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Urkundenbuch
des
Klosters Kaufungen in Hessen.
Im Auftrage
des
Historischen Vereines der dioecese Fulda
bearbeitet und herausgegeben
von
Hermann von. Roques,
Major a. D.
IL Band.
Vitam tmpendere vero,
Juvenal.
C a S S e 1.
Commisaioiisverlag von M. Siering.
1902.
V. •■.;
986869A
Druck von Gebr. Schönlioven
zu Cassel.
Vorwort.
Ijänger, als ich dachte, hat der vorliegende 2. und schluss-
band des Kaufunger urkundenbuches auf sich warten lassen, allein
die fülle des materials, wie auch die nothwendige rücksicht auf
alter und gesundheit haben ein früheres erscheinen trotz fast
ununterbrochener arbeit unmöglich gemacht, was ich im hinblick
auf den im Vorworte zum 1. bände in aussieht gestellten termin
hier auszusprechen mich verpflichtet fühle.
Unter beziehung auf die ausführliche einleitung zimi 1. bände
kann ich mich kurz fassen, nur das hervorhebend, was von dem
damals gesagten abweicht oder neu hinzugetreten ist.
Eücksichtlich des Urkundenbestandes habe ich zunächst
folgendes zu bemerken: durch die nothwendigkeit der ausschei-
dung von 4 bei näherer prüfung als ungeeignet für die aufnähme
in das urkundenbuch erkannten Urkunden hat sich eine partielle
Verschiebung einer anzahl urkundennummern im 2. bände nicht
vermeiden lassen, doch sind die hierdurch entstandenen ände-
rungen der verweise in den berichtigungen zum 2. und den
nachträglichen berichtigungen zum ' 1. bände überall gewahrt
worden. Dahingegen haben 14 erst nach endgültiger feststel-
lung der nummerirung mir bekannt gewordene Urkunden im
nachtrage zum 2. bände ihren platz gefunden.
Zufolge der beiden vorstehend bezeichneten änderungen
sind auch die in der einleitung zum 1. bände (pp.'XIX und XX)
V angegebenen, die bestandtheile und fundorte der Urkunden be-
^ treffenden zahlen alterirt worden, so dass ich dieselben durch die
nachfolgende Zahlenreihe ersetzen muss. Es sind nämlich als
^ vorlagen verwendet worden: 640 originale, 133 copieen,
"Ji^ 37 concepte, 18 drucke und 17 regesten, im ganzen also
J845 nummem. Von diesen ruhen in nachstehenden, in der ein-
^^
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IV
leitung zum 1. bände näher bezeichneten archiven: zu Kau-
fungen 554*), Marburg 143, Cassel landesbibliothek
27, Münster i. W. 24, Dresden 19, Weimar 9, Hannover
7, Rom 6, Wetzlar 5, Würzburg 4, Düsseldorf, Cassel
Stadtarchiv, Birstein und Elberberg je 3, Coblenz,
Wien, München, Carlsruhe, Hedemünden und Walburg
je 2, Cassel sanct Martinskirche, Cassel Hess, gesch.-
verein^), Hessisch-Lichtenau, Wiesbaden und Arn-
stein je 1. Hierzu kommen noch 18 drucke, mithin in summa
wiederum 845 Urkunden.
Die nummern der beiden bände laufen nur bis 826, da die
Urkunden der nachtrage (1. band mit 5, 2. mit 14) durch die
gleiche nummer der ihrer datirung zunächst vorausgehenden Ur-
kunde des textes nebst beigefügtem buchstaben a, b etc. an diese
angeschlossen wurden.
Schliesslich bemerke ich noch, dass der in der einleitung
(1. band p. XIV) erwähnte druck ,Recusation* nimmehr als
vorläge zu urk. nr. 794 an stelle der früher hierzu designirten
Wetzlarschen bezw. Wiener copie eingestellt wurde, da der druck
ohne zweifei als die officielle form des Schreibens zu gelten hat.
Im register wurde im gegensatze zu dem des 1. bandes
und z^'ar auf rath des herrn professor Dr. Schroeder zu Mar-
burg von der Zusammenstellung aller in den Urkunden vorkom-
menden Schreibweisen der namen abstand genommen. Es sind
näpalich diejenigen ausgeschlossen worden, die lediglich gra-
phische abweichungen darstellen, aufgenommen hingegen nur
solche, die wirkliche Varianten repräsentiren, insbesondere wenn
sie ihrer abweichenden form wegen nicht ohne weiteres als zum
Stichwort gehörend zu erkennen sind. Nur bei modernisirung
des Stichwortes bei einmaligem erscheinen eines namens wurde
die lesart, sowie da, wo keine wesentlichere Wandlung zu ver-
zeichnen war, ein oder zwei Schreibweisen mit nur graphischen
abweichungen aufgeführt, um das Vorhandensein von solchen
überhaupt anzudeuten.
Ferner wurde diesmal auf anregung von geschätzter seite
1) das Kaufunger stiftsarchiv zählt 538 Urkunden; die differenz entsteht
dadurch, dass ausser diesen noch 16 transsumpte in den Urkunden vorkommen,
welche zwar im urkundenbuche, nicht aber im stiftsarchive eigene nummern
erhielten und mitgezälilt wurden.
2) die Urkunde befindet sich jetzt in aufl^ewahrung des künigl. staats-
archives zu Marburg.
mehr Sorgfalt auf die orientirung der orte verwendet. Falls sich
nicht durch die läge derselben ausnahmen empfahlen, sind alle
orte nach den ihnen zunächst vorgesetzten Verwaltungssitzen
orientirt, auch bei unbekannteren amts- und landräthlichen sitzen
noch die bekanntere höhere regierungsstelle hinzugefügt worden.
Dass der ortsname Heroldshausen, wie ich nach der vul-
gären Sprachgewöhnung als unbezweifelt richtig annahm, nicht
so, sondern officiell Heroldishausen geschrieben wird, habe
ich leider erst so spät erfahren, dass eine correctur nicht mehr
zu bewirken war. Ich bitte daher diese notiz dafür gelten lassen
zu wollen.
Ein wesentliches hülfsmittel zur orientirung, sowohl über
die läge der orte, wie auch über den gesammtbesitz des klostcrs
wird den benutzem des Werkes die hier beigegebene von herm
postVerwalter G. Siegel zu Hessisch - Lichtenau gezeichnete
und von der lithographischen anstalt Armann & Pillmeier zu
Cassel lithographirte Übersichtskarte darbieten. In diese,
wie in die beiden ihr einverleibten nebenkarten sind in rother
färbe alle besitzungen des klosters Kaufung:en eingetragen
mit alleiniger ausnähme der schon frühe demselben wieder ent-
gangenen guter zu Leidenhofen und Gehlenbeck, die,
jenseits der kartengrenze gelegen, ohnehin im urkundenbuche
nur je einmal (urk. nr. 7 und 27 a) erwähnt werden. Mit
schwarzer färbe dagegen sind eingezeichnet alle im urkunden-
buche sonst genannten orte ; ausserdem sind noch eine anzahl zur
besseren orientirung dienende, nicht aber alle Ortsnamen aufge-
nommen worden. Der karte liegt das nördliche blatt der „öe-
neralkarte des kurf ürstenthums Hessen in 1 : 200 000 d. w. gr.,
bearbeitet vom topographischen bureau des kurfürstlichen ge-
neralstabes" (1859, später ergänzt), zu gründe.
Von beachtenswerther stelle bin ich veranlasst worden, —
entgegen meiner früheren absieht — die bereits in „Studien und
mittheilungen aus dem Benedictiner- und Cistercienserorden"
Jahrgang 1890 von mir veröffentlichten ,Ilegimen et statuta
Kouffungensium^ (vgl. einleitung zum 1. bände p. XIV) zimi
nochmaligen abdruck zu bringen. So am Schlüsse des 2. bandes ge-
schehen. Für die erlaubniss hierzu sage ich der verehrl. redaction
jener Zeitschrift auch an dieser stelle meinen dank. Dass die
editionsprincipien des urkundenbuches auch auf diesen abdruck
übertragen wurden, wird gewiss billigung finden und wohl nicht
minder, dass ich die in der ersten publication zur anzeige von
VI
schreib- und grammatikalischen fehlem gegebenen fussnoten hier
nicht wiederholte.
Zum Schlüsse drängt es mich, wiederum meinen wärmsten
dank den ritterschaftlichen herren obervorstehern des stiftes Kau-
fungen für ihr nie ermüdetes wohlwollen bezüglich meiner be-
nut^ung des stiftsarchives auszusprechen. Letzteres, soweit das-
selbe das ehemalige kl oster Kaufungen betrifft, ist während
des letztmaligen gebrauches von mir geordnet worden und wird
demnächst von der Stiftsverwaltung dem königlichen Staatsarchive
zu Marburg zur auf bewahrung übergeben werden. Diesem, wie
• auch den königl. Staatsarchiven zu Münster i, W. und Han-
nover, der Stadt Hedemünden, sowie herm kammerherrn
freiherm von Bodenhausen zu schloss Arnstein sage ich für
gütige Überlassung urkundlichen materials zur verwerthung für
die nachtrage des 2. bandes, bezw. auch für besondere hülfen
meinen verbindlichsten dank.
Für freundwillige Unterstützung beim 2. bände habe ich,
neben zahlreichen herren für gefälligkeiten in einzelnen punkten,
namentlich den herren Dr. Gottlob zu Bonn und professor Dr.
Schroeder zu Marburg für unentwegt treue mitwirkung, wie
herm professor Dr. Leimbach in Fulda für manche fingerzeige
bezüglich lateinischer texte meinen herzlichsten dank auszusprechen.
Einem meiner liebenswürdigen helfer muss ich leider meinen
dank in's grab nachsenden, nämUch dem allzu früh aus seiner
erspriesslichen thätigkeit abberufenen assistenten der stand, lan-
desbibliothek hierselbst, herm Dr. Wilhelm Grotefend, der
mir, so lange er lebte, mit lebhaftem interesse für meine arbeit
in stets gleicher bereitwilligkeit wie beim 1., so bei diesem bände
zur Seite stand.
Auch denjenigen herren, die mit wohlwollen, einige sogar
mit überraschend anerkennenden werten meine laienarbeit in
Zeitschriften oder Zeitungen zu besprechen die gute hatten, bezw.
zugleich mich auf fehler aufmerksam machten, die ich, soweit
noch angängig, in den nachträglichen berichtigungen verbesserte,
gebührt mein aufrichtigster dank.
So möge denn auch der 2. und schlussband des Kaufunger
urkundenbuches seinen weg antreten, da, wo es fehlt, interesse
an der vaterländischen geschichte auch des mittelalters er-
wecken und da, wo tieferes verständniss für solche arbeiten vor-
handen ist, nutzen bringen zur weiteren aufklärung der geschieht-
VII
liehen Vergangenheit meines Hessischen und somit auch des
grösseren Deutschen Vaterlandes! Dafür aber, dass mir leben
und gesundheit, soweit sie zu dieser arbeit nöthig war, über das
70. lebensjahr hinaus erhalten blieben, sage ich Gott, dem geber
alles guten, meinen demüthigsten dank,
ut in Omnibus glorificetur Deus.
Cassel den 21. märz 1902,
am tage des Hermann Ton Boqnes.
heil. Benedictus.
Verzeichniss
der im 2. bände angezogenen druckwerke.
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XII
(Siebmacher.) New wapenbuch, darinnen deß h. Rom. reichs Teutscher nation
hoher potentaten, füi'sten, herren und adelspersonen, auch anderer stände
und statte wapen . . . mit besonderm fleiß erkundiget und uff kupfferstück
zum druck verfertigt durch Johann Sibmachem von Nürnberg . . . Norim-
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Sintenis C. F. F. siehe Schilling.
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scholasticorum, cantonim caeterorumque capitularium canonicorum illustris
et perantiquae ecclesiae ad s. Petrum Frideslariae a beato Wigberto anglo
exstructae, a beato Bonifacio Hassiae apostolo anno Domini DCCXXV con-
secratae. Quantum post saecularizationem hos recenseri permisit aetas. Anno
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landesbibliothek zu Cassel unter Hass. bist. eccl. 4° 16.]
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canoniken und prälaten des s. Petersstift« zu Fritzlar. 1771 zusammenge-
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IL
ErkläroHg
der im texte und in den Zusätzen Torkommenden, nicht ohne weiteres
yerständlichen abkürzungen.
K. = Kaufungen ; M. = Marburg ; (M.) = Monogramm ;
vurg. = vorgenant; vorgeschr., vorges. = vorgeschrieben; inges. = ingesiegel.
424. Aebtissin Elisabeth von Waldeck zu Kaufungen genehmigt die
vom ritter Kraft von Felsberg für die pfarrkirche zu Lichtenau aus
stißsgiUem zu Walburg errichtete Stiftung,
1442 Juli 16.
6 Wer Elisabeth von Waldegke von Gots gnadin eptische zcA U4J2
Kouffüngen bekennen uffinüicli in dißme briffe vor uns unde J^' ^^•
unse nochkommen, daz wer bewiUiged han unde wiUigen in crafft
disses briffs, daz Crafft von Felßberg unser lyebe getruwer vor
sich unde syne erben vorkoufft had uß zwen hüben, dy da zcu
10 disser zcijt biWed C&rd Molner, vier unde zcwenczig Beheymsche
uff den kör der pharrekirchen zcü der Lichtenawe zcü presencien,
dy da jerlich gefallen sollen uß solchen hftbe zcü Walberg ge-
leigen, dy forder von deme heiigen crucze unde uns unde un-
serme stiffte zcü lehene gan, doch so bescheidelich : wer es, daz
15 Crafft adder syne erben solche zcinse nicht enlosseten in funff
jaren noch gifft disses briffs, so mochten wer adder unse noch-
kmnmen solche losunge thün deme heiigen crucze unde unserme
stiffte zcu güde ane allen geverde. Des zcü kuntschaff haben
wer unser ingesegil umbe Craffts egenant beide willen an dissen
20briff thün hengen. Datum anno Domini millesimo quadringen-
tesimo quadragesüno secundo, feria secunda post Divisionem aposto-
lorum sanctorum.
Orig.-perg. im städtischen archive zu Hessisch Lichtenau. Siegel der
äbtissin Elisabeth von Waldeck verwischt und abgestossen (beschr. s. urk. nr.
25 601). Auf der rückseite von band 16. jahrh. (sehr undeutlich): ^Bewilligung
des freyen stiffts Kauffungen über den scheffel weitzen unde scheffel haffem, so
ein pastor itzt von Walbergk hat.' Gedr.: Siegel Lichtenau urkb. nr. 42.
1
2 1442 dec. 8.
42B. Kurt Äuweln, bürger zu Cassel, und seine ehefrau Ehe über-
lassen der äbtissin Elisabeth von Waldeck zu Kaufungen 3 acker und
3 ruthen land in dei^ gemarkung von Nieder-Zwehren gegen gleichviel
land i?i den Heckersmesen unter dem Verenspitale vof* Cassel.
1442 december 8. B
1442 Ich Curd Auweln burger zcu Cassel, Else myn eliche wer-
dec. 8. tynnen bekennen uffinüich in diessem uffen brieffe vor uns und
unser rechten erben vor allermenlich, daz wir mit gudeme willen
und vorrade umbe unsers trefflichin notczes und gelegenheyd
willen unser drye ecker arthaftiges landes und drye rüden, ge-io
legen in der feyltmarcke des dorffes zcu Neddem Twern, mit
namen eyner by Henczen Tyepeln lande by der Seieecken, der
andir vor den Bercken und stosßet uff Conczen Frederichs land
obir den Cranwegk, der dryette uff deme Hoenrade zcu Tweme
zeuschen Curde Fogken und Henczen Tyepeln lande mit allem 16
rechte, daz wir an sollichin eckern bissenher gehabt han, virpu-
ted und virwesselt han, virputen und virwesseln dij auch in und
mit crafft diesses brieffes mit der erwirdigen und edeln frauwin
frauwin Elizabeth von Waldeck eptischin zcu Kauffungen und
den edeln den cappitelsjungfrauwen dorselbs umbe ire drye ackere 20
und drye rüden arthaftiges landes, gelegen beneddir dem Feren-
spytalle^) vor Cassel in der Heckerswesen an eyme stugke und
stosset uff Hennen Wiesen wesen, mit alle deme rechte als unser
gnedige frauwe von Kauffungen und ir stiefft bissenher an sol-
lichin eckern gehabt han, der wir ims dan auch also mit sol-25
licheme rechte undirwundin und in unser were entfpangen [!] han
und erblich gebruchin sollin. Und ich Curd obgenant und Else
myn husfrauwe seczin dye megenante unsir gnedigen frauwin
und iren stiefft^) vor uns und unser erbin in solliche drye eckere
in eyne rechte f olkummen eyginschafft und geruwige were ewig- 30
lieh zcu besitczinde in aller masse, wise und forme, als wir dij
bysenher besessen und gebruchit han, und uns daruß genczüch
und czu ewigen tagen ane alle argeliste und geverde. Des zcu
warem bekentnisse gebin ich Curd egenant und Else myn eliche
husfrauwe diessen brieff virsigeld mit ingesegil der vesten junc-36
hern Otten Mulenbachs und Henrich Louberbachs, dij wir ilißlich
darumb gebedden han zcu kuntschaff, des wir Otthe und Henrich
ytczuntgenant also bekennen, daz wir unser ingesegil umbe bede
willin Curdes und Eisin dickegenant an diessen brieff vestlich
han gehangen. Datum anno Domini millesimo quadringentesimo 40
quadragesimo secundo, ipso die Concepcionis virginis Marie.
1443 Jan. 16. a. 3
Orig.-perg. in M. Siegel 1) rund, 24 mm, braun, im siegelfelde auf-
rechter, unten abgerundeter schild, in welchem ein welliger pfähl, an dem ein
thier (fuchs?) aufwärts schreitet, Umschrift: S. OTTB MULENBACH; 2) rund,
25 mm, braun, aus dem siegelfelde in die Umschrift herabreichender schrägge-
Östellter dreieckiger schild, in demselben ein vogel über fiinfblättriger rose, über
dem Schilde ein mit hirschgeweih gezierter stechhelm, Umschrift : S. HENBICH
LOUBERBACH. Auf der rückseite von band 16. jahrh. : ,IJber drei acker und
8 rüden landts bei Nider Twem^
1) über dieses spital s. bemerk, zu urk. nr. 98 und der urk. nr. 242 n. 1.
102) ,8tiefft' übergeschrieben.
426. Erzbischof Jacob L zu Trier theilt dem grafen Otto von WaU-
deck mit, dass er den erzbischof zu Mainz ah Schiedsrichter über die
anspräche der äbtissin zu Kaufungen an die pfarre zu Lay bestellt
habe.
15 Ehrenbreitstein 1443 jan. 15. a,
Jacob von Gottis gnaden erczbischoff zu Trier etc. U43
Edeler, lieber neve. Als du uns geschrieben bais antref- ^^^' ^^' ^•
fende die wirdige und edele unse liebe nyfftele die aptissen zu
Kauffingen und yr gotshuyß an eyme und die ersamen unse liebe
20 andechtigen dechen und capitel zu Munstermeynfelt van der pa-
storie zu Leye wegen am andern teile, so bain wir an deeben
und capitel ytzuntgenant tun erfaren, in welcher maisse sie sich
der pastorien vurgenant underziegen und annemen. Und wir
vememen van yn, das der ersame Johann Guldenschaiff dechen
25 zu sent Steffan bynnen Mencz vur langer zijt in kudeswise an
die pastorie zu Leye komen sij und sie etwevil jaire gerucklich
besessen und die gulde, nuczunge und gevelle davon gehaben
habe und, diewijl dann der selbe Johann Guldenschaiff zu Mencz
wanhafftich und die pastorie vurgenant yme entlegen ist, so habe
30 er yn, den dechen und capitel vurgenant, die gulde und gevelle
der selben pastorien eine jairzal arrendert und verpechtet vur eine
nemüch somme geldes, die sie yme des jerlichs reichen mußen,
und haint dechen und capitel vurgenant, in der zijt sie solich
arrende und pacht angegangen haint, nit anders gewist und en-
85 wissen auch hudistages nit anders, als sie uns haint laissen fur-
brengen, dann das Johan Guldenschaiff vurgenant ein rechter
gewarer pastoir zu Leye sij. Hette aber unse nyfftel von Kauf-
fingen van yres gotshuys wegen eynigerley recht an der selben
pastorien, des dechen und capitel vurgenant (als wir vememen)
40keynen schyn gesiehen noch geboret haint, were uns nit liep,
das sie van den unsem darane geirret oder gehindert wurde.
4 1443 ian. 15. b.
und wir enwulten es auch den unsem, soverre wir des under-
wijst wurden, nit gerne gestaten. Nu wir dann uß schrifffc des
hoichgebornen fursten hem Ludewigs lantgraven zu Hessen un-
sers besundem lieben oheymen, die sine liebe uns von der selbe
sach getaen hait, verstaen, das unser nyffteln van Kauffingen 5
und yres gotshuyß recht an der vurgenanten pastorien fast clair
sij und des van bebsten, keysem und kuningen schone brieve,
siegele und erkentnisse haben und das auch die selbe unse nyfftel
sich erboten habe, das unser oheyme der lantgrave vurgenant
und andere unse neven von Waldeck und van Zigenhain yrerlO
in den sachen zu eren und zu rechte vohnechtig sin sulle[n]t,
uff das dann die sache zu luterungen kome und nicht ungebur-
hchs darinne begriffen oder vurgenomen werde. So mechtigen
wir uns der unsem, das 3ie der sach halp sullent vurkomen geen
unse nyffteln van Kauffungen vurgenant vur den erwirdigen un- 16
Sern lieben neven den erczbischoff zu Mencz, zu geben und zu
nemen, zu tun und zu laissen, was der selbe unse neve van
Mencz erkennen wirdet nach anspraichen, antwurten und kunt-
schafft, die vur yn kumpt, das sich nach rechte gebore. Und
wir getruwen auch umers, du und unse nyfftel van Kauffingen 20
sullen solchs van uns zu dancke nemen und auch selbs woil pru-
ben, das uns nit woil engezeemte die unsere vurter zu besweren,
und ob ymandt uns, unsem stifft oder die unsem darüber an-
fertigen oder unwilligen wulde, das uns und den unsem darane
zu kurcz und ungutlich geschee. Geben zu Erembreitstein uff 25
dinstag vur sent Anthonien tag, anno etc. xUi®. juxta stilum scri-
bendi in diocesi nostra Treverensi.
[Adresse auf der rückseite:]
Dem edeln unserm lieben neven Otten graven zu Waldecken *),
Orig.-pap. in K. Verschlusssiegel abgefallen. 30
1) Otto III. von Landau; ich vermuthe in ihm äbtissin Elisabeths vater.
427. Erzbischof Jacob L zu Trier theilt dem grafen Johann zu
Ziegenhain mit, dass er den erzbischof zu Mainz ah Schiedsrichter
über die anspräche der äbtissin zu Kaufungen an die pfarre zu Lag
bestellt habe. 85
Ehrenbreitstein 1443 januar 15. b.
2443 Jacob von Gottis gnaden erczbischoff zu Trier etc.
Jan. 15, h. Edeler, lieber neve und getruwer. Als du uns nülengs ge-
schrieben hais antreffende die wirdige und edele unse lieb nyff-
1443 Jan. 15. b. 5
tele die aptissen zu Kauffingen und ir gothuyß an eyme und die
ersamen unse liebe andechtigen dechen und capitel zu Munster-
meynfelt van der pastorie zu Leye wegen am andern teile, so
hain wir an dechen und capitel itzuntgenant tun erfarren, in
5 welcher maisse sie sich der pastorien vurgenant underziegen und
annemen. Und wir vememen van yn, das der ersame Johann
Guldenschaiff dechen zu sent Steffan bynnen Mencz vur langer
zijt in kudeswise an die pastorie zu Ley komen sij und sie et-
wevil jaire geruchlich besessen und die gulde, nuczunge und ge-
10 velle davon gehaben habe und, diewijl dan der selbe Johann Gul-
denschaiff zu Mencz wanhafftich und die pastorie vurgenant yme
entlegen ist, so habe er yn, dem dechen und capitel vurgenant,
die gulde und gevelle der selben pastorien eyne jairzal arrenderet
und verpechtet vur eyne nemliche somme geldes, die sie yme
15 des jerlichs reichen mußen, und haint dechen und capitel vurge-
nant, in der zijt sie soHch arrende und pacht angegangen haint,
nit anders gewist und enwissen auch hudistages nit anders, als
sie uns haint laissen vurbrengen, dann das Johann Guldenschaiff
vurgenant ein rechter gewarer pastoir zu Ley sij. Hette aber
20 unse nifftel van Kauffingen van yres gotshuyß wegen eynigerley
recht an der selben pastorien, des dechen und capitel vurge-
nant (als wir vernemen) keynen schin gesiehen noch gehört ha-
bent, were uns nit liep, das sie van den unsem darane geirret
oder gehindert wurde, und wir enwulten es auch den unsem,
25 80verre wir des underwijst wurden, nit gerne gestaten. Nu wir
dann uß der schrifft, [die] ^) unser oheyme der lantgrave [Lude-
wig] ^) van Hessen uns van der selbe sache getan hait, verstaen,
das unser nyftteln van Kauffingen und yrres gothuyß recht an
der vurgenanten pastorien fast clair sij und des van bebsten,
SOkeysem und konyngen schone brieve, siegele und erkenteniss
haben und das auch die selbe unse nyfftel sich erboten habe,
das unser oheyme der lantgrave, du und unser neven van Wal-
deck yrer in den sachen zu eren und zu rechte vohnechtig sin
sullent, uff das dann die sache zu luterungen kome und nicht
35 ungeboirUchs darinne begriffen oder vurgenomen werde. So mech-
tigen wir uns der unsem, das sie der sach halp sullent vurkomen
geen unse nyfftehi van Kauffungen vurgenant vur den erwerdigen
unsem lieben neven den erczbischoff zu Mencz zu geben und zu
nemen, zu tun und zu laissen, was der selbe unse neve van Mencz
40 erkennen wirdet nach anspraichen, antwurten und kuntschafft, die
vur yn kiunpt, das sich nach ^) rechte gebore. Und wir getruwen
/
6 1448 juni 22.
ummers, das du und auch unse nyfftel van Kauffingen sullen
solichs van uns zu dancke nemen und auch selbs woil pruben,
das uns nit woil engezeemte die unsere vurter zu besueren, und
ob ymand uns, unsem stifft oder die unsern darüber anfertigen
oder unwilligen wulde, das uns und den unsern darane zu kurcz 5
und ungutlich geschee. Geben zu Erembreitstein uff dinstag
nach achtzehen tage'), anno Domini etc. xlü^. juxta stilum Tre-
verensem.
[Adresse auf der räckseite:]
Dem edeln unserm lieben neven*) und getruwen Johann 10
graven zu Zigenhain und zu Niede.
Orig.-pap. in K. Venchlusssiegel abgefallen.
1) aus urk. nr. 426 ergänzt. 2) hier folgt vnieder gestrichenes ,recht'.
3) der achtzehnte tag ist die von Weihnachten an gerechnete octav der Epi-
phanie, also der 13. Januar, wobei die termini a quo und ad quem nicht mit- 15
gezählt sind (s. Brinckmeier Lex. diplomat. 1, 24). 4) ,neven^ überge-
schrieben.
428. Bischof Hermann von Citrum, vicar des erzbischofs Dietrich
zu Mainz, verordnet, dass auch nach der Verlegung des kirchweihe-
festes zu Kaufungen auf den sonntag vor dem sanct Margarethentage 20
(sonntag vor dem 13, jtdi) das fest des heil. Kaisers Heinrich nach
wie vor am tage darauf (also nunmehr am montage) gefeiert werden
solle, und bestätigt den früher den theilnehmern an diesem feste ver-
willigten ablass von 40 tagen.
Erfurt 1443 juni 22, 25
1443 Nos frater Hermannus ^) Dei et apostolice sedis gracia epis-
jum ^^. QQp^g ecclesie Citrensis, in pontificalibus reverendissimi in Christo
patris et domini nostri domini Theoderici sancte Maguntine se'dis
archiepiscopi vicarius universis et singulis presentes litteras in-
specturis salutem in Domino sempiternam. Cupientes quoslibetSO
Christi fideles ad pietatis opera modisque convenientibus et Deo
placitis invitare, hinc est, quod festum beati Henrici imperatoris,
primi fundatoris monasterii sancte crucis in Cophungen, hucusque
celebratum fuit sequenti die post festum Dedicacionis ibidem.
Sed quia propter racionabiles causas predicta Dedicacio transpo-35
Sita est in dominicam proximam ante festum beate Margarete
virginis et martiris, volumus ergo non obstante hujusmodi trans-
posicione, quod idem festum beati Henrici imperatoris predicti
celebretur eodem tempore, scilicet sequenti die Dedicacionis pre-
dicte. Et easdem indulgencias ad prefatum festum beati Henrici 40
1443 aept. 26. 7
data» et concessas, quantum in nobis est, in Dei nomine appro-
bamus per presentes. Addentes omnibus Christi fidelibus con-
fessis pariter et contritis, qui hujusmodi festo interfuerint et opera
pietatis fecerint, de misericordia omnipotentis Dei ac beatorum
6 Petri et Pauli apostolorum ac sancti Martini episcopi gracia con-
fisi necnon auctoritate nostra, qua fungimur, quadraginta dies
indulgenciarum de injunctis penitenciis eis in Domino misericor-
diter relaxamus. Datum Erffurdie nostro sub sigillo presentibus
impenso anno Domini mülesimo quadringentesimo quadragesimo
lOtercio, sabbato proximo post festum Corporis Christi.
[Auf dem unteren umgeklappten rande von gleichzeitiger hand:]
Ad mandatum domini mei suSraganei Maguntim Jo. Wi-
gandi notarius.
Orig.-perg. in K., fleckig, stellenweise verwischte achrift. Siegel des bi-
15 8chofe8 im ganzen gut erhalten. Auf der rückseite von hand 16. jahrh. : ,In-
tulgenz^
1) Hermann von Gehrden, prior des Dominicanerconvents zu Warburg, seit
1435 Mainzer weihbischof für Hessen. Ueber ihn siehe Feldkamm 56, Falk 297,
Holscher 298 und Koch 78.
20 429. Cananicus Thilemann Hollauch und vicar Johann Hollauch zu
Kaufungen bekunden, dass äbtissin Elisabeth von Waldeck ihnen einen
hof und garten auf der Stiftsfreiheit daselbst zu leibrente auf beider
lebenszeit gegeben habe.
1443 September 26.
25 Wir Tyhnannus Hollouch canonike unde er Johan syn bru- 1443
der vicarie des keyserlichen styfftes zcu Kouffungen bekennen *^^*- ^^'
vor uns semptlichen unde besundem in dusseme uffin brieffe
unde thun kunt allen den, dij on sehen adder hören leßen, daz
wir belybeczuchtiget sien zcu unser beyder lybe unde wyle wir
80 in wesen dez lebens sien beyde adder unser eyn nahe deme an-
der noch schigkunge dez almechtigen von der ewerdigen 4inde
eddeln frauwen frauwen Elyzabethin von Waldegken eptisschen
zcü Kouffungen dez keyserlichen stifftes unde dez heyligen cruces
darselbs myt vülworthe unde biewesen unde willen der eddeln
36 jugfrauwen Lorichen von Wilnauwe custeryne unde dez capittels
noch ußwisunghe eyns vorsigelten brieffes darobir gegeben myt
deme garthen unde höbe myt der steynen phorten gelegen uffe
deme frijthobe zcu Kouffungen. Unde sollen daz beyde unde
unser ygkehcher besundern umbe dij ewerdigen unde eddeln
40 frauwen Elizabethin unse gnedige liben frauwen vorgeschreben
v/
8 1443 nov. 22.
deme heyligen cruce unde erme styffte getruwelichen vordynen
myt rade unde thad noch unserme vormoghe, wor dez noyt were
adder worde, ane geverde. Unde wan wir nicht meher sien unde
von thodes wegen beyde vorfallen sien, daz God langhe versehen
wolle, so ist der hfib unde garthe vorgenant widder der eptige 5
unde hait vorder nymant darane, eß geschee dann myt gudeme
willen unde wissen eyner^) eptisschen unde dez capittels dez
keyserhchen styfftes mere geschreben. Unde dez zcu bekentnisse
gebin wir dussen brieff vorsegelt myt unsem beyder ingesegel.
Datum anno Domini m^. cccc^. xliii^., ipsa die Jovis proxima ante 10
festum sancti MichaAelis.
Orig.-perg. in K. Zwei runde, 2ö mm grosse, braune siegel : 1) im drei-
pass aufrechter, imten abgerundeter schild, bild: stengel, von dem 3 spitz aus-
laufende blätterpaare steif abstehen, Umschrift: S. TILEMANNI HOLLOVCH;
2) im dreipass undeutliches siegelbild, anscheinend stengel mit 2 zweigen, an de- 15
ren enden je 3 blätter in kleeblattform, Umschrift : S. JOHANNES ') HOLOCH.
Auf der rückseite von hand 16. jahrh. : ,Rever8 über ein behausung und garten
u£Een freithoffe zu Kauffungen*.
1) über ,ey' überflüssiges abkürzungszeichen. 2) deutlich ,Johannes
statt jJohannis*. 20
430. Werner Deinhard und seine ehefrau Luckelle verkaufen dem
aUare U. L, F. in der stißskirche zu Kaufungen einen jährlichen
zins von 1 pfund geld aus ihren gutem zu Nieder -Kaufungen auf
unederkauf
1443 november 22. 25
1443 Ich Wemher Deynhart, Luckelle*) myn eliche wertin be-
nov. 22. kennen in dissem uffen briebe vor uns unde unsir erbin, das wir
han vorkoufft unde vorkouffen deme besicczer unde bewerrer
unsir lieben frawen altares, gelegen in deme konniglichen stiffte
deß heiigen cruczes zu Kouffungen, eyn phunt geldes jerliche8 30
czin^es KesseUcher werunge uß unserme lande mede namen uß
funff ackim landis, czwene gelegen bye den^) berboymen unde
drie gelegen bye hem Tylemanne Hollouche canonico dez kon-
nighchen stifftis Kouffungen, unde uß eyme erthüse, gelegen zu
Neddirn Kouffungen czftschen Trubeln unde der Brotezehen, vor 35
funff gude Binsche gülden gut von golde unde swer genüg von
gewichte, die uns davor gutlichen unde wol beczalet sin, unde
seyn sye der egenanten funff gülden ledig, quid unde loyß. Unde
wir unde unsir erbin addir wer sich des landis unde gudes un-
derwindet adder gebruchen wel, der sal deme egenanten besicczer 40
1444 dec. 23. 9
deß altares alle jar gutlicilen unde an allen schaden unde hin-
dersal gebin unde wol beczalen daz egenante phunt geldes uff
sente Michahelis tag. Ouch han wer egenante Wemher unde
Luckelle dye gnade behalden, das wir adder unsir erbin mögen
5 daz vorgenante phunt geldis mögen weddirkouffen vor fftnff gude
gülden, alzo vorgesorebin sin, wilche czit uns des gelüstet, alzo
bescheiden daz alle vorhurte gulde erst beczalet sye. Des zu
warrer kuntschaff unde sicherheyt han wir*) Wemher unde
Luckelle egenant vorkouffere gebedin den erbim herren unde
lOprister hem Johan HoUouche phemner zu deme heilgeiste zu
Fritzlar unde altrist deß konnigUchen stifites deß heiigen crucis
zu Kouffungen, das her sin ingesegil vor uns unde unsir erbin
vestiglich an dissem brieb gehangin had, deß ich her Johan
egenant alzo bekenne umme er bede willen. Datum sub anno
15 Domini m®. cccc®. xxxxiii®.*), in die sancte CeciUe virginis et
martiris.
Orig.-perg. in K. Siegel abgefallen. Auf der rückseite von gleichzeitiger
hand: ^eate yirgini8^ Ausserdem befindet sich in K. noch eine vidimirte
gleichlautende pap.-copie, die jedoch im datum ,Lucie' statt ,Cecilie' hat, wohl
20 nach dem tage der vidimation der abschrift (18. december), welche lautet:
,Auscultata est presens copia per me Jacobum Wegelappen imperiali auctoritate
notarium, prout concordat cum suo vero originali de verbo ad verbum, quod
protestor\ Auf der rückseite der copie von hand 15. jahrh. : ,Disß gelt ist ab-
geloist worden und Tilgen in dem closter der verczinseit eß nu. Die ablossunge
25hait gethan Reymbolt zu Neyder Kouffungen lut siner quyttancien, die ich dan
geleysßen habe^ An anderer stelle von hand 16. jahrh.: ^Guldebriff*.
1) cop. ^Luckele^ 2) orig. ursprunglich ,dem^, dann in ,den* corrigirt.
3) hier folgt ein wieder gestrichenes ,Werher* mit übergeschriebenem n. 4) die
erste x durch flecken verwischt, doch kenntlich; die copie hat die Jahreszahl
90 ,1443*.
431. Aebtüsin Elisabeth von Waideck und die 6 cananiker der
Stiftskirche zu Kaufungen legen die entscheidung über ihre gegensei-
tigen Schuldforderungen in die hände der von beiden parümen hierzu
erwählten stiftsmannen Wolf von Wolfershausen, hofmeister Hermann
35 Meysenbug, Bernhard von dem Berge und Hermann von Holzheim.
1444 december 23,
Eß ist uff linde mytdewochen datmn dusßer zcedeln bethey- U44
dingit zcusschen der ewerdigen frauwen Elizabethin von Wal- ^^'
degk eptisschin zcu Kouffungen uff eyn sijden unde den pristem
40darselbs, dij man nennet dij sehes heren, uff dij andern sijden,
in keginwortikeid des wirdigen hem Johans aptis zcu Breyde-
V
10 1444 deo. 23.
nauwe, hern Bernhardes von Wlmerghußen *) cauonyken zcu
Friczlar, Raben von Boymbilborg, den man nennyt den von Hon-
steyn, den dann unßer gnediger herre von Hessen darbie ge-
scbigkid hatthe, Johans von Tailwigk unde Otthen von Mulen-
baches, umbe gebrechen, czweydracht unde erthum, dij dann 6
zcusscben beyden vorgenanten partien irlouffen unde uffgestanden
was, also das beyde partie noch rade unde wolegefallen des
hochgeborn forsten hern Ludowiges lantgraven zcu Hessen ir
Sache an des stiflftes zcu Kouffungen mann, myd nahemen an
Wulffe von Wlfferhußen, Hermann Meysinbuge hobemeister, 10
Bernharden von deme Berge unde Herman von Hoilczheym, sie
gutlichen, danunbe^) dij gutlichkeyd deme rechte etzlicher maße
glich sie, gestaild habyn unde unse frauw obgenant ire schulden
unde dij heren des selbigen glichen auch ir schulden, unse frauwe
irre schulden zcu CasseU yn das schripbhuß senden unde dij 16
sehes heren irre schulden, dij sij meynnen zcu unßer frauwen
habyn, semptlichen adder ir ixkUcher besundern kegen Kouf-
fungen uff dusßen nehstin sundag obir viher wochen, das ist
1445 nehemhchen der sundag noch sente Sebestianus dage, ^so das
jan, 24. ^ ^^^ selbigen dag dij heren unßer frauwen schulden unde unse 20
frauwe der heren schulden haben sal unde keynne partie vorder
nuwe schulden ufferogken adder setztzen sal, dan gereyde ver-
luydt sien, Unde alsdann sollen beyde partie ir eyn uff des an-
dern schulden irre antwortten thun unde darnoch ober viher
1445 Wochen, das ist nehemlichen sente Peters dag ad kathedram, den 25
/eör. ^2. vorgeschreben iren gekoren obirgehebyn ') unde Hermann Mey-
sinbuge dem hobemeister antworten. Unde sollen dij genanten
viher irre karlude sie dann darnoch yn gutUchkeyd, das deme
rechte etzlicher maße glich sie, als vorgeschr. ist, scheyden
zcusschen deme selbigen sente Peters unde sente Walpurgen 30
dage. Unde wie sie dij scheyden, als icztzunde gerurit ist, sali
keyne partie von deme arbitrio appelliren, sundern den scheyd
halden unde darmydde eyn begnughen haben. Unde daruff sal
alle Unwille, den unse frauwe zcu in unde sie zcu unser frauwen
unde den iren gehad haben, alle abe sien, unde dij pristere sollen 36
godesdinst hir zcusschen unde deme selbigen obgeschreben sente
Walpurge dage myd messen unde dagegezcijden unde alle deme,
das godesdinste zcugehoret, als das herkomen ist, halden unde
thun unde nicht nydderlegyn. Darkegin sal unse frauwe unde
ir amptman myd kochen, begkem unde myd den iren bestellen, 40
das man den genanten pristem irre probynden, als dij heerkomen
1445 juli 10. 11
ist, veßelicilen *) ane geverde gehebyn sal. Datum quarta feria
post Thome, anno etc. xliiii*^.
Orig.-pap. (oberer theil eines ausgeschnittenen zetteis) in K. Auf der
rückseite von gleichzeitiger hand: ^Compromissum'.
5 1) vermuthlich ,Volmerding8en* = ,Volmerdinchu8en* sw. Minden. 2) besser
jdammbe daz* = ,damite daz*. 3) übergeben. 4) wohl = jvesteclichen*.
432. Kurt Fredderich, bürger in Cdssel, und seine ehefrau Cine
tauschen vom stißsmeier Henne Wiesen zu Nieder-Zwehren mit geneh"
miguny der äbtissin Elisabeth vo7i Waldeck zu Kaufungen V4 hufe
10 mid 3 acker land beim Verenspitalsbache vor Cassel gegen gleichviel
land in der gemarkung von Nieder-^Zwehren ein,
1445 juli 10,
Ich Cürd Fredderich borgir czu Cassel unde Ozine sin eliche 1445
wertin bekennen uffintlichen vor uns unde alle unser rechtin •^"" ^^*
15 erbin in unde mit crafft disßes uffin brieffis, daz wir mit gudem
frihen willen unde vorbedachtin müde, mit wissen unde wiUen
der eddeln frauwen Berthen von Seyne seligen vorcziden eptischen
des konninglichen stifftes des heiigen cruczis czu Couffungen,
der God gnade, unde nu mit wissen unde willen der eddeln
20 frauwen Elizabeth von Waldeckeji irei* neisten nachkonmiende
eptischen czu disßer czid des seibin stifftes vorgenant eyne recht-
liche unde reddeliche erbliche putunge unde wesselunge getan
haben unde thun in crafft disßes seibin brieffis mit Hennen
Wisen wonhafftig czu Neddem Twerne, czu disßer czid eyn
26meygir des stifftes unde des heiigen cruczis vorgenant, also daz
wir eyn virteil unde dry ackir arhafftiges landiß gelegin in der
feltmarke czu Neddem Twerne, mit namen eyn virteil unde eyn
ackir gelegin czuschen dem Cranwege unde der von Nordirs-
husen lande unde erbe, item die andern czweyne ackir gelegin
30 uff dem Hoenrade by dem Kilsberge, gelegin czuschen lande unde
erbe der von Hasungen unde Curdis Umbachis lande unde erbe,
gud gemesßen unde gewert land, umme sovil arthafftiges landiß
widderumme, daz der vorgenante Henne Wisen von des heiigen
cruczis unde stifftes wegin czu Couffungen vorgenant mit wissen
35 unde willen der vorgenanten czweyer eptischen uns davor, ouch
gud gemesßen unde gewert land, gegebin unde geandelagit had,
mit namen ouch eyn virteil unde dry ackir arthafftiges landiß,
an eyme stucke gelegin in der seibin feltmarke by dem Veren-
spetalisbache ^) in dem Hemmenrade czuschen lande des heiigen
12 1445 nov. 23.
cruczis unde stifftes vorgenant unde sente Elizabeth lande tinde
erbe czu Cassel, nach lüde unde inhalde eyns versigilten brieffis,
den die obgenante eddel frauwe Elizabeth von Waldecken ep-
tischen czu disßer czid des stifftes vorgerurt uns unde unsem
erbin widdermnme darobir gegebin had vor sich unde ire nach- 5
kommen unde des ganczen stifftes wegin obgenant alUr vorge-
schrebin dinge czu eyme waren orkunde unde bekentnisße in
allir maße, als wir von uns unde unser erbin wegin der seibin
eptischen, iren nachkommen xmde ganczen stiffte vorgerurt disßen
unsem versigilten brieff mit czweyn ingesigeln gegebin han da- 10
robir ane geverde. Ouch han wir Curd unde Czine obgenant
vor uns unde unser erbin ewiglich verczehin unde verczigen in
crafft disßes seibin brieffis allis rechtin, daz wir an solchem vir-
teil unde dry ackir landiß vorgerurt gehad han adir noch ge-
habin mochten, geistlich adir werntlich, ane alle geverde. Des 15
czu orkunde unde merer sicherheid so han wir Curd unde Czine
obgenant vor uns unde unser erbin gebedin die festin junchem
Otten von Mulinbach unde Henrich Reteradej daz die ire inge-
sigel vor uns unde unser erbin undin an dissen uffin brieff han
thun hencken, des wir Otte unde Henrich vorgenant also be-20
kennen unde han getan umme irer bede willen. Datum anno
Domini m^. cccc^. xlv^., ipso die beatorum Septem fratrum mar-
tirum.
Orig.-perg. in M. Siegel 1) Ottos von Mulenbach (beschreibung s. urk.
nr. 425 siegel 1); 2) Heinrichs von Retterode, rund, 25 mm, braun, im oberen 25
felde des schrägstehenden getheilten Schildes anscheinend ein schreitendes thier,
im unteren 3 in schachbrettform (2 : 1) an einander gereihte quadrate, Umschrift
verwischt. Auf der rückseite von hand 15. jahrh. : ,Tausch imib etliche lendere
ZU Nidem Twem*.
1) dieser bach fliesst südlich längs des höhenrückens, auf dem das Yeren- 30
spital lag (über dieses s. bemerk, zu urk. nr. 98 und der urk. nr. 242 n. 1).
433. Erzbischof Dietrich zu Mainz beaußragt den canonicm Jo-
hannes Kirchhain zu Fritzlar^ seinen commissar, ilber die von der
äbUssin Elisabeth von Waldeck zu Kaufungen (aus anlass der vom
decan Johannes vom Bade zu Eimbeck über sie verhängten excommu-^
nication) eingereichte appellation Untersuchung anzustellen wnd darüber
zu entscheiden.
Lieh 1445 november 23.
1446 [Text und bemerkungen s. urk, nr, 434 von 1445 december 10,
'^''' ^^' oder IL] 40
1445 dec. 10. od. 11. 13
434. Canonicus Johannes Kirchhain zu Fritzlar, erzbischöflich Main-
zischer commissar und richter, spricht in einer Streitsache zunschen
der äbtissin Elisabeth von Waldeck zu Kaufungen und der dechantin
Margarethe von Weilnau zu Gandersheim die erstere von der ihr sei-
5 tens des decanes Johannes vom Rade zu Eimbeck auferlegten excommu-
nication los.
1445 december 10. oder IL
Johannes Kirchain ecclesie sancti Petri Friczlariensis oano- 1445
nicus, reverendissimi in Christo patris et domini nostri domini ^^' ^^'
10 Theodrici sancte Magantine sedis archiepiscopi per terminos pre-
positurarum dicte sancti Petri et Geißmariensis ecclesiarom com-
missarius, judex ad infrascripta ab eodem domino nostro Magun-
tino specialiter deputatus, universis et singulis dominis abbatibus,
prioribus, prepositis, decanis, scolasticis, cantoribus, custodibus,
15canonicis, capitulis, plebanis, viceplebanis, vicariis perpetms, al-
taristis ceterisque presbiteris, clericis et notariis publicis nostre
jorisdiccioni subjectis ac alias ubilibet constitutis salutem in Do-
mino et nostris hujusmodi, ymmo verius dicti domini nostri Ma-
guntini firmiter obedire mandatis. Litteras dicti domini nostri
20 Maguntini ejus sigülo a tergo sigillatas nobis pro parte nobilis
domine Elisabeth de Waltegkin secularis monasterii in Kauffun-
gen abbatisse nos sanas et integras presentatas noveritis recepisse
cum ea, qua decuit, reverencia hujusmodi sub tenore:
Theodricus *) Dei gracia sancte Maguntine sedis archiepis-
25 copus, sacri Bomani imperii per Germaniam archicancellarius, ho-
norabili Johanni IQrchain canonico ecclesie sancti Petri Friczla-
riensis, commissario nostro ibidem, devoto nobis in Christo düecto
salutem in Domino sempitemam. Causam et causas appellacionis
et appellacionum pro parte devote Elisabeth de Waltegkin abba-
SOtisse monasterii secularis in Kauffungen nostre diocesis a certis
gravaminibus sibi per nostrum in Christo düectum Johannem
vam Bade decanum ecclesie sancti Alexandri Einbecensis ejusdem
nostre diocesis ad instanciam devote Margarete de Wilnaw deca-
nisse secularis monasterii in Gandersheim Hildensemensis diocesis,
35 ut asseritur, illatis interjecte et interjectarum cum omnibus et sin-
gulis suis emergentibus, incidentibus, connexis et annexis audien-
das, cognoscendas et fine debito terminandas tibi committendas
duximus atque committimus per presentes, dantes tibi plenam et
omnimodam potestatem et auctoritatem citandi, inhibendi, proce-
40dendi ac alia et singula faciendi, que in premissis et circa ea
14 1445 dec. 10. od. 11.
necessaria fuerint et quomodolibet oportuna, faciens, quod decre-
veris, per censuram ecclesiasticam firmiter observari, testes quo-
que, si qui nominati fuerint, si se gracia, odio vel timore sub-
traxerint, simili censura compellas veritati testimonium perhibere.
In cujus rei testimonium sigillum nostrum presenti a tergo est 5
impressum. Datum in opido Liechin die vicesima tercia mensis
^J^^ novembris, anno Domini millesimo quadringentesimo quadrage-
nov. 23, simo quinto.
Post cujus quidem') commissionis presentacionem et recep-
cionem nobis et per nos, ut premittitur, facte nobis pro parte 10
dicte domine Elisabeth appellantis propositum exstitit, qualiter
ipsa per predictum dominum Jobannem vam Bade decanum ec-
clesie sancti Alexandri Einbecensis ad prefate domine Margarete
partis appellate instanciam sentencia excommunicacionis esset in-
nodata. Unde nos, quatinus ad execucionem preinserte commis- 15
sionis procedere et absolucionis beneficium ei impartire dignare-
mur, fuimus legitime requisiti. Nosque attendentes peticionem
hujusmodi esse consonam racioni et gremium sancte matris ec-
clesie nemini fore claudendum dicteque peticioni annuentes ideo-
que predictam partem appellatam omnesque alios sua de pre-20
missis interesse putantes ad videndum et audiendum, ipsam do-
minam appellantem ab hujusmodi excommunicacionis sentencia
absolvi et gremio sancte matris ecclesie restitui, necnon dicendum
et excipiendum, quioquid verbo vel in scriptis contra hujusmodi
commissionem nobis, ut prefertur, directam et presentätam dicere 25
sive excipere voluerit, in certum peremptorium terminum com-
petentes citari fecimus. In quo quidem comparentibus coram
nobis providis Petro Drosseln appellantis et Henrico Zcedelem
appellate parcium hinoinde procuratoribus, facientibus de suis
mandatis fidem sufficientem, et idem Petrus hujusmodi citacionem 30
in opido Gandersheim debite executam facto et in scriptis repro-
duxit et prefate domine Margarete decanisse non comparentis
contumaciam accusavit, petens ipsam contumacem reputare et in
ejus contumaciam dictam suam partem ab excommunicacionis
sentencia absolvi atque sancte matris ecclesie gremio restitui, as-35
serens se pronum et paratum jurare in animam sue partis de stände
jurt et parendo et obediendo sancte matris ecclesie atque nostris
mandatis. Ex adverso vero ipse Henricus Zcedelem partis ap-
pellate procurator coram nobis, ut prefertur, comparens et dicte
domine Margarete partis appellate contumaciam excusans dictam 40
partem appellacionis minime absolvendam fore allegavit seque in
1446 dec. 10. ocL 11. 15
hujusmodi absolucionem minime consentire velle atque de appel-
lando protestatus fuit. Nosque auditis hincinde propositis et al-
legatisy perpendentes gremium sancte matris ecclesie nemini re-
dire^) volenti fore claudendum, requisicioni et peticioni prefati
6 Petri partis appellantis procuratoris f avorabiliter annuentes dictum
Petrmn ibidem presentem et nomine sue partis id humiliter pe-
tentem, recepto tamen primitus ab eodem in manibus nostris,
tactis per enm corporaliter scripturis sacrosanctis, in animam
dicte domine abbatisse prestito juramento de stando juri atque
10 de parendo et obediendo mandatis sancte matris ecclesie et no-
stris, ipsam dominam abbatissam, suam partem, ab hujusmodi ex-
communicacionis sentenciis et aliis censuris ecclesiasticis per pre-
fatum dominum Johannem vam Bade decanum ecclesie sancti
Alexandri Einbecensis ob non paricionem quorundam processuum
15 in eam forsan latam, quatinus indigeret ad cautelam, duximus
absolvendaw ac absolvimus per presentes, restituentes ipsam com-
munioni fidelium atque ecclesiasticorum sacramentorum partici-
pacioni et sancte matris ecclesie unitati. Que omnia et singula
vobis Omnibus et singulis supradictis intimamus, insinuamus') et
20 notificamus ac ad vestram et cuilibet vestrum noticiam deducimus
et deduci volumus *) per presentes, monentes propterea vos omnes
et singulos supradictos primo, secundo et tercio perempton'o, vo-
bis eciam in virtute sancte obediencie et sub excommunicacionis
pena mandantes, quatinus mox, visis presentibus et postquam
25 pro parte dicte domine abbatisse fueritis requisiti aut alter vestrum
fuerit requisitus, eandem dominam abbatissam, tociens quociens
opus erit, absolutam et gremio sancte matris ecclesie et ejus uni-
tati restitutam publice nuncietis atque nuncian' faciatis ^). In quo-
rum omnium fidem et testimonium sigiUum nostrum presentibus
90 est appensum. Datum anno Domini millesimo quadringentesimo
quadragesimo quinto, die sabbati decima mensis decembris®), no-
bis bora vesperarum in ecclesia sancti Petri predicta pro crimi-
nali sedentibus, presentibus ibidem providis viris dominis Henrico
Currificey Johanne Keppigkin, Johanne Predeborn presbiteris Ma-
35guntine diocesis testibus ad premissa vocatis et rogatis.
Johannes Roder notarius.
Orig.-pap. in K. Spitzovales, 50/40 mm grosses, grünes siegel, sanct
Petrus unter goth. baldachin stehend, rechte hand erhoben, in der linken den
Schlüssel haltend, zu seinen f üssen Wappenschild mit 3 rosen (2 : 1), Umschrift :
40 S. lOHANIS KIRCHA[IN] CONMISSAR[n] FRISLARIEN[SIS].
1) mit grossem buchstaben geschrieben. 2) orig. ,reddire^ 8) orig.
16 1445 dec. 26. -- 1446 jan. 6. a.
jinsiniamW. 4) orig. ,voliInu8^ 5) orig. ^facietis^ 6) da im jähre 1445
der 10. dec. auf einen freitag fiel, so muss entweder der 11. dec. oder der freitag
oder das jähr 1446 gemeint sein, welch letzteres nicht wohl anzunehmen ist;
da aber ein irrthum im monats- wie im Wochentage gleich möglich ist, so lässt
sich der zweifei nicht beseitigen. 5
435. Der priester Johannes Rtischenberg bezeugt, da$s die gemeinde
Flarchheim zu folge eines mit der verstorbenen äbtissin Bertha von
Sayn zu Kaufungen geschlossenen Übereinkommens sich verpflichtete,
den Colonen des Stiftes Kaufungen zu Heroldshausen holz aus ihretn
walde zu liefern. 10
1445 december 26.
1445
de Qß [Text und bemerkungen s. urk. nr. 481 von 1453 april 19 J
436. Konrad Volghard, Schreiber und vicar des altares ü. L, F. zu
KaufufigeHy quittirt der Stadt Immenhausen die räckzahlung ihr ge-
liehener 50 gülden. 16
Cassel 1446 jantmr 6. a.
1446 Icli Conradus Volghard scriber etc. und vicarius unser liben
jan. b. a. fj-^uwen altares zcu Couffungen bekenne vor mich unde aUe myn
nachkomen des selben egenanten altares uffentlich in dussem
breve unde thun kunt allen luten, die en ansehen adir hören 20
fesen, als dan die ersamen wisen lute, borgermeister, scheffen,
rayd unde die gemeinde zcu Ymmenhusen jerliches uff sant Mer-
tins dag dem egenanten myn altare uff funffczig Kinsche gülden
heuptgeldes vier gülden geldes plichtig unde schuldich gewest
syn, die auch gegeben unde beczalt han, daz sie myr solche 26
funffczig gülden heuptgeldes unde auch de gulde daruff gwttlich
gegeben unde wol beczalt han, so daz ich in dancke. Unde ich
sagen die egenanten von Ymmenhusen unde alle er nachkomen
solcher egenant^ funffczig gülden heuptgeldes unde auch der
gulde daruff vor mich unde alle myn nachkomen des egenanten 30
altares in crafft dusses breffes qwit, ledig unde loes sunder ge-
verde unde ane argelist. Und uff daz auch die selben von Ym-
menhusen unde ire nachkomen des deste bas vorsichert sin
müssen, so han ich gebeten die edelen unde werdigen frauwen
Elizabeth von Waldecken abbatissen zcu Kouffungen myn gne-35
digen liben frauwen, daz die ere quitancien vor sich unde ire
nachkomen den egenanten von Ymmenhusen unde eren nach-
komen darüber auch vorsigelt gegeben haid. Wer es auch, daz
her [!] nach gifft dusser qwitancien eynich breff von den ege-
1446 Jan. 6. b. 17
nanten von Ymmenlinsen nber solche egenante vier golden
geldis gulde unde funff czig golden heuptgeldes gegeben fanden
werde, so behalde ich in crafft dusses breffes myr nnde allen
myn nachkomen die macht unde willen, also wan unde welge
bczyt dan ich adir myn nachkomen zuvomd den egenanten von
Ymmenhusen adir eren nachkomen funffczig Itinsche gülden
widderomme obirgeben unde verandelagen, daz wir dan also nach
unserm willen thun mögen. Aisdan sollen unde wollen ich unde
myn nachkomen unde nach solichem der von Lnmenhusen vor-
10 sigelten breff e halten unde darinne sollen uns auch die von Ym-
menhusen unde ire nachkomen nicht tragen^), als ich dan hoffe
sie gerne thun woUen unde auch buche thun sollen. Des zcu
erkunde unde bekentnisße han ich gebeten die erbam unde er-
samen myn liben heren unde guten frunde her Tilleman Sidenbin
15 dechande und meister Henriche* von Schucczeberge, daz die ire
ingesegel vor mich zcu geczugnisse dusser vorgenanten dinge
uff dussen breff zcu rucke han thun drucken gebresten myns
egen ingesegels zcu dusser zcijt, des wir egenante Tileman und
Henricus also bekennen unde umme des egenanten hern Conrad
20 Volckhardes bete willen also auch gethan han. Geben zu Kassel
uff der hillgen Dry kunige tag sub anno Domini millesimo qua-
dringentesimo quadragesimo sexto.
Cop.-pap.-vid. in K. Ist an erster stelle mit der copie urk. nr. 437 von
demselben tage auf einem bogen zusammengeschrieben; beide copieen sind mit
25 folgenden worten beglaubigt: ^Auscultata et collationata est presens copia per
me Henricum Wakenfeld clericum Maguntine diocesis, imperiali auctoritate no-
tarinm, et concordat cum littera orig^nali sine aliqua corrosione') sigilli littere
origenalis, quod protestor manu proprfa hie apposita*.
1) es ist hier nicht ,tragen*, praet. ,truoc*, gemeint, sondern ,tdlgen, trae-
80 gen*, praet. ,tragete', in der bedeutung ,träge sein, nachlassen, lässig werdend
2) = corruptione (Du Gange).
437. Aebtissin Elisabeth von Waldeck zu Kaufungen beurkundet auf
bitten ihres caplans Kofirad Volghard die durch rückgabe des dar-
lehens von 50 gülden seitens der stadt Immenhattsen geschehene ab-
35 lösung der jährlichen güüe von 4 guldeti, welche die Stadt an den
altar U, L. F. zu Kaufungen zu geben hatte.
Kaufungen 1446 januar 6. b.
Wir Elizabeth von Waldecken abbtissen des fryhen stifftes U46
zcu Couffungen bekennen vor uns unde unser nachkomen in dus- ^^^- ^- ^•
40sem breffe: Nachdem dye ersamen borgermeister, raid unde ge-
2
18 1446 febr. B.
meynde zcu Yminenliuseii jerliclies uff sant Mertins tag plichtig
gewest syn, gegeben unde gereohit han vier gülden geldes von
funffczig gülden heuptgeldes unser Üben frawen altar hie zcu
Couffungen unde sinen besicczeren, haid uns der erbar her her
Conrad Volghard scriber etc., unser Über cappellan unde andech- 5
tiger, vorbracht unde berichted, daz die egenanten von Ymmenhusen
solche vier golden geldes ime als eyme rechten besioczer des
egenanten altares abegeloest haben mit funffczig Rinschen gülden
heuptgeldis, darüber der selbe her Conrad auch den selben von
Ymmenhusen syne qwitancie vor sich unde sine nachkomen ge- 10
geben hat unde dabie uns guttlych gebeten, daz wir den von
Ymmenhusen des auch unser qwitancie, uff daz die von Ymmen-
husen deste bas vorwart syn mugen^), geben wullen. Unde
dwiel nu die von Ymmenhusen solch obgenante gelt dem ege-
nanten heren Conrad des selben" altares besicczer gegeben unde 16
beczalt han, so sagen wir die selben von Ymmenhusen unde ire
nachkomen vor uns unde unser nachkomen solcher funffczig gül-
den heuptgeldis in crafft dusses breffes qwid, ledich und lois
sunder geverde und ane argelist. Des zcu erkunde han wir
unser ingesegel hiruff zcu rucke thun trucken. Gegeben zcu 20
Couffungen uff der hilligen Dry konninge tag sub anno Domini
miUesimo quadringentesimo quadragesimo sexto.
Gop.-pap. yid. in K. Ist an zweiter steDe mit urk. nr. 436 auf einem
bogen zusammengeschrieben; die beglaubigung des notars Wakenfeld für beide
urk. 8. ebendaselbst. 25
1) vorläge ,nugen^
438. Landgraf Ludmg L zu Hessen verspricht, die vergleichung der
äbtissin Elisabeth zu Kaufungen mit dem kanzler Thilemann Hollauch,
sowie auch mit der dechantin Margarethe von Weilnau zu Ganders-
heim versuchen zu wollen. 30
Cassel 1446 februar 3.
U46 Es ist beredt in gutlicheit von deme hoichgeboren fursten
•'* ^' ' und herren hern Ludewige lantgraffen zcu Hessen unserm gne-
digen liebin herren uff hüte datum dieser zcedeln zcusschen der
erwirdigen frauwen frauwen Elizabeth eptischen zcu Cauffungen35
und irem gesynde, die das mit ir zcu thunde haben, uff eyne
und hern Tilman Hollauche cantzeler und die das mitde angehit,
eß sin pristere adir frauwen, wer die sin, uff die andern siiten
von solicher gebrechen und irrethumß wegen, als zcusschen yn
1446 febr. 27. 19
gewest und uffirstanden sin uff diese zciit, nichtes ußgescheiden,
also das sie die von allen siiten haben gestalt an den egenanten
unsem gnedigen herren, der sie dann darumbe zcusschen hie
und Ostern nehstkomen^ wann sine gnade des hiebynn^n gewarten
5 mag, scheiden wü in gutlicheit mit wiisßen, und abe sin gnade
der gutlicheit nicht fynden muchte, des doch God nicht wulle,
was dann syne gnade zcusschen yn noch schulden und antwurten
vor recht sprechende wirdet, dabie sal das bliben. Hiruff sollen
beidsd parthie und die des mit yn zcu thunde han, worte, wergke,
lOraiche*) imd virfolgunge gein eynander von allen siiten lasßen
ane alle gevercb und ane argelist. Es ist auch von deme ege-
nanten unserm gnedigen herren furter beredt von solicher ge-
brechen und Sache wegen, als dann die edele juncfrauwe Margrete
von Wilnauw dechynne zcu Ganderßheim hait witder unser frau-
15 wen, darumbe sie dann unsere frauwen geistlich angelanget hait,
das die gebrechen und sache auch gutlich saln bestehin zcusschen
hie und der egenanten zciit, und in der seibin zciit sal keyne
parthie witder die andern nuwe gerechtigkeit anders, dann sie iczt
haben, behalten, dabynnen auch unser gnediger herre virsuchen
20wil, abe er sie des gutlichen entsetczen möge. Mochte er abir
des nicht gethun, so mag igHch parthie syn recht virfolgen in
allermaß, als sie des zcu dieser zciit thun mochten, iglicher par-
thie rechte hiemitde unverkrengket, und sal hiruff unsere frauwe
den pristem' ire probinde fleysch, broit und bier weselich geben
25 ane geverde. Des seibin glich sallen auch die pristere thun mit
godesdienste, was yn geboret, auch ane alle geverde. Des zcu
Urkunde han wir obgenante parthie alle gebeten den egenanten
unsem gnedigen herren, das er syn ingesegel heruff gedrucht
hait lasßen ^). Gebin zcu Cassil uff donnerstag nach unser lieben
30 frauwen tagk Lichtmesß, anno Donüni m®. cccc^. xl. sexto.
Orig.-pap. in K., fleckig, riss im papier. Das auf der rückseite aufge-
drückt gewesene siegel ist gänzlich abgefallen.
1) räche. 2) ^lasßen' übergeschrieben.
439. Heinrich Frederichs, bürger zu Casael, und seine ehefrau Else
35 vertauschen 2 acJcer land zu Nieder-Zwehren gegen ebensoviel land da-
selbst an das stift Kaufungen,
1446 februar 27.
Ich Hinrich Frederichs burger zu Cassel, Else myn elich 1446
hußfrawe bekennen vor uns und alle unse rechtin erbin und thun ^^ *"'
äÖ 1446 tehr. 2t.
kund allirmenliclien, daz wir mit gudin willen und vorrade dorct
unsers notziß willen unser tzweyer egkir gelegen in der felt-
margke zu Nyddem Twerne gudiß arthaftigiß landiß (der selben
vorgesclireben egkir ist anderhalbir gelegin und stoßid uff den
Kraenweg boben der Sehelhegkin und vord^) eyn halbe agker 6
gelegin uff dem Hoenrade stoßid uff den Dyppayd^) und ist eyn
anewendir ane Hennen van Ritte lande gelegen) erblichen vor-
butid und vorgeben haben mit crafte dijsses breffes der er-
werdigen und edell frawen Elysabeth van "Waldegken opti-
sche deß fryhen stiftes Kouffungen unser gnedigen lieben 10
frawen und alle iren nachkommen sich der zu gebruchgen laßen,
na allem iren willen zu thunde und zu laßen. Und wir vor-
tzijhen alle unsers erbetzals und rechtin, daz wir an solchgen
egkir gehat haben und setzen dy selbe unser gnedigen frawen
vorgeschreben und alle ire nachkommen inne eyne ruweliche, 15
ewyge, erbHche besitzunge. Dar enkegin haid dy selbe unse
frawe uns und unsern erben widder gelaßen und erblichen ge-
geben tzwene agkir inne der selben feltmargke gelegin und irs
Stiftes tzeyndin uß eynem gude, daz ytzundiß buwid und ge-
wynned van deß egenanten stiftes wegen Henne Wyse, und lyg- 20
gen benebln Trogenradiß wyssen, dy den edelln jungfrawen zu
Kouffungen uff iren koer dynned und zugehorid, und by der
fronehobiß wyssen, der selben agkire wir uns erblichen gebruchgen
sollen na lüde eyns vorsigelten breffes, den sye uns und unsern
erben darobir gegeben han. Doch also wers, daz wir dy selben 25
tzwene egkire, dy dan ytzundiß arthaftig syn und tzehindin ge-
ben der egenanten unser frawen und iren nachkommen, lyßen
liggen zu grase und woildin wyssen daruß machgen, so soildin
und woildin wir willen machgen umbe den tzehindin, den dy
tzwene agkir gedragen kondin, an alle vortzog nach eynigerleySO
insage, dy wir eddir unser erben darinne thun mochten. Alle
argelist, n[u]we funde und geverde syn ußgesloßen, sundir wir
imd alle unser erben sollen imd wollen sollichge butunge nach
lüde dysses breffes stede und vaste und unvorbrochlichen haldin.
Deß zu worem bekentnisse und merrer sicherheid willen so han 85
ich Hinrich und Else myn eliche hußfrawe vorgeschreben semp-
liehen und unser iglicher besundem gebedin dy erbaren vastin
junghern junghern Otto van Mulenbach und junghern Hinrich
van Louberbach umbe ire sygell, so daz er yglicher syn inge-
sygell an dijssen breff haid thun hengkin vor uns und unser 40
erben, deß wir Otto und Hinrich ytzund genand uns umbe
1446 mal 22. 21
irer bede willen so hiranne irkennen, der gegebin ist nach Christi
gebord veertzehinhundird jar, dorchnach [!] inne deme seß und
viertzigesten jare, uff den sondag, so man syngid Esto michi.
Orig.-perg. in M. Siegel 1) Ottos von Mulenbach, braun, an den rändern
5abge8tos8en (beschreibung s. urk. nr. 425 Siegel 1); 2) Heinrichs von Louber-
bach, Umschrift durch den eingedrückten siegelrand verdeckt (beschr. s. urk.
nr. 425 siege! 2).
1) hier folgt wieder gestrichenes ,der*. 2) Diebspfad.
440. Hans von Erffa bittet die äbtissin Elisabeth zu Kaufungen, ihn
10 zu dem von ihr am 31, mai abzuhauenden tage zu Herleshausen zu
bescheiden, um ihre Streitigkeit Ober einige hhengüter beizulegen,
1446 mai 22.
Minen willigen dinst zcuvor, erwerdige, gnedige, hebe frouwe. 1446
Als mir uwer gnade am lestin geschrebin had, daz ich solche ****** ^^'
15 Sache antreffende etliche gutere, die von uch zcu lehen ruren,
sullen gutHchin anstehen laße, ir wullet mir darumbe bescheidin,
alß daz uwer gnade schrifft mit meher wortin inheildet, daz sich
dann bißher vorczogen had etc., beden ich uwer gnade gutHch
wissen, daz ich vomomen han, daz ir eynes tages warten wuUet
20 zcu Herlßhußen mit Curde Troysschin uff dinstag nehestkomende
nach deme suntage Exaudi, beden ich uch mit fliße gutlich mir mai 31,
daselbest kegin Herlshusen zcu bescheiden unde solche sache
laßet zcu eyme gutlichin ußtrage komen. Uwer gnade wulle mir
eyn solcheß nicht lenger uffczyhen, alse ich des eyn ganczen ge-
25truwen zcu uch habe. Daz wel ich williclichin gerne vordine.
Unde beden des uwer gutliche beschrebin antwerte, da ich mich
noch gerichte möge. Gegebin under myme mgesegil am suntage
Vocem jocunditatis anno etc. xl. sexto.
Hans von Erffa.
30 [Adresse auf der rOckseite :]
Der erwerdigen frouwen frouwen Angneßen^) eptischin zcu
Kouffungen myner gnedigen, liebin frouwen.
Orig.-pap. in K. Vom Verschlusssiegel sind nur wenige spuren erhalten.
1) ^Angnes' irrig statt ^Elisabeth'. Aebtissin Agnes von Anhalt regiert
35 erst von 1495 an. Dieser irrthum seitens eines lehensmannes der äbtissin ist
allerdings auffallend, allein einen Schreibfehler im datum — etwa xc für xl —
anzunehmen verbietet sich durch den tod dieses Hans von Erffa im jähre 1450
(die mittheilung des todesjahres verdanke ich der gute des herm freiherm v.
ErfEa zu schloss Wemburg bei Pösneck).
22 1446 mai 24. — 1446 juni 19.
441. Anno 1446 am dienstage fiehist vor festum Ascensionis schreibt
EUesabeth von Waldegk abtissin zu Kauffungen an ihren Schwager,
dass er zu Herleshausen auff einem gewissen angesetzten tage erschei-
nen möchte, um in der sacke ztvischen Kurt Treischen und dem stifft
zu Kauffungen wegen etlicher guter zu Herleshausen die gute zu 5
versiichen,
1446 mai 24.
1446 Regest im jYerzeichniss von Urkunden das kloster Kaufungen betr.* (Mss.
"*«* ^^- Hass. fol. 182, bl. 66, nr. 53 der stand, land. bibl. zu Cassel). Die vorläge
dieses regestes ist als orig. bezeichnet, das aber nicht mehr aufzufinden ist. 10
442. Hans Schuchwort verzichtet zu gunsten der abtissin Elisabeth
von Waldeck zu Kaufungen auf die streitigen guter und einkünfte
(zu Herleshausen),
1446 juni 19.
1446 Ich Hans Schuchworte bekennen ufflichen vor micli und 15
jum . ^^ myne rechtin erben in dyssen brefife, daz uff hude sontag
uff datum dysses breffes dy siarengen und vasten her Borghard
van Kabnaß ritter, myn Hebe herre, und jungher Wemher von
Bottier umbe myner bede willen gethedingid haben zuschgen
der erwerdigen und edell frawen Elisabeth van Waldegken ep-20
tische zu Kouffungen, myner gnedigen lieben frawen, und mir
umbe allen Unwillen, den ire gnade uff mich wente uff dijsse
tzijd gehaid haid, und umbe alle zusprachge, dye ich zu iren
gnadin edder stifte wente uff dijsse zijd gehabd hette edder
mochte, iß weren von gudem edder fruchte, wy daz nw gestald25
edder genand mochte gesyn, nichtes ußgescheidin, daz ich gantz-
lichen daruff vortzygen habe und vortzyhe in kraft dijsses breffes,
ich edder nymande von myner wegen, danunbe vordir zu vordim,
sundem daz ich der vorgeschreien myns hem und junghern da-
rane genoßen habe, daz ich gnedichlichen allir sachge gutlichen 30
und gantz ensatz byn mit myner gnedigen frawen vorgeschreben.
Deß so han ich ^) dy selben mynen hem her Borghard von Kai-
maß ritter und mynen junghern Wemhir van Botler gebedin ig-
lichen umbe syn inges. vor mich uff dijssen breff zu drugken,
deß wir Borghard und Wemher itzandes genand uns umbe syner 35
bede willen, und daz wirs ouch also gethedingid haben, irkennen,
der gegeben ist am sondage nehist vor sancti Johannis tag Bap-
tiste, anno etc. xl. sexto.
Orig.-pap. in K. Auf der rückseite sind 2 runde, je 23 mm grosse,
1446 dec. 8. 23
grüne siegel aufgedruckt: 1) v. Buttlarsche butte, Umschrift: S. WEENERI V.
BYTTLAB; 2) beschädigtes siegel Burghards von Colmatsch (beschr. s. urk.
nr. 362). Auf der rückseite von band 16. jahrh. : ,Vertrag zwischen Hans
Schuchworte und aptißin zu Kaulhingen^ Wiewohl der ort im texte nicht ge-
5nannt ist, wird doch ohne zweifei Herleshausen gemeint sein, wie auch eine
bleistiftnotiz der rückseite besagt.
1) hier folgt wieder gestrichenes ,gebedin*.
443. Bertkold Krebs, pfarrer der safict Martinshirche zu Grossen-
Göttern^ bezeugt die seitens genannter inhaber von gutem des stifles
10 Kaufungen zu Ober- Heroldshausen vor ihm abgegebene erklärung, dass
sie selbst in den der gemeinde Flarchheim gehörenden gehblzen zu
hauten, keineswegs aber die von Flarchheim in der f eidmark von Ober-
Heroldshausen zu hüten berechtigt seien,
1446 december 3.
15 Ich Bertoldus E[rebis itzfmAes pherner der kirchgen sancti 1446
Martins zu Bischofißguttem bekennen in dijssem uffen breffe vor '
allirmenlichen, dij dijssen breff sehin eddir hören leßen, daz dy
frommen lute vor mich kommen syn, nemelichen Bernld [!] Tribe,
Appell Kindefatir und Hans Styme \md haben by irme eyde
20 unbetwunglichen bekand, dy sy dan iren rechten herren gethan
haben; wy daz sy gudere gehabd haben van myner gnedigen
frawen eyner eptischen van Kouffungen und van deme heiHgen
crütze zu Obim Heroldishußen gelegen in der feltmarke, neme-
lichen genant Komgeldißgüd, daz sy dar gewonnen und gearbeid
25 haben und ouch etzliche jare dar gewoned haben. Und dywile
sy soliche guder gearbeid haben und gewonnen, haben sy ge-
rechtikeid gehabd von der selben güdere, eyner aptischen und
deß heiligen crutzis wegen deß stiftes zu Kouffungen in der van
Tladicheym geholtze. Wor sy daz seibin undir sich hywen,
SOwordt dijssen selben nehist darnach gemesßen und abgegeben,
daz dijsse vorges. dan selben gehaywen und gefurd haben nach
alle irme notze. Und segen ouch vord by den selben eyden,
daz sy keyne gerechtikeid wißen, dy die van Fladicheym haben
sollen in der feltmarke zu Heroldishußen uff irer gemeyne zu
35huden. Und wers, daz vordir noid thede hiruff zu segen und
vordir zu beweren, wy sy dan vordir gewised und gelemd wor-
den van frommen luden in rechte thün soilden, woilden sy ouch .
thün. Hirby ist geweist Herman Bottener, Curd Herte, Ernst
Tzymerman, Clawes Lynsen und mehir frommen lüde. Und deß
40 zu worme bekentnisse und merer sicherheid so haben ich Ber-
24 [1445 oder 1446.]
toldus Krebis pliemer vor mich und umbe der vorgeschreben
frommer lüde bede wülen zu eyme betzugnisse der warheid myn
inges. zu rugke uff dyssen breff thfln drugken, deß wir itzunAea
genante Herman, Curd, Ernst und Clawes ouch uns hirinne so
irkennen, der gegeben ist am Sonnabende nehist vor sancti Ny- 5
colai, anno Domini m^. cccc^. xl. sexto.
Orig.-pap. in K. Das auf der rückseite aufgedrückt gewesene siegel ist
gänzlich abgefallen.
444. Genannte 5 Colonen des süßes Kaufungen zu Heroldshausen
bezeugen, dass ihrerseits das recht der äbtissin zu Kaüfungen, in der 10
gemeindewaldung von Flarchheim holz zu föUen und abzuführen, ohne
einrede ausgeübt worden sei.
[1445 oder 1446.]
[1445 oder Ich. Heinrich Lyndener der aide, Herman Sele, Hans Bum-
^^^^•7 mel, Hans Margwart und Heinrich Wylant bekennen gemeyn-lB
Uchin und unsir iglicher besunder in dissem briffe vor alle den,
vor die disser briff kommet, sehen ader hören leßen, daz wir
etzwilche guter undir handin gehabt, gearbeit und gebuwet ^) han
gelegen in feltmarcken und felden zcu Heroldeshußen, genant
daz Korngeldesgudt, und von den seibin gutern als von des hei- 20
ligen cruczes und eyner eptischen von Koiffungen gerechtickeit
gehabt han in der von Fladicheym gehegete holcze des jars mit
12 ackern, 6 obir wynter und ses obir sommer, die dan getheylet
woren in die Komgeldeshube, der wir dan uns zcu unsirm teyle
gebruchet, gefuret, geholt, helffen holen und gehauww han und2B
uns die von Fladicheym^) gutlichin an intrag han laßin fulgin.
Und daz ßo war ist gescheh, gehört und oüch gefurt han, spre-
chin wir uff unser eyde, die wir unsirm rechtin herren gethan
han und, ab des fortir noit werde hiruff zcu sagen und zcu we-
ren, wulden wir behalden und daz beweren gemeynlichen und 30
unser iglicher besunder*), wie wir von frommen luden undir-
wijst und gelernet worden *). Hirbie sint geweist Locze Boymbach,
Herman Kegel, Heinrich Eyterwint und Concze rydeknechte von
Koiffungen. Und des in warheit und merer kuntschaff *) han wir
gebeden den vesten Bertold« von Spira, daz er sin ingesigel vor 35
ims uff dissen briff hait gedrucht, daz ich Bertoldß itzitgenant
umbe bede wiUen Heinrich, Herman, Hans, Heinrich und Hans
obgenant mich ßo hirane erkennen und ßo han vorsigelt^,
Pap.-conc. inK., auf die rückseite eines Heroldshäuser güterverzeichnisses (urk.
1446. — 1447 aept. 29. 25
nr. 461) geschrieben (band 15. jahrh.). Datirung fehlt, doch dürfte dieselbe in
die jähre 1445 oder 1446 zu setzen sein, aus denen noch andere Zeugnisse in
gleicher Sache vorliegen (s. urk. nr. 435 und 448).
1) ygearbeit und gebuwet* übergeschrieben. 2) ,F1* verwischt. 8) zu
5 ,gemeynlichin und unser iglicher besunder^ das mit zeichen am rande steht,
stimmt das einfügungszeichen im texte nicht, steht auch unrichtig nach ,ge-
lemet werden^ 4) vorl. ,werden^ 5) zu dem am rande stehenden ,des in
warheit und merer kundschaS* fehlt das einfüg^gszeichen am rande, während
ein solches im texte richtig nach ,Und* steht. 6) hier folgt ,Hirbie ist geweist^
10445. Heinrich Magis, schuUheiss der äbtimn zu Kaufungen, legt
rechnung über die einnahmen zu Herleshausen,
1446.
Keg. in ,Schmincke Collectaneen von Hessischen klöstem' (Mss. Hass. fol. 1446.
118, band 8, blatt 58 (blaue zahl), nr. 642 der stand, land. bibl. zu Cassel).
16 446. Papst Nicolaus V. befiehlt dem dechanten Bernhard der sanct
Martinshirche zu Cassel zu veranlassen, dass die nonnenklöster des
heil, kreuzes zu Kaufungen und des heil. Cyriacus zu Eschwege dem
Scholaren Happel Balten unter gewissen Voraussetzungen ein oder
zwei geistliche beneßcien verleihen.
20 1447 Juni 14.
[Text und bemerkungen s. urk. nr. 451 von 1448 inai 25.] uni^u
447. Aebtissin Elisabeth von Waldeck zu Kaufungen beschuldigt die
dorfmänner zu Flarchheim, dass sie den zu Ober-Heroldshausen woh-
nenden landsiedeln des Stiftes die ihnen obliegende holzlieferung seit
25 mehreren Jahren verweigern, und ersucht den grafen Adolf von Gleichen
und den amtmann Ernst von Uslar zu Thamsbrück darüber zu
entscheiden.
1447 September 29.
Dyß syn unser Elysabeth van Waldegken van Gots gnadin i447
80 abbatissa deß fryen stiftes zu Kouffungen schulde und zftsprache, **^^*- ^^'
dy wir han und thüen zu den mennem gemeynlichen deß dorffis
zu Fladicheym ete.
Wir schuldigen sye und sprechen yn zu umbe tzwelff agkir
holtzsy seß agkir übir sommer und seß agkir ubir wyntir, die sye
85 uns jerlich geben sohl uß irme gehegeten holtze, daz nach, als
wir hoffen, luten wissentliche sy. Dye selben tzwelff agkir ge-
hören in unser tzwey eygen frye vorwergke zu Obim Heroldiß-
hußen, dye dan in sich halten vieruntzwentzig hübe lands an
geverde und genant syn daz Komgeldesg&d und nw by entzell
26 1447 nov. 9. a.
hftben umbe tzinse syn vorthan, die sie dann etzliche jare deme
heiligen crutze, uns und unsem lantsiedebi uff den selben hüben
verhalten und nicht gegeben han, heischen wir van yn deme
heiligen crutze, uns und unsern lantsiedeln der vorgenanten hübe
soliche tzwelff agkir holtzs nw vordir jarUchs zu geben, als dann 5
by unsem vorfarn abbatischen seUgen daz gehalten und gegeben
ist, und uns umbe den vorseß th&n, als vill uns darumbe billich
eygen sali. Und stellen daz an uch wolgebom und edell Adolffe
grave zum*) GHchgen unserm lieben fettern xmä an Ernst van
üßlar amptman zu dijsser tzijd zu DomesbrAgke unserm lieben 10
getrüwen, uns mit den vorgenanten van Fladicheym darumbe zu
scheidin nach inhalte und lute dysser unser schulde und ir ant-
worte daruff, inmaßen wir daz by uch blebin und gestald han,
doch mit beheltnisse geistlichger forderunge, ab uns deß noid
syn werde, allis an geverde. Deß zfi Urkunde haben wir Elysa-15
beth van Gots g[na]den^) abbatissen vorges. unser secret unden
an dijsse unser schulde laßen drugken. Datum anno Domini
m^. cccc®. xl. septimo, ipso [die] ') sancti Michaelis archangeU etc.
Orig.-pap. in E., mürbe und im unteren theile löcherig. Unter dem texte
rundes, 40 mm grosses, braunes defectes siegel aufgedrückt, von dem nur noch 20
der Waldecksche stem zu erkennen ist.
1) m verwischt. 2) ,na* durch loch zerstört. 8) ,die' desgl.
448. Notariatsinstrufnent eines ungenannten notars über ein mit
Heinrich Versler zu Ihringshausen auf ansuchen des amtmanns Henne
von Wildungen zu Kaufungen angestelltes verhör wegen zehentpflich-^
tigkeit von ländereien zu Sandershausen und Wolfsanger,
1447 nov, 9. a,
1447 Anno Domini millesimo quadringentesimo quadragesimo sep-
nov, . a. ^jjjjQ^ indictione [decima] ^), anno papatus ex causa, neu ex errore
obmisso^); in terra Hassie et in villa Eringeshusen Maguntineso
dyocesis, in domo habitacionis dicti Heinrichen Verßler senioris,
die Jophis [!] nona mensis novembris, hora vesperorum vel quasi,
in mei notarii testiumque infrascriptorum presencia personaUter
constitutus validus Henne Wildingen armiger jam dicte Magun-
tine dyocesis, officialis venerabilis et nobilis domine domine Eli- 85
zabeth abbatisse monasterii Couffungen etc. prefate Maguntine
diocesis nomine dictorum monasterii ac venerabilis domine pro-
posuit atque exposuit, quomodo in quadam causa decimarum ha-
beret testes producere necessarios, inter quos precipue prefatum
nominavit Hennichen Verßeler seniorem, et quod idem Hennichen 40
1447 nov. 9. a. 27
senex fuit et valitudinarius, plena tarnen fruens mentis sanitate.
Ne in causa hujusmodi in futurum deesset testimonü copia, me
notarium debita cum*) instancia rogavit et requisivit, quatinus
per prefatum Hennichen prestito jurejurando ipsum de causa hu-
5 jusmodi et ejus veritate examinarem. Ob quam igitur peticionem
tamquam justam et racionabilem ego notarius publicus prefatum He-
niclie[n] per eum post prestito sacramento et tactis corporaliter sa-
crosanctis jurantemque, quod non attento favore vel gracia, odio
vel munere etc., nee alia quavis causa dicet meram et puram, quam
lOjuret et de qua interrogaretur per me, in hujusmodi causa dici-
marum [!] veritatem, in hunc modum examinavi: Primo interro-
gans ipsum de quodam uno agro, sito proprie in der feltmargke
zcu Sanderßhußen czwuschen der von Bredenow unde dem heii-
gen cruce, dar Hennen Liphardis laut ufstoßet, an de eo solvatur
lödedma et cui. Et respondit sub juramento jam per ipsum pre-
stito, quod de prefato ag[r]o monasterio in Couffungen et pro
tempore abbatisse debetur et persolvitur decima integra. Inter-
rogatus consequenter de duobus agris confrontatis et confinibus
cum agris domini lantgravii, quos colit dictus Menkel, unde sto-
20ßin uf dy Fulde. Respondit, quod de eis conswevit solvi et de-
betur monasterio et pro tempore abbatisse decima media. Inter-
rogatus insuper de quadam pecia sex agros continente, vulgariter
4 korcz unde 2 langk, gelegen czwuschen der lant/<?yden unde
em Johan Tipeis lange*), do der von Breydingen agker, genant
25 in den Korcz[e]n, liged. Respondit, quod unus est in medio ilhus
pecie, de quo debetur integra decima, de reliquis quinque agris
debetur decima media. Item interrogatus de duobus agris sitis
vulgariter czwuschen Wißgerwer unde der von Brevenow *) lange *).
Respondit, quod de eis solvitur decima media monasterio et pro
30 tempore abbatisse in Kouffungen. Item interrogatus de duobus
agris dtis in duabus pecüs proprie stugke, der«) eyns czwerß geed
unde legen ouch czwuschen Wißgerwer unde der von Bredenow
lange*). Respondit: de eis pro tempore domine debetur media
decima. Item interrogatus de una pecia, dicta vulgariter daz
35 Breydichen, continente 4 agros, gelegen byneben by derer von
Anberge lande unde stoßit uff des pfamers wese, et de uno agro,
de quo ipse dominus plebanus fecit pratum et ex quo suum pratum
augmentavit, dixit respondendo, quod simüiter dat mediam deci-
mam. Subsequenter interrogatus de una pecia continente 2 agros,
40 vulgariter dictos in dem Bodem, sitos im felde zcu Wolffesanger,
respondit, quod solvi solet et de ea debetur media decima. In-
1447
nov. 9. b.
28 1447 nov. 9. b.
terrogatus postremo de duabus peciis continentibus quinfqtie]'^
agros, gelegen uff dem Hettilberge et fuit der Brodinger, re-
spondit, quod de eis sepefatis monasterio in Kouffungen et pro
tempore abbatisse debetur et solvitur integra decima. In-
terrogatus demum de causa sciencie omnium premissorum res- 6
pondit, quod fuit per 27 annos continuos proprie eyn lantsedel
successive duorum plebanorum, videlicet domini Martini et domini
Hermanni Lupi, unde hatte sulche lenderye von in in len unde
handelagete yerlicben eynem nagecziten^) hofemanne eyner nage-
cziten frowen von Kouffungen von iczlichir obgescreben lendrielO
sulchen vorbeschreben czenden, unde habe vor nach na ny an-
ders vomomen nach erfaren, wen daz sulche stugke und egker
sulchen czenden pflichtig sin unde geben sullen jerlichen dem
heiigen, cruce unde zcu gecziten eyner ebtisschen zcu Kouffun-
ghen. Qua examinacione sie facta supradictus Henne Wildungen 16
nomine domine sue me notarium rogavit et requisivit, quatinus
ad perpetuam rei memoriam memoratam deposicionem in notam
reciperem sibique, domine sue ac monasterio in Kouffungen exinde,
tot quot forent necessaria, publica conficerem instrumenta. Ad
cujus requisicionem eandem deposicionem sie ut prescripta^w in 20
notam recepi copiamque eidem Johanni de Wildungen petenti
tradidi. Facta sunt hec anno, indictione, die et hora, loco qui-
bus supra, presentibus ibidem villanis ibidem, scilicet in Eringes-
husen, testibus requisitis et rogatis»), laboriosis Cunczen Steyn-
feit, Hennen Hansteyn, Hennen Wygandes, honorabili viro domino 25
Johanne Jacobi beneficiato in Couffungen etc.
Pap.-conc. des 16. jahrh. in K., stellenweise verwischte schrift.
1) der platz für die indictionszahl ist in der vorläge offen gelassen.
2) vielleicht gehörte der notar als anhänger des gegenpapstes Felix zu den zähen
Opponenten des bereits am 6. märz 1447 erwählten papstes Nicolaus V., wiewohl 30
kaiser Friedrich IQ. am 21. august 1447 ein edict erlassen hatte, wonach jeder-
mann im reiche Nicolaus V. als papst anzuerkennen habe (Pastor 1, 296). Ich
kann mir sonst keinen grund für diese ausdrückliche auslassung des ,annus pa-
patus' denken. 3) vorl. ,tu* (tum). 4) für ,lande', grobmundartlich Nieder-
hessisch, wie ,hingen^ für ,hinten^ 5) soll ,Bredenow^ (Breitenau) heissen. 35
6) vorl. ,proprie der stugke*. 7) vorl. ,qi* mit abkürzungszeichen, anscheinend n,
darüber. 8) die adverbiale Verbindung ,na gecziten', lat. ,pro tempore', ist
hier adjectivisch verwendet. 9) vorl. ,rogatus'.
449. Deutsche ausfertigung des vorstehenden notariatsinstrutnentes.
1447 november 9. b, 40
Nach Cristi gebort vyerczenhundert, darnach in dem siben
1441? nov. 9. b. 20
unde vyerczigisten yare, in dem lande zcu Hessen, in dem dorffe
zcu Eringishusen, Menczer bistumß, in dem huße Henichen
Verßler des eldem, uf ^) den dornstag vor Martini umme vesper-
czit, in keynwerd[igkeit] ^) myner offenbaren schribers nnde hir
5 unden geschr. geczugen, keynwertig in eygener person der veste
Henne von Wildunghen der erwerdigen unde edeln frauwen
frawen Elizabeth ebtisschen zcu Kouffungen amptman von des
genanten closters unde der genant[en] erwerdigen frowen wegen
vorgab unde sprach, wy im not were in eyner sachen unde in
10 czukunft mochte mer not werden, etlicher geczuge zcu füren der
denne der genante Hennichen eyner were, so er denne alt unde
kräng were xmde von synes abegens wegen syner frowen unde
irem closter mochte an geczugen in sulcher sachen gebroch wer-
den, des hysch unde bath mich der obgenannte Henne vonWil-
15 düngen amptman, ich wulde den genanten Hennichen Verseier
verhören nach der wyse, alz man geczugen pfleget zcu verhören.
Umme sulcher bethe unde heysche willen ich stabelte dem erge-
nanten Hennichen eynen eyd unde Hß in sweren, daz er in
sulcher sache wolde dy warheit saghen, was er der wüste unde
SOworumme er gefraget worde. So er sulchen eyt geleyst hatte,
vorhorthe ich in unde fragete in zcu dem ersten umme eynen
agker gelegen in der feltmarke zcu Sandershusen czwuschen der
von Breidennow unde dem heiigen oruce, dar Hennen Liphardes
land uffstoßit, ab er czendenbar sy, ab er czendenpflichtig sy
25 dem heiigen crucze, dem closter zcu Kouffunghen unde czu ge-
cziten eyner ebtisschen. Darczu antwurte er unde sprach allis
ya, eyn sulch agker gebe dem heiigen crucze ganczen czenden.
Vord fragethe ich in by dem selben eyde umme czwene egker
gelegen by des lantgreven lande, sprach er, daz dyselben czwene
80 agker geben halben czenden, unde sy tribet eyner genant Menkel
unde stoßin uf dy Fulde. Vord so er gefreget ward umme seß
agker, des sint vyer korcz unde czwene lang, gelegen czwuschen
der lantfoyden unde em Johan Tipeis lande, da der Breydingen
agker, genant in den Kortczen, liged, sprach er *), daz eyn agker,
85 der mittelste, gebe ganczen czenden unde dy andern funffe geben
halben czenden dem heiigen cruce zcu Kouffunghen etc» Abber
fragethe ich in umme czwene agker gelegen zwuschen "Wyß-
gerwer unde der von Bredenow lande. Vord abber umme czwene
agker gelegen an czwen stugken, der eyns czwers geid unde
40ligen ouch czwuschen der von Bredenow unde Wyßgerwerß lande,
sprach er, sy geben alle halben czenden dem heiigen*) crucze
28
terrogatus ju.^
agros, gelcp'i,
spondit, qn« •
tempore al
terrogatus
pondit, «I"
successi^ .
Hermai -
hand<l;
czitrn
Slllcl
dei>
llr
2EO soMar Wesen ge-
-.^ halkm CHMdfin. 5
1^ geriant in dem
"Ta^ er. daz dv*)
r^ -1— '»^L czenden.
ZL- z-^^1^ nf dem
--^ -rr li- »zuger, lO
-;-^?^i -z^-^- dem
ci.*^!!- 'znde
-'•t;
■»
j^^^^===" ^Tyer 15
z^-^.zi^. jar
" z. z. ji Leu m
•r"»!» ^^-^ las
•-•i:, _ i-».i
JT"
- ZI- -va«*r
Hl H—HSt^O.
-Il.'r JZTI85
I --z-rr icu
1447. — 1448 mal 26. 31
Cop.-pap. des 15. jahrh. in K. Auf der rückseite von band 15. jahrh.:
,Copia attestationum cujusdam Hennichen Verßler in Eringeshusen^ sowie von
band 16. jahrh.: ^Etliche acker zu Sandershaußen des zehenden halben^ Die
vorliegende copie bezw. Übersetzung ist aufgenommen worden, weil urk. nr. 448
5 eben concept ist und um demselben durch zweifache textwiedergabe mehr werth
zu verleihen, zumal auch einige, wenngleich nicht wesentliche textungleichheiten
vorhanden sind.
1) hier folgt wieder gestrichenes ,dy mitte^ 2) hinter dem die zeile
schliessenden ,keynwerd* folgt noch ein wieder gestrichenes ,myner\ dagegen
10 ist figkeit' ausgelassen. 8) hier folgt wieder gestrichenes ,sy geben ouch hal-
ben czenden dem heiigen cruoe etc. Awer fregete ich in umme^ 4) hier
folgt wieder gestrichenes »geiste*. 6) ,dy* übergeschrieben, 6) von hier an
bis ,ebbti8chen zcu Kouffunghen* steht mit einfügungszeichen zu dieser stelle
unter dem texte. 7) hier folgt wieder gestrichenes ,hab^ 8) ,adder eynem
15irer knechte* steht mit einfügungszeichen am rande. 9) ,wolde sulch* desgl.
10) ,dem* übergeschrieben.
450. Heinrich MagiSj schultheiss der äbtimn zu Kaufungen, legt
rechnung über die einnahmen zu Herleshattsen.
1447.
20 Regest im ,Verzeichniss von Urkunden das kloster Kaufungen betr.* (Mss. 1447,
Hass. fol. 182, blatt 74, nr. 58 b der stand, land. bibl. zu Cassel).
461. Bernhard, dechant der sanct Martinskirche zu Cassel, befiehlt
kraß päpstlicher bulle den nonnenklöstern zu Kaufungen und Esch^
wege, dem Scholaren Happel Balten unter gewissen Voraussetzungen
25 ein oder zwei geistliche beneßcien zu verleihen.
Cassel 1448 mai 25.
