.- Milwitz- Fumilienb, ım E, A. 


1397. September 2. Prag. | 1102. 


Wenzeslaus, römischer König, spricht auf Klage der von Lengefeld 
die Acht über Erfurt aus. 
Or.im Kgl. St, A. zu M, S.d. 


Wir Wenczlaw, von Gotes gnaden Romischer kunig, czu allen czeyten 
merer des Reichs und kunig zu Behem, bekennen und tun kunt offenlich 
mit disem brief allen den, die in sehen oder horen lesen, wann die 
ratesmeistere, richtere, amptleute und dienere gemeinlich der stat zu 
Erforte vormals langist an dem landfriede in Doringen und in Myssen 
verteylet, verlandfridet und verwiset sein, als das in dem brief, 
der von demselben landfride daruber gegeben ist, eygentlicher begrifen 
ist, derselb brief von wort zu wort geschriben stet und lutend ist also: Wir 
Johannes grave zu Swarczburg und die achte, die mit uns uber den 
landfrid gesatz sein in Doringen und in Myssen, tun kunt ...! Und 
wann dernach der vorgeschriben briefe vor unserm und des Reichs 
hofgerichte mit rechter urteile bestetiget und confirmeret ist, als das 
soliche brieve, die an demselben hofgerichte doruber gegeben sein, 
eigentlicher usswisen, und wann zuletzte nu von wegen des egenanten 
Heinrichs von Lengefeld und Nyclas und Fritschen von Lengefeld uff 
die obgenanten ratesmeister, richtere, amptleute, burgere und dienere 
gemeinlich der stat zu Erfort vor dem egenanten hofgerichte soverr 
geclaget ist, das sy an demselben hofgerichte dorumb, das sy in des 
egenanten landfrides urteylen, verezalungen und vorweisungen so lang 
frevenlich und ungehorsamclich gelegen sein und noch ligen, zu hilffe 
und zu stewre demselben landfride mit rechter urteyle in unsere und 
des heylygen Reichs achte erclaget und geteylet sein, als das auch in 


790 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


solchen urteylbrieven, die von dem egenanten hofgerichte doruber gegeben 
sein, clerlicher begriffen ist, dorumb haben wir von Romischer kunigk- 
licher mechte, zu hilff und zu stewre dem egenanten landfrid und von 
wegen der egenanten Heinrichs, Niclas und Fritschen unser und des 
heyligen Reichs achte uber die egenanten ratesmeister, richtere, ampt- 
leute, burger und diener der stat czu Erfort getan und gesprochen, und 
haben sie genomen und gesetzet uss allem fride in allen unfride, 
vderman gemeinschafit mit in zuhabende verbotten, und allermenicleich 
ir leib und ir gut erlaubet, und gebietn dorumb allen und vglichen 
fursten, geistlichen und werltlichen, graven, fryen, heren, dinstleuten, 
rittern, knechten, amptleuten, landfrides richteın und besitzern, land- 
richtern, richtern und scheffen, heymlichen und offenbarn, burgermeistern, 
reten und gemeinschefften der stete, merckte und dorffere und allen andern 
unsern und des Reichs undertanen und lieben getrewen, und mit nomen 
dem hochgebornen Wylhelmen, marggraven zu Myssen und landgraven 
in Doringen, bey unsern und des Reichs rechten und gehorsamkeyte 
ernstlich und vesticlich mit disem briefe, das sie die obgenanten ech- 
tere furbassmere weder husen noch hoven, etzen noch trenken noch 
keinerley gemeinschaft mit in haben noch die iren haben lassen in 
dheinweys und den egen. Heinrichen, Nyclasen und Fritschen und ir 
yglichem und den seinen uff der egenanten echtere leyb und gut, 
varendes und ligendes, getrewlich und ernstlich beholfen sein, und das 
ouch bey dy von unsern und des Reichs und der egenanten Heinrichs, 
Nyclas und Fritschen wegen an allen steten bekummern, uffhalden 
und angriffen sollen, als billich und recht ist, als vil und als lange bys 
das sy in unser und des heylygen Reichs gnad und gehorsamkeyte 
wider kumen und in ouch genczlich und gar genug getan haben als 
recht ist. Wann, wer des nicht entete, zu dem oder zu den wolten 
wir vor dem egenanten hofgerichte gelicherwise als zujden egenanten echtern 
richten heissen und als desselben hofgerichtes recht ist. Mit urkund 
dicz briefs, versigelt mit unserm und desselben hofgerichtes anhangendem 
insigel. Geben zu Prag nach Crists geburt drewezenhundert iar und 
dornach in dem sibenundnewnczigistem iare an sant Anthonii abende. 


ı Hier folgt der Achtbrief wie in Nr. 1079. Jo. de Kirch. 


1397. Oktober 5. Nürnberg. 1103. 
Das Königliche Hofgericht erteilt dem Markgrafen Wilhelm von 
Meissen das Urteil, dass er mit Erfurtern, wofern sie als Mord- 
brenner gefangen und überführt seien, ungestraft so verfahren 
könne, wie man dergleichen Verbrecher behandle. 

Or. im. Grossherzogl. G. A. zu Weimar. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. | 791 


Wir Johans, von Gotes gnaden lantgraf zum Lewtemberg und graf 
czu Hals, bekennen und tun kunt offenlich mit disem brief, das wir 
czu gerichte sassen anstat des allerdurchleuchtigisten fursten und heren, 
hern Wenczlaus Romischen kunigs, zu allen zeyten merers des Reichs 
und kunigs zu Behem, czu Nurnberg, in desselben unsers heren .des 
kunigs herberg, und das fur uns quam daselbist in gerichte der hoch- 
geborn furste, her Wilhelm, marggraf zu Meyssen und lantgraf in 
Doringen, und legt uns fur mit seinem fursprechen, wie das die burger 
der stat czu Erfort, die in des Reichs achte weren, geschikt hetten, 
das er, sein land und sein lewt mortgebrant weren, und bat uns zu 
fragend an einer urteyl, was dorumb recht were. Da fragten wir die 
heren und ritter umb, die bey uns an dem rechten sassen, die erteylten 
eintrechticlichen uff ir eyde, wa er oder die seinen solich mordbrenner 
oder die solichen mordbrand zutund geschiket hetten, ankomen mochten, 
das sy dan mit den tun und gevaren mochten, als man mit mortbrennern 
und ouch mit solichen leuten, die solich ding schiken, billich und von 
rechtes wegen tun und gevaren sol, und was sy ouch also an solicher 
mortbrenner und an solicher lewt, die solichen mortbrand zu tund 
geschiket hetten, leyb und gut tun wurden, damit solten sie vorder 
kein gericht, geistlichs noch werltlichs, landfrid, landgericht noch kein 
ander ding nicht freveln noch tun in dheynwys. Mit urkund diez briefs 
versigelt mit desselbes hofgerichtes anhangundem insigel. Geben zu 
Nurnberg nach Crists geburd dreuczenhundert iar und dornach in dem 
sibenundnewnczigistem iare des frytages nach sant Micheles tag. 

Jo. de Kirch. 


1397. Oktober 12. Nürnberg. 1104. 


Wenzeslaus, römischer König, erklärt alle seitens der Städte Erfurt, 
Mühlhausen und Nordhausen gemachten Erwerbungen an Schlössern, 
Dörfern und Gerichten für ungillig und verbietet ihnen auch für 
die Zukunft dergleichen durch Kauf oder auf andere Weise, es sei 
denn mit Erlaubnis der Landgrafen, an sich gu bringen. 


Or. Nr. 5023 ım Kgl. H.u. St. A. zu Dresden, 
Rudolphi, Gotha dipl. V. S. 219. 


Wir Wenczlaw, von Gotes gnaden Romischer kunig, zu allen czeiten 
merer des Reichs und kunig zu Beheim, bekennen und und tun kunt 
offenlichen mit diesem brive allen den, die in sehen oder horen lesen, 
wann wir vernomen haben und ouch eigentlichen underweiset sein, 
das von solcher kawffe wegen, den die stete und burgere in Dutschen 
landen uud in dem Reiche an slossen, dorffern, gerichten und gutern 
bisher getan haben, unsern und des Reichs fursten und herren derselben 
Dutschen landen grosse und trefliche kriege und ungemache uferstanden 


792 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


sind, von derwegen ouch uns und dem heiligen Romischen reiche zu- 
voran unsern wirdikeiten, dinsten und eren, die uns von denselben 
unsern fursten, die dovon so darnyder komen sein, gescheen solden, 
abegen und denselben unsern fursten ire manschaft, dinste und gutere 
gemynnert, gekrenket und empfromdet werden, dakegen wir von Ro- 
mischer kuniclicher mechte und gewalt billich trachten und denken 
sollen, uf das wir und das heilige Reiche bey wirdikeiten, dinsten und 
eren und die egenanten unsere fursten bey manschaften, dinsten und 
gutern beleiben und uns und dem Reiche destebas gedienen und furderlichen 
beygestendig gesein mogen, dorumb haben wir sunderlichen angesehen ge- 
trewen und annemen dinste der hochgebornen Balthezars und Wilhelms, ge- 
brudere, lantgrafen zu Duryngen und marggraven zu Meissen, unsere liben 
oheımen und fursten, den merkliche irretume, scheden und mynnernusse 
irer lande und lute umb und in irem furstentume und herschaft zu 
Duryng gelegen, komen sein, und haben dorumb mit wolbedachtem 
mute, gutem rate unser und des Reichs fursten, edeln und getrewen 
und von rechter wissen in die gnade getan und haben alle und igliche 
kawffo, mit namen die die stete und sunderliche burgere der stete 
Erfort, Mulhusen und Northusen an slossen, dorffern, gerichten und 
an andern gutern, welcherley die sein, sie sein frey oder eygen, in dem 
lande zu Duryngen und dorumb getan und gekawffet haben, widerruffet 
und widerruffen die von Romischer kuniclicher machte in kraft diez 
brives, also das die furbasmer keine krefte noch macht haben sollen 
in dheyneweis, und gebieten ouch denselben steten und burgern, besunder 
zu Erfort, Mulhusen und Northusen, ernstlichen bey unsern und des 
Reichs hulden, das sie furbasmer keine kawffe also tun noch sich gutere 
underwinden sollen, umb und in den furstentumen und herscheften 
zu Duryngen gelegen, es sein slosse, dorffere, gerichte oder andere lehen- 
gutere, wolcherley die weren, sie tetens denn mit der egenanten unser liben 
oheimen und fursten und irer erben und nackkomen gunst, fulbort und 
guten willen. Und von wem diese unsere gnade vorbrochen und uber- 
faren wurde, der oder die, von dem das geschee, solden dorumb in 
unsere und des heiligen Romischen Reichs swerer ungnade sein vor- 
fallen; und wer es ouch, das sie wider solche unsere gnade und gebote 
in keinem frevel oder widerwertikeit bestunden, so solden in ouch 
dorzu kein freyheide noch gnade des Reichs zu hulffe komen. Mit 
urkunt diez brives, vorsigelt mit unser kuniclichen maiestat insigel, 
geben zu Nuremberg noch Cristes geburt dreyczenhundert iar und 
dornoch in dem sybenundnewnczigisten iaren des freytages vor sand 
Gallentage, unser reiche des Behemischen in dem fumfunddreissigisten 
und des Romischen in dem czweyundcezweinczigisten iaren. 
Ad mandatum domini regis Wlachnico de Weytenmule. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 793 


1597. November 1. Mainz. 1105. 


Johan von Wittenburg, Lehrer des geistlichen Rechts, teilt dem 
Rat zu Erfurt mit, dass Johann von Nassau als Erzbischof von 
Mainz anerkannt sei, und rät ihm, demselben und dem Provisor 
in Erfurt volles Vertrauen zu schenken. 

Or.auf Papier im Kol. St. A. zu M.S.d. 

Minen fruntlichen gruss und waz ich gudes virmag zu vorn, liben 
besundern frunde. Wisset, daz myn herre von Mencze, byschoff Johan 
von Nassauwe, in die stad zu Meneze ryden wil und sal an dem 
nehesten dinstage nach giffte disses briffes, und en auch die stad enphaen 
wil als eynen rechten erczebischoff, und als en auch iczunt enphangen 
hat daz gancze Rinckauwe, paffen und leyen. Her umb, liben besundern 
frunde, raden ich uch mit guden truwen, daz er uch genczlich keret 
an den selben herren nach rade und underwisunge syner briffe und 
auch des provisors zu Erffurte, der auch luterlich von der sache mit 
uch reten wirt und sal, want er uch wol helfien und raden mag mit 
synen frunden und auch werlich zu uch gnediclich geneyget ist, und 
ist uch von herczen holt; gebidet an mich. Gegeben zu Mencze off 
aller heiligen dage under mymen ingesigil. ! 

Johan von Wittenburg, lerer des 
geistlichen rechts, uwer besunderer frund. 

(Aufschrift): Den erbern wisen luden burgermeistern und dem rade 
zu Erfurd, mynen liben besundern frunden, detur littera. 

! Da Erzbischof Johann am 24 Januar 1397 gewählt wurde und im Frühjahr 
1398 in Erfwt war, wo man ihn anerkannt hatte, so ist das Schreiben in das 
Jahr 1397 zw setzen. 


1397. November 29. 1106. 


Günther Schengke d. A., Bürger zu Erfurt, präsentiert dem Offizial 
der Marienkirche in Erfurt nach Ableben des Vikars Nicolaus 
Entzil den Theoderich Schengke auf die Vikarie des neuen Hospitales 
S. Georg und Elisabeth is Arnstadt. Datum a. D. M. CCC. XCVII. 
feria quinta proxima post diem b. Katherine virginis. 

Burkhardt, UB. d. Stadt Arnstadt Nr. 244. 


1397. Dezember 4. 1107. 


Hermannus, decanus ecclesie beate Marie, präsentiert dem Offizial 
der genannten Kirche Conradum de Ysenacho presbiterum zum Vikar 
in der ecclesia parochialis s. Benedicti. 
Datum anno Domini M. CCC. LXXXX. VII. quarta die mensis 
Decembris. 
Or. mit d. S. im D. A. 


794 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1397. 1108. 


Der Rat zu Erfurt nimmt von folgenden Personen auf Wieder- 
kauf Geld auf: 
Von Conrad Stote aus Gotingen 624 Gulden gegen 48 Gulden 
jährl. Zinses. 
Von Sy mon Bertholdi aus Tudirstad 416 Gulden gegen 64 Gulden 
yährl. Zinses. 
Von Wernher dem Roten 7200 Gulden gegen 100 Gulden jährl. 
Zänses. 
Von Giseler von Münden aus Gotingen 664 Gulden gegen 48 
(Gulden jährl. Zinses. 
Von Jutha, Witwe Giselers von Münden senioris, 216 Gulden 
gegen 38 Gulden jährl. Zinses. 
Von Segemund von Northusen 168 Mark und 240 Gulden gegen 
14 Mark und 20 Gulden jährl. Zinses. 


Regesten im Grossherzogl. St. A. zu Weimar. 


1397. 1109. 
Der Hat nimmt Wetzil von Grefindorf auf 3 Jahre zum Vogt und 
Amtmann von Molburg an; desgleichen Theodoricus de Heitingisborg 
zum Amtmann von Tungdorf. 

Regest im Cl.- Milwitz- Familienb. im E. A. 


1398. Januar 18. Frankfurt. 1110. 
Wenzeslaus, römischer König, verhängt die Aberacht über die Stadt 
Erfurt. 


Or. mit d. S. im Kgl. St, A. zu M. 


Wir Wentzlaw, von Gotes gnaden Romischer kunig, zu allen zeyten 
merer des Reichs und kunig zu Beheim, bekennen und tun kund 
offenlich mit disem brief allen den, die in sehen oder horen lesen, 
wann die ratesmeister, richtere, amptleut, burgere und diener der stat 
zu Erfiort vormals langist vor unserm und des heyligen Reichs hof- 
gerichte von clage wegen Heinrichs, Niclas und Fritschen von Lengefeld 
in unser und des heyligen Reichs achte recht und redlich kumen und 
gepracht sein, als das soliche briefe, die doruber gegeben sein, eygent- 
licher usswisen, in derselben achte sy mer wann iar und tage uns und 
dem heyligen Reiche zu smacheit und zu wider ungehorsamklich und 
frevenlich gelegen und noch sein, dorumb haben wir sy von Romischer 
kuniglicher machte in unser und des heyligen Reichs aberachte getan, 
uss allem fride in allen unfride gesetzet, ydermann gemeinschaft mit 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil 795 


in zu habend verboten und allermeniclich ir leib und ir gut erloubet, 
und haben in auch genomen alle ire recht und freyheyte, gegeben dem 
clager ir eygen und den heren ire lehen, von den sy ruren, und gebieten 
dorumb allen fursten, geistlichen und werltlichen, graven, freyen, hern, 
dinstleuten, rittern, knechten, burggraven, amptleuten, burgermeisterp, 
reten und gemeinen, und mit namen den hochgebornen Wylhelmen, 
marggraven zu Missen und landgraven in Doringen, Balthazarn, lant- 
graven in Doringen und marggraven zu Meyssen, und alln margraven 
zu Mvssen und allen den, den diser brief getzeiget wirdet, bey unsern 
und des Reichs rechten und gehorsamkeite ernstlich und vesticlich mit 
disem brife, das sy die obgenanten aberechter furbassmer weder husen 
noch hoven, etzen noch trenken, noch keinerley gemeinschaft mit in 
haben, noch die yren haben lassen in dheinweis sunder sy beyde von 
unsern und des Reichs und ouch der egenanten clager wegen an allen 
steten uffhalden, bekumern und angrifen, und alle die iren bekumern, 
ufthalden und angreifen heyssen und denselben clagern uff ir leib und 
gut getreulich und ernstlich beholfen sein sollen als recht ist, als vil 
und als lange, bis das sy in unser und des heyligen Reichs gnade und 
gehorsamkeyte wider kunıen und den egenanten clagern gentzlich und 
gar genug gethan haben, als recht ist; wann, wer des nicht entete, zu 
dem wolten wir vor dem egenanten hofgerichte gelicher wise als zu 
den egenanten aberechtern,richten heissen und als desselben hofgerichtes 
recht ist Wer ouch derselben aberechtere leib oder gut uffhaldet, be- 
kumert oder angreifet, als vor geschriben stet, der sol noch mag nicht 
freveln, noch tun wider uns, das Reiche, geistlichs noch werltliches 
gerichte, landfride, landgerichte, freyheit noch gewonheit in dheinweys. 
Mit urkund ditz briefs versiegelt mit unserm und des egenanten 
hofgerichtes anhangendem insigeln. Geben zu Frankfort nach Crists 
geburt dreutzenhundert iar und dornach in dem achtundnewntzigsten 
iare, des nechsten freytags nach sant Antonii tage, unserer reiche des 
Behemischen in dem funfunddressigisten und des Romischen in dem 
czweiundtzweintzigisten iaren. J. d. Kirch. 


1598. Februar 23. Rom 1111. 
Papst Bonifatius IX. verkündigt den, Vorstehern des Hospitals in 
der Vorstadt Erfuris, dass er ihrer Kapelle denselben Ablass be- 
willigt, wie ihn die S. Marcuskirche in Venedig verdienen lässt. 

Gleichzeitiges Transsumt mit 1 S.im E.A. 

Bonifacius episcopus, servus servorum Dei, dilectis filiis .. ma- 
gistro et. fratribus hospitalis pauperum et infirmorum siti in suburbiis 
opidi Erfurdensis, Maguntine dioecesis, salutem et apostolicam benedic- 
tionem. Sincere devotionis affectus, quem ad nos et Romanam geritis 


796 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


ecclesiam, digne nos excitat et inducit, ut petitiones vestras in hiis 
presertim, que animarum salutem respiciunt, ad exauditionis gratiam 
admittamus. Dudum siquidem videlicet III. Nonas luly, pontificatus 
nostri anno VIL, de omnipotentis Dei misericordia et bb. Petri et Pauli 
apostolorum eius auctoritate confisi, omnibus vere penitentibus et con- 
fessis, qui capellam vestri hospitalis pauperum et infirmorum, siti in 
suburbiis opidi Erfurdensis, Mogunt. dioec., in festo corporis domini nostri 
Iesu Christi visitarent annuatim et ad ipsius cappelle conservationem 
manus porrigerent adiutrices, illam indulgentiam et remissionem pecca- 
forum, quam ecclesiam s. Marci de Venetiis, Castellane dioecesis, in 
festo ascensionis domini nostri Iesu Christi visitantes annuatim quo- 
modolibet consequuntur, per nostras litteras duximus concedendam, prout 
in ipsis litteris plenius continetur. Nos igitur, ut Christi fideles ad ipsam 
capellam in huiusmodi tempore confluentes conscientie pacem et ani- 
marum salutem Deo propitio consequantur et ut indulgentie huius modi 
melius participes esse possint etc. Datum Home apud s. Petrum 
VII. Kal. Martii, pont.nostri anno IX.! 

! Wie vorsteht transsumiert vom Erzbischof Johannes von Mainz. Datum 
Heilgenstad ipsa die beati Marci ewangeliste. Anno Domini mill. trecent. nonagesimo 
ocíavo. 


1398. März 11. Erfurt. 1112. 
Johannes, Erzbischof von Mainz, bestätigt in üblicher Form! den 
Ratsmeistern, dem Rat und den Bürgern zu Erfurt das Privilegium, 
dass sie von maingischen Richtern nur vor dem Provisor in Erfurt 
und nicht vor auswärtigen Gerichten belangt werden sollen. 

Datum Erfurdie feria secunda post dominicam oculi anno Domini 
millesimo trecentesimo nonagesimo octavo. Ad mandatum domini 
magistri N. de Frideberg. 

Or. mit d. S. im. Kgl. St. A. zu M. 
! g, Nr. 3189. Es fehlt jedoch der Name des  Prorisors, und hinter 


rectoribus folgt der Zusatz: et quibusvis aliis etiam. secularibus | personis. nobis 
subiectis, 


1398. Mürz 23. 1113. 
Der Offisial der Präpositur b. Marie su Erfurt beurkundet die 
Erklärung der provisores seu altermanni ecclesie s. Nicolai 
Erffordensis, dass sie verpflichtet seien, an den quatuor temporibus 
plebano ecclesie s. Nicolai, complicibus suis ac ecclesiastico je 
32 Pfennige zu bezahlen von einem Anniversarium und Testament 
der Frau Alheydis Guftin, welches diese in der Nicolaskirche ge- 
stiftet hatte, wogegen der Pfarrer verpflichtet sei, an den quatuor 
temporibus das Gedüchinis mit Messen und Vigilien zu begehen. 








Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 797 


Datum Erfordie in domo habitationis nostre ad rubeam ianuam 
anno Domini millesimo trecentesimo nonagesimo octavo, sabbato post 
dominicam letare. 

Or. mit d. S. im. Kgl. St. A. zu Marburg. 


1398. März 27. 1114. 


Heinrich von Gebese und Heinrich Snypel, alterlute der kirchen 
zcu sante Niclauwese zu Erfurt, und die Pfarrleute der Pfarre, 
Reiche und Arme, erwerben von den Brüdern und dem Pfarrer 
zu sente Niclauwese, deutschen Ordens, sechzig Fuss lang und 
sechzig Fuss breit ihres freien eigenen Hofes zu einem Kirchhof 
für die Gemeinde; doch soll den Brüdern des deutschen Hauses 
eine Pforte auf den Kirchhof‘ gestattet sein und ein bedeckter Gang 
bis an die Kirche. Auch soll der Kirchner täglich die Kapelle 
sente Elizabethen früh öffnen und abends nach dem Ave Maria 
wieder guschliessen. Dafür geben sie dem Pfarrer des Deutschordens 
(der zugleich Pfarrer der genannien Nikolaikirche ist) und den 
Drüdern 2 Malter Korngulde jährlichen Zinses von einer Hufe 
zu Phirtingesleybin und 40 Pfund Erfurter Pfennige von Ländereien 
gu Rinckeleyben und Hastingesleybin und weisen die Censiten an 
den Pfarrer und das Ordenshaus. Auf Bien der genannten 
Alterleute, ferner Gyselers von Swerborn, Bertolt Kappels, hoybit- 
lute der pharre, Konemunds von Botelstete und Clauwes von 
Eytirsborg, Vertreter der Gemeinde, hängt Hermann Rymann, 
propsteilicher Offisial der Marienkirche, sein Siegel an den Kauf- 
vertrag. 

Gegeben 1398 an dem nesten myttewochen vor dem heyligen 


palmen tage. 
Or. mit. d.S.ım Kgl. St. A. zu Marburg. 


1398. April 2. 1115. 


Ulrich und Mertin von Waldenfels bekennen, dass Johann und 
Fridrich, Burggrafen su Nuremberg, ihnen allen Schaden ersetzt 
haben, den sie in ihrem Dienst vor Erfurt genommen, und als man 
denselben von Erfurt ihr Gewand nahm und das auf Plassenberg 
trieb. 
Datum 1398 feria III. post dominicam palmarum. 
Monumenta Zollerana VI. Nr. 11. 


1398. April 9. 1116. 


Ludewig von Bynsforte, provisor zcu Erfforte, und Sifford von 
Lindow, ritter, viczthum in deme Rinkow, quittieren dem Rat zu 


198 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Erfurt über 2000 Gulden, die dem Erzbischof Johann zum Ge- 
schenk gegeben worden waren. 
(regeben 1398 am dynstage in der heilgin ostirwochin. 

Or. auf Papier im Kgl. St. A. zu. M. S.i.t.1.d. 


1398. April 14. 1117. 


Erzbischof Johanns zu Mainz Bündnis mit der Stadt Erfurt gegen 
den Landgrafen Balthasar von Thüringen und den Markgrafen 
Wilhelm von Meissen. 

Or. mil. 2 S. n. Kol. St. A.zu M. 


Wir Johann, von Gots gnaden des heiligen stuls zu Mencze ercze- 
bischoff, des heiligen Romischen Riches in dutschen landen erczcanceler, 
unde wir die ratismeistere, rete unde burgere gemeinlichin zu Erffurte 
bekennen unde tun kunt mit dieseme offene brive, daz wir uns mit- 
eynander gutlichin unde fruntlichin vereynet unde verstricket han, 
vereynen unde verstricken uns mit dieseme geinwertigen brive, also 
daz unser einer deme andern getruwelichin mit macht beholffen sin 
sal gein den hochgeborn fursten herrn Balthazar, lantgraven zu Do- 
ringen, herrn Wilhelm, marggraven zu Miessen, unde allen andern 
marggraven zu Miessen unde alle yre helffere, die sie iczunt han oder 
hernach gewynnen, unde sollen von beide siten der vyende werden 
unde yn auch vyntlichin tun, unde sal sich auch unser eyner ane den 
andirn mit denselben marggraven unde yren helffern nit sunen, vor- 
worten oder freden in dheinewis, ez ensy dann, daz daz mit unser 
beyder wissen unde willen geschee, oder willen unde wissen eyns 
heuptmans, den wir obgenanter Jobann ertzbischoff von unsern wegen 
den unsern by die von Erffurte geleget haben. Auch sollen wir ercz- 
bischoff Johann vorgenannt zu tegelichem kriege gein Erffurte schicken 
unde legen virtzig manne mit gleven, dieselben virczig mit gleven den 
krieg uz daselbis zu Erffurte ligen sollen unde getruwelichin dienen 
unde tun, als sie dann bescheiden werden, ane argelist. Denselben virczig 
mannen mit gleven, als lange die also zu Erffurte sin, sollen die von 
Erfurte koste, futer unde hubslag geben, unde wir erczbischoft Johann 
sollen yn phantlosunge tun unde denselben auch sten fur allen schaden, 
unde waz dieselben kuchenspise erwerben, die sal man in der von 
Erffurde kuchen geben. Were auch, ob wir erczbischof Johann obgenant 
mit huffen oder mit macht zu dem kriege quemen von uns selbes, oder 
ob wir von den von Erffurte darezu gemant wurden, die sollen wir uff 
unser selbs koste, schaden unde ebenthure furen ane argelist. Werez 
auch, ob wir von Erffurte zu deme krege quemen oder herforten von 
uns selbis, oder ob wir von dem egenanten unserme gnedigen herren 
Johann erczebischofl gemand wurden, die lude, die wir von Erffurte . 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 793 


dann darczu furten unde schickten, daz sollen wir auch uff unser selbes 
koste, schaden unde ebenthure tun. Unde weres sache, daz wir fromen 
nemen an slossen, gefangen oder anders, wie daz queme, den sollen 
wir teylen unde nemen noch anczal gewappenter lude, die unser vclicher 
dann darby hette, doch uzgescheiden diese nachgeschriben sloze Saleza 
unde Heynecke, darezu wir erczbischoff Johann unde unser stifft recht 
meynen zu haben. Nemen auch wir erezbischoff Johann oder die 
unsern oder wir, die von Erffurte, oder die unsern schaden, den schaden 
solde yderman selbis haben unde tragen. Des zu urkunde haben wir 
obgenant erczbischofi Johann zu Mencze unser ingesigel, unde wir, der 
rat zu Erffurte, der stat Erffurte ingesigel an diesen offen brieff lassen 
hencken, der gegeben ist nach Cristi geburte druczehenhundert iar in 
deme achte unde nunczigesten iare an deme nesten sontage nach 
ostern. 


1398. April 21. 1118. 


Johann, Ersbischof von Mainz, bekennt, dass er zwischen dem 
Markgrafen Wilhelm von Meissen einerseits, den Städten Erfurt, 
Mühlhausen und Nordhausen anderseits ein einjähriges gütliches 
Stehen vermittelt habe. 

Or. Nr. 5048 im Kgl. H.-St. A. zu Dresden. 


Wir Johan, von Godes gnaden dez heyligin stuls tzu Mencze ercze- 
 bisschoff, dez heiligin Romschen riches in Dutschen landen erezcanczeler, 
bekennen mit diseme brife, daz wir eyn gutlich sten czwisschin deme 
hochgeborn fursten, herren Wilhelme, maregraven tzu Missen, unde 
unser stad Erftorte, den von Molhusen unde von Northusen unde alle 
yrer beydir helffern beredt unde geteydinget haben, also, daz dyselbin 
von Erfforte, Molhusen unde Northusen unde alle yre helffere mir, dem 
vorgenanten marcgraven Wilhelme unde alle synen helffern umbe alle 
schelunge, tzweitracht, bruchhe adir geschicht wegin, in wilchirley wyz 
sich daz gemacht hette, eyn gutlich stehen halden sullen unde wollin, 
daz sich hude uff datum dises brifes anhebin unde uff den nehesten 
czukunftigen phingistag weren unde stehen sal unde von demeselbin 
phingistage vordir eyn gancz iar unde den tag allis ane geverde. In 
dazselbe gutlich stehen der obgenante maregrave, Wilhelm mit namen, 
nymmet unde czuhet alle von Lengefeld, Heinrichs von Lengefeld seligin 
frunde, yre helffere, dy des czu schickene habin unde mit den sachen 
begreffin sin, ane geverde. Ouch ensal Berlt Smed unde syne helffere 
adir ymand von syner wegin, dy von Erfforte adir dy yren in dicheyne 
wyz bekummern, beclagen noch ufthalden binnen diser tzit in des 
egenanten marcgraven Wilhelmes lande, steten adir dorffern, unde 
ensullen ouch in tzit dises gutlich stehens noch nymand von yrer wegin 


800 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. - 


dy von Erfforte, Molhusen und Northusen den vorgenanten lantgraven 
Balthazar unde marcgraven Wilhelm noch den yren dy strasse in 
deheyne wyz hindirn, kummern, engen noch vorbiten adir vorbiten 
lassen tzu unde abetzutriben, tzu tragen unde czu furen, ane alle geverde. 
Unde sullen deruff alle gefangene, dy di von Erfforte, Molhusen unde 
Northusen deme egenanten marcgraven Wilhelme adir den synen 
abegefangen habin, die erbern uff yren glouben, unde dy gebur uffe borgen, - 
binnen diser tzit tag habin, unde sullen ouch alle gedingeze, dy noch 
vorhanden sin, uff den obgenanten phingistag stehende blibin, unde 
sullen ouch dy gefangen von Molhusen unde Northusen dyselbin czit 
tag habin. Ouch sal der vorgenante marcgrave Wilhelm unde syne 
helffere dy von Erfforte, von Molhusen unde Northusen unde yre helffere 
binnen diser tzit disir gutlickeyt mit der acht nicht besweren, beteydingen 
noch beschedigen in allen steten, dorffern, strassen unde landen ane 
alle geverde. Dises gutlichen stehens unde beteydingunge reden wir 
vor dy vorgenanten unser stad Erfforte, Molhusen unde Northusen 
unde yre helffere, daz sy dy gegin deme obgenanten marcgraven 
Wilhelme unde den synen stete unde veste halden sullen ane argelist. 
Des tzu orkunde habin wir unser ingesigil an disen briff wissintlich 
lassen hengen, der gegebin ist noch Christi gebort driezenhundert iar, 
darnoch in deme achteundenuntzigisten iare uff den suntag als man 
singet misericordia Domini. 


1398. April 21. 1119. 
Johann, Erzbischof von Mainz, bekennt, dass auch Landgraf 
Balthasar mit den Städten Erfurt, Mühlhausen und Nordhausen 
ein gülliches Stehen geschlossen habe, das für dieselbe Zeit gelten 
soll wie das, welches er mit dem Markgrafen Wilhelm beredet hat. 

Ingrossaturbuch des Erzstsftes Mains III. S. 274. 4 Kgl. Kreisarchiv zu 
Würzburg. 

Wir Johan etc.! bekennen mit dissem brieve, als wir ein gütlich 
stehen zwischen dem hochgepornen fürsten herrn Willielmen, marggrafen 
zu Myssen, und sinen helfern uff ein sytten, und unnser statt Erffurt 
und iren helfern, den von Molhusen und Northusen, uff die andern 
syten beredt und gemacht haben, dasselb gutlich stehen sich hüt uff 
datum des briefs anheben und uff den nehsten zukunfitigen pfingstag 
weren und steen soll, und von demselben pfingstag widder ein 
gantz iar und den tag alle on geverde. Des hat der hochgeporn 
furst her Balthasar, lantgrave zu Duringen, unser lieber schwager, 
mit den von Erfurt, Mulhusen und Northusen auch ein gütlich steen 
uff die obgenanten pfingsten geredt zu haldene, also das her alle gepot, 
die her gethan hat, das den von Erfurt, Mulhusen und Nordhusen 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 801 


nymandt ab ader zufüren soll, abthun sall, noch her oder mymand von 
seiner wegen soll in dem gütlich steen vortmeer nicht verpieten noch 
verbieten lassen, noch sie lassen kömmern, engen, dringen noch hindern 
in seinen slossen, stetten, dorfern, gerichten oder merkten, sunder her 
oder die seinen sollen yderman lassen fahren, triben und tragen 
ungehindert zu den von Erfurt, Molhusen und Northusen und widder 
von ine an alle geverde. Desselben gleich sollen die von Erfurt, 
Molhusen und von Nortliusen gegen ime und den seinen widder thun 
und halden on alle geverde. Auch sollen und wollen wir dem vorgenanten 
unserm swager margrave Balthasar bynnen der vorgenanten zeit des 
gütlichen stehens nicht zusprechen von Salza oder von Bischoffsgutern 
wegen, noch von andern ansprachen, die wir oder unser stifft zu ime 
haben. Des zu urkhundt haben wir unser ingesiegel an dissen brief 
wissentlich thun hengen, der gegeben ist nach Christi gepurt dryetzehen- 
hundert iar darnach in dem acht und nüntzigsten iar uff den suntag 
als man singet misericordia Domini. 
! So in der Handschr. 


1398. April 25. Trier. 1120. 
Wenseslaus, römischer König, erteilt dem Rat zu Erfurt auf 
8 Wochen sicheres Geleit an den Hof und eurück. 
Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d. 

Wir Wenczlaw, von Gotes gnaden Romischer kunig, zu allen tzeiten 
merer des Reichs und kunig zu Beheim, bekennen offenlichen mit 
diesem brive allen den, die in sehen oder horen lesen, wann die 
burgermeister, rete und burgere gemeinlich der stat zu Erfurt etliche 
ire mitburger und frunde mit voller gewalt irer aller zu diesem male 
zu uns schicken sollen, dovon mit wolbedachtem mute und rechter 
wissen so haben wir allen den, die die egenanten burgere und stat zu Erfurt 
zu uns senden werden, und allen den, die sie mit in brengen, unser 
sicher und gute geleyte gegeben und geben in das in craft diez brives, 
zu uns zu kumen, bey uns zu sein und wider von uns heim zureyten, 
sicher leibes und gutes fur uns und alle die, die durch unsern willen 
tun und lassen, ane geverde Und dicz unser geleyte sol weren von 
datum diez brives acht wochen noch einander zu czelen ganeze und 
gare, und gebieten dorumb allen fursten, geistlichen und werntlichen, 
grafen, freyen herren, dinstluten, rittern, knechten, burgermeistern, 
reten und burgern gemeinlichen der stete, merkte und dorffer, houbtluten, 
amptluten und sust allen andern unsern und des Reichs undertan und 
getrewen ernstlichen und vesticlichen mit diesem brief, das sos sie 
die egenanten burgere, die die burgermeister und stat zu Erfurt zu 


uns senden, mit allen den, die sie mit in brengen, in dem egenanten 
Geschichtsq. d. Pr. 8. Erfurt XXIV. 2. 51 


802 Geschichtsquellen der Prov, Sachsen. 


unserm geleyte acht wochen zu uns zu kumen und wider von uns 
heim zu reyten, nicht hindern noch irren in dheineweys, sunder sie, wo 
in das note sein wirdet, sicher geleyten, als libe in sey unser und des 
Reichs swere ungnade zu vermeiden. Mit urkunt dicz brives, versigelt 
mit unserm kuniglichen maiestat insigel. geben zu Tire noch Christi 
geburt dreiczehenhundert iare und dornach in dem acht und newnczigisten 
iare an sand Marcus tage, unserr reiche des Behemischen in dem 
funfunddreissigisten und des Romischen in dem czweyundczweintzigisten 


laren. Per dominum W. patriarch. Anth. cancellarium 
Franciscus canonicus Pragensis. 


1398. Mai 3. Ä 1121. 
Der Rat zu Erfurt schreibt dem zu Strassburg, dass er wider alles 
Recht in die Acht gethan worden sei, und bittet, die Erfurter Bürger 
im Gebiete Strassburgs deshalb nicht zu hindern und su beschädigen. 

Or.auf Pergament im Stadtarchiv zu Strassburg. — S. 4. 
Unsern fruntlichin dinst zcuvor, ersamen wisin lute, lieben frundie. 

Als wir vornomen habin, daz von wegin geheize und schickunge des 

hochgeborn fursten hern Wilhelms, marggraven zcu Missin, eynir syn 

dyner und hofesinde, genant Somerlate, vor dem landgerichte zcu 

Friczlar habe brife gelesin, darynne man uns vorkundige in dez Richs 

achte umb die geschichte, die vor zciiten an Heinriche von Lengefeld 

und sinen gesellin sie geschen, thun wir uwir ersamkeit zcu wissin, 
daz sulche geschicht ist geschen mit geriehte und rechte dez erwerdigin 
unsers gnedigin hern und dez stifftis zcu Mencze, als daz wol kuntlich 
ist und der richtere briff uzwisit, dez abeschriflt wir uch hir mete sen- 
din. Waz dann umb sulche geschicht als von der achte zcubracht ist, 
daz ist geschen hindir uns, daz wir nicht darezu geheischt adir zcu 
unser antwerte komen sin, und ouch wedir die friheit und gnade, 
darmite der benante unser herre und der stifft zcu Mencze und 
sundirlich die stad Erfforte begnadit und gefrihed sint von unserme 
gnedigen hern deme Romschin konge und deme heilgen Riche. Dar 
zcu so sint wir ouch der obgenanteu geschicht und allir sache und 
zcusprache, die der benante furste herre Wilhelm wedir uns meynte 
zcu habene, mit om gutlich und fruntlich gesunet und gericht noch 
lute und haldunge dez sunebrifis, dez abeschrift wir uch hir mite sendin. 
Wann nu, als wir meynen und hoffen, daz uwir ersamkeit selbis wol 
dirkenne, daz uns in desin sachin ungutlich gesched und gar ungnedeclich 
gesucht werdin, daz doch, als wir hoffin, von der obgenanten friheid, 
sune und ouch von rechtis nicht sin solde. Hir umb so mussen wir 
uns irclagin sulchir ungnade und irclagin uns der kegin uwir ersamkeit 
und kegin andern fursten, hern und stetin, und glouben uwir sundirn 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil, 803 


erbarkeit wol, daz ir uns von sotener achte wegin deste unwilligir 
nicht en syt, die in sulchir obgenanten forme und wisé wedir die 
obgenante friheid, sune und wedir recht, als wir meynen, zcubracht 
ist, daz wir gerne woldin lazin irkennen und beseen, dar czu unser 
obgenanter herre und der stifft zcu Meneze unser wol mechtüg sint, 
und ouch nicht wullit gestatin, daz die unsern davon bie uch in uwir 
stad und gebite gehindert adir beschedigit werdin, daz wullen wir umb 
uwir liebe bisundern gerne verdine und beten dez uwer fruntliche 
antwerte beschrebin. Gegeben under unserme secret am dunerstage 
inventionis sancte crucis.! Consules Erfordenses. 


( Aufschrift); Den ersamen wisin luten deme rathe czu Strassburg, 
unsern guden frunden und gunstigin vorderern. 


! Die Acht wurde am 2. September 1397 (s. Nr. 1102.) ausgesprochen. Demnach 
ist der Brief, worin von der Acht die Rede ist, in das Jahr 1398 zu setzen, 


1398. Juli 15. 1122. 
Hansens von Rockstete Urfehde gegen den Rat su Erfurt. 
Or. im Kgl. St. A.zu M. S.d. 


Ich Hans von Rokstete bekenne an desme uffin brife allin den, 
die on sehen adir horen lesin, als die ersamen wisin lute der rad unde 
die stad zcu Erfiorte mich in orer zcücht gehad habin von eynes 
ufllouftes wegin, der sich zewuschin Heinriche von Sebeleyben, orme 
voyte tzu Vippich, unde mir vorlouffin had, unde mir nu gnade habin 
gethan, daz ich deme obgenanten rate unde der stad tzu Erfforte darumb 
eyne rechte orfede in guten truwin globit unde lieplichin zcà den 
heiligin habe gesworn, also das ich noch nymant von mynre wegin 
den obgenanten rad unde die stad zcu Erfforte noch ich eynen der 
oren, und sundirlichin den benanten Heinrich von Sebeleibin, darumme 
nummer bekumern noch beschedigin sal noch enwel, wedir geystlich 
noch werltlich, in dicheyne wiz an allirleye argelist unde geverde, 
sundern were, daz ich deme vorgenanten rate der stad zcu Erfforte 
adir ymande der orin zcu zcusprechene ichtes hette, daz ich daz 
vor eyme rate tzu Erfforte adir vor mynes herren von Mentze geystliche 
adir werltliche geriche da selbist unde andirs nergind mer mit rechte 
fordern sal unde wel, unde daz ich ouch der obgenanten stad Erfforte 
noch dicheynis der orin vihend numer werde sal noch en wel, ich. 
entetiz danne durch mynez gnedigin herren ern Balthazars willin, 
lantgrafin zcu Doringin, adir myner herren von Swartzpurg, hern zcu 
Arnstete unde zcu Sundirshusen, adir umme willin mynes hern, grafen 
Ernstis von Glichin dez eldern, ab die mit der stad zcài fedin quemen. 
Unde wanne die genante myne heren danne mit der stad gesünet 

51* 





804 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


wurdin, so sal unde wel ich ouch mit der obgenanten stad Erffurte 
und den orin genczlich gesünet unde gerichtit sin ane allirleye obillist. 
Ouch gelobe unde rede ich obgenante Hans von Rogstete in guten 
truwin ane argelist, als mich eyn rad mit deme vorgenanten Heinrich 
von Sebeleyben umme sulche uffloufte unde schelunge, als sich zewuschin 
ome urnde mir haben vorloüffin, gescheidin unde gerichtet had, daz 
ich die richtunge unde ouch andir vorgeschrebin artikele desis briffes 
alzo stete und gancz halde wel an allis geverde, unde habe da vor 
desse noch geschrebin gestrengen lute, bie namen Ottin von Arnstete, 
Apetzin von Obir-Wymar, gesessin zcu Wymar, Hansin Wertirde, 
gesessin zeü Thunna, Gebehardin von Sulczbich, gesessin zcu Thunna, 
Hansin unde Gebharden von Sultzebich, gesessin zcu Appolde, Tylen 
von Wertirde, gesessin zcu Weniginbalnhussen, Herman Bruckenslegel, 
Heinrich Void, gesessin zcu Stutternheym, und Ditherichem von Sthetin, 
mine liebin ffrunde zcu burgin gesatzt. Unde wir vorgenanten Otte 
von Arnstete — — — — ! bekennen, daz wir vor sulche orfede unde 
vor alle püncte unde artikele dess brifes, alz die vorgeschrebin sten, 
gelobit unde gered habin, globin unde redin, daz der genante Hans 
Rokstete unser frund die stete unde gancz haldin sal an allirleye 
argelist unde geverde. Dez tzu bekentnisse und gantzir sichirheit habe 
ich obgenanter H. von Rogstete myn insegil, und wir vorgeschrebin 
burgin alle unsir insegil an desin uffin orfedebriff gehangin. Gegebin 
noch Cristi gebort drytzenhundert iar in deme acht undnunczigisten 
iare am montage allir zcwelfibotin tage als die zcusand wurdin. 
1 Hier folgen die Namen der Bürgen noch einmal. 


1398. Juli 31. 1123. 
Gebehard und Sıfford von Quernford verpfünden der Stadt Erfurt 
ihr Dorf Ussirnrode für 30 Schock Meissner Groschen. 

Gleichzeitige Abschrift im E. A. 

Wir Gebehard und Sifford von Qwernford, herrn zcu Tannerode, 
bekennen an deseme uffin brive, daz wyr den ersamen wisin luten 
dem rathe und der stad Erfforte recht und redelichin yngesaczt habin 
das dorff Ussirnrode mid gerichte und rechte obir halz und obir hand, 
mit alle siner rechtin zcugehorungen, czinsin, batin und renthin, als 
daz an uns komen ist und wir biz her ynne gehad und besessin habin, 
vor driszig schog Misschener grosschin, die sie uns nüczlich und wole 
bezcald habin, und habin sie ouch an daz selbe dorff und alle sine 
rechtin zcugehorunge bracht, als gewonlich und recht ist. Des zeu 
bekentnisse habin wir unser insegele an desin briff gehangin, nach 
Cristi gebord driczinhundirt iar in deme achte und nünzcigisten iare 
an der nehestin mittewochin vor Petri ad vinkula. 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 805 
1398. Oktober 8. 1124. 


Hermannus, officialis prepositure b. Marie Erfordensis, bekennt, 
dass Frederich Rosenezwig und Caspar Eberwin, Bürger zu 
Erfurt, zu ihrem und ihrer Angehörigen, sowie zum Seelenheil 
Mechtildis de Elrich aus dem, von der letzteren dazu bestimmten 
Nachlass eine ewige Vikarie mit wöchentlich zwei oder drei Messen, 
zu halten am Altar ss. Andree, Marie Magdalene et 11,000 virginum 
im Chore der Kirche s. Wiperti, gestiftet haben, unter Vorbehalt 
des Patronatsrechtes für sich und ihre Erben. 


Datum anno Domini M. CCC. LXXXXVIII. die octavo mensis 


Octobris. 
Or. mit d. S. im Kgl. St. A, zu M, 


1398. 1123. 
Bericht über das Einreiten des Erzbischofs Johann von Mainz in Erfurt. 
Engelmannsbuch S. 163 im E. A. 


Anno Domini M» CCC» XCVIII das man den bischofi Johan von 
Mentz, genant von Nassau, wart ingefurt quarta post reminiscere, do 
schankt man im sechs wagen mit weine und mit byre; uff eynem 
wagen ein fass mit Elsesser von czehen eymern, uff den andern vier 
wagen, ye uff eynem wagen eyn fass mit lantweyn von czehen eymern; 
zwene malczkasten, gefult mit grossen semeln, evn wagen mit czwen 
tonnen mit heringen und ein halb fessleyn mit storn und anderthalb 
schog quecker karppen; und vier maltzkasten mit haffern, ihe uff eynem 
kasten funf malder, vier fuder hawes. Alss er quam, do man in ent- 
pfing in der herberige, do schankt man yme hundert pfuntt neuwer 
Erfturtscher pfenninge; dy selbigen tat man in czwene nuwe bechere, 
und sechs unschin pulffer zcocker und zehen kannen voll wyns mit 
Elsesser. Uff dem sechsten wayne zwey halbe fass mit Nümerss byer. 
Ouch hulten im dy rethe und dy ganczen gemeyne dem herren von 
Mencze uff dem selben sonnaben do nach, alss her quam. Ouch bat 
er dy rethe zu huss uff denselbigen tag, dy assen mitim. Do schanckte 
man meynem herren von Mencz eynem sylbern kopff, der wuck achte 
lotige marg. Do waren inne tusent gulden. Do gab man in dy 
kuchen vier schog zu tranckgelde. Szo gab man in den gelner czwen 
schog. Szo gab man den thorkuechten dry schog. So gab man den 
pfleyffern funff schog zu tranckgelde. 


1399. Februar 2. 1126. 


Heinrich von Halle der alde und Heinrich, sein Sohn, bekennen, 
dass sie Heinrich Brun dem eldern und Gecezen Brun ihr Gericht 


806 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


und alle Zinsen zu Howinden eingesetzt, sie auch bei dem Grafen 
Ernst von Glichen an die Lehen gebracht haben, damit sie sich 
daran schadlos halten können für den Fall, dass die Güter zu 
Ffrynstete, welche den Brun verkauft waren, einen Schaden und 
Verminderung an Zinsen erleiden sollten in dem Prozess, welchen 
die von Halle mit dem Stift S. Jacobi zu Bamberg führen, das 
wegen Siffertes von Halle, Heinrichs Bruder, Domherr in dem 
genannten Stift, die Zinsen beanspruchte. 

Gegeben 1399 an unser vrowen tag lichtewye. 

Or. mit d. S. im Kgl. St, A. zu M. 


1399. Februar 6. 1127. 
Agnes von Wildnfelz, Frau daselbst, verkauft mit Wissen Heinreichs 
von Wildinfelz, ihres Gemahls, den Hof su Erfurt bei den Predigern 
und mein gebest ist czu meinem leibe ihrem Sohne Erhart von 
der Sachsa, Bürger zw Erfurt. 

Gegeben 1399 an sand Dorotheen dage der heiligen iunckfrawen. 
Or. im. Herzogl. Landes- Archiv su Wolffenbüttel. S.d. 


1399. März 12. 1128. 
Ernst, Bischof von Halberstadt, schliesst mit Balthasar, Landgrafen 
von Thüringen, und dessen Sohn Friedrich ein Bündnis auf 
6 Jahre namentlich gegen das Stift Mainz, den Landgrafen Hermann 
von Hessen und die Städte Erfurt, Mühlhausen und Nordbausen. 

Gegeben Sachsenberg 1399 feria quarta ante dominicam iudica. 
v. Mülverstedt, Regesia Stolbergica Nr. 695 


1399. März 18. 1129. 


Der Rat eu Mühlhausen bittet Ditherich ern Hartunges, die zwei 

genannten Ratsfreunde zu veranlassen, dem Apotheker Ditherich 

720 rheinische Goldgulden zu bezahlen, die dieser von der Stadt 

Mühlhausen gu fordern hat. 

Or.im Stadtarchiv zu Mühlhausen S. ti, 

Unser fruntliche dienst zcuvor, ersamer wyser man, er Ditherich 
ern Hartunges genannt zcu deme paradyse, liebe biesundirne frund. 
Wir betin uch met flyzze, daz ir met den erbarn wysen mannen, 
meystir Hartunge Gernod und ern Frederiche Rosenczwige, unsern 
lieben frunden, vor uns reden und spreche wollit kegin deme wysen 
manne Ditheriche apteker, borgire hie czu Erfforte, vor sybenhundirt 
und czwenczig rynsche guldin güt von golde und swer gnug an 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 807 


gewichte, zcü beczalne vor phyngestin, die do nehest komen. Dez 
borgeczoges wollen wir uch gütlichin abenemen ane allen uwern schaden, 
und reden in diessem briffe vor uns und unser nachkomen an den 
reten, daz also czü haldine ane geverde, und wollit hirane unser bete 
thun und uch daz nicht lazze swer sy. Daz wollen wir allewege gerne 
verdynen. Und gebin uch dez czu merer sichirheit diessen uffin brieff, 
versegilt met der stad Molhusen ingesegile, daz hirann gedrucket ist, 
nach Gots gebürt dryczenhundirt iar in deme nün und nunczigisteme 
iare an deme dynstage nach deme suntage als man in der heyligin 
kerchin synget die dominken iudica me Deus. 
Der rad czu Molhusen. 


1399. April 19. Sachsenburg. 1130. 


In der Sühne zwischen dem Landgrafen Balthasar von Thüringen 
und dem Grafen Ulrich zu Regenstein verpflichtet sich dieser 
unter anderem auch, gegebenen Falles dem Landgrafen gegen 
das Stift Maing und die Städte Erfurt, Mühlhausen und Nord- 
hausen beizustehen. 


Gegeben zu der Sachsenburg 1399 am Sonnabend vor Jubilate. 
- v. Mülverstedt, Regesta Stolbergica Nr. 696. 


1399. Mai 7. Forchheim. 1131. 


Der Pfalzgrafen Stephan, Ruprecht, Ludwig, und Friedrichs, 
Burggrafen zu Nürnberg, schiedsrichterlicher Vergleich zwischen 
Markgraf Wilhelm von Meissen und der Stadt Erfurt. 

Or. mit 4 S. 4m. Kgl. St, A.zu M. 


Wir von Gots gnaden Stephan, Ruprecht und Ludewig, pfaltz- 
graven by Rine und herczogen in Beyern, und wir Friederich, burg- 
grave zu Nurenberg, bekennen und dun kunt offenbair mit diesem 
brieff, als der hochgeborn furst her Wilhelm, marggrave zu Missen und 
lantgrave in Doringen, unser lieber ohem, off eine syte, und die ersame 
wyse lüte burgermeistere, rete und burgere gemeynlichen der stat 
Erffort off die andere syte aller brüche und zweyunge, sie selber, ire 
dienere, ire helffere und alle die, die von beiden syten darunder ver- 
dacht sint, antreffend, die sich syt der zyt, als der hochgeborn furst 
unser lieber ohem, marggraf Balthazar, und der provisor von Erfort 
und die von Mulhusen mit iren besiegelten brieffen zusschen yn uz- 
gesprochen haben, verlauffen hant nnd ergangen sint biz off diesen 
hutegen dag datum dys brieffes, an uns gegangen und genczlichen verlieben 
sint und uns auch gancz macht gegeben haben, sie darumb zu entscheiden 
mit der mynne oder mit dem rechten nach inhaltung und lute solicher 


808 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


versiegelter anlazbriefe, die sie uns daruber gegeben haben. Das han 
wir herren obgenant beider parthien brieff und ansprach und antwort, 
der sie fgweder syte zu den sachen genyessen wolten und vor uns 
bracht haben, verhoert, und off dieselben ansprachen und entworten, 
als die vor uns komen sint, von beiden parthien obgenant, so sprechen 
wir sementlich und eynhelleclich mit der gutlichkeit als nachgeschrieben 
steet. Zum ersten sprechen wir, daz alle gefangen, die off beiden syten 
gefangen und noch nit ledig gesagt sint, sollent von beiden teilen hie 
zusschen und dem sontage, achttage nach pfingsten kompt, ane allen 
indrag und hindernisch unverzogenlich der gefengnisch ledig und lois- 
gesagt und gelassen werden off ein alt orfehd als gewonlichen ist, ane 
alle geverde. Item daz alle schetzunge und gelte, die von beiden teilen 
off diesen hutegen tag, datum dys brieffes, noch vorhanden und nit 
geben sint, sie sin verburget oder nit, auch zu stünt genczlichen abe 
sin sollent, und sollent auch hie zussche und der obgenanten zyt achttage 
nach pfingsten, nehst kompt, alle burgen, die dar vor gesatzt sint, von 
beiden teilen unverzogenlich und gentzlich ledig und lois gesagt werden. 
Item sprechen wir, daz unser ohem marggrave Wilhelm obgenant den 
von Erffort soliche briefe, als er von unserm herren dem Romischen 
konige und sime hoffgerichte als von der Lengfelder und der sache 
wegen erworben und sie damyed in die achte und aberachte bracht 
hait, yen zü stunt geben sal, und auch sinen willen und verhengnisch 
mit sime guten offenen besiegelten brieff darzu geben, und den vorgenanten 
unsern herren den konig flissclich dar inne bieten, daz er die von 
Erffort uz der achte und aberachte lassen wolle, wann sie sich genczlich 
mit yen gericht haben. Item umb daz wir im meynen ein sunderliche 
fruntschafft zu machen zusschen unsin ohemen marggraven Wilhelm 
und den reten und der stat zu Erfiort obgenant, so sprechen wir so, 
wanne unser oheim marggrave Wilhelm vorgenant bynnen dys iares 
frist nach datum dys briefes die von Erffort mit sinem besiegelten 
brieffe virtzehentage bevor biedt, yem hundert mit gleven in sinen 
dinst zu schicken an die ende, da sie ez mit eren getun mogent, so 
sollent sie yem ein mal durch fruntschafft den dinst also dun zwenczig 
mile weges von Erffort, obe er ir so verre bedarff, und sollent in sime 
dinste also verliben virczehen tage, obe er ir so lange bedarff, nach 
der irsten herbörge, die er yen von Erfforte bescheiden und benennen 
wirdt, die doch nit uber sehs milen von Erffort sin sol. Und wanne 
er sich mit den, off die sie yeme gedient haben, versunen wirdet, so 
sal er die von Erffort auch in die süne begriffen und dar inne versorgen. 
und sollent die von Erffort yeme daz dün, off daz unser ohem marg- 
grave Wilhelm obgenant yen furbaz desto fruntlicher und furderlicher 
sin sal und daz er sie und ire güt desto gerner in sime lande duwe 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 809 


geleiden und schirmen. Und uber diese unser uzsprache und entscheidgung 
sollent soliche uzsprüche und richtigünge, als der hochgeborner furst, 
unser lieber ohem marggrave Balthazar, und der provisor zu Erfort 
und die von Mulhusen vor mit iren besiegelten brieffen auch züsschen 
yen uzgesprochen und sie gericht hant, in iren gauczen craften verliben, 
so verre und nemlich dar inne uz genomen, was wir in dieser unser 
uzsprache zusschen yen uzgesprochen han, daz daz genczlichen von 
beiden teilen gehalten sal werden ane alle geverde. Und sollent beide 
obgenante parthien genczlichen und gar umb allen schaden und geschiecht, 
die sich syt der zyt, als unser ohem marggrave Balthazar und der 
provisor von Erffort und die von Mulhusen zusschen yen uz gesprochen 
haben, verlauffen hant und ergangen sint biz off diesen hutegen dag 
datum dys brieffes, ez sy von mortbrands wegen oder anders, mit ein 
gesunet und gericht und von beiden parthien ein gancz verzieg sin in 
der mass, als vorgeschreben steet, und dun und sollen furen und stete 
und veste halten in vorgeschribener massen, uzgescheiden in allen und 
yglichen vorgeschriben stücken, punten und artickeln, ane allerley 
argelist und geverde. Dez zu orkund und bestem gezugnis, so han 
wir herczog Stephan, herczog Ruprecht, herezog Ludewig und burggrave 
Friederich obgen. unser yglich sin ingesiegel an diesen brieff dün hencken, 
der geben ist zu Förcheym des mittwochen vor unsers herren offarts 
dage nach siner geburt drutzehenhundert und in dem nune und 
nuntzigistem iare. 


1399. Juni 2. Rom. 1132. 


Papst Bonifatius IX. widerruft einen dem Erzbischof von Mainz 
erteilten Auftrag zur Untersuchung der Gründe, weshalb Erfurt 
in die Acht gethan war, da er vom König selbst erfahren, dass 
das auf durchaus gesetzliche Weise geschehen sei. 

Or. mit der Bulle im Grossherzogl. G. A.zu Weimar. 


Bonifatius episcopus, servus servorum Dei. Ad futuram rei memoriam. 
Romani pontificis providencia: circumspecta, unumquemque suo iure 
gaudere desiderans, ea, que per sedem apostolicam ex sinistra quandoque 
informatione in alieni iuris preiudicium facta reperit, interdum revocat 
et annullat, prout equitate pensata ordo dictaverit racionis. Dudum 
siquidem pro parte dilectorum filiorum universitatis opidi Erfordensis, 
Moguntine diocesis, nobis exposito, quod carissimus in Christo filius 
noster, Wenceslaus, Romanorum et Boemie rex illustris, predictum 
opidum eiusque incolas et habitatores cum eorum rebus et bonis, ipsis 
universitate ad hoc legitime non vocatis sed absentibus, non per contu- 
maciam nee convictis de aliquo crimine vel confessis, absque racionabili 
causa et de facto ad instanciam, ut asserebatur, dilecti filii nobilis viri 


810 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Wilhelmi, marchionis Misnensis, proscribi fecerat et supposuerat banno 
imperiali, ipsosque universitatem huiusmodi banno proscriptos mandaverat 
et fecerat similiter de facto publice nunciari in grave ipsorum universitatis 
preiudicium et gravamen, et pro parte eorundem universitatis nobis 
humiliter supplicato, ut ipsissuper hoc providere de benignitate apostolica 
dignaremur, nos venerabili fratri nostro, archiepiscopo Maguntinensi, 
nostris dedimus Jitteris in mandatis, ut de premissis auctoritate nostra 
summarie, simpliciter et de plano ac sine strepitu et figura iudicii se 
informaret, et si per informacionem huiusmodi repperiret, ita esse, 
bannum et proscriptionem huiusmodi et quecunque inde secuta tamquam 
invalida et de facto presumpta revocaret et annularet, ipsosque universi- 
tatem aut aliquam singularem personam ex eisdem propterea penas, 
mulctas, sententias seu infamias aliquas minime incurrisse, ubi quando 
et quociens expediret auctoritate predicta pronunciaret, decerneret et 
declararet, ac nichilominus bannum et proscriptionem huiusmodi eadem 
auctoritate relaxaret et eosdem universitatem, incolas et habitatores a 
sentenciis et penis, si quas propter premissa incurrissent, eadem auctoritate 
absolveret ac in integrum et statum pristinum restituere procuraret, 
nec permitteret, eosdem ab aliquibus huiusmodi banni seu proscriptionis 
pretextu quomodolibet molestari, aut eis damna vel molestias irrogari, 
prout in ipsis litteris plenius continetur. Cum autem, sicut nobis nuper 
pro parte dicti regis extitit intimatum, quod huiusmodi cause cognitio 
ad ipsum regem imperiali iure pertineat et rex ipse in exhibendo 
iusticiam partibus negligenciam non commiserit, universitasque prefati 
non ad memorati marchionis, sed ad dilectorum filiorum Henrici, 
Nicolai et Friczonis dictorum de Lengevelt, armigerorum dicte diocesis, 
instanciam olim ad iudicium curie ipsius regis legitime ex causa eciam 
legitima vocati et servato iuris ordine sententialiter convicti et compe- 
tentibus monitionibus previis eorum exigentibus de meritis imperiali 
auctoritate proscripti et huiusmodi banno suppositi ac successive, eorum 
durante pertinacia, pene perdicionis et invasionis bonorum et personarum 
suorum dediti extiterint, prefato Wilhelmo et dilectis filiis, nobilibus 
viris aliis marchionibus Misnensibus, et dominis temporalibus illarum 
partium eisdem armigeris pro defensoribus et executoribus super hiis 
per eundem regem deputatis, nos attendentes propterea huiusmodi 
exposicionem dictorum universitatis, nobis, ut premittitur, nuper factam, 
veritate carere litterasque et mandatum nostra predicta in ipsius regis 
preiudicium et prefatorum armigerorum iacturam damnum et gravamen 
posse redundare, ac volentes super hiis providere, litteras et mandatum 
predicta et quecunque inde secuta auctoritate apostolica tenore presentium 
revocamus nulliusque decernimus existere roboris vel momenti. Et nichi- 
lominus predicto archiepiscopo eadem auctoritate districtius inhibemus, 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 811 


ne ad ulteriorem ipsarum litterarum execucionem quoquomodo procedat, 
decernentes irritum et inane, quidquid eorundem litterarum et mandati 
pretextu attemptatum forsan est hactenus vel contigerit imposterum 
attemptari. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre 
revócacionis decreti, inhibitionis et voluntatis infringere vel ei ausu 
temerario contraire, siquis autem hoc attemptare presumpserit, indigna- 
tionem omnipotentis Dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius 
se noverit incursurum. Datum Rome apud sanctum Petrum IIII. Non. 
Junii, pontificatus nostri anno decimo. 


1899. Juni 10. 1138. 


Der Rat zu Erfurt schickt dem Ritter Apel von Ebeleben und 
Otto seinem Bruder einen Verwahrungsbrief, dass er Lutolfis, 
Kerstans und Ottens, ihrer Vettern, Feind geworden sei und daher 
unangesprochen sein wolle, wenn dabei die Dörfer Suszer, Butin- 
heilingen, Holtzsuszer und Billeyben und ihre Bewohner durch 
Brand, Raub und Totschlag Schaden leiden sollten. 


Gregeben 1399 feria III. post Bonifatii. 
Regest im. Cl.- Milwitz-Familtenb. im E. A. 


1899. Juni 30. 1134. 


Heinrich Brunis der Junge, Bürger sw Erfurt, und Alke seine 
Frau verkaufen eine wesen und wyden 24% Ichtirshusen dem 
Kloster daselbst für 27 Schock guter Meissner Groschen. 


Gegeben 1399 am nehsten montag nach s. Petri et Paulitag. 
Rein, Thwring. sacra I, Nr. 230. 


1399. August 5. 1135. 


Ludwig von Binsforte, Provisor zu Erfurt, vergleicht den Dekan 
und das Kapitel der Marienkirche daselbst und den gesamten 
Klerus mit dem Rate. 

Beschädigtes Or. im E. A. S.d. 


Wir Ludewig von Binsforte, provisor czu Erfforte unde prabist 
sande Severi kirchin daselbis,.bekennen offentlich an dessme kegin- 
wertigen brieffe, daz wir von geheisses unde befelunge wegin des er- 
werdigen in Gote vatirs unde herren, herren Johans, erzbischufls czu 
Mencze, unsers gnedigin herren, habin gericht und geeynet mit willin 
unde wissin beyder partie dy erbern herren techand unde capitil unsir 
frouwin kirchin unge andire phaffheyt ezu Erfforte mit den wiszen lutin 
deme rate unde den reten daselbis umb alle stucke, artikil unde schelunge, 


812 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


dy sy undireyandir hattin unde hir noch geschrebin sten. Bysundern 
als sü schelhaftig sin gewest umb wyn czu schenckene ane ungelt unde 
mit phaffin masse, wanne sy woldin, als der techand unde capittil 
unde andire phaffheyt meynten, und da sich die rete unde rat widder 
saczien, habin wir uszgesprochin, waz der phaffheit wyne wachsin in 
der von Erfforte gebyte, dy czu yren geystlichin lehenen gehoren, unde 
ouch dy wyne czu Tunczenhusin, dy da czu der sengerie gehoren, die 
mogen unde sullen sy schencken, wanne andire borgere czu Erfforte 
schenckin, yn deme gemeynen kellere undir der schule czu unsir 
frouwin mit phaffin masse ane ungelt, addir iclich in syme huse mit 
stad masze unde mit ungelde. Unde umb andire wyne unde byere, 
dy dy phafiheyt selbin trinckin wil unde nicht schenckin, wo danne 
ón der addir daz kommet, daz mogin sy in dy stad furen unde by 
sich legin ane neddirlage unde andire beswerunge. Ouch umb dy 
czwey dorffere Rudinstete und Ritnorthusen sullen dy rete unde rad 
lassin den techand und capitil also, als iz von aldire gewest ist. Ouch 
habin wir ussgesprochin umb die blichin, dy dy rete unde rad by dem 
heiligin borne gemachit habin, daz man dy sal abethun, unde der 
techand unde capitil eynen ezün da hin sullin machin. Ouch umb 
die stege, stobin, kobin unde gemache, dy da abe sint gebrochin by 
deme heyligin borne, da sullin iz dy phaffin mete haldin, als dy borgere 
czu Erfforte, dy des selbin glich habin. Unde umb dy müren hinder 
ern Marcus huse habin wir ussgesprochin, daz man dar czu sal furen 
dy wegemeystere unde den schultheyssin unsers herren von Mencze 
unde noch der usswysunge sal man die müren weddir legin. Unde 
man sal ouch den techand, prelatin unde thumhern al daselbis czu Erfforte 
nich sendin uff daz rathus ane redeliche unde notliche sache, unde. 
wanne man noch ón sendit yn sotanen sachin, so sullin die rete unde 
rad su her weddir abe furdern, so sy erst mogin. Ouch habin wir 
ussgesprochin, wanne die phaffheyt ore czinslute umb ore czinse vordirn 
mit geystlichine gerichte, daz sy dy rete unde rad darane nicht hindere 
sulin. Ouch umb dy steynerne rynne, die undir deme slafhuse 
uzgebrochin ist, da sullin wir umb betin dy rete unde rad, daz sy 
uns dy laszin weddir lege, unde hoffin, daz sy uns daz nicht vorsagin 
von gnade wegin unsers gnedigin herren von Meneze. Ouch habin 
wir ussgesprochin, daz dy rete unde rad sullin dy phaffheyt czu Erfforte 
laszin blibin by fryheyt unde gutir gewanheit als von aldir gewest 
ist. Und hir mete sullin die schelunge unde czweytracht undir der 
phafheyt unde der stad czu Erfforte gutlich unde fruntlich hene geleit 
unde bericht sy. Des czu orkunde unde von geheisses wegin unsers 
gnedigin herren von Mencze egenantis gebin wir desin uffin sunebriff, 
vorsegilt mit unserme anegehangin insigel, des wir * gebruchen als eyn 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil 813 


provisor czu Erfforte, als man schreyb nach Christi gebort dryczehin- 
hundirt iar in deme nunundnunczigesten iare an sand Oswaldestage 
des heyligin merterers. 


1399. September 25. 1136. 


Hans Grefe, myner herren von Erfforte voyt zcu Stuternheym, 
und der gesworene frybote da selbins eignen gerichtlich die von 
Gunther Schenke dem eldern, Gunther Schengke dem iungern 
und vrouwen Elzen, Mutter Gunthers des Jüngern, Bürger zu 
Erfurt, aufgelassenen 4 Hufen Artlandes, ein Viertel Artlandes 
und 21, Acker Krauigarten Eigengutes zu Stuternheym, wovon 
81/, Malter Korngeld, ein Pfund Pfennige, 12!,, Hühner, 2 Gänse 
und 4 Schock Kraut jährlich gefallen, der Frau Agnese Hotter- 
mannyn, Bürgerin zu Erfurt. 

Gegeben 1399 an der nesten myttewochen vor sente Michels tage. 

Or. mit d. S. im D. A. 


1399. September 29. Eltville. 113%. 


Johann, Erzbischof gu Mainz, genehmigt und vollsieht die von 

dem päpstlichen Legaten Kardinal Philipp von Alencon angeordnete 

Ausscheidung des Martinshospitales aus der Kaufmänner Parochie. 
Or. mit d, S. im E. A. transfigwert der Urkunde Nr. 986. 


Iohannes, Dei gratia s. Maguntine sedis archiepiscopus etc. Cum 
olim reverendissimus pater dominus Philippus de Alenconio, episcopus 
Ostiensis, sancte Romane ecclesie cardinalis, tunc apostolice sedis a latere 
legatus, ad supplicationem fidelium nostrorum consulum et universitatis 
opidi nostri Erfordensis auctoritate apostolica, qua tunc ex officio sue 
legationis fungebatur, et ex certis et rationabilibus causis hospitale 
pauperum infirmorum in suburbio extra muros, etiam tunc infra terminos 
parrochialis ecclesie Mercatorum dicti opidi constitutorum, cum omnibus 
suis edificiis, pauperibus infirmis, ministris et servitoribus eiusdem, 
domesticis et commensalibus ab omni iure et subiectione dicte ecclesie 
parrochialis Mercatorum exemit et segregavit et alias concessit et indulsit 
eidem hospitali iuxta modum et formam in suis litteris, cui presens 
transfixum nostrum est appensum, expressatas ; nosque ea, que animarum 
fidelium salutem et personarum miserabilium respiciunt commodum 
libenter annuimus et totis desideriis affectamus ad honorem omnipotentis 
Dei et eorundem pauperum comodum, quod inde speramus, profuturum 
dictorumque eonsulum et universitatis fidelium nostrorum preces instantes, 
segregationem et exemptionem prefatas, omniaque et singula per dictum 
quondam reverendissimum patrem in premissis iuxta continentiam 


814 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


dictarum literarum suarum facta et habita rata et grata habentes, eaque 
auctoritate ordinaria collaudantes, eademque nostra auctoritate declaramus 
et dicimus ipsum hospitale ac personas ipsius antedictas prefate parrochiali 
ecclesie Mercatorum de cetero in nullo fore vel esse subiectam et ad 
observationem interdicti vel divinorum cessationem in eadem parrochiali 
ecclesia specialiter positorum, dummodo idem hospitale vel eius capella 
alias specialiter vel ratione loci generaliter interdictum vel inibi ex- 
communicati interdicti non fuerint, minime teneantur. In cuius rei 
testimonium sigillum nostrum presentibus est appensum. Datum Eltevil, 
ipso die s. Michahelis archangeli anno Domini M. CCC. XC. nono. 


1399. September 29. Eltville. 1138. 


Johannes, Erzbischof von Mainz, gestattet dem Martinshospital 
ein Jahr lang, auch zur Zeit eines Interdiktes den Gottesdienst 
gu halten und die Sakramente zu spenden. 


Or. mit d S. im E. A. 


Iohannes, Dei gratia sancte Maguntine sedis achiepiscopus, sacri 
imperii per Germaniam archicancellarius, in Christo nobis dilecto magistro 
hospitalis pauperum infirmorum in suburbio Erfurdensi, olim infra 
terminos ecclesie parochialis Mercatorum dicti opidi constituti, necnon 
rectori divinorum dicti hospitalis, devoto nostro dilecto, salutem in Domino 
sempiternam.  Relacione fide digna nostras nuper pervenit ad aures, 
quod ut sepius opidum Erfordense predictum quandoque ex levi causa, 
quandoque eciam vigore statutorum provincialium sacri Maguntini 
concilii ecclesiastico supponi contingit interdicto, quapropter rectores 
ecclesiarum et aliorum divinorum, tam religiosi, quam seculares dicti 
opidi ad sonum campane ecclesie beate Marie principalis dicti opidi 
cessare coguntur penitus a divinis, interdum eciam sententias et pro- 
cessus supradictos in tantum contingit aggravari, quod pauperibus 
infirmis et aliis Christi fidelibus participacio sacramentorum et ecclesiasti- 
corum in parte quandoque et aliquociens totaliter denegatur, quodque 
pro parte fidelium nostrorum dilectorum consulum et universitatis 
opidi, neenon magistri et rectoris hospitalis predictorum nobis fuit 
expositam, quod huiusmodi cessatio divinorum et denegatio sacra- 
mentorum adeo pauperibus infirmis, ministris et servitoribus dicti 
hospitalis et eorum animarum saluti existat periculosa, quod, nisi eis 
de salubri remedio provideremus, hospitale predictum in suo regimine 
cum personis degentibus in eodem in animarum personarum salute 
intollerabiles iacturas pateretur nobisque pro parte consulum et uni- 
versitatis, necnon magistri et rectoris predictorum fuit humiliter suppli- 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 815 


catum, quatenus huiusmodi periculum «le oportuno remedio providere 
dignaremur. Nos igitur Iohannes archiepiscopus antedictus, qui ea, 
que fidelium animarum salutem et personarum miserabilium commodum 
respiciunt, libenter annuimus eaque prosequi totis desideriis affectamus 
ad honorem omnipotentis Dei ac propter eorundem pauperum commo- 
dosius sublevamen dictorumque consulum et universitatis fidelium 
nostrorum predictorum preces instantes, vobis, ut quocienscunque 
opidum ipsum, ut prefertur, ecclesiastico contingit supponi interdicto, 
divina, missarum solempnia et aliarum horarum officia, necnon sacra 
ecclesiastica pauperibus infirmis, ministris, servitoribus et aliis personis 
dicti hospitalis ministrari libere et licite possint, sententiis et processibus 
nostra sive iudicum nobis subiectorum auctoritate latis vel ferendis 
tenore presentium licentia inpartimur, dummodo prefati pauperes infirmi, 
ministri, servitores et persone causam non dederint interdicto; presentibus 
post unum annum minime valituris. Datum Eltevil sub nostro appenso 
sigillo ipso die s.Michahelis archangeli anno Domini millesimo CCC» 
nonagesimo nono. 


1399. November 3. | 1139. 
Der propsteiliche Offizial des Marienstiftes in Erfurt befichlt dem 
Pleban der ecclesia sancti Martini intra muros, alle Pfarrer in 
Erfurt aufgusuchen und ihnen zu gebieten, innerhalb drei Tagen 
bei Strafe der Exkommunikation ein Verzeichnis aller Altäre und 
Vicarien ihrer Kirchen einzureichen. 


Datum anno Domini millesimo trecentesimo nonagesimo nono 
IIl® Non. Novembris. 


Or. auf Papier mit d. S. $m. D. A. 


1399. December 12. 1140. 


Der Rat zu Erfurt schickt Heinrich Vitztum einen Fehdebrief 
wegen seines Hochmutes gegen die Bürger. 


Gegeben 1399 Freitag vor Lucie. 
Regest im Cl.- Miheitz- Familienb. im FE. A. 


1399. 1141. 
Der Rat bestellt Gernode von Kobinstete zum Vogt des Schlosses 
Molburg. 


Regest im Cl.-Milwitz- Familienbuch im E. A. 


816 Geschichtsquellen der Prov, Sachsen. 


1400. Januar 9. - 1142. 
Der Rat su Erfurt nimmt von  Lichimess an auf drei Jahre 
Wernerus de Widensee zum Vogt und Amimann von Kapellen 
dorf an. 
(regeben 1400 feria VI post Erhardi. 
Regest im Cl.-Milwitz-Familienb.im E. A. 


1400. Februar 9. 1143. 
Hermann Hachinberg, Bürger zu Erfurt, Barbara, seine Frau, 
verkaufen auf Wiederkauf der Klosterjungfraw Reinhouptin 3% 
Ichtirshusin 2 Schock guter alter Meissner Groschen ewiges Zinses 
an ihrem Hause an der muren by Kramphetore, das von Luczin 
Podewiez, Bürger sw Erfurt , zu Erbe geht, für 12 Schock der- 
selben Münze. 

Es siegelt her Mertin von Rechin, Bürger su Erfurt. 
Gegeben 1400 am S. Appolonien Tage. 
Rein, Thur. sacra I, Nr. 231. 


1400. Februar 19. 1144. 


Gunther von Frimar, Thilo von der Sachse, Herman Hochercze 
und Herman Folkir Ratsmeister, Hans Bobist, Conrad Naphff 
Dieterich Roldisleubin und Heinrich von Kilhouwe, die Vier von 
der Gemeinde, die übrige^ Räte und die Bürger zu Erfurt er- 
neuern das mit der Stadt Northuszen im Jahre 1393 geschlossene 
Bündnis,! so dass es vom nächsten Walpurgistage an sechs weitere 
Jahre fortdauern soll. Sie wollen zu Hilfe senden firczig mid glefenyen 
und zcwenczig schuczin, und zw einer Belagerung buchsin und 
ander gerete und zcwenczig schuczin mit rogarmbursten sfellen. 
Gegeben 1400 am dornstage noch sende Valentini tage. 
Or. mit. d S. $m. Stadtarchiv zu Nordhausen. 


! Die übrigen Bedingungen wie in den Btindnissen von 1393 mit Mühlhausen 
und Nordhausen. 


1400. Februar 19. 1145. 


Dytherich von Wyndeberg und Conrad von Öngerydin Ratsmeister, 
Heinrich Toppelsteyn der iungir, Heinrich von Danckylsdorfl, 
Heinrich von Hoembergh der iungir, Conrad von der Sünnen, 
Heinrich von Tunna und Harthung von Ruckersleibin Zatsleute, 
alle anderen Räte und die Bürger scu Molhusen erneuern das 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 817 


im Jahre 1393 geschlossene Bündnis,! so dass es vom kommenden 
Walpurgistage an sechs weitere Jahre unter denselben Bedingungen 
fortdauern soll. 


Gegeben 1400 an deme dornstage nach sente Valentini tag. 


Or. im Kgl. St. A. zu M. S.d. 
! 8. Nr. 1031. 


1400. Februar 29. 1146. 


Heinrichs von Sebelciben Revers über seine Bestallung zum Vogt 
und Amtmann auf Schloss Vippach. 


Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu M. 


Ich Heinrich von Sebeleibin bekenne uffinlich an desme brive, 
daz mich die ersamen wisin lute der rat, die rethe unde stad zcu 
Erfforte zcu orme voyte unde amptmanne dez slossis Vipeche gesaczt 
unde mir daz unde ouch die zewei dorffere Berlstete unde Brampech 
mit allen nuczin unde zcugehorungin, uzgenomen den tich, der des 
von Tannrode gewest ist, unde ouch uzgenomen die kerchlen und sust 
andirs alle lehin, wie man die genennen mag, sie sint geistlich adir 
werltlich, bevolin habin von orer unde der stad Erfforte wegin uffe 
myne eigene koste zcu bewarnde unde inne zcu habene als von hute 
datum desis brives dry gancze iar, die nest nach einandir folgin, unde 
habe on ouch ich genante Heinrich Sebeleibin gered unde gelobit 
anegeverde in alle der maze, als hirnach geschrebin sted. Von erstin 
sal ich daz sloz getruwelich bewaren unde daruffe stetis habin eynen 
thorwarten, eynen hussman unde vier wechtir unde die habin, haldin 
unde den thün von mynen kosten unde lone, alz daz vor gewonheid 
ist gewest. Darczu sal ich daselbis stetis habin dry mit glevenien, vier 
schuczin guter wepener unde wol gereten und dry bangresin uff mynen 
eygin solt unde koste, die eyme rate zcü Erfforte y des iaris gelobin, 
sweren, dinen, thün unde gehorsam sin sollin als andir der stad diner, 
unde sollin von deme sloze adir darczü nymande beschedigin, nach 
beschedigen lassin an eynis rathis wissin und willin, nach zcu keyme 
gescheffide retin, darvone der stad crad adir schade muchte enste, ane 
geverde. Ich sal ouch die genanten dry mit glevenien, vier schuczin 
und dy dry bangresin nach rate unde mit wissene eynis ratis zcu mir 
nemen unde sal derselbin ouch keynen andern nach orloubin, ich en 
thu es danne mit wissene unde willin eynis ratis, der iezund adir 
zcu gezciten siczit. Ouch sal ich das sloz unde gerichte Vipech mit 
allir zcugehorunge unde ouch die zcwei dorffere Berlstete unde Brampach 
getruwelichin schuczin unde ydirman by gliche rechte unde guter 
gewonheid lassin, als daz vor gewest ist, unde sal es ouch mid deme 

Geschichtsq. d. Pr. S. Erfurt XXIV. 2. 59 


818 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


gerichte unde der buze kegin ydirmanne gutlichin haldin, und ab 
darvone icht schelunge adir wedirrede entstunde, dez sal eyn rad zcu 
Erfforte gute macht habe zcü fugene unde zcuschickene nach sime 
willin. Abir von den genanten zewen dorffern Berlstete unde Brampech 
sal ich nicht mer heische noch nemen danne als vil, alz von deme 
stabe unde dem gerichte gefellit, unde sal daz ouch kegin ydirmanne 
bescheidelichin vornemen. Hirümme so sal ich darkegin alle gerichte, 
rechte, gulde, rente, nucze, gefelle, forwerg, wyngarten, wesin, ackir unde 
andir zcügehorünge dez selbin slozzis unde gerichtis Vipech unde ouch 
der zcweier dorffer Berlstete und Brampich die genanten dry iar inne 
habin, unde sal der gebrüchin zcü myme nücze, also dach, das, als 
vorgeschrebin sted, ydirman by gliche unde rechte blibe, ussgeslossin 
alle phennigbote, die sal abe sie unde sollin mir der nicht gebin; abir 
honerbote sollin sie mir gebin von husern unde hofen, die da iczunt 
gebuwit sint. Abir waz wuster hovestete'iezünt ungebuwit sint, die 
sollin mir oueh keyne honerbote nicht gebe, unde ouch ussgeslozen 
des von Tanrode tich, die kerchlen unde ouch sust andirs alle lehin, 
sie sint geistlich adir wertlich, darmete eyn rad unde andirs nymand 
zeu thune habin sal. Ouch ist gered, daz ich in den andern zcwen 
tichin, die des von Vipeche gewest sint, unde in deme burggrabin 
fischin mag zeu myner notdorft uff das sloz, wanne ich des bedarff; 
abir fische zcu vorkoufene sal ich darby nicht habe nach vorkoufe. 
Ouch alle den mist, der uffe deme sloze gemachit wirt, sal ich in die 
wingarten lasin legin unde die selbin wingarten mit guter redelichir. 
arbeid y des iaris bereyten unde erbeitin lassin. Ez sal ouch der 
wingarten meistir den kemmerern y des iaris gelobin, swerin, daz er 
der getruwelichen warte und darczu thün als gewonlich ist. So alle 
den mist, der in deme farwergke ist adir gemachit wirt, sal ich uff den 
ackir, der zcu deme sloze Vipech gehorit, lasin füren. Ouch umb die 
wydin, die sint ober vier iar houwig, unde derselbin wydin sal ich ye 
des iaris eynen houw, der da houwig ist, houwin unde nicht mer, unde 
ensal keyne wydin, die nicht houwig sint, lassin houwin. Ouch habin 
sie mir die gunst gethan, daz ich den wyn, der mir y des iaris in den 
wingarten zcu Vippeche wirt, zcu Erfiorte schenckin unde vorkoufen 
mag, also daz ich der stad darvone thu, waz gewonlich unde recht ist, 
als andir ore burgere thun. So sollin sie ouch die dry rynner unde 
schuezin j des iaris cleydin mit gewande, als man andir rynner unde 
schuczin der stad phliet zcu cleydene, unde wo wir von der stad Erfforte 
wegin unde an der stad gescheffide werin, so sal uns die stad vor 
schaden sten und andirs nicht. Unde weris, daz ein rad der stad diner 
adir andir lute mer uff deme genanten slosse wolden habin, als er des 
wol macht hat unde habin sal, die sal ich obgenante Heinrich Sebeleibin 


Urkundenbuch der Stadt Erfurt. II. Theil. 819 


ouch bekostigen. So sal mir darkegin der rad gebin ein iar von eyme 
rynner mit eyme knechte unde zcwen pherdin vor koste, futir unde 
hufslag zwey unde zcewenczig phunt phennige Erffortischir were unde 
von eyme schuczin mit eyme pherde ouch vor koste, futir unde hufslag 
vierczen phunt phennige, und eyme, der da zcu fusse liet unde umbe 
tagelon erbeitit, sobin phunt phennige der selbin were, als vil der weren; 
unde ab die lengir adir korczir by mir werin, so sal man mir vor ydirman 
gebin nach manczal beyde der lute unde der zcyt, als die by mir unde in 
mynen kosten gewest weren. Ouch sal ich obgenanter Heinrich von 
Sebeleibin eyme rate dese genante dry iar y des iaris bisundern funffzig 
phunt phennige Erffortischir were uff sende Michaelis tag son dem sloze 
unde gerichte zcü Vipech reichin unde gebin. Weris ouch, daz der 
stad krig entstunde, darczu sie des slossis Vipech bedorftin adir habin 
woldin, so solde eyn rad daz sloz selbis ynnemen unde bestellin nach 
sime willin, unde salde ich genanter Heinrich gliche wol den krig uz 
by der stad daselb adir andirswo, wie daz eyme rate behegelich were, 
blibin unde or getruwelich dinen unde helffin umb eynen solt als 
andir der stad diner adir soldener. Und wanne die obgenanten dry iar 
vorgangen sint, so sal ich obgenante Heinrich von Sebeleibin das 
benant sloz mit alleme geschucze, gerete, stücke unde zcugehorunge 
der stad Erfforte wedir antwürten, als mir daz geantwurt ist ane geverde. 
Dez zcu bekentenisse und sichirheid allir vorgeschrebin rede, stucke 
unde artickele habe ich obgenante Heinrich von Sebeleibin myn insigil 
an desin briff gehangen, der gegebin ist nach Cristi gebürt vierczen- 
hundert iar am nestin suntage nach sende Mathie tage. 


1400. April 9. 1147. 


Hans Segemunt und Jacob Swellingebel, Ratsmeister, Hans 
Kleinsmet, Reinhart Weissinberg, Claus von Holzszusir und 
Giseler von Prakele, die Vier von der Gemeinde, die übrigen 
Räte und die Bürger su Northusen erneuern das mit: der Stadt 
Erfurt im Jahre 1393 geschlossene Bündnis,! so dass es vom 
nächsten Walpurgistage an weitere sechs Jahre unter denselben 
Bedingungen fortdauern soll. 

Gegeben 1400 am vritage nehist noch dem suntage als man tzu 

kore syngit letare Jerusalem in der heiligin vastin. 


Or. mit d. S. im Kgl. St. A.zu M, 
! s. Nr. 1032. 


52* 


820 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen 


1400. Mai 26. 1148. 


Als anwesend auf dem Frankfurter Reichstag am 26. Mai 1400 
werden genannt: der alt und der iung marcgrave von Missen 


und mit en die von Erpfird mit 400 Pferden. 
Deutsche Reichstagsakten III, S. 184. 


1400. November 16. Gotha. 1149. 


Balthasar, Landgraf von Thüringen, und Friedrich sein Sohn 
erneuern das mit den Städten Erfurt, Mühlhausen und Nordhausen 
am 29. Januar 1396 geschlossene Bündnis. 

Or. mit d. S. im Kgl. St. A.zu M. 


Wir Balthasar und Friderich sin son, von Gotes gnaden lantgrafen 
in Duringen und margrafen czu Miessin, bekennen — — — — — 1 
uf unser syten unsir lieben getruwen und heimelichen Albrecht, bur- 
grafen von Kirchberg, und Dittherich von Bernwalde, unsern hofemeister, 
und die obgenanten stete und burgere ire frunde Rudolff Czigeler und 
Dittherich von Langela gekorn — — — — — genomen und geczogen 
die hochgebornen fursten hern Wilhelm, unsers hern Balthasars brudir, 
Friderich, Wilhelm und Jorgen, unsir lieben vettern, und alle unsere 
grafen und herren czu Duringen in dem lande gesessen — — — — — 
adir darin kumen wil, der sal das thun bynnen eynem manden unvor- 
czogenlich noch datum dieses brieffis, der sal sich auch nach siner 
macht — — — — — — den wir entseczen wollen, gethan hette. 
Auch sollen uss iglicher unsir stete czwene uss dem rathe von 
der selben unser stete wegen sweren und geloben in geinwertikeit 
unser und der vorgenanten stete Erfford, Molhusen und Northusen, 
die vorgeschrieben stucke und  artikele auch stete und gancz 


czu halden ane argelüst. Ouch als wir — — — — — — den allir- 
durchluchtigisten fursten unseren herren den Romischen konig und 
das heilige Romische riche — — — — — lassen hengen. Geben czu 


Gotha noch Cristi geburte vierczenhundert iar an dem dinstage noch 
sente Martins tage des heiligen bischoffes. 

! Hier und an allen übrigen mit — — — bezeichneten Stellen übereinstimmend 
mit Nr. 1083. Die Orthographie ist nur unwesentlich verschieden, 


Nachtrag zum 1. und 2. Band. 


Nach 1217. 1. 


Die Grafen Ernst und Heinrich in Gleichen, Söhne des Grafen 
Lambert, erneuern dem Martinshospitale an der breiten Strasse 
in Erfurt die von ihrem Vater gemachte Schenkung der Freiheit 
seiner Güter von den Vogteirechten und verzichten ihrerseits ebenfalls 
darauf nach dem mit dem Ergbischof Sifrid geschlossenen Vertrag. 


Or.in Privatbesits. | S.d. 


Comites in Glichen Ernestus et Heinricus. Noticie futurorum dignum 
duximus intimare, qualiter bone memorie pater noster comes Lambertus, 
gratia provehendi hospitale beati Martini in lata platea Erphordie, bona, 
quecunque eidem amodo conferentur, ab omni iure advocatitio exemit 
et libertati donavit, iure suo sibi salvo in his, quibus ante advocatus 
extitit. Unde nos, pium desiderii sui effectum devoto affectu prosequentes, 
communi consensu eandem donationem iam dicto loco liberaliter contra- 
dimus, ius nostrum protestantes, ut, cui nostrum advocatia huius civi- 
atis cesserit, secundum formam privilegii venerabilis domini nostri 
archiepiscopi Maguntini Sifridi unus eligentium rectorem in loco illo 
erit Ut autem hec tam apud nos, quam apud omnes successores 
nostros in posterum perpetua soliditate inviolata subsistant, sigilli nostri 
appensione roboramus. Cuius facti testes sunt Guntherus, decanus 
maioris ecclesie in Erphordia, Ludewicus scolasticus, Giselbertus cantor, 
Ludewicus et Heinricus in Meldingen, Siboldus dictus Gute, Fridericus 
de Meinwarsbure, Cunradus de Porta, Heinricus plebanus sancti Bar- 
tolomei, Lütegerus de Bezingen, Harmannus de Gütingen, Gotscalcus 
Dives, Gotscalcus Longus et alii quam plures.! 


! Vergl. Nr. 70 in Band I. 


1230. (Anfang des Jahres) 2. 
König Waldemar II. von Dänemark urkundet über den zur Aus- 
lösung seiner Söhne abgeschlossenen Vertrag, worin unter anderen 
Städten auch Erfurt genannt wird, wo die Bürgen gegebenen 
Falles einreiten und Einlager halten sollen. 


UB. der Stadt Lübeck I. Nr.46. 


822 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1251. September 8. 9. 
Das Kloster Reinhardsbrunn verkauft dem Mainzer Kämmerer 
Ludwig von Meldingen seinen Hof bei der Lehmannsbrücke in 
Erfurt. 

Wyss, UB.der Deutschordensballei Hessen I. Nr. 108. (Hess, UB. Publ. 
der Preuss. St. A. Bd. IIL) 

Ludewicus Dei gratia abbas totusque conventus monasterii Reinhers- 
burnensis. Vendidimus domino Ludewico de Meldingen, camerario 
Maguntino, et uxori eius Margarete curiam nostram in Erfordia, sitam 
apud Libinsbrukken, pro viginti marcis argenti iure hereditario, sic 
quod solvent nobis annuatim in festo s. Michahelis unum fertonem 
argenti, quam pensionem ad indicium proprietatis nostre nobis in ipsa 
curia duximus reservandam. Quod si in eodem termino vel infra quatuor- 
decim dies sequentes non solverint, camerarius noster placitabit super 
curiam contra eos secundum ius et consuetudinem civitatis, prout super 
bonis hereditariis competit faciendum. Testes: Godscaleus Longus, 
Rodolfus de Northusen, Godscalcus Kerlingere et alii cives Erfordenses. 
Acta sunt hec anno gratie M. CC. LI, VI. Idus Septembris. 


1266. Februar 6. 4. 
Lutolfus et Heinricus fratres, milites de Berlstete, verkaufen mit 
Einwilligung ihrer Brüder und Schwestern dem Propst und Konvent 
des Reglerklosters in Erfurt ihren Hof su Berlstete. " 
Zeugen: Magister Th.de Rosla, canonicus s. Marie, Hugo Longus, 
Didericus Vicedomini, Guntherus Alboldi, Sygehardus Lubelini, 
Gotscalcus de Smidestete cives Erfordenses, Hermannus de Salza, 
Petrus de Berlstete, Ditericus de Rocstete milites. 

In cuius rei certitudinem ..... litteram dedimus, sigillo nostro 
. et sigillo civitatis Erfordensis communitam. Acta sunt hec 
Erfordie anno gratie M. CC. LXVI. VIII. Idus Februarii sub magistris 
consulum Got(scalci) Kerlingeri et Th. Vicedomini. 
Or. im D. A. S. d, 


1276. Februar 7. 5 
Albert, Graf von Gleichenstein, verkauft dem genannten Erfurter 
Bürger das Rodeland bei Bischleben. 

Abschrift in den Akten des Stadtarchivs zu Arnstadt. 
Nos Albertus, Dei gratia comes de Glichinstein, presentibus literis 
recognoscimus et ad notitiam tam futurorum, quam modernorum 
pervenire cupimus et extendi, quod universa bona nostra dicta rodelant, 


Nachtrag. 828 


sita apud villam Bischofisleben, de pleno et voluntario consensu omnium 
heredum nostrorum vendidimus Theoderico Vicedomino, Conrado Hotter- 
manno et Hartungo Hottermanno, civibus in Erffordia, cum omni libertate, 
utilitate, consuetudine pariter et honore, proutea habuimus usquemodo, 
pro decem et septem marcis albi argenti, nobis iam plenarie persolutis, 
et ipsa vero bona predictis civibus iure concessimus feodali perpetuo 
possidenda, et in posterum, quibus voluerint, predicto iure concedemus 
bona memorata, contradictione qualibet non obstante, promittentes eosdem 
supra bonis predictis insticialiter warandare et ab omni impetitione 
salvos reddere penitus ac indempnes. In cuius rei notitiam et incor- 
ruptibilem firmitatem presens scriptum in certitudinem dedimus super 
eo, sigillo nostro fideliter cummunitum. Testes etiam huius venditionis 
et concessionis sunt dominus Conradus de Cranichfelt miles, Hartungus 
de Lengefelt, Gunzelo Trunckenbold, Sibotho Goldichen et alii quam 
plures fide digni. Acta sunt hec in Erffordia anno dominice incarna- 
tionis M. CC. LXXVI*., feria VI. proxima post purificationis s. Marie 
virginis. 


1278. Oktober t. 6. 


Hermann, ein Gerber, seine Frau und Tochter verzichten auf 
Äcker bei Erfurt, welche den armen Schülern des Marienstiftes 
vom Magister Hermann Parvus geschenkt worden sind. 

Or. mit d. S. im D. A. 

Nos Hermannus pellifex, Katherina uxor mea et filia nostra unica 
Cunegundis presentibus litteris recognoscimus, quod secundum 
ordinationem, factam per dominum nostrum Guntherum militem, filium 
dapiferi de Slatheim, in causa, quam habuimus contra decanum et 
capitulum s. Marie in Erfordia super agris XII. apud Erfordiam sitis, 
quos magister Hermannus Parvus, Helmerici filius, legavit pauperibus 
scolaribus, scolas ecclesie s. Marie frequentantibus, et super quibusdam 
aliis, que competere nobis possent contra ecclesiam | memoratam, 
renuntiavimus omni iuri et pariter actioni, et quod proinde decanus 
et capitulum memorati nobis talenta quatuor et dimidium nobis 
integraliter persolverunt. Testes huius rei sunt dominus Guntherus 
supradictus, dominus Ludewius de Deginstete et dominus Theodericus 
de Meinwardisburg clerici, Siboldus Bendelo, civis Erfordensis, et plures 
alii probi viri. Ut autem prescripta perpetuo obtineant robur debite 
firmitatis, decano et capitulo prenotatis domini Guntheri, sepius iam 
pretacti, sigillo has litteras petivimus sigillari. Ego etiam Guntherus 
predictus similiter recognosco, quod ad H., K. et C. predictorum precum 
instantiam meo sigillo ipsas litteras communivi. Datum Erfordie anno 
Domini M. CC. LX XVIII. in die Remigii. 


824 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1281. Dezember 7. d. 


Das Kloster Reinhardsbrunn überlässt dem deutschen Orden seinen 
Hof an der Lehmannsbrücke eu Erfurt. 
Wyss, UB. der Deutschordensballei Hessen I. Nr. 397. (Hess. UB. Publ. 
d. Preuss. St. A, Bd. III.) 

Nos Marquardus, divina permissione abbas, totumque capitulum 
monasterii in Reinherisburn recognoscimus et notum facimus universis 
tam presentibus quam futuris, presentes litteras audituris, quod de 
multimoda honestate et fidei constancia honorabilium virorum, videlicet 
fratris Hartmanni magistri domus Theutonicorum et confratrum suorum 
firmiter presumentes, de consensu parili et unanimi voluntate 
concessimus ipsis curiam nostram in Erfordia iuxta pontem Libemannis- 
brukin sitam iusto hereditatis tytulo perpetuo possidendam, ita sane, 
ut ad indicium nostre proprietatis, per quam libertatem civilitatis in 
Erfordensi opido possidemus, dicti fratres unum fertonem argenti et 
tres solidos Erfordensium denariorum in festo Martini ecclesie nostre 
camerario de eadem curia sub annuo censu solvant, hoc nichilominus 
addito, ut, si aliquis vel aliqui heredum aut coheredum dicte curie 
fortasse nos impeterent pro alienacione hereditatis tempore procedente, 
memorati fratres in omni causa nobis desuper emergente contra quos- 
libet actores fideliter se pro nobis offerent defensores. Testes huius rei 
sunt: dominus Cristanus episcopus Sambiensis, dominus Albertus, 
lantgravius Thuringorum, dominus Otto comes de Lutirberc, dominus 
Heidemannus de Hain, dominus Hermannus de Hersilderode milites 
et alii quam plures. In cuius facti memoriam literas has patentes 
sigilis nostris signatas conscribi placuit ad cautelam. 

Datum anno Domini millesimo CC» LX XXI, VII. Idus Decembris. 


1282. September 9. 8. 
Heinrich von Isserstedt entsagt seinen Ansprüchen auf den dem 
deutschen Orden gehörigen Hof bei der Nicolaikirche zu Erfurt. 

Wyss, UB. der Deutschcrdensballei Hessen, I. Nr. 406. (Hess. UB. 
Publ. d. Preuss. St. A. Bd. III.) 

Nos Henricus ministerialis de Yschirstete una cum uxore nostra 
Luckardi recognoscimus et tenore presencium publice protestamur, 
quod nos una cum pueris nostris omnibus unanimi consensu et bona 
voluntate abrenunciamus curie site apud s. Nicolaum in Erfordia, 
quondam Ludewici kamerarii dicti de Meldingin, nunc autem fratrum 
de domo Theutonica, donacione sororii nostri fratris Henrici eiusdem 
domus. Resingnamus eciam predictam aream cum omni iure, quod 
nobis conpetebat in presenti vel conpetere posset quomodolibet in 


Nachtrag. 825 


futuro. In cuius rei noticiam et certitudinem firmiorem dedimus 
presentem litteram sigilli nostri munimine roboratam. Presentibus, 
quorum nomina sunt subscripta: DBertoldo milite de  Yschirstete, 
Theoderico filio eius et domino Helwico plebano predicte ville, et aliis 
quam pluribus fide dignis. 

Datum anno Domini M° CC» LXXXII*. in die Gorgonii martiris. 


1289 (1290) Mürz 2. 9. 


Lambert, Propst des Marienstifles zu Erfurt, überlässt dem 
deutschen Orden das Patronatsrecht der Nicolaikirche gegen das 
der Lorenzkirche zu Fahnern. 


Wyss, UB. der Deutschordensballei Hessen, I, Nr. 500 (Hess. UB. Publ. 
d. Preuss, St. A. Bd, III). 


In nomine Domini amen. Nos Lampertus, Dei gratia prepositus 
ecclesie s. Marie Erfordensis, recognoscimus et tenore presentium 
lucide protestamur, quod cum aliquamdiu inter nos et religiosos viros 
fratrem Burchardum de Svanden, magistrum generalem hospitalis 
s. Marie Theutunicorum Iherosolimitanorum, et fratres sui ordinis super 
permutatione iuris patronatus ecclesiarum s. Nicolai infra muros 
Erfordenses apud pontem Liemannisbrucken et sancti Laurentii in 
Vanre repetitis vicibus tractaretur, attendentes predictorum magistri 
generalis et fratrum devotionem et obsequium, quod domino ferventer 
impendere non obmittunt, et maxime antedicti magistri precum 
instantia devicti, huiusmodi permutationem procedere permisimus et 
permittimus in hiis scriptis, ius patronatus parrochialis ecclesie 
s. Nicolai, de qua predicitur, quod ad nos pertinebat, in prelibatos 
magistrum et fratres transferimus pleno iure, ita quod quemcunque 
sive clericum secularem sive sui ordinis sacerdotem ydoneum ipsi 
fratres nobis duxerint presentandum, investituram et curam animarum 
a nobis et nostris successoribus petere debet, quem nos et nostri 
successores omni remoto impedimento et difficultate tenebimur investire, 
salva nobis nostrisque successoribus condigna animadversione in illum 
presentatum et omnibus, que in instrumento publico de iure patronatus 
eeclesie in Vanre ab eisdem magistro et fratribus nobis dato liquidius 
continentur. Ut autem hec permutatio utrimque facta irrefragabiliter 
perpetim observetur, presentem litteram nostri sigilli firmavimus 
munimento. Testes huius sunt: honorabiles viri Andreas montis 
sancti Petri et Laurentius sancti Iaeobi Scotorum abbates, Hermannus 
de Glichen canonicus Maguntinus, Cunradus decanus et Volmarus 
cantor ecclesie s. Severi dieti oppidi Erfordensis, Lutegerus plebanus 
in Tuteleiben et quam plures alii fide digni. 


826 Geschichtsquellen der Prov, Sachsen. 


Acta sunt hec Erfordie anno Domini millesimo CC» LX X XVIIII», 
sexto Nonas Marcii.! 


! Unter demselben Datum bestätigen diesen Tausch Eckehardus decanus 
totumque capitulum ecclesie s. Marie Erfordensis, 


1290. Mürz 2. Erfurt. 10. 


Der Hochmeister des deutschen Ordens und der Deutschmeister 
überlassen dem Propst des Marienstiftes zw Erfurt die Lorenzkirche 
su Fahnern und erhalten dafür die Nicolaikirche zu Erfurt. 
Wyss, UB. der Deutischordensballei Hessen I. Nr. 508. (Hess. UB. 
Publ, der Preuss, St. A. Bd. IIT.) Or. im D. A. Die S. sind bis auf geringe 
Reste des zweiten zerstört, 


In nomine Domini amen Nos frater Burchardus de Svanden, 
magister hospitalis sancte Marie domus Theutonice Iherosolimitani et 
frater Conradus de Vuchtewangin, preceptor Allemanie ordinis et domus 
eiusdem, recognoscimus et presentibus protestamur, quod cum olim apud 
honorabilem dominum Lampertum, prepositum ecclesie sancte Marie 
Erfordensis, et fratres nostri ordinis super permutacione ecclesie sancti 
Nicolai in Erfordia et ecclesie sancti Laurentii in Vanre adinvicem 
facienda, aliquamdiu tractatum fuisset et nos venerabilium dominorum 
decani et capituli eiusdem ecclesie sancte Marie super huiusmodi 
permutacione, prout decuit, expeteremus assensum, ipsi moti circa 
fratres nostri ordinis visceribus pietatis suum nobis tribuerunt assensum, 
quemadmodum est subscriptum, ecclesiam sancti Laurencii in Vanre, 
cuius ad nos et fratres nostri ordinis ius patronatus hactenus pertinuit 
inconcusse, legittima donacione donamus per modum permutacionis 
predicto domino Lamperto, preposito ecclesie sancte Marie, eiusque 
successoribus universis, qui pro tempore fuerint prepositi in ecclesia 
memorata, cum omnibus iuribus, agris, villis, pratis, pascuis , silvis 
ceterisque pertinenciis ad eandem, nichil penitus defalcantes, transferentes 
presentibus nostris litteris omne ius, possessionem et dominium, quod 
in ipsa ecclesia nobis et nostris fratribus hactenus competebat, in 
predictum prepositum et eius in posterum successores. In permutacione 
quoque huiusmodi recepimus ab eodem domino preposito ius patronatus 
ecelesie sancti Nicolai in Erfordia apud Liemannisbrucken, ad quam 
dum vacare contigerit, quicumque per nos presentatus fuerit, sive sit 
frater nostri ordinis, sive clericus secularis, curam animarum ac 
investituram ipsius ecclesie accipiet a domino preposito ecclesie sancte 
Marie et eius mandata exequetur licita et honesta, observans nichilo- 
minus stationes et processiones ecclesie sancte Marie debitas, sicut 
ceteri capellarii opidi Erfordensis; in quem decanus ipsius ecclesie, 


Nachtrag. 827 


prout habet ex consuetudine, animadvertere poterit, si negligens fieret 
vel remissus, non obstantibus aliquibus privilegiis seu litteris unde- 
cumque impetratis seu postmodum impetrandis. Ut autem hec omnia 
robur obtineant perpetue firmitatis, presentes litteras dedimus sub 
nostris sigilis venerabilibus dominis decano et capitulo ecclesie 
supradicte, volentes, ut eedem littere nostre sint super facto huiusmodi 
publicum instrumentum. "Testes huius sunt honorabiles viri Andreas 
montis sancti Petri, et Laurencius, sancti Iacobi Scotorum ecclesiarum 
abbates, Hermannus de Glichen, canonicus Maguntinus, Conradus 
decanus et Volmarus, cantor ecclesie sancti Severi dicti opidi 
Erfordensis, frater Heinricus de Hochheim, provincialis Thuringie, 
frater Conradus de Mandern, commendator in Marburg, trater Siboto, 
plebanus veteris civitatis in Mulhusen, frater Gothefridus, commendator 
in Grifstete, Luthegerus, plebanus in Thuteleybin, et quam plures alii 
fide digni, ad hoc vocati pariter et rogati. Acta sunt hec Erfordie 
anno Domini millesimo ducentesimo nonagesimo, sexto Nonas Marcii.! 

! Vgl. Nr.9. Die Verschiedenheit des Jahres bei der Gleichheit des Tages 
und der Zeugen ist auffällig, sie erklärt sich aber wohl durch den verschiedenen 


Jahresanfang , indem in Nr.9 der 25. März als solcher angenommen ist, allerdings 
gegen die Gewohnheit, da in Erfurt das Jahr mit Weihnachten begann. 


12%. M. 


Der Rat zu Lübeck benachrichtigt den Reinekinus Morneweg über 
die von ihm in Flandern zu beschaffenden Zahlungen un die 
genannten Erfurter Bürger. 


UB. der Stadt Lübeck II,1. Nr.75. 


Nos consules Lubicenses significamus vobis Reinekoni Morneweg 
quod nos tenemur civibus Erfordiensibus, scilicet Thiderico de Sande 
seniori in L. marcis argenti puri et Cunrado Kolnere in L. marcis 
argenti puri et Hinrico Osmunt in C. marcis argenti puri, quas CC. 
marcas dabitis Iacobi Brugis Cunrado Kolnere et Alberto et Thiderico 
fratribus filiis Seghehardi de Lubbelin. 

Cunrado de Heresfelde tenemur in C. marcis argenti puri lacobi 
in Gandauo, quas ibidem tollet ex parte sua Hinricus Reme. 

Woltero Kerlingere tenemur in LXXXX. marcis a.p. dandas in 
festo s. Iacobi in Gandauo Iordano Reme. 

Thiloni de Saxe et Cunrado de Se et Andree filio Heidenrici 
tenemur in CC. marcis a.p. ...... Brugis, pro qualibet marca LIIII. 
grossos turonenses. 

Hinrico Vizzedom et Gozschalco Parvo in CC. marcis argenti puri 
octo diebus post Iohannis babtiste Brugis persolvendas. 


828 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Item Seghehardo et Gozschalco fratribus de Lubbelin et Thiderico 


Stift et Thiderico de Sande tenemur in quingentis marcis a.p.et..... 
persolvendis in festo s.Iacobi Brugis ....... predicti contenti debent 
esse in argento....... 

Item dabitis civibus Megedeburgensibus, scilicet ..... CC. marcas 
a. p. et Bernardo ...... puri, et si ambo non venerint . ... istis duobus.... 
marcas.... 


Antequam alicui solvatis aliquam pecuniam, eum prius peraudiatis, 
in quanto sibi teneamur, et tunc videatis, si tantum in hac littera 
contineatur. Ab eo, cui solvetis aliquid, prius litteram recipiatis, que 
data est ei super suum debitum, et hoc faciatis in presencia fide 
dignorum. Nobis frequenter, quomodo vobis succedat, reschribatis, 
et si non habetis nuncium gratis, aliquem conducatis. 


1290. 12. 


Aufzeichnung des Ieeinekinus Mornewech über die von ihm in 
Flandern zu leistenden Zahlungen an Erfurter Bürger. 


UB. der Stadt Lübeck II.1. Nr.78u.79. 


Commendatori dabimus CCC. marcas. 

*Cunrado Kolnere L. marcas. 

*]]li de Sande L. marcas, scilicet Thiderico seniori de Sande. 
*Hinrico Vizcedom et Gozschalco Parvo CC. marcas. 
Iohanni de Achen LXXX. marcas. 

*Cunrado de Heresfelde XX X. marcas. 

*Hartungo de Sunnenborne XII. m., XXXII. m. 
Alberto de Mewersborch C. et X. m. 

Giselero Sprenzine LX X. (XVI) m. 

*Hinrico de Biltersleve XIIIj m. 

Bertoldo de Dodelstete XIIIIj m. et Hinrico Osmunt. 
Hinrico Olere X Xj m. 

Rodengero de Swanse XIIIIj m. 

*Hinrico Vranke crudere XXVI. m. et (Hinrico)... 
Richardo XIII. m. prope s. Vitum. 

*Hinrico de Bischupleve XX. m. et Hinrico... 
*Bertoldus Slurc XIj m. 

Thiderico de Wimare XIX. m. 

Hinrico de Ekkersleve XXXIIj m. 

* Arnoldo (Alberto) de Vrankenhusen IX. m. 
Magistro coquine de Beuenborch XX. m. 

*[tem Hinrico Osmunt C. m. 


Nachtrag. 829 


Lodewico de Biltersleve CC. libras denariorum (et X. marcas de 
annis) pro comite de Otingen et pro domino burgravio de Nurenberch. 

Cunrado de Wechmere et filio suo Guntero XIX. m. 

Hartungo de Sunneborne dabimus (ex parte) pro Ierp.. XII. m. 
et pro Giselero Sprenzine XVI. m. et pro domina de Siberch IIII. m. 
et pro Ortwino carnifice XXXI. m. et pro Hinrico de Biltersleve ! 
XII} m. et pro Hinrico de Bischupleve XX. m. Ista Lubeke solvemus 
Hartungo. 

Iudeis dabimus C. et LX X X. m. scilicet Vische et... et sociis suis. 

Item promisimus ex parte cancellarii Hinrico .... argenti puri 
minus IIIIL. libris den. Erfordensium, de quibus...... usen ..... 

*Item Hinrico Osmunt VI. marcas pro Hinrico Mesen. Hinrico 
de Kerspeleve IIII m. 

*Margarete Ricolvinne XXXVIII. (XL) m. 

*Domine Peterse et Hinrico de Ekkersleve LX XVII. m. 

Gerardo gordelere X XIIIT. m. 

Iohannes pistor de Cruceboreh LXIIII. m. 

Thiderico de apoteca X. m. 

Guntero de Osthusen LXIII. m. 

*Ortwino carnifici XXXI. m. 

Thiderico de Landolvestede XIX. m. 

Hermanno (bomere) de Nurenberch XXVI. m. 

Cunrado Comiti carnifici et Thiderico et Rembodoni carnificibus 
C. et XX. marcas dimidia minus. 

Hinrico do Horehusen Ij m. 

Hugoni Longo IX. m. et Tiloni Otterman. 

*Domine de Siberch IIII. m. Hartungo de Sunnenborne. 

Guntero schulteto de Mekevelt XI. m. 

Item Hinrico Osmunt pro Hinrico Bruckenere XIIj m., de quibus 
dabimus Hartungo de Sunneborne VI. m., et cum VIj marcis ememus 
Osmundo (*VI) XVII ulnas scharlaken. 

Item domine Peterse et Hinrico de Eckersleve LX XVII. m., de 
quibus LXXVII. marcis, in quibus tenemur Petersen et Hinrico, dare 
debemus Cunzoni Balcoz vel Alberto Eierere de Ezcelingen sociis X X XI. m. 
et Hartungo de Sunnenborne VL m. ltem Hinrico Vranken crudere 
et Hinrico Osmunt promisimus XXVI. m., et Hinrico Mesen et eidem 
Hinrico Osmunt VI. m. quas XX XII. marcas dare debemus predictis 
Cunzoni Balcoz vel Alberto Eierere. Ista Lubeke solvemus istis Swevis. 


... et Alberto et Thiderico fratribus, filiis Seghehardi de Lubbelin. 
Cunrado de Heresfelde in C. marcis Iacobi in Gandavo, quas 
habebit ibidem ex parte sua Hinricus Reme. 


830 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Woltero Kerlingere tenemur in L. marcis de annis, et insuper 
tenemur ei in XL. marcis de C. libris denariorum Erfordiensium 
illius..... , quas LXXXX. m. dabimus in Gandavo Iacobi Iordano 
Reme. 

Thiloni de Saxe et Cunrado de Se et Andree filio Heidenrici CC. 
marcis Iacobi Brugis, pro qualibet marea LIIII. grossos turonenses, 
Item eisdem tenemur in C. marcis lohannis baptiste in Erfordia, de 
quibus hospes noster habet litteram nostre promissionis. 

Hinrico Vizcedom et Gozschalco Parvo CC. m. octo diebus post 
Iohannis Brugis in Flandria. 

Saleman et Levekint Iudeis Erfordiensibus dabimus  Erfordie 
Iohannis baptiste et eorum sociis LXXVI. m. Cancellario tenemur 
adhue in XXIX. marcis de annis, pro quibus fideiusserunt Hinricus 
Osmunt et hospes noster. 

De duobus milibus marcarum solvendis in festo s. Iacobi promisimus 
illi de Bruberch et Hinrico de Biltersleve! et Rodolfo de Northusen et 
Cunrado de Se XIIIJ. centenas marcarum et XXVI. marcas, que 
solventur Erfordie. Item de eisdem II. milibus dabimus Iacobi Brugis 
Segehardo et Gozschalco fratribus de Lubbelin et Thiderico Stift et 
Thiderico de Sande quingentas et L. marcas et X XIIII. marcas, quas 
tamen XXIII. marcas dabimus ex parte eorum Lubeke Hartungo de 
Sunneborn, de quibus hominibus hospes noster habet litteram nostre 
promissionis. 

Summa Flandrie XIII. centene marcarum et XL. marce.? 


! So für Bittersleve des Druckes. ? Die mit * versehenen Zeilen und Zahlen 
sind im Or. durchgestrichen, die in Klammern gesetzten Wörter und Zahlen über- 
geschrieben. 


1291. August. 23. Neuhaus. 13. 
Gerhard, Erzbischof von Mainz, bestätigt den Tausch zwischen 
dem deutschen Orden und dem Marienstift zu Erfurt hinsichtlich 
der Lorengkirche su Vanre und der Kirche s. Nicolai zu Erfurt.! 
Datum apud Novam Domum X. Kal. Septembris anno Domini 

millesimo ducentesimo nonagesimo primo, pontificatus nostri anno tercio. 


Wyss, UB. der Deutischordensballei Hessen, I. Nr. 537. (Hess. UB. 
Publ. der Preuss. St. A. Bd. III). ! s. Nr. 9 u. 10, 


1293. Juli 7. 14. 
Die Augustiner- Eremiten eu Erfurt vertragen sich mit den 
Deutschherren daselbst wegen der Annenkapelle. 

Wyss, UB. der Deutschordensballei Hessen, I. Nr. 567. (Hess. UB. 
Fubl. d, Preuss. St. A. Bd. III.) 


Nachtrag. 831 


In nomine Domini amen. Nos frater Henricus de Guttern, prior 
fratrum Heremitarum, et conventus eiusdem professionis ordinis 
s. Augustini in Erfordia recognoscimus et tenore presencium publice 
protestamur, quod causa, que inter religiosos viros provincialem domus 
- 8. Marie Theutunicorum per Thuringiam et sue professionis fratres in 
Erfordia ex parte una et nos et nostrum capitulum ex parte altera 
vertebatur pro quadam cappella in honore s. Anne dedicata, que 
siquidem cappella cum cimiterio, in quo sita fuerat, ad parrochiam 
s. Nicolai pertinet et pertinuit ab antiquo, quam quippe cappellam 
nos et nostri fratres destruximus dissolventes, ea consensu partis 
utriusque conposita est concordia amicabili in hune modum, quod nos 
restituimus pro firmitate concordie parrochie s. Nycolai predicte unam 
campanam, unum librum missalem et preparamenta sacerdotalia, que 
ad dictam cappellam sive ecclesiam pertinebant; et pro habundanciori 
firmamento concordie inpeticioni pro lignis, lapidibus et lateribus, 
quas de dicta cappella accepimus, dictus provincialis et fratres sui 
penitus quantum in eis renuncciant, prout in litteris eorum inde 
confectis plenius continetur. Annuimus eciam voluntate unanimi et 
consensu, ut fratres ordinis domus Theutunice sacerdotes supradicti 
possint in sollempnitatibus sui ordinis et ecclesie s. Nicolai predicte in 
cimiterio s. Anne, in quo dicta cappella sita fuerat, predicare absque 
inpedimento quolibet verbum Dei. Promittimus insuper pro nobis et 
nostris successoribus  stipulacione publica bona fide amiciciam et 
prenotatam concordiam alternatim irrefragabiliter observare. Huius 
rei et concordie testes sunt: Dominus Syffridus prepositus in Schillen, 
dominus Bertoldus prior in Plawe et dominus Meynhardus commendator 
in Egra fratres ord. Theut, frater Henricus de Herversleybin prior 
et frater Conradus de Wyssenfeld domus in Gotha ord. s. Augustini, 
mag. Gotscalcus Parvus canonicus eccl. s.Severi Erfordensis, Gerwicus 
de Mollestorf et q.pla.f.d. In huius concordie habundaciorem 
certitudinem et firmitatem presentem litteram sigillo nostro una cum 
sigillo provincialis ord. Theutunicorum antedicti dedimus roboratam. 
Erfordie anno Domini M» ducentesimo nonagesimo tercio Nonas Iulii. 

Nach einem Transsumpt 1333 ILL Id. Septbr. (Sept. 10) v. Henricus 
de Webirstete decanus eccl. s. Severi. Erfordensis. 


1293. Oktober 18. Erfurt. 15. 
Abt Heinrich von Hersfeld überlässt dem deutschen Flause zu 
Griefstedt eine Hufe. Unter den Zeugen Th. de Wimaria hospes 
noster, civis Erfordensis. 

Datum Erfordie anno Domini M. CC. XCIII. XV. Kal. Novembris. 


Wyss, UB. der Deutschordensballei Hessen I. Nr. 570. (Hess. UB. Publ. 
dert Preuss. St. A. Bd. III.) 


832 


Geschichtsquellen der Prov. Sachsen 


ee, 1300. ' 16. 


Der Deutschordensbruder Ditmar von Gemunden zw Erfurt bittet 
bruder Conrade von Hornecke, kelner zu Marburg, oder bruder 
Frideriche von Salzberg, den Hauskomthur zu Marburg zu ver- 
anlassen, dass er ihn nach Franken, Elsazen oder Niderlant 
schicke, wande ich werliche des landis niht vermach unde ungerne 
zu Erfurte bin durch soliche sache, daz ich des lüftis niht geliden 
mac unde durch mangirbande sache, die sich zu scribene niht 
vugen. 

Wyss, UB. der Deutschordensballei Ilessen II. Nr. 1. (ITess. UB. Publ, 

der Preuss. St. A. Bd. XIX). 


1302 März S. — | 17. 


Nos Heinricus Vicedominus et Heinricus de Biltersleibin, magistri 
consulum , Gotschalkus Magister forensis, Gotfridus de Northusen, 
Tylmannus Hottirmann, Gotschalkus Parvus, Theodericus de 
Varila, Allexander de Smire, Wachsmodus de  Somerde, 
Hermannus institor, Ebirnandus Bizkorn, Remeco de Brampach, 
Albertus de Ylmene, Theodericus de Hallis iunior, Hartungus 
de Drifordia, Ludewicus de Biltersleibin, Gotschalkus de Tyffental, 
Hermannus de Eylbrechtishoven, Albertus de Gisbotesleibin 
ceterique consules Erfordenses bekennen, dass Cunradus de 
Hallis, canonicus ecclesie s. Marie Erfordensis, Theodericus de 
Hallis, sein Bruder, und Ermengardis, «hre Schwester, Witwe 
Cunradi de Sachsa, Dürger zu Erfurt, ihre Einwilligung 
gegeben haben, dass Kunegundis, ihre Schwester, Witwe Sifridi 
de Northusen, zum Heil ihrer Seele dem Kloster Vallis s. Georgii 
nach ihrem Tode 2 Talente Erfurter Geldes von ihren Gütern in 
Eylbrechtishovin und ihrer Tochter in claustro montis s. Walpurgis 
von denselben Gütern ein Talent Erfurter Pfennige vermacht, 
das nach deren Tode an die drei Töchter Theoderici de Hallis 
fallen soll. 

Anno Domini M* CCC* secundo, indictione quinta decima, VIII? 


Idus Marcii. 


Copialbuch RR. I. 3. S. 38" im Herzogl. St. A. zu Gotha. 


1302. September 28. 18. 


Das deutsche Haus zu Marburg beurkundet eine Schenkung des 
Priesters Ludegerus, plebanus de Thuteleibin, von 5 Hufen in 
der Flur des Dorfes Frumengesteyte su Gunsten einer Vikarie in 


Nachtrag. 838 


parochia nostra ad sanctum Nycolaum Erphordie, die der Geschenk- 
geber sich für seine Lebseiten vorbehäli. Nach seinem Tode aber 
sollen die Einkünfte einer Hufe in restaurum domus nostre, in 
curia nostra Erphordie site, quam nunc Ludegherus sepe nominatus 
inhabitat, verwendet werden, worauf fortan der Erirag von 
4 Hufen sum Unterhalt eines von den Deutschherren su bestellenden 
Vikares dienen soll, während die fünfte Hufe den Deutschordens- 
brüdern eu Grifsteyden geschenkt wird als Entschädigung für die 
Verwaltung der Stiftung. 


Actum et datum anno Domini M° CCC° secundo quarto Kal. Octobris. 


Wyss, UB. der Deutschordensballei Hessen II. Nr. 41. (Hess. UB. Publ. 
der Preuss. St. A. Bd. XIX.) 


1321. September 14. 19. 


Wie von Gotes gnadin greve Gunther von Swarzburg, rychter in 
dem lande czu Duringen, und die czwelfe, die obir daz lant 
erkorn sint, bekennen, dass Rudolf von Jene, Bürger zu Erfurt, 
wegen einer Forderung von 130 Mark Silber gegen die Bürger au 
Nuenbärg, wenne he dieselbin bürgere czu Nuwinburg umme 
daz vorgenante gelt vor uns irvordirt hat rechte und redelichen 
daz he sich iris gutes undirwinden mag und sal in markgraf 
Frideriches lande oder gerichte hie czu Duringen oder in, deme 
Ostirlande, also lange, daz he sim® gelde unde sime schadin 
nachkomet. 

Geschen zu Erforte nach Gotes geborte tusint iar driehundiert iar 
in deme eyn unde czwenzigesten iare an des heyligen cruces tage alse 
iz wart irhabin. 

Or. mit dem S. des Thür. Landfriedengerichtes im Stadtarchiv zu Naumburg. 


1337. August 21. 20. 


Der Rat su Erfurt billet den su Frankfurt am Main, die Frau 
Elsbeth Frosch und ihre Tochter Adelheid zw veranlassen, der 
Witwe des Erfurter Bürgers Johannes genannt Eldesten das ihr 
von ihrem Manne vererbte Geld aussuhündigen. 

Or. im Stadtarchiv zu Frankfurt a. M. S.i.t.i.d. 


Den wisin bescheydin lutin deme.. rade, den .. scheffin unde den 
borgirn zu Frankinfert, unsern besundirn frunden, entpite wir die 
rates meyster unde der ..rat der stat zu Erforte, waz wir mogin eren 
unde dinestes. Wir betin uch fruntlichen an desme brive, daz ir die 
bescheydenen frowen vorn Elsebethin Froschen unde iuncfrowen Adil- 


heyde ire tochter, uwere mite borgern, undirrichtet unde dar czu haldet 
Geschichtag. d. Pr. 8. Erfurt XXIV. 2. 58 


EEE n n 
- -- . " 


834 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


daz sie daz gelt, daz Johannes genant Eldeste, ettewanne unse mite- 
borger, daz Got habe sine sele, bie en gelazen hat, iz sie an silber 
oder an gulden, waz des ist, daz nach rechte unde gewonheit der stat 
zu Erforte uf sine eliche frowen irstorben unde gevallen ist, antwerten 


unde geben deme bescheydin manne irn Ticzele von Topfstete, unserme 


iiteborger unde gesellen en dem rate, ane verczog unde wyder rede, 
wanne wir da vore sten wollen unde geloben daz an desme kegen- 
werdigen brive, waz sie anesprachunge oder schaden dar umme leden, 
daz wir sie des ledig wollen machen unde quit ane argelist, unde 
geben des dar uber desin bryf versigelt mit der stat insigele zu 
Erforte, daz zu rucke ist anegeleyt, nach Gotes geborte driczen hundirt 
yar in deme seben unde drizzigesten iare an deme nehestin dunristage 
vor sancte Bartholomeus tage.! 
! Aufschrift ist nicht vorhanden. 


1339. Juni 24. Erfurt. 91. 


Wir von Godes gnadin grefe Gunther von Swarczbürg, rychter 
in dem lande zu Düringen, unde die czwolfe, die uber daz lant 
gekorn sint, bekennen, dass Rudolf von Jene, Bürger zu Erfurt, 
sich wegen einer Forderung von 130 Mark lötigen Silbers, sobald 
er sie vor ihnen, den Richtern, erwiesen hat, an dem Gwt der 
Bürger von der Nüwinburg im Lande des Markgrafen Friedrich, 
sei es in Thüringen oder im Osterlande, schadlos halten darf. 


Geschen zu Erforte nach Godes gebürte thusint yar drie hundert 
yar in deme nunundedrissigisten yare an sente Johannes tage unsis 
herrin thoufers. 

Or. mit dem zerbr. S. des Landfriedengerichtes im Stadtarchiv zu Naumburg. 


1341. Januar 31. 22. 


Magistri consulum ceterique consules civitatis Wizense bekennen, 
dass ihr Mitbürger Henricus dictus Anewege dem Erfurter Bürger 
Syffridus dictus Horninge und seiner Frau ein Malter Weizen 
Erfurter Masses jährlichen Zinses von einer halben Hufe bei 
Wizense für 4 Mark Silber verkauft hat, und dass nach dem 
Tode der Käufer der Zins zu deren Seelenheil an die Brüder 

vom deutschen Hause in Erfurt fallen soll. 
Actum et datum sub anno Domini M» COC» XLI» feria quarta 

ante purificationem beate Marie virginis. 
Wyss, UB. der Deutschordensballei Hessen II. Nr.698. (Hess. UB. Publ. 
der Preuss. St. A. Bd. XIX.) 


Nachtrag. 835 
1341. Juni 23. Trier. ^ 98. 


Balduin, Erzbischof gu Trier, bekennt, dass er Hermann genunnt 
Lossen von Isenache, Kdelknecht, für eim nach Hof geliefertes 
Pferd und von eynes wyszen louffers wegen, der in dem brüle 
im kriege, als man vor Erffurte lag, erstochen ward, 20 Mark 
lötigen Silbers schuldig geworden. 


Gegeben eu Triere an sente Iohannis baptisten abinde 1341. 
Concept auf Papier im Kgl. Reichsarchiv zu München. 


1349. Juni 22. Frankfurt a. M. | 94. 


Gerlach, Exabischof von Mainz, ernennt Wilhelm von Sauwelnheim, 
Canonikus der Mainzer Stiftskirche, und Nicolaus, Probst zu 
S. Viktor in Mainz, zu seinen Bevollmächtigten, um mit dem 
. Rat zu Erfurt namentlich wegen der Besetaung der Provisorstelle 
im Mainzer Hofe 24 unterhandeln. 
Or. mit zerbr. S. im Stadtarchiv zu Duderstadt. | 


Gerlacus, Dei gracia sancte Maguntine sedis archiepiscopus, sacri 
imperii per Germaniam archicancellarius, notum esse volumus, quod : 
nos constituimus, facimus et ordinamus Wilhelmum de Sauwelnheim, 
canonicum ecclesie nostre, et Nycolaum, prepositum sancti Victoria extra 
muros Maguntinenses, clericos et secretarios nostros, quemlibet eorum 
in solidum nostros procuratores, negociatores, gestores ac nuncios tum 
generales, quam speciales super quibuscunque nostris causis, factis, 
rebus seu negociis, nostro, et ecclesie nostre nomine erga honorabiles 
viros magistros consulum, consules ac cives nostros Erfordenses seu 
quoscunque alios ibidem qualitercunque et quomodocunque promovendi, 
explicandi, gerendi ac expediendi, et specialiter ad tractandum cum 
dictis civibus, et specialiter ad removendum seu destituendum 
Hartungum de Northofen, gerentem se pro provisore allodii nostri 
ibidem, ab ipso allodio seu eius aministracione et ad adipiscendam et 
nanciscendam possessionem ipsius allodii et ad presentandam eandem 
nostro nomine Theoderico dicto Marschalc, cui aliam dictam provisionem 
commisimus, vel alteri, cuicuique ipsis expedire videbitur. Actum et 
datum Frankenfort feria secunda ante festum beati Iohannis baptiste 
anno Domini millesimo trecentesimo XL. nono. 


1350. April 26. Frankfurt a. M. /—— 95. 


Die Stadt Frankfurt verspricht dem Eckard von Dirsrade und 
Konrad von Mussenheim, sie wegen ihres Angriffes auf Erfurter 
nicht als Feinde behandeln zu wollen. 
Gleichzeitige Abschrift im Stadtarchiv zu Frankfurt aM. _ 
58* 


836 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


Wir die .. burgermeistere, die .. scheffen und der rat zü. 
Frankenford irkennen uns offinliche mit dysem bryffe, um solichen 
ubirgryft, alse Eckard von Dirsrade und her Conrad von Mussenheim 
ritter getan bant und die von Erfürte uff der strazse an gegryffen 
jànt, das wir dar um uff in nicht seczen wollen, und sal unser und 
ünser bürgere um die sache unbesorgit sin an alle geverde. Qweme 
he abir zü Frankenford, spreche in da yman mit gerichte an, dem 
mochten wir gerichte nicht virsagen. Wers auch, das es her nach 
qweme, das wir widder in tün müsten adir sülden, daz wollen wir 
OT tage adir vyer vore lazsen wizsen ane alle geverde. Und des 
"gezügnizse han wir unser stede ingesigel an dysem bryff gehangen. 

Datem anno Domini M». .CCCL.. in crastino beati Marci ewangeliste. 
oc» 1850. | 26. 
NV "Des Rates su Erfurt Schreiben an den Schuliheissen und Rat su 
Frankfurt a. M. wegen des dem Erfurter Bürger Heinemann von 

Sachsa zu Friedeberg gekümmerten Weines. 
* P" 2" 0v. dm Stadtarchiv zu Frankfurt a. M. S, 4. t, é. d. 


| in "Den. wisin unde den erbern lutin deme .. schultheyzen, deme .. 


rate, den .. Scheffin unde den borgern gemeynlichen zu Frankinvert, 
unsern . besundirn frundin, entpite wir die .. rates meystere unde 
der . , rat, y Erforte unse willigez dinest alle czit bereyte. Wanne, als 
ir wol wizzet , Heyneman von Sachsa, unse borgere, daz gelt umme 
gie. wine, die ome zu Frideberg uf gehaldin sint, zu der nehestin 
miltewüchen geben unde beczale müz, oder man solde dar uf leysten, 
als iz reredet. ist. Nu bete wir uwer vorsichtikeyt fruntlichen. unde 
Mizcklichen daz ir vor suchet unde uch dar umme erbeit, ab ir die 
sache noch, lenger moget uf geslan unde ufgehalden, wanne wir 
kurezlichen, willen haben, daz wir zu uch umme die sache unse gute 
botin wollen, ‚senden, waz uch danne die sagen unde uch undirrichten 
an den dinge n, bete wir, daz ir die vordirt danne dorch unsirn willen. 
Were aber, daz ir die sache nicht lengir mochtet ufgeslan, so ist daz 
unse wille wole, daz man uffe daz gelt leyste alse lange, biz daz unse 
botin gu ı uch ‚kamen; wes uch danne die undirrichtin, bete wir uwer 
fruntschaf, daz ir en dar zu beholfin sit, als wir uch geleubin unde 
getruwen. 

(Aufschrift): Den erbern wysin lutin deme rate, den scheffin 
unde den hergern ‚gemeynlichen zu Frankinvert, unsern besundern 
runde ,,,.,. 


AU uote 


Nachtrag. 887 


1354 (?) März 25. 21. 


Gotschalk von Buseleybin, Bürger sw Erfurt, und seine Erben 
verkaufen dem Komthur gw Griefstedi, Bruder Heidenrich von 
Derinbach, eine halbe Hufe su Griefstedt. 
Wyss, UB. der Deutschordensballei Hessen Il. Nr. 901. (Hess. UB. Publ. 
der Preuss, St. A. Bd. XIX.) 

Ich Gotschalk von Buseleybin burger zu Erforte, Ludewig unde 
Johannes myne.elichen erbin, Kunegund min eliche vrowe bekennen, 
daz wir habin vorkouft brudere Heydenriche von Derinbach dem 
comthur zu Grifstete, andern den brudern gemeynliche des Duczischin 
huses da selbins eyne halbe hufe artlandis, gelegin in dem feylde unde 
flure des Dorfes zu Dorfgrifstete, die mir ist ufgestorbin von Gunthere 
Erinfrides myme swerer und eldervatere mynre vorgenanten erbin, 
umme nündehalp unde zewenczig phunt phenge Erfortescher muncze 
und were. Gezuge: er Johan von Sehin pharrer zu Erforte der pharre 
zu sente Niclause, her Niclaws sin kümpan, er Johannes von Kollede, 
Henrich von Ecstete, Kristan Wizze, burger zu Erforte. Des gebe ich 
disin brif myt myme ingesigel vorsegelt. 

Gegebin unde gemacht noch Cristes geburt tusent iar drihundert 
iar in dem virdehalbin unde funfzcigestin iare, an unser vrowen tage 
genant der clybin. 


1360. Mürz 18. 28. 


Der Alterleute und Gemeinde der Pfarrkirche S. Nikolaus zu 
Erfurt Vertrag mit dem deutschen Orden wegen Erbauung eines 
Glockenturmes für die genannte Kirche und Errichtung einer 
Kapelle zu Ehren der hlg. Elisabeth. 

Or. mit dem S. im Kgl. St. A. zu Marburg. 


Wir Herman von Botilstete, Ditmar von Bakeleybin altirlute und 
die gemeyne pfarlute der pfarre sente Niclaus czu Erforte thün künt 
und bekennen uffinliehen an disem keginwertigen brife, wanne iz 
eyn heilig heilsam ding ist, die ere Gotis unsers herrin und werdi- 
keid siner uzserwelten heilgen czu breytene und mit vollene komener 
andacht yr dinst czu merende, daz ouch von gnaden siner myldekeid 
bedacht und an gesehen han die ersamen geistlichen lute, er Johan 
vom Hayn, commetur, und die .. herrin gemeinlich des Duczenhus 
bie Martburg, also daz sie mit vor gehabtem guten rate eyntrechtic- 
lichen lutterlich durch Got und durch unser sundirlicher bete willen 
gegebin hant und gebint ouch mit disem keginwertigen brife drissig 
fuze lang und drissig fuze breit czu yrre pfarre czu sante Niolause 
vorgenant yres rechtin frien eygens also beschedelichen, daz wir dar 


888 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


uf sulin buwen und machen uf des gotishuses czu sente Niclause 
kost und erbeit eynen glockintorm und eyne cappellen darundir mit 
eyme altare; czu dem altare wir ouch gebin und reichen sullin nü 
und ernach ewiclichen waz darczu gehoret und eyn prister czu messe 
bedarf. Die vorgenannten cappellen wir ouch sullin lazen wihen uf 
der vorgenanten pfarre kost czu erin und czu lobe der helgen frowen 
sente Elsebethen. Die obgenannte cappelle die vorgenannten herrin 
ouch habin und besiczen sullin mit allen erin, nüczen, rechtin und 
gefellen ewiclichen, die darezu komen und alle wege komen mogin, 
cleyne und groz, wie die sint odir werden mochten, ane alle widerrede 
allir altirlute, die nü sint oder noch in kunftigen cziten komende sint, 
odir ymandes von yren odir der pfarlute wegin. Wir sullin ouch lazen 
machen in der sacristigen eyn altar, daz altare wir ouch besorgin 
sulin in alle der maze an allen dingen, alse daz undirste. Ouch 
sullin wir die vorgenanten altirlute und pfarlute lazen machen in die 
obgenante cappellen eynen schang czu dem heilgen sacrament, Gotis 
licham darinne czu behaldene nach Gotis erin und unser selbis ersam- 
keit, mit eyme ewigen lichte, daz da vore borne sal, daz wir ouch 
ewiclichen halden sullin und becostigen in alle der maze, alse der 
lampen eyne da bobene in der kirchen, ane geverde. Iz ist ouch geret, 
were iz, daz iman von gotlicher günst und sunderlichen andacht eynen 
ewigen prister mit siner gulde wydemen und machen woylde czu dem 
egenanten altare, daz soylde geschen mit wiszen, gunst und vorhengnisse 
der vorgenannten herrin odir yrre nachkomen, der ouch eyn prister 
yres ordins sin sal, odir eyn werltlicher, die willekor ouch an yn sal 
stehen und sal geschen mit yr odir yrre nochkomelingen vorhengnisse 
ane widerrede und geverde Ouch sullen czwü tor gehen in die ob- 
genannte cappellen, eyn an den weg und die andere in yren hof. Der 
tor die vorgenannten herrin ouch macht sullin habin und gewalt czu 
beslisene und czu entslisene durch nücz yres hofes und yrre notdorf, 
welche czyt yn daz fuget weynig odir vil, als yn des not ist czu yrme 
und yrre pfarre geschefte. Iz sullin ouch in der megenanten cappellen 
durch die gewelbe gehen eyn glockinstrank odir czwene biz undene in 
die cappellen von obene her nyder czu eynes iglichen pferrers und 
pfarlute notdorf, die glockin czu lutene, wanne sich daz also heischet 
odir sich von sachen also geburt, ane alle argelist und geverde. Hirbie 
sint gewest und sint ouch sundirliche geczuge die ersamen lute 
Volkenand von Voylsberg, Fricze Lewe, Conrad Engeler, Sygehard 
von Molhusen, meister Hugold steynmecze, burgere czu Erforte, und 
anders vil mer guter lute. Czu urkunde und stetikeid alle diser vor- 
geschreben dinge, daz die veste bliben und unforbruchen, so han wir 
Herman und Ditmar altirlute vorgenant sementlich gebetin den ersam 


Nachtrag. 889 


wisin man, den official der prabistige unszer frowen czu Erforte, daz 
her daz insigel der officialiteten vor uns und die pfarlute vorgenant an 
disen brif hat gehangen. Und wir der official bekennen, daz wir durch 
bete willen der vorgenanten altirlute und pfarlute daz vorgenante 
insigel an disen brif han gehangen. Datum anno Domini millesimo 
tricentesimo sexagesimo quarta feria post letare. | 


1360. März 19. 29. 


Der Brüder des deutschen Hauses su Marburg Erlaubnis für 
die Alterleute der Nikolaikirche eu Erfurt, gewisse bauliche Ver- 
änderungen vorsunehmen, und Anweisung über Fortschaffung des 
Schuttes und Lagerung der Steine. 

Or. im Kgl. St. A. zu Marburg. S. $. d. 


Künt sie allen guten, die disen brif sehin odir horen lesin, dacz 
czwischen uns, dem commetur und den bruder des Duczenhuz bie 
Martburg, rede begriffen ist uf eyne syten, und den ersamen wisen luten 
den altirluten unser pfarre czu Erforte uf die ander syten von des 
buwes wegin, als wir undereyn bebrift han, des sullin die vorgenannten 
altirlute die erdin und steyne uz unserme hofe lazen furen, daz wir 
keynen krot da von habin. Sie sullin ouch den gang machen unde 
balden, daz wir wol in unser kirchen und dar ucz mogin komen. Iz 
ist ouch gerett, wanne sie die steynen pforten abebrechen, so sullen 
sie die selbin pforten widerseczen, an welche stad wir sie iz heischen, 
ane geverde. Wir comentur bekenne ouch, daz wir yn irloubeten han 
dureh yrre bete willen, daz sie sullin yre steyne furen in unsern hof 
ezwischen daz melezehuz und die britterne want und sullin dahene 
eyne hutte machen, daz sie yre steyne inne hoiren. Ouch sullin sie 
die steyne.y also furen, daz wir unsers wegis und daz ander teyl 
unsers hofes icht gehindert werden, daz wir mogin geryten und gege- 
hin ane alle hindernisse. Sie sullin ouch eyne want machen von dem 
melezhuz vor dem garten an biz an die brittene want und sullin dar 
in machen eyne pforte, daz unser hof wol beslossin ste. Ouch wann 
sie die loube haben von den czwen erbern herrin, die die husere von 
uns innehabin, so sullin sie von stad an czu grifen an den fullemunt 
czu grabene und czu leyne und furbaz czu varnde. Ouch han wir 
der vorgenanie commetur und bruder den obgenanten altirluten die 
loube gegebin czwischen hie und pfingsten, daz sie sich des an den 
vorgenanten erbern herrin irkobirn und irwerben sullin. Ouch sullin 
sie den torm an die alden muren legin, da die pforte stet. Da sullin 
sie oucn anhebin czu muren. Die vorgenanten altirlute sullin ouch 
daz huz abe lazen brechen uf yre kost, so sie aller unschedelichs 


840 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


mogin und bescheidelich ane geverde. Czu urkunde dirre ding so 
habin wir beydersyt gebetin den wol bescheiden man Volkenand von 
Voylsberg, daz her sin insigel czu warem geczugnisse in disen brif 
lazen drucken, daz ich egenanter Volkenand getan han durch yrre 
beider bete willen, also vore stet geschreben. Datum anno Domini 
 M»CCC»^LX» feria quinta proxima post letare. Ouch ist gerett und 
mit worten begriffen, daz unser hof vorgenant von allen disen vor- 
geschrebenen dingen ledig unde czu male unbekrot sal werdin bynnen 
disen nestin dren iaren aller nest noch eyn ander volgende noch 
gebunge dises brifes, alse vore stet geschreben, ane geverde. Datum 
ut supra. 


ee. 1360. 90. 


Der Rat zu Erfurt biltel. den zu Frankfurt a. M., die Frau zu 
dem Korbe ansuhalten, dass sie an Julie von Ritterstorf die 1hr 
schuldigen 4 Gulden und 10 Schillinge bezahle. 

Or. im Stadt- Archiv zu Frankfurt a. M. 8.4.1.4. d. 

Unse willige dynst bereyt ir erbern wysin lute .. burgermeistere .. 
scheffin und .. rat zu Frankinford, liebin frunde. Uns hat vorkundiget 
Jutte von Ritterstorf unser medebürgerin, daz die vrowe zu dem 
Korbe, uwer bürgeren, ir von Johannes irs sones wegin fir floren 
guldene und czehin schillinge haller schuldig sie, die sie ir in der 
vorgangin aldin mesze gegoldin solde habe. Bete wir uwere erberkeyt, 
daz ir durch unsern willin dar zu richtet, als ir woldet, daz wir tetin 
kegin den uwern, daz unser meteburgerin vorgenant ir gelt vorgoldin 
unde herrin Petere Judinspiz pristere mit uch geantwertet werde, daz 
unse megenante bürgerin unser hir an genyse. Daz wollin wir in 
glichin sachin gerne wider dynen. Datum nostro sub secreto.. 

.. Magistri consulum et .. consules Erfordenses. 

(Aufschrift): Circumspectis viris dominis magistris civium .. 
scabinis et consulibus in Frankinfort detur. 


ee. 1360. 31. 


Der Rat zu Erfurt schreibt abermals an den su Frankfurt ın 
der Sache der Julie von Rittersiorf und der Frau vom Korbe. 
Or. im Stadt- Archiv zu Frankfurt a. M, S. 4.1.4. 