Reverendissimo in Christo patri et domino domino Dei et 1448
apostolice sedis gracia archiepiscopo Maguntino ejusque in spiri- ^^* ^^'
tualibus et temporalibus vicario et officiali generali necnon reli-
80 giosis et venerabilibus dominabus sancte crucis in Kouf fangen et
sancti Ciriaci in Escbewege Maguntine diocesis, abbatissis, custo-
dibus et capitulis necnon prepositisse ejusdem sancte crucis, eccle-
siarum omnibusque aliis et singulis, quornm interest, intererit
quosque infrascriptnm tangit negocium seu tangere potent quo-
35modolibet in futurum, quibuscumque nominibus censeantur aut
quacumque prefulgeant dignitate, Bemhardus decanus ecclesie
sancti Martini Casselensis Maguntine diocesis, executor unicus
ab *) infrascripta sede apostolica specialiter deputatus salutem in
Domino et nostris hujusmodi, ymmo verius apostolicis firmiter
40obedire mandatis^). Litteras sanctissimi in Christo patris et do-
ä^ 1448 mai ä6.
mini nostri domini Nicolai divina providencia pape quinti ejus
Vera bulla plmnbea cum cordula canapis more B.omane curie im-
pendente bullatas, sanas et integras, non variatas, non cancella-
tas, non abolitas neque in aliqua sui parte suspectas^ sed omni
prorsus vicio et suspicione carentes, nobis per discretum virum 6
Happellonem Batten scolarem Maguntine diocesis in ipsis litteris
apostolicis principaliter nominatum coram notario publico et testi-
bus infrascriptis presentatas nos cum ea, qua decuit, reverencia
noveritis recepisse. Quarum quidem litterarum apostolicarum tenor
de verbo ad verbum sequitur et est talis : 10
Nicolaus episcopus, servus servorum Dei dilecto filio . . de-
cano ecclesie sancti Martini Casselensis Maguntine diocesis salu-
tem et apostolicam benedictionem. Laudabilia probitatis et vir-
tutum merita, super quibus dilectus filius Happello Batten Scolaris
Maguntine diocesis, qui, ut asserit, inscribi*) desiderat milicielö
clericali, apud nos fide digno commendatur testimonio, nos indu-
cunt, ut erga ipsum liberalitatem dexteram extendamus. Volentes
itaque dictum Happellonem, qui, ut asserit, in vicesimo vel circa
sue etatis anno constitutus existit, premissorum intuitu favore
prosequi generoso, discrecioni tue per apostolica scripta manda-20
mus, quatinus eidem Happelloni, si sit ydoneus et aliud canoni-
cum non obsistat, super quo tuam conscienciam oneramus, ei,
postquam clericali caractere rite insignitus fuerit, unum vel duo
beneficium seu beneficia ecclesiasticum vel ecclesiastica, eciamsi
aliquod ipsorum cum cura aut quodlibet eorum canonicatus et pre- 26
benda in seculari vel collegiata ecclesia existat, cujus seu quorum
fructus, redditus et proventus, si aliquod eorum cum cura, viginti
quinque, si vero quodlibet ipsorum sine cura fuerit seu ipsa duo
fuerint, decem et octo marcharum argenti secundum taxacionem
decime valorem annuum non excedant, ad dilectarum in Christo 30
filiarum abbatissarum, custodum et dilectarum filiarum*) capitulo-
rum sancte crucis in Kouffungen ac sancti Ciriaci in Eschewege
Maguntine diocesis necnon prepositisse ejusdem sancte crucis ec-
clesiarum collacionem, presentaciönem seu quamvis aliam dispö-
sicionem conjunctim vel divisim pertinens seu pertinencia, si86
quod vel si qua vacat seu vacant ad presens vel cum vacaverit
aut simul vel successive vacaverint, quod seu que dictus Happello
per se vel procuratorem suum ad hoc legitime constitutum infra
unius mensis spacium, postquam sibi vel eidem procuratori va-
cacio illius vel illorum innotuerit, duxerit acceptandum vel ac-40
ceptanda, conferendum seu conferenda eidem Happelloni post ac-
1448 mal 25. 33
ceptacionem hujusmodi cum omnibus juribus et perfcineiiciis suis
donacioni tue auctoritate Bostra reserves, districcius inbibendo
venerabili fratri nostro . . arcbiepiscopo Maguntino ac eisdem ca-
pitulis, custodibus, abbatissis et prepositisse, ne de beneficio seu
Bbeneficiis hujusmodi interim eciam ante acceptacionem eandem,
nisi postquam eis constiterit, quod Happello vel procurator pre-
dicti illud vel illa noluerint acceptare, disponere quoquomodo
presumant. Et nichilomiaus beneficium vel beneficia hujusmodi,
quod seu que reservabis, si, ut premittitur, vacat vel vacant ad
lOpresens aut cum vacaverint seu vacaverit, ut prefertur, eidem
Happeloui post acceptacionem predictam cum omnibus juribus et
pertinenciis supradictis auctoritate prefata conferas et assignes'^),
inducens per te vel alium seu alios dictum Happellonem vel pro-
curatorem suum ejus nomine in corporalem possessionem beneficii
16 seu beneficiorum juriumque et pertinenciarum predictorum et de-
fendens inductum ac faciens Happellonem vel pro eo procurato-
rem predictum ad beneficium seu beneficia hujusmodi, ut est
moris, admitti sibique de illius vel ülorum fructibus, redditibus,
proventibus, juribus et obvencionibus universis integre responderi,
20 contradicciones auctoritate nostra appellacione postposita com-
pescendo, non obstantibus constitucionibus et ordinacionibus apo-
stolicis ac aliis earundem ecclesiarum juramento, confirmacione
apostolica vel quacumque firmitate aHa roboratis statutis et con-
suetudinibus contrarüs quibuscumque, aut si aUqui super provi-
25 sionibus sibi faciendis de hujusmodi vel aliis beneficiis ecclesiasti-
cis in iUis partibus speciales vel generales dicte sedis vel legato-
rum ejus litteras impetrarint, eciamsi per eas ad inhibicionem,
reservacionem et decretum vel alias quomodolibet sit processum,
quibus omnibus preterquam auctoritate nostra beneficia hujusmodi
80 expectantibus pref atum Happellonem in beneficii seu beneficiorum
hujusmodi assecucione nolumus anteferri, sed nullum per hoc eis
quoad assecucionem beneficiorum aUorum prejudicium generari,
seu si arcbiepiscopo, abbatissis, custodibus et prepositisse prefatis
vel quibusvis aliis conjunctim vel divisim a dicta sit sede indul*
35 tum, quod ad recepcionem vel provisionem alicujus minime tene-
antur et ad id compelli aut quod interdici, suspendi vel excom-
municari non possint quodque de hujusmodi vel aliis beneficiis
ecclesiasticis ad eorum coUacionem, provisionem, presentacionem
seu quamvis aliam disposicionem conjunctim vel separatim spec-
40 tantibus nulli valeat provideri per litteras apostolicas non f acientes
plenam et expressam ac de verbo ad verbum de indulto hujus-
3
34 1448 mal 25.
modi mencionem et qualibet alia dicte sedis indulgencia generali
vel speciali, cujuscumque tenoris existat, per quam presentibus
non expressam vel totaliter non insertam effectus liujusmodi gra-
cie impediri valeat quomodolibet vel differri et de qua cujusque
toto tenore habenda sit in nostris litteris mencio specialis, aut si 6
dictus Happello presens non fuerit ad prestandum de observandis
statutis et consuetudinibus dictarum ecclesiarum solita juramenta,
dummodo in absencia sua per procuratorem idoneum et, cum ad
ecclesias ipsas accesserit •), corporaliter illa prestet, seu quod ad
obtinendum beneficium cum ^) cura liujusmodi def ectum etatis 10
pater^wr antedictum in illius anno constitutus, ut prefertur, aut
si hodie pro alio seu alüs super equali vel equalibus gracia seu
graciis de simili vel simüibus beneficio seu beneficiis ad colla-
cionem, provisionem, presentacionem seu quamvis aliam dispo-
sicionem abbatissarum, custodum, capitulorum et prepositisse pre- 16
fatorum conjunctim vel divisim pertinente seu pertinentibus lit-
teras nostras duxerimus concedendas, nos enim tam illas quam
presentes effectum sortiri nolumus quacumque oonstitucione apo-
stolica contraria non obstante. Preterea cum eodem Happellone,
ut, postquam vicesimum tercium dicte etatis annum attigerit, 20
beneficium cum cura liujusmodi, si sibi vigore presencium confe-
ratur, recipere et retinere libere et licite valeat, defectu predicto
ac Lateranensis concilii necnon constitucionibus et ordinacionibus
apostolicis, statutis et consuetudinibus supradictis ceterisque contra-
riis nequaquam obstantibus, de speciali gracia dispensamus, proviso 2B
quod beneficium cimi cura hujusmodi debiti« propterea non frau-
detur obsequiis et animarum cura in eo nullatenus^) negligatur.
Et insuper, si dictus Happello ad hoc repertus fuerit idoneus et
aliud canonicum non obsistat, ut prefertur, exnunc perinde irri-
tum decernimus et inane, si secus super hiis a quoquam quavisSO
auctoritate scienter vel ignoranter contigerit attemptari, ac si
datis presencium eidem Happelloni ad hoc reperto idoneo et hu-
jusmodi caractere insignito beneficium seu beneficia hujusmodi,
si quod vel si qua vacabat seu vacabant tunc vel cum va-
caret seu vacarent, quod vel que dictus Happello acceptaret, 86
ut prefertur, conferendum seu conferenda eidem Happelloni, post
acceptacionem predictam donacioni apostolice cum interposicione
decreti duxissemus specialiter reservandum seu reservanda. Da-
tum Bome apud sanctum Petrum anno incarnacionis dominice
U47 millesimo quadringentesimo quadragesimo septimo, decimo octavo 40
juni 14' kalendas juhi, pontificatus nostri anno primo.
144Ö mai 25. 36
Post qnaruin quidem litterarum apostolicarum presentacio-
nem et recepcionem nobis et per nos, ut premittitur, factas fui-
mus per prefatmn Happellonem Batten principalem in supra-
scriptis litteris apostolicis principaliter nominatum coram nobis
5 constitutum instanter requisiti, quatinus ad execucionem dictarum
litterarum apostolicarum et contentorum in eisdem procedere dig-
naremur juxta traditam seu directam a sede apostoHca nobis for-
mam. Nos igitur Bemhardus decanus et executor prefatus atten-
dentes requisicionem hujusmodi fore justam et consonam racioni
lOvolentesqne hujusmodi mandatum apostolicum nobis in hac parte
directum reverenter exequi, ut tenemur, et quia per diligentem
inquisicionem per nos factam et testium fide dignorum desuper
receptorum, admissonmi et in forma juris juratorum ac desuper
examinatorum informacionem, quam de persona prefati Happel-
15lonis principalis et ejus idoneitate fecimus, iiivenimus eundem
Happellonem ad tenendum, habendum et regendum unum vel
duo ecclesiasticimi aut ecclesiastica beneficium seu beneficia utilem
et idoneum, docto tamen prinütus coram nobis per eundem Hap-
pellonem ob id constitutum se fore et esse legitime clericali ca-
20ractere insignitum. Idcirco auctoritate apostolica nobis in hac
parte commissa prefatas litteras apostolicas et hunc nostrum pro-
cessum ac omnia et singula in eis contenta vobis omnibus et
singulis supradictis et aUis quibuscumque^ quorum interest vel
intererit quomodolib'et in futurum conjunctim vel divisim, intima-
25mus, insinuamus et notificamus ac ad vestram et cujuslibet
vestrum noticiam deducimus et deduci volumus per presentes. Et
nichüominus vos omnes et singulos supradictos et vestrum quem-
libet in solidum et alios, quorum interest vel intererit conjunctim
vel divisim, tenore presencium requirimus primo, secundo, tercio
30 et peremptorie vobisque nichilominus et vestrum cuilibet in vir-
tute sancte obediencie et sub penis infrascriptis districte preci-
pientes mandamus, quatinus infra sex dierum spacium post pre-
sentacionem seu notificacionem presencium vobis seu alteri ve-
strum factas et postquam pro parte dicti Happellonis vigore pre-
SBsencium super hoc fueritis requisiti seu alter vestrum fuerit re-
quisitus, quorum sex dierum duos pro primo, duos pro secundo
et reliquos duos dies vobis universis et singuUs supradictis pro
tercio et peremptorio termino ac monicione canonica assignamus,
postquam prefatum dominum Happellonem vel ejus procuratorem
40 pro eo unum vel duo beneficium seu beneficia ecclesiasticum vel
ecclesiastica cum cura vel sine cura, eciamsi canonicatus et pre-
36 144Ö mai 25.
benda fuerit, per supradictum dominum nostrum papam in supra-
dictis litteris apostolicis reservata juxta earundem litterarum con-
tinenciam, vim, formam et tenorem legitime acceptasse ac sibi
vel eidem procuratori suo per nos vel aliquem subdelegatorum
nostrorum collata ac de eisdem provismn fuisse et esse noveritis, 5
ipsum dominum Happellonem vel ejus procuratorem pro eo in
corporalem, realem et actualem possessionem dictorimi beneficio-
rum juriumque et pertinenciarum ejusdem recipiatis et admit-
tatis ac recipi et induci permittatis, ut est moris, eciamsi cano-
nicatus et prebenda fuerit, stallum sibi in cboro et locum in ca-10
pitulo cum plenitudine juris canonici assignetis®) sibique vel
eidem procuratori pro eo de ipsorum beneficiorum ac canonicatus
et prebende fructibus, redditibus, proventibus, juribus et obven-
cionibus universis integre respondeatis, quantum in vobis fuerit,
et faciatis ab aliis plenarie responderi. Quod si forte pre-15
missa omnia et singula, prout per nos mandantur, non adimple-
veritis realiter et cum effectu aut super premissis in prejudicium
dicti domini Happellonis quidquam disposueritis aut attemptave-
ritis seu ipsum dominum Happellonem vel ejus legitimum procu-
ratorem pro eo et ejus nomine in aliquo impediveritis, quominus20
dicte littere apostolice et presens noster processus suum debitum
sortirentur effectum, seu inrpedientäms ipsum detis seu dent auxi-
lium, consilium vel favorem publice vel occulte, directe vel indi-
recte, quovis quesito colore singulariter, in Vos omnes et singu-
los, qui in premissis deUqueritis et generaliter in quoslibet in 25
bac parte contradictores et rebelles tam ecclesiasticos quam secu-
lares, cujuscumque status, gradus, ordinis vel condicionis existant,
nisi infra sex dierum terminum a die sciencie computandum a
contradictione, rebellione vel impedimento hujusmodi omnino de-
stiteritis ac mandatis et monicionibus nostris hujusmodi, ymmo-30
verius apostolicis parueritis seu paruerint, realiter, cum effectu,
exnunc prout extunc et extunc prout exnunc, predicta canonica
monicione premissa excommunicacionis, in capitula vero dictarum
sancte crucis in Kouffungen ac sancti Ciriaci in Eschewege dicte
Maguntine diocesis ecclesiarum et collegia ac conventus quecum-35
que in hiis delinquencia suspensionis a divinis et in ipsorum de-
linquencium et rebellium hujusmodi ecclesias et monasteria in-
terdicti sentencias ferimus in hiis scriptis et eciam promulgamus.
Vobis vero reverendissimo patri archiepiscopo, cui ob reverenciam
vestre pontificalis dignitatis duximus deferendwm, si contra pre-40
missa seu premissorum aliquid feceritis per vos vel submissam
1448 mai 25. 37
personam, dicta sex dienim canonica monicione premissa ingres-
simi ecclesie interdicimus in hüs scriptis. Si vero hujusmodi in-
terdictum per alios sex dies prefatos sex dies immediate sequentes
sustinueritis, vos in eisdem scriptis dicta canonica monicione pre-
5 missa suspendimus a divinis. Verum si pref atas interdicti et sus-
pensionis sentencias per alios sex dies prefatos duodecim dies
inmiediate sequentes animo, quod absit, sustinueritis indurato, vos
exnunc prout extunc eadem canonica monicione premissa excom-
municacionis sentencia innodamus. Ceterum cum ad exe-
lOcucionem ulteriorem in presenti negocio faciendo nequeamus,
quo ad presens aliis arduis in Bomana curia prepediti negociis,
presens et personaliter interesse, universis et singulis dominis
abbatibus, prioribus, prepositis, decanis, scolasticis, cantoribus,
custodibus, archidiaconis, thesaurarüs, sacristanis, tam cathedralium
15 quam collegiatarum canonicis parrochialiumque ecclesiarum rec-
toribus et locatenentibus eorundem, plebanis, viceplebanis, capel-
lanis curatis et non curatis ceterisque plebanis, clericis, notariis
et tabeUionibus publicis quibuscumque per civitatem et diocesim
Maguntinam ac alias ubilibet constitutis et eorum cuilibet in so-
20lidum super ulteriori execucione dicti mandati apostolici atque
nostri facienda tenore presencium committimus plenarie vices
nostras, donec eas ad nos duxerimus revocandas. Quos nos eciam
et eorum quemlibet tenore presencium auctoritate apostolica pre-
dicta requirimus et monemus primo, secundo, tercio et peremptorie
25 eisque nichilominus et eorum cuilibet in virtute sancte obediencie
et sub dicta excommunicacionis . pena, quam in eos et eorum
quemlibet, si ea, que eis in hac parte committimus et mandamus,
distulerint seu contempserint contumaciter adimplere, infrascripta
canonica monicione premissa ferimus in hiis scriptis districte
30precipiendo mandantes, quatinus infra sex dierum spacium, post-
quam pro parte dicti domini Happellonis principalis super hoc
vigore presencium requisiti fuerint seu alter eorum fuerit requi-
situs, immediate sequencium, quem terminum eis et eorum cui-
libet super hoc pro omni dilacione canonica et monicione assig-
36namus, ita tamen quod in hüs exequendis unus eorum alterum
non expectet nee alter pro alio se excuset, ad vos omnes et sin-
gulos predictos, quibus presens noster processus dirigitur, necnon
ad predicta sancte crucis et sancti Ciriaci monasteria ac eciam,
in quibus beneficia hujusmodi forsan fuerint, ecclesias ac eciam
40capitula et loca conventualia dictarum ecclesiarum et monasterio-
rum alisisque personas et loca alia, de quibus, ubi, quando et
38 1448 mai 25.
quociens vismn fuerit expedire, personaliter accedant seu alter
eorum accedat prefatasque litteras apostolicas et hunc nostrum
processum omniaque et singula in eis contenta vobis omnibus et
singulis supradictis et aliis, quorum interest, intererit seu interesse
potuerit quomodolibet in futurum oonjunctim vel divisim, legant, 5
intiment, insinuent et publicent ao legi, intimari, insinuari et
publicari fideliter procurent. Et nichilominus prefatam dominum
Happellonem vel ejus procuratorem pro eo et ejus nomine in
dictis ecclesiis, monasteriis et locis conventualibus et extra recipi
et admitti fideliter faciant et procurent hujusmodique beneficialO
per dictum dominum nostrum papam, ut premittitur, reservata,
si tempore hujusmodi reservaoionis vacabant vel postea vacave-
runt aut cum vacaverint, que dictus dominus Happello per se
vel procuratorem suum predictum modo et forma premissis ac-
ceptaverit, eidem domino Happelloni post acceptacionem predictam 15
cum Omnibus juribus et pertinenciis suis supradictis conferant et
assignent aut alter eorum conferat et assignet et eciam provide-
ant seu provideat de eisdem ac ipsum dominum Happellonem
vel procuratorem suum pro eo in et ad beneficia hujusmodi ju-
riumque et pertinenciarum predictorum corporalem, realem et 20
actualem possessionem inducant, recipiant et admittant et induc-
timi defendant seu defendat ac induci, recipi et admitti ab aliis
faciant et procurent sibique vel dicto procuratori suo ejus nomine
de ipsorum beneficiorum bujusmodi fructibus, redditibus, proven-
tibus, juribus et obvencionibus universis integre respondeant et,2B
quantum in eis fuerit, faciant ab aliis plenarie et integre re-
sponderi et generaliter omnia alia et singula nobis in hac parte
commissa plenarie exequantur juxta traditam seu directam a sede
apostolica nobis formam, ita tamen quod iidem subdelegati nostri
nichil in prejudicium dicti domini Happellonis vel procuratoris 30
sui et presentis nostri processus quidquam valeant attemptare
nee circa processus per nos habitos neque sentencias per nos
latas absolvendo vel suspendendo aliquid immutare. In ceteris
autem, que dicto domino Happelloni vel dicto ejus procuratori
in premissis nocere possent, prefatis nostris subdelegatis et eorum 36
cuilibet potestatem omnimodam denegamus. Et si contingat nos
super premissis in aliquo procedere, de quo nobis potestatem
omnimodam reservamus, non intendimus propterea commissionem
nostram hujusmodi in ahquo revocare, nisi de revocacione hujus-
modi specialem et expressam in nostris Htteris fecerimus mencio-40
nem, prefatasque litteras apostolicas et hunc nostrum processum
1448 mai 25. 39
volumus penes dictum dominum Happellonem vel procuratorem
suum remanere et non per vos vel aliquem vestrum contra ipso-
rum voluntatem quomodolibet detineri, contrarium vero facientes
prefatis nostris sentenciis, prout in scriptis late sunt, ipso facto
5 volumus subjacere. Mandamus tamen copiam fieri de premissis
eam petentibus et habere debentibus petencium quidem sumptibus
et expensis. Absolucionem vero omnium et singulorum, qui pre-
fatas nostras sentencias aut eorum aliquam incurrerit ^°) sive in-
currerint quoquomodo, nobis vel superiori nostro tantummodo
lOreservamus. In quorum omnium et singulorum fidem et
testimonium premissorum presentes litteras sive presens publicum
instrumentiun hujusmodi nostrum processum in se continentes
sive Gontinens exinde fieri et per notarium publicum infrascriptum
subscribi et presentari mandamus nostrique sigiUi jussimus et
15 fecimus impressione communiri. Datum et actum in opido Cassel
Maguntine diocesis, in domo habitacionis nostre sollte residencie,
sub anno a nativitate Domini millesimo quadringentesimo qua-
• dragesimo octavo, indictione undecima, die vero Veneris vicesima
quinta mensis maji, hora vesperorum vel quasi, pontificatus pre-
20fati domini nostri Nicolai pape quinti anno secundo, presentibus
ibidem discretis viris dominis Hermanne öuntheri et Henrico
Czipen de Melsungen clericis Maguntine diocesis testibus ad pre-
missa vocatis specialiter et rogatis.
Et ego Johannes Batten de Cappel clericus Maguntine dio-
25 cesis, publicus apostolica et imperiali auctoritatibus notarius, quia
dictarum litterarum apostolicarum presentacioni et recepcioni, re-
quisicioni, monicioni, diligenti examinacioni, sentenciarum fulmi-
nacioni, subdelegacioni et processus decreto omnibusque aliis et
singulis premissis, dum sie, ut premittitur, per prefatum dominum
30 Bemardum et executorem unicum et coram eo fierent et ageren-
tur, una cum prenominatis testibus presens fui eaque sie fieri vidi
et audivi, ideo hoc presens publicum instrumentum manu mea
propria scriptum exinde confeci, subscripsi et in hanc publicam
formam redegi signoque et nomine meis solitis et consuetis una
36 cum appensione sigilli prefati domini decani et executoris signavi
rogatus et requisitus in fidem et testimonium omnium et singu-
lorum premissorum.
Datum per copiam collacionatam et auscultatam per me Jo-
hannem Batten notarium.
40 Pap.-cop. vid. in K. ; dieselbe besteht aus 2 aneinander gehefteten blät-
tern, ist 83 cm lang und 29 cm breit und enthält 140 zeilen. Die beglaubigung,
40 1448 juni 21. — nach 1448 juni 21.
anfangend ,Et ego\ ist von gleicher hand, wie der text, die vidimation der ab-
schrift aber, anfangend ,Datam per copiam^ von anderer hand geschrieben.
1) vorl. ,ad^ 2) vorl. unrichtig ,mandant' mit abkürzungszeichen am t.
3) über dem ersten i fehlt das abkürzungszeichen für n. 4) vorl. ,filiorum'.
5) über der ausgeschriebenen endsilbe ein überflüssiges abkürzungszeichen. 5
6) vorl. ,acceserit*. 7) ,cum* übergeschrieben. 8) vorl. ,ullatenus' mit abkür-
zungszeichen zu a, das wohl für das erste u in anspruch zu nehmen ist.
9) vorl. ^assignatis*. 10) vorl. ,incurrererit*.
452. Anno 1448 dat zu Wartberg auffritag vor Jokannis Baptisten
schreibt herzog Wilhelm zu Sachsen an landgraff Ludetvig zu Hessen, 10
seinen schwagem, dass, als er ihm von Hans von Erffa geschrieben,
une sdcheti die äbtissin zu Kauffungen an einer fischweide zu Herles-
haussen hindere und betränge, er ihm hierdurch zu wissen mache, dass
besagte fischweyde von ihm zu lehen rühre und mithin obgemeldete
äbtissin den von Erffa deshalben ohngehräncket lassen soüe. Wofern ib
aber die äbtissin solches nicht zu thun, sondern gerechtigkeit daran
zu haben vermeynte, so umüe er solche sache nothdürfftiglich unter-
suchen und zu einem austrag gelangen lassen,
Wartburg 1448 juni 21.
1448 Regest im ^Yerzeichniss von Urkunden das kloster Kaufungen betr.' (Mss. 20
juni 2L Hass. fol. 182, bl. 67, nr. 54 der stand, land. bibl. zu Cassel). Die vorläge
dieses regestes ist als orig. bezeichnet, das jedoch nicht mehr aufzufinden ist.
453. Aebtissin Elisabeth von Waldeck zu Kaufungen bestreitet einem
fürsten [dem landgrafen Wilhelm HL zu Thüringen] das eigenthums-
recht an der fischerei zu Herleshausen und bittet ihn, ihr gegen den 25
unberechtigten benutzer derselben, Hans von Erffa, beizustehen.
[nach 1448 juni 21.]
[nach Unsem fruntlichen dinst und innyges gebedt altzijt zuvor.
untti 1 Hocilgeboren forste, liebe herre. Uns hat der hoichgeboren furste
her Ludewig lantgrafe zA Hessen unser lieber herre und oheimedO
eyne uwer antworte, als ir im dan in der sache, die fyscherie zö
Herleßhusen antreffinde, üflf sinen brieflf gethan hat, hören und
sehin lassen, darinnen ir under andern worten schribet, daz die
selbe fyscherie uwer altvetterlich erbe und lehin sij etc. Lieber
herre. Wer uch solichs berichted und vorbracht hat, der hat die 35
warheid serre gesparit, und tzwijfeln nicht, werit ir der warheid
berichted, ir wuldet uns zu unser fyscherye gein Hans von Erffa
forderlich, bijstendig und behftlflich sin, daz er unser kirchen
des heiigen crützes und uns ungehindert dabij laßen sulte, als ye
wol billich were, nachdem er keynerley recht wedir von lehdn40
1449 febr. 20. 41
ader anders darann hat, als sich in warheiden und in gründe wol
fynden sal in versiegilten brieffen, die wir darubir han (und sun-
derlich wie uwir aldern vor hundert jaren und vil lenger die
vodie mit andern lehin daselbs zu Herleßhusen von unserm stiffte
5 des heiigen criitzes und unsem vorf aren abtissen seligen zu lehin
gehabt und getragen und die auch umbe redelicher sache willen
uSgegeben hat, also daz unser vorfaren die vischerie hernach
[a]ndern*) verlehint han und darnach von den selben verlediget
und mit rechten orteiln unsem vorfaren zugewijset sin und van
10 den also uff uns als unsers stiffts eygengute gekommen sin und
unser vorfaren und wir die als andere unsers stiffts gute umbe
tzinß ußgetan han, daz wir dann allis mit versiegilten brieffen
uffinberlich hoffen zu gewijsen) ^). Herumb, lieber herre, wir f runt-
lich bitden, ir wullet Hans von Erffa vorgenant noch under-
15 wijsen und vermögen, daz er unsem stifft, uns und imser fyschere
an solicher fyschweyde ungehindert lassen imd uwer liebe uns
und sich selbs koste, müwe und arbeid verhebin. Daz getruwen
wir gentzlich und woln es auch, womitde wir kunnen und mügen,
mit willen gerne verdienen etc.
20 Elisabeth von Waldeck
abtisse des fryen stiffts zu Koüffhungen.
Pap.-cop. in K., 2 kleine löcher im texte. Ohne adresse und datum, doch
zweifellos an den landgrafen Wilhelm III. zu Thüringen gerichtet. Die datirung
des briefes wird annähernd bestimmt einerseits durch den regierungsantritt dieses
25fürsten im jähre 1445, anderseits durch das todesjahr von Hans von ErfEa 1450
(laut handschriftlicher quelle im freiherrl. von Erhaschen familienarchive zu
schloss Wemburg nach gütiger mittheilung des herm kammerherm freiherm
von Erffa daselbst). Da nach dem texte dieser urk. der in nr. 452 regestirte
brief anlass zu dem vorliegenden wurde, so ergiebt sich danach die datirung
80, nach 1448 juni 21^ wie dieses jähr auch auf der rückseite der Urkunde, wenn
auch mit ,c. 1448S von neuerer hand (Landau) vermerkt wurde. Die vorl. ist
im jVerz. von urk. das kl. Kaufungen betr.* bl. 74 nr. 93 als orig. bezeichnet,
das jedoch nicht aufzufinden war.
1) a durch loch zerstört. 2) die klammern befinden sich auch in der
35 vorläge; theile der eingeklammerten stelle sind leicht unterstrichen.
454. Landgraf Ludwig L zu Hessen schlicktet eisten streit zwischen
seinem Schreiber Konrad Volghard und Ecket Karls zu Ober-Kau-
fungen über den besitz eines haiises daselbst zu gunsten des ersteren,
Cassel 1449 februar 20.
40 Ozu wisßin, daz wir Ludewigk van Gots gnaden langrave 1449
zu Hessen mit bywesen etzlicher unser rethe virhert han ge- ^^ ^' "^^"
42 1449 febr. 20.
brechen zHÄclien hem Conrad Folgharde unserm schriber uff
eyne, Bg^ebi Karls zu übern Kouffungen wanhaffügk, siner hus-
frauwen und kindem uff die andern sijden van eyns huses wegen
daiatbs zu Kouffungen^ daz unser lieben frauwen altare zustehen
folle nach innehalde etzlicher versigelten brieffe und auch in- 5
stauracien darüber gegeben, die derselbe her Conrad uns gewiset
und auch in geinwurtikeid etzlichir unser rethe hören und lesen
lassen haid, daruff dann derselbe Egkel dorch sinen vorsprechen
antwurten haid lassen, dasselbe huß sch^sße und diene uns lant-
graven Ludewige obgenant und sie siner husfrauwen und kinder, 10
und habe her Mathias Jodde seliger, siner kinder eldervatter,
dasselbe huß hern Syferde Oremus seligen, der etzwanne des-
selben altares eyn besitzer gewest sie, abegekoufft vor funffczehin
Hinsehe gülden, dieselben funffczehin gülden, die egenant her
Mathias dem obgenanten altar und sinen besitzem zu gude uff 15
drie phund geldes jerliche« czinses an stedden und gudem, da
dasselbe lehin und sine besitzer des' wal virwart und virwesset
sin, bestalt und angeleget habe, des er danne bij sich gude ver-
sigelte brieffe habe, damide der altar und sine besitzer wol vir-
wart sin sollen, und er habe auch alles die gulde uffgehaben und 20
die den besitzem desselben lehins bracht und virandelagt etc.
Daz wir nu die egenanten beyde parthie mit irem willen und
wisßen umbe solicher gebrechen gutlich vireynet und gesatzt han,
also und inmasßen hernach geschrebin stehet: Diewiele daz
egenante huß uns schosßet und dienet, als Egkel saget, so sal25
derselbe Egkel, sine husfrauwe und kinder solich huß haben
und behalden, darbij sie auch der genante her Conrad und sine
nachkommen lassen sollen. Darumbe und als dasselbe huß des
egenanten altars eigen gewest ist, sollen der genante Egkel, sine
husfrauwe und kinder und alle diejhene, die solich huß innehaben 30
und besitzen, nu ferter dem egenanten altar und alle sinen be-
sitzem uß dem egenanten huse, gründe imd sinen zubehorungen
poben die drie phund geldes jerlichs czinses, die uff die funff-
czehin gülden, davor daz huß virkoufft ist, virschrebin und ge-
macht sin, allejerlichen uff sent Michels tagk ane allen uffczogk35
und intragk sundern iren muglichen schaden geben und beczaln
zwey phündt geldes Casselscher werunge und in des in virsigel-
ten brieff in der besten forme, daranne der altar und sine be-
siczer des virwart sin, geben, derselben zcweyer phunde eyn der
egenante her Conradt Egkeln, sine husfrauwen und kinder umbe 40
Qoddes und unser willen übersehen und virlassen haid, uff daz
1449 febr. 20. 43
er im daz eyne phund mit den andern drehin phunden deste
gutlicher gebe, ußrichte und betzale. Dasselbe eyne phund gel-
des aücli Sgkel, sine husfrauwe und kinder allejerlich gein den
egenantKn altar und sine besiczer widderumbe abekouffen mugen
5 mit funffcÄehin phunden der egenanten werunge, doch also daz sie
[aUe] >) -virseidJin und virhurte czinse und gulde zuvomt eher dem
kouffe dem altto und sinen besitzem vor fol ußgericht und be-
czalt haben. Und ssxmder lieh han wir beredt, diewiele der egenante
Egkel die virsigelt^ brieffe, [die]^) über die drey phund ruren
10 und sprechen, under sibh gehabt und auch den czinß van den
luden u£^ehaben, als er selbs bekand had, waz virsesßen czinse
und gulde dann dem egenanten hem Conrad unserm schriber,
indem als er solich lehin innegehabt imä^ von der dryer j)h]iiid0
wegen jerlicher czinse ußestehen xmd nicht beczalt sin, die sollen
15 derselbe Egkel, sine husfrauwe und kinder demselben unserm
schriber zu stund und ane virczogk *) ußrichten, geben und be-
czaln nnd auch die virsigelten brieffe über die dry phund spre-
chende, davor daz huß virkoufft sal sin, demselben*) unserm
schriber geben und virandelagen und auch die lute, die soHche
20drie phund jerlich geben sollen, an en bringen, daz im die des
bekennen und der czinse gutlich zcu beczaln antheisße werden,
inmasßen die virschr^&en sollen sin, und daz auch also ^) ußrich-
ten und bestellen, daz der egenante altar und sine besiczer so-
hches egenanten houbtgeldes und jerliches czinses wol virwart
25 sin, daz uns auch der egenante Egkel geredt und zugesaget had.
Wer es auch, daz der egenante Egkel, sine husfrauwe und kin-
der daz egenante huß virkouffen wolden wemtlichen luden zu
Koufiungen, daz mugen sie wal thun sundem hinder des ege-
nanten hem Curdes und siner nachkommen, doch mit dem un-
SOderscheide daz der egenante altar und sine besiczer des phund
geldes jerliche« czinses daruß fallende virsichert und virwaret
werden, alles ane geverde und ane argeUst. Und des zu erkunde
sin diesser czedeln zwo ußeynander gesnedden. Gebin zu Cassel
uff donnerstagk nach sentt Valentini tagk, anno etc. quadrage-
86simo nono.
Nach ausfertignng A zweier gleichlautender orig.-pap. in K. (ausgeschnit-
tene Zettel, obere hälften), von derselben band geschrieben und durch wellen-
förmigen schnitt von den unbekannten unteren halften getrennt. In ausfertignng
B ist die schrift stellenweise ausgelaufen und verwischt. Auf der rückseite von
40 A (gleichzeitige band) : ,Cou£^gen obir das huß Eckein Carls^, sowie an anderer
stelle: »Altare beate Marie virginis^
44 1449 oct. 1. — 1449 oct. 31.
1) ,alle' nach B ergänzt. 2) ,die' fehlt in beiden vorlagen. 3) B
juffczogk*. 4) B jdenselben^ 5) B ,80*.
4B5. Eine conventualin zu Kaufungen schreibt an ihren vetter, den
grafefi N, N,, dass es ihr gut gehe, dass sie sich gut eitigelebt habe und
wünsche, dass es auch ihm wohlergehe, 5
[1449 october L]
[1449 Mit) inyges gebedt, und waz ich gudes vormog, allewege
^^ ' *^ zuvor. Edell liebe fetter. So uwir liebe mir itzund geschriben
haid und ir gerne wißen wolden, wy iß mir hir zu Kouffungen
gevallen möge und mir gehe, deß ich uch sunderlichen großen lo
dang weiß, und bidden uwir liebe wißen, daz iß mir von der
gnade Godes wall gehed, gesund unde stark und wall gewoned
byn. Und ich begere aüewege uwir gesundheid zu wißen, dar
ich dann sun[derlich]en *) groß inne irfrowid werde. God der
alleweldige spar uch [gesund] ^) zu langen saligen getzijden in 15
synem dinste. Under mym [ingesigel] ^) mittewochgen nehist na
festum MichaeUs, anno ').
Pap.-conc. in E., mürbe, fleckig, ränder eingerissen, mitte der letzten
4 Zeilen durch ausreissen zerstört; nach niederschrift wurde der untere rand mit
den unteren theilen der buchstaben der letzten zeile, wie auch die anderseits 20
dreizeilig geschriebene adresse halb weggeschnitten; von letzterer nur erhalten:
,Deme e[delln]')
graffen
fettem*.
Am rande der rückseite anscheinend von gleicher band, nach niederschrift stark 25
verwischt : ,Heinrich (?) mmen'. Auf der rückseite steht auch urk. nr.
456, dem bereits beschnittenen papiere angepasst. Aus diesen angaben dürfte
die Priorität der vorliegenden vor urk. nr. 466 unschwer erhellen.
1) ausgerissene stelle. 2) desgl.; es dürfte hier wohl in berücksich-
tigung der folgenden Urkunde ,1449* zu ergänzen sein, 3) vorl. ,Deme E * 80
4B6. Die äbtissin zu Kaufungen antwortet N. N., dass sie zur hoch'
zeit der tochter des marschalls Johann Meysenbug eingeladen sei
ufid daher den schiedstag zu Herleshausen nicht abhalten könne, ihn
aber wegen des 'nächsten tages benachrichtigen wolle.
Kaufungen 1449 [october 31.] 85
1449 Unsen gunst unde guden wyllen zuvom, Liber getrwer.
[oet. 31.] j^YnmB sulchen scheit, alzo czwissen dir unde unß virramet ist
zu gende zu Hershusen unde dar eyn tag twyssen unß virramet
ist, daruff lassen wir dich wissen, daz her^) Johan Meysenbog
der marssalg xmß czu eyner hochczit syne tochter^) byeczulegen 40
1450 juni 11. 45
gebeden hat, daz wyr solches tages unde scheides uffe solche
czijt nicht gewarten enmagen, worumme wir dich bidden*) en
solches wolles lassen ansteyn. Soe balde alzo wir von andern
und weterß noden deß gewarten mögen, soe wollen wir dir czu-
öscriben, deß czu warten, alsoe men darvan gescheden ist. Unde
wollest dich hirinne gutUchen bewysen, alzo wir dir des wal czu
globen unde getrwen, unde begeren deß dyne bescreben antworte
wider bye dusseme selben boden, dar wir unß nae gerichten
magen. Gegeben zu Kouffungen uffe Allerheilige[n abend] *) anno
10 m^. etc. xlix. [ünder uns]em signet.
Pap.-conc. in K. (s. bemerkungen zu urk. nr. 465). Auf der anderen seite
des blattes steht am oberen rande von gleicher band: ,Homo quiden [!] fecit
cenanam [!] magnam et misit seryum horam cene dicere^
1) vorl, ,hir*. 2) vorl. ,tocher*. 8) vorl. ,bodden*. 4) das wort
15 nach ^heiligen' ist ausgerissen; der räum passt eher für ,abend^, als für ,tag^
457. Aebtissin Elisabeth zu Kaufungen bekennt, aus dem seelgeräthe-
fonds der kirche daselbst 10 gülden geborgt und zum besten des Stiftes
verwendet zu hohen.
1450 juni 11.
20 Wir Elizabeth von Gotes gnaden eptissynne zu Kauffungen 1450
bekennen öffentlichen in diessem brieffe, das wir umb die eddeln ^^^^ ^^•
unser lieben auster und erbem herren alhie zu Kauffungen zehen
gülden, halb an golde und halb an krosschen, abegeborget und
dasselbe gelt an unsers stiffts nütz gewant haben, die sie dann
25 uns uß dem selegereide gutlichen geluwen und verhandellaget
haben. Des sollen und wollen wir soliche obgemelte summe gelts
den vorgenanten jungfrauwen und herren uff sant Michels tagk
nehstkommen nach datum diesses brieffs widdergeben und be-
tzalen ane vertzog und geverde. Und des zu erkunde, so han
30 wir unser ingesiegel zu rugke diess[e]s ^) brieffs tun drugken, der
gegeben ist am donerstage nehst nach unsers Herren lichenams
tage, anno Domini millesimo quadringentesimo quinquagesimo.
Orig.-pap. in K. Das auf der rückseite aufgedrückt gewesene siegel ist
abgefallen. Auf der rückseite von band 15. jahrh.: ,Schyberrich* und an 2 an-
35 deren stellen: ,Copia'.
1) orig. ydieffs^
46 1450 oct. 1.
458. Lehenrevers Albrechts Spitzenase wid seiner söhne Hmis, Chri-
stian und Berthold über einen hof und guter zu Heroldshausen, die
ihnen von der ältissin Elisabeth von Waldeck zu Kaufungen erblich
verlieheil waren,
1450 october 1. 6
U50 Ich Albrecht Spitzenase, Hans, Kersthan und Bertolt des
oct. 1. genanten Albrechts sone bekennen und thun kunt offentUchen
mit diessem brieffe für uns und alle unsere nachkommen lijbes-
erben, das die erwirdige in Got frauwe frauwe Elizabeth von
Waldegken des wirdigea, keyserHchen stiffts zu CauSungen ep-io
tissche uns dorch getruwe, fließige dienste, die unsere altern ge-
than und wir und unsere erben in zukunfft wal baß thun sollen
und wollen, diesse nachgeschreben hobestedde und gutere zu
rechten erbelehen gnediglichen geluwen hat nach lüde des brieffes,
den wir von iren gnaden darüber innhaben, mit namen eyn hoff 16
gelegen nydden in dem dorffe zu Heroldeshusen an Dietzen Kyn-
dervatters huse, der dann uff das wasser stoesset, uff solichen
hoff wir dann eynen zemlichen weselichen buwe buwen sollen
mit eyner vestenunge und darczu drie höbe landes, genant Kom-
geltslant, derselben hübe dann vor^r Henrich Spitzenase eyne20
höbe inngehapt hat, und eyn halbe höbe, die dann inngehapt
hat eyner genant Hans Brandauwe, und eyn halbe höbe, die
dann eyner genant Hans Sperling inngehapt hat. So wil ire
gnade uns und unseren erben lihen eyn höbe desselben genanten
landes, so erst das daselbest verlediget wirdet, des so sal ich AI- 26
brecht obgenante und myne erben uß solichen obgenanten huse
und hobestede jerlichen alle jare eyn Michels und eyn fastnachts-
hoen zu zinße geben und von den drien hoben landes von iglicher
höbe landes sehes malter Molhuser masße halb rogken und halb
habem. Und soliche zinße und gulte sollen und wojlen wir und 30
unser lijbeserben sunder allen verczog alle jare jerlichen uff sant
Michels tagk iren gnaden, iren nachkommen und stiffte, ader
wem das uffzuheben bepholhen wirdet, gelten, geben und be-
czalen ane geverde. Des so habe ich Albrecht obgenant itzt so-
liche erbelehen von der genanten myner gnedigen frauwen ent-35
phangen und darüber auch in truwen glopt und liplich eynen
eidt zu den heiligen gesworen iren gnaden, iren nachkonunen
und stiffte getruwe, holt und gehorsam zu sin, iren schaden zu
warnen und bestes zu werben, solich manlehen getruwelichen zu
verdienen mit truwen, eiden, seßen und diensten das zu ent-40
14ÖÖ nov. 24. 47
phaen, darüber zu loben iilld zu sweren, so digke des noit ge-
schieht, in aller der masße ich das itzt von iren gnaden ent-
phangen, darüber glopt Und geswornen han und nemlich alls
das zu thunde, das eyHie mann syme rechten herren schuldig
5 und pUchtig ist zu thtmde. So sollen und wollen wir, noch auch
unser lijbeserben uß dem dorfEe Heroldeshusen ader auch uß der
obgenanten husungd keyne fehede machen, tun ader dorch ny-
mants in keyne wijie bestellen gethan werde, davon iren gnaden,
iren nachkommen und stiffte schade offte Unwille entsteen ader
10 kommen mochte. Auch, gewunnen wir tochtere ader unsere lij-
beserben gewunnen, die dann manne nemen, die manne sollen
soliche erbelehetl auch von unser gnedigen frauwen, iren nach-
kommen imd itlftte entphaen, darüber globen, ire pachte geben
in glicher maße, wie vorgerurt ist, alle geverde und argeliste
löherinn gent^lichen ußgescheiden. Und haben des zu orktmde
myn eigen ingesiegel an diessen brieff gehengket, des ich Hans
und ich Kersthan und ich Bertolt des obgemelten Albrechts
soene mit gebruchen, und haben darczu zu merer Sicherheit se-
mentlichen gebeden den strengen hem Glasen von Wangenheim
20 ritter sin Ingesiegel für uns an diessen brieff zu hangen, des ich
Claß vorgeüant mich also erkenne und umb irer flißige bede
willen aldO gethan habe, der gegeben ist am donerstage nach
sant Michels tage, anno Domini mülesimo quadringentesimo quin-
quagesinlO.
25 Orig.-perg. in M. Siegel 1) rund, 25 mm, braun, dreieckiger schild,
dessen bild nicht mehr zu erkennen ist (über das wappen der Spitznase siehe
Ledebur Preuss. adelslexikon und Siebmacher alte ausgaben 1, 145. 168) ; 2) rund,
27 mm, braun, Oberfläche des siegeis grösstentheils abgestossen, daher unkennt-
lich (v. Wftngenheim).
30 459. fttinrich Jengarbe, bürger zu Witzenhausen, früher stiftsknecht
und Ziegelbrenner zu Kaufunge^i, bekennt, dass die forderungen der
äbtissin Elisabeth an ihn, sowie die seinigen an die äbtissin voll-
ständig ausgeglichen seien.
1450 november 24,
85 Ich Henrich Jengarbe tegeler, burger zu WitzenhAsen, be- u50
kennen Und tön kunt öffentlichen mit diessem brieffe gein yder- **<^^- '^^•
man, did en sehen, lesen adder hören lesen: So als ich der er-
wirdigen in Got frauwen frauwe Elizabethen des wirdigen, key-
serlichen »tiffts zA KaAffungen eptisschen, myner gnedigen lieben
40 frauwen knecht und ziegeller alda zu Ca&ffungen gewest bin,
48 1460 dec. 22.
deshalber ich dann iren gnaden schuldig worden was, und ire
gnade mir widderumb *), soliche schftlt, arbeit und alls, was wir
also undeneyn verhandellaget haw, nichts ußgescheiden, hat mich
ire gnade gentzlichen und gutlichen begnüget und wol zu dangke
betzalet. Hirumb so sagen ich ire gnade, ire nachkommen und 5
stiffte umb alls, wie vorgerurt ist, für mich und alle myne erben
gentzlichen qwijt, ledig und loiß, herinn ußgescheiden alle ge-
verde, argeliste der nicht zu gebruchen. Und habe des in er-
kunde der warheit gebeden den ersamen hern Johann Jacob prie-
ster, sin ingesiegel für mich uff diessen brieff zu drugken ge-10
bresten des mynen, des ich her Johann obgenant mich also er-
kenne und umb siner flissigen bete willen also gethan habe. Und
bij diesser verdracht sin gewest die ersamen und vesten her Jo. ^)
Jakob, Henne von Wildungen amptman daselbest, Friederich von
Twisten amptmann zu Caüffungen, Henne Moller wonhafftig da- 15
selbest. Der gegeben ist am dinstage sant Katharinen abende,
anno Domini millesimo quadringentesimo quinquagesimo.
Orig.-pap. in K. Das auf der rückseite aufgedrückt gewesene siegel ist
abgefallen. Auf der rückseite von band 16. jahrh.: »Quittung'.
1) hier folgt wieder gestrichenes ,von*. 2) ,Jo.* übergeschrieben. 20
460. Aebtissin Elisabeth von Waldeck, propstin Sophie von Wertheim,
kUsterin Loricha von Weilnau und die Jungfrauen des stiftes Kau^
fungen veräussem dem bürger Hermann Harnasch zu Cnssel und seiner
ehefrau Gela 2 nialter jährlicher komgiilte aus ihrem zehnten zu
(Nieder*-) Zwehrefi auf wiederkauf 25
U50 deceinber 22.
U50 Von Qotis gnaden wir Elizabeth von Waldegken eptische,
dec. 22, Pyge von Wertheym probesten, Loricha ^) von Wilnauw costem
und anders die juncfrauwen gemeynlich des frühen stiffts zcu
Kauffungen bekennen vor uns und alle unser nachkommen und 30
stifft zcu Kauffungen uffintlich in diesem brieffe vor allen luten,
die en sehin adir hören lesen, das wir mit rechtem wiißen, gu-
dem vorraide und wolbedachtem müde umb unser und unsers
stiffts nucz und frommen willen rechtlich und redelich, so wir
dann rechtlichs und redelichs mAgen, virkaufft han und virkauffen 35
geinwurtlich in und mit crafft dieß brieffs dem ersamen Herman
Harnasche burger zcu Cassel, Gelen siner elichen husfrauwen
und iren rechten erbin zcwey malder korngulde, halb körn und
halb habern, Casselsch maeß guder gnemer fruchte uß imser und
1450 dec. 22. 49
unsers stiffts zcehinden zcu Twem«. Vor soliclie zcwey malder
fruchte die genante Herman und Gele sine husfrauwe uns gut-
lich und wol zcu dancke ußgericht und beczalt han funffczig
gute genge und gneme Rynsche gülden gut von golde und swer
5gnugk von gewichte, dieselbin summe geldes wir auch forter
in unsem und unsers stiffts nucz und frommen gewant und ge-
kart und Herman und Gelen der auch ledig und loiü gesaget
han, und sagen sie der qwiit, ledig und loiß in crafft dießs brieffs
ane alle geverde. Und wir und unser nachkommen und stifft
lOsoln und woln den genanten Herman Hamasche, Gelen siner
elichen husfrauwen und iren erbin soliche zcwey malder fruchte,
halb kom und halb habem, alle jar uff sant Michels tag uß und
von dem egenanten unserm zcehinden zcu Tweme ungehindert,
ungehemmet und unbekümmert geistUchs adir wemtUchs gerichts
15 gebin und gefallen und in die in ire husunge gein Cassel werden
und füren lasßen ane hinder, uffhalt und ane iren schaden und
sie auch mit solicher beczalunge der fruchte zcu iglicher zciit
nicht sumen, hindern noch uffhalten, an solicher beczalunge sie
auch nicht hindern noch schaden sal hagel, missewaß adir key-
SOnerleie ander sache, dann wir den genanten kauffem jerlich die
fruchte ye beczaln soln und woln ane alle geverde. Und wers
das den vorgenanten kauffem adir iren erbin die fruchte also uß
und von dem genanten zcehinden nicht gefiele und wurde, so
selten und weiten wir und unser nachkommen in die gebin und
25 gefallen lasßen uß andern unsem gutem, gülden, renthen und
zcinßen, wo wir die fallende han. Und abe wir und unser nach-
kommen und stifft an der beczalunge der genanten jerhcher fmchte
sumig wurden und der den genanten unsem kauffem zcu iglicher
zciit, und inmasßen vorgeschrebin stehit, nicht theden, des doch
30 ye nicht sin sal, so han wir in gegonnet und erleubet, gönnen
und erleuben yn in diesem unserm brieffe, uns darumb dan geist-
lich adir wemtlich zcu fordernde und anczulangen, das unser,
wo sie das ankommen mugen, davor uffhalten. Und nemen sie
des dann auch mugelichen schaden, selten wir und unser nach-
35 kommen yn auch gelden und keren alles ane geverde. Wir han
auch vor uns und unser nachkommen und stifft den genan-
ten Herman, Gelen sine eliche husfrauwen und ire erbin in eyne
nffhebinde, roweliche besitczunge und were der genanten zcwey
malder fruchte gesaczt und setczen sie darinne mit diesem un-
40 serm brieffe und uns und unser nachkommen daruß und behalten
uns daranne keynerleie gerechtigkeit me, greiß adir cleyne, we-
4
50 1450 dec. 22.
nyng adir fiele, und vircziihen auch daruff genczlich und zcu-
male. Idoch han die genanten kauffere vor sich und ire erbin
uns und unsern nachkommen die fruntschafft und den willen be-
wiiset, also das wir adir unser nachkommen soliche zcwey mal-
der fruchte witderumb kauften mugen vor funffczig gute Rynsche 5
gülden, wan und wilche cziit uns des gelüstet, bequeme und
eben ist, zcu soHchem witderkauffe sie uns auch gönnen und ge-
staden und darinne nicht legen soln noch woln, doch also das
wir den witderkaufiE thun zeuschen Mertin und Wynachten, wan
uns das beqweme ist, und auch das yn alle virsesßen und er- 10
scheuen gulde zcuvomt ußgericht und beczalt sii, alles sundem
geverde und ane argelist. Alle artikel dieß brieffs semptlich und
besundem han wir egenant eptischen, probiste, costern und junc-
frauwen gemeynlich vor uns und unser nachkommen tmd stifft
den egenanten kauffem und iren erbin geredt und gelobt stede, 15
feste und unverbrochlich zcu halten und dawitder nicht zcu thunde
noch zu kommen geistlich adir wemtlich, heimlich adir uffinpar,
noch uns auch keynerleie gnade, privüegia adir rechte gebruchen,
suchen adir vor uns setczen, diesen ^) kauff und brieff in eynichen
sinen puncten und artikeln gekrencken adir schedelich sin much- 20
ten, alle argelist und geverde hirinne gancz und zc&male ußge-
scheiden. Und des zcu Urkunde han wir Elizabeth eptischen unser
iuges. und wir probiste und costern egenant des stiffts inges. bie
der egenanten unser frauwen inges. an diesen brieff thun hencken,
der gegebin ist uff den dinstag vor dem heiigen Cristabinde sub25
anno Domini m^. quadringentesimo quinquagesimo.
Orig.-perg. in K. Siegel 1) der äbtissin Elisabeth von "VValdeck (beschr.
8. urk. nr. 496); 2) abgefallen. Auf der rUckseite von band 15. jahrh. : ,Hec
littera est liberata a Hermanno Hamasch cive in Cassel cum quinquaginta flo-
renis in auro, bona moneta, in presencia domini Johannis vom Heyne per testa- 30
mentarios domini Conradi Berwertt, videlicet dominum Johannem Pipphardi
canonicum ecclesie regalis in Kouffungben et dominum Giriacum Birwert ple-
banum in Felmede. Que quidem littera amplius spectabit uni commissioni dua-
rum missarum in prefata ecclesia regali in Kouffungen. Acta sunt anno Domini
1484 m®. cccc®. Ixxxiiii®., ipso die sancti Gh'atiani confessoris •), in domo prefati Her- 85
dec. 18. manni Hamasch etc.*
1) orig. jLorich' mit abkürzungszeichen (s. urk. nr. 420 und 492). In der
Stammtafel der grafen von Dietz und Weilnau (Wenck 1, ad p. 584) wird sie
jLoretta* genannt. 2) vor ^i^^en' zu ergänzen: ,noch das wir'. 3) wie-
wohl der heil. Q-ratianus bischof von Tours war und daher als ,episcopu8 confes- 40
sor' hätte bezeichnet werden müssen, so habe ich doch aus der reihe der confes-
sores keinen für die nicht ganz deutliche Schreibweise der vorläge (griani) pas-
sender erscheinenden namen herauszulesen vermocht, als ^Gratianus^
um 1450. a. 61
461. Verzeichniss der guter und einkünfte des sti/tea Kaufungen zu
Nieder-Heroldshausen und Flarchheim.
[um 1450. aj
Item allodium antiquum ^) 8 mansi, qui sunt domine abba- /wm
5 tisse. Sed cui conceduntur, dabit de quoKbet manso 3 maldra ^^^^' ^ ^
tritici, 3 siliginis, 3 ordei, 3 avene. Et ad idem allodium per-
tinet pratum, quod habet spacium sex agrorum, quod solvit an-
nuatim 2Va fertonem puri^). Et adjacent prato 2 agri. Cum se-
minantur, dabunt duo maldra de fructibus, quantum ferunt, sed
10 cum non seminantur, tunc nihil dabunt.
Item allodium*) domine Dirsherben habet 8V2 mansum. De*)
uno quoque manso dabitur sicut de predictis. Et adjacent tres
agri huic allodio, quod eciam vocatur allodium, qui seminantur
per dominam abbatissam, et eciam adjacent 2 prata, que habent
16 spacium*) Septem agrorum, que pertinent ad mansos predictos.
Item in Fladicheym sex agri Ugnorum per hyemem et sex
per estatem pertinent ad predicta allodia.
Item ibidem duo mansi, qui pertinent ad advocaciam, da-
bunt sicut predicti. Et advocatis dabitur 8 maldra siliginis, 14
20 maldra avene de predicto allodio.*
Item Hildebrandus de Cruczeberg possidet 2 mansos cum
suis oognatis ju[r]e*) hereditario perpetue, de quibus dabunt 10
solidos aiuNiatim.
Item duo agri unius prati, quos possidet Heinricus Clesag,
25 4 solidos annuatim dabit.
Item Ludewicus Buffus de 1 agro et de 1 prato dabit duo
maldra ordei et avene equepartim.
Iste census datur in inferiori Heroldeshußen.
Albertus Saxo de 1 manso dabit ....
30 Orig.-pap. in E., auf dessen rückseite steht urk. nr. 444 (conc. der urk.
nr. 486). Undatirt, handschrift 15. jahrh., scheint in die zeit des processes mit
der gemeinde Flarchheim, also in die mitte 15. jahrh., zu gehören. Unter einem
zweiten fast gleichlautenden zettel in E., der den text jedoch nur bis '*' wieder-
giebt, steht von gleicher hand: ,Copia registri domine abbatisse in Eoiffungen\
85 1) Der 2. zettel beginnt: ,Item ad allodium antiquum^ 2) seil. ,ar-
g^nti* ? 3) ib. : ,Item ad allodium^ 4) ib. : ,Et de* . . . 5) ib. : ^spacia^
6) r durch loch zerstört.
ßä um 1450. h. — uto l46ö. ö.
462. Ämtmann Henne van Wildungen schlägt der äbtissin Elisabeth
zu Kaufungen vor, sie möge zwecks Wiedererlangung der pfarrei zu
Lay dieselbe jemandem verleihen, der willens wäre den process zu
führen, und ihm nach der besitzergreif ung ein Kaufunger lehen dafür
geben. 5
[um 1450. b.J
[um Minen undertanigen willigen schuldigen dinst uwem gnaden
1450. bj allewege bereid. Erwerdige, gnedige, liebe frawe. Also umbe
dy pastorie zu Leye han ich gedacht: konde man eyn^ gehaben,
dye soliche pastorie von uch entphaen woilde und den kryegio
füren an uwer zuth&n syne lebetage, edder wan eme God ge-
holffe, daz er sye irkrige und in possessien hette, daz dan uwer
gnaden eme der lehin eyn zu Kouffungen darvor gebe. Wan
daz so gevüe, dorfte ich woll myner gnedigen frawen raden und
ich wel daruff mit eyme redden. Well er dan folgen, so well 15
ich in kortz by uwern gnaden syen und uch alle ding bescheidin
und sagen, waz dan uwem gnadin zu thunde were, uff daz ir
Widder by dy pastorie kondit etzwaz kommen. Mochte sich
uwer gnaden darinne richten und in deme alden glouben soUid
ir faste syen. Konde ich uwem gnaden worinne zu willen ge-20
syen, thedin ich wiUichen gerne, ünder mynem inges.
Henne von Wildungen
amptman etc.
[Adresse auf der rückseite :]
Der erwerdigen und edelln frawen Elisabetht etc. eptischen25
zu Kouffungen, myner gnedigen, lieben frawen.
Orig.-pap. in E., fleckig, unten rechts ist die ecke des papiers viereckig
ausgeschnitten. Erücksiegel abgefallen. Die freien stellen des briefes wurden
später zu 2 concepten (urk. nr. 468 und 469) benutzt. Der inhalt scheint die-
selbe Sache wie in urk. nr. 426 und 427 zu betreffen; die handschrift gehört 80
etwa der mitte 15. jahrh. an. Den undatirten brief gleich hinter den letztge-
nannten Urkunden zum jähre 1448 folgen zu lassen, hielt mich nur die unge-
wissheit ab, ob der in Kaufunger urk. zuerst 1447 nov. 9 (nr. 448 und 449) als
amtmann vorkommende Henne von Wildungen schon 1448 in dieser Stellung
war; es ist daher ein früheres datum immerhin möglich. 86
463. Kurt Treusch, amtmann zu Creuzburg, beschwert sich bei der
äbtissin Elisabeth von Waldeck zu Kaufungen Ober geldforderungeii
und drohungen eines gewissen Wilhelm dem stißsmanne Heidenreich
zu Herleshausen gegenüber und bittet um schütz und abhülfe,
[um 1450. c] 40
{"*'* , Min undertenigen, willigen, schuldigen dinst zeuvor. Ge-
j[40t/. C.J
um 1460/ d., jedoch vor 1451 juli 20. 53
nedige, lybe frouwe. Ich thun uwern gnoden zcu wissen, wy
daß WyUehelin den mennem zcu Herleshusen drouwet zcu phen-
gen unde son*) eme geylt gebe, mid ir namen Heydenrich, der
dan uwer man ist unde myn unde frauwen von Ley[ni]bach.
5Alzo alz he spricht, daß he Wyllehekne keynß plichtig ader
schuldig sy, bede ich uch, daß y mid uwerm amptman reden
wollet, daß ^) myne menner soUiche rede unde drauwen vorhabin
synt, wollet ouch forder mid den van Herleshusen bestellen, dy
uch zcusten, uf daß sy my vJS. daß myn nicht en^bin ader daß
10 myn nicht ennemen, alz sy den byßher alle tage teylich gethan
habin. Unde werß, daß ich uwer daran nicht genissen konde,
unde betrede*) ich se dan doruff, so meyste ich mid on rede*),
daß sy mich eynß soUichin vorhöbm. Gegeben under myme segÜ.
Curd Treysche
15 amptman*) zcu Cruczeberge.
[Adresse auf der rückseite :]
Der ewerdigen frouwen Elysabet von Waldecke unde ep-
tisse zcu Keyffongen myner genedigen, lyben frouwen«).
Orig.-pap. in E. Der brief war mit einem runden, 25 mm grossen, grünen
20 Siegel verschlossen, in dessen felde die noch einigermassen erkennbare Buttlar-
sche butte, wahrend die Umschrift vollständig verwischt ist (beschr. s. urk. nr.
491). Der brief ist undatirt. Auf der rückseite von neuerer band (Landau):
,c. 146(y. Kurt I. Treusch kommt laut v. Buttlar Stammbuch von 1432 bis
1456 vor, daher die Landausche datirung als entsprechend anzusehen sein dürfte.
25 1) für ,soln^ 2) ,daß* wiederholt. 3) hier folgt wieder gestrichenes
ij. 4) hier folgt wieder gestrichenes ,weß my nod wer*. 5) orig. ,mampt-
man*. 6) unter der adresse ,dd«' und danach anscheinend 1 mit abkürzungs-
zeichen, das zusammen man vielleicht durch ,dande littere* entziffern könnte;
vorstehende kürzung steht in dieser zeit öfters unter den adressen der briefe.
30 464. Amtmann Kurt Treusch legt gegen die abmachungen zwischen
der äbtissin zu Kaufungen und frau von Leimbach bezüglich der
guter der letzteren zu Herleshausen Verwahrung ein und droht mit
selbsthülfe,
[um 1450. d., jedoch vor 1451 juli 20,]
36 Zcu gedengken, das eyn ungeverlich czedel geteidingt ist [um
zcu Herleshusen, dorinne den beruret ist czweschen myner ene- M^: '
' *^ ^ jedoch vor
digen frouwen von Kouffungen unde der frouwen von Leymbach, 1451
de den sulche gude haben sulde zcu *) crem libe, dorumbe ich ^^^ ^J
den gereide mid or eynschaifft habe unde die entheil weder habe,
40 unde meyne die andern ouch an mich zcu brengen. Also muß
solliche theillunge czugehin von myntweyn unde ouch von der
64 um 1450. e., jedoch vor 1451 juli 20.
frouwen von Leymbach zcu or gerechtikeyd. Ouch ist beruret:
gewönne ich mid den mennem zcu schigken eyme ader me zcu
Herleshusen, die sulde ich fordern vor myner gnedigen frauwen
von Kouffungen. Das gebe ich also zcu: was der 2) menner
mjaev gnedigen frouwen zcusted unde nicht*), myn ader ander 5
lute, habe ich med den zcu schigken. Med den wulde ich myn
nottorfft reden unde nicht verbunden syn. HouUEe mir myn gne-
dige frouwe von eren menner nicht gliches ader rechtis, so
muste ich mir selbert rechte« helffen. Die czedel ist ouch vor-
segelt, er ich sir habe hört lessen. Sobalde ich sir horte, habe 10
ich sir wedersprochin unde nicht vorjahet. Unde wulde me deme
so folgen, also os buche wehir, deme wulde ich gerne nochgehin.
Curd Troische amptman.
Cop.-pap. in K., ohne adresse und datum. Da ork. nr. 470 von 1451
juli 20 von der Schlichtung dieses Streites meidung thut, so muss die vorlie- 15
gende, wie die folgende Urkunde jener zeitlich vorgehen.
1) hier folgt ein zweites, wieder gestrichenes ,zu^ 2) vorl. am e das
abkürzungszeichen für n. 8) hier folgt wieder gestrichenes verklextes ,myn'.
465. Verzeichniss der beschwerden des stiftes Kaufmtgen gegen Kurt
Treusch bezüglich der stiftsgüter zu Herleshatisen. 20
[um 1450, e.y jedoch vor Hol juli 20 J
[um Die gebrechin gheyn Curden Treuschen.
jedoch vor^^^^ ^ ^®^ erste so heyschet er und nymmet Härtung Fischers
1451 gudt halb, daz der Leymbechen waz, und ime höret daz
juli 20] dretteü zcü. 26
Item Herman Weydemans, der Leymbechen gudt nym[met] er
auch halb.
Item die große weßen in den erlen nymmet er halb und hait
keyn recht daran.
Item der Smedt, der Thummingen gudt heischet er halb und hait 90
keyn recht darzcü.
Item Lotze Höns hait mit dinste myner gnedigen frauwen zcu
gestehen und verbildet ime den dinst myner frauwen zcu
thün.
Item so heischet er von der molen 20 groschen, huner und 85
genße, und stehet myner frauwen alleynne zcft.
Item so hait die kirche acker gehabt 40 ader 60 jär, sprichet er,
sie soln ime zcustehen.
Item Heydenrichs gut sal er eyn ferteill^) ane haben und spri-
chit eß gantz an. 40
1451 Jan. 22. 55
Item so werdt er den mennem myner frauwen gnaden, er zcynße
zcu brengen in er huß, so eß gewijst ist myner frauwen an
gerichte.
Item so werdt er, den dinst myner frauwen zcu thfinde.
5 Item Tolde Grobe ist myner frauwen alleyne zcynsbafftig, sprichet
er halb an.
Conc. in K., ohne adresse, Unterschrift und datum. Ueber die datirung
8. bemerk, zur vorigen Urkunde. Die vorstehende Zusammenstellung dürfte vom
Kaufunger schultheissen oder meier zu Herleshausen herrühren. Auf der rück-
10 Seite des conc. von band 15. jahrh. : ,Daz Curd Troische uffgehaben haid'.
1) ,ferteill^ ist über ein im texte wieder gestrichenes ,dretteil* überge-
schrieben.
466. Atntfnann Hans von Wildungen etnpfängt von der äbtissin Elisa-
beth von Waldeck zu Kaufungen anstatt der rückzahlung der ihm
Ib schuldig gewesenen 90 gülden die guter des verstorbenen Otto (von)
Mulenbach zu Ochshausen auf lebemzeit.
1451 Januar 22,
Ich Hans von Wildungen amptman daselbest bekennen für 2451
mich und alle myne erben öffentlichen in diessem brieffe gein i^^- ^^^
20ydennan, die en sehen, lesen ader hören lesen, so als die erwir*
dige frauwe frauwe Elizabeth von Waldegke des wirdigen fryen
keyserHchen stiffts zu Cauffinngen eptisschen mir nuntzig guder
gnemer Bmßiger^) gülden schuldig was, solicher nuntzig gülden
sagen ich für mich und für alle myne erben die egenante myne
25 gnedigen frauwen, ire nachkommen und stiffte gantz qwijt, ledig
und loiß in crafft diesßs brieffs. Darumb und dorch sunderliche
gnade und gunste willen hat mir ire gnade diesse hernach ge-
schreben gunste und liepnisße widderumb erczeüget, bewiset und
gethan, mit namen zum ersten die gutere, die itzt dorch Otten
SOMulenbachs todes halber verlediget worden sin zu Oxshusen in
holtze, in felde und sust, wo die gelegen sin, nichts ußgeschei-
den, inmassen Otte vorgenant seliger die vor inngelypt ^) hat, der
ich mich dann gebruchen sal und magk nach lüde ire gnade
brieffs, der ich mich dann zu myme aldernutzUchesten und beqwem-
35 lichesten gebruchen, daruff setzen und zu entsetzen magk, glicher
masße als Otte obgenant seHger Hennen Closßen dem jungen so-
liche gudere zu buwen') [und]*) zu bearbeiden gesatzt und be-
pholhen hat, so lange ich leben und nicht lenger. Und so ich
von totes wegen abegee und abegangen bin, das Got noch lange
40 verhalden wolle, so sollen soliche gudere widderumb an ire gnade,
56 1461 Jan. 22.
ire nachkommen und stiffte kommen, ledig und loiß verfallen und
verlediget sin sunder alle geverde. "Wers auch sache, das ire
gnade von totes wegen abeginge ee dan ich, das Got doch lange
verhalden wolle, so hat mir ire gnade bescheiden und gegeben
iren gössen silbern köp mit dem deg^kelle mitsampt irer ^aden 5
grosse grüne gewergkte degken, daraff dann uff igUch ende ire
vier anichen wapen gewergket und gemacht sin, solichs sie dann
beidesampt von crem eigen und nicht von des stiffts gude ge-
tzuget und gemacht hat lasßen, solichen kop und gedegke ich
dann wenden, keren und geben magk, wohynne mir das eben 10
ist. Wer es aber sache, das ich ee dann ire gnade von totes
wegen abeginge, wie solichs Got fügette, so sal ire gnade so-
lichen köp, degkel und auch die gedegke an mich noch an myiiC
erben nicht wenden, keren ader geben, sunder damitde thun,
gebruchen, geben, wie ire gnade das eben kommet. Sunder ire 15
gnade sal und wil, alsbalde ich von totes wegen abegegangen
were, von stund, so erst sie das erfure, uff den abent des tags
ungeverHch mich und myne aldem mit eyner vigilie und messe
in irem stiffte zu Cauffungen begen ader begen lassen und dar-
nach zu ewigen tagen iglichs jars uff unser lieben frauwen tage 20
Conceptionis uff den tag zu abent mit eyner vigilie und uff den
nehsten tag nach unser lieben frauwen tage zu morgen mit eyner
selenmesse, myn und myner aldern sele, inmasßen vorgerftrt ^),
ewiglichen zu gedengken, und solichs thftn und sunder allerley su-
menisse bestellen gethan werde ®), alls nach lüde ire gnaden brieffs, 25
den ich dann von iren gnaden und dem stiffte darüber sagende
innhabe, allerley geverde und argeliste herinn gentzlichen ußge-
scheiden. Und habe des in erkunde der warheit iren gnaden
und stiffte solicher obgenant nflntzig^) gülden qwijt und loiß für
mich und myne erben getzalt imd des myn eigen ingesiegel an 30
diessen brieff gehangen, der gegeben ist am frytage nach sant
Fabianen und Sebestianen tage, anno Domini millesimo quadrin-
gentesimo quinquagesimo primo.
Orig.-perg. in K. Bundes, 27 mm grosses, braunes Siegel, im schräg-
stehenden unten abgerundeten Schilde topfhelm mit 2 adlerflügeln, neben denen 35
2 auswärts gekehrte messer, darüber stechhelm und aus demselben wachsend
mit hahnenfedem besteckter hut, Umschrift: HENNE VON WILD[TJN]GHEN.
1) Schreibfehler für jRinisger* (Rheinischer). 2) wohl = als leibrente
besessen. 3) ,zu buwen* wiederholt. 4) ,und' fehlt im orig. 5) orig. ,vor-
ger&t*. 6) = bestellt werde; hier Hessisch - dialectische umschreibimg: be-40
stellen thun; passivisch: »bestellen gethan werde*. 7) orig. ,nützig*.
1451 apr. 7. — 1461 mai 6. a. 57
467. Bürgermeister und rath der Stadt Zierenbery bezeugen eine frü-
here abmachung zwischen der verstorbenen äbtissin zu Kaufungen und
dem bürgermeister Hermann Glunse zu Zierenberg, wonach dieser
eine dem stifte Kaufungen gehörende wüste statte bebauen und als nutz-
5 niesser derselben dem stiße jährlich 4 Schillinge pfennige bezahlen solle.
1451 april 7.
Wyr borgermeister unde rait to deme Czirenberge bekennen 145 1
offinbor in dusseme breve vor allen luden, de en sehen ader "^^'
hören lesen, daz wyr han hulpen dedyngen alze twuschen der
10 erwerdigen frouwen von Kouffungen, der Got gnade, up eyn sijt
unde Hermann Glunße den borgermeistere up anders sijt alze
umme eyne stede, de lange woste gelegen hadde, de selve stedde
dan der vorgenanten frouwen von Kouffungen unde ers stifftes
was, alze daz Herman irgenant de stedde bebuwen solde, so
15 her dan gedan hait, unde Herman irgenant, ader wer daz huß
besiezende were ader ist, myt sodanneme huße to donde gelich
synen andern erplichen guden, so bescheidelich daz de erwerdige
frouwe irgenant unde er nakomen darin unde utz haven sollen
vyr Schillinge pennige Czirenberscher werjmge alle jar up synte
20Mertins dag to betalende, forder eyne bonne^) to erme come,
eyne slapkamem, stallynge to eren pherden to erer behouff. Daz
wyr vorgenante borgermeister unde rait [a]lle ^) article vorgerurt
han hulpen dedingen unde vor uns vorhandelt ist, des to eyme
[warJen *) bekentnisse han wyr unser stayt ingeseil an dussen breff
25 hangen laten. Datum anno Domini millesimo quadringentesimo
quinquagesimo primo, feria quarta post Letare.
Orig.-perg. in K. Bundes, S5 mm grosses siegel, schreitende, rückwärts
sehende hirschkuh schwach erkennbar, Umschrift unleserlich.
1) ein land- und ackermass (s. Grimm Deutsches Wörterbuch unter Beunde
80 Ol'. 7). Bonna, mlat. wort = terminus, limes (Du Gange). 2) a durch loch
zerstört. 8) ,war^ desgl.
468. Die äbtissin zu Kaufungen bittet bürgermeister und rath zu
Zierenberg, Katharine Mathyes anzuhalten, das dem stifte gehörende
haus und die zugehörigen ländereien zu räumen, da sie kein recht
35 daran habe,
[1451] mai 6. a.
Unsem grus vor. Borgemeyster unde rad, guden f runde. [145/J
Als wyr unsern ampt[man] lest zu deme Czyrenberge bye uch "'^* ^- ^•
hatten unde Katherinen Mathyes vor uch beteydingen lyssen
68 1451 mai 6. b.
umme eyn hus unde lenderige, daz daz heylige crucze unde der
styfft zu Kouffungen in uwer stayt unde bye uch hayt, dar see
dan keyne geriohtigkeyt von unserme styffte edder von uns über
enhayt, dae see uns dye selben egenanten guder mydde behalden
möge, worumrae wyr uch gutlichen bydden, er wollet dye selben 5
uwer borgerschen underwysen unde darzu halde, daz see unser
hus unde lenderige rume unde entledigen, daz wyr unser unde
unsers styfftes beyste darmydde getun mögen, unde uns vort thu,
wes see uns plichtig sye, daz uns vorder muhe*) unde arbeyt
nicht noyt syn dorffe. Als wyr dan uwem amptluden auch ge-io
screben han uwer bescreben anttwor[t] by dusseme unserme bod-
den, dar wyr uns nach gerichten mögen. Gescreben under un-
serme inges. anno Domini m^. etc., ipso die Johannis ^) ante por-
tam Latynam.
Pap.-oonc. in K., ßteht auf freier stelle der Vorderseite der urk. nr. 462. 15
Bezüglich der jahresdatirung darf man wohl annehmen, dass das concept in
gleicher zeit mit dem zeugniss des Zierenberger rathes in urk. nr. 467 von 1451
april 7 abgefasst ist.
1) vorl. ,mube*. 2) vorl. ^Johanne^
469. Die äbtissin zu Kaufungen bittet (die amtleute zu Zierettberg), 20
die räumung des dem stiße gehörenden kauses und der zugehörigen
ländereien seitens der Katharine Mathyes veranlassen zu wollen.
[1451] mai 6. b.
[1^51]^ Unsem gu[n]st unde grus vor. Liben besundern. Uch
magk villichte wal wyssentlich syn, wye daz heiige crucze unde 25
der styfft zu Kouffungen eyn hus unde lenderyge zu deme Czy-
renberge in uwerme ampte hayt, sulch hus unde lenderige eyn
frawe, genant Katerine Mathyes, under sich hayt an unser unde un-
sers Stiftes wyllen unde keyne bewysunge von uns edder von
unserme styffte hayt, dar wyr meynen unser hus unde lenderige 30
mydde vorbehalden möge unde wyr dye selben frawen dorch
unsem ampt[man] vor deme rade darselbes beteydinget han, daruff
uns dan nicht endeUicher anttworte edder usrechte»^) etc. ge-
sehen ist, als wyr dem rade inczunt auch gescreben haben, wor-
umme wyr uch gutliche bytten, ir wollet dye selben frawen un-35
derwysen unde darczu halden, unser hus unde lenderyge rumen
unde entledigen, wyr unser unde unsers styfftes beste darmydde
czu tunde, unde wollet uch hyrinne gutlichen bewyssen, daz uns
vorder muhe *) unde arbeyt nicht noyt syn dorffe, vorsoulden wyr
mai 6. b.
1461 juli 20. 59
umme uch gerne unde wollen uch des gatlichen danoken unde
uwer besoreben anttworte wydder bye dysseme unserme bodden . . .
Pap.-conc. in K., auf der rückseite des briefes urk. nr. 462 von gleicher
band wie urk. nr. 468. Das concept ist nicht vollendet, auch ündatirt und ohne
5adre88e; der brief ist aber zweifellos an die Zierenberger amüeute gerichtet,
wie aus urk. nr. 468 und der vorliegenden erhellt. Bezüglich der jahresdatirung
8. bemerk, zu urk. nr. 468.
1) undeutliches n mit abkürzungsstrich darüber. 2) vori. ,mube^
470. Genannte Schiedsrichter schlichten einen streit zwischen dem
10 stifte Kaufungen und Kurt Treusch über die Judemannschen guter
und das gericht zu Herleshausen.
1451 juli 20.
Wir Philipps von Hundelsbusen, Jorge von Kekerode, Heym- 1451
brodt von Hundelshusen, Conraidt von Bombelborgk und Henne •^'* ^'
15 von Wildungen bekennen und thun kunt öffentlichen in dissem
briffe gheyn yderman, die en sehen, lesen adir hören lesen, das
wir uff hüte dinstag vor sante Jacobs tage zcu Herlshusen umbe
alle gespenne, gebrechin, irrethum und zcweydrechte, die danne
lange zcijt bijß uff dissen hutigen tagk gewerdt han und geweist
20 sin zeuschen der erwerdigen frauwen frauwe Elizabethen von
Waldecken des fryhen keyserlichin stiffts zcu Koiffungen eptischen
uff eyn und dem vesten Curde Treuschen uff die andern sijten,
soliche ore gespenne, gebrechen und zcweytrechte sie beydesampt
nach unsirer erkentnisse bie uns gentzlichin in der gutlichkeit
25 zcu entscheyden gebleben sin, als umbe die Judemans gude, ge-
holtze, lande und umbe alles, da Curdt Treusche meynte in-
sprache zcu haben, nichts ußgescheyden. Des zcu entscheyden
voreynigen wir sie darumbe mit beyder parthie gude wisse und
willen gantz und zcumale eygentlichen zcu gründe, inmasen dann
80 hernach geschreben stehet. Czum ersten ist beredt und getey-
dinget umbe die Judemans gude, da sal unse gnedige frauwe
und Cordt Treusche beydesampt eynen geswomen knecht haben
und setzen, der one danne infordere und inneme aUe zcynse, die
dan dieselben Judemans gude hait, eß sie gelt, kome, weiß, ha-
36 bere, honere, genße, eygere, was die gudere von zcynse hait und
gUlit, nichts ußgescheyden, und derselbe knecht sal myner gne-
digen frauwen, oren nochkommene und stifft und Corde Treu-
schen und sinen nachkommen erben igUcheme die helffte der
zcynse handelagen und obirgebin sunder geverede. Auch wers
40 Sache, das sie irforen, daz icht uß soUchen guden versatzt, vor-
60 1451 juli 20.
koifft adir wie das daruß kommen were worden, wie sie das dan
darinne widderbrechtin adir brengen worden, da solte derselbe
knecht beyden parthien mit der zcynse warten und iglichen sinen
halben teyl obirgebin, als vorgeschreben stehet. Furter ist beredt
und sie ouch gutlichin voreyniget umbe eckere und weßen der 5
genanten Judemans gude. Soliche eckere und wesen sollen sie
glich deilen und iglich parthie die helffte zcu sich nemen, ge-
brachen und behalden. Furter so entscheyden und voreynigen
wir sie umbe viertzehn egkere gelegen zcu Arpech, die danne
noch unvorteylt woren, und umbe drye egkere, die dan Härtung 10
Fischer innegehabt hait, da sal unsere gnedige frauwe, ore noch-
kommen und stifft die viertzehen egkere zcu Arpech behalden
und Cordt Treusche und sine nachkommen erbin die benanten
drie egkere, die danne Härtung Fischer gehabt hait. Auch umbe
den steynen stogk uff deme kirchoffe gelegen, da danne Cordt 15
Treusche eynen vierndeil ane hatte, da ist geredt und gethey-
dinget zeuschen der genanten unserer gnedigen frauwen und mir
Corden Treuschen obgenant, so das ich Cordt itzgenant oren
gnaden, oren nochkommen und stiffte soUchin mynen viemteyl
des Steynenstogks zcu eygen gegebin und daruff vortzegen, geben 20
solichin mynen viernteil des Steynenstogks oren gnaden und
oren nochkommen und stiffte zcu eygen in und vortzigen solichs
viernteils gentzlich und zcumale für mich und alle myne nach-
kommen erben in crafft disses briffs, den ore gnade, ore nach-
kommen und stiffte buwen und gebruchen sal, wie sie des ge-25
lustet. Und wers sache, das sie den Steynenstogk buweten und
den befesten weiten und myns sedelhoffs darzcu behubeten nach
noitturfft, das mochte sie oder ore nochkommen thune sundem
myn adir myner erben inlegunge. Und ist von uns obgenant
teidingesluten geteidinget, was unsere gnedige frauwe adir ore 30
nochkommen sins seddelhofs nach noitdorfft nemen worde adir
nemen, dagheyn solte unse gnedige frauwe adir ore nachkommen
Corde Treusche adir sinen erben widderfore thun noch erkent-
nisse eyn des stiffts mann und eyn sin adir syner erben frunde.
Ouch furter sint sie voreyniget umbe die schaifftrifft zcu Herls-35
husen, da sal unse gnedige frauwe, ore nachkommen und stiffte
funff teil ane haben und Cordt Treusche und sine nachkomen
erben das sestenteil. Auch sint sie furter voreyniget als umbe
das gerichte zcu Herleshusen, da sal unsere gnedige frauwe, ore
nochkommen und stiffte haben und setzen eynen getruwen, ge-40
swornen, frommen knecht zcu eyme Schultheißen, der danne das
1451 juni 2Ö. 61
gerichte getruwelichen vorhage und sitze. An deme selben ge-
riclite sal unsere gnedige frauwe, ore nochkommen und stiffte
fnnffteil ane haben und Cordt Treusche und sine erben das sesten-
teil. Und wanne unsere gnedige frauwe adir ore nochkommen
5 also eynen schultheisen setzet und machet, derselbe knecht sal
unserer frauwen gnaden adir oren nochkommen zcu oren funff
teilen sweren und Corden Treuschen adir sinen erben zcu orme
sestenteile, iglicheme zcu syme teile getruwelichen zcu wartene,
und solichs thun, so degke des noit thunde wirt. Auch sint sie
10 furter voreyniget umbe soliche vorschribunge, so dann unserer
frauwen gnaden nehest vorfaren frauwe Berta von Seyn selige
Corden Treuschen und sinen erben vorschreben hait, als wanne
die Leymbechen numme am leben sie, Corden obgenant und sine
erben furter mit oren gutem zcu belehenen, die dan die Leyn-
16 bechern laßen wirt, deme unsere gnedige frauwe also thun adir
ore nochkommen. Und wers sache, das Cordt adir syne erben
der frauwen von Leynbach vorhengniße und willen in orem leben
erwonnen und haben mochten, so solde Cordt obgenant ader
syne erben mit solichin gutem glichwol belehent werden. Und
20 alle vorgeschreben sache, stugke, puncte und artickele, wie dan
die in dissem briffe benant und geschrebin sint, keyne ußge-
scheiden, geredden wir Elizabeth obgenant für uns und imsere nach-
kommen und stifft bie unserer fürstlicher werdigkeide und ich
Conraidt obgenant für mich und alle myne erben in guden tru-
25 wen und eyns rechten eydestaids, alle vorgeschreben sache stede,
veste und unvorbrochin zcu halden, keynen punct adir artigkel
zcu swechin adir daranne sin geswechet adir gebrochen werden
dorch uns adir ymants von unsernt wegen mit geistlichen adir
wemtUchen gerichte, wie yoch menschen hertze betrachten ader
SOgedencken noch ouch besynnen mochte. Und haben des in er-
kunde der warheit wir Elizabeth für uns und unsere nochkom-
men und stiffte und ich Cordt obgenant vor mich und alle myne
nochkommen erben unsere ingesigele bie eynander an dissen briff
thun hengken imd gehangen, so das alle vorgeschreben sache
35 mit unser beyder guter wille und wissen dorchgangen, gescheen
und entscheyden sin, und haben furter zcu merer Sicherheit semet-
lichin gebeden die obgeschrebenen teidingsluten iglicher sin in-
gesegel an dissen briff bie die unsere zcu hengken, des wir Phi-
lips von Hundelshusen, Jorge von Regkerode, Heymbrodt von
40 Hundelshusen, Conraidt von Bombelborg und Henne von "Wil-
dungen uns also erkennen und dorch unserer gnedigen frauwen
62 1451 aug. 4.
und Corden obgenant flißige begenmge und bede willen unserer
iglicher sin eygen ingesigel auch an dissen briff gehangen haben^
der gegebin ist am dinstage für sante Jacobs tage zcu Herles-
husen, anno Domini miUesimo quadringentesimo quinquagesimo
primo. 5
Orig.-perg. in M. Von den 7 siegeln sind nr. 1, 3, 5 und 6 abgefallen;
2) nmrtu 25 mm, braun, dreiecloger schild, butte mit tragbändemi von Umschrift
nur erhaltett> £L CVRT [VON BV]TTL[AR] ; 4) am rande zerbrochen, anschei-
nend rund und 25 mn^ braun, schragstehender dreieckiger schild, 2 adlerflügel,
Umschrift unleserlich, über dwn schild heim mit adlerflug (Keckerode), s. Sieb- 10
macher alte ausgaben 1, 147 ; 7) fffarnrn von Wildungen (beschr. s. urk. nr. 466).
471. Aebtissin Elisabeth von Waldeck z» Kaufungen ufid Kurt
Treusch vertragen »ich wegen eines streitigen gehöht und setzen die
grenze zwischen den beiderseitigen gerichten in der gegend imi Herles^
hausen fest. 15
Herleshausen 1451 august 4.
1451 Wir Elizabeth von Waldegke von Gotes gnaden des fryen
aug, 4, teyserHohen stiffts zu Oauffungen eptisschen bekennen für uns
und alle unsere nachkomen und stiffte und ich Cord Troissche
bekennen für mich und alle myne nachkomen erben und thun20
kunt öffentlichen in diessem brieffe gein yderman, die en sehen,
lesen ader hören lesen: Nachdem lange cziit irrethum, gespenne
imd zweijtrechte zwuschen uns obgenant als von des geholtzes
und lantscheidunge wegen, die dann lange cziit gesonet und ge-
scheiden sin solte, gewest, soliche irrethum, gespenne und zweij-25
trechte wir beidesampt hynnegeleget und verdragen haben, und
uns solichs in unser beider seihest personen geinwordigkeit und
in biwesen der eddeln und wolgebome Sophien von Wertheim
unsem stiffts zu Kauffungen probstynne, unser lieben suster, und
myner gnedigen lieben jungfrauwen und anderer erberer lüde, 30
mit namen Cord von Bombelborg, Heymbrod von Hundelhusen
und Henne von Wildungen, dorch die alden, den dann das wis-
sentlichen was als von der nehsten lantscheidunge, die dann
vorer von den eldesten gewist und sie dann damitte und von ine
gelemet waren, mit namen Herman von Cappel*), Henrich Bek85
und Apel Lyndener, die wir dann sementHchen mit fliß uns so-
licher lantscheidunge des geholtzs wiß zu machen ^), dem sie dann
also gethan haben und mit uns geredden und uns soUchs under-
wiset und gelemet haben, inmaßen dann hernach geschreben
Bteet. Ako sin sie geredden und mit uns vorgenanten die gantze 40
1461 wxg. 4 63
gemeynde zu Herleshusen und gugMägen zum ersten unden an
den Gerbach an biß in den Buchgraben, den Boc^hgrahün uff biß
uff den ErUgkeweg, die von Arpech geet biß an pat, die yo»
Wompna gein Crutzeborg geet, da dann eyn malsteyn steet, uff
5 dem Eugkewege steet eyn crutzeweg in die Lantwersgrund, und
die Lantwersgrund abe biß in den floß, der dann von unser
Frauwen bome*), geet, das floß uff biß in den genanten unser
Frauwen bome'), uß dem borne in den wegk, die da geet von
Brandenfels zu Siegeln zu, den selben wegk uß zu folgen biß den
10 Bechewegk *) an den malsteyn, die da steet von dem malsteyne
an den grünt uff biß an die feltmargke Siegeln, da dann auch
eyn malsteyn steet, von dem malsteyne an zu geen biß an den
Bugkeweg am Sengich, von dem Sengich an an der wand den
ßugkeweg hyne uß biß gein dem gefallen steyn glich gein den
15Hergaß und den wegk dann hyne uß dorch die Hainselbach biß
uff den Angesgraben, von dem Angesgraben heruff so ferre als
das Hattenhuser holtz wend, mit namen biß an das Herrgaß, und
so ferre wendet unser gnedigen frauwen von Kauffungen gerichte,
das man dann furter vormalsteynen sal nach notturfft. Und so-
20 liehe lantscheidunge, als obgeschreben steet, ist mit unser beiden
parthie guter willen also dorchgangen und zugelassen. Und wir
Elizabeth obgenant geredden für uns und alle unsere nachkomen
und stiffte und ich Cord Troissche für mich und alle myne nach-
komen erben in guden, waren truwen soliche lantscheidunge als
26 obgeschreben steet, stede, veste und unverbrochen zu halden
sunder allerley geverde. Und haben des in erkunde der warheit
wir Elizabeth für uns, unsere nachkomen und stiffte und ich Cord
Troisschen für mich und alle myne erben unsere ingesiegelle bij
eynander an diessen brieff tun hengken, der gegeben zu Herles-
SOhusen am mitwochen nechst nach Vincula Petri und uff solichen
dag auch soliche lantscheidunge gesc^een ist, anno Domini mille-
simo quadringentesimo quinquagesimo primo.
Diese perg.-urk. in M. scheint copie oder entwurf zu sein, da keine spur
von einer Siegelung sichtbar ist, wiewohl dieselbe im texte bezeugt ist. Auf der
35 rückseite von hand 15. jahrh. : ^Lantscheidunge Herl8hußen^
1) wohl Waldkappel. 2) zu ergänzen: ,gebedden hab6n^ 8) jetzt
dorf Frauenbom. 4) ,den Bechewegk^ steht mit einfügungszeichen am rande.
In der vorläge wurde zuerst versucht, zwischen den zeilen über ,malateyn^, die
jetzt an den rand gesetzten worte einzuschieben; der räum war aber dazu zu
40 eng; man erkennt noch ,denb.* Es wird wohl heissen sollen: ,biß an den
Bechewegk an den ma]8teyn^
64 1451 oct. 23.
472. Cardinal Nicolaus von Cues verwilligt allen gläuhigen, toelche
die Stiftskirche zu Kaufungen an bestimmten festtagen besucf^i, dein
gottesdienste daselbst beiiwhnen und ein almosen für die instandhal-
tmig und Verschönerung derselben gebebt, unter den getcöhnlichen be-
dingungen einen ablass von 100 tagen. 5
Tiner 1451 october 23.
1451 Nicolaus miseracione divina tituli sancti Petri ad vincula
oct. 23. sacrosancte Romane ecclesie presbiter cardinalis, apostolice sedis
per Almaniam [!] legatus universis et singulis Christi fidelibus
salutem in Domino sempitemam. Splendor paterne glorie, quilO
mundum sua illuminat ineffabili claritate, pia vota fidelium de
ipsius clementissima majestate et misericordia sperancium tunc
precipue benigno favore prosequitur, cum devota ipsorum humi-
litas sanctorum precibus et meritis adjuvatur. Cupientes igitur,
ut ecclesia sanctimonialium monasterii secularis in Kauffungen 15
Maguntinensis diocesis^ que in honore sancte crucis fundata exi-
stit, oongruis honoribus frequentetur fidelesque ipsi eo libencius
devocionis causa confluant ad eandem, quo inibi dono celestis
gracie uberius conspexerint se refectos, de omnipotentis Dei
misericordia ac beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus meritis 20
et auctoritate confisi omnibus vere penitentibus et confessis, qui
in Nativitatis, Oircumcisionis, Epyphanie, Resurreccionis, As-
censionis et Corporis Domini nostri Jesu Christi ac Penthecostes,
necnon Nativitatis, Purificacionis, Annunciacionis Assumpcionis«
que beate Marie virginis et Nativitatis beati Johannis Baptiste25
dictorumque Petri et Pauli apostolorum ac ipsius ecclesie Dedi-
cacionis et patrone festivitatibus, celebritate quoque Omnium sanc-
torum eandem ecclesiam devote visitaverint et divinis interfuerint
ibidem atque de bonis sibi a Deo collatis pro ejusdem ecclesie
structura et ipsius ornamentorum augmento et reparacione manus 80
porrexerint adjutrices, centum dies de injunctis eis penitenciis
misericorditer in Domino relaxamus presentibus perpetuo dura-
turis. Datum in monasterio sancti Mathie extra muros Treve-
renses sub nostro sigillo die sabbati vicesima tercia mensis octo-
bris, anno a nativitate Domini millesimo quadringentesimo quin- 35
quagesimo primo, pontificatus sanctissimi in Christo patris et do-
mini nostri domini Nicolai divina providencia pape quinti anno
quinto.
[Auf dem umgelegten untei^en rapide von gleicher hand:] Sig-
uatum etc. 40
1461 nov. 6. 65
[und darunter von anderer hand:] H. Pomert.^
[sowie unter dem umgelegten rande:] Visa t. 1.
Orig.-perg. in K. Defectes siegel des cardinals Nicolaus von Caes. Auf
der rückseite von hand 15. jahrh. : Jndulgencia in Kouffungen^
5473. Cardinal Nicolaus von Cues vertvilligt allen gläubigen, welche
die unweit des klosters Kaufungen gelegene capelle der heil. Juliane
an den festen der weihe und der patronin derselben besuchen, detn
gottesdienste daselbst beiwohnen und ein almosen zur Instandhaltung
und Verschönerung derselben geben, unter den gewöhnlichen bedingungen
10 einen ablass von 100 tagen.
Trier 1451 november 6.
Nicolaus miseracione divina tituli sancti Petri ad vincula ^4ni
sacrosancte Bomane ecclesie presbiter cardinalis, apostolice sedis ^^^' '
per Almaniam [!] legatus universis et singulis Christi fidelibus
15salutem in Domino sempiternam. Splendor pateme glorie, qui
mundum sua illuminat ineffabili claritate, pia vota fidelium de
ipsius clementissima majestate et misericordia sperancium tunc
precipue benigno favore prosequitur, cum devota ipsorum humi-
litas sanctorum precibus et meritis adjuvatur. Cupientes igitur,
20 ut capella sancte Juliane virginis prope monasterium seculare in
Kauffungen Maguntinensis diocesis congruis honoribus frequen-
tetur fidelesque ipsi eo libencius devocionis causa confluant ad
eandem, quo inibi dono celestis gracie uberius conspexerint se
refectos, de omnipotentis Dei misericordia ac beatorum Petri et
25 Pauli apostolorum ejus meritis et auctoritate confisi omnibus vere
penitentibus et confessis, qui in ipsius cap[eU]e^) Dedicacionis et
Patrone festivitatibus eandem [cajpellam ^) devote visitaverint et
divinis inter[fuer]int ^) ibidem atque de bonis sibi a Deo coDatis
pro ejusdem capelle structura et ipsius omamentorum augmento
30 et reparacione manus porrexerint adjutrices, centum dies de in-
junctis eis penitenciis misericorditer in Domino relaxamus pre-
sentibus perpetuo duraturis. Datum in Treveris sub nostro sigillo
die sabbati sexta mensis novembris, anno a nativitate Domini
mille[si]mo *) quadringentesimo quinquagesimo prüno, pontificatus
35 sanctissimi in Christo patris et domini nostri domini Nicolai di-
vina providencia pape quinti anno quinto.