Unse stede dinst bereytte alle ezit ir erbern wysin lude .. burger- 
meystere, scheffin und .. rat zu Frankinfort, lybin frunde. Als wir 
uch mer in unsern briven gebedin habin, als bede wir uch aber mit 
alin flize, daz ir .. die frowin zum Korbe, uwere burgerin, undir- 
richtit triflich, als ir woldet, daz wir tetin kegin den uwern, daz sie 


Nachtrag. 841 


sollich gelt, als sie der Rittestorfin, unser meteburgerin, schuldig und 
vor Johansin Korb yrin son an keginwertikeit gudir lude globet hat 
zu geldene, nach gelde ane ufezog und antwerte desim keginwertigin 
botin, daz wir uwere undirwisunge hir an genysin, daz wollin wir 
in glichin sachen gerne wider dynen. Datum nostro sub secreto. 
. . Consules Erfordenses. 
(Aufschrift): Circumspectis viris .. magistris civium .. scabinis 
et .. consulibus in Frankinfort amicis nostris detur. 


ee. 1360. | | 32. 


Mechthildis, Herrin in Lysperg, und Richolf ihr Sohn bitien 

den Rat su rankfurt a. M., sie mit der Stadt Erfurt baldigst 

zu vertragen unter Androhung von Repressalien gegen die Erfurter, 

falls diese nicht bald mit ihnen gu einem Frieden kämen. 

Or. auf Papier im Stadtarchiv zu Frankfurt a. M. S.i.t.i.d. 
Mech(tildis) domina in Lysperg 
Richolfus eius filius. 

Unsen grüz fliszlich tzü for und wass wir gedynen mügen. Wizt 
ir ersamen wisen luyde der radesmeyster und der rad und dy stat 
gemeynlich ezü Franckinfort, also wir uch ouch me geclayd und 
geschriben han von den von Erphorte, alse clagen wir uch abir, daz 
d$ mich Meczen und myne dyner czü grosser rede und tedinge bracht 
han kegen unseme herren deme lantgraven und andirs unse lantluyde 
und myt namen uymme eynen strassen royb, des wir uns entschuldigen 
musten vor unseme herren deme lantgraven mit namen ich Mecze und 
myne dyner myt brifen und myt gudir küntschaf, daz wir des 
unschuldig waren; und wo wir waren uf den tage, daz enhalf alliz 
nicht, sy hischen mich Meczen und myne dyner kegen Franckenfort 
an daz lantgerichte, da wir uns des ouch entschuldigeten mit unses 
herren des lantgraven brife und mit gudir kuntschaf, und enkunde 
uns dar uymme nj gnade adir fruntschaf fon en wyderfarn. Des 
byden wir uch flizlich, abe ir irgen by dy quemet, daz ir sy undir- 
richtet, daz s$ uns noch huytestages gnade adir recht dar uymme 
lassen wyder faren, wan vir file tage myt en geleystet han und sin en 
heym keyn Düringen geryden und hetten gerne fruntschaf adir recht 
fon en genomen; des en mochte uns nicht fon en wyder faren. Dan 
wizt, daz wir dar uymme nach ern phanden sten mussen, wo wir 
mugen, und gloyben uch, daz ir uns dar an icht hindert, wo ir uns 
nicht gefurdern mochtet, wan wir sy ane mussen griffen, wo wir mugen. 
Uywer antwerte lazt uns wyder wissen. Datum sigillo mei Mech(thildis), 
quo ego Richolfus eciam utor ad presens. 


842 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 
1361. Oktober 17. 35. 


Frater Albertus de Bichelingen, episcopus Ippusensis ecclesie, 
vicarius in pontificalibus domini Gerlaci archiepiscopi Maguntini, 
verleiht der Pfarrkirche s. Nicolai in Erfurt und der in ihr 
gelegenen, an demselben Tage geweihten Kapelle s. Elizabet einen 
Ablass von 40 Tagen, 


Datum anno Domini M» CCC^ LXT^ dominica proxima ante diem 
beati Luce evangeliste. 
Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu Marburg. 


1363. April 4. 94. 


Claus Ritter, Bürger eu Erfurt, und Alke, seine Frau, verkaufen 
wiederkäuflicb von ihrem habe, der da gelegin ist allir nest 
bie Peters habe von Wizense in der pharre sente Nicolaus zu 
Erfurd, ein Pfund Geld den geistlichen Leuten Johan von Seyn 
(Pfarrer zu S. Nikolaus) und den andern Brüdern des Duscschen 
.huses zu Erfurt für 11 Pfund Pfennige. 

' Zeugen: her Günther pherner zu Hocdorf, her Günther 
pherner zu sente Andres zu Erfurd 


Gegeben nach Gotis geburt tusint iar drihundirt iar und dri und 
Sechezich iar an sente Ambrosius tage des heligin biscohfis. 
Or. mit d. S. im Kgl. St. A. zu Marburg. 


1363. Juli 10. 9D. 


Volkenand von Voylsburg, Edelknecht, Bürger eu Erfurt, stiftet 
nach  Uebereinkommen mit Johann vom Hayn, Komthur des 
Deutschen Hauses bei Marburg, Brunen von Mannsfelt, Komthur 
zu Griefstete, und Johann von Sehin, pherrer zu s. Niclause ?n 
Erfurt, gw seinem und seiner Eltern Seelenheil eine Vikarie in 
der nuwin cappellin zu Ehren der hlg. Elisabeth mit 12 Maltern, 
halb Korn und hall Gerste, die jährlich dem vom Orden aus 
dessen. Brüdern zu ernennenden Priester gereicht werden sollen, 
verwahrt sich aber ausdrücklich dagegen, dass dem Orden ein 
weiterer Anspruch auf seine Ilinterlassenschaft zustehen soll. Es 
siegelt der Aussteller mit seinem eigenen Siegel. 


Gegeben 1363 uff den nehsten mantag nach dem achten tage sanct 
Peters und sant Paulis tage der heilgen aposteln. 
Or. im Kgl. St, A. zu Marburg. S.d. 





Nachtrag. 848 


1365. December 13. 36. 


Friedrich von Wynresleybin. und Heinrich Mildeforste, altirlute 
und formunden des gotishuses sente Nyclausis .czu Erforte, 
bekennen, dass Conrad Engler und Mecze seine Frau, Bürger 
zu Erfurt, herrn Johanse von Sehyn, pherrer czü sente Niclause, 
und den brudern des Duschen ordins aldaselbis een ewig Malier 
Korngulde, halb Korn und halb Gerste, jährlich au Michaelis 
geben wollen von einer halben Hufe su Grozin-Rudenstete, die 
jetst Heinrich Brumann besitzt, der bereits davon ein halb Malter 
Korngeldes den Alterleuten erbeinst. 

Zeugen: her Johans pherrer zü Willerstete, Thyczel Besant, 
Hermann von Botilstete, Hannes Babyst. 
Es siegeli Fr. von Wynresleybin auch für H. Myldeforste. 
Gegeben nach Christi geburt drüczenhundirt iar in deme fünf und 

sechczigesten iare an sente Lucien tage. 
Stark beschädigtes Or. im Kgl. St. A. zu Marburg. 


1375. April 9. Gotha. 9f. 


Der Markgrafen Balthasar und Wilhelm Schutsbrief für die aus 
Erfurt entwichenen Geistlichen des Marien- und Severistiftes. 
Or. im D. A. S. i. 0.4. 


Balthazar und Wilhelm 
marggraven zu Myssne. 


Alle unsir voite .. undirvoite unde amplute yn unsirn landin. 
Liebin getruwin, wissit, das wir die erbern .. techand und capitel zu 
unsir frouwen und zu sente Severe zu Erfurt und alle andere pfafheit, 
die umb gehorsams willen uz Erfurt gevaren sin, ir lieb und ir gut 
yn unsirn und unsir herschaft schirm genomen haben und darinne 
haben wollen. Hirumb gebyten wir uch und heissin und wollin ernst- 
lich, daz ir alle und uwer iczlich besundern die selben pfafheit, ir 
lib und ir gut getruwelich und vestiglich schuert, schuczit und 
beschirmit, wo yn des not tud, glich unsern mannen, burgmannen, 
burgern und undertanen; daran tued ir uns sunderlich wol czu danke. 
Geben zu Gotha am mantag nach iudica under unsern secretin.! 


! Das Jahr ergiebt sich aus Bd. II. Nr 726. Danach waren die Geistlichen vor 
den 28. März 1375 aus der Stadt gewichen; sie konnten daher am 9. April 
bereits den Schutz der Markgrafen geniessen. 


844 Geschichtsquellen der Prov. Sachsen. 


1390. Januar 10. Prag. 38. 


Wenzeslaus, römischer König, schreibt dem Ersbischof Adolf von 
Mainz, dass er auf seine Bitte hin die Irrungen mit der Stadt 
Erfurt vorläufig auf sich beruhen lassen wolle und dın Bürgern 
unbehinderten Handel in Böhmen gestatte. 

Or. auf Papier im Kgl. St. A. zu M. S.d, 


Wenczlaw, von Gotes gnaden Romischer kunig, zu allen czeiten 
merer des Reichs und kunig zu Behem. 


Erwirdiger liber nefe und furste. Deine botschaft als du uns getan 
hast bey dem ersamen Herman Rost und dem strengen Philippen, 
deinen dynern, haben wir wolvorstanden, und haben in doruber geant- 
wurtet, als sie des dein libe wol underweisen werden, und sunder- 
lichen von der zu Erfurt und der Iuden wegen lassen wir dich 
wissen, das wir diselben sachen abgetan haben zu disem male, also 
das diselben von Erfurt mit irer habe in unsern landen und gebieten 
ungehindert wandeln und czihen mugen und sicher sein sollen als 
lang, bis das wir deiner libe ichtes anders embyten, und begern ouch 
von deiner libe mit ganczem ernste und fleisse, das du in allen 
unsern sachen, die beyde uns, das Reiche und unser kunigreich zu 
Beheim angeen mochten, dein bestes allewege tust und uf unser 
bestes gedacht seyst, als wir dir des genczlichen glawben und ge- 
trawen, und als du wol weist, wie es czwischen uns und unserm 
kunigreich zu Beheim und dir gelegen sey. Geben zu Prage des 
montags nach dem obersten tage, unserer reiche des Behemischen in 
dem XXVII. und des Romischen in dem XIV. iaren. 


Ad mandatum domini regis 
Ioh. Caminensis electus, cancellarius. 


Aufschrift: Dem erwirdigen Adolf, erczbischof zu Meincze, des 
heiligen Reichs in dutschen landen erczcanczler, unsern liben nefen 
und fursten. 


Register. 


1) Orts- und Personen- Register. 


Anmerkung. Von zwei bei einem Namen vorkommenden Ziffern bezeichnet 
die erste die Jahreszahl, die zweite die Nummer der Urkunde. — B bei einem Namen — 
Erfurter Bürger. — N bei einer Nummer — Nachtrag. 

X s. unter O, P unter B, T unter D, V unter P, Y unter X. 

Die Namen der Geistlichen, Beamten, Eingesessenen etc. sind bei ihren Ortschaften 


und Kirchen nac 
Erfurt (Stadt, 


wiese 


A. 


Achilstet, Achelstedt, Dorf im Herzogt. 
S. Meiningen, villa 1938, 175. 76. 1972, 
692. - ius petronat, Kirchlehn 1338, 
175. 76. 

Achse, Hans 1386, 920. 

Adelheydis, Alheyd, Alheidis, Adilheyt: 
v. d. Aldenkerchen - irn ichis B. 
- Franko B. - v. Hotenstethe - de Hopf- 
garten - v. Kollede B. - de Smydestete 

.B. - v. Somerde B. - v. Tyfental B. 
- ern Ulrichs. 

Adolf: Erzb. v. Mainz. - Pfalzgraf bei 
Rhein. 

Agarensis episc., Bernardus 1341, 209. 

Agnani 1372, 679. 


Agnes: Gräfin v. Beichlingen - Hotter- - 


mannyn B. - v. Slusselburg - Gräfin 
v.Stalberg - Swanring B. - de Tulle- 
stete - v. Wildnfelz, 

Alach s. Alch. 

Albanensis episc, Gancelinus, penitentia- 
rius pape Bened. XII. 1337, 161. 

v. Alberstete, Kunegund 1388, 966. 

Albertus, Albrecht : de Aldindorf B. - Graf 
zu Anhalt - Gf.v.Beichlingen - de Blankin- 
berg - Bornstete B. - v. Brandenstein 
- Herzog von Braunschweig - Datus 
- de Deynstete - dictus Edelman - Eierer 
- de Eychenberg - de Flurstete B. - de 
Frinstete B. - de Gisbotesleibin B. - v. Go- 
risleibin B, - v. Griístete - v. Gunderis- 
leibin - Gutgemach B. - v.Hakeborn 
- von Harraz - v. Helderungen - de Her- 
versleyben - de Hopfgarten - Y bernensis 
episc. - de Ilmene B. - Ippurensis episcop. 
- Burggraf zu Kirchberg - de Kongis- 
brucken B. - v. Kongisse - v, Kranichborn 
- Herr zu Lówenhauptsvippach - Lubelin 


n. 
tifter, Klöster ete.) steht am Schluss des ersten Registers. 


B. - de Maltitz - Marsalk - dictus cum 
Matre B. - Northusin B. - Burggraf von 
Nürnberg - dictus de Remde B. - Re- 
schenkel B.- Riche - de Rynstete - v.Rock- 
husin - v. Rodewitz - v. Rudinstete - Her- 
zog zu Sachsen - vom Sande B. - de 
Sangerhusen B. - v. Schinstete - v. So- 
meringin - Stranz - v. Stuternheym 
- v. Stuternheym B. - de Sunneborn B. 
- de Swanring B. - de Swynvorthe B. 
- Landgraf von Thüringen. - Hofmeister 
des Ldgrf. Albr. - Herr zu Vippeche 
- v. Waldenrade B. - v. Wernrode 
- Wilhelmi - v. Wirthen - v. Wirtirde 
- v. Wittirde - v. Wiczleyben. 

Albrechofen, Dorf Ilversgehofen vor Erfurt, 
Henricus dictus Stange, plebanus, Fride- 
Tica avia eius 1329,76. s Ilversgehofen. 

Albrechsleyben,  Albrechtisleyben, Al- 
brechtsleben, Olbersleben, Dorf im Gross- 
herzogt. S. Weimar, villa 1829,77. 1841, 
206. 1349,325. 1350, 343.44. 1357,479. 
- Joh. Schenke Priester das. 1341, 206. 
1350, 343. 44. 1357,479. - Hartmannus 
pleb. in 1349, 325. 

de Albrechtsleybin, Heinricus 1335, 134. 

Alch, Alich, Alach, Dorf westlich von 
Erfurt, 1321,2. villa 1322,16. 1346, 264. 
1352, 387. 1354,418. 1361, 536. 38. 40. 
- Gericht das. 1861, 536. 

de Alch, Alich, Rudolfus, advocatus in 
Kocheberg 1331,101. - Hermannus ma- 
ister 1832, 104. s. die Erfurter Bürger- 
amilie gl. Namens. 

zu dem Aldenberge, Aldinberge, daz hus 
1844, 248. 

zu dem Aldenberge burcgreven, Cunrad 
u. Otto Brüder 1344, 248. 

Aldinburg, Áldenburcg, Stadt, 1836, 142. 
1878, 802. 


846 


v. d. Aldenkerchen, Conradus et uxor Adel- 
heydis 1349, 324. 25. Bertholdus, Jo- 
hannes, Rudigerus, Wachsmodus filii 

. - Bruno frater Conradi 1349, 324. 

Aldinsteyn, Schloss 1384,887. 

de Aldistete, Aldistette, Conrad, Titz- 
mann Goldacker de, 1386, 939. 

de Alenconio, Philippus, episc. Ostiensis, 
s, Rom. eccl cardin. et legatus 1388, 974. 
75.76. 1389, 978.85.86. 1399, 1137. 

Alexander: de Smire B. 

Alke, Aleka: Brun B. - gen. Hoylrat 
- Kemmerer B. - Longus B. 

Alkirsleibin, Alkersleyben, Alkersleben, 
Dorf im Fürstentum Schwarzburg, 1353, 
404. 1872,692. - Heinrich von Wicze- 
leybin Pfarrer 1353, 404. 

de Alrestete, Lutolf gen. von deme Nuwin- 
markete, Ritter, u. Heinrich s, Sohn 1326, 
42. Lutolfus, Ritter 1329,77. 1343, 228. 

Alperstete, Alperstedt, Dorf i. Grsshzgt. 
S. Weimar, 1321, 5. 

Alsaticum vinum 1827, 55. 

Alschyd, Kaspar, Vogt des Grf. v Gleichen, 
1387,945. Anmerkg. 

Altenburg s. Aldenburg. 

de Amelia, Manus, auditor des Cardinals 
Johannes 1379, 816. 

v. Amelungisdorff, Ernfried. 1388, 962. 

Amenenburg 19375,7406. 

de Ammanatis, Thomas, electus Nimo- 
ciensis, nuntius ap. sedis 1376, 767. 1377, 
182,88. 85. 86.87. 90. 1878, 198. 

dictus de Anansteyn, Heinricus de Vanre, 
1346, 268. 

Andegaviensis dux, Ludovicus 1382,859. 

Andisleybin, Andesleybin, Andisleuben, 
Andisleben, Dorf Andisleben n. von Er- 
furt, villa 1841, 202. 03. 04. 1842,213. 
1343,240. 1351,371. 1357,497. 1875,750. 
Gericht 1341,202.03.04. Kirche u. ius 
patronatus 1841,204. 1375,750. - Ein- 
wobner: Elsebethe, witwe meystir Cun- 
radis von Tormen, 1342,213. Bertold 
Knebis 1843,240. Heynrich Leydener 
1357,497. - der von Bessingen wassir 
1351, 371. 

Andreas, Andres, Andreis, Endres: v. 
Buttlar - Heidenrici B. - de Kollede B. 

. - Müller B. - de Molhusen B. - Reschenkil 

.B. - v. Hockhausen B. - v. Sesschild- 
rode B. - v. Tabersteten B. - v. Tottel- 
Stette B. - v. Vanre - de Varila B. 

v. Angilrode, Angelrode, Conrad u. Fritze 
1353, 404. - Conrad, Ritter 1358,499. 
- Fricze, Knecht 1360, 527: 1388, 958. 

v. Anhalt, Grafen: Albertus, princeps, 
dom. in Kothene 1345,252. - Albrecht 


Orts- und Personen-Register. 


1345, 254. - Albrecht, Herr zu Aschani, 
1875, 720. - Bernhart, Bernhard 1329/30, 
83. 1845, 254. 1389, 980. - Heinrich, 
Herr zu Aschani, 1875,720. - Johann 
1377,789. 1378, 802.07. Anmerkg. - Otto 
1878,802. 

Anne: v. Bichelingen B. - de Tullestete. 

Anne, Heinricus 1339, 180. 

imr Ánnen son 1384, 117. 

Anshelm: v. Hoewizsele. 

Apel, Apelo, Apetz, Aple, Apley, Appelo. 
Appley: de Arena B. - de Botelstete B. 
- v. Ebeleben - v.Edemesdorf - v.Gosla 
B. - v.Halle B. - v. Huchilnbeym 
- Lubelin B. - v. Munre B. - v. Notte- 
leyben - v. Nusezen B. - v. Ober-Wymar 
- v. Rudolvestad B. - v, Rumrode - vom 
Sande B. (s.de Arena) - Herr zu Se- 
beche - zu dem Stryte B. - v. Sunne- 
born B. - v. Tennestete B. - Trost B. 
- Werre d - v. Wyllerstete D. 

A 8. Apel. 

A pheletete. Dorf Apfelstedt im Herzogt. 
S. Coburg-Gotha, villa, coloni 1327, 67. 

Appolde, Ludewicus pleb. in, 1327, 67. 
- Gebehard von Sultzebich gesessen zu 
A. 1898,1122. 

de Appoldia, Appolde, Apolda vicedo- 
mini: lleíuricus 1327, 67. - Theodericus 
et Bertoldus fratres 1327,07. 1849,324.25. 
- Theod. miles 1329, 77. - Ditherich 1337, 
160. - Herren von A.: Dietrich und Bert- 
hold 1830,89. - Schenken von Apolda 1352, 
400. s. Vitztum. 

Arle 1384, 894. 

Aquilensis episc. frater Angelus 1332, 106. 

de Aquis, Reinhardus, Katherina filià et 
soror dicta die Monchen 1327, 54. 

Argentinensis episcop. Johannes 1364, 574. 

Arndt: v. Ascaria B. 

Arnold: Judeman, Ritter - de Vrankon- 


. husen B. 


Arnstete, Arnstedte, Arnstade, Stadt Arn- 
stadt im Fürstt. Schwarzburg-Sondersh., 
13806, 151. 1345,251. 1347,269. 1356,467. 
1357,488, 1358,499. 1862,556. 1376, 773. 
1378,797. 1378,803. 1381-89,989. 1386, 
926. 1886,980. 1387,949. 1388,958. 1393, 
1030. - hus u. stad 1356,467. - opidum 
1376, 773. - Der Rat: 1081-89, 989. 1856, 
926.30. 1387,949. 1888,958 (mit Namen 
aufyezählt). 1393, 1030. - Bürger: 1357, 

. 488. Jakob v. Ilmena, Gunther Schenke, 
Conradt v. Mittilnhusen 1847,269. - Hans 
Lange 1886,926. - Ritter Ditterich von 
Witzeleybin zu A. 1378,799. - Albrecht, 

‚Pfarrer zu Blankinburg, Stadtschreiber 

‚1822,10. - Arnstädter Mass 1385, 906.10. 





Orts- und Personen-Register. 


- Münzo 1350, 858. - Liebfrauenkirche 
1387,949. Friedrich von Ruckirsleibin 
Propst 1388, 968. - Bonifatiuskirche 1386, 
930. Gunther, prabist, tumherre czu 
Erforte 1360, 527. - Hospital s. Georg ü. 
Elisabeth: Vikare: Entzil, Nicolaus 1391, 
1013. 1397,1106. Kempff, Conrad 1391, 
1013. Schengke, Theoder. 1897,1106. 
Arnstete, Arnstadt, Herren zu, s. Grafen 
von Schwarzburg. 
v. Arnstete, Heinrich u. Otte 1824, 80. 
- Dyterich Goldsmyd, B. zu Erfurt. 
Arnstein, Schloss 1884, 897. 
Aroldishuseu, Dorf Orlishausen im Gross- 
herzogt. S.-Weimar, 1321,8. 1844,247. 
1355,487. TE 
Aschaffinburg, Assaffenburg, Aschaffen- 
burg 1326, 46. 1337, 163. 1338,172. 1842, 
216. 1355,422. 1859,516.17. 1365,576. 
71.88. 1372, 698. 1877,780. - vicedo- 
minus Bertoldus de Rosenberg 1336, 155. 
- Stift: Clawes vom Steyne Propst, l^om- 
herr zu Mainz. 1874, 714. - Dekan 
Hermann Rost 1885,919. - Canonikus 
Conrad de Spigelberg 18387, 169. 
zu Aschani, Herren 8. Anhalt. 
Assinheim, Assenheim, Stadt im: Gross- 
herzogt. Hessen, 1386, 925. 
de Atzmansdorf, Bertholdus 1335, 124. 
die Atzmistorfer strasse (Strasse nach Az- 
mannsdorf, Dort b. Erfurt), 1390, 993, 
v. Aufsez, Aufsezze, Friedrich, Ritter 1886, 
920. 1387,944. Ulrich 1886,920. 1887,044. 
Augsburg, Bischof zu, 1378, 802. 
Augsburg, Meister Johannes von, des 
Kaisers Schreiber 1836, 149. 
de Avenburg, Jacobus clericus, 1832, 108. 
Aviniou, Avion, Avignon 1330,88. 1336, 
157.58. 18837. 161. 1341, 209. 1351, 866. 
1364,574. 1372,679. 1874,09. 16. 1375, 
- 519. 25. 26. 28.29. 1376, 766. 67. 68. 70. 
1377, 783.85. 1378,806. 1382,859. 
Acztemestete, Azmehstete, Azmannstedt, 
Dorf Osmannstedt i. Grhzt. S. Weimar. 


Einwohner: Dyterich by dem born, Dy- ' 


therich u. Ileynrich Werstorf, Hencze 
Gebehard, Cristofor, Lodewig v. Mul- 
husen, Else Thaume, Apils vrowe Ro- 
ders, Steberer, Hanese Weyssen, Bertold 
- Wusten, von Ula, Bartholomeus, Johannes 
Pfil, Heyncze Paul 1826,49 - Joh. Phil 
u, Jutte s, Frau 1365, 589. - das groze 
. eruce 1826, 49. - der furstig, der Lyben- 
stete born 1326,49.. - Osmistetter weg 
1388, 955. 
in Azmanstete, dominus, Conradus et 
Elizabeth uxor 1841, 206. Christoph, 
Conrad, Johann 1841,206. . 


847 


v. Azmanstete, Christofel 1855, 439. - Ker- 
stoffel, Ludwig u. Lutze 1362, 549. 


BP. 


Babyst, Hannes 1365,36. N. 

v. Bachstedt, Dittrich, hor 1369, 640. 

Baden 1326, 48. 

Paderborn: Badelburn, Palborn, Bischof 
zu, 1375, 720. 1378, 802. 

Balcoz, Cunzo 1290, 12.N. - 

de Baldenstete, Baldestete 1349,323 - Hen- 
ricus 1329,73, - Hermannus 1329, 73, 
1387 ,945. 

Balderam der eldir u. Ralderam s. Sohn 
1350, 346. 47: 

Baldelvestete 1326,42. 

v. Baldolfestete, Hermann 1351, 356. 

Balduin, Baldewin, Erzbischof s. Trier. 

v. Balgestete, Heinrich 1368, 615. 

Balhusen, Helmbricus advocatuszu, 1322,14. 

Balnhusen-Wenigin, Tyle von Wertirde. 
gesessen zu, 1398, 1122. 

Balthasar: Landgraf v. Thüringen - Richo. 

Bamberg, Babinberg, Babnberg 1844, 245. 
46. 1878, 802. 1386,920. - Rat und Bürger 
1975, 720. ' 
Bischöfe: 1358,508. 1378,802. 1390, 
1000 - Lamprecht 1375, 720. 1386, 920. 
.1891,1010. - Ludwig 1575, 738. 1376, 
766.67. 1377,780 (s. Erzb. Ludw. v. Mainz). 

. - Schreiber des Bischofs: Johannes Rost 
1390, 1000. 
Stift s. Jacobi; Siffert von Halle, Dom- 
herr 1399, 1126. 

Päpste: der. babist 1349, 30.11. 1875, 
. 7öl etc. - Benedictus XII. 1336, 157,58. 
1337, 161. - Bonifatius VIII. 1372, 679. 
1378, 804. - Bonifatius IX. 1890, 1001. 
1396, 1088. 1398,1111. 1399, 1182. - Cle- 
mens VI. 1346,262. - Clemens VII. 1378, 
806. 1379,818. 1382, 859, - Innocenz VI. 
1853,403. - Johann XXII. 1826, 44. 1329, 
78.80. 1530, 84,87. 88. 89. 1331,97. 1332, 

. 106. 1836,15$. - Gregor XI. 1972, 679, 

. 1874, 709. 16, 1375, 719.57.62. 1376,766. 
67.70. 1377, 782. 88. 85.87. 1378, 797. 
98. 806.16. - Urban V. 1363, 558.65. 
1364, 974, - Urhan VI. 1378, 804. 1379, 
.816. 1381, 840. 1885, 905. 1386, 925. 
81. 1588, 974.75.76. 1389,978.83.85.86, 
1390, 1001. 

Barbara: Hachinberg B. 

v. Barby, Graf 1375, 720. 

Bardewigk,. er Conrad von Driborgk, 


doktor, probist zu, 1395, 1075. 
Baren, Wetige Grobmann zu, 1895, 1077. 


848 


Barensis archiep. Bartholomeus de Pe- 
rignano 1878, 806. 

Paris, universitas, doctores 1397, 1100. 

er Barthe, Ritter, 1373, 708. 

Bartholomeus: Barensis archiepiscopus. 

Basel, Stadt 1378,802. - Bischof 1378, 
802. 

Bayern: Peyern, Bavaria, Beyern, Baiern, 
Beyrn. Herzöge u. Pfalzgrafen bei Rhein: 
1349, 304. - Adolff1878,802. - Friedrich 
u. lohannes 1378, 802. - Ludwig 1399, 
1131. - Rupertus 1355, 442 44. 45. 46. 
1356, 50. - Rupr. d. eld. u. iung. 1378, 
802. 1899,1131. - Stephan 1375, 7383. 
1378, 802. 1899, 1131. - Hauptmann in 
B.: Bursabo von Swynar. 

Passaw, Bischof zu, 1378, 802. 

Bebera, Bebra. Domherren: Conrad von 
Tanroda 1381,97. - Heynr. Marschalk 
von Gossirstete 1855, 435. 

Bechstete, Dorf Bechstedt -W südl. v. 
Erfurt, 1855, 498. 1857, 475. 76. 94. 98. 
1378, 799. - Kirche und Kirchlehen, 
Johannes v. Ysenache, Pfarrer, 13892,1020. 

Bechstete, Dorf Bechstedt-Strass östlich 
v. Erfurt, 1827, 60. 1343, 227. 28. - 

von Bechstete, Conrad Daniel, 1850. 342. 
- Johann 1350, 342. 

Bechtram: v. Velwil 

Beheim, Kónig von, s. Kaiser Wenzel. 

Beichlingen: Bychelingen, Bichelingen: 
das hus 1350, 342. - Henrich von Munre, 
voyt zu, 1330,90, borger u. ritter 1830, 
91. - Heinricus dictus Saxo castellanus 
1332,103. - borgman, voyt, huslute, 
thorwarten, czolnere, burgere u. geburc 
1350, 342. - Hans Schöbel gesessen zu, 
1383,962. - die von Bichelingen 1843,285. 

Grafen: 1344,247. 1378.802. - Agnes 
1354,511 - Albrecht 1339,1883.- Friedrich 
1330, 90. 91. 92, 1331,94. 1334, 116. 17, 
20. 21. 1385, 131. 36. 1389, 183. 86. 1888, 
880. 1395, 1063.75. - Gerhard 1884,117, 
1335, 181.36. 1339, 183. - Heinrich 1330, 
89.90.91. 1831,94. 1332, 107. 1334,116. 
20.21. 1335, 151.36. 1339, 183. 1850, 
333. 37.42. 1351, 364 Anmerkg. 1358, 
»14. 1375, 720, - Hermann 1350, 383. 37. 
42. 1354, 411. (Agnes v. Sluzzelburg 
8. Gemahlin). 1358, 499. 514. 1375. 720, 

Herren zu Rotinburg, Rothenburg: 
Albert, Gerhard u. Friedrich Brüder 
1339, 183. - Friedr. 1330, 92, 1381, 94. 
1834, 117. 1335, 181. 86. 1839, 186. 
- Herren zuSachsinborg: Friedr. 1383, 
880. - Hermann 1354,411. 1358, 499. 
- Herren zu Weimar: Heinrich u. Hein- 
rich s. Sohn 1384, 120. 21. 


Orts- und Personen-Register. 


de Bichelingen, Albertus, ep. Ippusensis, 
vicar. in pontifical. Gerlaci archiep, s. 
Ippusensis eccl. episcop. 

dictus de Bychelingen, Nicolaus can. s. Se- 
veri Erford. 

" delcsegislowen, Siford. d. eldere 1375, 


v. Beldirsheim, Baldirsheim, Tyle 1352. 
378. - Iohan, burgreve zu Frydeberg. 
1352, 378 - Conrad, Landkomthur d. 
deutsch. Ordens. 
de Bendeleibin, Gyffridus mil.s 1330. 92. 

Benedictus XII. s.Pápste.  - 

Benedictus abbas, apostolice sedis nump- 
tius 1395, 1067. 

der von l'enik 1375, 720. 

Benstete, Dorf Bennstädt in der Prov. 
Sachsen, 1348. 227, 

de Benstete, Ticzel 1356, 458. 

v. Beringen, Beringin, Henrich, Ritter 
1330,91. - Herdeyn, Ritter 1350, 342. 
- Theodor. u. Frau Johanna, Conrad, Joh.. 
Jutta, Elisabeth Kinder, 1350. 343. 

Beringer: v. Denstete - do Meldingen 
- de Mulhusen B. - v. Witzeleiben. 

Berka 1321, 3. 1360, 531. - die Feste 
1856, 465 - Kloster: Kath. u. Alka v. 
Kollede, Klosterjungírauen 1343, 240. 

de Berka, Gebehardus 1336, 138 - Volk- 
nant 1340, 198, 

v. Berga#, Theod, in Gera, 1360, 531. 

Berlin 1878, 802. 

Berlstet, Berlstete, Dorf Berlstádt im 
Grossherzogtum S.-Weimar, 1266, 4. N. 
1391, 1009. 11. 1400, 1146. - Gericht 
1387,950. - Pfarrkirche 1888,966. - Ple- 
ban "Theod. de Kruczeborg 1375, 764. 

de Berlestete, Henricus et Lutolfus fratres, 
Petrus miles 1266, 4. N. - Ticzel, Dythe- 
rich 1348, 287. 1398, 1037. 

Bernhard, Bernhart : Graf v. Anhalt - Gf. 
v.Hoenstein - Gf .v.Reynsteyn - Bern- 
hard der walenarzt B. 

v. Bernwalde, Dytherich 1386, 922. - er 
Dyth. hovemeister des lantgr. Balth. 1394, 
1051. 1400, 1149. 

Bertha, Berchta: Hymeltrut B. - de Mul- 


rg. 
Bertrat, Bertrade, Bertradis : dict. Longus 
B. - v. Drevorte B. -Segewyn -Viczthum B. 
Bertholdus, Bertoldus, Berhtolt, Berdold, 
Bertolt, Berld, Berlt: v.d. Aldenkerchen 
- viced, de Appolde - de Atzmannsdorf. 
- de Áczmannsdorf B. - v. Brisenitz 
- de Bronichwinden - v. Buchenawe - de 
Ecstete viced. - irn Elrichis, Elrici, de 
Elrich B. - de Erich B. - de Frinstete 
B. - de Gotha B. - de Guthern B. - de 


Orts- und Personen-Register. 


de Hastinsleibin - Junge - Gf. v. Hennen- 
berg - Kappel B. - Kemmerer B. - de 
Kollede B. - v. Lobenstein B, - v. Luten- 
berg B. - v. Maroldeshusen B. - v. Mols- 
durph - v. Munre B. - v. Nezzylridin 
- v. Oberingen B. - Ratgob. - v. Salveit B. 
- Scheczele - Schotesak. - de Schowin- 
forst - Slure B. - v.Somerde - de Tas- 
dorf B. - de Tennestete B. - v. Tyfental 

B. - de Totelstete B, - Vicztum - v. 
Werterde - v.Wirthen - v. Worbiz 
- de Yschirstete - Ysener B. 

Berwicus: de Rodestok B. 

Berwig, Ticzel 1350, 346. 47. 

v. Besa, Gyseler 1372, 680. - 'l'hiczel, A pel, 
Heneze 1352, 397. 

Besant, Thyczel 1365, 36. N. 

Petrus, l'eter: v. Berlistete B. - Caliensis 
episcop. - s. Eustachii diac. card. - de 
Grasebach B. - Kemerer B. - de Ly- 
binstete B. - Erzb. v. Mainz - Montis 
marini episc. - de Molborg B. - Naza- 
renensis ep. - Portik - Portuensis « episcop. 
- v. Stuternheym B. - v. Willingen B. 
- v. Wizense B. 

Petzold, Peczold, Petze: v. Grisheym 
- kelner - v. Nezilryden - Vasemann. 
Bessingen, Bezzingen, lohanniterhof 1339, 
184. 

Beteman Voyt, miles 1323, 71. 

de Beuenborch, mag. coquine, 1290, 12. N. 

Pfalzgrafen s. Baiern. 

Pfeffelbeche, Pfiffelbach, Dorf Püffelbach 

m Girossherzogt. S.- Weimar, 1357, 497, 
1369, 640. 

Pforta, zu der Phorten, Kloster, 1326, 47. 
- Abt 13957,485. 

Pfulsborn, Dorf Pfuhlsborn im Grossher- 
zogt. S.- Weimar, Pleban Henricus 1349, 
325. 

v. Phaffengehoven, Th. Knecht 1330,91. 

v. Phalheim, Conrad. 1342, 225. 

Phertigysleiben, Phertingisleibin, Phir- 
dingesleybin, Dorf Pferdingsleben im 
Herzogt. Sachsen-Cob,-Gotha , 1319, 323. 
1366, 599. 1385, 911. 1387, 945. 1398, 

Philippus: de Alenconio. |1114. 

Philipp, ein Diener des Erzb. Adolf v. 
Mainz, 1390,38. N, 

Philippa: de Gammenstete B. 

Biberacensis eccl. decanus 1330, 84. 

Byla, Pleban Heinricus de Mewersborg, 
1351, 357. 

Pileus, sancti Praxedis presb. cardinalis, 

, 1381,840. 

Pilgerim: Erzb. v. Salzburg. 

Billeyben, Doif i. Frstt, Schw.-Sondersh., 

1399, 1133. 


Geschichtsq. d. Pr. S. Erfurt XXIV. 2. 


849 


Pingen 1340, 197. 

Bintersleybin, Byltersleibin, Biltirsleiben, 
Bilterslobin, Binstersleiben, Dorf Binders- 
leben w. von Erfurt, 1321,2. 1327,64. 
1349, 305. 1854, 418. 1357, 498. 1361, 
540. Kirchlehn 1338, 175. 76. 

Birssentein, Birsenstein, dom, in, 1345,252. 
ns riedr. v. Schonburg, herr zu B., 1343, 

Bischleben s. Bischofisleben. 

Bischovesguttern, Byschoffisguttirn, Bi- 
schofsguttern, Dorf Grossgottern bei 
Langensalza, 1343, 235. 1344, 245. 1398, 
119, - Schultheissenamt 1342, 217. 

Bischofisleben, Byschovesleybin, Byschofes- 
leybin villa, Gothaisch. Dorf Bischleben 
a. d. Gera bei Erfurt, 1276,5.N. 1326, 
45. 1328, 72, 1343, 227. 1386, 921. - 
rodelant ap. villam B. 1276,5.N. 

v. Bischoverode, Gocze Knecht 1343, 228, 
Pisek 1352, 3su. 

Pitschindorf, Fritze 1350, 334. 

Blankinburg, Pfarrer Albrecht, 
schreiber zu Arnstadt 1322, 10. 

de Blankinberg, Albertus et Guntherus 
1326,50. - domini in, Gunther.sen. comes 
de Swarczburg 1331,95. - Gf. Gunther 
v. Schwarzburg 1339, 183. 

Blankinhayn 1360, 5 3M.- dom. de Bl. 1336. 
155. - v, Blankenhain, Blankinhayn, Blan- 
kenhayn, Herren zu Bl., Ludewig 1321, 3. 
1331,94. - Heinrich und Ludwig Brüder 
1335, 131.36. 1338,178. 1356,465. 1358, 
499. 1389,878. - Ludw. u. Heinr, Herren 
zu Bl. u. Tanrode 1388, 965. 

Plassenberg 1398, 1115. 

Plaue, Dort bei Arnstadt, 1342, 224. 1360, 
531. - Zoll das. 1342, 224. - Rudegerus 
plebanus 1329, 78. 

Plawe, dominus Bertoldus, prior in, ord. 
Theut. 1293, 14 N. 

v. Plauen, Plawe, Plaw, Blabn, vogte 1342, 
225. 1343, 236. - Heinrich gen. Reuze 
1327,53. - vogt Heinrich d. à. gen. d. 
Lange u. Heinr. s. Sohn 1334, 120.21. 
1335, 131. 36. - vogt Heinr. gen. der 
Ruzze u. Heinr. s. Sohn 1334, 120.21. 
1335, 131.36. 1343,235. - vogt Heinr. 
gen. Reusse, Russe, Rus 1335, 132. 1336, 
145. 1343, 235. 1375, 720. 

Pleissen, Plyzen, terra Plisnensis, domini 
terre Pl.s. Thüringen, Landgrafen. 

v. Blicherode, Friderich 1340, 189. 

Blosenborg, Marquard v. Wederswery. 
1359, 524. 

v. Pochzendorff, Johann u. Anna s. Frau 
1366, 593. 

v. Bodenhwen, Hans 1384, 897. 


o1 


Stadt- 


850 Orts- und Personen-Register. 


Bodenstein 1371, 675. 

Boemund: Erzb. v. Trier. 

Boymbach, Lutze d. Á. 1980, 888. - Her- 

gaann u. Lutze d. I Vetter 1851. 587 

ineburg, elburg, Bu hloss 
1388, Fr ET Te 

v. Boineburg, Boyneborgh, Boymelburg, 
Beumeburg, Beumelbure. Kbirwin 1394. 
887. - Heymbrat 1384, 887.91. - Heinrich 
Ritter u. Heinr. d. J. 1883, 881. Hermann 
d. A. 1361, 535. 

Bok, Bock, Boch: Albrecht B. v. Frankin- 
husen 1388, 969. - Apel B. Ritter 1850, 
942. - Theod. presbiter 1826, 45. - Ulricus 
miles 1827, 55. - dictus Boch de Helder. 
miles 1827, 57. 

Bolko: dux Falkenbergensis - dux Opu- 
liensis. 

Boppard 1877, 791. 

de Boparten, Iohann alias Henno, 1378, 
797. - Johan, vitztum zu Erfart, 1894, 
1048. 

Boppo: comes de Henninberg. 

Borso: v. Rysemburg. 

Portik, Petrus. Marschall d. Landgr. 
Friedr., 1833, 110. 1885, 126. 

Portuensis episcop. Petrus, cardinalis, 
1976, 767. 1877,782. 1878,797.98. 1879, 


Borzibogius de Slomars 1891, 1010. 
Botelstete, Botilstete, Bottilstete 1868, 
561. 1867, 609. - plebanus Herm. de 
Eychelborn, not, comit. de Orlamunde, 
1829,78. - Hermann von B. 1965, 36. N. 
- Dyterich Worm zu B., Ritter, 1374, 
715. - Hans Gotfried gesessen zu B. 
1388, 962. 
de Botenhusen, Henricus, castrensis in 
Rasteberc 1322, 20. 
Bott, Botho: v. Ylburg. 
de Poznania, Nicolaus, Schreiber des 
von Chouldicz (Coldicz) 1368, 620. 21. 
1850, 341. 1851,864. 1352, 893. 94. 
95.96. 1855, 436. 1366, 592. 1868, 620. 
21.22.24. 1372, 688. 87.88. 1875, 720. 
28.80. 1378, 802. 1881, 840. 1386, 932. 
33.41. 1390,38. N, 991.1000. 1892, 1018. 
1393, 1033. 40. 41. 1396,1082. 1397,1102. 
- Des Königs Hof bei S, Benedikten- 
pfarrkirche 1394, 1046.47. 1895, 1061. 
79. 1397, 1097. - Prager Groschen u. 
Pfennige 1331, 99. 1838, 111. - Erz- 
bischof Johann 1875, 720. 1878, 802, 
- Pragensis canonicus Franciscus, kaiserl. 
Schreiber, 1898, 1120. - clerie. Pragensis 
Ratzko de Czaczaw 1377, 786. 
Brampach, Brembach, Brantbach, Bram- 
pich, Brampech, Dörfer Gross- und Klein- 


Brembach zwischen Sömmerda und Butt- 
städt, 1348, 289. 1350, 334. 1350, 335. 
1879, 813, 1395, 1073. 1396, 1094. 1400, 
1146. - Kirche s. Wiperti in Gr. Brem- 
bach. Vikarie Katharine ot Nicolai 
1349, 324. 1365, 588. - Vikare Herm. v. 
Blankenburg 1349, 224. Anmerkg. Nico- 
laus de Hontal 1365,588. - de Bram- 
pach, Theod. Priester 1349, 824. 25. 
Brandinberg, Brandinborg daz sloss, jetzt 
Ruine bei Eisenach, 1381, 837. 1383, 
875. d. Nyderhus 1383. 876. 1386, 940. 
1988,980. 1889,982. 1396, 1094. - Amt- 
leute: Jolde von Reckerod 1891, 1014. 
Wackirmann v. Landecke 1892, 1028. 
Reinhard, Heinr. und Berlt Ratgeben 
1395, 1060. von Rumrade, Rumerode, 
Heinrich 1886, 940. Lutze 1888, 960. 
Brandenburg. Kurfürst zu, 1356, 454. 
- Markgrafen: Johann, Mkgf. zu Lusicz 
u. Herzog zu Górlicz, Hofrichter. 1396, 
1082. - Ludowig der Romer 1355, 444. 
45.46. 1856,50. - Symund 1375,720. 1378, 
809. - Wenzel, Hers. zu Slesien u. Kg. zu 
Beheim 1375, 723, 80. s. d. Kaiser. 
Brandenburg, Bischof zu, 1378, 802, 
Brandenfels Schloss, 1881, 887. 1888, 881. 
1884, 890. 91. 98, 

v. Brandenstein. Albrecht 1350, 346. 47. 
Braunschweig, Stadt, der Rat 1395, 1078. 
- Bürger Hinrik Kerchere 1396, 1090. 
Braunschweig, Brunswich, Brunschwig, 
Brunswig. Herzóge: Albrecht, auch ge- 
nannt der von Salza, 186$,584. 1368, 
623. 94. - Ernst I u. II 1858, 507. 
- Friedrich, auch Herzog zu Luneborg, 
Luneburgk, Luneborch, Luneburch 1395, 
1069. 70.71. 74.75. 76.77.78. 1896,1090. 
91.92. - Otto 1371, 656. 62. 72.73.76. 
1879, 688. 91. 1875, 783. 1390, 997. 
- Rat Friedrichs s, v. Sampleve. Ludwig. 
Breitenfurt , Schultheissenamt zu, 1387, 

942, 

Breytinhayn, Hans, ein smed. 1395, 107%. 

Bremen, Bischof zu, 1378, 802. 

Bresselaw 1378, 802, - Rat u. Bürger 
1375, 720. - Bischof zu 1378, 802. 

Bretela, Hermann v. Collede gesessen zu, 
1895, 1077. 

Primislaus, Primissel, Przemiss!: Herzog 
von Teschen. 

v. Brisenitz, Bertold 1365, 589. 

Bronchwinden 1385, 910. 

de Bruberch 1290, 12. N. 

V Bruchterde Ditheriche, Ritter, 1330, 
1 


Bruckenslegel ‚ Hermann 1398, 1129. 
Bruge, Stadt Brügge, 1290, 11. N. 


Orts- und Personen-Register. 


Bruno: v.d. Aldenkerchen. - Herr zu 
Quernfort r hern Bruns, Konrad 1343, 
240. 


Pruzze, Conradus, prothonotar. des Land- 
grafen Friedr., 1845, 252. 

Buch et Wy comitatus 1345, 252. 

Buch, Heinrich Ley der eld. gesessen zu, 
1392, 1026. 

v. Buchenouwe, Buchenau, Buchenawe, 
Buchennawe, herr, 1366, 601. - Bertold 
1375, 720. 1891, 1015. - Eberhart 

375, 720. 1384, 898. - Gotschalk 1375, 
720. 

Budungin, Büdingen, Ludwig in dem 
Burckin, Bürger das., 1394, 1056. 

v. Budingin, Kunckel her, 1352, 378. 

Budissin 1378, 802. - Rat und Bürger 1375, 
720. 

Bulezingisleybin, Dorf Bilzingsleben, Kr. 
Eckartsberga, 1350, 342. s. Cancer. 

v. Bulezegisleven, Sifrid 1375, 741. 

gen. Buler, Conrad u. vor Gertrud s. Frau, 
1358, 514. 

v. Pulverstete, Bulverste, Borkard 15353, 
404. - Conrad 1385, 908. 

Bunnensis prepositus Heinricus, Erzbsch. 
v. Mainz, 1329, 80. - Decanus 1336, 158. 

Burgeln 1868, 561. 

Bürgeln, Kloster, sein Mof in Erfurt, 
1325, 38. 1343, 226. 

Burkardt, Burchard, Borghardt, Borchard, 
Borkard: v. Hanstein - Grf. zu Mans- 
felt - v. Pulverstete - Zcenge (Czenge). 

de Burms, Heinricus, dapifer 1345, 252. 

Burzabo: v. Swynar. 

gen. Pusch, Heinrich 1864,568. - Hans, 
Hintze, Nicolaus, Hentze Edelknechte 
zu Grossen-Beringen 1366, 597. 
Buseleyben, Buseloubin, Buseleibin, Busch- 
levben, Dorf Büssleben b. Erfurt, 1322, 
15. 1335, 135 (Gericht). 1343, 228. 1361, 
540. 1388, 965. - Einwohner: Albertus 
de Gotha 1329,81. Heinrich Schade 
1333, 109. 

v. Bosseleibin, Poseleybin, Gunther 1353, 
404. 1378, 7499, 

Pusser, Johann 1359, 524. 

Busso, Busse, Busk, Busce, Buscho: 
v. Elsterberg - de Quernforte - Grf, v. 
Reynstein - v. Wilhartitz. 
Butenheilingen 1371, 665, 1399, 1133, 

v. Butler, Butlar, Butteler, Andres 1383, 
881, 1384, 892. - Hans 1584, 890. 
- Herting gen. Troysche 1384, 892. 
- Herting 1384,890. - leringk, lring 
1375, 752. 1883,581. - Iurig 1384, 892, 
- Syntram 1351,892. 

Butstete 1363, 561. 


851 


v. Butstete, Clawis 1890, 996. - Deynhart 
ein Priester 1390, 996, 


C. K. 


v. Kaczenellenbogen, Grafen 1378, 802. 

Cadolczsburg 1395, 1072. 

Kaiser u. deutsche Könige: Albertus 1326, 
48. - Friedrich I1.1337,162.- Friedrich III. 
1326, 48. - Günther 1857,484. - Karl IV. 
1348, 280.81. 1349, 302. 04. 07. 11. 16. 
1350,941. 1351,364. 1352,380.93. 94.95. 
96. 1353,406.07. 1354,415. 1855, 436, 
42. 44. 4^. 46. 1956, 50. 54. 1362, 543. 45. 
46.47. 1366, 592. 1368, 620. 21.22.23 24. 
1369, 636. 1372,687.688. 1874,711. 1375, 
720. 23. 24.30, 32. 89. 48. 46. 51.58.59. 60. 
1376, 778. 1377,789. 1878,802. 1382, 868. 
1384, 885. 86. 94. 1887,948. - Ludwig IV. 
1330, 85.86. 1331, 100. 1335, 131. 1336, 
139.149. 1337, 162. 134. 190. 92.93.96, 
1341,199. 1342,223.24.25. 1343,235.36.37. 
1344, 245.46. - Rudolfus 1326, 48. 1337, 
162. - Wenzel, Wenczlaw, Wenczla, 
Wenezelaw, Wenczlab, Wenczlauen, 
Wenczelaus, König von Böhmen, Mark- 
graf zu Brandenburg u. Herzog zu Schle- 
sien, 1366, 592. 1372, 688. 1374, 711. 
1375, 723. 30.82.33. 1377,789. 1378, 808. 
1382, 862.63. 1383, 867. 1384, 885. 86. 
94. 1886, 920. 32. 88. 34. 85. 1387, 941.48, 
44. 1389, 980. 1890,38.N. 991.97.98.1000. 
02. 1391,1008.10. 1392,1018. 13983,1033. 
40. 41. 1394, 1046. 1395, 1061. 64. 79. 
1396,1082.83. 1397,1097.99.1102.03.04. 
1398, 1110. 20. 32, 

Königliche und Kaiserliche Beamte etc. : 
Kammermeister: Buscho v. Wilhartitz 
- der v.Colditz - Sigmundus subcame- 
rarius, - Schenk: Hmatschko, Herr zu 
Wiesenburg - Magister monete: dom. 
Kepplerus - Kanzler u. Schreiber: von 
Augsburg, Meister lohannes - Camera- 
censis prepositus - Caminensis electus 
- Joh. Kystetensis - de Glacz, Johann. - 
Conradus Lubicensisepisc. - Luchomiensis 
episc. - Barthol. de Novacivitate - Novifo- 
rensis - Johans electus zu Nuwenburg 
- Olomucensis eccl decanus Nicolaus 
- Prazensis canonic., Franciscus - Stein- 
heymer, Syfridus - W. patriarch. Anth. 
- Martinus scolasticus - Wiachnico de 
Weitenmule - Wissegradensis can., Fran- 
ciscus Glomm. - Hotgericht: 1353, 406. 
07. 1354,413. 1375, 760. 1387,948.44. 
1390, 991. 1000.02.10. 1392, 1018. 1393, 
1040. 41. 1394, 1046. 1395, 1061. 64. 79. 
1896, 1082. 1397, 1102.03. 1398, 1110. 


-ÀC 
Ur 


852 


- Hofrichter: v. Hardegg, Friedr. - von 
Krenkingen, Johann. - Herzog Bolko v. 
Opul. - v. Schowenberg, Graf Wilhelm. 
- von Sponheim, Graf Johann. - von 
Swynar, Bursabo. - Schreiber des Hof- 
gerichtes Johann de Coldicz. - Johann de 
Kirch. - des richs achtbuch 1353, 406. 
- Kgl. Geleit 1852,398. 1390. 38. N. 
1397, 1099. 

Kalart, Bertold 1351, 374. 

Caliensis episcop,, Petrus 1341, 209. 
Kalm, Ulrich, Knecht 1395, 1077. 

Camencz, Stadt 1378, 802. 

Cameracensis prepositus Nicolaus 1372,688, 

Camerforst, Pleban Conrad, 1375,45. 

Caminensis electus, Joh., cancellarius 
(regis) 1387, 948. 1:90, 38. N. 

Cancer de Bulzingesleybin, Hermanus 
1332, 107. 

Kanewerfin, Dorf Kannewurf b. d. Sachsen- 
burg, 1350, 342, 

v. Kanewerfin, Rudolf 1358, 510. - Rudolf 
u. Heinrich, Ritter, Brüder, 1363, 563. 
64. - Soífie. Heinrichs Frau 1363, 563. 

Kapellendorf , Capellendorf , C&ppelndorf, 
Cappilndorff, Dorf, Schloss und Kloster 
zwischen Weimar und Jena , 1371,669. 
1381,839. - das hus 1848,295.96, 
Schloss gen. Aspann 1352,400. - Münze, 
Wochenmarkt, Marktzoll  1352,396. 
- die Vogtei 1852, 385. 400. - Vögte 
und Amtleute: Ticzel Scheczil 1350, 
346.47. - Henricus Nayl 1898, 1035. 
- Ditherich Schenke 1391,1012. - Ru- 
dolf Schenke 1892, 1019. - Wernerus de 
Widensee 1400, 1142. - Inventarium des 
Schlosses 13892,1019. - Kloster 1350, 
347. 1852, 400. - der Convent 1857, 497. 
1363, 559, - Pröpste: Hermann de 
Sunneborn 1357,497, Heynrich 1363, 
959. - Altar s. Katharine 1352, 400. 

dictus Capuz de Tunna, Conradus et 
Isentrudis 1829, 74. 

Cardinüle, Legaten und Nuntien: Bene- 
dictus abbas. - Johannes, s. Sabine 
presb. card. - Lucas, s Sixti presbiter. 
card, - Nicolaus. Mayeriensis episc. - 
Petrus, s. Eustachii diac. card. - Petrus 
Portuensis ep. - Philippus de Alenconio. 
- Pileus, s. Praxedis presb. card. 
- Thomas de Ammanatis. 

Carolus : Kar! 1V., Kaiser - rex Francorum, 

Kaspar: Alschyd - Eberwin B. - Lubelin B. 

Katharina: de Aquis B. - v. llervirs- 
leyben B. - Markgrüfin von Meissen. 
- Müller B. - v. Oberingen. - v. Wieze- 
leuben. - Gtin. v. Orlamunda. - v. Tottel- 
stete B. - ern. Ulrichs. 


Orts- und Personen-Register, 


Kelhaim 1336, 119. 

de Cellis, Johannes 1378, 797, 

Kelner, Hermann 1386, 939. 

Kelner, Petzold, zu Neustadt 1369, 642. 

Kemenicz, Stadt 1378, 802. 

Kemmerere, Berthold 1350,342, 

Kemerer , Heinr., zu Gorsleibin 1388, 969. 

Kempft, Conrad, Vikar 1391, 1013. 

Kepplerus, magister monete regis, 1386, 
932. 33. 1387,941. 

Kerebiz, Hermann, Ritter 1327 60. 

Kerkhot, H. 1895, 1078. 

Kerlinger, Gotscalcus, magister, clericus 
1352, 103. 

Kerlinger, Walter, Inquisitor 1375, 757. 
1395, 1067, 

Kerspeleibin, Kirspeleibin, Kerspeleybin, 
Kerspeleyben, Dorf Kerspleben nö. von 
Erfurt, 1327, 60. 1335, 124. 1345, 227.28. 
1377, 795. 

Kesselborn, Syfrid 1381, 842. 

Kevernberg, Keverenberc, Kebernberg, 
Kefirnberg, Kefernberg, Kevernburg: 
das hus 1356, 466. - Grafen 1386, 155. 
1378, 802. Graf Georius, Jorg 1356, 466. 
1358,499. - Graf Gunther 1327,53. 
1328, 10. 1381, 99. 1831, 93. 95. 18384,1123. 
1835, 131. 86. 1341,208. 1343,227. 1348, 
282. 1351,364 Anmerkg. 1353, 404. 
1356, 466. 1358, 499. 1360, 527. 1367. 
606. 7. 1371,667. 1378, 809. 1379. 819. 
1380, 824. 1383, 871. 1385, 906. 908, 010. 
912. - Gräfin Irmgarte, Irmengardı: 
1327,58. 1343, 227. - Mechtild 1385, 
900. 8. 12. - Sophia, Soffeia, geh. Gräfin 
v. Stalberg, 1879,819. 1380, 824. 1885, 
908, 9. 10. 12.. 

Christian, Kersten, Cristan, (rystan. 
Kirstanus, Cristianus : v. Albrechtesieyben 
B. - v. Botilstete B. - v. Kcstete B. 
- v. Ebeleben - Franke B. - v. Kerspe- 
leyben B. - bie der Kirchen B. - de 
Kollede B. - de Rochusen - Schenke - 
Schultheysze B. - Wizze B. - v. Witz- 
leben. 

Cristaner, Hans 1386, 920. 1387, 944. 

Christine, Kerstine:  Blankenberg B. 
- Trost B. - v. Zimmern B. 

Christoph, Cristofel, Kerstofful: de Az- 
manstete, 

v. Kiessbruge , Kiesenbruck, Hans, Rat 
Herzog Fr. v. Braunschw., 1395, 1069. 75. 

Cincke, Hinricus 1331. 101. 

Kyndelbrucken, kyndillwuckin 1850, 342, 
Gunth. Marcgravins und Elyzabeth s. 
Frau residens in K. 1332, 107. 

de Kirch, Joh., Schreiber des Hofgerichtes, 
1395, 1079, 1396, 1082. 1397,1097.1102,3, 


Orts- und Personen-Register, 


de Kirchberg, Kirchbergk Kirperg, 
Kirchperch, Burggrafen : Albrecht 1335, 
131.36. 1350, 346. 47. 1851, 375. 1400, 
1149. Dyther 1350, 846. 47. - Else 
1350, 346. 47. - Gunther 1350, 346. 47. 
- Hartman 1835, 131. 86. 1848, 295. 96. 
1350, 346. 47. 1351, 375. 1352, 885. 1356, 
456. - Otto 1350, 846. 47. 

Kirchheim , Kircheym , Kircheim, 
Kyrcheim, Kirgheim, Dorf s. von Erfurt, 
1323,22. 1351, 367. 1358, 408. 
433. 1357, 475. 76. 1357, 494. 1867, 604. 

v. kircheim, Dytherich, Ritter 1331, 99. 
1334, 113. 

v. Kleen, Wentzel 1352, 378. 

Kleinbalhausen 8. Balnhausen. 

Clemens V]., VIl., s. Päpste. 

Clettebeche, Dorf Klettbach ö. von Erfurt, 
1371,668. - Bertold v. Eisenach, Rector, 
1371, 668. 

klettenberg 1371, 672. - Herren zu Cl.: 

. Heinrich, Graf von Honstein 13835,1837. 
1375, 782. 44. 1394, 1043. 

Klettenberg. Sifrid, Meister, 1365, 591. 

klingen, Amtmann zu, Fritsche von 
Witzeleibin 1393, 1037. 

Clusener, Conrad 1886, 939. 

Knorre, Heinrich 1372, 688. 

Knud, Knut, Hans 1338, 962. 1350, 342. 

v. Kobinstete , Kobenstete, Kobestete, 
Gernot Knecht 1393, 1037. 1394, 1047. 
Vogt des Schlosses Molburg 1399. 1141. 
- Ulrich, Ritter 1357, 477. 1362, 553. 

Kobellencz , Confluentia, Rat u. Bürger 
1375, 720. - s. Floreni decanus 1378, 


804. 

Koburg 1386, 920. 

Kocheberg 1326,50. - Rud. de Alich 
advocatus 1331, 101. 

v. Kokericz, Kakeritz, 1355,439. - Hein- 
rich, Ritter 1363, 563. - er Nykel 1371, 
666. 1375,743. 

v. Coldicz , Chouldiez , Thime, Marschall 
(lea Landgrafen, 1350,338.  Kaiserl. 
Kammermstr, 1362,547. 1368. 620. 21. 
22.24. (u. s. Schreiber Heinrich) 1372, 
688. 1382,863. - Johann, Oberschreiber 
des Hofgerichtes, 1396, 1082. 

de Koldingen, Rudolphus miles 1346, 26U. 

Collede, Colede, die stad 1350, 342. - 
llans v. Gutenshusen zu C. 1378,802. 
- Kloster. Própste: Bertold v. Volkirs- 
husen 1358, 501. Erwin 1367,608. 
- Abtissin Katharina und Priorin Soffia 
1367, 608 (s. den Klosterhof in Erfurt). 

v. Kollede. Conrad, knecht 1330, 91. Ritter 
1350. 842. - Heinrich, Knocht , ges. zu 
Frankenhusen, 1330,91. - Heinrich 


1355, ' 


858 


v. C., gesessen z. Nuwinmarte, 1395, 
1077. - Hermann, Ritter 1383, 109. 
1384, 116. 1350, 342, 

v. Kolmaczsch, Kalmaytz, 
Ritter, 1371, 676. 1384, 898, 

Kolne, Coln, Colonia, Kollen, Stadt 
1337.159. 1878. 802. - Rat und Bürger 
1375, 720. 1895,1066. - Erzbischöfe 
1349, 304. 1375,720.33. 1397, 1100. 
Friedrich 1375,729. 1378, 802. Heinrich 
1829, 80. 1830, 157. 1387, 167. Wilhelm 
1855, 444. 45. 46. 1356. 450. - Der Dom: 
Canoniker: Joh. v. Virnemburg 1337, 159. 
Bernhardus de Westirburg 1337, 167. 
- 8. Severini decanus 1378, 804. - s. 
Georgii scolasticus 1336, 158. 

Kolre, Johanns u. Fritze 1350, 384. 

v. Koncz, Albrecht, Ritter, 1348, 287. 

Konemund, Kuenemund: v. Bottelstete B. 
- v. Stuternheym. - v. Vanre. - v.Wicze- 
leybin. 

Könige, heidnische 1397, 1100. 

Konigsehe, Stadt, 1368, 633. 

v. Kongesse, de Kongisse, Khungessen, 
Kongisse, Heinrich 1327,60. 1329, 79. 
1358, 109. 1338, 175. 

Conrad, Conrat, Conradus, Cunradus, 
Curd: de Alch B. - zu dem Alden- 
berge. - v. Aldendorf B. - v.d. Alden- 
kerchen. - v. Aldistete. - v. Angilrode. 
- de Appoldia B. - de Arnstete B. 
- de Azmanstete. - de Babinberg B. 
- Balcoz. - v. Baldirsheym. - de Bech- 
stete B. - de Berka B. - Bischoff B. 
- v, Branderode B. - Buler. - v. Bul- 
verstete. - v. Bupheleybin. - v. Buse- 
leyben. - dictus Capuz. - Kemerer B. 
Kesemann - Clusener - v.Kollede. - 
Kolner B. - Cortre B. - Czerer B. 
- Dobeneck. - Drevorte B. - v. Eck- 
hersberge B. - v. Elxleyben B. - Enge- 
ler B. - Erkisleybin "B. - Ernfortis. 
- de Frankenhusen. - Frymar B. - von 


Hermann, 


Gern B. - v.Gotha B. - de Gutens- 
husen B. - de Guthern B. - de 
Hammerstete B. - v Heringen. - de 


Herzfelde B. - v. Holzbausen B. - Hoter- 
mann B. - Hufnayl B. - irn Huges. 
- vorn Jobannen. - v. Lychstete. - 
Lutirborn B. - v. Malsleybin B. - von 
Mannestete. - de Marpbeche. - von 
Mechele B. - v. Melre B. - Methe B. 
- de Myttelhusen B. - de Molburg B. 
- Mondner B. - Morrebein B. - von 
Mulde B. - v. Mussenheim. - v. Mymene. 
- Napf B. - de Nebere. - v. Nourith B. 
- de Nuwenburg B. - de Nuwinstete B. 
- v, Nusezen B. - Oleator B. - v. Ordorf. 


854 


- y. Orlamunde. - de Osthusen B. 
- de Oudindorf. - v. Phallıeim - de Porta 
B. - Quadrans B. - Rapitz - v. Rein- 
stete - de Remde B. - de Hittorstorp. 
- Rodestock B. - Rossindorn - v.Rumrode 
- Sachse - de Sachsa B. - Scherer B. 
- Schenk von Erbach - von Schobil. - 
Schroter - v. See B. - de Slatheim - 
v. Sloben - v. Stalberg B. - vom Steyn- 
berg - Suleze B. - de Swinsberg - von 
Tannrode - v. Tennestet B. - v. Thuder- 
stad B. - Tuntdorff B. - de Utstete 
- Vicedom HB. - Vierdeling B. - v. 
Visilbeche - Voyt - Waynman B. - v. 
Webelingen - Gf. v. Wernigerode - v. 
Wertzeburg - Weyger - v. Wida B. - v. 
Witzeleiben - v. Wizzinsee B. - Wunnen 
B. - Wurm. 

Constantia (Afrika), Bischof der Kirche 
zu, Heinrich 1348, 294. 95. 96. 

Costencz, Bischof zu, 1378, 802. 

Kopantz, Coppanze, Copantz, Dorf bei 
Jena, 1350,347. 1352, 396. 400. 

Kopperlin 1375, 725. 

Kornre, Corner, Dorf Kórner bei Mühl- 
hausen, 1346, 261. 1371,665. - domini 
in, Iohannes, Rudolfus miles, Fridericus 
1327, 64. 

Corphiensis presbiter, Anthonius 1379, 816. 

" E oriz, Hartmann, zu Greffenthal 1358, 

v. Cositz, Heinrich in Ravenberg 1360, 531, 

de Wospode , Heinrich, in Stalberg 1360, 

v. Kotewicz, Kotewitz, Koschewitz, Kothe- 
wicz, Friedrich 1355, 439. - Heinrich 
1358, 512. des Landgr. Kanzler 1363, 
563. - Otto miles 1327,53. des Ldgr. 
Friedrich Marscball 1332, 102. 

y. Kotschow , Iohans u. Heinze 1350, 346. 
47. 

Kotondorf , Dietrich Ezstherre zu, 1352, 

Kothene, Albert, dom. in, princeps in 
Anhalt, 1345, 252. s. Anhalt. 

de Koydiz, Themo miles 1327, 67. 

Crafto: de Munre. 

Cranchborn,Cranichborn,Dorf b.5ómmerda, 
1321, 5. 1351.365. - Einwohner ir Cunrad 
Hugeldes 1337, 166. 

v. Kranichborn, Albrecht 1384 Anmerkg. 
1368, 619. - Eckehart 1368,619. - Her- 
mannus miles 1332, 103. 1351, 365. 

Kranichvelt, Cranichteld, Cranichfelt, 
Cranchvelt, Kranchfeldt, St. a. d. Ilm, 
1360,531. - castrum superior, Lude- 
wicus de Meldingen. morans in, 1358, 
175.76. - Schloss 1350, 845, 


Orts- und Persuneu-Register. 


de Cranichfeld u. Herren zu Cranichfeld, 

Conradus miles 1276, 5.N. - Gerhard, 
Graf v. Rothenburg 1851, 556. - lHermann 
1326, 52. 1335, 131.36. 1348,228. 1344, 
248. 1346,263. 1850, 345. 1351. 364. An- 
merkg. 1357,480, 1358, 499. 1361, 541. 
1869, 641. 1371,667. 1373, 701. 1375, 
759. 1381,886. 1383, 874. - Volrad 1340, 
195. 1341, 200. 1342, 220. 1358, 499. 
1861, 541. 1369, 641. 


' Crebitz, Heinrich 1350, 342. 


v. Krenkingen, Johann, Freiherr zu 
Thüngen, Hofrichter 1390, 391. 
Crimatschow, Friedr. de Schoninburg. 
dom. in, 1345, 252. 

v. Krynicz, Ticzel 1348, 287. 

v. Cronenberg, Ulrich, Vitztum im Rhein- 
gau u. Landvoyt, 1362, 551. 1365, 576. 
83. 1366, 500. 
Cronswicz, Kloster, 1340, 195. 1342, 
Krowinkel, Albrecht v.Stuternheim Ritter, 
gesessen zu, 1368, 633. 

de Crummesdorf, Witle 1326, 50. 
Crutheym, Dorf bei Buttelstádt, 1361, 
539. 

de Crutheym, Uthildis et filius Iohannos 
sacerdos 1361, 539. 

Kuchen, Claus 1386, 939. 

er Kundig, Dietherich 1355,914. 
Kunegund, Kunegundis: v. Alberstete 
- de Appoldia B. - v. Buseleyben B. 
- v.Smyre B. - de Wyda B. 
Kunigsberg, Eberhard Fuchs, Amtmann 
zu, 1377, 794. 

Cuno, Kune, Kunne, Kunkel, Cunzo, 
Goncze, Kuntze: Balcoz - v. Budingin 
- v Frondorf - v. Herversleyben B. - v. 
Yngirsleybin B. — Rynsfelde B. - v. See 
B. - v. Somerde B. - v. Stalberg B. 
- Erzb. von Trier. - Vitzthum B. - v. 


Vipeche - v. Witzleben B. - v. Wicze- 
leybiu - v. Wyssensee B. 
v. Kunstat, Iring 1379, 815. 
Kutzeleben, Kutzeleybin, Kuczeleybin, 


Kuczeleiben, Dorf Kutzleben bei Tenn- 
stádt, 1350, 344. 1366, 601. - Gericht 
der Herren v. Buchenouwe, Vogt u. 
Büttel 1366, 601. - Johanniterhot und 
komthur 1329, 184. 88. 

v. Kutzeleibin, Gerhard 1588, 969. -- Hans 
1588, 969. - Heinrich, Ritter 1334, 118. 
1844, 250, 1380, 830. 

Czenge, Zcenge, Borghardt 1395, 1063. 
- Heinrich 1364, 571. 

Czyna: Langen B. 

v. Czóbore, Heinrich, ges. zu Uchteritz, 
1368, 631. 


Orts- und Personen-Register. 


D. T. 


de Taba, Thaba, Thylo 1330, 92. 1334, 
117. 1339, 186. Ritter 1374, 708. 

Taberstet, Daberstedt, ehem. Dorf Daher- 
städt dicht bei Erfurt, 1349, 305. 1357, 
498. 1375, 738. 

Dachebeche, Tachebeche, Daygebeche, 
Dorf Dachwig n. v. Erfurt, 1821,8. 
1823,22. 1826,47. 1327,55.56. 1349, 
308. - Einwohner: Hermann gen. Kreyn- 
winkel 1851,874. Girnod Monzer 1356, 
452.  Voyt, Brun 1356, 452. Voyt, 
Rudiger 1851, 374. 

de Dachebeche, Fridericus et Heinricus, 
resid. in Rynkeleibin. 1322, 15. 

Dachebeche- Wenigen, Wüstung, 1852,898. 

Talborn, Dorf Thalborn bei Gr. Rudestedt, 
1326, 42. 1381,96. - Gericht 1391, 96. 
- Einwohner, eine Anzahl aufgeführt 
1331, 96. 

Talheym, Hans 1386, 929. - Berlt von 
Wirthen zu, 1373, 703. 

Tallestete, Heinrich Viczdom d. J. zu, 
1342, 216. 

Dänemark, König von, 1868, 630. - König 

- Waldemar ll. 1230, 2. N. 

Tangermunde 1377, 786. 

Daniel, Taniel, Conrad D. v. Bechtestete, 
1350, 334. - Heinrich 1362, 548. 1366, 
594. - Frederich, Itel, Hans, Claus 
1388, 962. 

u deme Dannenberge, Schloss 1381, 
837. 

Tannrode, Tanrode, Tannenrode, Tanne- 
rode, Tannenroda, Burg Tannrode a. d. 
Ilm, 1363, 566. 1365,577 80. - der 
torm 1351, 362. - Tannrodaisches Mass 
1386, 929. 

v. Tanrode, Taunenrode, Thannenrode etc. 
13891,1009. 1891,1011. die Mannen u. 
d. Schreiber 1398, 1089. - Conrad, Herr 
zu T. 1332,102. 1343, 228. 19840,2068. 
1348, 292. 93. 1350, 346, 47. 1351, 362. 
64. Anmerkg. 1358,512. 1865, 577.88. 
87. 1371. 662.66. 1394, 1043. 54. - Eckin- 
brecht 1865, 577.83.87. - Friederich 
1365, 577. 83.87. 1383, 878. - Gunther 
1348, 290. - Herren zu Blanckenhayn 
u. T. Ludwig u. Heinrich 1388, 965. 
- Herren zu Stusforte u. T., Conrad u. 
Conrad 1393, 1039. - Gebhard u. Sifford 
v. Qwernford, H. zu T., 1398, 1123. 

v. Tastungen 1376, 776. 

Datus, Albertus 1326, 50. 

zu Tecke, Friderich. Herzog, 1349, 304. 

Deynhardt, Iohan 1869, 683. 


855 


de  Denstete, Deynstete, Tennestete, 
Albertus miles 1829, 77. - Beringer, 
Herr daselbst, 1362, 544. - Conrad 1356, 
458. - QGuntherus armiger 1322, 12. 
- Henricus 1326, 50. 1827,62. - H. irn 
Annen son 1384, 117. 
zu Teschin, Theschin, Tesschin, Herzog, 
Teschensis dux 1878, 802. - Primislans, 
Primissel, Przemissi 1355, 442. 1856, 
450. Hofrichter 1375, 720. 1886, 990. 
- Wladislaw, Wladislab 1352, 894, 95. 
96 


v. Tettinborn, Henrich, Ritter 1884, 118. 

Deutschordensherren, der tucze orden dez 
spitalis unsir frauwen brudir v. Iherusalem, 
fratres hosp.s.M. Theutonicorum Iherosol., 
die Duczschin herrn, fratr. ord. Theut., fr. 
de domo Theutonica, fr. domus Theutoni- 
corum 1291, 13. N. 1394, 1054. - der hoe 
meistir in Prusin 1385, 907. - Syfrid v. 
Fenyngen meistir 1385, 907. - Conradus 
de Vuchtewangen preceptor Allemannie 
1290,10. N. - Burchardus de Swanden 
mag. gen. 1289, 9. N. 1290, 10. N. - Con- 
radus de Mandern, commentator in 
Marburg 1290, 10.N. - frat. Gothefridus 
commentator in Grifstete 1290, 10. N. 
- Meynbardus commentator in Egra 
1293, 14. N. - Conrad v. Baldirsheym, 
Landcomthur 1386, 928. - fr. Fridr. v. 
Liebsperg, lantkommendowr zu Du- 
ringen 1385,907.18.14. - fr. Heinricus 
de Hochheim, provincialis Thur., 1290, 
10. N. 1293, 14. N. - Friedr. Ruszer pro- 
vincialis 1882, 861. - dom. Syfridus, prep. 
in Schillen 1298, 14 N. - dom. Bertoldus, 
prior in Plawe 1293, 14. N, - frater 
Sibotho, pleb. veter. civit. in Mulhusen 
1990, 10. N. - frater Henr. de Yschir- 
stete 1282, 8. N. - die gebitir u. brudir 
1885,907. -s.Vargula, Griefstedt, Marburg, 
Deutschordensbof in Erfurt. 

Thele, Tele: v. Balnhusin B. - de Koben- 
stete B. - v. d. Sachsa B, - v. Salfelt B. 
- v, Scharphinberch B - v.Stusforte, 

Thilo, Tilo, Tyle, Thyle, Tilo: v. Beldirs- 
heim - v. Hanstein - Hotermann B. 
- ern Ians B. - v. Molhusen B. - v.d. 
Sachsa B. - vom SteyneB. - de Taba - de 
Tozdorf B. - v. Vipeche B. - v. Wertirde 
- v. Wolkramshusen. 

Dietrich, Dittrich, Dytherich ‚ Dyther, 
Dytericus. Thitericus, Dyczillus, Tittrich, 
Tiezel, Titzel, Ticelo, Theoderich, 
Theodericus, Thederich: v. Alch B. 
- viced. de Appolde - v. Apolda - v. 
Bachstedt - de Benstete B. - v. Bergaw 
- v. Beringen - v. Berlestete - v. Bern- 


856 Orts- und Personen-Register. 


walde - v.Besa - de Bichelingen B. 
- v. Bischofsleybin B. - de Bothilstete 
B. - v. Bruchterde - Bruheim B, - v. 
Berlstete - Cingulator B. - Dameraw 
- de Drivordia B. - v. Ebeleben B. 
- v, Eckstede - v. Elcheleibin - de 
Engerde - dictus Faber B. - Flans - de 
Gispersleybin B. - Goltsmed B. - de 
Guthinshusin B. - de Goyniez - de 
Gruzen B. - de Hallis B. - de Hardes- 
leyben - ern Hartungis B. - Hartung 
B. - de Heldingen - de Hemeleybin 3. 
- Herbort - de Herversleibin - v. Icy- 
tingesburg - gen. Heylrat - v. Honspergx 
- Gf. zu Honstein - de Hottenstete 
- Houbit B. - Hundolf B. - Hymeltrut 
B. - ern Jans B, - de Ilmene B. - de 
Isenache B. - de Yschirstete B. - v. 
Kannewerfen B. - Burggrf. v. Kirchberg 
. v. Kirchheim - Kolbe B. - de Kollede 
B. - Krippenstoyk B. - v. Krynicz 
- Kundig - Kupphersleger B. - v. Leyn- 
velt - Leitgust B. - de Lobede B. 
- Linold de Luneborch - Herr zu Lówen- 
hauptsvippach - Lubelin B. - Luczman 
B. - Lutemensis eccl.ep. - Macz - v. 
Malsleybin - de Malsleibin B. - v. Mar- 
peche B. - Marschall - Martini B. - de 
Matstete - Mcler B. - v. Mellingsdorf 
B. - Metz - de Mewersborg B. - de 
Mcyenberg B. - v. Mulbergk - Mulner 
B. - v Northusen B. - v. Nuseze BH. 
- de Osthusen B. - de Phertingislevbin 
B. - vomme Rade - Ratsag - v. Reyn- 
stete - de Rinkeleiben - v. Rochusen 
- de Rocstete - de Rocstete B. - Roldis- 
leubin B. - de Rorbeche B. - v. Ruste- 
berg - v.d. Sachsen B. - de Sande B. 
- v. Sassenhuseu B. - dict. Schade 
- Scheczele - Schenke B. - Schenke 
Schike - v. Scherinberg B  - v. 
Smedestete B. - v.d.Steine B. - v. 
Sthetin - v. Stolle - Stussel - v.Sybeleyben 
- dict. Sygehardi B. - de Tozdorf B. 
- v. Topfstete B. - Trochsess - v. Tunna 
- Unsote B. - de Ulleyben - de Varila 
B. - v.Varnrode - Vitztum B. - de 
Vipeche - v.Vipeche B. - Volker B. 
- de Waltershusin B. - dict. Wenigen 
- de Weringeshusin -- v. Wida B. - de 
Wimaria B. - Witegonis B - v. Witz- 
leyben. - de Wizzense B. - Worch B. 
- Wunnen B, 
Theimar, Tlıemar i. S.-Meiningen, 1338, 70. 
Thime, Thyme, Themo: v. Koldicz. - de 
Koydiz. - v. Krutheym B. 
Titmar: Muchelde B. 
T'einas, Tham: de Ammanatis. - von 


Holdeck. - Lauriensis episc. - Timensis 
episcop. 


v. Thüngen, Joh. v. Krenkingen. Freiherr 


von, 1390, 991, 


Thüringen, Turingen, Duryngen, Duringen, 


Doringen 1826,46. 1327,61. 1330, 90. 
1331,94. 1385, 127,31. 1337, 160. 69. 
1357. 488. 1358, 499. 1360, 32 N. 1371, 
656. 1372, 680. 86. 1375, 737. 1383,867. 
76. 1391.1008 1397, 1104 etc. - ius 
terre Thuringie 1322, 16. - lantgraviatus 
Duringie 1330, 86. 

Landerafen : Albrecht 1281, 7. N. 1327, 
61. 1330, 90. - Balthasar, auch Mark- 
graf zu Meissen, 1350, 340. 1354, 409.19. 
1357, 488. 1358, 508. 12. 1363. 561. 63. 
1865, 576. 77. 85. 84. 85. 86.87.90. 1366, 
595. 96. 1370, 645. 46. 48. 1371, 659. 66, 
1372, 681. 1874, 711. 18. 1375, 37. N. 
1375, 751. 55. 56.59. 1376, 773. 1317, 
788. Mkgf. in d. Osterlande u. zu Landis- 
berg, Gf. zu Orlamuude 1377, 789. 1378. 
803. 5. 7. 8. 1879, 811. 1380, 827. 28. 
1382.861. 1383, 867. 68. 69. 70. 71. 72, 
73. 74. 75. 76. 78. 79. 80. 85. 86. 1344, 
891, 92. 94. 95. 1385, 901. 3.10. 1386, 
920. 1390, 997. 98. 1391, 1008.9. 11. 1392, 
1017. 1893, 1034. 1394, 1050 51. 52. 53. 
54. 1395, 1075. 1396, 1083. 84. 85. 92. 
1396, 1094. 1397, 1104. 1398. 1117. 18. 
19. 22. 1399,1128. 30 31. 1400, 1149. 
- Elisabeth, Ldefin. v. Th. u. Markgráfin 
v. Meissen, 1335, 136. 1386. 148. 150. 
151. antiqua marchionissa 155. 1358, 
512. - Friedrich, auch Markgraf zu 
Meissen u. in dem Ostirland. 1821.19. N. 
1327,61. 1389, 21. N, 1822, 14. 1324,31. 
1327.53.61. - dom. Plyssnensis 1330, 
86.90. 1331,93.98 1332, 102. 05. 1333, 
110. 11. 1334, 114. 1335,126. 31. 32. 36. 
37. 1336. 139. 40. 41. 42 43.44. 483. 50. 52. 
54.55. 1337.159. 60. 1338, 180. 1340, 
190. 93. 1342, 225. 1343, 228.29. 30. 33. 
35. 86. 37. 1:44 245.46. comes in Orla- 
munde 1345, 252. 53.59.56. 1347, 270. 
1348,281.88 89.92. 1349, 312. 1350, 335. 
38.40. 41. 1351, 364. 1354, 409. 15. 19. 
1355, 444.45.46. 1:56,450, 1357, 488. 
1358, 507. 08. 11. 12. 1363. 561. 63. 64. 
1364, 573. 1365, 576. 77. 83. R4. 85. 86. 
87. 1365, 590. 1366, 595. 96. 1370, 645. 
46 4s. 1371.659 66. 1374, 711. 1375, 
739. 51. 55. 56.59. 1376, 773. 1377, 788, 
Mkgrf. zu Landisbere 1377,789 1378. 
803. 05. 07. 08. 1379, 811. 1380, 827. 28. 
1383, 867. 1391. 1008. — 1396, 1083, 84. 
1397, 1098. 1399, 1128. 1400,1149. - 
Georg. Jurg, auch Mkgf. zu M., 1383, 


Orts- und Personen-Register. 


867. 1390, 997. 1391. 1008. 1396, 1083. 
1400, 1149. - Katharine, auch Mkefin. 
zu Misson 1383, 867. 1396, 1083.95. - 
Ludwir (s. Erzb. L v. Mainz u. Bischof 
v. Halberstadt) 1350, 340. - Maryarethe 
1388, 954. - Tyzeınann, Tyzelmann 1327, 
61. 1330,90. - Wilbelm, Wyllehelm, 
auch Mkgf. zu Meissen, 1355, 439. 1363, 
561. 68. 64. 1365, 576. 77. 83.84. 85, 86. 
87. 1865, 590. 1366, 595. 96. 1370, 645. 
46.48. 1371,659.66. 1374,711.18. 1375, 
31 N. 739.51. 55,56 59. 1376, 773. Mkgt. 
in dem Osterlande, zu Landisberg u, Gf. 
zu Orlamunde 1377,'788. 89. 1378, 803. 
05.07.08. 1379,811. 1380, 827.98 1383, 
867. 1386, 920. 1390, 997. 1391,1008. 
1395, 1061. 64. 72, 73 78.79. 1396, 1082. 
85.89. 91. 94.96 1397, 1098. 1102. 08. 
04. 1898. 1110.17. 18.19.21. 1399,1131. 
32. 1400, 1149. 

Beamte der Land- und Markgrafen: 
hovemarschalk , hovemoister 1343, 228, 
- Ditherich von Bernwalde, Hofmeister 
d. Ldgrf. Balthasar. - v. Coldicz, Thieme, 
Marschall. - Thecd. v. Honsperg, Mar- 
schall. - v. Kakeritz, Nikel, Rat. - de 
Maltitz, Albertus, Hofrichter. - Portik, 
Petrus, Marschall - Pruzze, Conrad, 
prothonotharius. - v. Risach, Rudolf. 
Schindekoph , Gottfried, Hofmeister. - 
v. Wiezeleybin, Krist,, Hofrichter. - de 
Ylburg, Botho, Marschall. - v. Ysinherg, 
Johanns. Schreiber d. Mkef. Friedrich. 
- Landfriede in Th. u. Meissen, pax 
iurata: 1334, 114. 1338, 180. 1339, 186. 
1375, 723.30. 1385,901. 1389, 984. 1395, 
1079. 1397, 1097.1102. - conservatores 
pacis per Thuringiam 1821,19. 1330, 
89. 1339.21 N. 1339, 186. 1345, 256. 
1395, 1079. - Landfriedenseericht 1321, 
19 N. 1322,18. :325, 36. 1339,21 N. - 
iudex generalis Graf Gunther v. Schwarz- 
burg 1321,19 N. 1339,21 N. 1339, 186. 
Graf Joh von Schwarzburg 1395, 1079. 
1397, 1102. - iudicium provinciale 1345, 
256. - sigillum terre Thuringie et 
ofticii (iudicii generalis) 1389,186. - 
Schreiber des Landfriedens — Johans 
Sumerlatt 1397, 1097. 

de Thutchinrode, Tuchchinrode 
ricus 1334, 117. 1389, 186. 
Diberger. pomarium 1329. 76. 
v. Diedensheim, Dietrich 1336, 154. 
Tiefengruben, Dort bei Tannroda, 1363,566. 
Tierstein, Peter Nothaft in, 1377.794. 
Dieterstete, Dytherstete, Dorf Ditterstedt 
hei Apolda, 1350, 347. 1352, 400. 
Tifental. Tiffental, Tvfental, Diffental, 


Hein- 


857 


Dorf Tiefthal bei Erfurt, 1321, 2. 1346, 
261. 1352, 387. 1354, 418. 1361, 536, 38. 
1371, 665 1394, 1058. - Gerichte 1361, 
9836. 


Timensis episcopus, Thomas 1341, 209. 


v. Dirsrade, Eckard, Ritter 1850,25 N. 


Dysvort, Albrecht v. Rodewitz , gesessen 


zu, 1368, 634. 


Dithelstedt , Totilstete , Tutilstete, Dorf 


Dittelstedt bei Erfurt, 1843, 227. 1349, 
305. 1357, 498. 

Dytmarus, Ditmarus, Dythmarus, Dith- 
marus, Dietmar: Kaiserl Kanzlist 1351, 
364. 1354, 415. - Plans. - cvbisc. 
Gabulensis. - Marscalei B. - v. Mart- 
beche. - de Molhuen B. - de 
Munre B. - de Smyre B. - de 
Sommoringen B. 

Dytwin: Groziohan v. Frydeberg. 

de Divorthe, Henricus marschalcus 1387, 
164. 

Dobelin, Johans der Groze von, 1335, 131. 

Dobeneck, Conrad 1358, 515. 

Tonna, Tunna, Thunna 1324, 30. 1342, 
215. - das Haus 1351, 374. 1375,759. 
- Herr zu T. Graf Ernst v. Glichen 1393, 
1036. - Hermann v. Rode 1324, 30. 
Hans Wertirde u. Gebehard von Sulez- 
bich, gosessen zu, 1398, 1122. s, Grafen 
von Gleichen. 

v. Tunna. Ditherich, Ritter 1386, 939. 
Tonndorf, Tungdorf, Tunetorf. Tungsdorf, 
Tuncdorff, daz hus 1845, 258. 1356, 459. 
1855, 432. 84. 1357, 489.90. 1853, 503. 
1368, 566. 1872.699. 1377.784. 1388, 
957. - Amtleute und Vógte: Ditherich 
v. Heytingesburg, Ritter, 1379,822. 1388, 
957. 1393, 1042. Heinrich v. Heytings- 
borg, Ritter, 1390, 1004. 'T'heoderich de 
Heitingishorg 1397, 1109, 

Topfstedt, Tophstete, Dorf Topfstedt bei 
Greussen - Johanniter 1339, 184. 88. 
Dorla, Obern und Niedern, 1342, 217. 
- Stift 1375, 745. 1390, 994. 

Dornburg 1345. 253. 

Dornheim-Wenigen 1885, 912. - Einwohn. : 
Heinrich Kreber, Andrewis Whoirich. 
Margarethe s. Frau, Kolrus 1385, 912, 
- Dornheimer Berg 1378. 809. 

v. Dornheym, Heinrich, Knecht 1360, 527. 
- Ludewig, Ritter, 1348, 282. 

v. Torstad, Hermann 1878, 800. 
Dortmund. Rat und Bürger 1375. 720. 
Tosental, Hermann Schenke gesessen zu. 
1360. 531. 

Toteleibin, Toteleybin, Tuteleiben, Thute- 
leibin, Teteleibin, Totillouben, Dorf Tott- 
leben i. Kr. Langensalza, 1327, 60. 1343, 


858 


227.28. 1854.418. - Holz dabei 1394,1054. 
- dictus Stuler. Einwohner, 1350, 332. 
- Plebane: Ludegerus 1289, 9 N. 1290, 
10 N. 1302,18 N, 
de Totilstete, Bertoldus 1377,81. 
Traiectensis cloricus, Arnoldus Haen 1379, 
816 


de Dratstete, Henricus, scult. comit. de 
Orlamunde, 1329, 77. 1331, 94. 

Trebre, Trebere, Dorf Trebra b Eckardts- 
berge, 1339, 188. 1863,563. - Johanniter- 
comthur 1339, 188. 

de Trebere, Johannes miles 1327, 55. 57. 
1361,533. s. Söhne 1361, 533. 

Treischer, Hertwig 1383, 881. 

Dreschowe, Heinricus, Heinr. et B. filii 
1326, 50. 

Dresden, Dressen 1349, 314. 1378, 802. 

Treteborg 1352, 398. 

v. Driborgk, Conrad, probist zu Barde- 
wigk 1395, 1075. 

Driefurt , Drefort, Treffurt a. d. Werra, 
1391, 1009. 11. 

v. Drivorte, de Drivordia, Friedrich und 
Hermann 1323,23. Hartung, Gunthers 
Sohn, 1346, 264. 

Trier, Tryer, Trir, die Stadt 1336. 153. 
1378, 802. 1398, 1120. - Rat u. Bürger 
1375, 720, - Erzbischöfe: 1375, 733. 
1397.1100. -- Boemund 1355, 444. 45. 
46. 1356,50. - Balduin, Baldewin, sedis 
Moguntir, gubernator, s. Mog. sedis pro- 
visor, phleger des stiftes zu Mentze, 
1331, 100. 1335, 127. 1336, 139, 40. 41. 
44. 45. 46. 47. 48. 49. 50 51. 53. 54.55.57. 
58. 1337, 160. 1338, 172. 1341, 23 N. 
1349, 304. - Cune, Cono, Kuen 1375, 
120. 29, 1378,802. 

v. Tormen, Cunrad meystir u. Elscbethe 
s. Frau zu Andisleybin 1342, 213. 

Trochsess, Theod , 1375, 765. 

zu Drozsig, herr zu, Gt. Frederich von 
Orlamunde, 1371, 666. 

Tróchtelborn, Truchtilborn, Truchtelborn, 
Dorf bei Gotha, 1351, 359. 69 1353. 405, 
1356, 451. - Gericht 1351, 359.69. - Kirch- 
lehen 1351, 359. 

Trumstorf, das Haus 1376, 717. 

de Duba, mag. curie regiv, 1393, 1040, 


Dudirstad, Tuterstate 1349,311 Anmerkg., 


13/2, 686. 1375. 737. - Rat 1375, 144. 
ji inwohner Symon Bertholdi 1397, 
08. 

Dulcinensis episcop., Gracie 1341, 209. 
Tullestete, das hus 1344, 249. 
de Tullestete, Agnese, vrowe zu T., gre- 
vinne v. Stalberg, 1344,249. - Anne 1328, 
GR, - Henrich, Knecht 1330, 91. 


Orts- und Persuuen-Register. 


Tunczenhusin 1399, 1135. 
Tungesbrucken, Thamsbrück: Titzel von 
Resa Vogt, Heinrich von Urleiben 
Pedell 1329, 74. 

de Tutinberg, Hoinricus 1335, 124. 


E. 


v, Ebeleben, Apel, Ritter 1396, 1096. 
1399, 1133 - Kerstan 1396,1096. 1399, 
1133. . Ludolf 1371.662, 1396, 1096. 
1399, 1133. - Otto 1396, 1096. 1399, 
1133 


133. 

Eberhardt, Eberhart, Ebirhard, Ebirhart: 
v. Buchenau. — v. Malsleibin, - Mart- 
meister B. - v. Wiczeleiben. - Graf zu 
Wirtemberg. 

Ebirwin : v. Boyneborgh. 

Eckart, Lucze 1362, 54^. 46. 

Eckebrecht, Eckinbrecht, KEckebert: von 
Nordhusen B. - v. Tannroda. 

Eckehardus,  Heckehardus, Eckehart, 
Eckard: de Bichelingen B. - v. Dirsrade. 
- v, Kranichborn. - v. Northusen B. 
- Ryche. - de Somirde D. 

Ecke, Ecko: de Somerde B. 

Eckirsberge 1988, 962. 

v. Eckirsberge, er Johannes, 1371, 666. 
Eckstet, Ecstete, Eckestete, Ekstete, 
Erkenstete. Eckstede, Vicztume von. 
Bertold miles 1327,53. 1331.93. 1333, 
111, 1342,217. 1358,510. - Ermengarde 
1342, 217. - Heinrich 1335,131. 1842, 
217. 18. 1350, 8406, 47. 1355, 441. 1358, 
510. - Hartmann, Jutthe, Lodewig. 
Luckardis, Diether, Ulrich 1842, 217. 
s, Vitztum. 

v. Ecstet, Sibold 1381, 836. 

dictus Edelmann, Albertus 1329, 79. 

v Edemesdorf, Apecz, Burgmaun zu 
Vipech, 1879, 812. 

Egestedt, Eginstete, Dorf Egstedt südl. 
von Erfurt, 1357, 498, 1367, 604. 

v. Egstote, lleinrich 1356, 4556. s. vun 
Eckstet. 

Eger, Egra, 1395, 1079. Reichstag 1389, 
954. - dom. Meynhardus, commendator 
in Egra, 1293, 14 N. 

Ehrenfels, Erenvels 1337, 165. 69, - Zoll 
daselbst, 1877, 791. 

Eichelborn, Eychilbern, Dorf in S.- Weimar, 
1860. 527. 1367, 607. 1395, 1073. 1396, 
1094. - das Holz daselbst 1360, 527. 1367, 
606. 1378, 809. - Einwohner: Heinrich 
von Eichelborn 1367, 606. 1370. 647. - 
Pfarrer: Ernst 1358, 176. 1347, 276. 
de Eychenberg, Eychinberg, Albertus 


Orts- und Peisonen-Register. 


1326, 50. 1327, 61. 62. - Goczzo, Gotford 
1326, 50. 1327,61. 62. - Heinricus 1326, 

50. - Johannes miles 1326,50. - Otto 
miles 1326, 50. -  Waltherus miles 
1326, 50. 

Eychlindis: dicta Kapuzen B. 

daz Eychsfeld, Eychsveld, Eysfeld, 1337, 
160. 1372, 686. 1375. 732.37. - Land- 
vogt Heinrich v. Elckirsbusen, Ritter, 
1358, 503. 05. 

Fiere: Albertus, de Ezcelingen, 1290, 
12N. -— 

v. Elcheleybin, Theoderich, Ritter, 1534, 
118. 1348,290. 

Elgersburg. Eylgersburg, Eylgersberg, 
1331,99 1353, 408. - dominus in oder 
zu der, Fridericus de Wiczzleibin miles 
1332, 104. 1334,118. 1335,136. s. von 
Witzleben. 

Eylger, Eyller: v. Rockhusin - v.d.SteyneB. 

Eylika: de Phertyngisleyben B. 

v. Eymbeche, Johannes, magister, 1358,514. 

Eisenach, Ysenach, Isenach, Ysnach, 1332, 
105. 1335, 131. 1336, 140. 43. 44. 1337, 
159.60. 1845,256. 1365, 585.87. 1378, 
797. 1386, 920. 1392, 1017. - Rat und 

. Bürger 1366, 596. 1385, 918. - advocatus 
Goczo Schindekopf 1331,93. - Lieb- 
frauenkirche: Ludwig v. Sundershusen 
Dekan 1371, 674. Anmkg. 1374, 709. 
- Elisabethkloster 1398, 914. 

Eisleben, Eisleibin, Dorf Eischleben bei 
Arnstadt, 1341, 208. 1367, 604. 

v. Eyssleybin, Erhard 1393, 1093. 

Eystet 1378, 802, 

Elyzabeth, Elysabeth, Else, Elze, Else- 
bethe: de Azmanstete - v.Gebesce B. 
- Greppher B. - v. Kerspeleybin B. 
- Beef. v. Kyrchberg - v. Lengefeld 
- Lubelin B. - v. Munro B. - Schengke 
B. - Graf v. Schwarzburg - de Sundirs- 
huseu B. - Landgf. von Thüringen. - 
Treyse B. - v. Tyfental D. - ern Ulrichs. 
v. Elkirshusen, Heinrich. Landvogt auf 
dem Eichsfeld, 1858, 508. 05. 

Elleybin, Elleyhen, Dorf Elleben bei Arn- 
stadt, 1372, 692. 1385, 910. 1380, 824. 
dictus de Elleybin, Iohannes 1326, 52, 
Elresleyben, Elrisleybin, Elrisleyben, Dorf 
Olhersleben bei Buttstedt in S.-Weimar, 
1341,206. 1355,449. - Pleban: Hoen- 
ricus de Rusteleyben 1349, 325. 

Elrich 1371, 672. 76. 
irn Elricbis, Bertold 1342,214. 

Elsaz, Elsas, 1300,16 N. - Landgraf 
Friedrich, Graf zu Otingen 1349, 304. 
de Elspe, Friedrich in Ober - Masfeld 

1360, »31. 


859 


v. Elsterberg, Elstirberg 1375, 720. - 
Busso und Hermann 1334,121. 1335, 
131. 36. 

Eltevil. Eltvill, Eltvil. Eltville 1349, 305. 
1355,430. 31. 1357. 471 92.93.98. 1359, 
522. 1362. 550. 1399, 1187. 38. 

Elxleybin, Elxleiben, Elxleyben, Elxleben, 
Dorf Elxleben an der Gera n. v. Erfurt, 
1327,57. 1352,391. 18370,0653. 1371,671. 
1372, 692. 1379,817. 1388, 956. - Ge- 
richt 1343, 238. - Alke v. Ingirsleiben 
zu E. 1362,554. - Heinrich Kywe von 
Elxleiben B. 

Emecho: de Aroldeshusen B. 

Emmercho, prep. eccl. Zeflicensis, Colon. 
dioc., 1329, 78. 

v. Enczinberg, Erhart, Ritter 1394,1046. 

von dem Ende, Hencze u. Nikol fratres, 
Hitter 1343, 228. 

Engerde villa, Dorf Engern b. Orlamünde, 
1381, 101. 

de Engerde, Thidericus 1331, 101. 

v. Eppenstein 1390, 1003. 

v. Erbach, Schenk, Konrad 1342, 225. 

zu Erensteyn, herr, Rorich v. Oytgen- 

bach 1337, 159. 

v, Erfa, Erfta. Hartung. Ritter, 1337,160. 
1352,381. - Heinrich 1571,662. 1396,1096. 

Erfswinden, wüstes Dorf umme den 
Seberger steingraben, 1355, 421. 

Erhart, Erhard: v. Enczinberg. - v. Eyss- 
leybin. - v. Meldingen. - v.d. SachsaB. 

Erichesberg, hus zu dem, 1346, 263. 

Ermestede, Ermestete. Dorf Ermstedt 
w. v. Erfurt, 1366, 599. 

Ermilstete, Dorf Ermstedt?, 1335, 129. 

Ernfortis, Conrad 1388, 969. 

Ernfried: v. Amoelungisdorff, de Cygen- 
berge. 

Ernst: Herzog v. Braunschweig. - Graf 
v. Gleichen. - v. Gottern Vogt. - Bischoi 
v. Halberstadt. 

Erwinus: de Sunneborn B. 

Escheneberc, Dorf Eschenberge b. Gotha, 
1371, 665. 

Esc henewege , 
1350, 336. 

Espenvelde, plebanus zu, 1329, 78. 

Eyller : v. Rockhusin. 

Eytirsberg, Evttersberg, — Eytirsburg, 
Ettersberg bei Weimar, 1348, 288. 1352, 
354. - canonici regulares 1330, 84. 
Wetigo Propst u. Convent 1364, 568. 

v. Eulenburg, Herren 1342, 225. 

8. Eustachii diac. card., Petrus 1375.719. 

Eystetensis, Joh., Kgl.Kanzler ? Schreiber ? 
1355, 436. 42. 44. 45. 46. 1356, 5U. 

de Ezcelingen, Albertus Eierer, 1290, 12 N. 


opidanus Joh. de Kopel 


860 


F. V. 

Faber, Johannes 1328, 69. 

Falkenbergensis dux, Bolko 1355, 442. 
1356, 450. 

der von Falkinberg 1375, 747. - Werner 
1375, 748. Landvogt d. Erzb. v. Mainz 
1375, 793. 

Valkin, schultheissenammecht zu, 1342, 
217. 

Valke, Hevse 1372, 681. 

de Valva, Otto filius Hermanni 1326, 50. 

Vanre-Wenigen, Kl. Fahnern bei Gotha, 
1356, 452. 1364,572. - Einwohner :: Heinr. 
Rese und Dietrich ern Friedrichs 1356, 
452. - ecclesia s. Laurentii 1289,9 N. 
1290. 10 N. 1291,13 N. 

v. Vanre, Andreis 1364, 572. - Heinrich 
1323, 26. 1353, 405. - dictus de Anan- 
steyn 1946,268. - gen. v. Gnensteyn 
1364, 572. - Konemund 1350, 342. - 
Otto 1323, 26. miles 1827,53 1831.95. 
1333, 102. 1333, 111. 1343, 228. 1346, 
26n. - Thele 1353, 405. 

Vargula, Varila, Farila, Schloss u. Dorf 
Gross-Vargula an der Unstrut. 1322. 20. 
1323, 23. 1349. 323. 1385, 907. 14. 1386, 
928. 1391, 1009. 11. - Kirche 1382,861, 
3 Brüder vom deutschen Haus 1349, 
323. 

v. Varnrode, Dvther 1356, 451. 

v. Farnsteto. Nickil 1895, 1077. 

Vasemann, Petzold 1358, 515. 

Vasolt, Heinrich, Ritter 1824,30. 1327, 60. 

v. Vechtilde, Hermann 1395, 1078. 

v. Velwil, Bechtram 1852. 378. 

Vennlig, eccl. s. Marci 1326, 1088. 1998, 
1111. 

Verden, Bischof zu, 1378. 802. 

Vieztum, Viczdum, Vicedom, Viczodom, 
Vitztum, Berld, Ritter 1874, 70». 
- Hartmann 1368. 633. 1380.826. - 
Heinrich 1342,216. 1357.477. 15362,5395. 
1399, 1140. gen. Wyndeck 1328. 26. 
- von Appolde, Ditherich 1337, 160. 
- 8. Eckstet. 

Vipeche, Vippeche, Vypech, Vippich, 
Schloss Vippach n. v. Erfurt, Schloss 
und Dorf 1387,952. 1388.953. 67. 1389, 
977.81. 1391.1005.09. 11. 1392, 1027. 
1398, 1039. 1394, 1043. 54. - Einwohner 
1349, 330. 1358, 401. 1379, 812. - Burg- 
mann: Apecz v. Edemesdorf 1379. 812. 
- Amtleute und Vögte: Siftord Kessil- 
born 1392. 1021. Heinrich v. Sebelciben 
1398. 1122. 1400, 1146. 

Vippeche, herrn von, 1354.412. - 
Albrecht und Dytherich 1351, 365. 


Orts- und lersuneu-Register. 


aıyrecht, Otte u. er Friderich 1379, 

12. 

v. Vipeche, Vippach. Johannes 1353, 
401. 1361,537. 1374,708. - Lutolf 
1374, 708. - Otte (u. Kunne s. Fran) 
1387, 952. 1888, 953. 60. 61. 67. 1389, 
977.81. 1391, 1005. 1392. 1021 27. 
- Theodericus. Dittrich, Tizel 1328, 
69. 1329, 73. 1342, 219. 1369, 646. 
Vypeche-Eraten (Margareten ?) 1355,426. 
Vipeche- Lewenhobits, ^ Leweuhoybtis, 
Lewenhoubits,Lówenhauptvippach, 1347 
206. 1349, 380. 1852, 383. - Einwohner: 
Theod. Ratsac 1353, 401. - Herren zu 
L : Albrecht 1347,206.72 - Dietrich 
1347, 206. 1352, 383. - Heinrich 1352, 
383. - Margarethe 1352, 383. 
Vipbeche, Vippach - Margreten auch 
Vydilnhusen genannt 1329,73. 1352, 
379. - de Vipeche-Margarethen, Theod. 
et filius Johanus 1349, 330. 

Viprach, Vippech - Mark, Markt 1342, 
219. Obern und Niedern 1391, 1005. 

der Vipach 1343, 241. 

der von Virneburg, Hauptm. d. Erzb. 
Gerlach v. Mainz, 1362,556. - Grat 
Ruprecht 1342, 225. 

v. Vischberg, Gerhart 1324, 30. 

Vieselbach, Vyselbache, Viselbech, Vysel- 
beche, Vieselbach ó. v. Erfurt, 1324, 30. 
81. 1327, 63. 1843.227.28. 1385, 902. 
1386, 924. 1391, 1016. - daz hus n. die 
grafschaft. 1324,30.31. 1327.59. 60. 1343. 
227.28.29. 80.31.39. - advocatus Ru- 
dolphus de Alch 1335, 124. 

de Viselbech, Hermannus 1331, 101. 

Flandria 1290, 12 N. 

Flans, dictus Flans, dicti Flense, Dytericus 
u. Ditmarus 1326, 50. - Guntherns 1326, 
50. - Heinrich 1326, 50. 1327,61. 62. 
- Hermannus 1326, 50. 

de Florancia. de Florena. Agapitus servus 
Jacobi Tichii 1377.782.86. - Michacl 
Sergenolius 1378, 797. 

de Flurstete. Hoinricus 1327, 67. 

v. Vogstete, Hartung 1352, 383. 

Voyt, Conrad, Ritter 1388, 958. 

Vogt v. Salezpurg. Eberhard 1376, 771. 

Void, Heinrich, ges. zu Stutternheym 
1398, 1122. 

Volknant, Volkenand: v. Berka. - Ortolf 
- v. Voylsberg B. 

Folkstete, Hans v. Bendorf, gos. zu, 1395, 
1077. 

de Volestete. Volgstete miles 
- Johannes, Ritter 1324, 30. 
1327,60. 1328,72. - Ulricus 
1328, 72. 


1323, 25. 
1326, 45. 
1326, 45. 


Orts- und Personen-Register. 


Volrad : zu Cranichfelt. - de Lutental B. 

Forchheim, Vorchen, Fórcheym 1386,920. 
1899, 1131. 

Vos: Wintrenker B. 

Voylsborg, Voylsberg, Dorf Vogelsberg in 
S.-Weimar, 1848, 289. 1850, 335. 

Franke, Heinricus 1331, 101. 

Franken 1200, 16. 1396, 1094. 

Frankindorf, Frankendorf, Frankendorf 
bei Jena, 1350, 346. 1352, 400. 

Franchenfurt , Fhranchenfurt, Frankin- 
furd, Ffranchenfurt, Frankinford, Fran- 
kenfurt am Meyn, Frankenfort uf dem 
Mewen, Frankinfert 13831,100. 1337, 
162. 1840, 190. 92. 93. 94. 1343, 237. 
1350, 348. 1353, 406. 07. 1377,791. 1378, 
802. 1382, 862.63. 1397, 1100. 1398, 
1110. - rad, scheffin u. borgir 1337, 
20 N. 1849,24. 1350, 25.26. 1360, 30. 
31.32 N. 1375, 720. - Bürger: Elsebeth 
Frosch u. Adilheyd, ihre Tochter, 1337, 
20. - irawe zu dem Korbe 1360, 30. 31. 
- Hermann Henkel 1385.919. - Bern- 
hard Nybor 1392,1022. - Reichstag 
1400, 1148. 

Frankenfurd a.d, Oder 1378, 802. 

Frankenhusen, Frankinhusen 1330, 91. 
1348, 235. 1358, 511. 12. - Einwohner: 
Albrecht Bock 1388, 969. - Hermann 
Riche 1388, 969. - collector emolumenti 
comit. de Bychelingen 1330, 92. 

Frankriche, koning von, 18397,1100. 
- Francorum rex Carolus 1382, 859. 

l'ranciscus, Notar des Cardinals Johannes, 
1379, 816. - Wissegradensis can. 

Fraz, Heinrich, Ritter 1350, 342. 

Fredeman: Taniel. 

Freiberg, Münzmeister, 1385, 904. 

Freysindorf 1350, 342. 

Frentzel: v. Orlamunde B. 

Frideberg, Frydeberg, Fridberg, Frede- 
berg, Stadt Friedeberg in der Wetterau, 
1350, 26 N. 1350,48. 1352,378. 1353, 
406.07. 1378,802,. - Rat u. Bürger 
1375, 720. - Hartmann  Groziohan, 
Bürger 1352,378. - Dytwin Groziohan 
zu K. 13592,3581. - Johans v. Beldirs- 
heim burgrev 1352, 378. 

de Frideberg, N., magister 1898,1112. 

v. Fryden, Lippold, Ritter 1371, 676. 

Fridericus, Friederich, Friedrich, Frid- 
rich, Fritze, Fryczsche, Frederich, 
Fritzkeete. : von Angelrode. - v. Aul- 
sezze, - Herzog von Bayern. - Graf von 
liichelingen v. Blicherode. - von 
Drivorte, - de Elspe. - von Gehoven. 
- v. Gothingen B. - GuntherB. - dict. 
Guter B, - v. Hardegg. - de Helderunge. 


861 


- de Helmstete B. - v. Hemeleibin. 
- v. Heylingen. - v. Heringin. - v. Hon- 
berge. - v. Hotenstete. - von me Hove. 
- v. Ischerstete. - Kolre. - Kornre. - 
v. Kotewiez. - v. Lengefeld. - v. Lenowe. 
- Lewe B. - Markgraf zu Miessen. - 
Burggraf von Nuremberg. - Graf vou 
Orlamunde. - Graf zu Otingen. - Pit- 
schindorf - Rosenczwig B. - Herr zu 

Salza. - v.Schonburg. - v.Sehusen B. 
- de Smire B. - v.Spangenberg. - von 
Sundirshusen. - v. Swarczborg. - Taniel. 
- Herr zu Tannenroda. - Herzog zu Tecke. 
- von Tieffentale B. - Herr zu Vipecho. 
- Vitzthum B. - v. Wangenheim. - v. 
Wertirde. - v. Wiczzeleibin. - zu 
Winterstein. 

Frymar, Dorf Friemar zwischen Gotha 
u. Erfurt, 1351, 369. 1894, 1047. 

von Frimar, Heinrich, Meister d. hig. 

Schrift 1327, 53. 

Ffrinstete, Dorf Frienstedt w. v. Erfurt, 
1399, 1126. 

de Vrinstete, Albertus et Wigandus, 
nati Wigandi, 18338, 175. 

Fritzlaria, Fritzlar 1849, 311. Anmerkz., 
1375, 734. 44. Anmerkg. - Schloss 1351, 
370. - Landgericht 1598, 1121. - Capitel 
daselbst u. Hartung Gernod canonicus 
1376, 175. - Fritzlariensis ecclesie decani, 
inferiores prelati et canoniei 1329, 80. 

Frondorf b. Cólleda 1321,8. - Einwohner: 
Conrad v.Gerbothen 1355, 437. 

v. Vrondorf, Frondorf, Hermann, Ritter 
1330, 91. 1850, 342. - Herm. u. Kunne s. 
Frau 1365, 579. - Wachsmud , Knecht 
1330, 91. 1844,247. 

Frowinus, Vrowinus,Frowin: de Albrechtis - 
leyben B. - Scheczele - dict. Trenker B. 
Frumengesteyte,Dorf Frómstedtb. Weissen- 

see, 1302, 13. N. 

Fulda, Kloster, Abt 1352, 400. 1375, 
120. 1387,942. 1388,971. - Abt Friederich 
1388, 960.61. - Abt Heinrich 1323, 23. 
1352, 385. - Fuldisches Gut 1379, 812. 
- Fuld. Lehen 1387, 951. - mamus 
Fuldensis, Voldensis 1335, 133. - magnus 
et parvus 1339, 182, 

Funke, Funkin, Heinrich, Ritter 1340, 
189. 1350, 342. - Hermann, Ritter 1364, 


571. 
G. 


Gabulensis episcopus frater Dytmarus, 
ord. Cysterc.,, gerens vices arch. Matbie 
1322, 13. 1325, 32. 

Gammstedt, Gambstedte, Dorf zwischen 
Erfurt und Gotba, 1544, 244. 1349, 329. 


862 


Gandavum, Gent, 1290, 11. N. 

Gebehardus, Gebehart, Gebhart: de Berka 
- v. Loybingin - Gf. v. Mansvelt - Bischof 
zu Merseburg - Gf.u. Herr zu Quern- 
forte - v. Sulczbich. 

Gebelichesborn 1366, 599. 

Gebeldehusen , Gebildehusen, Giebolde- 
hausen a. d, Eichstelde,1372,686. 1375,737. 

Gebesee, Gebese, n. v. Erturt a. d. Gera, 
1338, 178. 1346, 267. 1347, 271. 1349, 
308. 1351, 372. 1352, 388. 1354, 414. 
1566,599. 1371, 670. - wippild des huses 
u. des dorles z G. 1352, 377. - borg u. 
wal 1352, 398. - dy eychwese 1351, 873. 
- Wiesen in dem gesecze 1352, 377. - 
der Hesseberg u. der Gebeseberg 1352, 
398. - Hof Cunrads v. Kornre 1352, 398. 
- Einwohner: Diterich Wuschz und 
Hildegart s. Frau 1371, 677. - Gerboto 
vicarius 1322, 14. 

v. Gebese, Heinrich, Ritter 1338, 173, 
1346, 267. 1352, 377.88. - Johann 1352, 
377.88. - Dietrich 1371, 677. s. Hervirs- 
leyben. 

Gehotin, Dorf bei Artern, 1350, 342. 

v. Gehoven, ir Frederich, Ritter 1389, 
90. 91. - Hermann, Knecht, 1330, 91. 

Geilnhusen, Geylnhusen, Geylhusen, Stadt 
Gelnhausen, 1336, 144. 45. 1350, 348, 
1353, 406.07. 1378, 802. - Rat u. Bürger 
1375, 720. 

Gieysmaria, Geismar, 1349, 11. Anmerkg. 
1375, 144. Anmerkg. 

v. Gen, Hans, 1398, 1041. 

Georius, Gurg, lurig: v. Butteler - Gf. 
zu Kevernberg - Mkgf. zu Miessen. 

Georgenthal, Vallis s. Georgii, Gorgental, 
monasterium 1302, 17. N, 1334, 119. 
1350, 353. 1855,423. 1368, 613. - Abt 
u. Konvent 1368, 613. 1370, 652. - Abt 
Otto 1384, 115. - Henrich de Stutirn- 
heim und Nicol. Pinkirnail Priester. 
cie enrich, Vogt zu Gispirsleyben, 1368, 

Gera, Stadt 1324, 34. - Einwohner: 


Johann Miser 1359, 524. - Theod. v. 
Bergaw 1360, 531. 
Gera, Vögte von, 1342, 225. 1348, 236. 


- Heinrich 1336, 143. 1343,235. 1875, 
720. 

(ierboto: de Schubilez B. 

Gerhard, Gerhart: Gt. v. Bychelingen 
- Faber B. - v. Gossirstete - v. Hardin- 
berg - v.Kuczeleibin - Marschalk v. 
Gozirstete - v. Nedemstort B, - Gf. zu 


Rothenburg - Bischof zu Spir - v. 
Vischberg -  Bischot von Wirezpurg 
- de Zeen B, 


Orts- nnd Personen-Register. 


Gerlach: Herr zu Helderungen - Erzb. 
von Mainz. 

de Germar, Bertoldus residens in Rynke- 
leibin, 1322, 15. 

zcu dem Gern, Amt-Gehren i. Schwarzb.- 
Sondersh., 1893, 1037. 

Gernot: v. Kobinstete - v, Obirnwymar. 

Gernsheim 1368, 632. 

Gertrud, Gertrudis: v. Drivorthe B. - do 
Northusen B. 

Gerwig, Gerwicus: v. Mollesdorf. 

Getor, Getorn, dorfstadil, nw. v. Weimar, 
1:48, 292.93. 1366, 599 

Geze, Henrich, Ritter, u. Richard, Knecht 
1330, 91. 

v.Gich, Giech, Heinez gen. Mortmesser, 
1386, 920. 1387, 944. 

Gysela, Gizela: v. Mittelhusen B. - von 
Stotternheym. 

Gyselbrecht: v. Saleza B. 

Gyselherus, Gyseler, Giseler: Cryateninge 
B. - v. Besa. Quadrans(Vierdeling) B. 
- v. Saleza B. -- Sprenzinc B. - v. Swer- 
born B. - Zigeler B. 

Gispersleben , Geyspotsleyben, Gispersz- 
leuben , Gyspirsleybin , Gisperslouben, 
Gyspolsleybin, Gispersleiben, Dörfer 
Gispersleben Viti u. Kiliani bei Erfurt. 
1346, 261. 19847,276. 1354,418. 1361, 
540. 1371,665. - G. Kiliani, Pleban 
Gunth. de Wyhe 1375, 750. - G. Viti. 
in der Vitzen flur 1350, 349. - Vogtei 
und Gericht 1355, 439. 1370,6%2. - 
Heinrich vogt 1368, 613. - der schultey« 
von Gorgenthal 19870, 652: - Curt 
Stutirnheym gesessen zu G. 1395, 1059, 
- Pfarrer Conrad v. Tanrode 1831, 97. 

de Glacz, Johann, kaisl. Kanzlist 1358, 407. 

v. Gladebeck, Hans, Knecht, 1871, 676. 

de Glatebach, Ulricus, miles 1345, 252, 

Glichen, Glychen, Burg Gleichen bei Neu- 
Dietendorf, daz hus 1824,30. - Vögte, 
advocati: Heinrich v. Arnstadt 1333, 
109. - Heinricus de Kongisse 1338, 175. 
- Fryczsche v. Yngersleybin 1385. 911. 
- castellanus Henric. viced. in Wittirde 
1329, 79. - Burgmänner: Beringer von 
Meldingen 1338, 176. - Joh. u. Ulrich 
v. Volestete 1332, 103. 
de Glichen, Glychen, Grafen, 1322, 11. 
1348,938. 1851,874. 1352, 400. 19354, 
419. 1378. 802. 1886,920. 1387,94». 
Anmerkg. - Ernst 1217, 1 N. 1343, 227. 
1350,84». 54. 1351, 304. 1352,377. 1367, 
oll. 1370,653. 1371, 655. 56. 64.67.71. 
1372, 680, 88. 90. 1373, 701. 03. 04, 1375, 
720.32.34.44.59. 1377,789. 1378, 805. 
08. 1379, 811. 1331, 849. 1382, 364. 1333, 


Orts- und Personen-Register. 


867,73. 1384, 891.92. 1385, 917. 1386, 
921. 39. 1888, 959.67. 1390, 999. An- 
merkg., herr zu Tunna 1393, 10830. 
herr zu Glichen 1394, 3047. 1395, 
1078, 1898, 1122. - Heinrich 1217, 1. N. 
1843, 227.39. 1350, 354. 1351, 364 An- 
merkg. 1352, 377.87.88. 1367,611. 1370, 
658. 1371, 655. 56. 71. 1372, 688. 90. 
1373, 708.04. 1375, 720. 34.44.59. 1377, 
789. 1378, 805.08. 1879, 811. 1386, 921. 
- Hermann 1321, 2.9. 1324, 30.31. 32, 
1326, 45. 1827, 59.60.63.66. 1328, 72. 
1329, 79. 1833, 109. 1335, 185. 1336, 
156. 1338, 175.76. 1340, 198. 1341, 212. 
1342,215. 1343,227.28.31.39. 1348,281. 
1352, 899. - lohan 1886, 921. - Lam- 
bertus 1217, 1. N. - Luchardis 1370, 658. 
- Sophie 1343,227. 1848, 281. - Tutte 
1370, 658. - Vögte s. Burg Glichen 
- Schreiber der Grafen: Theod. notarius 
1327,66. - Diterich v. Mulbergk 1338, 
109. - Gocze v. Guttern, Guthern 1352, 
387.88. 
v. Glichen, Gunther u. s. Söhne Kune u. 
Fritze 1353, 402. - Heinrich 1356, 468. 
Glichenstein, Glychensteyn, Burg Gleichen- 
stein, daz hus 1362, 551. - Vogt Gerhard 
v. Hardinberg 1376, 776. 
de Glichinstein, comes Albertus 1276, 5. N. 
de Glina, Glyna, Heinrich, 1370, 647. 
- Iohannes armiger 1331, 96. 
(ilizberg, herren zu, 1858,518. - Lutolf 
v. Gl, Ritter 1326, 42. 
Gluchow, herr zu, Friedrich v. Schonburg, 
1571, 668. 1974, 711. 1378,808. 1383, 
Godensberg, castrum 1829, 78. 
Goldakker, Goltackir, Hermann, Ritter, 
1348, 228. -— H. G.zu Webirstete 1386, 
939. - lan 1343,238. - Titzmann, Ritter 
1386, 939. 
Gols, der hov, 1348, 287. 
Gorlitz, Gorlicz 1375, 724. 1378, 802. 
- Rat u. Bürger 1375, 720. 
Goreleibin, Heinrich, Kemerer zu, 1388, 
9 


Gosserstede,  Gosserstete,  Gossirstete, 
Goczirstete, Vogtei u. Gericht 1352, 391. 
- hig. crucesgasse 1352, 391. 400. 
- Familiengut der v. G. 1355, 435. - Ein- 
wohner: Juhann. Vogt u. Joh.d. Jüngere 


1355, 438. 
v. Gozirstete, Marschalk, Marschall 
Dietrich 1350, 350. - Heinrich und 
Lutolf 1350, 334. 1355, 435. - Gerhart 
1350, 834. 1355, 435. 38. 

Gosslar 1353, 406. 

Gotiridus, Gocze, Goczzo, Gotford, Gotz, 


868 


Gozze, Gozko: v. Bischofesleybin B. - v. 
Byschoverode - Brunonis B. - de 
Eychenberg - Gedrenge B. - v.Gut- 
hern - kerlinger B. - de Naza - v. 
Northusen B. - Gf. v. Rynecke - Schinde- 
kopf. - v. Smyre B. - v. Stalberg B. - de 
Syndirstete - Gf.zu Zygenhein. 

Gota, Gotha, Gotta, 1327,53. 1382, 102, 
1338,1110. 1384,114. 1335,136.87. 1336, 
151. 1337, 160. 1340, 190. 1343, 233. 
1344, 250. 1357,488. 1358, 512. 1375, 
797. 41. 51. 1376, 73. 1878, 97. 1381, 
849.50, 52, 1883,867. 1390,997. 1391, 
1008. 09. 1396, 1088. 1400,1149. - Rat 
nnd Bürger 1886, 936. - Conradus 
dictus Runicher et Gunth. dictus Hotter- 
mann magistri ceterique consules ac 
universitas civium opidi Gothanensis 
1350, 851, - Gunther Frytag u. Siffrid 
v. Mulhusen ratismeistere 1372, 680. 
- Der Stadt geschworener Piafle und 
Diener 1376, 774. - Amtmann Petze 
von Nezilryden 1872, 680. - Gothen. 
mensura, que dicitur Stuz 1349, 323. 
- Fratres Heremito: Henr. de Hervers- 
leybin prior, frater Conradus de Wyssen- 
feis 12993, 14. N. - Pfarrkirche s. Mar- 
garete 1329,78. 1382,862. Plebanus 
Cunradus et vicarii Heinricus de Gruszen 
et Cunradus de Wechmar 1329,78. 

de Gotha, Cunradus, residens in Buse- 
leibin, 1822, 15. - Printzo 1377, 785. 

Gothinstete, Dorf Gottstedt w. v. Erfurt, 
1821, 2. 

Gotschalk, Gothsalcus, Gotschalgk, Gott- 
schalk: v. Buchnawe - de Buseleybin 
B. - Dives B. - dictus Kerlingerus B. 
- Legat B. - Longus B. - Lubelyn B. 
- de Rynstete - v. Reinstede B. - de 
Smydestete B. - de Tyffental B. - de 
Ulstete - Freyboto 1375, 765. 

Gottern, Guttern 1386, 144. - Bur 
Herm., gen. Losse 18560,4955. - 
Vogt 1335, 132. 

Gottingen, Gotingen, 1371, 672. - Ein- 
wohner: Giseler von Münden u. Jutha 
8. Frau 1897, 1108, - Conrad Stote 1397, 
1108 


de Goynicz, Theod. et filius Ioh. 1326, 50. 

Graba 1346, 261. 1371, 665. 

de Grasebach, Petrus 1851/71, 678. 

v. Grevendorf, Heinze 1348, 287. 

Greffenthal, Hartm. v, Kortz zu, 1358, 
515. 

Grefentunna, Burgmann Jan v. Stranz, 
1356, 452. 

Greussen 1381/89, 989,31, 

Griefstedt, Griefstete, Grifstete, Grifsteyde, 


ann 
rnst, 


264 


Dorfgrifstete 1354, 27. - das Haus 1290, 
10, 1293,15N. - das duczcsche hus 
1290,10 N. 1302,18. Comthure: Heydin- 
rich von Derinbach 1354, 27. Brun 
von Mannesfelt 1363, 35 N. 

v. Grifstete, Albrecht, Knecht 1330, 91. 
1350, 342. 

v. Gritzheym, Grisheym, Gryzheim, Her- 
mann, Ritter 1334, 118. - Peezold 1371, 
687. 1373, 701. 1377,791. 

Grose v. Swezin, Johans 1835, 126. 

Grossenberingen, Hans, Hintze, Nicolaus, 
Hentze Pusch, Edelknechte zu, 1366, 597. 

Groziohan von Frydeberg, Dytwin 1350, 
348. 1352, 878.81. - Hartmann 1352, 
318. 

Grozze, Conrad 1376, 771. 

de Grusen, Gruszen, Gruzen, Hermann 
u. Albert zu Webirstete 1386, 989. - 
Henricus 1377,785. - Otte, Vogt zu 
Madela, 1376, 667, 1317,792. 

Grymme 1397,1098. - Landfrieden zu 
Gr, 8. Thüringen, Landíriede. 

Gugeleuben, — Gogeleibyn, Gogeleybin, 
Dorf Gügeleben sö. v. Erfurt, 1:26, 2. 
1350, 345. 1353, 404 - Volradus, Ein- 
wohner 1326, 52. 

Gumestete 1350, 342, 

Gummerstete 1372, 692. 

Gundramus ; de Syndirstete., 

Gundersleben, Dorf Güntersleben bei Son- 
dershausen, 1367, 605. 

de Gunderichslebin , Gunderisleibiu , Al- 
bertus miles 1821, 9. 1324, 30. 1327,60. 

Guntherus, Gunther , Gunezel: de Acze- 
mestete B. - v. Alkirsleybin B. - zu 
Aroldishusen B, - v. Arnstete B. - von 
Bichelingen B. - v.Byngin B. - de 
Blankinberg. - v. Bosseleibin. - dictus 
Bok B, - Carpentarius B. - de Dri- 
vordia B. - Flans. - v. Frimar B. - de 
Frinstete B, - v. Glichen. - de Gosla B. 
- Greven B. - Heller B. - de IIennen- 


herz B. - dictus Herdein B. - zu 
Herversleyben. - Ilotermann B. - Huf- 
nayl B. - v.Ilmene B. - Kemerer B. 


- vy. Kirspeleiben B. - Graf v. Keveren- 
berg. - Burggraf v. Kirchberg. - von 
Königsee B. - de Lapide B. - v. Liber- 
gin B. - Lubessen, - Marggraf B. - von 
Milwitz B. - de Nusis B. - de Nusis. 

de Osthusen B. -  Podewicz B. 
- Rabenolt B. - v. Rockstete B. - von 
Rorinsee B. - Sag. - v. Salveylt B. 
- herr zu Salza. - Schenke B. - 5chunke B. 
- de Schubelz B. - v.Sibeleiben. - de 
Slatheim. - de Smyre B. - Snuse, - de 
Someringen B. - vom Steyn B. - von 


Orta- und Personen-Register, 


Syndirstete. - de Tanrode B. - v. Tan- 
rode. - v. Tennestet B. - Truncken- 
bold B. - de Tusdorf B. - dict. Veterlin B. 
- irn Waclismudis B. - Willekom. 
Gutendorf, südl. v Weimar, die holez- 
marg, das kornetal; scultetus Her- 
maunus 1336, 138. 
Gutinshusen , Freder. Taniel zu, 1383. 
962, 
v Guthern, Gocze, scriber des Grafen 
Heinr. v. Glichen, 1352, 387, 38. 


1. 


de Hain, Ilayn, Conradus magister 1332, 
103. - dom. Heidemannus, miles1281,7 N. 

von me Hayne, Rudeger, Ritter 1834, 117. 

zu dem Hayn, Pfarrer u. Vikar daselbst 
1354, 420. 

Hake, IIeinrich 1896, 1088. 

v. Hakeborn, Albrecht 1351, 375. 

Hacstete, Dorf Hochstedt b. Erturt ?, 1327, 
60. 1343, 227. 23. 1875, 720. 

Halberstat 1378, 802. - cives Halberstad. 
1345, 256. - Meister Heinrich v. Halbir- 
stad 1340,198. - Bischöte: 1375, 72U. 
1378,802 - Albrecht 1329/30,83. - Ernst 
1396, 1085. 91. 13899,1128. - Ludwi: 
1358, 507. (vergl. Erzb. Ludwig v. Mainz , 
- tumprobst Albrecht 1395, 1069. 

Halle 1345, 254. 1375, 758. 

Hals, Johanns, Graf zu, lantgraf zum 
Leutemberg 1397, 1103. 

Hamerstete, Hammerstete, Dorf bei Jena, 
1350, 347. 1352, 400. 

dictus de Hamerstete, Albertus, Priester 
1344, 242, 

v. Hamerstede, Cunrad 1356, 458. 

Hanna: de Remde B. 

Hansteyn, Haynstein, Schloss, Haus, 1351, 
370. 1371, 657. 1371, 673. 75. 

die von Hanstein 1371,662. 1372, 696. 
- Burchard 1351, 370. 1371, 657. - 
Diether 1375, 720. - Dyetmar 1375,720. 
1388, 869. 1384,889. - Heinrich 1351, 


370. 1371,657, 1375,720, 1333, 881. 
- Lippolt, Luppelt 1371, 657. 75. 1312, 
689. 1375,720. 1383,869. 1384, 889. 


- Tilo 1371, 657. 1384,889. - Werner 
1371,657.75. 1372,689. 1375,720. 1385, 
869. 1384, 889. 

Harburg, Schloss 1351, 370. 1375, 753. 
v. Hardegg , Friedrich, llofrichter 1353, 
406. 

de Hardesleybin, Thyzelo 1344, 243, 

v. Harraz, Albrecht, Knecht 1330,91. 
Ritter 1350, 342. Heinrich , Ritter, 
1330, 91. 1332, 107. 1350, 342. 


Orts- und Personen-Register. 


Harstal, er Hermann, lantrichter 1395, 

1068. 

die Hart 1340, 195. 1341, 200. 1342,220. 
- Moncheberg und  Mittelberg 1340, 
195 


Hartinberg, Burg 1372, 686. 1875, 767, 
v. Hardenberg , Hartenberg, Hartinberg, 
Hartingberg, Herren von, 1322,18. Hein- 
rich, Ritter 1866, 600. 1875, 720. 
Hartman:  Groziohan de  Haselbach. 
- v. Holbach. - Burggraf v. Kirchberg. 
- v. Kortz. - gen. Nayl B. - Vitztum. 
- v, Woln. 
Hartmud: Sachse. - v. Utensberg. 
Hartungus: ern Bruns B. - de Drifordia. 


B. - v. Erfa. - Gernod B. - dictus 
Goldichin B. - v. Gotha B. - Hoter- 
mannus B. - v. Hottinstete B. - von 


Ischirstete. - de Lengefelt. - de Pfifel- 
beche B. - Pletzichin B. - de Sunne- 
born B. - de Smydestete B. - v. Vog- 
stete. - Hartung bie dem wazzere 1330, 
92. 1834, 117. 

Hartwicus: Vicedomini B, 

der Harcz 1381, 8386. 

de Hasela, Theod. 1560, 531, 

de Haselhach, Hartmann, in Schlusingen 
1360, 531. 

Hastingesleybin, Hastisleben villa, Dorf 
Hassleben n. v. Erfurt, 1322,12, 1398, 
1114. - Teich dabei 1825, 37. - Pfarrer 
Fridrich v. Quedlinburg. 

de Hastinsleibin, Hastinsleybin, Hastis- 
leibin, Bertoldus 1322,15. - Heinricus 
1322,12. - Hugo 1322,12. 1388, 969. 
- Rudigerus 1322, 12. - Syffridus 1922,12. 

v. Hatzenstein, Wolf, Ritter 1352, 378. 

Havelberg, Bischof von, 1378, 802. 

Haug, eccl. s. Johannis, Gunth. de Ru- 
dolfstat canon. 1378, 798. 

Heidemannus: de Hain. 

Heidenrich: im Burchin. - de Tennestete B. 

Heidilberg, Herzog von, 1397, 1100. 

Heiligenstat, Heylginstat, Heylingenstad, 
Heilginstad 1837, 160. 1349, 311 Anmkg. 
1872,686. 1375. 737. 44 Anmerkg. 49. 
1381, 858. 1885, 900. - Stift s. Martini: 
Dekane 1829,80. 1874,716. Heinrich 
1574, 709. - Präpositur 1375, 745. 

Heilingen, Heylingen, 1339, 185. 1346, 
261. - Comthur der Johanniter 1339, 
184. 88. 

v. Heylingen, Hermann u. Friczce, Brüder 
1339, 185. 

gen. Heylrat, Theod., Alke s. Frau, Dietr. 
ihr Sohn 1856, 469. 

Heymbrat: v. Boyneborgh. 

Heymken: v. Rosteleybin. 


Geschichtsg. d. Pr. 8. Erfurt XXIV. 32. 


865 


Heine, Heyne: v. Daszdorff B. - v, Kul- 
stete B. - v. d. Sachsa B. 

Heynecke, das Schloss 1398, 1117. 

Heinemann, Heynemann, Henemann: de 
Butstete B. - de Gotha B. - de Nort- 
husen. - de Notteleibin. - v. Salveld B. 
- von Sachsa B. - von Stolle. - de 
Uberingen. 

daz Heynichin, Dorf Hain in S.-Weimar 
80. v. Erfurt, Pfarrer Curdt von Wech- 
mar 1889, 181. 

Heinricus, Heinrich, Heinderich, Henricus, 
Henrich, Hinricus, Heinric, Herricus, 
Hencze, Heintze: de Albrechtsleybin B. 
- de Alch B. - v. Andesleybin B. - Gf. 
zu Anhalt. - Anne. - de Appoldia. - 
Arnstadt. - de Baldenstete. - v. Balge- 
stete, - v. Ballnhusen B. - Becherer B. 
- v, Bechstete B. - v. Beringen. - von 
Bichelingen B. - de Bischupleve B. 
- de Biltersleve B. - herr zu Blanken- 
hayn. - v. Boineburg. - de Botenhusen. 
- de Brampach B. - Bruckener B. - 
Brunonis B. - de Burms. - Cappuz B. 
- Cincke. - v. Cositz. - Crebitz. - von 
Cruczeberg B. - v. Czóbore. - Czenge. 
- de Dalheim B. - Daniel - de 
Divorthe. - v. Dornheym. - v. Drat- 
stete. - Dreschowe. - de Eckarsberge B. 
- y. Ecstete BB - de Ekkersleve B. 
- v. d, Ende. - v. Erffa. - v. Erich B. 
- dictus Flans. - de Flurstete. - Franko B. 
- Franke, - Fraz. - v. Frutenstete B. 
- Funke. - von Gamstete B. - de 
Gebese. - v. Gebese B. - v. Gera. - 
Geze. - v. Gich. - de Gispotisleybin B. 
- v. Gols. - v. Gossirstete. - de Gotha B. 
- Greven B. - Grevendorf. - Grutzer B. 
- de Gruzin. - v. Guttinshausen B. - 
Hake. - v. Halle B. - v. Hansteyn - von 
Harraz. - v. Hartinberg. - Hartis- 
leybin B. - de Hastinsleybin. - v. Hattin- 
stete B. - Haydorn. - v. Heitingsborg. 
- v. Helderungen B. - v. Helderungen. 
- v, Hemmeleben B. - Gf. v. Hennen- 
berg. - v. Heringen. - vorn Herlinde. 
- Herolt B. - Herr zu Hervirsleibin. - 
- Landgraf zu Hessen. - de Hochheim. 
- Gf, v. Hohenstein. - de Holtzhusen B. 
- dictus Hopley. - de Horehusen. - irn 
Huges - de Huchelheim B. - de Yschir- 
stete. - Junge B. - v. Kanewerf. - de 
Kelbra B. - Kemerer. - de Kirs 
leybin lj. - v. Kesselborn B. - v. Kil- 
houwe B. - dictus Kirslach B - dictus 
Knobelouch B. -  Knorre. - v. Kode- 
ritsch B. - v. Kokericz. - v. Kollede. 
- v. Kongesse. - de Kospode. - v. Kote- 


55 


866 


wiez. - v. Kotschow. - v. Kutzeleyben. 
- Kywe B. - dictus Lange B. - Lan- 
grafe B. - de Lapide B. - de Lapicide B. 
- Lavacensis ep. - Legat B. - v. Lenge- 
felt, - v. Loucha. - Gf. v. Lutenberg. 
- v. Madela B. - Erzbsch. v. Mainz. 
- de Mannestete B. - Marchio B. - 
Marschalk. - Marschalcus B, - von 
Martbeche B. - v. Meichwicz. - v. Mey- 
ningin B. - v. Meldingen. - de Melre. 
- Bischof von Merseburg. - Mesen B. 
- Melchindorf B. - Meter B. - Milde- 
forst B. - Moywer. - de Molhusen 
B. - de Muchelde B. - von Munre. 
- Nayl - Bischof von Nuemburg. - von 
Oberingen. - Obiczer von Hopfgarten B. 
- Oheim. - de Omnibus sanctis B. - 
Graf v. Orlamunde. - de Ornstock B. 
- v. Osterrode B. - Osthoferode. - v. d. 
Pforten B. - v. Plauen. - Rabe. - vom 
Rade. - Hamme B. - Ratgeb. - von 
Reyneteyn. - Reme B. - Retingestete B. 
- Rytter B. - v. Rode B. - v. Rode- 
stok B. - Rolle B. - Rosenberg B. - 
v. ltosinhayn. - Rosinczwig B. - dictus 
Rost. - v. Rostok B. - Rosze. - v. Rude- 
stete B. - v. Rukirsleibin. - v. Rumrade. 
- v, Rusteberg. - v.d. Sachsen B. - 
Sag. - de Salfelt B. - Herr zu Salza. 
- v. Saleza B. - de Sanstete B. - Saxo 
B. - Saxo de Rudenstete, - Schade B. 
- dictus Schade. - fScheczele. - von 
Scherrinberg. - Schyke. - v. Schóndorf. 
- v, Schopfendorf B. - Schuncke B. - 
v. Bebach. - Segewyn B. - Semler. - 
de Smydestete B. - von Snoydicz. - 
Snypel B. - Sparnowe B. - de Speculo. 
- de Stalberc B. - dictus Stange B. 
- vom Stein. - v. Stogheim. - dictus 
Strutwolf B. - Gf. v, Schwarzburg. - 
gen. Swab B. - de Talheim B. - de 
lannrode B. - de Tennestete B. - von 
Tettenborn. - v. Totilstete B. - Trummes- 
torf B. - v. Tuchchinrode. - v. Tulle- 
stete. - de Tutinberg. - de Ulleyben. 
- ern Ulrichs. - de Ulstete. - v. Utens- 
berg. - v. Uthinsberg. - v. Vanre. - von 
Vaure B. - Vasolt. - Viczdum. - Vice- 
domini B. - Void. - v. Volcstete B. 
- von Vypeche B. - von Waldenburg. 
- de Waithershusen B. - v. Wechmar. 
- v. Weisterheim. - de Welingen EB. 
- v. Wenkheim. - de Weringeshusin. 
- v. Werthere. - v. Wertirde. - Gf v. 
Wernigerode. - de Wyda B. - v. Wie. 
- v. Wigeleyben. - v. Wildnfelz. - de 
Wilrestete B. - Windichsz B. - Win- 
dolt. - Wyner B. - Wynrisleibin B. 


Orts- und Personen-Register. 


- de Witterde. - v. Witzeleybin. - von 
Wizzense B. - Wolfftitz. - Wormstete B. 
- v. Zimmern B. 

Heyse, Hans 1388, 966. 

Heyse, Hese: v. Bichelingen B. - Valke. 

v, Heytingesburg, Heitingsborg, Heitings- 
burg, Heinrich, Amtmann zu Tungdorf 
1390, 1004. - Ditherich desgl. 1379,822. 
1888, 957. 1393, 1042. 1894,1046. 1397, 
1109. 

Heytingsvelt 1887, 944. 

v. Heldingen, Witle u, Theod. fratres, 
1826, 50. 

Heldrungin, Helderungen, daz huz 1349, 
326. das hus mit den b^»iden tormen 
1851,875. - Einwohner: Heinrich Brul, 
' Wetige Brul u. Heinrich Nest 1895,1077. 

zu (von) Helderungin,  Helderungen, 
Heldrungen, Herren, Albrecht 1385, 131. 
36. 1349, 326. 1350, 346. 47. 1351. 364. 
Anmerkg. 368.75. 1358,499. - Frederich 
1326, 47. 1327, 55. 57. 1335, 181, 36. 
1849, 326. 1351, 364 Anmerkg. 368.75. 
1358, 499. 509. 1364, 570. 1395, 1068. 
73. 75.76.77. - Gerlach 1383, 879. - 
Heinrich 1351, 368. 75. 1364, 570. 1371, 
666. 1372, 682. 

Helene, Elene : Gfin. v. Schwarzburg. 

Helfede, Heinrich Daniel zu, 1362, 548. 

Helferich, Hermann, Knecht 1349, 303. 

Helmbricus: advokatus in Balhusen. 

Helstete, Johann de Oberdorfzu, 1860, 531. 

Hemeleibin, Dorf Hemleben bei Cölleda, 
Hans Wustere u. Else s. Frau zu, 1892, 
1020. 

v, Hemeleibin, Friedr., Knecht 1330,91. 
- Jan 1350, 342. - Ludwig, Ritter 1330, 
90. 91. 1334, 116. 1350, 342. 

Henneberg, Joh. de Ostheim zu, 1360, 531. 

v. Hennenberg, Heneberg, Grafen: 1386, 
920. Bertold 1334,114.19. 1835,131. 
1375,720, 13892,1018. - Boppo 1338, 
170, - Else 1351, 367. 1353, 408. 1355, 
433. 1357,475. 76.77.78. 91.94. - Hein- 
rich 1340, 190.93. 94 1345, 253. 1875, 
720. 1379,815. 1380, 832. 1381, 854. 
1383,865. 1385,902.03. 1386, 924. 1391, 
1016. 1394,1050. - Hermann 1375,720. 
- Johann. 1350, 340. 1351, 364 Anmerkg. 
1358, 408. 1854, 413. 1355, 433. 1357, 
415.76. 77.78.91.94. - Jutte 1350, 840. 
1351, 367. 

Heppenheim 1386, 925. 

Herborte: v. Witzeleybin. 

Herbort, Ditherich 1386, 939, 

Herdeyn: v. Heringin. 

v. Heringin 1392,1028. - Conrad 1596, 
1089. - Fryczche 1883, 875.76, - Hans 


Orts- und Personen-Register. 


1850.338. 1375, 752, - Heinrich 1372, 
680. 1383,875.76. - Heinrich v. H., 
Priester 1379, 811. 
vorn Herlinde, Henrich, Knecht 18330, 
91. 
llermannus, Hermann; v. Alich B. - v. 
Backenleiben B. - de Baldenstete. - v. 
Baldolfstete. - Benhilde B. - v. Benyngen 
B. - v. Beumeburg. - Birke B. - v. 
Boymbacb. - de Dorgelin B. - v. Brant- 
pach B. - Bro B - Bruckenslegel. 
- Cancer. - de Collede. - de Cranichborn. 
- v. Drivorte. - v.Eczelbeche B. - v. 
Elsterberg. - de Eylbrechtisgehoven B. 
- Flans. - Folkir B, - Frechen B. - v. 
Frondorf. - Funk. - Gebehard B, - v. 
Gehoven. - Gf. zu Glichen. - v. Gritzheym. 
- de Grunstete B. - Hachinberg B. 
- v. Hardesleyben B. - v. Harstal. 
- Hasse B. - Helferich. - Gf, zu Hennen- 
berg. - de Hersilderode, - Ldgrf. von 
Hessen. - v. Hetstete. - v. Heylingen. - de 
Hochdorf B. - Hochertze B. - v. Hotenste. 
- Hutener B. - de Ilmene B. - v. Yse- 


nache B. - v. Kalmaytz. - Kelner. 
- Kerebiz. - v.Kollede. - Knut, - v. 
Kranichfelt. - Lancgraf B. - v.Lenge- 


feld B. - Lowe, - Leych. - de Leynfolt. 
- v. Loubingen B. - zu Lybesberg. - gen. 
Lutter. - Margreve B. - Marscalcus, 
- v. Meldingen. - de Mila. - de Mulborg 
B. - de Munre B. - v. Nebere B. - de 
Novo foro. - de Nurenberch B. - de 


Orlamunde. - Otte B. - de Oudinsdorf. 
- dictus Pfal B. - Riche B. - de Rin- 
koven B. - v. Rode. - Sagittarius. 
- Slicher. - v. Salvelt B. - Schenke 


B. - Scherrenberg B. - Scobensis episc. 
- de Smyre B. - v. Somerde. - v. Spangen- 
berg. - Steyn. - Stoys. - Stranz. - de 
Stuthirnheim. - v. Sulcze. - v. Sundirs- 
husin. - Teysthener B. - Theytzerre B. 
- Tiff ngruben B. - Totleiben B. - v. 
Torstad. - v. Tostorpf B. - de Trebere 
B. - v. Urbech B. - v. Utinsberg B. - de 
Valva. - de Vieselbach. - v. Wechmar. 
- v. Wernborg B. - de Willersleve. - v. 
Witterde. - de Wyda B. - Wyprecht 
B. - Wynhain B. 