[Auf dem unteren umgelegten rande steht :] S. R. s (oder f),
[weiter unten von anderer hand:] H. Pomert., [sowie unter dem um^
gelegten rande:] Visa t. 1.
5
66 1451 dec. 9.
Orig.-perg. in E., fleckig^, unrein und durch löcher beschädigt. Siegel
abgefallen. Auf der rückseite von band 15. Jahrb.: ,Indulgentia Juliane'.
1) durch loch zerstört.
474. Cardinal Nicolatis von Cues verwilligt allen gläubigen, welche
den altar der ImL Jungfrau Maria in der Stiftskirche zu Kaufungen 6
an den festen der weihe und der patranin desselben besuchen, dem
gottesdienste daselbst beiwohnen und ein abnosen für die instandhaltung
und Verschönerung dieses altares geben, unter den gewöhnlichen be--
dingungen einen ablass von 100 tagen.
[Ober-] Wesel 1451 december 9. 10
U51 Nicolaus miseracione divina tituli sancti Petri ad vincula
• sacrosancte Romane ecclesie presbiter cardinalis, apostolice sedis
per Alamaniam legatus universis et singulis Christi fidelibus sa-
lutem in Domino sempitemam, Splendofpateme glorie, qui sua
muiidum illimiinat ineffabili claritate, pia vota fideliam de ipsiusl5
clementissima majestate et misericordia sperancium tunc precipue
benigno favore prosequitur, cum devota ipsorum humilitas sanc-
torum precibus et meritis adjuvatur. Cupientes igitur, ut altare
beate Marie virginis in monasterio monialium ecclesie sancte
crucis in Kauffungen Maguntinensis diocesis congruis honoribus20
frequentetur fidelesque ipsi eo libencius devocionis causa confluant
ad illud, ubi dono celesüs gracie uberius conspexerint se refectos,
de omnipotentis Dei misericordia et beatorum Petri et Pauli
apostolorum ejus meritis et auctoritate coniisi omnibus vere pe-
nitentibus et confessis, qui in Dedicacionis et Patrone ipsius al-25
taris festivitatibus idem devote visitaverint et divinis ibidem in-
terfuerint atque de bonis a Deo sibi collatis pro ipsius altaris
omamentorum augmento et reparacione manus porrexerint ad-
jutrices, centum dies de injunctis eis penitenciis misericorditer in
Domino relaxamus presentibus perpetuo duraturis. Datum We-80
salie Treverensis diocesis sub nostro sigillo die Jovis nona mensis
decembris, anno a nativitate Domini millesimo quadringentesimo
quinquagesimo primo, pontificatus sanctissimi in Christo patris et
domini nostri domini Nicolai divina providencia pape quinti anno
quinto. 35
Orig.-perg. in K. Siegel abgefallen. Auf der rückseite von band 15.
Jahrb.: ,Ad altare beate Marie virginis in Dedicacione et Patrocinio seu visita-
cione altaris ejusdem centum dies indulgentiarum'.
1452 sept. 8. 67
475. Peter Schürmcenw saut Wickenrode und seine ehefrau Else ver-
kaufen dem altare der heil. PmfkiHj^nf in der Stiftskirche zu Kau-
fungen 1 pfund geld jährlichen z*Hßes auf wiederkauf
1452 September 8.
6 Ich Peter Schürman, Elße syn eliche husfrauwe bekennen in 145J^
diessem offen brieffe vor uns unde alle unße rechten erben, daz wyr **^** ^'
myd wyllen unde eyns vorbedochten müdes vorkoufft haben unde
vorkouffen yn unde myd krafft dyßes brieffes deme altare der
heiigen Dryvaldikeyt, gelegen in deme konniglichen stiffte des
10 heiigen crutzes tzu Kauffungen, eyn phunt geldes yerUches tzinses
Hesche were vor funff stige alder Behemesche, dy uns von des
egenanten altares wegen gutUchen gegeben unde wol betzalt syn.
Unde wyr sehen*) den bewerer des egenanten altares der sum-
men geldes vorgeschreben in diessem briffe qwid, ledig unde
16loys. Sollen unde wollen wyr deme altare vorgeschr. daz phunt
geldes alle jar gutlichen geben unde wol betzalen uffe den he-
iigen Phingestagh noch datum diesses hrieffes^) ane allen vor-
tzogk, hindersal ader schaden uß unserme huße unde höbe, ge-
legen tzu Wygkenrade poben Hermann Schüßelers höbe, unde
20 eker unde wesen in der ') feltmarcke tzu Wickenrade, dy beseßen
had Henne Heyn^man *) selige. Ouch mögen wyr vorkouffer ege-
nant daz phunt geldes widerkouffen umme eyne sulche summen
geldis, alße vorgeschreben steyt, alle jar, wan uns des gelust, also
daz dy ersehen gulde nach antzal des jars tzuvor wol betzalt sy
25 an allen schaden, unvorboden alles gerichtes geystlich ader wert-
lich. Loben unde redden wer egenante vorkouffer, alle stucke
unde artickel disses brieffes stede unde veste tzu halden ane alle
argeliste unde geverde. Czu kuntschafft der warheyt aller stucke
han wer egenante vorkouffere gebeden den ersamen prister hern
30 Ludewige von Usslacht prister tzu Kouffungen, daz der syn inges.
tzu kuntschafft umme unßer bede willen an diessen briff had ge-
hangen, des ich Ludewig prister egenant bekenne. Datum anno
Domini m®. cccc®. lii., ipso die ^) Nativitatis gloriose virginis Marie.
Orig.-perg. in K., handschrift des priesters Ludwig von Uschlag. Siegel
35 abgefallen. Die über gebühr häufigen, über vocalen stehenden, e bedeutenden
zeichen sind mit ausnähme der personennamen unberücksichtigt geblieben (siehe
band 1 Einleitung p. XXYI, 6, e.). Auf der rückseite von band 15. jahrh. :
fPeter Schiirnian 1 phunt geldes uff Phingesten etc^, an anderen stellen: ,Tri-
nitatis^ und ,1 phunt gelds^
40 1) ,8ehen^ übergeschrieben (sehen = segen = sagen). 2) ,br.* mit ab-
kurzungszeichen desgl. 8) ,in der* ohne Streichung des einen wiederholt.
4) orig. jHeymä'. 5) ,die* übergeschrieben.
68 1452 sept. 12. — 1462 oct. 1.
476. Konrad Volghard, Schreiber (des landgrafen Ludwig L zu Hessen),
und Pfarrer Dietrich Sonnebach, canoniker, bekunden, dass der pfarrer
Konrad (Bierwirt) zti Vollmarshausen ihnen ein haus zu (Ober-)
Kaufungen vermiethete.
1452 September 12, 5
8ept 12 [Text und bemerkungen s. urk. nr. 479 von 1452 october 8,]
477. Graf Adolf von Gleichen und amtmann Ernst von Uslar zu
Thamsbrück entscheiden den streit zunschen der äbtissin Elisabeth zu
Kauf ungen und der getneinde Flarchheim über holznutzung im Hainich
dahin, dass der äbtissin diese berechtigung zuzuerkennen sei, 10
1452 october 1,
U52 Wir Adolff graffe von Glichen und herre zcu Thmnna be-
^^ ' ' kennen und thun kunt mit dissem uffin briffe : Noohdeme als die
erwerdige frauw Elizabeth yczundt eptische zcu Koiffungen uff
eyne und die ganczen gemeynde des dorffschatz ^) zcu Fla- 15
dioheym uff die andern parthige etzwilchen gebrechen als von
eyner gemeynde wegen eyner holczmarg, gelegin uff dem Heyn-
nich, noch schr[i]fflichin schulden und antworten uff uns und
den gestrengen Ernsten von Ußeler vor geczijten amptmann zcu
Thommesbrucken gegangen warn, sie mit rechte daruß zcu ent-20
scheyden etc., bekennen wir genant grave Adolff, daz eyn so-
liches an der obgenanten frauwen nicht broch ^) geweist ist, sun-
dem des allezcijt gewortet hette, wenn man oer darzcu beschey-
den *) hette. Als hait die megenant frauwe uns angelanget, ir ire
schulde und gerechtickeidt widder zcu geben, dem wir dan so 26
gethan haben. Des zcu bekentnisse haben wir unser inges. an
dissen uffin briff wissentlich thftn und heißen drucken. Gegeben
noch Christi geburt vierczehenhundert jar und darnach in dem
zweyundfunffczigesten jare, am sontage noch Michaelis.
Ich Ernst von Ußeler bekennen und thun kundt mit dissem 30
uffin briffe: Nochdem als die erwerdige frauwe Elizabeth yczundt
eptische zcu Koiffungen uff eyne und die ganczin gemeynde des
dorffschatzes ^) zcu Fladicheym uff die andern parthie etzwil-
chen gebrechen als von eyner gemeynde wegen eyner holcz-
margk, gelegen uff dem Heynnich, noch schrifftlichen schulden 35
und antworten uff den eddeln und wolgebom herren, graven
Adolffen von Glichen und herren zcu Thonna, und mich zcu der
zcijt amptman zcu Thummeßbrucken gegangen waren, sie mit
1452 oct. 6. 69
rechte daruß zcu entscheyden etc., bekennen ich genanter Ernst
von Ußeler, daz eyn soliches an der obgenant frauwen Elizabeth
nicht broch^) geweist ist, sundem des allezcijt gewartet hette,
wenn man oer darzcu bescheyden *) hette. Als hait die megenant
5frauwe Elizabeth den genanten graffen Adolffe und mich Ernst
angelanget, flr ire schulde und gerechtickeit widder zcu geben,
dem wir dan ßo gethan haben. Des zcu bekentnisse haben ich
myn inges. an dissen uffin briff wisßentlich unden ane thun
drucken. Datum anno Domini millesimo ccccP. secundo, domi-
lOnica proxima post festum sancti Michaehs archangeli.
Gop.-pap. des 15. jahrh. in K. Auf der rückseite von band 15. jahrh.
3ecognicio Glichen und Ußlar'.
1) ydorffschatz^ wohl = ^dorffschaft' ; vgl. in Grimms Wörterbuch die analogieen
unter ,Kaufmannschatz' und ,Kauf8chaft\ 2) rechtsbruch. 8) anweisung geben.
478. Aebtissin Elisabeth von Waldeck zu Kaußingen fordert Georg
15 von Beckerode auf, seine eingriffe in des Stiftes ßscfierei zu Herles^
hausen einzustellen.
1452 october 6.
Elizabeth von Waldecken von Gots gnaden eptische
zcu Koiffungen. ^f^-^
20 Unsem fnmüichen groß vor. liebe besundem, Szo wir '^^ '■
dir er geschriben und euch muntlichen mit dir redden han laßen
mnbe vinse flscheweyde, die wir haben in nnserm dorfte und ge-
byde zcu Herlßhußen, der thu dich underwindest an unsem wissen
nid wiUen, ßo uns wbracht ist nnd des gancz bericht sin, und
25meynen^ daz thu uns eyn soHchs unbilche thun sollest, nochdem
thu geschreben haist, thu enwullest uns darinne nit beschedigen
adir bedrangen, darenpoben doch solicher fischeweyde dich un-
derwindest, die unser*) vorfaren seUge mit gerichte und rechte
irwonnen hait. Bitden wir dich noch gutlichen ßoerst, thu wul-
30 lest eyn solichs abestellen und uns forter an unserer fischeweyde
nit bedrangen und dich der nit underwenden, uff daz wir eyn
soHchs unserm gnedigen herren von Hessen mit andern unseren
herren und frunden von dir nit clagen dorffen, daz wir doch
ungeme theden und künden des nit gelaßen, diewyle thu uns
85 und unserm stifft eyn soHchen intrag thun wullest*), dyne rich-
tige beschriben antworte. Datum anno etc. P. secundo under
unserm secret, uff fritag in der gemeyndewochen.
Dem vesten Jörgen von Begkerade
zcu Brandenberg, unserm heben besundem.
70 1452 oct. 8.
Cop.-pap. des 15. jahrh. in M.
1) oimützes ,er^ -zeichen über ,er^ 2) zu ergänzen : ,ßo erwarten wir des'.
479. Notar, deriker Johannes Weinrich zu Cassel beglaubigt den
Wortlaut der Urkunde von 1452 September 12 (nr. 476), betr, die
miethe eines hauses zu (Ober-) Kauf ungen. 5
1452 october 8.
1452 In nomine Domini, amen. Anno a nativitate ejusdem mil-
oct, 8, i^gjjuQ quadringentesimo qninquagesimo secundo, indiccione quinta
decima, pontificatus sanctissimi in Christo patris et domini
nostri domini Nycolai divina providencia pape quinti anno suolO
sexto, die vero octava mensis octobris, hora vesperormn vel
quasi, in opido Cassellensi Maguntine dyocesis^ in domo habi-
tacionis mei notarii publici in Libertate ^) ibidem sita, in mei no-
tarii publici tesüumque subscriptorum ad hoc specialiter vocato-
nun et rogatorum presencia personaliter constitutus honorabilis 15
vir dominus Conradus Birwert plebanus in Vohnershusen dicte
dyocesis habens in manibus suis quandam cartham papiream si-
gillo honorabilis viri domini Conradi Volghardi canonici ecclesie
sancti Martini Cassellensis rotundo a tergo [in] ^) cera viridis ') coloris
sigillatam et in medio habente^) formam et disposicionem beate20
Marie virginis in brachio sinistro puerum habentis, non abrasam,
non aboUtam, non corruptam nee suspectam, sed omni prorsus
vicio et suspicione carentem, quam quidem cartham seu litteram
sigillatam michi notario publice subscripto presentavit rogans in-
stanter et requirensy quatinus sibi eandem de verbo ad verbum25
transcriberem et fideliter copiarem ac hujusmodi transsimiptum
signoque et nomine meis soHtis et conswetis signarem et in for-
mam publicam redigerem. Quam quidem cartham seu ' litteram
coram testibus subscriptis de verbo ad verbum legi et perlegi,
et ejus tenor fuit et est talis: 80
Ich Conrad Volghardi schriber *) unde ich Diederich Sonne-
bach phemer unde canoniken etc. bekennen vor uns unde unsere
erben uffinüich in diesem brieffe : Als uns der erbare her Conrad
von •) Folmershiisen phemer ^ sin hüß zu KoAffungen ®) ver-
mydet haid umbe eynen weseUchin zcinßs, des er unde wir 35
undir eynandir gutlich eyns worden unde wir ime aöch den alle-
jerlichis, dwiele unde solange wir solich hüs in myede innehann,
ußrichten unde beczalen suUen, so fere er anders den von uns
haben unde nemen wil, han wir dem selben hern Conrade gered
unde zugesaget. Wer es> das er solich sin hAs daselbis zu Kouf- 40
1462 oct. 8. 71
fangen in eygener persone selbis besiezen unde darinne wanen
adir daß er sAst syne magit unde eigen hußgesinde darinne secczen
wülte, darumÄ^ soln unde woln wir adir nymandis von unser-
wegen en nioht hindern adir bedrangen unde en damitde in der
5masse mit syme hiise gewerden lassen. Doch so wulte uns der
selbe her Conrad alsdann in dem selben syme hAse alsdanne eyne
lofiben zft unserer frftchte, abe wir der behubeten, umbe unser
myede gerne lassen. Adir wanne er Conrad egenant unde die-
jhenen, wie vorgerurd ist, soUch hM selbis nicht besessen, so
10 soln wir daz umbe unser myede allejerlich haben vor eynchen
andern, darum^ uns auch nymandis hindern sal, alle geverde
herinne genczlich ußgescheiden. Diess ist gescheen in geinw&r-
tikeid des ersamen Conraden Volghardis bftrgermeisters zii Cassel
uff dinstag nehst nach unser frauwen dag Nativitatis. ünde des
15 zu orkAnde han ich Conrad schriber egenant myn inges. heruff
Z& rücke thftn drücken, des ich Diederich egenant, gebresten des 145:2
mynen, mitde gebrüchen. Sub anno etc. 1. secundo. ^^P^- ^^•
Acta sunt hec anno, indiccione, pontificatu, mense, die, hora
et loco, quibus supra, presentibus honorabilibus et discretis viris
20domino Johanne Sweymen plebano in Walde*) et Henrico Cym-
czenberg clerico dicte Maguntine dyocesis testibus ad premissa
vocatis speciaHter et rogatis.
(L. S.) Et ego Johannes Wynrich de Cassel clericus Ma-
guntine diocesis, publicus imperiaU auctoritate notarius, quia pre-
25tacti transsumpti collacionem ad hujusmodi litteram sigillatam
coram testibus prescriptis diligenter habui et aliis omnibus et
singulis, prout prescripta sunt, fierent et agerentur, una cum eis-
dem testibus presens interfui eaque sie fieri vidi et audivi, ideo-
que hoc presens publicum instrumentum per alium fideliter scrip-
SOtum exinde confeci manuque mea propria subscripsi et in hanc
fonnam publicam redegi signoque et nomine meis soHtis et con-
swetis signavi rogatus et requisitus in fidem et testimonium om-
nium et singulorum premissorum.
Orig.-perg. in K. Auf der rückseite von band 16. jahrh. : »Transsumpt
85 eines midbriffs aber ein bauß zu Kauffungen'.
1) 8. urk. nr. 341 n. 1. 2) ,in* feblt im orig. 3) orig. ,viridi*.
4) orig. jbabens^ 5) des landgrafen Ludwig I. zu Hessen (s. urk. nr. 454).
6) ,von* übergescbrieben. 7) d. b. Eonrad (Bierwirt) pfarrer zu Vollmars-
bausen 8) orig. ^ouffen'. 9) dorf Waldau bei Cassel.
72 . 1463 märz 7.
480. Papst Nicolaus V, beauftragt den decan der sanct Peterskirche
zu Fritzlar, je nach aus/all der Untersuchung die capelle der heil.
Juliane dem stifte Kaufungen behufs aufbesserung der tischgelder der
äbtisain einzuverleiben.
Rom 1453 märz 7. 5
1453 Nicolaus episcopus servus servorum Dei dilecto filio decano
märz 7. ecclesie sancti Petri Fritzlariensis Maguntine diocesis salutem et
apostolicam benedictionem. Pia consideratione solet Bomanus
pontifex supplicationibns religiosarum personarmn, per que ipsa-
rum ac monasteriomm votivo statui potest consuli, f avorabüiter 10
annuere necnon ipsarum necessitatibus et indigenciis occurrere
provisionis gracia congruentis. Sane pro parte dilecte in Christo
filie . . abbatisse monasterü in Konfungen ordinis sancti Bene-
dicti Maguntine diocesis nobis nuper exhibita peticio continebat,
quod ipsius monasterü structure ac edificia vetustatis quasi sub- 15
acta dispendio reparatione, que de illius facultatibus et redditibus,
qui de presenti plurünum tenues et exiles existunt^ succedere non
potest, indigent plurimum sumptuosa ipsaque abbatissa diversa
onera et hospitalitates sibi incumbencia ^) commode supportare
non valet^) quodque, si capella sancte Juliane dicte diocesis, que 20
ad presentacionem ejusdem abbatisse pertinet'), mense sue per-
petuo uniretur, incorporaretur et annecteretur, ipsa abbatissa
magniun exinde susciperet relevamen. Quare pro parte dicte
abbatisse nobis fuit humiliter supplicatum, quatinus sibi ejusque
monasterü indemnitati in premissis oportime providere de benig- 25
nitate apostolica dignaremur. Nos igitur hujusmodi supplicationi-
bus inclinati discretioni tue per apostolica scripta mandamus, quati-
nus, si vocatis, qui fuerint evocandi, ita esse reppereris, super quo
tuam conscienciam oneramus, dictam capellam'*) cum omnibus juri-
bus et pertinenciis suis pref ate abbatissali *) mense, cujus [proven- 30
tus] ^) sex marcharum argenti secundum communem extimationem
valorem annuum, ut ipsa abbatissa asserit, non excedunt, eadem
auctoritate imperpetuum incorpores, annectas et unias, ita quod
cedente vel decedente dicte capelle capeUano seu illam alias quo-
modolibet dimittente liceat abbatisse dicti monasterü pro tempore 35
existenti corporalem [possessionem] ^) capelle juriumque et perti-
nenciarum omnium ejusdem^) auctoritate propria libere appre-
hendere et perpetuo retinere ac hujusmodi illius fructus, redditus
et proventus in suos ac monasterü et capelle predictorum usus
convertere, diocesani loci et cujusvis alterius super hoc Ucencia40
1453 märz 7. 73
•
minime requisita, contradictores auctoritate nostra appellatione
postposita compescendo, non obstantibns constitutionibus et ordi-
nationibus apostolicis ac monasterii et ordinis predictormn, jura-
mento, confirmatione apostolica vel quavis alia firmitate roboratis
5statutis et consuetudinibus contrariis quibuscunque, ant si aliqai
super provisionibus sibi faciendis de hujusmodi speciales vel aliis
beneficiis ecclesiasticis in illis partibus generales apostolice sedis
vel legatorum ejus Utteras impetrarint, eciamsi per eas ad inhi-
bitionem, reservationem et decretum vel alias quomodolibet sit
10 processum. Quas quidem Utteras et processus habitos per easdem
et quecunque inde secuta ad dictam capellam volumus non ex-
tendi, sed nullum per hoc eis quoad assecutionem beneficiorum
aliorum prejudicium generari et quibusvis aliis graciis, privilegiis
et indulgenciis apostolicis generalibus vel specialibus, quorum-
15cunque tenorum existant, per que presentibus non expressa vel
totaliter non inserta effectus earum impediri valeat quomodolibet
vel differri et de quibus quorumque totis tenoribus habenda sit
in nostris litteris mencio specialis, proviso quod ipsa capella de-
bitis propterea non fraudetur obsequiis et divinus cultus in ea
20nullatenus negligatur. Nos enim exnunc irritum decemimus et
inane, si secus super hiis a quoquam quavis auctoritate scienter
vel ignoranter contigerit attemptari. Datum Rome apud sanctum
Petrum anno incamationis dominice millesimo quadringentesimo
quinquagesimo tercio, nonis marcii, pontificatus nostri anno quarto.
25 [Am oberen rande von gleicher hand auf rasur:] Ad Camer am.
[Auf detn unteren umgelegten rande:] Pro 1. de Biciis; [darunter:] P.
de Legendorff; [unter dem umgelegten rande links der taxvermerk:]
V;
X
30 X
[darunter die Unterschriften:] A. Frocardus; Ja[cobus] Bomon;
[links darheben am rande:] Man. [Auf der rückseite des oberen ran-
des links:] R. d. P., [in der mitte] Nicolaus [mit vorhergehend efn
und nachfolgendem zeichen] Weit darunter: grosses ß, darin ein p.
35 Orig.-perg. in K. Bleisiegel papst Nicolaus Y. Auf der rückseite von
hand 15. jahrh. : ,Sancte Juliane incorporatio' und darunter von hand 16. jahrh. :
,Die capell sanct Juliane den [!] stifft Kauffungen mit seinen prebenden zu in-
corporiren' (auf alte schrift geschrieben).
1) orig. ,incombencia^ 2) ,valet^ auf rasur. 8) nach ,pertinet^ folgt
40 unbeschriebene rasurstelle. 4) hier folgt im orig. ein durch versehen des
Schreibers hineingekommenes ,cujus quatuor^ 5) nach ^abbatissali' folgt un-
74 1463 apr. 19.
beschriebene rasurstelle. 6) ,proveiitus* fehlt im orig. 7) »possessionem*
desgl. 8) ,ejusdem' auf rasur.
481. Priester Ludmg von Uschlag beglaubigt die abschrift einer Ur-
kunde des priesters Johannes Ruschenberg von 1445 december 26
(nr. 435) betr, (xbgabe von holz seitens der gemeinde Flarchheim an 5
die Colonen des stißes Kanfungen zu Heroldshausen.
1453 april 19,
1453 Ich Johannes Buschenberg. prister bekennen in disseme uffin
apr. . |jj,jgQ y^j, j^jjij^ ^Qj^^ ^Q ^j^ sehen, hören adir leßen, daz ich vor
geczijten darbie geweist ben, daz die erwerdige frauwe BerthalO
von Seyn Grotis selige, eyn eptischen des .werdigen stifftes des
heiligen cruces zcu Koiffungen getheydinget hait mit dem dorff-
schatze^) und mennem zcu Fladicheym umbe vorhaldunge et-
licher acker holczes, die dy menner zcu Heroldeshußen haben
sollen in der von Fladicheym holczgemeynde ^) von solicher guter 15
wegen des stifftes zcu Koiffungen gelegen in felden und flftren
zcu Heroldeshußen obgenant. Des haben sich die gemeynde des
dorffs Fladicheym ergeben in plicht, solich holcz zcu geben den
mennem, die des obgenant stifftes Koiffungen gutere phlAgen
und arbeyden zcu Herlishußen '), ane widderredde und des haben 20
daz vorgenante dorffschafft und gemeynde Fladicheym mir obge-
nanten Johann Buschenberge von solicher vorgerurter phlicht
obirgebunge % die sie gethan haben, solich holcz laßen geben und
volgin nach mir geborde *) ane alle widderredde und inlage. Und
des zcu erkunde und sicher warheit habe ich vor megenante Jo- 25
hann Euschenberg myn ingesegel in diaaen uffin briff gedruchtt^).
2445 Gegeben noch Gots geburdt viercaehenhundert, darnach in dem
dec. 26. sechs und vierczigistin jaren, an sente Stephantage des heiligen
merterers aUer nehest yolgende dem heiligen Crist^^tage.
Ich Ladewig von üßlacht prister bekennen in dissem uffin 80
briffe, daz ich den rechten briff gesehen, gele£en und gehört
hän, und vorsigelt waz mit des vorgenant hem Johann Buschen-
berges inges. und hüdet von werten zcu werten, ßo disse ob-
geschr. copien stehet ges(Airiben. Und des zcu bekentmsse hän
ich myn inges. unden an dissen briff gedrucht. Datum anno Do- 35
mini m^. cccc^. quinquagesimo tercio, feria quinta proxima post
dominicam Misericordia Domini.
Orig.-pap. in K., gleiche handschrift mit urk. nr. 477. Das unter dem
texte aufgedrückt gewesene siegel ist abgefallen.
1) s. urk. nr. 477 n. 1. 2) = markgenossenschaft 3) d. h. He- 40
1463 apr. 29. 75
roldshauBen. 4) = der Übergabe. 5) für nach miner gebürede^ 6) h
scheint aus k oorrigirt zu sein.
482. Prbpstin Sophie von Wertheim und kiisterin Loricha von Weil-
nau zu Kaufungen belehnen den bürger Henne Jlude zu Cassel auj
5 lebenszeit mit 12 acker unesen, genannt die Jungfrauenwiesen, im Hern"
menrode beim Verenspitale vor Cassel mit gleicher Vererbung auf dessen
tochtersohn Martin Scheffer,
1453 april 29.
Wir Sophia von Wertheym probesten und Loricha von 1453
lOWihiauw custem des fryhen keisserlichin stiffts des heiligen ^^'''
cruces zcu Koiffungen bekennen in disseme uffin briffe vor uns,
unsir stifEt und nachkommen, daz wir gelehen han und jheyn-
wortlichin in crafft disses briffes lyhen Hennen Ylude burger
zcu Cassel zcwellf acker weßen, genant der Jungfrauwen weßen,
15 in deme Hemmenrade vor Cassel bie dem Ferenspedale gelegen,
mit alle irer zcubehorunge sich zcu gebruchen nach alle syme
notze und willen, diewiele er am liebe und leben ist, und wan
er nicht lenger am leben ist, sundern von thodes wegen vor-
fallen, daz Got noch synen gotlichin willen verhalde, alsdan mag
20Mertin Scheffer, des genant Hennen Yludes tochtir son, soliche
weßen mit dren phundt pheningen Hescher were von uns und
unsem nochkommen entphan, und wir ime die lyhen soUin syne
lebetage in aller masße, ßo disser briff ußwißet. Und wan er
von thodes wegen abegheit, sal die weße ims, unserm stifft und
25 nochkommen lediglichin widderfallen und sollin uns alle jar dar-
von gebin und beczalen czweliff phunt Hescher were uff sant
Michaelis tag des heiligen ertzengels an alle widderredde, uffczog
und behelff, geistlichen adir werntHchin. Ouch ist beredt, ab
der genante Henne soliche gulde vor sant Mertins tage nicht
SO engebin und sundem unsim guden willen vorbilden adir die
weßen nicht in buwe halden wulten, dan sal soliche weßen uns,
unserm stifft und nochkommen vorledighet sin, uns der fortir
zcu gebruchin noch unserm notze und willen. Wer eß ouch,
daz die obgenant Henne adir Mertin soliche obgenante weßen
36 zcu acker stelttn und seden noch irer beqwemelichkeit, sollen sie
alsdan sitzen blyben mit der genanten gulde und ouch darvon
nicht zcenden, nochdeme eß vorir eyne weßen geweist ist, das
eß zcehentfry sin sal ane alle geverde. Des zcu erkunde und
Sicherheit han wir Sophie und Loriche gebeden die eddeln und
40wolgebom Elizabethen von Waldecken eptischen zcu Koiffungen
76 1453 juni 14.
obgenant, daz sie er inges. vor uns unden an dissen briff halt
thun drucken, des wir Elizabeth von Waldecken von Gots gna-
den des fryhen keißerlichen stiffts zcu Koiffungen egenant ep-
tische ßo umbe irer bede willen hirane irkennen. Datum anno
Domini millesimo quadringentesimo quinquagesimo tercio, Domi- 5
nica qua cantatur in ecclesia Dei Cantate.
Orig.-pap. in K. ; zwei lange schnitte im texte und einer daneben. Das
unter dem texte aufgedrückt gewesene siege! ist abgefallen.
483. A^nttnann Henne von Wildungen ufid andere halten abrechnung
über die einnahmen U7id ausgaben der Kaufunger besitzungen zu He' 10
roldshausen und stellen den betrag an geld und frucht fest, den der
schultheiss Hans van Tüngeda daselbst dein stiße noch zu zahlen hat.
1453 juni 14.
1453 Es ist zcu wissen, daz uff bude datum disser zciddeln Hans
jum 14. yQjj Thimgede schultheiße zcu Heroldeshußen myner gnedigenl5
frauwen von Koiffungen eyne volnkommene rechenunge gethan
hait von zcwen jaren, mit namen anno Domini millesimo qua-
dringentesimo quinquagesimo primo und anno Domini etc. quin-
quagesimo secundo, von aller inname und ußgabe, ßo er inge-
nommen und Widder ußgegebin hait von myner gnedigen frauwen 20
wegen, eyn gheyn deme andern abegeslagen, ßo daz Hans von
Thungede myner frauwen gnaden von solichin zcwen jaren schul-
dig bliebet funffczehin schog und dry und czwenczig aide groschen,
•
hundert funfftehalb und drißig malder korns und funff und se-
benczig malder habern, ußgescheyden die fruchte und daz gelt, 25
ßo in syner ersten rechenunge und qmtancien beschreben ist
und die ußwißet, die dan in disser rechentschaff nicht begreffin
ist. Hirbie sint geweist die veste Henne von Wildungen ampt-
man zcu Koiffungen, herr Curdt Wacker, Johannes Lamperti
schriber, pristere, unde Conradus Kirchman, die darobir bie und 30
ane waren und han des dusse zceddeln zcu bekentnisse ußeyn-
ander gesneden, die gegebin ist uff Donerstag nehest noch sanct
Bamabas tage des heiligen aposteln, anno Domini millesimo
quadringentesimo quinquagesimo tercio.
Orig.-pap. in M. (untere hälfte eines ausgeschnittenen zetteis). 85
1453 dec. 19. 77
484. Die in der Streitsache der äbtissin Elisabeth zu Kauf ungen und
der gemeinde Flarchheim zu schiedsrichtern bestellten pfarrer Johannes
Melbach und Hermann Locker zu Eschwege bestimmen einen termin
zur Überreichung der klageschrifl der äbtissin, verweisen aber die par-
biheien zu einem vorherigen Vergleichsversuch an die landgrafen zu
Thüringen und Hessen.
1453 decetnber 19.
Anno Domini m®. occc^. liii^., feria quarta post dominicam U53
Gaudete conparent^« coram honorabilibus viris dominis Johanne ^^'
10 Melbach sancte Katherine et Hermanno Locker sancti Nicolai
ecclesiarmn plebanis in Eschen[wege] a venerabilibns viris dominis
judicibus sancte Maguntine sedis ad infrascripta commissariis de-
putatis, strennuo Hennone de Wildungen armigero, domino Jo-
hanne Lamperti venerabilis domine Elizabeth abbatisse in Kouf-
löfungen ex una, dominis Hermanno de Cappil cantore ac cano-
nico, Theoderico Kruspen vicario ecclesie sanctormn Petri et
Pauli Dorlanensis et Hermanno B,ust[eberge?] ^) armigero, sculte[to]
scabinorum juratorum majorum et potiorum suo et universitatis
hominum nomine in Fladicheym assertis procuratoribus partibus
20 ex altera, inter cetera finaliter concludendo partes ipse hincinde *)
consenserunt in dictos dominos commissarios et judices sine limi-
tacione ad terminum commissionis. Et iidem') judices supradicti
statuerunt terminum ad dandum et recipiendum libellum ipsi
parti actrici in proximam diem juridicam post festum Purifica-
25 cionis beate Marie virginis immediate secuturam. Et nichilominus
remiserunt partes hincinde ^) pro bono pacis et concordie ad prin-
cipes illustres terrarum Thuringie et Hassie ad videndum, si ipsas
partes tempore medio amice concordare possent. Eciam ipsi pro-
curatores asserti predicti producant infra octavam mandata pro-
SOcuracionum suarum cum ratificacione gestorum hincinde sub pena
duorum florenorum, unum commissariis seu judicibus et alium
florenum parti servanti confiscandorum. Presentibus venerabili,
strennuo et discretis viris domino Henrico abbati seniori in Ryf-
finsteyn, Hertingo de Eschenwege armigero, Henrico Wildebach
35 proconsule, Johanne Geilfueß et Hermanno Steyfinbul opidanis
dicti opidi Eschen[wege] testibus vocatis et rogatis.
Johannes Czuch
notarius ad premissa assumptus.
Orig.- oder cop.-pap. in K. Da weder siegel noch notarzeichen vorhanden,
40 Bo miiss es zweifelhaft bleiben, ob orig. oder copie vorliegt. Auf der rückseite
von hand 15. jahrh. : ,Reces8 zu Eschewege^
T8 1454 Jan. 9.
1) vorl. ,Rust' ohne zeichen. 2) vorl. ,hmcunde^ 3) vorl. ,idem'.
485. Aebtissin Elisabeth von Waldeck zu Kaufungen und die ge-
meinde Flarchheim kommen dahin überein, ihre Streitsache wegen einer
holzberechtigung auf einem tage zu Creuzburg durch Schiedsmänner,
eventuell durch den endgültigen Schiedsspruch Kurt Treuschs, beilegen 5
lassen zu wollen.
1454 Januar 9,
1454 Eß ist beredt und beteinget*) uff hude, datum diesßer zce-
jan, 9, ^q\yi^ als umb die gebreche, irtume^) und zcweytracht, die biß-
inher ufferstanden und gewesßin sin zcuschin der erwirdiginlO
frauwen frauwen Elyzabeth von Waldecken epptischin zu Kouf-
fungen unßer gnedigin frauwen und irem styffte uff eyn und den
mennern gemeynlich deß dorffes Fladichheim uff die Biuism
Bieten von weygin eczlichin geholczen, geleigin in der margke
und geholczen der genanten von Fladichheim'), die do gehören 15
sollin in die gutter und hüben, genant Korngeldeß gudt, geleigin
in der feltmargk zu übern Heroldeßhußen, darzu dann die ge-
nante unße frauwe eppetischin van ires styfftes weygin gerechti-
keit meynet zu habin, inmaisßin hernach geschrebin stehit. Zum
erstin so ist beredt, daz die obgenante unßer frauwe die eppti-20
schin die geistliche forderunge, dannidte sie die menner van Fla-
dichheim ') bißinher gefordert und anegelangit haid, zu diesßir
zijt biß zu dem ußsproche genczlich abestellit imd abegestalt
haid. Darinkeygin so sal Hans vom Hagin amptmann zu Tho-
masbrugke die phandunge, als her ane den mennern zu Herol-25
deßhußen gethain haid % auch genczlich abestellin und die menner
der genczlich qwiet, ledigk und laiß sagin, auch zu dem seibin
ußsproche. Darnach so sollin beyde partie*^) obgenant uff den
U54 nehesten donnerstagk nach dem sontage Oculi schirstkomt zu
Cruczeborgk zijtlich zu halbin mittage komen und iczliche partieSO
eynen sinen gekoren scheydeßman mit sich brengen vor den
seibin, unßer frauwe die epptischin adir ire frunde alßdann ire
schulde und ansage, die sie widdir die von Fladichheim ') meynet
zu habin, montlich, uffin und nar zceelen laisßin. Doruff die ob-
gem[e]ltten menner van Fladichheym ^ auch montlichin antwerten 35
sollin, die schulde und antwerte die gekaren scheydeßman auch
uffzceichin magin laisßin, ab sie deß gelüstet, imd die alßdann
nar sich nemen und gruntlich besehin und luttern und getruwe-
lichin nar suchin, abe sie die obgenante partie gutlich mit wiesßin
solicher irer gebrechin gescheydin mögen. Können sie abir deß 40
märz 28.
1454 JML 9. 79
also nicht gethüen, so soUn sie die nach soUchin iren schulden
und antwerten vorgerurt uff dem seibin tage mit rechte scheidin
adir, abe sie deß uff dem tage nicht gethun mochten, so sollin
die gekoren scheideßman eynen geleygelichen karczen tagk alß-
5 dann benennen und daruffe die partie mit rechte scheiden, und
wie sie alßdann die partie eyntrechtliche mit rechte scheidin
werden, do sollin sie eynen benugen ane habin und daz darbie
blybin laisßin^ und halden. Wurden abir die scheydeßlude in
iren rechtsprochin adir in eynchin pontten, williche daz weren,
10 zweydrechtigk und nicht abirtrugen *), darumb ist von den partien
gewilligit ane Curdt Troyschin den eitern als ane eynen gekaren
gemeynen obirman. Also mit wilUchir partie der obgenante
Curdt in den pontten, darinne sie zweyspeldigk wurdin, in dem
rechten zufollinde wirdet adir wie he sie dann mit rechte schey-
lödet*), dabie sollin die obgenant^i partie daz genczHchen blybin
laisßin und haldin und darmidte gruntlichin gescheidin sin sun-
dem alle geverde. Eß sollin auch die deckgenant^n partie sich
bie den hochgeboren fursten und hem hem Wilhelm herczagen
zu Saisßin etc. und hem Ludewige lantgraffe zu Hesßin, unßem
20 gnedigin, liebin hemn, getruwehche bearweyden imd bekoren, daz
sie ire rethe und frunde zu solichem tage schicken wollin. Herbie
und ane sint gewest und habin beteinget ^) die vestin Heimbroidt,
Rave und Reynhart van Boineborgk gebruder genant van Hoen-
steyn, Johann van Wildungen, Heymbroyd von Honnoldeßhen,
25 her Dietrich Sannebach phernner zu Kauffungen van weygin
außer gnedigin frauwen der epptischin und Frycze van Herde
der elter, Curdt Troyschen und Hans vom Hainn van weygin
der van Fladichheim *). Deß zu kontschaff so sint diesße zcedeln
ußgesniden und iczlicher partie eyne gegebin. Anno Domini
90 m**. ccccl. quarto, uff den mitwachen nach der heyUgin drye
Konnyge tage.
Orig.-pap. in K. (obere hälfte eines ausgeschnittenen zetteis). Mehrfache
überflüssige abkürzungszeichen blieben unbeachtet ; a und o sind häufig nicht zu
unterscheiden. Auf der rückseite von band 15. jahrh. : ,Itecesß zu Crützeborgk*,
85 sovie von band 16. jahrh. : ^Vertrag zwischen Kauffungen und Fladicheim umb
etlich geholtz^
1) für ^beteidinget'. 2) orig. ,irtame*. 3) orig. ^Fladiclheim^ 4) ,ge-
thain haid' steht mit einfügungszeichen am rande. 5) hier folgt wieder ge-
strichenes ,uff d^ 6) orig. ^Fladiclheym". 7) hier folgt wieder getilgtes
40 ,wurden abir*. 8) = obirtragen, d. h. ,überein tragen', concordare. 9) ,adir
— scheydet' steht mit einfügungszeichen am rande.
80 1464 febr. 15.
486. Heinrich Lindener und andere genannte einwohner zu Herolds-
hausen bezetigen, dass sie als betvirthschaßer dortiger Kaufunger
Stiftsgüter das recht hatten und ohne einspruch ausübten^ in d^m zu
Flarchheim gehörenden walde holz zu schlagen.
1454 februar 15. 5
1454 Ich Heinricli Lyndener, Hennan Sele, Hans Bummel, Hein-
fehr, 15. ^^ Wylant und Hans Margwart bekennen gemeynlichin und
unsir iglicher besundem in dissem briffe vor alle den, vor die
disser briflE kommet, sehen adir hören leßen, daz wir etzwilche
gutere undir banden gehabt, gebuwet und gearbeit han, gelegen 10
in feltmarcken und felden zcu Heroldeshußen, genant daz Korn-
geldesgudt, und von den seibin gutem als von des heiligen cruczes
imd eyner eptischen des fryhen keyßerlichin stiffts zcu Koif-
fungen gerechtickeit gehabt und uns der gebruchet han in der
von Fladicheym gehegete holcze des jars mit czwelff ackern, seslö
obir wynter und ses obir sommer, die dan getheylet waren in
die obgenanten Korngeldeshube, der wir dan uns zcu unsirmen
teyle gebruchet, gefurdt, geholet, helffin holen und gehauwin han
und die von Fladicheym uns gutlichin ane intrag geruwelichin
han laßin volgin und, daz so war ist, gesehen, gehört und ouch20
gefurt han, sprechin wir ufiE unsir eyde, die wir dan unsim rechtin
herren gethan han, und ob des fortir noit wurde hiruff zcu sagen
und zcu beweren, wullen wir behaldin und daz beweren, wie
wir von frommen luten undirwijst und lernet wurden. Und des
in warheit und merer kuntschaff han wir gemeynlichin und unsir 25
iglicher besundem gebeden den vesten Bertolden von Spira zcu
Bischoffesgottern, daz er sin ingesigel vor uns uff dissen briff hait
gedrocht, des ich Bertolt itzgenant umbe bede willen der obge-
nanten Heinrichs, Hermann, Hans, Heinrich und Hans mich ßo
hirane irkennen und vorsigelt han. Und hirbie sind geweist die 30
ersamen Locze Boymbach, Hermann Kegel, Heinrich Eyterwint
und Curdt Rydeknechtes von Koiffungen, zcu geczugen hirbie
gebeden und geheischen. Datum anno Domini millesimo qua-
dringentesimo quinquagesimo quarto, in crastino sancti Va-
lentini. 35
Orig.-pap. in M. Unter dem texte über papier auf wachs gedrucktes,
rundes, 28 mm grosses siegel; anscheinend dreieckiger schild, siegelbild nicht
mehr kenntlich; nach Siebmacher neue ausgäbe, band VI. 6. taf. 103 führte
das im 16. jahrh. erloschene Thüringische geschlecht der von Spira einen ring
im Wappen. 40
Durch ein versehen, das ich bei der Verschiedenheit der fundorte des
1454 apr. 16. 81
originales und des conceptes, sowie wegen des fehlenden datums des letzteren
zu spät bemerkte, ist das dem originale nicht ganz gleichlautende concept
als Urkunde nr. 444 selbstständig aufgeführt worden, anstatt dasselbe in den
bemerkungen zur vorliegenden Originalurkunde nur zu erwähnen.
5487. Papst Nicolatis V. beauftragt die decane zu Paderborn, Fritzlar
und Amoneburg, die auf unrechtmässige oder nachlässige weise ab-
handen gekommenen guter dem stifte Kaufungen tcieder zu verschaffen.
Rom 1454 april 16.
Nicolaus episcopus, servus servorum Dei dilectis filiis . . Pa- 1454
10 derbumensis et . . sancti Petri Fritzlariensis ac sancti Johannis ^^^' ^^'
Baptiste Ameneburgensis Maguntine diocesis ecclesiarum decanis
salutem et apostolicam benedictionein. Ad audienüam nostram
pervenit, quod tarn dilecte in Christo fiHe . . abbatissa et capitu-
lum secularis et coUegiate ecclesie sancte crucis in Kouffungen
15 Maguntine diocesis, quam nonnuUe singulares persone, que in
dicta ecclesia precesserunt easdem, agros, terras, vineas, ortos,
Tiridaria, prata, pascua, Silvas, nemora, domos, grangias, molen-
dina, blada, lacus, stagna, piscarias, aqueductus, possessiones, jura,
jurisdictiones et quedam alia bona ad abbatissalem et capitularem
20ipsius ecclesie, mensas communiter spectantia datis super hoc lit-
teris, confectis exinde publicis instrumentis, interpositis juramen-
tis, facüs renuntiationibus et penis adjectis in gravem mensarum
earundem lesionem nonnullis clericis et laicis, aliquibus eorum
ad vitam, quibusdam vero ad non modicum tempus et aliis per-
25petuo ad firmam^) vel sub annuo censu concesserunt, quorum
aliqui dicuntur super hiis confirmationum litteras in forma
communi a sede apostolica impetrasse. Quia vero nostra inter-
est super hoc de oportuno remedio providere, discretioni vestre
per apostolica scripta mandamus, quatinus ea, que de bonis
80 mensarum predictarum per concessiones hujusmodi aUenata in-
veneritis iUicite vel distracta, non obstantibus litteris, instnmien-
tis, juramentis, renuntiationibus, penis et confirmationibus supra-
dictis, ad jus et proprietatem mensarum earundem legitime revo-
care curetis, contradictores per censuram ecclesiasticam appeUa-
35tione postposita compescendo. Testes autem, qui fuerint nomi-
nati, si se gratia, odio vel timore subtraxerint, censura simili
appeUatione cessante compellatis veritati testimonium perhibere.
Quodsi non omnes hiis exequendis potueritis interesse, duo aut
unus vestrum ea nichilominus exequantur. Datum Rome apud
40sanctum Petrum anno incamationis dominice millesimo quadrin*
6
82 1455 mai 19.
gentesimo quinquagesimo quarto, sexto deoimo kalendas maji,
pontificatus nostri anno octavo.
[Auf dem umgelegten unteren rafule :] G. de Callio.
Orig.-perg. in K. Das siegel ist mit einem stück pergament des unteren
randes ausgerissen. Auf der rückseite von band 15. jahrh. : ,Ea que in bonis 5
abbatisse in Kouffungen*, das übrige fehlt. Vorstehendes steht auf unterer
Schrift, die noch durchschimmert, an anderer stelle von band 15. jahrh.: ,Pe.
Thom. Langa*.
1) firma,^ = pacht, pachtgut; französisch: ,ferme^
488. Aehtissin Elisabeth von Waldeck zu Kaufungen fordert von der lo
gemeinde Flarchheim die wiederaufnähme der früheren holzlieferungen
an des stifies Vorwerke zu Ober-Heroldshausen, sowie entschädigung
für die zeit der unt-er lassung, und ernennt Hans von dem Berge in
erster und Kurt Treusch in zweiter instanz zu Schiedsmännern.
1455 mai 19. 15
1455 Dis sint unsir Elizabeth von Waldecken von Gots gnaden
mat 19. eptisclie des fryhen keißelichs stifts des heiligen cruczes zcu Koif-
fungen schulde und zcusprache, die wir hän und thun von un-
sirs stifEts und heiligen cruczes wegen zcu den mennem gemeyn-
hchin des dorffs zcu Fladicheym. 20
Item wir schuldin sie und sprechin en zcu umbe 12 acker
holczes, seß acker obir summer und 6 acker obir winter, die sie
uns wißen, messen und volgin soUin laßin uß deme gehegente
holcze vor dem Heyniche bie Fladicheyme. Die seibin czwelff
acker dan gehören in unsir czwey eygene fryhe forwercke zcu 25
Obern Heroldeshußen, die dar in sich haldin 24 huffen landes
ane geverde und genant sint daz Korngeldesgut und nü bie en-
tzeln hüben umbe czynß sint vorthan, weUche czwelff acker hol-
czes sie dan etzwilche jare dem heiligen crucze, uns, unsirme
stiffte, uns und unsim landtseddeln uff den seibin hubin vorhaldin 30
und nicht volgin laßin und gemessen h&n. Hirumbe heischen
wir von en, deme heiligen crucze, uns und unsirme stiffte zcu
den vorgenanten hubin soliche 12 acker holczes nü fortir jerlichs
volgin laßin und daz darmitde zcu haltin, als dan in vorgeczijten
gehaltin ist, unde dem heiligen crucze, uns unde unsirme stifftSö
umbe den vorseß, hinder, kost und schadin thün, alße veil uns
darumbe bilche eygen sal, solichin vorseß, hinder, kost und scha-
din wir anegeverUchen achten und setzen an czwey hundert
guldin mynner adir mer ane geverde, und stellin disse^) unsir
schulde noch der obgenanten von Fladicheym antworte an den 40
nach 1455 mai 19. — vor 1466. 83
vesten Hanße von dem Berghe als an unsim gekom scheydest-
man, uns mit rechte zcu scheyden. Und ab der obgenant Hanß
mit der von Fladicheyme gekoren scheydestman nicht eyns, sun-
dem ozweyspeldige rechte sprechin wurden, darzcu gebin wir
5 den vesten Curden Treuschen den eitern als eyn obirman. Mit
wilcheme dem besten gesprochen rechte der zcufiUet adir eyn
bessers wißete, darbie sal daz blyben. Gebin am mantage noch
dem sonkage Cantate, anno Domini m. ccccl. qu»nto.
Pap.-oonck in K., von anderer hand (wohl Hans vom Berge) comgirt,
10 Links unten viereckiges aiäck herausgeschnitten. Auf der rückseite von hand
15. jahrh. : ^Schulde und ansproche myner gnedigen frauwen^ sowie von anderer
hand 15. jahrh.: ,Keceß zu Eschewe. Recesß zu Crutzeborg. Item recongnicio^
Siehe auch bemerk, zu urk. nr. 489.
1) von hier an hand des correctors.
15 489. Die erstinstanzlichen Schiedsrichter in dem reehtsstreite der ab-
tissin zu Kaufungen mit der gemeinde Flarchheim wegen kolznutzung
geben der äbtissin auf, die in Urkunde von 1455 mai 19 (nr. 488)
enthaltene klage zu beweisen,
[nach 1455 mai 19,]
20 Brenget myn frauwe von Koiffungen zcu, als recht ist, als [nach
ir schulde innehildet, des sal myn frauwe buche und durch recht ^^^f^ i
' *^ mal 19.]
genyßen. Und als daz gesehen ist, so suln ir die von Fladicheym
keren kost, hinder und schaden, den sie deshalbin geledden hette
und den schaden ouch biebrechte, als recht were. Und zcu so-
25 lieber zcubrengunge lege ich er dry tage und seß wochin, alß
dan gewontlich ist. Brechte myn frauwe abir des so nicht zcu,
benement*) dan sich dan die von Fladicheym, als recht were,
als ir antworte dan inhildet, dar sulde sie myn frauwe bie laßen,
alßo lange biß sie mit rechte daruß bracht worden.
90 Cop.-pap. des 15. jahrh. in K., auf die rückseite der urk. nr. 488 von
hand des correctors der letzteren geschrieben. Undatirt, doch späteren datums,
als die vorhergehende Urkunde.
1) vorl. jbenemet^
490. Die äbtissin zu Kaufungen beauftragt ihre vasallen Wolf von
85 Wolfershausen und Hermann Megsenbug, Kraft vmi Felsberg, der
ansprüche auf Stiftsgüter im gewichte Reichenbach erhob, dahin zu bc"
scheiden, dass sie dessen anspräche nicht anerkenne und sich eventuell
weitere schritte vorbehalte,
[vor 1456.]
40 Ako als Crafft von Felsberg in sinen schrifften uns unde ^4^1
Ö4 vor 1456,
unser stifft zu redden seczit von siner unde der andirn von Fels-
perg wegin unde besynnunge von uns biddet, die sich in rechte
gebore nae lehenrechte, unde darinne beruret, wie vorzijden et-
wilche gebure in dem gerichte zu Richenbach etwilche guter von
sinen eidern gehat haben unde nach haben sollen, die solche 5
guter hinder den von Felsberg von uns unde deme heiigen cruce
enphangen haben, unde ist sin meynunge, wie wir en darane
ungutlich thun unde Ungnade bewijsen unde wie sije hoffen, das
wir sije in besiczunge solcher guter nicht hindern ader bedrangen
sollen ader ymande darzu hanthaben, also danne solche sine mey- 10
nunge myt meer werten inheldit, die er nae lute der selben stellit
zu erkende nae buchen Sachen, antwerten wir vor uns unde unser
stifft, das uns nicht wissentlich ist ader gedencket, das der ege-
nante Crafft, sine frunde ader eldirn ye solche besiczunge haben
gehat von sotannen gutem, sundem wir solche guter haben ge- 15
funden leddig, lois unde frye unde ouch die selben lange zijt,
jar unde tag, ouch meer dan vierczig jar bie liebe ouch unde
leben des egenanten Crafftes vater innegehat haben unde nach
innehaben unde besiezen ruwelich unde eygentlich an allirley
rechte anspräche, erbidunge dinstes, gelobeczes, eide: nae wijse, 20
gewonheit unde rechte lehinrecht^. Unde abe es sich erfunde,
also wir dach nicht zugeben ader bekennen, dfus sije etwilche
ader keynerley besiczunge in solchen gutem hetten vorzijden
gehat, stellin wir vor uns unde unser stifft alsodanne, das solche
besiczunge unde recht hette sich in rechte vorjeret : „ Wante wer 25
danae folget in lehinrechtes dinste, der sael in eyner gewissen
czijd, benumet in dem rechten, sinen herren irkennen unde eme
getruwekeit sweren unde globen. So ist der herre deme manne
alsodann schuldig von solches lehins wegin unde globeczes en zu
nemende in sinen man unde menczschen. Unde abe en dan der 80
herre vorworffe, so wirt in rechte das lehinrecht geneyget vor
solchen, der sich also erbiidet", also man findet in constdtutianibus
"Fridericiimperialibus in c[apitulo] „Si clientul^'s". Unde bekennen
hirumme den egenanten von Felsperg an solchen unsem gutern
nicht unde meynen, sije sollen uns unde unser stifft an solchen 35
unsern gutern, also sije bilche thun, unbehindert, unbedranget
unde ungekrod^) laissen unde unser herbrachte lobeliche, ruwe-
liche eygene gewere, besiczunge unde nchtige herschaff nicht ver-
brechen, sundem die schüren, schuczen unde schirmen, also eyn
man sinen herren. Unde stellen das an uch Wolff von Wolffers- 40
husen unde Herman Meysenbug unsers unde unsers stifftes man
1456 Jan. 17. 85
unde pares curie, uns myt den egenanten von Felsperg nae lüde
irer meynunge unde unsir besynnunge anstad eyner antwerte
gegeben in eyme buchen zu verscheiden, zu 3) behaldende doch
solche macht, abe der egenante Crafft ader sine frunde ichtes
5 künden ader mochten zubrengen antreffende er besiczunge, also
sije vorluden, ader ouch ander sache, daruff uns unde unsirme
stiffte noid were zu antwerten, also wir dach nicht meynen, das
akodann nicht beslossen werde der weg zu vorder unde breider
antwert^j. Unde geben des disse unser antwerte in der wijse
10 eyner besynnunge vor uns unde unser stifft under unsir eptie
Inges, hir zu rugke gedrucht. Datum
Pap.-conc. in K., wasserfleckig. Undatirt. Da Wolf von Wolfershausen
im jähre 1456 starb (er war laut gütiger mittheilung des herm freiherm Bu-
dolf von Buttlar zu Elberberg der letzte seines geschlechtes), so ist hierdurch
15 die späteste grenze des datums gegeben.
1) unbelästigt, von kroten, kruden. 2) von hier an bis zum Schlüsse
steht der text in umgekehrter richtung auf der anderen seite.
491. Konrad Treusch fordert als oberstet* Schiedsmann in detn streite
zwischen der äbtissin zu Kaufungen und der gemeinde Flarchheim
20erstere auf, zuvor ihre anspräche auf die streitige hohlieferung zu
beweisen.
1456 Januar 17.
Nach schulde myner gnedigen fraftwen von Kouffungen unde 1456
antwort der menner gemeynlich von Fladicheym unde nach dem ^^*^' ^^'
25 rechtsprftchen Hans vom Berge uff myner frauwen von Kouf-
fungen sythen unde Heynrichez von Hiisen uff der von Fla-
dicheym sjiihen darober spreche ich Conrad Troysche als eyn
gekom obirman vor recht, als ich mich dez an wyesen luthen
vorsichtiglich erfam habe unde selbest besßers nicht enweyß :
30Brenget myne frauwe egenant zcft, alz recht ist, mit lebender
adir legender kuntschafft adir orkonde, daz soUich geholcze, alz
daz er schult ußwyset, ör ist unde in ör forwerg gehöret, dez
sal sye billiche genisße. Kan sye dez aber nicht zcübrenge, alz
recht ist, entledigen sich dan dij von Fladichejmi gemeynlich,
35 als recht ist, daz myne frauwe von Kouffungen an sollichem ge-
holcze keyne gerechtikeit habe unde nicht yn 6r forwerg gehöre
unde daz en daz unbewust sye unde nye erfam haben, ßo sollen
sye sollicher schulde myner frauwen vorgenant ledig unde loiß
syn von rechtes wegen.
86 1467 oct. 25.
Alz dan myne frauwe von Kouffungen fordert umbe scha-
den, mit namen zweyhundert gülden adir me, daniff spreche ich
Curd obgenant vor recht: Erwynnet sye öre sache mit rechte,
alz vorgesprochin ist, waz sye dan k&ntlichez und mogelichez
schaden zcübrenget, alz recht ist, sollichen schaden synt ör dij 5
van Fladicheym in rechte phlichtig zcu keren unde von rechtes
wegen. Unde gebe dez dissen sprftch vorsigelt mit myw eygen
inges. Datum anno Domini m^. cccc®. Ivi^., ipso die sancti An-
thonii.
Orig.-pap. in K. Unter dem texte über wachs auf papier gedrucktes 10
rundes, 25 mm grosses, braunes siegel, im unten abgerundeten Schilde die Butt-
larsche butte, Umschrift: CüKD [VON B]UTLER. Auf der rückseite von band
15. Jahrb.: ,Usprach üff dy von Fladicheym*.
492. Margarethe, dechanUn zu Gandersheim, Loricha, küsterin zu
Kaufungen, und beider Schwester Agnes, gräfinnen von Weilnau, ä^-16
stätigen ihren früheren verzieht auf das schloss Birstein zu gunsten
ihres vetters Hans von Waüenstein (s, urk, nr, 420),
1457 october 25.
1457 Wir Margaretha dechynnen zcu Ganderßheym, Loricha koste-
oct. 25, j.yj^ej^ ^eß stifftes Kouffunghin und Agnes ir swester, graffynnen, 20
geboren von Wylnauwe, bekennen uffenüich in disseme uffen
briffe vor imß und vor alle unser erbin: Nochdeme sich der
veste Hanß von Waldensteyn unser lieber, getruwer vetter noch
abghange unserß lieben vatirß seligen unser underfangen, syne
syppeschafft ane ims getruwelich bewiset, vorgewest, behulffin, 26
geraden imd bystant in unsem noden merglich gethon haid imd
deßglichen her noch tegelich myt syner hulffe, getruwen rade
sich kgen ims ernstlich bewyset und vor bewiset hait, deß wir
yme biUich dangk saghin und kgen ym gedencken zcu vordynen
schuldig sin. Und wir haben darumb dem selben Hansen im- 30
serme vettern und synen erbin myt sere wolbedochtem müde,
myt gudeme vorrade in der allerrechtesten, reddelichesten, besten
wyse und forme, so wir aller reddehchest und rechtest moghen
adder können, und umme sunderlicher zcuneygunge wyllen von
rechtir gesippe vor langen jaren gegebin, noch gehalde eynesSö
besundem rechten instrumentiß, und nu aber mechtlich geben in
erkunde disßes briffes in rechtir, reddelichir, geborlichir forme,
myt aller rechtin macht und craftt, geistliches und wertliches
gerichtes an alle underscheit, alle unsir gerechtekeit und ane-
geboren vetterlich erbeteyl und anewartunge zcu deme sclo8ße40
1467 oct. 26. 87
Byersteyn myt dem gerichte, dorffen und alle synem zcugehorunge
zcumoel nichtes ußgescheiden, alse daß der obgemelte nnsir lieber
vader selige ynnegehabet, besessen und uns dormydde beerbet
hait und her noch syner gelegenheit uns nicht vele meher noch
5syme tode gelossen hait, dan sulch scloß myt syner zcubeho-
runge, daß dan Fuldeß erbe imd gudt ist^), dormydde her uns
vorsorghet und bewiset muchte hain, und wir ye getruwen, wir
onbilche vorschalden noch vorstosßen sin sullen, sulch imser
erbeteyl an deme genanten scloiß, adder waß ims noch erblich
lOdorvon erf allen magk, wir dem genanten Hansen unserme vet-
tern, wie obgeschreben, gegeben hain und geben und vortzihen
doruff lutirlich und zcumoel vor unß, unsir erben und vor alle
man, alles rechten dorane erbUch und eweclich nummer keyne
vorderunghe adder anespruch meher domoch zcu thune, geistlich
15 adder wertlich, in keyne wiße, sundem alle geverde. Und her
mag dormydde thun und lossen allen synen notz und wyllen,
alse anders myt syme eygen gude ane unser und unser erbin
und allemsmnes von unsern wegen were und widdersage, und
hirynnen ußgescheiden alle geverde und alle underscheit. Diß
20 nu alles zcu erkunde und bekentniß hain wir semptlich gebeden
die erwerdighin, eddelgeborene frauwen frauwen Elisabet graffyn-
nen von Waldecke und abbatissen des werdighin stifftes Kouf-
funghin, unser gnedighen Heben frauwen, daß sie ir gnade inge-
sigel vor uns und unsir erbin an dissen briff thue hencken, deß
25 wir Elisabet ytzuntgenant umme ir bede willen bekennen. Und
zcu merer sichirheit hain wir gebeden dy vesten Wemher von
Eiben, Zvarg^) von Holtzheim, Ebirde Haken, Ludewige Hasen,
daß ir ixlichir sin ingesigel by der obgenanten imsir gnedighin,
lieben frauwen ingesigel ouch thun hencken ane dissen briff.
30 Deß wir obgenanten Wemher, Zvarg, Ebirt und Ludewig umme
ir bede willen bekennen zcu kuntschafft hiruber, ims und unsern
erbin onscheddelich. Datum anno Domini millesimo quadringen-
tesimo quinquagesüno septimo, feria tercia ante festum sanctorum
Symonis et Jude apostolorum.
36 Orig.-perg. im fürstlich Isenburgschen archive zu Birstein. Von den 5
nmden, braunen siegeln ist 1) privatsiegel der äbtissin Elisabeth von Waldeck,
37 mm, im dreipass unten abgerundeter schild mit dem Waldeckschen achtspitzigen
Sterne, Umschrift: S. ELISABETE DE WALDECKE (vgl. siegel der urk. nr.
501); 2) 26 mm, im siegelfelde dreieckiger schild mit baumast, auf dessen
40 spitzen lilien, Umschrift : S. WERNH[ERI DE ELBENE] ; 3) 26 mm, dreieckiger
schild im siegelfelde mit linker balkenflanke (die Zeichnung zu diesem ausdrucke
fl. Gritzner Herald, terminologie in Siebmacher Wappenbuch, einl. band, abth. B,
88 1467 nov. 12.
taf . 2, nr. 82, wo jedoch rechte balkenflanke), Umschrift : ADAMVS PVMILVS
DE HOLTZUKiTM; 4) 24 mm, dreieckiger schild im siegelfelde mit 2 gekreuzten
hacken, Umschrift : S. EBEBHARDI ; 5) 25 mm, dreieckiger schild im
siegelfelde mit laufendem hasen, Umschrift : S. LVDBWIOI HAESE. Auf der
rückseite von hand mitte 18. jahrh.: ,Ce88ionBbrieff, wodurch Margareta und 5
Loricha von Wilnau ihr erbrecht auf das schloß und gericht Birstein nochmals
an ihren yetter Johann von Waidenstein übertragen, anno 1457\ Vorstehendes
regest ist auf ein älteres verwischtes regest geschrieben. Eine vielfach in der
Schreibweise abweichende copie dieser Urkunde aus dem jähre 1464 befindet sich
im ,rothen buche* zu Birstein, fol. 129 — 129^ Auszugsw^eiser, stark gekürzter 10
druck bei Wenck 1, urkb. nr. 19.
1) graf Reinhard vonWeilnau, bruder der 8 genannten grafinnen, abt zu
Fulda, belehnt Hans von Waidenstein gleich darauf, am 28. october 1457, mit
dem cedirten antheile am schlösse Birstein (orig. im archive daselbst), aber
schon 1458 febr. 5 verzichtet Hans auf alle ansprüche und rechte am schlösse 15
zu gunsten des grafen Diether von Isenburg (copie im ,rothen buche* zu Bir-
stein fol. 129* — 180). 2) im orig. ist zwar der erste buchstabe undeutlich,
allein aus dem ,pumilus* der siegelumschrift 8) (s. oben) geht hervor, dass
,Zuarg* (zwerg) zu lesen ist.
493. Johannes Kirchhain, decan der sanct Peterskirche zu Fritzlar,20
beauftragt die plebane, viceplebane und kirchefirectoren zu Creuzburg,
die priorin und den convent daselbst mit der Suspension zu bedtvhen,
wenn sie nicht binnen 8 tagen dem stifle Kaufungen bezüglich der
rückständigen Zinsen genüge leisten oder dem gerichte zu Fritzlar nicht
beweisen, dass sie zu der angesprochenen leistung nicht verpflichtet seien. 25
1457 novembei' 12,
1457 Johannes Kirchayn decanus ecclesie sancti Petii Fridsla-
nov, 12, riensis, judex et conservator jurium, privüegiorum, bonorum et
rerum venerabüium et g[e]nerosarum dominarum abbatisse to-
ciusque capituli ecclesie regalis sancte crucis in Koiffungen adO
sancta sede apostolica specialiter deputatus honestis viris dominis
plebanis, viceplebanis et divinorum rectoribus in Cruczeborgk
ceterisque [requisitis] ^) salutem in Domino. Vobis mandamus,
quatinus religioso« dominam priorissam totumque conventum ibi-
dem diligenter et peremptorie moneatis, quas et nos tenore pre-35
B&ntium sie monemus, ut infra octo dies vestram monicionem in-
mediate sequentes satisfaciant ^) prefatis venerabilibus ac generosis
domine abbatisse et capitularibus ecclesie sancte crucis de censi-
bus retardatis vel saltim ipsa diei octava, si juridica fuerit. Sin
autem extunc proxima die juridica coram nobis Fridslarie in curia 40
nostre habitacionis vel alibi, ubi in judicio pro tribunali sede-
bimus; allegatur^ causas, si quas rationabiles habeant, per se vel
1458 Jan. 13. 89
procuratorem earundem legitimum, quare ad premissa non tene-
antur, alioquin lapso termino, si non paruerint nostris mandatis
hujusmodi, nos ipsas exnunc prout extunc et extunc prout ex-
nunc a divinis in hiis sospendimus scriptis mandan^^ vobis, qua-
5 tinns ipso« extunc publice nuncietis ut sie suspensas. B^ddite lit-
teras sigiüataa "). Datum anno Domini m®. cccc^. 1, septimo, die
xii. mensis novembris nostro sub sigUlo. Diem vero execucionis
vestre, et quidquid feceritis in premissis, nobis rescriben<^a co-
piamque jurisdictioni8 nostre hesitan/es erimus salvo jure *) datun.
10 Jo[hannes] Hubenstricker notarius.
Orig.-pap. in K. Das auf der rückseite aufgedrückt gewesene siegel ist
abgefallen. Daselbst befinden sich folgende eintragungen : ^Exsecucio facta est
per me Johannem Ysenhod capellanum ibidem, quod protestor propria manu';
etwas mehr rechts von derselben hand: .Dominica Estomihi'; an einer andern ^{^^^
15 stelle steht noch : ^lebanum in Elsongen . . . ^) Heynicke von Elen'. ''
1) ^requisitis' fehlt im orig., ergänzt aus nr. 494. 2) orig. ^satisfa-
dent*. 3) im orig. in einem zuge geschriebenes ,R<il^* C^- I* s*)* 4) orig.
,juri'. 5) hier folgt unverständliches ,ctß'.
494. Decan Johannes Kirchhain zu Fritzlar befiehlt den plebatien etc,
20 zu Creuzburg und Herleshatisen, Konrad Treusch als erwählten obm'-
Schiedsmann in den Streitigkeiten zwischen der äbtissin zu Kaufungen
und der gemeinde Flarchheim zu dem erlasse des schiedsrichterlichen
entscheides bei strafe anzuhalten.
1458 Januar 13.
2b Johannes Kirchayn decanus ecclesie sancti Petri Fridsla- j4o8
riensis, judex et conservator pro libertate ac jurium conservacione •^'***- ^^'
venerabilium et g[e]nerosarum dominarum abbatisse, custricis et
tocius capituli ecclesie regalis sancte crucis in Koiffungen a sancta
sede apostolica specialiter deputatus honorabilibus viris dominis
aoplebanis, viceplebanis et divinorum rectoribus in Crüczeburg et
Herlshusen ceterisque pro presen^tMm execucione requisitis et
mandatis apostolicis oheäientibus salutem in Domino. Accepta
nobis non sine gravi causa querela pro parte earundem domina-
rum, quod ipsa domina pro se et dicto capitulo quoddam inter
35 se et villani de universitate ville Pladichen necnon nobiliste et
ceteri majores ejusdem ville inierunt arbitrium et in validum vi-
rum Conradum Troysschen ^) armigerum ad pronunciandwm et
laudandi^m atque sententiandt^m super posicione et reversione ac
juribus sive munimentis in dicto negocio ipsi oblatis et in scriptis
40exhibitis compromiserunt justiciam ministrando etc. Ipseque su-
90 1459 flept. 29.
perarbiter minime pronunoiavit, unde ipsum per nos compelli
ad pronunciandum ^) ac aliter de oportuno remedio provideri po-
stulavit. Nos igitur peticionf tÄmquam just« et conson^ raoiont
fuimus inclinati vobis eapropter mandan^e^, quatinus ipsum Con-
radum superarbitrum accedatis, quo propterea fuerit s^ccedendum, B
et ipsimi requiratis et moneatis, quem et nos monemus et requi-
rimus, ut infra quindecün dierum spacium post bujusmodi requisi-
cionem et insinuacionem ipsi factam laudet et pronunciet senten-
ciam') et justiciam ministret sub excommunicacionis pena et
centum florenorum mulcta. Sin autern, extuno ipsum hujusmodilO
penas et mulctas volumus incurrere ipso facto et, si hujusmodi
pronunciacionem recusaverit, extuno omnia et singula acta et mu-
nimenta in hujusmodi negocio coram eo oblata et exhibita nobis
ac ad nos remittet, cum effectu per nos in hujusmodi negocio
processwrwm, sub eisdem penis, censuris et mulctis. B£ddite litteras 15
mgülaias. Datum anno Domini m^. cccc. Iviii., die xiii mensis ja-
nuarii, nostro sub sigiUo presen^iÄt^ appensso. Diem vero execu-
cionis nobis legitime rescriben^e«.
Jopiannes] Hub[enstricker] notarius.
Orig.-pap. in K., löcherig. Das auf der riickseite aufgedrückte spitzovale, 20
50/31 mm grosse, braune Siegel ist abgefallen. Darunter von band 15. jahrh. :
,Execucio hujus mandati facta est per me Jobannem Hobeber plebanum in Her-
leßbusen dominica Oculi*)) quod protestor manu propria*.
1) bier folgt wieder gestricbenes ,ad p*. 2) hier folgt weder gestri-
chenes jpostulavit*. 3) durch loch imdeutlicb. 4) ,Oculi* über gestricbenes 25
,E8to michi' geschrieben.
495. Prior bruder Ditinar und der Canneliierconvent zu Spangen-
berg quittiren dem stifte Kaufungen den empfang der ihnen jährlich
schuldigen 5 gtdden.
1459 September 29. 80
1459 Wir brudir Ditmar prior und anders der gemeyne convent
sept 29, ^^2 oloisters zu Spangenberg ordens unser liber frauwen von
dem berge CarmeH bekennen, daz wir entphangen hain von den
ersamen und geystiichen frauwen der eptisßen und anders dez
gemeynen cloist[er]s und stiffes wegen von Kouffungen') vunff85
gülden geildes, dy sy unß schuldig syn zu geben alle jair uff
sant Michaelz dag nach inhaldunge unser briffe. Hirumbe ßo
sagin wir prior und andir brudir dez vorgescrebin conventz dy
obgenanten aptischen und dy andim gemeynen juncfrauwen dez
vorgescrebin cloisters und stiffes alzo uff dysße czit und vor allen 40
1459 oct. 31, 91
vorgan[gen] cziden der egenanten gülden myt dysser quitanozien
quiyt, ledig und loiß an geverde. Dez zä sicherer wareit und
bekentnisse habin wir prior unser prioramptz ingesigü gedrucht
unden uff spacium disses briffes. Datum anno Domini m^. cccc^.
5lix®., ipso die Michaelis archangeli.
Orig.-pap. in K. Das unter dem texte über wachs auf papier aufge-
druckte Siegel ist durch plattdrücken unkenntlich geworden (beschr. s. urk. nr.
498). Auf der rückseite von hand 16. jahrh. : ,Clo8ter Spangenberg über 5 gül-
den'; an anderer stelle: ^Quittung^
10 1) hier folgt wieder gestrichenes jVon*.
496. Aebtissin Elisabeth von Waldeck zu Kaufungen veräussert ihrem
caplan Johann Lampracht 6 viertel frucht jährlicher rente aus des
Stiftes gutem und zehnten zu VoUmarshausen auf wiederkauf
1459 october 31.
15 Wir Elisabeth von Waldeckin des fryghen keyserlichen ^^^
stiffts des heiligen cruczis zcu Koiffungen von Gots gnatin ep-
tissen bekennen vor uns, unsir nochkonunen und stifft uffinüichen
in dissem briffe, daz wir midt gutem willen, wißen und folbort
der eddiln und wolgebom Sopphyen von Wertheym probistin,
20Ermengarden von Eppirmundt kostel-in und capitlsjungfrauwen
gemeynlichen des seibin unsirs stiffts dem erbarn hern Johann
Lampracht prijster, unsirm capelan, und alle sinen rechtin erbin
rechtlichen und reddelichen eyns stetdin erblichen koiffs verkoifft
hain und in crafft disses briffs vorkoiffen sehes vijrteil gutir hartir
25 angenemer fruchte, halb kom und halb habirn, Cassü maßes vor
sehes und drißig gute gneme volwichtige Einsehe gülden, die
der genante her Johann vor uns in unsirm und unsirs stiffts
merckhchen nocz in unsim kryghen, dye wir zcu Rome uff dye
capellin sanct Julianen gehabt hain, gutlichen ußgegebin und zcu
SOdancke vor uns beczalit hait, des wir dan yn und sine erbin
saghen qwijdt, ledig und lois in dissem uffin briffe. Und wir
gelobin yme und sinen erbin dye vorgeschreben sehes virteil
fruchte alle jair gutUchen zcu gebin und unvorczocklichen zcu
beczalin an alle syne koste und schaden uff sanct Michahelis
35 dagh des heiligen erczengils uß unsim fryghen höbe und gutern,
so wir haben in und vor dem dorffe Volmirshusen, als daz dann
Henne Hobemans von unsir und unsirs stiffts wegbin zcu disser
zcijdt buwit, gewynnit und inhait, und ouch uß unsim czehinden
darselbis in dorffe und veltmarcke Volmirshusen, ersucht und
40 unersucht, wye man daz genennen magh. Und wir heißen, ge-
92 1459 oct. 31.
bijtdin und erlej'wen vor uns und unsir nochkonunen. des ge-
nanten stifiEts geynwirtlichen in dissem briffe den seibin unsirn
hobeman adir wer den hoeb, gutir, czehinden, czynse und renthe
zcu zcijtden von unsir und unser stiffts wegbin buwint, gewin-
nent und inhant, daz sye dem genanten bem Johann und sinen 5
erbin dye vorgesohreben sehes virteil fruchte sollin antheiß wer-
din, yme dye alle jair zcu verandelagen, zcu beczalin, zcu gebin
und zcu werende uff sanct Michahelis dagh eyn myle weghis
von dem genanten dorffe Volmirshusen, wor her Johann adir
sine erbin daz hene begerin und yn daz allir beqwemist ist, an 10
alle sine koste und schadin, sunder alle geverde. Und an der
beczalunge sal yme adir synen erbin nicht behindern keyner-
hande vorbodt, brandt, gewalt, herrennoidt, hagil, missegewaß,
kommer adir gerichte, geistlich noch wemtlich, noch keyn andir
inf aU, von wÜchen Sachen daz zcukommen adir gedichtet muchte 16
werdin. Und wer ez sache, daz ime adir synen erbin uff den
genanten sanct Michahelis dagh uß sulchen obgerurtin höbe, cze-
hinden und gutim sulche hindir adir infal zcuqweme, so daz yme
ader synen erbin jherüch sulche fruchte nicht beczaÜt, sunder
yme indrag darin wurde, dez doch nicht syn sal, so sollin und 20
wollin wir, unsir nochkommen und stifft dem obgenanten hern
Johann und sinen erbin dye vorgesohreben sehes virteil fruchte
gebin und beczalin von unsirm komhuse und spicher in unsirm
höbe zcu Koiffungen und uß alle unsirn gutim, dye wir haben,
bewegelichen und unbewegelichen, besucht und unbesucht, und 25
yme dye werin an dye stetde in obgeschrebener maße an alle
sine koste und schaden. Und wir seczin den genanten hern Jo-
hann und sine erbin der obgeschreben sehes vijrteil fruchte in
eyne foUinkommende uffinhebinde were und uns und unsir noch-
kommen und stifft daruß, sich der zcu gebruchin noch alle iremSO
nocze und willen. Und wir, unsir nochkommen und stifft sollin
und woUin ime und sinen erbin der obgeschreben gulte gantze
follinkommende werschaff thuen, so gewontlich und recht ist,
so dicke des noit geschijdt, sondir aUe geverde. Wer ez ouch,
daz der genante her Johann adir sine erbin dissen briff midt35
der obgeschreben gulde furtir vorgeben, vorwieseten, vorkoifften
adir wer yn midt hern Johans zcuerst und damoch midt siner
erbin wißen und willen inhette, dem adir den sollin und woUin
wir, unsir nochkommen und stifft dye obgenant gulte gutlichen
gebin, beczalin und dissen briff haltin midt allin stucken, punc-40
ten und artickeln glich dem koiffer selbirs an alle geverde. Ouch
1460 apr. 20. ÖS
liain wir vor uns, unsir nochkommen und stifft den willen be-
haltin, in welchem jare wir kommen vor sanct Johannis Baptisten
dagh, daz wir alsdan dye obgeschreben sehes vijrteil fruchte
moghen widderkoiffen vor sehes und drißig gute, gneme, vol-
5 wichtige Einsehe gülden, wann uns des gelangit, doch also
daz alle vorseßin, ersehenen und vorhürte gulde genczlich und
alle midt koste und schaden, ab des waz daruff gegangin were,
zcuvomt wole gegebin und beczalit syen sondir argeUste und
geverde. Des zcu orkunde und warem bekentnisse, alle disse
10 vorgeschreben puncte, stucke imd artickel genczlichen zcu haldin,
so hain wir unsirer epthye ingesegel bye unsirs capittils inge-
segel an dissen briff wißentHchen thuen henckin. Datum anno
Domini millesimo quadringentesimo quinquagesimo nono, in vi-
güia Sanctorum omnium.
15 Orig.-perg. in M. Siegel 1) spitzoval, 50/30 mm, braun, stehende äbtissin
mit kreuz und hirtenstab, zu ihren füssen Wappenschild mit achtspitzigem steme,
Umschrift : ELISABETH DE WALDECKE ABBETISSA IN KOVFVNGEN
(abbildung s. siegeltafel 3, nr. 13); 2) abgefallen. Auf der rückseite von band
15. jahrh. : ,Littera domini Johannis Lamperti'.
20497. Vormünder und gemeinde zu Herleshausen bitten die äbtissin
Elisabeth von Waldeck zu Kaufungen um rath wnd Weisung, ob sie
der auffordenmg des Junkers Kurt zur heerfolge im dmiste herzog
Wilhelms nachkommen solletu
1460 april 20.
25 Unßem underthenigen, schuldigen unde willigen dinst zcu- UGO
vor. Gnedige, liebe frauwe. Wir thun i\wem gnaden gutiich ^
wisßen, wye daz jungher Curd geheyschet ist mit vier pherden
zcu dinste unßerm gnedigen hern hertzog Wilhelm, also daz sye
uff dissen nehesten dinstag zcu abent zcu Jorgentayl an der her- apr, 22,
30 berge sin sollen etc., unde uff sonnabent itczunt nehest vorgan- apr, 19,
gen eme eyn ander brieff worden ist, darynne eme der genante
unser gnediger herre schribet, yn gereytschafft zcu sitczen, unde
wan eme diejhene, dye er hinder eme lasßen wirt, scriben, ßo
solle er mit syme reysigen, guten wagen unde aller gereitschafft
35 zcu ^) der Wagenburg folgen unde gereit sin. Also hait ju[n]gher
Curd uns mennern lasßen zcii hauff luten unde uns semptlich
mit eynander geheyschet eme zcÄ folgen, wan eme solliche
schryfft komme. Alz wir dez unßer gnedigen frawen vor oüch
gethan haben zcu em noten, nü thun wir eyns soUichen hinder
40 unser gnedigen frauwen yo nicht gerne unde bieten unßer gne-
Ö4 1460 sept. 8.
digen frauwen demüitigUch unde goükh, ir gnade woUe uns hi-
n^%i ^^ rathen, wan wir eme uff dissen nehesten mantag yo wieder
sagen sollen, waz wir dez thun ader lasßen wollen, imdd bieten
unser gnedigen frauwen 2), solliche er gnedigen antwert uzifi
schryffÜich zcu thun, daz wir uns darnach gerichten mögen unde 5
wye wir uns hirinne halden sollen. Under mym Lotczen Boym-
bachez inges., dez wir die formunde unde gancze gemeyn myete
gebruchen, uff sontag Quasimodogeniti, anno etc. Ix^,
Formunde unde gancze gemeynde zcu Hirlßhusen.
[Adresse auf der rückseite :] Der edeln unde wolgebom fra- 10
wen Elizabeth von Waldegken dez keyserlichen styfftes zcA Kouf-
fungen eptischen, unser gnedigen, lieben frauwen. Danmter:
Dande littere*).
Orig.-pap. in K. Der brief war mit einem runden, grünen siegel ver-
schlossen, von dem nur wenige spuren übrig sind. 15
1) hier folgt wieder gestrichenes ,dem*. 2) hier folgt wieder gestri-
chenes ,uns^ 8) ,dd llr' (der je letzte buchstabe mit abkürzungszeichen).
498. Prior bruder Konrad Waiiberg U7ui der Oanneliterconvent zu
Spangenberff quittiren dem stiße Kaufungen den etnj)fang dei' ihnen
jährlich schuldigen 5 gülden. 20
1460 September 8.
1460 Wir broder Conradus Wartberg prior unde alle die ge-
sept. 8. jneyne covent des closters zcu Spangenberg Ordens unßer lieben
frawen van dem berge Carmeli bekennen vor uns unde alle
unßer nachkomen, das wir entphangen hain van den erbam25
geistlichen uysirwerlt in Godde frawe N. aptische des stiftis zcu
Kauffunge mit andim capi[te]lnjuncfrawan [!] finff guldens geyldes,
die sy uns alle jar syn schuldich zcu geben uff unßern lieben
frawen tagk orer geburt^) na inhaldunge unßer bribe. Hirumbe
so sagen wir prior unde de obgenanten brodere des vorgeschr. 30
closters die egenanten geistlichen personen des vorgeschr. stichtes
alse uff dusse zcijt unde vor alle vergangen zcijten quyt, ledich
unde loiß an alle geverde. Unde des zcu erkunde unde sicher
wareyt hain wir prior unßir prioramptes ingesige[l] unde[n] uff
spacium dusser quytancien gedrucht. Datum anno Domini mil-35
lesimo quadringentesimo sexagesimo, ipso die Nativitatis Marie
virginis gloriose.
Orig.-pap. in K., verblasste schrift. Sehr gut erhaltenes, unter dem texte
über wachs auf papier aufgedrucktes spitzovales, 50/30 mm grosses Siegel, Maria
1462 juli 25. — 1462 növ. 11. 95
mit dem kinde} darunter dreieckiger Wappenschild mit kniendem beter; Um-
schrift: S. PRIOBIS CON[VENT]VS SPAGEBGIS (Spangenbergensis).
1) hier folgt wieder getilgtes ,hir^
499. Äebtissin Elisabeth von Waldeck zu Kauftiiigen belehnt den
6 Casseler bürger Kurt Meyl und dessen ehefrau Cine Brummelmanns
mit 33 acker land zu Sandershausen.
1462 juli 25.
Wir Elizabeth von Waldecken von Gots gnaden des frylien 146JS
keyserlichen stiffts des heiligen cruczes zcu Koiffungen eptische •^"'* ^'^'
10 bekennen vor unß, imser nochkommen und stifft in dissem un-
serme uffin briffe, daz wir Curden Meyln burger zcu Gassei unde
Czynen Brumm ehnans siner elichen husfrauwen und ere rechten
Hebeserben belehent hin und in crafft disses briffs beleben mit
eyner breyden landes gelegen zcu Sandershußen uff deme Hoen-
15 rade, genant die Fryghe breyde, inhaldende drie und dryßig acker,
ane geverde mit alle erer zcubehorunge und fryheyde. Und sie
sollen und wollen ims, unsem nochkommen und stifft alle jar
jerlichs uff Michaelis geben, reichen und betzalen in unsem hoiff
und uff unsern spicher zcu Koiffungen drye vertel guder harten
20 fruchte, halb körn und halb habern, Cassel maiß sundern allem
behelff, an unsern schaden, an alles geverde und argehjst. Und
hin uns geredt und gelobt getruwe und holt zcu synde, unsers
bestes wissen und argestes warnen und soliche guter *) vorstehen
und entphan, so decke des noit geschijt, silndem geverde und
25argelijst, Und des zcu eyme waren bekentnisse so geben wir
ime dissen briff besigelt mit unserm inges., daz 2) wir dan wis-
sentlich an dissen briff han thün hencken. In dem jare, als man
schreib dusent vierhundert in deme tzwey und seßczigesten jare,
an dem tage sancte Jacobs des heiligen apostels.
30 Orig.-perg. in K., fleckig, in der mitte des textes 2 schnitte. Siegel ab-
gefallen. Auf der rückseite von hand 16. jahrh.: ,Her Johan Meyte* [!].
1) überflüssiges ,er*-zeichen. 2) hier folgt wieder gestrichenes ,wis8*.
600. Prior bruder Kmirad und der Cartnelüerconvent zu Spangen^
berg quittiren dem stifte Kaufungen den empfang der ihnen jährlich
36 schuldigen 5 gülden.
1462 november 11.
Wyr bruder Gonrad prior unde der gantze covent unsers U62
cloesters zcu Spangenberg ordens unser liben frauwen von dem *'^^- ^^-
06 1468 juH 6.
berge Camieli bekennen vor uns nnde unser nachcomen, daß wir
entphangen han von der erwerdigen in God frauwen f rauwen Eliza-
bet abtissen zcu Kauffungen fünff gülden geldes, die sie uns alle jar
schuldich ist zcu gebende uff unser frauwen dag, als sie gebom
wart. Und desß zcu orkunde geben wir disse quitancien vor- 5
segelt under unsers prioris ingesegel, des wyr brudere unß also
medde gebruchen, und sprechen sie sulcber zcijnse alse uff dijsse
tzcijt unde alle vorgangen tziite quid, ledich unde loesß. Gegeben
uff sancte Mertins dag des byschoffz, anno Domini m^. cccc^. sexa-
gesimo secundo^). 10
Orig.-pap. in K. Unter dem texte über wachs auf papier aufgedrücktes
Siegel (beschr. s. urk. nr. 498). Auf der rückseite von band 16. jahrh.: ,Qui-
tancia monasterii in Spangenbergk super 5 florenis'.
1) hier folgen von anderer band 3 unverständliche zeichen.
BOl. Aebtissin Elisabeth von Waldeck zu Kaufungeii bekennt sichlb
zu einef' schuld von 30 gülden an die kirche zu Herleshausen und
deren Vormünder.
1463 juli 5.
1463 Wir Elyzabeth von Waldegken von Gots gnaden dez key-
jtih 5, gerlichen styfftis zcu Kouffungen eptischen bekennen an dissem20
offin brieffe vor uns, unse nachkommen unde^) styfft, daz wir
rechter unde redelicher schult schuldig synt^) unser kirchen zcu
Hirlßhusen unde oren Vormunden, die danne zcu zcyden synt,
drysig guder, genger unde genemer Rynschen gülden unde sollen
unde wollen on darvon jerlich reichen, geben unde vorandelagen 25
von unßem gevellen darselbest zcu Hirlßhusen czwene gülden
zcinßes, die en danne unser schultheisße von unser wegen*) ge-
ben sal, nemelich eyn gülden uff sente Walpurg tag unde eyn
uff sente Michels tag, darvone man halden sal daz testament
hem Heynrichs Dangken seligen, alz daz in dem mesßebücheSO
zcu Hirlßhusen geschreben stet, an alle geverde unde argelist.
Ouch han uns die kouffer solliche gunst unde willen gethan unde
bewieset, wilche zcijt wir sollichen czinßs wieder abelosen wollen
mit drysig gülden, also vorgeschreben stet unde uns darumme
worden ist, daz mögen wir wol thun an alle insage unde wie- 35
derrede, doch also daz alle vorsesßen zcinse, die nicht gegeben
weren, zcuvor weren ußgericht unde beczalet an geverde. Diß
zcu bekentnisße unde vester haldunge han wir Elyzabeth ep-
tischen obgenant unser secret an dissen brieff thun hengken.
1466 märz 4. 97
Datum anno Domini m^. cccc®. Ixiii^., feria tertia post Visitationem
Marie virgiois.
Orig.-perg. in M. Bundes, 82 mm grosses, grünes siegel, im dreipass
unten abgerundeter schild mit 8 spitzigem steme, Umschrift: S. ELIZABET
5 COMITISSE DE WALDECKE (abbüdung s. siegeltafel 3, nr. 14). Auf der
rückseite von band 16. Jahrb.: ,Diesse breyff is afgelost^
1) ,unde' übergeschrieben. 2) »synt* desgl. 3) ,wegen* desgl.
502. Johannes Imhof, decan der sanct Peterskirche zu Fritzlar, lässt
die klo3terfrat4en zu Creuzburg an schleunige entrichtung der dem stifte
10 Kaufungen schuldigen Zinsen unter androhung kirchlicher strafe mahnen.
1465 märz 4.
Johannes im Höbe decanus ecclesie sancti Petri Fridesla- 1465
riensis, judex et conservator regalis monasterii in Kouffungen a ^'^^'^
sancta sede apostolica speciaUter deputatus dominis plebanis, divi-
lönorum rectoribus, clericis, notariis in Crusseboroh ceterisque re-
quisitis salutem in Domino. Mandamus vobis, quatinus moneatis
pubUce et peremptorie religiosas priorissam et ^) conventum sancti-
monialium in Crusseborch, quas sie sub excomtnunicationis pena
monemus, ut infra octo dies de censibus retardatis satisfaciant
20venerabili generöse domine abbatisse in Kauwffungen, olioquin
in personas excommunicationis et in conventum infterjdidi^) sen-
tencias extimc prout exnuno et exnunc prout extunc fulminemus
in Dei nomine in hiis scriptis, quas extunc sie excommunicatas
et interdictas publice denunctietis. Verum propter perhorrescens-
25siam adherencium et pericula nunctiorum volumus in circumvi-
cinis locis himc processum exequi et in pluribus, quod modo sie
verisimiliter ad reorum noticiam note ') devenire [possunt] *). Da-
tum anno Domini m®. cccclxv., iüi. die mensis marcii nostro sub
sigillo.
30 W. notarius.
Orig.-pap. in K. Das auf der rückseite aufgedrückt gewesene spitzovale,
56/34 mm grosse siegel ist abgefallen. Daselbst folgende eintragung des -15.
Jahrb.: ,Exeoucio hujus mandati facta est per me Johannem Toppher viceple-
banum in Cruczeborg dominica, qua in ecclesia Dei cantatur Oculi etc., quod
35protestor manu mea propria^ 1465
märg 17,
1) ,priorissam* am rande für ein im texte ausgestrichenes ,abbati8sam* ;
,et^ ist irrthümlich mit ausgestrichen. 2) das erste t mit dem abkürzungs-
zeichen für ,er* fehlt im orig. 3) orig. ,no* mit abkürzungszeichen ; da ,non*
keinen sinn giebt, so muthmasse ich ,notae^ im sinne von Schriftstück. 4) ,pos-
40 sunt' fehlt im orig.
7
dÖ 1468 mal 28.
603. Notar, cleriker Johannes Balten bezeugt, dass Johannes Becker
zu (Ober-) Kaufungen die 3 gülden^ die ihm Rudolph Blickershausen
seit langer zeit jährlich zinste, dem altare der heil. Dreifaltigkeit da-
selbst zur Verunehrung des gottesdienstes gegeben habe.
Kaufungen 1468 nuii 28. 5
1468 In nomine Domini, amen. Anno a nativitate ejusdem Do-
mai 28. i^ini millesimo quadringentesimo sexagesimo octavo, indictione
prima, die vero sabbaü vicesima octava mensis maji, pontificatus
sanctissimi in Christo patris et domini nostri donüni Pauli divina
providencia pape secundi anno secundo, in mei notarii publicilO
testiumque infrascriptorum ad hoc specialiter vocatorum et roga-
torum presencia personaKter constitutus honestus et discretus vir
Johannes Becker laicus Magnntine diocesis, villanus ville Kauf-
fungen dicte diocesis, non vi, metu coactus neque dolo aut aliqua
alia machinacione, ut asseruit, circumventus aut seductus, con-15
fessus fuit se pure, libere et sponte simpliciter sua propria
ac libera voluntate, animo bene deliberato *), ipsum dudum
et ante plures annos certas 'pecunias sibi debendas seu de-
benda per ^ discretum virum Eudulphum BHckershusen in dicta
Villa Kauffungen residentem, videlicet tres florenos Benenses in 20
auro, duos') florenos, florenum computando pro viginti quatuor
grossis Bohemicalibus, [et sjeptem *) l[i]bras *) denariorum dedisse
in augmentum divini cultus ad altare sancte Trinitatis, situm in
regali ecclesia sancte crucis in Kauffungen, perpetuis futuris tem-
poribus ipsi altari serviendo« in salutem anime ipsius, anima-25
rum genitorum ac omnium sibi attinendonmi et non alias et
nulli alio, nisi ad dictum altare spectan<«Äws et ^&r\ierytibus, super
quibus Omnibus et singulis premissis honorabiles et discreti viri
domini Conradus Wacker et Conradus Bierwert asserti procura-
tores et presbiteri •) honorabilis viri domini Hermanni CzuchterUnck 90
pecierunt et quilibet eorum in solidum fieri sibi unum vel plura
publicum seu publica instrumentum et instrumenta. Acta fuerunt
hec in cimiterio dicte ecclesie sancte crucis sub anno, indictione,
die, mense et pontificatu, quibus supra, presentibus ibidem hono-
rabilibus et discretis viris domino Conrado Vilmar^) et Johanne 85
Cantrifusore laico Maguntine diocesis testibus ad premissa vo-
catis specialiter et rogatis.
(S. N.) Et quia ego Johannes Batten de Cappel clericus
Maguntine diocesis, publicus apostolica et imperiali auctoritate
notarius omnibus et singulis, dum sie, ut premitütur, agerentur40
1468 iuni 2S. 99
et fierent, una cum prenominatis tesübus presens interfui eaque
sie fieri vidi et audivi, ideoque hoc presens publicum instrumen-
tum manu mea propria scriptum exinde confeci, subscripsi, pu-
blicavi et in hanc publicam formam redegi signoque et nomine
5meis solitis et consuetis signavi in fidem et testimonium omnium
et singulprum premissorum rogatus et requisitus.
Orig.-perg. in K., mehrfach durchlöchert.
1) Jiier folgt im orig. wieder getilgtes ,dixit et proposuit^ 2) ,per* über-
geschrieben. 8) ,du^ auf rasur und verklext; auch geht eine unbeschriebene
10 rasurstell$ vorher. 4) ,et s* durch loch zerstört. 5) i desgl. 6) verständ-
licher: ^presbiteri et asserti procuratores*. 7) ,Vi* auf rasur; zuerst stand ,Fi' da.
504. Aebtissin Elisabeth von Waldeck zu Kaufungen genehmigt, dass
die von Eiben ihren antheil am zehnten zu Bettenhausen an Ludung
Schrendeisen, bürger zu Oudensberg, dessen ehefrau Anna und ihre
15 erben auf unederkauf verkaufen.
1468 juni 23.
Wir Elisabeth von Waldecken von Gotis gnaden eptische U68
zcu KauSungen bekennen vor uns, unser nachkummen und stifiEt i***** ^^'
uffentiich in diessem brieffe vor aUen luten, so als die alden von
20£lbin seUgen vormals der Sydenswenczen iren teil und gerech-
iikeit des zczehinden zcu Bettenhusen zcu irem lybe und lebe-
tage verkaufft han und als nu itzunt Wemher, Tiele, Heymbrait
und Diederich von Eibin, hem Wemhers seligen sone, solichen ^)
egerurten iren teil und gerechtikeit des vorgenanten zcehinden
25 nach toide der egenanten Sydenswenczen Ludewige Schrendisen
burger zcu Gudensperg, Annen siner elichen hußfrauwen, Jo-
hanse, Conraden, Job und Magdalenen und forter alle iren rech-
ten lybeßerben forter verschrewin und vorkauff han uff eynen
widderkauff nach innehalde und ußwisunge der brieffe darüber
30 gemacht und gegeben. Und nachdem nu solich vorgerurter zce-
hinde von uns und unserm stiffte zcu Kauffungen zcu lehine ru-
ret, so han wir solichen verkauff des egenanten zcehinden umb
bethe willen der vorgenanten von Eibin den egenanten Lude-
wige, siner hußfrauwen, iren kindern und lybeßerben gewiUiget
85 und zcugelassen, wiUigen und zculassen das auch also gern wurt-
hch in und mit crafft dieß brieffis, inmassen die verschriebunge
darüber gegeben inneheldet, ane alle geverde. Und des zcu er-
kunde han wir unsir ingesigel unden an diessen brieff thun
henghen, der gegebin ist nach Cristi geburt unsers Heren tusent
986869\
100 1468 juli 17.
vierhundert und darnach im achte und seßczigesten jare, uff sent
Johannes abent des heiligen tauffirs.