Hermanstete, Dorf bei Jena, 1350, 346, 
1352, 400. 1356, 456. 
Hernzwendin 1350, 342. . 
Hersfeld, Kloster, 1349, 828. - Abte: 
1850, 347. 1352, 400. 1375, 720. - Berld 
1867. 608.09. 1379, 820. - Heinrich 1293, 
15, N. - Iohannes 1847, 271. 1350, 335. 
1352, 398. 1854,414. 1858,501. 1366, 
599. - Ludewicus 1335, 129. - Pröpste: 


867 


Heinrich u. Bertolt 1866, 599. - Dekane: 
Albrecht 1366,599. - Hartmud 1850, 
335. 1854, 414. - Stephan 1358, 501. 
- Kapitel 1354,414. 1858,501. 1866, 
599. - Eckebrecht v. Vaner, Propst auf 
dem Petersberge, 1358,501. - Bertold v. 
Volkirshusen, Propstzu Collede, 1358, 501, 
- Petersberg bei Hersfeld : Eckebrecht v. 
Vaner, Propst, 1358,501. - czuden Eichin, 
Residenz, 1366, 599. - judex in Hersfeldia, 
Theod. de Arnstete 1375, 725. 

de Hersilderode, Herm., miles 128], 7. N. 

ern Hertnides, Henrich, 1362, 544. 

Hertwig: v. Buteler - v. Swerborn B. 
— Treischer. 

Herversleybin, Herbisleibin, Hervirsleibin, 
Herbsleiben, Herbsleben a. d. Unstrut, 
das haus 1354,409. - Burg 1369, 639. 
1894, 1052.54. - Heinrich Pfeffer, 
Priester zu, 1388, 969. 

de Herversleybin, domini in H., Albertus 
1335, 125. - Guntherus 1835, 125. 1349, 
303. 1354, 409. - Heinricus 1885, 125. 
1349,303. 1854, 409. 1351,872. 78. 1852, 
398. - Hugo 1322. 14. - Iohannes 1322, 
15. 1351, 372, 78. 1352,398. - Ioh. alio 
nomine de Rynkeleibin 1946, 265. - Ru- 
dolfus 1322, 15. 21. s. Rinkleben. 

Hese: v. Bychelingen. 

v. Hesseberg, Otto 1375, 756. 

Hessen, Hessyn, Hassia 1337,169, - Land- 
grafen: 1843, 235. 1884,891. 1397, 1100. 
- Heinrich 1845,253. 1348, 284. 1349, 
804. 11. 1356, 461. 1361, 584. 1374, 711. 
- Hermann 1374, 711. 1877, 789. 1378, 
802. 1380, 833. 1381, 837. 1384, 893. 
1896, 1083. 1899, 1128. - Otto 1845, 
254. 1861, 535. 

Hetstet, Groszin 1385, 903. 

v. Hetstete, Hermann, 1385, 908. 

Hildegundis: de Mulborg B. 

Hille: v. Goch B. 

Hyldisheim,  Hyldensheim, Hildesheim 
1874, 709. - Rat und Bürger 1375, 
720. - Bischöfe 1375, 720. 1378, 802. 
- Iohannes 1364, 574. 

de Hillisheim, Ioh., notar. publ, 1377, 782. 

Hilprand: v. Sumerde B. 

Hmatschko, herre zu Wissenburg, oberster 
Schenk des Königs 1890, 1002. 

Hochdor', Hocdorf, Dorf Hochdorf in S.- 
Weimar, sw. v. Blankenhayn, Hermannus 
pleb. in, 1339, 188. 1345, 258. - Gunther 
pherner 1863, 84. N. 

Hocheim, Hocheym, Hoycheym, Bonifatius- 
Hochheim b. Erfurt u. Corneli-Hochheim 
bei Neudietendorf, 1349, 305. 1356, 468. 
1857, 498. 1390, 990. 


55 * 


868 


de Hocheim, Heinrich, armiger 1334, 115. 
Hochstete, Dorf Hochstedt in S.-Weimar 
-ö. v, Erfurt, 1354, 418. 1361, 540. 

de Hoewizsele, Anshelm 1352, 878. 

Hof 1841, 23. N. 

vomme Hofe, Hove, Fritze u. Theoderich, 
Ritter 1334, 118. - Otte, Ritter 1348, 
287. - Knecht 1393, 1087. 

Hofgericht s. Kaiser. 

v. Hohenlohe, Graf Ludwig 1342, 225. 

vy. Holbach, Hartmann, Ritter 1373, 701. 
1380, 826. - Iohannes 1381, 101. - Rein- 
hard 1868, 634. 1380, 826. 

v. Holdeck, Tham 1875, 752. 

Holstete, Dorf Hohlstedt in S.-Weimar 
zw. Weimar u. Jena, 1350, 347. 1852, 
400. - das Mysinkorn, Meissenkorn 
1850, 847. 1352, 400. 

Holtzhusen. marscalcus in, Hermannus 
1821,5. 6. 7. - Jutha 1321, 5. 

Holtzsuszer, Dorf Holzsüssrá b. Ebeleben 
in Schw.-Sondersh., 1399, 1138. 

v. Honberge, Friedrich 18935, 126. 

v. Honsperg, Theoderich, Marschall des 
Landgrafen, 1368, 563. 

v. Honstein, Honsteyn, Hoenstein, Hohin- 
stein, Hohenstein, Hoynstein, Hoinstein, 
Honstein vor dem Walde, Grafen 1339, 
183. 1342, 225. 1343, 286. 1844, 247. 
1868, 622. 1875, 752, - Bernhard 1351, 
364. Anmerkg. - Heinricus 1324, 82, 
1827,53 63. 1880,89. 1835, 126. 28. 30. 
1386, 1189.40.46. 1336, 156. 1848, 235. 
1845, 251.54. 1849, 302.13. 1358, 406. 
07. 1371, 656.72. 1372, 688. 1373, 701. 
08. 1875, 720.84.59. 1377, 788. 1878, 
808. 1879,911. 1380,830. - Mechtild 
1382,108, - Theodericus, L'ieterich 1327, 
63. 1835,126.28.30. 1386, 156. 1343, 
285. 1845, 251. 1846, 268. 1351, 364. An- 
merkg. 1875,720. 82, 1384, 891. 92. 1395, 
1075. - Ulrich 1351, 364. Anmerkg. 
1875, 720. 32. - Herren zu Clettenberg, 
Heinrich 1335,137. 1375,732.44, - Herren 
zu Lare und Clettenberg, Heinrich und 
Ernst 1394, 1043. - domini in Sundirs- 
husen, Henricus 1881,98. 1332, 102 03. 
10. 1334, 118. 1335, 126. 27. 1336, 139. 
40. 1389,183. 1340, 190.92.96. 1841, 199. 
1844,250. 1346,263. 1347,279.81. 1349, 
804. 1351, 869. 1352, 394.95.96. 1853, 
406. 07. 1355, 429. 

Hopfegartin, Hophgarten Hophgartin, 
Dort Hopfgarten bei Weimar, 1327, 60. 
1329, 76. 1348, 227.28. - Einwohner 
(mehrere aufgezählt) und ze Ge- 
meinde 1329,76. 1345, 258. - Gericht 
u. Gerichtsbeamte 1829, 76, 


Orts- und Personen-Regis£er. 


de Hopfgarten, Albertus miles (et Adel- 
beidis uxor) 1329, 76. 1334,118. 1345, 
58. 


dictus Hopley, Henricus miles 1329, 73. 

Hottenstete, Hoteustete, Dorf Hottelstedt 
b. Weimar, 1328, 69. 1847, 278. 1348, 
283. 1851,356. - villani 1328, 69. 

de Hottenstete, Hotinstete, Hotenstethe, 
Theodericus armiger (Joh.et Nicol.fratres) 
1828, 69. - Iohans (Adilheyt uxor, Friedr. 
u. Herm, fil) 1347, 278. - Theod. et 
Adelheydis uxor 1848, 288. - lohann 
(Aleyt 8.Frau) u. Frizsche (Albeyt s. 
Frau) 1858, 518. 

Hovemunre, villa, Gr. Monra b. Cólleda ?, 
1322, 11. 

Howetal, villa 1849, 324, 25. - Heuwental, 
Lodewicus 1331, 101. 

Howinden, Wüstung bei Erfurt, Dorf u. 
Gericht 1352, 387. 1899, 1126. 

dictus Hozel, Bertoldus 1829, 74. 
Huchelheym 1861, 537. 

v. Huchilnheym, Apecz 1348, 290. 

irn Huges, Cunrat 1824, 80. 1327, 60. 
- Heinrich, Ritter 1324, 30. 1327, 60. 
Huge, Hugo, Hug: ern Bruns B. - v. 
Czymmern. - Gotshalcus B. - v. Hastis- 
leibin. - de Herversleybin. - Iuvenis B. 
- Longus B. - v. Munre. - v. Northusen 
B. - de Rynkeleybin. 

Husen 1371, 665. 

v. Husin, Husen, ir Ludewig, Ritter 1374, 
708. - Rudolf 1350, 334. 

Hustort, Husdorf, Heusdorf bei Apolda, 
1350, 347. 1352,400, - sanctimoniales 
in H. 1330, 84. - Propst Hartungus 
Stange 1348, 294. 1349, 324. 25. 


1.3. Y. 


Jacobus clericus 1332. 103. 

Jacobus, Jacob: v. Babinberg B. - Osel- 
huf B. - de Sen B. 

Jans, Andreas, Knecht 1394, 1048. 

Janua, Genua, 1386, 928. 81. 

Ybernensis episcopus, frater Albertus 
1841,219. s. Ippusensis eccl. ep. 

Ichtershausen, lchtirshusen, Ichrishusen, 
1328,22. 1355, 449. - Kloster 1341, 207. 
08. 1355, 449. 1362, 548. 1367, 604. 
1369, 640. 1399, 1134. - Própste: Ber- 
toldus de Lihtenberg 1329, 78. Hermann 
1356, 453. - Abtissin: Margarete 1348, 
291. - Priorin: Zacharie 1348, 291. - 
Klosterjungfrauen: Albeyde u. Bertrade 
Kemmerer 1360, 526. die Beinhouptin 
1400, 1443. - Vormünder 1359, 518. 

Jechaburg, Stift, ecclesia Yecheburgensis 





Orte- und Personen-Register. 


1336, 146. 1390, 994. - Prüpositur 1875, 
745. - Fridrich v. Hopfgarten, probist, 
u. Henrich custer 1394, 1046. - Henricus 
Wetkindi canonicus 1346, 259. 

Jena, Jhene 1363, 561. 1895, 1073. - 
Rat u, Bürger 1378, 803. 

Jeringk, Jring: v. Butler. - v. Kunstat, 

Yerosolem. et Nazarenensis archiep., Petrus 
1332, 106. 

de Jessnitz, Paul 1360, 531. 

Ygstad, clericus de, Henricus Dudonis 
1878, 797. 

v. Ylburg, Bott, herr zu Libenwerde, 
1348, 235. - Botho, marsch. Frid. mar- 
chionis 1345, 522. 

llmena, die veste 1331. 99. 

Ilmen, die stad 1356, 456. 

Ilmen. Kloster s. Nicolai, 1323, 26. 1835, 
123. 1848,297. - Andreas probist 1357, 
421. - Heinrich probist 1349, 322. - 
Mechtild ebtissin, Soffie priorissa u. der 
Convent 1349, 322. 18957,4291. - Herm. 
v. Orlamunde, Diener 1349, 222. 

de Yimene, llmene, Hermann. magister 
1347,276.- Joh., Priester 1386, 933 Anmk. 

Ilversgeholen , Eylbrechtishoven, Eyl- 
brechtisgehoven, Eylbrechtsgehoven, Eil- 
brechtisgehofin, Eylbrechsgehofen, Eyl 
firsgehofen villa, bei Erfurt, 1802, 17 N 
1346 259. 1349, 305. 1389, 988. - Ge- 
richt 1354, 412. - Richter u. Einwohner 
1379, 814. - Pfarrer 1379, 814. - Garten 
der Johanniter 1839. 188. 
deIndagine, Rudigerus 1339, 186. s. v. Hain. 
Ingow, Ingaw, Dorf bei Kapellendorf, 
1850, 347, 1852, 40. 

v. Ingeleven, Leutlof cr, Rat Friedr. von 
Heldrungen 1395, 1075. 

Ing-risleybin, Ingirsleybin , Ingersleben 
bei Neudietendorf, 1343, 227. 1358,4U2. 
von Ingerisleybin, Kune 1348, 227. - 
Fryczsche voyt tzu Glichen 1385, 911. 

Innocenz VI. s. Päpste, 

Johanna: Sicilie regina. - ern Ulrichs. 
vorn Johannem, Conrad, Knecht 1330,91. 

Johannes, Johann, Johans, Johan, Jan, 
Hans, Hannes: de Achen B. - Achse. 
- v. d. Affen B. - de Albirsleybin B. 
- de Aldindorf B. - v. d. Aldenkerchen. 
- Apeley. - v. Appolde B. - Arnstete 
B. - v. Aylndorf B. - von Augsburg, 
kaiserl. Schreiber. - Herzog v. Bayern. 
- v. Bechstede B. - v. Beldirsheim. - 
v. Benstete B. - Berner B. - Bobist. 
- de Botelstete B. - Mkgrf. zu Branden- 
burg. - v. Buch. - v. Buseleyben B. 
- de Butstete B. - v. d. Cella B. - von 
Collede B. - Cristaner. - v. Dachebech B. 


869 
- Deynhardt B. - von Dobelin. - Do- 
ringen B. - de Dozdorf B. - v.Dri- 


vorthe B. - de Elleybin. - Emmechin B. 
- v. Eschenewege B. - de Eychenberg. 


- Eygerkuche B. - Faber B. - von 
Galmesdorf B. - v. Gambstett B. - de 
Gispersleben B. - v. Gladebeck. - do 


Glina, - Goltackir. - v. Goslar B. - de 
Goyniez. - de Grunstete B. - Heide B. 
- v. Hemeleybin. - v. Heringen. - de 
Hervirsleybin B. - v. Hesseburg B. - 
Heyse. - de Holbach. - de Hottenstete. 
- de Jene B. - de Ilmene B. - v.Isen- 
borg. - v. Kiessbruge. - Knobelauch B. 
- Knud: - Kolre. - Kornre. - Kotschow. 
von Krenkingen. - von Kuczeleibin. - 
Kupferslegere B. - v. Lengefeld. - von 
Loubingin B. - Marcgravius B. - de 
Meydeburg B. - de Meldingen. - von 
Mencze B. - Miser. - Misesse B. - von 
Molhusen B. - v. Molbusen. - Morre. 
- Nase B. - Gf. v. Nassawe. - Nazze. 
- v, Nezilryden. - v. Nuenare. - Burg- 
graf v. Nuremberg. - v. Nusesse B. - de 
Oberdorf. - Ochs. - v. Ollindorf B. - 
dux Oppavie. - de Ostheim. - Papst 
Johann XXII. - de Pfephilbeche B. - 
Pusser. - de Ramsla. - v. Randecke. 
- Rattebur. - Rex B. - Riche. - Rich- 
tekrige. - v. Rinckeleyben. - Rocstete B. 
- v. Rockstete. - de Hode B. - de Rode- 
stete B. - v. Rosenthal. Rost. -- s. 
Sabine, presb. card. 1379, 816. - von 
Salcza B. - herr zu Salza. - v. Salvelt B. 
- v. Sarburn B. - v. Scharphinberch B. 


- Schobil. - Swartzburg B. - Graf zu 
Swarczburg. - v. Schwerstete B. - vom 
See B. - v. Sehusen B. - Sibote B. 
- Slatin B. - Slune. - Slusinger B. 
- Graf zu Sponheim. - Starke B. - 
Stranez. - v. Steyne B. - de Sulze- 
brucken. - de Swabehusin B. - von 
Talhevm. - Taniel. - de Tastorf ij. 
- de Trebre. - v. Tromsdorff B. - Un- 


sote B. - de Uthinsberg B. - v. Vipech. 
- v. Volestete. - v. Waldenberg. - von 


Waldinfels. - v. Weinsberg B. - von 
Wenkheym. - Wentze B. - v. Wert- 
heim, - Wertirde. - v. Wildenvels. - 


v. Wymar B. - v. Winczingerode. - v. 
d. Zcelle B. - v. Zcysen B. 
Johanniter, ordo hospitalis s. Johannis 
J herosolimitanorum, frater Bertoldus de 
Hennenberg prior 1339, 184. 88. - sum- 
mus transmarinus magister 1389, 184. 
88. - s. Bessingen, Erfurt, Heilingen, 
Kutzleben, Topfstedt, Trebra, Weissen- 
see. 


870 


Jolde: v, Reykerode. 

Jordanus: Reme B. 

Ippusensis, Yppusensis eccl. episcopus, 
frater Albertus de Bichelingen, vicar. 
in pontificalibus dom Gerlaci archiep., 
1337, 161. 1846, 261. 1361,33 N. 1368, 
616. 25. 1369, 637. s. Ybernensis ecel. ep. 
Irmgarte, vrowin, vorn, 1343, 227. 
)rmengard, Ermengard. Ermegarte, Irmen- 
garte: v. Eckstede. - v. Ilmene B. - 
Jost B. - Gtin, v. Kevernberg. - Burg- 
gräfin v. Kirchberg. 

Yschirstete, Dorf lsserstedt bei Jena, 
Helwicus plebanus 1282, 8 N. 

v. Yschirstete, Ischerstete, Ischirstete, 
Bertoldus miles et Theod. filius 1282, 
8.N. - Dyczillus, Ritter 1865, 582. - 
er Ditterich, Ritter 1371,667. 1373, 
701. - Fritze, Ritter 1334,118. - 
Harthung 1350, 354. - Henricus mini- 
sterialis et Lukardis uxor 1282,8N. 

Ysenach s. Eisenach, 

dictus de Jsenache, Theodericus. cler. et 
notarius 1365, 581. 

v. Isenache, Hermann, gen. Lossen, Edel- 
knecht 1341, 23. 

v. Isenborg, Edler Johann 1390, 1003. 

Isinberg 136), 561. 

v, Ysinberg, Johannes, Schreiber des 
Markgrafen Friedrich, 1335, 126. 

v. lsener, Hans 1849, 322, 

Isentrudis: dict. Capuz de Tonna. - Lon- 
gus B. 

Itel: Taniel. 

ludeman, Arnold, Ritter 1850, 338, 

Junge, Berlt 1878, 800. 

Jutta, Jutte, Jutha: Crippenstockin B. 
- Gräfin von Hennenberg. - Legat B. 
- Marschali de Holtzhusin. - v. Mulde B. 
- v. Ritterstorf B. - de Stutirnheim. 
- de Swabehusin B. - ern Ulrichs, - 
de Weringeshusen. 


K. s. C. 
L. 


Lamprecht: Bischof von Bamberg. 

v. Landecke, Wackirman, Wackir und 
Dytmar s Sóhne. Amtleute des Schlosses 
Brandinberg, 1392, 1027. 

Lantgreve, Th., Knecht 1380, 91. 

de Landstein, Wilhelmua 1853, 407. 

Langelo, Schultheissenammecht 1342, 217. 

Lare, herr zu, Gf. Heinrich zu Hoen- 
steyn 1394, 1048, 

v. Laslo, Johann, Capellan, 1393, 1029. 


Orte- und Personen-Regis ter. 


Lauriensis episcopus, frater Thomas, 
1382, 106. 

Lauwin Dieterich, von Schouwinforst, 
1352, 400. 

Lavacensis eccl, episcopus, Henricus de 
Appoldia, 1820, 84. 1339, 187. 

Legaten, püpstliche s. Cardinäle. 

Leych, Herniann 1366. 594. 

die Leyne 1372, 686. 1375, 791. 

de Leymtelt, Leynvelt, Leyinfeld, Theod. 
1826, 50. Dietrich 1827, 61.62. 

- Hermannus, miles 1329, 77. 

v. Leissnig, Lissenig, Lienik, Burggrafen, 
1375, 720. - Albrecht 1335, 131.36. - 
Otto 1334, 120.21. 1325, 131. 36. 

von Lengefelt, Lengefeld, Lengevelt, 
Lenginfeld, 1895, 1073. 1399, 1131. - 
Friedr. u. Else, gesessen zu Wulferiches- 
husen 1372,692. - Fritsche, Friczo 
1397,1097.1102. 1398.1110. 1399, 1132. 
- Hartungus 1276, 5 N. - Heinrich, 
Ritter 1331,99. 1348,282, 1372, 681. 
1375,1079. 1385, 908. 1394, 1048. 51. 
1395, 1079. 1596,1094. 1897, 1097.1102. 
1398, 1110. 18. 21. 13899,1132. - Jan, 
Hans, 1357,488. 1894, 1048. - Nyclas 
1897.1097. 1102. 1398, 1110. 1399,1132. 
- Ricgardus 1331, 101. 

v. Lenowe, Friedr. 1367, 609, 

Lesten, Dorf bei Jena, 1348, 287. 

Leupold: Herzog von Oestreich. 

Leuchtenberg, Luchtenberg, Ludewicus 
de Meldingen, advocatus in, 1338, 175. 

Leuchtenberg, Lutenberg, zum Lutem- 
berg, Lichtenberg, Graf Heinrich 1873, 
701, - Graf Heinrich von Swarczburg 
1965, 502. 1375, 720. 1880,826. - Graf 
Johann v. Schwarzburg 1371, 667. 1375, 
189. 40. 

zum l.ewtenberg , lantgrat Johans, Graf 
zu Hals, 1397, 1108. 

dictus Lewe, Lewin de Talhein, Her- 
mannus 1390,92. 1384, 117. 1339, 186. 

zu Lewensteyn, herr zu, Graf Otte von 

Orlamunde 1373,701. 1375, 761. 

de Lybenrode, Lybinrode, Ulricus, miles 
1330, 92. 1334, 1117. 1339, 186. 

Liebenstein, slozz 1569, 636. 

zu Libenwerde, herr zu, Bott v. Ylburg 
1848, 235. 

Lybesberg, Herr zu, Hermann 1336, 141. 

Libradis: v. Kollede. 

v. Lychstete, Conrad 1385, 908. 

Ligenitz 1378, 802. 

Lyndirbeche,  Linderbech,  Lindirbich, 
Dorf Linderbach bei Erfurt, 1327, 60. 
1348, 227.28. 1354,418. 1357,471. 1361, 
540. 


Orts- und Personen-Register. 


v. Lindow, Sifford, Ritter, viczthum im 
Rinkow, 1398, 1116. 

v. Lyningen, Liningin, Grafen 1378, 802. 
1397,1100. -Emichin u.Emichin 1349,304. 

Linold de Luneborch, Theod. 1375, 719. 

Lippold: v. Fryden - v. Hanstein. 
Lysperg, domina in, Mechtildis und 

icboltus filius 1860, 32. N. 

Lodeburg, Lobdeburg, Schloss 1356, 467. 
1358, 511. 

Loybingin, Dorf Leubingen bei Sömmerda, 
1350, 842. 

v. Loybingin, Lobingen, Gebehart 1350, 
842, - Th. Knecht 1380, 91. 

Lorch 1841, 205. 

gen. Lossen von Isenache, Hermann, Edel- 
knecht 1841, 23.N. - Burgmann zu 
Guttern 1356, 455. - Rudolf, Dechant 
in Mainz, 1356, 455. 

die Loubin, als Südgrenze , Thüringens, 
1381, 836. 

v. Loucha, Heynrich 1371, 666. 1396, 1096. 
Lubeke, Lübeck 1290, 12.N. 1368, 680. 
1378, 802. - Lubicenses consules 1290, 
11.N. - Bischof 1378, 802, - Conradus 
1382, 863. - Nicholaus 1377, 786. 

Lubucensis, Petrus, scolasticus 1868, 622. 

Lubessen, filii Mart. et Gunth. de Nusis, 
1881, 101. 

Lucaw 1378, 802. 

Luchomiensis episcopus, Kanzler des 
Kaisers. 1854, 415. 1855, 436. 

Locke, Reinhard v.Schlinitz zu, 1359, 
024 


Luk 1369, 636. 

Luka, Luca 1388, 974. 75.76. 

Lukarde, Lukardis, Lucharde: v. Eckstede 
- Gfin. v. Glichen - de Yschirsteto. 

Lukas: s. Sixti presb. card. 

Ludewicus, Ludwig, Lodewicus, Lodewig, 
Lutze, Luzze: dux Andegaviensis - v. 
Azmanstete. - de Byltirsleiben B. - dom. 
in Blankenhayn. - v. Boymbach. - Mkgf. 
zu Brandenburg. - v. Bynsforte. - v. 
Buseleyben. - v. Dornheym. - de Eckers- 
perge B. - v. Eckstede. - de Guthins- 
husin B. - v. Hemmeleiben. - Heuwental. 
- Gf. v. Hohenlohe. - v. Husin. - v. 
Yhnene B. - v. Kollede B. - Legate B. 
- episc. Marronyensis. - de Meldingen. 
- Mul B. - de Mulhusen B. - de 
Munre. - Pfalzgraf bei Rbein. - Pode- 
wicz B. - v. Rastenberg. - v. Rumerode. 
- Sampleve. - Spangen B. - Stange. - de 
Sundirshusen B. - Ldgrf. von Thüringen. 
- de Topfstete B. - de Urleybin B. 
- v. Wangenheim. - de Wymar, scultetus 
- de Willerstete. 


871 


Ludolf, Ludolfus, Lutolf, Luthulff: v. 
Alrestete - v. Ebeleben - v. Eckersberge 
B. - v. Glizberg - v. Gossirstete - de 
Ilmene B. - Marschalk. - de Stuternheym 
B, - v. Urleubin - v. Vipeche - Wolf B. 

Lunenburg, Lunborg, Lünborg, Herzog 
zu, Albrecht 1873.802. - Bernd 1395, 
1074. - Friedrich s. Braunschweig. 
- Heinrich 1895, 1074. 

Lussicz, Lusicz, Markgrafen zu, Ludwig 
der Römer, Mkgt. v. Brandenburg, 1355, 
444.45.46. 1356, 450. - Sygmund 1875, 
720. 

Lutegerus: dictus Roub. 

Lutemensis eccl. episcopus, Theodericus, 
vicar. in pontificalibus Adolfi archiep. 
1885, 899. 

Lutich, Ludich, Leodiensis episcopus 
1829, 78. 1337, 167. 1349, 304. 1378, 
802. 

de Lutirberc, comes de, Otto 1281, 7. N. 

Lutmischel, Bischof zu, 1878, 802. 

gen. Lutter, Hermann u. Kunna, Apelo 
ihr Sohn, 1354, 414. 


M. 


Macz, Tyczel 1850, 342. 
Madela, Vogt zu, Otte v, Grusen 1371, 
667 


v. Madela, Heinrich 1876, 769, - Heinrich 
Schyke v. M., Knecht 1388,958. - Schyke 
v. M. Ritter 1348, 287. 

Magdeburg, Meydeburg, Megdeburg 1378, 
802. - Rat und Bürger 1290, 11.N. 
1875, 720. - ecclesia Magd., Brotzo de 
Schrapplow, canon., 1377, 786. - Gerhart 
v. Schwarzburg, Propst 1357,482. - Erz- 
bischof Peter 1375, 720. 1378, 802. 
- Neustadt 1374, 709, 

Mainz, Maguntia, Moguntia, Mencze, 
Meincze, Meincz, Meiutze 1347, 275. 
1349, 310. 1354, 410. 16. 17. 1355, 424. 
32. 1375, 741. 1377, 791. 1378, 802. 
1394, 1055. 1396, 1089. 1397, 1100. 105. 
- Bürgermeister, Rat und Bürger 1349, 
811. 1975,720. 1897,1100. - Bürger- 
meister Iohann Werwolf 1392, 1022. 
- Bürger: Gyso Goldschmidt 1346, 261. 
- Hans vom Mulbaume u.s. Sohn lohan 
1350, 338. - Tilmannus de Elrich 1377, 
782. - curia ad cuspidem 1346, 261. 
- Menczer mass 1375, 741. - Mainzer 
Währung, Goldgulden, 1377, 791. - dum- 
herrn, capitel u. burger 1349, 307. 

Stift und Domkapitel: 1322,19. 1325, 
41. 1385, 127. 18836, 140.44.50. 1337, 
167. 1340, 190. 1341, 210. 1342, 217. 


872 


1349, 804. 11.18.19. 1350, 340. 1351, 
364. 70. 1854, 411. 1355, 427. 1357, 489. 
90.91.92. 1358,499. 1362,551. 1865, 
576. 1366, 600. 1375, 722. 80. 82. 85. 36. 
41.48.59. 1377,791. 1378,798. 808. 1381, 
849. 1390, 998. 1000. 1391,1010. 1898, 
1121. 1899, 1128. 30. 

Prepositi: 1390, 1000. Bertholin, Bar- 
tholin 1335, 127. 1838, 171. 72. - Cune 
v. Falkinstein 1349, 305. 15. 16.17. 27. 
Dekani: 1375, 728.29. 62. 1376, 766. 
1377,781. -  Ebirhard 13906,1089. - 
Heinrich Beyer v. Boppard 1375, 734. 
35. 96. 37.38 39. 40. 41. 42. 48. 44.45. 46. 
47. 48. 49,50. 53. 1878,797. - Her- 
mannus de Lysberg 1836, 155. - Johann 
1335, 127. 1386, 141. 47. 1338, 171. 72. 
1343, 232. - Rudolf 1854, 416. 17. 1355, 
482.34. 1355,441. 1356,455. 1357,491. 92. 
Scolastii: Gerhard 1854, 416. 17. 
1855, 432. 34. 1357,491.92. - v. Hoin- 
loch, Craft 1375,739.40. 41. - v. Val- 
kinstein, Cune 1847, 269, 75. 

Cantores: Clawes vom Steyne 1897, 
1100. - Thieterich Ilvelt 1375, 728. 29. 
Custodes: Heinrich 1847,275. 1354,416. 
17. 1355. 482. 84, - Reynhard 1357, 490. 
Canonici; de Battinborc, Geraldus 
1836,158. - de Bebinburg, Luppoldus 
13887,1069. - v. Bybera, Hermann 1347, 
273. 74.77. - de Frideberg, Johannes 
1836, 158. - de Fontibus, Johannes 
1336,158. - de Glichen, Hermannus 
1289, 9. N. 1290, 10. N. - v. Honloch 1397, 
1100. - Ilvelt, Thieterich 1375, 728. 29. 
41. - v. Steyne, Clawes 1349, 305. 1374. 
714. 13897,1100. - de Sauwelnheym, 
Wilhelm 1349,315.16.17.27. 1349,24 N. 
- de Treveri, Johannes 1337, 163. 
Vormünder u. Pfleger: v. Beldirsheym, 
Johann, Ritter 1347,269.75. 1349,305. 
- Niclas 1347, 275. - zu Nassawe, Graf 
Johann, 1355, 429. - v. Randecke, Jo- 
hann, Vitztum im Ringgue, 1347, 269. 
1349, 805. - v. Rosenberg, Ebyrhard 
1356, 147. 1347, 269. 1349, 305. - von 
Worbiz, Bertold, Ritter 1336. 147. 
Erzbischöfe : 1327,61. 1350,346. 1351, 
375. 1352, 400. 1357,488. etc. - Adolf, 
Bischof zu Speier, 1374, 714. 1375, 722. 
29. 32. 33. 34. 35, 36. 37. 38. 39. 40. 41. 
42. 43. 44. 46. 49.53.59. 1377, 780. 91. 
1378, 797. 806. 1381,841. 42. 43, 44. 45. 
46. 47. 48. 49. 50. 51. 52.53.05. 1382, 
864. 1883,867. 1384,896. 900. 1385,901. 
19. 1386, 925.87. 1388,972. 1389, 983. 
1390, 38. N. 1390, 991. 92. 93. 94. 1392, 
1022. - Conrad, Cunrat 1390, 1000. 


Orts- und Personen-Register. 


1392, 1024. 1393, 1038. 1394, 1046. 553. 
64. 65. 66. 1896, 1083. - Gerhard 1291, 
18. N. - Gerlach 1348, 280, 81. 1349, 
24. N. 1349, 304. 07. 10. 11. 15.16. 17.18. 
19. 20. 21. 22 27.33. 1350, 341. 48. 50. 
52. 1351.364.  1352,389.90. 1354, 
410. 11. 16. 17. 19. 13565, 422. 23. 24. 27. 
29. 30. 31. 82. 34. 41. 42. 44.45.46. 1356, 
450. 55. 56. 57.58. 61. 62. 64. 70. 71, 1357, 
489. 90. 91. 92. 93. 98. 1358, 503. 05. 06. 
1859, 516. 17.22.23. 1360,529. 1362, 
5230. 51. 56. 1363. 566. 1365, 576. 77.83. 
1366, 592. 600. 1367, 610. 12. 14. 1368, 
616. 18.25.32. 1375,735. - Heinrich 
1329, 78. 80. 1330, 84. 88, 89. 1384, 122. 
1336, 157. 58. 59.60. 1337, 168. 67. 68. 
69. 1388,171.72. 1840, 190. 92. 94. 96. 
1341, 199. 201. 05. 10. 1342, 216. 17. 18. 
22.25. 1343,232.33.35. 36.37. 1344, 
243. 45. 46. 50. 1345, 251. 1347, 269. 73 
74. 1349, 304.05. 07. 11. 18. 15. 16. 17. 
1350,340. 1355 441. 1356,455. - Johann 
1372, 683. 84. 85 86. 87. 88. 93.94.95. 98. 
1375, 723. 30. 35.43. 1376,767. - 1398, 
1112.16.17.18.19.25. 1399, 1135. 37. 38. 
- Ludwig 1374, 711. 1375, 720. 23. 24. 
80. 88. 43. 46. 51. 59. 62. 1376, 766. 67. 
78.80. 1377,781. 82. 83. 85.86. 90. 1378, 
197.98.802.06. 1381, 840. 1382, 862. 
- Matthias 1322, 17.19. 1324,33. 1325, 
39. 1326.46,51. 1327,58. 1338,88. 1342, 
217. - Peter 1322,19. - Sifridus 1217, 
1.N. -Werner 1822, 19. 

Weihbischóle, gerentes vices arcbiep., 
Magunt.: ep. Gabulensis, frater Ditmarus. 
- ep. Ippusensis, frater Albertus de Biche- 
lingen. - Lutemensis eccl. ep., Theode- 
ricus. - Marronyensis eccl. ep., Ludewicus, 
- Scobensis episcop., frater Hermannus. 

Ecclesia s. Marie ad gradus: Dekan 
Ospert von Frankenberg 1392, 1022. - 
Canonicus Johann v. Syberg 1341, 201. 

Ecclesia 8. Mauricii: Thieterich Ilvelt, 
Propst, Cantor im Domstift, 1375, 728. 29. 

Eccl. s. Petri extra muros: Probst 
Ernest v. Oytgenbach 1341, 201. - Custos 
Hermann Kost 1390,91. 

Eccl. s. Victoris extra muros: prepo- 
situs 1349,24. N. - Niklaus 1344, 315. 
16.17. 27. 28. - Johann custos 1392, 1022. 
- Marquard v.Dippung can. 1346, 261. 
- Güter in Thüringen 1346, 261. 1371, 665. 

Clerici Magunt. dioc.: Heinrich de 
Dorla vicar. 1371, 665. - Tilo de Elrich 
1377, 785.86. - Nicolaus Ottonis 1377, 
182. - Judices archiep. curie, s. Mag. 
sedis 1336, 153.28. - s, Magunt. con- 
cilii statuta 1399, 1138. 


Orts- und Personen-Register. 


de Makenrade, 
1375, 719. 

Malsleiben, Malsleybin, Dorf Molschleben 
im Hrzt. S.-Gotha, 1337, 165. 1350, 342. 
1351, 359. 

v. Malsleiben, Conrad et filius Christianus 
1341,206. - Dytherich, Ritter 1351, 
359.69. - Eberhart miles 1827, 53. 
1851, 359. 

de Maltitz, Albertus, iudex curie Frid. 
march., 1345, 252. 

Manaschardensis ep. , Nerces 1341, 209. 
Mangold : v. Schweinfurt. 

Mannestete, Dorf Mannstedt nw. von 
Buttstedt 1350.342. 

v. Mannestete, Conrad 1366, 601. 

Mano: v.d. Wunnen B. 

von Mansfelt, Mansvelde, Mannesvelt, 
Mansvelt, Mansfeld, Grafen 1335, 136. 
1375, 732. 1378, 802. - Borchardus 1328, 
71. 1349, 312. 1384,8834. - Gebbhart 
1375, 720. - Otto u. Sigfrid 1345, 254. 

Marbach s. Marpeche. 

Marburg, Martburg. Das deutsche Haus 
1290, 10. N. 1302, 18. N. - commetur u. 
bruder des Duczenhus 1360,29. N. - 
Comthure: Jobann v. Hayn 1360,28. N. 
1363,35. N. - Conradus de Maudern, 
1290, 10. N. - Hauskomthur Friedr. v. 
Salzburg. - Kellner Conrad v. Hornecke 
8. Deutschordensherren. 

Margarete: v. Gamstete B. - v. Mel- 
dingen. - Ricolvínne B. - Landgräfin 
v. Thüringen. 

Marienberg, Merinberg, Mernnberg, herr 
zu, Johann Grf. v. Nassau, 1355, 429. 
1356, 459. 1368, 632. 

Marpeche, Martpecb, Obirn- u. Nidirn-, 
Dörfer Marbach bei Erfurt und Ober- 
und Nieder-Marbach bei Vippach, 1350, 
349. 1879, 812. 1387, 952. 1388. 955. 60. 
61. 1389,977. 1392,1027. 1393, 1039. 
1394,1043. 

de Marpbeche, Conradus clericus , sacer- 
dos 1322,21. 1323,25. 

v. Martbeche, Dytmar und Henrich, 
Knechte zu Stuternheym 1328, 70. 

Marquard: v. Melen. - v. Wederswerg. 

Marronyensis episc., Ludewicus, irater 
ord. August., ger. vices Mathie arch. 
Mog. 1322, 17. 

Marschalk, Marsalk, Marschall, Albrecht 
1324, 30. 1827, 60. - Heinrich 1342, 221. 
22. 1377,794. - Wolfram 1377,794. 
- Lutholf, ges. zu Steinburg, 13606,593. 
s. Gozirstete. 

Marte: v. Dreferte HB. 

Martgruzen 1355, 427. 


Bertoldus, procurator 


873 


Martinus, Martin, Mertin: scolasticus 
(Kaiserl. Schreiber?) 1386, 932.83. - v. 
Ysenach B. - Lubessen. - v. Müchele B. 
- v. Muchelde B. - v. Munre B. - de 
Nusis. - Olbesser B. - v. Rechin B. 
- de Steden B. - v. Voylsburg B. - de 
Waldindorf B. - v. Waldinfels. 

v. Maspach, Wortwin 1375, 756. 65. 

eccl. Masbacensis, Mosbacensis, magister 
Walramus de Hunspach canonic. 1378, 
798. 804. 

Masfeld -Ober, Fridericus de Elspe zu, 
1360, 581. 

Massendorf 1821, 1. 

Matheus: Organchensis episcopus. 

de Matstete, Theodericus 1346, 260. 

Mayeriensis episcop., Nicolaus, Nuntius, 
1857, 751. 

Mechtildis, Mechtilde, Mecze: de Elrich 
B. - Engler B. - Gfin. v. Honstein. 
- v. Kefernberg. - de Lysperg. - von 
Quernforte. - Stranz. 

v, Meichwicz, Heinrich 1381, 886, 

Meissen, Missen, Stadt 1878,802. - 
Dietherich scolasticus und Heinrich s. 
Bruder 1371, 674. 

Missen , Meiszen, Bischof zu, 1375, 720. 
1378, 802. 

Meissen, Missen, Miszen, Meizzen, Mark- 
grafen zu. 1344,250. 1350, 347. 1352. 
400. 1362, 556. 1367, 602. 1367, 612. 
1369, 636, 1372, 682. 86. 87.88. 1374, 
710. 1375, 732.33. 36. 37. 39. 40. 43. 47. 


52.59.60. 1376, 767.72.80. 1379, 815. 
1381, 854. 1397,1100. 1400, 1148. s. 
Thüringen. 


Meissner Münze: 1372, 693. 1377, 784. 
92. 1378. 796. 800. 1381, 837. 1385, 907. 
18. 1387,948. 52. 1388, 953. 1389, 981. 
1390,998. 1391, 1005. 1394, 1044. 1398, 


- 1123. 1400, 1143. 


Melchendorf, Melchindorf, Milchendorf, 
Dorf Melchendorf hei Erfurt, 1349, 305. 
1351,376. 1357,498. 1358,500. - voytes- 
ding 1341, 201. 

Meldingon, Mellingen zwischen Weimar 
u. Jena, 1338, 175. 76. - Johannes ple- 
banus 1335, 133. 1536, 138. 

v. Meldingen, Meyldingen 1376, 776. - 
Beringer 1335, 133. 1338, 175. 76. 1345, 
255. - Erhard 1370,651. - Heinricus 
1217, 1. N. 1338,175. 76. - der zu Cra- 
nichfelt sitzet 1338,176. - Hermannus 
1338, 175. 76. - Ludowicus 1217, 1. N. 
1251,3. N. 1282,88. N. 1335, 133. 1338, 
175. 1374. 717. - Margarete 1251, 3. N. 
- Rudolfus 1325,37. 1333, 175, 1359, 182. 
1342,217. 1344, 242. 1345, 255. 1370,651. 


874 


v. Melen, Melin, Marquard 1358, 515; 
in Meschwitz 1360, 531. 

v. Melre, Heinrich, Ritter 1834, 117. 
1339, 186. 

Mersburg, Mersehurg 1878,802. - Rat 
u. Bürger 1375, 720. - Bischöfe: 1375, 
720. 1378, 802. - Friedrich 1358, 511. 
1371,666. - Gebebart 1986, 142. - 
Heinrich 1345, 254. 

v. Mertinsdorf, Stephan 1360, 531. 

Meschwitz, Marquard de Melin zu,1360,531. 

Mewirsburg, Mewersburg, Dorf Möbis- 
burg bei Erfurt, 1348, 282. 1351, 357. 
- Gericht daselbst und die frauwe gen. 
die Kamenczen 1348, 282. 

Metz, Ditherich, Ritter, ges. zu Wunners- 
leben, 1386, 939. 

Michel: v. Gamstete B. 

Micheling, Wernler 1375, 741. 

Mila, schultheissenammecht 1342. 217. 

deMila. Hermannus, miles 1824,82. 1328, 
71. 1855, 429. 30. 31. 

v. Myltze, Ortoif 1381, 854. 

Mime, v. Mymene, Conrad, Knecht 1864, 
370. - Conrad, Ritter 1366, 594. 

Minden, Bischof zu, 1878,802. 

Miser, Johann 1359, 524. 

Mittelhusin, Mittilhusin, Mittelbusen, 
Dorf Mittelhausen n. von Erfurt, 1339. 
186. 1395, 1059. - plebiscitum (Land- 
gericht) 1339, 186. 

v. Mockerus, Nikel Marschalk , Knecht 
1343, 228. 

Molesdorf, Molsdorf, Dorf bei Gotha, 1368, 

633. - Titzele v. Witzleben, gesessen zu, 
1368, 633. 

v, Molsdorph, Malsdorph,  Mollestorf, 
Mollesdorf, Bertold 1370, 648. - Ger- 
wicus, Gerwig 1298,14. N, 1324,30. 
Ritter 1827, 60. 

Monachum, München, 13830, 85. 86. 

Moncbeholtzhusin, Muncheholczhusin, Dorf 
Münchenbolzhausen bei Erfurt, 1327, 
69. 1843,227.28. - ius patron. eccl. 
1338, 175. 76. 

Montis marini episcop., Petrus 1341,209. 
Morneweg, Reineko 1290, 11. N. 

Moroldus miles, Moroldus et Otto filii 
1326, 50. 

Morre, Johann 1352, 397. 

Mortmesser s. v. Gich. 

Moywer, Heinrich 1371, 663. 

Mulburg. Molburg, Molberg, Flecken Mühl- 
berg zwischen Arnstadt u. Neudietendorf, 
das hus 1340,190. 1350, 340. 1351, 367. 
1353. 408. 1355,482.38.84. 1356, 459. 
1357, 477. 18. 82. 89. 90.91.93. 1858, 
»03.05. 1362, 550. 52. 58. 1375, 760. 


Orta- und Personen-Register. 


1376, 776. 1381, 839. - borglute u. hus- 
lute 1355, 432. 1362, 552.53. - Burg- 
mann Hecinr. v. Eckenstete 1342, 218. 
- Amtleute u. Vögte: Otto v. Stuttern- 
heym 1349, 313. - Ditr. v. Witzleybin 
1383, 866. - Wilhelm v. Wechmar 1391, 
1006. 1894,1045. - Wetzil von Grefin- 
dorf 1897, 1109. - Gernod v. Kobinstete 
13899,1114. - die Landwehr bei M. 1376, 
776. - Pfarrer Heinrich v. Smyre 1363, 
965, - Ulrich Swap baccalarius 1363, 
565. - burlute, edele u. unedele, die zu 
Molberg gehoren, 1357, 477. 

de Mulbergk, Diterich, Schreiber des 
Graien Herm. v. Gleichen, 1833. 109. 

Mulhusen, Molhusen, Stadt 1322,18. 
1825, 36. 1334, 120. 21, 1335, 187. 1336, 
146. 49. 51. 1338, 180. 1851. 564A nmerkg. 
1355,428. 29. 80. 31. 1358,512. 1370,645. 
46. Anmerkg. 1371,662.73. 1375, 740. 
44. 1376,772. 1377,788. 1378, 805. 1383, 
869. 72. 73. 74. 78, 79. 80. 81. 1334, 887. 
93. 94. 95. 1886, 920. 1395, 1068. 1896, 
1085.89. 91. 1397, 1104. 1399, 1128. 30. 

Altstadt, vet. civitas. Pleban frater 
Siboto 1290, 10. N. 

Rat u. Bürger u. Gemeinde: 1335, 131. 
86. 1336, 139. 1846, 263. 1353, 406. 1354, 
411. 1355,486. 1857,488. 1358,499. 511. 
1361, 535. 1862,545. 13868,6206. 1369, 
639. 1371, 656. 57. 1372, 688.96. 1374, 
711. 1375, 720. 32. 59. 1378, 803.808. u. 
Anmerkg. 1376, 768. 1379, 911. 1382, 
860. 1383, 867 68.70.71. 1384, 890.91. 
92. 1386, 932. 33, 34.35. 1387, 941.43. 
1390, 998. 1393, 1081. 1394, 1051. 1395, 
1066. 70. 71. 73. 1396, 1083.84 t4. 1397, 
1100. 1398, 1118. 19. 1399, 1129. 31. 
1400, 1145. - Der Rat ganz oder teil- 
weise aufgeführt in 1368, 626. 1372, 696. 
1393, 1081. 1400,1145. - Bürger mit 
Namen aufgeführt in 1327, 53. 1829, 80. 
1346, 259. 1355, 428. 1366, 598. 1373, 
703. 1319, 821. 1383, 867. 1396, 1083. 
1400,1149. - Juden.1330, 86. 1352, 380. 
- Rechte des Reichs 1352, 380. - Nonnen- 
kloster auf der Brücke 1352, 379. 

v. Molhusin, Johann 1350, 342. 

dictus de Mulhusen, Ludewicus fil. Beren- 
geri 1336, 138. (Sie heissen nr. 133 de 
Meldingen). 

Mulbusin, Molhusin, Wenigen-, Wenigin-, 
Weningen, Dorf Klein-Mólsen n. v. Erfurt, 
1327, 60. 1339, 182. 1343, 227. 28. 

Molhusen maior, Dorf Gross-Mölsen nö. 
v. Erfurt, 1335, 133. 

Munre, Dorf Monra b. Cólleda, 1350, 342. 

von Munre, Heinrich, Ritter 1326, 42. 


Orts- und Personen-Register. 


1334, 116. - vogt zu Bichelingen 1330, 
90. - Hug, Ritter 1830,91. - Ludewig 
1350, 842. ' 

de Munre dictus Hopeley, Crafto, miles 
1329, 77. 

Munster, Münster in Westfalen, Rat u. 
Bürger 1375, 720. 

Munstergehofen, Munstirgehofen, Wüstung 
&. d. Gera n. v. Erfurt, 1370,653. 1371, 
671. - eccl parochialis, pleb. Her- 
mannus de Vrynstete 1343, 238. 


N. 

Nayl, Henricus, Amtmann zu Kapellen- 
dorf, 1393, 1035. 

Nangisdorf (Nauendorf?) 1366, 599. 

Naphestete, Marquardus pleb. zu, 1339, 
188, 

zu Nassau, Graf Johann, herr zu Merin- 
berg, Pfleger des Erzstiftes Mainz, 1855, 
429. 1356,459. 1368, 632. - Gf. Johann 
1397, 1100. 1105. s. Erzb. Johann von 
Mainz. 

Naumburg, Nuenberg, Nuemburg, Nuwin- 
burg, Nuwenburg, Numborg, Neumburg, 
Stadt 1378, 802. 1395, 1073. - Rat u. 
Bürger 1321,19.N. 1339,21.N. 1375, 
720. - Numerss byer 1398, 1125. 

Stift: Capitel 13835, 136. 1386, 139. 
Pröpste: Borkard v. Bruchtirde 1360, 
528. - Erenfridd 13385,1386. - Dekan 
Ulrich 1385, 136. - Domherrn: Busso 
von Slatheim 1355,439. Johann von 
Azmanstete 1335, 133. 1343, 206. 
Bischöfe: 1336, 158. 1372, 679. 1378, 
802. - Gerhard 1372.688. - Heinrich 
1334, 120.21. 1335, 131. 1336,139. - 
Johans electus, Oberschreiber des Kaisers, 
1352, 395.96. - Rudolf 1358, 511. - 
Wyrich 1375, 20. - Wythege, Wytigo 
1336, 139. 1345, 254. 

de Naza, Gotfridus, armiger 1329, 79. 

Nazarenensis et  Yerosolem.  archiep., 
Petrus 1332, 106. 

Nazariensis episcop., Nicolaus 1341, 209. 

Nebere, Nebra, Heinrich Danyel zu, 1366, 
594. - Pleban Theod. de Cruczeborg 
1392, 1022. 

Nebere, herren zu, von Quernforte, Busse 
1331, 96. 1335, 136. 

de Nebere, Conradus pincerna, armiger 
1331, 96. 

Nellentinensis episc., Salgam 1311, 209. 

Neumark, Nuwinmarkt, zu dem Nuwin- 
markete, Novum forum, Nuwinmart, Fl. 
w. von Buttelstedt, 1326, 42. 1363. 5u1. 
- das hus mit der stat, muntze, bate, 


875 


marcrecht etc. 1826, 42. - opidum 1346, 
260. - Kirche in dem Obirdorf 1326, 
42. - Horneberg, Weingarten bei N. 
1326, 42. - Heinr. v. Collede, ges. zu N., 
1395, 1077. s. de Novo foro, 

Neustadt, Petzold Kelner zu, 1369, 642, 

de Nezzelride, Nassylryde, Nezzelryden, 
Nezilryden, Nezzelried, Bertoldus, Ritter 
1331, 95. 1537, 160. 1843,233. - Hans 
1372, 680. - Petze, Amtmann zu Gotha, 
1872, 680. 81. 

Nezze, die Nesse, 1351, 569. 

Nicolaus, Nikel, Clawes, Claus 1336, 155. 
- v. Bichelingen B. - v. Butstete. - von 
Czedlicz. - v. d, Ende. - Erich. - de 
Eylbrechtisgehoven B. - v. Eytirsborg B. 
- Frechen B. - Heris B. - v. Hervirs- 
leyben B. - de Hottenstete. - de 
Ilmene B. - v. Kakeritz. - v. Kale B. 
- y, Kercheim B, - Kuchen. - Mar- 
schalk. - v. Northusen B. - v. Obirnicz. 
- v, Orlamunde B. - de Rorbeche B. 


- de Saleza B. - Schenke - de 
Schonefelt. - Soyke B. - Sybolt - Swer- 
stat B. - Taniel. - Unsote B. - de 
Weitzelsdorf. - de Wysense B. - de 


Wulverishusen. 

Nydeke 1875,746. 

Niderlant 1300, 16. N. 

Nissa, Ober- u. Nieder, 8. Nusesen. 

zu der Nisse, Bischof 19878, 802. 

Node, Dorf Nóda n. v. Erfurt i. S.- Weimar, 
1821, 5. 

Nore, Nora, Dorf Nora bei Weimar, 
1327, 60. 1843, 227. 28. 

Nordhausen, Northusen, Northuszin 1325, 
40. 1335, 186. 1848, 235. 1351, 364. An- 
merkg. 1353,406. 1371,662.73. 1372, 
688. 1375, 740. 44. 1377,788. 1378, 805. 
1384, 894. 1386, 920. 1390, 998. 1395, 
1068. 70.71. 1396, 1085.89.91. 1397, 
1105. 1399, 1128. 30. 1400, 1144. 49. 

Rat u. Bürger: Der Rat mit Namen 
aufgezählt 1355, 427. 1387,948. 1393, 
1032. 1400, 1147. - 1350, 337. 1357, 488. 
1358,499. 1368, 621. 22. 1369, 639. 1371, 
656. 1373, 703. 1375. 720. 32.59. 1378, 
808, 1379, 911. 1882, 857. 1383, 868.70. 
1884, 890. 91. 92. 1886, 932. 33. 34. 35. 
1387, 941.43. 1396,1083.84. 1398. 1118. 
19. - Hermann v. Werther 1346. 264. 
- Dytherich v. Elrich 1355, 427. - 
Freder. v. Bendeleiben 1382. 857. - Heinr. 
v. Jecheborg, Stadtschreib.r 1382, 857. 
- Juden 1350, 86. 

Ecclesia Northusensis s Crucis, pre- 
positus 1329, 77. - decanus 1374, 709. 
Heinricus de Sunneborn 1351, 357. - 


876 


custos Wilhelmus de Schauwelnheim 
1329, 78. - cellerarius Heinr. de Mewers- 
borg 1351,857. - canonici: Heinr. de 
Eschenewege 1351,357. - Theod. de 
Schernberg 1346, 265. 

Eccl. s. Jacobi North., Hildebrandus 
plebanus 1350, 336. 

Northusensis eccl. decani, inferiores 
prelati et canonici 1829, 80. 

v. Northusen, Eckebrecht 1329, 82. 1867, 
604 - Gocze 1329,82. - Rudolph 1329, 
82. - Segemund 1397, 1108. 

Northeym 1871, 672. 

Nottleben, Notteleybin, Dorf Nottleben 
zwischen Erfurt u. Gotha, 1350,351. 1352, 


de Notteleyben, Notteleybin, Apelo 1327, 
66. 1343, 227. - Berthold 1348, 290. 
- Fridericus u Heynemannus, resid. in 
Rynkeleibin 1322,15. - Ruttger, Knecht 
1349, 313. 

de Nova civitate, Bartholomeus, Königl. 
Schreiber, 1387, 941. 

Nova domus, Neuhaus, 1291, 18. N. 

de Novo foro, Hermannus, miles 1322,20. 

v. Nuenare, Jobannes 1337, 159. 

Nürnberg, Nuremberch, Nurinberg. Nurem- 
berg, Nurenberg, Nornberg 1343, 285. 
1353, 406. 07. 1354, 415. 1355, 442. 44. 
49. 46, 1856,450. 1362, 513. 45. 46. 47. 
1877,190. 1378,802. 1386, 920. 1890, 
1002. 1391, 1010. 1397, 1104. 

Rat u. Bürger: 1375, 720. 1389, 984. 
Herberge des kunigs 1397, 1103. 

Burggrafen: 1290, 12. N. 1144, 245. 
1396, 1094. - Albrecht 1354, 413. 1358, 
508. - Friedrich 1358. 508. 1375, 720. 
58. 1376, 771. 1377,789. 94. 1378, 807. 
Anmerky. 1881,838. 13836, 920. 1395, 
1072. 1396, 1095. 1398,1115. 1399, 1131. 
- Johann 1395. 1072. 1398, 1115. 

Nuseze prope Erfordiam, Nusese, Nuesezze, 
Wüstung Neusess bei Erfurt, 1354, 412. 
- Kirche, Kirchhof u. Prozession 1351, 
366. 1355,447. 1357,472. 18379, 814. 
1389, 985. - Johannes von Heylingen, 
Pfarrer, Vikar an der Michaeliskirche 
in Erfurt. 

Nusezin bei der Sachsenburg 1350, 342. 

Nusesen, Nuesesse, Nusezin, Nusezze, 
Nuwesezin, Obern- u. Nedirn (Nedern)-, 
Nedirnysse, Dörfer Ober- u Niedernissa 
ö. v. Erfurt, 1327, 60. 1343, 227.28. 
1358, 510. 1394, 1058. - Einwohner: 
Conrad v. Utenstete, Gunther Hodeman 
nnd frowe Alheyd 1362, 554. 

de Nusis. Martinus et Guntherus, filii 
Lubessen, 1331, 101. 


Orts- und Personen-Register, 


0. 


de Oberdorf , Johann, in Helstete 1360, 

531. 

v. Oberingen, Heinrich u. Kathar. uxor, 
1841, 206. 

Gr. Oberingen, Heinrich Pusche zu, 1561, 
537. 

v. Obirnwymar, Gernot, Ritter 1331, 94. 

v. Obirnivz, Niclas, Priester zu Czegen- 
rucke 1388, 964. 

Ochs, Johann, Ritter 1387, 944. 

Oheim, Heinrich 1352, 383. 

Olbersleben s. Albrechsleyben. 

Oldisleybin,  Oldisleyben, Oldesleiben, 
claustrum 1345, 252. 1350, 342. - Con- 
vent: Abt Heinrich 1852, 391.400. - 
Prior 1852, 391. 

Oldissleybin, Hans Ouweleybin zu, 1395, 
1077. 

Ollindorf, Dorf Ollendorf nó. v. Erfurt, 
1366, 599. 

Olmuncz, Bischof 1378,802, - Tyle vom 
Hayn, Weihbischof 1378, 800. - Olomu- 
censis decanus Nicolaus, aule regie 
cancellarius, 1348, 280. 81. 

Oppavie dux, Johannes 1355, 442. 1356, 
450. 

Oppenheim, Stadt 1378, 802, 

Opuliensis dux, Bolko 1355, 442. 1356, 
490. Hofrichter 1395, 1061. 64. 

v. Ordorf, Conrad 1364, 572. 

Organchensis episcop., Matheus 1341, 209. 

Orlamunde 1331, 101. 

v. Orlamunde, Conrad 1364, 572 

v. Orlamunde, Grafen 18318,2360. - 
Friedrich 1321,3. 1329,73. 77. 1330,89. 
1331,96. 1345,251. 1347,270. 1351, 
364. 1355,426 1372,652. - Heinrich 
1326, 50. 1327,61. 62. 1331, 101. 1351, 
375. - Hermann 1329, 73. 77. 1330.89. 
1331,96. 1345,251. 1847,270. 1349, 
324. Anmerkg. 1351, 364 Anmerkg. 1355, 
426. 1869, 640. 1371,674, - Katharina 
1371,674. - Otto 1379, 813. - herr zu 
Drozsig, Frederich 1871,666. - herr zu 
Lewensteyn, Otte 1373, 701. 1375, 761. 
- herren zu Wymar 1342, 225. - Freder. 
u. Herm. 1331, 94. 1343, 235. 1345,252. 
1348, 288. 89. 92. 93. 1350, 335. - Friedr. 
1334, 120. 21. 1335, 131. 32. - Hermann 
1374. 113. s. ferner Friedrich Landgrat 
von Thüringen. - castellani com. Hein- 
rici 1326, 50. - scultetus comitum Hen- 
ricus de Dratstete 1329, 77. 1331,94. 
- notarius comitum, Herm. de Eychel- 
born pleb. 1329, 77.78. 

Ortinburg, Schloss 1890, 1003. 


Orts- und Personen-Register. 


Ortmann, Wehzil 1884, 897. 

Ortolf : v. Myltze. 

Ortolf, Volkenand, Schreiber d. von Tenn- 
rode, 1393, 1039. 

Ortwin, Priester, gen. Vidue, 1849, 323. 
de Ortwinsdorf, Johann 1360, 531. 
Osenbruck, Rat u. Bürger 1375, 720. 
Ostiensis episcop., Philippuss. de Alenconio. 
Ostenriede 1363, 566 

Osterland, Orientalis terra, herren im O. 
8. Thüringen, Landgrafen. 

de Ostheim, Joh., in Henneberg 1360, 531. 
Osthoferode, Heinrich herr, 1371, 662. 
Osterreich. Ostirrich, Herzog von, 1397, 
1100, - Herzog Leupolt 1378, 802. 

de Ostirrode, Heinrich, miles 1375, 747. 
48. 53. 

Othmanhusin, Dorf Ottmannshausen in 
S.-Weimar, 1826, 42. 

de Otingen comes 1290, 12. N. - zu 
Otingen, Fridrich Graf, Landgraf im 
Elsass 1349, 304. 

Otstete, Dorf Ottstedt in S.-Weimar nö. 
v. Erfurt, 1366, 599. 

v. Otschinbach, Oytgenbach, Rorich, herr 
zu Erensteyn 1337, 159, 60. 

Otte, Claus u. Elze, Eheleute, 1396, 1086. 

Otto, Otte: zu d. Aldenberge. - von 
Arnstete. - herzog zu Braunschweig. 
- y, Ebeleben. - de Eychenberg. - von 
Grusen. - v. Halle B. - v. Hesseberg. 
- Ldgrf. v. Hessen. - vou me Hove. - 
Beet v. Kirchberg. - de Koschewitz. 


- v. Kotewicz. - v. Leisnig. - Graf v, 
Lutirberc. - Graf v. Mansfeld. - von 
Nusezen B. - Gf. v. Orlamunde. - von 


Rustenberg. - v. Gternberg. - de Uden- 
stete B. - de Valva. - v. Vanre. - von 


Vippeche. - Gf. v. Waldecke. - von 
Wechmar. 
v. Oudinsdorf, Conradus u. Hermannus 
1326, 50. 

P. s. B. 


Querfurt, Heinrich Schenke, Bürger zu, 
1378, 810. 

Quernfurte, Schloss 1888, 962. 

v. Querenfurte, Querenforte , Quernforte, 
Quernforde, Querfurt, Qw ernford, Grafen 
1378, 802. - Gebehard u. Brun s. Sohn 
1367, 611. - Gebhart 1875, 720. - Herren 
zu Qu.: Gebehart 1371, 666. 1372, 682. 
1375, 721. - Edler v. Q., 1878, 796. - Ger- 
hard (?) 1875, 782. - Herren zu Tanne- 
rode, Gebehard u. Sifford 1398, 1123. 


877 


- herr in Nebere, Busso 1381, 96. 1335, 
136. - Mechthildis uxor 1331, 96. 
Questenberg, das Haus 1380, 830. 


R. 


Rabe. Heinrich 1358, 515. 

vommo Rade, Dytherich 1381, 836. - 
Heinrich u. Wetig 1380, 830. 

Rammanus dominus 1375, 725. 

Ramsla villa 1338, 178. 

de Ramsla, Johannes, 
1829, 79. 

Ranstet, Ranstete, Ranstette, ehem. Dorf 
8. v. Sömmerda, 1379, 812, 1337, 952. 
1388, 953.60.61. 1389.977. 1391, 1005. 
1392, 1027. 

Rapate von Slatheim 1366, 601. 

Rapitz, Cunrat 1324,30. 


clericus 1322, 19. 


Rasteberc, — Raspenberg Rassenberg, 
Rassinberg 1822. 20. B 1364, 510. 71. - 
Einwohner 1366, 594. - voyt Apez u. 


botel Gunther Hemeleybin 1366, 594. 
- Waltherus plebanus 1322, 14. 

de Raspinberg, Rastenberg , Heinr. miles 
1827, 55. 57. - Ludewig 1350, 342, 

Ratgeb, Reinhardt 1889, 982. - Reinhard, 
Heinrich u. Berlt , Gebrüder, Vógte zu 
Brandinborg, 1395, 1060. 

Ratsag, Dytherich 1350, 342, 

Rattebur, Johannes 1869, 642. 

Ravenberg, Heinr. v. Cositz zu, 1360, 531. 

v. Reykerode, Reckerod, Jolde Amtmann 
zu Brandinborg 1391, 1014. Amtm. zum 
Stein 1392, 1017. 

Regensburg, Bischof 1378, 802. 

Reinhardus, Reinhard, Reinhart: de 
Albrechtisleibin B. - de Aquis B. - de 
Arnstete B. - de Gotha B. - de Gruzin. 
- v. Holbach. - v. Margkburk B. - de 
Munre B, - Ratgeb. - v. Schlinitz. - v. 
Sunthusen. - v. Wechmar. - v. Westerburg. 

Reinhardsbrunn, Reynbartsborn, Rein- 
hartesburnen, Reynhartisborn, Reinhers- 
born, Reinherisburn, Kloster 1343, 226. 
1349, 323 - Abte 1371, 674. 1522, 19. 
1325, 39. 1351,363. - Heinrich 1351, 
360.61. - Ludewicus 1251,3.N. - Mar- 
quardus 1281,7. N. - Convent 1251, 3.N. 
1822,19. 1325,39. 1351, 360.61.63, - 
capitulum 1281,7.N. - Courad obirster 
kelner 1351,360.61. - Hermann prior 
1351,360.61. - s. Erfurt, Hof des 
Klosters. 

v. Reynstein, Regenstein, Grafen 1335, 
136. 1375, 732. - Bernhard 1349, 312. 
- Busse 1375, 720. - Heinrich 1375, 196. 

. - Ulrich 1399, 1130. 


878 


Reinstete, de Rynstete, Albertus u. Got- 
salcus 1326, 50. - Conrad u. Dyterich 
1355, 437. 

b Ryne, bei Rine, by Ryn, bei Rein, 
Rent comes palatinus, paltitzgrav, pfaltz- 
ga, , Pfalzgraf bei Rhein, s. Bayern, 


züge. 

Remda, Stadt 1865, 582. 1374, 718. 

Remeco: de Brampach B. 

Rendsburg, Gunther canonius (Graf von 
Schwarzburg), 1357. 482. 

Rethebeche minor, Wenigen-, villa, Dorf 
Kleinrettbach n. v. Neudietendorf, 1328, 
25. 1827,66. 

Rethebeche maior, Dorf Grossrettbach 
bei Neudietendor!, 1823, 25. 1837, 165. 
en. Ruzze 1343, 235 

usse, Rus, Heinr. Vogt zu Plauen, 
Blabn 1335, 132. 1375, 720 etc. s. Vógte 
v. Plauen u. Rosze. 

Richard, Ricgardus : 
velt. 
Riche, Ryche, Albrecht 1364,571. - 
Balthasar zu der Sachsenburg 1888, 969. 
- Hermann zu Rassenberg 1364, 571. 
1366, 594. - Mechtild u. Kunne 1866, 594. 
- zu Frankinhusen 1388, 969. - Johans 
1364, 571. 

dictus Ryche, Eckehardus, miles 1380, 
92. 1834, 117. 1339, 186. 1350, 342. 

dictus de Rychen, Syffridus publ. notarius 
1397, 161. 

Richerus: v, Northusin B. 

Richolfus: de Lysperg. 

Richtekrige. Hans 1386, 989. 

Richza: v. Wida B. 

dictus Rydesil, Johannes. nuncius, clericus 
et procurator in part. Thuringie 
1329, 80. 

v. Rifenberg, Winther, Ritter 1852, 878. 

Ritenheim 1329, 74. 

daz Rinckauwe, Rinkow, Ryngau, Ring- 
gue, Ryngaw 1397, 1005 itztume: 
Johann v. Randecke 1947, 269. - Ulrich 
v. Cronenberg 1362,551. - Sifford von 
Lindow, Ritter 1898, 1116. 

Rinckeleiben , Rynkeleibin, Rinkeleybin, 
villa , Ringleben n. v. Erfurt, 1322, 14. 
15. 21. 1328, 25. 1398, 1114. - pratum 
daz begrab: (e rieth 1322, 21. - Ein- 
wohner: Herm. Zeoffige und Ditherig, 
Brüder 1339, 185. Heinrich von 
Bessingen zu, 1860, 528. s. auch de 
Germar, de Notteleybin, Roub, de 
Dachebeche. 

v. Rinckeleyben, Rynkeleybin, Hugo miles 
1322,12. - Jan 1389, 185. 1360, 528. 
- "Theod. fil Theod. dicti Wenigen 1322, 


Geze. - de Lenge- 


Orts- und Personen-Register. 


14. - Johannes, dictus de Herversleibin 
1346, 265. s. Herbaleben. 
v, Rynecke, Gf. Götz 1377, 778. 
v. Risach, Rudolf, Hofmarschall d. Land- 
grafen Friedrich, 1843, 228. 
v. Riesinburg, Rysemburg, Borso 1372, 
688, 1375, 748. 46. 51. 
Rysen , Obir-, Dorf Oberreisen bei Butt- 
stedt, 1360, 526. 
Ritnorthusen, Itytnorthusen 1899, 1135. 
- Johannes plebanus 1346, 265. 
Rittersdorf 1363, 566. 1336, 929. 
de Ritterstorp, Conradus 1831, 101. 
Rockhausen, Dorf w. v. Erfurt, 1383, 865. 
de Rochusen, Rokhusin, Albrecht 1883, 


865. - Christianus 1881, 101. - Dithe- 
rich 1360,527, 1888,865. - Eyller 
1388, 865 


de Rocstete, Rokstete, Rogstete, Ditericus, 
miles 1266,4. N. - Hans 1398, 1122. 

v. Rode, Hermann, zu Tunna 1324, 30, 

Rodeln 1843, 228. 

Roder, Hermann 1398, 1033. 40. 
Rodestorff 1342, 217. 

v. Rodewitz, Albrecht, ges. zu Dysvort 
1368, 634. 

Roldisleybin, Dorf b. Bleicherode, 1855, 440. 

Rom 1332, 106. 1337, 160. 1377,797. 
1379,816. 1399,1132. - apud s. Petrum 
1378,798.804. 1896, 1088. 1398, 1111. 
- stul, hov zu Rome, curia Romana 
1849, 304.07. 1350, 341. 1351,364. 1354, 
416. 17. 1376,767. - magister Doynus 
:de Remis procurator 1378,797. 1379, 
816. - Guido Fesulani, prior sanct. 
apostol. 1878, 797. - basil s. Petri, s. 
Pauli, eccles, Lateranensis, eccl. s, Marie 
major 1390, 1001. 

Rorbecke 1862, 549. 

Rorich: v. Oytgenbach 

v. Rosenberg, Ebyrhard, Ritter 1386, 147. 

s. Mainz. 

v. Rosenthal, Hans 1380, 832. 

v. Rosinbayn, Heinrich 1350, 342. 

Rost, Hermann 1390, 38. N. 

Rost, Johannes, von Waldesberg 1390, 
99. des von Babenberg schriber 1390, 
v. Rosteleybin, Heymcken, Knecht 1339,91. 
Rostok, Rostock 1868, 630. 1378, 802. 
Rosze , Heinrich , Ritter 1371, 662. 
(Reuss ?) 

Rosindorn, Conrad 1895, 1077. 

Rossla, Ober-, Dorf bei Apolda, 1860, 
926 Anmerkg. 

der Rote, Wernher 1397, 1108. 
Rotinburg, Rotenburg auf dem Kyfthäuser- 
gebirge, 1330, 92. 1343,235. - herren 





Orts- und Personen-Register. 


zu Rotenburg 1334,120.21. - v. R. Gf. 
Gerhard, herr zu Cranichfeld, 1851,256. 
s. Gf. v. Beichlingen. 

Rotenborg, Rotenberg, Rotinburg, Stadt. 
- decanus eccl s. Marie 1886, 923. - 
Dechant Lodewig von Bensforte 1390, 
994. - Ludowicus Helwicz de R. 1392, 
1022. 

dictus Roub de Rynkeleybin, Lutegerus 
et Mechtildis uxor 1322, 15. 

Rudigerus, Rudiger, Ruttger, Rodengerus: 
v. d. Aldenkerchen. - de Hastinsleybin. 
- von me Hayne. - de Herversleibin B. 
- de Indagine. - v. Kezzilborn B. - 
v Notteleiben. - de Swanse B. 

Rudinstete, — Rudenstete, — Rodenstete, 
Ruderstete, Grosen-, Grosin-, Flecken Gr. 
Rudestedt n. v. Erfurt, 1821,5. 1332, 
103. 1337,166. 1399, 1135. - die geburn 
u.ihre Pflichten 1374, 708. - der Duczen 
herrn hof und darauf Dither v. Buchilde 
1374, 708. - Einwohner: Albertus dictus 
Sachsin 1335,134. - Heinrich Brunau 
1865,86. - Hans Besant u. Hedewich 
Eheleute, Elizabeth Tochter 1392, 1029. 
- Clausis Mertins haf 1396, 1086. - des 
spetals wydech. 

Rudenstete, — Ruderstete, — Wenigen-, 
Weningen-, Kl. Rudestedt n. v. Erturt, 
1343, 241. 1396, 1086. 

v. Rudinstete, Rudenstete, Albrecht 1350, 
342. - Heinricus dictus Saxo, Sachse 
1835, 128,80. 1343, 241. 

Rudolphus, Rudolfus, Rudolf, Rudulfus, 
Rodolphus: de Alch B. - de Hervers- 
leybin. - v. Husen. - de Jene B. - von 
Kanewerf. - deutscher König. - de Kol- 
dingen. - Kornre, - de Meldingen. - 
Munre B. - Murer B. - de Northusin B. 
- Ptalzgraf bei Rhein. - v. Risach. 
- Herzog v. Sachsen. - Schenke B. - 
v. Stussforte. - de Stuternheym B. - de 
Varila B. - Vitzthum B. - v. Wandis- 
leybin B. - Graf von Wertheim - 
Zigler B. 

v. Rukirsleibin, Heinrich 1358, 499. 

die Rume 1372, 686. 1375, 737. 

v, Rumrode, Rumrade, Conrad, Apel, 
Lutze 1383,881. - Henrich, Vogt zu 
Brandinborg, 1386, 940. - Lutze desgl. 
1388, 960. 

Ruprecht, Rupertus: Pfalzgraf bei Rbein, 
- Gf. v. Virneburg. 
Rusteberg 1371,675. 1372,686. 1375, 
737. - Vögte Berthold v. Worbiz und 
Johann von Winezingenrode 1336, 141. 

1340, 197. 
v. Rustenberg, Heinrich der alde, Heinr. 


879 


und Dyler. s. Söhne, 1366, 601. - Otto 
1384. 897. 
N. 


Sachse, Conrad 1388, 962. - Hartmud, 
Knecht 1349, 303. 

Sachsen, Saxonia 1872,686. 1375, 737. 
- Herzöge: Albrecht 1375, 720. - Rudolf 
1335, 131. 1344.246. 1345, 252.54. 1352, 
394. 95.96. 1355, 442. 44. 45.46. 1356, 
50. 1390, 997. 1391, 1008. 13396, 1083. 
- Wenczlaw 1375,720. 1378, 802. - 
Kurfürst 1356,454. 

Sachsinburg, Sachsenburg 1399, 1130. 
- das nedirhuz 1350, 342. - das nbirhus 
1854, 411. - der czol 1350, 342. - Bal- 
tbazar Riche zu der S. 1388,909. - 
Erhard u. Hans Riche, ges. zu der S., 
1395, 1077. - herrn zu der S. s. Grafen 
v. Beichlingen. 

Sag, Gunther, Knecht 1330, 91. - Henrich, 
Ritter 1330,91. - Heinr. d. Ältere u. 
d. Jüngere 1387, 950. 

Sagittarius, Hermannus 1326, 50. 

Sal, die Saale, 1381, 836. 

Salfelt, Abt Ludwig zu, 1372, 681. 

Salmansborne, Dorf Salomonsborn bei 
Erfurt, 1346, 261. 1852, 887. 1371,665. 

Salza, Saleza, Stadt u. Schloss, 1342, 
222. 1345, 251. 1349, 305. 1851, 370. 
1355, 430.31. 1398,1117.19. - Rat: 
Rudolf v. Sunthusen, Hannis Scriber u. 
die andern ratizlute 1366,598 - Nic- 
laus v. Wangeheim zu S., 1379, 817. 

Salza, Salcza, herren zu, Friedr. 1342, 
222. - Gunther 1347,222. 1856, 457. 
- Heynrich 1336, 147. 1342, 222. 1843, 
235. 1356, 457. - Hermannus miles 
1266,4. N. - Johann 1342, 222. 1343, 
235. - Herzog von S. 1964,578. - 
Albrecht, Herz. v. Braunschweig, 1368,624. 

Salezburg, Erzbischof Pilgerin 1378, 802. 

Sambiensis episcop., Cristanus 1281,7 N. 

v. Sampleven, Ludewig, Rat d. Herzogs 
Friedr. v. Braunschweig, 1395, 1069. 75. 

Sanstete, Dorf Sohnstedt zwischen Erfurt 
u. Weimar, 1321,8. 1827,60. 1343, 227.28. 

Sander: v, Bechstetten B 

dictus Saxo, Heinr. castell. in Biche- 
lingen, 1332, 103. 

dictus Saxo de Rudenstete, Heinrich 
1335, 128. 30. | 

Sachso: de Gispersleben B. 

dictus Schade, Theod. et Heinr. 1226, 50. 

Schalkenberg, das Schultheissenamt zu, 
1387, 942. 

Scharffinstein, Scharfenstein, 
1357, 492. 1358, 503. 05. 


das hus 


880 


Scheczil, Scheczele, Berld, Dytherich, 
Frowin, Heinrich, Knechte 1351, 371. 
- Tiezel, Vogt zu Capellendorf 1350, 
846.47. 

Schellenburg, Dorf Schallenburg bei 
Sömmerda, 1388, 963. 

Schelmenrode, Dorf Schellroda sö von 
Erfurt, 1379, 819. 

Schenk v. Apolda 1352, 400. 

Schenke, Schencke, Christian 1341, 206. 
- Dithericb, Ritter, lantrichter des 
westvelischen landfredez 1386, 935. - 
Amtmann zu Cappilndorff 1391, 1012. 
- Johann v. Albrechtsleybin, Priester 
1341, 206. 1347, 272. 1349, 830. 1850, 
348.44. 1353, 401. - Nicolaus s. Bruder 
1341, 206. 

Schermestorf 1326, 49. 

v. Scherrinberg, Henrich 1344, 50. 

Schyke, dietus Schike v. Madela, Hein- 
rich 1873, 701. Knecht 1588, 958. 1396, 
1088. - Theoderic., Diterich, Ritter 
1326, 50. 1327, 61. 62, 

Schilgestad (Schillingstedt?) 1361, 538. 

Schillen, dominus Syftridus, frat. ord. 
Theut., 1293,14 N. 

Schindekopf, Schindekof, Schindekoph, 
Goczo, Gozko, Gotfridus, advocatus 
Ysenacensis 1331, 93.95. - mag. curie 
march. Mysnensis, curie provisor, hove- 
meystir 1331, 98. 1332, 102. 120. 1338, 
110. 11. 1335, 126. 1343, 228. 

v. Schinstete, Albrecht 1350, 346 47. 

v. Schlinitz, Reinhard 1359, 524. 

Schlotheim. das Haus 1336, 146. 

Schlusingen, Hartmann de Haselbach zu, 
1360, 531. 

Schmalkalden 1334, 119. 

Schobil, Schobel, Gunrad 1348, 287. 1350, 
342. - Johannes, Knecht 1330, 91. 
- Hans ges. zu Bichelingen 1388, 962. 

dictus Schoderau 1328, 71. 

v. Schóndorf, Heinrich u. Sophie s. Frau, 
1352, 379. 

de Schonefelt, Nicolaus 1360, 581. 

v. Schonenberg, Schonburg, Scloninburg, 
Schónburg, Schoenburg, Ilermann 1348, 
235. - Friedrich, herre zu Stalburg 
(Stalberg) 1335, 131.36. - Hermann s. 
Sohn 1335, 136. - Fridrich, des Birsen- 
stein ist, 1343, 228. - Friedricus, dominus 
in Crimatschow 1345, 252. - Frederich 
herr zu Gluchowe 1371, 666. 1372, 681. 
1374, 711. 1875,720. 1378,808. 1383, 
867. 1884,895. Anmerkg. 

Schonerstete, Schonrestete, Dorf Schóner- 
stedt i, Kgr Sachsen, 1346, 261. 1371,665. 

Schopphindorf villa, Df. Schoppendorf bei 


Orts- und Personen-Register. 


Weimar. - Einwohner: dicti Weyner 
1887,164. 

Schotesak, Berlt 1366, 594. 

v. Schowenberg, Schownberg, Graf Wil- 
helm 1895, 1079. - Hofrichter 1395,1079. 
1397,1097. 

Schoywenforst, die veste und der torm 
1327, 61. 

de Schowinforst, Schouwenforst, Bertoldus 
1326, 50. - Dietrich Lauwin 1852, 400. 

Schrimpf, Wolfram, Ritter 1834, 19. 

Schwabehusen, Swabehusin, Dorf Schwab- 
hausen b. Jena, 1350, 347. 1852, 396. 400. 

Schwansee, Swansee, Dorf in S-Weimar 
nó. v. Erfurt, 1332,108. 1335,128. 30. 
1352, 397. - Einwohner: Gunther 
Adeloldy u. Kunne uxor 1335, 125. 

v. Swarezborg, Frycsche 1385, 908. 

Schwarzburg, Vogt zu, Otte v. Grusen 
1371, 667. 

v. Schwarzburg, Swarczburg, Swarzburg, 
Swartzburg, Swartzborg, Grafen 1848, 
236. 1345, 254. 1862, 550. 56. 1369, 639. 
1378, 802. 1379, 813. 1386, 920. - Else- 
bethe 1356, 467. - Gerhart, prabest zu 
Meydeburg 1357,482. - Gunther 1321, 
19. N. 1327,53. 1828,71. 1330,89. 1331, 
93.94.98. 1334,118.20.21.22.98. 1835, 
126. 31.32. 1838, 177. 13839, 183. 86. 
1343, 228. 1545,251. 1347,278. 1351,364. 
76. 1856,467. 1857, 482. 83.84. 1358,511. 
1862, 547. 52. 58. 1368, 683. 1369, 636. 
1371,667. 1373,701. 1375,720. 1387,951. 
1388, 963. 1381/89, 989. 1389, 980. 1393, 


1037. - Ileinrich 1822, 10. 1330, 89. 
1331,93. 1334, 118. 22.23. 1335, 126. 
1339, 183. 1341,207. 1345, 251. 1348, 


302. 1351, 364. Anmerkg. 13. 1357, 482. 
83.84.93. 1356, 467. 1853, 499.511. 1362, 
9047.52.58. 1875,720. 1387, 951. 1388, 
968. 1381/89,989. 1894,1051. 1895.1073. 
- Helene, 1857,482. - Elene, Frau zu 
Remde, 1865, 582. - Johann, Hans 1868, 
633. 1369, 636. 1871, 656.69. 1372, 688. 
1373, 701.03. 1875, 759.61. 1376, 772. 
1377, 780.88. 92, 1378, 808. 1879, 811. 
1383, 872. 1388, 973. 1389, 979. 1391, 
1015. 1398, 1037. 1394,1051. 1395, 1063. 
(Landfriedensrichter) 1395, 1079. 1396, 
1093. 94. 96. (Landfriedensrichter) 1397, 
1102. - Sophie 1357, 482. - herren zu 
Arnstete 1342,224. - Heinrich und 
Gunther 1329, 76. 1332, 102. 1334, 118. 
1335. 127. 1338, 177. 1339, 183. 1843, 
235. 1345, 253. 1348, 802, 18. 1351,369. 
- Gunther 1340, 190. 92. 1341, 196. 
- Heinrich 1333, 110. 1334, 114. 1336, 
140. 1346, 263. 1851, 359. - Herren zu 


Orts- und Personen-Register. 


Arnstete u. Sundirshusen 1398, 1122, 
Gunther u. Heinrich 1357, 480.86. 1358, 
499. 502. 1388, 958. Anmerkg. 71. An- 
merkung. 1896, 1084. - Heinrich 1370, 
654. 1375, 761. 1995, 1068. - Herren 
zu Blankenberg, Gunther 1331, 95. 1339, 
183. - Herren zu Luchinberk, Leuchten- 
berg, Lichtenberg, Lutenberg, Heinrich 
1365, 582. 1380, 826. - Jobann 1371, 

667. 1375, 789.40. - Herren zu Sunders- 
husen, Gunther u. Heinrich 1857, 480. 
1375, 732. 1388, 958. 71. Anmerkung. 
- Gunther 1875, 720. - Heinrich 1375, 
7601. 1384, 891.92. 1394, 1051. 1395, 
1068. - Herren zu Wassinburg , Gunther 
u. Johann 1356, 466. 1365, 580. 

v. Schwebede ? 1576, 776. 

Schweinfurt, Swinfurt 1390, 1002. 

v. Schweinfurt, Mangold 1869, 642. 

Schwerborn, Swerborn, Dorf Schwerborn 
n. v. Erfurt, 1345, 257. 1890, 990. - Ein- 
wohner Ernst Beme 1373, 708. 

Schwerstet bei Buttelstedt 1367, 609. 

Scobensis episcopus, frater Hermannus, 
vicar. in pontif. Conr. archiep. 1392, 
1024, 1393, 1038. 

v. Sebach, Sebeche 1348, 235. - Apel 1371, 
662. - Gunther, Kleriker , 18342, 215. - 
Heinrich 1324, 30. 1327, 60. 

Sebergen bei Gotha 1355, 491. - dy 
Sebincbin gruben, der  steingraben, 

heczbul etc. 1355, 421. 

‚Segelbach, Dorf 1385, 906. 

gen. Semler, Heintze und Ulrich 1862, 
545 

Senftinberg 1363, 563. 

v. Sybeleyben, Sebeleyben , Sebeleiben, 
Dytherich, miles 1327,53. - Gunther, 
Ritter 1357, 47. - Heinrich, Vogt zu 
Vippach, 1898, 1122. 1400, 1146. 

Syboldus, Sybolt, Siboldus: de Steten B. 

Sybotho, Sibote: de Stalberg B. 

Sicilie regina, Johanna 1882, 859. 

Siford, Sifford, Syflordus: de Belczegis- 
lewen. - de Hallis B. - v. Lindowe 
- v. Qwernford, 

Syffridus, Syfirt, Syfrit, Sifridus, Siffert, 
Sifird, Sifirt, Syfort, Sigfrid, Shifird: 
de Bendeleibin. - v. Benstete B. - de 
Hastinsleybin. - de Hervirsleybin B. 
- dictus Horninge B. - de Jene B. - 
v. Kezzilborn B. - Klettenberg. - Gf. 
von Mansfeld. - von Qwernford. - de 
Rychen. - v. Sarborn. - de Schepfen- 
dorf B. - v. Slatheim. - v. Sommeringen 
B. - v. Steyne. - Steinheimer. - von 
Stogheim. - Zigeler B. 

Sigehart, Sygehard, Segehardt, Sigart, 


Geschichtsq. d. Pr. 8, Erfurt XXIV, 3. 


881 


Degehard: Hase B. - Hotermann B. 
Lubbelin B. - v. Molhusen B. 
und: subcamerarius des Königs 
enzel 1397,1099. - Mkgr. z. Brandenb. 
de Syndirstete, Gotfridus u. Gundram 
1826, 50. 
B. Sixti presb. cardin., Lucas 1386, 981. 
de Slatheim, Cunradus 1330, 92. - Gun- 
therus miles, filius dapiferi de Sl., 1278, 
6. N. - Rapate u. Syfort 1366, 601. 
Slesien, Herzog zu, Wenzel, Konig von 
Bóhmen u. Markgrf. Y. Brandenburg 1975, 
723,30. s. Brandenb. u. Kaiser Wenzeslaus. 
V. Sloben, Conrad 1871, 667. 
de Slomars, Borzibogius 1891, 1010. s. 
Swynar. 
Slotewin, Dorf u. Gericht, 1850, 854, 1352, 
400 


Slune, Johannes, Ritter, 1367, 602. 

de Sluzzelburg, Agnes (Gräfin v. Beich- 
lingen) 1354, 411. 

Smed, Berlt 1398, 1118. 

Smetestete, Smedistete, Smedestete, 
wüstes Dorf Schmiedestedt vor Erlurt, 
1341,209. 1855,440. 1889,985. - Kirch- 
hof u. Prozession 1341. 209. 1355, 440. 
- Smedesteter feld vor Erfurt 1390, 993. 

Smydeshube bei Gr. Sommirde, Schalken- 
burg u. Breitenfurt 1387, 942. 

Smyre, Dorf Schmira b. Erfurt, 1329, 78. 
1363, 567. 1365, 581. - pleb. Cunradus 
de Wechmar et Heinricus de Tenstete 
cappellanus 1329, 78. 

v. Snoydicz, Heinrich 1326, 42, 

Snuse, Gunther 1888, 962. 

Sommirde, Sommerde, Somerde, Groszin - 
1387, 942.51. 1383,968. - Schultheissen- 
amt 1387, 942. - Heimbürge , die Vier 
und die ganze Gemeinde 1388, 971. 

Sommerde, Wenigen-, 1865,579. 

v. Somerde, Bertold u. Hermann, Knechte 
1380, 91. 

v. Someringin, Albrecht 1849, 322, 

Somerlate, Sumerlatt, ein Diener des 
Mkgfen. Wilhelm v. Meissen, 1397, 1097. 
1398, 1121. 

Sophie: Gräfin v. Glychin. - v. Schöndorf. - 
Gräfin v. Schwarczburg. - Gräfin von 
Stalbergk. 

v. Spangenberg, Friedrich u. Hermann 
1823, 23. 


’ 
de Speculo, Herricus, nob. vir, 1895, 1067. 
Spir, Spier, Speyre, Speier 1848, 980. 81. 
1349, 304. 1378, 802. Rat u, Bürger 
- Bischöfe: Adolf 1875, 728. 


1375, 720. 
29.32 etc. s. Erzb. v. Mainz. - Gerbart 
1849, 304. 

v. Bponheim , Grafen 1878,802. - Graf 


96 


882 


Johann, Hofrichter 1392, 1018. 1893, 
1041. 1394, 1046. 

Spret, Dorf Sprötau bei Vippach, 1395, 
1073. 1896, 1094. 

Stalberg, Heinr. de Kospode in, 1360, 581. 

v. Stalberg, Stolberg, Stalbergk, Stolbergk, 
Grafen 1325, 36. 1875, 752. - Gräfin 
Agnese, vrowe zu Tullestete. - Gf. Hein- 
rich 1346, 268. 1371,656. 1372, 688. 
1373, 703. 1375, 720. 32. 34.44.59. 1377, 
788. 1378,808. 1379,811. 1380, 830. 
1384, 891.92. 1395, 1075. - Gfin. Sophie 
geb. Gfin. von Kefernberg, 1380, 824. 
1385, 906. 08. 10, 12. 

Stalburg, Stalberg, Friedr. v. Schonen- 
berg, Herr zu St., 1335, 131. 36. 

v. Stalberg, Kuncz 1387, 952. 1888, 953. 

Stange, Lodewig, Knecht 1330, 91. 

Starkinberg, Hans Borcgrefe zu,1395,1077. 

Steilborn, Steilbern, Steylborn 1379, 
813. 1395, 1073. 1896, 1694. 

Steindal, Stadt Stendal, 1978, 802. 

der Steyn, Schloss 1851,870. - Jolde 
v. Reykerode, Amtmann zum, 1392, 1017. 

vom Stein, Steyne, Heinrich u. Weczel 
1375, 720. - Sifrid 1379, 815. 

Steyn, Hermann, Ritter 1388, 958. 

Steinburg, Luthulff Marschalk zu, Ritter 
1366, 598. 

v. Steynberg, Conrad, Ritter 1371, 676. 

Steinbeymer, Syfridus, Schreiber des 
Königs, 1878, 802. 1387, 944. 

v. Sternberg, Otto, Ritter 1381, 837. 

Steten, Albrecht, der Vogt zu, 1329, 82. 

v. Sthetin, Ditherich 1398, 1122. 

Stetin, Stadt Stettin, 1378, 802. 

Stephan: Herzog von Bayern u. Pfalzgraf. 

Stobere, Stobre, Dorf bei Apolda, 1350, 
946. 1352, 400. 1856, 456. 

Stogheim, das hus, 1352, 382, 
v.Stogheim,Stochheim,Heinr.,Knecht1350, 
348. 1352, 378, 82, - Shifird 1350, 348. 
v. Stolle, Tyczele u. Heneman, Knechte 

1352, 377. 

Stoys, Hermann 1887, 950. 

Stralsund 1368, 680. 

Strancz, Strantz, Johann, Jan 1324, 30. 
1327,60. - Ritter 1844, 244. 1349, 329. 
- dictus Stranz de Tullestete, Johannes 
1929, 74, - gen, Straynczg, Jan, Burg- 
mann zu Tunna, Grefentunna, 1351, 374. 
Ritter 1356.452. Mechtild s. Frau, 
Albrecht u. Hermann s. Söhne 1356, 452, 

Strazburg 1378, 802. - Ratu. Bürger 1375, 
720. 1398,1121. - Bischof 1375, 720. 
1378, 802. - Gotfrid, Propst der Peters- 
kirche 1372, 693. 98, 

Stusforte, veste u. borclute 1330, 91. - 


Orts- und Personen-Register. 


Heyne Vogt borger 1330. 90. Ritter 91. 
- Conrad v. Tannenrode zu, 1393, 1039. 
v. Stussforte, ir Henrich foyt, Ritter 
1884,116. - Rudolf u. Tele s. Frau, 
1366, 601. 

Stussel, Ticzel, von Smyre, 1346, 266. 

Stuthirnheim, Stutirnheim, Stuternheim, 
Stuthernheim , Stuternheym , Stuttern- 
heym, Stotternheim 1323, 26. villa 132], 
5.6. 1323, 26. 1828,70. 1380, 831. 
1390, 996. - Einwohner: Johannes Swab 
1362,554. Heinrich Void 1398, 1122. 
- Gericht: Helwig vogt 1390, 996. - 
Schillingstaid der vogt 1349, 322. - 
voyt, frone, dingwart 1390, 996. - Hans 
Grete, voyt u. der frybote 1399, 1136. 
- Krautgärten 1399, 1136. - ligna que 
Erlich dicuntur 1328, 71. 1884, 884. 

v. Stotternheim, Stuternheim, Stutirn- 
heim, Stutbirnheim, Studernheym, 
Stutternheym, Albrecht , zu Krowinkel, 
Ritter 1368,633. - Gisela 1367,60». 
- Hermann 1321,1.5.6. -  Jutha 
1821,5.6. - Kunemund, Conemund, 
Ritter, 1327,58. 1331,95. 1332, 102, 
1333, 111. 1843, 228. - Ludolf 1323,26. 
- Otte, Ritter 1350, 3383. - Amtmann 
zu Mulburg 1349, 313. 

v. Sultzebich, Sulezbich, Hans u, Geb- 
hard, ges. zu Appolde , 1398, 1122. 
- Gebehard, ges. zu Thunna 1398, 1122. 

de Sulezbrucken, Guntherus, sacerdos 
1357, 479. . 

v. Sulcze, Hermann 1370, 671. 

Sundirshusen, Konrad v. d. Tanne, Kirch- 
ner, 1594, 1046. 

v. Sundirshusen, Fritz 1378, 799. - Her- 
mann 1350, 342. 

zu Sundirshusen , herren 1358, 499. 502, 
- Henricus comes de Honsteyn, s. Gfen. 
v. Honstein. - Heinrich und Gunther, 
Gfen. von Schwarzburg, s. Grafen von 
Schwarzburg. 

v. Sunthusen, ir Reynhardt, Ritter 1348, 
290. 

Suntremde 1380, 826. 

Suszer, Dorf Marksussra b. Ebelcben, 1399, 
1138. 

Sust, Soest, Rat u, Bürger 1375, 720. 

Swabedorf, Vogtei 1352, 400. 

Swarzenwalde, slozz 1369, 630. 

Sweidenitz, zu der Swignicz, Stadt 1378, 
802. - Rat u. Bürger 1375. 720. 

Swerstete, Hermannus pleb. zu, 1343, 238, 

v. Swezin, Grose Johann, 1335, 126. 

v. Swynar, Bursabo, Wersiboi, Hofrichter, 
Hauptmann in Beyrn, 1390, 1000, 02. 

de Swinsberg, Cunradus 1336, 138, 


Orts- und Personen-Register. 


T. s. D. 
U. 


Uchteritz, Heinrich von Czöbore, ges. zu, 
1368, 634. 
Udenstete, Udestete, Dorf Udestedt nd. 


von Erfurt, 1344, 242. 1545, 255. 
- Einwohner: Johann Truchtelborn. 


Pfarrer Beringer v. Udestete 1345, 255. 
Ulla, Dorf w. v. Weimar, 1327, 60. 1348, 
227.28 


de Ulleyben, Henr. et Theod. fratres 
1335, 129. 

Ulman: v. Muchilde B. 

ern Ulrichs, Heinrich zu Kutzeleybin, 
Ritter, Jutta s. Frau, Alheid, Elizabeth, 
Jutta, Katharina, Johanna s. Tóchter, 
1350, 343. 44, 

Ulrich: v. Aufsezze. - v. Kobinstete - v. 
Cronenberg. - v. Eckstede. - de Volc- 
stete. - v. Volestete. - Fuchs B. - de 
Glatebach. - Gf. von Hoenstein. - de 
Lybenrode. - Gf. v. Regenstein. - Semler. 
- Swab B. - de Totilstete B. - von 
Tyfental B. - v. Urbech. - v. Waldenfels. 
- Gf. v. Württemberg. 

. de Ulstete, Gotsalcus, Cunradus et Hein- 
ricus fratres 1926,50. 

Ulverich 1248, 287. 

Unarg: v. Wildenfels. 

Ungirsch-Brod 1375, 748. 

Unstrut 1352, 398. 

Urboche, Dorf Urbich bei Erfurt, 1348, 

v. Urbech, Ulrich, Knecht 1374, 717, 

Urban: Piápste. 

Ussirnrode, Dorf Isserode w. v. Weimar, 
1398, 1123. 

Utha, Ute: v. Benstete B. - Fuchs B. 
- de Lapicide B. - de Lubelin B. - v. 
Salzca B. 

Utensberg, Uthinberg, Utinsberg, Uthins- 
perg, Dorf Utzberg ö. von Erfurt, 
1327, 60. 1329,76. 1340, 198. 13483, 
227.28. 1372, 688. daz halsgerichte uffe 
dem veylde 1327,60. - daz gerichte 
imme dorfe 1327,60. 1341,212. 1352, 
399. - weytpfenninge 1327,60. 1852, 
399. - Einwohner: Dithmarus de Mol- 
husen 1329,76. - advocatus Th. de 
Suzerstete 1329, 76. - Rudigerus de Nore 
famulus advocati 1329, 76. 

v. Utensberg, Uthinsperg, Hartmud 1340, 
198. 1341,212. - Heinrich 1327, 60. 
1352, 899. - Johans 1352, 399. 

Utho: v. Kerspeleyben B. 

Utilia: de Stutirnheym B. 


888 
V. 8 F. 
W. 


W. ‚patriarcha Anth., cancellarius 1398, 
1120 


Wassemberg, Wassinburg, Wassenburg, 
Wachsenburg b. Arnstadt, 1369, 636. - 
herren zu, Gfen. Joh. u. Gunther v.Swarcz- 
burg, 1856,466. 1865, 580. - Amtmann 
Fritsch v. Witzleben 1843, 1030. 

Wachsmodus, Wachsmud: v. d. Alden- 
kerchen. - de Somerde B. - v. Frondorf. 

Wackir u. Wackirmann : v. Landecke. 

v. Waldecke, Gf, Otto 1875, 720. 

Waldemar ]l., König von Dänemark, 
1230, 2. N. 

v. Waldenberg, Waldinberg, Waldenburg, 
Heinrich u. Johann s. Sóhn 1834, 120, 
21. 1335, 191. 36. - Heinrich 1336, 145. 
- Johann 1343, 285. 

v. Waldenfels, Waldinfels, Hans 1386, 
920. - Ritter 1387,944. - Mertin und 
Ulrich 1898, 1115. 

Waldesberg, Joh. Rost von, 1890,991.1000. 

Wallesleibin , Walisleybin, Walesleyben, 
Walesleybin, Wallezleybin, Wallesleben, 
Walesleibin, iuxta Geram, Dorf Walsch- 
leben a. d. Gera n. v. Erfurt, 1327, 57. 
1836,156. 1841,202. 083. 1348,290. 1370, 
653. 1871,671. 1385, 903. - die hohe 
wese 1346, 268. - vinetum 1841,202 03. 
- herberge in dem monchehofe 1370, 
658. - ecclesia s. Crucis, Patronat 1346, 
265. 1360, 528. - Johann v. Bessingen, 
Pfarrer 1360, 528. ) 

Wallesleyben, Nidirn-, 1375,731. 

Walkenried, Wolkenryd, Walkinredin, 
Kloster 1848, 235. 1351, 371. 

8. 7" alpurgis, claustrum montis , 1302, 
17. N. 


Walthirsleyben, Waltirsleyben, Walters- 
leybin, Dorf Waltersleben bei Erfurt, 
Vogtei u. Gericht 1834, 113. 1895, 1068. 
a dinst genant daz essen 1395, 
1063 


Waltherus, Walterus, Walther: deEychen- 
berg. - zu dem treppichen B. - de 
Utensberg B. 

Wangeheim, Pfarrer der von Kolmazsch 
1380, 229. 

v. Wangenheim 1843,295. -  Fridrich 
miles 1827,58. 1331, 95. 1351, 364 An- 
merkung. 1372, 681. 1380,829. 1396, 
1096, - superior capitaneus dom. Fri- 
derici lantgr. 1836,155. - des lant- 

ven vogt 1363, 208. - Ludwig, Lutze 
1351, 364 Anmerkg. 1396, 1096. 


96 * 


884 


ri Wartberch, das hus 1335, 126. 
v. Wartinberg, herr 1375, 741. 
v. Webelingen, er Conrad 1395, 1075. 
Webirstete, Herm. Goldacker, "Hermann 
u. Albert v. Grüszen, Dyther. u. Heinr. 
Eyimar, Herm. v. Webirstete, gesessen 
daselbst. 1386, 939. 
v. Webirstete, Hermann 1386, 939. 
Wehmar, Dorf Wechmar bei Gotha, ple- 
banus 1329, 78. 
de Wechmar , Conradus sacerdos 1327, 
56. - Henricus notar. imperialis 1355, 
448. - Heinrich 1333, 109. - Hermann, 
Ritter 1356, 468. - Johann 1343, 227. 


1368, 684. - Otto miles 1321, 9. 1327, 
60. 1333, 109. 1356,468. - Reinhard 
1375, 765. - Wilhelm 1394, 1046. - 


Amtmann zu Mulborg 1391, 1006. 1394, 
1045 
v. Wederswerg, Marquard 1859, 524. 
Webzil, Weczel: Ortmann. - 
Steyn. 
Weida, Wida, Wyda, Vögte von, Heinr. 
1845, 254. 1875, 720. 
Weyger, Cunrat, Ritter 1322,10. 1323, 26. 
Weimar, Wymar 1331, 94. 1874, 711. 
1384, 894. 1393, 1034. 50. - Bürger: 
Hermann u. Otto Koytis, Dyterich von 
Matstete 1364, 568. - Apecz v. Obir- 
Wymar 19398,1122. - Ludewicus scul- 
tetus 1337, 164. - her Wetige der schul- 
meyster 1364, 968. 
zu Wymar, Grafen u. Herren 1332, 108. 
1334, 120,21. - Grafen v.Orlamunde 1842, 
225. 1848,235. 1850,885. - Friedrich 
u. Hermann 1331, 96. 1335, 186. 1845, 
252, 1848,288. 89.92.98. - Hermann 
1874, 718. 
Weise, Johan 1375, 740. 
Weissenfels, Wyszenfels 1345, 253. 1368, 
Weysensehe,  Wyssinse, Wyssinsee, 
Wizzense, W yssense, Wyzzensee, Wizense, 
Wizenze, Stadt Weissensee, 1343, 233. 
1344, 250. 1855, 427. 1357, 488. 1371, 
659. 1378,807. 1383, 867. 1396, 1088. 
94. - mag. consulum ceterique consules 
1841, 22 - Bürger 1371,659. Hen- 
ricus dictus Anewege 1341, 22.N. - die 
borglute (mit Namen genaunt) 1364, 
571. - castellanus Herm. de Cranchborn 
1832, 103. - Comthur u. Convent der 
Johanniter 1339, 184.88. 1357, 497. 
v. Wissisee, Hans 1395, 1077. 
Weyseze villa, Wüstung 0. v, Gotha bei 
15:94 Einwohner (mit Namen genannt) 


vom 


Orts- und Personen-Register. 


v. Weisterheim , Westirhain, Heinrich, 
Ritter 1355, 430. 81. 

de Weytemule, Wlachnico 1397, 1099. 
1104. 


de Weitzelsdorf, Nicolaus 1560, 581. 

dictus Wenigen, Theod. 1322, 14. 

v. Wenkheim, Hans 1379, 815. - Heinr. 
1380, 832 Anmerkg. 

Wentzel, Wenczlaw: v. Kleen. - Kaiser. 
- Herzog zu Sachsen. 

Weringeshusen, Dorf Werningshausen an 
der Gera, pleb. Theod. de Sternberg 
1329, 78. 

de Weringeshusin 1329,25. - Heinricus 
residens in R ynkeleybin 1322, 15. 21. 
- Theod. 1822, 21. 1847,271, w Jutta, 

8. Frau 1847, 271. - s. de Germar, de 
N otteleybin, de Dachebeche. 

Wernigesleibin, Weringesleibin, Weringes- 
leubin, Dorf Werningsleben s. v. Erfurt, 
1355, 433. 1857, 475. 76. 94. 

Wernherus ; Werner : de Arnstete B. - 
v. Dreferte B. - v. Falkinberg. - von 
Frankenhausen B. - v. Hanstein. - von 
Meldingen. - Micheling. - der Rote B. 
- de Widensee. - v. Witzleben B. 

v. Wernigerode, Grafen: Chunrad 1875, 
720. - Curt u. Heinrich 1395. 1069. - 
Heinrich 1395, 1075. 

v. Wernrode, Albrecht, Ritter 1334,118. 

die Werntze, wässerlein 1352, 400. 

Werra 1881, 886. 

Wersdorf 1326, 42. 

v. Werterde, Wirtirde, Werthere, Wer- 
thire, Wertirde, Albrecht 1370, 653. 
- Berld, Ritter 1364, 571. 1370, 653. - 
Frederich , Ritter 1882, 857. 1388, 969. 
- Heinrich, Ritter 1352, 381. 87. 88. 
- Johann, Hans, ges. zu Thunna, 1398, 
1122, - Tyle, ges. zu Wenigenbalnhusen 
1398, 1122. 

v. Wertheim, Jobann 1377,778. - Grat 
Rudolf 1342, 225. 

Westvalen , Westfalen , Landfriede zu, 
1384, 885. ‚86.94. 1886,932, 33.34. 1396, 
1088. - lantrichter des landfriedes 
1386, 932. 33. 84. 85. 1887,941.43. - 
Ditherich Schencke 1386, 935. 

v. Westerburg, Reynhart, herr zu, 1337, 


159. 1852, 378. 

Wetig: v. Rade, - de Retebeche B. - 
vorn Wunnen. 

Wetselar, Wetslor, Wephlar 1350, 348. 
1993, 406.07. - Rat u, Bürger 1975, 
Widen 1862, 544. 


de Widensee, Wernerus, Vogt zu Kapellen- 
dorf, 1400, 1142, 


Orts- und Personen-Register. 


Wye u. Buch, Grafschaft 1850, 335, 

v. Wie, Henrich, Ritter 1334, 18. 
Wigandus: de Vrinstete. 

v. Wigeleyben, Heynrich 1352, 897. 

Wildenrade, ehem. Dorf Willroda b. Erfurt, 
1379, 819. 

v. Wildenvele, Wildnfelz, Johans und 
Unarg 1335,131.86. - Agnes u. Hein- 
rich 1399, 1127. 

Wylgelow, Wigelow, Dorf Wilgenau só. 
v. Weimar, 1350, 347. 1352, 400 

v. Wilhartitz, Busk, Busco, Buscho, 
Kaiserlicher Kammermeister 1352, 394. 
95. 96. 

Wilhelm : Erzb. v. Köln. - Landgraf von 
Thüringen u. Mkgf. von Meissen. - von 
Wechmar. 

Wilhelmi, Albertus 1327,66. 

Willekom, Gunther 1398, 1089. 

de Willersleve, Hermann 1331, 101. 

Willerstote, Johans, pharrer zu, 1365, 
36. N. 

de Willerstete. Ludewicus, miles 1322, 12. 

Wyndischenholtzhusin, Wyndischinholez- 
husin, 
Windischholzhansen bei Erfurt, 1327, 
60. 1343. 227.28. 1357, 498. 

Windolt, Heinrich 1824, 30. 

zu Winterstein, Fritz 1396, 1096. 

Winther: v. Ryfinberg. 

v. Wizzegerode, Winczingenrode, Johann, 
Vogt zu Rusteberg, 1936, 141. 1340, 
197. 

Wyppfere, das sloz 1356, 467. 

v. Wirthen, Berlt u. Albrecht, Ritter 
1378, 703. 

Wirezburg, Wirtzburg, Wyrceburg, Wurcz- 
burg, civit. Herbipolensis, Herbipolis, 

. Stadt 1342, 223. 24.25. 1348. 285. 36. 
1374,709. 1878,802.04. 1386, 920. 1387, 
943. - Rat u. Bürger 1375. 720. - Con- 
radus de Ilmene, alias de Ochsenfort 
presbiter 1378, 798. - Jude Moller von 
Erfurt 1377, 780. - castrum montis b. 
Marie 1878,798. - Bischof 1358, 508. 
1875, 739. 1878, 802, - Gerhart 1375,720. 
32. 1378, 798. 804. 1386, 920. - ecclesie 
Novimonasterii decanus Petrus 1378, 
804. - Joh. dictus Nuenstein vicarius 
1878, 804. - vinum  Herbipolense 
1327, 55. 

v. Werczeburg, er Conrad 1371, 666. 

Wissegradensis ^ canonicus, Franciscus 
Glomm (?) 1391, 1010. 

Wissenburg, Hmatschko, Herr zu, oberster 
schenk. des rom. kunges 1890, 1002. 1391, 


1010. 
Wismar 1368, 680. 


Windischenholezhusen, Dorf 


885 
Witego, 'Wythego: de Buchforte B. 
- Nuemburg. ep. 
Witich : v. Tanheim B. 
Witle: de Crammesdorf. - de Heldingen. 
Wittenberg, Hans Nebel zu, 1382,8062. 
Wittenburg, Johann v., lerer des geist- 
lichen rechts 1897, 1105. 
Witterde, Wytterde, Wittirde, Dorf 
Witterdab. Erfurt, schultheissenammecht 
1342, 217. - Einwohner: Diterich Gut- 
hinshuser 1842.217.18, - Johannes 
Ryman 1392. 1022. 
v. Wittirde. Witterde, Wytirde, Albrecht, 
Ritter 1324, 30. 1327,60.66. 1329,79. 
1338, 175. - Knecht 1393, 10380. - Hen- 
ricus viced. castellanns in Glichen 1329, 
79. - Hermann 1343, 227. 
Wiczeleybin, Dorf Witzleben , 1372, 692. 
1396, 1093, | 
v. Wiezleyben, Witzeleiben. Wiczzen- 
leybin, — Wiczeleybin, Wiczeleyben, 
Witzleuben , Wiczzeleibin, Witzleben, 
Wiczeleuben etc. , Albrecht 1881, 836. 
- Beringer. Knecht  1898.1037. - 
Cuncze 1848.287. - Conradt. Knecht 
1349, 313. 1865,582. - Christian, Hof- 
richter des Markgrafen Friedr. 1358. 
512. 18. 1371. 666. 1375,743. - Ebirhard 
1373, 701. 1377,792. - Friderich, Ritter 
1322,10. 1351, 859. 1388, 958. 1394, 
1046. 51. 1395, 1068. - herr zu Eylgers- 
berg 1831,99. 1332, 104. 1884, 113.18, 
1385,136. - Fritsch, Amtmann zu 
Wassenburg, 1393, 1030. .- Amtmann 
zu Klingen 1393, 1037. Henrich, 
Ritter 1334. 118. - s. Alkirsleiben. 
- Herborte, Ritter 1334,118. - Her- 
mann. Ritter 1353, 404. - Katherin 
1391,1015. - Konemund 1391, 1015. 
Knecht 1398, 1030. 1895.1068. - Ticzel, 
Dyther 1351,359. 1878,796.99, Ritter 
1882,857. 1383, 866. 1391.1015. - Ditte- 
rich, zu Arnstete 1378, 799. - Titzele, 
Ritter, ges. zu Molesdorf, 1768, 638. 
- Th., Knecht, ges. zu Wolfis, 1368, 
633. - Ditt., Ritter, ges. zu Wicze- 
leyben 1396, 1093. 
Witzenhusen 1384, 897. 
Wladislaw: Herzog zu Teschin. 
Woyczberg, Nicolaus pfarrer zu, 1363, 563. 
Wolf: v. Hatzenstein. 
Wolfram, Wolferamme: Schrimpf. - von 
Walesleybin B. 
Wolffis, Ticzele v. Witzleiben, Ritter, 
ges. zu, 1368, 638. 
v. Wolkramshusin, Tyle, Ritter 1850, 342. 
v. Woln, Hartmann, Hofrichter des L.and- 
grafen, 1368, 563. 


886 


v. Wolfftitz, Heinrich, zu Zeitz 1359, 524. 

Worbis, Worbiz 1375, 747.48.53. - die 
veste 1948, 235. 

v. Worbiz, Bertholt 1336,141. Ritter 
147. vogt zu Rusteberg 1340, 197. 

Wurm, Worm, Cunrad, Ritter 1357, 488. 
1898, 1080. - Dyterich , Ritter 1374, 
715. - Herm., Ritter 13871,6606. 1388, 958. 

Wormis , Wurms , Worms, Stadt 1378, 
802. - Rat u. Bürger 1375,720. - 
Bischof 1375,720. 1378,802. - Sal- 
mannus 1341, 209. 

v. Wormstete, er Heinrich 1393, 1030. 

Wortwyn: v. Maspach. 

Wulfershusen,  Wulfericheshusen 1372, 
692. - Friedr. v. Lengefeld und Elze s. 
Frau, ges. zu, 1372, 683. 

de Wulfericheshusen, Wulerrishusen , Jo- 
hannes, Schreiber des Erzb. Johann 
v. Mainz, 1372, 683. - Nicolaus 1327, 65. 

Wunne: Meurer B. 

Wunnersleben, Ditherich Metz, Ritter 
zu, 1886, 939. 

Württemberg ‚ Wirtenberg, Grafen zu, 


Orts- und Personen-Register. 


v. Zedlitz, Czedlicz, Niclas, Ritter 1395, 
1079. 1397, 1097. 

Zefflicensis eccleia, Emmercho prep. 
1829, 80. 1336, 157. 1337, 167. 

Zeitz, Cyce, Cycze 1336, 139. 1378, 802. 
- QCiczensis eccl. vicar. Guntherus de 
Rodolfstat 1877,782. - Heinrich von 
Wolfftitz, ges. zu Z., 1359, 524. 1368, 
615 


de Czygenberge , Ernfridus, miles 1330, 
2 


igenhein , Czy 
Gotfrid 1352, 


genhain, Zygenhein, 
"378. 1375, 720. 1378, 


Zieganrück, Czegenrucke, Jobann Sandir 
Pfarrer, Niclaus v. Obirnicz, Priester, 
Heinrich Paris Einwohner 1388, 964. 
Zimmern, Zcymern, Zimmern, Crimmern, 
Cymmern, Cymern, Czimmern, in comitatu 
uch et Wy, an dem Eytirsberge, prope 
Vyselbech, Dorf Zimmern infra 

Kitersberg, 18394,1058. 1345, 252. 1348, 
288. 92. 93. 1850, 332.35. 1352, 384. 
1358, 501. -  Kirchlehen 1336, 599. 


Eberhart 1849,904. 18375,7383. 1878, - Altar ss. Marie et Nicolai 1352, 379. 
802. - Ulrich 1978, 802. - Oberkirche, Pfarrer  Theoderich, 
Y s.I Vikarie s, Marie et omnium sanctorum 
EL 1859, 522. 
Zimmern uff den bergen, Dorf Zimmern 
. supr& w. v. Erfurt, 1380, 829. 
Zacharia: v. Gothingen B. Zweibrucken, Grafen von, 1878, 802. 
Zappenburg, Schloss, 1351, 370. Zwickaw 1878, 802. 
Erfurt. 


A. Die Stadt. 


Erford, Erforte, Ertfordia, Erdfordia, 
Erffurdt, Ertfurt, Erdfurt, Erffurd. etc. 


Die Stadt und ihre Teile. 


Herfordense opidum 1836, 157. 
opidum Erfordense 1377, 781. 82. 86. 
opidum E., quod ad mensam archiepis- 
cope lem Mag. iure dinoscitur pertinere 
1376, 766. - quod &. m. ar. M. pleno iure 
pertinebat et pertinet. 1378, 804. 
rühl: P , quod dicitur in vulgari 
der bruel 1396, 154. - Bràl, Brul, 
Bruel, Bruletum 1341, 23.N. 1342, 214. 
1372, 697. 1373, 702. 1390, 990. 
Neustadt: 1825, 98. nova civitas 1327, 
56. 1337, 161. 1351, 857, 


Vorstädte: suburbia 1327, 54, 1389, 986. 
- vorstad 1389, 988. 1396, 1088. - subur- 
bium prope Crampendor 1385, 900. 
- vorstad vor Cramphinthor 1388, 972. 


Die Thore und Befestigung 
der Stadt. 


Die Thore: die tore 1369, 635. 
Andreasthor: Andrewisthor 1546, 266. 
1394, 1058. 

Augustthor: porta s. Augustini 1346, 266. 
1394, 1058. 
Brühler Thor: Brulertor 1846, 266. 1389, 

909. 1390, 990. 

Krümpferthor : Krampfentor, Kramphen- 
tor, Crampendor, Crampbinthor, Cram- 
phentor. 1326, 49. 1346, 266. 1379, 817. 





Orts- und Personen-Register. 


1385, 900. 1388, 972. 1389, 988. 1392, 
1023. 1394, 1044. - das ussire Cramphin- 
thor 1388, 972 

Lóberthor: Louwerthor, valva cerdonum, 
Loberthor, Lowertor 1346, 266. 67. 1349, 
314. 1889, 988. 1392. 1020. 

Moritzthor: valva s. Mauricii, S. Mori- 
cienthor 1346, 266. 1382, 856. 

Johannesthor: S. Johannesthor 1346, 266. 

Pförtchen : die pforte 1393, 1036. 

Die Stadtmaver 1375, 763. - Pforte am 
Judenkirchhof 1375,763. - «der nuwe 
graben am Brulertore 1885, 909. - der 
nuwe thorm (im Brühl) 1388, 959. 1998, 
1036. 

Plätze, 


Das Entenleich: der enteleych 1377,795. 
Fischmarkt : forum piscium, Vischemarkt, 
commune et publicum forum piscium 
1327,65. 1349, 314. 1385,900. 1388, 
972. 
Grasmarkt: grasemarkt 1349, 314. 
Vor den Graden (Fr.-Wilh.-Platz): vor 
den greten 1341, 200. 1357, 472. 
Rubenmarkt: der romarth, rubenmart 
1376, 769. 1395, 1059. 
Wenige Markt: Wenyngemaart 1391, 
1007. 
Strassen. 


Bey sant Augustin 1340, 195. 
cleine gasse am Wenyngemaarte 1391, 
1007 


der angir, auf dem angir 1350, 345. 
1362, 597. 

Deynhartsgasse 1346, 266. 

Vingelergasse 1326, 43, 

Futergasse, futirgazze 1381, 850. 1384, 
888. 

Hutergasse 1368, 631. 

Sente Johans gazze, S. Johannesgasse 
1340, 195. 1341, 200. 02. 

Cathena 1324, 38. die kethe 1346, 266. 
Lobank, an dem lobancke, unter den 
lobern, 1341, 200. 1349, 314. 

keyn sente Lorencien in dem kleynen 
gessgin 1346, 266. - by sente Lorencien 
1377, 795. 

Markgrafengasse 1374, 718. 

platea dicta Meyenbergengazze (Eimer- 
gasso) 1355, 443. 

Nunnensack 1353, 404. 

zu dem Nuwin werke 1379, 817. 

Unter den schilderen, inter clipeatores 
1344, 243. 

die Straze (jetzt Marktstrasse), strata 
publica 1841, 200. 02. 1352,386. 1385, 
900. 


887 


Schottingasse 1395, 1080. 

Wallengasse (Waldengasse) 1349, 314. 
platea dicta die Weitergazze 1327, 54. 
dy gazze kegin Unsoten (in der Futter- 
strasse) 1384, 888. 

bei sente "Vite, sant Veit 1340, 195. 
1879,817. 


Pfarrkirchen u. Kapellen, 


Allerheiligenkirche: Allen Heiligen Kirche, 
eccl. Omnium sanctorum, pfarkerche 
Allerheylgen 1349, 314. 1351,358. 1356, 
453. 1376,769. - Plebane: 1363, 564. 
Hermannus 1324,29. Albertus dictus 
Notprys de Heylgenstad pastor und 
Hildebrandus de Molhusen. verus pastor 
cc. eccl. s. Marie, 1846, 259. 1849, 308. 
1359, 519. Hermann v. Bechstedt 1359, 
519. 1968,560. 1375.719. 25.26. vice- 
plebanus Bertoldus de Gotha 1375, 719. 
- Vikarien: ss. Philippi et Jacobi, 
Felicis, Adaucti et Erhardi 1349, 808. 
beat. Joh., Barthol. et. Erasmi 1368, 
560.638. - Benedictus presbiter 1375, 
750. - der kirchener 1854, 420. 

Andreaskirche: eccl. &. Andree, S. Andres 
(Kirche). - Plebane: 1354, 420. 1367, 
605. Hermannus 1824,29, Gunther 1363, 
94. N. Theodericus de Yassa, verus rector, 
1878, 702. 1375, 719. 25. 26. Christ. 
Schenke 1375,750. 1881,852. - Vikare: 
1354, 420. 1856, 469. Albertus de Sanger- 
husen 1329,198. Joh. de Erich 1989,98. 
- Vikarie s. Barbare 1389, 987. - 
alterluthe: 1846,266. 1389, 987. Herm. 
v. Smyre u. Fritsche v. Tyfental 1365, 
578. - der lettir 1354, 420. - cimiterium 
und Ablass 1325, 35. 

Bartholomäuskirche: eccl. s. Bartholomei, 
sente Bartholomeus pharre 1335, 134. 
1846, 266 - Plebane: Heinricus 1217, 
1.N. Gunther 1824,29. Rudolfus de 
Northusen 1337, 164. Frederich von 
Ruckirsleibin 1855,438. 1857,495. Gun- 
therus viceplebanus 1378, 702. Gerardus 
de Botilsteto 1375, 719. 25. 26. Johannes 
de Dryfordia 1375,750. 1392, 1025. 
- Vikare: Dyetherich von Stusforte, 
Hermannus, Gunther v. Kolede 1355, 
335. Joh. v. Butstete, Herm. v. Cranch- 
velt, Dytherich v. Stuzforte, Frederich 
Becke, Gunther v. Wy, Nyclaus v. Den- 
stete 1355, 488. Gunth. v. Wye 1862, 
549. Conrad  Tutteleiben 1396, 1087. 
Bertold. Advocati 1374, 712. Joh. de But- 
stete 1829,78. - Altáre: die 4 Altäre 
1866, 594. s. Nicolai 18355,4985. trium 


888 


regum 1360, 529. s. Katharine 1374, 12. 
- procuratores, provisores, alterleute: 
Mart. de Waldindorf, Heinr. de Holtz- 
husen 1887,164. Conrad Methe und 
Johann  Missesse  1396,1087.  Ablass 
1839, 187. 

Benediktikirche : eccl. s. Benedicti, sente 
Benedictus, eccl. parochialis pontis 
mercatorum 1823,27. 1356. 453. 1375, 
750. 1876, 769. 1379, 817. - Plebane etc.: 
1356, 462. Jacobus 1824.29, Guntherus 
vicepleb. 1329, 78. Conradus verus rector 
1865, 581. 1373, 702. Conradus de Yse- 
nacho 1375, 719. 25.64. Henricus de 
Herbiszleuben 1375.750. -  Vikare: 
Heinricus de Herbisleyben, Theod. de 
Kruczeborg 1375, 764. Jacob v. Eschen- 
born 1828, 27. Gunther perp. vicar. 1336, 
157. Joh. v. Goslar 1357, 474. Stephan 
g. v. Isenache 1865, 501. 1867, 609. 
1368, 628. 1397, 1107. Johann v.Heiligen- 
stadt 1368, 629. - Altäre: s. Jobannis 
evang. 1357, 474. b. Marie in nova turre 
1968, 814.29. - Stiftung einer neuen 
Vikarie 1865, 581. - alterlute, provisores 
1357, 485. 1368, 628. 1874,707. - Ab- 
lass 1332, 106. - Brand der Kirche 
1374, 707. 1875, 750. - nova turris 1368, 
614. 

Egidiikirche: eccl s. Egidii, Egidien- 
kirche 1824, 34. 1892, 1022. - Plebane: 
1827,65. Johannes 1322,14. 1824,28. 
29. 1829, 78. 1336, 157. vicepleban. verus 
pastor Heinricus de Eschenewege 1850, 
830. Heinrich Rabenolt 1392, 1022, 
- Vikare: Reinoldus 1822,14. Lutolfus 
de Kopel 1350, 336. Jacob 1854.414. 
Conrad von Sebeleyben 1360, 580. 1868, 
562, - Altäre: unsir frowen 1854, 414. 
ss. Panthaleonis et Barbare 1850, 836. 
1860, 580. 1363,562. - Alterleute: Herm. 
Teschener und Conrad Humrer pro- 
curatores 1324,28. -  Fabrikmeister 
1392, 1022. - turris et sacristia 1324, 
28. - Orgel u. neuer Turm 1392, 1022. 
- Inkorporation in das Schottenkloster 
1825, 41. 

Georgskirche : eccl. s. Georgii, Georii, 
sente Georien, sente Jorgen 1827,54. 
1874, 715. - Plebane: Bertoldus rector 
1824, 29. Gunther v. Gammestete pherrer 
1366, 601. Theod. vicepleb. 1378, 702. 
Theod. de Ysenacho (Dyter v. Isenache) 
pherrer 1875, 719. 1379, 817. rector 
1881, 840. Dither von Gotha 1894, 1058. 
- Vikare: Heinrich ern Bruns von 
Creutzburg 1849,329, Guntherus de 
Gaminstete 1355,440. - Altüre: trium 


Orts- und Personen-Register 


rogum 1949, 829. 1851, 356. - formunde 
1379, 817. - d. geluchte 1879,817. 


Gotthardtskirche: eccl. s. Gotbardi, Gode- 


hardi 1368, 681. - Plebane: Gotfridus 
verus rector 18798,7029. Joh. Helwici 
1875, 719. 25. 26. 


Johanniskirche: eccl. s. Iohannis baptist. 


- Plebane: Henricus rector 1324, 29. 
Dietericus 1844, 247. Johannes verus 
pastor seu rector 1838,174. Conradus 
de Tanrode 1375, 719. - Vikare: Theod. 
de Brantpach, Conradus de Salveld, 
Henricus de Wizzensee 1344, 242. 47. 
1816, 260. Albertus de Hamerstete 1344, 
247. Bernhard Monnich 1885, 905. 
- Altäre: s. Michaelis 1338, 174. ss. 
Catharine et Marie 1846, 260. - alter- 
lute 1346, 266. 


Kaufmünnerkirche: eccl. Mercatorum, s. 


Gregorii mercatorum. Koufmankerche 
1823, 24. 1827, 65. 1850, 855. 1368,627. 
1899, 1137.38. - Plebane: 1869,637. 
1389, 985. Guntberus rector 1324, 29. 
Hermannus verus pastor 1356, 463. 
rector 1373, 702. Conradus de Appoldia 
1373, 702. Gotfridus de Northusen 1375, 
719. - Vikare: Heinrich von Smyre 
1856, 457. Joh. v. Weissensee 1378, 801. 
Theod. von Seebach 1884. 882. - Altäre: 
Joh. bapt. et s. Erhardi 1342. 215. 1384, 
882. b. Marie 1856, 463. ss. Petri, Pauli 
et Jodoci 1856, 470. - alterlute 1346, 
266. - Neu geweiht 1368, 625. dedi- 
cationes omnium et singulorum altarium 
1369, 637. 


Lorenzkirehe: eccl. s. Laurentii, sente 


Lorenczien 1846, 266. - Plebane: Theod. 
rector 1324.29. Thidericus de Milden- 
steyn 1325, 40. Bertold Balbi u. Bertold 
Stolzing 1858.504. Dieterich von Arn- 
stad  1858,504 Anmerkg. Johannes 
Hildebrandi 1372, 692. verus rector 
1878, 702. 1875, 719. 1881.840. - 
Vikare: Ludwig vom Sehe u. Wedekind 
Stote 1358, 504 Anmerkg. - Altäre: 
Simon et Judas 1828,22. - Alterleute: 
13572,0692. - Inkorporation betreffend 
1333, 112. 


Kirche Martini intra: eccl, s. Martini 


veteris hospitalis intra muros, s. Martini 
intra. s. Martini in strata 1322, 
18. 17. 1352, 384. 1875, 749. 1385, 
899.900. 1388,972. 1889,978. 86. 1392, 
1024. - Plebane: 1875,725.96. 1399, 
1139. Bertoldus verus pastor 1821. 
8. rector 1824.29. Jacobus de Saxa 
rector 1350, 839. "Theod. verus rector 
1373, 702. Heinrich de Wolfhagen 


Orts- und Personen-Register. 


1375, 716. Gotfridus de Hongede 1375, 
750. - Vikare: Gottfried von Mulhusen 
1339, 181. Joh. de Luthenthal 1350, 
339. Johann von Dryford u. Heinrich 
von Borken 13883, 877. - Altäre: der 
hohe altar 1383, 877. 1392,1025. ss. 
Simonis et Jude 1350, 339. - procuratores 
1321.8. - Kirchhof 1393, 1038. - Ab- 
lass 1322, 18. 17. 1385, 900. - Verlegung 
1385, 900. 

Kirche Martini extra: eccl s. Martini 
in Bruleto, s. Martini extra muros, 
senthe Merthinskerchin in dem Brul 
1346, 266. Henricus rector 1324, 29, s. 
Martinskloster im Brühl. 

Mathiaskirche: eccl. s. Mathie 1327, 
65. 1829.74. - Plebane: 1360, 530. 
Gyselherus rector 1324, 29. Bertoldus de 
Wissense verus rector 1373, 702. 1875, 
719.25. 26. 1381, 840. - Vikare: Albert 
von Salvelt, Conr. u. Heinrich s. Brüder, 
1861,533. - Altáre: 1362, 544. ss. Petri 
et Pauli 1361, 537. 

Michaeliskirche : eccl. s. Michaelis. Micha- 
helis. - Pfarrer und Vikare 1851. 874. 
- Plebane: Meynhardus de Munre 1529, 
78. 1882, 107. 1886, 157. Heinricus de 
Heilingen verus rector 1373, 702. 1375, 
719. - Vikare: Nicolaus 1322, 14. 1329, 
78. Heinrich von Smyre 1858,514. 1864. 
570. Johannes von Heylingen, Pfarrer zu 
Nuesesse, 1385, 915. - altirlute 1882,856. 

Moritzkirche: eccl s. Mauritii, sente 
Moriczigen. - Plebane : Conradus rector 
1824, 29. Johannes verus rector 1378, 
702. 1375,719.25.26. - alterlute 1346, 266. 

Neuwerkkirche: Pleban Joh. von Thel- 
stete 1375, 750. s. Nenwerkkloster. 

Nicolaikirche: eccl. s. Nicolai, gotishus 
zu sante Niclauss, sente Niclause, gotis- 
hus sente Nyclausis, Niclauwese 1282. 
8. N. 1289,9.N. 1290, 10. N. 1291, 18. N. 
1375, 725. - Plebane: Johan von Sehin, 
pharrer 1354, 27. 1368, 34.35.N. 1865, 
36.N. Niclaws 1854,27. - Iohannes 
verus rector 1373, 702. : Heinr. de Mol- 
husen 1875. 719. - ecclesiasticus 1398, 
1118. - Kapellen: s. Elizabet 1360, 
28. N, 1361,38. N. 1868,35 N. 1398, 
1114. s. Anne 1293,14. - altirlute und 
formunde: Herm. von Botilstete. Ditmar 
von Bakeleyben 1360.28. N. Friedrich 
von Wynresleibin und Heinrich Milde- 
forste 1365, 36.N. provisores seu alter- 
manni Heinrich von Gebese u. Heinrich 
Snypel 1398,1114. - Patronatsrecht 
1289, 9. N. 1290. 10.N. - Turmbau 1360, 
28.N. - Kirchhof 1298, 14. N. 1898, 1114. 


889 


Paulskirche: eccl. s. Pauli, sente Pauls, 
1392, 1093, - Plebane: Jacobus rector 
1324,29. Johann von Mainz 1826,14. 
Jacob, filias Berth. v. Clam, 1330,87. 
Conrad Schonelut 1353, 403. 1369, 638. 
Heinricus 1375, 719. 25. 26. - Altäre: 
ss, Jodoci et Anne 1864, 569. 1369, 638. 

Servatiuskirche: eccl, s. Servatii 1879, 
817. - Plebane: Conradus rector 1324, 
29. 1829,78. Theodericus de Isenache 
verus rector 1873, 702. 1375, 719. 

Thomaskirche: eccl. s. Thome ante val- 
vam cerdonum extra muros, sente 
Thomese 1375,725. - Plebane: Her- 
mannus rector 1824,29. Ludewicus de 
Osthusen rector 1346, 267. 1368, 558. 
Christian Zuckermunt 1363, 558. Jo- 
hannes de Dorla verus rector 1873, 702. 
1875,719. - alterlute oder Vormünder 
1846,266, 1392, 1020. 

Vitikirche: eccl. s. Viti, sant Veyt, sente 
Vite 1828, 69. 1340, 195. 1858, 510. 18. 
1879. 817. - Plebane: Werner 1826, 49. 
Guntherus vicepleb. 1829, 78. Ludewicus 
de Meckebach, cc. s. Marie, 1837, 165. 
1371, 668. Bertoldus de Hersfeldia vice- 
plebanus 1987, 165. Heynrich 1352, 388. 
Bertholt von Eisenach 1371, 668. Wern- 
herus dictus Wetige de Rethebeche 
verus rector 1373, 702.06. Wernherus 
de Azemanstete 1375, 719. 25. 26. - 
Vikare: Guntherns perpet. vicar. 1336, 
157, Theod. de Lyberg und Heinr. de 
Kerspeleybin 18783,706. - Altäre: ss. 
Andree, Joh. ev., Katharine et Barbare 
1887,165. Marie Mag. et s. Nicolai 
1873. 706. - alterlute, provisores 1326, 
49.52. 1347,278. 1348, 283. 1352. 383. 
Jan Faber u. Herm. de Rinkoven 1337, 
165. Syboldus dictus Rodewig 1978, 
706. 

Wigbertikirche : eccl. s. Wiperti, Wyperti 
1868, 616. 1875, 725, - Plebane: Theod. 
dictus Korner vicepleb. 1889,184. Joh. 
Sudermaden u. Hermann v. Wiesbaden 
1359. 520. Nicolaus viceplebanus 1373, 
709. Albertus 1875, 719. Nicolaus Meineri 
vicepleb. 1875,719. Conrad Bruckemeister 
1375, 750. - Vicar: Heinricus de Alch 
1889,184 - Altar im Chore ss. Andree, 
Marie Magdalene et 11,000 virginum 
1898, 1194. - Ablass 1841,211. 
Kapelle s. Johannis in nova civitate. 
Conradus de Tannenrode, perpet. 
cappellanus 1337, 161. 

Kapelle ss. Marie et Magdalene 1354, 
420, 1357,473. 1392,1023. - Rektor 
1367, 603. - Kapellane u. Vikare : Con- 


8% 


radus de Tannenrode tuns cappel- 
lanus 1337, 161. Thilo 1360. 532. Hen- 
rich von Doringinhusen 1392, 1023. 
Altar us. Jodoci et Oswaldi 1367, 603. 
10, „ovisoren 1367, 608. - Kirchhof 1392, 
Kapelle im Rathause 1347, 272. 1349, 
880. 1357, 479. 1361,539. - Vikare: 
Tyle von Elrich u. Hermann Kornmann 
1387, 948. Joh de Elxzsleibin u, Konrad 
Keling de Molhusen 1394, 1057. - Altäre: 
b. Marie 1357, 479. 1366, 597. 1387, 
957. Katharine 1887, 937. 
Die Plebane der Stadt, die pharrer ge- 
meynlichen zu Erforte, plebani in Er- 
fordia, plebabi et rectores paroch. eccles. 
1329, 74. 1351, 358. 1854,420. 1355, 
440. 1357,472. 1364, 568. 1865, 589. 
1370, 654. 1374, 709. 12. 


Hospitäler. 


Martinshospital: hospitalis antiquus s. 
Martini in strata, in lata platea, spital 
sente Martins by den Langinsteyn, 
spital bie den langen steyn in sende 
Mertinspfarre, spital by dem rathuse, 
hospitale pauperum 8. Martini, vetus 
hospitale s. Martini, novum hospitale 
8. Martini, nuwes spetsl vor Cramphen- 
tor, uzwendich der muren vor Cramphen- 
thore, hosp. pauperum infirmorum in 
suburbio extra muros etc. 1323,25. 1368, 
619. 1873,700. 1875, 731. 42. 1376. 769. 
1378, 799. 1384, 883. 1385,900. 1887, 
945. 1388, 972. 1388, 976. 1389, 986. 
1396, 1088. ‘1399, 1137. 88. - Plebane : 
1323, 25. Henricus 1323, 25. (s. Kirche 
Martini intra). - capella s. Martini, 
sente Mertins capelle 1385, 900. 1388, 
972. 1389,986. 1398,1111. - Vikare: 
Johann von Moringen 1351, 372, Nicolaus 
de Libergin, Heinrich Prysing 1388, 
986. Joh. Sandir, Albrecht Schade, 
Conrad Messerer 1388, 972. Ulrich von 
Hildensheim 1393, 1030. 18394, 1047. 
- Altäre : s. Andreä episcop. 1356, 460. 
ss. Marie, Philippi et Bartholomei 1386, 
936. ss. Johannis et Andree 1388, 970. 
- 8 altäre vor dem thorn 1388, 972, 
- der nuwe altar 1337,166. - Ganze 
Gemeinde, Vormünder, Spitalmeister 
1375, 781. spitalmeister u vormund 1878, 
799. Vormünder 1387,945. spitalmeister, 
gesinde, knechte und meyde 1389. 688, 
Spitalmeister 1827,67. 1335. 184. 1352, 
386. 1385, 915. 1392,1023. 1893, 1029. 
1894. 1044, Flerm. v. Nebere 15396,1088. 
Guntherus dictus Herdein de Arnstete, 


Orts- und Personen-Register. 


mag. seu procurator hosp. 1323,25. 
1335, 128. 30. 34. 1337. 166. Syflrid von 
Schophindorf 1348, 241. ir Berthold von 
Notteleybin 1848, 290, Conrad von Drat- 
steto 1975, 781. - Provisores, tutores, 

rocuratores, Vormunder 1322, 91. 1327, 
66. 1329,73. 1852. 886. 1385, 915. 1388, 
955.58. 1392.1023. 1893,1099. 1394. 
1044. Rudolfus decanus s Marie, Heyn- 
rich de Gebese, Ulricus dictus Suab 
1323,25. Albertus de Remde, Herm. de 
Smire 1335, 128. 30. 94. Conrad von 
Frankenhusen, Jan Smed 1343, 241. ir 
Frowin Trenker, ir Heinrich v.d. Sachsa 
1848, 290. Ditherich Viczthum. Heinrich 
von Helderungen 1367,606. Herm. von 
Alich, Thid. v. d. Wunne 1386. 928. 
Hencze ern Bruns, Mertin v. Muchelde 
1394, 1047. - Vogteirecht 1217.1. N. 
- Verlegung vor das Krämpferthor 1385, 
900. - Ablass 13896,1088. 1398, 1111. 
- Exemtion von der Kaufmännerkirche 
1399, 1137. 98. - Ordnung für das 
Hospital 1389, 988. 

Siechenhaus vor dem äusseren Krämpfer- 
thor: sichhus vor dem nssirn Cramphen- 
thor 1388, 972. 1389,988. sichen vor 
Krampfentor, Albrecht prabest der, 1326, 
49. Gunther graf, Gunther Heller 
Vormünder 1385, 916. 

Siechenhaus bei Ilversgehofen : sichhusz, 
zcu Eylfrsgehoven 1389, 988, 

Siechenhaus vor dem Löberthor: sichen- 
hus vor Lowertor 1389, 988. 


Öffentliche Gebäude, Höfe, 
Häuser etc. 


Erzbischoflicher Hof, Mainzerhof: allo- 
dium archiepiscopi, allodium Erffurdense, 
allod. nostre civitatis Erffurd.. vorwerk 
zu Erforte, furwerk, vorwerk in des 
bisschofs hofe von Mencze 1324. 29. 
1329, 80. 81. 1835, 197. 1336, 145. 55. 
1347,269. 1348, 301. 1849, 24. N, 1350, 
352. 1352,389. 1354, 416. 17. 1355. 425. 
1358, 506. 1359, 516. 17. 1374, 718. 1381, 
842, 45. 1381, 848. 52. 55. 1888, 959. 78, 
1389, 979. 1393, 1086. 

Krummhaus (erzbischöfliche Pfalz): curva 
domus 1825.39. domus et curia dicta 
daz crummehuz dem Marienstift über- 
geben 1343, 232. Krumhusz, Crumphus. 
curia nostra. parva lapidea porta, valva 
qua itur ad mont. s. Petri 1344, 243. 
des bischofes hof, curia archiep. 1346, 
266. 1350,352. da« crummenhuz 1349, 
305. - domus ubi est notaria 1350. 





Orts- und Personen-Register. 


352 Anmerkg. - cellarium dom. archiep. 
1321, 4. 
Ratbaus: 1852, 391. rathus 1355, 421. 
1375, 728. 39. 52. 1388, 972. 1391, 1005. 
1899, 1135. pretorium consulum 1877, 
785. - stup& maior seu estuarium 1377, 
785. - die temlitz, temenicz (Gefängnis 
im  Rathause) 13849,8314. 1394, 1056. 
- der thorm 1394, 1056. 
der blidenhof 1375, 768. 
der marstall 1373, 700. 
curia et domus sita in monte s. Petri, 
que fuit magistri Herm. de Alch, 1332, 
104. - sedelhof vorn Alboyldin 1353, 
404. - hof der von Azmanstete, 1341, 
206. - curia habitabilis et area, ab 
ilis de Baldestete in feudum procedens 
1549, 328. - hof der grafen v. Gleichen 
uf sende Petirsberg 1393, 1036. - sedel- 
hov an dem lobauke Dytherichs von 
Northusen 1368,627. - curia dictorum 
de Mewarsburg 1351, 363. - hó'e Claus 
Ritters u, Peters von Wizense in der 
pharre s. Nicolaus 1368,84. N. - Hof 


der von der Sachsen 1882, 108. - Hof - 


Erhardts v. d. Sachsa bei den Predigern 
1899, 1127. - hof zur Himmelspforte 
1870,650. - hof kegen dem marstalle 
ubir gelegen 1378,700. - hófe gegen 
sente Martine vor der stad E. in dem 
bruele 1372, 697. - curia in nova civi- 
tate iuxta influxum aque 1327,56. - 
bof zum roten lewen vor der langen 
brugken 1862,555. - curia que con- 
tinuatur orto (fratr. Minorum), in qua 
domina Berchta de Mulberg inhabitat 
1327, 54. - curia ex opposito chori 
(fratr. Minorum), quam Eychlindis dicta 
Kapuzen inhabitat 1327,54. - curia 
sororum de Ilmene 1327, 54. - c. domine 
de Tuncdorf 1827,54. - c. Jacobi de 
Sen 1327,54. - c. Kathar. fil. quond. 
Reynhardi de Aquis 1827, 54. - c. domine 
de Egenstete in platea Weitergazze 
1827,54. - c. domine Altrymen 1327, 


54. - hof under den Schilderen 1346, - 


266. - h. under unse frouwen berg keyn 
der probestie 1346, 266. - h. by sente 
Mertins kerchin in dem brul in der 
assin, also man in des von Wandes- 
eyben mol get, 1546, 266. - libera curia 
ante gradus 1329, 75. 
hus Hartungs von Drevorte ken den 
Predigern 1368,613. - Haus an der 
muren by Kramphetore Herm. Hachin- 
bergs 1400,1143. - ern Marcus hus 
1399,1135. - haus Hartung Viztums 
am Petersbergk 1349, 314. - hus und 


891 


hobestat, dy da liet in der hutergasse 
by den stegen in sente Gothehardes 
pharre, 1368,631. hus Heinrichs von 
Vipache ebenda 1368, 631. - Haus der 
Gebrüder v. Volestete 1382, 103. - Haus 
zu dem Paradiese 1876, 777. 1387, 942. 
1395, 1075. - H. zum rosenlecher in der 
futtergasse 1381, 850. - H. zu dem 
strusze 1877,787. - H. zu dem stryte 
1379, 817. - hus u. herberge zu dem 
segeler 1385, 902. Anmerkg. - H. zum 
wizzen wolffe 1379,817. - H. bei der 
Egidienkirche u. Gang nach der Gera 
1324, 34. - herberge der von Meldingen 
1370, 651. 
gewantgaden, der czuslisser der, 1368, 681. 
der werck gadem 1349, 314. : 
instite 1824, 28, - instita sub turri eccl. 
s. Egidii 1327,65. 1392, 1022. - kram 
zu den affin an der straze 12350, 453. 
1376, 768. - instite auf der Krämer- 
brücke 1324, 28. 
domus ante gradus iuxta pomerium 
(archiep.) et aree dicte Steinwerg 1322, 
19. - domus Heinrici Clementen 1324, 
38. - domus et curia adiacens allodio 
1884, 15. 
area sita prope cellarium dom. arch. Mog. 
infra meatum porte 1321, 4. - area Stein- 
werg 1822,19. - area seu domuncula 
contigua porte, qua de nostra curia 
transitur versus montem s. Petri, 1350,352. 
Höfe auswártiger Klöster: Hof des 
Klosters Bürgeln 1325,38. 1343, 226. 
- Hof des Klosters in Collede, gelegen 
in der Neustadt, 1367, 608. 1369, 643. 
- Georgenthaler Hof 1347,269, 1855, 
498. 1868,618, -  Reinhardsbrunner 
Hof bei der Libinsbrukken 1251, 8. N. 
1981,7. N. 1825,39. - iuxta gradus 
eccl. s. Mario 1325, 39. - hof in der 
Nuwenstat 19851,360.61. -  Deutsch- 
ordenshof, Comthurhof: s. Erfurt, Stifter, 
Klöster, Ordenshäuser etc. und Nicolai- 
kirche. 


Sonstige Órtlichkeiten 
in und ausserhalb der Stadt. 


aqueductus in bruleto vulgariter daz 
fulloch 1342, 214. 

die grosse Gera 1359, 525. 

die Kerslache 1346, 266. 1360, 532. 
influxus aque in nova civitate 1327,56. 
daz flizende wasir 1388, 972 (Ross- 
krücken 1859, 525. roczen in des wassers 
gang 18945,2595). 

Sweymbach 1388, 955. 1394, 1058. 

die gebunde vor der stat 1347, 269. 


892 


daz nuweland vor der pforten kegin dem 
nuwen thorme 1388, 959. 1393, 1036. 
winwachs uf dem rothen berge 1361, 540. 
wingarten an der herrin berge von unser 
frowen 1363, 567. 

der Stolberg, Stalberg 1854, 418. 1388, 
955. 

die Waweit, wanwiz 1847, 269. 1349. 305. 
Waweyd holz und wald 1355, 441. die 
Wanweyde 1356, 455. d. waweyd 1370, 
651. Wanwet 1381.851. - tich under 
der wanwiz 1349. 305. 