Orig.-perg. in K. Siegel abgefallen.
1) von jWemhera* bis ^solichen' auf rasur.
50B. Johannes Lamperti, priester und altarist (fer sand Peterskirche 5
zu Fritzlar, verkauft den 6 p/arrern dieser kirche 6 viertel frucht,
welche äbtissin Elisabeth von ' Wakleck und das stift zu Kaufungen
ihm verschrieben hatten, auf wiederkauf,
1468 juli 17.
1468 Ich Johannes Lamperti prister, altarista in sancte Peters 10
juh 17, ]jij.chen zcu Friczlar, bekennen vor mich und myne erben in
dissem uffin briffe, daz ich rechthchen und redelichen mit gudem
rade, wissen und willen vorkoifft han und vorkoiffe den erscunen
und erbarn hem den seß phernem^) in der obgenanten kirchen
und alle oren nochkommen eynen briff inhaldende seß vertellö
fruchte, halb körn und halb habem, mir von den erwerdigen,
edeln und wolgeboren frauwen EÜzabeth von Waldecken von
Gots gnaden eptische, oren jungfrauwen und stifft zcu KoifEun-
gen ^) vorschreben, nach inhalde eyns briffs mir darobir gegeben,
den die obgenanten phemer mit myme guden wissen ') und willen 20
innehan und sich mögen gebruchen noch alle orme notze und
willen, und ich on des wel werschafft thun des briffes, so decke
on des noit ist, ane geverde. Ouch han ich vor mich und myne
erben den wülen hirinne behalden, daz ich solichen briff inhal-
dende seß vertel fruchte mögen widderkoiffen mit seß unde drißig 25
Eiinscher gulde, wanne uns deß gelüstet, und uns daz gestaden
sunder geverde und argelist. Und des zcu eyme waren bekent-
nisse so geben ich disse recognicien mit myner eygen haut ge-
schreben vorsigel[t] mit myme eygen inges. Datum anno Do-
mini millesimo quadringentesimo sexagesimo octavo, uff sontag30
nehest noch sancte Margarete Virginia.
Orig.-pap. in E. Das unter dem texte aufgedrückt gewesene siegel ist
abgefallen. Auf der rückseite von band 16. Jahrb.: ,Guldebriff'.
1) die 6 Stiftspfarrer (s. Falckenheiner 1, 146). 2) ,zcu Koi£fungen*
steht von gleicher band am rande. 8) orig. ,vi88en\ 35
J
1469 mai 14. — 1469. oct. 28. 101
506. Ämtmann Wigand von Weitershattsen bekundet, von der äbtissin
Elisabeth von Waldeck und dem stiße zu Kaufungen mit dem berg-
zehnten in der feldmark zu üschlag auf lebenszeit beliehen worden
zu sein.
5 U69 mai 14.
Ich Wigant Wittershusen amptman zu Cauffungen du zur i^G^
zijt bekenne vor micli unde myne rechtin nakommende erbin,
daiz mich die erwerdige in God frauwe frauwe Elizabeth von
Waldegke von Gotis gnaden eptische etc., Margareta von Hunol-
10 steyn probestyn, Anna von Hunolsteyn costeryn unde anders ge-
meyntlich die capittelsjunffrauwen deß fryhen werntlichin stifftes
des heiligen cruczes zu Kauffungen mich belehenet hain mit den
bergkzentden gelegen in der feltmargk zu Ußlagk, mit namen
mit deme Mollinberge unde Heynberge unde mit deme berge
15 genant vor deß Paffen struche, deß mich zu gebruchen zu myme
liebe unde lebetage. Wan ich vorgenant von deme leben todes
halbin abeginge, daiz God friste, ßo sail sullich zentden widder-
umbe ledigk unde loiß sin gevallin an die epthie zu Kauffungen
an keynerley insproche von mynen nakommende erbin adir von
20eyme iowelichin ^), der sich suUichs zentden nach myme tode
underzyhen wulde. Deß [zu]^) Urkunde unde merer sicherheyt
hain ich mergenante Wigant von Wittershusen myn ingesigel
wysßentHch thun unden an disßin brieb hengken, der gegeben
ist in deme jar unsers Herren tußint vierhundert unde nftn unde
25 seßczigestin jare, deß sontagis nach unsers Herren hymmelvart-
tage, der zu latine genant^) ist Exaudi.
Orig.-perg. in K. Rimdes, 80 mm grosses, braunes siegele tartsche mit
3 rechtsschrägbalken, darüber stechhelm mit büffelhömem, Umschrift: [S.] Wl-
GANDI DE WITTERSHVS[EN].
30 1) = jeglichen. 2) ,zu* fehlt im orig. 3) vom letzten »Herren' bis
^ ,genant* auf rasur.
507. Heinz Wymann zu Wellerode und seine ehefrau Katharine ver-
kaufen dem priester Zuchterling, rector des altares der heil. Dreifal-
tigkeit (zu Kaufungen), Jährlich 1 pfund geld aus ihren gutem zu
35 Wellerode auf wiederkauf.
1469 oct. 28.
Ich Heyncze Wyman, Katherina myne eliche wertinne be- 1469
kennen in diesseme uffen briebe vor uns imde alle unser rechten ^^*' ^'
erben, das wer rechtlich unde reddellich mid wolbedachtem müde
I
102 1469 oct. 28.
vorkoufft han unde vorkouffen in crafft diessis briebis deme er-
bem priester unde herren hem Herman Czuchterling vorsteender
unde regirer des altaris der beigen Dryevaldekeyt unde sinen
nakommen eyn phunt geldis nwer moncze ^) Kesselicher were uß
unserm buse, bobe, ackern unde wesin, dye wer baben czu Wel- 5
derade unde in der feltmarg daselbinß unde uß alle unser gu-
tbem beweglicb unde unbewegHcb nicbtes ußgescbeyden, an ge-
verde vor eilff nwe pbunt unde fier scbillinge, dye uns der
koüfEer egnant gutiicb unde wol beczalet ^) bat nacb alle unserme ')
nöcze, unde segen en der quiit, ledig unde loyß in diessem seibin 10
briebe. Unde sollen unde wollen eme unde sinen nakommen
soUicb pbunt gutiicb geben uff sancte Micbabelis tag deß beigen
ertzengels alle jär an allen scbaden geistlicb adder werüicb.
Unde were eß sacbe, daz ber dar scbaden von neme adder daruff
trüge geistbUcb adder wertlicb, sollen unde wollen wer unde 15
unser erben guÜicb keren glicb deme boubetczinße. Docb baben
wer soUicbe gnade unde fryebeyt bebalden vor uns unde unser
erben, das wer solcb pbunt mögen wedderkoiiffen, wilcb czit unß
deß gelüstet in deme jare, vor eilff pbunt unde 4 scbilinge, czween
gülden an gelde unde daz ander an cleymmen gelde, alzo wer 20
darvor enpbangen baben. Unde wer vorkouffere megenant red-
den diessen brieb mit sinen artikeln stede, veste unde gancz un-
vorbrocblicb czu balden an alle argelist unde keyner friebeit
geistbUcb adder wertlicb adder nwe funde czu gebrucben an ge-
verde. Deß czu merer sicberbeyt unde ganczer warbeyt ban wer 25
gebeden den erbam berren unde kanoneken czu Kouffungen bern
Conrade Wacker umme sin ingesegel vor uns unde xmser erben
czu bangen undin an diessem brieb, deß icb micb Conrad be-
kenne unde mnme erer bede willen getban baben. Datum anno
Domini m®. cccc^. Ixviiii^. *), in die beatorum apostolorum Symonis 30
et Jude.
Orig.-perg. in K., vielfach ausgelaufene buchstaben. Siegel abgefallen.
Auf der rückseite von band 15. jabrh.: ,Wymans in Welwolderade^
1) über n ein unverständliches e. 2) desgl. über cz. 8) desgl. über
m. 4) ,lxviiii* steht auf rasur; anscheinend dieselbe band hat ,69^ darunter 35
geschrieben.
1470 dec. 22. — 1471 jan. 25. 103
508. Bürgermeister und raih zu Cassel beurkunden, dasa ihr mit-
bürger und hnecht Martin Scheffer ihrem mitbürger Thilo Koch 12
acker wiesen bei dem VerenspitcUe vor Cassel, welche er von den Jung-
frauen des Stiftes Kaufungen zu lehen trage, aufgelassen habe.
5 1470 december 22.
Wir burgenneister unde raith zcu Cassel bekennen in diessem U70
uffin brieffe, das vor uns uffem raithuse darselbist gestanden halt *^*
nnnser mitbürger unde knecht Mertin Scheffer, mit gAdem wil-
len bekant unde gesaget unbetw&ngen, das er ufflaße unde gebe
10 Tuen Koche unserm mitbürger, siner husfrauwen unde erben
aUe gerechtikeyt, n&tz unde lehinschaff, so er habe ader gehabin
m4ge an den zcwelff ackern wesen gelegen vor Cassel bie dem
Ferrenspedal im Hemmenrade, genannt der Jungfrauwen wese ^), als
er dye von den erbaren jungfrauwen des stifftes des heiligen
15cr&tzes zcti Kouff&ngen zcA lehene gehabt hait nach inhailte
siner lehinbriffe ime von den erbam jungfrauwen obgenant dar-
obir gegebin, soliche lehinschaff, wesen unde briffe Mertin ob-
genant Tilen Koche egemelt vor uns darselbst uffem raithuse zcfi
Cassel mit fryen wiUen obirgeben, mit hande unde mit münde
20ui^elaßen unde verhandelagt hait. Unde des zcft kuntschaff unde
bekentnis so gesehen han wir unser steit gemeyne inges. hir
under diesse schrifft wißentlich thun. Datum anno Domini m^.
cccc^. septuagesimo, crastino sancti Thome appostoli.
Orig.-pap. in E. Auf papier über wachs aufgedrücktes rundes, 40 mm
25 grosses siegel des rathes der stadt Cassel, dreithürmige bürg mit offenem thore,
Umschrift: SECRETVM OONS[VLVM] DE CASSELA.
1) jetzt Heckerswiesen.
509. Henne Nolden zu Heisa und seine ehefrau Hetze erneuem eine
verschreibung von 1 pfund geld jährlicher gülte, die sie dem cdtare
30 der heil, Kunigunde in der Stiftskirche zu Kaufungen im jähre 1433
auf wiederkauf veräusseri hatten.
1471 Januar 25.
Ich Henne Nolden und Mecze sine eUche husfrauwe won- U7i
hafftig zcu Heise bekennen uns mit diessem offen briebe, daz wir ^^^' ^^'
36 mit gesampter hant vor ims und unsere erben rechte und rede-
Uchen verkoufft han in vorgeczüden, bit namen do man schreib
nach Cristi geburt dusent vierhundert drii und drißig jare, eyn 1433,
phunt geldes Cesselscher werunge jerlicher gulte der heiigen
juncfrauwen sente Kunnigen altare, in der kirchen des heiigen
104 1471 Jan. 25.
crüczes zcu KouflEimgen gelegen, vor funff gülden, die uns von
hem Ludewige von Ußlacht des egenanten altars besitzere zcu
der zoiit zcu gudeme nutze wol beczalt sin wurden, und han zcu
dem selben male und in den vorgeschrieben jaren geredt vor uns
und unsere erben eym iglichen altaristen des vorgerurten altars 5
alle jare zcu sente Micbels dage zcu geben und zcu reichen eyn
pfunt geldes, wie vorgerurt ist, ane indrag unser, unser erben
odir ymandes von unsemtwegen, bit also lange daz wir die ege-
nante g<e können deme altare widder abeköuSen. Auch han
wir in den megerurten gecziiden, bit namen do wir deme altare 10
daz megenante pfunt gelts verkaufften, zcu ejme rechten under-
phande ingesaßt und u£^egeben unsem garten, der vorcziiden
was des jungen LefEelers, do wir sedderher han unser hus uff-
gebuwet, also bescheidelich, wan wir silunig würden an der vor-
genanten beczalunge und daz dickegenant pfunt gelts nit geben, 15
inmaßen vorgeruret, sal und mag eyn altariste sente Kunnegun-
den altars sich der gulte und des heubtgeldes an deme under-
phande erholen. Wir han auch geredt daz selbe undirphant in
beßerunge zcu halden. Auch so hait uns her Ludewig selige
vorgensmt vor sich und sine nachkommelinge die gnade gethan, 20
daz wir die egenante gutte mögen widderkouffen mit füff gül-
den, als ouch uns gewurden sin, so doch daz alle verseßen g<e
vorhien genczlich beczalt sin. Und wie wir daz in vorgecziiden
vorbenant geredt han, geredden wir noch hftde diz dages furter
zcu halden, ußgescheiden alle argelist und böse funde. Und bij25
dissem bekentnisse sin gewest diesse ersamen lüde : herr Heinrich
Oedenckhossen priester und Cunradus Wacker imser gnedigen
frauwen von Kouffungen kelnere ime höbe. Und zcu Urkunde
und merer kuntschafft han wir gebeden den ersamen heren Cun-
rad Wacker der sehs hem eyner zcu Kouffungen, unsem lieben 30
herren, daz er sin ingesigel vor uns an dissen brieb gehangen
hait uns beczugen und zcu besagen aller vorschrieben puncte
und artickele stede und veste behalden*) mögen werden, des ich
Cunradus allererst genant bekennen also gedan han. Gregeben
noch Christi geburt dusent vierhundert eyn und sebbentzig jar, 35
uff sant Pauls bekerunge dag genant Conversionis.
Orig.-perg. in K., fleckig. Siegel abgefallen.
1) orig. ,hehalden^
1471 apr. 21. 105
510. Äebtissin Elisabeth vmi Waldeck zu Kaufmigen veräussert dem
bürger Wannecke zu Cassel, dessen ehefrau Eyle und ihrem söhne
Johann auf deren lebenszeit 5 matter frucht jährlicher gülte aus des
Stiftes gutem und zehnten zu Wolfsanger y sowie einige gefalle zu
5 Kaufungen auf wiederkauf
1471 april 21.
Wir Elizabeth von Waltegken von Godes gnaden eptisse J47i
zu Couffungen bekennen vor uns und unser nachkomen uffunt- ^^'^' " *
lieh in dussem briffe vor allen luden^ dy en anese[lien] ^), hören
lOader lesen, daz wir mit gudem und wol bedachtem müde dorch
unser kirchin zu Couffungen, neymlichin unses münsteres, rede-
lichen und uffenberliche notdorfft und nutzes willen und mit
willen und mit rade unses conventes jungfrawen, dye izunt syn
und hernach komen mochten, und mit rade, wiczin und foliebort
IBunsers stiffes herren, nemelich mester Conrat Hensel lerer der
heiUigen schrifft und regerer des heilligen cruces altars unsers
genanten stifftes, hem Diderichis Sonnebachs pastors, hem Con-
rad Wackers, hem Johann Walters und hem Johan Gathen, mit-
sampt wissenschafft unses amptmans und Üben getrawen Wigan-
20 des von Wittershusen eynnes steden, festen vorkouffes rechtlichen
und redehchen vorkoufft haben und vorkouffen genwirtUchin und
widderrouffes kouffes in und mit crafft dusses briffes den beschei-
den luden Johanse Wonnecken borger zu Cassel, Eylen syner
elichen husfrawen und Johanse yrem son czu erer aller dryer
25libes lebetagen, dywil sy alle drye er eyn nach dem andern lei-
bet, funff malder guder, reyner, harter frucht, halp körn halp
habem, Casselsches masses jerlicher gulde alle jar gutlich gebin,
weren und beczalen an allen synen schaden, koste, vorloste und
ebenturen, von erem eynnen uff den andern zu fallen und zu
80 sterben, vor ful alle jar gutUchen zu geben und vorczoglich an
alle virbod, komer, hagel, missewafi addir uffhalt, geystlich adder
wertlich gerichtes addir vorbydunge, nach keynnerley gewalt,
brant, schade, hemunge, gifft addir gnade von babesten, keysem,
konninge addir andern herren, fryheyde, dy gegebin weren addir
35 nach gegebin wirdin, welcherley dy weren addir wirden, nichtes
ußgescheyden, nuwe funde, nach alleß, das unß genutzen und
dem vorgenanten geschaden mochte, in keynerley wysse, zu be-
calende und zu werende zu Cassel in orer husunge und wo-
nu[n]ge addir eyn mile weges von Cassel, wor sye daz henn
40 hesschen, alle jar uff sante Michaels tach guÜich zu gebin u£
106 1471 spr, 21.
allen imsern stifftes vorgenanten gutern, nemelich und sunderlich
uß unsenne habe, ozenden unde forwergk gelegen in dem dorffe
und feltmarke zu Wolffesanger. Und auch zwa metcen slage-
Zeuges^), eyn metein mans, eyn metczem robesames, dy sollen
den obgenanten couffem gefallen uß unser kirchin zu Coffungen 5
mit der obgenanten gulde mit der vorgenanten czijt. Wer iß
auch Sache, daz den vorgenanten coffem gebroch worde an der
vorgenanten golde, so sollen und wollen wir yn daz erfüllen von
unser komloubin in dem höbe zu Coffungen adder uß allen un-
sem guttem, wor dy gelegen syn, dye wir iczunt haben addirlO
nach habin wordin, vor hondert guder fulwichtiger Kinscher
gülden, dye unß dye obgenanten couffer dawor gutlich ge-
czalt und beczalt hat und wir sy hirinnen solicher summe hun-
dert Bynser gullen gancz quit, ledigh und loß gesagijt habin.
Wir habin auch dy worgenanten hundert Eynße golden in un-15
seres stifftes egenant kuntliche und notdorfftge nucze gewant und
davon nemelich beczalt ferczigh golden dem mester, der den
chor unserß gemelten stifftes wolffen*) sal, dezglichin dy fenster-
pasten^) hawen und seczhen und den altar bereiden, item ferczig
gülden vor pherde, dy da zu dem buwe dynnen, und zwenczigh20
gülden zu londe den luden, dye da steyn brechen, kalk und an-
direr notdorfft zu dem buwe zu virandelagen und waz eyn so-
lichin kostlichin buwe in durer czijt darzu notdorfft ist, da-
dorch daz gotshuse vorgenant in buwe bewart möge werden.
Und darumb so seczin wir den obgenanten couffer in dye funff25
malder und czwa metczen slasalß*) vorgenant in eyn ruweliche
und eyn uffhebinde were und besitczunge und unß und unser
nachkomen daruß, sich der maller und zwiger meczin slasalß zu
gebruchin, dyewil irer eyns na dem andern gelebin magh, nach
allem yermen notcze und willen mit bewisunge dusßes breffes.30
Und wir obgenante Eliczabeth eptesse und unser nachkomen
sollen und wollen auch dem egenanten couffem der*) vorge-
schrebin funff malder und zwa metczen slasalß zu allen gezcijden
recht unde folkomen werschafft thun und auch alle anspräche
abethun, dy en darvon enstunde adder komen mochte, ane alle 35
geferde. Ouch so bekenne wir obgenanten stifftes herren*)
und gancze convente daselbis semptlich und besunder vir unß
und unser nachkomen, daz solich obgenanter couff der funff mal-
der und zwiger meczin slasalß, also virbegriffin yst, von Worten,
puncten und arükeln inheldit, mit willen und mit unserm rade, 40
witzin und willen, folbort und vorhengnisse gesehen ist und han
Uli mai 18. 107
zugelassin ouch zu geynwertelicbin in und mit crafft dusßes
brieffes. Und wann auch dy egenanten coffer von todes wegm
alle drye vergangen und virfallin weren, daz God naoh «ynnem
Tiükn virhalde^ so sollen soliche funfi maldtir vorgenant und
5zwa meczin slimlS «a m» -cytiBaen und unsem nackomen stifftes
vorgenant ledigh und loß gestorbin unde weder gefallen syn.
Wert es auch sach, daz dy egenanten coffer dussen briff ymandes
vorseczsten, virgebin adder vorkoufften, den adder deme wilten
vir obgenanten vircoffer, dywil dy drye lebeten, soUche gulde
10 vorgenant guüich gebin und nit lenger damidde alsedanne be-
hafftet syn mit solichen funff maldem vorgenant, und wir ob-
genante eptisße reden vor unß und unser nachkomen alle puncte
und artikele dusßes briefes stede und feste und unvirbrochlich
zu halden und darweder nit zu thun adder ymand von unser
15 wegen, geystlich adder wertlich, in keynnerley wisse, an alle ge-
ferde und argeUst hirinnen gentzlich ußgescheyden. Dusßes zu
orkunde und warer bekentnisse hon wir unser eptie ingesegil by
unsers stifftes und capittels grosße ingesegil an dussen brieff
festlichin thun hencken. Datum uff suntagh Quasimodogeniti,
20 anno Domini m^. cccc^. septuagesimo primo.
Oop.-pap. des 15. jahrh. in M. Auf der rückseite von gleichzeitiger band :
fAbeachriffte obir vorsaizte fruchte' und anschliessend von band 16. Jahrb.:
,außin zehenden und gutem zue WolfEsanger^ sowie an anderer stelle von er-
sterer band: ,Wynneck*.
25 1) durch loch zerstört. 2) ,8chlagzeug^ auch ^schlagsal' = samen von
oelpflanzen (Yilmar Idiotikon). 3) wölben. 4) wohl = pfosten. 5) hier
folgt wieder gestrichenes ,vor der^ 6) vorl. ,herrem^
511. Kraß von Felsberg verzichtet auf seine guter Kaüfunger lehene
zu Hainbach, Rcmmerode, Rechfeld und Walburg im gerichte Reichen^
80 hoch zu guneien der söhne seiner Schwester, Georg, Stephan und Eber-
hard von Bischofferode.
1471 mai 18.
Ich Crafft Velsbergk bekenne an disßme uffi[n brive vo]r ^^/^
mich unde alle myne erbin unde thu forder kunt allermeniche, ^^^
35 al sulliche [guder, die zu]v[or] alzo myne elderin unde ich bizher
hain gehait zu rechtin, waren ^) lehin von [deme] heiligin crucze
unde von der ^) erwerdigen unser gnedigen frauwe Elisabeth von
Waldegke ebtischin des heiligin cruczes unde stifftes zu Kauf-
fungen unde im vorfam, myt namen daiz gud myt syner zuge-
108 1471 mai 18.
horunge Haymbach, Eademerade, Richfelde myt deme lande ge-
nant an deme kaildin Heisterin unde in deme dorffe unde fel-
margk [!]') zu Walbergk mid eyner fry[he]n schoifftrifft dar-
selbist, gelegen in deme gerichte zu Eichinbach, unde waiz ich
[m]er guder het gehat zu lehinde, unde daiz selbe gut itzunt 5
innebait der veste Go[rge von B]ischofferade, Steffan, Ebirhard
syne bruder unde enphangin hain von eyn[er ebtischin un]de
von deme stiffte zu Kauffungen die vorgeschribin guder mid alle
erin zuge[horunge], *) [g]uden willin deme heiligin
crucze unde der werdigen frauwe[n frauwen Elisabethin ejbtische 10
zu Kauffungen vorgeschrebin unde alle erin nakommende
*) [erwerjdige frauwe hait die lebende unde guder uff-
genomen [unde] enwil adir ensail ich adir ny-
mant von mi[netwegen] habin adir anspreche
in keynerley [wyse] dy vorgenanten myner 15
swester sone unde Be mime swester sone
Gorgen von Bischoffer[ade] [iJa]id sullichem
....*) gude belehin wulle [nach uswi-
sunge dez brijves, der daruwir gegebin ist von d[er]
^) ich Crafft Velsbergk myn ingesigil unden uff [spa- 20
cium dysß brives han lass]in dr[uck]en, der gegebin ist in deme
jare unsers Hern t[usint vierhundirt,] in deme eyn unde suwin-
czigestin jare, des sonnabindes vor de[me sundage, der zu] la-
tyne ist genant Vocem jocunditatis.
Orig.-pap. in K. ; zwei durch mäusefrass entstandene löcher, ein kleineres, 25
das durch die ersten 8 zeüen und ein grosses, das durch die unteren 15 zeilen
geht, haben einen grossen theil des textes zerstört. Das unter dem texte der
urk. aufgedrückte, runde, 24 mm grosse, hraune siegel zeigt im siegelfelde einen
dreieckigen schild mit 3 horizontalen und einem rechtsschrägbalken darüber,
von der Umschrift nur noch lesbar [S.] KRAF SPERG. Auf der 30
rückseite von gleicher band : ,Littera reversionis Crafftes de Velsbergk super bona
in Haymbach, Walbergk, Kademerade, Richfelde und dem lande an deme kail-
den [Heijstem genant*.
1) ,waren* stark verwischt. 2) ,der* übergeschrieben. 3) hier folgt
anscheinend wieder gestrichenes n. 4) die anzahl der punkte entspricht überall 35
etwa der hälfte der anzahl der fehlenden buchstaben. Hier dürfte vielleicht zu
ergänzen sein : ,hain ich mit myme*. 5) etwa zu ergänzen : ,vorzien unde vorzie.
Unde dy vorgeschrebin*. 6) hier folgt gänzlich ausgelöschtes wort von etwa
4 buchstaben, vielleicht ,vorgenant* in abkürzung oder ,myme*. 7) etwa zu er-
gänzen : erwerdigen unser frauwen egenant. Unde zu merer Sicherheit dan*. 40
1473 febr. 10. 109
512. Genannte cardhiäle vertvilligen allen gläubigen, welche die Stifts-
kirche zu Kaufungen an gewissen festen besuchen und ein almosen
für deinen bedürfnisse geben, unter den gewöhnlichen bedingungen einen
ablass von 100 tagen.
5 Rom 1473 februar 10.
Guillermus Ostiensis, Alanus Penestrinensis *), Philippus Por- 1473
tuensis episoopi, Angelus tituli sancte crucis in Jherusalem, OliVe- •'*' *** ^^'
rius tituli sancti Eusebii presbiteri, Johannes sancte Lucie in Sep-
tasolis^) diaconus miseratione divina sacrosancte Bomane ecclesie
lOcardinales universis et singulis Christi fidelibus presentes litteras
inspecturis, visuris pariter et audituris salutem in Domino sem-
piternam. Gloriosus et excelsus Dominus, qui sua mundum inef-
fabili claritate illuminat, commonet et excitat cunctos Christi fideles
ad benefaciendum, ut per opera sua bona, que in terris gesserint,
15eteme beatitudinis retributionis premia et munera valeant repor-
tare in celis. Cupientes igitur, ut ecclesia sancte crucis in Cof-
funghen Maguntine diocesis congruis frequentetur honoribus et
a Christi fidelibus in debita veneratione habeatur ac luminaribus,
libris, calicibus et aliis ecclesiasticis omamentis congrue fulciatur,
20necnon in suis structuris et edificiis conservetur et manuteneatur
fidelesque ipsi eo libentius devotionis causa confluant ad eandem
ac ad fulcimentum, conservationem et manutentionem hujusmodi
manus promptius porrigant adjutrices, quo ex hoc ibidem dono
celestis gratie uberius conspexerint se refectos. Supplicationibus
25 vero dilecti nobis in Christo venerabilis viri Conradi Hensel sacre
theologie doctoris et canonici dicte ecclesie super hoc inclinati
de omnipotentis Dei nüsericordia et beatorum Petri et Pauli apo-
stolorum ejus auctoritate confisi omnibus et singulis utriusque
sexus Christi fidelibus vere penitentibus et confessis, qui dictam
30 ecclesiam in *) sancti *) Henrici imperatoris, sancte Conmgundis et
Inventionis sancte crucis ac Exaltationis ejusdem, necnon dicte
ecclesie Dedicationis festivitatibus a primis vesperis usque ad se-
cundas vesperas inclusive devote visitaverint annuatim ac ad ful-
cimentum, conservationem et manutentionem hujusmodi manus
35 promptius porrexerint adjutrices, ut prefertur, nos cardinales pre-
fati et quilibet nostrum in singulis diebus et festivitatibus pre-
dictis, quibus id fecennt, centum dies indulgentiarum de injunctis
eis penitentiis misericorditer in Domino relaxamus et quilibet
nostrum relaxat presentibus perpetuis futuris temporibus duraturis.
40 In quorum omnium et singulorum fidem et testimonium premis-
IIÖ 1473 febr. lÖ.
sorum presentes litteras fieri nostrorumque cardinalatuuin sigillo-
rum jussimus et fecimus appensione communiri. Datum Borne
in domibus nostrarum solitarum residentiarum anno a nativitate
Domini millesimo quadringentesimo septuagesimo tertio, indictione
sexta, die vero decima februarii, poutüicatus sanctissimi in Christo 5
patris et domini nostri domini Sixti divina Providentia pape quarti
anno secnndo.
Orig.-perg. in K. Von den 6 an rothem bindfaden hängenden siegeln ist
1) abgefallen, die anderen 5 sind in kapseln von eisenblech eingeschlossen, spitz-
oval und von rothem wachse; von 3) ist nnr ^U erhalten. 10
1) orig. yPenestinensis^ Penestrinensis = Frenestinensis, d. h. von Prae-
neste, jetzt Palestrina. 2) Eubel 48: ,S. Lucia in Septisolio^ Dieser titel
wurde 1587 von papst Sixtus Y. aufgehoben (ebenda). 3) auf rasur.
4) 8 desgl.
513. Die cardinäU Baptista und Johannes vermlligen allen gläu-lb
biffen, taelche an gewissen festen die kirche des heil, Oearg zu Kau-
fnugen besuchen und ein almosen für deren bedürfnisse geben, unter
den gewöhnlichen bedingungen einen ablass von 100 tagen.
Rotn 1473 februar 12.
2473 Baptista sancte Marie in Porticu et Johannes sancte Lucie20
fehr. 12. diaconi sancte Bomane ecclesie cardinales universis et singulis
Christi fidelibus presentes litteras inspecturis^ visuris, lecturis
pariter et audituris salutem in Domino sempiternam. Splendor
paterne glorie, qui sua mundom ineffabili illuminat claritate, pia
Vota fidelinm de ipsius clementissima majestate sperantium tanc25
pi^ecipue benigno favore prosequitur, cmn devota ipsorum hnmili-
tas sanctomm precibus et meritis adjuvatur. Cupientes igitur, ut
ecclesia sancti Georgii in Coffungen Maguntine diocesis, ad quam
dilectus nobis in Christo honorabilis vir dominus Conradus Hensel
presbiter, sacre theologie professor, specialem gerit devotionem, 30
congruis frequentetur honoribus Christique fideles ipsi eo libentius
devotionis causa confLuant ad illam, quo ex hoc ibidem dono ce-
lestis gratie uberius se noverint fore refectos. De omnipotentis
Dei misericordia ac beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus
auctoritate coniisi omnibus et singulis utriusque sexus Christi 35
fidelibus vere penitentibus et confessis, qui dictam ecclesiam in
diei Cene Domini nostri Jesu Christi, Ascensionis ejusdem Do-
minik sancte Anne matris beate Marie virginis, sancti Georgii
militis et martiris et ipsius ecclesie Dedicationis festivitatibus et
1473 febr. iB. a. Hl
celebritatibus hujusmodi ecclesiam ipsaill devote visitaverint an-
nuatim et ad reparationem conservatioUömque edificiorum, calicuin,
libromm, limiiiiarium aliorumque omainentorum inibi pro divino
cnltu necessariorum manus porrexerint adjutrices, nos cardinales
5 prefati et quilibet nostrum pra qualibet die dictamm festivitatmn
centum dies indulgentiarum ^e injunctis eis penitentiis misericor-
diter in Domino relaxamus €t quilibet nostrum relaxat presentibus
vero perpetuis futuris temporibus in suo robore duratuiis. In
quorum fidem et testiiikonium presentes nostras litteras fieri no-
lOstrorumque sigillorum cardinalatuum jussimus et fecimus appen-
sione communiri. Datum Borne in domibus nostris anno Domini
millesimo quadring^ntesimo septuagesimo tercio, die duodedma
mensis februarii^ pontificatus domini Sixti pape üii. anno secundo.
[Auf dem umgelegten unteren rande:] Duo.
15 Orig.-perg. in K., stockfleckig. Zwei an bindfaden hängende, in eisen-
blechkapseln eingeschlossene spitzovale, rothe siegel der cardinaldiaconen 1) Bap-
tista (beschädigt) und 2) Johannes.
614. Cardinal Baptista verwilligt allen gläubigen, welche die Pfarr-
kirche dei heil. Benedict zu Kaufungen an gewissen festen besuchen
20 und ein almosen für deren bedürfnisse geben, unter den gewöhnlichen
bedingungen einen ablass von 100 tagen,
Born 1473 februar 13. a.
Baptista sancte Marie in Portion diaconus miseratione divina 1473
«acrosancte Romane ecclesie cardinalis universis et singulis Christi-'*^ ' ^'
25fidelibus presentes litteras inspecturis, visuris, lecturis pariter et
audlturis salutem in Domino sempiternam. Gloriosus et excelsus
supeme glorie Dominus, qui sua mundum ineffabili illimiinat
claHtate, pia vota fidelium de ipsius clementissima majestate spe-
raiitium tunc precipue benigno favore prosequitur, cum devota
dOipsorum humilitas sanctorum precibus et meritis adjuvatur. Cu-
piehtes igitur, ut parrochialis ecclesia sancti Benedicti^) in Cof-
fungen Maguntine diocesis, ad quam dilectus nobis in Christo
honorabilis vir dominus Conradus Hensel presbiter, sacre theo-
logie^) professor, specialem gerit devotionem, congruis frequen-
35tetur honoribus Christique iideles ipsi eo libentius devotionis
causa confluant ad illam, quo ex hoc ibidem dono celestis gratie
uberius se noverint fore refectos. De omnipotentis Dei miseri-
cordia ac beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus auctoritate
confisi Omnibus et singulis utriusque sexus Christi fidelibus vere
40 penitentibus et conf essis, qui dictam ecclesiam in Nativitatis, An-
112 1473 febr. 13. b.
nunciationiS; Conceptionis et Assumptioms beate Marie virginis
et ipsius ecclesie Dedicatioiüs, que fit in die sancti Benedicti ab-
batiSy festivitatibus et celebritatibus hujusmodi ecclesiam ipsam
devote visitaverint annuatim et ad reparationem conservationem-
que edificiorum, calicum, libronim, luminarium aliorumque orna- 6
mentorum inibi pro divino cultu necessariormn manus porrexe-
rint adjutriceSy nos cardinalis prefatus pro qualibet die dictarum
festivitatum centum dies indulgentiarum de injunctis eis peni-
tenciis misericorditer in Domino relaxamus presentibus vero per-
petuis futuris temporibus in suo robore duraturis. In quoriunlü
fidem et testimonium presentes nostras litteras fieri nostrique si-
gilli cardinalatus jussimus et fecimus appensione communiri. Da-
tum Bome in domibus nostris anno Domini millesimo quadrin-
gentesimo septuagesimo tercio, die tercia decima mensis februarii,
pontificatus domini Sixü pape iiii. anno secundo. 15
[Auf dem umgelegten unteren ratide steht :] ünum.
Orig.-perg. in K. In einer kapsei von eisenblech eingeschlossenes, an
bindfaden hängendes spitzovales, rothes siegel des cardinaldiacons Baptista. Auf
der rückseite von band 16. jahrh. : Pro ecclesia sancti Benedicti abbatis in Cof-
fengen in festo Nativitatis, Concepcionis, Annunciacionis, Assumpcionis et De- 20
dfcacümis^.
1) die klosterkapelle sancti Benedicti wird hier ,parrochialis ecclesia* ge-
nannt, weil ihr rector die parrochialrechte über die kloster- oder stiftsangehö-
rigen geistlichen und weltlichen Standes ausübte. 2) orig. .thelogie^
515. Cardinal Baptista vei'willigt aile^i gläubigen, welche die capelle'2o
des heil. Nicolaus zu Kaufungen an gewissen festen besuchen und ein
almosen für deren bedürfnisse geben, untei* den gewöhnUchen be-
dhvgungen einen ablass von 100 tagen.
Rom 1473 februar 13. b.
' 1473 Baptista sancte Marie in Porticu miseratione divina sacro-80
febr. 13. b. gancte Bomane ecclesie diaconus cardinalis universis et singuHs
Christi fidelibus presentes litteras inspecturis, visuris, lecturis pa-
riter et audituris salutem in Domino sempiternam. Splendor pa-
teme glorie, qui sua mundum ineffabili illuminat claritate, pia
Vota fidelium de ipsius clementissima majestate sperantium tunc85
precipue benigne favore prosequitur, ciun devota ipsorum humi-
litas sanctorum precibus et meritis adjuvatur. Cupientes igitur,
ut capella sancti Nicolai in Coffungen Maguntine diocesis, ad
quam dilectus nobis in Christo honorabilis vir dominus Conradus
Hensel presbiter, sacre theologie professor, specialem gerit devo-40
;
1473 märz 8. 113
tionem, congruis frequentetur honoribus Christique fideles ipsi
eo libentius devotionis causa confluant ad illam, quo ex hoc ibi-
dem dono celestis gratie uberius se noverint fore refectos. De
omnipotentis Dei misericordia ac beatorum Petri et Pauli apo-
Sstolorum ejus auctoritate confisi omnibus et singulis utriusque
sexus Christi fidelibus vere penitentibus et confessis, qui dictam
capellam in Nativitatis Domini nostri Jesu Christi, Penthecostes,
sancti Antonii abbatis, sancti Sebastiani martiris et ipsius capelle
Dedicationis, que fit in die sancti Nicolai episcopi, festivitatibus
10 et celebritatibus hujusmodi capellam ipsam devote visitaverint
annuatim et ad reparationem conservationemque edificiorum, caU-
cum, librorum, luminariimi aliorumque ornamentorum inibi pro
divino cultu necessariorum manus porrexerint adjutrices, nos car-
dinaÜs prefatus pro quaUbet die dictarum festivitatum centum
15 dies indulgentiarum de injunctis eis penitentiis misericorditer in
Domino relaxamus presentibus vero perpetuis futuris temporibus
in suo robore duraturis. In quorum fidem et testimonium pre-
sentes nostras Utteras fieri nostrique sigilli cardinalatus jussimus
et fecimus appensione communiri. Datum Rome in domibus no-
20stris anno Domini millesimo quadringentesimo septuagesimo ter-
cio, die tercia decima mensis februarii, pontificatus domini Sixti
pape iüi. anno secundo.
[Auf dem umgelegten unteren rapide steht :] Unum.
Orig.-perg. in K. Siegel wie in urk. nr. 614. Auf der rückseite von
25hand 15. jahrh.: ,Pro capella sancti Nicolai episcopi etc. in Coffungen in festo
Nativitatis Domini, Penthecostes, sancti Anthoni, sancti Sebastiani, sancti Nicolai^
516. Canonicus Konrad Wise, vicar Konrad Sellichen und Schreiber
Johannes Mulenbach zu Fritzlar quittiren der äbtissin Elisabeth von
Waldeck und dem stifte zu Kaufungen den empfang der ihnen auf
dOihre lehengüter zu Wolfhagen schuldig gewesenen 100 gülden nebst
Zinsen,
1473 märz 8,
Wir hernach geschreben, nemlich Conrad Wise canonicus 1473
zcu Friczlar, Conrad Sellichen vicarius daselbis und Johannes *^**^ ^'
35 Mulenbach schriber etc., bekennen uffintlich mit diesem brife vor
uns und unser nachkomen: Als die edel und wirdige frauwe
Elysabeth abatissen zcu Coufungen vor sich, ire nachkomen und
stifft hundert gülden houbtgeldes uf seß gülden jerüches czinses
(gehören uns und ^) unsern drehin lehin zcu dem Wulffhagen, die
40meister Bodiger Balhom seliger zcu droeste siner sele gemacht
8
114 1475 ian. 26.
und gestifftit und von unsem gnedigen herren von Hessen zcu
lehin ruren) bie sich gehabt haidt, das nu die selbe egenante
unser gnedige frauwe von Couffungen vor sich und iren stifft
und nachkomen soliche hundert gülden houbtgeldis mit versesßen
czinsen uns gutlichen gegeben und wol zcu dancke beczalt haid. 5
Und darumb so sagen wir vor uns und unser nachkomen die
egenante unsir gnedigen frauwen, ire nachkomen und stifft zcu
Couffungen solicher hundert gülden houbtgeldis und virsessen
czinsses qwid, ledig und lois, geverde und argehst hirinne» gencz-
lich ußgescheiden. Und des zcu erkunde han wir egenant <Don- 10
rad Sellichen und Mulenbach unser inges. vor uns und hern
Conrad Wisen egenant herane thun drugken und zcu fortmer
erkunde gebeten den erbam hern Conrad Volgharde dechand
etc., das der sin inges. heruff auch hait thun drugken, das ich
Conrad Volgharde dechand etc. ^) umb der genanten czweier bete 16
willen also, doch mir unschedelich, gethan han. Geschenn uff
montag nach Invocavit, anno etc. Ixx. tercio.
Orig.-pap. in K. Die 3 auf der rückseite aufgedrückten runden, grünen
Siegel sind stark beschädigti 1) 22 mm, Wappenschild, darin brustbild eines
mannes mit hut, von der Umschrift nur wenige unklare buchstaben erhalten; 20
2) 28 mm, heU. Jungfrau Maria sitzend mit dem kinde, Umschrift wie bei 1);
3) 26 mm, ganz defect und unkenntlich. Auf der rückseite von band 16. jahrh. :
,Couffungen qw4tantta\
1) ,und' wiederholt, das zweite durchstrichen. 2) hier folgt im orig.
nochmals ,das der sin inges. heruff auch hait thun drugken, das ich Conrad ege- 26
nant also^
517. Wilhelm vmi Elverfeldt übergiebt dem landescomthur und com-
thur zu Brakel, Adrian van Doert, den hörigen des hofes Herbede
und des heil, kreuzes (zu Kaufunge7i), Gert Messink, für die kirche
zu Brakel und erhält für denselben die hörige Kunne, der KoU'-&ö
haoeschen tochter.
1475 Januar 25,
1475 Wy Willem van Elvervelde bekenne und buthuge in dessem
Jan. 25. breve vor my und vor myne rechten erven van wegen dess haves
van Herborde unde dess hilligen cruces, so dat ene wessellinge 85
ghescheen is tusschen heren Adryaen van Doert lantcumpthur ^)
unde cumptur to Brakeil in der tiit unde vor my Wilhem vor-
screven, also dat ick hebbe avergegeven unde gheve aver Gtert
Messinck, de horich wass in den hoff van Herberde unde dem
hilligen cruce, unde sali nu voert mer na giffte dess breves be-40
1475 apr. 19. 115
horich ziin dem gadesshuess to Brakell, dat den Duytschen heren
tohoort. Und ick Willem vorscreven scheide den vorscrevenen
Geit Messynck quyt, ledich unde loess van allen ghehoer, dat
de vorscreven hoff van Herberde unde dat hillige cruce to em
5 hefft, unde myne erffgenamen unde ick dar nummer ansprake an
hebben enwill, also dat Gert Messinck vorscreven horich sali
bliven an dem gadesshus to Brakell vorscreven. Unde ick Willem
vorscreven bekenne, dat ick ene genoechlike wederwessell darvor
hebbe, als myt namen Kunnen der Kolthavesschen dochther, doch
lobehalven een dochter, de de vorscrevene Cünne gehat hefft vor
datum dess breffs. Unde ick WiUem vorscreven hebbe desse
i^esseUinge belevet. Daraver und an sin ghewest dedingeslude,
myt namen her Anthonius schoellmester unde zeven havessge-
sworen, als myt namen Dyderick vrone ^), Dyderick Merich, Tel-
15liken Elichman, Hinrich Messich, Hinrich Mersman, Amt van
Kleynerbede, Hannes Bungener unde Hannes Koster to Ymmynck
unde mer ghuder lüde genoech. To mere tuge der waerheit heb
ick Willem vorscreven myn segeil vor my und vor myne erven
under an dessen breff gehangen. Gegeven in de jaer unses Heren
20 m®. cccc®. Ixxv^., up sunte Pauwels dach Conversionis.
Orig.-perg. in Münster. Braunes siegel, elfmal getheilter schild, Umschrift :
WttLEM VAN ELVERFELDE SEN. Gedr. Aander-Heyden 1, nr. 624.
^ 1) als solcher Westfalens aufgeführt bei Voigt 1, 674. 2) der hofesfrone
(gerichtsdiener) ist in der siebenzahl nicht einbegriffen.
26 518. Decan Konrad Volghard sendet dem landgrafen Heinrich IIL zu
Hessen-Marburg durch Heinrich von Immenhausen das zu Kauf ungen
auß>ewahrte kreuz kaiser Heinrichs IL zur mitnähme in's feld,
1475 april 19.
Hochgebomer fürste und here. Myne gebete und schul- U75
sodigen, willigen diensten ewir fürstlichen gnaden allezyt bevor. ^^^' ^^*
Gnediger fürste und Hbir here. Uwer gnaden schigken ich bie
dießem geinwortigen hem Heinriche von Lnenhusen daz lobe-
liche, werde, heiige crutze keyser Heinrich ^), inmaeßen uwer gnade
von mir begerid haid. Abir daz banir sannt Mauricii kan ich
35 uwere gnaden zu dießir zyt nicht geschicken, so ich gerne thede,
dan mich myn frauwe von Couffungen hoech berichted haid,
es sy besloßen uff dem thome und habe Henne von Biedenfeld
die slüßil bie sich, und hette sie daz können krygen, sie wulde
es uwem gnaden williglich und gerne gesand han. Und haid
1
116 14?5 apr. 19.
mir daby warlich gesaget, sie wiße, daz uwer gnade deßelben
banirs eyn stügke gereide habe. Sonderlich haid myn frauwe
mich bilerd und geheißen, uwer gnaden dieß zu bitten, solich
heilige, werde f ^) lobelich, ehirlich und wirdigUch zu halten und
zu virwaren und y bie uch, abe es, da Q-od vor sy, zu stryde 6
und zu groeßem wergke qweme, daz dan uwer gnade daz y bie
uch habe, dan keyser Heinrich damitde groeße wunderwergke
durch die gnade des almechtigen und sines heiigen f in fünff
houbtstryden getryben und die undir demselben f hoechlich und
mochtlich erwonnen haid. So haid s. Mauricius auch dry houbt- 10
stryde undir synen banire gewonnen, darumb uwer gnaäe soUch
t und banir gerne bie sich haben mag uff dem houbte uwers
helmes adir ysenhudis, so es zu solichir beswerunge des kryges
kommen worde. Gnediger, liebir here. Da ist auch eyn be-
sondir stügke bie dem f, daz keyser Heinrich in sinen strydenlS
in synen harte adir busen gefürd haid, daz wulle uwer gnade
auch eren und bie uch in uwerm busem und wammese haben.
Dieselbe myn frauwe von Couffungen haid mir befolen zu schriben,
daz uwer gnaden bruder, seiger l[andgraf] Ludewig, hette eyne
frauwe gein Brome geschickt, die dan mit dem teuffei beseßen were, 20
dieselbe frauwe hette man hier und auch den beseßen dueffil ge-
banned zu offinbaren, abe unser here mit der Paderbomschen
fehde gewynnen adir Verliesen sulte, hette die frauwe und der
dueffil gesagit, er müste virliesen, abir wulte sine gnade sie un-
gebanned und unbeswerit laessen, sie wulten sinen gnaden sagen, 25
daz er nicht Verliesen sulte. Daruff hette sine gnade ya gesagit,
du were sinen gnaden zu antworte worden, zu Kouffen') were
keyser Heinrichs f. Wann er daz bie sich hette, so sulte er
alle sine fyhende obirwynnen. Und daz habe myn here seliger
iren gnaden selbirs in geinwortikeid zweyer frommen auch ge-30
sagit und daruff daz f auch bie sich genommen und nicht ver-
loren. Gnedige, liebir here. Dwiel nu uwer gnade geschriben
haid, daz f zu schigken, so hette ich daz uwir gnaden gerne
selbirs bracht und darinn bescheid gethan. Abir nach solichen
schrifften und begerungen han ich mich, als billich ist, gerichtid. 86
Und womitde uwem gnaden ich mit lybe imd gute zu willen und
dienste gesin konde, thede ich von grimde mynes hertzen gerne.
Geschrieben uff mittwochin nach Jubilate, anno etc. Ixx. quinto.
Uwer gnaden gantz williger diener
Conradus Volghard dechand etc. 40
[Adresse:] Dem hoichgebornen fürsten und herren herren
1477 nov. 25. 117
Heinrichen lantgraffen zu Heßen, graffen zu Cziegenhain und zcu
Nidde etc., mynen gnedigen, Heben Herren zu siner gnade Hände
selbirs.
Nach einer abschrift des 18. jahrh. der stand, landesbibliothek zu Cassel
5 (Ms. Hass. fol. 109) bd. 9, bL 215 f.). Zwar ist die vorl. mit : ,Ex orig. arch.
aulae Cassel' bezeichnet, doch befindet sich das orig. nicht mehr im königl.
Staatsarchive zu Marburg. Erwähnt: Rommel 8, 54 und anmerk. p. 80.
1) vielleicht war in dieses ein stück der grossen kreuzpartikel einge-
lassen, die kaiserin Kunigunde bei ihrem eintritt in^s kloster Kaufungen der
lOkirche schenkte. 2) so überall in der vorl. für ,kreuz* 8) Eaufungen.
519. Äebtissin Elisabeth von Waldeck zu Kaufungen bestätigt den
seitens der gebrüder Werner, Thilo und Heimbrod voti Eiben an den
dechanten der sanct Martinskirche zu Cassel auf wiederkauf beunrkten
verkauf ihres antheils am zehnten zu Bettenhausen,
15 1477 november 25,
Wir EHsabetH von Waldecken von Gotis gnaden abbatissa 1477
des fryen keyserHcHen stifftis des Heilgen cruczes zcu Cauffungen *^^^- ^^•
bekennen vor uns und unser nacHkummen und stifft uffentHcH
in diesem brieffe geyn. allermenHcH, die en anseHin ader Hören
20 lesen: NacHdem WernHer, Tiele und Heymbrait von Eibin ge-
brudere, unser und unsers stifftis Hebin getruen, den wirdigen
und erbaren decHand und capittel sant Mertins kircHen zcu Cassil
iren teyl des czeHinden zcu BettinHusen mit sinen zubeHorungen
vor drye Hundert und funff und vierczig gude RinscHe gülden
25 uff eynen witderkauf f virkoufft Han nacH innHalde und ußwisunge
eyns virsiegeltin brieffis darüber gegebin und nacHdem nu das-
selbe egerurte teyl zceHinden von uns und unserme stiffte zcu
leHine geHit und ruret, so Han wir umb betHe willen der vorge-
nanten von Eibin soHcHen vorberurtin kauff den egenanten de-
SOcHant und capittel und iren nacHkumen uff eynen witderkouff
nacH inHalde irer virscHribunge darüber gegebin vor uns und
unser nacHkumen und stifft gewiUiget und zcugelassin, willigen
und zculassen den aucH also geinwurtigHcH in und mit crafft
dieß brieffis ane alle geverde. Und des zcu erkunde Han wir
35 unser eptHie ingesigel an dissen brieff tHun HengHen, der gegebin
ist uff sant KatHerinen tag der Heilgen jungfrauwen, anno Do-
mini millesimo quadringentesimo septuagesimo septimo.
Orig.-perg. im freiherrlich von Buttlarschen archive zu Elberberg abth. 11.,
Vn. 3: ,Acta, lehnsherrliche consense betr.* Siegel abgefallen. Auf der rück-
40 Seite von h^d 16. jahrh. (fast ganz unleserlich): ^Yerwilligung der abatissin zu
118 zwischen 1466 und 1478? — 1480 oder wenig später.
Kauffungen, der von Waldecken, vor der von Eiben verkauff (?) am zchenden
zu Bettenhausen^
B20. Heinrich von Rusteberg beschuldigt die äbtissin zu Kaufungen,
gewaltthätigheiten gegen Herne Fleischhauer und Hans Fridd ausgeübt
zu haben und droht ihr mit fehde. B
[zwischen 1466 und 1478?]
[zwischen Wysed, vrowe von Koffungen, daz ich Heinrich von Rüste-
1478?] ^^^S^ unde myn helffer unde knechte wollen uns an gu vor-
warred han wmme Henczen Fleischouwers unde wmme Hans
Frydels wyllen, wmme des unreten unde gewalt wyllen, dy gylO
an sy geleget han. Unde ab wy ergen[ant] zu uwerm schaden
quemen, wo dy schade werre eder sich machte, des schaden fui-
gent^ wolde wy sin unde woldes ich unde myn helffer unde
knechte ansse ere an uch vorwarret han. Under mym ingesegel
Heinriches von Rusteberge, des sich myn helffer unde knechte 15
mede gebruchen.
Orig.-pap. in K. Das auf der rückseite aufgedruckt gewesene siegel ist
abgefallen; nur reste der Umschrift sind erhalten, von denen ein E deutlich.
Die Urkunde ist undatirt. Wenn keiner der bis zum jähre 1428 vorkommenden
Heinriche aus der familie von Busteberg gemeint sein würde, so könnte sehr 20
wohl der Mainzische oberamtmann und provisor des Eichsfeldes, graf Heinrich
von Schwarzburg, den brief geschrieben haben, der 1466 in diese Stellung kam,
1478 aber abgesetzt wurde, weil er, wie Paul Jovius in seiner Schwarzburger
Chronik (Schöttgen und Ereyssig Diplomataria 558) ihn nennt, ein „unruhiger,
streitiger köpf war, der auch im jähre 1475 Streitigkeiten mit dem Iandgrafen25
Heinrich zu Hessen und mehreren Hessischen rittem hatte. Die oberamtmänner
des Eichsfeldes nannten sich nach dem aussterben der familie Rusteberg mehr*
fach nach ihrem amtssitze, der Mainzischen bürg Rusteberg, wenn sie auch an-
deren familien angehörten. Auch die Schreibweise (haken über dem u) dürfte
meines erachtens eher auf die 2., als 1. hälfte des 15. jahrh. hinweisen. UeberSO
bürg und geschlecht Rusteberg s. Duval 416 ff.
521. Weisthum der rechte des hofes und der hofleute zu Herbede,
au/gestellt von dem schultheissen [Wilhelm] von Elver/eldt
[1480 oder wenig später.]
[1480 Dyt nageschreben is dat recht des haves und hayeslüdend5
oder wenig ^^^ haves te Herbede, so veel ich des yn den schedesbrieven
spater.J ' *'
fynde und van mynem vader seliger und den aelden haveslüden
gehaert hebbe und myn aelderen byt an my togebracht und ge-
haelden is.
Tom ersten stervet en havesman up eynem havesgude, soe40
1480 oder wenig später. 119
nempt syn vrowe tovom äff syn beste peert. Daerna nempt myn
vrowe van Kouffungen und ich to gelicken deylle syn geherwede,
alse syn kleder und hantgetowe, so hey syn vronden to leve
unde lede geet und vaert. Deylt Hey myt my alle veyrfossicla
5vee, gereyde gelt unde allet, dat hey gewunnen hedde up from-
den lande. Und hedde der man eyn kar ader wagenn, der daer
huyr verdeynde up der Straten, dey weer myner vrowen van
Kouffungen unde des schultesen myt ^), envorder ^) gebart uns van
dem manne, (dey up)') dem havesgude stervet, nycht. Alle
lOhaelde vate, gedorschen off ungedorschen kom, dat up der erff-
tall gewassen yss, versteet allet dey weer.
Item stervet oick eyn vrowe up eynen havessgude, iss daer
eyn dochter off meer, dey [bHvet] *) unbestat desselven jehaers ^),
versteet det geraede. Storve sey bynnen jayrs, soe weert dem
16 schulten verfallen. Wer daer geyn dochter, soe geboerdt myn
vrowen unde dem schulten. Vorder en geboerdt dem schulten
daer dan nycht.
Item eyn erffkynt mach syn haut entfangen umb den groet-
sten, also to vers[taen] umb den derden pennynck, dat guydt
20 myner vrowen des jayrs to pacht gyfft . . ., der moydt dat erff-
kynt gesynnen, eer dat guydt loss und to haeve sterve, anders
[were dat] guydt verfallen, soe men den guyder in huldigen
handen haelden moet.
Item wan sich dat erffkyndt verandersaetet toe der hilgen
25 ee, dey upgehaelde hant mowten sey an dem schulten wynnen •) umb
eynen pennynck, daer dat guydt unferderflick umb si, soe seven
havesluyden mogelick dunckt. Dat punt al soe nae foert.
Item der schulte ensall gene hande an havesgude doen,
daer en [by sin seven] geswaeren havesslude, und wan dey ver-
aosteerff, als vorss., also v[ervelle], sali hey oick seven haeveslude
senden, umb dat to deylen, dey erve und verdregen sich
sunder beseyn. Unde wan dey menne sin^ uyt dem k[erspel],
moet en dey schulte dey koesst doen, unde bynnen kerspels malck
eyn ....
85 Item sterevet eyn havesman, dey up geynen havesgude
ensittet, daer geet to geherwede syn boempeert. Dat spent men
in den wagen und tuyt den nageil uyt der lanckwart. Wat dan
umer dem wagen volget, dat geet int geherwede, und vaert boert
men daer eyn vul geherwede, also sich dat van rechte gebort.
40Daertegen wysst men der vrowen dat gerade und dan vort dem
schultese allet, daer vorder yss, halff, kaem in dem velde, ge-
120 1480 oder wenig später.
dorsschen off ungedorsschen, wess daer yss, gereyde off unge-
reyde, kleyn off groet, nyclit uytgescheden.
Item stervet oick eyn vrowe, dey up genen havesgude en-
wont, syt daer geen dochter, so gebort dat gerade myner vrowen
unde dem schulten. Syt daer dochter, dey verstaet dat inma- 5
ten vorss., daertegen wysst men dem mamie dat geherwede.
Wess daer dan vorder blyfft, sali dey man myt dem schulten
deylen, inmaten alse vorss. steet, wan dey man gestorven yss.
Item stervet en havesman, dey up eynen kaeten sittet, dey
in eyn havesguydt haert, den mach dey havesman erfdeylen ^), 10
dey up dem gude sittet, daer in dey kaeten haert.
Item storve oick eyn havesmaget off knecht, dey myt eren
aelderen in unferdeylden gude sete unde geen verticht gedaen
hedde, storven dey in dyssen lande off yn anderen lande, dit
mögen dey aelderen nemen und nycht dey schulthuyss, dan weer 15
sey verdeylt off hedden verticht gedaen, soe boerde dem schultsen
er goedt mydteyn.
Item wan sich eyn havesman off vrowe up en havesguyde
verändert to der hilgen ee, er ider eyn sal dem schultse geven
eyn halve marck, unde der gude mach nymant besitten, sey en20
haeren in den haeff.
Item wolden sich süss twe gemeyne luyde bestaden, up
havesguden nycht enseten und beyde in den haeff haerden, der ider
eyn boerde dem schultse eyn halve marck off en maelder haveren.
Item wolden sich süss eyn knecht off maget, dey in den 25
haeff harden, bestaeden to der hilgen ee, und nem eynen, dey
yn den haeff nycht enharde, dey moeste umb den orloff dedyngen
nar genaeden.
Item wellich havesman eyn soen offte dochter
en man off vrowe, dey gern uyt dem have 30
.... wesselen kont sey em soe gedoen voer en wederwess[el] . .
man unde wan dey wessel also gescheet, daer solt
unde der schulte en sal nymant verwesseien
sunder wederwessel ...
Item alle geherwede unde geraede deylen en vrowe van 85
Kouffungen [imde der schulte] gelick.
Item so tymert des haves lüde dem schultsen eyn mole aen
kamprat, aen stene, unde daeran nycht mer yserens dan 6 pfen-
nige, dan den selven steen sali dey haelen up Ryns baerde, unde
wylhch haevesman daerup nycht enmelt, verbreckt 4 pfennige40
unde dat multer iders maels.
1480 oder wenig später. 121
Item wat ich van slachtholte behoeffe to der molen to mym
siechten, moyten dey haveslude daerby stellen up er kost.
Item so tymeren my dey haveslude eyn bowhuyss van 6
balcken, nu dat bowhuyss halff und eyn schuyr van vyff balcken.
5 Item efE my myn lantforst verschreve to dienste und ich
eyns herwagens behoeffte, soe moet eyn ider havesman to myme
gesynnen syn beste pert yn myn haeff brengen und oick myt
synem eede behaelden, dat et soe sy, und daeruyth mach ich
assdan nemen und spannen an mynen herwagen dey selve perde.
10 Wem dey so affgengen, moesten dey hele haveslude dey betalen
ofE vernogen, off sey nicht weder qwemen.
Item by tyden myns vaders, do der goltgolden 10 sh. galt,
plach myn vader voer eyn schultswyn to nemen vyff schellinge,
daer em doch nae lüde des schedesbrieves geborde en halff gol-
15 den, soe dey schedesbrieff inhelt und vermach, dat en schultswyn
weert sali syn twyer Schillinge pennynge ®) und 4 Schillinge den.
sult gelden eynen guden swaren goldgulden. Also gebort my
voer en schultswyn en halven goldgulden, und dat yt verlepen
was durch dat Hchte gelt, soe myn vader vyff Schillinge voer
20 dat swyn to nemen plach, dae der goldgulden 10 sh. galt unde
der goldgulden . . ech unde verleip to und . . . . to achteyn und
twyntich Schillingen haveslude woelden sey my . . vyff
Schillinge voer dat swyn geven, dat s umb yn
tyt des lichten geldes en hör rechte, inmaten
25vorss. en halff goldg[ulden] lüde in dem aerde
van dem garden an dem ende an der Bungeners haeff.
ider havesman myt synen perden des jayrs en dach.
voert ider havesman iders halven jayrs eyn voder
brantholtz myt synen perden van geboer, dat sey
dOschuldich syt gelyck er pacht.
Nach dem drucke in J. Grimms Weisthümer 8, 56 ff. „aus einem zer-
rissenen papiere des 15. Jahrhunderts. ** Aus dem texte des weisthums, wie aus
„Münzordnungh der goltgülden" (zeitschr. f. Westfäl. gesch. 21, 377 ff.) ergiebt
sich, dass dasselbe frühestens 1480 und zwar von Wilhelm von Elverfeldt auf-
85 gestellt und mit dem eingangs erwähnten schiedsbriefe der von 1404 dec. 8 (urk.
nr. 811) gemeint ist. Laut der ,Münzordnung^ galt nämlich der goldgulden im
jähre 1404 4, 1480/81 10, 1477 18 und 1480 20 schülinge; 1480/81 lebte Kon-
rad }un., der vater Wilhelms, der, schon 1404 erscheinend, directe kenntniss
Yon dem genannten schiedsbrief gehabt haben musste, 1477 und 1480 aber Wil-
40 heim, der, 1455 zuerst erwähnt, nicht aus eigener erfahrung, sondern nur durch
andere von diesem briefe wissen konnte (s. Aander-Heyden 2, Stammtafel IV,
der freilich Wilhelm nur bis 1475 kennt). Da nun letzterer den preis des gold-
oct. 36,
122 1481 oct. 26.
g^dens in beziebung auf ein bereits abgemachtes geschäft zu 20 Schillingen
angiebt, so kann nach der ,Münzordnung^ das weisthum frühestens 1480 und
demna<sh nur von Wilhelm aufgestellt sein. — Die meisten ergänzungen in [ ]
verdanke ich der gute des kgl. staatsarchives Münster.
1) oder ,nyt*? 2) hier folgt in der vorl. ,eyn (!• ©J^)*- 3) so in der 5
vorl. 4) vorl. an stelle von ,[blivet]*: ,a . . .*. 5) = Jahres; vorl. ,gehaer8\
6) vorl. jwyns*. 7) vorl. ,so*. 8) vorl. ,eff deylen*. 9) vgl. band 1, 317
z. 16/17.
B22. Notar, cleriker Michael Paffen bezeugt, dass äbtissin Elisabeth
von Waldeck zu Kaufungen dem magister Hennann Weydeludt eine 10
Urkunde der weiland äbtissin Adelheid von Ziegenhain daselbst von
1378 aug, 9 (nr, 248) behufs verwerthung derselben in dem processe
der klosterfrauen Anna von Hunolstein und Jacoba von BeUberg über
die abtei zu Herford übergab.
Kaufungen 1481 october 26. 15
Jesus.
1481 In nomine Domini, amen. Anno a nativitate ejusdem mil-
lesimo quadringentesimo octoagesimo primo, indictione quarta-
decima, pontüicatus sanctissimi in Christo patris et domini nostri
domini Sixti divina Providentia pape quarti anno undecimo, die 20
vicesima sexta mensis octobris, hora tertiarum vel quasi, in curia
sive aula abbatiali ecclesie regalis sancte crucis in Koiffungen
Maguntine diocesis, in mei notarii publici et testium honorabilium
infrascriptorum ad hoc specialiter vocatorum et rogatorum pre-
sentia personaliter constitutus honorabilis vir dominus magister 25
Hermannus Weydeludt presbiter Maguntine diocesis, tenens et
in suis manibus habens certas apostolicas compulsoriales litte-
ras Sanas, integras, non yiciatas, pendente sigillo ab intra rubel
et ab extra albi coloris munitas, a reverendissimo in Christo patre
et domino domino Anthonio de Crassis utriusque juris doctore, 30
archipresbitero et canonico ecclesie Bononiensis, domini nostri
pape et ipsius sacri pallacii apostolici^) causarum signanterque in
causa seu causis inter venerabiles et generosas dominas Annam
de Hunoldisteyn et Jacobam de Eedberch dicte Paderbomensis
diocesis de et super abbatia ecclesie sancte Pusinne Herfurdensis Pa- 35
derbomensis diocesis etc., prout in dictis apostolicis litteris plenius
habetur et continetur, auditore a sanctissimo in Christo patre et do-
mino nostro papa prefato deputato emissas ipseque magister Her-
mannus venerabüem et generosam dominam dominam Elisabeth co-
mitissam de Waldecken et pref ate regalis ecclesie sancte crucis ab- 40
batissam cum et mediantibus predictis apostolicis litteris compulso-
1481 oct. 26. 123
riailbus ad tradendum^ exhibendtun et presentandum sibi certos ciro-
grapbos sive litteras sibi et parti sue utiles et in hujusmodi causa
sive negotio necessariäs deservientes sub pena excommunicacionis
et censuranim in diotis literis apostolicis expressaruin et contenta-
5 nun primo, secundo et tertio instanter, Omnibus melioribus ^) modo,
forma, via, jure et stilo, quibus potuit et debuit, requisivit et
postulavit. Prelibata venerabilis domina abbatissa matura prehabita
deliberacione respondens se mandatis apostolicis et requisioioni
^ujusmodi ut filia obediens et, quantimi in ea esset, parituram,
lOpröut in licitis et honestis merito sit dicte sedi apostolice paren-
dum >et obediendum, unde metu excommunicacionis et censurarum
certum \2ir0graphum in pergameno scriptum, duobus pendentibus
sigillis, videlicet iUustris domini principis domini Hermanni lant-
gravii Hassie generoseque et venerabilis domine Alheydis. in
15 Czygenhayn comitiBse et abbatisse ac conventus wre capituli
supradicte regalis ecclesie sancte cmciB roboratum, que quidem
sigilla per fide dignos fuerunt et sunt, ut in armis, signis et lit-
teris circumscriptis apparuit, rite et legitime ut vera recognita
illorum, quorum dicuntur suspicione semota, predicto magistro
20 Hermanne Weydeludt requirenti et michi infrascripto notario
ad manus ad exemplandum, auschultandum [!] et transumendum
metu supra tacto compulsa tradidit, cujus tenor sequitur et est
talis:
[Hier folgt Wortlaut der urk, nr. 248 von 1378 aug, 9.]
26 Suprascripto et inserto czirographo sie, ut premittitur, ex-
torso, exhibito et presentato memoratus magister Hermannus
ipsum per me notarium publicum auscultari, exemplari et trans-
sumi fideliter et diligenter sibique a me desuper unum aut plura
transsumptum sive transumpta in publica et meliori forma, ita
80quod ipsis in judicio et extra plenaria fides, ac si originalia pro-
ducerentur et exhiberentur, valeat et possit adhiberi, instanter
fieri petivit et requisivit. Ego vero notarius requisicioni ut filius
obediens pariturum dixi et obedivi. Acta et facta sunt hec anno,
indictione, pontificatu, die, mense et loco supra specificatis, pre-
85 8entibus ibidem honorabilibus domino Conrado Marsoppen ple-
bano, Adam Loylebach scriptori et valido viro Borchardo de Hu-
noldishusen armigero, advocato in Koyffungen testibus Maguntine
diocesis ad premissa vocatis pariterque rogatis.
(S. N.) Et ego Michael PafEhen de Byenheym clericusMa-
40guntine diocesis, publicus sacra imperiali auctoritate notarius,
quia preinsertarum litterarum compulsorialium apostolicarum in-
124 1481 oct. 28.
sinuacioni et requisicioni, oirographi exhibicioni et tradicioni,
venerabilis et generöse domine abbatisse paricioni sigillorumque
recognicioni omnibusque aliis et singulis premissis, dum sie, ut
premittitur, coram eadem venerabili domina per eamque et do-
minum Hermannum agerentur et fierent, una cum prenominatis 5
testibus presens interfui eaque sie fieri vidi et audivi, idcirco hoc
presens publicum instrumentum sive transsumptum in notam con-
cepi manuque alterius me aliis pronunc prepedito ') negotiis fide-
liter scribi procuravi, manu tamen mea propria subscripsi et in
hanc publicam formam redegi signoque et nomine meis solitislO
et consuetis signavi in fidem et testimomum omnium et singu-
lorum premissorum rogatus et requisitus. Approboque rasuram
dictionis in quarta linea a principio, videUcet Maguntine, non
vicio sed errore commissam.
Orig.-perg. zu Münster, fürstabtei Herford, sab dato. 15
1) orig. ,apo8tolice\ 2) orig. ,ineliorebus'. 8) orig. ,prepeditum\
623. Notar, cleriker Michael Paffen bezeugt die aussage der äbtissin
Elisabeth von Waldeck zu Kaufungen, dass äbtissin Anna von Hu-
Holstein zu Herford nicht mehr zum stifte Kaufungen gehöre, da die-
selbe längst auf die früher daseiest besessene pfründe verzichtet habe, 20
Kaufungen 1481 october 28.
1481 In nomine Domini amen. Anno a nativitate ejusdem mil-
lesimo quadringentesimo octuagesimo primo, indictione tercia de-
cima, die vicesima octava mensis octobris, pontifioatus sanctissimi
in Christo patris et domini nostri domini Sixti divina providencia 25
pape quarti anno undecimo, in mei notarii publici testiumque in-
frasoriptorum ad hoc specialiter vocatorum et rogatorum presencia
personaUter constitutus honorabüis vir dominus Hermannus Wey-
deludt ecclesie sancte Pusynne secularis, opidi Hervordensis, Pa-
de[r]bomensis diocesis ebdom[a]darius in curia abbaciaJi sancte 80
crucis Kauffungensis, habens et tenens in suis manibus quasdam
litteras compulsoriales reverendi in Christo patris et domini An-
tonii de Grassis utriusque juris doctoris, archipresbiteri et cano-
nici ecclesie Bononiensis, domini nostri pape capellani ^) et ip-
sius ^) sacri palacü ') apostolici causeque et causarum hujusmodi ac 85
partibus infrascriptis ab eodem domino nostro papa auditoris *) spe-
cialiter deputati vigore et auctoritate dictarum litterarum compul-
sorialium nobilem et generosam dominam Elisabeth de Waldecken
abbatissam secularis ecclesie in Kauffungen accessit ipsamque sub
penis, mulctis et censuris in dictis litteris compulsorialibus con-40
od. 28,
1481 oct. ÖS. 126
tentis requisivit, quatenus, si que jura, littere vel instrumenta
apud eandem forent detenta sive deposita aut alle informaciones
sive testimonia ad causam inter nobilem et generosam dominam
Annam de Hundelnsteyn abbatissam ecclesie sancte Pusinne Her-
5 Yordensis ex una et nobilem et generosam dominam Jacobam de
Rethberch partibus ex altera de et super abbatissatu dicte ec-
clesie sancte^) Pusinne fidem et testimonium faciencia^ ipsa seu
ipsas invicem et testimonium ad faciendam fidem et plenariam
informacionem juxta teuerem, vim et formam dictarum Utterarum
10 compulsorialium in medium produceret et exhiberet ad transcri-
bendum sive transsumendum, quatenus in judicio et extra de te-
noribus eorundem in judicio et extra integra et plena fides con-
stare poterit et testimonium veritati reddere nequaquam subticeret.
Quibus auditis et intellectis dicta nobilis et generosa domina bene
15deliberata respondit in hec verba vel similia, quantum valeo:
Super quibus interrogata fuero, veritatem, quam scivero aut scire
valeo, subticere minime volo, sed veritatem dicere et testificare
semper cupio et litteris compulsorialibus in omnibus et per omnia
obedire curabo. Extunc prefatus dominus Hermannus quesivit
20 ab -eadem, an prefatam dominam Annam olim ipsius ecclesie
sancte crucis canonissam prebendatam hodie pro canonissa ibidem
teneret et reputaret, quod desuper veritatem dicere et testificari
dignaretur. Ipsa quoque respondit, quod nequaquam ipsam do-
minam Annam pro sua canonissa haberet, nominaret vel teneret,
25nam constaret sibi, quod ante tempora et olim ibidem canonissa
prebendata fuisset, sed dudum canonissatum et prebendam resig-
nasset et juri suo, quod *) ibidem habuisset, eidem renunciasset et
ad manus suas dimisisset. Causam hujusmodi dicti sui seiende
reddens asseruit, quod dudum post resignacionem canonissatus et
SOprebende factam per ipsam Annam lapso certo tempore et post
ratificacionem, resignacionem^) et renunciacionem hujusmodi ipsa
Anna coram se instetisset et petivisset, quatenus sibi dictas
canonissatum et prebendam iterum conferre dignaretur, ut illas
una cum prebenda Hervordensi possidere posset paratam se offe-
35 rendo ad solvendum iterum statuta, cui peticioni tamquam minus
licite et facte contra statuta ecclesie sue penitus dedisset repulsam
neque decrevisset annuendam, cum non posset, eciam si veUet,
facere contra statuta hactenus ad longiora tempora servata quit-
quam attemptare sive infringere, producens Privilegium, ex cujus
40tenore constabat dilucide, quod canonissa ecclesie sancte crucis
in alia ecclesia seculari c[ano]nissatum ^) et prebendam habend
126 1482 apr. 14.
non posset neque deberet retinere et habere canonissatum ecclesie
sancte crucis una cum canonissatu et prebenda in alia ecclesia
et extra ipsam^ unde cum canonissatum et prebendam in Hervor-
dia assecuta fuisset^ statim per illarum assecucionem vacasset pre-
benda in Kauffungen cum canonissatu. Quare dominus Herman- 5
nus procurator nobilis et generöse domine abbatisse Anne de
Hundelnsteyn credenciales litteras et testimoniales ab eadem do-
mina Elisabeth abbatissa desuper peciit in forma auctentica in-
dulgere et impertiri, super quibus omnibus et singulis prefatus
dominus Hermannus Weydeludt peciit sibi a me notario pubüco, 10
uti in mandato procuracionis apparuit, fieri instrumentum et in-
strumenta infrascripto. Acta siuit hec in curia abbatiali ecclesie
sancte crucis Kauffungensis, die, mense, hora et loco quibus su-
pra, presentibus ibidem honorabili et discreto viro domino Con-
rado Magersoppe in Kauffungen, Ade Ludelbach et Johanne Fa- 15
bri clericiB Maguxitine diocesis testibus ad premissa vocatis pa-
riterque rogatis.
(S. N.) Et ego Michael Paffhen de Byenheym clericus Ma-
guntine diocesis, publicus sacra imperiah auctoritate notarius, quia
premissis omnibus et singulis, dum sie, ut premittitur, fierent et 20
agerentur, una cum prenominatis testibus presens interfui eaque
sie omnia et singula fieri vidi et audivi, ideoque hoc presens pu-
bUcum instrumentum manu alterius fideUter scriptum exinde con-
feci et in hanc publicam formam redegi signoque et nomine meis
soUtis et consuetis signavi in fidem et testimonium omnium et 26
singulorum prenussorum. Protestor de omissis per errorem dic-
tionibus in fine positis, scilicet palacii et resignacionem, et non
dolose factis.
Orig.-perg. zu Münster, füratabtei Herford, sub dato b.
1) orig. ,capellanu8*. 2) orig. »ipse*. 3) ,palacii^ unter dem texte mit 30
einfügungszeichen zu dieser stelle. 4) orig. ,auditore^ 5) ,8ancte' überge-
schrieben. 6) ,quod' desgl. 7) ,re8ignacionem* unter dem exte mit einfü-
gungszeichen zu dieser stelle. 8) durch loch zerstörte stelle.
524. Aebtissin Elisabeth von Waldtck und pröpstin Agnes von Diep-
holz zu Kaufungen veräussem herm Hermann Gisecke ufid Metze2b
Eichenbety 10 tnalter fruchte aus ihrem zehnten zu Witzenhausen auf
beider lebenszeit.
1482 april 14.
1482 Wir Elizabeth von Waldegke des keyßerlichen frien wemt-
apHl 14. liehen stiffts des heyligen cruces zu Kaufhmgen eptischen, Agnes 40
1482 apr. 14. 127
von Diffolt probestin bekennen vor uns und unßer nocbkummen
und stifft, das wir umbe nucz und besserunge willen des obge-
nanten süffts vorkautft haben und in und mit crafft disses brieffes
vorkauf fen zchen mttlder fruchte Wiczenhuscher masß«, halb kom
Bund halb habbern, jerlicher gulde alle jor gutlichen und unvor-
zoglichen zu gebende uff sancti Michaelis tagk des heyligen ercz-
engels ane geverde dem erbam und ersamen hem Herman Gy-
secken und Motzen Eychenbergw zu orer beyder liebe unnd
lebetage adder dwil ör eyns bsundem am leben ist. Und wir und
10 unßer nochkuttimen sullen und wuUen in sulche fruchte zchen
malder geben und vorandelogen lasßen aUe jar uß unßerm zchen-
den zu Wiczenhusen, wemme wir ader unßer nochkummen zur
zeit den Tormeygern ader vorkeuffen werden. Und vor sulche
zchen malder haben uns die obgenanten semptlichen gegeben
15sesßzigk gülden und seeß gülden und zu gudem gedangk woil
bezalt, die wir an unßes stiffts nücz imd frommen gewanth hain,
und wir sagen sie sulcher seeß und sesßzcigk gülden in crafft
disses brieffes vor uns und unßer nochkummen quid, ledigk und
loiß ane geverde. Und wan disser keuffer eyner vorfallen und
20 von todes wegen abgegangen were, das Got fristhe noch sienem
gotliohen willen, ßo sullen die zchen malder fruchte dem andern
genczlichen gevaUen, diewil eß an dem leben ist. Auch wan die
obgenanten her Hermann und Metze beyde von todes wegen
vorfallen und abgegangen sint, ßo sullen sulche zchen malder
25 fruchte auch todt und vorleddiget sin und widder an unßer stifft
gefallen sunder alle hindernisße adder beschwerunge. Auch ßo
haben wir der genanten Metzen zugesaget, wan sie von krangk-
heyt adder gebrechen ores Kebes in unßerm huße zu Wiczen-
husen nicht ^) meher vorhegen magk, ßo wullen wir 6r eyn kam-
dOmem thun, darin sie ire wonunghe haben sal ire lebetage. Des
zu erkunde und merher sicherheyt haben wir vorkeufferin unßer
eptighe und capittels ingesigel an dissen brieff thun hengken,
der gegeben ist dominica Quasimodogeniti, anno Domini millesimo
quadringentesimo octuagesimo secundo.
85 Cop.-pap. des 16. jahrh. in K.
1) hier folgt wieder gestrichenes ,mher*.
läÖ 1482 oct. 6.
525. Aebtissin Elisabeth von Waldeck zu Kaufungen giebt des stißes
freien hof zu Lay nebst Weingärten auf 30 jähre an Kypishenne und
seine ehefrau Grete in packt.
1482 october 5,
1482 Wyr Elyzabeth von Waldecken deß keyserlichen frihen 6
oct. 5. ^ertlichen stiffs des heyligen cruczes zu Keuffungen eptischen
bekennen vor uns, unsem nochkomen und stifft, daß wijr unsern
frihen hoff, gelegen an der Mosellen in deme dorffe Leye, myt
syner zubehorunge, der unser und unsers stiffts obgenant frihe
eygen ist, und als wijr den bießher underhanden besesßen hainlO
und besitzen, hain wijr den selben hoff gethain und thun inn
Kypißhen und Grethen syner elicher huißfrauwen unsern lieben
getruwen und sullen daruff zehen und den myt renthe halten
drißsich jair langk nesth noch eynander folgende nach dato dieß
brieffs und seß wyngartenflecken, der eyner gelegen ist in der 16
Wynniger marcken beneben frauwen Annen Syborgiß wyngarten,
der ander flecke auch in der Wynniger marcke bij Hennen
Gymp, der dritte in deme Flore, der vierde in deme Haßel, der
funffte in deme Waßeme, der seßte in der Eiche uff der kirchen
wijngarten, frihe, ledich und loß sich der zu gebruichen und alle 20
ire^) besserunge die obgeschreben jair langk. Und die genanten
Kypißhenne, syne huißfrauwe und ire erben sullen den egenanten
unsem hoff in guthem, redelichen, vollenkomelichen und wese-
lichen buwe und besserunge halden die zijtlangk uß. Doch
sullen wijr ytzund uff daß erste von unsers stiffts guden in deme 25
genanten hoyffe eyne kuchen und stoben helffen buwen und,
waß daß kosten wirt, von buwe die helffte betzalen, sundem die
koste über sulcbem buwe sal der homan allein thun. Und dan
vurther darnach sullen wijr uns von unsers ader unsers stiffts
wegen keyns buwes an und uff unserm hoiff die zijtlanck kroden 80
ader thun. Es were dan sach, daß doch Godt verhuden wulle,
daß der hoff von fremedes fures wegen abeginge. Wers auch
sach, daß an der kelter etwaß broch und von nuwens buwen
muste, daß sullen wijr und unser stifft verlonen und der hoiffe-
man und sin frauwe die koste thun. Auch sullen die ergenanten 85
Kypischhenne und syne huißfrauwe und 6re liebenserben ^) uns
ader unsem nachkomen von unsers stiffts wegen aUe. jair jer-
liehen eyn knecht adder zwene von Keuffungen in redeUcher
koste imde myt getrencke halden und haben, unde darumb sullen
wijr adder unßer nachkomen und stifft in alle jair geben zu 40
j
1482 oct 5. 129
herbest eyne ame Frenßeß wyns und nicht me geben sullen.
Wer eß auch, ab eß so komen wurde, daß wijr vur uns, vor
unser nacbkomen unde unsers gesindes waß in der jaren, williclie
zijt daß were, zu Leye qwemen, behalden wijr, daß wijr mögen
5 in deme obgenanten unserm hoiffe bij Kypißhenne, syner huiß-
frauwen und eren erben Halden und darinn syn und uns mit
eme gebruichen noch aller noitdorfftickeit und willen. Auch wers
Sache, daß die genanten Kypißhenne, syne huißfrauwe und ere
erben die punckte und artikel, so dießer breff inhelt, nicht hüden
10 und sumich weirden, wellich zijt daß were, so sulten sie sich
selber ensatzt hain an ire addir imandes von erentwegen insage
adder hindemiße. Und wan die drißsich jair umb sin, dan sal
der genante unser hoff und wyngartenflecken wedderumb ledigk
und loß unde ane alle beswerunge *) an uns, unser nachkomen und
15 stifft gefallen an Kypißhennen, syner huißf rauwen und iren erben
insage an geverde. Und wijr Kypißhenne und Grethe elude
vurg. bekennen vur uns und alle unse erben, gereden und ge-
loben in guden festen truwen und eydestat, alsulche vurg. punck-
ten und articulen feste und stede zu halden. Deß in getzuche-
20niße der warheit, so hain wijr Kypißhenne und Grethe elude
vurges. vur ims und alle unse erben gebeden die ersamen scheffen
zu Leye dar gemeynlichen, daß sij ere gemeyne scheffeninge-
segel unden uff spacium dießs breffs wiUen drucken, uns aUer
vurges. Sachen zu oberzugen, deß wyr die scheffen gemeynlichen
25 zu Leye bekennen, das wijr das umb bede willen dießer vurges.
elude gerne gethain hain in getzuchniße *) der warheit. Datum
anno Domini miUesimo quadringentesimo octuagesüno secimdo,
sabbato post Eemigii confessoris.
Orig.-pap. in K. Unter dem texte aufgedrücktes rundes, 28 mm grosses,
90 grünes siegel, linksgewendet stehender heiliger (sanct Martinus?), der mit einer
sichel seinen mantel theilt, rechts stengel mit blatt und 2 lilien, Umschrift: S.
SGHABINOKYM DE LEIHE. Auf der rückseite von hand des amtmanns
Ruland zu Kaufungen (16. jahrh.): ,Der hoff Leya uff 30 jar verliehen^
1) zuerst war ,ine* geschrieben, dann wurde der letzte n-strich durch-
85 strichen, so dass nunmehr r zu lesen ist. 2) leibeserben. 3) orig. ,be-
swerenge^ 4) orig. gertzuchniße\
130 1484 juli 20.
526. Heinz Löber, landgräflicher schulfheiss zu Lichtenau^ setzt auf
grund der aussagen der einwohner zu Walburg die zwischen dein
stiße Kaufungen und der pfarrei zu Walburg streitigen grenzen des
zehnten in der Walburger f eidmark fest,
1484 juli 20. 5
1484 Eyn andere vertzeychung, den tzehenden in die pfar Walbergk
^^^ ^' gehörent belangende ^).
Anno millesimo quadringentiesimo octuagesimo quarto, auff
dinstagk vor Jacobi hat die hoichgebome frawe Elisabeta eb-
tischin des freyenn stieffts des beylgenn creutzes tzu Kauffungenn lo
geschickt ihrenn amptmann Burckhart vonn Hundelshausenn unnd
ihrenn schryber durch etliche gebrechenn ihrer gnadenn tzehen-
denn unnd des pfarrers tzu Walbergk unnd dann angesprochenn
hat Heyntzen Loeber unnd etliche aus dem rade der stat Liech-
tenaw durch ihre schriffte ihnen gethann. Unnd derselbige ge- 15
nant Heyntze Loeber schultheyß hat vortan vermant die gantze
gemeyne vonn Walbergk bey eyden ihrenn rechtenn herrenn
gethan, ihre wissenschafft umb solchenn tzehenden tzu gehen ^),
auf das der stifft tzu Kauffungenn bliebe bey dem ihren unnd
die kirche tzu Walbergk auch deßelben. So ist da tzur tzeit20
gewesenn: alle die lenderige am ßechberge tzu dem Nhunne-
baimie zehendet gantz der kirchen tzu Walbergk unnd Rodde-
mans lant tzehendet halb tzu Kauffungen unnd halb der kirchen
tzu Walbergk unnd wendet ann Hey[n]tzen Vaupels lant. Was
vortan ist noch dem Steynholtz unnd dem Ulnrade*), tzehendet 25
alle der kirchenn tzu Walbergk, unnd gehet vortan über die
Weehre noch dem Hasengrundeberge *) noch den dreyen hage-
dornern, da tzehendet der Vollender ^) lanth halb tzu Kauffun-
genn unnd halb der kirchenn tzu Walbergk, das kirchenlant
unter dem Hasenberge') halb tzu Kauffungen unnd der kirchen 30
tzu Walberge halb. Vortan noch dem Eysenberge noch dem
fußpfade, der tzu Cassell gehet, zehendet all der kirchen tzu Wal-
bergk biß an das feltmarck tzu Rhommerade. Diß habenn die
vonn Walbergk gesprochenn auf ihre eyde, wie vor, unnd das
forter bekreftigt mit ihrenn eydenn, wie sie das durch recht ge-35
lernt wurden. Deß habe ich Heyntze Loeber meynes gnedigen
herren schultheyß gebeten den pfemer herm Seyfert da tzur
tzeit, das er diesse lantweysunge vortzeichen wolle in ihr meß-
buch, auf das hiemoch aber keyn unwille entspriessen möge.
Desselbigenngleychenn hat Borckhart von Hundeishausen von des 40
1484 sept. 1. 131
stiffts wegen von Kauffungenn als eynn volnmechtiger amptman
von unser gnedigen frawenn desselbengleychen den pfemer ge-
betenn, das also vertzeychenn tzu eynem ewigen gedechtnus.
Cop.-pap. von ende 16. jahrh. im pfarrarchive zu Walburg, mit urk. nr.
5409 in ein heft zusammengeschrieben.
1) vgl. urk. nr. 409. 2) gehen = jehen, d. h. sagen, bekennen.
3) ,Ulnrade^ in der vorläge unterstrichen. 4) soll jedenfalls ,Hasenberge*
heissen (s. note 6). 6) s. urk. nr. 409 n. 1. 6) hier stand zuerst ,Hasen-
grundeberge* ; ,grunde* ist aber ausgestrichen worden.
10 627. Notar y cleriker Thilemann Fentenent ertheiü dem priester Jo-
hann Scherer (Rasor), rector der capelle des heil. Nicolatis zu Kau-
fungen, das appellationszeiigniss in einer Streitsache mit dem stifte
daselbst über ein haus zu Ober-Kaufungen.
Hofgeismar 1484 September 1.
15 In nomine [Domini] ^), amen. Anno a nativitate ejusdem i484
millesimo quadringentesimo octuagesimo quarto, indictione se- *^^*- ^'
cutida, die vero prima mensis septembris, Lora primarum vel
quasi, pontificatus sanctissimi in Crisix) patris et domini nostri
domini Sixti divina providencia pape quarti anno ejus tercio de-
20cimo, in mei notarii publici testiumque infrascriptorum ad hoc
specialiter vocaix)rum et rogatorum presencia personaliter consti-
tutus honorabilis et discretus vir dominus Johannes Kasoris pres-
biter, rector cappelle sancti Nicolai situate in cimiterio ecclesie
seoularis sanote crucis in Kauffungen ac beneficiatus ibidem Ma-
25guntine diocesis habens et tenens in suis manibus appellacionis
cedulam, quam animo et intencione appellandi, provocandi aposto-
losque petendi in medium produxit, exhibuit et legit protestatusve
fuit ac alia appellanti incumbencia fecit, gessit et exercuit ac
appellacionem ipsam interposuit, prout dilucide in prefata cedula
90 lacius continetur, cujus quidem cedule tenor de verbo et ad ver-
bum sequitur et est talis:
Coram te notario publice et testibus hie presentibus et
astantibus animo et intencione provocandi, appellandi apostolos-
que petendi et recipiendi ego Johannes Rasoris presbiter, rector
85 cappelle sancti Nicolai situate in cimiterio ecclesie secularis sancte
crucis in Kauffungen et beneficiatus ibidem dico, protestor, pro-
pono et aUego, quod, licet nuper coram venerabili viro domino
Johanne Hund commissario et canonico Fritzlariensi fuissem per
nobilem, venerabilem et generosam dominam Elisabeth abbatis-
40sam, Agnetem de Deffold prepositissam et Margaretam de Hon-
134 1484 sepi 8.
standaUmn [assignacionem] «) et usque ad difflnitivam sentenciam
inclusive procedendo et proced» videndo cum intimacione quod,
sive conparuerint sive non, nichilominus in causa et causis hu-
jusmodi, prout juris et mom fuerit, procedetur eorum presencia
seu absencia in aliquo non obstanf^. 5
Cui quidem domino Johanni prefato appellan^' et apostolos
petenf» ego notarius inffascriptus apostolos testimoniales, quos de
jure dare potui, tradidi pariter et assingnavi. Super quibus Om-
nibus et singulis prefatis dominus Johannes Basoris appellans a
me notario publice infrascripto unum vel plura publicum seu pu- 10
blica fieri atque confici peciit instrumentum et instrumenta. Acta
sunt hec in choro ecclesie beate Marie veteris opidi Q-eysmarien-
sis anno, indictione, mense, die, hora et pontificatu, quibus su-
pra, presentibus ibidem venerabilibus et honorabilibus viris do-
minis Johanne Deudeken perpetuo vicario pretacte ecclesie, Con-15
rado Steynkop presbitero et Conrado Vothauwer clerico testibus
Maguntine diocesis ad premissa vocatis pariter et rogatis.
(S. N.) Et ego Tylemamius Fentenent clericus Maguntine
diocesis, sacra imperiali auctoritate notarius publicus, quia pre-
dicte protestacioni, appellacioni, interposicioni, citacioni Omnibus- 20
que aliis et singulis, dum sie, ut premittitur, fierent et agerentur,
una cum prenominaüs testibus presens interfui eaqt^ omnia et sin-
gula sie fieri vidi et audivi, ideoque hoc^) presens publicum instrumen-
tum manu mea propria scriptum exinde confeci et in hanc pu-
blicam formam redegi signoque, nomine et cognomine meis 80-2B
litis et consuetis signavi in fidem et evidens testimonium omnium
et singulorum premissorum rogatus pariter et legitime requisitus.
Orig.-perg. in K., sehr kleine, verblasste und stellenweise, besonders in
den brüchen, mehr oder weniger stark verwischte schrift. Auf der rückseite
von hand 15. jahrh. (undeutlich): ,Appellacio domini JohanniB Scherrer'. 80
1) ,Domini' fehlt im orig. 2) orig. ,et aliarum probacionum genera*.
3) orig. ,habere\ 4) orig. ,noficando^ 6) orig. ,teneore*. 6) orig. ,oede-
riore'. 7) verständlicher würde ,prefingo' = ,prefinio' sein; jedoch ist auch
in nachfolgenden urk. ,prefigo^ gebraucht. 8) ^assignacionem* fehlt im orig.
(vgl. p. 182 z. 14 und 15). 9) die im bruche gänzlich unleserlich gewordene 85
stelle von ,eaque* — ,ideoque hoc* war nur mit hülfe anderer Urkundentexte
und aus buchstabenresten zu reconstruiren.
628. Konrad Organista, priester zu Grebensteiny verzichtet auf alle
weitereil ansprüche an die äbtissin Elisabeth von Waldeck.
1484 sept. 8. 40
14S4 Ich Conradus Organista priester zcu Grevensteyn Menczschiß
sept. 8.
1484 sept. 8. 135
bistnmps bezeuge unde bekenne uffinÜich in dusßem brieffe vor
alßweme : So alße die wertige, etdel unde walgebom, etdel Eliza-
beth von Waltegken abtisse deß fryen stifftes zcu Kouffungen,
myn gnedige liebe frouwe, unde ich umbe allen unßern gebrechen
5 unde zcwydracht, zcusage, arbeyt, ouch umbe alle worte unde
werche durch die erbaren unde ersammen herren hem Pibhard,
hem Johan vom Eeyne, hem Henriche Goltamern unde hem
Johan Wetdegen unßir beydersijt gekorenn scheydesluthe ganß
gutUchen, frunthchen unde genslichen gescheyden syn unde su-
lOlichis scheydeß unde gutlichen vortracht iglichir parthie eynen
zcetdele von eynt gesnetden, sich nach sij richten, übergegeben
ist worden, darumbe nu sal noch enwil ich egenanter Conradus
Organista die obgenante myne gnedigen lieben frouwen von
Kouffungen umbe keyne zcusage myr gesehen noch umbe arbeyt,
15 Worte eder werche nummermehe belestigen, ansprechen, furderen
eder belangen, geistlich eder wertlich, durch mych eder ander
luthe, sunder wil ire genade unde werdicheyt myr egenant^n
priestere ichtiswaß luttirlich umbe Gottis willen geben eder be-
scheyden, daß sal an iren genaden unde werdicheyd stehen zcu
20thunde eder zcu laißen. Unde daruff so quiteren ich egenanter
Conradus Organista priester die obgenante myne gnedig[e]n He-
ben frouwen von Kouffungen vor mych, myne testamentarien
unde erben alle unßer gespenne unde zcwydracht, worte unde
werche in unde myt crafft dusses brieffis ane geverde. Han
25 desß zcu erkunde gebeden die ersamen wysen luthe borgermester
unde raid zcu Grevensteyn, daß sie haben ir staidingesegil unden
uff spacium dusßis brieffis veste thun drugken, deß wy borger-
mester unde raid egenant umbe syner bede willen so kennen.
Datum anno Domini m^. cecc. Ixxxiüi®., in die saneti Adriani
OOmartiris^).
Orig.-pap. in K., fleckig. Unter dem texte über wachs auf papier auf-
gedrücktes rundes, 40 mm grosses siegel, ritter zu pferde sprengend und zum
hiebe ausholend, schild (mit Hessischem löwen) am linken arm, Umschrift : SIGrlL-
LVM CIVITATIS GREBENSTEIN. Auf der rückseite von band 16. jahrh. :
35 ,Yertrag zwischen der äbtissin zu Kauffungen und Organista zu Grebenstein'.
1) der Römische kriegsoberst Adrianus erlitt den martyrertod am 4. märz ;
sein fest wird jedoch am 8. September gefeiert (s. Müller Allgem. martyrologium
und Breviarium monasticum).
136 1484 oct. 16.