Spilberg zu Hocheim. - an der Secze. 
- an sandt Ciriacusberge. - Burntayl 
1347, 269. 

statua (vor dem Johannisthor?) 1345, 
2 


Brücken: die Krämerbrücke 1324, 84. 
uff der brucken 1341.200. 1379, 817. 
pons mercatorum 1375, 750. - die lange 
brugke 1365, 555. - Schlösserbrücke : 
longi themetes 1324, 32. lange stege 
1349, 314. die langin steyn 1875, 781. 
1388, 972. - Lehmennshrücke: Libins- 
brukke 1251, 8. N. Libemannisbruke 
1281,7.N. Liemannisbrucke 1289, 9. N. 
1290, 10.N. - Kreuzstege: die stege in 
sente Gothardes pharre 1368, 631. - stey 
und wey umme die stad vor allen thoren 
1346, 266. 1369, 635. 

Mühlen: mule in brule (dem Neuwerk- 
kloster gehörig) 1894, 1049. - der von 
Wandesleyben mol in dem Brul 1346, 
266. - mule im Mainzer Hof 1347, 269. 
- molendinum der Johanniter ante civi- 
tatem 1339, 188. - molendinum iuxta 
predicatores 1821,9, 1324,32. - mulle 
an dem Wenyngemaart 1391,1007. der 
molhov 1876, 769.77. - die weytmole 
(beim Hospital) 1394. 1044. - Wanweides 
mul, Wanweytismuhle, mulstadt die 
man nennet Wanwetsmule 1349, 305. 
1957, 498. 1859, 516. 17. 


Erzbischófliche Bcamte und 
Diener. 


Der Vitztum: vicedom, vitztum 1337,160. 
1842, 217. 18. v. Wytirde vicedom. der 
eldere 1337,160. Heinrich viczthum der 
eldere 1341, 201. Rudolf v. Northusin 
1343, 288. Johan von Bopartin 1894, 
1046.48. - vitzthum ammecht von den 
von Eckstete verkauft 1342,217.18. s. 
Vitztum v. Eckstet. 

Der Provisor oder Aıntmann (im Mainzer- 
hof) 1335. 127. 1341,210. 19347, 275. 
1355, 429. 31.32. 1357, 491. 1381, 846. 


Orts- und Personen-Register, 


51. 52.53. 1390, 992. 1398, 1040. 1394, 
1055. 1399, 1131. Hermannus de Gutens- 
husen 1324,29. Hermannus dictus de 
Bybera, decanus s. Marie, 1329. 80. 81. 
1334, 115. 1336, 145 (s. Marienstift, 
Dekane) Hartung von Northoven, scol. 
s. Marie. 1341, 201. 1342.217. 18. 1348, 
285. 98. 301. 1349. 24. N. 1349, 306. 
Theodericus dictus Marschalk, Marschall 
de Gozzerstete 1349,24.N, 1849, 317. 
18. 27. 28. 1355, 424. 1855. 495, Johann 
Ortonis 1358, 506. 1859, 523. Gotfrid, 
Propst zu S. Peter zu Strassburg, 1372, 
693.98. Rırdegerus de Indagine, vom 
Hayn, decanus s. Severi, 1356, 464. 1370, 
653. 1881, 847. 48. 49. 52. 53. 1886, 
933. Anmkg. 1386, 937. 1388, 970. 1390, 
994. Rudolf vom Hayn 1382, 858. 1386, 
988. Ludwig von Bynsforte, prepositus 
8. Severi, 1895. 1065. 66. 68. 1396. 1089, 
94. 1397, 1100. 05. 1898, 1116. 1399,1135. 

Küchenmeister: Heinrich Rabenold, pleb. 
s. Egidii, 1890, 994. 1892. 1022. 

Küchenschreiber: Conrad Fronhofer von 
Assinheim 1886, 925. 

Siegler: Heinrich, custos Jecheburgensis, 
1886, 988 Armerkg 1890, 994. 

Förster: 1855, 441. holezhey oder furster 
1856, 455. 

Schultheiss: 1842,217. 1357,472. 1375, 
788. der schultheys:e 1399, 1185. Gun- 
therus de Mekevelt , Gunterus B. 1290, 
12. N. schultetus Lutolfus de Ilmene 
1329, 78. 1884. 15. Conrad. de Remde B. 
1348, 238. Johann vom See B. 1857, 471. 
98. 1859, 516. 17. 1362, 555. Conrad 
Kesemann 1371,670. Heinrich gen.Beheme 
1872, 697. Johan Bopartin 1381, 840. 
Conrad vom See 1388, 962. 1393, 1038. 

Vogt: vogit, advocatus, Rudolfus 1829, 
78. Guntherus de Tennestete B. 1835, 
124. Johannes de Langelo 1881,810. 
Siffort v. Maroldishusen 1394, 1048. 
Büttel: botel 18375,7388. Thamo bodellus 
1829,78. - Freibote 1381,842. - Gc- 
richtsbote 1394, 1046. 

Gerichtsschreiber: 1841.210. 1349, 317. 

horcher bei Gericht 1370, 652. 

Mainzisches Gericht, geistliches u. welt- 
liches : voytding zu Erforte, dristunt in 
dem iare, 1349, 305. iudicium criminale 
et civile 1322,16. publicum seculare 
iudicium iuxta eccl. s. Martini 1885, 
900. - Gericht 1837,160. 1841.210. 
1342.219. 1349.817. 1875, 738. 1882, 
857. 1391,1010. 1394,1046. 56. 1298,1122. 
die beiden büttel bei der rothen thür 
1857. 472. 


Orts- und Personen-Register. 


Münze, Mass, Gewicht. 


die monze unsis herren des bischoffis von 
Megentze 1338, 177. 

munczmeyster 1341, 210. 1352, 389. 90. 

P usgenossen u. ihr wessele 1352, 989. 90. 

as munczisin, munczeisen, das isen 1841. 

210. 1352,389. 90. ferrum monete fabri- 
cande 1354, 416, 17. 
Vertrag wegen der Münze, ihr Verkauf 
an den Rath 1341, 210. 1352, 389. 90. 

eine lotige mark = fumíczig schillinge 
1341, 210, 1352, 389. 1371. 674. 9096, 
Meissner Groschen 1385, 914. 

denarii Erfordenses 1321,4. 1350, 332, 
öl. legales et boni 1323,25. 1334, 115. 
1335, 124. 1845,258. 

denarii dativi 1334, 115. 

due libre Erford. denariorum = marca 


1324, 98. 
1323, 25. 1897,67. 


libra den. Erford. 

1329, 76. 

talenta den. Erford. 1322, 14. 15. 16. 1327, 
65. 1329, 79. 1343, 238. 1848,285. 1378, 
810. - 25 tal. den. Erf. leg. et bon. 
1348, 285. 

solidi denar, Erf. 1321, 4. 1322, 21. 1324, 
28. 1326,45. 1328, 72. 1351, 363. 
schillinge Erforzcer phfenge etc. 1348, 
300. 1349, 322. 1351, 360. 61. 1354, 4M. 
20. - 1 schilling nuwer pheninge 1959, 
917. 50 Sch. guter Pf. dy zu Erforte 
volgenge u. geneme 1385. 909. 

400 ex. Erfurter Groschen 1390, 995. 

40 Schock zahlgroschen 1358, 509. 5 schog 
czalgroschen oder sechs pfennige fur 
den groschen 1371, 663. 

Erfurter Pfennige, Pfunde von Pfennigen, 
" phenningeldis 1338, 177. 1346, 266. 1347. 
277. 1849, 305. 1850, 346. 47. etc. - 
pfennynge ganger und. gebir 1356, 453, 
1881,836. 1892,1023. 55 €. pfennige 
die zcu deme male zu Erforte geneme 
waren 1379, 819. - 31 &. guter phenge, 
2 schillinge u. funf phenge die alle zu 
Erforte volgenge u. geneme u. unvor- 
slagen syn 1885, 908. 12. 1393, 1037. 
- 22 €i. phenge Erffortischir were 1391, 
1012. 1393, 1030. 1394, 1049. - 1 ex. gutir 
volgengir  phenninge  Erfortir were 
= 20 Schillinge 1394,1049. - 100 «. 
neuwer Erffurtscher pfenninge 1398, 


100 Pfand Erf. Pfennige = 39 Mark und 
3firdung 1347, 277. - 100€ — 39 M. 
1 fird. 11ot 2 quentin 1848, 286. 

firdung, virdung 1347.27 1. 1848, 286. 
1353, 405. 1871,664. 


893 


scherf 1377, 792. 

Gulden , gute u. vollwichtige, 1368, 623. 
- Goldgulden 1381, 835. 1385, 905. 

x mark lotiges silbers Erfortisches ge- 
wichtes (wizze u. were) 1330, 91. 1531, 
98. 1334, 117. 1336, 151. 1838, 171. 
1339, 188. 1340, 190. 1341, 212 etc. 
- 100 marce puri arg. ponderis et 
gwarandie KEirfordensis 1846, 259. - 
48 marg. lot. silb. Erfortischis zeychens 
1851, 371. 1373, 703. 1383. 875. 76. 

Erfurtisches Geld und Münze 1366, 597. 
1385, 910. 

Zinsfuss : 19 Tal. = 12 Tal. Zinsen. 75 Tal. 
— 10 Tal. 300 Tal. = 30 Tal. 36 Tal. 
20 TaL 100Tal. = 17! Tal. 1378, 

moncze u. sleischacz, sleyszacz, slegeschatz 

1341, 210. 1342, 216. 22. 1347, 274.77. 
1348, 285. 86. 98. 99. 301. 1849, 306. 9. 
17. 1354,416.17. 1355, 422.25. 1375, 
735 etc. 

pondus Erfordense 1330, 92. 

mensura Erfordensis 1323,25. 1329,77. 
1831,96. - mansi Erford..mensure 1321 
8. - Maldrum Ertordense 1329, 73. 1335, 
134. 1337,164. 1339,182. 1372, 692. 
1380,824. 

Erfurter Mass 1347,269. 1355, 437. 1363, 
563. 1372,690. - Kornmass 1353, 402. 


Bürgerschaft, Rat, Beamte des 
Rates u. Diener, Handwerker, 
Juden, Stadtrecht etc. 


incole Erfordenses 1329, 80. 

opidani aut incole 1376, 773. 

incole civitatis et homines civibus attinen- 
tes 1381, 844. 

burger der stat, arme u. ryche 1326, 42. 
1395, 1061. 

die usswendigen burger u. gesessene lute, 
die in den gebieten siczen, 1352, 895. 

die iunker 1349,314. - die reichen 1849, 

4. 


die handtwerke u. gemeine 1349, 314. 
opidani Erf, qui ut plurinum mercatores 
existunt, 1376, 767. 

cives Erfordenses, burger, borgere zu E. 
1324,29. 1326, 42, 1327, 60. 1335, 131. 
36. 1337, 162. 1840, 193 etc. 

stat u. burgere von E. 1336, 148.414. 47. 
universitas civitatis Erfordensis 1321,2. 
1323, 24. 

opidum et tota universitas opidi 1377, 


heuptleute in den vierteln, meister der 
hantwerger u. die gemeine 1375, 752. . 


894 


magistri consulum, conaules et univer-itas 
civium civitatis 1321, 5. 6. 1327,59. 
1329, 79. 80. 1330, 92. 1881, 100. 1332, 
104. 1335, 135. 

mag. consulum, consules et rectores uni- 
vorsitatis ac tota universitas civium 1336, 
153. 

mag. consulum, rectores (Vierherren) et 
alii consules 1337,161. - mag. cons,, 
ipsi consules ac cives et universitas 
civitatis 1346, 202. 

consules et cives 1330, 88. 
universi cives 1330, 85. 

mag. consulum, consules, cives et incole 
1587,167. 

magistratus, consules et scultetus civi- 
tatis Erf. 1337, 163 

proconsules, consules et opidani Erford. 
1376, 767 

ratismeystere, rat u. borgere 1330,91. 

ratesmeyster, rat und gemeynde der 

borgere derstad z. E. 1384, 117. 1336,152. 

ratesmeyster, rat und burger 1338, 171. 
78. 1343, 227. 15347,2773. 1849,315. 1894, 
1055. - raczmeistere, rad, rete u. ge- 
meinde 1375,737. - ratismeistere, rad 
u. stad Erfforte 1394, 1051. - ratis- 
meister, rethe u. gancze gemeyne 1395, 
1065. 

ratesmeister, rate, die viere v. d. ge- 
meynde, die rete, die ganze gemeinde 
1375, 735. 

ratsmeister, vier v. d. gemeine, alle 
amptleut, zunftmeister u. die burger 
arm und reich der stat zu E. 1378, 802, 
1382, 862. Ahnlich 1895, 1079. 1397, 
1102. 1398, 1110. 

rat, burger u. stat 1395, 1069. 73. 74. 75. 
76. 77. etc. 

ratmanne u. burger 1395, 1072. - bur 
meister, rat u. burger 1382, 868. 1395, 
1061. 1396, 1082 etc. 

magistri et consules 1395, 1067. mag. 
consulum et rectores 1324, 38. 34. 

magistri consulum et consules 13:39, 186. 
- mag. cons., consules et rectores (Vier- 
herrn) 1377, 781. 
magistri consulum 1321,2. 1323,24. 
1324, 83 

burgermeister u. rete 1375,737. etc. 

consules Erfordenses 1398, 1121. 

consules et iurati 1343, 230. 1345, 252, 
- Schöffen u. Rat 1372, 698. 

der raidt 1336, 150. der rat u. die viere 
1875, 732. etc. 

ratismeystere , rat, die fire obir d. ge- 
meinde 1341,210. 

rat und rethe 1327, 61. 


consules et 


Ortse- und Personen-Register. 


rectores (Vierherrn) universitatis E. 
1921,2. 1828,94. 1824,83. - die fire 
von der gemeynde 1337,166. - quatuor 
viri 1877, 785 

quinque consilia, quinque consules, funf 
rete 1324, 33. 1327, 54. 1231, 94. 1334, 
118. 1344, 249. 1358, 5Q0. 1398, 1041. 

proconsules et consules, qui numero centum 
et quadraginta existunt, 1378, 797. 

unsere herren die eldisten 1374, 715. 

Der Rat ganz oder zum Teil mit Namen 

hrt: 1802,17. N,. 1321,2. 1323, 
24. 1824, 33. 84. 1327, 54. 65, 1329, 80. 
1335, 134. 1336, 148. 50. 51. 1337, 166. 
1340, 195. 1341,200. 02, 04. 1342, 220. 
1343,233. 1345,257.58. 1349,316. 1351, 
960. 67. 1352, 392. 1353, 408. 1354,411. 
12. 18. 1856, 458. 59. 1857, 479.97. 1358. 
500. 1861, 588. 1363, 567. 1377, 781. 
1387, 948. 
Aufnahme von Bürgern 1342, 223. 


— — 


Stadthauptmann: houbitman 1356, 147. 
Heinricus de Wygeleibin capitaneus dom. 
cons, Erf. 1339,184. Henricus Lang- 
grave 1350, 332, 846 47. Friedr. llerr 
zu Heldrungen, obirster oberseher uud 
hauptmann 1358,509. Johann v. Buch 
1358. 515. Heinrich von Eichilborn 1371, 
er - orlogsmeister u. hauptleute 1395, 

die Kämmerer : kemerer 1351, 371. 1357, 
S 1397, 1101. - Geschossbuch 1397, 

101. 

die Brückenmeister 1351, 860.61. 1394, 

1 


Piarrhauptleute : hoybitlente der pharre 
1898, 1114. 

Burmeister: burmeister 1885, 915. 

dy wegemeyster 1899, 1185. 

Achtknechte 1357, 47. - Kirchner im 
Rathause u. die 5 Kapellane des Rates 
1357, 472. 

Stadtschreiber: obirschriber, obirster 
schriber, prothonotarius mag. kckehardus 
1339, 184. 1845,257. 1351,370. prepos. 
s. Severi 1369, 644. magister Hartung 
Gernod von Rodinberg canonic. Fritzlar., 
1876, 775. 1871,785.92. 1387, 942(Fryde 
8. Frau) 1388, 963. 71. 1392, 1023. 1393, 
1039. 1399, 1129. Heinricus de Dasela, 
can. 8. Severi, 1386, 937. 1387, 948. 
Hartung, Ditterich 1387,951. Johannes 
von Appolde 1396, 1096. 

Procuratores et syndici: Theod. dict. 
Turnier, Nicol. dict. Polen, Gunth. dict. 
Fohs. Hermann de Swerstete, Theod. 


Orts- und Personen-Register. 


eius scolaris, Hartmudus de Almen- 
husen, Cunradus de Helderungen, Jo- 
hannes de Mila, Ludowicus de Schade, 
dictus Hangreve, Theod. de Engerde 
alle genannt in 1829,78. - Nicol. de 
Jechaburg 1829, 80. Dyterich v. Mewirs- 
burg 1351, 360.61. "Theod. Linold de 
Luneborch 1375, 719. syndicus 1876/80. 
823. Conradus de Luneburg proc. et 
syndicus 1378, 804. 

Notare der Stadt, des Erzbischofs und 
óffentliche Notare: Publici notarii, 
notarii civitatis: Herm. dictus Brotsack 
de llmene, Andreas de  Tungede, 
Syfridus de Richen, Gottfridus dictus 
Zchenmark de Zitz alle in 1329,78. 
Eckehardus de Salza 1334, 113. 1886, 
155. Albertus de Sangerhusen, notarius 
allodii, 1334,115. Henricus de Wechmar 
1355, 443. 'TTheod. de Isenache 1365, 
o8l. Hermannus de Wittinburg, Wittin- 
borg 1377,782.86. Johannes de Hillis- 
heim, cler. Colon, 1377, 782. 88. 86. 
Johannes Wizhud 1386, 933. Anmerkg. 
Conrad von  Luneborch 1386, 933. - 
clagfurer u. sachwalder d. Stadt Cunrad 
Zingel 1387, 944. 1890, 991. 1394, 1046. 
- "Theod. de Schernberg et Jacobus de 
Nuenburg, iuris periti Erford. 1337, 161. 
Der Stadt Diener Apel Snee und Hans 
von Fulde 1385, 918. Joh. von Appold 
1397, 1100. EN 


zunftmeister 1375, 720. 

apteker 1356, 453. 1399, 1129. - Frydr. 
v.Gothingen 1356, 453. - Kathar. apo- 
thekaria et Heinrich filius 1324,28, 
- Ditterich 1399, 1129. 

meister u. erczte 1389,988. - physicus 
Conrad de turribus 1336, 156. - meister 
Hermann arczit 1343, 240. - Meister 
Bernhard der  walenarzt 1355, 426. 
mag. Conrad von Frankenhausen phys. 
u. Priester 1367, 603. 

beder, Ulrich 1379, 817. 

bekken, pistores 1329,80. 1385, 134. 
pistor Joh. de Cruceborch, - Heinr. de 
alfelt pistor 1835. 134, - Heinrich de 
Walthershusen pistor 1329,80. 1290, 
12. N. Gotz Gedrenge ein bekke 1368, 
631. 

clipeatores 1344, 243. 

cruder, Hinricus Vranke 1290, 12.N. 

fleischawer, carnifices 1349, 314, Ortwinus 
u. Thidericus 1290, 12. N. Cunrad Comes, 
Thidericus et Rembodonus 1290, 12. N. 
Joh. Styme 1349, 314. 

die fuesschützen 1349, 314. 


895 


goltsmyd, H. v. Sehusen 1890, 996. 

gordeler Gerardus 1290, 12. N. 

Krämer, institores 1321, 2. 1327, 54. 
1329,80. 1933,111. Hermannus 1302, 
17. N. Conrad de Smyre 1329, 80. Herm. 
de Ysenach 1833, 111. Conrad de Babin- 
berg 1333, 111. 

die kursener uf der langen stege 1349, 
314. Hermannus pellifex 1278, 6. N. 

die lober 1349, 314. 1851,360,67. Apel 
v. Goslar 1349, 314. Ticzel v. Wizzensee 
lower 1351, 360.67. de Wysense, Nicol. 
cerdo 1329,80. 

oler, Hinricus 1290, 12. N. 

schrotter, Schröter Joh. v.Geysmar 1349, 
314. Heinr. v. Tekarsperg 1353, 408. 

slosser, schlosser 1368,631. 1346,266. Gunzel 
Hufnayl. Herm. Nunnestete 1349, 314. 

smede, schmidt, Ticzel v. Tastorf 1345, 
257.58. Conrad Windtheim 1349, 314. 

steynmecze, meister Hugold 1360, 28. N, 

sutor, Bertoldus de Kollede 1329, 80. 

theschener, Mulich 1376, 769. 

textor Heinricus de Smydestete 1329,80. 

weissgerber 1349, 314. 

wollenweber Heinrich v. Tasdorff 1349, 
314. Thizel v. Elxleuben 1349, 314. 

die zichener 1349,314. Reynhart von 
Margkburc 1349, 314, Joh. u. Conr. von 
Madela 1349, 314. 


——M— 


Juden 1322, 10. 1330,86. 1334, 119. 1335, 
123. 1336, 151. 1349,314.10.27. 28. 1854, 
410. 1857,492. 1362,551. 1866, 600. 
1368, 617. 1372, 684,87. 1374,708. 1375, 
763. 1376, 777. 1381,839. 46.49. 1390, 
38. N. 1390,992 95.1002. 18391,1010. 
1892, 1018. 1395, 1062. 1397,1101. - 
Mit Namen aufgeführt 1290, 12, N. 1336, 
152. 1348,245. 94, 95. 1350, 383. 1351, 
9/9. 1370, 650. 1371, 666. 67. 18372,0682. 
1373, 700. 01. 1875, 754.61. 1377,799. 
1381/89, 989. 1385, 908. 13. 14, 1386, 922, 

Gemeinschaft der Juden 1380, 834. Juden- 
meister 1371, 666.67. 1373,701. 1375, 
738. 54. 61. 1377, 792. - Judenschosser 
1380, 834. - Judenkirchhof 1875, 768. 
- hove u. hovesteten der juden 1349, 
315. 16. 27. 28. das judenschlahen, Juden- 
mord 1349,314. sture seu collecta 
iudeorum, Judensteuer 1330,86. 1349, 
327. 28. 1350, 850. 13858,5083, 1875, 722, 
1381,845, 1381,853. 1882, 858, 64. 1384, 
896. 1386,938. . 


advocatia civitatis 1217, 1, N. - jus ad- 
vocatitium 1329, 77. 


896 


ius et consuetudo civitatis 1327, 54. 


18328, 72. 
ius civitatis 1822. 106, 
libertas civilitatis 1281, 7. N. 
ius terre Thur. et civit Erford. 1321, 6. 
iur& et servitia civit. Erford. 1832, 104. 
ınarcrecht 1326,42. 
ius colonarii 1329, 78. 
ius hereditarium 1327, 55. 1828, 72. 
bathe ‚ gemeine bathe, heersteuer 1393, 
1039, 


bathe, ungeld, thorleger 1346, 266. 
birphenge 1387, 952. 

bierwette 1381, 850. 

pensio sive census 1322, 16. 

erdengeld 1326, 42. 

erbelosung 1348, 282. 

census qui fri appellatur , vrycins, frye 
zcins 1327,54. 1829,81. 1946, 266. 1849, 
316. - hereditas seu emphiteoais per- 
petua, quod gevryet nuncupatur 1329, 
Sl. - fryen czins uf des probistis t h 
zcu unser frouwen 1846, 266. - lehen- 
gut in frye verwandelt, freybuch, 1859, 
517. 1368, 627. - unser tisch zu sanct 
Sever 1359,517. - an das fri bringen 
1368, 627. - frye zcins zu Koufman- 
kerchen 1384, 888. 

geschoz , bate, torlegir, wache und alle 
dinste u. rechte 1346, 266. 1851, 360. 
1355, 448. 1357, 487. 

exactiones, precarie, sture, angarie, peran- 
garie, prestaciones, servitia 1829, 77. 
- jura, exactiones, prestationes et servi- 
tutes civitatis 1327, 54. - iura et onera 
civitatis 1327,54. - servicium civ. 1845, 

sture, ungelt, morgengabe, heimstewre, 
widerlegung 1352, 380. 

subsidium, kleines 1390, 994. 

sture von der pfaftheit 1881, 849. 
phaffinmasse 1399, 1135. 

Weytpfennige 1397, 60, 





Thüringisches Geleit in Erfurt: Heinrich 
v. d. Pforten, Geleitsmann, 1380, 827. 


Bürgernamen. 
(Ein * bezeichnet, dass die betreffenden Bürger in 
dem genannten Jahre im Rat gesessen haben.) 
A. 


de Achen, Johannes* 1290, 12.N. 

v. Aczemestete, Gunther 1326, 49. 

de Aczmansdorf, Bertoldus 1324, 33,.* 
1329, 80.* 


Orts- und Personen-Register. 


zu dem Affen, Jobans 1336, 152. 

v. Albersleyben, Claus 1378, 802. 
Alboldi, Alboyldin, Guntherus 1266, 4. N. 
- vorn Jutten 1353, 404. 
von Albrechtisleyben , Albrechtesleyben, 
Albrecbsleybin, Albrechtisleben, Alberts- 
leiben, Albirsleybin, Cristan 1336,* 148. 
50. 1341,* 200.02. - Frowinus 1321, * 
2. - Henricus 1829, 77. 1340,* 195. 1341, 
206. 1345,* 257.58. 1349, 330. 1358, 
401. - dictus v. der Laze und Frau 
Luchardis 1355, 443. - Johans 1353,* 
408. 1355, 443. 1861, 539. 1363,” 567. 
- Nycolaus 1349, 8330 (Schenke) 1353, 
401. 1854,*411.12. 1362,544. 1381, 
840. - Reinhardus 1824,* 33. 1329,* 8u. 
de Aldindorf, Aldendort, Albertus, Albrecht 
1324,83,* -  Niclaus 1354,* 411. 12. 
- Conrad 1376,769. - Johannes 1357,* 
479.97. 1858, 500.* 1361,* 538. 41. - 
Margarethe 1876, 769. 

v. Alich, Alch, "Albrecht 1876, 768. - 
Cunradus 1893, 24. 1837,*166. 1342,* 
220. 1845,257. 1849, 308, 1352,* 392. 
1357,* 419. 97. 1358,* 500. - Diterich, 
Thiczel 1343,* 283. 1353,* 408. - Heinrich 
1829,* 80. - Hermann 1324,* 34. 1329, 
80. 1386,928. 1388,955. - Johans 1345, 
257.58. 1856,* 458. - Rudolphus 1335, 
124. 

v. Alkirsleybin, Gunther 1386, 921. 

die Altrymen, domina 1327, 54. 

de Andesleybin, Andisleben , Heinrich 
1837,* 166. 1342, 220. 

Apeley. Hans 1387, 942. 

de Appoldia, Appolde, Conradus 1343, 
284. - Johannes 1827,57. - apud s. 
Mathiam 1327,* 65. 1342,* 220. 1337 ,* 
166. 1343, 234. - Kunegundis 1343,234. 

de apoteca, Thidericus 1290, 12. N. 

v. Arnstadt, Arnstatt, Arnstete, Arne- 
stete, Gebrüder 1349, 314. - Cunradt, 
Conradus 1349,814. 1377,* 781. 1378,* 
802. - Guntherus 1821,*2. 1322,21. 
1327,* 54. 66.67. 1329,73. 18806,* 148. 
50. 1341,* 200. 02. 1346,* 266. - Johann, 
Hans, Hannis 1346, 264. 18352,3771. 1362, 
555. 1371,670. Hans Arnste von Jene 
1391,1007. - Mertin 1352,* 392. - Reyn- 
hardus 1329," 80. - Wernherus 1323*, 
24. 1329,* 80. 

de Aroldeshusen, Aroldeshusin, Aroldis- 
husen, Emecho 1888,174. - Gunther 
1335,* 134. 1340,* 195. 1855, 437. 

Arolldischen, Helfirich 1349, 314. 

Ascaria, Ascharia, Arndt 1324, 34. - Jo 
hannes 1327, 65. 

v. Aylndorf, Johannes 1352,* 392. 


Orts- und Personen-Register. 


B. u. P. 


de Babinberg 1336, 152. - Conradus, in- 
stitor 1888, 111. -Jacob 1361,* 538. 41. 

v. Backenleiben, Hermann 1349,* 316. 

v. Balnhusen,  Ballenhusen, 
1868,* 557. 1376,769. Thele s. Frau 
1380, 826, 

von (zu) dem Paradise, Paradies, Diete- 
rich 1386. 933. Anmerkg. - Dytherich 
ern Hartungis 1387, 942. Dietr. Hartung 
gen. zu dem Paradiese 1388, 963. 

Parvus, -Gotschaleus 1290, 11. 12. N. 
1302,* 17. N. 

Becherer, Heinricus 1377,* 781. 

v. Bechstete, Bechstethe, Cunradus J 328*, 
24. 1329,*80. 1325,36. 1349,314. - 
Gunther 1346,266. - Heinricus 1324,* 
98. 34. 1326, 42. 1329,* 80. dictus Kale 
1385,* 134. 1377,* 781. 1878,* 797. 
1379, * 816. 1387,* 948. - Johann 1346*, 
266. 1849, 314. 1350, 355. 1351,* 360. 67. 
1592, 383. 1361, 588. - Sander 1849, 

4. 

gen. Beheme, Heinrich 1372, 697. 

Belkenhower, Berlt 1394, 1058, 

Bendelo, Siboldus 1278,6, N. 

Benhild, Hermann 1371, 659. 

v. Benstete, Cunrad, Cuncze 1353, 405. 
1853*, 408. 1368,* 559. 567. 1369,* 635, 
- Diedrich, Theod. 1856, 452. 1357, * 
419. 97. 1358,* 500. 1370, 651. 1878,* 
797. 1379,* 816. - Hans u. Frau Uthe 
1386, 921. - Syfirt, Syfridus 1841,* 
200, 02. 

v. Benyngen, Hermann 1367, 611. 

v. Bergsteten, Heinrich 1378, 802. 

v. Beringen, Berthold 1354,* 511.12. 

de Berka, Cunradus 1524, x 33, 

v. Berlistete, Bertoldistete, Berlestete, 
Peter 1336,* 148.50. 1541 ,* 200. 02. 

Berner, Johans 1390, 1002. 

Peterse, domina 1290, 12. N. 

Petrus 1875, 725. 

de Bezingen, Lutegerus 1217, 1. N. 
de Pfifelbeche, Phephilbeche, Pheffilbeche, 
Hartungus 1323, * 24, - Johannes 1329,* 
80. -.dy frouwe v. P. 1846, 266. 

de Phertingisleybin, Pfertingisleben, Pfer- 
tingsleiben , Pfertingesleyben, Diterich, 
Tyzelo 1895,* 184. 1840,* 195. 1345,* 
251. 58. 1349, 323 (Eylika uxor, Jutta 
filia). 1852, 983. 1353, 405. 1856, 492. 
1356,* 458. 

v. d. Pforten, Heinrich 1380, 827. 

v. Bichelingen, Bychelingen, Apel 1349, 
314. - Dyterich , Theod. 1377, * 781. 
1378, 802. - Heckehardus, Eckebardus 


Geschichtsq. d. Pr. 8, Erfurt XXIV. 2. 


Heinrich 


807 


1821,*2. 1827,*54. 1829,*80. 1836,* 
148, 50. 1841,* 200.02. - Heinrich 1845, 
255 (Hese 8. Frau) 1854,* 411. 12. 1371, 
674. Anmerkg. - Gunther meister und 
Anne s. Frau 1894,1049. - Nyclawes 
1845, 255. 1851,* 860.67. 

de Biltersleve,  Biltersleibin, 
leibin,  Biltirschleben B ltersleybin, 
Heinrieus 1290, 12. N. 1802,* 17. N. 
1327,64. - Ludewicus apud s. Bartholo- 
meum 1335, 134. 1840,* 195. 1845,* 257. 
58. 1856,* 458. - Tytzelo 1887, 164. 
Birke, Hermann, Knecht 1377, 784. 
Bisschoff, Conrad 1977, 795. 


Bylters- 


1329,82. 1336,* 148. 50. 

Bizcorn, Ebernandus 1802,* 17. N. 

Blankenberg, Gunther u. Krystine 8. Frau 

Plotzichin H 1886, 93 
etzichin, Hartun 9. An 

Bobist, Hans 1400 5 1144 mig. 

dictus Bok de Brantpach 1323,* 24. - 
Gunther 1326, 45. 1327, 65. 1328, 72. 
1329,* 80. 1337,* 166. 1349, 314. - Hein- 
ricus 1829,* 80. 

Podewicz, Bodewicz, Guntherus 1877,* 
781. - Heinrich 1885, 903. - Jacob 1878, 
802. - Lucze 1400,1143. - Nicolaus 
1281, 840. 

v. Bornstete, Albertus, Albrecht 1377,* 
781. 1391, 1016. 

de Porta, Cunradus 1217,1.N. 

de Botelstete,  Botilstete, Bothilstete, 
Bottilstete , ' Apelo 1871, 665, - Kone- 
mund 1398, 1114. - Kristan 1858, 514. 
- Johannes 1358, 514. 1371, 665. 1398, 
1036. - Theodericus, Ticelo 1321,* 2. 
1327,* 54. 1329,* 80. 1871, 665. 

Poupe, Jobanns,zum wizzen wolfe1379 ‚17. 

v. Brantpach, Brampach, Brambach, 
Hermannus 1343,* 233. 1944, 242. 1363, * 
567. - Heinricus 1377,* 781. - Johans 
1861,* 538.41. 1378,* 797. 1379,* 816. 
- Remeco 1302,* 17.N. 

v. Branderode, Cunrad 1348,* 233, 

v. Probesporn, Nickel 1349, 314. 

de Bronichwinden, Bertoldus 1324,* 33. 
Brotsagk, Hermann 1349, 314. 
Bruckener, Hinricus 1290, 12.N, 

Brüheim, Dyther 1392, 1020. 

Brun, hern Bruns, Brunis, Brunonis, 
Bruns, Bruen, Brune, Alke 1384, 888. 
1395, 1063.80. 1899, 1184, - Cunrad 1945,* 
257. 58. 1356,# 458. 1357,* 478. 1860, 
028. 1361, 536. 1362, 555. 1370, 653. 
- Ditrich, Theodericus 1377, * 781. 1878, 


91 


898 


802. 1881, 840. - Gotfridus, Gocze 1884, 
118. 1845,257. 1346,264. 1351, 376. 
1858,* 408. 1360, 528. 1363, 562. 1399, 
1126. - Hartung 1346, 264. 1949,* 316. 
- leinrich, Hencze (an der straze) 1341, 
200. 02. 1346, 264. 1378,802. 1331/89, 
989, 8. 13854, 884. 1385, 915. 1886, 971. 
1388,955.58. 1389,988. 1390,999. 1392, 
1023. 1393, 1029. 1894,1044. 1395, 1063. 
50. 1899, 1126. 34. - Hug, Hugo 18367, 
604. 1372,* 680. 1878,* 797. 802, 1379,* 
816, 1390, 999. 1395, 1063. 

de Buchforte, Witego 1324,* 33. 

v. Bupheleybin, Curd 1876,769. 

im Burchin, Heidenrich 1390, 1002. 

von der Burgeln, de Borgelin Hermannus 
1339, 188. 1356, 452. 

v. Buseleyben, Busseleyben, Buseleibin, 
Conrad 1336,* 148. 50. 1341,* 200. 02, 
1346,* 266. 1351,* 860. 67. 1390, 1003. 
- Gothsalcus 1335,* 184. 1354, 27. N. 
.(Kunegund s. Frau, Ludwig u. Johann 
s. Söhne). 

de Butstete, Heynemannus 1349, 324. 25. 
- Johannes 1327,* 65. 1829,*50. 1338,174. 

v. Byngin, Gunther 1356, 458. 


C. K. 


v. Cale, Kale, Henrich 1368,* 567. - Nico- 
laus 1343,* 283. 1358,*408, - dictus 
Kale, Heinr. de Bechstete 1835,* 134. 

v. Kamensdorf (Trommesdorf?), Appez 
1378, 802. 

Kannewerfen, Dytherich 1368, 627. 

Kappel, Bertolt 1398, 1114. 

dicta Kapuzen, Eychlindis 1327, 54. 

Cappuz, Heinricus 1335, 133. 

Carpentarius, Guntherus 1355, 443. 

v. Kelbera, Kelbra. Henrich 1357,*479. 
97. 1358,* 500. 

v. d. Cella, Hans 1393, 1036. 

Kemerer, Kemmerer, Cunrad, Conrat 
1357,* 479. 97. 1358,* 500. 1365, 591. 
- Gunther 1360,526 (Alke s. Frau) 
1392, 1020. - Peter 1360, 526. 

v. Kercheim, Claus 1379, 817, 

Kerlinger, dictus Kerlingerus, Kerlingeri, 
Godscalcus 1251,3. N. 1260,* 4. 1323,* 
24. 1326,47. 1327,55. dictus Gozzo 
1827,* 65. Gocze 1337,*166. 1342,* 220. 
1343, 238. Goczko 1346,265. 1351, 374. 
1352,* 392. 1358, 514. - her Rudolt 1355, 
514. - Wolterus, Walter 1290,11. N, 
1358, 514, 1371, 674. Anmerkg. 

v. Kerspeleyben, Kirspeleybin, Kirspe- 
leibin, Kirspeleiben, Kerspleve, Kerstan, 
Cristan 1346,* 266. 1351,* 360.67. - 


Orts- und Personen-Register. 


Else 1377,795. - Guntherus 1327,* 65. 
1329,* 80. 1842,*220. 1352,* 392. - 
Heinricus 1290,12. N. 1321,*2. 1827,* 
54. 1329,* 80. - Johans 1368, 627. 1361,* 
538. 41. - Utho 1360, 532. 

Kesemann, Conrad 1371, 670. 

v. Kezzelborn, Kezzilborn, Kesselborn, 
Kessilborn, Kezelborn, Kezilborn 1336, 
152. - Bertrad 1354,412. - Heinrich 
1328,68. 1329,82. - Rudiger 1828,65. 
1338,174. 1846,268. 1949, 314. 1354, 
412, 1881,840. 1388, 959. 1390,998, 
1393, 1036. - Syffridus, Syfird., Syffart 
1328, 68. 1339, 181. 1346. 268. 1349,314. 
1354, 412. 1877,791. 1388,959. 1389, 
981. 1390, 993. 1392, 1021. 

Kylhowe, dictus Kilhowe, v. Kilhouwe, 
Henrich 1336,* 148. 50. 1400,* 1144. 

dictus Kirslache, de Kirslaco, Heinricus 
1322, 21. 1324,* 93. 1329,* 80. 

Cingulator, Theodericus 1322, 12. 

Clemme 1349, 314. 

Knobelouch, dictus K., Heinricus 1329,* 
80. - Johannes 1856, 458. 

de Kobenstete, Thele 1322, 12. 

v. Koderitsch, Heinrich 1851,* 360. 67. 

Kolbe, Theod. 1849, 324. 

Kolen, Heinrich 1378, 802. 

de Kollede, Andreas 1823,*24. 1329,* 
80. 1840,* 195. 1345,* 257. 58. - Alheit 
1848, 240. - Bertoldus, Bertholt, Berlt 
1321,*2. 1827,*54. 1829,*80 (sutor) 
1337,* 166, 1342,* 220. 1852,*392. - 
Johannes 1829,* 80. 1332,107. 1842,* 
220. 1349,308. 1854,27. N. 1392,* 1023, 
- Kirstanus 1388,174. - Libradis 1874. 
712. - Ludwig 1843,240. - Niclaus 
1854,* 411. 12. - Theod. 1324,28. 

Kolner, Conradus 1290, 11. 12. N. 

Comes, Cunrad 1290, 12. N. 

de Kongisbrucken, Albertus 1337, 165. 

v. Kónigsee, de Kongesse, Konigsehe, 
Kongisse, Kongesse, de Kuncz ı!), von 
Kungse, Gunther 1324,* 84. 1335,* 184. 
1840,* 195. 1845,* 257. 58. 1356, 458. 
1357,* 473. - Heinrich 1341, 212, 1378,* 
7197. 1379,* 816. - Walther 1378, 802. 
1385, 915. 

Cortre, Conrad 1340,* 195. 

de Cranichfeld, Hermannus 1843, 280. 

Kreyginberg, hreginberg, Kreygenberg, 
Kregyenborg, Kryenberg, Else 1330, 524, 
- Gunther 1380, 024. 1381, 848. 1381/89. 
989. 12. - Hermann u. Hans 1381/89. 
959, 12. 19. 22. 24. 28. 32, 1385, 910. - 
Johannes, Hans 1376, 769. 1378,797. 
1880, 824. 18:1,848. 1388,954. - Hanne 
u. Kunne 1381/89. 959,28. 


Orts- und Personen-Register. 


de Cruceborch, v. Cruczeberg, Heinrich 
1876, 768. - Johannes (pistor) 1290, 12.N. 

de Crumstorf, Gunther 1828, 69. 

Kruppenstoyk, Crippenstock, Theodericus 
1339, 188. - Hartungus, Cristanus und 
Jutta 1345, 258. 

v. Krutheim, Crutheym, Thyme 1358, 
514, 1364, 570. 

Crysteninge, Gyselherus 1324, 28. 

v. Kulstete, Heinrich 1346, 264. - Heyne 
1370, 649. 

Kune v. Butstete, Johans 1349,* 316. 
gen. vor Kunne, Thilo v. Vipeche 1352, 
383. 

Kywe, Heinrich, von Elxleiben, 1348, 282. 
dictus Kupferslegere, Kupphersleger , Jo- 
han 1323,*24. - Ticel 1342,* 220. 
dictus Czerere de Holczhusin, Conradus 
1335,* 134. s. Czerer unter Z. 


D. T. 


y. Tabersteden, Endres 1878, 802. 

vy. Dachbach, Dachebech, Johan, Jan 
1890, 1002. 1895, 1081. 

de Talheim, Dalheim, Heinricus 1821,* 
2. 1327,* 54. dictus Meyenberg 1329,* 
80. 1336,* 148. 50. 

v. Tanheim, Hans 1878, 802. - Henricus 
1381, 840. - Witich 1378, 802. 

von Tannrode, Tanrode, Dannenrode, 
Tanneurode, Tannerode, Gunther 1329,* 
80. 1337,*166. - Henrich in sant Jo- 
hannsgasse 1340,*195. 1344, 242. 1345,” 
257.58. 1851,* 360. 67. 1356, 468. 1361,” 
038. 41. 1378,*797. 1379,* 816. Hermann 
1360, 527. 1378, 802. - Johannes 1348, 
290. 1349, 305. 

v. Tasdorff, Tastorf, Thastorf, Taszdorf, 
Daszdorff, Tachsdorf, 1349, 314. 1357,” 
497, 1358,* 500. - Bertoldus 1327,* 65. 
1943,* 288. - Diterich, Tyzelo, Ticzel 
1824,* 84. 1835,* 184. 1340,* 195. 1845,* 
257.58. der smed 1845,*257.58, 1361,* 
538.41. - Heine 1324,*34 - Henrich 
1342,* 220. - Johannes, Hans 1327,* 
65, 1357,* 479. 1378, 802. s. v. Tostorpf 
u. Tusdorf. 

Deynhart, hern Deynhardis, Deynhardt, 
Deinhard, Johannes 1343,* 233. 1345, 
257. 1858,* 408. 1355, 447. 1357, 472. 
1358, 512. 1361, 536. 1362, 557. 

v. Tennestete, ‘Thennestete, Thenestete, 
Dennstedt, Tennestet, lenstete, Dinstet, 
Tenstede, 1345,* 257. 58. - Aple 1343,* 
233. - Bertoldus 1385,138. - Conrad 
bey sant Veit 1840,* 195. - Friedrich 
1868, 566, - Gunther 1835, 124. 34.* 


899 


1340,* 195. 1370, 651. 1890, 1002. - 
Heidinricus 1324,* 83. 1829,* 80. - Hein- 
ricus, dictus ad cathenam, 1324,* 38. 
gen. von der kethin 13146, 266. 1849, 
30&, 1849,* 316. 1378,* 797. 1379, 816. 

v. Tetelstedt, Andreas 1369, 640, 

Theytzerre, gen. Thoytzecherre , leig- 
scherre, Teigcscherre, Teysthener, Teycz- 
herre, Hermannus 1337, 165. 1343,* 
233. 1349,314. - Niclaus 1345,* 257, 
58. 1356, 468. 

Teschener (s. Theytzerre), 
1824,28. 

Tychman, Hans 1894, 1058. 

v. Tieftentale, Tyfental, Thifinthal, Tyfin- 
tal, Tyfental, 'l'yffental, Berthold 1343,* 
238. 1353, 405. 1853,* 408. 1863,* 569. 
1365, 578 (Alheyd s. Frau). - Friedrich 
1349,* 316, 1354 * 411.12. - Gotschalkus 
1302,* 17. - Ulrich u.s, Frau Elysaboth 
1365, 578. 

Tyfengruben, Tiffengruben, v. Thyfen- 
gruben, v. Tifengrubin, Hermann 1336,* 
148. 50. 1341,* 200. 02. 1346,*266. 1351,* 
360. 67. 1361,* 538. 41. 

Diethrich 1379, 818. 

Dives, Gotscalcus 1217, 1. N. 

v. Topfstete, Tophstete, Topstete, Tob- 
stete, Topzstete, Topztete, 1380, 829. 
- Ludewig 1350, 348. - Ticzel Tythe- 
rich, Diterich etc. 1337,* 20. N. 1887,* 
166. 18388,177. 1842,*220. 1349, 305. 
1350, 355. 1352,* 392. 1856, 468. 1957,* 
479.97. 1358,* 500. 18359, 518. 1361, 
839. 1362, 554. 1363, 567 (Martin s. 
Sohn) 1865, 582. 1366, 593. 1366,* 599. 
1370, 651. 1374, 708. 18. 

v. Tostorpf, Dozdorf, Tostorff, Tostorf, 
Tosdorf, Tozdort, Hermann 1357, 485. 
- Johannes 1829,* 80. 1352,* 892. 1357,* 
497. 1358,* 500. - Theod. 1857,*479. - 
Tilo 1321,*2. 1827,*54. s. v. Tasdorf 
u. Tusdorf. 

de Totilstete, Totelstete, Tottelstete, 
Thotilstete, Totilstede, Dodelstete, Ber- 
toldus, Berlt 1290,12.N. 1827,* 54. 
1339, 151.88. 1341,* 200. 02. 1346,* 266. 
1346, 268. 1354, 420. 1357, 478 (Kathar. 
s. Frau, Andreas s. Sohn) - 1388,* 955. 
1389,* 988. - Ulricus 1327,* 65. 1329,* 80. 

v Toteleiben, Totleiben, Conrad 19371, 
674. Anmkyg. - Hermann 1378, 802. 

Deringen, ohann, bei sente Vite 1379, 
817 

v. Dornheym, Heinrich Kune 1367, 607. 

v. Dratstete, Conrad 1375, 781. 

de Trebere, Hermannus 1321,* 2. 

dictus Trenkere, Trenker, Frowinus, 


57* 


Hermannus 


900 


Vrowinus, Frowin 1827,* 54. 1829,77. 
1836,* 148. 50. 1341,* 200. 02. 1841, 206. 
1843, 240. 1848, 290. 1353, 401. 

zu dem Treppichene, Walther 1885, 915. 

v. Drevorte, de Drivordia, Drivorthe, 
Dreforte, Driverte, Treffardt, Dreffort, 
Dryvorte, Drefarte, Dreforte, Dreferte, 
Cunrad 1337,*166. - Gunther 1326, 
42. 1327, 55. 1827,* 65. 1329,* 80. 1332, 
105. 1836,152. 1889,181 (Gertrud s. 
Frau) 1840,* 195. 1854,420. - Hartungus 
1822,* 17. N. 1827, 57. 1889, 181. 88. 
1846,* 266. in sente Johans gazze 1841,* 
200. 02. 1348, 300. 1349, 314. uff dem 
angir 1350, 345. 1353,*408. 1868,618 
(Bertrat s. Frau) 1370, 652. 1880, 826. 
- Johann 1827,57. 1329,*80. 1339,* 
181. 1844,246. 18348, 290.800. 1849,* 
214. 16. 1359, 518. 1370, 652. 1380, 826. 
- Theod. 1824,* 38. 1329,* 80. - Werner 
1370, 652. u. Marte s. Nichte 1890,999. 

Treyse, Johans und Elsebethe s. Frau 
1864, 572. 

v. Tromsdorff, Trummesdorf, Trummes- 
torph, Trumstorff 1876, 777. - Henricus 
15459, 924. 25. - Johann 1849, 314. 1857, 

Trost, Apel u, Kerstine s. Tochter 1885, 


Trunckenbold, Gunzelo 1276,5.N. 

v. Tuderstad, Conrad 1386, 921. 

de Tuncdorf, Tuntdorff, domina 1827, 
54. - Cuntz 1390, 1002. 

de Tusdorf, Tustorf, Guntherus 1327,* 
65 (filius Heinemanni) 1387,* 166, s. 
v. Tasdorf u. Tostorpf. 

v. Tutilstete, Tulstete, Tullestete, Bertolt, 
Berld 1386,* 148.50. 1846, 264. 1384, 
888, 1890, 1002. 


EK. 


v. Ebeleben, Titzel 1349, 314. 

Eberwin, Caspar 1398, 1124. 

v. Eckhersberge, Eckehartesberge, Eckirs- 
berge, Eckarspergin, Eckarsperg, Eckers- 
perge, Conrad 1324,* 34. 1829,* 80. 1382, 
103. - Heinricus 1385,* 184. 1339, 182. 
bey sant Augustin 1340,*195. 1843,* 
233. 1345,* 257. 58. schróter 1353, 408. 
1356,* 458. - Ludewicus 1357,*479. 
- Ludolf 1352,* 892. 

v. Ecstete, Cristan 1348,* 238. - Henrich 
1354, 427. 

v, Eczelbeche, Eczilbeche, Hermann 1379, 
814. 1389,* 988. 

v. Eichelborn, Heinrich 1860, 527. 

de Eylbrechtishoven, Eylbrechstgehoven, 


Orts- und Personen-Register. 


Elbrechtisgehaven, Eylbrechsgehoven, 
Eylbrechtisgehofin, Hermannus 1302,* 
17 N. - Johannes 1349, 330. 1352, 383, 
1353, 401. 05. 1353,*408. - Nycolaus 
1323,*24. 1326,45. 1328, 72. 1337, 165. 

Eygerkuche, Hannes 1392, 1020. 

v. Eytirsberg, Clauwes 1398, 1114. 

de kuenstete, domina 1327, 54. 

de Ekkersleve, Hinricus 1290, 12. N. 

Eideste, Johannes 1337,20. N. 

Elrici, dictus Elrici, irn Elrichis, de 
Elrich, Bertoldus 1327,* 54, 1837,165. 
1842, 214 (Alheyd s. Schwester) 1377,* 
781.85. 1378,* 797. 1879,* 816. - Got- 
schalkus et Hermannus 1337, 165. - 
Mechtildis 1898, 1124. - Tile 1386, 920. 

de Elxleibin, Elxleyben, Elxleiben, Con- 

 radus 1335,*134. 1340,*195. 1845*, 
257. 58. - Heinrich Kvwe v. E. 1348, 282. 

y. Emeleibin, Emeleybin, Conrad 1353,* 
408. 1563,* 567. 

dictus Emmichen, Emmechin, Emchin, 
Johannes 1823,” 24. 1329,* 80. 1837, 
164. 18498,7233. - Nickel 1346, 264. 
- Syghart 1878, 802. 

v. Endesdorf, Gerhart 1373, 802. 

Engeler, Engler, Conrad 1360, 28.N. 
1365, 36. N, (Metze s. Frau). 

v. Erth, Berld 1363,* 567. 

v. Erich, Erck, Berchtolt 1378, 802. 1389, 
987. - Heinrich 1337,* 166. 1371, 658. 
1375, 781. 1878,* 97. 1878,802. 1379,* 
816. - Niclaus 1853,* 408, - Thitericus 
1381, 840. 

v. Erkisleybin, Curd 1876, 769. 

v. Eschenewege, Johans 1379, 817. 


F. V. 


Faber, Johannes, Jan 1324,* 83. 1329,* 
80. 1837, 165. - Gerhardus 1821,*2. - 
Theod. 1329,* 80. 1337, 165. 

v. Vanre, Lodewig 1352, 383. 

de Varila, Andreas 1824,* 93. 1329,* 80. 
1889,* 181. - Fridericus (Wunna s. Frau) 
1351/71,678. 1857,471. - Rodoltus 1822, 
20. - Theodericus, Ticzel 1802,* 17. N. 
1322, 20. 1828, 26. 1327,* 65. 1329,* 80. 
1338,174. 1351,* 860. 67. 1361,* 538. 41. 

dictus Veterlin, Guntherus 1328,* 24. 

dictus Pfal, Hermannus 1827,* 54, 

Viczthum, Vicedome, Vicedominus, Vice- 
domini, Fyczthum, vrowe V. 1851,858. 
- Conrad 1329, 82. - Fridericus, Frycze 
1821,* 2. 1323, 22. 1327,* 54. 1329,” 80. 
1334, 113. 1370,649 (Kunne s. Frau). 
- Gunther, Ritter 1851,376. - Hartung 
1846, 264. 65. 18349,814. - Hartwicus 


Orts- und Personen-Register. 


1824, 82. - Heinrich 1290. 11. 12.N. 
1809.* 17. N. 1328,22. 1329,82. Ritter 
1849, 305, 1850, 339. - Rudolf 1823.22. 
1844,244. 1346, 264. 1849.805. 29. 1350, 
339. 1353,* 408. 1862, 555. 1363.* 559. 
67. 1864,569. 1369, 635. 1869, 688. - 
Theodericus. Didericus 1266 *4.N. 1276, 
5. N. 1824,84. 1856,*458. 1862, 555. 
1870, 649 (Bertrad s. Frau) 52. 1378, 802. 
Finteusteto, Heinrich 1885, 908. 

v. !Vipech, "Vippeche, Dytherich vorn 
"Kunnen 1353.405. - Heinrich 1357,* 
479. 1857,* 497. 1358,* 500. 1868, 681. 
-Thilo gen. vor Kunne 1352, 383. 

Vierdelingk. Virdeling, Quadrans, Con- 
rad 1829,76 (Thele uxor) 1349, 314. 
1370, 651. - Giseler 1829,76. 19348,300. 
1352, 887. 88. 1849, 814. 1352. 377. 

v. Phisilbeche, Conrad 1372, 692. 

de Flurstete, Albertus 1349, 324. 

v. Volestete, Heynrich 1841,* 200, 02. 
- Johann u. Ulrich 1832, 108. 

Folkir, Volker, Hermann 1400,* 1144. 
- Ticzel 1851,* 360. 67. 

Voyt, Vogt, Ditrich 1878,802. - Hans 
1894, 1058. 

v. Voylsbnrgk , Voylsberg, Voylsburg, 
Merten 1349, 314. - Volkenand 1360, 
28.29.N. Edelknecht 1363, 35. N. 

Vranke, Franko, Franke, Hinricus cruder 
1290, 12. N. - Heinricus et Adelheydis 
1829, 75. - Kristanus 1322, 12. 21. 1828, 
62. 1837, 165. - Lodewig u. Hans 1872, 
697. 

de Vrankenhusen. Frankenbusen, Frankin- 
husin, Frankenhausen, Arnoldus 1290, 
12. N. - Conradns 1321,*2. 1323,* 25. 
1327.* 54. 1829,* 80. 1832,108. 1336,* 
148. 150. 1887.165. 1839, 182. 1841,* 
200. 02. 1848,241. 1346.* 266. - Wernher 
1829, 82, 1345, 257. 1878, 705. 1881/89. 
989, 30. 1895, 1081. 1396. 1088. 

die Fretzen, Frechen 1849,314. - Her- 

mann u. rn Be Sc Er 
ar, v ar, Frimar, 

Conrad. 1392. 1020. - ' Gunther 1878, 802. 
1898, 1089. 1400,* 1144. 

de Frinstete, Bertoldus 1857,* 479. 97. 
1858," 500. - Gunther 1335,* 184. 1840,* 
195. 

v. Frutenstete, Heinrich 1381/89. 989, 18. 

dicta Fuchsin, Utha et filius Ulricus 

1885, 124. 

G. 


v. Galmesdorf, Johans 1361,* 538. 41. 
1878, 802. 
v, Gammenstete , Gamstete , Gambstedt, 


901 


Heinricus u. Phylippa s, Frau 1368, 
614. 1877,779 (Margarete 8. Frau) 1881, 
840. - Johannes 1824,* 34. - Michel 
1883, 865. 

v. Gebesee, Gebese, Else 1352,384. - 
Heinrich 1823,25. 1324,*33. 1827,55. 
1329,78. 1829,* 80. 1339,185. 1854,* 
411.12. 1898. 1114. 

Gedrenge, Gotz, ein bekke 1368, 631. 

v. Geysmar, Johann 1349, 314. 

Gerardus gordeler 1290, 12.N. 

v. Gern, Cunrad 1352, 383. 

Gernod, Hartung, Oberschreiber s. Beamte. 
de Gisbotisleibin, Gispotisleybin, Gyspirs- 
leibin, Gispersleiben, Gispersleben, Al- 
bertus 1302,*17.N. - Heinricus 1321 ,*2. 
- Jobannes 1342, 220. 1346, 260. - Saxo 
1846,2060, - Ticzel ' Ditherich 1352,* 
392. 1357,* 479. 1357,* 497. 1358.* 500. 

gen. Gleser, Nicolaus 1354,* 411. 12. 

v. Goch. Hille 1371, 674, Anmkg. 

Goldichen, Goldechen, Hartung 1824,* 24. 
1335,* 184. - Sibotho 1276, 5. N. 

v. Gols, Heinrich 1826, 49. 

Goltschmidt, Goltsmyd, Arnold 1849, 814. 
- Helwigk 1349, 814. - Diterich G. von 
Arnstete 1394, 1048. 

de Gonrisleybin ‚ Gonrichsleben, Goris- 
leibin, Albertus 1335,* 134. 1840,* 195. 
1845,* 257. 58, 

v. Gosla, Goslar, Apel 1849,814. - Gun- 
therus 1877,* 781. - Johann 1856, 462. 

hen Gotfrides, Johannes u. Gocze 1858, 


de Gotha, Bertoldus 1822.14. 1324,28. 
1345, 256. 1360, 530. 1868. 562. - Conrad 
1824.* 34. - Cristan 1878, 802. - - Hartung 
1339," 181. 1349,*816. 1854," 411.12. 
1355, 435. 1394, 1058. - Heinricus 1829.* 
80. 1345,256. - Heinemann 1825, 37. 
1331, 93. 95. 1332,102. - Reinhardus 
1821,* 2. 

v. Gothingen, Fryderich apteker und 
Zacharia s. Frau 1856, 453. 

v. Gozirstete , Gozzersteten , Gosirstete, 
Hans 1878, 802. - Heinrich 1354, 411. 
12. 1878,* 797. 1379,* 816. 

Gotschalk, Titzel 1849, 814. 

Greypher , Greppfer, Greppher, Grepher, 
Grepfer, Hermann 1349,* 316. 1354,* 
411.12. 1868, 627 (Else a. Frau) 1878,* 
797. 1378, 802. 1879.* 816. - Johannes 
1356, 468. 1361,* 538. 41. 1368, 627. 
1371, 658, 1378, 802. 

dicti Greven, Guntherus et Heinricus 
1844, 247 

Grüningin, Grunyngen, Gruningin, Conrad 
1892, 1028. 1398, 1029. 1894, 1044. 


902 


de Grunstete, dietus de Grunstete, Hen- 
ricus Hastisleybin de Gr. 1337, 164. 
- Hermannus 1337,164. - Johannes 
1829,* 80. 1381,96. 1335,* 134. 1337, 
164. 

Grutzer, Heinrich 1365, 581. 

de Gruzen, Theodericus 1323,* 24. 

Gunther, Fritzke 1344, 242. 

dictus Gute, Siboldus 1217, 1. N. 

de Gutenshusen, Gutinshusin, Guttins- 
bausen,  Guthinshusin, Gutinhusen, 
Guttenhusen, Gutenshusen, Guttens- 
husen, Conradus 1877,* 781. 1381, 850. 
1887,*948. 1392.”1023. - Fridericus 
1349, 330. - Heinrich 1840,* 195. 1841, 
906. 1845,*957.58. 1353, 401. 1356,* 
458. 1361,589. 1394. 1058 (Thele s. Fran. 
- Johannes 1381,840. - Ludewicus 1327,* 
65. 1349,* 816. 1355,435. - Theodericus, 
Diterich 1327,*65. 1341, 206. 1342,* 
220. 1352,* 392. 1353, 401. 

Gutgemach , Albrecht 1337,* 166. 1342,* 
220. 


dictus Gutber, Guter, Guthere, de Swer- 
born, Fridericus 1824,* 33. 1329,* 80. 
1385, 174. 

de Gutingen, Harmannus 1217,1. N. 

v. Guttirn, Guthern, Berdold 1324,* 34. 
1829,* 80. - Conradus 1324, 28, 1329,* 80. 


H. 


Hachinberg, Hermann u. Barbara s. Frau, 
1400, 1143. 

v. Halle. dictus de Hallis, Apel 1849, 
314. - Heinrich 1895, 1080. 1899, 1126. 
- Heynemann 1374, 708. - Otto 1370, 
653. - Syffordus 1346, 265. - Theodericus 
1802,* 17. N. 

de Hamerstete, Conradus 1344, 247. 1349,* 

6 


v. Hartisleybin, Hardesleyben, Hardis- 
leibin , Henricus H. de Grunstete 1837, 
164. - Hermann 1846,* 266. 1351,* 360. 
67. - Thyzelo 1844, 949. 

Harrich 1879,818. 

er Hartmann 1379, 818. 

1640, 6 Dietrich, von Treffurt 1869, 


ern, irn, heren Hartungs, Harthunges, 
Hartungis, Hartunges, Ditherich, Knecht, 
1372, 699. 1883, 867. 1385, 909. gen. zu 
dem Paradise 1387, 942. 1388. 963. 71. 
1394,* 1046. 1399, 1129. 1381/89. 989, 1. 
Hartungus iuxta aquam 1339, 186. 

Hase, Sigart 1349, 314. 

v. Hattinstete, Heynderich 1358, 514. 
Haydorn, Heinrich 1854, 420. 


Orts- und Personen-Register. 


Hebestreit 1349, 314. 

Heide, Hans 1390, 1002 

Heidenrici fllius Andreas 1290, 11. N. 

Helderungen, Heinrich  1349,* 316. 
71359, 383. 1854,* 411. 12. 

Heller, Gunther 1385, 916. 

de Helmstete, Fredericus 
1378, 802. 

Helwig 1349, 314. 

v. Hemmeleben. Hemeleybin, Heinrich 
1824.* 84. 1378,*797. 1379,*816. - 
Theodericus 1861,* 538. 41. 

de Hennenberg, Guntherus 1345, 256. 

dictus Herdein, Guntherus 1328, 25. 

Heris, Clawes 1375,731. 

Herolt, Heinrich 1361,* 538. 41. 

de Heresfelde , Hersfelde, Cunrad 1290, 

11. N. 1328,69. - Gunther 1859, 516. 

v. Herwersleiben, Herversleybin, Hervirs- 
leibin, Herverschleibin, Herverschleben, 
Herfersleybin , Hervirsleyben. Hervers- 
leyben, Herbisleibin, Herbeslouben etc., 
Clawes u. Kathersn s. Frau 1379, 814. 
- Heinrich bie Koufmanskerchen 1350, 
855. 1361,* 538.41. - Johannes 1327 ,* 
65. 1329,*80. 1835, 124. 1340,* 195. 
1845,*257.58. 1956,* 458. 1356, 452. 
1363,* 567. 1877, 781. 1378,*802. - 
Kuno 1821,*2. 1887,*166. 1842,* 220. 
1345, 257. 1346, 267. 1352,* 392 - 
Rudigerus 1321,* 2. 1827,* 54. - Sifridus 
1885,*184. - "Theodericus. Ditherich, 
Ticzel 1322,18. 1323,*24. 1324.*33. 
1326, 42. 1327, 55.57. 1329,* 80. 1332, 
105. 1349.* 816. 1354, 411.12. 1874. 

v. Hesseburg, Jobann 1368, 627. 

Hymeltrut, Dietzel u. Bertha s. Frau 
1842, 221. 

Hinricus, olere 1990, 12. N. 

Hochertze, Hochercze, Hermann 1895, 
1081. 1400,* 1144. 

Y. Holczhausen,, Holezhusin, Holtzhusen. 
Conrad 18324,*34, dictus Czerere 1335,* 
184. - Heinricus 1337. 164. 

de Hopfgarten, Johans 1354,* 411. 12. 

de Horehusen, Hinricus 1290, 12. N. 

dictus Horninge, Syffridus, 1341, 22. N. 

Hottermannus. dictus Hoterman , Hotir- 
man,  Hotterman,  Hottirmann etc. 
Agnese 1899, 1136. - Conradus 1276, 
5. N. 1322.16. 1324, 82. 1829. 77. 1831, 
96. 1348,*288. 1348,9800. 1352.* 392. 
1381/89. 989,13. - Eckart 1352, 392. 
1356, 463. - Gunther 1339,181. - 
Hartungus 1276,5.N. 1828,* 24. 1329,* 
80. - Heinricus 1324,* 38. 1826, 42. 
1829,*80. 1846.* 266, 1351,* 360. 67. 


1377,* 781. 


Orts- und Personen-Register. 


1361,* 528. 41. 1356. 468. - Heyne 1352, 
281. - Segehart 1337.166. 1389, 181. 
1342,* 220. 1343, 230. 1346. 268. 1349, 
314. 1351, 376. - Thvle 1339.181. - 
; mannus 1302,* 17. N. - Titzel 1349, 
314, 

v. Hottinstete, Harthung 1349, 316, 
Houhit. Dieterich 1398, 1039. 

de Huchelheim, Henricus 1332, 107. 
Hufnay!, Hiinagel, Conradus. Cnnrat 
1377,* 181. 1378, 802. - Gunczel, slosser 
1346, 266. 

er Huges, ern Hugis, ern Huges, Hugonis. 
Hug, Heinrich er H. von Rudestete 
1346,* 266. - Gotschale 1362, 555. 
- Theodericus, Thvtzel. Diezel 1351, 
376. 1363,* 567. 1369.* 635. 1378,* 797. 
1378, 802. 1879,* 816. 

Humrer, Conradus 1324. 28. 

Hundolf, Theodericus, Dytherich 1363,* 
567. 1377, 795. 

Hutener, Hermann 1386, 929. 


I. J. Y. 


ern Jans, Thiezel, Ditherich 1343.* 233. 
1352,* 392. 1357,*479.97. 1358,* 500. 
- Thilo 1852, 383. 

de Jene, Jehne. Conradus 1329,* 80 
- Johannes 1324,* 84. 1329.* 80. 1351.* 


360.67. - Rudolf 1321,19. N. 1339, 
21 N. - Syfridus 1885,*184. Siffert 
1840.* 195, 


de Ilmene, sorores 1327,54. - Albertus 
1302,* 17. N. 1324,* 84. - Ermengard 
1357, 481. - Gunther 1824,* 34. - Her- 
mann. masister 1337,165. - Johannes 
1346. 267. 1381, 840. -- Ludewicns 1322, 
18. 1837.* 166. 1842,220. - Lutolfus 
1322,16. 1334, 115. 13528 392. - Nico- 
laus 1343,* 233. 1346, 267. 1363,* 567. 

von Yngirslevbin. Ingersleyhin, Kune 1352, 
387.88. 1353. 409. 

v. Irenache, de Ysenach, Dvterich, Titzel 
1343,* 283. 1358,* 408. 1355, 487. 1358, 
453. - Hermannus institor 1333, 111. 
1836, 152. - Martin 1387, 948. 

Ysener ‚ Bertold, Berlt 1346, 264. 1360, 
528. 


Junge, Juvenis, Hugo. Hug, Huc 1332, 
108. 1336,* 148.50. junior 1341,* 200. 
02. 1341,201. - gen. Junge Kerslache, 
Heinrich 1357, 496. - Junge der lange, 
Hencze 1378, 800. Junge, Heneze der 
alte 1378, 800. 


K. s. C. 


903 


L. 


de Landolvestete, Thidericus 1290, 12. N. 

Lange, gen, Longus, dictus Longus, 
Aleka 1338, 179, - Bertradis uxor Hugonis 
1822, 16. - Czyne 1892, 1025. - Conrad 
1842, 215. - Gotscaleus 1217, 1. N. 1251, 
8. N. 1892,16. 1838,179. 1345. 257. 
- Heinricus 1321,8. 1822,11. 1323. 25 
- Hugo, Hug, Hugk 1266,4.N. 1822, 
11. 16. 1331,93.95  1832,109. 1834, 
118. 1338,179. 1343,240. 1344, 246. 
1349, 308. 14. 1349,*316. 1351. 376, 
1360, 528. 1390.999. 1393, 1029. - Isen- 
trudis 1338, 179. 

de Lapide. Guntherus 1323,*24. dictus 
de Milingendorf 1829,* 80. - Heinricus 
1324,* 83. 1329,* 80. 1338,174. - Johann 
u. Thilo 1865, 581. 

de Lapicide, Heinricus 1823, 24. - Utha 
1323, 24, 

Lantgrave, Langrafe, Lantgrefe, Langreve, 
Lancgraf, Gyseler 1378, 802. - Heinrich 
1350, 346.47. 1386, 924. - Hermann 
1851.* 360.67. 1361,* 538 41. 1266,* 
999. uf dem Rubenmarte 1395, 1059. 

dictus von der Laze, Henricus de Albirs- 
leybin, 1355, 443. 

Legat, Legate, Gottschalk 1388, 978. 
1389, 979. - Heinrich 1388, 973. 1389, 
979. - Jutte 1889,979. - Ludewig 
1349, 314. 1363, 561. 

v. Lengenfeld , Longefeld, Conrad 1349,* 
316. - Hermann 1379, 814. 

Lewe. Fricze 1360.28.N. 

Leytgast, Dyterich , Ticzel 1343,* 233. 
1353,* 408. 

v. Liebenstete, Libenstete, MLybinstete, 
Johans, 1349,*316. Peter 1324,* 34. 
1829,* 80. 1385,* 184. 

v. Libgern, Liebergen, Lybergeu, Liberghe, 
Libergin, Albertus 1878,* 797. 1379,* 
816. 1881,840. - Aple, Appel 1363,* 
567. 1378,809. - Gunther 1852,* 392. 
1857,* 479. 97. 1358." 500. - Hermann 
1345.* 257. 58. 1356.* 458. 

v. Linde. Johann, 1349, 814. 

de Lobede, Tizelo 1827,* 54. 

v. Lobenstein, Bertholt 1890, 1002. 

v. Loybingen, Loubingen, Conrad 1392, 
1020. - Hermann 1879, 817. - Johann 
1346,* 266. 1351,* 360. 67. 

Lower, der lange, Albertus dictus de 
Remde 1829.* 80. 

Lubelin, de Lubelin, Lubbelin, Lubelyn, 
Lublin, Lubelini. Albertus 1290, 11. N, 
Albrecht 1385,909. 1888,978. 1389, 
979. 1390,990. - Apele 1343,'233. 





904 


1853,* 408. - Caspar 1385, 909. 1389, 
979. 1390, 990. - Else 1385, 909. 1388, 
978. 1889, 979. 1390, 990. - Gozschalcus 
1290,11 N. 1290,12. N. 1824,28. 1824,* 
84. 1329,* 80. 1885,* 184. 1337,* 161. 
1840,* 195. 1845,* 257. 58. 1840, 264. 
1850, 382. (Uthe coniux) 1856, 470. 
urn Srgehardus, Sigehart 1290, 
1266, 4. N. 1290, 11. N. 1348, 300. 

1852, * 392. - Thidericus 1290, 11. N. 
Luczman, Ditherich, Theod. , 1857 ,* 479. 

97. 1358,* 500. 

" Lutenberg, Bertolt 1349,* 316. 1354,* 
de ogutental, Volradus 1377,* 781. 1378,* 


de Lutirborn, Luttirsborn , 
1828," 24. 1826, 47. 


M. 


v. Madala, Madela, Gebrüder 1349, 314. 
Joh. u. Conrad 1349, 314. 

v. Malsleybin, Malsleibin, Conrad 1343,* 
288. 1353,*408. 1868,* 567. - Theod. 
1898," 24. 

de Mannesteto , Heinr. 1387, 165. 1889, 
182. 1943,* 238, 1848, 290. 1852, 388. 
1853, 405. 1353,” 408. 1370, 650. 

Marcgravius , Marggraf, Marchio. Mar- 
greve, Gunther 1385, 916. - Heinricus 
1386, 188. - Hermannus 1377 ,* 781. 
1378, 802, - Johannes 1882, 107. 

v. Margkburk, Reynhart 1349, 314. 

Martmeister, Magister forensis, Ebirhart 
1380, 881. - Gotschalcus 1302,* 17. 

v. Maroldeshusen, Maroldishusen, Bertold 
1341.* 200. 02. — 1846,* 266. 
360. 67. 

Marscalci, Dytmarus 1377,* 781. 

dictus Martini, Tizelo, Theod. 1828,* 24. 
1829,* 80. 

de Mart e. Marbeche, Heinricus 1327,* 
54. 1829,* 80. - Theod., Tezel, Thitzelo, 
Ditherich 1838, 174. 1341,* 200. 02. 
1346,260. 1840,*266. 1851,* 360. 67. 
1861,* 538. 41. 

dictus cum Matre, Albertus 1828, 72. 

v. Mechele, Conrad 1372, 680. 

Meichen, frouwe 1384, 888. 


Cunradus 


de Meydeburg, Joh. 1377 ,* 781. 1378, 802. ' 


de Meyenberg, Theod. 1327, * 54. 

v. Meyningin, Meinunghen, Meyningen, 
Heinrich 1356,* 458. 1857, 485. 1865, 
981. 1368, 628. 1378, 9797.02. 1379,* 816. 

de Meinwarsburc, Mewersborch. Mewers- 
burg, Albertus 1290, 12. N. Fridericus 
1217, 1. N. - Theod. 1851, 857. 


1851,* 


Orts- und Personen-Register. 


Meynyke, Hermann 1376, 769. 

de Mekevelt, Gunterus 1290, 12. N. 

v. Melchindorf, Heinrich 1899, 1020.. 

v. Meldingen, Meldingin, Meyldingin 
1349,314. - Albertus 1381,840. - Beri 
1841, 212. 1847, 278. 1353, 402. - Hein- 
rich 1856,* 458. 1372, 697. 1878,* 797. 
1879,* 816. - Werner 1324,* 84. 1329,* 
80. 