529. Canonicus Johannes Hund zu Fritzlar erlässt einen executions^
befehl gegen den vicar Johannes Scherer zu Kaufungen,
Fritzlar 1484 october 16,
1484 Johannes Huntd ecclesie sancti Petri Friczlariensis Magun-
oct. 16, ^Q diocesis canonicus, per terminos prepositurarmn ejusdem 5
sancti Petri Friczlariensis ac beate Marie Greismariensis dicte
diocesis ecclesiarum commissarius statutorumque provincialimn
executor ac clericorum et laycorum delinquencium corrector a
reverendissimo in Christo patre et domino nostro domino Dei et
apostolice sedis gracia archiepiscopo Maguntino specialiter depu-10
tatus universis et singulis dominia plebanis, viceplebanis, capel-
lanis curatis et non curatis, altaristis, vicariis perpetuis, divino-
rum rectoribus, presbiteris, clericis, notarüs et tabellionibus pu-
blicis qnibuscumque per nostram Jurisdictionen! ubilibet consti-
tutis salutem in Domino et nostris hujusmodi, ymmo verius re-15
verendissimi domini nostri domini Maguntini firmiter obedire
mandatis. Orta pridem coram nobis inter venerabiles et gene-
rosas dominas abbatissam, prepositissam, custodissam ceterasque
canonissas ecclesie regalis sancte crucis in Kouffungen dicte Ma-
guntine diocesis ut actrices principales ex una et honorabilem 20
virum dominum Johannem Scherrer vicarium ejusdem ecclesie
sancte crucis de et super quibusdam domo et area rebusque aliis
in actis cause et causarum hujusmodi lacius deductis et illorum
occasiona reum ex adverso principalem partibus ex altera questio-
nis materia, nos in causa et causis hujusmodi ac inter partes 26
ipsas seu verius eorundem legitimes procuratores rite et legitime
procedentes servatisque servandis ac precognitis ad plenum hu-
jusmodi cause meritis ad nostram ferendam et promulgandam
diffiniüvam sentenciam procedendum duximus et processimus
eamque per ea, que vidimus et cognovimus, in scripüs tulimusdo
et promulgavimus in hunc, qui sequitur, modum: Cristi nomine
invocato pro tribunaU sedentes et solum [Deu]m^) pre oculis ha-
bentes hac nostra diffinitiva sentencia, [qu]am^) de juris perito-
rum consilio et assensu ferimus, in scripüs pronunciamus, decer-
nimus et declaramus, domimi et aream, de quibus in actis cause 35
et causarum hujusmodi coram nobis lacius deductum est*), pre-
fatas cum omnibus suis pertinenciis ad predictas dominas abba-
tissam, prepositissam, custodissam ceterasque canonissas ecclesie
regalis sancte crucis in Kouffungen predicte pertinuisse ac de
jure pertinere et prefatmn dominum Johannem reum domum et 40
1484 oct. le. 137
aream cum suis pertinenciis hujusmodi occupasse et detmuisse ac
occupare et detinere illicite. Et ipsas domum et aream cum suis
pertinenciis dictis dominabus abbatisse et prepositisse ac custo-
disse actricibus ex parte sue regalis ecclesie sancte crucis pre-
5dicte adjudicandas necnon antedictum dominum Johannem reum
ad restituendum et libere dimittendum domimi et aream easdem
cum suis aliis pertinenciis et in expensas litis hujusmodi pro
parte dictarum dominarum actricum factas salvis fiendis, quafum
taxacionem nobis in posterum reservamus, dictis dominabus ac-
lOtricibus principalibus et eorum legitime procuratori *) condempnan-
dum fore adjudicamus et condempnamus sepedicto domino Jo-
hanni Scherrer super recusacione et contradictione premissorum
perpetuum silencium imponendo. A qua quidem nostra diffini-
tiva sentencia cum per ^) predictiun dominum Johannem Scherrer
16 reum et ex adverso principalem verbo solum et dumtaxat ad
sanctissimum in Christo patrem et dominum nostrum dominum
Sixtum divina providencia papam quartum ejusque sanctam se-
dem apostolicam provocatum et appellatum apostolique tales qua-
les sibi de jure super ®) hujusmodi sua appellacione deberentur pe-
20titi terminusque eciam juris vel infra ad recipiendum apostolos
hujusmodi per nos eidem domino Johanni reo ex adverso prin-
cipali statutus fuisset et cum ipse dominus Johannes Scherrer
reus ex adverso principalis appostolos super dicta sua appellacione
debitos in termino statuto et assignato predicto minime peciisset
25 ac recepisset, eundem ad ulteriorem honorabilis viri Theoderici
Gzann clerici Maguntine diocesis, dictarum dominarum abbatisse,
prepositisse et custodisse actricum ex adverso principaHum pro-
curatoris, de cujus procuracionis [!] ^ in et ex actis cause et causarum
hujusmodi legitimis dinoscitur constare documentis, prout constat,
SOinstanciam ad videndum et audiendum dictam appellacionem per
ipsum a dicta nostra sentencia, ut premittitur, interpositam de-
sertam fore et esse et eandem nostram diffinitivam sentenciam in
rem transsivisse judicatam pronunciari omnesque eciam et sin-
gulas expensas pro parte dictarum dominarum abbatisse, preposi-
d5tisse et custodisse actricum ex adverso principalium in causa et
causis hujusmodi coram nobis legitime factas taxari et moderari
ipsamque nostram diffinitivam sentenciam et expensarum taxacio-
nem hujusmodi exequi et debite execucioni demandari litterasque
executoriales desuper necessarias in forma solita et constieta de-
40cemi et concedi, vel dicendum et causas, si quas habuerit racio-
nabiles, quare premissa fieri non debeant, allegandum, per certas
138 1484 oct. 16.
nostras litteras super hoc emanatas a nobis citaviinus citarique
fecimus et mandavimus in certuin peremptorium terminum com-
petentem, diem videKcet et horas infrascriptas. Quibus advenien-
tibus et in eis compamit in judicio coram nobis dictus Theode-
ricus Czan procurator et eo, quo supra, nomine procuratorio et 5
domini Johannis Scherrer rei ex adverßo principalis prefati, ci-
tati, non comparentis neque hujusmodi diei termino in aliquo
satisfacere curantis contumaciam, accusavit ipsumque contumacem
reputari et in ejus contumaciam primo appellacione deserta et
sentencia nostra diffinitiva supradicta in rem transsivisse judica- 10
tam per eum petitis ac per nos decretis consequenter quandam
expensarum pro parte sua in causa et causis hujusmodi facta-
rum papiri cedulam facto, realiter et in scriptis exhibuit et ni-
chilominus expensas hujusmodi taxari et moderari sentenciamque
nostram diffinitivam preinsertam et expensarum^) taxacioneml5
hujusmodi exequi et debite execucioni demandari Htterasque exe-
cutoriales desuper in forma solita et consueta decemi et concedi
per nos debita cum instancia peciit et postulavit. Nos tunc Jo-
hannes canonicus et commissarius prefatus dictum dominum Jo-
hannem Scherrer reum ex adverso principalem in singulis ter- 20
minorum terminis hujusmodi reputavimus, prout erat, swadente
justicia contumacem et in ipsius contumaciam deinceps omnibus
et singulis expensis pro parte dictarum dominarum abbatisse,
prepositisse et custodisse actricum principalium in causa et causis
predictis coram nobis legitime f actis et in quibus idem dominus 25
Johannes Scherrer reus condempnatus existit, ad octo florenos
Benenses legales provida moderacione previa taxatis et moderatis
attendentes requisicionem hujusmodi fore justam et racioni con-
sonam quodque parum prodesset sentencias ferre et expensas ta-
xare, nisi debite execucioni demandarentur ®), sentenciam et ex- 30
pensarum taxacionem predictas exequendas et debite execucioni
demandandas fore similiter decrevimus per presentes has nostras
litteras executoriales desuper decernendo. Que omnia et singula
premissa vobis omnibus et singulis supradictis aut aliis, quorum
interest, intererit aut Interesse poterit quomodolibet in futurum, 86
intimamus, insinuamus et notificamus ac ad vestram et cujuslibet
vestrum noticias deducimus et deduci volumus per presentes.
Quocirca vos omnes et singulos supradictos et vestrum quemlibet
in solidum tenore presencium requirimus et monemus primo, se-
cundo, tercio et peremptorie vobis nichilominus et vestrum cui-40
libet in virtute sancte obediencie et sub excommunicacionis pena,
1484 oct. 16. 139
quam in vos et quemlibet vestnim, nisi feceritis, que mandamus,
trimn tarnen dierum canonica monicione premissa in hiis scriptis
ferimus, districte precipientes mandamus, quatinus prefatum do-
minum Johannem Scherrer reum ex adverso principalem publice
6 et diligenter ac primo, secundo, tercio et peremptorie moneatia
et requiratis, quem et nos eciam tenore presencium sie requiri-
mus et monemuS; quatinus infra terminum novem dierum liujus-
modi vestram monidonem inmediate sequencium, quorum novem
dierum tres pro primo, tres pro secundo et reliquos tres dies
lOsibi pro tercio et peremptorio termino ao monicione canonica
prefigimus et assignamus, eisdem dominabus abbatisse, preposi-
tisse et custodisse actricibus principalibus domum et aream cum
suis pertinenciis prefatas juxta teuerem preinserte sentencie eva-
cuet, restituat^®) ac libere et expedite dimittat^*) ac preinserte
15 nostre sentencie in omnibus et per omnia necnon de octo florenis
Brcnensibus nomine et racione expensarum pro parte dictarum
dominarum abbatisse et custodisse principalium in prosecucione
litis et cause hujusmodi coram nobis legitime factarum, per nos,
ut premittitur, taxatarum, in quibus per nos dictus reus con-
20dempnatus existit, necnon de similibus duobus florenis pro pre-
sencium Utterarum nostrarum expedicione expositis plenam et in-
tegram solucionem et satisfactionem impendat realiter et cum ef-
fectu aut se interim cum dictis dominabus actricibus principalibus
desuper amicabiliter componat et concordet ^') cum eisdem. Alio-
25 quin dicto novem dierum termino lapso nos dictum dominum
Johannem Scherrer reum ex adverso principalem sie, ut premit-
titur, monitum exnunc prout extunc et extunc prout exnunc ex-
communicamus Dei in nomine per presentes. Quem ut sie ex-
communicatum extunc singulis diebus dominicis et festivis, quo-
SOciens et quando pro parte dictarum dominarum abbatisse, pre-
positisse et custodisse actricum principalium desuper requisiti
fueritis, publice nuncietis eumque ut talem evitetis et ab aliis
Christi fidelibus arcius evitari faciatis et procuretis, donec et
quousque absolucionis beneficium a nobis desuper meruerit obti-
35nere aut aliud ^^ a nobis desuper habueritis in mandatis. Abso-
lucionem vero omnium et singulorum, qui prefatas nostras excom-
municacionis sentencias aut earum aliquam incurrerint sive in-
currerit quoquomodo, nobis vel superiori nostro tantummodo re-
servamus. In quorum omnium et singulorum fidem et testimo-
40nium premissorum presentes nostras litteras exinde fieri nostrique
sigilli jussimus et fecimus appensione communiri. Datum et actum
140 1484 nov. 26. a.
Friczlarie in curia solite residencie nostre, in loco nostro soliio
et consueto, in quo jura reddi solent, nobis inibi hora audieno«
causarum consueta ad jura reddenda et causas audiendas pro tri-
bunali sedentibus, sub anno a nativitate Domini millesimo qua-
dringentesimo octuagesimo quarto, indictione secunda, die vero 5
sabati decima sexta mensis octobris, pontificatus sanctissimi in
Christo patris et domini nostri domini Innocencii divina provi-
dencia pape octavi anno primo, presentibus [!] ibidem venerabili
et provido viris [!] domino Martino Placzfuys.
[Von anderer hand dicht unter dem texte rechter hand:] De 10
mandatis domini judicis et commissarii prefati Herbordus Stein-
metz notarius subscripsit.
[Linker hand etwas tiefer unter dem texte, zur hälfte unter dem
umgelegten rande, von anderer hand :] Excommonicacio [!] facta do-
1484 minica post festum Undecim milium virginum per me Wemherum 15
oct 26, ^Q Gronenberg una cum tradicione copie.
[Rechts unter dem umgelegten rande von gleicher hand wie vor-
stehend:] Excommunicacio facta in dominica post festum Omnium
sanctorum per me Wernherum de Gronenberg, quod protestor
manu propria. 20
[Auf dem umgelegten rande:] Eberhardo.
Orig.-perg. in K., schrift in den bruchen stellenweise undeutlich. Spitz-
ovales, 60/86 mm grosses, grünes Siegel, halbe fignr des heil. Petrus mit Schlüssel
und buch, darunter aufirechter Wappenschild mit laufendem hunde, Umschrift,
theilweis verwischt, aus den siegeln der nächsten 4 urk. ergänzt : [S.] IOBXNIS 25
HUND [CO]MMISSAR[n] FBIDSLAR ... Auf der rückseite von hand 16.
jahrh. : ,Littera executoris in causa domine et Scherer*.
1) ,Deu* im bruche zerrieben. 2) ,qu* desgl. 3) orig. ,deductis\
4) zu ergänzen ,re8tituendas'. 6) ,per' übergeschrieben. 6) orig. ,supra\
7) entweder ist ,procuracione* oder besser ,procuracionis mandato^ wie p. 14430
z. 14, zu lesen. 8) orig. ,expan8arum'. 9) orig. ,demanderentur*. 10) orig. *
,restituet'. 11) orig. ,dimittet'. 12) orig. ,concordat*. 13) orig. ,alius*.
530. Canonicus Johannes Hund zu Fritzlar erlässt einen arrest-
befehl gegen das vermögen des vicars Johannes Scherer zu Kaufungen,
Fritzlar 1484 november 26, a, 35
1484 [JJohannes*) Huntd ecclesie sancti Petri Friczlariensis Ha-
noi?. 26. a. guntine diocesis canonicus, per terminos prepositurarum ejusdem
sancti Petri Friczlariensis ac beate Marie virginis Geißmariensis
dicte diocesis commissarius statutorumque provincialium executor
ac clericorum et laycorum delinquencium corrector a reveren-40
dissimo domino nostro domino Dei et apostolice sedis gracia
1484 nov. 26. a. 141
archiepiscopo Maguntino specialiter deputatus universis et singalis
dominis plebanis, viceplebanis, capellanis curatis et non curatis,
altaristis, vicariis perpetuis, divinorum rectoribus, presbiteris, ole-
ricis, notariis et tabellionibus publicis quibusciirnque per nostram
5 jurisdictionem constitutis et presertim in Kouffungen ceterisque
reqnisitis salutem in Domino et nostris hujusmodi, ymmo verius
reverendissimi *) domini nostri domini Maguntini firmiter obedire
mandatis. Exposito nobis pridem per providmn virum Theoderi-
cmn Czan clerioum dicte diocesis, legitimnm procuratorem vene-
lOrabiliom atque generosarum dominarum abbatisse, prepositisse et
custodisse regalis ecclesie sancte crucis Kouffungensis dicte dio-
cesis, quod, licet ipse dudum contra quendam honorabilem virum
dominum Johannem Scherrer vicarium ecclesie sancte crucis pre-
dicte de et super certis domo et area rebusque aliis in actis cause
15hu]Usmodi expressis et designatis coram*) nobis litigando senten-
ciam reportavit, que in rem transivit judicatam, et subsequenter
litteris executorialibus desuper decretis et in partibus executis et
dicto domino Johanne penas excommunicacionis in eisdem litteris
executorialibus contentas dampnabiliter ob non paricionem inci-
20disse sentencialiter per nos declarato, prout hec et alia in dictis
litteris executorialibus plenius continentur, nichilominus tamen
dictus dominus Johannes Scherrer, volens effugere et illudere
hujusmodi sentencias et penas in hujusmodi litteris executoriali-
bus contentas, bona sua mobiha et immobilia ac terras et res
25 suas in fraude ipsarum dominarum abbatisse, prepositisse et custo-
disse distrahere, vendere et alienare presumpsit et presumit in
earum prejudicium non modicum, dampnum et jacturam. Fuimus
igitur per dictum Theodericum Czan procuratorem prefatum no-
mine, quo supra, procuratorio debita cum instancia requisiti, qua-
dOtinus sibi partique sue de et super premissis de oportuno remedio
providere sibique litteras arrestatorias de et super omnibus et
singulis bonis et rebus dicti domini Johannis Scherrer sub penis
et censuris in forma debita decemere et concedere dignaremur.
Nos igitur Johannes Hundt judex et commissarius prefatus, at-
86tendentes requisicionem hujusmodi fore justam et consonam ra-
cioni quodque justa petenti non est denegandus assensus, idcirco
auctoritate nostra ordinaria vobis et cuilibet vestrum, qui super
execucione presencium fueritis requisiti aut alter vestrum fuerit
requisitus, in virtute sancte obediencie et sub excommunicacionis
40pena trium tamen dierum canonica monicione previa firmiter et
districte precipiendo mandamus, quatinus accedentes, quo et ubi ^)
1484
dec, 14,
142 1484 nov. 26. a.
propterea fuerit accedendum, omnia et singula bona mobilia
et immobilia ao res quaslibet dicti domini Johannis Scherrer,
penes quosoumque et ubicumque inventa et reperte fuerint, sub
excommimicacionis et quinquaginta marcharum argenti puri pro
una fisco reverendissimi domini archiepiscopi Maguntini et alia 5
medietatibus dicto Theoderico Czan procuratori partique sue ap-
pUcandarum penis et mulotis, quas quemlibet contrafacientem
trina et canonica monioione premissa incurrere volumus ipso
facto, arrestetis et in firmum et artum arrestum ponatis, quas et
que nos eciam tenore presencium sie arrestamus ac in firmum et 10
artum arrestum ponimus et poni volumus per presentes, doneo
et quousque hujusmodi arresti negocium per nos in justicia de-
cisum fuerit atque discussum aut aliud a nobis desuper habueritis
in mandatis, inhiben^ ex modo et forma premissis et sub dictis
penis et mulotis omnibus et singulis vestris parrochianis et sub- 15
ditis et aliis quibuscumque personis ecclesiasticis et secularibus,
cuju^umque condicionis existant, ne ipse aut aliquis eorum
bona et res dicti domini Johannis Scherrer emere aut in pignus
accipere aut alias ea sibi quoquomodo vendicare aut se de illis
intromittere presumat aut aliquis eorum presumat per se vel aliimi 20
seu alios publice vel occulte, directe vel indirecte, quovis quesito
colore vel ingenio, quod, si secus factum fuerit, nos id totum re-
vocare et ad statum pristinum reducere ac ad denunciacionem et
declaracionem dictarum penarum et mulctarum indubie procedere
curabimus justicia mediante. Et si dictus dominus Johannes 25
Scherrer per premissa se gravatmn ^) pretenderit, extunc ipsum
dominum Johannem Scherrer omnesque alios et singulos sua
communiter vel divisim Interesse^ putantes peremptorie citare
curetis, quos et nos eciam tenore presencium sie citamus, qua-
tinus feria^) post festum sancte Lucie virginis compareant legi- 30
time coram nobis in judicio Friczlariensi mane hora terciarum
audiendi causas^) consueta ad dicendum, opponendum et allegan-
dum, quicquid verbo vel in scriptis contra arrestacionem et in-
hibicionem nostras hujusmodi dicere, opponere sive allegare vo-
luerint aUasque ad procedendum et procedi videndum ulterius35
in negocio hujusmodi ad ulteriora, prout justum fuerit et ordo
dictaverit racionis, cum certificacione tali, quod, nisi hujusmodi
nostris litteris arrestatoriis et inhibitoriis paruerint®) realiter et
cum effectu, nos in negocio hujusmodi contra eos ad ulteriora,
prout justum fuerit, procedemus dictorum citatorum absencia in 40
aliquo non obstante, ipsis citatis in tabuli» ecclesie sancti Petri
t4Si noY. 26. b. 143
Fricdtfriensis de cetero dumtaxat vocatis. In quorum omnium
et singulorum preznissonim fidem et testimonium presentes nostras
litteras exinde fieri nostrique sigilli jussimus et fecimus appen-
sione communiri. Datum Friczlari^ sub anno Domini m. cccc.
5lxxxiiü., die vero Veneris vicesima dexta mensis novembris, pre-
sentibus^**) bonorabilibns viris domiilo Gerwico Bisachoftrade vi-
cario ecclesie Friczlarien[si8] et Johaiine Stoiffenberg testibus Ma-
guntine diocesis ad premissa vocatis btque rogatis.
[Van anderer hand dicht unter dtm texte:] Herbordus Stein-
lOmetz notarius subscripsit.
Orig.-perg. in K. Siegel verwischt (beschr. s. urk. nr. 529). Auf der
rückseite von hand 15. jahrh. : ,Littera arresti' lind an anderer stelle : ,Executum
est presens mandatum per me Johannem Sponsi plebanum veteris opidi Cassel
dominica secunda Adventus Domini, quod proteltor manu propria^
16 1) J fehlt im orig. 2) der erste theil von »reverendissimi* durch cor-
rectur undeutlich; der Schreiber wollte erst ^archiepiscopi* setzen. 3) ,co-
ram' undeutlich auf rasur. 4) ,ubi^ übergeschrieben. 5) orig. ^gravatos'.
6) hinteresse' wiederholt. 7) hier dürfte wohl ,proxima' zu ergänzen sein.
8) orig. jCausarum'. 9) orig. ,paraverint*. 10) von ,presentibu8* bis zum
20 Schlüsse von hand des notars.
531. Canonicus Johannes Hund zu Fritzlar befiehlt den plebanen
zu Kaufungen und Cassel etc., die gegen den vicar Johannes Scherer
zu Kaufungen ausgesprochene wiederholte und verschärfte excommu-
nication in ihren hirchen zu verkündigen,
25 Fritzlar 1484 november 26, b,
Johannes Hunt ecclesie saneti Petri Friczlariensis Maguntine t484
diocesis canonicus, per terminos prepositurarum ejusdem saneti ^^^' ^^^- ^•
Petri Friczlariensis ac beate Marie virginis Geißmariensis dicte
diocesis ecclesiarum commissarius statutorumque provincialium
SOexecutor ac clericorum et laycorum delinquencium corrector a
reverendissimo in Christo patre et domino nostro domino Dei et
apostolice sedis gracia archiepiscopo Maguntino specialiter depu-
tatus plebanis in Kouffungen et Cassel ceterisque plebanis, vice-
plebanis, vicariis perpetuis, altaristis, cappellanis curatis et non
86curatis, presbiteris, clericis, notarüs et tabellionibus publicis qui-
buscumque per nostram jurisdictionem constitutis et vestrum cui-
libet in solidum, ad quem vel ad quos presentes nostre littere
pervenerint, salutem in Domino et presentibus fidem indubiam
adhibere ac mandatis nostris hujusmodi firmiter obedire. Quia
40honorabili8 dominus Johannes Scherrer dudum a nobis excom-
144 1484 nov. 26. b.
municatus per certas litteras executoriales per nos contra eum
ad instanciam providi viri Theoderici Czann venerabilium atque
generosarum dominarum abbaüsse, prepositisse, custodisse oete-
rarumque canonissarum regalis ecclesie sancte crucis Kouffun-
gensis legittimi procuratoris ex adverso principalium rite decretas 5
et ut talis sentencialiter declaratus et denunciatus tamquam re-
bellis et anime sue salutis imjnemor dictam excommunicacionis
sentenciam per decem dies post illius denunoiacionem pertinaciter
sustinuerit et sustineat ad presens, non curans ad sancte matris
ecclesie gremium redire et anime sue periculis providere ac dictis 10
litteris executorialibus in aliquo parere, nos ad instanciam et re-
quisicionem providi viri Theoderici Czan prefatarum dominarum
abbatisse, prepositisse et custodisse actricum principalium procu-
ratoris, de cujus procurationis mandato in actis cause hujusmodi
legitima extat facta fides, predictum dominum Jobannem Scherrer 16
ex adverso principalem omnesque alios et singulos sua communiter
vel divisim Interesse putantes ejusque procuratores, si qui essent
in opido Friczlariensi, pro eodem ad videndum et audiendum
dictam excommunicacionem, sentenciam sive processus hujusmodi
in scriptis aggravari et reaggravari litterasque aggravatorias de- 20
super in forma debita per nos decemi et concedi vel dicendum
et causam, si quam haberent racionabilem, quare premissa fieri
non debeant, allegandum in tabulis ecclesie Friczlariensis, in
quibus tales et similes citaciones et processus exequi solent, per
certas nostras litteras citari mandavimus et fecimus ad certum25
peremptorium terminum competentem, videlicet ad diem et horam
inferius annotatas, in quo quidem termino comparuit judicialiter
coram nobis prefatus Theodericus ^) Czan procurator et eo, quo
supra, nomine procuratorio et pretactas litteras citatorias in ta-
bulis antedictis legittime, ut moris, executas facto, realiter et in 80
scriptis representavit citatorumque in eisdem contentorum non
comparencium contumaciam accusavit ipsumque contimiacem re-
putari et in ejus contumaciam dictam excommunicacionis senten-
ciam et Processus hujusmodi aggravari litterasque aggravatorias
desuper in forma solita et consueta decemi et concedi per nos 85
debita cum instancia postulavit. Nos tunc judices prefati dictum
citatum non comparentem, licet sufficienter expectatum reputavi-
mus merito, prout erat, exigente justicia contumacem et in ejus
contumaciam attendentes, quod crescente contumacia merito cres-
cere debet et pena, ne facilitas audaciam tribuat delinquendo, 40
auctoritate nostra hujusmodi dictam excommunicacionis sentenciam
1484 nov. 26. b. 146
sive Processus nostros hujusmodi in hiis scriptis aggravayimus,
pront aggravamus per presentes, has nostras litteras aggravatorias
desuper deoementes. Que onmia et singula vobis onmibus
et singolis supradictis intiinainus, insinuamus et notificamus ac
5 ad vestram et oujuslibet vestram noticiam deduciinus per presen-
tes. Quocirca vobis et vestrum cuilibet, qui super execucione
presencium fueritis requisiti aut alter vestrum fuerit requisitus,
in virtute sancte obediencie et sub excommunicacionis pena fir-
miter et districte precipientes mandamus, quatinus accedentes^
10 quo et ubi ^) propterea fuerit accedendum, predictam denunciacio-
nem innovantes et aggravantes prefatum dominum Johannem
Scberer ex adverso principalem in vestris ecclesiis et capellis
singulis diebus dominicis et festivis infra missarum solempnia
campanis pulsatis, candelis accensis et demum in terram projectis,
löcruce [conjtecta') et religione induta*) aquam benedictam asper-
gentes ad fugando« demones, qui eum detinent sie alligatum et
laqueis suis concathenatum^ orando quod dominus noster Jhesus
Christus ipsum excommunicatum et declaratum ad catbolicam
fidem et sancte matris ecclesie gremium reducere dignetur, ne
20 ipsum in perversitate et duricia hujusmodi dies suos finire per-
mittat, ac eciam post missam et in vesperis aliisque horis cano-
nicis, sermonibus et predicacionibus publice excommunicatum so-
lempniter denuncietis et publicetis ac faciatis ab aliis sie publi-
cari et denunciari ac ab omnibus Christi fidelibus arcius evitari,
26donec et quousque dictis litteris excommunicatoriis nostris paru-
erit *) realiter et cum effectu aut aliud a nobis desuper habueritis
in mandatis. Absolucionem vero omnium et singulorum, qui pre-
fatas nostras excommunicacionis sentencias aut earum aliquam
incurrerint sive incurrerit quoquomodo, nobis vel superiori nostro
SOtantummodo reservanius. In quorum omnium et singulorum
premissorum fidem et testimonium presentes nostras litteras ex-
inde fieri nostrique sigilli jussimus et fecimus appensione com-
muniri. Datum et actum Friczlarie in loco nostro solito et con-
sueto, nobis inibi mane hora audiencie causarum consueta ad jura
döreddenda et causas audiendas pro tribunali sedentibus, sub anno
Domini millesimo quadringentesimo octuagesimo quarto, die vero
Yeneris vicesima sexta mensis novembris, presentibus honorabili
viro domino Gerwicko Bischofferade •) vicario ecclesie Friczla-
riensis et Johanne Stoiffenberg testibus Maguntine diocesis.
40 [Van anderer hand dicht unter dem texte:] Herbordus Stei[n]-
metz notarius subscripsit.
10
146 1484 dec. 16. a.
Orig.-perg. in K., stellenweise verwischte schrift. Siegel wie in urk. nr.
529. Auf der rückseite von band 16. jahrh. : ,Littera aggravatoria' ; an anderer
stelle: ,Executum est dominica secunda adventus Domini per me Johannem
Sponsi plebanum veteris opidi Cassel, quod protestor manu propria'.
1) T auf ein durchgestrichenes, nicht mehr lesbares wort geschrieben.
2) ,ubi^ übergeschrieben. 3) die erste silbe verwischt und unleserlich. 4) Du
Gange sub Beligio: „Religiosa vestimenta, ecclesiastica, sacra", also ist mit ,re-
ligione inducta* die zu den heiligen handlungen gehörende priesterliche kleidung,
namentlich die stola gemeint. Vgl. urk. nr. 274 n. 2, nr. 281 n. 2 und nr. 899
n. 6). 6) orig. hat abkürzungszeichen zur endung, wonach man ,paruerint' lesen 10
müsste. 6) orig. ibischofE von Rade' (vgl. urk. nr. 680 am ende).
532. Canonictis Johannes Hund zu Fritzlar befiehlt den plebanen zu
Kau/iingen, Cassel und Immenhausen, das stifl Kaufungen in die
guter des vicars Johannes Scherer daselbst einzuweisen.
Fritzlar 1484 december 15. a. 16
1484 [J]ohannes Huntd ecclesie sancü Petri Fritzlariensis Ma-
dec. 15 «gtmtine diocesis canonicus, per terminos prepositurarum ejusdem
sancü Petri Fritzlariensis ac beate Marie virginis Geißmariensis
dicte diocesis ecclesiarum commissarius statutorumque provintia-
liiim executor ac clericorum et laicorum delinquentium corrector20
a reverendissimo in Christo patre et domino nostro domino Dei
et apostolice sedis gratia archiepiscopo Maguntino speciaUter de-
putatus plebanis in Kouffungen, Cassel et Ymmenhusen ceteris-
que plebanis, viceplebanis, vicariis perpetuis, altaristis, cappellanis
curatis et non curatis, presbiteris, clericis, notariis et tabellionibus pu- 26
blicis quibuscmnque per nostram jurisdictionem constitutis et vestrum
cuiUbet in solidum, ad quem vel ad quos presentes nostre littere
pervenerint, salutem in Domino et presentibus fidem adhibere
indubiam ac mandatis nostris hujusmodi firmiter obedire. Nove-
ritis, quod pridem pro parte venerabilium' atque generosarum 80
dominarum abbaüsse, prepositisse et custodisse regalis ecclesie
sancte crucis Kouffungensis dicte diocesis nobis sine querela ex-
posito, quod, licet ipse dudum contra quendam honorabilem vi-
rum dominum Johannem Scherer vicarium dicte ecclesie sancte
crucis Kouffungensis de et super quadam domo et area infra in- 35
munitatem ^) dicte ecclesie sancte crucis situatarum rebusque alüs
in actis cause hujusmodi expressis coram nobis litigando senten-
ciam reportaverint ^) diffinitivam, que in rem transivit judicatam,
et subsequenter litteris executoriis desuper decretis, emissis et in
partibus executis et insuper servatis ad hec servandis, dicto do-40
mino Johanne Scherer penas excommunicacionis ac sentencias et
1484 dec. 15. a. 147
censuras in eisdem litteris executoriis contentas ob non paricio-
nem dampnabiliter incidisse finaliter declarato, prout hec et alia
in actis hujusmodi cause et litteris executoriis plenius continen-
tur, nicliilominus tarnen dictus dominus Johannes Scherer cona-
5tur effugere et iUudere hujusmodi sentencias, penas et censuras
et se dimittere a diocesi Maguntina ad aUas dioceses ac sua bona
mobiUa et immobiUa ac certas possessiones et res suas in frau-
dem ipsarum dominarum abbatisse, prepositisse et custodisse ven-
dere et alienare presumpsit et presumit et in earum prejudicium
10 non modicum, dampnum et jacturam intollerabilem. Unde nos,
recepta de et super premissis, quantum sufficiebat, informacione
diligentia auctoritate nostra ordinaria omnia et singula bona mo-
bilia et immobilia atque res quaslibet ipsius domini Johannis
Scherer, quibuscumque nominibus censeantur et penes quoscum-
16que et ubicumque inventa et reperte fuerint, per certas nostras
litteras sub 'formidaHbus penis arrestamus et arrestari fecimus et
mandavimus illaque et illas in firmum et artum arrestxun poni
fecimus tamdiu, donec et quousque hujusmodi arresti negotium
per nos in jusücia decisum esset atque disscussum, et nichilo-
20 minus sub modo et forma premissis et sub dictis penis et sen-
tenciis prefato domino Johanne Scherer ex adverso principali, ne
hujusmodi sua bona et res modo predicto vendere, distrahere,
alienare et impignorare ^), omnibusque aliis et singulis personis
ecclesiasticis atque secularibus, cujuscumque condicionis vel Status
25existant, ne se de eisdem quoque*) intromitterent quovis quesito
colore vel ingenio, quod, si secus factum fuerit, nos id totum
revocare curaremus justicia mediante. Et si dictus dominus Jo-
hannes Scherer se per premissa gravatum pr^^enderet, extunc
eum et quemlibet eorundem omnesque alios et singulos sua com-
ÖOmuniter vel divisim Interesse putantes in eisdem litteris citari
fecimus, quatinus in certo cong[r]uenti termino tunc futuro, nunc
vero dudum effluxo comparerent coram nobis in judicio ad di-
cendum et excipiendum, quicquid contra dictas Utteras arresta-
torias dicere s[ive]*) excipere vellent, aliasque ad procedendum
35 et procedi videndum in negotio hujusmodi ad ulteriora justicia
mediante cum certificacione, quod ipsi citati in tabulis ecclesie
sancti Petri Friczlariensis de cetero dumtaxat vocatt, prout hec
et alia in ipsis litteris plenius continentur. Quibus quidem lit-
teris in partibus executis et per providmn virum Theodericum
40Zann prefatarum dominarum abbatisse, prepositisse et custodisse
principalium in hac causa legitimum procuratorem coram nobis
148 1484 dec. 15. a.
judicialiter reproductis citatorumque in eisdem non comparentium
contumacia accusata et per nos pro contumacibus reputatis et
preterea instrumento sentencie et litteris executoriis antedictis
pro liquidacione petitorum facto realiter et in scriptis coram no-
bis datis atque representatis, nos in eorom contumaciam ad pre- 5
faü Theoderici Zann procuratoris instanciam dictos citatos ulterius
ad dicendum et excipiendum contra execucionem ac supradicta
jura ac munimenta, dicere®) sive excipere vellent, alioquin ad
videndum prefatas dominas abbatissam, prepositissam et custo-
dissam in possessionem dictorum bonorum et rerum, ut premit-10
titur, arrestatorum per primum decretum causa rei servande per
nos immitti vel dicendum, quare premissa fieri non debeant, et
causas rationabiles allegandum^) per certas litteras executorias
in tabulis ecclesie Fritzlariensis antedicte citari f ecimus in et ad
certum terminum competentem, in quo comparuit judicialiter co-15
ram nobis prefatus Theodericus Zan procurator et eo quo supra
procuratorio nomine et proxime dictas litteras citatorias in tabulis
antedictis executas facto representavit citatorumque in eisdem
contentorum non comparentium contumaciam ^) accusavit ipsumque
contumacem reputari et in eorum contumaciam prefatas dominas 20
abbatissam, prepositissam et custodissam in possessionem bonorum
et rerum arrestatorum predictorum per primum decretum causa
rei servande pro modo debiti liquidati immitti aliasque sentenciam
sive ordinacionem in scriptis fieri et promulgari per nos debita
cum instancia postulavit. Nos tunc judices prefati dictos citatos 25
non comparentes licet sufficienter expectatos reputamus merito,
prout erat, exigente justicia contumacem et in ejus contumaciam,
visis per nos primitus et diligenter inspectis omnibus et singulis
actis, actitatis, litteris, scripturis, instrumentis, juribus et muni-
mentis in negocio et causa hujusmodi quolibet exhibitis atque 30
productis habitöque de et super illis deliberacione matura, ad
sentenciam sive ordinationem nostram in hac causa ferendam et
promulgandam ®) procedendum duximus et processimus eamque
per ea, que vidimus et cognovimus, in scriptis tulimus et pro-
mulgamus in hunc, qui sequitur, modum: Immittimus venerabiles 36
et generosas dominas abbatissam, prepositissam et custodissam
actrices prefatas ex primo decreto in possessionem bonorum et
rerum arrestatorum pro modo debiti liquidati. Que omnia et sin-
gula vobis omnibus et singulis supradictis et aliis, quorum inter-
est, intimamus, insinuamus et notificamus ac ad vestram et cu-40
juslibet vestrum et eorum noticias deducimus et deduci volumus
1484 dec. 15. b. 149
per presentes, ne de premissis ignorantiam aliquam pr^fendere
valeatia aut valeant seu quomodolibet allegare. In quorum om-
nium et singulorum fidem et testimonium prenüssorum presentes
nostras litteras exinde fieri nostrique sigilli jussimus et fecimns
5appensione communiri. Lecta, lata et in scriptis promulgata foit
hec presens*^) nostra sentencia sive ordinatio per nos Fritzlarie
in curia nostre solite residentie, nobis inibi mane hora audientie
causarum consueta ad jura reddenda et causas audiendas pro tri-
bunali sedentibus, sub anno a nativitate Domini millesimo qua-
10 dringentesimo octuagesimo quarto, die vero Mercurii decima
qninta mensis decembris.
Herbordus Steinmetz notarius.
[Unter dem texte von anderem* hand:] Executum est presens man-
datum per me Johannem Sponsi plebanum veteris opidi Cassel domi-
15 nica infra octavam Nativitatis Christi, quod protestor manu propria.
Orig.-perg. in K. Siegel wie in urk. nr. 529. Auf der rückseite von
gleichzeitiger hand: ,Littera inmissionis in possessionem vigore arre8ti^
1) orig. ^enmunitatem*. 2) orig. ^reportavit^ 3) hier dürfte etwa
,pre8umat^ zu ergänzen sein. 4) überflüssiges abkürzungszeichen über ,ue^
205) im brache durch riss zerstört. 6) vor ^dicere' wird ,si quid* einzuschieben
sein. 7) orig. alligandum'. 8) orig. ,contumatiam^ 9) orig. ,promulgen-
dam'. 10) ^presens' wiederholt.
533. Canonicus Johannes Hund zu Fritzlar befiehlt den plebanen
zu Kauf ungen, Immenhausen und Cassel, in ihren kirchen die uneder-
^aufhebung der vofi dem vicar Johannes Scherer zu Kaufungen er-
schlichenen lossprechung vom banne, die verschärfte excommunication
gegen denselben, sowie die androhung des interdictes für alle orte, in
denen der genannte sich aufhaue, zu verkündigen.
1484 december 15. b.
30 [JJohannes Huntd ecclesie sancti Petri Fritzlariensis Ma-
guntine diocesis canonicus, per terminos prepositurarum ejusdem j484
sancti Petri Fritzlariensis ac beate Marie virginis Geysmariensis ^^' ^^' ^•
dicte diocesis ecclesiarum commissarius statutorumque provincia-
lium executor ac clericorum et laycorum delinquentium corrector
35 a reverendissimo in Christo patre et domino nostro domino Dei
et apostolice sedis graüa arclnepiscopo Magunüno specialiter de-
putatus plebanis in Kouffungen, Ymmenhusen et Cassel ceterisque
plebanis, viceplebanis, vicariis perpetuis, altaristis, cappellanis cu-
ratis et non curatis, presbiteris, clericis, notariis et tabellionibus
40publici8 quibuscumque per nostram jurisdictionem constitutis et
150 1484 dec. 15. b. *
vestrmn cuilibet in solidum, ad quem vel quos presentes nosire
littere pervenerint, salutem in Domino et presentibus fidem ad-
hibere indubiam ac mandatis nostris hujusmodi firmiter obedire.
Noveritis, quod in causa et causis inter venerabiles et generosas
dominas abbatissam, prepositissam et custodissam regalis ecclesie 5
sancte crucis Kouffungensis Maguntine diocesis actrices ex una
et bonorabilem dominum Johannem Scherer vicarium dicte ec-
clesie sancte crucis Kouffungensis reum ex adverso principalem
partibus ex altera coram nobis vertentibus idem dominus Jo-
hannes Scherer ad instanciam dictarum dominarum actricum pro 10
re^) judicata excommunicatus et adeo aggravatus extiterat, quod
Christi fidelium communio ipsi penitus esset interdicta. Et de-
inde venerabilium et generosarum dominarum actricum prefatarum
assensum absolvendi se habere suis fictis machinacionibus osten-
dit^) ac per suas sinistras informaciones quandam absolucionis 15
ad mensis spacium relaxacionem sive „Tollimus** a nobis repor-
tavit. Quare nos meUus informati ad instanciam et requestam
providi viri Theoderici Zan dictarum dominarum actricum legi-
timi procuratoris prefatum dominum Johannem Scherer ex ad-
verso principalem omnesque aHos et singulos sua communiter vel 20
divisim Interesse putantes ejusque procuratores, si qui essent, pro
eodem ad videndum et audiendum dictam absolucionem sive „Tol-
limus" revocari et cassari ipsumque in pristinas excommunicacionis
et aggravacionis sentencias reintrudi ') et se et dicte excommuni-
cacionis et aggravacionis sentencias et processus in scriptis reaggra- 25
vari litterasque reaggravatorias atque cessacionii» divinorum desuper
oportunas in forma solita et consueta decemi et concedi vel
dicendt^m et causam, si quam habeant racionabilem, quare pre-
missa fieri non debeant, aUegandum per certas nostras litteras
citatorias in tabulis ecclesie sancti Petri Fritzlariensis predicte^dO
in quibus execuciones litterarum et processuum nostrorum exequi
consueverunt, citari fecimus et mandavimus in et ad certum ter-
minnm peremptorium competentem, videlicet dies et horas infra-
scriptas. Quibus quidem die et hora advenientibus comparuit
judicialiter coram nobis prefatus Theodericus Zan procurator et 36
nomine, quo supra, procuratorio et pretactas litteras citatorias in
tabulis antedictis, ut moris est, executas facto representavit cita-
torumque in eisdem contentorum non comparentium contumaciam
accusavit. Ipsoque per nos contumace reputato nos in ejus con-
tumaciam, et quia consensum absolvendi partis adverse minime40
comperimus affuisse, relaxacionem absolucionis sive „Tollimus^
1484 dec. 15. b. 151
predictam revocavimus et cassavimus, revocamus et cassamus ipäum-
que dominum Johannem Scherer in pristinas nostras excommuni-
cacionis et aggravacionis sentencias reintrudendum duximus atque
reintrudimos. Attendentes insuper, quod perversorum audacia^)
5 presmnptive exigit, ut una pena non contenti forcioribus arcean-
tur penis, ne forte fides illorum ledatur, qui semper obedientiam
debitam suis superioribus impenderunt, auctoritate nostra ordi-
naria hujusmodi dictos nostros processus ob inobedienciam et re-
bellionem dicti domini Johannis Scherer reaggravavimus et re-
lOaggravamus per presentes. Que omnia et singula vobis oionibus
et singulis supradictis intimamus et notificamus ac ad vestras et
cujuslibet vestrum noücias deducimus et deduci volumus per pre-
sentes vobisque nichilominus mandamus, quatinus omnes et sin-
gulos Christi fideles utriusque sexus homines moneatis et requi-
15 raus, quos et nos presentium tenore sie requirimus et monemus ^)
et injungimus^ sub excommunicacionis pena, quam in quemlibet
contrafacientem ferimus hiis scriptis et precipue familiaribus et
servitoribus prefati domini Johannis excommunicati, aggravati,
denunciati et reaggravati, quod infra sex dierum spatium post
20 requisitionem vestram hujusmodi immediate sequentium, quorum
duos pro primo, duos pro secundo et reliquos duos dies pro ter-
cio et peremptorio termino prefigimus^ eisdem, ipsi familiäres
a familiaritate et servitio ceterique Christi fideles a communione
dicti domini Johannis Scherer reaggravati omnino desistant ^) nee
25 cum eodem serviendo, famulando, loquendo, stando, sedendo, sa-
lutando, hospitando, comedendo, bibendo, coquendo, cibum, po-
tum, ignem aut alia quecumque vite sue necessaria quomodolibet
ministrando aut^) aUo quovis humanitatis solatio in aliquo par-
ticipare presumant. Quod si contrarium fecerint seu aliquis fe-
aocerit, nos in eos et quemlibet contrafacientem exnunc prout ex-
tnnc et extunc prout exnunc in hiis scriptis et etiam promulga-
mus vobis et cuilibet vestrum sub dicta excommunicacionis pena
districte precipiendo mandamus, quatinus prefatos Christi fideles,
qui cum dicto domino Johanne rebelliter ^^) participaverint^^), sin-
35 guUs diebus dominicis et festivis in vestris ecclesiis *^) infra divi-
nomm solempnia excommunicatos publice nuncietis et ab aliis
denunciari et ab omnibus Christi fidelibus arcius evitari faciatis,
cessan^d^') insuper et cessari faciatis in vestris ecclesiis et par-
rochiis ac earundem terminis et limitibus, quamdiu dictus dominus
40 Johannes Scherer excommunicatus, aggravatus, denunciatus et
reaggravatus presens fuerit, moram traxerit, domicilium habuerit,
I
152 1484. — 1485 jan. 17.
Visus seu auditus fuerit, penitus ab officiis divinorum tamdiu,
donec et quousque a nobis habueritis in mandatis. Absolucio-
nem vero omnium et singulorum, qui prefatas nostras excommu-
nicacionis sentencias aut aliquam earum incurrerint quoquomodo,
nobis vel superiori nostro tantummodo reservamus. In quorum 5
omnium et singulorum premissorum fidem et testimonium pre-
sentes nostras litteras exinde fieri nostrique sigilli jussimus et
fecimus appensione communiri. Datum anno Domini millesimo
quadringentesimo octuagesimo quarto, die vero Mercurii decima
quinta mensis deoembris. 10
Herbordus Steinmetz notarius.
[Unter dem texte von anderer hand:] Executum est presens
mandatum per me Johannem Sponsi plebanum veteris opidi Cassel
dominica infra octavam Nativitatis Christi, quod protestor.
Orig.-perg. in K., gleiche handschrift wie urk. nr. 582. Siegel wie in 15
urk. nr. 529. Auf der rückseite von gleichzeitiger hand: ,Littera reaggrava-
ttoni«'^^), sowie von hand 16. jahrh. : ^Bevocatio absolutionis Joannis Scherer
vicarii*.
1) orig. ,eo*. 2) orig. ,08tendidit^ 8) ,reintradere* wieder hinein-
etossen (s. Forcellini). 4) orig. ,audatia^ 5) ,one* anf rasur. 6) orig. 20
jinjungemus^ 7) über ,prefigimu8* s. urk. nr. 527 n. 7. 8) orig. ,desistanti*.
9) im orig. hat das wort durch Verlängerung des ersten u-striches das aussehen
wie ,alit^ erhalten. 10) orig. ^rebellir' mit abkürzungszeichen am r. 11) orig.
,partisi paverint'. 12) das im orig. folgende ^publice nuncietis* muss, weil
gleich darauf wiederholt, hier wegfallen. 18) orig. ^censantes^ 14) ,ioniB*25
durch tintenflecken verdeckt.
534. Das stifl Kaufungen veräussert an Hermann Hanisch ^), bürger
zu Cassel, 2 matter fruchtzins aus gutem zu Lay für 50 goldgulden.
Der kaufbrief ist wieder gelost
1484. 80
1484, Beg. aus »Extrakt Eaufunger briefe* (fol. 22 f., nr. 97) in M., oberer
stockhaussaal 5706. Das regest ist unter ,Lay' eingereiht und bemerkt: »Siegel
abgefallen^
1) wird wohl »Harnisch^ heissen müssen (s. Gundlach Das Casseler bürgerbuch).
535. Die brüder Hans und Heinrich von Erffa belehnen Hans wn85
Boyneburg, amtmann zu Schfnalkalden, mit ihrer fischumde zu
Herleshausen.
1485 Januar 17.
1485 Wir Hans unde Heinrich von Erffa ^) gebruder bekennen
jan, 17. YQj. ijjig linde unßer rechten erben unde thun kunt allermen-40
liehen, das wir Hanse von Boneborg Hermans son, amptman czu
1485 kurz vor Januar 30. 153
Smalkalden, unde sin rechten libeßerben Uhen unßer fisweide czu
Herlßhussen an der Wer ^) gelegen mit irer czugehorunge, ßo dy
unßer eldervater uff unßem vater gebracht hat unde wir vort
innegehabt han biß uff dissen tag, dem vorgenanten Hanse unde
ösynen erben vorlassen unde u^etragen han, vorlassen ime dy
ouch keynwertiglich in unde met crafft disses briffes, ßo das
Hans met solUchem wasser thu ') unde mag alß met andern synen
guttem sundem unser unde allermenliches insage. Unde des czu
eyner Sicherheit so geben wir dissen briff vorsegelt met unßer
10 beider angehangen inges. vor uns unde unßer*) beider erben.
Datum anno Domini mcccc®. Ixxxv., uff sante*) Anto[n]yus tag.
Orig.-perg. in K. Beide siegel abgefallen.
1) Diese von Erhaschen briider scheinen enkel des in urk. nr. 440 genannten
Hans gewesen zu sein (nach gleicher mittheilung, wie dort angegeben). 2) Werra.
158) am u hängt zwar das gewöhnliche abkürzungszeichen für n; da ,thun* aber
zu ,mag* nicht passt, so habe ich das zeichen unbeachtet gelassen. 4) über
,er* noch ein abkürzungszeichen für ,er^ 5) orig. ^santa^
536. CanonicuB Johannes Hund zu Fritzlar erneuert den befehl an
die plebane zu Cassel, Immenhausen und Kaufungen, das stift Kau-
20 fungen in guter und habe des beneficiatefi Johannes Scherer daselbst
einzuweisen.
Fritzlar 1485 [kurz vor Januar 30.]
[Jlohannes Hundt ecclesie sancti Petri Friczlariensis Ma- ^^^
,. j. . . . . ., . j [kurz vor
guntine diocesis canomcus, per termmos prepositurarum ejusdem "y^^ ^^.Z
25 sancti Petri Friczlariensis ac beate Marie virginis Qeißmariensis
dicte diocesis ecclesiarum commissarius statutorumque provincia-
lium executor ac clericorum et laycorum delinquencium corrector
a reverendissimo in Christo patre et domino nostro domino Dei
et apostolice sedis gracia archiepiscopo Maguntino specialiter de-
SOputatus plebanis in Cassel, Ymmenhußen, Kouffungen ceterisque
plebanis, viceplebanis, presbiteris, clericis, notariis et tabellionibus
publicis quibuscumque per nostram jurisdictionem ubilibet con-
stitutis et vestrum cuilibet in solidum, ad quem vel ad quos pre-
sentes nostre littere pervenerint, et presertim pedelHs nostris dicte
35 nostre commissarie salutem in Domino et mandatis nostris hujus-
modi, ymmo verius reverendissimi domini nostri domini Magun-
tini firmiter obedire. Noveritis, quod pridem pro parte venera-
bilium et generosarum dominarum abbatisse, prepositisse et custo-
disse regalis ecclesie sancte crucis Kouffungensis dicte diocesis
40nobis non sine querela exposito, quod, licet ipse domine dudum
154 1486 kurz vor Januar 80.
contra quendam honorabilem dominum Johannem Scherrer bene-
ficiatum dicte ecclesie sancte crucis de et super quadam domo et
area rebusque aliis in actis hujusmodi cause expressis coram no-
bis litigando sentenciam reportaverint ^) diffinitivam, que nulla
provocacion« suspensa in rem transsivit judicatam^ et subsequen- 5
ter litteris executorialibus desuper decretis, emissis et in partibus
executis et insuper servatis servandis, dicto domino Johanne
Scherrer penas excommunicacionis ac sentencias et censuras in
eisdem litteris executorialibus contentas ob non paricionem damp-
nabiliter incidisse sentencialiter declarato ^), prout et quemadmo- 10
dum hec et alia in actis hujusmodi cause et dictis executorialibus
litteris plenius continentur, nichilominus tarnen dictus dominus
Johannes Scherrer conatus effugere et illudere hujusmodi senten-
cias, penas et censuras et se diyerte[re] ') a diocesi Maguntina
ad alias partes, loca et dioceses ac bona sua mobilia et immobilia 16
ac certas possessiones et res suas in fraudem ipsarum dominarum
abbatisse, prepositisse et custodisse distrahere, vendere et alienare
presumpsit et presumyt [!] in earum prejudicium non modicum,
dampnum et jacturam intollerabilem. Unde nos, recepta*) de et
super premissis, quantum sufficiebat, informacione diligentia auc-20
toritate nostra ordinaria omnia et singula bona mobilia et immo-
bilia atque res quaslibet ipaius domini Johannis Scherrer, qui-
buscumque nominibus censeantur et penes quoscumque et ubi-
cumque inventa et reperte fuerint, per certas nostras litteras sub
formidalibus penis arrestamus et arrestari fecimus et mandavi-25
mus illasque et illa in firmum et artum arrestum poni fecimus,
tamdiu, donec et quousque hujusmodi arresti negocium per nos
in justicia decisum esset atque discussum. Et insuper in negocio
et causa hujusmodi arresti rite et legitime procedentes servatis
ad hec servandis ac cognitis hujusmodi negocü meritis sentenciam 80
sive ordinacionem nostram in scriptis tulimus et promulgavimus
in hunc, qui sequitur, modum: Inmittimus venerabiles atque ge-
nerosas dominas abbatissam, prepositissam et custodissam ex primo
decreto in possessionem bonorum et rerum arrestatorum predic-
torum pro modo debiti liquidati, cumque eadem nostra sentencia35
sive ordinacio nulla provocacione suspensa in rem transsivit judi-
catam, nos ad instanciam et requestam providi viri Theoderici
Czan predictarum dominarum abbatisse, prepositisse et custodisse
principalium in hac causa procuratoris, de cujus procuracionis
mandato in actis hujusmodi cause legitima exstat facta fides, in 40
execucionis negocio procedentis prenominatum dominum Johan-
1454 kurz vor janaar 80. 155
nem Scherrer ex adverso principalem omnesque aUo? et singulos
sua communiter vel divisim Interesse putantes eorumque procu-
ratores, si qui sint, pro eisdem ad videndum et audiendum pre-
insertam sentenciam sive ordinacionem nostram hujusmodi, que, ut
5 prefertur, nuUa provocaeione suspensa in rem transivit judicatam,
per nos exequi et execucioni debite demandari litterasque execu-
toriales cum aggravacione ^), reaggravacione et interdicto desuper
in forma debita decemi et concedi vel dicendum et causam, si
quam haberent racionabilem, quare premissa fieri non deberent,
lOallegandum per certas nostras litteras in tabulis ecclesie Fricz-
lariensis juxta priorem oertificacionem citari fecimus et mandamus
in et ad certum peremptorium terminum competentem, videlicet
diem et boram infrascriptas. Quibus die et hora advenientibus
comparuit judicialiter coram nobis prefatus Theodericus Gzan pro-
15curator et eo, quo supra, nomine procuratorio et proxime dictas
litteras citatorias in tabulis executas antedictis facto representavit
citatorumque in eisdem contentorum non com[parentium] ®) con-
tumaciam accusavit ipsosque contumaces reputari et in eorum
contumaciam preinsertam sentenciam seu ordinacionem nostram
20 exequi et execucioni debite demandari litterasque executoriales
desuper in forma solita et consueta decemi et concedi per nos
debita cum instancia peciit et postulavit. Nos tunc judices pre-
fati dictos citatos non comparentes licet sufficienter expectatos
reputavimus merito, prout erant, Qxigente justicia contumaces.
25 Et in eorum contumaciam attendentes postulacionem hujusmodi
fore justam et consonam racioni quodque parum prodesset sen-
tencias f erre, nisi debite execucioni demandarentur '"), idcirco auc-
toritate nostra ordinaria vos omnes et singulos supradictos, quibus
presentes nostre littere diriguntur, requirimus et monemus primo,
SOsecundo, tercio et peremptorie vobisque nichilominus et cuilibet
vestrum in virtute sancte obediencie et sub excommunicacionis
pena trium tamen dierum canonica monicione premissa firmiter
et districte predpiendo mandamus, quatinus accedentes, quo et
ubi propterea fuerit accedendum, prudentes et circimispectos et
35 honorabiles viros dominos ®) plebanos, viceplebanos et cappellanos
in Esschinstruyt, Heiße, Heligenrode, Volmerßhußen, Crumbach
et "Walberg, proyidos et nobiles viros scultetum, scabinos et justi-
ciarios, consules et proconsules ®) opidorum, villarum et locorum
et districtorum, in et sub quibus dicta bona et res arrestata sita
40 sunt, presertim in Cassel, Ymmenhußen, Kouffungen, Heylgen-
rode et quorumcumque aUorum locorum pubHce et diligenter mo-
156 i486 kurz vor Januar 30.
neatis et requiratis, quos et nos eciam tenore presencium sie requi-
rimus et monemus, quatinus infra terminum sex dierum hujus-
modi vestram monicionem iiunediate sequencium, quorum sex
dierum duos pro *°) primo, duos pro secundo et reliquos duos
dies sibi pro tercio et peremptorio termino ac canonica monicione B
prefigimus ^^) et assignamus eisdem, vener abiles et generosas do-
minas abbatissam, prepositissam et custodissam prefatas princi-
pales vel ejus procuratores suarum nomine in et ad corporalem,
realem et actualem possessionem omnium et singulorum bonorum
et rerum dicti domini Johannis Scherrer per nos, ut premittitur, 10
arrestatorum pro modo debiti liquidati causa rei servande seu
custodie inmittant, ponant, prout tenentur, et inducant ac poni,
inmitti et induci faciant et procurent realiter et cum effectu.
Alioquin dicto termino lapso nos dictos scultetum, scabinos, con-
sules, proconsules et justiciarios monitos, ipsorum exigente con- 15
tumacia, exnunc prout extunc et extuno prout exnunc exconmiu-
nicamus per presentes. Et, si dicti plebani, scultetus, scabini,
jusüciarii, consules et proconsules dictas excommunicacionis sen-
tencias per quatuor dies dictos sex dies inmediate sequentes susti-
nuerint et parere non curaverint, extunc eos et quemlibet eorum 20
singulis diebus dominicis et festivis, postquam pro parte dictarum
dominarum abbatisse, prepositisse et custodisse principalium de-
super requisiü fueritis, accensis candelis et pulsatis campanis ex-
communicatos publice nuncietis ipsosque et quemlibet eorum ut
tales vitetis et ab omnibus Christi fidelibus arcius evitari faciatis25
et procuretis tamdiu, donec et quousque dicti moniti et excom-
municati mandatis nostris paruerint aut aliud a nobis desuper
receperitis ") in mandatis. Si vero dicti plebani, scultetw«, sca-
bini, justiciarii, consules et proconsules moniti dictas excommuni-
cacionis sentencias per alios quatuor dies proxime dictos quatuor dies 80
inmediate sequentes animis, quod absit, induratis pertinaciter susti-
nuerint et parere non curaverint, extunc mandamus, quatinus dictos
monitos excommunicatos ut prius excommunicatos publice nuncietis
inhibentes quoque omnibus et singulis vestris parrochianis, ne
quis dictis plebanis, sculteto, scabinis, justiciariis, consulibus et 85
proconsulibus monitis et excommunicatis emendo, vendendo, mo-
lendo, pistando, sal, aquam, ignem, cibum vel potum ministrando
aut aliquo alio communionis genere, verbo vel facto quovismodo
temere participet ^•), alioquin contrarium facientes minoris excom-
municacionis sentencias incidisse publice nuncietis. Verum si40
prefati excommunicati, aggravati et reaggravati per alios quatuor
1485 kurz vor Januar ÖO. 157
dies dictos octo dies inmediate sequentes premissa omnia et sin-
gala animis, quod absit, sustinuerint induratis Pharaonis duriciam
imitando ad modum aspidum sordidarum **) aures suas obduran-
cium, ne voces audiant incantancium, mandamus vobis modo et
5 forma premissis et sub dictis penis et sentenciis, quatinus extunc
in presencia dictorum excommunicatorum, dennnciatorum, aggra-
vatorum et reaggravatorum et quamdiu in vestris ecclesiis aut
eormn terminis presentes fuerint, moram traxerint, domicilium
sive receptacnlum habnerint, cessetis et cessari faciatis ab ofiiciis
lOpenitus divinorum. Absolucionem vero omnium et singulorum,
qui prefatas nostras sentencias aut quamlibet earum incurrerint ^^)
quoquomodo, nobis vel superiori nostro tantummodo reservamus.
In quorum omnium et singulorum fidem et testimonium premis-
sorum presentes nostras litteras exinde iieri nostrique sigilli jus-
15 simus et fecimus appensione conmiuniri. Acta sunt hec Friczlarie
in curia solite nostre residencie in loco nostro, in quo jura reddi
solent, nobis inibi hor[a audientie] **) et causarum consueta ad
jura reddenda et causas audiendas pro tribunali sedentibus, sub
anno a Nativitate Domini millesimo quadringentesimo octuagesimo
20 quinto, indictione tercia, die vero ^^).
Herbordus Steinmetz notarius subscripsit.
[Unter dein umgelegten rande von anderer hand:] Executum
est presens mandatum dominica in Septuagesima per me Wem- 1485
herum Gronenberg capellanum ibidem. ^^^'
25 Orig.-perg. in K., an mehreren stellen durchlöchert. Siegel wie in urk.
nr. 529, untere hälfte fehlt. Auf der rückseite von hand 16. jahrh. : ,Arrestation
Johan Scherers guter et inmissio in eorum bonorum") ex primo decreto*.
1) orig. ,reportavit'. 2) aus ursprünglicher endung ,as' undeutliches o
corrigirt. 3) orig. ,diverte*. 4) orig. ,recepto'. 6) orig. ,aggravacionem^ ;
30 auch folgt hier wieder getilgtes ,et*. 6) durch loch zerstört. 7) orig. ,deman-
derentur*. 8) ,et honorabiles viros dominos* auf rasur. 9) orig. ,procon-
sule*. 10) ,pro* übergeschrieben. 11) s. urk. nr. 527 n. 7. 12) orig. ,re-
cepitis*. 13) orig. ,participant^ 14) orig. ,sordarum^ 15) orig. ,incur-
rerit*. 16) die eingeklammerte stelle steht im orig. nicht, wiewohl der platz
35 dafür offen gelassen ist. 17) der tag ist im orig. nicht genannt, ergiebt sich
aber annnähemd aus dem der execution. 18) zu ergänzen ,pos8essionem\
158 i486.
637. AebUmn Elisabeth von Waldeck, propstin Agnes von Diepholz,
küsterin Margarethe von Honstein und die jungfranen des siiftes Kau-
fungen verschreiben Hans Bräutigam und dessen ehefrau Katharine
zu Lichtenau eifie jährliche rente von l'/j malter frucht aus dem
zehnten zu Walburg auf lebenszeit, 5
1485.
1485. Wir Elyzabeth von Waldecken von Gots gnaden optische,
Agnes von Dipholt probestin, Margaretha von Honstein custerin
und ander gemeinlich die cappittelsjungfrauwen des fryen wert-
lichn stiffts des heiligen crutzs zcu Kauffungen bekennen vor 10
uns und unser nctchkommen in diesem uffen brieve vor alle den,
die yn sehin adder hören lesen, das wir umbe nutzes willen des
vorgnanten unsers stiffts eins steden, vesten vorkauffs recht und
reddelichen vorkaufft habin in und mit crafft dieses brieves
Hansen Brudegam und Katherinen siner eUchen werthin itztl5
wonhafftig zcur Lichtenauwe zcu yren zcweyen liben und lebe-
tagin, diewile sie alle zcwey lebin ader irer eyn besundem an
dem leben ist, anderthalb medder fruchte Hescher wehir, halb
kom und halb habber, Walbergs maßes jerlicher gulde alle jar
gutlich und unvorzcoglich ane alle vorboth, geistiich adder wert- 20
lieh, zcu bezcalende uff Michels tag des heiligen ertzengels nach
dato disses brieves uß unsern gudern und zcehinden zcu Walberg
vor drißig guder gnemer Rinscher gülden, die sie uns und un-
serm stiffte an gudem golde nutzlich und wol zcu dancke bezcalt
habin, und wir solch gelt in nutz und besßerunge unsers stiffts 25
gewant habin, unnd sagin sie der gnanten summe geldes vor
uns und unser nachkomen quijd, leddig und lois in diesem brieve
ane geverde. Wer es, das es queme, do Got vor sie, hagel,
missewas, brandt, ungewitter adder heringewalt, wie das queme
ader kommen mochte, das an disser bezcalunge gebroch worde30
ein teil adder alczumale, wilchs jars das were, so sollin und
wollin wir yn die vorgnante summe der gulde uß unsern ander
gutem adder zcinsen unsers stiffts bezcalen [adjder^) gebin, zcu
Walbergk uß imserm spicher zcu wehrn der vorgnanten wehre
ane alle unser insage und widderrede. Wer es auch die vor- 35
gnaütenn keuffere kost adder schaden zcu ermanen nemen von
uns der vorgeschriebin gulde mit geistlicher adder werÜicher
forderunge, des doch nicht sin sali, den schaden und kost wollen
wir yn wedder keren und gelden zcu der gulde, so dicke des
noit geschee sunder wedderrede. Wan ouch noch dem willen 40
1486 febr. 21. 159
Gots dieser keuffer einer gestorbin were, so sullen die anderthalb
malder der obgnanten gulde dem andern gentzlich sin lebetage
gefallen und nicht lenger. Wir wollen auch dorch keynerley
hinder, fryeheyde, privilegia, gesatzte, geschriebin rechte, die itzt
5 sin adder himach von den pobesten, keisem, koningen adder
hern, werüich ader geistlich, gesatzt adder geschriebin mochten
werden, nicht behelff suchin noch gebruchen, die uns fromen
und den keuffern schaden mochten, in keyne wi£ sunder argelist.
Wan auch die keuffer von dem lebin todis halbin vorfallen sint,
10 die Godt friste nach sinem willen, so sal dieser brieff auch als-
balde toit sin und die fruchte vorgeschriebin leddig und lois an
uns und unser stifft widderumbe gefallen sal. Alle vorgnanten
stucke und artickel disses brives redden und gelobin w[i]r^) vor
uns und unser nachkommen stede, veste und unverbrochlichin
15 zcu halden ane alle argelist. Des zcu urkundt und merer sicher-
heyt habin wir unser epthie und cappittels inges. undin an diesen
brieff wissintUch thun hencken, der gegebin ist nach Cristi un-
sers Herrn geburt vierzcehinhundert und darnach inn dem funff
und achzcigsten jare.
20 Orig.-perg. in K. Beide siege! abgefallen. Auf der rückseiie von band
16. jabrb. : ^Leibverscbreybung Hans Breutigam über IV« malder\
1) ^ad* durcb loch zerstört. 2) i abgeschabt.
538. Btirghard von Hundeishausen, amtmann der äbtissin zu Kau^
fangen, bekennt, derselbefi 4 gülden bezüglich Andreas Voüands, saivie
25 5 pfund und 1 gülden bezüglich Claus Vollands schuldig zu sein.
1486 februar 21.
Ich Borghart von HunolBhusen myn gnedigen frauwen von i486
Kouffungen amptman bekenne, daß ich myn gnedigen frauwen ^
schuldig*) byn 4 gülden von wegen Andrebeß Folandeß *), dij dann ')
90 myn gnedige frauwe dem genanten gutlich unde wol beczalt
hatt. Item ich Borghart bekenne ouch, daß ich myn gnedigen
frauwen schuldig *) byn 5 pfund und 1 gülden von wegen Clobeß
Folandeß*), dy dann') der genante Clobeß myn gnedigen frauwen
geben hatt, und sagen mich deß quid, ledeg und^) loyß solcheß
85geldeß. In by wessen Johanneß, Angenese, Johanneß Coci scrip-
toris. Anno Domini m^ cccc. Ixxxvi., uf dinstag post Valtini.
Summa der czyddeln 23 Va pfund 4 Schillinge.
Orig.-pap. (obere halfte eines ausgeschnittenen zetteis) in K.
1) orig. ,8chuldigz\ 2) wohl in Walburg. 3) orig. ,dam'. 4) orig. ,von*.
160 1496 aug. 16.
B39. Der ofßcial der propstei Fritzlar befiehlt dem plebane zu Kau-
fungefi, die bei der investitur des zum altare der heil. Jungfrau Maria
daselbst prasseniirten priesters Johannes Reimboldi interessirten zum
25. aug^ist 1486 vor sein gericht zu Fritzlar zur geüendmachung
ihrer anspräche vorzuladen, 5
1486 august 15.
i486 Officialis prepositure Fritzlariensis plebano in Koiffungen
^^' ^'*' ceterisque requisitis salutem in Domino. Quia venerabilis vir
dominus Johannes Reinboldi presbiter ad altÄre beate Marie vir-
ginis situm in ecclesia sancte crucis [in] *) Koiffungen predicto, per 10
liberam resignacionem venerabilis viri domini Conradi Volghardi
novissimi rectoris ejusdem vacans per venerabilem et generosam
dominam Agnesam cappellanissam et canonissam predicte ecclesie
sancte crucis est nobis presentatus supplicantem nobis, quatinus
eundem dominum Johannem presentatum de dicto altari investire 16
et instituere, prout ad nostrum officium spectat, dignaremur, quare
mandamus, quatinus de hujusmodi presentacione publice propo-
natis edictum citantes res Interesse putantes, ut feria sexta pro-
1466 xima post festum sancti Bartolomei apostoli coram nobis Fritzlarie
aug. 25. m^jj^ hora terciarum nostro in judicio compareant ad informan- 20
dum nos de suo jure et Interesse cum insinusu^ione, quod, sive
comparuerint sive non, nos nicliilominus in hujusmodi negocio,
prout juris fu[er]it2), procedemus. 'Reddite lifteras sigillatas. Da-
tum anno Domini m^. cccclxxxvi., die xv. augusti, nostro sub si-
gillo presentibus appenso. 25
Cristoforus Kirchain notarius subscripsit.
Orig.-perg. in K. Siegel wie in nr. 652, jedoch weniger gut erhalten.
Auf der rückseite von gleichzeitiger hand : ,Ego Johannes Budel altarista ecclesie
sancte crucis in Gonfungen recognosco dominum Joannem Reimboldi prodama-
tum necnon omnes et singulos interesse putantes citatos ') in feriam sextam post 80
diem sancti Bartholomei. Insinuatus est terminus ad 8. diem,. si juridica fuerit.
Cristofullus^
An anderer stelle von hand 16. jahrh. (des amtmanns Ruland zu Kaufungen):
,Tregt kein gelt, denn*) ein pfa£fenpre&«mi'.
1) ,in* fehlt im orig. 2) ebenso das abkürzungszeichen für ,er\ 8) orig. 35
anscheinend ,citati\ 4) orig. jder^ mit abkürzungsschleife am letzten buch-
Stäben, also etwa ,deren'; da dieses keinen sinn giebt, halte ich den schriftzug
für einen Schreibfehler und lese ,denn*.
1486 sept. 25. — 1489 jan. 4. 161
640. Der official der propstei Fritzlar beauftragt den pleban zu
Kaufungen und andere^ den ca^wnicus Johannes Mühlbach zu Cassel,
Sachwalter des zum aüare der heil, Jungfrau Maria zu Kaufungen
präsentirten priesters Johannes Reimbold, in den besitz desselben
5 einzuweisen.
1486 September 25,
Officialis prepositure Fritzlariensis plebanis, viceplebanis, i486
clericis et notariis publicis in Koiffungen ac alias per preposi- *^^ *
turam predictam constitutis pro presentium execucione requisitis
10 salutem. In termino proclamacionis hodierno per nos pro parte
venerabilis domini Jobannis Eeymboldi presbiteri Maguntini ad
altare beate Marie virginis in ecclesia sancte crucis in predicto
Koiffungen situm, per liberam resignacionem venerabilis domini
Conradi Volghardi novissimi rectoris ejusdem vacans, per vene-
15rabilem et generosam dominam Agnesam capellanissam et cano-
nissam predicte ecclesie sancte crucis presentati emisse nullus
comparuit oppositor. Unde honorabilem dominum Johannem*)
Mulbach canonicum Casselensem, procuratorem dicti domini Jo-
hannis presentati, procuratorem, de cujus procuracione nobis lu-
20cfrf« constat, ad dictum altare investiendum decemimus et per
presentes investimus curam et regimen ejusdem altaris sibi pleno
jure committendo mandantes, quatinus dicto domino Johanni in-
vestito dicti altaris juriumque et pertinenciarum omni um ejusdem
inducatis possessionem corporalem, facientes sibi de ejusdem al-
25taris fructibus et obvencionibus universis integre responderi, ad-
hibitis in premissis debitis solempnitatibus et consuetis. Datum
anno Dommi m«. cccclxxx. sexto, die xxv. septembris, nostro sub
sigillo presentibus appenso.
Christoforus Kircbain notarius subscripsit.
30 Orig.-perg. in K,, verblasste, stellenweise undeutliche schrift. Siegel des
officialates zu Fritzlar, zerbrochen und verwischt (beschr. s. urk. nr. 552). Auf
der rückseite von band 16. jahrh. : ,Confirmation einer präbende zu unser frauen
altar* (und von viel späterer band hinzugefügt:) ,zu Kauffungen^
1) orig. ,Johannen^
35 541. Aebtissin Elisabeth von Waldeck, pröpstin Agnes von Diepholz
und küsterin Margarethe von Honstein zu Kaufungen verävssem ihr
haus am markte zu Cassel nebst zubehör an den bürger Kunz Drossel
daselbst und seine ehefrau Anna Hesenrades auf lebenszeit,
1489 Januar 4.
40 Wir Elisabet von Waldecken von Gotß gnadin deß fryhin .^^^^
11
162 1480 Jan. 4.
keyserKchen stifftes des heiligen crutzes zcu Kaoffungen ebtis-
schen, Angnese gebom von Dyffholt probestin, Margarethe gebom
von Honstein koesterin bekennen alle semptHch vor uns, unser
nochkomen unsers stifftes in dissem uffen v^rsigelten briffe unde
thun kunt allen, die dissen briff sehin, boren adir lesen, daz wir 5
eyntrechtlichin, rechtlich und retdelich mit wolbedaichten mode
verkauft han und verkeuffen in crafft disses brives deme ersamen
ContzjBn Drossel burger zcu Cassel, Annen Hesenradiß siner
elichin husfrauwen unser fryhen husunge mit aUe siner zcube-
horunge, zcu Cassel an deme margkede gelegen ^), zcu irer beider 10
lybe unde lebetage und nicht lenger. ünde sie sulUn unde
woiliw daz in weislichem noit buchen^), uffrichtig behalden unde
buchen an des gemeltin stifftes schadin unde zcuthunt. Wir
habin auch forder den willin behaldin, ab wir mit ünsem junc-
frawen adir unser juncfrauwen alleyne dar qwemen, wilche tzytlö
ader wann^, adir unser amptlude, gesinde, unser knechte von
unser wegen etzwaß zcu schicken, zcu keuffen adir darselbs waß
heilen sulden, suUin wir mit den unsem unß des huses gebruchin
uß und ingeinth deme huse an alle iren schaden. Und so die
obgenanten keuffere von todes wegen abgehin werdin, daz Got20
lange zcum besten verhaldin wille, so sal solliche husunge mit
aller zcugehorunge witder loiß unde verletdiget sin deme stiffte
an imandes von irer wegen insage ader verhindemisse, davor
unß dan die obgenanten keuffere gegebin unde woil zcu dancke
betzalt han funff und vertzig guter genemen Einsehe gülden gud 25
von golde, die wir dan in unsem schimbarlichin und merglichin
stifftes noit gewant han. Wir sagin sie der betzdunge qwid,
ledig und loiß an alles geverde in crafft dissem brive. Wir wullin
auch dissen brieff mit allen artickeln vor unde naichgeschrebin
gantze, veste, unverbruchen haldin sunder alle geverde, argelliste 30
und nuwe funde hirinn alle ußgescheidin. Des zcu Urkunde und
Sicherheit so han wir Elisabeth von Waldecken von Gots gnaden
ebdisschen unser ingesigel mit deß heiigen cruczes sigel an dissen
briff gehangen. Datum anno Domini millesimo quadringentesimo
octogesimo nono, dominica post Circumcisionis Domini. 36
Datimi per copiam per me Johannem Velhabern de Cassel
clericum et notarium publicum etc., et concordat cum vero ori-
ginal! de verbo ad verbum, quod protestor manu mea propria.
Cop. vid.-pap. in K. Auf der rückseite von hand der priorin Elisabeth
Hake (16. jahrh.): ,Copia up unse hues to Cassel, dar itzunt inwont de Lo-40
bersche*.
1) 8. urk. nr. ^75 n. 2. 2) bauen.
1489 märz 24. 163
542. Genamite von Buttiar zu Ziegenberg verpflichten »ich bei über--
nähme des ihnen vom stifte Kaufungen verschriebenen Vorwerkes zu
Blickershausen zur einhaüung der ihnen laut eingerückter Urkunde der
äbtissin Elisabeth von Waldeck auferlegten Verbindlichkeiten.
5 1489 märz 24.
Wir Jorge der eitere, Jorge der jüngere und Ostwalt von 1489
Butteler genant, zu disßer czyt amptlude uns^ gnedigen herren ^^^^ ^^'
von Hesßen, zu dem Czegenberge ges[e]ßen, bekennen in disßen
unßerm ufen reverßbrieffe vor unß, unßer nacbkomen, daz die
10 erwerdige, edele und wolgebom frauwe Elizabeth von Waldecken
eptiscben deß keyßerlicben trieben stifftes deß beiigen cruczeß
zu Kouffungen unßer gnedige liebe frauwe unß dren vorgemelten
nmbe sunderUcher gunst und gnade wiUen vorschriben halt von
irem stiffte eyn forwergk, gelegen vor und in Blicbkerßbusßen,
15 nach lüde eyns briffes daruwir i) gegeben, der dan von werten
zu Worten lüde ist, alß hymach folgen ist:
Wir Elizabeth von Waldecken von Gotß gnaden eptischen
deß keyßerUchen friehen stifftes deß heiigen cruczeß zu Kouf-
fungen, Angenße von Diffhoilt probesteyn, Margarethe von Hon-
aosteyn koesteryn bekennen alle sempÜichen vor unß, unßer nach-
[kommen]^) unß stiffte« in disßen uffen versiegelten briffe und
thunt kunt allen, die dissen briff seehin, hören adir lesßen, daz
wir umbe sunderlicher gunst willen eyntrechtlichen vorschreben
haben in crafft disses briffes unßer frieh forwergk, in und vor
25 Blicherßhusßen gelegen, m[i]t aller siner zugehorunge Jörgen
von Butteler dem elter, Jörgen und Ostwalt sinen son zu der
driger liebe und leibetage und nicht lenger an alle gewerde') uf
solche gestalt, daz unß die obgenanten drige von Buteler unß,
nnßem stiffte und nachkommen alle jar jerlichen darvor geben
30 und bestellen sullen vir*) malder, halb körn und halb habem,
Wecozenhusßer maiß uß und von unßem forwergk uf sancti Mi-
chaelis tag nach dato disßes briffes und unß die ken Wicczen-.
husßen in unßer husß darselbest schicken, und ab sie s[u]mig wor-
den in der becczalunge eyn teil adir zumail, deß dan ye nicht
85 sin sal, ßo mögen wir sie dorumbe fordern, wie eß unß gelüstet,
an alle gewerde'). Wer eß ouch sache, daß die genanten drieh
von Butteler daz sloiß Czeygenbergk nicht under banden beheyl-
den und abgeloist werden, wilge czyt jarß sie abgeleit werden,
ßo sal solche vorschribungen widder uf unß, unßer stifft gefallen
40 sin und loiefi sin m[i]t aller besserunge unß, unßem stiffte zu
164 1489 nov. 21.
gude, ußgescheiden eczliche dinste mynem gnedigen herren, und
[waß]*) en susten eyget in rechte, und ab die gemelten eynen
meyger daruf heitten®), ßo sollen wir dem selben sin meist-
recht ^ abieigen nach hyrkentnisße. Ouch haben sie unß in guden
truwen und globen gereth, sulch forwergk in guten buwe und 5
besßerunge halden und daz nicht laisßen vorwussten sunder alle
gewerde, argeleiste, nuwe funde hirin genczUchen ußgescheiden.
Und deß zu wairer®) erkunde ßo geben wir Elizabeth von Wal-
decken von Gotß gnaden eptischen obgemelt dißen brifft [!] vor-
sigeUt mit unßem eptigeinges^^/, deß wir probesteyn und koe- lO
steryn mit hiran gebruchen. Datum sub anno Domini millesimo
quadringentesimo octagesimo nono, uf dinstag nach dem sontag
Oculi in der wasten*).
Wilchin brifiE wir gemelten von Butteler geredden und ge-
loeben in guten truwen m[i]t alle sinen puncten stede, veste, 16
unverbrochlichen zu halden und daz forwergk in guten buwe
und besßerunge zu halden nach lüde deiß briffes, [ßo] *®) da-
ruwir*) gegeben ist, sonder alle gewerde. Dieß alleß zu waren
erkunde ßo geben wir disßen briff vorsigelt mit unßem eygen
Siegel vestlichen unden angehangen, deß wir von Butteler ßo20
hyran bekennen. Datum et anno, die, ut supra.
Orig.-perg. in K. Siegel abgefallen. Auf der riickseite von band der
priorin Elisabeth Hake (16. jahrh.) : ,Reverß up dat vorwerck to Blicberßhusen' ;
darunter von anderer band 16. jabrh. : ,Die von Bottier belangende, anno 1489*.
*
1) orig. jdarwwir*. 2) ,kommen' fehlt im orig. 3) = geverde. 25
4) orig. ,wir*. 6) ,waß* fehlt im orig. 6) = betten; im orig. folgt un-
nützes jsollen*. 7) Schreibfehler für ,meierrecht* ? 8) orig. ,wäider*. 9) =
vasten. 10) ,ßo* fehlt im orig.
543. Henize Maden zu Kaufungen und seine ehefrau Godeling ver-
äussern dem altare U. L. F. im chore der Stiftskirche daselbst 1 pfmid 30
geld jährlichen zinses auf tciederkauf.
1489 november 21,
2489 In Godes namen, amen. Kunt sie allin ludin, dij dissen
nov. 2t. Tiffen instrumentesbriff sehin, hören adir lesen, daz in deme jare,
als man czalte noch Cristus geburt thusent virhundert jar unde35
darnach in deme nune unde achczigesten jare, in der achtin czal
indictio genant, in dem sesten jare der kronunge dez allirheü-
ligesten in God vatir unde heren hem Innocencii bobestea von
gotlicher vorsichtikeit dez achten, an dem eyne unde czwent-
1489 nov. 21. 16B
czigesten tage dez mones novembris ^) umbe vesperczijd adir na
darbij, iii husße unde wonunge myn uffenbar schriber unde in
myner unde disser nachgeschreben gezcuge geynwertikeit halt
gestandin dij bescheiden Hentcze Maden zcn Kouffungen unde
5Godelingk sin elicbe wertin unde han mit eigin frihen willin
unde vorbedachtin mode bekant unde bekennen vor sich unde
alle ire erbin, daz sye rechtlichen unde redelichin vorkoufft habin
unde iczt in dissen brive vorkouffen deme lobelichin unde hei-
ligen altare unser liben frowen, gelegen in deme core zcu Kouf-
lOfungen, unde eyme iclichin bisitczer unde rectori dez seibin al-
tariSy nemelich eyn phunt geldes CesUchir werunge jerliche gulde
alle jar dij gutlichen gebin, bringen unde beczalin uff sancte
Martinus tag sunder allin vorczogk, hinder adir schadin, sunder-
lichin uß eyner wesßen unde von czwen ackir landes, gelegin in
15 der Lempersbach nerst der Stockem zcu Kouffungen unde vor
unebeswehret sint, vor sesczen phunt, dij her Johan Reymolt
itzt besitczer unde eyn rector dez seibin altaris den vorkouffem
darvor gentzlich unde wol vornoget unde beczalet had. Unde
vorkouff er obgenant sagin ^) vor sich unde alle ire erbin den itzit-
20 genanten hem Johannen unde alle sine nochkomendin besitczer
dez altaris sulcher somme geldes quid, ledig unde loiß, geseit
unde segin in crafft disß brives ane geverde. Wer es ouch, daz
dij obgemeltin vorkouffer adir ire erbin an der jerlichen gulde
smnigk worden, daz doch nicht sin sal, waz mogelichin kost,
25 hinder adir schadin dij egemelten her Johan adir sine noch-
komen rectores alsdan daruff geistlich adir wertlichin trugen adir
thedin schaden, den sullen unde wollen sij ine gentzlich wider
keren sunder insage ane geverde. Doch han dij vorkouffer vor
sich unde ire erbin dij macht behaldin, daz sij dij jerlichin gulde
80niogin wider abelosin mit solichin sesczenden phunde Mi Ces-
lieber geldis werunge, wilche czid sij dez gelüstet, so doch daz
alle versessin czinße erst gutlich vornoget sin sunder insage.
Deß nu zcu merer Sicherheit han sij mich notarium hirobir ge-
heissin unde gebedin, ine dez zcu machen instrumenta, ßo dicke
35 sich dez noit geborthe. Hirbij sint ouch gewest unde sunder-
lichin geheisht zcu geczuge dij bescheidin lüde Henne Rudolff
unde Henne Smed, wonhafftigk zcu Kouffungen. Unde dit yst
so geschehin in allen zciden, so hijvor geschreben sted etc.
(S. N.) Unde ich Johannes Smed clericus von Kouffungen,
40notarius etc., so alß ich bij dissem bekentniß gewest bin mit den
geczugen, gehört, gesehin unde daz so hij mit miner eigen hand.
166 1490 sept. 4.
namen unde merckezeichin geschrebin unde undirtzeichind han
in geczugniß der worheit aJlir vorgeschriebin dinge.
Orig.-perg. in K., fleckig. Auf der riickseite von gleichzeitiger band:
,1 Ibr. geldts zw Ober Kauffungenn* ; darunter: »Beate virginis*.
1) orig. ,novembri*. 2) Schreibfehler für habin — geseit? (s. urk. nr. 5
546 n. 2 und nr. 646 n. 4).
644. Hans Steinbach verkauft detn aUare der heil. Kunigunde in der
stiflskirche zu Kaufungen 1 pfund jährlichen zinaes auf wiederkauf,
1490 September 4.
1490 In dem namen Gots, amen. Kunth unde offinbar sie allin 10
sept. 4, i^jj^Qj^^ den dissir brieff unde uffin instrument vorkompt, sehin
adir horin leßen, wie das in dem jore, ßo man czailte noch un-
sirs herren Crist gepurt thusint vierhundirt unde damoch yn dem
nunczigistin jore, am vierdem tage dez berbstmonde^, unsirs allir-
beilgistin in Q-ot vatir unde hem hem Innocencii von gotlichirl5
vorsichtikeit pobistes dez achtin siner heilgin cronunge dez
sesün Joris, in der subinde czail der Bomer, die men nennet in-
dicien, sint vor mich uffinbar notarien unde geczugin himach
geschrebin kommen Hans Steynbach unde hait vor sich unde
vor alle syne rechtin erbin bekant mit czitlichir guter vorbe-20
trachtunge unde furtir mit fryen wilHn recht unde reddelich vor-
koufft unde geinwurticlich vorkoufft mit crafft diesßis brieffis
unde instrumenttes eyn phunt geldes Cassilichir werunge, so dan
eyn phunt geldis geneme ist ym laut zcu Hessen, fallinde unde
dynen uS dem heilgin altar sante Konnegundis zcum heilgin 25
crucze zcu Couffungin eym yclichim prister, der solchim altar
besorgit mit gotisdinesten, mesße dar zu hailün. ünde solche
phundt geldis sail alle jor gefallin uff die heilgin phingistin, da-
vor ich Hans vor mich unde alle myn erbin ynsecze zcu eym
undirphande mynen garten gensijt der Loßmoelen bie der Lin-80
demenschin unde stossit uff die andir sitem uff die gösse, davor
mir dan verandelogit habin her Johann iczunt phemer zcu Heise,
der iczunt eyn recht besiczir ist des obgenantin altars, czehin
phundt geldis der obgerurtir werunge, unde ich solche czehin
phundt an mynen schimbarlichin notz unde noitdurfft gekart85
unde gewan han unde sagin sie solchir czehin phundt quidt, le-
digk unde loiß. Unde der obgenante Hans hait vor mir unde
geczugin hirnoch geschrebin vor sich, alle syne rechtin erbin
gereth, solche czinße alle jor gutlichen beczalin uff den genantin
1490 oct. 26. a. 167
phingistagk an allin intragk unde vorsumeniS; an alle Iren scha-
den, unde ßo sie etwaz Schadens darufi theden, die zinße zu ir-
manen, solte unde woilte ich unde myn erbin gutUch beczalen
an allin iren schadin. Ouch halt der obgeschrebin Hans vor
5 sich unde sin erbin die gnade unde willin hirinne behailtin, wilch
zijt adir wan her kommit mit czehin phunt vor den phingistin
unde begert die abelosunge, sollin die besiczer dez altars nicht
vorsagin adir weigern yn keynerley wüJ, sofern das alle vor-
sessin unde irschenen czinse zuvom im beczalt sin, unde ab sie
10 etwaz Schadens daruf gethan hettin, die zinße czu irmanen, soltin
sie glich engeltin mit der houbsomme. Alle argelist unde nuwe
funde sollin hirinne ußgeslossin sij unde also dann sail ditz in-
strumentte machtloiß sin. Czu erkunde unde merrer sichirheit
halt mich Hans vor sich unde alle syne rechtin erbin geheischt,
15 gebeden unde vormant als vor eyn uffinbar notarien, diessin kouS
unde vorkouff in zcu schribin unde zcu machin eyn adir mehir,
ab iz noit wurde, instrumentt. Hirbie unde ubir sint geheischt
unde gebedin zu geczuge die wirdigin her Gurt Henkiß, her
Peter Selheym pristere Menczer bisthimis. Unde ist gesehen ym
20monde, jore, tage, als vorgeschrebin stet. Unde die geczugk
sint besondirhch hiebie geheischt unde gebedin.
(S. N.) Unde ich Siffirt Hympe von keisirlichir macht unde
gewalt eyn offinbar notarius, als ich bie diessin kouff unde vor-
kouff mit sampt der geczuge vorgeschr. bin gewest unde die
25dingk also gesehin unde gehört han unde die ßo voUinbrocht
sint, han ich die ßo beschrebin unde yn ditz uffin instrumentt
gesaczt, bec^^ichint mit mym gewontlichim mergkczeichin unde
namen, also ich geheischt unde gebedin bin darubir zcu eym
beczugniß der worheit.
30 Orig.-perg. in K. Auf der rückseite von band 16. jahrh. : jKunegundis,
1 Ib. gelds*.
546. ^es Hentze zu Kaufungeti und seine ehefrau Gertrud ver-
äussern detn altare U, L. F. in der Stiftskirche daselbst iVa pfi^'nd
geld jährlichen zinses auf wiederkauf
85 li90 october 25. a.
In Godes namen, amen. Kunt sie allin ludin, dij disßen 1490
instrumentesbriff sehin, hören adir lesßen, daz in dem jare, alzo ^^ ' ' ^'
man czalte nach Cristus geburt thusent vierhundert jar unde
darnach in dem nunczigesten jare, in der sobin czal indictio ge-
40nant, in dem sobende jare der kronunge des allerheiligesten in
168 1490 oct. 26. a.
Godt vatter unde herren hem Innocencii babistes von goüicher
vorsichtikeit deß achtln, am dem fiinffe unde czwentzigesten tage
deß mones octobris^) imibe vesperczidt ader na darbij, in husße
unde wonunge myn offinbar schriber unde in miner unde disßer
nochgeschreben geczuge geinwertikeit hait gestanden die be- 5
scheidin Spijs Henc;2; zcu Kouffungen unde Gerdruth sine eliche
husfrowe unde mit eigin frigen willen unde vorbedachten mode
bekant unde bekennen vor sich unde alle ire erbin, daß sij recht-
lichin unde redelichin vorkoufft habin unde iczt in dissin brive
vorkouffen dem lobelichin unde heiligen altare unßer liben f rowen 10
in der kirchin zcu Kouffungen unde eyme icclichen besitczer
unde rectori dez seibin altaris nemlich anderthalb phunt geldes
Cesslicher werunge jerlicher gulde, alle jar dij gutlichin gebin,
bringen unde beczallin uff Michaelistag sunder allin vorczog,
hinder ader schadin, sunderlichin uß irem eigen husße unde höbe 15
mit aller zcubehorunge, gelegen zcu Kouffungen zcusßen Kersten
Kutcze unde Henczen Barbin, unde uß irer wesßen, gelegin dar-
selberst czusßen den phamwesßen bij der Ren alßo genant, vor
vier unde zwentczic phunt, dij her Johan Reymolt itczt besitczer
unde rector deß seibin altaris den vorkouffem darvor gentczlich20
unde wol vornoget unde beczalt hadt. Unde dij vorkouffer ob-
genant sagin ^) vor sich unde alle ire erbin den icztgenanten her
Johannen unde alle sine nochkomendin besitczer deß altaris sul-
cher ßomen geldes quid, ledig unde loß, geseit unde sagen in
crafft disßes brives ane geverde. Wer es ouch, daß dij obge-25
meltin vorkouffer adir ire erbin an der jerlichen gulde sumig
worden, daß doch nicht sin sal, waß mogelich kost, hinder adir
schadin dij egemelten her Johan adir sine nochkomen rectores
alsdan daruff geistlich adir wertüchin trugen adir teden, den
sullin unde wullin sij ine gentczlichen widderkeren sunder insage 30
ane geverde. Doch han dij vorkouffer vor sich unde ire erbin
dij macht behaldin, daß sij dij jerHchin gulde mögen widder
abelosßen mit solichin vier unde czwentczig phunt geldes Cess-
licher werunge, wielche czydt sij deß gelüstet, so doch daz alle
versessin czinsße'erst gentzlich vornoget sin sunder insage. Deß 35
nu zcu ') merer Sicherheit han sij mich notarium hijrobir geheissin
unde gebedin, in deß zcu machin instrumenta, ßo decke sich deß
noit geborthe. Hijrbij sint ouch gewest unde sunderlichin ge-
heisht zcu geczuge dij bescheidin lüde Eckel Reymolt unde
Kersten Kutcz wonhafftig zcu Kouffungen. Unde dit ist ßo ge-40
schehin in allen czidin, so hij vorgeschrebin sted.
1490 oct. 26. b. 169
(S. N.) Unde ich Johannes Smed clericus zcu Kouffungen,
notarius etc., ßo alßo ich bij disßem bekenteniß gewest bin mit
den geczugen, gehört, gesehin nnde daß ßo hij mit min er eigen
hant, namen unde merckeczeichin geschrebin unde underczechind
5han in geczugniße der worheit aller vorgeschrebin dinge.
Orig.-perg. in K., sehr verblasste, stellenweise fast erloschene schrift. Auf
der rückseite: ,Beate virginis*.
1) orig. ^octobri*. 2) s. urk. 543 n. 2 und nr. 546 n. 3) ,zcu* über-
geschrieben.
10 546. Spies Hentze, sehte ehefrau Gertrud und andere genannte zu
Kaufungen und Eschenstruth veräussem dem altare U, L. F, in der
stißskirche zu Kaufungen V/2 pfund geld jährlichen zinses auf
wiederkauf
1490 october 25. b.
15 In Godes namen, amen. Kunt sij allin luden, dij dissen in- 1490
strumentesbriff sehin, hören adir lessen, daz in dem jare, alzo^^^ ^^' ^•
man czalte noch Cristus geburt tusent vierhundert jar unde dar-
noch in dem nu[n]czige8ten jar, in der achtin czal indictio genant,
in dem sobende jare der kronunge deß allerheilligesten* in Qod
20vater unde herren hem Innocencii bobistes von gotlicher vor-
sichtikeit deß achtin, an dem funffe unde czwentzigesten tage des
mones octobris^) umbe vesperczit adir na darbij, in husße unde
wonunge myner uffenbar scriber unde in miner unde disßer nach-
gescreben geczuge geinwe[r]tikeit han gestanden dij bescheiden
25SpiJ3 Hencze unde Gerdruth sine eliche husfrowe unde Hencze
Barben unde Katherina sin tochter wonhafftigk zcu Kouffungen
unde Hans Breydenbach unde Barbera sin eliche husfr[o]we won-
hafftigk zcu der Esßenstrut unde mit eigen frihen willen unde
vorbedachten mode bekant unde bekennen vor sich unde alle
30ire erbin, daß sij rechtUchin unde redelichin vorkoufft habin, unde
(Hencze Barie unde Hans Breidenbach sin eydamsluthe unde [Ba]rÄ[er]a
sin [husfrowe] be\yn\ügen ... 2) in dissin briffe dem ergenanten Spijs
Henczen unde siner husfrowen ergenant zc[u] vorkouffen) itcz in
dissim briffe vorkouffen dem lobelichen unde heilligen altare unsser
35liben frowen in der kirchin zcu Kouffungen unde eyme iclichin
besitzer unde rectore deß seibin altares nemehch anderthalb phunt
geldes Ceslicher werunge jerlicher gulde, alle jar dij gutlichin
gebin, bringin unde beczallin uff Michaelis tag sunder allen vor-
czog, hinder ader schadin, sunderlichin uß irem eigen husße unde
40 höbe mit aller czubehorunge, gelegin zcu Kouffungen zussen
170 1490 oct 25. b.
Kersten Kucze uff eyner siden imde Henczen Barben uff der
ander siden, unde usß erer wesßen, gelegin darselberst czusßen
den phamwessen bij der Ren alße genant, darumbe dan Hencze
Barbe unde sine kinder bewillget han vor seß gülden, dij her
Johan Eeymolt itczt besitczer unde eyn rector deß seibin altaris 5
den vorkouffer darvor gentczlich unde wol vornoget unde be-
czallet had. Unde dij vorkouffer obgenant sagin') vor sich unde
alle ire erbin den itczgenanten her Johannen unde alle sine noch-
komendin besitczer deß altaris sulcher ßomen geldes quid, ledig
unde loß, geseit unde sagin in crafft disßes briffes ane geverde. 10
Wer es ouch, daß dij obgemeltin vorkouffer adir ire erbin an
der jerlichin gulde sumigk worde, deß doch nicht sin sal, waß
mogelich kost, hinder adir schadin dij egemelte her Johan adir
sine nachkomen rectores alsdan daruff geistUch adir wertlichin
trugen adir theden, den suUin unde willin sij inen gentczlichin 15
widerkeren sunder insage ane geverde. Doch han dij vorkouffer
vor sich unde iren erbin dij macht behaldin, daß sij dij jerlichin
gulde mögen wider abelosßen mit sulchin seß guldin an golde
adir CessHcher werunge, wilche czid sij deß gelüstet, so doch
daz alle- versessen zinsse erst gentzlich vornoget sin sunder in- 20
sage. Deß nu zcu merer Sicherheit han sij mich notarium hirobir
geheisschin unde gebedin, in deß zcu machin instrumenta, so
digke sich deß not geborthe. Hijrbij sint ouch gewest unde
sunderlichin geheisht zcu geczuge dij bescheiden lüde Eckel Rey-
molt unde Kersten Kutcz wonhafftigk zcu Kouffungen. Unde 25
dijt ist so gesehen in allen cziden, so hijvor gescreben stet.
(S. N.) Unde ich Johannes Fabri clericus zcu Kouffungen,
notarius etc., so alß ich bij disßem bekenteniß gewest bin mit
den geczugen, gehört, gesehin unde daß so hij mit myner eigen
hand, name unde merckeczeichin gescribin unde underczeichind 30
han in geczugniß der worheit aller vorgescrebin dinge.
Orig.-perg. in K., in den brüchen stellenweise mehr oder weniger er-
loschene Schrift. Auf der rückseite von hand 15. jahrh. : ,Spijß Hencze^ da-
runter von hand 16. jahrh. : ^Dyesser brieff ist der iVj Ibr. geldts im &[rieffe?]*)
begriffen bekrefftigung' ; an anderer stelle ,Beate virginis*. 35
1) orig. joctobri*. 2) von ,redelichin* an sind die cursiv gedruckten stellen
mehr oder weniger undeutlich, die in [ ] stehenden ganz oder fast ganz erloschen ;
die lesung kann daher stellenweise nur mit vorbehält gegeben werden. 3) s.
urk. nr. 543 n. 2 und nr. 545 n. 2. 4) der erste buchstabe mit abkürzungs-
punkt ist im orig. zwar erkennbar, aber unklar in der bedeutung; da er jedoch 40
dem vorhergehenden b in ,brieff* ähnlich ist und die vorstehende losung auch
dem sinne nach den vorzug verdienen dürfte, so gebe ich dieselbe mit vorbehält.
1490 dec. 14. 171
547. Ha7is Steinbach zu Kau/ungen verätissert dem aüare der heil,
Kunigunde in der Stiftskirche daselbst 10 Böhmische groschen jähr-
licher güüe auf wiederkauf.
Heisa 1490 december 14.
5 In Gotis namen, amen. Kunth unde uffinbar sie allin I49(j
luthen, den diessir brieff unde uffin instrumentt vorkumpt, sehin ^^* ^^•
adir horin leßen, wie das yn dem jore, so man czailte noch un-
sirs herren Crist gepurt tusint vierhundirt unde damoch yn dem
nunczigistin jore, unsers allirheilgistin in Got vatir unde heren
lOhern Innocencii von gotlichir vorsichtikeyt bobistis dez achtin
syner heilgin cronunge dez sestin jars, yn der achtin czail der
Bomer, die men nennet indicien, uff dinstag noch santa Lucien
tagk, in wonunge unde husunge dez wirdigen hem hem Johann
phemer zcu Heisa Mentzer bisthums ist vor mich uffinbar no-
15tarien kommen unde geczugin himoch geschrebin die bescheiden
Hans Steymbach unde hait vor mir bekant vor sich unde aDe
sine rechtin erbin, das her mit gudim fryen willin recht unde
reddeHch verkoufft hait unde geinworticlichin verkouffit yn crafft
diessis brieffis unde instrumenttes zcu dem heilgin altar sancte
20 Connegundis zcu Kouffungen, den dan itzunth yn beseß inne-
hait der erwirdigir hem Johann Kirchob pherner zcu Heisa,
zehen Behmen Hesschir unde Keschlichir werunge jerhchir gulde
alle jor faUinde uff den heilgin phingisttagk uß myme garten
jensijt der Loßmoelen bie der Lyndem[en]schin unde stoßit uff der
25andir siten uff die gaße, davor der wirdige here her Johann
phemer zcu Hilsa von des genantin heügin altaris sante Conne-
gundis mir unde mynen rechtin erbin gutlich vorandelogit unde
gegebin hait czhen phunt Heschir unde CasseKchir werunge unde
ich solch gelt an mynen notz gewant han, unde sagin yn solchir
80 czehin phunt quidt, ledigk unde loiß yn diessin uffin instrumentt.
Ouch hait der obgenante Hans vor sich unde syne rechtin erbin
die gnade unde willin hirinne behailtin, wilch zijt adir wan her
kumpt mit czehin phundt der obgenanten werunge, sail uns her
Johann, adir wer eyn besiczir ist des obgedochtin altaris, nicht
35 weigern adir versagin vor dem heilgin phingisttagk mit solchim
undirscheit, das alle vorsesßin unde irschenen czinßen^) zcuvorn
im beczalt sin mit schadin unde koste, ab sie etwaz daruff ge-
want hetten, unde alsodann sail ditz instrumentt toit unde
machtloiß sin. Czu erkunde unde merer sichirheit der worheit
40 hait mich Hans egenant geheischt, gebeden unde vormant, als
172 1491 juni 8.
eyn uffinbar notarien gebort, disßin vorkouff der czynse zcu
schriben unde zcu machin evn adir mehir, ab iz noit wurde, in-
strumente. Hirbie unde ubir sint geheischt unde gebeden zcu
geczuge die erssamen her Peter Selheym vicarius zcu der Lich-
tenauwe unde Hermannus clerici et laici prefate diocesis. Unde 5
ist gesehen in deme jore, monde, tage unde stede, als vorge-
schrebin stet. Unde die geczuge sint hirbie besonderHch geheischt
unde gebeden,
(S. N.) Unde ich Siffert Hympe von keisirlichir macht
unde gewailt eyn uffinbar notarius, als ich bie diesßim kouff unde lO
vorkouff mit sampt der geczuge vorgenant byn gewest unde daz
allis also gesehin imde gehört han unde die also vollinbrocht
sin, han ich die beschrebin unde yn datz uffin Instrument ge-
saczt unde beczeichint mit myme gewontlichim mergczeichin
unde namen, also ich darubir geheischt unde gebedin bin darubir 15
zcu eym beczugniß der worheit.
Orip^.-perg. in K., hier und da fleckig, stellenweise abgeschabte einzelne
buchstaben. Auf der rückseite : ,Kunegundis' und von band 16. jahrh. : ,I[n]helt
ein Ibr. gelds^
1) e mit abkürzungsstrich durch flecken verdeckt. 20
548. Notar, cleriker Johannes KoUeling bezeugt die aussage d^es ein-
wohners Johannes Helwig des jüngeren zu Heiieshaiisen, dass er von
2 von der äbtissin zu Kaiifufigen käuflich erworbenen hufen zu Her-
leshausen jährlich 24 fieue groschen an die vicarie des altares der heil.
Felix und Regula in der kirche U, L, F, zu Eisenach zahlen müsse. 2b
Eisenach 1491 juni 8.
1491 In nomine Domini, amen. Anno a nativitate ejusdem mil-
juni 8. lesimo quadringentesimo nonagesimo primo, indictione nona, die
vero Mercurii octava mensis junii, mane hora terciarum vel quasi,
pontificatus sanctissimi in Christo patris et domini nostri dominiso
Innocencii divina providencia pape octavi anno septimo, in mei
notarii publici et testium infrascriptorum ad hoc specialiter vo-
catorum et rogatorum presencia personaUter constitutus providus
Johannes Helwigk junior villanus in Herleßhusen Maguntine dio-
cesis, principaHs principaliter pro se ipso non per errorem in- 35
ductus, sed ex certa sua scientia et bene deliberatus ad interro-
gacionem honorabilis domini Johannis Lerche presbyteri^ vicarii
perpetui ad altare sanctorum Felicis et Regule in choro colle-
giate ecclesie sancte Marie Isenachensis situm, sibi factam, an
1491 juni Ö. 173
videlicet ipse Johannes Helwigk eidem domino Johanni pro dicta
sua vicaria censum dare teneretur et quantum, expresse confi-
tendo respondit et dixit in effectu, se in pacifica possessione ha-
buisse et hodie habere duos mansos terre arabilis cum suis atti-
önenciis in campis supradicte vUle Herleßhusen sitos procedentes
de fundo religiöse domine abbatisse in Kauffungen, quos pro
septuaginta florenis E.enensibus emisset et solvisset cum tali claw-
sula, quod ipse et sui heredes ac successores, dictorum mansorum
possessores, singulis annis possessori vicarie sanctorum Felicis et
lORegule in ecclesia beate Marie in quolibet festo sancti Michaelis
solvere debeant et teneantur viginti quatuor novos grosses mo-
nete in Thuringia currentis, quem censum ipse confitens prefato
domino Johanni a tempore, quo ipse possessor mansorum fuisset,
benivole solvisset et in antea per Dei graciam solvere velit sine
15 omni contradictione, donnec et quousque eundem redimere posset,
quam confessionem dominus Johannes Lerche audiens pro se et
suis successoribus, dicte vicarie possessoribus, publice et expresse
acceptavit prefatumque Johannem censitam ad dandum eundem
censum in futuro festo sancti Michaelis, si vita comis ubique
20 esset, venerabili domino Bertholdo Herwici scolastico et canonico
supradicte ecclesie beate Marie Isenacensis [obligavit] ^), qui tunc
prefatum Johannem censitam de solucione hujusmodi nomine
ipsius domini Johannis Lerche quitare deberet, nisi ipse interim
aliter disponeret, de quo etiam prefatus Johannes Helwig censita
25 80 bene contentum asseruit et ita volle fateri publice promisit,
super quibus omnibus et singulis prefatus dominus Johannes
Lerche sibi a me notario publice infrascripto unum vel plura
publicum vel publica fieri et confici peciit instrumentum et in-
strumenta. Acta fuerunt hec Isenach in stuba minori prepositure
SOmonasterii sancti Nicolai ibidem ordinis sancti Benedicti Magun-
tine diocesis, anno, indictione, die, mense, hora et pontificatu,
quibus supra, presentibus ibidem honorabilibus dominis Conrado
Olostersmed preposito et Henrico Volkman cappellano dicti mo-
nasterii presbyteris Maguntine diocesis, testibus ad premissa vo-
35catis et specialiter requisitis.
(S. N.) Et ego Johannes Kottelingk clericus Herbipolensis
diocesis, publicus saera imperiali auctoritate notarius, quia pre-
missis Omnibus, dum sie, ut premittitur, fierent et agerentur, una
cum prenominatis testibus presens interfui eaque sie fieri vidi
40 et audivi, ideoque presens publicum instrumentum manu mea
propria scriptxmi exinde in notam sumpsi et subscripsi signoque
174 1491 nov. 12.
et nomine meis solitis et consuetis signavi rogatus et specialiter
requisitus in fidem et testimonium omnium et singulormn pre-
missorum.
Orig.-perg. in M. Auf der rückseite von anscheinend gleichzeitiger band:
jHerleshusenn duas sexagenas de quibusdam man8i8^ 5
1) jobligavit* fehlt im orig.
549. AebUssin Elisabeth von Waldeck, pröpstin Agnes von Diepholz
und küsterin Margarethe von Honstein zti Kaufungen veräussern dem
vicar Heinrich Gudensberg und seiner mutter Vohwencke 6 viertel
körn jährlich aus ihren gutern und zehnten zu Wolfsanger auf 10
tviederkauf
1491 november 12.
1491 Wir Elisabeth von Waltecken von Gots gnaden des keyser-
nov. 12, iic}^ßu frien stifts zcu Kouffungen ebtissen, Agneße von Dieffelt
probstin und Margareta von Honstein kosterin daselbst bekennen 15
uffintlich an diesaem brieffe vor uns, unsere nachkommen und
Stift gein allen luden, das wir lunb unsers mirglichen nutzs und
noit willen unsers stifts dem ersamen hem Henriche Gudens-
berge viccaren etc., Volswencke *) siner mutter, iren rechten erben,
und weme sie diessen brief verpfenden, versettzen, verkouffen, 20
vergeben adir in testamentswieße bescheiden worden, sechs viertel
guts harten koms Cesselichs maiss uß unsern gutem und zce-
hinden zcu und vor Wolfsanger gelegen nach gift diss briefs
alle jar uf sant Michels tag in der kouffere adir mitberurten hu-
sunge an gutem, reynen, koufgeben kome zcu messen und zcu 25
bezcalen vorkouft haben und verkouffen in und mit kraft diss
briefs vor vierzeig gute gneme Binische gülden, die wir von
unsern gloubern^) und kouffem gutlich dargeczalt in bezcalunge
ufgenummen und unsers stifts anligennde noitdorft darmidde uß-
gericht haben, sagen die kouffere vor sich und ire mitbeschrib- 30
ben, vor uns imd unsere nochkommen solcher summe gülden in
Urkunde und kraft diss briefs qwit, leddig und loiß ungeverlich
und heissen unsere meygere und zcehindener, die wir zcu igUcher
zcijt zcu Wolfesanger haben mit ernstem empfehil hiermit, dem
genanten hem Henriche, Volswengke siner mutter und mitbe-35
schreben mit solcher fruchte alle jare uf zcijt und zcil, wie vor-
berurt, gewertig zcu sin. Unde wer es sache, das wir, imsere
nachkommen und stift an der zcinße bezcalunge eyn teils adir
alzcumail durch imsem meyger zcu Wolffesanger adir zcehindener
1491 nov. lä. 178
daselbst sumig worden und der nicht entheden, wie vorberurt,
von was fümemen adir Ursache das zcuqweme, durch ungwitter,
hagel, regen, urloge^), hemgewalt adir andern infals halber,
keynerley ußgescheiden, sal alles den kouffem und mitberurten
5 an heubtgelde und zcinßen unscheddelich sin und sollen, ob do-
rinne seumnis beschee, das doch nit sin sal, gute macht und ge-
walt haben, uns alsdan zcu erfordern und zu ermanen, wie sie
können adir mugenn, mit geistlichem adir weltlichem gerichten
adir ane gerichte ane vorworthe, wie ine das allerbeqwemst und
10 fruchtbars sin wulte, ire zcinße zu erfordern, und alsdan glicher-
maiß auch macht haben, uns umb das gancz heubtgelt anzcu-
langen und zcur bezcalunge zcu dringen, an andern enden zcu
irem nutz anzculegen. Wir wollen noch sollen ims hirinnen
keyner gnade, friheit, privüegia adir rechts, noch gewonheit,
15argelist, nuwer adir alter funde, noch eincherley geverlichkeit
beflissigen, behelffen adir untememen, das uns zcu nutzte [!] und
den kouffern und mitbeschreben zcu irem schaden, hinder adir
unkost erwaohssen mucht in einchem punte, stucke adir artikel
vor adir nachbeschreben, sundem disse verschribunge stete, vast
20 und unverletzlich halten ane alles geverde. Wir haben bie un-
sern kouffem die fruntschaft und guten willen erhalten, uns wid-
derlosunge der berurten zcinße vor sovile houbtgelts, als wir itzt
von ine enpfangen han, zu gestaten, wilch zcijt uns behegelich
und beqwem sin wirdt, also das alle erschienen und versessen
25 zcinße nach anzcal des jars zusampt kosten, hinder und schaden,
ob des etzwas were dorufgegangen, wilcherley wiße das were
gescheen, des sie, wie vorberurt ist, macht haben, alle und iglichs
zcuvoren gnuglich ußgericht und bezcalt sien auch ane geverde.
Und zcu Urkunde haben wir Elisabeth eptissen vor uns und mit-
30benanten unsers stifts junfem und aller unser nachkommen des
heiligen cruczs ingesigel mit unser eptigen ingesigel an diessen
brieff wissentlich thun hengen, des wir vorgenante Agneße und
Margareta mit gebruchen und bekentlich sin. Datum sonabints
post Mai*tini episcopi, anno Domini millesimo quadringentesimo
35nonagesimo primo.
Orig.-perg. in M. Siegel 1) Kaufunger capitelsiegel, vorzüglich erhalten
(beschr. s. urk. nr. 636); 2) unten und rechts stark beschädigtes grünes siegel
• der äbtissin Elisabeth von Waldeck (beschr. s. urk. nr. 496). Auf der rückseite
von band 16. jahrh.: ^Abatissa in Kaufungen 6 virtel fruchtkom*) us irenn gu-
40thern zu Wolffesanger*.
1) Polc-swind-eke (s. Förstemann 2. aufl. unter Folcswind). 2) ,glouber'
= creditor, gläubiger. 3) fehde. 4) ,korn* übergeschrieben.
176 1492 sept. 1.
550. Die stcuit Imtnenhauseii veräussert an Johann Reimbold, besitzer
des altares U. L, F, in der Stiftskirche zu Kaufungen, 3 gülden jähr-
liehen zinses auf wiederkauf.
1492 septeinher 7,
1492 Wir burgermeister, raid und ganczce gemeinde der staid 5
*^^ • ' * Imenhusenn bekennen offintliohenn in disßem breffe vor uns unde
alle unser nagkomen, daz wir rechtlichs unde reddelichs vor-
kauffes vorkeuffen unde vorkaufft haben und vorkeuffen in crafft
diß breffs dem erbam hem Johan Beimbolde itz besitzer unser
lieben frowen altars, gelegen in dem konniglichen stiffte zu Kauf- 10
fungenn, und einem iglichem besitzer nag ime deß gemelten al-
tars drie gülden jerlicher zcinße allejerliches zu gebenn und zu
fallen uff unser liebenn frowen tag, den man nennet zu latine
Nativitatis, wann man ansehet, uß und von unserm raidhuße und
uß allen unßem renthenn, zcinsen, geschosse und gefellen, die 15
wir jerliches uff unße raidhuß und in unße staid inkomen und
fallen haben, nichts ußgescheiden, allejerliches uff die egenante
zcijt zu geben und zu bezcalenn vor funffzcig gülden, die der
gnante her Johann Eeimbolt uns an gudenn guldenn übergegeben
und bezcalt hait, der wir ine loeß sagenn in crafft disßes breffes20
ane geverde, die ime den furter vonn dem wirtigen [!] und erbam
geistlichenn abte und convent Breidenaw abegelost sin, die wir
dan furter in unser stait kuntlichen nutz und noit gewant, nem-
lich unsemn gnedigen lieben hem zu dem keiserlichen zcoge
gegebenn. Und wir und unser nagkomen sollen unde wullen25
dem genanten hern Johan als besizer des gemelten altars und
einem iglichen besitzer deß altars nag ime alle jar gutlich uff
zcijt genant ane sienen unde einß iglichen schadenn ußrichten
und bezcalen, daranne sie keinerlei vorboeth beider gerichte nag
ichtes vorhindem ensail. Und waz schaden er adder siene nag- 80
komen an der bezcalunge solcher zcinße nemen, daz wire mith
sunderunge boeden senden, adder wilcherley daz were, gereden
wir vor uns und unser nagkomenn ime unde sinenn nagkomen
gelich den zcinßen zu betzcalenn ane widderrede und alles ge-
verde. Auch habenn wir vor uns und unser nagkomen inn85
disßer vorscriebunge behaldenn, wan wir adder unser nagkomen
uff den genanten unser liebenn frowenn tag adder in den acht
dagen adder nehest damag komen mith drittemhalbenn gülden
und der in der zcijt bezcalunghe thun, sal er adder sine nag-
komen von uns nehemen in fülle bezcalunge der drier gülden. 40
1493 nov. 12. 177
Szo wir adder unse nagkomeim daz vorhilden und binnen der
zcijt der bezcalunghe so nicht theden, sollen wir und unser nag-
komen zu ußgange der achte tage die drie gülden vor ful nag
luthe disser vorscriebunghe bezcalunge thun sunder alleß geverde.
öWilch zcijt wir adder unser nagkomen auch nag der ersten
zcinße bezcalunghe zu dem gemelten hem Johan adder sinen
nagkomen komen und begenm abeloesunge der zcinße, sal uns
und unsern nagkomen von ine gegonneth und gestadeth werden
mith bezcalunge der zcinße nach vorlauff der zeit und daz auch
10 alle versessen zcinße, abe der waz wire, mitsampt kost und scha-
den, ab der auch daruff gegangen were, zuvort ußgericht und
bezcalt sien ane alle argelist und geverde. Und deß zur er-
kunde haben wir vor uns und unßer nagkomen unser staid in-
gesegel an disßenn breff wissintlich gehangen. Gegebenn an fri-
16 tage unser lieben frowen Nativitatis obint, anno Domini millesimo
quadringentesimo nonagesimo secundo.
Orig.-perg. in K. Siegel abgefallen. Auf der rückseite: ^eate virginis*,
80Vf}e von band 16. jahrh. : ,8 gülden zins Ymmenhusen'.
65 1. Johann Mühlbach, canonicus der sanct Martinskirche zu Cassel,
20 verkauft dem vicar Johann Lampracht zu Kaufungen 4 gülden Jähr-
licher gülte aus gefallen zu Meimbressen auf mederkauf
1493 november 12.
Ich Johannes Mulinbach canonicus sant Mertins kirchen 1493
zcu Cassel bekennen vor mich und myne erben uffintlich in ^^^*
25dißem brive gein allermenigUch : Nachdem ich in vergangen
zcyten vier gülden gelts yerlicher gulde von Elisabeth von Cor-
bach nachgelaßen witwen Ernstes von Corbach und Ditmar irem
sone seligen vor funffczig Einsehe guldenn gekoufft habe, die
Tyle Wulff von Gudenburg, Katherina sine husfrauwe, Wolff
30 und Arent ire sone hirbevor dem genanten Ernste, sinen erben
und helder des kouffbrives uß yrem geschoß zcu Meynbressen
nach Inhalt eyns versiegelten brives mit drien ingesiegeln befes-
tiget und auch der genanten Elisabeth ^) Corbach» ^) und Ditmars
eres sons brives ußwysunge mit zwen siegeln bekrefftigt uff wit-
35derkouff verschreben und versatzt haben, habe ich itzt umb
myns notzes willen solche vorgenanten zcwene brive mit houbt-
gelde und zcinsen dorinn berurt forter uff witderlose verkoufft
dem erbem hem Johann Lamprachte vicarien und besitzer des
altares der heiigen Dryfaldigkeyt, gelegen im keyserlichen fryen
12
178 1494 aug. 14.
stifft des heiigen cnices zcu Kouffungen, und sinen nachkmmnen
regirern des selben altars. Und der selbe her Johann und sine
nachkmnmen soUen sich brive, houbtgelts und zcinse hinforter
gebruchen inhalts der selben nach yrem notz, dan der genante
her Johann dy myt mynem kunÜichen wyssen und willen mit 5
funffczig Einschen gülden von mir bracht hait, und behalten
doch herinn den obgenanten junghem, iren erben und mir den
witde[r]kouff luts yres houbtbrives, alle geverde, argeliste und
böse fände hirinn genczlich ußgesloßen. Des zcu orkunde hain
ich Johannes Mulinbach obgenant myn eygen ingeß. zu ende 10
dißs brieves gedrucht, der geben ist am dinstag nach sant Mer-
tins des heiigen bischoves tag, anno Domini millesimo quadrin-
gentesimo nonagesimo tercio.
Orig.-pap. in K. Ueber wachs auf papier aufgedrücktes, etwas beschä-
digtes Siegel, rund, 25 mm, im unten abgerundeten schild auf schrägem balken 15
(baumstamm?) steigendes thier (fuchs oder wolf?), Umschrift: S. lOHANNIS
[MVLjmBACHS (vgl. urk. nr. 425 siegel 1)).
1) orig. irrig ,Katherinen^ 2) im orig. ein unklarer, nicht vollständig
geschriebener buchstabe, der am meisten einem s ähnlich ist.
562. Der official der propstei Fritzlar ladet durch den pleban zu^O
Kaufungen etc. alle, welche einwendungen gegen die investitur des
zum altare der heil, Jungfrau Maria zu Kaufungen präsentirten cle-
rikers Johannes Koch zu machen haben, auf den 19, august 1494
vor das officialatsgericht zu Fritzlar,
1494 august 14. 25
1494 Officialis prepositure ecclesie sancti Petri Friczlariensis Ma-
^^ff' ^*- guntine diocesis universis et singulis divinorum rectoribus cete-
risque presbiteris, clericis, notariis et tabellionibus publicis qui-
buscunque nobis et nostre jurisdictioni subjectis, presertim ple-
hsLnis in Koiffungen salutem in Domino. Pro parte honorabilis 30
domini Johannis Coci clerici ejusdem diocesis ad altare beate
Marie virginis situm in ecclesia sancte crucis ibidem in Koiffun-
gen, ad presens ex libera resignacione seu ex obitu quondam.
domini Johannis Reymboldi ejusdem altaris novissimi, dum vixit,
possessoris extra Bomanam curiam et in partibus defuncti vacans, 35
per nobilem et generosam dominam Agnetem comitissam de Tief-
folt pretacte ecclesie in Koiffungen canonicam et capellanissam,
dicti altaris patronam et collatricem, nobis ad investiendum pre-
sentati fuimus implorati, quatinus eundem presentatum in et ad
dictum altare instituere et de eodem investire dignaremur. Nos40
1404 aug. 18. 179
enim nemini cito manus imponere, sed unicuique jus suum, quan-
tmn in nobis est, illesum conservare volentes vobis omnibus et
singulis supradictis et vestrum cuilibet in solidum mandamus,
qnatinus mox visis et receptis presentibus accedentes, quo prop-
öterea fuerit accedendum, et de dicto altari publicum proponatis
proclamationis edictum, citantes omnes et singulos sua commu-
niter vel divisim interesse putantes, ut feria tercia proxima post 1494
festum Assumptionis gloriosissime virginis Marie compareant co- ^"^* ^^'
ram nobis Fritzlarie nostro in juditio [!] mane hora terciarum cau-
lOsarum consueta ad dicendum et excipiendum, quitquid verbo vel
in scriptis contra pretactam presentationem ac desideratam in-
vestituram dicere sive excipere voluerint, aliasque de jure et in-
teresse suis nos legitime informandum. Alioquin nos ad deside-
ratam investituram ac alias ad ulteriora, prout justum fuerit,
15indubie procedemus ipsorum citatorum absentia sive contumacia
in aliquo non obstante. Datum sub nostri officü officialatus si-
giUi appensione anno Domini miUesimo quadringentesüno nona-
gesimo quarto, die quartadecima mensis augusti.
Casperus Textoris notarius subscripsit.
20 Orig.-perg. in K. Beschädigtes rundes, 33 mm grosses, über grünes wachs
auf papier gedrücktes siegel, heil. Petrus unter Goth. baldachin sitzend, Schlüssel
in der rechten, Umschrift: S. OFFICIALS PR[EPOSITVRE] FRITZLAEIEN-
S[IS]. Auf der rückseite: ,Executum est presens mandatum dominica infra oc- 1494
tavam Assumptionis Marie per me Ciriacum viceplebanum in Kouffungen, quod ^^- ^^«
25protestor manu mea propria^ An anderer stelle von band 15. jahrh. : ,Littere
proclamationis Johannis Coci ad vicariam in KoufEungen^
553. Der official der propstei Fritzlar befiehlt dem plebane zu Kau-
fufigen, den zum altare der heiL Jungfrau Maria in der stißskirche
daselbst präsentirten cleriker Johannes Koch zu investiren.
90 Fritzlar 1494 august 18.
Officialis prepositure ecclesie sancti Petri Fritzlariensis Ma- 1494
guntine diocesis universis et singulis divinorum rectoribus cete- ^^'
risque presbiteris, clericis, notariis et tabelHonibus publicis qui-
buscunque nobis et nostre jurisdictioni subjectis, presertim ple-
d5banis in Koiffungen salutem in Domino. Quia in hodierno*)
proclamationis termino, alias per nos, pro parte honorabilis do-
mini Johannis Coci clerici prefate diocesis ad altare beate Marie
virginis situm^) in ecclesia sancte crucis in Koiffungen ejusdem
diocesis, ad presens ex libera resignatione sive ex obitu quondam
40 domini Johannis Reymboldi ejusdem altaris novissimi, dum vixit,
180 1494 aug. 18.
possessoris extra Eromanam curiam et in partibus defuncti vacans,
per venerabilem ac generosam dominam Agnetem comitissani de
Tieffolt pretacte ecclesie sancte crucis in Koiffungen canonicam
et capellanissam, dicti altaris tanqnam beneficii monoculi patro-
nam et collatricem, nobis ad investiendum presentati statuto et 5
prefixo nullus comparuit oppositor seu contradictor, unde nos ad
ejusdem domini Johannis Coci presentati principalis instantiam
et petitionem omnes et singulos citatos non comparentes repu-
tamus merito, prout erant, justitia suadente contumaces et in
eonim contumaciam eundem dominum Johannem Coci presenta-10
tum principalem coram nobis personaliter constitutum et id hu-
militer petentem in et ad dictum altare investiendum et de eodem
instituendum duximus, prout instituimus et [injvestimus *) in Dei
nomine per presentes. Quocirca vobis omnibus et singulis supra-
dictis et vestrum cuilibet in solidum [in] ') virtute sancte ob- 15
edientie et sub excommunicationis pena firmiter et districte pre-
cipiendo mandamus, quatinus mox visis et receptis presentibus,
dum pro parte dicti domini Johannis Coci principalis fueritis re-
quisiti aut alter vestrum fuerit requisitus, eundem aut ejus legi-
timum procuratorem pro eodem et ejus nomine in et ad dicti 20
altaris juriumque et pertinentiarum omnium ejusdem corporalem,
realem et actualem possessionem inducatis et recipiatis facientes-
que eidem aut ejus legitime procuratori pro eodem et ejus no-
mine de Omnibus et singulis ejusdem altaris fructibus, redditibus,
proventibus, juribus et obventionibus universis plenarie et integre 25
responderi, alioquin nos contra rebelles in hac parte justicia me-
diante procedemus. In quorum testimonium presentes nostras
litteras exinde fieri nostrique officii officialatus sigilli jussimus et
fecimus appensione communiri. Datum Fritzlarie anno Domini
millesimo quadringentesimo nonagesimo quarto, die decima octava 30
mensis augusti, presentibus ibidem honestis viris Henrico Seiling
et Petro RuJJ de Wormatia opidanis opidi Fritzlariensis testibus
ad premissa vocatis atque rogatis.
Casperus Textoris notarius subscripsit.
Orig.-perg. in K., fleckig, kleines loch im texte. Siegel abgefallen. Auf 35
der rückseite yon hand 16. jahrh. : ,Inve8titura Johannis Coci vicarii in Kouf-
fungenn in laciore extensione'. Darunter: y'Besie yirgini8\
1) nach urk. nr. 552 sollte der termin am 19. august sein; es muss daher
in einer der beiden Urkunden ein fehler in der datirung vorliegen. 2) orig.
^siti*. 8) durch loch zerstörte stelle. 40
zw. 1442 juli 16 und 1495 apr. 25. 181
554. Aebtissin Eflisabeth von Waldeck zu Kaufungen] belehnt Eck-
hard Sifferdes und Folkenand Heyn zu Walburg mit dem Theilwiesen-
ffut daselbst, das deren väter Hemnann Sifferdes und Henne Heyn
bisher besessen hatten,
5 [ztvischen 1442 juli 16 und 1495 aprü 25.]
Wir E. ^) etc. bekennen und thun kunt allen den, die dissen [zw, 1442
briff sehen, boren ader leßen, daz wir Egkarden^) Sifferdes und ^^^^^^
Volckenanden Heyn, wände *) zcu "Walberg, rechtlichin und rede- 1495
liebin belebent ban und gbeynwortlicbin beleben mit czwen ^^*** ^^^
lObuben landes, die dan von uns unde unserm stiffte zcu leben
ruren, gelegen in feltmarcken und felden zcu Walberg und ge-
nant sint daz Tbeylweßengut, mit der weßen, aller gerecbtickeit
und frybeit, ßo Herman Sifferdes*) seligen und Hennen Heyn,
ir eldem, biß uff dissen tag als von des stiffts und des beiligen
löcruczes wegen undir banden gebabt bait und die genanten
Egkart und Volckenant solicbe lebentscbaff iren beyden ge-
suestem^) zcu gude tragen soUin. Und wan soHcb gudt und
bube landes obgerurt vorlediget werden, in waz wiße daz zcu-
qweme, soldin ere geswistere*) adir die sieb des gudes mit irem
20 wissen und willen decbte zcu gebrucben, die adir der solden daz
von uns eptiscben obgenant, unserm stiffte und nacbkomjnen
soHcb gudt und gebubete lenderie zcu czijden entpbän nocb
unsir gewonde und recbte. Und wan solicbs nicbt gescbee,
mocbten wir soUcb gudt wenden und keren und darmitde be-
25 leben nocb unser begere und gutgefalle an ydermans insage und
bebindemisse.
Pap.-conc. in M. Li Schmincke collect, (stand, land. bibl. zu Cassel
Mss. Hass. fol. 3, bl. 61) ist zum regest dieses conceptes von anderer band be-
merkt: jDesiderat das document und ist auch nicht eingetragen^ Wiewohl ein
90 Eckhard Syfferd 1454 in Walburg genannt wird (Siegel 302), so erscheint diese
einzelangabe bei der gebräuchlichen Wiederholung der vomamen in derselben
familie nicht genügend, um darauf die datirung der nicht datirten Urkunde zu
gründen. Ich vermag daher beim fehlen anderer anhaltspunkte dieselbe nicht
genauer zu geben, als durch die lange regierungszeit der äbtissin Elisabeth von
86 Waldeck, die hier wohl ohne zweifei gemeint ist.
1) Elisabeth. 2) hier folgt wieder gestrichenes ,Frederichs^ 3) woh-
nend. 4) ursprüngUch stand hier ,Heinr. Frederichs'. 5) desgl. hier ,gan-
erben'. 6) und hier ,ghanerben^
182 zw. 1494 aug. 18 und 1495 apr. 25.
555. Aebtissin Elisabeth von Waldeck, pröpstin Agnes van Diepholz
und küsterin Margarethe von Honstein zu Kaufungen vertragen sich
mit dem besitzer des altares U. L. F. in der Stiftskirche daselbst,
Johann Koch, dahin, dass die demselben zustehenden 4 matter frucht
statt, wie bisher, aus Nieder-Kaufungen nunmehr aus Nieder-Zwehren 5
verabfolgt werden sollen,
[zunschen 1494 august 18 und 1495 april 25,]
[zw, 1494 Wir Elizabeth von Waldecken von Gotß gnaden eptische,
^^^nd^ Agneße von Diffelt probistin, Margrete von Honsteyn koesterin
1495 deß stifftes deß heilgen cruczeß zu Kouffungen bekennen uffin- 10
aprü 25.] ^Qj^eji jj^ disßen briffe dem ersamen Johanneß Koche und den
altristen, besitzer deß altarß unser lieben frouwen in stiffte ge-
legen: Szo unßer vorfaren vor czyden her Syfferde Ormuß und
dem egenanten altare vor hundert gülden hubitgeldes vir malder
fruchte partim deß jarß, gefallen uf eyne syngemeisße alle sonn- 15
obent von unßer lieben frauwen zu halten uf dem genanten altar,
lut disßer ersten vershribunge, und die uß unß [!] stifftes gudem
zu Nydder Kouffungen, daß Hencze Hoimbergk und iczunt Hanß
Spangenbergk buweit, vorschriben ist, die sich dan ßo anfungeit :
„Wir Bertha von Gotß gnaden eptische, Johannetta probistin", 20
„gegeben under deß heiigen cruczeß und der eptige ingesigel",
1428. und endeit sich an dem „Datum anno vicesimo octavo etc.", alßo
haben wir unß nu mit dem genanten besiczer darumbe vortragen,
nachdem unß und unßerm stiffte daß gud zu Nydder Kouffungen
geleyn ist, daß wir forder mer die fruchte ufheben sullen uß dem 25
genanten gude, und darkeyn widderumbe sal nu forder mer eyn
iczwilcher altriste und besitzer deß egenanten altariß sulche vir
malder heben und nu mer gefallen sullen uß unßern und deß
stiffts gude zu Neyder Tweren, daß dan zu disßer czyt buweit
und gewinneit N,, und uß allen unßern andern gudem und sal 80
ouch forder mer keynß nicht daran verhindern, hagelß [!], misse-
gewasß mögen daß ablaisßen, daich alßo daß sulch hubeitgelt
mit iren wisßen widderumbe angeleit werde, und disß sal alleß
gehalden werde nach luit der ersten vorschribunge an alles
gewerde. 85
Henne Jasper genant.
Fap.-conc. in M. Da der official zu Fritzlar am 18. aug. 1494 (urk.
nr. 553) die investitur des Joh. Koch zu dem altare befahl und äbtissin Elisa-
beth von Waldeck 1495 apr. 25 starb, so sind hierdurch die grenzen der da-
tirung des undatirten conceptes gegeben. 40
1495 mai 14 oder 16. 183
B56. Pröpstin Agnes van Diepholz und küsterin Margarethe von
Honstein zu Kauf ungen bitten den erzbischof Berthold zu Mainz, die
nach dem tode der äbtissin Elisabeth von Waldeck vorgenommene
wähl der fürstin Agnes von Anhalt zur äbtissin von Kaufungen zu
5 bestätigen.
Kaufungen 1495 mai 14 oder 16,
In nomine Domini nostxi Jhesu Christi, amen. Eeveren- 1495
dissdmo in Christo patri et domino domino Bartoldo sancte Ma- ^^* ^^
gontinensis ecclesie archiepiscopo, sacri imperii per Germaniam
10 cancellario, principi electori, domino nostro graciosissimo, Agnes
de Deyfolt ecclesie collegiate sancte cnicis in Coffungen preposita
necnon Margareta de Honsteyn custrix capitulum ecclesie prefate
representantes, patemitatis vestre reverendissime humiles filie et
devote, cum omni reverencia obedienciam debitam offerunt. Ee-
15 verendissime pater, graciosissime domine. Cum propter vacacio-
nem diutinam ecclesie capitis solacio destitute gravia^) in spiri-
tualibus et temporalibus dispendia paciantur, canonum conditores
deliberacione provida censuerunt certa tempora, intra que eccle-
süs sie viduatis debeat de novo capite provideri, pridie siquidem,
20videlicet die sabbati vicesima quinta mensis aprilis anni infra- 1495
scripti, bone memorie domina Elizabeth quondam abbatissa ecclesie ^^^' " '
coUegiate supradicte defuncta et ipsius corpore cum reverencia
tradito ecclesiastice sepulture, ne ecclesia pref ata sie viduata, que
in medio tribulancium et adversantium est constituta, sua in-
25 commoda diucius deploraret, fuit dies sabbati, videlicet quarta de-
cima mensis may ^), ad electionem, postulacionem vel quamcumque
aliam provisionem future abbatisse celebrandam et faciendam
statutus et assignatus. Citatis itaque omnibus et singulis, qui
hujusmodi electioni, postulacioni seu*) provisioni debuerunt, vo-
80luerunt et potuerunt commode Interesse, tandem die sabbati pre-
dicta ad electionem, ut premissum est, faciendam prefixa, ad-
venientes nos Agnes de Deyfolt preposita et Margareta de Hoyn-
steyn custrix ecclesie collegiate prefate ad locum capittularem
condescendentes ambe due ac singulariter singule concorditer ne-
d5mine discrepante in illustrem et religiosam dominam dominam
Agnetim de genere principum de Anholt progenitam, ecclesie
collegiate sanctorum Anastasii et Innocencii opidi Gandersemensis
Hildessemensis diocesis abbatissam presentem, dominam utique
providam, discretam et honestam, Deo et hominibus, ut speramus,
40placidam, etate, vita, moribus et sanctimonia habilem et ydoneam
184 1495 mai 14 oder 16.
direximus vota nostra, eandem in abbaüssam ecclesie nostre
prout via et forma, quibus potuimus et debuimus, melioribus
postulantes, per cujus providam discretionem suorumque amico-
rum favores et assistenciam nostram ecclesiam in spiritualibus et
temporalibus defendi et a noxiis preservari et Deo cooperante 5
in spiritualibus et temporalibus uberius regi et gubernari spera-
mus, requirentes dictam dominam Agnetim per nos postulatam,
divinitus, ut speramus, assumptam, ut hujusmodi nostre concordi
postulationi cooperante spiritus sancti gracia de se facte et cele-
brate suum dignaretur prebere assensum, que sie requisita tan- 10
quam Aaron a Domino vocatus divine formidans resistere volun-
tati, postulacioni per nos, ut premissum est, facte ac votis nostris
annuit et consensit expresse. Quare eandem dominam postulatam
in ecclesia nostra predicta intronizavimus, eam super altari ma-
jori collocando et ymnum „Te Deum laudamus" solito more cum 15
cordis jubilo letis vocibus decantando et ad majorem devocionem
ingerendam campanas ecclesie fecimus compulsari. Quibus per-
actis confestim fecimus postulacionem per nos factam per domini
Jobannis Wiperti dicte ecclesie nostre senioris Organum clero et
populo publicari. Unde nos preposita et custrix prediote reve-20
rendissimam vestram patemitatem humiliter voto unanimi exora-
mus, ut postulacionem per nos, ut premissum est, factam ex pa-
tema benignitate confirmare dicteque nostre postulate regimen
ecclesie tam in spiritualibus quam temporalibus conmiittere sub-
ditisque illius, ut illi obedienciam et honores debitos exliibeant25
et prestent ac ut postulate salubria mandata observent, deman-
dare dignemini de gracia speciali, ut nos ac ceteri clerici postu-
late subjectis ac sub illius regimine constituti possumus sub tam
pia et justa domina coram Deo salubriter militare. Ceterum ut
reverendissima vestra patemitas agnoscat evidencius vota nostra 80
in predictis omnibus et singulis concordasse et concordare, pre-
sens postulacionis nostre decretum patemitati vestre reverendis-
sime transmittimus manu tabellionis nostri subscriptum, quod fe-
cimus sigilli nostri appensione communiri. Acta sunt heo in loco
capitulari predicte ecclesie sancte crucis in Ooffungen Magunti-85
nensis diocesis sub anno Domini millesimo quadringentesimo nona-
gesimo quinto, indictione tercia decima, die vero sabbati quarta
decima mensis may 2), pontificatus sanctissimi in Christo patris et
domini nostri domini Alexandri divina providencia pape sexti
anno ejus tercio, presentibus ibidem honorabilibus viris domiiiis40
Harbordo Hover canonico ecclesie Gandersemensis predicte et
1495 mai 23. 185
Johanne Mengersshussen proconsule opidi Munden predicte Ma-
gontinensis diocesis testibus ad premissa vocaüs specialiter atque
rogatis.
(S. N.) Et ego Albertus Cook clericus Hildensemensis dio-
5 cesis, publicus sacra imperiali auctoritate notarius, quia premissis
Omnibus et singulis, dum sie, ut premittitur, fierent et agerentur,
una cum prenominatis testibus presens interfui illaque omnia et
singula sie fieri vidi et audivi, ideoque hoc presens publicum
instrumentum manu alterius fideliter scriptum exinde conieci, sub-
lOscripsi, publicavi et in hanc publicam formam redegi signoque
et nomine meis solitis et consuetis una cum appensione sigilli
capituli prelibate ecclesie sancte crucis Kauffingensis signavi in
fidem et testimonimn omnium et singulorum premissorum rogatus
et requisitus.
15 Orig.-perg. im kreisarchive zu Würzburg, fleckig. Siegel abgefallen. Auf
der rückseite von gleichzeitiger band: ^Registrata. Oollata. 14 E^ may 95!^'.
1) örig. ^gravibus^ 2) im jähre 1495 fiel der 14. mai auf einen don-
nerstag; der nächste ^dies sabbati' daher auf den 16. mai; eine entscheidung
darüber, ob monats- oder Wochentag zutrifft, ist trotz der auf den 14. mai lau-
20tenden registraturbemerkung nicht zu geben, doch scheint mir die festhaltung
des Wochentages den vorzug zu verdienen. 8) orig. ,et seu\
567. Johann Kauffroeder zu Trimbs und seine ehefrau Ele be-
kunden, dass sie einen daselbst gelegenen hof van der äbtissin Elisa-
beth van Waldeck zu Kaufungen für ihre und ihrer kinder lebenszeit
25 zu lehen empfingen.
1495 mai 23.
Ich Johan Kauffroeder und Ele myne eliche huißfrauwe 1495
wamhefftich zu Tremß doen kundt und erkennen uns der wair- "^' ^^-
heit vur uns und alle unse erben in macht und crafft dieß brieffs,
30 das wyr myt gudem vurbedachtem mode und frijhen willen umb
die erwerdige frauwe Elyzabeth von Waldecken eptissen und
gantzen capittel des f rihen keyserlichen stiffts zu Kauffungen recht
und redelichen entlehent und zu rechtem erbe entfangen hain
eynen eren hoff gelegen daselbs zu TremJJ myt alle synem zu-
85 gehöre, welcherleye die syn in dorffe, in felde, in husen, in
garten, in hoiffen, wyngarten, ackeren, wesen und weyden, er-
sucht und unersucht, myt zufellen, die von hobegedinges wegen
darin gehören und gehorich sint, vur uns und unse kyndere von
unser beyder libe geboren unser aller lebetage langk und neit
40 langer, also und in solicher maißen, das wijr alle jair uff sent
186 1495 mai 23.
Michaelis tagh ungeverlich davon geben und betzaillen sullen achte
gülden, ye den gülden zu betzalen myt vier und zwentsich wijß-
pennyngen der vier koirfursten slach bij deme Ryne, und sullen
die geben und hantreichen unser gnediger frauwen und capittels-
knechten, so wenne sij imm herbest alle jaire gene Leye senden, 5
unvertzochlich und alse nu soliche vurs. ^) guder eren furfam und
in bijßher eylff gülden und dama achte gülden jerlichs gegeben
hain und alse die husunge darzu gehorent verfallen sint. So haint
die vurgenante unse gnedige frauwe und capittele uns Johanni
Kaeffroeder und Elen eluden vurs. und unsem erben soUche 10
zynse gemynnert und uft achte gülden jerlicha komen laißen,
den gülden zu betzalen myt vier und tzwentsich togelichen wijß-
pennyngen der vier koerfursten slach, wie obgerurt ist. Des
sullen wijr Johan und Ele elude vurg. ader unse erben den
egenanten ho[f] ^) buwen und buwelich halden unvergencklich, 15
alse recht und lantsgewainheit ist. Wurden wijr elude vurs,
ader unse erben daran sumich und bruchtich und wurden darumb
angesprochen, so sulden wijr uns selber sulches gudes verdrehen
hain und uns des neit me gebruichen ane alle geverde. Und
wann wijr Johann Kaeffroder und Ele elude vurs. ader unse 20
erben von unser beyder Hbe geboren neit me imm leben ensyn,
dan so sali der egenante hoff myt alle synem rechten und bes-
serunge wederumb unser gnediger frauwen vurg. und erem stiffte
verlediget und verfallen syn sunder allen indrach und hyndemiße
unser, unser erben ader emants anders in unsern wegen, geist-25
liehen ader werentlichen gerechten, alles sunder geverde und
argelist'). In getzuichniße der wairheit so synt herbij gebeden
frome lüde, nemUch Kypichs Henne und Cyrfaiß Zunen bede
scheffen zu Leye, die dieser Sachen Urkunde entfangen haint,
des wijr Kypichs Henne und Cirfaiß vurs. bekennen, das wijr 30
das umb bede willen gerne gethain hain. Sint wijr Johann KaeiBE-
roeder vurs. und Ele elude keyne eygen segele enhain, so hain
wijr vorters vur uns und aUe unse erben in macht und crafft
dießs brieffs gebeden und bidden die ersamen scheffen gemeyn-
lichen zu Leye, das sij umb unser aller bede willen ere gemeyne 35
scheffeningesegel unden an diesen brieff willen hencken uns
aller vurs. Sachen zu overzugen, des wijr scheffen alle gemeyn-
Uchen daselbs zu Leye bekennen, das wijr das umb bede wiUen
aller vurs. parthijen gerne gethain hain und wair ist. Datum
anno Domini millesimo quadringentesimo nonagesimo quinto,40
sabbato post dominicam Cantate.
1495 juni 12. 187
Orig.-perg. in K. Siegel der Schöffen zu Lay (beschr. s. urk. nr. 525).
Auf der rückseite von band 16. jahrh. : ,Lehennbrief über ein hoif zu Trems*.
1) ,vurs,* = jVurscreven* ; so auch fernerhin. 2) durch loch zerstört.
3) von ,ader werentlichen^ bis ^argelist^ auf rasur.
f
5 558. Erzbischof Berthold zu Mainz bestätigt die wähl der äbtissin
Agnes von Anhalt zu Gandersheim zur äbtissin des Stiftes Kaufungen.
Worms 1495 juni 12,
Bertholdus Dei gracia sancte Moguntine sedis archiepisco- 1495
pus, saori Eomaid imperii per Germaniam archicancellarius ao •''*«• '^-
10 princeps elector religiöse ^) devote nobis in Cristo dilecte Agnete
de Anhalt abbatisse ecclesie collegiate in Kauffungen nostre dio-
cesis salutem in Domino sempitemam. Cum conservande religioni
nil tam expediens necessariumque sit, quam eas prefici personas,
quas vite morumque sanctitas gubernandarumque rerum testimo-
15nium commendat, sane vacante nuper abbacia ecclesie collegiate
in Kauffungen nostre diocesis per obitum bone memorie Eliza-
bette ejusdem ecclesie, dum viveret, abbatisse, devote nobis di-
lecte Agnes Deyf olt ^) preposita et Margarita de Hoenstein custrix
capitulum representantes ad electionem, postulacionem sive aHam
20prout de jure pr[o]visionem dicte abbacie procedere volentes te
Agnetem de Anhält suprascriptam tunc abbatissam ecclesie sanc-
torum Anastasii et Innocencii opidi Qanderßheym Hüdesemensis
diocesis^) abbatissam ad ecclesiam in Kauffungen prefatam con-
corditer postularunt, prout decreti postulationis littere coram
25 nobis in forma autentica producte clarius ostendunt. Fuitque
nobis humiliter supplicatum, ut dictam postulacionem de te ad
dictam abbaciam factam auctoritate nostra ordinaria admittere,
confirmare te abbatissam, dicte ecclesie preficere, in spiritualibus
et temporalibus regimen et administracionem graciose committere *)
80 dignaremur. Nos itaque rationabilibus supplicum votis annuere
ac Provision! dicte ecclesie sine mora intendere volentes, de sanc-
timonia honestateque morum ac gubemandi pericia aliisque circa
idoneitatem persone requisitis per fide dignos certificati ac tibi
licenciam transeundi concessam, predictam postulacionem de te ad
35 prefatam ecclesiam Kauffungen, ut premittitur, factam tenore pre-
sencium admittimus, ratificamus et confirmamus teque abbatissam
prefate ecclesie pronunctiamus et declaramus, regimen et admi-
nistrationem ecclesie predicte in spiritualibus et temporalibus tibi
plenarie committentes, supplentes omnes et singulos, si qui for-
40san^) intervenissent circa verborum concepcionem in dicto postu-
188 1495 juni 12.
lacionis actu errores, improprietates vel defectus. Prestito tarnen
per te prius promissione et juramento corporali in manibus ho-
noräbilis nobis dilecti decani ecclesie collegiate in Fritzlar nostre
diocesis') nostro nomine stipulantis et desuper*) a te litteras pa-
tentes in forma autentica recipientis, quod ab hac hora in antea 5
fidelis eris sancto Martino sancteque ecclesie Moguntine eorum-
que nominibus nobis atque successoribus nostris eidem legittime
prefectis neque eris unquam in consilio, tractatu vel facto, ut
Yitam, membnim statumve perdamus, quinymo salutem nostram
ecclesieque nostre fideliter procurabis malaque et adversa pro 10
possibilitate avertes et presertim superioritates et jura nobis in
ecclesia tua competencia et competitura conservabis et de hiis
respondebis neque bona ecclesie presertim immobilia vel ad or-
natmn ecclesie spectancia nobis inviüs vel ignorantibus quovis
titulo alienabis vel obligabis, nobis successoribusque nostris reve- 15
renciam exibebis^ debitam et honorem. Quapropter omnibus et
singulis®) colonis emphiteotis, officiatis hominibusque aliis, qm-
buscumque censeantur nominibus, tibi ecclesieque tue subjectis
committimus ac districte precipiendo mandamus, ut tibi tamquam
abbatisse dicte ecclesie de censibus, juribus debitisque per omnia20
respondeant et responderi faciant. Te igitur per debitum as-
sumpti oneris hortamur talem te prestes in vinea Domini cul-
tricem, ut centuplum acceptura vitam merearis etemam. Datum*)
Wormacie nostro sub sigillo die duodecima mensis junü, anno
Domini millesimo quadringentesimo nonagesimo quinto. 25
[Von anderer hand unter dem texte:] Mandato reverendissimi
domini Moguntini speciali Georgius de Helle l[icentiatus] dec[re-
torum], cancellarius subscripsit.
Orig.-perg. in K., fleckig. Siegel des erzbischofs Berthold zu Mainz. Auf
der rückseite von hand 16. jahrh. : ,Election einer aptißin zu Kauffungen'. Eine 80
copie dieser urk. befindet sich im Mainzer ingrossaturbuche 47 fol. 56 des kreis-
archives zu Würzburg mit den hierunter angegebenen wesentlicheren Varianten.
1) die stelle von ,saori* bis ,religiose* fehlt in der copie. 2) cop. ^Agnes
de Deyfolt*. 3) orig. ,diotesis'. 4) cop. ,concedere*. 5) ib. ,forte*. 6) ib.
jinsuper*. 7) = exhibebis. 8) in der cop. folgt hier ,personis*. 9) orig. 35
,Date*.
1496 Juli d. 189
6B9. Aebtissin Agnes von Anhalt bekundet, vom erzbischof Berthold
zu Mainz als äbtissin des stiftes Kaufungen bestätigt worden zu sein
und den vorgeschriebenen eid in die hände des decans Wigand Gossivin
zu Fritzlar geleistet zu haben.
5 Kaufungen 1495 Juli 9.
Nos Agnes de Anhalt abbatissa ecclesie coUegiate in Koif- 1495
fungen Maguntinensis diocesis harum serie litterarmn publice re- •^*** '
cognoscimus, quod, cum alias abbatia ejusdem ecclesie in Koif-
fungen per obitum bone memorie Elisabeth dicte ecclesie, dum
lOviveret, abbatisse vacante generöse domine Agnes de Deyfolt
preposita et Margareta de Honsteyn custos ejusdem ecclesie capi-
tulum ea vice representantes ad electionem, postulationem sive
aliam prout de jure provisionem dicte abbacie procedere volentes
nos tunc abbatissam ecclesie sanctorum Anastasii et Innocencii
IBopidi Ganderssheim Hildensemensis diocesis abbatissam ad eccle-
siam in Koiffungen prefatam concorditer postularint ac hujusmodi
postulacione per reverendissimum in Christo patrem et dominum
nostrum dominum Bertholdum sancte Maguntinensis sedis archi-
episcopum sacri Bomani imperii per Germaniam archicancellariimi
20 ac principem electorem admissa, ratificata et confirmata, nos per
venerabilem virum dominum Wigandum Gosswin decanum eccle-
sie sancti Petri Friczlariensis prefate Maguntinensis diocesis a
jam dicto reverendissimo domino Bertholdo archiepiscopo ad hoc
deputatum commissarium ^) debite requisite^) in ejusdem domini
25 Wigandi decani nomine ejusdem reverendissimi archiepiscopi rite et
legitime stipulantis et recipientis manibus promisimus necnon
tactis per nos corporaliter sgripturis sacrosanctis ad sancta Dei
ewangelia juramentum fidelitatis solitum et consuetum prestitimus
et juravimus sub hac verborum forma : Ego Agnes abbatissa ec-
SOclesie collegiate in Koiffungen, quod ab hac hora inantea fidelis
ero sancto Martine sancteque ecclesie Maguntinensi ac eorum
nominibus reverendissimo in Christo patri et domino domino Ber-
tholdo archiepiscopo Maguntinensi domino meo graciosissimo ac
ipsius successoribus ipsi legitime prefectis neque ero unquam in
36consiho, tractatu vel facto, ut vitam, membrum statumve perdat,
quinymo salutem ejus ac ecclesie sue fideliter procurabo malaque
et sibi adversa pro possibilitate mea avertam et presertim supe-
rioritates et jura eidem domino reverendissimo Bertholdo archi-
episcopo in dicta mea ecclesia in Koiffungen competentia seu
40 competitura conservabo et de hüs respondere volo neque bona
IdO 1496 märz 10.
ecdesie mee prefate presertim immobilia vel ad omatum hujus-
modi ecclesie spectantia prefato reverendissimo domino archiepis-
copo invito vel ignorante quovis titulo alienabo vel obligabo et
quod sepedicto reverendissimo domino domino Bertholdo archi-
episcopo ejusque successoribus predictis reverenciam exhibebo de- 5
bitam et honorem promitto, spondeo, polliceor atque juro ad heo
sancta Dei ewangelia, sie me Dens adjuvet et sanctorum ewange-
liorum conditores. In cujus rei evidens testimonium has
nostras litteras nostro dicteque ecclesie nostre seu capituli in
Koiffungen sigillis appensis munitas prefato domino WigandolO
decano et commissario requirenti et recipienti, in effectum supra-
dicto reverendissimo donrino domino archiepiscopo Maguntinensi
presentandas seu dirigendas tradidimus et exhibuimus. Datum et
actum in dicta nostra ecclesia Koiffungen sub anno Domini mil-
lesimo quadringentesimo nonagesimo quinto, septimo ydus julii, 15
presentibus ibidem venerabilibus viris dominis Johanne de Schach-
ten et Henrico van der Sachssen canonicis supradicte ecclesie
Friczlariensis testibus ad premissa vocatis atque specialiter rogatis.
Orig.-perg. des kreiearchives zu Würzburg. Beide siegel abgefallen. Auf
der rückseite: ,Forma juramenti electe abbatisse in KaulEungen*, sowie: ,Regi-20
strata reg^stranda. 7?^ idus julii 96 ^\
1) orig. ,deputato commissario*. 2) orig. ,requisiti*.
660. Wigand von Weitershausen bittet die äbtissin N. [Agnes] zu
Kaufungen, seinen oheim Sittich von Berlepsch mit dem bisher von
ihm innegehabten bergzehnten zu Uschlag zu belehnen. 25
1496 märz 10,
r
1496 Der werdigen hoichgepom furstyn unnd frauwen frauwen
märz 10. jf^ eptisschen des keiserlichen fryhen steifts zcü Ka&ffungen
myner gnedigen liebin frauwin entbitten ich Wygant von Wyterß-
hftsen myn schuldige unde*) willige dienste. Gnedige frauwe. 30
Als ich den bergkczehenden zcur Ußlacht von uwer gnaden unnd
dem steift zcft lehen dragen, als werde ich durch mjii gelegen-
heit, auch sondirlichen willen, so mir der ernvestir Sittich von
Berleubschen mjm lieber ohem gethan hait, ime das egenante
lehen zcu ubirgeben, darumbe uwir gnadt bitten, ene an myn 35
stat zcu man anzcAnemen unnd gnediglich d[a]mit zc& belehenen,
als ich an zwyefel vorhoffen gescheen werde. Unnd darumbe
schreiben ich uwm gnaden dießen mynen uffin breif undir der
vesten Conradt von Eschuwe unnd Apel von Grössen^) inge-
1496 Juli 2. ft. 191
sigeln, myn eide unnd gelobde uff, bie unnd ab, wüicher sige-
Iftng wir Conradt unnd Apel uns umbe unsers swogers Wy-
gands bede willen erkennen unnd gerne getbain han. Gebin uf
domstag noch dem sontage Oculi, anno Domini etc. nonage-
5simo sexto.
Orig.-pap. in K. Beide Siegel rund, 25 mm, über wachs auf papier auf-
gedrückt: 1) gespaltene tartsche, darüber heim mit helmzier, Umschrift un-
kenntlich (Konrad y. Eschwege); 2) sehr platt gedi*ückt, anscheinend unten ab-
gerundeter Schild, darüber heim mit helmzier, näheres und Umschrift unkennt-
10 lieh (Apel von Grüßen). Auf der rückseite von hand 16. jahrh. : ,Bergzend zu
Uschlad^ Darunter: ,Witershusen resignirt den Berleipschen'.
1) junde* übergeschrieben. 2) ein Appel von Grüßen war 1474 und
147B unter den vertheidigem der Stadt Neuss (s. zeitschr. f. Hess, gesch. 6, 18).
561. Aebfissin Agnes von Anhalt zu Kaufungen belehnt Sittich von
15 Berlepsch und dessen erben mit dem bergzehnten zu TJschlag,
1496 juli 2. a.
Wyr Angnes vonn Godts gnaden gebomn furst[i]n zu An- 1496
halt etc., des fryenn styfftes zu Kauffingen eptyschenn bekennen ^ ^'
gegen diüeTmenlichen dysßen bryffes ansichtigenn, das wyr uff
20 f orgebabeten zcyttlichem raith der edelnn, wolgebomn unßera
styffts juncfrawen und styfftshemn den vestbenn Sittichenn von
Berleubscbenn den eitern unßern lyben getruwen mit synen lybes-
lebennerben uß gnaden und sunderliob gunst auch dinst, ßo her
unßern styfft gethann hadt und forther mher thun wyll, mit
25 unßern bergkzcenden zu Ußlacht belehenn, darmit Wygant von
Wittershußen von unßern forfarn loblicher gedechtniß belehent
gewest, und genanten Sittichenn uß gunst und fruntschafft sollich
zcenden uffgelasßenn unnd wyr ohenn^) in crafft dysses bryffes
zu rechtenn manlehenn belent habenn und unß, unßern styfft
30getrwe und holt zu sin und darvon zu thunde, wye sich von
rechtenn manlehen geborth, und, so uff es noth geschytt, dysßem
volgunge zu gebenn. Des zu urkundt habenn wyr unßer epthie
sygill unden an thun hengken. Datum uff swnabint Visitacionis
Marie virginis, anno Domini etc. ^) Ixxxxvi***-
85 Datum per copiam.
Cop.-pap. in K., fleckig. Auf der rückseite von hand 16. jahrh. : ,Ußlach.
Bergzehenden daselbst betr.'
1) = ohn, ihn. 2) hier folgt wieder gestrichenes ,xc*.
192 1496 Juli 2. b.
562. Sittich von Berlepsch bekundet, von der äbtissin Agnes von An^
hau zu Kaufungen den bergzehnten zu Uschlag für sich und seine
erben zu mannlehen empfangen zu hcAen.
1496 juü 2. b.
. ,¥^^, tch Sitticli von Berleübschin der eltir bekennen gein alir- 5
jult Je. 0.
meniglichem, die diessen brief sehen [oder] *) hören leßen, das die
hochwirdige unnd hochgebome furstyn unnd frauw frauw Agnese
gebom furstyn zcü Anhalt, des keiserlichen f rihen styfts Kaüffun-
gen eptischen, myn gnedige liebe frauwe, mich, myn libslehenserbin
von sondirlicher gnat mit dem bergkzcehenden zcur Ußlach mit 10
siner zugehorung gnediglich belehint. Unnd ich Sittich unnd
myn libslehenserbin sullen nil hinfürtir irre gnaden unnd des
styftes Kauffungen getruw unnd holde man sin unnd bleyben,
irrer gnaden unnd des styfts bestes werbin unnd thun unnd
schaden warnen, als von solicher lehen recht unnd gewonheitlB
ist. Ich Sittich, myn libslehenerbin sullen den genanten zcehen-
den von irren gnaden und dem styft Kafiffungen zcft rechtem
manlehen habin unnd tragen unnd, so dicke unnd vil sich das
geburt unnd noit ist, entphahen. Zcu urkund han ich obinge-
n[an]tir Sittich myn eigen ingesigel hiran gehangen, der gebin20
ist am sonabint unsir Heben frauwen dag Visitacionis genant^
anno Domini thusint vierhindert ses unnd nuntzigesten.
Orig.-perg. in K. Braunes siegel zerbrochen, siegelbild und Umschrift
unkenntlich.
1) ,oder' fehlt im orig.
25
663. Memoriale darüber, wie ein schreiben des kaisers an den papst
abzufassen sei, durch welches äbtissin Agnes von Anhalt zu Ganders-
heim und Kaufungen wegen der annähme auch der letzteren ab/ei zu
entschuldigefi und der papst zugleich um nachträgliche genehmigung
des besitzes beider abteien zu bitten wäre. 30
[1. hälfte 1497?]
[i, hälfte Informatio in causa abbatisse Gandersemensis.
1497?] Serenissimus dominus Bromanorum rex in imperatorem fu-
turum coronandus dabit Htteras commendaditias et promotoriales
pro generosa et illustri principissa, abbatissa in Qandershem ad 86
sanctissimum dominum nostrum papam Alexandrum in forma me-
liori, ut sanctitas sua dingnetur ex gratia speciali ad preces regis
dispensare, ut abbatissa in Qandershem possit teuere simul, quoad
vivit, ecclesiam Qandersemensem et ecclesiam in Koffunghen Ma-
1. tafte 1491 193
guntinensis dyocesis. Et pro optinenda hujusmodi dispensacione,
si cantzellario ^) regle majestatis videbitur, essent in epistola scri-
benda : Inprimis posset verbis ad hoc aptis deducere in principio
epistole, qualiter iUustris princeps ßodolfus princeps de Anhalt
5 etc. in famulatu suo existens multa placita exhibuisset servitia,
ob id regie majestati existeret inter alios suos domesticos fami-
liäres admodum dilectus quandoque ipsius soror Agnes dudmn
ad ecclesiam Gandersemensem electa fuisset, que per sedem apo-
stolicam ob illius merita et virtutes confirmata ipsaque Agnes
lOeapropter dictorum [!] electionis et confirmacionis vigore fuisset
pacificam illius ecclesie Gandersemensis possessionem adepta, ao
quod ipsa eadem Agnes, postquam ob eadem merita et virtutes
fuisset etiam in abbatissam ecclesie in Herse Paderburnensis dyo-
cesis rite et canonice electa, tandem, ut ipsam una cum Gan-
lödersemense ecclesia, quoad viveret, simul teuere et possidere
posset, fuisset dispensationem adepta. Et postquam ipsa Agnes
ambas ecclesias ex justis titulis possedisset et gubernasset utiliter
et honeste, tandem fuisset ob singularia merita et virtutes electa
in abbatissam ecclesie in Koffunghen Maguntinensis dyocesis et,
20antequam ipsius ecclesie in Koffunghen possessionem fuisset
adepta, ipsa eadem Agnes ecclesiam in Herse realiter a se abdi-
casset et dimisisset et resignasset, tandem post resignacionem,
abdicationem ^) et dimissionem premissas et postquam ipsa Agnes
electioni de se, ut premissum est, facte concessisset et sese a
25sede Maguntina confirmari obtinuisset, predicte abbatiatus ec-
clesie in Koffinghen possessionem fuisset adepta credens, quando
virtute et vigore prime sancte sedis apostolice dispensacionis uti,
ut posset cum ecclesia Gandersemensi in Herse ecclesiam simul
possidere, regere et gubemare, posset loco dimisse aliam accep-
SOtare. Unde, si et quatenus in hac dispensacione sancte sedis
apostolice aliquis esset error commissus vel negligentia fuisset')
pro parte dicte Agnetis, ut sanctitas sua cum eadem denuo mi-
sericorditer dispensare et omnes et singulos defectus tollere, si
qui forsitan commissi essent, necnon de ecclesiis prefatis, videÜcet
85 Gandersemensi et ecclesia in Koffunghen, de novo providere
[dignetur]*) cum derogacione extravagantis *) „Execrabilis" etc.
Humiliter fuisset*) supplicatum, prout in supplicacionibus sancti-
tati sue oblatis lacius dicebatur contineri, que suppHcaciones, ut
aeeepisset imperiaUs majestas, hucusque refutate nee fuissent ad-
40 misse et signate. Unde petat serenissima imperialis majestas,
quatenus sanctitas sua precum imperialium intuitu dingnetur ora-
13
194 1497 aug. 27.
tionibus*) dicte Agnetis, posfcquam denuo supplicaciones illorum
devote porrexerint, illas gratiose et misericorditer suscipere et
signare dingnetur, cum adnectionibus solitis, quod in liac causa
faciat regle majestatis rem utique gratissimam etc., ut est moris
scribere regi ad pontifioem cum oblacionibus debitis in meliori 6
forma etc.
Supplicaciones diverse pro prenominata abbatissa oblate sunt
pontifici, sed rejecte et non sunt admisse, quia abbatissa erravit
capiendo possessionem tercie ecclesie et incompatibilis loco di-
misse secunde, ut premissum quidem est, contra extravagantem *) 10
„Execrabilis" Johannis xxii., que est durissima. Fiant igitur
littere imperatoris in forma meliori deprecatoria cum aliqua facti
narracione, prout regie majestatis cancellarius optime novit, cui
premissa humüiter devoteque offert corrigenda et emendanda").
Aus dem reichsregisterband KK. bl. 80 b des haus-, hof- und staatsarchives 15
zu Wien. Auf der rückseite des in briefEorm gestalteten blattes: ^Memoriale
pro domina abbatissa in Gandershem et Koffunghen'. Das undatirte memoriale
kann erst geraume zeit nach der durch den erzbischof zu Mainz erfolgten be-
stätigung der äbtissin von 1495 juni 12 (urk. nr. 558) geschrieben sein, weil
laut des textes zuvor schon mehrere gleichartige Suppliken eingereicht, aber vom 20
papste abschläglich beschieden worden waren. Da äbtissin Agnes bis incl. urk.
von 1497 aug. 27 (nr. 564) sich nur als äbtissin zu Kaufungen, dagegen seit
dem 11. december desselben Jahres (urk. nr. 565) fast immer als äbtissin zu Gan-
dersheim und Kaufungen bezeichnet, wie auch ihr grabstein noch bezeugt
(urk. nr. 580 n. 1), so dürfte demnach die päpstliche genehmigung zwischen 25
diese termine, der vorliegende entwurf aber etwa in die erste hälfte des jahres
1497 fallen. Der unter dem Schriftstücke zu erwarten gewesene name des Ver-
fassers des entwurfes fehlt.
1) vorl. ,cantzellaria'. 2) vorl. ,abdicionem*. 3) vorl. ,fuit*. 4) ,dig-
netur* fehlt in der vorl. 5) der Wortlaut der hier genannten extravagante 30
des papstes Johann XXII. von 1317 nov. 19 steht im Corpus juris canonici c. 4
„De praebendis" in extravag, comm. III. 2, cap. unicum. (Deutsch bei Schil-
ling und Sintenis 1, 816 ff.) 6) vorl. oratoribus*. 7) vorl. ,emendenda*.
564. Aebtissin Agnes fürstin von Anhalt zu Kaußmgen belehnt Jo-
hannes Surbecke mit 2 acker land vor Cassel am wege tiach IVolfs-^Sb
anger mit de?' bestimmung, da^s nach dessen tode das leheti auf seinen
Vetter Johannes Koch übergehen solle.
1497 august 27.
1497 Wir Agnes gebornn furstin von Anhalt von Gots gnadenn
""^' ' aptischen zcu Kauffungen bekennen vor uns, unßem stiefft unde40
nachkomen, das wir Johanneßen Surbecken unnde alle sine erben
rechtlichen mit krafft disßes brieffes in erbleinswieße belenet hain
1497 ang. 27. 195
linde Miluaii mit zcwen erbacker landes, alßo vil uns dorane
zcusteit zcn T<iriig;en, gelegen vor Cassel vor dem Annberge
tbore by deme wege, der zcu Wulffeßanger ghet, zcuscbenn
lande Herman von Hebeide mmd der junffrawen von Anberge,
5 das sin vatter seliger minde oreUAcn erblichen gekaufft bain
iinnd dach nach erblehenswiße das incnik unserm stifft unnde
vorfam auch enphangen haben nach gewonheü mit eyme halben
fertel wins unnd ein schülingwerd schons brodes') mind dorzcu
uns, unßerme stiffte unnd nachkommen alle jär uff sancti Martins
10 tag dorvonne geben unnd betzalen zcwintzig Schillinge Hesscher ^)
werunge alßo vor') den zchenden, ßo das es zcehentfrye ist.
Unnd wan er der genante Johannes thodes halbenn abegheet,
alßo dan sal sulche belenunge ghcher masße haben in krafft
disßes brieffes Johannes Koich unnd sin erben, des genanten
16 fettem, ßo das sy das nach gewonheit enphangen unde dye
zcinße deme stiffte betzalen, wy vorberurt*) ist. Alßo dan möge
sy sich des nach irme nutze gebruchen, vorkouffen, vorsettzen,
dorane wir sy nicht behingem nach bedrangen sullen unnd des
ir rechte herre *) unnd were sin unnd alle anspreche abethun, sy
20 hanthaben unnd inn dy lenhenschafft reichen, ßo dicke inn des
noyt ist, alles sundem geferde unnd argelist hyrinne gentzlichen
ußgescheidenn. Des zcu erkunde hain wir unßer eptige inge-
sigell an disßen brieff gehangen, der gegeben ist uff dinstag
Decollacionis sancti Johannis Baptiste, anno Domini millesimo
25 quadringentesimo nonagesimo septimo.
Orig.-perg. in K. Siegel spitzoval, 50/30 mm, braun, rechts gewendete
abtissin mit kreuz und buch, zwischen 4 Wappenschildern stehend, von denen
die zwei oberen in schulterhöhe der äbtissinfigur, rechts der von Anhalt, links
der Bäringer, die beiden unteren aber zu füssen der abtissin rechts der von
SOBemburg, links von Ascanien, Umschrift: SIGILLVM ANGNETIS PBIN.
CIPISSE«) DE ANHALT ABB ATISSE IN KAÜFFVNGEN (abbüdung s.
siegeltafel 8, nr. 15). Auf der rückseite von gleichzeitiger band: ,Surbecken
nnd Johannes Koch', sowie von band 16. jahrh.: ,Abtissin zu Kauffungen über
2 acker vorm Annenberg beim Wolffangerischin weg'.
35 1) schönes brod = weissbrod. 2) orig. ,Herscher*. 3) orig. ,wor*.
4) orig. jvorberutt*. 5) ,herre* steht von anderer gleichzeitiger band am rande.
6) orig. PNCI, jedoch NCI nicht deutlich, abkürzungszeichen für KI über P
nicht zu erkennen.
1Ö6 1407 dec. li. Ä.
665. Fürstin Agnes von Anhalt, äbtissin zu Oandersheim und Kau-
fungetiy belehnt Burghard von Colmatsch mit dem dorfe Wommen und
einem gute zum Hain bei Herleshausen, wie er dieselben von seinen
eüem ererbte.
1497 december 11, a, 6
1497 Wir Agneß von Götz gnaden gebomn furstyn zu Anhalt
dec. IL a.Q^Q^ der frien stiffte Gandersheym und Kauffungen eptischenn,
bekennen vor unß, unßer nachkomen und vor allen disses briffes
ansichtigenn, das wir den vehestenn Borgharden von Kolmetzsch
unßem lieben getruwen und sine rechten Hbeslehnßerbenn recht- 10
lieh belehnt haben und in krafft ditz briffes beleben mit dem
dorffe Wommen mit gerichte und rechte in dorffe, in hoiltze und
f eilde, mit dem Weinigensteine und den BUstein biß an den Gonterß-
graben, besucht und unbesücht, mit aller zcügehorunge, mit allem
rechten, das uff on erstorben und sin eldem und vettern von unßer 15
vorfam lopHch gedechtniß und unßerm stiffte zcu lehen getragen
haben etc. Auch beleben wir on mit dem gude ungenverlich [!] 6
ader BVa hübe landeß zcu dem Hayn bie HerlshAsen mit allem
nfttze, rechte in dorffe, in feilde, trifft, weßenn, ecker, wasser,
weide mit aller zcugehorünge, also sin eldem uff ön gebracht 20
haben und von unßer vorfarn zcu lehen haben gehadt, und in
krafft ditz briffes, wie obin angezceigt, nichts usgescheiden, zcu
rechtem manlehen belehnt haben und 6m des zcu sym rechten
herre und were zcu sin nach unsers stiffts gewonde und rechte.
Und der selbe Borghard von Kolmetzsch unser lieber getruwer25
hadt unß und unßerm stiffte gereth, getrüw und hoilt zcu sin,
unser bestes wysenn und schaden warnnen und solche gfttere
vordinen nach unßers stiffts gewonde und rechte und, ßo dicke
und vihel sich das gepurth und noit ist, solche guter entphahen.
Und des zcu erkunde und wittirm bekentniß haben wir unßer 80
eptige ingesigil wissentlich an dissen briff thun hencken. Datum
anno Domini tdsenth vierhundert xcvii"^° ^), am montage nach Con-
cepcionis Marie virginis etc.
Orig.-perg. in K. Rothes siegel der äbtissin Agnes von Anhalt (beschr.
8. urk. nr. 564). Auf der rückseite gleichzeitige aufschrift: ,Kauffungß lenhen-35
brieff über Women und die Hayngutther Burgkhart von Kolmitzsch anno xiiii«-
xcvii.*
1) orig. ,*o'.
1497 dec. 11. b. 197
566. Burghard vofi Colmatsch bekundet, von der fürsim Agnes von
Anhalt, äbtissin zu Oandersheim und Kaufungen, mit den von seinen
eitern ererbten gütern, nämlich dem dor/e Womtnen und einetn gute
zum Hain bei Herleshausen, belehnt worden zu sein.
5 1497 december 11. b.
Ich Borghart von Kolmetzsch bekenne vor allermeniglich, 1497
die dissen briff sehen, hören ader lesenn, und vor mich und vor ^^'
myne rechten libeslehnßerben, das die hochwirdige in Got hoch-
gebomne furstin und frauwe frauwe Agneß gebomn furstin zcu
10 Anhalt etc., der frien stiflEte Gandersheym und Kaufffingen ep-
tischenn, myn gnedige liebe frauwe mich, myne ^) libeslehnßerben
mit dem dorffe Wommen, mit gerichte und rechte in dorffe, in
hoiltze und feilde, mit dem Weinigenstein und den Bilstein biß
an den Gonterßgraben mit aller zcugehorunge gnediglich be-
15 lehnt hadt und auch or gnade mich und myne rechten libes-
lehnserben fortter belehnt hadt mit dem gude ungenverHch 6
oder 57« hübe landeß zcu dem Hayn bie Herlshfißen mit allem
nfitze, rechte in dorffe und feilde, trifft, wesen, ecker, wasser,
weide, mit aller zcugehorunge, also myn eldem uff mich gebrocht
20 haben. Und ich Borghart von Kolmetzsch und myn libeslehnß-
erben sollen und wullen or gnaden und des stiffts Kauffungen
getröw und hoilde man sin und bliben, or gnaden und des stiffts
bestes werben und schaden warnnen. Und ich Borgharde, myn
libeslehnßerben soUen und wullen solche guter von orn gnaden
25 und dem stiffte Kauffungen zcu rechtem manlehen haben und
tragen und, so dicke und vihel sich das gepiirth und noit ist,
entphahen. Und zcu erkunde han ich obgenanter Borghardt
myn eigen ingesigil hieran gehangen. Datum anno Domini tii-
senth vierhundert xcvii™** ^), am montage nach Concepcionis Marie
aovirginis.
Orig.-perg. in K., gleiche handschrift wie die vorhergehende Urkunde.
Randes, 25 mm grosses, grünes siegel, tartsche mit rechtsschrägbalken, oben
links von einer rose begleitet, über der tartsche heim mit decken und un-
deutlicher helmzier (adlerflügel ?), Umschrift: [S. BORJGHART VON KOL-
35MAT[SCH].
1) hier folgt wiedergestrichenes ,lib*. 2) orig. »to*.
198 1498 mai 7.
567. Agnes fürstin von Anhalt, äbtissin zu Kaufungen und Ganders-
heim, verhauß zum zwecke der tilgung einer von der verst. äbtissin Elisa-
beth von Waldeck hinterlassenen schuld von 60 gülden dem dechanten
Heinrich Buland zu Cassel als dem testamentsvollstrecker des gläu-
bigers, des verst. canonicum Ebert Volswenck zu Kaufungen, eine b
jährliche komgüUe von 3 maltem körn und hafer aus ihrem hofe zu
(Nieder-)Zwehren auf wiederkauf
1498 mai 7.
1498 Wir Agnes gebom furstin von Anhalt abbatissa der heiligen
^ '■ Men stifffce Cauffungen und Ganderßheim bekennen uffinüich vorio
uns und unser nachkommen in dyßem brieff, das wir rechter und
reddelicher schult schuldig gewesen sein dem hoichgelerten und
wirdigen hem Heinrichen Rulande doctori, dechen sant Martins
kirchen zcu Cassel, als testamentarie hem Eberts Volswencks
seligen, ettwan canonick des selben stiffts zu Cauffungenn, sech-15
tzig gülden vor hundert virtzig vertel und ein limes korns und
vor hundert sechstehalb vertel habbern, wilch fruchte frauw
Elisabet von "Waldeck^w etwan auch abbatissa zcu Cauffungenn,
unser vorfam, in des obgnanten hern Eberts testament schuldig
und pflichtig ist verstorben, als wir des noch irem totlichen ab- 20
scheide in unser abtey zcu Cauffungen ankörnen under andern
unsers stiffts brieffen uffintlich kuntschaff, auch derneben ettiicher
unsers stiffts hem muntlichen bericht haben entpfangen. Darumb
abir das wir sulliche summen sechtzig gülden itzo nicht in rath
haben barHch zcu betzalen, haben wir obgnante Agneß abbatissa 25
vor uns und unser nochkommen vorgnante summen vorkaufft,
auch in crafft dißes brieffes kegenwerttiglich vorkauffen dem vor-
gnanten herm Heinrichen Rolande doctori als testamentarien
hem Eberts und sonderlich als einem primissario und vorweser
der drier frumessen in sant Jörgen kirchen doselbst zcu Cauf-30
fungen jungst nffgericht dry malder guter frucht, halb kom halb
habbern, alle jare uff sant Michels tage, dyweil dißer kauff stehet,
zcu Cauffungen ader zcu Cassel fry, leddig und lois zcu betzalen
von und us unserm hofe zcu Twem gelegen, und haben doruff
unsem hoiffmeister doselbst geheissen und entpf olenn, dem obge- 35
dachten hem kauffern, frumessem und vorweser der drier fru-
messe und seinen nochkommen mit sulcher komgulte an allerley
kommer ader vorbiethunge geisthchs adder wertlichs gerichts
jerlich zcu gewartten, . Und wir Angnes abbatissa und unser
nochkommen sollen und wollen dem gmeltten hem kauffer und 40
1499 apr. 80. 199
seinen nochkommen snlcher drier malder fruoht jerlich pension
werschaff thun, so decke und offt des noit beschicht. Auch wo
der selb unser hoifiEmeister an der betzalunge sulcher korngulde
seumig worde, das doch nicht sein sali, so sollen und wollen wir
5 Angneß abbaüssa vorgnant ader unser nochkommen sulche korn-
gulde US unserm hoife zcu Cauffungen betzalen, hait auch vorter
gnanter her doctor kauffer vor sich und sein nochkommen uns
den wiUen ertzeugfc, das wir ader unser nochkommen sulche dry
malder frucht jerlicher pension mugen widderkauffen mit sechtzig
10 gülden gnanter werungen viertzehen tage vor ader nahe sant
Peters tage stulfier, in wilcheme jare uns das bequeme ist, doch
also das alle zcuvor erschennen pension, ab der noch hinderstendig
wem, mid tzemeUchen erÜden scheden und gethonem kosten
furderungen halber obgemeltter korntzinse bescheen zcuvor ge-
15 gülden und betzalt werden, alle geverde und argelist usgeschei-
den. By solchem kauffe sein als getzeugen gewesen dy wolge-
bom unser Hebe muheme frawUn Angnes grafin von Diffholt
prepositissa, her Johannes Bipart canonicus und Henn Hupach
itzt amptman zcu Cauffungen. Und des zcu merer und sicherer
20kuntschafft haben wir unsers capittels ingesigel an dißen bryff
wissenÜich thun henken. Besehen und gegeben noch Cristi un-
sers Hern gebort, alß man tzalte vertzenhundert nuntzig und
achte jar, am montage nach sanct Philippi und Jacobi tage der
heiligen apposteln.
25 Orig.-perg. in K., im texte ein kleiner kreuzschnitt. Das braune siegel
des Kanfunger capitels ist zerbrochen, auch fehlt der obere theil der rechten
Seite (beschr. s. urk. nr. 686). Auf der rückseite von band der priorin Elisa-
beth Hacke (16. jahrh.): ,Item 60 golden hovetgheldes' ; an anderer stelle:
,Pf and verschreibung* .
30 568. Äebtissin Agnes fürstin von Anhalt, pröpstin Agnes gräfin von
Diepholz und canonicum Ditmar Diepel, pfarrer an ßanct Georg,
sämmtlich zu Kaufungen, genehmigen die Stiftung von 3 ayn hoch--
aitare dieser kirche zu lesenden heil, messen, sowie die anstellung eines
priesters aus dem nachlasse des cationicus Ebert Volswenck zu
35 Kaufungen.
1499 april 3(K
Wier Agnes gebornn furstinne von Anhalt abtissa, Agnes 1499
grafinne von Diefolt probestinne unnd Ditmarus Diepell cano- ^^^' ^^'
nicus des stieffts Cauffungen, pharher sanct Jörgen kirchin da-
40 selbes, bekennen vor uns unnd unser nachkonmien offlich zw
200 1499 apr. 80.
ewigen zciden in diessem brieff, das der werdiger liochgelerter
her Henrich Ruland geistlicher recht doctor, dechant sanct Mar-
tinskirchin zw Cassel, vor unns kommen ist unnd von wegen
siner selbes, des werdigenn hochgelerthen hem Bernharts Groß
auch doctor, scholasters sanct Stephans kirchin zw Mentze, unnd 5
aller orer mittestamentarien etwan hernn Eberts Volswenck auch
canonici zw Kauffungen unnd umbe Grots wiln gebethen, das
wier weiten in die ere Gots des almechtigen, der hochgelobethen
junffrauwen maith Marie unnd aller heiigen zulassen, vorgunnen
unnd gestatten, uff dem hohen altar in der gedachten sanct 10
Jörgen kirchin zw ewigen zcythen alle wochen uff wercktages
des morgens in sommer zw viren, im winther zw funff hören
drie messe uffzwrichten unnd zw halten, eyne vor alle glawbige
seien, dy andern von der zeit eddir von dem heiligen ^), die dritte
nach andacht des priesters, der sie heldet, zw troiste unnd selikeit 15
gedachts hem Eberts, siner altem, bruder, swester, frunde unnd
aller christglawbiger menschen, auch sonderlich zw guthe den^
frommen luthen zw Kauffungen wonhafftigk, das die, eher sie
morgens an ore arbeith gehen, gotsdienst in gedachter kirchin
auch haben zw besuchin. Unnd zw sulchenn drien ewygen20
messen hait genanter her Henrich unnd sine mittestamentarien
dy behusunge uff der Frieheit zw Cauffungen gelegen, do itzo
Contz^ Peters innewonet, unnd diesse nachgeschriben zcinße ewig-
lich verordent, gegeben unnd zwgeeygent, nämlich zwey malter
frucht, halb eyn halb ander, usß miner frauwen von Cauffungen 25
hoff zw Volmarßhusen vor funffzcigk imnd dry malter frucht,
auch körn unnd habern, usß der selben miner gnedigen frauwen
zw Kauffungen hoff adder zchenden zw Twem vor seßzcigk
gülden erkaufft, item sex gülden by Dittherichen Schilden zw
Spangenbergk, item dry gülden by der Gretzen zw Aldendorff , 30
item dry gülden by Hanßen Borckhofen zw Eschewege, item
anderhalben gülden by dem moller Henn Conradt zw Betten-
husen, alles jerlicher widderkaufflicher zcinße. Unnd ouch ob
ettewas meher hinfurther uß gedachts herrn Eberts guttem mocht
inbroicht werde, solt auch zw suHcher commenden gegeben werde, 36
also das eine frauw abtissa zw Cauffungen unnd ore stiefftsjunf-
frauwen sollen soliche drie messe eynem frommen priester adder
eynem, der in jaresMst prister werden magk unnd kein ander
geistlich lehen hait, sien lebelangk, so er anders eyn pristerlich
unnd erbarlich leben füret, zw halten enphelen, mit vollen ge-40
walt unnd macht, das genanter priester in gedachtem huße säl
1499 apr. 30. 201
residiren unnd wonen, dy zcinße infordern, lieben unnd in sinen
nutz keren unnd wenden. Wo aber der priester, der sulche com-
menden der drier messe bette, gotsforcbt unnd siner eigen ere
vorgesßigk ein unpristerlicb unnd unordelicb leben füret mit un-
özcymlicbem gesinde odder zw Cauffungen nicht residiren odder
wonen*) wolt, so sal eyn abtissa, dy dan zwr zeit were, solichen
priester ermanen zw dry malen mit gutter kunthschaff, sich der
instauratz mit der residentz zw halten unnd sien leben zw bes-
sern, ungeberde abstellen, unnd, wo des der priester nicht thun
10 worde, alBdan dy *) drie messe eynem andemn priester guts lebens
enphelen, wie vor unterscheiden ist. Vorter ist bereth unnd ver-
sprochen : Nachdem gemelter hfer Henrich Buland doctor die selben
commenden uß sunderlicher uflaßungegerechtikeit, die obgedach-
ter her Bernhardt doctor uß crafft hem Eberts testament gehabt,
15 durch sine arbeith der ußfurungk des gedachten testaments erwor-
ben, der erste besitter geweßen unnd [nach] ^) ime Johannes Petri
unnd nach dem selben Johanßen Bichardus Seßes besittzer Inhalts
des gemelten testaments hem Eberts werden unnd sien sollen,
so sollen dy selben dry zw der residentze unnd ander bürden
20 nicht gedrungen werde, dan allein das sie unsumlich verschaffen
sollen, das dy dry messe gehalten werde. Unnd wan dy dry
personen nicht merher an leben sien, so sali diesse instauratz
stetlich unnd vast gehalten werde. Diwiel nuhe wier abtissa,
probestinne unnd pharher alle vorgenant erkennen, das soUich
25 vorbeth goÜich ist unnd zw merunge gotsdiensts, Marie der him-
melkunnigen unnd aller heiligen erreychen ®) haben wier uns eyn-
mutUchen entsunnen, soUiche dry messe, wie vor unterscheiden
ist, zwzwlassen unnd lassen dy zw kegenwertiglich in crafft dießs
bneffs, dach unserm stiefft, uns selbes unnd unsern nachkommen
30 an unsern uberkeiden unnd gerechtikeiden . unscheddlich. Des
zw Urkunde haben wier abtissa, probestinne unnd pharher vor-
gemelt unsers stieffts sigel, auch der vorgedacht her Henrich Ru-
lant sien ingesigel an diesser brieffe zwene glichs luths wisßent-
lich zw kuntschaff thun hangen. Besehen nach Christi unsers
35 Hem gebort in vierzcenhunderstenn nunhenzcigesten nuhenden
jore, am vorfest sanct Phil[i]ppi unnd Jacobi der heihgen
apostelnn.
Orig.-perg. in E. Beide siegel abgefallen. Auf der rückseite von gleich-
zeitiger band: ,Sent Jörgen kirchen* und anscheinend von hand des amtmanns
40 Buland zu Eaufungen hinzugefügt: ,zu e3rner commende*; an anderer stelle von
hand der priorin Elisabeth Hake (16. jahrh.): ^Up sente Jorgens kercken^
202 U99 juli 24.
1) seil, jdes tages^ 2) orig. ,dem\ 3) orig. ,won€ft'. 4) ,dy* über-
geschrieben. 6) ,nach* fehlt im orig. 6) wohl = gereichen.
569. Agnes fürstin vmi Anhalt, äbtissin zti Gwidersheim und Kau-
fungen, belehnt Johann Meli, bürgerssohn in Cassel, mit 33 acker land
Sandershausen, 5
1499 jtdi 24.
1499 Wir Agnes von Gots gnaden geborne furstin zu Anhalt etc.,
•^ * " ■ der freien werntlichen stift Gandersheim und Kauffungen aptissin,
bekennen vor uns, unsere nachkommen und stifft in dissem un-
serm offenen brive, das wir ehr Johan Meylen burgers söhn zu 10
Cassel belenett hain und in und mit craft dißes brives belenen
mit einer breiden landeß gelegen zu Sandershusen uff dem Hoen-
rode, genant die Freihe breide, inhaltende drei und dreissig acker
ohn geverde mitt aller irer zubehorung und freiheide. Und sali
und will uns, unsem nachkommen und stift alle jar jerlichs uffiB
Michaelis geben, reichen und bezalen in unsem hoiff und uff un-
sem Speicher zu Kauffungen drei vertel guiter harter fruchtt, ein
halb ander, Gasseis maiß sunder allen behelff ahn unsem scha-
den, ahn alles geverde und argelist. und haitt uns geredtt und
gelobett, trew und holtt zu sein, unsers stifts bestes wyßen und 20
argestes warnen und soliche guiter versthen und die lehenschafft
zu entphangen, so dicke und vil das vonnoiten geschuitt. Und
wan er von dodes wegen abgegangen und verfaln ist, so sollen
andere seine nachkonunen die lenderei entphahen, wie oben be-
ruret ist. Und des zu einem waren bekantniß so geben wir ime25
dissen briffe besigelt mit unserm ingesigel, das mir*) wissent-
lich unden ahn dissen briff han thuin hencken. In dem jar als
man schribe dusant vierhundertt, in dem neun und neunzigsten
jar, ahm abent des heiligea apostels sant Jacobs.
Auscultertt und coUationertt ist disse copi durch mich Jo-90
sephum Lorichium Hadsunarium aathoritate imperiali publicum
notarium und glaudtt^) gleich mit irem waren unverserten ori-
ginali von werten zu werten, wie obstett, das ich mit disser
meyner hantschrift bekene.
[Aeussere aufschriß von gleicher hatid:] Copi einer perga-35
menten versigilten verschribung über 33 acker bei Sandershusen,
darmit ehr Johan Mieln vom stift Kauffungen belenet etc.
Cop.-pap. vidim. des 16. jahrh. in K.
1) für ,wir^ 2) Schreibfehler für ,laudtt' [= lautet].
1499 aug. 1. 203
570. Affnes ßlrstin von Anhalt, äbtissin zu Gandersheim und KaU'
fangen, belehnt ihren meier Kurt Herminges und seine ehefrau Adelheid
auf weitere 9 jähre mit ihrem freien hofe zu Hedemünden und ver-
leiht ihm das Vorrecht bei etwaiger Verpachtung ihres theUgutes daselbst.
5 1499 august 1,
Wir Angnes vonn Gots gnadenn gebomne furstin zw An- 1499
halt etc., der fryen keiserlichen stiffte Ganderßheym und Kauf- ***^' ^'
fungen eptisschin, bekennen und thun kundt vor uns, unnser
nachkommen und stifft uffintUchen mit diesßem uffenn brieffe
10 geyn ydermanne, die en sehen ader hören lesen '), soliohen fryen
hoff, acker und weßen mit syner zubehorung, so wyr haben in
und zu Hedemynne dem dorffe, unser[m] meyer, der daruffe und
von unnser wegen den so innegehabt hat, Curdt Herwmges und
Alheydenn syn eliche[n] wirtyn, umb sunderlicher gunst willenn
15 gelehen haben und kegenwertiglich mit krafft diesßs brieffs lyhen
nuhen jar langh noch eynander folgende nach dato disßs briffs
(wilchen hoff« sie in bawe und besserunghe halten sollen, nichts
ußgescheidenn, besonders wes er newes bawet, sal man im ab-
legen, der doruff zcoge, nach mogeÜcheyt) ^), doch also das wyr
20 unnser theylguth daselbst in f eltmargke mögen vormeygern, vor-
thun noch unserm guddungkenn, wem wyr wollen, an ymande[s
in]sage'). Aber wer es sache, das der genante Curdt und syn
hußfrauwe darvor zur zcyt geben wulden noch SDtzcal^) wie eyn
fremdter, ßo sullen sie solichs haben zuvor eynem andern. Auch
25 wan die obgenanten 9 jar, wie oben angezceigt, vorlauff en und
vorgangen sint, sal alsdan sollich hoff mit sy[ner zubehorunge] *)
uns, unser nackommen und stifft widder vorleddigkt sein und
volgen laissenn, ßo er syn *) mit besserunghe und
weßen, als er dan ist, und ir erben ader ymandt von erenwegen
80 d •) keyn besserunghe ader recht haben sollen, son-
dern uns, unserm stiffte gutlichen folgen und unbedrangk laißen.
Szo der obgemelter dan wil, magk er mit uns ader unser nach-
kommen further umb solchen hoff theydingen. Des zu erkunde
der warheit gebin wyr dyssen brieff mit unserm ingesigel vor-
Sösigelt, das wir dan unden wissentlichen han thun hengken. Ge-
schenn in dem newen und nhewnzcigisten jare, am tage Vin-
cula Petri.
Orig.-perg. in K., fleckig mit Schädigung der sohrift. Rothes eiegel mit
braunem rande, siegelbild sehr undeutlich 0>e8chr. s. urk. nr. 564).
0
40 1) nach ,lesen* dürfte ,das wyr* zu ergänzen sein. 2) von ^besonders* bis
204 1500 apr. 28.
jinogelicheyt* mit einfügungszeichen am rande. 3) durch flecken verwischte
stelle. 4) durch flecken verwischt; dem sinne nach ergänzt. 5) durch
flecken verwischte stelle; ,syn* ist allenfalls zu erkennen. 6) durch flecken
gänzlich verdeckte stelle.
571. Johannes Kannegisser kaufl von dem hürger Claus Schfeticke 5
zu Gotha die badestube in der Hotzelsgasse daselbst,
1500 april 23.