Meler, Tyczel 1868, 613. 

v. Mellingsdorf, Dietrich 1324,* 34, 

v. Melre, Conrad 1390, 1008. 

v. Mencze, Johann 1379, 817. 

Mese, Hinricus 1290, 12. N. 

Messirsmed, Rudiger 1363,* 557. 

Methe, Conrad 1396, 1087. 

Meter, Heinrich 1367, 609. 1968, 628, 

Meurerin, Wunne 1355, 449. 

dictus Meyenberg s. de Dalheim. 

Mdeforst, Heinrich 1364, 571. 


v. Milwitz, Gunther 1395, 1081. 
Misesse, Johann 1396, 1097. 
de Mythelbusen, Mittelhusen, Conradus 


1365, 


1350, 958, - Gysela 1350, 353. 1357, 
de Molhusen , Mulhusen,  Molbausen, 


Andreas 1885,183. 1836,188. - Berin- 
gerus 1336, 138. - Cunradt 1349, 314. 
- Ditmarus 1385, 183. - Henricus 1899, 
11. 1339,188. - Johannes 1327,* 65. 
1331, 98. 95. 1882,102. 1384, 118. 

177. 1353,* 408. 1877,781.95. 1378, 
802. 1887,* 948. 1890, 999. 1393, 1039. 
1894,*1046. 1395, 1081. - Syfrid 1359, 
516. 1366, 596. - Sygehard 1360, 28. N. 
- Tyle 1338, 177. 

Mondener, gen. Mondener. Moyndener, 
Cunrad 1337, * 166. 1342,*220. - Johans 
1349,* 316. ]854,* 411. 12, 1378, 802. 

dictus MorreBein, Cunradus 1327,* 65. 

Moyder, Niclaus 1353,* 408. 

uchelde, Muchilde, Conrad 1363,* 
567. - Heinricus 1321, *2. apud eccl. 

Mercatorum 1823,* 24. apud 8. Georgium 
1326, 45. 1327,* 54. 1829,* 80. - Martin 
1978, 802. 1381, 840. 1887,* 948. 1390, 
1003. 1393, 1037. - Titmar 1378, 802. 
- Ulman 1360, 597, - Ulricus 1381, 840. 

v. Müchele, Mucheln, Mertin 1849,* 316. 
1354,* 411. 12. s. v. Muchelde. 

Mul, Ludewig 1343,* 233. 

de Mulberg, Molburg, Mulborg, Molborg, 
Berchta domina 1327,54. - Conradus 
1335,* 134. - Hermannus etuxor Hilde- 
gundis 1821, 4. - Petrus et Theodericus 
1549, 808. - dy frouwe dy M. 1846, 
66. 


Orts- und Personen-Register. 


v. Mulde, Conrad u. Jutte s. Frau 1385, 916. 

Mulich, theschener 1376. 769. 

Müller. Andres u. Katharine s. Frau 
1388, 968. 

Mulner, Dittrich 1390. 1002. 

v. Munre, Aple 1387.* 166. 1342,* 220. 
- Bertolt 1324,34. 1884,115. 1842.219. 
- Dyterich 1385. 902. 1386. 921. - Dyth- 
marus 1344, 247. 1349,*316. - Her- 
mannus 1884,115. - Mertin, Knecht 
1885, 902. 1886.991 (Elze s. Fran). 
- Reynhardus 1834, 115. - Rudiger 
1353,* 408. - Rudolf 1844, 244. 

Murer, Heinrich 1848,290. 1853, 405. 
1853,* 408. - Rodolphus 1381, 840. 


N, 


Napphen. Napf. Conrad 1381/89. 989, 30 
1395, 1081. 1400,* 1144. 

Nase, Nazze, Johann 1350, 355. 1352.386. 
err Cristine s. Frau) 1865, 590. 1378, 


04. 

Nayl, Harthmann 1850,* 458. 

v. Nehere, Hermann: 1896, 1086. 

v. Nedemestorff, Nedemstorf, Gerhart 
1846,* 266. 1851,* 360.67. 18361,* 588. 41. 

Nickel, Johann 1849, 314. 

de Nurenberch, Herm. 1290, 12. N. 

Northusin, v. Northusen, Nordhusen alias 
Steinbog, Albert 1392, 1022. - Armolt 
1878,802. - Eckebrecht 1344,244. 1349, 
329. 1356, 453. 1857,*479.97. 1858,* 
500 - Gotfridus, Gocze, Gotze 1302,* 
17.N. 1885, 199. 1344, 244. 1358,* 408. 
1363,* 559. 67. 1867, 604. - Heyne- 
mannus et Gerdrud uxor 1324,28. - 
Hug 1829,82. - Niclaus 1851.* 860. 67. 
- Ricberus 1846.* 266. - Rudolfus 1251, 
3.N. 1290, 12.N. 1329,82. 1335, 129. 
1840,* 266. - Sifridus u. Kunegundis 
s. Frau 1302,17. N. 

Noting. Notingen, Conrad 1878,* 797. 
802. 1379,* 816. 

v. Notteleyben, Bertolt 1352, 386. 

v. Nourith, Conrad 1372, 692. 

de Nuses. v. Nusezen, de Nuwesezin, 
Nusese, Nuwensezzen, Nuseze, Nusesse 
1349, 314. - Appley u. Kune uxor 1329,82. 
- Conrad 1323,* 24. 1329, 82. 18339,188. 
1349,* 816. - Johannes 1842,* 220. 
1395, 1081. - Titzel, Dietrich 1350, 334. 
1365, 579. 

de Nuwinburg. Conradus, super ponte 
1327,* 65. 1329,* 80. 

de Nuwinstete, Nuwestat, Cunradus 1339, 
182. 1842,* 220. 1952,* 392, 


905 


© 


v. Oberingen, Bertolt 1349,* 316. - Hein- 
rich 1326, 42. - Johans 1354,* 411.12. 
Obiczer, Heinrich, von Hopfgarten, 1378. 

802. 


Olbesser, Merthin 1346, 266. 

Oleator, Conradus 1337, 165. 

Oler, Hinricus 1290, 12.N. 

v. Ollindorf, Johannes 1343," 233. 

de Omnibus sanctis, Heinricus 1337, 165. 

de Orlamunde 1375, 725. - Clawes 1390, 
990. - Conrad 1968,* 567. 1378, 802. 
1881,840 - Frentzel 1361, 542. - Hein- 
rich 1361, 542. 

dictus de Ornstok, Heinrich 1323,* 24. 

Oselhuf. Osilhuf, Osilhoufe, Jacob 1378, 
802. 13831, 840. 1389,* 988. 

Osenbrücke, Jacob 1378, 802. 

Osmunt, Hinricus 1290, 11. N. 12. N. 
Osterabent gen. Horigk 1349, 314. 

v. Osterrode, Henze, hern Henrichs Sohn 
1378, 800. 

de Osthusen, Guntherus 129 0. 12. N. 

v. Ostynriden, Heinerich 1349, 814. 

Otte, Hermann 1375, 731. 

dic tus Ozzech, Johannes institor 1324, 28 


P. s. B. 


Q. 
Quadraus s. Vierdeling. 


R. 


Rabenolt, Rabienolt, Guntherus 1321,* 2. 
1824, 28. 1827,* 54. 1328, 71. 1329," 80. 
1336,* 148. 50. 51. 1341, 200. 01. 02. 
1841, 206. 1848, 238. 1344, 246. 50. 1845, 
257. 1846,* 266. 

Ramme, Heinricus 1377,* 781. 

v, Raspenbergk, Rastenberg 1349, 314. 
- Heinrich 1349, 314. - Hermann 1394, 

5 


058. 

v. Rechin, Mertin 1400, 1143. 

v. Reinstede, Gotschalk 1326, 47. 

Rembodonus, carnifex 1290, 12. N. 

v. Remde, Remede, Albertus 1321,*2. 
1326, 42. 18327,* 54. 66. 1329, 73. dictus 
der lange Lower 1329,80. 1835,128. 
30. - Conradus 1326, 43 (Hanna uxor). 
1843, 288. - Heinrich 1349,* 316. 1354,* 
411. 12. 1378,* 797. 1879,* 816. 

Reme, Hinricus et Jordanus 1290, 11. N, 

Resckenkel, gen. Reschenkel, Albrecht 
nt 283. 1344, 247. - Andreas 1360, 


906 


de Retebeche, Wetigo 1377.* 781. 

v. Retingestete, Heinrich 1361, 542. 
Rex, Johannss 1844. 242, 

Richardus prope s, Vitum 1290.* 12. N. 
Riche, gen. Ryche, Hermann 1337.* 166. 
1342,* 220. 1352. * 892. 18357,* 479.97. 
1358,* 500. - Katherina institam tenens 
1324, 28. 

Ricolvinne, Margarete 1290, 12. N. 

de Ringhoven, Rinchoven. Rinkoven, 
Rinkobin. Hermanevs 1335,* 184. 1337,* 
161. 65. 1840,* 195. 

v. Rinckeleybin, Conrad 1360, 527. 
Rynsfelde, Concze 1877,7779. 

Ritter, Rytter, Claus u. Alke 1363, 34. N 
- Heynrich 1886, 921. 

v. Ritterstorf, Jutte 1360,80. 81. N. 

v Rockhausen. Rochusen. Andreas 1324,* 
34. - Ditherich 1367.607. 

v. Rockstette, Rocstete, Guntzel 1319, 
314. - Johannes 1324.*38, 1329.* 80. 
1338,174. 1389,182. 1344, 246 1355, 
448. - Theod. 1355. 443. 
de Rode, Johannes 1321,*2. - Henrich 
1329,82. - Johans 1361.* 588. 41. 

de Rodestok, Rodestog, dictus de Rode- 
stok,  Berwices 1822,15. 15323.*94. 
- Conrad 1329,*80. 1345.* 257.58. - 
Heinrich 1329,* 80. 1337,* 166. 1352,* 


Roder 1349, 814. - Hermann 1394, 1046. 

as desdorf Hermann und Hans 1378, 

de Rodestete. Johannes 1844, 247. 

Roldisleubin, Dieterich 1400,* 1144. 

Rolle, Heinrich, uff der brucke, 1379, 817. 

de Romstete, Tbitericus 1881. 840. 

de Rorbeche. Nicolaus 1335.* 184. 1340,* 
195. 1845,* 257.58. 1856,* 458. - Theod. 
1324,* 38. 

v. Rorinse, Rorense, Gunther 1386.* 148, 
50. 1841,* 200. 02. 

Rosenberg, Heinrich Gernod 1392, 1020. 

Rosenczwig, Rosinczwig, Rosynzwie. Rosen- 
zwig, Rosenswicz, Fredericus, Friczsche 
1378,* 797. 1879, '812. 1379.* 816 1892, 
1025. 1398, 1124. 1399, 1129. - Heinrich 
1337,* 166. 1342,* 920.  1352,* 392. 
1357,* 479. 97. 1358,# 500. 

v. Rosla, Ticzel 1351,* 360. 67. 

dictus Rost de Mannestete, Heinricus 
1828,* 94. 

v. Rostok, Henrich 1342,* 220. 

Rothart, Conrad 1394, 1058. 

de Rudolvestad, Rudolvistad. Rudolfe- 
stad, Apelo, Appele 1321,*2. 1336,* 
148. 50. 1341,* 200. 02. 1327.* 54. 

dictus Ruz, Bertoldus 1356. 463. 


Ortse- und Personen-Register, 


S. 


de Sachsa, v. der Sachsa, v. d, Sachsen, 
Sachse. de Saxa, S:chza, Saxa, Cun- 
radus 1302, 17. N. (Ermengardis s. Frau). 
Conrat 1829,82. - Dietrich 1324,* 34. 
- Erbart 1399, 1127. - Heine 1339.181. 
1881/89. 989,13. - Heinemann 1350, 
26. - Heinrich 1849,* 816. ir H. 1348, 
290. 1852, 886. 135 4,* 411. 12. 1361, 536. 
1368, 619. 1369, 638. 1378,802. 1387,* 
948. - Thilo 1290,11. N, 1335,* 134. 
1837,* 161. 1839, 181. 1340,* 195. 1343, 
233. 1344.250. 1845,*957.58. 1347, 
279. 1849, 308. 1853, 404. 1355,427.28. 
30. 1856,453 (Thele s. Frau) 1356,* 
456.58. 1857,*478. 1857,488. 1368, 
638. 1372,680. 81. 1376, 769. 1378.* 797. 
1878, 802. 1379,* 816. 1381, 840. 1400,* 
1144. 

v. Saleza. Saltza, Salza , Giseler. Gysel- 
brecht 1361.* 538. 41. 1378, 802. - 
Heneco 1836.* 148. 50. - Heinricus 1324 ,* 
33. 1841.* 200. 02. 1361, 538. 41. 1372, 
692. 1877, 795 (Uthe s. Frau) 1878.802. 
1378,* 797. 1379.* 816. - Johans 1345,* 
257.58. 1855.435. 1356, 452. 1356.* 458. 
1386. 921. - Nycolaus 1323,” 24. 1858,* 


408. 1869,* 635. 

v. Salfelt, Salvelt, Salveylt, Salveld, 
Bertold 1324.* 34. - Conrat 1371. 677. 
- Gunther 1877,795. 1386, 921. 1388, 
956. - Heinemann 1846,* 266 - Hein- 
ricus pistor 1885,*184.  1840.* 195, 
1841,* 200. 02 (vor 'den greten) 1346,* 
266. 13868, 561. Jacob 1376, 777. - 
Johans 1336, 152. 1841, 207. 18496. 264. 
1348, 290. 1349, 305. 1381/89. 989,14. 31. 
(Thele s. Frau) - Nyclaus 1868,* 559. 
- Tiezel, Theoderich  1351,* 360. 67, 
1361,* 538. 41. 

gen. vom Sande, de Arena, de Sande, 
Albert 1866,596 - Appelo, Apele 1332, 
103. 1558, 404. 1854,* 411 12. 18356,458. 
1371, 658. - Tbidericus 1290, 11. 12. N. 

de Sangerhusen, Albertus 1334, 115. - 
Johans 1363,* 567. 

de Sanstete, Heinricus 1321,*2. 1827,* 54. 

v. Sarburn, Sarborn, Johannes 1336,* 
148. 50. - Sifrid 1824,* 84, 1329,* 80. 

v. Sassenhussen, Saissenhusen, Thieterich 
1336,* 148. 50. 

dictus Saxo, Heinricus 1944, 247. - Theod 
1822,16. 

Schade. Heinrich 1880, 829. 

v. Schalcke, Heinrich 1349, 314. 

Schale 1849, 314. 

v. Scharphinberch, Johans, Tele s Frau, 


Orts- und Personen-Register. 


Katherin u, Margarete s. Tóchter 1866, 

598, 

Schenke, dictus Schenke, Schengke, 

Diederich 1372, 681. 18378, 809. 1881, 
851. 1385, 908 (Thele, Katherin und 
Cunne s. Kinder). 1392, 1019. - Gunther 
1372, 681. 1378, 809. 1381/89. 989. 22. 
1885, 908.15. 1886.994, 26.80. 1387, 
948. 1388, 958. 1891, 1018. 1897, 1106. 
1399, 1136 (vrowe Elze s. Frau). - Paus 
1372, 681. - Hermann 1349,330. 1358, 
401. - Nikolaus 1350, 348. 44. 1357, 
479. 1361,539. - Rudolf, Amtm. zu 
Kapellendorf, 1392, 1019. 

dictus de Schepfindorf, v. Schophindorf, 
Schopfendorf, Heinrich 1352,* 392. - 
Syffridus 1322, 15. 1848. 241. 

v. Scherenberg, Schernberg , Scherrin- 
berg, Scherinberg, Scherrenberg, Hans 
1378, 800. - Hermann 1390. 1008. 
- Tyczel, Ditrich 1378, 800.03. 1382, 857. 

Scherer, Conrad, an dem berge 1379, 817. 

dietus Schobilz , Schubilez, Schubelicz, 
Schubelz , Schobelicz. Schobelez, Schob- 
licz, Gerboto 1326, 42. 1827, 65. 1829,* 
80. - Guntherus 1321,2. 1352,* 392. 
1357,* 479. 97. 1858,* 500. 1378, 802. 
- Heinrich 1829,* 80. - Hermann 1353,* 

. - Johann 1856, 458. 1862, 557. 
1871, 658. 

v. Scholn, Hermann 1378, 802. 

Schotesak, Henricus 1349, 324. 

Schroter, Conrad 1365, 576. Anmkg. 587. 

Seo Ehyzse Kerstan 1888, 956, 1395, 


Schunke, Gunther 1346,*266. 1351,* 
360. 67. - Heinricus 1835,* 134. 1340,* 
195. 1845,* 257. 58. 

v. Schwerstete, Johans 1351,376. 

v. Sebach, Heinrich 1376, 769. 

v.Sebergen, Hermann u. s.Schwestern 
1855, 421. 

de Se, Seyn, vom See, de See, Sehe, 
Lacu, Seen, Sehen, Cunrad 1290. 11. 
19. N. 1329,* 80. 1371, 658. 1877,* 781. 
85. 1978, 797. Concze 1378, 800. 02. 08. 
1379, 816. 1388, 962. - Gerhardus 1333, 
110. 1336,152. - Jacobus 1327, 54. 
1333, 110. 1335, 133. 1836,* 148. 50. 52. 
1350, 348. 1872, 692. 1881/89. 989, 16. 
- Johannes 1339, 182. 1343, 238. 1349, 
308. 1352, 377.87.88. 1353, 402. 1857, 
411. 1359, 516. 17. 18362, 555. 1363, 560. 
68. 64. 1378, 800. 1388, 965. 1389, 979. 

BOO: 1 Henrich und Bertrade s. Frau 

11368, 6 

v. Schasen. Hans n goltsmyd, Frederich 
s. Sohn 1390, 996. 


907 


Selingen 1349, 314. 

Semandt, Jacoff 1849, 314. 

v. Sesschilderode, Endres 1378, 802. 

de Siberch, domina 1290, 12.N. 

Sybolt, Claus 1390, 1002. 

Sibote, Johans 1365, 591. 

dictus Sygehardi, Tizelo 1524,* 33. 

Sigart Hase 1349,3 

v. Singen, Gunther 1545,^ 257. o8. 

Slatin, Hans 1390, 1002. 

Hermann, von Salfeld, 1361, 537. 
1368, 628. - Genrad n. Heinrich 1361, 
587. 

Slurc, Bertoldus 1290, 12. N. 

Slusinger, Johannes 1377,* 781. 

Smede, Jan 1843. 241. 

v. Smedestete, Smidestete, Smydestete, 
Schmiedestete, Dytherich 1887,* 166. 
1342,* 220. - Gotscalcus 1266, 4. N. 
1343, 288 (Alheidis uxor). - Hartungus 
1821,* 2. 1326, 42. 1897,* 54. 1828,71. 
1829,* 80. 1343,288. 1846,268. 1351, 
874. 76. 1854,* 411. 12. - Heinricus 
textor 1829 * 80, - Theod. 1827,* 65. 

de Smire, Smyre, Schmira, Alexander 
1302,* 17. 1327 % 65. 1829,* 80. institor. 
- Ditmarus 1946, 260. - Eckhard 1840,* 
195. - Fridericus 1824,* 33. - Gotze, 
Guntherus, 1321,*2. 1327,* 54. 1397. 
65 (apud. eccl Mercatorum) 1329,* 
80. 1856,*148.50. uffe der brucken 
1841.* 200. 02. 1346,* 266. 1356, 457 
(Kunigunde s, Frau) 470. - Hermannus 
1327,* 65.  1329,* 80. 1885, 128. 30. 
1346.* 266. 1847, 919. Anmerkg. 1851,* 
360.67. 1855, 427.23. 30. 1856,* 456. 
1857,488. 1858,499. 1861,'588.41. - 
Sander 1849,314. - Ticzel Stussel 1346, 

266. Tycel ern Othen 1346, 266. 

Snypel, Heinrich 1898, 1114. 

v. Somerde, Somirde, Sumerde, Conrad 
1546,266. - Ecke. Ecko 1323, 24. 
1829,* 80. 1356.*458. - Eckehardus 
1885,* 134. - Heinrich, gen. König und 
Frau Adelheid 1321, 1. - Heinrich 1357,* 
479.97. 1358,* 500. 1361,* 538. 41. - 
Hermann 1378, 802. - Hilprand 1890, 
1002. - Konne 1379, 812, - Wachsmodus 
1302,* 17. N., 

de Someringen, Sommeringen, Sumeringen, 
Dytmarus 1827,* 65. - Gunther 1326, 


52. - Hans 1378,802. - Harthung 
1354,* 411.12. - Syffridus 1342,* 220. 
1849, 308. 


Soyke, Nikol 1881/89. 989,16. 1387,942. 
dictus Spange, Ludewicus 1329, * 80. 
1349, 314. 1349, 816. 

Sparnowe, Henricus 1849, 305. 


908 


Spitze 1349, 314. 

Sprenzing, Giseler 1290, 12, N. 

v. Stalberg, Stalberc, Gozze , Gotfridus 
1346, 264. 1849, 808. 14. 1366, 596. - 
Heinricus 1346, 260. 64. 1852, 877. - Jo- 
hann 1350, 355. 1353,* 405. 1356,* 458. 
- Bybotho 1323,* 24. 1325, 36. 1326, 
42. 1829,* 80. 

Stange, dictus Stange, Heinricus 1829.* 
80. 1889, 181. - Hermann 1863,* 567. 

1378,* 797. 1879,* 816. 

Starke, Hermann 1855,485, - Johann 
1355, 435. 1357,* 479. 97. 1358,* 500. 

Steinbog s. Northusin. 

v. dem Steyne, vomme Steyne, Eylger 
1367, 607. - Guntherus 1822,15. - Jo- 
hans 1868,* 567. 1368, 628. - Tyozel 
1337,* 166. 1842,* 220. 1368, 628. 

Steinmetz 1349, 314. 

v. Steten, de Stedin, Steden, 
Dytherich 1354,* 411.12, - Jacobus 
1378,*797 1879, * 816. - Martinus 1824,* 
39. 1878.* 797. 1379,* 816. Syboldus 1326, 
45. 1887,* 166. 1338, 178. 

Stift, Thidericus 1990, 11.12, N. 

Strantz, Conrad 1849, 14. 

zu dem Stryte, Apele 1879, 817. 

dictus Strutwolf, Heinricus 1829,* 80. 

Stucz, Joh. 1884, 883. 

v. Stuternheym, Albrecht 1895. 1068. 
- Lutolfus, Utilia, Rodulfus 1822, 19. 
- Peter 1337 ,* 166. 

v. Sulze, Suleze, Sulzce, Sultze, Sultz, 
Conrat 1886,* 148.50. 1841 .* 200. 02. 
1341,* 206. 1846, 266. 1351,* 360. 67. 
1856,* 456. - Ditrich 1878, 802. 1849,* 
316. 1850, 888. - Johans 1368,* 567. 

de Sulzebrucken , Sulezbrucken, Johanns 
1877,* 781. 1378, 802. 

de Sundirshusen,, Ludwig und Elisabeth 
1847, 271. 

de Sunneborn ‚ Sunnenborne, Albertus 
1829," 80. - Appelo 1324,*33. 19389.* 
181. - Erwinus 1322,*19. - Gotschalk 
1868,* 567. - Hartungus 1290, 12. N. 

gen. Swab, Swob, dictus Suab, Heinrich 
1348, 283. 1344, 242. 47. - Ulricus 1821. 
8. 8. 1822, ,21. 1328, 25. 1824,* 93. 1142,* 

22 


Stetin, 


de Swabehusin, Swabehusen, Jobannes 
1889, 182 (Jutta uxor) 1313,* 238. 1363,* 
967. - Nyclaus 1854,* 411. 12. 

dictus Swanrinc, Swanring, Albertus 
1824,* 32. 38. 1329,* 80. 1847,276. 1349, 
381. - Apel 1346, 264. 1348.291. - 
Sifird 1351,* 860, 67. 76 1358, 500 (Ag- 
nese s. Frau) 1861,* 538. 41, 

(le Swansc, Rodengerus 1290, 12. N, 


Orts- und Personen-Register, 


Swartzburg, Johans 1890, 1002. 

v. Swerborn, Gertwig 1337,166. - Gyseler 
1398, 114. 

Swerstat, Claus 1890, 1002. 

v. Swynvorte, Swynverthe, Albrecht 1326, 
49. 1848, 283. 


T. s. D. 


U. 


de Uberingen, Heynemannus 1824.* 83. 
de Utenstete. Udinstete. Udestete, Otto 
1357, 479. 97. 1%58,* 500. 1965. 581. 
1868, 628. 1379,817. - Theod. 1868,* 
567. 


Ulrich, ein beder 1379, 817. 

Unsote , Bertold 1361, 549. - Johannes 
1824,* 34. - Nicolaus 1357,* 479. 97. 
1958.* 500. 1377,*781.85. 1978.797. 
802. 1379,* 816. - Tizelo, Theod. 1835.* 
134. 1897,* 161. 1840,* 195, 1345,* 257. 
58. 1350, 49. 1359,* 399. 1353,* 405. 
1856, 456. 57. 1357 “473, 1378, 802. 

v. Urbech, Hermann 1392, 1018. 

de  Urleybin ‚ Urleyben, Urleubin, Lude- 
wicus 1957,* 479. 97.  1858,* 500. - 
Ludolf 1352, 392. 

v. Utinsperg, Uthinsberg, Utensberg, 
Uthensberg, Utinsberg, Hermann 1336 * 
148.50. 1841.*200.02. 1346,*266. - 
Jobannes 1385, 124. 1349,*316. 1354,* 
411.12, 1355, 435. 1861, 536. 1866.* 
999. 1372, 680. 1878, 802. 1981,840. 
1392, 1026. - Waltherus 1821,* 2. 1827,* 
54. 1829,* 80. 1886,* 148. 50. 1941 7900. 
01. 02. 1855, 447. - Dieterich 1355, 441. 


V. s. F. 


W,. 


irn Wachsmudis, Gunezel 1887,* 166. 

v. Waldesleyben, Gunther 1978, 802. 

de Waldindorf, Martinus 1387, 164. 

de Waldinrode ‚ Waldenrade. Albertus 
1978,* 797. 1379,*816. 1884,884 . 
Appel 1378, 802. 

Waldtwantzer 1349, 314. 

v. Walsleiben, Walsleybin, Heinrich 1878, 
802. - Wolferam 1846, 266. 

de Waltersbusen, Waltershusin, Heinricus 
1821,* 2. 1827,54. 1829.* 80. pistor. 
1986,* 148 50. 1938, 174. - Theod. 1323,* 
24. 1929, 81. 

v. Wandisleiben, Wandesleibin, Wandes- 
leybin. Gunther 1854,* 411.12. - Rudol- 
fus 1328, 24, 1348,* 939, 1945,* 255. 


Orts- und Personen-Register. 


dictus Warmod 1351, 357. » 
Waynman, Conradus 1837, 160. 
de Wechmere, Wechmar, Cunradus 1290, 
12.N. - Heinrich 1341, 212. 1355, 443, 
48. - Johan 1349, 814, 

v. Weinsberg, Hans 1358, 512, 

de Welingen, Henricus 1337, 164. 
Wentze, Johannes 1368, 631. 

v. Wernborg, Hermann 1395, 1081. 
Werre, Apel 1390, 1002. 

de Wida, Wyda, Heinricus et uxor 
Kuneg. 1326,43. - Conrad u. Richza, 
Conr. Heinr. s. Söhne 1357, 487. - Her- 
mann 1327,*65. 1829,*80. - Titzel 
1340,* 195. 

v. Willersiete, Willirstete, Wyllerstete, 
Wildersteten, Wilrestete 1336, 152. - 
Apelo 1336,* 148. 50. 1841,* 200. 02. 
- Ditrich 1378, 802. - Heinrich 1527,* 
65. 1829,77. 1829,* 80. 1357,* 479. 97. 
1358,* 500. 

v. Wiilingen, Peter 1346, 266. 

v. Wymar, Wimare, Wimar, Conrad 
1372,* 692. - Johans 1849,*316, - 
Thidericus, Tyczel 1290, 12. N. 1298, 
15. N. 1346,* 266. 1351,* 360. 67. 1361,* 
538. 41. 

v. Wien, Ditrich 1378, 802. 

Windischz, Heinricus 1844, 247. 

Wyner, Heinrich 1390, 1002. 

Wynthain, Hermann 1327, 165. 

v. Wynresleybin, Winrisleibin, Friedrich 
1365, 86. N. - Heinricus in foro piscium 
1827,* 65. 1337,166. - Hannes u. Else 
v. Kerspeloybin s. Frau 1377, 795. 

Wintrenker, Voz 1346,* 266. 

Wyprecht, Hermann 1378, 809. 

Wizze, Kristan 1354, 27. N. 1886. 929. 

v. Wizzense, Wissense,  Weyssensehe, 
Wissensee, Wissinze, Wiszensehe, Wizzin- 
320, Weiszense, Wysense, Wyzenzen, 
Wizinse, Weissensee, Wysscense, 1836, 
182. 1349,314. - Cunradus 1321,9. 
1324, 32. 1331, 98. 1332, 102. 1334, 118. 

— 1846, 264. 1871,* 658. 1378,* 797. 1879,* 
816. - Conzce 1380, 831. 1881,840. 
1387,* 948. - Heinko, 1347,278. - Hein- 
rich an deme lobanke 1341,* 200.02. 
1346, 264. 1846,* 266. 1378,802. 1831/89. 
989,5. - Nicolaus 1321,*2. 1326, 47. 
1827,* 54, 1329,* 80 (cerdo). - Peter 1363, 
94. N. - Theodericus, Dither, Titzelo 
1321,9. 1324, 32. 1328,72, 1881,98. 
1332, 102. 1334, 118. 1346, 264. 1846,* 
266. 1346, 2683. 1347,278. 1351,* 860. 
67 (lober) 1856,* 456. 1358, 572. 1861,* 
538.41. 1866,* 599. 1881/89. 989,2. 5. 

Witegonis, Theod, 1835, 138, 


909 


v. Witzleben, Kuntze 1349,814. - Werner 
1849, 314. 
Wolf von llmene, Lutolf 1349, 322, 
Worch, Ditrich 1378,802. 
de Wormstete, Heinricus 1377,* 781. 
1887,* 948. 1392, 1023. er Heinrich 
1898, 1029. 89. 1394. 1014. 
de Wulverishusen, Nicolaus 1327,* 65. 
von Wunnen, vorn Wunnen, de Wunne, 
von der Wunne 1386,* 148. 50. - Con- 
radus 1328,69, - Mano 1878,810. - 
Tezel, Ticzel, Theodericus 1341,* 200. 
02, 1952,*397. 1357,*479.97. 1555,* 
500. 1875,731. 1877,*781.85, 1378,* 
797. 1379,*816. 1885,915. 1386,923. 
1386,936. - Thilo 1381,840. - Wetige 
1856,* 458. 


Wunnere, Wunner 1367,607. - Thele 
1860, 527. 
Y. s. I. 
Z. - 


v. Zelle, v. der Zelle, Hans 1388, 959. 
1390, 993. 

Czerer, gen. Czerer, Conrad 1345,* 257. 
58. 1850,* 458. 

Zcygeler, Czigeler, Zcigeler, Zigeler, 
Sygeler, Gyseler 1348, 300. 1849,814. 
1857,* 479.97. 1858,* 500. - Rudolf 1879, 
76. 1886,152. 1346,268. 149,314. 
1354,* 411. 12. 1358, 499. 1377, 791. 
1381,842. 1393, 1039. 1395,1063. 1400, 
1149. - Sifrit 1390, 1002. 

dictus Zymmerman 12795,7295. 

von Zimmern, Üzymınern, Czimmein, 
Czimern, Tzymmern, Zimern, Heinrich 
et uxor Christine 1348, 297. - Hugo 1358, 
501. - Rudolf 1857,* 479. 97. 1358,* 500. 


1300, 527. 1366,594. - Theodericus 
Ditrich 1878, 797. 1878,802. 1379,* 
816. 


v. Zcysen, Hans 1395, 908, 


B. Stifter, Klöster, Universität. 
Marienstift. 


Ecclesia s. Marie Erford., eccl. colle- 
giata s. Marie, unser frowen, unser 
vrowen zu E., eccl. principalis opidi, 
maior ecclesia, 1291,18. N. 1827,58. 
1889, 184. 1853, 518. 1279, 817, 1890, 
994. 1899, 1188. 

prepositi: Lampertus 1289, 9. N. 1290, 
10.N. - Johannes prepositus 1324, 29. 
1833,112. - Joh. de 'lreviri 1837, 163. 
- Ditmar 1375,762. - officialis prepositure 


910 


1321,4.8.11.16. 1924,28. 1342, 213. etc, 
- Rudolfus de Northusen et Theodericus 
de Myle 1522,16. - Herman Rymann 
1398, 1114. - habitatio otficialis ad 
rubeam januam 1398, 1113. 

Decanus et capitulum 1325, 39. 1329, 75. 
1344, 243. 1346, 259. 1368, 631. 1975, 
37. 1379, 816. 1385, 914. 13995, 1080. 
1399, 1135. - techand, prelatin und thum- 
hern 1399, 1135. 

decani: 1849, 323. 1872, 679. 1874, 708. 
1888, 970. 1389, 986. - Guntherus 1217, 
l. N. - Rudolfus de Northusin 1321, 9. 
1323, 22. 25. 27. 1324,29. - Hermannus 
de Bybera et provisor allodii eccl. Mag. 
1827,66. 1329,78.81. 1933,112. 1834, 
114. 15. 1335, 182. 1336, 153. 54. 57. 58. 
1337,161 (s. mainz. Beamte, Provisoren) 
- Heinrich von Sebeleiben 1356, 460 62. 
- Hartung v. Northoven 1356, 463. 1860, 
532. 1363, 560. 1865, 531. - Diether von 
livelt, senger des domes zu Mainz 1875, 
128.29. - Dyter Margaretin 1875, 731. 
49. 1376, 773. - Hermann v. Bessingen 
1388, 972. 18391,1007. 1392, 1023. 1394, 
1044. 46. 1397, 1107. 

custodes: Ernestus de Molhusen 1824, 
29. 1829,78. 1336,157. - Cunradus dictus 
de Mulhusen (vicecustos) 1329, 78. - Hein- 
rich v. Heilgenstad 1848, 294. - Johannes 
Rymann 1392, 1022. 

scholastici, schulmeister: Ludewicus 1217, 
]. N. - Hartung v. Northofen, provisor 
allodii 1347,278. 1348, 285. 298. 301. 
1349,306. - Joh. Orthonis, provisor allodii 
1359, 523. - her Dither von Luneburg 
1388, 972. 1894, 1046. - schulmeister 
der kinder 1857, 472. 

cantores, senger: Giselbertus 1217,1. N. 
- Conradus 1824,29. - Rudolf von Nort- 
husin sangmeister 1360, 528. - Henrich 
Obirhus, - sengerie 1390, 1135. - sang- 
meister der kinder 1357,472. 
canonici: mag. Herm. Parvus 1278, 6. N. 
- Th. de Hosla 1266,4. N. - Cunradus 
de Hallis 1302, 17. N. - Dytherich von 
Myla 1322, 10. - Hertwicus de Horselgowe 
1424, 29. - Fridericus de Witzleyben 
1324, 29. - Johannes de Ach 1324, 29. 
1329,78. - Herm. de Alch mag. 1324,29. 
1329,78. 1336,157. - Theod. de Myla 
1324, 29. - Ludewicus de Mekebach 1324, 
29. 1329,78. 1337, 165. pleb. s. Vit. 
1336, 157. - Nicol. de Appenheym 1324, 
29. - Theod. Brunonis 1324,29. - Her- 
mannus deEschenewege 1324,29. - Theod. 
de Smyre 1324, 29. - Bertoldus de Mol- 
husen 1324,29. - Johannes de Eimbeke 


Orts- und Personen-Register. 


1334,29. - Wolframus de Frankenvort 
1329, 18. - Syfridus de Hallis 1829, 78. 
1336, 157. 1343, 232. - Hermann de 
Gutenshusen 1329, 78. 1336, 157. - Hen- 
ricus de Sybeleibin 1386, 157. - Heinr. 
et Herm. de Bybera 1336. 153.54. - 
Johanns dictus Schirmer 1344, 243. 
- Hildebrand de Molhusen u. Henricus 
de Grevendori 1346, 259. 1348, 287. 
- Conradus de Fuchsstad 1346, 265. 
- Bertolt v. Heutal, tumherr 1347, 278. 
- Albrecht v. Eschenewege 1353, 402. 
1363, 562. - Freder. v. Ruckirsleibin, 
Pfarr. 8. Bartholomäi, 1355, 438. 1357, 
495. - Otto magister v. d. Rotenkolbe 
1355, 443. - Rudigerus de Indagine, pro- 
visor allodii, 1356, 464. - Ludewicus de 
Seen 1365, 581. - Gunther, probist zu 
Arnstete, 1360, 527. - Gerhardus de 
Botelstete 1371, 665. - Rudiger vom Hain 
1372,694. - Gerhard de Aldindort, de 
Eynbecke, de llvelt 1875, 725. - Gun- 
therus de Rudisleyben 1378,197. 1381,840. 
vicarii: Hermannus de Tunna u. Theod. 
de Brantbac 1322, 20. 1829, 74. - Theod. 
1329, 75. - Heinricus de Sybeleyben, Jo- 
hannes de Jecheburg, Heinr. de Kirspe- 
leyben, Guntherus Gutwirt, Heinricus 
de Vanre, Cunradus et Heinricus de 
Thanheim, Cunradus dictus Kolfey, 
Theod. Sahse, Cunradus de Mulhusen, 
Hermannus de Taberstete alle in 1329, 
78 u. 1336, 157. - Herm. de Artern 1337, 
165. - Ditrich v. Kasle 1847, 278. 1348, 
233. - Bertold von Leymbach 1363, 554. 
- Albrecht v. Heylingen 1868, 631. 
Verzeichnis des Canoniker u. Vikare 1375, 
7 


6. 
Sigillifer, Jobannes 1355, 443. 1357, 472. 
Altar s. Barbare 1362, 554. - dedicatio 
ecclesie 1327, 58. 
beneficiati et rectores paroch. ecclesiarum: 
Herm. de Wittinberg, Johannes de Mul- 
husen, Johannes de Munre, Martinus 
de Northusen 1381, 840. 
clerici: Ludewicus de Deginstete, dom. 
Theod. de Meinwardisburg 1278, 6. N. 
- Henricus Molitor 1355, 443. 
Scolares: Johannes de Polonia 1355, 443. 
- pauperes scolares 1278, 6. N. 
Minister: Johannes Kamburch 1329, 12. 
1336, 157. 
generalis synodus prep. s. Marie 1329,80. 
iudex generalis 1375,749. - richter in 
der probistye 1354,42. - die beiden 
büttel zur roten thür 1357,472. - die 
probestie (das Haus) 1346, 266. 
die nuwe capiteldorncze 1886, 933 Anmkg. 





Orte- und Personen-Register. 


slafhus; steynerne rinne unter demselben 
1899, 1135. 

der gemeine keller undir der schule 
1399, 1185. 


Das Severistift. 


Ecclesia s. Severi, sente Severe, eccl. 
collegiata s. Severi, kirche sente Severi 
1346, 266. 1358,513 1878, 797.99. 1890, 
994. 

prepositi: 1363, 565. - Herbort, meyster 
1365, 578. 1366, 599. 1369, 644 (Stadt- 
schreiber) 1370, 653. 1372, 679. - Rudc- 

. gerus vom Hayn, provisor allodii 1386, 
957. 1888, 970. - Ludwig v. Binsforte, 
provisor allodii 1399, 1185, 

officialis prepositure: 1326, 43. 1343, 238. 
1346, 265. 1375, 745. - Johannes dictus 
de Ihene 1322, 16. - Albrecht 1354, 414. 
- Tutolf v. Eschenewege, tumherre 1360, 
528. 

decanus, prelati et canonici 1329, 80. 

decanus et capitulum 1829, 81. 1331, 96, 
1335, 135. 1341, 202.03. 04. 1350, 332. 
1351, 871. 1375, 37. 1385, 914. 

decani: Cunradus 1289, 9,N. - Meht- 
fridus 1329, 78. 1336, 157. - Heinricus 
1911, 202. 03. 04. -  Ludewicus de 
Appoldia 1346, 265. 1348, 283. 1349, 
323. - Johann von Triere 1359, 521. 
- Bertold 1374,709.16. 1376, 773. - 
Rutgerus de Indagine, provisor allodii 
1381, 852. 

custodes: Henricus 1886, 157. - de 
Auleubin 1375, 725. - subcustos 1373, 

2. 

cantores; 18321, 4. - Volmarus 1289, 9. N. 
1290, 10. N. - Johannes de Treveri 
1346, 265. - Hugo de Varila 1222, 20. 
- sangmeister der kinder 1857. 472. 
scolastici; Albertus de Ursperg 1829,78. 
- Albertus de Visbergh 1336, 157. 1337, 
161. 1341,203. - Johannes de Treveri 
1350,852. - schulmeister der kinder 
1357, 472. 

canonici: mag. Gotscalcus Parvus 1298, 
14. N. - meyster Heinrich v. Sybeleibin 
1322,10, 16. - Nicolaus dictus de Byche- 
lingen 1322, 16. - mag. Burchardus de 
Mulhusen 1329, 78. 1336,157. - Johanns 
de Jene 1829,78. 1586, 157. - Joh. de 
Treveri 1329, 78. 1336,157. - Joh. de 
Munre 1329, 78. 1836,157. - 'Theod. de 
Gotha 1:29, 78. 1336, 157. - Theod. 
dictus Marschalk v. Gozirstete 1329,78. 
13:36, 157. 1347, 274.77. 1348,286. 99. 
1349, 309. prov. allodii 1849, 318. 1355, 
425. - Theod. de Gotha sen. 1329, 78. 


911 


1336, 157. - Conradus de Lorch 1348, 
288. - Johannes de Beyringen 1375, 
725. - de Spanginberg 1315,725. - 
Ditherich von Goch 1371,674. - Hein- 
ricus de Dasela 1386, 937. - Johann de 
Ilmena 1388, 970. s. hierzu 1375, 726 
das Verzeichnis der Kanoniker u. Vikare. 
vicarii; Heinricus custos 1329, 78. - Hein- 
ricus de Weberstete 1329, 78. 1336, 157. 
- Fridericus Udestete 1329, 78. 1336, 157, 
- Albertus Gemechlich 1329, 78. 1386, 
157. - Joh. dictus Zize 1829, 78. 1336, 
157. - Gotteboldus de Sommerde 1329, 
78. 1336,157. - Heydenricus de Summerue 
1329,78. 1836,157. -Gunth. de Kunin- 
gesse, dictus de Melbach 1329, 78. 
1::36, 157. 18346,267. - Reymboto de 
Ingerichsleben 1329, 78. 1336, 157. 
- Meynfridus de Eschenewege 1329,78. 
1336, 157. - Heinricus, dec. capellanus, 
1329, 78. 1336, 157, - Anshelmus 1346, 
265. - Johannes de Ingersleben 1346, 
260. - Heynricus Voyt 1375,725. - de 
Muldin 1875,725. - Wernberus de 
Geilnhuszen 1375, 725. 


Das Stift zum heiligen Brunnen. 
Der heilige born 1399, 1135. 


Klöster und Ordenshäuser. 


Augustiner- oder Reglerkloster. 


Ecclesia sancti Augustini, canonici regu- 
lares eccl. s. Augustini, s. Augustini per 
prepositum soliti gulernari monasterio- 
rum, fratres s. Augustini, die Regler, 
1266, 4. N. 1824, 33. 1340,195. 1846, 
266. 1357,472. 1879, 817. 1389, 987, 

prepositi: 1333, 112. Guntherus 1329, 78. 
1336, 157. - Johannes von Backeleyben 
1377, 195. 

custodes: dictus de Rode 1329, 78 

schulmeister u. sangmeister der Kinder 
1357,472. - Johann de Erich Priester 
1389, 987. 

Verzeichnis der Mitglieder des Conventes 
1375, 727. - alterluthe 1346, 266, 


Augustiner-Eremiten-Kloster. 


Fratres heremite ord.s. Augustini, s. Au- 
gustini fratres,  íratres mendicantes 
heremitarum 1324, 32. 1829,76. 1341, 
200. 1345, 258. 1374, 709. 1375, 716. 
1379, 817. 

priores: 1329,76. 1375.750. - frater Hen- 
ricus de Guttern 1293, 14, N. - Johannes 


912 Orts- und Personen-Register. 


1843, 284. - Theodericus subprior 1343, 
284. 1845, 258. 
fratres: Henricus de Vrymaria, s. theol. 
professor, 1837, 161. - lector 1375, 750. 
Altäre: s.crucis 1329,76. - s. Katharine 
1848, 800. 


Barfüsserklost"r. 


Conventus fratrum minorum, fratres 
minores, Minoriten 1857, 472. 1374, 
fratres mendicantes (wozu auch die Ser- 
viten, Prediger u. Augustiner gerechnet 
sind), 1370,654. 1873,702. 1874,709. 76. 
guardiani: 1864, 575. - frater Rudolíus 
1327,54, - Conrad Walborn 1376, 770. 
lector 1364, 575. - Ludewicus de Fla- 
ticheim 1387, 161. 
curie procurator, procuratrix 1827,54. 
monasterium, chorus 1337, 161. - Neubau 
im Kloster 1359, 525. 


Cyriaxkloster. 


Claustrum montis s. Cyriaci, Kloeter auf 
senthe Cyriacus berg, 1336, 152, 55. 
prepositus: 1357, 472. - Conradus Smyr 
1381, 840. - Klosterjungfrau Thele von 
Schobiltz 1362, 557. 


Deutschordenshaus, Comthurhof. 


domus fratrum Theutonicorum, domini 
Theutonici fratrum de domo Theutunica, 
bruder des dusczchen huses, bruder des 
duschen ordins bei sente Niclause, das 
dutsche hus czu Erforte; curia apud 
8. Nicolaum quondam Ludewici came- 
rarii de Meldingen, nunc fratr. de domo 
Theutonica 1282, 8. N. 1324, 38, 1341, 
22.N. 1860, 28. N. 1863, 84. N. 35. N. 
1865, 86. N. 1375, 726. 1388, 959. 
1398, 1114. 
magister domus Hartmannus et confratres 
1281, 7. N. - Bruder Ditmar von Ge- 
munden 1300, 6.N. - curia nostra, quam 
Ludegerus pleb. de Thuteleibin inhabi- 
tat 1302, 18. N. 


Johanniter. 


fratres hospitalis ord. s. Johannis 1845, 

258. - Ilof bei S. Nikolaus dem Rat 
verkauft 1339, 184. - curia prebende 
sacerdot. 1339, 188, - Garten bei Jlvers- 
gehofen 1339, 188. 


Karthäuserkloster. 


Hermann prior, 1386, 927. - Bruder 
Conrad Scheffner 1380, 825. 


Marienknechts- oder Servitenkloster. 


Fratres Carmelite, fratres mendicantes 
Carmelitarum, servi s. Marie, Marien- 
brüder 1957, 472. 1374,709. 1375, 719. 
1379, 817 


Martinskloster im Brühl. 


Ecclesia s. Martini extra muros, ecclesia 
santi Martini in Bruleto, seute Martine 
in dem brule 1842, 214. 1372, 697. 1379, 
817. - Propst 1857, 472. 1368, 567. 1385, 
917 - Theod. de Ollendorf 1875, 719. 
- Fridericus viceplebanus 1373, 702, 
- Vormünder 1881/39. 989, 30. 


Neuwerkkloster. 


Monasteriuim sanctimonialium Novi operis, 
ecclesia Novi operis, frowen zu dem 
Nuwenwerke, closter zu dem Nuen- 
werke ordins sente Augustini 1325, 98. 
1348, 226. 1949,323. 1351, 361. 

prepositi: 1348, 238. 1357, 472. - Johannes 
1827,56. 1828,72. - Heinricus 1351,363. 
- Bertoldus de Gotha 1381, 840. - Jo- 
hans von Apolde 1394, 1049. 

priorisse: 1326,51. - Alka 1327,56. - Eli- 
zabeth v.d. Sachsa 1394, 1049. 

custos Thela 1327, 56. - Margarethe vom 
Sande 1394, 1019. 

cameraria Margareta 1327,56. - celler- 
aria Jutta 1327, 56. - sichmeisterin 
Elizabeth v. Herbisleiben 1394, 1049. 

sorores; Jsentrudis Gothscalci dicti Parvi 
u. Mezze, dicta de Rudolfstad, 1327, 56. 
- Othe Lubelin 1390, 990 - 

vicarii: Albertus u. Theod. dictus Bok 
1328, 72. - Henricus de Malesleibin 1343, 
238. 

cellerarius Theod. de Ollendorf 1343, 238. 

officium infirmarie 1327, 56. - mule im 
Brule 1894, 1049. - eccl. parochialis 
(s.crucis) dem Kloster bestätigt 1326, 51. 


Peterskloster. 


Monasterium in monte s. Petri, mona- 
sterium s. Petri, monast. eccl. s. Petri., 
sanct Petersberg, munster uf sende 
Petirsberg, convent zcu sente Peter, 
sancte Petir 1321,2.9. 1326, 43. 1336, 
153. 1850, 352 etc. 1358,513. 1361, 540. 
1393, 10:16. 

abbates: 1822, 16. - Andreas 1289, 9. N. 
1290, 10. N. - Volmarus 1829, 78 - Wal- 
ramus 1836, 157. - Hermamus 1338, 
175.76. 1846,264. 1847,276. - Ditterich 
von Bruheim 1354, 418. 1356, 458. 1357, 





win sim. 


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-.* "ww o €" UU. 


Orts- und Personen-Register. 


472. 1361, 536. 88. - Theodor. 1365, 578. 
1373, 703. 04. 1375, 731. - Petrus 1378, 
806. 

priores: Hermannus 1329, 78. 1386, 157. 
- Ulrich bern Richolfis 1346, 264. 1347, 
276. 361,536. - Thymo v. Crutheym 
1375, 731. 

cantores: Henricus de Hallis 1329, 78. 
1336,157. - Theod. deWizzense 1347,276. 


- Johans Emchin 1861, 586. - Joh von - 


Salvelt 1375, 731. 

cenarius, cener, zcener: Peter von Ur- 
beche 1361, 536. - Johannes Emichin 
1375, 731. - Petir von Wechmar 1382, 
856. - die zcenerye 1382, 856. 

Fratres: Gunter de Gotha 1847, 278. 
1848, 283. - Johans Emmychin 1370, 
649 


rector scholarum: Conradus de Salvelt 
1822, 16. 

scultetus: Heinricus dictus Baurus 1322, 
16. 1838, 175. - Conradus de Someringen 
1847, 276. ) 

procuratores: Hermannus de Alch 1388, 
175. - Albrecht Hottirmann u. Peter v. 
Urbeche 1301, 536. 

Vogtei des Klosters 1321, 2. - septa 
monasterii 1336, 158. - Kleine Stube des 
Abtes 1390, 994, - Friedhof 1373, 703, 
04. - Herberge u. Hof der Grafen von 
Gleichen 1373, 703. 04. 1885, 917. 


Predigerkloster. 


Fratres predicatores, fratres ord. Predica- 
torum, conventus predicatorum, fratres 
mendicantes predicatorum, kavent der 
Prediger 1821,9. 1332, 108. 1357, 472. 
1364, 574. 1374, 709. 1375, 719. 1379, 
817. 

priores: Johannes de Bienstete 1338, 179. 
- Johanns 1384, 883. - Joh. subprior 1384, 
883. 

lesemeyster: Johann 1384, 883. 

cursor: Cristanus de Girspeche 1337, 161. 

fratres: Herm. de Somerde 1338, 179. 
- Walterus Kerlinger 1349, 331. - Joh. 
Bylsined 1384, 883. 


Geschichtaq. d. Pr. S. Erfurt XXIV. 32. 





913 


Verzeichnis der Konventsmitglieder 137 5, 
121 


Altar s. Augustini 1338, 179. 


Schottenkloster. 


Monasterium s. Jacobi Scotorum, czu don 
Schotten. 

abbates: 1857,472. 1375, 725, 62, - Lau. 
rentius 1289, 9. N. 1290, 10. N. - Con- 
dinus 1325, 41. - Patricius 1361, 539. 
- Gelasius 1394, 1044. 1395,1080. - 
schulmeyster u. sangmeister der kinder 
1357, 472. 

Pfarrkirche s. Egidii inkorporiert 1325, 
41. 


Weissfrauenkloster. 


Monasterium sanctimonialium Albarum 
dominarum, zu den Wyszenvrowen, die 
Wizzinfrowin 1357,496. 1379, 817. 

Prepositi: 1357,472. - Jobannes de But- 
stete 1339, 188. - Vikar 1354, 420. 


Beginen u. Begarden. 


convent an dem Nunnensack 1353, 404. 
Beginen::Jutte de Northusen 1332, 107. 
- Jutta ern Ulrichs 1350, 343. 

paghardten 1357, 473. 


Erfurter Kleriker ohne Angabe 
von Kirchen. . 


clerus civitatis 1327,58. - die pfaffheyt 
1399, 1135. - Joh. de Kamburg sacerdos 
1337, 165. - Joh. de Tunna sacerdos 
1359, 188. - Ulricus de Butbstete sa- 
cerdos 1359, 188, - de Frankenhusen 
clericus 1348, 283. - dictus Bog sacerdos 
1351, 357. - Heinrich von Wy, presbiter 
1360, 529. - Dietrich von Schmiera 
Priester 1369, 643. - Heinricus de 


. Wangenheim et Johannes Berner clerici 


1373, 702. - Johannes dictus Schirmer 
1850, 852. - Johann von Molhusen 
1378, 810. 


Universitàt. 
1379, 818. 1389, 983, 


58 


94 


Wort- und Sach-Register. 


2) Wort und Saah-Register. 


A begeste 1827, 61 etc. 
abe sazt (abgesetzt) 1344, 248, 

Ablass: der herr, der ‘den A. vor ‚den 
greten verkündet 1357, 472. 

Aberacht, abérechte 1878, 802. 1382, 862. 
1898, 1110. 

Acht, echte 1358, 406. 1375, 724.60. 1382, 
862. 1395, 1079. 1897, 1097. 1102. 
agri prativi 1822, 21. 
den acker eren u. sewen ubir winther u. 
ubir sommer 1389, 977. ' 
von alder und von wanne her 1827,61. 
allirmelichem, aller melchin 1827,61. 
1830, 90. etc. 1844, 248. 
ein ampule 1357, 497. 

angatie et perangarie in Molhusen major 
395, 138. 
gyssen, das 1975, 738. 
apsyte, aptsyte (eines hauses) 1884, 888, 
argentum usuale 1324, 28. 

Armbrüste: bangarmbrust 1392, 1019. 
ringarmbrust 1392, 1019. ruckearmburst 
1388, 180. 1868, 626. 1382, 860. 1392, 
1019. etc. steigereiff a. 1392, 1019, 
artland (terra arabilis) 1351, 365. 


Baculum iudiciale 1329,77. 

badelachen 1375, 725. 

bagofen 1887, 952. 

banc , geheygete 1379, 819. etc. 

banglachen 1375, 725. 

bangresin 1400, 1146. 

Bann (excommunicatio) 1829, 78. 80. 
1836, 153. 1337,160.61, 1376,767.68. 
1877, 782. 1378, 791. 98. 806, 1379, 816. 
1881, 840. 

bartye — Partei 1348, 285. 

bate, batenunge 1887, 952. 

bawen u. arbeyten die strazen (fahren) 
1342, 224, 

becken, mezzingene 1379, 817. 

bedermann, bederver mann 1326, 49. 

Bedingung über Besserung eines hauses 
1856, 453. 

begein (begehen) 1348, 300. 

beneden — unterhalb "1345, 255. 

berichtinne (ausgleichen Q 1327,61. 

bete (kónigliche) 1852, 396. 

bethe u. schatzungen 1342, 217. 

bezzirn und nicht ergirn (ein haus) 1356,453. 

bie dorven 1327, 61. 

bienedir (unterhalb) 1870, 653. 

birithe (vertragen) 1327, 61. 


bivegten sin 1827,6 
bygraft (Begräbnis) lies, 1033. 


e blase 1379, 

b ide 1338, 180. 1343, 233. 41844,2350. 
1355,480. 1357,488. 1358,499. 1368, 
626. etc. 

boben 1845, 255. 

borklen 1326, 42. 

Brand zu Erfurt 1397,1100 (s. auch 
Benediktikirche). 

hreichen 1326, 46. 

broit = brot 1335, 127. 

brotoven — ‚bacofen 1351, 374. 

brugeilt 1887, 952. 

Bulle, die goldene, 1356, 454. 

buchszen 1382, 860. 1387, 946. 47. etc. 

buntwerg et pellium, varium volgariter 
dicti 1332, 165 

burgezog (Bürgschaft) 1848, 294. 

burghute und frede 1356, 467. 

burglen, burgliche dinste ‚ burgsedele 
1327, 60. 

burnen (brennen) 1394, 1013. 

byrbete 1879, 798. 


Uentenarius (Centuer) 1865.581. 1375, 


clayne (Klage) 1347,278. 
crad 1400, 1146. 
"ifa iot oder longe ‚ urloge 1337,160. 


crig, L Faxen 1331; 160. etc. 
crntiniad e 1849, 316. etc. 

cristenzal 1386, S 

cussin 1375, 725, 

czapfen, zu dem c. yorkoufen, 1375, 738. 
czeyn (zehn) 1348, 3 

czuschen 1835, 131. eti. 

czweyathe 1327, 61. etc. 


Decima Seu decimatio 1338, 175. 135U, 


derbi 1375, 729. 

das dinst, genannt das eszen 1395, 1063. 
dirre (diese) 1335, 127. etc. 
disch, eyn gevaldet; 1375, 725. - eyn 
zugelegt d. 1375, 725. 

donatio inter vivos 1323, 24, 1829,76. 
dortstadil, daz ettewanne eyn gebuwet 
dorf was, 1348, 292. 93, 

dristunt (dreimal) 1849, 305. 

driweide (dreimal) 1345, 257. 

dunne (tonne) 1375, 725, 





Wort“ und Bach-Regiäter 


Ebenhoe (Belagerungsmäschine) 1888: 


1£0. 1857, 488. 
egeld 1370, 648. 
ehafte not 1944, 250. e 
Einlager 1330, 91:92. 
111. etc. 
Eingelten des Erzbischofs Johann 1898, 
125 


inei, 95. 


emphitéusissivelus hereditáriüm 1934.11 5. 
enbrosten sein (mit dem recht) 1594, 
1046. 


ensiht 1321,5. 
erbenuss 1347, 269. . 
erbeyt (Arbeit) 1327,60. etc. 


erdeliches, erliches land (arllànd) 1852, - 


387. 1858, 404. etc. 
erkoberne sin recht 1387, 160, 
erleyben 1839,185. . .. 
erne, an dem, 1875, 125. 
eydim 1329,82. 
eynleff 1368, 620. 


Fehedebriefe und Fehdeerklärung 1371, 


657. 1375, 755.56. 1383, 881. 1384,897. 


1399, 1140. 
ferto y 95. 96. 1322, 102. ete, .. 
gend, d, vygend , Yygent 1850, 348. 
cr S ar 465." 1884, 887. etc." 
festenung 1327, 66, 
firdung , virdung 1386, 152. 1350, 346. 
47. etc. 1386, 927. 
flescula, de: stopa - ‚äschgen, ‘die ein 
stübchen halten) 1375, 7 
flescula ferrea de '/, BLOpA des, 725. 
fromeden — entfremden 13836, 145. etc. 
fromen, frommen, frumen 1327, 61 'u.'in 
den anderen ’Bündnisurkenden. 
fullemunt 1384, 888. 
funeralia, quarta — Kanonische Portion 


von den FuneraMen ' 1371,702. 1874, 


709.16. 1375, T 19. 


Gatirgeilt 1395, 1059. 

gedingeze 1336, 147. 

gegunst 1349, 322. 

“gekronet u. gegerwet (der Geistlicha 


bei der Prozession) , ungegerwet 1357, 


472. 

geld, gereites 1338, 172, 

gelegen — geliehen 1821, 3. 1338, 172. etc. 

Geleite 1888, 170. 1391, 1010. 1398, 1120, 

gelenge (Ackerbezeichnung) 1355, 491. 

gemach ı heimliches 1324, 34." 1356, 453. 
1376, 769. - g. fegeri 1950,453. 

equiten 1836, 152. etc. 

gere (Ackerbezeich; jung) 326, 49. 

gereite 1380, 91. 1855, 434. "etc. 


1333, 


sis 


gereites geld 1338, 172. etc. 

geschozz u. bate 1398, 1087. 
seyt (gesagt 

Powaldie tun' (in ihre Géwalt geben) 
1327, 61. 

gewonde (Gewohnheit) . 1882, 862. 

geyn = gegen 1831, 99. e 

geynyde ( (Gegend), 1875, 129 

geyt (geht) 1328, 

gezouwen | tiagon m 1855, 432, 

gift 1321.8. etc. 

glabin, glabede (geloben, Gelóbnis) 1389, 
857. 1383, 870. 


cud 

Groschen, Meissner s. Meissen. 
- Boymische 1371, 660. 

grossi turronenses 1990, 12. N. 

guerra 1336, 155. etc, — , 

gulden, die do wichtig u. von gulde gut. 
sint 1375, 734. 

Gulden: deutsche Goldgulden, 1892, 1022. 
- kleyne gulden von golde 1361, 585. 
- rheinische 1390, 1002, 1895, 1071. 
- ungarische 1381/89, 989, 22. 98. 

gut, das schozzhaft u. batehaft ist, 1358, 
499. 


Habe in den Häusern der Geistlichen, 
Verzeichnis 1875, 725. 

haingeld 1839, 181. 

halsgericht uf stigen und strazen 1351, 
969. 


hantfryde u. vorwort 1851, 310. 
hantvesten 1352, 994. etc. 
harnasch 1344, 

harste 1375, 732. 

hauwiges holez 1347, 269. 

hav = hof 1326, 49. 

helfe — hülfe 1827, 61. etc. 


herberge s prennige ( (von 1 hufe 18 Pfennige) 
1352, 3 

herbern 1331, 99, E" 
heredes masculi uam femelli, qui jus 


equale debent habere 1339, 182. 
herschild 1350, 335. . .. 

die heymelicbere , heymelichin des erz- 
bischofs 1849, 315. 16. 17. 327. 28. 
hindersal 1366, 599, 

hufe, breyte 1349, 324. 

hufslaych, hufslag 1926,46 und in den 
Bün nisurkundqg. 

Hungersnot 1341, 909. . " 
husen u. heymen 1346, 263 u.in anderen 
Bündnissen. 


58* 


916 


Inventarium einer Burg 1892, 1019, 

ein iar tegerlich uz 1375, 732. 

.jurisdictio sangwinis, que dicitur obir 
hals und obir hant 1831, 96. 

ius advocatitium 1322, 16. 

ius dominium 1322, 21. 

Interdikt 1929, 80. 1336. 157.53. 1337, 
167.68. 1881, 840, 44. 

ir = er, her 1330, 90. 91. 1334, 116 etc. 
irkrigen 1379, 917. 

iryme (irgend einem) 1337, 160. 


Kaeze (Belagerungsmaschine), 1343, 233. 
1355, 428. 

casten 1375, 725. 

kavent (convent) 1384, 883. 

kelterhus 1384, 888. 

keltern, win u. truben drucken 1347, 269. 

kessil 1375, 725. 

kolter, ein siden 1379. 817. 

korngulde, korngeyld 1351, 371. 

kouf, ewiger 1327, 60. 

krat, krot 1389, 981. s. crad. 

krieg, teychlicher, tegelicher 1336, 140. 
1375, 732 u. in. a. Bündnisurkunden. 

kuchenspise 1330,90 u. in d. a. Bündnis- 
urkunden. 


Lab (Lob) 1326, 49. 

landfriede s. Thuringen, Westfalen. 

lat (ladet) 1327, 61. 

laterna 1375, 725. 

die lectie (lektion) 1354, 420. 

leit nu. wider sein 1349, 315. 

der lettir (lettner) 1354. 420. 

leydigen (beleidigen) 1382, 862. 

leygin 1337, 166. 

leyn (len) 1328, 70. 

ibeloz werden (getötet werden) 1349, 

). 

lilach 1875, 725. 

liepgedinge, nuptie seu dotalicium quod 
volgariter ]. dicitur, 1349, 323. 
lipgedinges recht 1350, 346 

linrokk (d. kirchener, die da mit |. zun 
kore stehen) 1354, 420. 

lit (liegt) 1339, 185. etc. 

locatio seu concessio 1322, 19. 

dy loybin (an einem hause) 1334, 888, 
lot 1350, 346. 1363, 561. etc. 

luchtir 1375. 725. 

lute, wol geborne 1336, 147. 

lute, werevertige 1336, 147. 

lute, wol gezchugete, geczugete 1327, 61 
u. in a, Bündnissen. 


Wort- und Sach-Register. 


Mana — Monat 1349, 315. otc. 

mansus = 36 agri et una virga. - virga = 
15 pedes. - ager in longitudine 42 virgas, 
in latitudine 4 virgas 1831,96. 

mark (eines Dorfes) 1326, 49. 

mecze (haver) 1848, 282. 

dye merer meine, merer menige, merer 
meynge, die meremenige 1327,61. 1330, 
90. 1331,94. 13425, 233, 1344, 250. etc. 

messegewete 1357, 497. 

met 1375. 738. 

mideling (Stellvertreter eines Pfarrers) 
1881, 846, 

missehellunge 1334, 14. 

morsilsteyn 1375, 725. 

mund wider mund 1375, 729, 


Nachtgen, das 1375, 738. 
nahme und brand 1345, 251. etc. 
neddirlage (Abgabe) 1399, 1155. 
nummer 1380, 90. etc. 

nundine universales 123981, 100. 


Orfode, orffede, urfede 1364, 571. 1376, 
768. u, a. vielen &. O. — alde orfede 
1396, 1094. etc. 

orloyge, orleyge. urloyge, urleuge 1321,83. 
1327, 61. 1836, 140. 1355, 432. 1856, 
465. etc. 

orre (ihre) 1845, 257. 

oveley, obeley, oveleyge, offeley 1326, 42. 
1389, 181. 1846. 266. 1350, 346, 47. 
1351, 559. 1387, 952 etc. 


Pagemund u. were 1375, 788. 

pannum: p. coloratum 1331. 95. 98. - schar- 
laticum 1331,98. 

partige 1345, 257. 

pera goukeleri 1336, 154. 

pflit, phliet (pflegt) 1388, 958. 
1013. etc. 

pheninggulde 1351, 371. 

predigate 1348, 300. 

pytschiren 1375, 738. 


1391, 


Ratlute u. sunlude 1352, 381. 

rebentir = remter 1367, 604. 

ein slecht recht als eyn nein oder ein 
ia (soll von den Juden genommen werden) 
1381, 846. 

recht u. teyding 1327,61. - recht nemen 
u.recht tun 1827, 61. 

rederich (redelich) 1327, 61. 

rehtte (rechte) 1340, 190. etc. 

reichte (rechte) 1326, 45. etc. 





Wort- und Sach-Register. | 917 


retten (reden) 1375, 729. 

reyte, eyne, tun 1351,375. 1852. 381. etc. 

rinner, rynner, 1356, 465. etc. fir rinner 
wol. geczugetir lute 1349, 326. 

royb oder dube 1331, 94. 

rychtunge und sune 1340, 194. 96. etc. 


Sachwalden (gläubiger) 1334, 118, 
samen (sammeln) 1346, 266. 

8asze, sasse (sechs) 1383, 879. 80. 

satol, satele (ackerstück) 1349, 303. 1355, 
421. 


Schal, schullen 1337, 160. etc. 

schank, schenke (schránke) 1375, 725. 
sein (sagen) 1321, 3. - seyn (sehen) 
1328, 70 


scheldes u. schaden 1340, 189. 

scherf 1379, 814. 1381, 835. 1384, 888. 
schirm u. erquickung 1354, 416. 

schuld leschen 1854, 416. 

schullin (sollen) 1347, 278. etc. 

selbschoz 1392, 1019. 

selebat 1386, 926. 

semina rapularum, porri et ceparum 
1365, 581. 

sericum, species pannorum sericeorum 
1338, 111. 

Siegel eines Juden 1386, 922, 

slifsteyn 1379, 817. 

smaheit 1336, 145. 

spelta 1354, 417. 

stallen (stehen, stellen) 1351, 375. 

stein (Gewicht) 1850, 334. 

stek, steyn (stege) 1349, 1049. 

Steuern von den Geistlichen 1881, 852. 

stosse, gele. an dem mantel 1349, 314. 
stözze, bruch u. missehellunge 1340, 193. 
strazzen zwischen Nurnberg u. Ertfurt 
1342, 224. 

stübchen, stobichen (weinmasz) 1357, 
472, 48l.etc. 

stule, die vir, 1367, 612. 1372, 686. 
1388, 867. 

stullachin 1875, 725. 

su (sie) 1330, 90. 1339, 185. etc. 

sulwer (selber) 1327,61. 

sumenusse 1335, 181. 

sunderlinge (sonderliche = besonders) 
1326, 45. 

süna, süne (compositio) 1326, 50. 

sune und berichtunge 1834, 114. 

swerz (schwager) 1348, 300. 

swoma (wo man) 1327, 61. 


Tartzin 1338, 180. 
tay (tag) 1321, 3. etc. 


terre arabilis '/, hufe, — sexaginta agri 
agrorum communium vel parvulorum 
1349, 324. 

Testament eines Bürgers 1979,817. 

tetzeman, teczeman, teczmann (decem, 
der zehnte) 1350, 349. 1379,814. 1387, 
952. 1894, 1049. etc. 

teydingen, rechte 1330, 90. 

tinckel, 1852, 389. 1354, 416, 

Todesurteil 1894, 1048. 

torkis 1392, 1019. 

torwart 1327,61 u. in d. &. Bestallungs- 
urkunden für Vögte u. Amtleute. 
trugende, bose 1357, 478. 

tuch, (welt tuch grawes tuch) 1879,817. 
tuch, farbiges 1332, 102. 

turnosen, thornasen = 150 Schilling 
Thüringisch. 1872, 693. 1877, 791. 
twerens (quer) 1355, 421. 


Überfaren 1336, 145. 

unsled 1350, 334. 

unczubruchlich, unzubrochelich 1327, 62. 
1880, 90. etc. 

unsme (unserm) 1827, 61. etc. 

uzseczige menschen 1389, 988. 


Veheme 1345, 257. 

veldeglich 1362, 554. etc. 

velt, alle v., mittel v., 1326, 49. 

vergoldin (vergelten, bezahlen) 1338, 177. 

Vertrag mit einem Söldner 1371, 663. 
- wegen des Weinschenkens 1399, 1135. 

verzegen 1342, 217. 


. vestenunge (festigkeit) 1321, 3. 


veyld 1328, 70. 1336, 138. etc. 
virkrenkit 1335, 136. 
volg, reyzig, burgere odir andere. r.v, 


vorien (voriehen) 1336, 140. 

volleist thun 1388, 867. - volleister (helfer, 
vollstrecker) 1349, 314. 

vorboten, verboten (berufen) 1337, 160. 

vorgeilten 1338, 172. 

vorherbene 1339, 185. 

vorliesen — verlieren 1349, 316. 

vorn, vor (frau, von der frau) 1328, 69. 
1180, 91. 1848, 294. 95. 1352, 383. 86. 
1353. 404. 05. 1858, 514. 

vorse (vorsehen) 1327,61. 

voytding 1845, 257. 


Waltfuren 1852, 391. 

wegemite (feodum quodam) 1322, 16. 
wehern 1349, 303. 

weid, weyt, Waid 1929/30.83. 1375, 746, 


91B- Wört.- utrd! Sich-Hegtster! 
1890, 1008. etc. - Wagen mit’ W.ge- woneklich 1336, 151! 


kümmert 1375, 746. wyande 1326, 46. 

weiz (wir es) 1339, 185. 

werren 1821, 3:etc. 

wesen (sein) 1854, 416, ete, Zahl Igroschen, dée gr zu 6 pfänhigen,. 
weyn:(wegen) 1826, 49.' 1827, 6l!ete. 137 

weyzze, schoner 1880,:894. zcüyetirgeschrei (zetergeschrei) 1394,1048, 
wicbild 1389, 988. zcuschen 1321, 3.etc. 

widech 1842, 214. Zollbefreiang 1842, 224. 

wiltpan 1357, 475. zueiate, zweiate" 1380, 90. ete. 


Berichtigungen. 
S. 15 Z. 1 v. u. lies de Pfifelbeche statt fefde Pfilbeche.' 
» 19. , 8v.0 ,, ; Heynemannus statt Henríéus. 
», 84.,.9:v.0. ,..102.statt .120. 
„126 , 1v.o. , Dominus statt Dominns. 
» 141 , 8v u , messe statt Messe u. a. d. anderen Stellen. 


» 151 i. Regest 178: ,,.. Blaukinhayn statt Blankayn: 
„171 Z.29 vi0,. „. nu win statt unwin. 
„183. ,. 5 v. v. ,, Sansteto statt Ranstete. 
» ^ » 21 v. u,.setsezwischee Dytheriche u. Frowine eih Kómma.' 
884 . ,, 12 v. u. lies-Hersfeld statt Herseld.' 
6'v.u. , vrowen statt wroven. 
» , 465 Regest 6401tilgedas -Kourma zwischen Diétftich u. Hartung. 
„49 Zı 6 v.u; ,, Regestám. 
» 482 , 14 v.u.'lit& Escheneberc statt Eschenebere. 
„ 556 » 10 v. ©: » .und statt nnd. 
„sd , 2 vsu. „ nuncuphto stätt nuncuptao. 
» 030 ,, 14 v. o. tilge das -Konmaa zwischen schulde und gulde. 
» 6095 „ li..o. lier Crucis statt Cristus (?) 
„209. ,, 12 vou. ,. drAl6ere'statt d. Altere. 
» (14 ,,14: v.u» , . herbergin statt herbigen. 
„IM , 95 w50. ,. mit stettmut. 
„732 , 9v.u. ,.Joldé'statt Solde. 
„818 , 16 v.o. , ouch'statt oueh. 
„8l , lv.o. , BRitterstorfin statt Rittestorfin. 





a Ambo a] 
NE 





AMAA 
LU oH 


Ro s S ^ 


A 
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