1500 Zcu wissen, das uff dornstag nach den osterheilgen tagen
apr. 23, j^j^^j^ ^^p geburt Cristi tuset funffhundert jare in bywesen der
ersamen Clausen Nickels, Ulrichen Schwitzers, Friderichen Jungen 10
ich Johannes Kannegisser dem vorsichtigen Clausen Schlencken
burger zu Gotha die badestuben in der Hotzlesgassen, die dann
von eynem erbam räth zcu lehen ruret unnd den selbigen jer-
lich zinsset dry schogk unnd acht und zwentzig groschen mit
sampt vier hunem, vor funff und viertzig gülden Rynsche recht 15
unnd redelich abgekaufft unnd der obberurten summa zehen
gülden alsobalde an barschafft herruß gereychet unnd ubergeant-
wert habe. So sthen zwentzig schogk uff der badestuben. Ane
die selbigen sali ich gemelter keuffer Johannes Kannegisser
tretten, bezalen, uff mich nemen unnd forder verzinßen, gerade 20
unnd gelobe vor mich, alle myn erbin unnd erbnemen, gedacht-
tem Claußen Schlencken, allen synen erbin ader were dißen
brieff mit synem gutten willen unnd wissenn kuntlich innen hat,
die uberigen hinderstelligen, nemlich zehen gülden, viertzehen
tage nest nach Walpurgis des selbigen erstin järs, unnd domit25
soll ich mynen verkeuffer ußwießen unnd darnach uff nestkunfftig
Michahelis auch des erstin jars aber fünff gülden unnd über ein
jare uff Michahelis, als man zelet tuset funffhundert unnd ein j&r,
aber zehen gülden unnd darnach uff nestkunfftig Michahelis aber
zehen gülden gutlichen unnd imverzoglichen zcu vergnügen unnd 90
zcu bezalen an eyncherley behelff, hindemisse, notrecht unnd an
allen synen, syner erbin schaden. Unnd ob ich Johannes Kanne-
gisser uff obberurtte tagzit bezalunge nicht thet, was dann der
gemelt verkeuffer ader syne erbin solcher myner unbezalunge
halben schaden entphangen hetten ader nemen worden geistlichs35
ader werlÜichs gerichts, das dann möglicher schade heisset,
solchen schaden allen gerede ich ym zcusampt der heubtsumma
auch zcu bezalen. Auch so seyn besitzer gemelter badestubenn
von stifftunge unnßer gueten unnd gne[di]gen hem von Sachssen
jerlich uff alle dinstag vor Letare armen, nottorfftigen Iftten ver- 40
1600 aug. lö. 206
pUicht ein selebade zcu haltten zcu trost unnd ingemeyne allen
cristgleubigen seien, auch meher verphHcht uff ygUchen domstag
im . quattember eyn selebade zcu halden unnd das selbig nach
gewonheit lossen verkundigen. Auch so ist bereth worden, das
5 der vilbemeldet myn verkeuff er Claus Schlencke soll alle erbzins,
geschoß, widerkeuffig zinße^) nach verlauffener zyt bis uff nest-
zeukunfftig Walpurgis nach dato diß brieffs') abtragen unnd
mich Jo|ianneßen Kannegissern geruglichen unnd an alle entgel-
tenis an die lehen brengen, auch stutzen, gelttin, hüte, questin,
10 laup unnd was erden unnd nagelfest ist, sali mir an alle inspruche
volgen. Es sali auch in der bezalunge anderthalben unnd zwen-
tzig Bemisch vor ein gülden bezalt werden. Und des alles zcu
warer Urkunde unnd bekenteniße sindt disser kauffbrieff mit irer
abrede zwene glichs lutß gemocht unnd die mit den') wirdigen
15 und vesthen ern Peter Clopff steins *) comenther des spitals zcu
Gotha, Ordens der ritterschafft sandt Johanns von Jherusalem,
unnd des gestrengen unnd vestin joncker Hanßen Scharffensteins
yngesigell von unßer beyder obbestympter partheyen vlyssige
bethe besigelt, des wir samptlich, Peter Clopffstein unnd Hans
20 Scharff ensteyn, von gemelter yrer bethe wegen also gethan be-
kennen, unßer yglichs ingesigell zcu ende yglichs brieffs uffge-
druckt, doch unns beyden, auch dem orden unnd spittall, auch
mynen Hanßen Scharffensteins erbin on schaden, der geben ist
im j4r und tage wie obberurt.
25 Orig.-pap. in K. Von den über grünem wachse auf papier unier dem
texte aufgedrückten runden siegeln ist 1) 28 mm, schräggestellte tartsche, bild
im oberen theile sehr verwischt, nach dem gleichen Siegel in urk. nr. 572
springender hund, Umschrift: . . . [SCHAR]FFEN [STEIN]; 2) 35 mm, siegel-
bild unten abgerundeter schild mit dem Johanniterkreuz, Umschrift stark platt
30^ gedrückt, nur am unteren rande lOH ... zu erkennen.
1) hier folgt wieder getilgtes b. 2) hier folgt wieder getilgtes ,nac^
8) ,den' im bruche undeutlich. 4) ,st^ desgl.
572. Ulrich Schwitzer, bürger zu Gotha, kauft von Johann Kanne"
giesser die badestube in der Hotzelsgasse daselbst,
35 1500 august 18.
Zcu wissen, das uff dinstag vor^) Bartholomei nach Crist[i] 1500
gebürt tuset funffhundert jare in bywesen Friderich Jungen unnd ^"^' ^^•
Heynrich Schwanflogel ich Ulrich Schwitzer burger zcu Gotha
dem vorsichtigen Johaunesen Kannegissern die badestuben in der
40Hotzelsgassen gelegen, die dann von eym erbam rathe zcu Gotha
306 1500 aug. 18.
zcu lehen rurret unnd den selbigen jerlichen zinßet dry schogk
unnd acht und zwentzig groschen sampt vier hunem, vor fünf
und virtzig gülden Rynsche, auch aller forme unnde masse, wie
die gemelte stube von Clausen Schlencken an mynen vorkeuffer
Johannesen Kannegissem komen ist, recht unnd redelich abge- 5
kaufft. Unnd so sthen auch zwentzig sohogk uff der badestuben.
An die selbigen sali unnd wil ich tretten, bezalln, uff mich ne-
men unnd forder verzinßen, gerede unnd gelobe vor mich, alle
myn erbin unnd erbnemen gedachtem mynem vorkeuffer, allen
synen erbin, ader wer dißen brieff mit synem guten willen unnd 10
wissen kuntlichen innen hat, der g[n]anten funff und virtzig gül-
den funff und zwentzig uff nestkunfftig Bartholomei über ein j4r
nach dato diß brieffs zcu bezalen ader jerlichen mit dritthalben
gülden zcu verzinßen, also lange unnd vil die gnanten 25 gülden
unbezalt ussen sthen unnd fort uff MichaheHs, als man zeit duset 15
funffhundert unnd ^) ein jir, zehen gülden, darnach uff nest Micha-
helis*), so man zeit funflzehen hundert unnd zwey jir, aber*)
zehen gülden gutlichen zcu bezalen, an alle synen, syner erben
schaden. Auch so ist eyn yglicher besitzer gemelter badstuben
von stifftunge unser gueten, gnedigen hern von Sachssen jer-20
liehen uff dinstag vor Letare armen, nottorfftigen lüten verphlicht
eyn selebade zcu haltten zcu trost unnd ingemeyne allen crist-
gleubigen menscher^) seien, meher verphlicht, yglichs jars vier-
mal, nemlich uff eyn igHchen domstag im quattember, noch eyn
selebid zcu halten unnd das nach gewonheit lossen verkundigen. 25
Ich keuffer sali auch alle versessene®) erbzins, geschos unnd wi-
derkeuffige zinß abtragen von Walpurgis biß uff Michahelis ge-
melts jars, auch stutzen, geltten, hüte, questin, laüp unnd was erden
und nagelfeste ist, mir an alle inspruche unnd Widerrede volgen
lassen. Auch ist eyn irtumb betreffende funff gülden, die Claus 80
Schlenck im kauffe nicht soll gemelt haben, das meym verkeuffer
unnd mir soll an schaden seyn, es were dann sache, das meyn
verkeuffer solche funff gülden zcu geben mit recht überwunden
werde. Alsdann sale meyn vorkeuffer die helfft tragen unnd
ich die andern helffte. Des zcu guter Sicherheit habe ich iem35
zcu warem bürgen gesatzt vor den zinße der 25 gülden, nemlich
2V2 gülden eins iglichen jars, so lange dy 25 gülden unbezalt
ussen sthen, auch vor alle erbzins, geschos unnd gaterzinß, die
uff der gemelten badestuben sthen, auch das*^) die stube nicht
soll verruckt, verkaufft, f orphandt noch wyter beschweret werden 40
unnd das ich sie auch saU in gutem wesseijdichen gebwe haltten.
1500 oct. 5. — 1501 dec. 13. 207
den gestrengen unnd vesthin Juncker Hanßen Scharffestein unnd
Conrad Eberthen. Wo ich in bezalung gemelter zjmß sewmig
erschin, alsdann sollen mich gnante meyn bürgen der entnemen
und vor mich bezalen, deß alles wir bede Hans Scharffestein
5 unnd Cordt Eberth solcher burgschafft in crafft diß brieffs also
bekennen. Zcu Urkunde sein disser zettel zwen glich luts ge-
zwefacht unnd mit des gestrengen unnd vesten Juncker Hanßen
Scharffesteins sigill bevestiget, des ich Cordt Eberth durch ge-
brech eygens sigills mit gebruche, unnd ich Hans Scharffestein,
10 auch ich Cordt Eberth durch irrer beyder bethe wegen also ge-
than bekennen, doch unns unnd unßem erbin, ußgeschlossen die
burgschafft, an schaden, der geben ist ime jare unnd tage wie
obberurt.
Orig.-pap. in K., gleiche handschrift wie die vorhergehende Urkunde.
15 Siegel Hans von Scharfenstein (beschr. s. urk. nr. 571 siege! 1).
1) ,vor* übergeschrieben für ein im texte gestrichenes ,nach'. 2) hier
folg^ wieder gestrichene 1. B) hier folgt wieder gestrichenes ^darnach vi'.
4) hier folgt wieder gestrichenes ,zeh^ 5) für wieder gestrichenes schluss-n
ist zeichen für r übergeschrieben. 6) hier folgt wieder gestrichenes z. 7) hier
20 folgt wieder gestrichenes ,8tube'.
573. Papst Aleocander VI, befiehlt dem cardinal Bat/mundus, bischof
zu Ghirk, diejefiigen Master Deutschlands, die eiiier Visitation zu he-
dürfen schienen, einer solchen zu unterwerfen.
Rom 1500 octoher 5.
25 [Text und bemerkungen s. urk, nr. 574 von 1501 december 13.]
574. Cardinal Bat/mund, bischof von Gurk und päpstlicher legat für
Deutschland, beauftragt auf grund einer Urkunde des papstes Alexan-
der VI, von 1500 oct, 5 (urk. nr. 573) die übte zu Fulda, Corvey,
Bredelar und atulere genannte zufolge ersuchens des landgrafen Wil"
dOfielms IL zu Hessen, die in Hessen gelegenen klöster aller orden zu
visitiren und nbthigenfalh zu reformiren,
Ulm 1501 december- 13,
Raymundus^) miseratione divina tituli sancte Marie nove 1501
sancte Bhomane ecclesie presbyter cardinalis öurcensis, ad uni- ^^'
35 versam Germaniam, Daüam, Suetiam, Norwegiam, Frysiam, Prus-
siam omnesque et singulas illarum provincias, civitates, terras »)
et loca eciam sacro £>homano imperio in ipsa G-ermania subjecta
ac eis adjacentia apostolice sedis de latere legatus, reyerendis pa-
tribus et dilectis nobis in Christo in Fuldensi et in Corveya nec-
1500
oct. 5.
S08 1601 dec. lä.
non in Breytlar et Amnssburgk ac in Hegene monasteriormn
abbatibus et priori in Hyrchenhain ac decano ecclesie in Cassell,
Herbipolensis, Paderbornensis et Maguntine diocesum, salutem in
Domino, ßhomani pontificis Providentia, qui disponente Domino
omnium ecclesiarum ci^ram gerit, cum propter curam pastoralis 5
ofiicii Omnibus intendere et singula circmnspicere nequeat, saln-
briter adinvenit, ut legatos ex ipsius latere sancte ßhomane ec-
clesie cardinales exigentibus casibus ad diversas orbis partes
emittat, ut juxta prophetam evellent, edificent et plantent, quo-
rum officium in eo specialiter debet intendere, ut basilicas et mo- 10
nasteria ac alia Domino dicata loca visitent, restaurent atque re-
forment, ut sie ecclesiasticorum Status rectis et Deo placentibus
moribus reformetur, divinus cultus augeatur et crescat, populoruna
confirmetur devotio et ecclesiarum Status Deo authore illibatus
perseveret. Exhibita siquidem nobis nuper pro parte illustrislS
principis domini Wilhelmi landtgravii Hassie, comitis in Catzen-
elbogen, inDietz, Zygenhain et in Nidda etc., petitio continebat,
quod in dominus suis videlicet Hassie, Catzenelbogen, Dietz,
Zygennhain et Nidda predictis ') nonnuUa monasteria et alia di-
versorum ordinum loca existant, que visitatione, correctione et 20
reformatione plurimum indigere noscantur, cupiatque summopere,
ut hujusmodi monasteria et alia regularia loca in suis prefatis
dominus consistentia reformentur. Et propterea nobis supplicari
fecit, ut illa visitare et reformare, visitari et reformari facere cu-
raremus. Nos igitur pium et religiosum ipsius domini landt-25
gravii votum in hac parte plurimum*) Domino commendantes,
et quia pro ipsorum monasteriorum et aliorum locorum reforma-
tione, visitatione seu correctione ad presens pluribus aliis arduis
ecclesie Rhomane ac reipublice Christiane prepediti negociis In-
teresse nequeamus, idcirco vobis et vestrum cuilibet in solidum,30
de quorum integritate vite, honestate morum, experientia rerum ac
legalitate specialem in Domino fiduciam gerimus, auctoritate aposto-
lica, qua per litteras sanctissimi in Christo patris et domini nostri do-
mini Allexandri divina Providentia pape sexti fungimur, in hac parte
tenore presentium committimus et mandamus, quatenus ad singula 35
monasteria et alia quecunque loca tam virorum quam mulierum
ordinum quorumcumque, eciam fratrum mendicantium tarn con-
ventualium quam de observantia nuncupatorum ac eciam sancte
Cläre tam exempta quam non exempta necnon sub vicariatibus
comprehensa in prefatis dominus respective consistentia, vocatisiO
tamen et vobis adjunctis aliquibus elegantissimis et doctissimis
1601 dec. 13. 209
ac religiosis timorate conscientie et Deum timentibus viris ad id
necessariis, prout visum fuerit expedire, personaliter accedatis ac
de Omnibus et singulis, que statom prospermn, visitationem^ cor-
rectionem et reformationem monasteriorum et aliormn regularium
ölocorum predictorum concemere dinoscuntur, eadem auctoritate
vos diligenter informetis ac omnia et singula, que in monasterüs
et aliis locis predictis visitationis, correctionis et reformationis
hujusmodi, ut prefertur, auxilio noveritis quomodolibet indigere
tarn in capitibus quam in membris visitetis, corrigaüs ac eciam
10 ref ormetis, prout de jure fuerit faciendum. Et generaliter omnia
alia et singula in premissis et circa ea quomodolibet et oportuna
faciendi et exercendi vobis et cuilibet vestrum plenam ejusdem
auctoritate et tenore concedimus facultatem ac vices nostras in
premissis^) plenarie committimus, donec eas ad nos duxerimus re-
15 vocandas, contradictores quoslibet et rebelles per censuram eccle-
siasücam compescendo invocato eciam ad hec, si opus fuerit,
auxilio brachii secularis. Volumus et vobis districte precipimus,
ut liceat vobis ab monasterüs et aliis locis, que visitabitis, mode-
ratas procurationes ad victum dumtaxat exigere, injungimus vero
20 vobis et sub comminatione ^) divini judicii ac excommunicationis
pena districte precipimus et mandamus, ne pecuniam aliquam aut
munus aliquod occasione premissorum exigere, extorquere vel a
sponte dantibus recipere quoquomodo presumatis sub excommuni-
cationis et inabilitationis penis, quas in vos et quemlibet vestrum
25proferimus et quas incurrere volumus ipso facto, ne, quod ad
animarum salutem et hujusmodi monasteriorum reformationem
concedimus, ad turpem questum referatur. Et nichilominus vo-
lumus eciam, quod, antequam hujusmodi visitationis officium exer-
cere aut in illo intromittere habeatis, corporale de illud fideliter
30 et sine fraude exercendo ac nichil ratione hujusmodi visitationis,
correctionis et reformationis capiendo in manibus dilectörum no-
bis in Christo Fritzlariensis et Ameneburgensis prepositorum ac
prioris beate Elizabeth apud Margpurgk Moguntine diocesis vel
alterius eorum solenne prestare juramentum ^) teneamini, injunctum
85 ergo vobis hujusmodi reformationis officium fideliter et diligenter
amplectentes ita vos gerere cum omni integritate studeatis, ut
apud Deum meritum et sancte apostolice sedis gratiam et nostram
habere teneamini. Nohmus tamen nee intendimus, quod propter
comissionem nostram aut illius vigore reformationes per vos aut
40aliquem vestrum faciendas monasteria et alia loca per vos, ut
prefertur, reformanda in eorum fructibus, redditibus et proven-
14
Ölö 1601 dec. lä.
tibus aut jurisdictione et dominio temporali et spirituali quomodo-
libet diminuantur, nee aliquis taäi ecclesiasticus quam secularis
princeps vel prelatus propterea jurisdictionem aJiquam in illis
habere pretendat, districtius inhiben^^ quibuscunque principibus
et aliis prelatis, ne se de jurisdictione dictorum monasteriorum 5
et aliorum locorum sie reformatorum quovismodo, nisi, si et in
quantum fuerint ab illis, quorum interest, pro illorum defensione
et protectione requisiti, intromittere presumant. Tenor vero litte-
rarum apostolicarum, de quibus supra fit mentio, sequitur et
est talis: 10
Allexander episcopus, servus servorum Dei dilecto filio Bay-
mundo tituli sancte Marie nove presbytero cardinali Gurcensi, ad
charissimos in Christo filips nostros Maximilianum ßhomanorum,
Joannem Datie reges illustres ac universam Germaniam, Datiam,
Suetiam, Norwegiam, Frisiam, Prussiam omnesque et singulasl5
illarum provincias, civitates, terras atque loca eciam sacro Bho-
mano imperio in ipsa Germania subjecta et illis adjacentia nostro
et apostolice sedis legato salutem et apostolicam benedictionem.
Admonet nos suscepti cura regiminis et pontificalis inducit autho-
ritas, ut pro felici locorum et personarum religiosarum statu sei- 20
licite vigilantes necessitatibus eorum occurramus et dispendiis
obvlemus, taliter quod eis sub apostolici favoris plenitudine quies-
centibus salutiferos fructus possint virtutum Domino comodius
exhibere. Cum itaque nos hodie te ad charissimos in Christo
filios nostros Maximilianum Rhomanorum et Joannem Datie reges 25
illustres ac universam Germaniam, Datiam, Suetiam, Norwegiam,
Frysiam, Prussiam omnesque et singulas illarum provincias, civi-
tates, terras atque loca eciam sacro Rhomano imperio in ipsa
Germania subjecta et illis adjacentia pro nonnullis arduis uni-
versalis ecclesie et tocius reipubUce Christiane negociis legatum30
nostrum de latere tanquam pacis angelum de fratrum nostrorum
consilio duxerimus destinari et, sicut ad nostrum nonnuUorum
fide dignorum relatione pervenit auditum, infra metas legationis
tue hujusmodi sint nonnuUa tam virorum quam mulienim diver-
sorum ordinum monasteria ac eciam alia regularia eciam fratrum 35
mendicantium tam conventuaUum quam de observantia nuncu-
patorum ac eciam ordinis sancte Cläre loca tam exempta quam
non exempta, que in spiritualibus et temporalibus, eciam in ca-
pitibus et membris visitatione, correctione et reformatione quam
plurimum censeantur indigere, nos ad monasteriorum, regularium 40
locorum et membrorum hujusmodi statum salubrem et reforma-
1501 dep. 13. 211
tionem oportonam, ad quod, nt etiam debito tenemur officii, pa-
tema soUicitudine intendentes circumspectioni tue, de qua in hiis
et aliis specialem in Domino fiduciam obtinemus, ad monasteria,
conventus et regularia loca hujusmodi prout tibi visum fuerit
5expedire, accedendi ac te de omnibus et singulis, que statum
prosperum, visitationem, correctionem monasteriorum, conventuum,
regularium locorum et membromm predictorum concemere dinos-
cuntur, auctoritate nostra te diligenter informandi ac omnia et
singula, que in monasteriis, conventibus, regularibus locis et
lOmembris hujusmodi visitationis, correctionis seu reformationis
auxilio noveris quomodolibet indigere tam in capitibus quam in
membris visitandi, corrigendi et eciam reformandi, prout de jure
fuerit faciendum, plenam et liberam tenore presentium concedi-
mus facultatem et eciam potestatem contradictores auctoritate
15 nostra appellatione postposita compescendo. Non obstanübus
constitutionibus et ordinacionibus necnon privilegiis et indultis
apostoHcis sub quacunque forma et verborum expressione mona-
steriis, conventibus, regularibus locis exemptis seu non exemptis
concessis et durante hujusmodi tua legatione imposterum conce-
20dendis, quibus eciam, si de illis eorumque totis tenoribus spe-
cialis, specifica et individualis mentio habenda foret, et eciam,
quod eis derogando derogatum esse non censeatur, iUis alias in
suo pleno robore permansuris apostolica auctoritate tenore earun-
dem presentium specialiter et expresse derogamus contrariis qui-
26buscunque, aut si aliquibus comuniter vel divisim ab apostolica
alt sede indultum, quod interdici, suspendi vel excomunicari non
possint, per litt^ras apostolicas non facientes plenam et expressam
ac de verbo ad verbum de indulto hujusmodi mentionem. Datum
Rhome apud sanctum Petrum, anno incarnationis dominice mil- 1500
80lesimo quingentesimo, tercia nonas octobris, pontificatus nostri
anno nono, in quorum fidem presentes litteras fieri nostrique
sigilli jussimus et fecimus appensione communiri.
Datum Ukne Constanciensis diocesis anno incarnacionis do-
minice millesimo quingentesimo primo, idibus decembris, ponti-
85 ficatus sanctissimi in Christo patris et domini nostri domini AUe-
xandri divina Providentia pape sexti anno decimo.
[Unter dem texte von anderer hand:] Auscultata et diligenter
revisa est hec presens copia per me Joannem Fighium imperiali
authoritate notarium publicum et concordat cum vero suo ori-
40ginali testis hie mens cyrographus.
Gleichzeitige cop.-pap. vidim. (anfang des 16. jahrh.) in der stand, land.
od, 5.
212 1603 mal 16.
bibl. zu Cassel, Landau Collect, über das kloster Eaufungen 11. fol. A. 8, bl. 3 ff.
Aeussere aufschrift von der band des Schreibers der copie: ,Copia") generalis
comissionis ad reformanda monasteria et fundationis monasterii') Confungensis
in Hassia*.
1) Raimund Peraudi. Ueber ihn s. Schneider Die kirchliche und politische 6
Wirksamkeit des legaten Raimund Peraudi, Halle 1882, und Gottlob im bist.
Jahrbuch der Görresgesellschaft 1885 p. 438—461. 2) vorl. ,terra*. 3) ,pre-
dictis* übergeschrieben. 4) hier folgt in der vorl. unverstandliches ,in*. 6) vorh
,impremi8sis\ 6) vorl. ,terminatione'. 7) juramentum* am rande zugefügt.
8) vorl. jCopie'. 9) d. h. Wiederherstellung des früheren klosterlebena im 10
gegensatz zum späteren stiftsieben.
576. Bürgermeister und rath zu Cassel beurkunden, dass dsr bürger
Lorentz Sporer ein zwischen den grundstücken des Stiftes Kaufungen
und. der Meysenbiige gelegenes haus an den bürger Johann Rh&n ver-
kaufl habe, 16
1503 niai 16.
1503 Wir burgermeister und radt zu Cassell bekennen öffentlich
mat 16, ^^ dissem brieffe, daß vor unß komen ist Lorentius Sporer unser
burger und hat bekant vor sich und seyne rechte erben, das er
ejniß ewigen, erbUchen, steten, vesten verkauffs rechtlich und 20
reddelich verkaufft han und verkeuffen Johan ßhonen unsenu
burger, Margarethen seyner eheHchen hausfrauwen und iren rech-
ten erben ire haus, grundt und hobestadt mit aller seyner zube-
horunge bei unß in der alten Stadt am marckt gelegen ^) zusehen
der van Cauffungen huse ^) und der Meysebuche stede *) vor eyne 26
summen gelds, die sie den verkeuffern denglich und wol betzalt
han. Und sie han ine der summen vor uns gantz queidt, leddigh
und loß gesagt ane geverde. Darumb sollen und wollen der ver-
keuffer und syne erben denen keuffern und iren erben des vor-
geschrieben hauss und kauffs geruelich*) loßunge machen, rechte 90
werschafft thun und alle mogeUche anspräche abelegen nach
rechte und gewonheit des landts zu Hessen und der stadt Cassell,
als dicke deß noith geschiet, ane allerley Widdersprache. Auch
han der verkeuffer vor sich und seine erben ewiglich verzieht
gethan und vertzeihett alles rechten geistlich und werlüich smi-85
der alle geverde und argelist. Und des zu erkunde han wir unser
der Stadt groß siegel hir an dissen brieff vestiglich thun hencken.
Datum am dinstage nach Cantate, anno xv® iii.
Joannes Benda notarius scripsit et subscripsit et
testatur, quod hec copia de verbo ad verbuin40
concordat cum suo originali etc.
150a juli 7. 213
Cop.-pap. vidim. des 16. jahrh. im städtischen archive zu Cassel G. 174 d.
Unter der Urkunde steht eine hier nicht interessirende bemerkung.
1) wahrscheinlich das haus am Altmarkt nr. 2 (früher nr. 24). 2) nach
Nebelthau p. 8 vermuthlich das haus m^oi* der Schlagd nr. l**, in welchem
51andgraf Philipp später seine rüstkammer unterbrachte. 8) an der stelle des
jetzigen hauses am Altmarkt nr. 3 (früher nr. 22), welches im 18. jahrh. im be-
sitze einer Casseler bürgerfamilie, genannt ,in Foro', später burgsitz der Mey-
senbuge war (vgl. Nebelthau p. 12 f.). 4) vorl. »gereulich*.
676. Papst Alexander VL befiehlt dein deckanteti der kirche zu
10 Fritzlar auf grund einer appellatian der äbtissin Agnes von Anhalt
zu Kaufungen, über die beraubungen, die der ritter Rudolf von
Hopfgarten in Heroldshausen und umgegend an stiftsgütem ausgeübt
hohe, Untersuchung anzustellen und das urtheil zu fallen^
Born 1503 juli 7.
15 Alexander episcopus servus servorum Dei dilecto filio de- 1503
cano ecclesie Frislariensis Maguntine diocesis salutem et apo- ^
siolicam benedictionem. Sua nobis dilecta in Christo filia
Agnes de Analt abbatissa secularis et collegiate ecclesie sancte
crucis in Couffungen Maguntine diocesis petitione monstravit,
20quod, cum olim*), postquam ipsa Budolpbum de Hopf gartten ^)
militem dicte diocesis, qui dictam ecclesiam villa Heroldeshusen
sive aliis immobilibus bonis in eadem diocesi consistentibus tunc
expressis spoliaverat, super spolio hujusmodi ac rebus aliis tunc
expressis et illorum occasione coram Wilhelme Westphal •) decano
25 ecclesie Paderbumensis, conservatore seu judice super hoc per
quasdam Utteras apostolicas deputato illarum vigore traxerat in
causam et inter partes ipsas coram eo ad nonnullos actus pro-
cessum fuerat, Jacobus Koelor*) canonicus ecclesie sancti Thome
Lyppcensis *) Merseburgensis [diocesis] •) falso asserens, se ad hoc
dOsnfficientem potestatem quarundam litterarum apostolicarum pre-
textu habere, ad instantiam prefati Budolphi falso asserentis, se
extra dominium ducum Saxonie ad Judicium trahi non posse, de
facto eidem Wilhelme decano per quasdam suas certi tenoris lit-
teras sub quibusdam penis et censuris tunc expressis, ne in causa
85 hujusmodi ad ulteriora procederet, mandasset, pro parte ejusdem
abbatisse sentientis ex hiis inter alia indebite se gravari ad sedem
fuit apostohcam appellatum. Quocirca discretioni tue^) per apo-
stolica scripta mandamus, quatinus vocatis, qui fuerint evocandi,
et auditis hincinde propositis, quod justum fuerit, appellatione
40remota decemas faciens, quod decreveris, per censuram ecclesiasti-
cam firmiter observari. Testes autem, qui fuerint nominati, si
214 1503 aug. 16.
se gratia, odio vel timore subtraxerint, censura simili appellaiione
cessante compellas veritati testimoniuia perhibere. Datum Home
apud sanctmn Petrum anno incamationöi dominice millesimo quin-
gentesimo tertio, nonis julii, pontificatus \LOstri anno undecimo.
Orig.-perg. in K. Bleibulle des papstes Alexander VI. an weissem bind- 5
faden. Am oberen rande von band des correctors: ,Affigäftar valvis*. ,Pro reve-
rendissimo domino d[omino] vicario*; von anderer band: ,Jow Kagusintc«' ; da-
neben wieder von anderer band: ^Affixa. L. Ch.'' Auf der plicn: ^ubscripsit
Q-erona*; unter der plica die taxvermepke: ^=, darunter die imterscbrÜbHi: ,G.
de YtXdes. A. Draco'; am linken rande exponirt: ,Jul.^ Auf der rückseite: 3* 10
Bagarotbus protonotarius. Alexander de Thomasis. D. Scaputius*; an anderer
stelle: ,L. cor[rexit]*; femer: ,Mundentur*. ,Pro reverendissimo d[omino] vicario
Jo. BAgusinK«^ An anderer stelle und in anderer richtung von band 16. jahrh. :
,Bescriptum appellationis contra Rudolpbum Hopgarten pro domina abbatissa
monasterii sancte crucis in Koufiungen^ 15
1) orig. ,olum^ 2) orig. Hopsgartten^ 3) orig. ,Wesepbal^ 4) wie-
wobl die majuskel aucb B gelesen werden könnte, ist wobl anzunebmen, dass
der in urk. jener zeit bäufig vorkommende Jacobus Eoler, propst des cbor-
herrenklosters sanct Tbomas zu Leipzig gemeint sein ¥rird. 6) aus yLiscensis'
oder Jiistensis* corrigirt. 6) ^diocesis^ feblt im orig. 7) ,tue' radirt und 20
corrigirt.
677. Herzog Georg zu Sachsen beauftragt seinen rath, domherm
Henning Bode zu Erßirt, Rudolf von Hopf garten in dessen processe
gegen die äbtissin zu Kaufungen betr. reckte zu Heroldshamen zu
unterstützen. 25
Langensalza 1503 august 16.
1503 Georg von Gots gnadenn hertzog zu Sachssen etc.
aug. 1 . Hochgelaiter, lieber, andeohtiger unnd rath. Wir zweyfeln
nicht, ir habt wissenn der gerichtlichen ubung, dorynne Budolff
von Hop^arten mit der eptissin von Kouffungen gestanden hat 80
und noch steht, zu erhaltung etzlicher unser gerechtigkeyt im
dorff Eroltshawsenn *), darzu er eurer unnd ander rat gebraucht
hat. Nachdem aber unns an der sache nicht wenig gelegenn,
ist imnser beger, ir wollet genanten BudolSenn uff sein gesynnen
uimd ansuchen ferner behulfienn unnd retig erscheynnen, wie ir35
denn zu tun woU wist, auch vorfugenn, ym procurator, ap er der
hir3nme nodturfftig, zuzuschicken, ap es auch ein darlegenn durch
reysenn oder sunst bedurffen wurde, darann nicht gebrechenn
lassen, denn, so ir etwas hirynne ausgeben wurdet, mögt ir von
unnserm renntmeyster, rath unnd lieben getrawen Georgen von 40
Widebach widenmib fordemn, der euch des vergnügen und ent-
richtenn wirt, euch des nicht beswem lassenn. Kompt unns zu
1603 sept. 21. 215
besundem gefallenn inn gnaden kegen euch zu bedenckenn.
Geben zu Saltza 2) am mitwocb nach Assumpcionis Marie virgi-
nis, anno etc. xv* tercio.
[Unter dem briefe van anderer hand:] Ich Claus Grunberg
5 burger zu Erfurt han von wegen doctor Henningen unphangen
18 gülden.
[Adresse auf der rückseite:] Dem wirdigen unnd hochgelarten
uimserm rat und lieben andechtigen em Heningen Bode doctor,
thumherren zue Erffurt etc.
10 [Darunter von anderer jedoch gleichzeitiger hand:] 18 gül-
den doctor Heningk bezcalt in geschefften meins g. hem aus-
geÄ^w.
Orig.-pap. in der akte loc. 8372 (ohne folioangabe) des hauptstaatsarchives
zu Dresden mit der aufschrift: ^Gebrechen zwischen herzog G-eorgen zu Sachsen
15 and dem kloster zu Kauffungen wegen der erbgerichte und erbhuldigung im
dorffe Heroldshausen'. Der brief war durch siegel verschlossen.
1) Heroldshausen. 2) Langensalza.
678. Agnes Jurstin von Anhalt, äbtissin zu Kaufungen und Gan-
dersheim, giebt der udttwe Dietrichs Fuchs, Katharine Bickenrode, für
20 eine schuld von 40 pfund geld und 3 Schillingen eine wiese [zu
Ober- Kauf ungen ?] auf wiederkauf
1503 September 21.
Wyr Angnes vonn Gots gnadenn geborime furstin zu An- 1503
halth etc., der keyserlichenn fryen stiffte Kauffungen unnd Gan- *^^*' "^^
25derßheim eptisschenn bekennen und thun kunt uffintlich mit
krafft diesßs brieffs vor uns und unser nachkommen, das wyr
recht und reddelicher scholt schuldigh sein Katherinen Bigken-
reden Diderich Vochß seligen nachgelassen witwen^) und kin-
dem zwey und vierzeig pfunt geilts und drie schillingh vor schue
SO und andere wäre, die dan hyevor unser amptman Heymbroith
von Beyneborg unserm gesinde im hoffe vorandelogt und von
unser wegen gegeben hat lut syner rechnunghe etc., vor wilche
summa geilts wyr der genanten frauwen und kindem inthun und
ingethan haben mit krafft wie obingenant unnser weßen, die
86hievor Krugk und sin frauwe selige gehabt haben, uß wilcher
weßen sie ader ire itztgenanten kinder unns dar uß geben sullen
alle jar uff sant Michaelis tag 12 Schillinge zu eynen bekentniß,
so lange als sie solche weßen vor das obgemelte geilt innehaben.
Aber wir eptisschen haben das vorbehalden: Wanner uns gelust
40 ader belangt ader uimser nachkommenn, mugen soUche weßen
216 1Ö04 Jan. 8.
widderumb zu uns mit obgenanter summa abeloßen, wilche zcyt
uns das bequeme und eben ist sondern Katberinen ader obge-
rurther kinder nach ymandis von irer wegen insage, an alle ge-
verde. Des zu orkunde haben wir unser epthie ingeß. unden
uffs spacium diesßs brieffs wyssenüich heyssen drugken. Datum 5
am tage Mathei apostoli, anno Domini etc. quingentesimo tercio.
Orig.-pap. in K. Unter dem texte über rothes wachs auf papier ge-
drucktes, in der mitte undeutliches siegel der äbtissin Agnes von Anhalt (be-
sehr. 8. urk. nr. 564). Auf der rückseite von hand 16. jahrh. : ,Ein wise, so
Cathrein Bickenrode eingethan worden umb zinß^ Die läge der wiese ist nicht 10
genannt; vermuthlich gehörte sie zur gemarkung Ober-Kaufungen, weil ein an-
derer ort nicht genannt ist.
1) hier folgt im orig. wieder gestrichenes d.
579. Aebtimn Agnes fürstin von Anhalt zu Gandersheim und Kau^
fungen ertheilt [ihrem vogte] Johannes Huppach decharge bezüglich der 15
rechnung des Jahres 1502 und bekennt, demselben noch 221 pfund 5
Schillinge und 1 pfennig schuldig zu bleiben,
1504 Januar 8.
1504 Wir Agnes von Gots gnaden gebome furstynne von An-
jan. 8. }^a,ilt etc., aptischin der fryen werÜichin stiffte Gandirshejrm unde 20
KoufiEungin bekennen vor uns unde unse nakommen, daz wie
den erssamen unsim libin getruwin Johannes Huppach*) siner
rekogninge 2), die her uns von unsirs stieffüs wegin des amptes
1503 Kouffungin itzunt am lestin uf montach noch sant Elizabeth tage
nov. 20. j^^jjQ tertio von dem jore anno secundo gereohint halt, in wilchir 25
rechenunge wie etliche underriohtunge vonn ym begeret heffen,
die he uns denne gantz unde gruntlich bericht unde bescheidin
haet uff den mantach noch der heiligen drier konning tag anno
1504 Domini funffzehin*) hundirt unde vier jor, das wie genante Jo-
^an. 8. iiai^n syner rechenschafft gentzlichin unde gruntlichin quitirenao
unde loißsagin, in wücher rechenunge wie obgemelte Agnes dem
egenanten Johann zweyhundirt unde eyn unde zwintzigk phunt
5 Schilling 1 pfennig schuldig bieben. Des zcu wanm^) bekentniß
unde merer Sicherheit han wir unsir secret hir undin uff spacium
diesser quitanczien thun drucken. 35
Praesens copia fideliter auscultata est ex vero originali si-
gillata de verbo ad verbimi per me Siffridum Hynpenum nota-
rium pubUcum, quod fateor manu mea propria et protestor de
instrumento conficiendo. Et ego Siffridus protestor de illa dic-
tione ,zehin' yn sexta Unea posita non ex vicio, sed errore posita. 40
1504 oct. 27. 217
Cop.-pap. vidim. in M., acten, ob. stockh. saal 5706. Es ist noch eine
zweite abschrift dort vorhanden. Aufschrift der rückseite: ,Copia der quittung^
1) nach einem processaktenstück gleicher Signatur von 1506 märz 21 war er
,vogt des stiftest nach einem solchen von 1506 april 8 auch ,clericus uxoratusS
5 2) = rechenunge. 3) in der vorl. hatte der Schreiber ,funfEhundirt^ geschrie-
ben, sofort aber den fehler erkannt und das vergessene wort ,zehin' hinter ,vier'
im texte mit einfügungszeichen zu dem gleichen hinter ,funff' angebrachten zeichen
hinzugefügt (vgl. schlusssatz der beglaubigung). 4) vorl. ,werim\
680. Gräfin Agnes von Diepholz, pröpstin, und das capitel des stif"
\Otes Kaufungen bitten den erzbischof zu Mainz um bestätigung der
wähl der gräfin Elisabeth vo7i Hesse zur äbtissin des Stiftes.
1504 october 27.
Reverendissimo in Cliristo patri et domino nostro archi- 1504
episcopo Moguntino, sacri Bhomani imperii per Germaniam archi- ^ '
15 cancellarioy principi electori etc. Agnes comitissa de Diffholt
prepositissa totmnque capitulmn collegiate secularis ecclesie sancte
crucis in Confugio Moguntine diocesis tarn debitam quam humi-
lem reverentiam et obedientiam. Sacris canonibus experientiaque
rerum magistra novimus esse cautum, ne ultra statuta a jure
20tempora vacet ecciesia abbatialis, ne pro defectu pastoris seu
regentis dominicum gregem lupus rapax invadat aut viduata ec-
ciesia suis in facultaübus grave dispendium patiatur, eapropter
bone memorie Agnete de Anhalt abbatissa nostra anno nativi-
tatis Jesu Christi benedicti millesimo quingentesimo quarto cur- I504
25 rente, die vero quinta decima mensis augusti ^), sicut Deo placuit, ^'*^'
viam universe camis humane ingressa corporeque ipsius, prout
moris est, ecclesiastice tradito sepulture nos capitulares predicti
ecclesie predicte convenientes in unum ad electionem future abba-
tisse nostre canonice celebrandam diem decimam nonam mensis I504
30septembris statuimus citatis atqiie vocatis Interim ad dictum diem *^^ *
et terminum omnibus et presentibus, qui electioni celebrande de-
bnerunt, voluerunt et potuerunt comode interesse, in ecciesia et
loco nostro capitulari consueto conveniendis. In quo quidem ter-
mino, videlicet die decima nona mensis septembris, convenientibus
85nobis in loco capitulari Deum pre oculis habentes adhibitis, de-
bitis et consuetis forma et solennitate per vota collecta concor-
diter elegimus in futuram nostre ecclesie sancte crucis in Con-
fugio et nostram abbatissam generosam et illustrem dominam
Elysabetb comitissam^) de Plesse dominam utique virtuosam,
40 etate sufficientem et idoneam, prudentem, humilem, misericordem,
in lege Domini instructam, in spiritualibus et temporaUbus cir-
218 1604 nov. 28.
cumspectam, hominibus placabilem vitaque et moribus commen-
dandam. Ipsa vero, ut premittitur, electa electionem hujusmodi
sibi legitime presentatam, licet ex humilitate se insufficientem et
indignam asserens moltipliciter excusaret, nobis tarnen vehementer
instantibus timens divinis dispositionibus contraire, jugo divine 5
vocationis cervicem cordis bumilians, invocato divine pietatis
1504 auxiUo die vigesima tertia mensis predicti votis nostris assentien-
*^^ * ' dum duxit et quidem tam timide quam devote electionem ipsam,
officium onusque impositum, ut prodesse valeat, et suscepit et
acceptavit. Quam quidem electionem et acceptationem vestrelO
reverendissime patemitati intimamus et notificamus unanimiter et
humiliter supplicantes, quatinus vestra reverendissima patemitas
electionem predictam auctoritate ordinaria confirmet vel attentis
distantia loci, guerris et hostilitatibus nunc vigentibus alicui pre-
lato et, si placet, domino sigillifero curie vestre Erffurdensis auti5
decano ecclesie sancti Petri Fritslariensis committere et mandare
dignetur, ut electionem predictam auctoritate vestra et ordinaria
confirmet aliasque et alia faciat, que de jure fuerint in premissis
facienda, quatinus auctore Deo ecclesie nostre predicte et nobis
velut abbatissa idonea in bis, que spectant ad eam, preesse va-20
leat et prodesse nosque et alii sibi subjecti sub ejus regimine
possimus coram Domino salubriter militare. In fidem et testi-
monium omnium et singulorum premissorum vestre reverendis-
sime patemitati presens canonicum decretum mittimus sigiUo
nostro capitulari impendente munitum. Datum anno nativitatis25
Christi millesimo quingentesimo quarto, die vero vigesima sep-
tima mensis octobris.
Orig.-perg. in M. Siegel abgefallen.
1) 6o auch die Umschrift des an die nördliche aussenwand der Stiftskirche
zu Ober-Kaufungen angelehnten in seinem unteren theile sehr verwischten grab- 90
Steines: ,Anno dni M. D. TTTT. i. die assumtiois marie obiit dna Agnes de an-
hält abba[ti88]a coen[obiorum] Kauffungen et Gandersheim, c. a. r. i. paoe. (cujus
anima requiescat in p.) 2) auffallende bezeichnung, da die von Flesse nicht
grafen, sondern edelherren waren, allerdings gleichen rang es mit den grafen.
581. Canofiicus Johannes Sommeringk bestätigt als erzbischoflicher^
commissar zu Erfurt die wähl Elisabeths von Plesse zur äbtissin des
stißes Kaufungen.
Erfurt 1504 november 28,
1504 Johannes Sommeringk juris utriusque doctor, canonicus ec-
nov. 28, qIq^^q sancti Severi Erffurdensis curieque archiepiscopalis ibidem 40
1504 nov. 28. 219
sigillifer ac in spiritualibus et ad infrascripta commissarii» gene-
ralis a reverendissimo in Christo patre et domino noflfcro domino
Bertholdo sancte Magontine sedis archiepiscopo, sacri B<>mani
imperii per Germaniam archicancellario ac principe electore spe-
5 cialiter deputatns universis et singulis dominis prelatis tarn spiri-
tuali; quam seculari dignitate pr^lUgentibus necnon plebanis et
divinorum rectoribus ceteriaque presbiteris, clericis^ notariis et
tabellionibus pubiiow per terminos nostre commissionis ubilibet
GOuatüttÜB, presentium vigore requisitis onmibusque aliis et sin-
lOgtdiSy quorum interest, intererit seu interesse poterit quomodo-
libet in futurum, salutem in Domino et presentibus litteris fidem
indubiam adhibere nostrique hujusmodi, ymmo verius dicü do-
mini nostri reverendissimi firmiter obedire mandatis. Nuper si-
quidem abbacia ecclesie sancte crucis in Couffungen Maguntine
16diocesis, ordinis sancti Benedicti, per obitum quondam Agnetis
de Anhalt vacante nobiles et generöse domine preposiüssa, custo-
dissa necnon venerabiles domini canonici et capitulares ecclesie
predicte, ad quos abbatisse electio pertinere dinoscitur et pertinet,
Yolentes indemnitati dicte ecclesie per obitum predictum abba-
20tis8a et regente orbate obviare et eidem ecclesie viduate de nova
abbatissa providere, ad electionem rite procedentes novam abba-
üssam, in quam omnes capitulares et eligere habentes consensisse
comperimus, nobilem videlicet et generosam dominam Elisabet
de Plesße presentem et consentientem, in statu et etate legitimis
25 constitutam, in spiritualibus providam et in temporalibus circum-
speciam vitaque et moribus commendandam "), ac alias ad dictam
abbatiam gubernandam abüem et ydoneam, legitime et canonice
eligerunt ipsamque taliter electam nobis vice dicti domini nostri
reverendissimi sancte Maguntine sedis archiepiscopi presentarunt,
80 [ut]^) ipsam electionem et presentationem ratas et gratas habere
necnon prefatam dominam electam confirmare ac alias et alia,
que circa negotium confirmationis hujusmodi necessaria fuerint,
adhibere dignaremur, una cum electa prehbata debita cum in-
stantia postularunt, prout eciam hec et alia in quodam electionis
36 instrumento publice desuper confecto, nobis presentato et exhi-
bito, plenius vidimus contineri. Nos itaque, an alicujus alterius
intersit eligere seu presentare, experiri et eatenus contra dictum
apostoli nemini cito manum imponere, sed unicuique jus suum
illesum conservare volentes, certas proclamatorias et citatorias
40litteras in talibus fieri consuetas duximus emittendas citamusque
per eas et nostra solita atque publica proclamationum edicta per-
220 1504 nov. 28.
emptorie omnes et singulos sua communiter vel divisim Interesse
putantes et se electioni hujusmodi opponere volentes, ad dicen-
dum fidemque legitimam faciendam de Interesse hujnsmodi dicen«
dumque et opponendum, quicquid verbo vel in scriptis contra
eandem electionem ac electam confirmationemque subsequendam 5
dicere vel excipere voluerint, in certmn terminum peremptorium
competentem. Quibus quidem termino adveniente dictisque pro-
clamationum litteris fideliter et legitime executis et coram nobis
reproductis oitatorumque non comparentium neque contra elec-
tionem hujusmodi aut personam electe seu etiam confirmationem 10
subsequendam quitquam dicere vel opponere curantium, pro parte
dicte electe ac eligentium predictonmi contumacia accusata ac
ipsis citatis per nos pro contumacibus reputatis viaque de cetero
opponendi preclusa postulationem hujusmodi justam fore censentes,
requisita tamen etiam de ydoneitate persone electe informatione 16
necessaria per quorundam fide dignorum per nos desuper recep-
torum et examinatorum testimonium, reperimus prefatam electam
bone vite, conversationis honeste ac statu et etate legitimis con-
stitutam, in spiritualibus providam et in temporalibus circum*
spectam aliasque abilem et ydoneam ad hujusmodi abbatiam gu-20
bemandam et nichilominus recepto per nos a venerabili viro ma-
gistro Conrado Dulcis de Homburg, prelibate domine Elißabet
electe procuratore, de cujus procurationis mandato legitime con-
stat, juramento solito in animam ipsius domine consütuende ')
tactis scripturis sacrosanctis corporaliter prestito, electionem et 25
presentationem de persona dicte domine Elisabet, ut premittitur,
facto« ratas et gratas habentes ipsamque et prefatam dominam
electam auctoritate reverendissimi domini nostri archiepiscopi Ma-
guntini admittendam et confirmandam duximus, prout admittimus,
ratificamus, approbamus et confirmamus Dei nomine per presentes 30
ipsamque dominam electam de eadem abbatia in personam dicti
magistri Gonradi sui procuratoris per aimuli in digitos suos im-
missionem investientes, dantes et concedentes eidem domine EH-
fiabet electe et confirmate facultatem omnimodam, abbatiam hujus-
modi tam in spirituaUbus, quam in temporaUbus regendi et gu- 86
bemandi^ prout coram Altissimo reddere voluerit rationem *). Que
omnia et singula vobis omnibus et singuHs supradictis intima-
mus, insinuamus et notificamus ac ad vestram et cujuslibet ve-
strum noticiam deducimus et deduci volumus per presentes. In
cujus testimonium sigillum nostri commissariatus presentibus est 40
appensum. Datum et actum Erffurdie in curia archiepiscopali
1506 Jan. 31. 221
reverendissimi domini nostri Maguntini supradicti, anno Domini
millesimo quingentesimo quarto, die vero Jovis vicesima octava
mensis novembris.
Hermannus Ludde*) notarius snbscripsit.
5 Orig.-perg. in K. Das commissariatssiegel hängt an. Auf der ruckseite
von gleichzeitiger hand: ,Election/ Darunter: ^Exposita pro presente confirma-
tione et sumptibus singulis: 13 floreni Renenses, videlicet 10 sigillifero, 1 no-
tario et 2 pro expensis.
1) orig. ^commendendam*. 2) ,ut* fehlt im orig. 3) orig. ^conati-
10 tuentM^ 4) hier folgt ein einfügungszeichen, dem auch ein gleiches am rande
entspricht; doch fehlt der text dazu. 5) oder ^Lindde'; L nicht sicher.
582. Bevers, worin die äbtissin zu Kaufungen bezeugt^ daas me den
erben des schäferkncchtes Heinrich für gekaufte schafe einen rest von
14^1% gülden schulde, den sie im nächsten jähre bezahlen werde.
16 1505 Januar 31,
Anno XV ** quinto, fritags noch Conversionis sancti Pauli 1505
haben Henrich des scheffersknechts erbin, so er hir verstorben ^^^'
ist, nemlich syn vater Lotze uf dem buveP), zwene menner von
siner wegen vohnechtig, sein nochgeloßen guttere anzunemen,
20 hergeschickt. So haben dy selbigen des gnanten Henrichs se-
ligen nochgeloßen schoffe, der dan ist geweist sechs und achtzeig,
myner g[nedigen] frawen vorkoufft vor I7V2 gülden. Der gülden
hait myn g. f. zwen alsbalde bezcalt und hait eynem scheffer-
knecht, der dy schoffe gehut hait, noch sinem toide gehut hait,
25 sy auch eynen gülden gegeben. So sal myn g. f. dy andern
I4V3 gülden uf nehist Walpurg über ein joer bezcalen. By dis- 1506
sim kouffe sint geweist her Johan Michel, her Johan der capel- ^^*
lan, myner g. f. hofman und der schoifmeister. Actum anno, die,
ut supra.
30 [Oleich darunter von derselben hand:] Item pobin disse ob-
geschreben scholt ist man dem gnanten Henrich seligen schul-
dig 21 gülden alder scholt vor schoffe, dy er unser vorfar vor-
andelogt hait, der von Anhalt. Disser zcitteln ist bezcalt funff
gülden mit eynem*) pherde, ist Philippus Peters geweist.
86 Item disser vorgeschriben summen hait myn g. f. Heinrichs 1505
vater ') funffzcehin gülden bezcalt uff fritag nach Cantate. ^^' ^'*'
Cop.-pap. in K., anscheinend von hand des amtmanns Ruland zu Kau-
fungen, fleckig. Auf der rückseite, auf der auch urk. nr. 682 steht, von hand
der priorin Elisabeth Hake: ,Henrick scheperS sowie am rande von anderer
40 hand: 1) ,quüaneia pro 14 gülden'; 2) ,pro 9 florent«'; 3) ,pro 7 floren»'.
1) wohl = bühel, hügel (vgl. urk. nr. 682 n. 1). 2) hier folgt wieder
gestrichenes ^ist*. 3) vorl. ,vater8^
222 1505 febr. 8. — 1405 sept. 16.
583. Aebtimn Elisabeth von Plesse zu Kaufungen genehmigt auf
bitten Kurts von EU>ey% den verkauf von 8 malter fruckt aus 2 höfen
zu Bettenhausen an Konrad und Ludwig Schrendeisen.
1505 februar 8.
1505 Von Gottes gnadenn wir Elisabeth gebome vou Flessa ap- 5
-'^ ^' ' tissa dess kays. freien stiffts zu Kauffungen bekenii«a und thun
kundt offentlicli vor uns und unser nachkommen hieran jegen
allermenniglich : So als unser lehenman und Über getreuer Heym-
brodt von Elbenn und Alban sein vetter, den beide Gott gnade,
und Curdt gedachts Albans von Elbenn bruder dem würdigen 10
und hochgelertten herm Conrädt Schrendeisenn doctor und ca-
nonick funff malder frucht, halb komn und halb hafem, jerlich
aus unsemn zwen höben zu Bettenhausen gelegenn, die von unss
und unserm stiffte zu lehen röhren, verkaufft haben Inhalt der
verschreibuüge darüber sagende und auch so Curdt von Eiben 16
in dato dieser schrifft dem ersamen Ludwigk Schrendeisen dem
eitern nach obgenanten aus den zwen höben drey malder frucht
verkftufft han, auch nach Inhalt der verschreibunge darüber mel-
tende, hat uns obgemelter eptissin mehrgenanter Curdt von Eiben
bittlich angesucht; diesen obgemelten verkauft der 5 malder und 20
auch der 3 meläer fruchte zu bewilligen. Und nachdem wihr
nuhn Curde vorgenant aus sonderlicher gunst geneigt sein, haben
wir seine bitte angesehen und die beiden gedachte der funff und
der drey malder frucht verkauff bewilligt, han die^) und mit
crafft dieses brieffes gegen werttig bewilligen vor [uns] ^) und unser 25
nachkommen. Dieses zu urkundt der warheit haben wir ehege-
nante Elisabeth vor [uns] ^) und unser stifft obgemelt imser eigen
angeboren innsiegel unden an diesen brief vestiglich thun henckenn,
der dann gegeben ist uff sonnabent inn den vier nuhen*), nach
Christi unsers Herrn geburth 1505. 30
Cop.-pap. des 17. jahrh. in M., lehensakten 316 b sp.^)
1) nämlich ,bewilligt^ 2) ^uns* fehlt in der vorl. 3) = nonen, die
4 tage von Aschermittwoch bis Invocabit. 4) ,specialia\
584. Notar, cleriker Johannes Sander beurkutuietj dass Georg Tipel
zu Eschenstruth und dessen ehefrau Else dem altare sanct Petri und 96
Pauli in der stißskirche zu Kaufungen, dc^ Gräbelin genannt, eine
jährliehe reute von 10 Böhmischen groschen auf wiederkauf veräusserten.
Eschenstruth 1505 September 16.
sept 16 ^^ Godes namen, amen, üffenbar sie allemenniglich, den
1505 sept. 16. 2^3
dies uffin instrument vorkompt, gezceuget adder gelessen wirt,
das im jare, als man zcallt nach gebort Cristi unsers Hern fuenff-
zcehen hundert und fuenffe, inn dem seheszcenden tage des mo-
nes September genant, umbb die dretten stunde adder naer dor-
5 bie, inn der dretten zcinszcall der Homer, die man nennet indicio
uff latin, unsers allerheilligesten in God vater und hem hem
Leonis von gotlicher vorsichtikeit babestes des zcenden siner
heiUigen cronunge des dretten jars, inn mines uffenbar schribers
und gezcugen hir unden beschreben kegenwertüeit, ist personlich
10 der ersamer Gorge Tipelln sampt siner elichen gemaUn Elsen
ersehenen, zcu Eschenstrudt wonen Menzcer bistums, und uffint-
Hch bekant, wie her von dem werdigen hem Johan Tilchen iczt
besiczer des altars Petri und Pauli, der genennet wirt das Gre-
belin, gelegen in der kirchen des stiffts des heilUgen cruczes zcu
16 Kauffungen, entphangen habe fuenff gude vollwichtige Binschee [!]
golltgulden, die in sinen gnugsamen nuecz gewenth, dorvon jer-
lich eins ixHchen jars uff unser liben frawen tag Visitacionis
genent nach dato dies Instruments zcehen Beheinsche Hescher
weher gutlich an allen schaden, vorzcog imd hindersall dem ge-
20nenten hem und sinen nachkommen besiczer de« beschreben al-
tars zcu reichen und geben, dorvor zcu rechtem zcinsbaren un-
derphande gesaczt eyn grassehoeb zcwischen Adam Tilln und
Hennen Nuehenhain, eyn weßen allernehest dorbeneben bie Jost
Nuehenhain und Casper Tilln gelegen. Und ßo es queme, das
25 der genent Gorge adder sin erben an solcher zcinsbezcallzcit
sumigk worden, ßo soll der beschreben her adder sin nachkom-
men sich der vorbeschreben guther und underphande underzcihen
an all gericht, geistlich adder wertlichs, die vorsaczen adder vor-
kauffen, wie im das b[e]quem ist, doran nemen zcins, hobetgellt,
SOkoest und schaden, so des doruff gegangen weher. Hadt doch
der ersamer Gorge im und sinen rechten erben dies vorbehall-
den, das sie dissen zcins widderkauffen mögen und ir guther dor-
von entledigen, wilch zeit jars sie das vermögen, ßo sie brengen
und geben vor der vorbeschreben zcinsbezcallzcit solch obbe-
85 schreben summa gülden dem vorgenenten hem adder sinen nach-
kommen uff zeit besiczer des beschreben altares, solln von inn
uffgenummen werden und dies instrument widdergeben, doch
alßo das mit erst all versessen herschenn zcins, koest und scha-
den, so der doruff gangen weher, gutlich bezcallt sin. Dies zc
iOorkunde und warheit hat mich uffenbar schriber hir unden be-
schreben geheischet, gebedden und vermanet der ersamer Gorge
224 1506 mai 18.
Tipelln sampt siner elichen husfrawen vor sie und ir erben dies
eyn adder meher instrument adder instrumenta machen der war-
heit. Dorbie ubber gewest, gebeischet und gebedden sint zcu
gezcuge die werdigen hem her Jost Henne Conrade pharher zcu
Bettenhußen, her ^) Henrich Grosßcunczen pharher zcu Eschen- B
strudt und ersamer ^) Siffert Bemhardes mitburger zcu Lichtenaw
Menczer bistums^ die dies aiße gesehen und gebort haben, und
ist gesehen vor dem pharhobe im dorff Eschenstrudt im jar, tage,
monde, indicio und babestlicher cronunge, wie oben sthedt.
(S. N.) Unde ich Johannes Sanderi clerigk Menzcer bis- 10
tums, von babestlicher gewallt uffenbar schriber, ßo ich sampt
dissen hir vorschreben zeugen bie disser bekentlichkeit, eruffe-
nunge, vorsacz und willigunge gewest bin, alße geseheen [!] und
gebort, habe die in mergke genummen und inn dies uffin in-
strument beschreben, bezceichent mit minen gewonlichen merg-lB
zceichen und namen, als ich geheischeet und gebedden bin dor-
ubber zcu bezcugnis der warheit.
Orig.-perg. in K. Auf der rückseite von gleichzeitiger hand: ,1 Ibr.
gelds*, sowie von hand der priorin Elisabeth Hake: ,Up dat Grevelyn^
1) orig. ,hem*. 2) orig. .ersamen*. 20
68B. Aebtissin Elisabeth von Plesse zu Kaufungen übet-träfft deni
prior der Carmeliter zu Spangenberg, bruder Hildebrand Sommer, die
capelle und clause auf detn sanct Ottilienberge.
1506 inai 18.
1506 Wyr Elizabeth geborn von Plesße vonn Gots gnade abba-2&
mal 18. yggg ^^g kcj serHchenu frien stiffts des heyligen cruczs zu Kauf-
fungen bekennen vor unß und unsir nachkommenn geyn aller-
mennigUchem, das der geystlich und andechtig herre her Hylle-
brant Sommer von Cassell ordins unsir liebin frawen bruder,
iczundt prior zu Spangenbergk, vor uns kommen und lutterlichdO
umb Goddes und Marien syner gebenedieten mutter willen de-
mudiglichen gebeden, das wir en gnediglich mit der cappellen
und clus gelegin uff sanct Othilienbergh doselbst syn lebenlangk,
Got dem almechtigen und syner gebenedigeten mutter zu dynen,
vorsehen und bekennen wuUen, habin wir das solchs uß sunder- 8B
liehen gnaden deß almechtigenn Godes vorbeuget und des
gnanten wobneinunge mUdiglichen angesehen und demnach yme
solche cappellen und clus vor uns und unßir nachkonmien und
vorwanten des heyligen cruczes ßo in syn gebruch geton, alßo
das er von iczundt dato disB brieffes ßodan cappellen und clus 40
16Ö6 mal 18. Öäß
in sin *) gebruch nemen und darinnen syn lebenlangk wonen und
besiezen und mit sieb eynen bruder, ßo bis anber gewonlieh ge-
west, babin sali und magk, doeh mit dem unterscheyde, das
gnanter her BüUebrant sieb des oppers, ßo jerlicbs uff den mon-
5tagk nach den Astern und sust das jar obbir daselbst in die
eappellen adder in den stock gefeilet, nicht unterzihen nach ge-
brachen sali, ausgescheiden was das jar obbir teglichenn an gelde,
keßen adder anderen geoppirt wirt, magk er sich mitsampt eynem
bruder, ßo dach bißher gewonlichen gewest, nach synem fallen
10 gebrachen, doran ym von uns adder ims nachkommen keyn in-
tracht gesehen saU. Es ist auch mehrgnanter her Hillebrant
mit uns uwirkommen, das wir unnd unsir nachkommen yme zu
enthaldung synes libs fudung^) syn lebenlang all jar uß unsirm
stifft Kauffungh gebenn sollin und wullin nemlich drie f erteil hartes
lökörns, zwey fertell gersten, eyn f erteil hoppen und das uff den
bergk handelogin unnd libbern und uff die faste eyn metze
erbes, zwo metzen rubesomen, anderthalb metze salczs, viertzig
heryng und drie Stockfisch und darnach uff die ostern viertzigk
phundt Specks, das yme ßo gebessert und nicht geergert werden
20 sali, darvor er uns willigliehen zweyntzigk Rynsche gülden an
golde geg[e]bnn unde vorandelagt bot, die wir vort in unsirs
stiffts schinbarlichen nutz gekart und gewant habenn, sagen den
gnanten hern sollicher zwentzigk gülden vor uns und unßirn
nachkomen qwidt, ledigk und loß. Sich bot auch egnanter herre
25 hyrynne kein uns, unsir stifft und nachkommen behalten, ab sich
begeh durch gehorsam syner obirsten adder ander wegen, wie
das zukeme, das ir widderumb von dem berg abzihen wurde, ßo
sollin und wullin wir unnd unsir nachkommen vor die vorge-
schreben fruchte und kost all jar syn lebenlangk anderthalbenn
30 gülden geben und vorgunnen. Was er auch von buchern und
andern mit sich uff den bergk bringt, sali widderumb in syn
closter zu Cassell, wie eyner geistlichen personen zustehit, fallin
sonder unser und unsir nachkommen intraeht. Alle disß vorge-
schrebenn stucke und punet geredden wir Elizabeth obgemelt
86 vor uns und unsir nachkommen stede, veste, gantz unvorbroch-
lich zu halden an all geverde. Deß zu orkund und merer Sicher-
heit habin wir unßir ingesigill vor uns unnd unßir nachkommen
vestiglich an diesßenn brieff thun hangenn. Datum anno Domini mil-
lesimo quingentesimo sexto, feria seeunda post Voeem joeunditatis.
40 Cop.-pap. in K. Unter der Urkunde von hand des amtmanns Ruland zu
Kaufungen : ^Disser vortragk ist geendert als nemlich uff 5 ortsgulden etc.' Auf
15
mai 24.
226 1506 mai 24.
der rückseite von gleicher hand: ^Sanct Otilien. Claos vor Spangenberg*, sowie
von hand der priorin Elisabeth Hake: ,Her Hyllebrant\
1) ,in sin* übergeschrieben. 2) = vuotunge, emährung.
586. Aebtimn Elisabeth von Plesse zu Kaufungeti belehnt Georg von
Colmatsch mit dein dorfe Wo^nnien und einem gute zum Hain bei 6
Herleshausen.
1506 7nai 24,
1506 Wir Elizabeth gebomn von Plesse von Gottes gnaden des
kaiserlichen freien stiffts zw Kauffangen abbatisse bekennen vor
uns und unser nachkommen vor allen dits brieffs ansichtigen, 10
das wir dem vhesten Jörgen von Kolmitzsch unsem heben ge-
treuen und seine rechten Hbeslehenserben rech[t]lich belehent
haben und in crafft dits briffs belehnen mit dem dorff Wommen,
mit gericht und recht im dorff, in holtz und feldt, mit dem We-
nigensteine und dem Bilstein biss an den Gundersgraben, besucht 15
und unbesucht, mit aller zugehoerung, mit allem rechten, das uf
en erstorben und sein eitern und vettern von unsem vorfaren
loblicher gedechtnuss und unserm stifft zw lehen getragen haben.
Auch beleben wir en mit dem gude ungeverUch sesse oder
sesstehalbe hübe landes zu dem Hayn bei Herlesshausen gelegen 20
mit allem nutz, rechte im dorff, im feldt, trifft, wiessen, acker,
wasser, weyde, mit aller zugehorung, also sine eitern uff ene ge-
bracht haben und von unsem vorfam zu lehen gehabt haben
und ine crafft dis briffs, wey obmangezeitten [!] ^), nichs ausge-
scheiden, zw rechtem manlehen belehent haben und oem des zw 25
syne rechten here und werbe zu syn nach unssers stiffs gewonde
und rechte. Und der selbige Jorge von Colmasch unser lieber
getreuer hat uns und unsem stifft geredt getrew und hold zu
syn, unser bestes wissen und unsem schaden warnen und sulche
gutter verdinen nach unsers stiffts gewonde und rechte und, so 30
dicke und so vil sich das geburth und noith ist, solche guthere
emphahen. und des zu urkund und waren bekentnuss haben
wir unser epthey ingesigel wissenHch an diesen briff thun hencken.
Datum anno Domini thusent funffhundert und sess jare, uff son-
tag nach unsers Hern Himelfarth. 35
Gleichzeitige cop.-pap. in M., Hessische ortsrepositur, dorf Wommen.
1) wohl Schreibfehler für ,oben angezeigt^
1606 nov. 1. 227
587. Aebtissin Elisabeth von Hesse zu Kaufungen verleiht ihrem
untersassen P/iarhennig zu Heisa den zehnten daselbst auf 6 jähre.
1506 november 1,
Wyr Elizabeth gebom von Plesse von Grots gnaden deß J506
5 keyßerlichen frien stiffts deß heiigen crutzes zu Kauffungen ebbe- *^^' ^'
tisßche bekennen offinÜich in und mit disßem briffe vor unß und
unßer stifft und nachkommen, daß wir mit wisßen und volborth
unßers cappittels unßerm liben getruwen Pharhennichen unßerm
underßaeßen zu Heiße und siner elichen hußfrauwen unßern zce-
lOhenden daselbst vor und umbelangk dem dorffe Heiße gelegin
seß jar langk, den inne zu habin und zcu sammende, ingethann
habin uff itzunt dato dysß briffs an zcu rechende, und saU imß
und unßerm stifft iglichs jars uff sancte Michahels tag davon
zcwey Hesßche malder, nemlich vier fertel koms und vier fertel
15habber guder, reyner fruchte, in unßern stifft reichen und gebin,
vor solche gunst und willen imß genanter Pharhennichen dryßig
gude, volwichtige Einsehe gülden zcu unßer und unßers stiffts
merglichem behuff geluwen, gelibbert und verhandelagt hat, dy
wir auch so vort zu unßirs stiffts behuff gebracht und mit anderm
20 gelde unßerm g[nedigs]ten ^) hern von Mentze ^) vor subsidium
gegebin habin. Und bemelter Pfarhennichen und sine mitbe-
nompten habin sich in disßer verhandelunge deß behaltin, daß
sie in der vorbestympten zcijt, nemlich in seß jaren, nymants
von solchem zcehenderi wetthen, dingen adder meigern sali, son-
25 dem zcu ußgange der seß jar, wan wir alßdan adder ymants von
unßer wegin ime adder sinen mitbeschribben solche dryßigk gül-
den nach Michahelis vor kathedra Petri wedder zcu gebin gneigt
wurden, sollin sie ungeweigert nemen und unß alßdan sodan
zcehenden folgin und nach unßerm gefall darmede gewerden
dOlaßin. Dyß wye vorbeschribben redden wir Elizabeth obgenant
vor unß, unßir stifft und nachkonmien so stede und veste zu
haltin, alle geverde hirinnen ußgeslosßen. Und deß zcu merer
orkunde habin wir unßer sigill wisßentlich an disßen briff thun
hengkenn. Datum anno Domini millesimo quingentesimo sexto,
85 ipso die Omnium sanctorum.
Orig.-perg. in K. ; dasselbe weist an 4 stellen cassationsschnitte auf. Das
runde, 82 mm grosse, braune siege! der abtissin ist vollständig verwischt.
1) orig. ,g . .* mit über der linie stehendem ,ten^ 2) ,Mentze^ mit ein-
fögnngszeichen zu dieser stelle am rande.
026 1505 oct. 17 bis 1506 dec. 20.
588. Ein zwischen dem Kaufunger stifisvogte (ussrichter) Johanne^
Huppach als klüger und der durch ihren aintmann Bet^ndt von dem
Berge vertretoien äbtissin Elisabeth von Plesse zu Kaufungen als ver~
klagten icegen Schuldforderungen entstandene^' process wird von dem
hof gewichte des landgrafen Wilhelm IL zu Hessefi und zwar von den 5
richtern Kom'ad von Wallenstein kofmeister, Ludwig von Boyneburg
Statthalter an der Lahn, doctor Johannes EngeUender kanzler, Peter
von Treisbach U7id andern zu Marburg dahin entschieden, dass in
einigen der 7 vorgebrachten punkte die äbtissin, in andern Johannes
Huppach als schuldig zur Zahlung verurtheitt werden, gegen welches 10
erkenntniss die äbtissin die appellation an den landgrafen Wilhelm
oder an den papst anmeldet,
1505 october 17 bis 1506 december 20.
1505 Nach akten in M., oberer stockhaussaal 5706, in welchen auch 7 stücke
oct. 17 in Urkundenform enthalten sind, die zur aufnähme in's urkundenbuch berechtigt 15
i^inß ^Ären. Da dieselben aber bei dem grundsätzlichen ausschlusse des ganzen
dec. 20. übrigen aktenmaterials auch bei vollständiger wiedergäbe kein deutliches bild
des processes geben würden, so erscheint es angezeigt, ihren inhalt nur in
kurzer regestenform, wie folgt, darzubieten:
1. Gandersheim 1505 nov. 8. Thilemann Brungherdes, pfarrer zu 20
Buden, dioecese Hildesheim, bezeugt, dass Johannes Huppach in
seiner gegenwart der verstorbene^i äbtissin Agnes von Anhalt zu
Kaufungen den erlös für die in Franken ve^'kauften Schweine
ausgezahlt habe.
2. Cassel 1505 dec. 28, Landgraf Wilhelm IL zu Hessen ersucht "2^
den bischof zu Hildesheim ^), die von Johannes Huppach erbetenen
verhöre anstellen und hiei'zu die äbtissin zu Kaufungen oder
einen Vertreter det^selben vorladen zu lassen.
3. 1506 Jan. 27. Burgvogt Asmus von Bau^nAach und schulfheiss
Georg Nusspicker zu Cassel bitten den kanzler doctor Johann*^
EngeUender, die sache, nacMan der auf befehl des lamlgrafen
Wilhelm LI. versuchte vergleich der partheien gescheitert, dem
letzteren vorzulegen.
4. 1506 febr. 4. Landgraf Wilhelm IL bestimmt in eitlem schreiben
an die äbtissin zu Kaufungen den 5. märz 1506 als verhand-db
lungstermin und ladet beide parteien hierzu in seifte kanzlei zu
Marburg vor.
5. 1506 apr. 3. Notar, cleriker Johannes Meyger bezeugt, dass der
vofn clericus uxoratus Johannes Huppach als zeuge aufgestellte
pfarrer Thiletnann Brufigherdes seine aussage, dass Huppach der 40
verstorbenen äbtissin Agnes 85 gülden für verkaufte schweine
märg 21,
1507 märz 21. 229
entrichtet, vw dem decan der Hrche des heil, Blasius und official
zu Braunschweig, Johannes Blecher, beschworest habe.
6. 1506 apr, 24. Pfarrer Sebastian Gerhardt und schuUheiss Dietzel
Kruspe, beide zu Heroldshausen, bezeugest, dass Johannes Hup-
5 pach mit dem mrthe zu Schönstedt über die dem letzteren ver-
kauften 83 malter hortt etc. abgerechnet habe.
7. 1506 dec. 20. Aebtissin Elisabeth von Hesse zu Kaufungen
schreibt an die landgräflichen räthe, dass sie sich durch das von
ihnen gefällte urtheil für beschwert erachte, an den landgrafen
10 oder an deft papst appellire und um das dazu erforderliche appel-
lationszeugniss bitte. Zeugen: notar Hermann Oriffte u. a.
1) bischof Johann lY., herzog zu Sachsen-Lauenburg.
589. Aebtissin Elisabeth von Plesse, pröpstin Agnes von Diepholz
und das capitel zu Kauf ungen veräussern an meister Wenzel Olesener,
Ibdesseft ehefrau Else und den pfarrer Jacob Huppach eine jährliche rente
üOft 5 malter frucht aus dem zehnten zu Walburg auf lebenszeit.
15(/7 märz 21.
Wier Elizabeth vonn Plesß eptischen, Agnes von DyflEholt 1507
probestin unnd anders die cappittelsjunckfrouwen gemeynlioh des
20fryhen keyßerlichen stifftes des heiligen cruces zcu Kouffungen
bekennen uffintlich vor uns und alle unßer nochkommen, das wir
myt gudem wisßen und willen unßers ganzcen capitels und herren
umbe und uß sonderlichem nucz unßers icztgenanten stiffts eynes
steden, vasten kauffis vorkoufffc haben und in crafft diesß briffis
25vorkeuffen den ersamen meister Wenzcel Gießener, Elßen siner
elichen husfrouwen und Jacobe Hupach clerico Menczer bischtum,
iczt phemer zcu Walberg, zcu erer drieher lieben und lebetagen,
diewile sie alle drie leben ader zcwey ader eyn aym leben ist,
funff malder fruchte Hescher were, nemlich nuhen vertel koms,
80 eyn vertel weysße und zchen vertel habern Walberges mosßes
reyner, guder fruchte jerliche gulde, alle jor gutlichen und un-
vorzcoglich zcu geben und zcu bezcalen uff sanct Michaelis tag
noch datum disses brifes kommen ueß und von unßerm zchenden
zcu Walberg fallen und ueß andern allen unßem erbezcinßen
35 dorselbes vor hundert gude Rinsche gülden, die sie uns und un-
serm stifft egenant zcu nucz an golde wol dencklich bezcalt haben,
wir sollich gülden vorter in unßers styffts icztgenanten nucz
gewant haben, besonderlich dem ersamen Johanßen Hupach geben
haben, willichem unßer stifft myt obgenanter summa gülden uff
40widderkouff vorhafft was, als hyrmit von dem redijniret haben.
230 1507 märz 21.
Und wir sagen die keuffer vor uns und unßer nochkommen sol-
licher summa hundert gülden bezcalunge qwidt, ledig und loiß
in crafft disßes briffes. Wer es ouch, das dor queme mysßewas,
hagel, brandt, herennoidt ader ander hindemisß, wie das queme
ader kommen muchte, das disßen keuffem ir obgenanten gulde 5
nicht worde ader werden muchte allzcumal ader eyn teil, wil-
liches jores das gesche, ßo wollen und sollen wier in die obge-
nante summa der gulde uß unßem andern zcinßen und gudem
dorselbest zcu Walberg fallen ader ueß unßerm höbe und zcinßen
zcu Kouffungen geben und bezcalen, libbem und weren zcu Wal- 10
berg in unßer zchentschuren myt Walberschem moeße ane alle
widderredde unsers ader eynes izlichem. Wer es aber, das wier
ader unßer nochkommen sumyg worden an der bezcalunge, ueß
was Sache, noit ader gebodt das queme, ßo mögen uns ader unßer
stifft zcu Kouffungen die keuffer obgenant geistlich ader wemt- 15
lieh fordern, und nemen sie der manunge schaden, geredden myr
en zcu geben glich den zcinßen an aUe insage. Wan ouch nohe
dem wiUen Godes disßer keuffer eyner ader zcwen von todis
wegen vorscheiden sin, ßo sollen disße vorgenanten nuhen vertel
koms, eyn vertel weisße und zchen vertel habem dem eynen,20
das aym leben ist, sine lebetage gefallen und von uns geben
werden. Wir wollen ouch und geloben eyniger hande fryheide,
privilegia, rechte, noch privilegia ader reformirunge, die iczt ge-
saczt ader geschreben sin ader werden mögen von babisten, ko-
m'ngen ader keyßern, herren ader fursten, geistlich ader wemt- 25
Hch, die disßem [!] keuffem hirynne eynigen hinder ader schaden
bringen und unßem stifft h^elffen, noch widder inhalt disßes
briffes sin mögen, nicht bruchen noch behelff suchen, sunder
alle puncte und artikel disßes briffes geredden wir vor uns und
unßer nochkonmien stede und vast zcu halden. Szo ouch disße 90
keuffer aUe von todis wegen vorfallin sin, alsdan sal disßer briff
ouch ßo balde todt sin und die fruchte alßo dan widder an unßer
stifft fallen. Disßer ^) alle zcu worer und vaster haldunge haben
wier vorkeuffer obgenant vor uns und unßer nochkommen unßers
capittels des heiigen cruces und eptihe ingesigel an disßen briff 35
wisßentlich thun henken, der geben ist uff sanct Benedictus tag,
sub anno Domini miUesimo quingentesimo sepümo.
Orig.-perg. in K. Beide siegel abgefallen. Auf der rückseite von hand
des amtmanns Ruland: ^Kauffungsche bryffe, so zu lybe verscfareben gewest
seyn etc.* 40
1) schlusB-s yerklext.
1507 mai 25. 231
690. Aebfissin Elisabeth von Plesse zu Kaufungen giebt mit Zustim-
mung der prbpstin Agnes von Diepholz Heinrich Finschu und dessen
ehefrau Katharine eine tviese zu Ober-Kaufungen auf lebenszeit.
1507 7nai 25.
5 Wier Elizabeth vonn Plessa vonn Gots gnadenn ebtischenn löor
des keisserlichen frien stiffts des heilgenn crutzes zcu Kauffungen **"** " '
bekennen uffentlich vor allermennicklich vor uns unnd unser
nachkomenn, das mir [!] mit wissen und guten willen der eddeln
unnd woUgebom freuchen Agnesen von Diffholt probstin des
lOgnanten stiffts einen ort wessen, gelegen zwischen der Losßeman
und dem Steiner*), Henrichen Finschw, Kathrinen siner elichen
husfrawen^) umb eres flisßlichen dinst willen, den sie uns und
unserm stifft gethon habenn imd furter in kunfftigen zieden thun
mögen, auch vor die schult einer merckliche summe gelts, die
15 unser stifft Jocob Keller gnanten Katherinen ohem schuldig was
und bie der von Waldecken kuntlich gerecht') ist. Und sollen
sich die vorgnanten Henrich und K[a]therine solicher wisßen ge-
bruchen nach aller ir noitdurfft er beider lebtage lang unnd nicht
lenger und sollen die wesße in wesentlichem buwe und besßerung
20 behalten und uns und unserm frewchen und dem stifft getrwe
unnd holt sein und imser bestes thun und schaden warenn.
Wann auch Henrich und Katherine sein eliche husfrawe beide
vonn todes wegen abgangenn sein, das Got frist nach sinem
willen, ßo sal solich wese uns und unserm stifft widderumb an
25 uns gefallen sein sonder insage imandes von ir wegenn an alle
gewerde unnd argelist. Und wier Agnese von Diffholt probstin
bekennen, das disße gifft unnd liegunge, wie worgeschreben ist,
bewilget und volwort hon, willigen unnd volworten die auch in
crafft disßes brieffes. Des zu warem bekentnisße meher Sicherheit
30 gebenn wier abatissa egnant disßen unsernn uffen briff mit unsers
stiffts des heilgenn crutzes grosße sigel vorsigelt, das wier hierann
fesÜich thun henckenn. Datum anno Domini millesimo quingen-
tesimo septimo, feria tercia Penthecostes *).
Orig.-perg. in K., mehrfach durchlöchert und fleckig. Braunes siege! des
35capitels zu Kaufungen (beschr. s. urk. nr. 636). Auf der rückseite von hand
16. jahrh. (des amtmanns Ruland?): ,Ein wiese ist uff leibe vergeben gewesen.
Ist dem stifft in a[nno 2]5*) widder zugestorben*.
1) nach diesen angaben müssen die heutigen ,Stechwiesen* nw. Ober-Kau-
fungen gemeint sein. 2) hier dürfte etwa ^gegeben haben^ zu ergänzen sein.
40 3) wohl = gereicht. 4) d. h. infra octavam Penthecostes. 6) durch loch
232 1607 oct. 6.
und abblassung verdorbene stelle; die ergänzung ist nach den erhaltenen resten
möglich, jedoch zweifelhaft.
591. Aebtissin Elisabeth von Plesse zu Kaufungen bekennt, denn bis-
herigen Schreiber des stißes, Berthold von Hungershausen, 38 gülden
und 6 Böhmen schuldig zu sein. 5
1507 october 5.
1507 Wyr Elysabeth gheboren von Plesse von Goddes gnaden
^^ * ' ebbdisß des keysserlycken fryen styfiFtes Koffungen bekennen : So
alse Barttoldes von Hungerßhussen seck by uns dre yar yn denste
alse vor iinsen schryver entbalden hefft, neymmelyok twey yar 10
by Barltt vonn Barghe selygen unsem ammetmanne unde dama
by Henryck von Bodenhussen ock unse anunetman, unde alse
wy onune yüyckes yarß 4 gülden to lonne unde seß elen Lundeß
dockes, dre elen Olmer parchmes to kleydunge^) unde eynnen.
gülden to lesende to gevende geret unde gelonet han, daß omme 15
den 2) allet dorch diön dotlyck aveganck der beyder unser*) se-
lygen ammetman nastendych vorbleven unde nycht betalt yß,
darto ock achte ßynßhe gülden de sulve Barttoldes yn den dren
yaren by den beyden ammetmennen yn orme afwesende ut syn-
nem budel utgelecht yn unse behoff, de ock noch unbetalt syn. 20
Solyckes al hebbe wy uns met deme sulven Barttoldes to ut-
gange der*) dryre yar, neymlyck uf den dynßdach yn der meynt-
wecken na Mycheheyl, alse me schryvet vofteynhundert unde
seven yar, bereket unde seck hefft yn der reckenschop gefunden,
dat wy demme genanten Barttoldes met den achten gelegen gul- 25
den, nemmelyck dryttych unde achtte gülden unde 6 Bommeß
schüldych syn. Solleck dryttych und achte gülden unde seß
Bonuneß gereden wyr Ellysabet vor uns unde unse styfftes na-
komen demme gedachten Barttoldes unde synnen arven uff dussen
negestkomende wynachten gudlyck to betalen. Des to orkundedo
hebbe wy omme dussen bref met unsser eigen hant geschreven
unde hyr unden met unsem yngesegel vorsegelt. Geven up de
tyt unde dach, wy*) vorgeschreven steyt.
Orig.-pap. in K. Das runde, 28 mm grosse, braune siegel der äbtissin
ist unter dem texte aufgedrückt, tartsche mit dem Plesseschen maueranker, 85
darüber heim und helmdecken etc., Umschrift: ELISABET VÜ PLATTIN
EBTISSI[N yJO KAUFUG. (abbüdung s. siegeltafel 4, nr. 16). Auf der rück-
seite des orig. von band 16. jahrh. : ,Verschreibung der aptißin zu Kauffungen
Bartholtt von Hungershaußen über nachstendigen lohn\ In K. befindet sich
auch eine gleichzeitige, vom notar und cleriker Johannes Butel beglaubigte co- 40
pie desselben Wortlautes, aber verschiedener Schreibweise.
1507 oct. 13. 233
1) orig. ,kleydeuiige\ 2) cop. ,dan*. 3) hier folgt wiedergetilgtes
,8egeln\ 4) ,der* wiederholt. 5) ,wy* übergeschrieben.
592. Cleriker Johannes Koch, caplan des aüares der heil, Maria in
der stißskirche zu Kaufungen, verzichtet auf denselben zu gunsten
5 des priesters Hermann Koch,
Fritzlar 1507 october 13.
In nomine Domini, amen. Anno a nativitate eiusdem mil- ^5(/r
lesimo quingentesimo septimo, indictione decima, pontificatus sanc-
tissimi in Christo patris et domini domini Julii divina Providentia
lOpape secundi anno ejus quarto, die decima tercia mensis octobris,
hora octava mane vel quasi, in opido Fredeßlariensi Moguntine
diocesis, in stubella superiori prepositure ecclesie sanctiPetri etc.
inque mei notarii publici subscripti et testium infrascriptorum
presentia personaliter constitutus discretus vir Joannes Coci cle-
15ricus prefate diocesis, perpetuus cappellanus ad altare beatissime
Marie virginis ecclesie sancte orucis in Kauffungen ejusmodi dio-
cesis, non vi, dolo, metu, fraude nee aliqua sinistra machinatione
circumventus, ex certa scientia, libera et spontanea voluntate
etiam, ut cbsseruit, et bene deliberata voluntate, omnibus meliori-
20bus modo, via, jure, causa et forma, quibus potuit et debuit, pre-
fatum altare et jus sibi quomodolibet competens ad idem per ca-
lami, quem suis manibus tenebat, traditionem in manibus mei
notarii publici infrascripti vice et nomine nobilis et generöse
Agnetis de Tieffheilt ^) comitisse, cappellanisse et canonice secu-
25laris ecclesie sancte crucis in Kauffungen sepe enarrate diocesis,
collatricis aut coUatoris cujuscumque vel quorumcumque necnon
aliorum aut alterius suprasc[r]iptum altare conferendi potestatem
habentis vel habentium, recipientis pure et simpliciter, ita tamen
ut honorabili domino Hermano Coci presbitero sepe nominato^)
30dicte diocesis conferatur altare prefatum beate Marie virginis et
non alias, resignavit eidemque altari atque juri sibi in eodem
quovismodo competenti renimciavit penitus et in toto. Promisit
nichilominus prefatus Joannes Coci resignans miclii notario pu-
blice infrascripto per fidem nomine juramenti prestitam ab ipso
35 corporaliter, quod in hujusmodi per eum, ut supra, facta resigna-
tione et renunciatione non interveniat dolus, fraus, Simoniaca
pravitas, illicita pactio aut quevis alia corruptela, requirens me
infrascriptum notarium, quatinus sibi super premissis omnibus et
singulis conficerem imum vel plura publicum seu publica instru-
40mentum vel instrumenta. Acta et data in prepositura etc., anno,
234 1507 oct. 28.
die, mense et hora, quibus supra, presentibiis ibidem discretis
viris Hermano Nicoli de Zenner et Petro Byß procuratoribus pre-
positure ad boc specialiter rogatis atque vocatis.
(S. N.) Et ego Joanneß Cleiacopi statu grandior, imperiali
autoritate notarius, clericus Moguntine diocesis, quia pretacte re- 5
signaüoni, renunciationi omnibusque aliis et singulis premissis,
dum sie, ut premittitur, fierent et agerentur, una cum prenomi-
natis testibus presens interfui eaque omnia et singula sie fieri
vidi et audivi, idcirco presens publicum instrumentum manu pro-
pria conscriptum fideliter exinde feci, subscripsi, publicavi et in 10
hanc formam publicam redegi signoque in fidem premissorum et
nomine meis solitis et consuetis rogatus et requisitus [signavi]').
Orig.-perg. in M., fleckig. Auf der nicksei te von band 16. jahrh.: Re-
signation und von anderer späterer band darangefügt: ,einer prebende^
1) die raajuskel ist ganz gleicb dem im orig. bäufig vorkommenden ma- 15
juskel-O, gemeint aber kann nur T sein, da der name ohne zweifei TiefEbeilt
s» Dieffholt (jetzt Diepholz) lautet. 2) der Schreiber hat irrthümlich ange-
nommen, dass er Hermann Koch schon genannt habe, während nur von Jo-
hannes Koch die rede war. 8) ,signavi* fehlt im orig.
593. Caplanisse gräfin Agnes von Diepholz zu Kauf ungen präsentiti^D
dem official der sanct Peterskirche zu Fritzlar den priester Hermann
Koch zu dem vacanten aUare der heil, Jungfrau Maria in der Stifts-
kirche zu Kaufungen.
1507 october 28,
I5ar Nobilis et generosa Agnes de Dyffhalt comiüssa, capella-25
oct, 28, jjjggi^ Q^ canonica regalis necnon secularis ecclesie sancte crucis
in Koufifungen Maguntine diocesis venerabili viro domino officiali
prepositure ecclesie sancti Petri Friczlariensis ejusdem diocesis
salutem et omne bonum ad perpetuum. Beneficium sive altare
beate Marie virginis situm in predicta seculari ecclesia sancte 90
crucis, ad presens per liberam resignacionem seu dimissionem
honorabilis viri Johannis Coci clerici predicte Maguntine diocesis,
novissimi ejusdem possessoris, seu alias quovismodo vacans, cujus
coUacio, presentacio et quevis alia disposicio vacacionis tempore
occurentis et pro hac vice ad nos tamquam veram patronam et 35
coUatricem racione capellanissatus nostri predicti pleno jure et
prescripta consuetudine spectare dinoscitur et pertinere, prout
spectat et pertinet, honorabüem virum dominum Hermannum
Coci tamquam abilem et idoneum ad predictum altare vacans,
quod monoculum est, regendum et possidendum pure propteriO
1507 nov. 2B. 23B
Deum duximus presentandum supplicantes cum et pro eo, qua-
tinus eundem dominum Hermannum presbiterum, ut prefertur,
per nos presentatum ad dictum altare instituere et de eodem in-
vestire sibique de universis et singulis fructibus, juribus et obven-
5cionibus responderi mandare ac in ipsius altaris, juriumque et
pertinenciarum omnium ejusdem possessionem realem, actualem
et corporalem inducere et induci mandare dignemini adhibitis
aliis de jure adhibendis. In cujus evidens testimonium sigillum
nostrum presentibus duximus subappendendum. Anno Domini
lOmillesimo quingentesimo septimo, Jovis vicesima octava octobris.
Orig.-perg. in K., grosser flecken am rande links. Siegel abgefallen. Auf
der rückseite: ^B^^^ virginis*, darunter von band 16. Jahrb.: iNicbts^
594. AebUmn Eliscibeth von Plesse zu Kaufungen genehmigt den
verkauf eines theiles des zehnten zu Bettenhausen durch Kurt von
15 Eiben an Job Schrendeisen zu Cassel, seine ehefrau Elisabeth und
ihre erben auf unederkauf
1507 november 25.
"Wir Elisabeth von Plesse von Gottes gnadenn aptissa dess 1507
kays. freyen stiffts des heiligen craiss [!] ^) zu Kauffungen beken- **^^" ^^'
20nen vor uns und unser nachkommen und stifft öffentlich in die-
sem brief e gegen allermenniglich, die ihn sehen, hören oder lesen :
Nachdem Curdt von Eiben unser und imsers stiffts lieber ge-
treuer dem ersamen und weiston Joppen Schrendeisen burger zu
Cassel, Elisabeth seiner eheHchen hausfrauen und ihren erben
26 sein theill dess zehenden zu Bettenhaussen mit alle seiner zabe-
hörung, das unser vorfahren seligen, die von Waldeck, den wür-
digen hem dechant und capitell sanct Martinskirchenn zu Cassell
zu vorschreiben vorwilligt, vor 431 gute genehme Reinische gül-
den uff ein wiederkauff verkaufft hat nach inhalt und ausweisung
90 eines versiegelten brief es darüber gegeben und nachdem das selbig
ehrgeruhrt theill zehenden von uns, unserm stifft zu lehen gehet
und rühret, so han wir umb bitt willen des vorgenanten Curden
von Eiben solchen vorberuhrtenn kauff dem genanten Joppen,
Elisabethen seiner ehelichen hausfrauenn und ihren erben uff ein
85 wiederkauff nach inhalt ihrer verschreibimg darüber gegeben vor
uns, unser nachkommen und stifft gewilligt und zugelassen, wil-
ligen und zulassen den auch also gegenwerttiglich inn und mit
crafft diss briefes, doch uns, unserm stifft und nachkommen die
macht und gunst inn genanter verwilligung behaltenn von ge-
236 1507 dec. 3.
nantem Joppe und seinen erben, solichen wiederkauf macht haben
zu thun, wann uns, unserm stifft und nachkommen geliebet, ohn
all gefehrde und argelist. Und dess zu urkundt han wir unser
eptey innsiegel an diesen brief thun hencken. Datum uff sanct
Kathannentag der heiligen Jungfrauen, anno Domini 1507. 5
Gop.-pap. des 17. jahrh. in M., lehensakten 316 b sp. *)
1) = creuzs. 2) d. h. specialia.
595. Der offitial der propstei Fritzlar befiehlt, den von der cano-
nisse gräfin Agnes von Diepholz zum altare der heil, Jungfrau zu
Kaufungen präsentirten priester Hermann Koch in amt und pfmnde 10
einzuweisen.
Kaufungen 1507 december 3.
I5(xr Officialis prepositure Fritzlariensis universis et singulis di-
vinorum rectoribus ceterisque presbiteris, clericis et notariis pre-
positure nostre subjuncüs salutem in Domino. Quia in hodiemol5
proclamationis termino per nos ad honorabilis domini Hermani
Coci presbiteri Moguntine diocesis instantiam ad altare sanctissime
virginis in ecclesia Kauffungensi, ad presens per liberam d[omini]
Jo[hannis] ^) Coci resignacionem ^) ejusdem altaris novissimi pos-
sessoris vel alias quovismodo yacans, per generosam Agnetem de 20
Tiffehen*) comitissam et canonicam regalem ibidem in Kauffun-
gen tamquam patronam et collatricem presentati prefixo et Sta-
tute nullus comparuit oppositor, unde nos omnes et singulos ci-
tatos non comparentes reputamus contumaces et in eorum contu-
maciam prefatum dominum Hermanum Coci presentatum princi-25
palem coram nobis personaliter constitutum et humiliter instantem
et petentem ad dictum altare, ut premittitur, vacans instituendum
ac de eodem investiendum duximus, prout instituimus et investi-
mus Dei nomine per presentes. Quocirca vobis omnibus supra-
dictis et singulis et vestrum cuilibet in solidum mandamus, qua- 30
tinus jam dictum dominum Hermanum principalem, ut premitti-
tur, institutum aut procuratorem pro eodem in et ad dictum al-
tare, juriumque et pertinentiarum omnium ejusdem possessionem
corporalem, realem et actualem inducatis facientes sibi de omni-
bus et singuUs ejusdem altaris fructibus, proventibus et obven-35
tionibus xmiversis plenarie et integre, quantum in vobis fuerit,
responderi, alioquin nos contra rebelies*) in hac parte, prout
justum fuerit, procedemus. In quorum testimonio nostri officü
ißof. ^3l
officialatns sigillum presentibus duximus appendendum. Datum
anno Domini septimo, die Veneris tertia decembris.
Joannes Cleincop notarius subscripsit.
[Auf der räckseite von anderer hand:]
5 (S. N.) Anno Domini millesimo quingentesimo octavo, in- J508
dicione undecima, pontificatus sanctissimi Julii*) secundi anno ^^^' ^'
quinto, [die] ^) martis prima februarii ego Johannes Butel clericus
Maguntine diocesis, apostolica et imperiali auctoritate notarius
per honorabilem dominum Hermannum Coci retroscriptum requi-
10 Situs eundem instantem et petentem in et ad dictam possessionem
retroscripti altaris sanctissime virginis Marie induxi eidemque
ejusdem altaris cum repeticione trina versicul[i:
^) per tactum comu altaris cum aliis so-
lemnitatibus debitis possessionem realem et actualem tradidi. Ac-
15 tum in regali ecclesia sancte crucis in Confugio presentibus ho-
norabilibus Henrico Thorwerter et Johanne Coci presbiteris et
clericis prefate diocesis testibus ad premissa vocatis atque rogatis.
In cujus rei testimonium hoc tergotenus instrumentum manu mea
propria scriptum exinde confeci, subscripsi signoque et nomine
20meis solitis et consuetis signavi in fidem et testimonium omnium
et singuloriun premissorum rogatus et requisitus.
Ita est, quod ego Johannes Butel notarius attestor hac manu
mea propria.
Orig.-perg. in K. Siegel abgefallen. Auf der rückseite unter der nota-
25 Hellen beglaubigung: jB^^^ virgini8^
1) orig. ,d. Jo/ 2) ,Jo. Coci resignacionem^ auf rasur. 3) orig. ,Cif-
fehen' (s. urk. nr. 592 n. 1). 4) orig. ,relles' ohne abkürzungszeichen. 5) seil.
,pape*. 6) ,die* fehlt im orig. 7) im bruche ganz unleserlich gewordene stelle.
596. Aus „Reichsanschlag zu dem ßömerzuge, auf dem reichstag
80 zu Costnitz verfasset, anno 1507'*.
Aeptißin.
Quedlinburg mit der Stadt Quedlinburg — 4 120 i507,
Ebüßin zu Eßen mit der Stadt Eßen
Herferden mit der stadt Herferden
35 Nieder-Mtinster zu Eegenspurg
Ebtißin zu Ober-Münster
Ebtißin zu Kauffung
Ebtißin zu Lindaw
Ebtißin zu Geringerodt
zu
zu
an
rosa:
fuss:
gelde:
4
120
2
3
120
3
120
2
4
150
5
160
4
120
4
120
4
120
238 1508 juni 11.
Ebüßin zu Bachaw
Ebtißin zu Botenmönster
zu
ross:
1
zu an
fuss: gelde:
3 100
Summa 5 zu ross
2 80
36 zu fuss
/ Ebtißin-
1200 gülden
an geld,
f anschlag.
Aus „Reichsabschiede^ 2, 107.
B97. Notar, cleriker Johannes Butel aus Cassel beurkundet, dass iO
Hans Putzen und seine ehefrau Kunne dein altare U. L. F. in der
stißsktrche zu Kaufungen 1 pfund geld jährlichen zinses aus ihrem
grundbesitze zu Ober-Kaufungen auf wiederkauf veräussert^i.
Kauf ungen 1508 Juni 11.
1508 In Godes namen, amen. Kundt und uffinpar sie allen luden, 15
fum 1 . ^^ disßen uffin instrumentisbriff sehen, hören ader leßen, das im
jore, als man zcalte noch Cristi unßers herren geburt thusent
funffhundert und acht, in der eylffteri zcal indictio genant, in dem
funfften jore der *) cronunge des allerheiligsthen in Got vater und
herren hem Julii babistes von gotlicher vorsichtikeit des andern, 20
aym eylfften tage des mahendis junii umbe nonezcit ader dorbie,
in der kirchen des heiigen crucis zcu Kouffungen Menzcer bisch-
tum und in kegenwortikeit myner uffinpar schriber und der
zeugen unden geschreben hon gestanden Hans Putzen ^) und Konna
sine eliche husfrouwe und hon semptlich bekant und bekennen 25
vor sich und alla ere rechten erben, das sie myt eygen fryhen
willen und vorbedochten müde eynes steden, festen kauffis recht-
lich und reddelich vorkoufft hon und vorkeuffen in und myt
macht disßes uffin instrumentisbriffes umbe erer noit und noctzes
willen dem ersamen hem Herman Koch pristere, regirer und al- 90
taristen des altaris unßer Üben frouwen, gelegen in der genanten
kirchen des heiigen crucis zcu Kouffungen, und alle sinen noch-
kommen des selbigen altaris eyn phunt geldis jerliche gulde, ab
die zcu Cassel genge und geneme ist, alle jor die gutlich zcu
geben, bringen und bezcalen uff sancti Mertins des heiligen bi-35
schoffis tag erst kommen noch datum disßes briffis ane alle vor-
bot geistlich ader wemtlichs kammers [!], alße guiderecht ist, uß
eren eygen ackern, zwene uff der hoe bie der Kuetrifft an Henzcen
Kyttzing, eynen acker uff dem Wolffiszcun an Henzcen EÜttzing
uff eyn und Cristinam Ißensmedt uff ander syt, eynen acker hin- 40
1506 imii 11. 239
der dem Bepflche an Kersten Kuzces lande, eyne wisßen bie dem
Nyhester phadt an Eylen Wilgis wisßen und uß erer eygen
schüren hinder Hennen Fosßes huße noch der Losßemon vor
zcwelS phundt geldis Cassellischer werunge, die der keuffer en
ödorvor wol dencklich gezcalt und bezcalt hoit. Und die keuffer
hon den vorkeuffer vorgenant und alle sine nochkommen regirer
des selben altars der vorgenanten summe geldis qwidt, ledig und
lois gesagt und sagen in crafft disßes briffis ane geverde. und
sollen und wollen die vorkeuffer und ere erben dem keuffer und
10 sinen nochkommen sollich egenante jorgulde guüich, f ry, ledig
und lois geschosßes bezcalen, rechte werschafft thun und alle
mogelich anspreche ablegen, alßo dicke des noit ist, ane geverde.
Auch wers sache, das der keuffer ader sine nochkommen gehin-
dert worde an der bezalunge der vorgenanten jorgulde, was sie
15dan dofuff kosten trugen, arbeit teden, geistlich ader wemtlich,
sollen und wollen die vorkeuffer ader ere erben gutlich keren
glich der gulde und heubtgelde ane alle intrag und widdersprache.
Doch hon die vorkeuffer vor sich und ere erben die macht und
gnade behalden, das sie die vorgenanten jorgulde widder abe-
20 keuffen mögen, williche zeit sie des gelüstet im jore, myt zcwelff
phunddn geldis der vorgenanten werunge, alßo das sie eyn v«tel
jors vorher dem keuffer das Vorkunden und die zcinße und vor-
hurte gulde genczlich und gar bezcalen ane geverde und argelist.
Des zcu orkuudt haben sie hyruber geheischt mich uffinpar
25 schriber und gebeden imibe ßo vil instrumenta, als der ene behub
ist. Disße ding sin gesehen im jore, mohende, tage, stundt, stait
und bischtum, wie obgeschreben stehit, in by weßen Kersten Kucz
und Eckel !Beymbolt gezcugen geheischt und gebeden.
(Si N.) Und ich Johannes Butel von Cassel, clericus Menzcer
80 bischtum, vom babist und keyßerlichar macht und gewalt nota-
rius, als ich bie disßem kouffe, vorkouffe und willigunge gewest
bin, disße ding, als sie gesehen sin, gesehen und gehört hon, ßo
hab ich das myt myner eygen haut geschreben, myt mynem
namen und gewontlichen merckzceichen underschreben in ge-
85zcugnisße der worheit.
Orig.-perg. in K. Auf der rückseite an verschiedenen stellen von gleich-
zeitigen bänden: ,1 pfd. geldts', darunter: ,Beate Marie virginis^, sowie weiter
unten: ,Hans Puzen, Könne legitima^
1) ,der' wiederholt, 2) t von gleicher band und tinte hinein oorrigirt.
24Ö 16Ö8 juli 16.
598. Aebtissin Elisabeth von Hesse zu Kaufungen belehnt Kurt von
Eiben mit gutem in und um Gudensberg, sotvie um Cassel.
1508 juli 15.
1508 Wier Elyzabet gheborn vonn Plesse vonn Gots gnode abba-
juh 15. ^gg^ ^^g ^ej ssrlj chenii frien styftes des heylgenn cruces czu 5
Kauffungenn bekenneim vor uns, unser stieft ^) und nochkommen
in duesseme unsereme brieffe, das wyr rechtlich und redelich
myt banden und munde belent haeben unde belenen in unde myt
crafte dusses brieffes Curdenn vonn Elbenn unde synes liebes
lehinserbenn myt dussenn nachghescrebenn lenenn und gutemnlO
geystlich und wertlich, nemelich myt czwen hueben landes czu
Twernn unde myt eyner huebe czu Glyche, myt eyner halbenn
huebe czue Lone, myt eyner huebe czue Besse, mit czwenn hue-
benn czu Stocghusenn, myt eyner hueben czu Wichtdorfft und
Stochhusenn, myt anderthalber huebe czu Stocghusenn, myt soe- 15
benn eckernn^) czu Stochusenn, myt eyner hueben czu Madenn,
myt czwintcig eckernn^) und eym baumgortenn czu Gudenss-
berck'), myt den gudern czu Volmershusenn, czu Schilderode,
czu Ockeshusenn, czu Bittenhusenn, czu Twernn, czu Harlshusenn,
czu Rengeshusenn *), alze sjme alndern, dy vonn Elbenn, seligenn 20
dy vonn unsern voervarn seligenn, vonn uns und unsereme
stieffte czu lene ghetragenn und uff enn bracht habenn, alzo daz
er und sine libeslenserbenn dy egenantenn guternn geystlicht und
wertlich vonn uns unde unsern nochkommen und stieffte czu
rechteme manlene habenn, traghenn, voerstenn, voerdynenn und 25
enphon soln, ßo der lene alt erkommenn, recht und ghewonheyt
ist, und doerumbe unser und unsers stieftes ghetrwe lehennmann
synn, unsers bestes tonn imd unsernn schadenn wamenn, woe
err das ghetonn mack, inmossenn err das voer sych unde synn
liebeslennerbenn uns das ghelobett unde gheswornn haet, doch 30
in dusser leynßschaf f ^) usghescheidenn unserr und unsers stieffts
mannrecht. Des czu orkonnde ^) und voerder bekenthnisße habenn
wyr unser ebtighe inghesegelt [!] ann dussen breff thoenn hen-
ckenn. Datum uff sonnobenth amb tage Divisionis appostolorum,
anno Domini tusent fünfhundert unde achte jaer. 36
Orig.-perg. im freiherrlich von Buttlarschen archive zu Elberberg, abth.
n. Vn, 3: „Acta, lehensherrliche consense betr." Rundes, 27 mm grosses,
braunes, von hellbraunem rande umgebenes siegel, oben fehlt ein stück, siegel-
bild unkenntlich, darunter tartsche mit maueranker ^), Umschrift: [S. ELISA-
BE]TH DE PLESSE CRVCIS [IN C]OVF Die ganze 40
fläche des siegeis sehr verwischt. Aufschrift der rückseite der urk. unleserlich.
1609 febr. 10. a. 241
1) orig. fXinsers 8tieft8^ 2) orig. ,erkemn^ 8) das kloster Eaufangen
besass daselbet 4^/t hufen (s. Brunner in zeitechr. f. Hess, gesch. etc., mittheilun-
gen 1897, p. 115). 4) der Schreibweise nach könnte Rengshausen, kreis Ro-
tenburg a. d. Fulda, gemeint sein, jedoch bei der läge der übrigen dem land-
5 kreise Cassel angehörigen orte dürfte wohl das dorf Rengershausen, landkreis
Cassel, hier in frage kommen. 5) ß durch tintenfleck sehr undeutlich und
fraglich. 6) corrigirt aus ,erkomenn^ 7) das Plessesche siegelbild, der
mauer- oder hausanker, weicht in vorliegendem siegel von der gewöhnlichen ab-
gerundeten form durch scharfe ecken ab (vgl. siegel der urk. nr. 691).
10 599. Notar f cleriker Heinrich Brinchnann beurkundet, dass die übte
Franz zu Corvey und Dietrich zu Bredelar, soune der stißsdecan
Heinrich Ruland zu Cassel auf apostolischen befehl das kloster Kau-
fungen visitirten und dabei wesentliche abweichungen von der regel des
heil. Benedict fanden, in folge dessen äbtissin Elisabeth von Plesse
15 vorbehaltlich der fortgewährung ihrer competenz abdanken wolle.
Kaufungen 1509 februar 10. a.
In nomine Domini, amen. Noverint universi presentis pu- 1509
blici instrumenti seriem inspecturi, quod anno a nativitate ejus--^*^^- ^^•^*
dem millesimo quingentesimo nono, indictione duodecima, die
20vero decima mensis februarii, hora terciarum vel quasi, ponti-
ficatus sanctissimi in Christo patris et domini domini nostri Julii
pape secundi anno ejus sexto, in mei notarii publici testiumque
infrascriptorum ad id specialiter vocatorum et requisitorum pre-
sentia constitutus venerabilis et egregius vir dominus Johannes
25 Engellender utriusque juris doctor et illustris principis et domini
domini Wilhebni lantgravii Hassie, comitis in Katzenelenbogen,
in Deitz, Ctzigenhagen et in Nidda cantzelarius ad infrascripta
speciale habens mandatum, quandam commissionem, buUam ^) inte-
gram, sanam, non viciatam seu illesam, per reverendissimum in
SO Christo patrem et dominum dominum Raymundum cardinalem
Gurcensem sanctissimi domini nostri pape Alexandri ^) de latere
et in partibus legatum decretam, emanatam et sue legationis si-
gillo, ut apparuit, roboratam seu munitam, in presencia reve-
rendi et venerabilium ac religiosorum in Christo patrum et do-
85 minorum Francisci exempti sancü Yiti Corbeyensis ordinis sancti
Benedicti et Theoderici sancte Marie in Bredelar ordinis Cister-
ciensis monasteriorum abbatum necnon venerabilis et egregü viri
domini Heinrici Bolandi decretorum doctoris, ecclesie coUegiate
beati Martini opidi Cassel decani Maguntine et Padebomensis dioce-
40sium in medium produxit, legit, publicavit et presentavit ipsos-
que reverendum *) et venerabiles viros in eisdem litteris et bullis
16
242 16Ö9 febr. lÖ. a.
apostolicis eciam expressos et nominatos vigore et auctoritate
earundem litterarum apostolicanun meliori, qua potuit et debuit,
forma et modo ad visitandum et reformandum monasterium sancti
salvatoris et vivifice crucis in Koffungen ordinis sancti Benedicti
Maguntine diocesis juxta earundem litterarum commissionum 5
apostolicarum vim, formam et teuerem requisivit, petiit et ad
parendum eisdem postulavit. Qui quidem reverendus, venerabiles
et religiosi patres abbates ac egregius vir dominus decanus pre-
memorati post maturam deliberacionem prehabitam mandatis aposto-
licis in ea parte se obtemperando ut filii obedientes ad requisitio- lO
nem hujusmodi consensum plenarium annuentes pronos se obtu-
lerunt. Unde prefati reverendus, venerabiles et religiosi patres
Franciscus sancti Viti Corbeyensis, Theodericus beate Marie in
Bredelar monasteriorum abbates ac egregius vir dominus Hein-
ricus Rolandi decanus visis et receptis buUis hujusmodi, ut pre- 15
mittitur, ac servatis servandis dilacionibus, monicionibus et re-
quisicionibus ceterisque solempnitatibus in hiis observari solitis
et consuetis ad actum hujusmodi visitationis cum debita reve-
rentia et honore processerunt dictumque monasterium sancti sal-
vatoris primo a capite inde ad membra visitando sciscitantes de 30
morum honestate et vita regulari personarum ejusdem scrutineum
animo admodum diligenti exercentes, in quo quidem visitacionum
et scrutinei actu vitam regule beati Benedicti, ad quam ratione
fundacionis astricte, penitus contrariam et in nullo conformem,
sed quandam inolitam, dissolutam, irreligiosam abusionem, quam 25
abolendam, exstirpandam et reformandam decreverunt, comperien-
tes, quapropter nobilem et generosam dominam Elißabeth de
Plesse dicti monasterii sancti salvatoris abbatissam, quam solam.
absque membris sive conventualibus Deo servientibus necnon re-
ligionis habitu aut signo aliquo reÜgionis in vestitu deferentem*)90
ac regulari vita penitus deficientem, sed ut secularem in habitu,
vita, moribus et in incessu comperiebant, quare eandem de tribus
substancialibus vite regularis pie informando ipsamque in Christo
exhortando, quatenus anime sue salutis intuitu regulärem vitam
sancti Benedicti, ad quam, ut pref ertur, racione fundacionis ejus- 35
dem monasterii astricta, reassumendam cum pluritate perso-
narum devotarum religiosarum capitulum seu conventum re-
presentantium, Deo onmipotenti ferventius inservientium, Christo
Jesu fructum uberiorem et ampliorem offerendo magis ac magis
instigarunt. Ad que prefata abbatissa post habitam deliberatio- 40
nem premissa atque habitum seu cappam secundum regulam beati
1509 febr. lö. a. 243
Benedicti assumere recusando, sed se potius pronam, ne longe
augmentum divini cultus protraheretur et vita regularis juxta
ejusdem monasterii fundacionem copiosius tum devotius recupera-
retur sive institueretur, [ad] *) dictam ejus abbaciam et monasterium
ösancti salvatoris cum omnibus suis juribus et pertineiitiis, com-
petentia sibi tamen obtenta, in presencia et ad directionem seu
manus prefatorum visitatorum vel commissariorum et ad futuri
conventus ejusdem monasterii instituendi nutum et electionem
resignandum et reddendum®) paratam obtulit et pronam. Super
lOquibus omnibus et singulis premissis egregius vir dominus Jo-
hannes Engeilender doctor et cantzelarius prefatus necnon pre-
memorati visitatores me notarium publicum, quatenus ipsis super
premissis unum vel plura publicum seu publica, tot quot forent
necessaria, conficerem instrumentum et instrumenta, legitime re-
16quisierunt et quiHbet ipsorum requisivit. Acta fuerunt hec in
monasterio predicto sancti salvatoris in Koffungen sub anno, in-
dictione, die, mense, hora et pontificatu, quibus supra, presenti-
bus ibidem venerabili et religiöse in Christo patre domino Jo-
hanne beate Marie in Bredenowe ordinis sancti Benedicti
20Maguntine diocesis abbate necnon validis viris Frederico de
Brencken, Jodoco Ratzenberch et Heinrico de Stockhusen armi-
geris dictarum Maguntine et Padebomensis diocesium testibus ad
premissa vocatis specialiter et rogatis.
(S. N.) Et ego Heinricus Bringkman clericus Padebornen-
25sis diocesis, publicus sacra imperiali auctoritate notarius, quia
predicte requisitioni, litterarum apostohcarum presentacioni, pa-
ritioni, visitationi omnibusque aliis et singulis, dum sie, ut pre-
mittitur, agerentur et fierent, una cum prenominatis testibus pre-
sens interfui eaque omnia et singula premissa sie fieri vidi et
SOaudivi ac in notam sumpsi, ex qua hoc presens publicum instru-
mentum manu propria fideliter scriptimi confeci, subscripsi, pu-
bUcavi et in hanc pubHcam formam redegi signoque et nomine
meis solitis et consuetis signavi in fidem et testimonium omnium
et singulorum premissorum rogatus et requisitus.
35 Orig.-perg. in M. Auf der rückseite von band 16. jabrb. : Jnsirumentum
visitationis, correctionis tarn in capite quam in reliquis circumstanciis monasterii
in Kauffungen^
1) den Wortlaut dieser bulle papst Alexanders YI., sowie des decretes
cardinal Baymunds s. urk. nr. 574. 2) orig. ^Alenxandri^ 8) orig. ^reveren-
46 dus*. Wegen des Singulars vgl. p. 241 z. 33/34, p. 242 z. 7 und 12, p. 244 z. 12,
p. 246 z. 29, p. 249 z. 3/4 u. s. w. 4) orig. ,deferen8^ 5) ,ad^ feblt im
orig. (vgl. p. 244 z. 36). 6) orig. ,redendum*.
244 1609 febr. 10. h.
600. Notar, cleriker Heinrich Brinckmann beurkunde, dass äbtissin
Elisabeth von Plesse zu Kaufungen die canoniker Johannes Merckel,
Kaspar Zincke und Johannes Pflucke zu Cassel zu ihren Sachwaltern
in angelegenheit ihrer abdankung bestellte.
Kaufungen 1509 februar 10. b. 5
1509 In nomine Domini, amen. Anno a nativitate ejusdem mil-
fehr. 10. 6. Jesimo quingentesimo nono, indictione duodecima, die vero de-
cima mensis februarii, hora nonarum vel quasi, pontificatus sanc-
tissimi in Christo patris et domini domini nostri Julii pape se-
cundi anno ejus sexto, in mei notarii publici testiumque infra- 10
scriptormn ad id specialiter vocatorum et rogatorum presenciis
coram reverendo, venerabilibus et religiosis in Christo patribus
et dominis Francisco exempti sancti Viti Corbeyensis ordinis
sancti Benedicti et Theoderico beate Marie in Bredeler ordinis
Cisterciensis Padebomensis diocesis monasteriorum abbatibus nee- 15
non egregio viro domino Heinrico Rolandi decretorum doctore,
ecclesie coUegiate beati Martini opidi Cassell Maguntine dio-
cesis decano, commissariis et visitatoribus apostolicis, prout in
eisdem litteris apostolicis plenius continetur, constituta nobilis et
generosa domina Elißabet de Plesse monasterii sancti salvatori8 20
et viviiice crucis in Kofhingen Maguntine diocesis abbatissa
mentis et rationis suarum^) sana et compos, non tracta nee se-
ducta vel compulsa aut machinacione aliqua sinistra circumventa,
sed matura deliberatione prehabita et sibi de et super compe-
tencia et condigna provisione dicte abbacie juxta ejus petita suffi- 25
cienter provisa, ut confessa fuit et fatebatur expresse, omnibus
melioribus modo et forma, stilo et ordine, quibus meUus potuit
et debuit, constituit, creavit et solempniter ordinavit suos veros,
certos et legitimes et irrevocabiles procuratores, actores, factores
et negotiorum infrascriptorum gestores et nunctios speciales et 30
generales, ita tamen quod specialitas generalitati non deroget nee
e contra, videlicet honorabiles vires dominos magistrum Johan-
nem Merckel, Casperum Cincken ^) et Johannem Pflücken ecclesie
coUegiate beati Martini Cassalensis predicte canonicos, absentes
tamquam presentes et quemlibet ipsorum solum et in solidum, 35
ad ipsius nobilis et generöse domine abbatisse consütuentis no-
mine et pro ea dictam abbatiam et monasterium sancti salvatoris
et vivifice crucis in Kouffungen dicte Maguntine diocesis cum
Omnibus juribus, pertinentiis et obventionibus ejusdem universis
et singulis, intuita reformatione et divini cultus in eadem ampli-40
1509 febr. 10. b. 246
ficatione ad futuri conventus sive capituli instituendi in eodem
monasterio nutum et electionem et non alias necnon ad*) dicto-
rmn visitatorum seu oommissariormn ejusdem monasterii directio-
nem, ordinacionem et disposicionem et illius vel illormn, ad quem
5vel ad quos dicte abbatie resignatio, receptio spectat et pertinet
seu spectare et pertinere dinoscitur, manibus sponte et libere re-
signandum et reddendum *), prout de presenti pronam et sponta-
neam*), si quis vel qui, ad quem vel ad quos dicte abbatie re-
signatio, receptio spectat et pertinet seu spectare et pertinere
10 dinoscitur, presens esset vel fuissent, resignandimi et redendum
se obtulit et exhibuit, quodque in resignacionem et cessionem
bujusmodi non interveniat fraus, dolus seu Symoniaca pravitas
aut alia sinistra machinacio in animam ipsius constituentis, ju-
rando renunctians dicta Elißabet constituens Omnibus juribus et
IB juris actionibus, indultis, privilegiis et statutis, quibus contra pre-
missa venire posset vel quomodolibet se tuen, relevans eciam et
relevare volens dictos suos procuratores ab omni onere satisdandi,
judicio sisti et judicatum solvi, cum omnibus et singulis clausulis
requisitis, in et sub juris et facti renunciacione necessariis et con-
20tentis, sub ypoteca et obligatione omnium bonorum suorum mo-
bilium et immobilium, presentium et futurorum promisitque dicta
constituens michi notario publice infrascripto tamquam publice
et autentice persone rite et legittime manu stipulata vice et no-
mine omnium et singulorum, quorum interest, intererit vel quo-
25 modolibet interesse poterit, in futurum se ratum et gratum atque
firmum perpetuo habiturum totum id et quicquit per dictos suos
procuratores actum, factum, dictum, gestum, procuratumve fuerit
in premissis seu aliquo premissorum, super quibus omnibus et
singulis prefati commissarii me notariiun publicum, quatenus ipsis
30 de et super premissis unum vel plura publicum seu publica, tot
qnot forent necessaria, conficerem instrumentum et instrumenta,
legittime requisierunt. Acta sunt hec in monasterio predicto
sancti salvatoris in Koffungen sub anno, indictione, die, mense,
bora et pontificatu, quibus supra, presentibus ibidem venerabili
36 et religiöse in Christo patre et domino Johanne beate Marie in
Bredenowe ordinis sancti Benedicti abbate necnon validis viris
Frederico de Brencken, Jodoco Ratzenberch et Heinrico de Stock-
busen armigeris dictarum Maguntine et Padebornensis diocesium
testibus ad premissa vocatis specialiter et rogatis.
40 (S. N.) Et ego Heinricus Bringkman clericus Padebornen-
sis diocesis, publicus sacra imperiali auctoritate notarius, quia
246 1509 märz 28. a.
predictis constitutioni, poteatatis dacioni, ratihabicioni, relevacioni
et renunctiacioni omnibusque aliis et singulis premissis, dum sie,
ut premittitur, fierent et agerentur, una cum prenominatis testibus
presens interfui, ea omnia et singula premissa sie fieri vidi et
audivi et in notam sumpsi, ex qua hoc presens publicum instru- 5
mentum manu propria scriptum confeci, subscripsi, publicavi et
in banc publicam formam redegi signoque et nomine meis solitis
et consuetis signavi in fidem et testimonium omnium et singulo-
rum premissorum rogatus et requisitus.
Orig.-perg. in M. Auf der rückseite von band 16. jahrh. : ^Constitutio 10
procuratorii domine Elizabeth de Plesse ad resignandum abbatiam in Kauffungen^
1) orig. jsuorum*. 2) = Zinck oder Zincke (Casseler bürgerfamilie).
8) vermittelst einfügongszeichens ist im orig. das aus versehen über ,et' (nach
,disposicionemO übergeschriebene ,ad' an diese seine richtige stelle verwiesen
worden. 4) orig. ,redendum*. 5) orig. ,spontam*. 15
601. Notar, cleriker Heinrich Brinckmann beurkunde, dass die äbte
Franz zu Corvey und Dietrich (zu Bredelar), sowie doctor Heimnch
Buland, dscan der sanct Martinskirche zu Cassel, als apostolische
commissare, visitatoren und reformatoren des Mosters Kaufungen da-
selbst einen neuen convent von genannten 8 nonnen von der Observanz 20
der Bursfelder reformation einführten.
Kaufungen 1509 märz 28. a.
1509 In nomine Domini, amen. Anno a nativitate ejusdem mil-
märz28 a, lesimo quingentesimo nono, indictione duodecima, die vero vice-
sima octava mensis marcii, hora terciarum vel quasi, pontificatus 25
sanctissimi in Christo patris et domini domini nostri JuHi pape
secundi anno ejus sexto, in mei notarii publici testiumque infra-
scriptorum ad id vocatorum et rogatorum presentiis constituti
reverendus, venerabiles et religiosi in Christo patres Franciscus
exempti sancti Viti Corbeyensis ordinis sancti Benedicti et Theo- 80
dericus sancte Marie ^) ordinis Cisterciensis Padebomensis dio-
cesis monasteriorum abbates necnon venerabilis et egregius vir
dominus Heinricus Rolandi decretorum doctor, ecclesie beati Mar-
tini opidi Cassell Maguntine diocesis decanus commissarii, visi-
tatores et reformatores monasterii sancti salvatoris et vivifice35
crucis in Kouffungen dicte Maguntine diocesis a sede apostolica
deputati, quia, conventu sive capitulo in predicto monasterio sancti
salvatoris deficiente et vacante, dicti commissarii, convocatis con-
vocandis per compulsum campanarum, ut moris est, vigore dicte
1509 märz 28. a. 247
apostolice commissionis quasdam venerabiles et religiosas devotas
virgines, videlicet Elißabeth Haken, Mechthildem de Thye, An-
nam de Borch, Willam de Broickhusen, Annam de Brencke,
Margarethain Beren, Heylenam Freßkenn et Pellen de Malsborch
6 ordinis sancti Benedicti de observantia reformacionis Burßfelden-
sis ad dictum monasterium sancti salvatoris in Kouffungen Om-
nibus melioribus modo, forma et ordine, quibus melius potuerunt,
debuerunt et efficatius fieri potuit, presentarunt et introduxerunt
conventum seu capitulum ibidem instituendo, ordinando et prio-
lOrissam una cum prefatis virginibus et ex eisdem deputando eis-
que veram et legitimam sepedicti monasterii sancti salvatoris
in Kouffungen cum omnibus ejusdem juribus, dignitatibus, pri-
vilegiis, reliquiis, clenodiis, attinentiis, bonis, proventibus, red-
ditibus, fructibus, obventionibus et emolimentis universis ejus-
15 dem per introductionem in jam dictum monasterium, assigna-
tionem claviimi, tactum cornu summi altaris et presentationem in
chorum possessionem realem, actualem et corporalem tradendo et
assignando divinaque et custodiam reliquiarum eis in animam
committendo et omnia alia et singula faciendo, agendo, exercendo,
20que in premissis et circa ea fuerint necessaria et quomodolibet
oportuna et circa hec fieri solita et consueta. Super quibus om-
nibus et singulis premissis prefati reverendus, venerabiles et reli-
giosi patres abbates et venerabilis vir dominus decanus, commis-
sarii et visitatores prememorati, me notarium publicum [requisie-
25runt]^), quatinus ipsis super premissis unum vel plura publicum
seu publica, tot quot forent necessaria, conficerem instrumentum
et instrumenta. Acta sunt hec in monasterio predicto sancti sal-
vatoris in Kouffungen sub anno, indictione, die, mense, hora et
pontificatu, quibus supra, presentibus ibidem venerabilibus et re-
SOligiosis in Christo patribus et dominis Heinrico Bursfeldensis et
Johanne Bredenowensis ordinis sancti Benedicti monasteriorum
abbatibus necnon validis, honorabilibus et discretis viris Heinrico
de Schachten, Jodoco Ratzenbergk armigeris, Theplone Riehen
in Koffungen et Hermanne Krumpipen in Dalhusen pastoribus
35Maguntine et Padebornensis diocesium testibus ad premissa vo-
catis specialiter et rogatis.
(S. N.) Et ego Heinricus Bringkman clericus Padebor-
nensis diocesis, publicus sacra imperiali auctoritate notarius, quia
predictis presentationi, introductioni, capituli seu conventus in-
40 stitutioni, possessionis traditioni omnibusque aliis et singuHs pre-
248 1509 märz 2a b.
missis, dum sie, ut premittitur, fierent et agerentur, una cum
prenominatis testibus presens interfui eaque omnia et singula
premissa sie fieri vidi et audivi et in notam sumpsi, ex qua hoc
presens publicum instrumentum manu propria scriptum confeci,
subscripsi, publicavi et in hanc publicam formam redegi signoque 5
et nomine meis solitis et consuetis signavi in fidem et tesümo-
nium omnium et singulorum premissorum rogatus et requisitus.
Orig.-perg. in K, Auf der rückseite von gleichzeitiger band : jlnstrumen-
tum inductionis conventus in Kauffungen regularis observantie ordi[ni8] sancti
Benedicti unionis Bur8felden8i8\ 10
1) zu ergänzen «Bredelarensis' (s. urk. nr. 602, 607, 609, 610 und 640).
2) jrequisierunt' fehlt im orig.
602. Notar, cleriker Heinrich Brinckmann beurkundet, dass die ca~
noniker K<ispar Zincke und Johannes Pflücke zu (Hassel als Sachwalter
der äbUssin Elisabeth von Hesse deren verzieht auf die abteiliche Ib
würde zu Kaufungen vor ihm erklärten.
Kaufungen 1509 märz 28. b.
1509 In nomine Domini, amen. Pateat universis et singulis pre-
märz28.b.^^j^^ publicum instrumentum inspecturis, quod anno a nativitate
ejusdem millesimo quingentesimo nono, indictione duodecima, die 20
vero vicesima octava mensis martii, hora nonarum vel quasi, pon-
tificatus sanctissimi in Christo patris et domini domini nostri
Julü pape secundi anno ejus sexto, in mei notarii publici testium-
que infrascriptorum ad id vocatorum et rogatorum presentia, in
choro virginum monasterii sancti salvatoris et vivifice crucis Kou- 25
fugiensis Maguntine diocesis constituti personaliter honorabiles
viri domini Casperus Cincke et Johannes Pflücke ecclesie beati
Martini opidi Cassel dicte Maguntine diocesis canonici, procura-
tores irrevocabiles nobilis domine Elißabet de Plesse ejusdem
monasterii sancti salvatoris abbatisse, prout de ipsorum procu-90
racionis mandato in instrumento publice per me notarium infra-
scriptum confecto, subscripto et signato*) lacius continetur, con-
stabat, Omnibus melioribus modo, via, jure, stilo, forma et ordine,
quibus uberius et efficatius potuerunt et debuerunt seu quilibet
ipsorum potuit et debuit, abbaciam et monasterium sancti salva-85
toris et vivifice crucis Koufugiensem sepedictam predicte Magun-
tine diocesis cum omnibus et singulis juribus, jurisdictionibuSy
libertatibus, privilegiis, proventibus, fructibus, redditibus, perti-
1509 märz 28. b. 249
nenciis et obvencionibus ejusdem universis et singulis ac eorun-
dem attinenciis et.proprietatibus, quibuscunque eciam nominibus
fungantur, ubilibet constitutis in reverendi et venerabilium ac
religiosorum in Christo patrmn Francisci exempti sancti Viti Cor-
öbeyensis ordinis sancti Benedicti et Theoderici sancte Marie in
Bredeler ordinis Cisterciensis Padebomensimn monasteriorum
abbatmn ac egregii et venerabilis viri domini Heinrici Bolandi de-
cretorum doctoris, dicte ecclesie beati Martini Cassaliensis decani
apostolicorum ^) commissariorum et dicti monasterii visitatorum
10 presentia ad religiosarum Elißabet Haken priorisse, Mech[t]ildi8 de
Thye, Anne de Borch, Wille de Broickhusen, Anne de Brencke,
Margarete Bere, Heylene Freßcken et Pelle de Malsborch ac ce-
terarom ') conventualium ejusdem monasterii sancti salvatoris Kou-
fugiensis electionem et omnimodam disposicionem pure et simpli-
löciter procuratorio nomine resignaverunt, prout quilibet ipsorum
de presenti publice resignavit et, quod in cessione hujusmodi et
resignatione non intervenit dolus, fraus seu Symoniaca pravitas,
in dictorimi visitatorum et commissariorum apostolicorum ^) et
reUgiosarum virginum, priorisse et conventuaHum predictarum
20manibus jurarunt et quilibet ipsorum juravit in animam dicte
constituentis promiseruntque dicti procuratores et quilibet ipsorum
promisit michi notario publice infrascripto, tamquam publice et
aut^ntice persone, rite et legitime manu stipulata de ratu et gratu.
Super quibus omnibus et singulis dicti reverendus, venerabiles et
25religiosi patres et domini commissarii et visitatores ac religiöse
virgines, priorissa cetereque conventuales supranominate me no-
tarium publicum, quatenus ipsis de et super premissis unum vel
plura publicum seu publica, tot quot forent necessaria, conficerem
instrumentum et instrumenta legitime requisierunt et quilibet
30 ipsorum requisivit. Acta fuerunt hec in monasterio predicto
sancti salvatoris Koufugiensis, sub anno, indictione, die, mense,
hora et pontificatu, quibus supra, presentibus ibidem venerabüi
religioso in Christo patre*) domino Johann[e] beate Marie in
Bredenowe ordinis sancti Benedicti Maguntine diocesis mona-
85sterii abbate, Theplone Bichen pastore, Heinrico Tweme pre-
bendario in Koffungen, Heinrico de Schachten, Jodoco Ratzen-
berch armigeris et Ludolffo Assenborch clerico Maguntine et Pa-
debomensis diocesium testibus ad premissa vocatis specialiter et
rogatis.
40 (S. N,) Et ego Heinricus Bringkman clericus Padebornen-
sis diocesis, publicus sacra imperiali auctoritate notarius, quia
2B0 1509 märz 29.
predictis resignacioni, juramenti prestitioni omnibusque aliis et
singulis premissis, dum sie, ut premittitur, fierent et agerentur,
una cum prenominatis testibus presens interfui eaque omnia et
singula premissa sie fieri vidi et audivi ac in notam sumpsi, ideo-
que hoe presens publicum instrumentum manu propria conscrip- 5
tum exinde confeei, subscripsi, publieavi et in haue publicam
formam redegi signoque et nomine meis solitis et consuetis sig-
navi in fidem et testimonium omnium et singulorum premissorum
rogatus et requisitus.
Orig.-perg. in M., verblasste schrift. Auf der rückseite von band 16. 10
jahrh. : ^Instnunentom resignationis abbaue in Kauffungen per procuratores con-
stitutOB per dominam Elizabet de Pleesß quondam abbatissam in Eauffungen^
1) orig. ,confectum) subscriptum et signatum^ 2) orig. ,apo8tolicaruni'.
3) orig. jceterorum*. 4) orig. ,patri*.
603. Priorin und capitel des klosters Kaufungen laden zu der aufih
den 2. april 1509 anberaumten wähl eitler neuen äbtissin alle die^
jenigen ein, welche dabei interessirt sind.
Kaufungen 1509 märz 29.
laoB Notificant priorissa et capitulum seu conventus monasterii
märz 29. gj^^^^ salvatoris ac vivifice crucis in Konfunge ordinis sancti20
Benedicti Maguntinensis diocesis omnibus et singulis presentes
litteras inspecturis, et quorum interest vel Interesse poterit quo-
modolibet in futurum, quod pridem nobilis et generosa domina
Elißabeth de Plesse quondam ejusdem monasterii abbatissa sponte
et libere dictam abbatiam in Konfunge ore proprio ad manus et 25
in electionem eapituli seu conventus ibidem resignavit necnon per
suos certos, legitimes, irrevocabiles procuratores die Mercurii vi-
cesima octava^) mensis marcü resignare fecit. Et, ne ipsum mo-
nasterium grave in spiritualibus et temporalibus, prout esset ve-
risimile, per diutinam ipsius abbatie vacationem paciatur detri-30
1509 mentum, diem lune proximam, que erit seeunda mensis aprilis,
apr. 2. ^^^ eontinuatione dierum sequentium ad tractandum et provi-
dendum de futuri eapituli seu abbatisse substitutione communiter
duxerunt statuendam. Quapropter per presentis eedule affixionem
et bedellum suum, nunetium juratum, ad hoc specialiter deputa-B5
tum, citari mandant et citant omnes et singulos sua Interesse pu-
tantes, qui hujusmodi electioni de jure aut eonsuetudine debent,
possunt et volunt interesse, quatinus die supradieta, hora tercia-
rum cum dierum sequentium eontinuatione, ut prefertur, in dicto
monasterio ac loeo^) capitulari ejusdem legitime compareant ad 40
1509 apr. 2. 2B1
tractandum de future abbatisse eleotkme et ad ipsam electionem,
si opus fuerit; procedendum et procedi videndmn et omnia alia
et singula faciendum, que in premissis necessaria fuerint vel quo-
modolibet oportuna, certificantes eosdem, quod, sive oomparuerint
ösive non, nichiknnuius ad premissa omnia et singula, prout juris
et moris taerüf procedere et eidem monasterio de persona ydo-
nea, pivrat Dominus inspiraverit, providere curabunt ipsorum ab-
sentia non obstante. Datum Konfunge anno Domini m^. quin-
gentesimo nono, die Jovis vicesima nona mensis marcii, sigillo
lOconventus seu capituli memorati in fidem et testimonium premis-
sorum presentibus subimpresso.
[Unter dem texte rechts von gleicher hand:]
Die Veneris vicesima decima mensis marcii de mane Lora
terciarum presens proclamationis mandatum januis ecclesie Kouf-
15fungensis est affixum, publicatum '), lectum et executum.
Die lune secunda mensis aprilis de mane hora terciarum
presens proclamationis mandatum iterato modo est publicatum et
valvis dicte ecclesie affixum et executum.
Executum et denunctiatum est presens mandatum pro tercia
20 et ultima vice die lune supradicta hora nonarum.
Orig.-pap. in K., am oberen und unteren rande eingerissen, eine anzahl kleiner
löcher im bruche mit Schädigung der schrift. Unter der mitte des textes über
grünes wachs auf papier gedrücktes siegel des capitels zu Kaufungen (beschrei-
bung s. urk. nr. 686). Auf der rückseite von hand der priorin Elisabeth Hake :
25 ,Proclamacio electionis'.
1) orig. ,octaYo\ 2) unterer theil des 1 und erstes o durch kleines loch
zerstört. 3) hier folgt wieder gestrichenes ,et*.
604. Priorin Elisabeth Hake und das capitel des klosters Kauf ungen
bitten den erzbischof Uriel zu Mainz, die einstimmige wähl der con~
30 ventualin Anna von der Borch zur äbtissin bestätigen zu wollen.
Kaufungen 1509 april 2.
In nomine Domini, amen. Reverendissimo in Christo patri J509
et domino domino Orieli sancte Maguntine ecclesie archiepis- ^^' ^'
copo, sacri imperii Romani per Germaniam archicantzelario ac
35principi electori priorissa et capitulum seu conventus monasterii
sancti salvatoris et vivifice crucis in Kouffungen. Vestre reve-
rendissime patemitati humiles et devote filie cum omni reverentia
orationum nostrarum suffragia ac infrascriptorum agnoscere veri-
tÄtem*). Quia propter vacationem diutinam monasteria pastora-
40 libus solatüs destituta gravia in spiritualibus et temporalibus dis-
252 IfK» «pr. 2.
pendia paciuntar, idcirco vicesima octava^,) mensis martii anni
presentis abbatia dicti nostri monasterii in Koaffimgen per nobilis
et generöse domine Elißabet de Plesse novissime ejosdem nostri
monasterii abbatisse irrevocabiles et legitimos procuratores ad
nostri conventos seu capituli nntnm, electionem et omnimodam 5
dispositionem in presentia reverendi et venerabilium virorom do-
minomm commissariorom et visitatoram a sede apostolica depu-
tatomm resignata vacante et ne ipsmn monasteriom vidoitatis
sne incommoda diutius deploraret, foit a tnnc presentibns sab-
sequens proxima secunda mensis aprilis com continuatione inme- 10
diäte sequentinm diermn ad electionem future abbatisse celebran-
dam concorditer assignata. Convocatis igitor seconduin statuta
nostra reverendo et venerabilibns dominis visitatoribns supranar-
ratis, nobis a sede apostolica novissime deputatis, alüsque convo-
candis et convenientibus in termino supradicto ad capitulom no- 15
strmn omnibns, qui debuerunt, voluemnt et potuerunt commode
Interesse, post invocationem sancti spiritos per solempnem et de-
votam misse de eodem in presentia omninm electorum celebra-
tionem ac saluberrimi eukaristie sacramenti eligentium commu-
nionem alüsque juxta sacri Basiliensis consilii decreta rite per- 20
actis matura deliberatione prehabita placuit nobis per viam com-
promissi restricü dicto nostro monasterio providere ad directionem
prefatorum patrum visitatorum cum assistentia venerabilium et
religiosorum in Christo virorum dominorum Heinrici Bursfeldensis
et Johannis Bredenowensis monasteriorum abbatum, qui pro hoc 26
ipso per nos singulariter fuerunt vocati et rogati, unde duas de
nostro conventu fide dignas sorores, videlicet Elißabeth Haken
priorissam et Annam de Brencke una cum veneranda et religiosa
domina Alferade de Beygha abbatissa in Gerden concorditer du-
ximus assumendas, que potestatem a nobis sibi traditam accep-90
tantes illam eligendi, quam major pars congregationis nostre no-
mlnaret. Ad unum capituli nostri angulum se trahentes secreto
et singulatim primo sua et postea cunctorum vota diligenter ex-
quirentes eaque stilo per notarium publicum commendantes in-
venerunt omnes et singulas tocius capituli seu conventus sorores 35
vota sua direxisse concorditer in sororem Annam de Borch mo-
nasterii nostri conventualem, personam ac virginem utique provi-
dam et discretam, litterarum scientia, vita et moribus merito
commendandam, in etate legitima constitutam ac de legittimo
matrimonio procreatam, in spiritualibus devotam, religionis et ob- 40
servantie regularis zelatricem ac in temporalibus multiun circum-
1609 apr. 2. 25ä
spectam aliisque multiplicibus castimonie et sanctimonie virtuti-
busque insignitam, quam soror Elißabeth Haken priorissa prefata
una compromissariarum infra terminum in compromisso prefixum
vice sna et sociarum compromissariarum ac tocius capituli seu
5 conventus elegit solempniter et publice pronuntiavit sub hac ver-
borum forma: In nomine patris et filii et spiritus sancti, amen.
Ego soror iEJlüBabet Haken priorissa hujus monasterii vice et no-
mine religiosarum virginum, venerande domine Alferade abba-
tisse in Gerden et Anne de Brencke compromissariarum et socia-
le rum mearum et mea, quibus est a toto conventu hujus monasterii
de abbatissa providendi seu eligendi commissa potestas, de reli-
giosa sorore Anna de Borcb seniore provideo buic monasterio et
ipsam vice mea et sociarum mearum compromissariarum et alia-
rum presentium jus in electione habentium in biis scriptis in abba-
15 tissam eligo. Qua electione sie rite celebrata ac deinde „Te Deum
laudamus^ solempniter decantato electionem ipsam solempniter
publicari et dicte electe statim insinuari fecimus, consensum ipsius
electe bumili precum instantia flagitantes, que post humilem in-
sufficientie sue allegationem, tandem divine nolens resistere vo-
20luntati, infra tempus a jure statutum, annuit votis nostris, elec-
tioni de se facte consentiens, eapropter reverendissime paternitati
vestre tam devote quam humiliter una cum dicta electa nostra
supplicamusy quatenus electionem tandem sie canonice et solemp-
niter celebrataxn confirmare ac eidem ^) electe munus benedictionis
25 f avorabiliter impartiri aliaque, prout opus fuerit, oportune provi-
dere dignemini, ut Deo auctore nobis et ipsi monasterio nostro
velut pastor bonus preesse valeat utiliter et prodesse nosque et
alie ejus subdite sub ipsius regimine in observantia regulari Do-
mino virtutum possimus salubriter militare. Acta sunt hec in
30 monasterio sancti salvatoris et vivifice crucis pretacto sub anno
Domini millesimo quingentesimo nono, mense et die, quibus supra,
in quorum omnium et singulorum fidem et testimonium presentes
litteras sive presens publicum instrumentum sigilli nostri capittuli
seu conventualis appensione una cum notarii publici subscriptione
35jussimus et fecimus communiri, presentibus ibidem validis hono-
rabilibus et discretis viris Heinrico de Schachten, Jodoco Ratzen-
bergk armigeris, Theplone Eichen pastore in Kouffungen, Her-
manne Krumpipen pastore in Dalhusen et Ludolffo Assenborch
presbyteris et clericis Maguntine et Padebornensis diocesium
40testibus ad premissa vocatis speciaUter et rogatis.
(S. N.) Et ego Heinricus Bringkman clericus Padebornen-
264 15Ö9 apr. 23.
sis diocesis publicus sacra imperiali auctoritate notarius, quia pre-
dictis eleotioni, pronunctiacioni et consensui*) omnibusque aliis
et singulis premissis, dum sie, ut premittitur, fierent et ageren-
tur, una cum prenominatis testibus presens interfui eaque omnia
et singula premissa sie fieri vidi et audivi ac in notam sumpsi, 5
ex qua presens publicum instrumentum manu propria scriptum
confeci, subscripsi, publioavi et in hanc publicam formam redegi
signoque et nomine meis solitis et consuetis signavi in fidem et
testimonium omnium et singulorum premissorum rogatus et re-
quisitus. 10
Orig.-perg. in M. Kaufunger capitelssiegel (beschr. s. urk. nr. 636). Auf
der rückseite von hand 16. jahrh. : ,Decretum electionis soronim in Kauffungen
de abbatissa electa^
1) hier dürfte etwa ,8upplicamu8* zu ergänzen sein. 2) ,octaya' mit
anderer tinte, aber von derselben hand übergeschrieben. 8) orig. ,eedem\ 15
4) orig. ,con8en8u^
605. Notar, cleriker Heinrich Brinckmann beurkundet, dass die zur
äbtissin des klosters Kaufungen erwählte Anna von der Borch den
kandier Johannes Englender und den rltter Konrad von Mnnsbach als
ihre procuratoren bestellt hohe, um die bestätiyung ihrer erwählung 20
bei dem erzbischofe Uriel zu Mainz zu betreiben,
Knu/ungen 1509 april 23.
1509 In nomine Domini, amen. Anno a nativitate ejusdem mil-
^^' ' lesimo quingentesimo nono, indictione duodecima, die vero vice-
sima tercia mensis aprilis, hora nonarum vel quasi, pontificatus 25
sanctissimi in Christo patris et domini domini nostri Julii pape
secundi anno ejus sexto, in mei notarii publici testiumque infra-
scriptorum ad id specialiter vocatorum et rogatorum presentüs
constituta nobilis et religiosa domina Anna de Borch electa in
abbatissam monasterii sancti salvatoris et vivüice crucis in Kouf- 30
fungen ordinis sancti Benedicti Maguntine diocesis omnibus
melioribus via, jure, causa et forma, quibus potuit et debuit, fecit,
constituit, creavit, deputavit et nominavit suos veros legitimes
et certos procuratores, actores, factores negotiorumque suorum
infrascriptorum gestores ao nunctios generales et speciales, ita35
tamen quod generalitas non deroget specialitati nee specialitas
generalitati, videlicet venerabilem et strennuum viros et dominos
Johannem Engelender utriusque juris doctorem et illustris prin-
cipis et domini domini Wilhelmi Hassie lantgravii, comitis in
Katzenelenbogen, Deitz, Ctzigenhagen et in Nidda, cantzelarium 40
15Ö9 apr. 2ä. 365
et Conradum de Manspach militem, absentes tamquam presentes
et quemlibet eorum in solidum, ita tarnen quod non sit melior
conditio primitus occupantis nee deterior subsequentis, sed quod
unus eorum inceperit, illud alter eorum prosequi, mediare, ter-
5minare possit et finire ad ipsius domine constituentis nomine et
pro ipsa petendum, impetrandum et obtinendum confirmationem
electionis de se legitime facte in abbatissam dicti monasterii
sancti salvatoris et vivifice crucis in Kouffungen et ad petendum
et obtinendum suppleri defectus, si qui in ipsa electione commissi
lOfuerint, a reverendissimo in Christo patre et domino nostro do-
mino Uriele arcbiepiscopo Maguntinensi aut in hoc ejus vicario
vel quocumque alio ad hoc potestatem habente necnon ad juran-
dum in animam ipsius constituentis, quod in hujusmodi electione
non intervenit dolus, fraus, Symoniaca pravitas aut alia illicita
IBpactio seu corruptela ac alterius generis, quodcumque licituill in
hiis solitum et consuetum juramentum prestandum et litteratf sive
commissiones desuper necessarias quascumque petendum et impe-
trandum omniaque et singula ad hujusmodi confirmationem ne-
cessaria et oportuna faciendum, procurandum et exercendum,
20eciamsi mandatum magis speciale quam presentibus est expres-
sum, requirant unum quoque vel plures procuratorem §eu procu-
ratores loco sui substituendum eumque vel eos revOOftndum, to-
ciens quotiens opus fuerit, nichilominus tamen presenti mandato
in suo vigore manente. Super quibus omnibus et singulis pre-
25missis prefata constituens me notarium publicum, quatinus eidem
super premissis uDum vel plura publicum seu publica, tot quot
forent necessaria, conficerem instrumentum et instrumenta legi-
time requisivit. Acta sunt hec in monasterio sancti salvatoris
predicto sub anno, indictione, die, mense, hora et pontificatu,
80 quibus supra, presentibus ibidem religiöse, Vldido, honorabilibus
et discretis viris Hermanne Wegener de Lemgo ^) presbitero in
Kouffungen, Jodoco Ratzenberge armigero, Alberto Wyggeringk
presbitero et Johanne Reymbolt clerico Maguntinensis, Monaste-
riensis et Padebornensis diocesium testibus ad premissa vocatis
85 specialiter et rogatis.
(S. N.) Et ego Heinricus Bringkman clericus Padebornen-
sis diocesis, pubHcus sacra imperiali auotoritate notarius, quia
predictorum procuratorum constitutioni, ordinationi omnibusque
aliis et singulis premissis, dum sie, ut premittitur, agerentur et
40fierent, una cum prenominatis testibus presens interfui eaque
oninia et singula premissa sie fieri vidi et audivi ac in notam
266 1509 mai 8.
sumpsi, ex qua hoc presens publicum instrumentum manu propria
scriptum confeci, subscripsi, publicavi et in hanc publicam for-
mam redegi signoque et nomine meis solitis et consuetis signavi
in fidem et testimonium omnium et singulorum premissorum ro-
gatus et requisitus. 5
Orig.-perg. in K. Auf der rückseite von gleichzeitiger hand: ^Constitutio
procuratonim ad confirmationem petendam aput [!] reverendissimum dominum
Maguntiniim^
1) vgl. p. 262 z. 30.
606. Syfert Hoßnann und Ciriacus Rüdiger zu Harleshausen »er- 10
äussern dem kaland U. L. F. zu Cassel, den fnan vor Zeiten in
Kaufungen gekalten, 1 goldgulden jährlichen zinses aus grundstUcken
zu Harleshausen auf unederkauf
Cassel 1509 mai 8,
1509 Wyr borgermeister unnd raith zu Cassel bekennen offent- 15
mal 8. jj^jj jjjj^ diessem brieve, das vor unns kommen seyn Syfert Hofe-
mann von Harleßhusenn, Catherina seine elicbe hußfraw, Ciriacus
Budiger doselbst und Catherina seine eliche hußfrauw unnd haben
bekant vor sich unnd alle ire rechten erben, dass sie eyns ste-
digen vasten verkaufiEs rechtlich und reddelich verkaufft hann20
und verkauffen denn wirdigen herren des calants unser lieben
frauwen, den mann vor zeiten zu Cauffungen gehalden hoit, und
helder dißs brifiEs mit iren guten wissen unnd willenn eynen
gülden geldes goldes unnd Casselischer werung jerlicher zinse alle
jor gutlich zu geben unnd unvorzoglich zu bezcalenn uff Martini 25
episcopi uß irem huse und hofe zu Harlßhußen gelegen zwischen
husenn Syfert Hoemans und der Kesebreden, item uß iren an-
dern garten zwischenn Hans Borckenn und Hermann Borokenn
gebrudem unnd stosset uff den heisende Weg, item uß drey
ackern artlandes gelegen eyner zwischen Henrich ßunemann und 30
Contz Tylenn und stossen uff die Trenckewezzenn und die andern
zwen lyggen uff dem Leymen zwischen Sussentrunck und Lotzen
Waßmuts, item uß irem huse und hoiff, zwischen Ciriacus Ru-
diger und Herman Lotzen gelegen, item uß iren acker artlandes,
zwischen Henrich Schröder imd Symon Elgerßhusen gelegen, vor 35
funffzehin guter gülden, die yne diesse kauffherren denglich und
wolle bezcalt hann. Und sie han sie der somm vor uns gantz
qwijt, leddig und lois gesaget ane geverde. Darumb soUen und
mögen diesse verkauffer und ire erben diessen jerhchen zins
1509 juli 21. 257
widdenimb zu sich kauffen, wan sie gelustedt vor Martini ^), mit
funffzceliin guten gülden als vorgeschrebin stehit, doch also das
versessen und ersehenen zinse zuvor gentzlich ußgericht und be-
zcalt sein ane geverde. Zu urkunt han wir unser der stait in-
5gesigel hierann vestigüch thun hencken. Datum am dinstage
nach Cantate, anno xvc^ nono.
Orig.-perg. in M., eigenthum des Vereines für Hess, geschichte und lan-
deskunde zu Cassel. Siegel abgefallen. Aeussere auf Schriften : ,Den kalants-
herren uff der Preyheidt' und von undeutlicher hand: ,Anno Domini etc. xxii^,
10 die xix. maji hoit Giriacus Rudiger unnd Catherina legittima die helffte dijßes
czinßes abgeloest myt achtenhalben gülden, zcins die Jucunditatis dominis
magistro Merckel, d. Jacolx) et Johanni Plunckem*. Die vorliegende Urkunde wurde
nui* wegen erwähnung des Kaufunger kalandes aufgenommen; da aber Harles-
hausen durch den dortigen grundbesitz des klosters (s. urk. nr. 378) ohnehin zu
15 dessen gütercomplex gehörte, so ist die Urkunde unverkürzt wiedergegben worden.
1) ,Martini' auf rasur.
607. Df'e vormalige äbtissin Elisabeth von Plesse, die erwählte ab-
tissin Anna von der Borch und der convent zu Kaufungen bevoll-
mächtigen die äbte zu Corvey, Bursfelde, Breitenau und Bredelar als
^Schiedsrichter behufs entscheidung des Streites über die höhe der der
erstereil vom Master zu zahlenden pension,
1509 juli 21.
In nomine Domini, amen. Anno a nativitate ejusdem mil- wo9
lesimo quingentesimo nono, indictione duodecima, die vero vice- ^ ^^'
25sima prima mensis julii, hora nonarum vel quasi, pontificatus
sanctissimi domini in Christo patris et domini domini nostri Julii
divina Providentia pape secundi anno ejus sexto, in presentia
nostrorum [!] notariorimi ac testium infrascriptorum ad hoc vocato-
rum et rogatorum personaliter constituta nobilis et generosa do-
SOmina Elißabet de Plesse quondam abbatissa monasterii sancti sal-
vatoris in Koffungen ordinis sancti Benedicti Maguntinensis dio-
cesis coram veneranda ac religiosa domina Anna de Borch electa
abbatissa, EUßabet priorissa, Mech[t]üdi ^), Willa, Maragareta, Anna,
Pella, Heylena ceterisque virginibus conventualibus ^) dicti mo-
36 nasterii in Koffungen professis conventum ibidem representantibus
et f acientibus *) cum sue mentis gravitate exponebat, quod, cum
prioribus diebus ob honorem et utihtatem sacrosancte reforma-
tionis in dictum monasterium introducende abbatie ejusdem mo-
nasterii libere renunctiasset ac omne jus sibi in eadem competens
40resignasset certa tum pensione annua ac provisione de et ex fruc-
17
äßÖ 1609 juli äl.
übus, redditibus et proventibus dicte abbatie et monasterii pro
statu sue generositatis; conservationis et sustentationis sibi reser-
vata et assignata, sed quia talis annna pensio et provisio juxta
qualitatem sue persone ac currentium temporum exigentiam nimis
diminuta, ymmo minus bene constituta et reservata dinoscitur, 5
desiderans ^) igitur et affectans a dicta domina electa abbatissa et
conventu prefati monasterii eandem provisionem seu pensionem
annuam adaugeri ac auctoritate apostolica prout de jure con-
stitui et reservari, alioquin ipsam coram quocumque superiore ad
id potestatem habente desuper conqueri et dicte abbatie restitu- 10
tionem petere cogeretur. Ad quod dicta domina electa abbatissa
nomine sui et conventus respondebat, quod ipsis videretur eidem
domine Elißabet competenter et sufficienter provisum fore et,
plus quam ipsamet pro competentia postulasset, esset jam eidem
assignatum. Qua altricatione sie staute dicta domina Elißabet 15
nata de Plesse ex una et Anna electa abbatissa et conventus
monasterii predicti in Koffungen parübus ex altera volentes, ut
asseruerunt, differentiam predictam amputare et ad concordiam
devenire dictasque controversias, discordias et differentias, ut
premittitur, subortas in totum extinguere et integraliter Concor- 20
dare ac eciam^ que in futurum suboriri possent, totaliter compla-
nare omnibus melioribus modo, via, jure, causa et forma, quibus
melius et efficatius potuerunt et debuerunt, non coacte neque
aliqua sinistra machinatione circumvente, sed sponte, libere, ex
propriis eorum et spontaneis voluntatibus maturisque deliberatio- 26
nibus et consiliis prehabitis compromiserunt ac de alto et basso *)
compromissum fecerunt et convenerunt ac ipsarum quelibet fecit,
compromisit et convenit in reverendum et venerabiles in Christo
patres et dominos Franciscum exempti sancti Viti Corbeyensis^
Heinricum Bursfeldensis, Johannem Bredenowensis et Tlieoderi-80
cum Bredelarensis monasteriorum abbates tamquam in arbitros,
arbitratores et amicabiles compositores, absentes tamquam pre-
sentes, dantes et concedentes dictis dominis abbatibus arbitris,
arbitratoribus et amicabilibus compositoribus plenam, liberam et
omnimodam potestatem et auctoritatem ac speciale et generale 35
mandatum (non sumptibus tamen et expensis dictorum dominorum
compromissariorum ac compositorum, sed dicte domine Anne electe
abbatisse et conventus monasterii prefati) [ad]') laudandum, ter-
minandum et diffiniendum infra hinc et festum sancti Michaelis
proximum futurum, omnes et sing[u]las controversias, discordias 40
et differentias predictas de et super provisionis contentatione ac
160Ö Juli Öl. 259
annua pensione, reservatione et assignatione illonimque ooca-
sion« ac alias quomodoUbet inter dictas partes subortas, prout
eis videretur, expediendum, juris ordine servato vel non servato,
stando vel sedendo, verbo vel in scriptis, omni solempnitate juris
Bemissa, partibus presentibus vel absentibus aut ipsis vocatis vel
non vocatis ac eciam diebus feriatis vel non feriatis, quomodo-
cumque vel qualitercumque arbitrandum, arbitramentandum, compo-
nendum, laudandum perpetuamque concordiam faciendum ac finem
dictis differentiis inponendum. Promiserunt insuper in manibus
lOnostrorum [!] notariorum publicorum infrascriptorum tamquam pu-
blicarum et autenticarum personarum solempniter stipulantium et
recipientium vice ac nomine omnium et singulorum, quorum in-
terest, intererit aut Interesse poterit quomodolibet in futurum,
eciam dicte domine Elißabet de Plesse et Anna electa abbatissa
15 et conventus dicti monasterii in Koffungen compromittentes et
earum quelibet promisit se ratum, gratum atque firmum perpetuo
habituras totum id et quicquit per dictos dominos Franciscum,
Heinricum, Johannem et Theodericiun abbates arbitros, arbitra-
tores et amicabiles compositores compromissi hujusmodi vigore
20ordinatum, laudatum, sententiatum, arbitratum, diffinitum et pro-
nunctiatum fuerit, et contra hujusmodi arbitramentum sive arbi-
trabilem sententiam per se vel alium seu alios, publice vel oc-
culte, directe vel indirecte, quovis quesito colore vel ingenio,
nullo unquam tempore dicere, facere vel venire de jure vel de
2b facto neque a sententia hujusmodi appellare sive provocare neque
in arbitrium boni viri se reduci facere aut reducere sub quadrin-
ge[n]torum florenonun Eenensium pro una camere apostolice et
alia medietatibus parti premissa observanti per partem contrave-
nientem irremissibiüter persolvendoriun et applicandorum necnon
SOcurie camere apostolice consuetis penis. Pro quibus omnibus et
singulis sie tenendis, observandis et adinplendis et pena sive
mulcta quadringentorum ') florenorum ßenensium solutione et
extorsione in eventum contravencionis prefate Elißabet de Plesse
et Anna electa abbatissa totusque conventus antedicte seipsas
Sösuosque successores et dicü monasterii in Koffungen bona sua
mobilia et immobüia, presentia et futura, una partium alteri effi-
caciter®) ypotecarunt et obligarunt ac quelibet earum ypotecavit
et obligavit necnon se et bona sua predicta jurisdictioni, coar-
tioni [!], compulsioni et meris examinibus curie camere apostolice
40 et quarumcumque aliarum curiarum ecclesiasticarum et secularium
ubilibet constitutarum, per quas et earum quamlibet voluerunt
260 1609 iuli 21.
posse cogi, compelli, coerceri®), excommunicari, suspendi, inter-
dici, arrestari, rapi, detineri, incarcerari ^®) uno contextu vel di-
versis temporibus usque ad Observationen! omnium et singulorum
premissomm se supposuerunt et submiserunt, ita quod executio *^)
unius curie executionem alterius non inpediat neque retardet non 5
obstante jure dicente, quod, ubi Judicium ceptum est, ibi finem
recipere debeat. Eenunctiantes dicte Elisabet de Plesse, Anna
electa abbatissa et conventus sepedicti monasterii in Koffungen
hincinde compromittentes et quelibet pro se renunctiavit expresse
in premissis omnibus et singulis exceptionibus doli, mali, vis, me- 10
tus, fraudis, in factum actioni non sie celebrati contractus nee
sie tradite potestatis, promissionis et compromissionis aliter fuisse
dictum quam scriptum et e converso, ac eciam omnibus aliis et
singulis exceptionibus, actionibus juris et facti expressis et non
expressis, quibus contra premissa aut aliquod premissorum dicere, 15
facere seu venire possent aut se in aliquo defendere vel tueri.
Quibus omnibus et singulis hie specifice et expresse renunctiare
voluenint et renunctiarunt per presentes, ac si de eis omnibus
et singulis speciiicam et expressam fecissent mentionem et eisdem
renunctiassent et specialiter juri dicenti generalem renunctiationem 20
non valere, nisi precesserit specialis et expressa. Et iterum statim
et in continenti pro majori cautela et tutiori securitate partium
predictarum seu alterius earundem premissa observantis dicte do-
mine Elißabet de Plesse ex una pro se et Anna de Borch electa
abbatissa, Elisabet priorissa, Mech[t]ildis, Willa, Margareta, Anna, 25
Pella, Heylena cetereque virgines et moniales prefati monasterii
conventum, ut prefertur, facientes et representantes pro se suis-
que successoribus et conventu dicti monasterii parübus ex altera
gratis et sponte omnibus melioribus modo, via, jure, causa et
forma, quibus melius et efficatius potuerunt et debuerunt, f ecerunt 30
et constituerunt, crearunt et solempniter ordinarunt suos veros,
certos, legitimes et indubitatos procuratores, actores, factores ne-
gotiorumque suorum infrascriptorum gestores ac nunctios speciales
et generales, ita tamen quod specialitas generalitati non derogat
nee e contra, videlicet venerabiles, honorabiles et discretos viros, 35
omnes et singulos dicte curie camere apostolice notarios, procu-
ratores, factores et sollicitatores necnon quorumcumque omniiim
et aliarum curiarum notarios, procuratores, factores et sollicita-
tores, qui nunc sunt et pro tempore futuro erunt in Komana
curia et alibi quarumcumque aliarum curiarum, quorum omnium 40
nomina et cognomina habere voluerunt et quevis earum habere
1609 juli 21. 261
voluit pro sufficienter expressis, absentes tamquam presentes et
quemlibet ipsorum in solidum, ita tarnen quod non sit melior
condicio primitus occupantis nee deterior subsequentis, sed, quod
nnus ipsorum inceperit, id alter eorum prosequi, terminare valeat
6 et finire ad effectum debitum et finem producere, scilicet specia-
liter et expresse ad ipsarum constituentium nominibus et pro eis
omni tempore et diebus feriatis et non feriatis ad integram et
plenam satisfactionem dict« contentationis sive annue pensioniis
solution^m, eciam post ipsum terminum et quotiens predictis par-
lOtibus ac suis videbitur et plaouerit, coram predicto camerario,
vicecamerario, auditore camere regente locumtenente et commis-
sario, ejusdem et aliarum curiarum predictarum oföcialibus et ju-
dicibus seu eorum locatenentibus comparendum ac ipsum con-
tractum usque ad integram satisfactionem et solutionem semel
15 vel pluries confitendum et recognoscendum et ad petendum, audien-
dum et recipiendum dictarum^^) constituentium nominibus omne
preceptum omnemque monitionem, condemnationem, sententiam
atque mandatum, que, quod et quas prefati domini camerarius,
vicecamerariuSy auditor camere regens locumtenens et alii judices
20 et officiales seu ipsorum locatenentes et eorum quilibet") contra
predictas dominas constituentes earumque successores ac bona
predicta facere, ferro et promulgare voluerint seu voluerit et
eis sponte acquiescendum necnon submittendum et resubmittendum
propterea ipsas dominas predictas constituentes pro premissa fir-
25imter observandis jurisdictioni curiarum predictarum et cujuslibet
earum et ad volendum et consentiendum, quod ipsi domini came-
rarius, vicecamerarius, auditor camere regens locumtenens, com-
missarius et alii judices officiales predicti in ipsas dominas et
conventum predictum constitutionis et excommunicationis senten-
SOcias ferant, proferant, promulgent, aggravent, reaggravent alios-
que Processus reales et personales gerant et faciant, quos volue-
rint et parti premissa observanti placuerit et visum fuerit expe-
dire, quousque de integra satisfactione contractus prefati et ex-
pensarum predictarum sue parti fuerit plenarie et integre et rea-
85liter satisf actum juxta presentis publici instrumenti seriem et
tenorem, et generaliter omnia et alia et singula faciendum, di-
cendum, gerendum, exercendum et procurandum, que in premissis
et circa ea necessaria fuerint seu eciam quomodolibet oportuna.
Promittentes nobis notariis publicis infrascriptis tamquam auten-
40tici8 personis presentidii^, stipulantibus et recipientibus vice et
nomine omnium et singulorum, quorum interest, intererit aut
262 1509 juli 21.
Interesse poterit (juomodolibet in futurum, se omni tempore ra-
timi, gratum et firmtim perpetuo habituras totum id et quioquit per
dictos earundem^*) procuratores suos constitutos et eorum quem-
libet actum, dictum, factum gestumve fuerit in premissis seu alias
quomodolibet, procurator«« relevant et relevare volentes nichi- 5
lominus eosdem procuratores et quemlibet ipsorum ab omni onere
satisdandi judicioque sisti, judicatum solvi cum suis clausulis et
capitulis necessariis et oporkmis sub expressa ipoteca et obliga-
tione omnium et singulorum bonorum mobiüum et immobiHum,
presentium et futurorum quorumcumque ac sub omni juris etio
facti renunctiatione ad hec necessariA pariter et cautela, et pre-
missa omnia et singula in presenti publico ixistmmento oontenta
teuere, attendere, complere et inviolabiliter observare contraque
ea seu eorum aliqua non facere, dicere vel venire de jure vel
de facto quovis quesito colore dictosque procuratores earundem, 15
ut premittitur, constitutos aut eorum aliquem, quousque de pre-
missis Omnibus integra satisfactio una cum dampnis et expensis
aut iuteresse predicüs realiter, plenarie et integre facta fuerit et
premissa omnia et singula observaverint et adimpleverint, non
revocare seu revocari facere hincinde promiserunt et convenerunt20
ac ad et super sancta Dei ewangelia scriptis sacrosanctis per eas-
dem corporaliter sponte tactis juraverunt et quevis earundem ju-
ravit. Super quibus onmibus et singulis predicte Elißabet nata
de Plesse, Anna electa abbaüssa et conventus dicti monasterii in
Koffungen sibi a nobis notarüs publicis infrascriptis unum velS5
plura publicum seu publica fieri petierunt et quelibet earum pe-
tiit instrumentum et instrumenta. Acta fuerunt hec in sepedicto
monasterio Koffungen sub anno, indictione, die, mense et ponti-
ficatu, quibus supra, presentibus ibidem religioso, honorabili et
diBcreids viris Hermanne de Lemgo alias Wegener ") professo mo- 90
nasterii in Marienmunster, Johanne Tylecken presbitero sacristano,
Bertoldo de Roringen armigero, Johanne de "Wenthusen derico
et Hinrico Schrader laico Maguntinensis et Paderbomensis dio-
cesium testibus ad premissa vocatis atque rogatis.
(S. N.) Et quia ego Johannes Srulemann clericus Magun-36
tinensis diocesis, sacra imperiali auctoritate notarius, quia predicte
compromissioni, procuratorum constitutioni, potestatis dationi, sub-
nnssioni juramentique prestationi omnibusque aliis et singulis,
dum sie, ut premittitur, fierent et agerentur, presens et persona-
liter una cum notario subscripto michi adjuncto et testibus in- 40
frascripüs interfui eaque sie fieri vidi et audivi, ideoque hoc
1509 aug. 28. 263
presens publicum instrumentum manu oonnotarii fideliter con-
scriptum exinde confeci, subscripsi, publicavi et in hanc publicam
formam redegi signoque nomine et cognomine meis solitis et
Gonsuetis signavi in fidem et testimonium omnium et singulorum
öpremissorum rogatus et requisitus.
(S. N.) Et ego Heinrious Bringkman clericus Paderbomen-
sis diocesis, publicus sacra imperiali auctoritate notarius, quia
predicte compromissioni, procuratorum constitutioni, potestatis da-
tioni, submissioni, juramenti prestationi omnibusque aliis et sin-
iOgulis, dum sie, ut premittitur, fierent et agerentur, una cum no-
tario suprascripto micbi adjuncto et testibus infrascriptis presens
et personaliter interfui eaque sie fieri vidi et audivi, ideoque hoc
presens publicum instrumentum manu mea propria fideliter con-
scriptum, exinde confectum subscripsi, publicavi et in hanc pu-
15 blic€un formam redegi signoque nomine et cognomine meis solitis
et consuetis signavi in fidem et testimonium omnium et singulo-
rum premissorum rogatus et requisitus.
Orig.-perg. in K., fieokig.
1) orig. ,MechiIdi8^ 2) orig. ,cetereque virgines conventuales'. 3) orig.
20 ^representantes et faciente8\ 4) orig. ,disideran8^ 5) in der päpstlichen kanz-
leisprache: wichtiges und an wichtiges. 6) ,ad* fehlt im orig. 7) orig.
,qaadragintorum^ 8) orig. ,efficatiter'. 9) orig. ,coarceri^ 10) orig. ,in-
carserari*. 11) orig. lexetutio^ 12) orig. ,dictoram^ 18) orig. ,cuilibet^
14) orig. ,eorandem\ 15) vgl. p. 255 z. 81.
25 608. Dietrich von Plesse bittet die regenten zu Hessen um rath, wie
seine votn amte einer äbtissin zu Kaufungen widerrechtlich entfernte
Schwester Elisabeth in ihre rechte wieder einzusetzen sei,
1509 august 23.
Ock vesten guden frundes. Jw ist ane twivel wol in ge- 1509
80 dechtnisse, welker mathen de hochwerdighe eddelle unde wol- ^^^' ^^'
gkebom frauwe Elizabeth ebbedissche to Kauffunghen, unse
fruntlike leve swester, an dat vorbenannte stiffte to KauSunghen
to eyner ebbedisschen gekoren, irwelt, bestedighet unde dardorch
gheistlik alse eyn begheven persohne unde ebbedissche geworden
85 unde dardorch also ewich gheistlich moyt bliven etc., unde vor-
der wu de suIStigke unse leve suster, indem men dat stiffte re-
formeren wolde, mit drauwe unde twanghe de genante ebbedie
to vertaten ist worden gedrunghen unde genodyghet in haste
unde ilinges ane allen noyttirfftighen rypen rad, so billick gebort
40 unde wol gheeghent hedde, umbedachten dinghes, ane dat de
264 1609 sept. 27. a.
vorbenant iinse leve s wester alse eyn ebbedissche beqwemeliken
orts, Standes na nottrofft ist worden affgelecht unde noyttroff-
tighen besorgtet unde von der vorbenanten ebbedie jamerliken
vorangestet ^) gedrunghen etc. Derhalven von weghen der vorbe-
nanten unser leven swester unse unde er flitighe bede unde be- 5
gher, dusse vorberorden dinghe in unde mit iiyte willet be-
dencken unde der vorbenanten unser swester darinne raden tom
besten, also dat de vorbenante unse swester so jamerliken unde
in sodaner verilunge also beswert unde an oren rechten vor-
kortet nicht blivende werde, sundem dat orer leffte dat tont, dat 10
gotlick, redelick unde geborlick ist, volghen unde ore lefften
darto komen moghe, unde vorder darto hir beneven orer lefften
raden unde uns to kennen willet geven, wu de vorbenante unse
leve swester de dinghe darto to komen voychlicken vornehmen
moghe to orem besten, jw hirinne der ergenanten unser leven 15
swester to gude orer lefften 6b ^) uns to willen des besten gud-
wiUich bewisen unde erfinden laten, des und alles guden wy und
de vorbenante unse leve swester to jw gantz und ungetwevelt
sin vorsteende unde vorschuldent umme jw sampt unde beß ge-
neget, wedder gheme begherende juwer antwort. Datum ut supra 20
in littera').
Orig.-pap. in M., ältere akten der Casseler räthe, stift Kaufungen. Vor-
liegender brief gehört zu einem schreiben, das ,Diderick here tho Plesse* an
den comthur zu Marburg, an dritter Corde von Manspach unde Joste von Bom-
bach^ in politischen angelegenheiten richtete, daher dessen datum, zumal vor- 25
stehend auf dasselbe verwiesen ist, auch für den brief zutrifft. Das schreiben
war mit dem Plesseschen siegel verschlossen.
1) verängstigt. 2) = of, oder. 3) nämlich ,in vigilia sancti Barto-
lomei apostoli, anno etc. nono^
609. Die übte Franz zu Corvei/, Heinrich zu Bursfelde, Johannes dO
zu Breäenau und Dietrich zu Bredelar entscheiden als erwählte schied^"
nchter den streit zwischen der resignirten äbtissin Elisabeth von Plesse
und der erwählten äbtissin Anna von der Borch und dem coyivente zu
Kaufungen dahin, dass es bis zur bestätigung der letzteren bei der
bisherigen hohe der pension der ersteren zu verbleiben habe. 35
1509 September 27, a.
1509 Vonn Gots gnadenn wy Franciscus des frygenn stiffts Cor-
s€pt.37.a,j^QyQ^ Heinricus tho Bursfelde, Johannes tho Bredenowe und
Theodericus tho Bredeler ebbede dein kunth hirmede als wem:
So und alße wy alse gekoren, gewilkorde und verordenthe in 40
1509 sept. 27. a. 265
den irringen, saken und gebrecken twisohenn der eddelen wol-
gebornn Elißabeth geboren van Hesse etwan ebbedischen tho
Koffungen orer leve competentien und jarlickes provisien halver
eyns, der werdigenn und geistlicken Annen van der Borch er-
öweltenn und gekorenn ebbedischen, priorinen und gantzem con-
vente darsulvest anders deyls compromissarien huthe datho hir
unden geschreven eynen sententien und uthsproke in krafft eynes
darover gemaketh compro[mi]8ses de gedachten Elißabeth van
Hesse jarlickes or leventlangk Inhalt dessulven sprokes und sen-
lOtentien van der genanten erweiten ebbedischen und conventhe
genochsam tho versorgende in schrifften gedan unde uthgesproken
hebben. Nachdem nu de vilgedachte Anna van der Borch ge-
koren und erweite ebbedische tho Koffungen itzt nicht confirme-
reth und vor eyne ebbedischen bestediget und orer leve nach
15 formen der rechte etwas tho handelen und seck wes tho behoff
des closters Koffungen understann nicht geboreth, loven unde
reden wy obgemelten compromissarien sampt und biso[n]demn
tho beschaffende, bestellennde und verfoighen der gedachtem!
Elißabeth van Plesse inwendich eynem manthe dem neysten nach
20 der erlangeden ^), uthgerechten und beholden confirmation der
erweiten ebbedischen tho Koffungen Annen van der Borch orer
leve competentie und provisio jarlicker pensie ludes unses sen-
tentz und uthsprokes, vann alsdann der confirmerden und be-
stedigeden ebbedischen und convente ader capittel tho Koffungen
25 mit oren^) breven und segelen genochsam sali verwareth und
versorgeth werden und idoch der genanten van Plesse midde-
lertid ore thogewyseden und verwilden pensio unde provisie,
wan de bedageth, gelickewoll tho verhandelagenn und hanthreken.
In erkunde duth bovengescr. also stede und vast geholden und
80 dem so geleveth und nachgekomen werde, hebben wy obge-
nompten Franciscus, Heinricus, Johannes und Theodericus obge-
nanter clostere ebbede unse secrethe nach eynander hirunder vor
uns und unse nakomen dein druckenn des ^) donnerstages Cosme
et Damiani, anno Domini m®. quingentesimo nono.
35 Orig.-pap. in E. ; cassationsschnitt durch den text. Von den 4 unter dem
texte über grünes wachs auf papier aufgedrückten runden, 25 mm grossen sie-
geln ist 1) abgefallen; 2) des abtes Heinrich zu Bursfelde, siegelbild wohl das
des dortigen kirchenpatrons, des apostels Thomas (halbe figur) mit keule (?)
und lanze in den armen, rechts der figur S[anct], links T[homa8], von Umschrift
40 nur lesbar BUESFELDE ; 3) des abtes Johannes zu Breitenau, siegelbild : Maria
mit dem kinde, Umschrift unleserlich; 4) des abtes Dietrich zu Bredelar, siegel-
bild: ein heüiger, darunter anscheinend Wappenschild, Umschrift unleserlich.
Die patronin des klosters war jedoch die heil. Jungfrau Maria.
266 1609 Bcpt. 27. b.
1) hier folgt wieder gestrichenes ,und'. 2) ,oren^ übergeschrieben.
8) hier folgt wieder gestrichenes ,iniddew*[oche8].
610. Die äbte zu Carvet/, Burs/elde, Breitenau und Bredelar bestimmen
als erwählte Schiedsrichter, dass die resignirte abtissin Elisabeth von
Hesse (nach der bestäügung der erwählten abtissin) eine jährliche rente 5
von 30 gülden an geld und 70 viertel frucht auf lebenszeit unter ge-
wissen bedingungen vom Idoster Kaufungen erhalten solle.
Cassel 1509 septetnber 27. b.
1509 In dem namen des Vaders, des Sonnes unde des hilgen
*^^ ' • ' Geistes, amen. In den gebrecken, so sick twisschen der eddelen, 10
wolgeborn Elizabeth gebom van Plesße eyns, der werdigen unde
geistliken Annen van der Borch erweiten ebbedisschen unde
gantzem convente des closters unde stiffts Koffungben eyner Pro-
vision unde competentie halver gemelter Elizabeth van Plesse im
-anfanghe unde inforunghe der reformation, als de in dat closter 16
unde stifFte to Koffunghen obgnant geforet, nach orer leven
heysschen vorwilleth ^) unde vormaket is worden, daranne or leve
neyn genoghe hefft erholden, ander deyls, welche gebrecke der
obgherorden provision unde competentie de gnanten beyden par-
thie Elizabeth van Plesße, Anna van der Borch erweite ebbe- 20
dissche unde convent tho Koffunghen by uns Franciscke des
fryghen stiffts Corveye, Hinricum tho Bursfelde, Johann tho Brede-
nouweundeDidericke tho Bredeler closter Paderborns, Mentzer imde
Collens bisschopdomme ebbede alse compromissarien ludt eyns com-
promisses gantz gestalt und compromittereth is, demnach in macht 25
des sulven compromisses seggen, sententieren, pronunctiem, lauderen
unde uthsprecken wy gnanten compromissarien wolbedachtes raides
unde modes, also dat de gnanten Anna van der Borch erweite ebbe-
dissche, prio[r]inne unde convent darsulvest to Koffunghen unde
ore nakomen der gemelten Elizabeth van Plesse de tidt ores le-90
vendes tho der pension unde contentation orer leve alreide nach
orer eyghenn heyschunghe vorwillet unde gegeven, darboven or
alle jar iheyn gülden ahn gelde edder golde unde twintich fem-
deil fruchte, halff roggen unde halff havem, jarliker pensie up
duth ihokunfftige jar anthogande unde vorth alle jar twisschen 85
Michaelis unde Martini de fruchte unde de geltrenthe up twey
tide, nemptlick Michaelis unde Paschen nocheynander folgende,
orer leve uth des stiffts unde closters guderen tho vomoghende
unde darin genochsam tho vorwarende, so maket nemplich sodan
pensio unde jarlikes provisio overall derüch gülden ahn gelt- 40
1509 sept. 27. b. 267
renthen, de gedachten ebbedische, prio[r]iiine unde convent tho
Koffunglien der gemelten Elizabeth van Plesse tho Koffunghen
levem^) unde hanthreken sollen ahn fruchten, maket seventich
ferndeill, halff roggen uj^de halff havern, orer leve uth des clo-
5sters Koffunghen gudem tho Wisßenhusen unde Hedemynnen
hanthrecken, vorwAren unde fallen lathen or leventlangk, so-
verne*) unde indem seck or leve in eynem erliken geistliken
ader wartlikem junckfemcloster efft stiffte orer leve gebor er-
holt» dar sodan jarlikes pensien, competentien unde provision
lOvorthere. Wo se aver in eyne ebbedischen erweit, gekoren unde
angenomen worde, alsdan schullen sodan obgnante seventich
femdeill fruchte sobalde wedderumbe dem stiffte Koffunghen
wedder leddich heymfallen, aver de geltrenthe sali orer leve ge-
likewoU or levenüangk, wo dat in der ersten provision beredeth
15 unde uthgefordt is, beholden, gebruken unde upheven unde nach
orem doitliken affgange sodan provisio unde jarlikes competentie
obgnant dem stiffte unde closter Koffunghen wedderumbe leddich,
los unde unbeswereth komen unde fallen. Dath wy obgnante
compromissarien also nach unsem vorstände unde vomu[n]fft
20 nicht anders betters nha aller gelegenheit diffiniem unde Indes
unde Inhalt des compromisses uthsprecken konen nach wetten
mit gebeydunghe beyden parthien obgnant by penen ime com-
promisse uthgedrucht. ünde vormelden dussen unsen uthsprocke
unde sententien also sunder alle unde jenighe wedder*) edder
25 inrede unvorbrocklick tho holdende. Bescheyn *), ghehandelt unde
difüniereth dorch uns compromissarien obgnant tho Cassell up
dem raidthuße darsulvest donnerstages Cosme et Damiani, anno
Domini m^ quingentesimo nono.
Nos Franciscus abbas Corbeensis recognoscimus prescriptam
90concordie sententiam ita, ut prefertur, una cum dominis nostris
abbatibus compromissarüs nostris nobis adjunctis pronunciasse
et laudasse teste manu propria hie apposita.
Ego Hinricus abbas Bursfeldensis recognosco prescriptam
concordie sententiam ita, ut prefertur, una cum dominis compro-
Sömissariis michi adjunctis pronunciasse et laudasse teste manu
propria,
Ego Johannes abbas Breydenawensis recognosco prescriptam
concordie sententiam ita, ut prefertur, una cum dominis compro-
missarüs michi adjunctis pronunciasse et laudasse teste manu
40mea propria.
Ego Theodericus abbas Breydelarensis recognosco prescrip-
268 1509 nov. 2.
tarn •) concordie sentenciam, ut prefertur, iina cum dominis com-
promissariis michi adjunctis pronunciasse et laudasse teste manu
mea propria^).
Orig.-pap. in K., cassationsschnitt durch den text. Unbesiegelt. In K.
befindet sich auch eine gleichzeitige pap.-cop. dieser Urkunde gleichen wort- 5
lautes, aber etwas abweichender Schreibweise, auf deren rückseite von gleich-
zeitiger band: ^B^l^ng^t Kauffungenn^ Auch in M. befindet sich eine etwa
gleichzeitige pap.-abschrift.
1) orig. ,worwilleth\ 2) hier folgt wieder gestrichenes ,sollen*. 3) hier
folgt wieder gestrichenes ,ßeck or leve*. 4) hier stand zuerst ,wedderrede' ; 10
dann ist ,rede* gestrichen worden. 6) cop. ,Scheyn*. 6) orig. ,preschriptam\
7) die beglaubigungen zeigen 4 verschiedene handschriften.
611. Erzbischof Uriel zu Mainz beauftragt die übte Franz zu Cor-
vey, Heinrich zu Bursfelde und Johannes zu Brdtenaii, sowie den
doctm' Heinrich Ruland, decan der sanct Martinskirche zu Cassel, und 16
andere ffenannte mit der Visitation und refonnation des klosters
Kaufungen,
Mainz 1509 november 2.
1509 Uriel Dei gracia sancte Moguntine sedis archiepiscopus, sacri
'^''' ^' Eomani imperii per Germaniam archicancellarius, princeps elector, 20
venerabilibus et religiosis Francisco sancti Viti Carbaycensis,
Heinrico Bursfeldensis, Johanni Bredenawensis abbatibus mona-
steriorum ordinis sancti Benedicti necnon honorabilibus Heinrico
Kulandi ecclesie sancti Martini opidi Cassel decano, Hermanno
Hancrat ecclesie sancti Petri Fritzlariensis scolastico doctoribus25
etc. nostre diocesis et Conrado Steinwart ejusdem ecclesie sancti
Petri canonico et commissario nostro Fritzlariensis fideli et de-
votis nobis in Christo dilectis salutem in Domino sempitemam
et in commissis vigilem curam et fidem adhibere. Cum non mi-
nori solercia nobis enitendmn ait depositos neglectosve mores sub 30
religionis regula reformare, quam nova queque erigere et animas
devotas frugem vite melioris amplecti cupientes, prout possumus,
auctoritate et auxilio nostro juvare munitos eciam legittimis adi-
gere censuris, sane cum religionis disciplina temporalium eciam
rerum administracio in monasterio Kauffungen ordinis sancti Be- 35
nedicti dicte nostre diocesis adeo sit negligenter bbservata et
gubernata. ut, nisi sera saltem provisione nostra restituatur, fa-
tale quasi ad extremum tempus breve expectet, ne autem sanctum
reformacionis opus morari et tantos defectus sub dissimulacione
transire videamur, vobis, de quonim prudencia, legalitate et in- 40
1509 dec. 14. 269
tegritate confidimus, tenore presencimn committimus tibique com-
missario nostro precipiendo mandamuS; ut accedentes dictum mo-
nasterium visitetis defectusque requiratis diligenter, in capite
et in membris reformanda reformetis, emendanda emendetis,
Bcorrigatis corrigenda. Si que vero fuerint, quod absit, per-
vers© spiritui obtemperantes et se honestaü et religionis regule
conformare prorsas noluerint, eas soUicite admoneatis, ut se man-»
datis salubribus et regule conforment. Si que vero excommuni-
cacionis sentencias forte incurrissent, eas absolvendi vobis con-
lOcedimus facultatem providentes circa regularis vite observanciam
et temporalium bonorum administracionem^ ut illis rite servatis
et gubernatis fideliter Deo valeant liberius famulari, alia denique
facienteS; sine quibus effectus nostre commissionis explicari et
expediri non potest, et, que quovismodo vobis videbuntur opor-
15tuna, facientes, quod decreveritis ecclesiasticam per censuram
firmiter observari, volentes preterea, quod, si vos abbates prefati
execucioni bujusmodi nostre commissionis omnes non interesse
possitis, unus tamen vel duo ex vobis eandem nostram conmiissio-
nem una cum aliis supra designatis exequatur vel exequantur.
20 Datum apud arcem sancti Martini in civitate nostra Moguntina
sub sigillo nostro die sccunda mensis novembris, anno Domini
millesimo quingentesimo nono.
Orig.-perg. in M. Siegel abgefalleo.
612. Erzbischof IJriel zu Mainz bestätigt die nach geschehener visi-
2btatfmi bewirkte refomiation des hlosters Kaufungen, sowie die wähl
Annas von der Borch zur äbtissin desselben.
Mainz 1509 deceinber 14.
Uriel Dei gratia sanct? Moguntin^ sedis archiepiscopus, sacri ^^^^
B^omani imperii per Germaniam archicancellarius, princeps elector
SOreligiosis ac devotis nobis in Chrysto dilectis Ann^ de Borch
elect^ et monialibus monasterii sanctQ crucis in Kauffungen
nostr^ diocesis salutem in Domino sempitemam. Cum ad incre-
mentum cultus divini et regularis vit^ observantiam nihil sit tam
expediens nilque tam necessarium, quam neglectos mores inordi-
85natamque ac disparem vitam ad regularis vit§ observantiam et
unitatem deducere monasteriisque eas prefici personas, quas vit§
ac morum sanctitas gubemandarumque rerum testimonia com-
mendant, sane quia prefatum monasterium, quod usque hac inter
collegiatas ecclesias numerari et conscribi consuevit, in quo etiam
ä96 16Ö9 dec. 14.
hodie certus numerus canonicorum prebendatorum, presbiteronim
scilicet s^cularium existere dinoscitur, per venerabiles relligiosos
ac honorabilem Franciscum sancti Viti Corbeyensis, Heinricum
Bursfeldensis ordinis sancti Benedicti monasteriorum abbates et
Conradum Steinwarten commissarium nostrum et canonicum Fritz- 5
lariensem ex speciali nostra commissione in capite et membris
correctimi*) et emendatum^) regularisque vit? observantia, quan-
tum vos moniales concernit, auctorit^ate nostra inibi instituta sit
ac prfterea tu Anna in abbatissam ejusdem monasterii, quQ qui-
dem abbatia per liberam resignationem Elisabeth de Plesse va- 10
casse dicitur, per Elisabeth Haken priorissam et alias in decreto
electionis nominatas capitulum representantes servatis servandis
canonice electa sis, prout hec in litteris processus hujusmodi visi-
tationis, correctionis^ emendationis, institutionis et reformationis
ac decreto pretact^ electionis nobis desuper in forma autenticalö
exhibitis latius continentur, fuit nobis hxmiiliter supplicatum, qua-
tenus pr^fatam regularis vit^ institutionem et unitatem sub no-
mine nostro proprio eadem auctoritate nostra roborare electio-
nemque de persona tua, ut premittitur, factam admittere et con-
firmare tibique regimen et administrationem dicti monasterii in 20
spiritualibus et temporalibus gratiose committere ac omnes et
singulos defectus, si qui forsan in pr^ tactis processibus seu eorum
altero intervenissent, auctoritate nostra supplere dignaremur. Nos
igitur supplicüm votis annuere ac ea, qu§ ad regulärem obser-
vantiam tendunt, roborare provisionique dict§ ecclesi§ sine mora25
intendere volentes de solemni processu pr^tact^ institutionis et
reformationis ac de electione necnon tu§ elect^ sanctimonia, ho-
nestate morum et gubemandi peritia aliisque circa ydoneitatem
persona tu? requisitis per publica documenta et fide dignos certi-
iicati institutionem et reformationem pr^dictas ratas et gratas ha- 30
bentes electionem de te factam tenore pr^sentium admittimus,
ratificamus et confirmamus teque abbatissam pr^fati monasterii
pronuntiamus et declaramus, regimen et administrationem ejus-
dem monasterii in spiritualibus et temporalibus tibi plenarie com-
mittentes, supplentes pr^terea') omnes et singulos defectus, si35
qui forsan in pretactis institutione, reformatione et electione in-
tervenissent, pr^stito tamen per te prius promissione et juramento
corporali in manibus*) pr^fati commissarii nostri nomine nostro
stipulantis ^) et desuper a te litteras reversales in forma auten-
tica recipientis •), quod ab hac hora in antea fidelis eris^) sancto40
Martine sanct§que ecclesi? Moguntin? eorumque nominibus, nobis
160d dec. 2Ä. 371
[atjque*) successoribns nostris*), eidem legittime pr^fecüs neque
eris nnquam in consilio, tractatu vel facto, ut vitam, membrum
statumve perdamus, quin ymo salutem nostram ecclesi^que ^®)
nostrf fideliter procurabis malaque et adversa pro possibilitate
Bavertes et pr^sertim superioritates et jura, subsidia, videlicet pri-
marias preces et alia nobis in monasterio tuo competentia et
competitura conservabis et de hiis respondebis atque bona ec-
clesif prfsertim immobilia vel ad omatum ecclesiQ spectantia no-
bis invitis vel ignorantibns quovis titulo [non]^^) alienabis vel
lOobligabis pr^fatosque canonicos sfculares in juribus et consuetu-
dinibns eorum, quoad canonicatns et pr^bendas quietos et illesos
permanere sines nobisque et successoribus nostris reverentiam
exhibebis debitam et honorem. Quapropter omnibus et singulis
colonis emphiteotis officiatis hominibusqae aliis, quibuscunque
15censeantur nominibus, tibi ecclesieque tuf subjectis committimus
ac districte precipiendo mandamus, ut tibi tanquam abbatiss;
dictf ecclesif de censibas, juribus debitisque per omnia respon-
deant et responderi faciant^^). Te igitur per debitum assumpti
oneris hortamur: Talern te prfstes in vinea Domini cultricem, ut
20 centuplum acceptura vitam merearis etemam. Datum apud arcem
sancti Martini in civitate nostra Moguntina sub sigillo nostro,
die quarta decima mensis decembris, anno Domini millesimo quin-
gentesimo nono.
Orig.-perg. in M., einzelne flecken, mit stellen weiser Schädigung der schrift.
25 Siegel des erzbischofs Uriel. Auf der rückseite von gleichzeitiger hand: ,Con-
firmatio abbatissae Cofungensis'. Diese Urkunde ist auch in urk. nr. 613 ein-
gerückt.
1) orig. jcorrexerunt. 2) orig. ,emendavorunt*. 3) transsumpt ,prop-
terea*. 4) ib. ^manus'. 5) ib. ^stipulantes'. 6) ib. ^recipientes^ 7) ib.
SO^ero*. 8) durch flecken unleserliches wort, jedoch ist der untere theil des q
nebst dem abkürzungszeichen erkennbar; transsumpt ,et\ 9) ,nostris' fehlt im
transsumpt. 10) ib. ,ecclesie* (ohne ,que*). 11) ,non* fehlt im orig. 12) orig.
,fatiant\
613. Aebtissin Anna von der Borch veröffentiicht die Urkunde
Ob des erzbischofes Uriel zu Mainz von 1509 december 14 (nr. 612) y
durch welche ihre wähl zur äbiissin des nunmehr refonnirten klosters
Kauf ungen bestätigt unrd.
1509 december 23.
Nos Anna de Borch abbatissa monasterii salutifere crucis in 1509
40Koffungen Moguntinensis diocesis recognoscimus et f atemur per ^^^- ^^'
272 1510 märz 10.
presentQS,_quod cum superioribus diebus auctoritate reverendissimi
domini domini Urielis archiepiscopi Moguntinensis, sacri Bomani
imperii per Germaniam archicancellarii, principis electoris^ domini
nostri graciosissimi, prefatum monasterium in Koftungen refor-
matum et conventus monialium ibidem cum regulari observancia 5
institutus sit nosque per priorissam et conventum jam dicti mo-
nasterii per liberam resignationem Elizabeth de Plesse novissime
ipsius abbatisse viduati in ejusdem monasterii in Koffungen ab-
batissam rite simus electa munere confirmationis a dicto reveren-
dissimo domino nostro graciose obtento, idcirco debit« fidelitatislO
consuetum juramentum eidem domino nostro graciosissimo in
manus venerabilis domini Conradi Steinwart canonici et commis-
sarii Frizlariensis nomine reverendissime dominationis sue stipu-
lantis et recipientis juravimus et prestitimus modo et forma, ut
in Utteris confirmationis prefati reverendissimi domini nostri con- 15
tinetur. Quarum tenor de verbo ad verbum sequitur et est talis:
[Hier folgt Wortlaut der Urkunde nr, 612 von 1509 december 14.]
In cujus rei evidens testimonium nos Anna abbatissa pre-
nominata sigillum nostrum abbatiale presentibus duximus appen-
dendum. Datum *) decimo kalendas januarias, anno Domino mil- 20
lesimo quingentesimo nono.
Copie im Mainzer ingrossaturbuch 51 (fol. 85 f.) des kreisarchives zu
Würzhurg.
1) vorl. jDate*.
614. Aebtissin Anna von der Borcfi, priorin Elisabeth Hake und 2b
der convent zu Kaufungen beurkunden^ da^s sie der vortnaligen üb-
tissin Elisabeth von Plesse eine jährliche pension von 10 vierteln frucht
und 30 gülden geld aus des klosfers einkünßen zu Witzenhau4ieu und
Hedemünden entrichten wollen,
1510 märz 10. 30
15J0 Wy Anna van der Borch van Godes gnaden ebdissche des
märz 10. keyserlichen fryggen styfftes imde closters des hilgen cruczes
tho Konfungen, Elizabeth Haken priorissa unde vort ghanse con-
vent darsulvest bekennen unde doen kunt in unde vormyddest
dussen besegelden breve vor uns, unsen nakommenden imses stifftes 35
unde conventes unde vor als weme: So als wy dorch de erbe-
ren, werdighen unde geystlicken heren Franciscimi tho Corbeia,
Henricum tho Bursffelde, Johannem tho Bredenowe unde Theo-
dericum tho Bredeler der clostere Paderbornsch, Mentzer unde
1610 marz 10. 273
Collenscli byschdomes ebden, compromissarien nabescreben unser
partye in macht des compromisses darover gemaket synt gescheyden
unde vordragben myt der edelen unde walgeboren Elizabeth ge-
boren van Plesse umme de ingevorden reformation unde erer
5 ley ffte provision unde contentacion, nadem er leyffte dat hefft tho-
gelaten, bewylliget unde gevullbordet, so is erer leiffte in dem
Schede unde utsprocke dorch de genanten prelaten vor ene pro-
vision unde competencien na lüde des compromisses gemaket, als
nemptlick seventich ferdel fruchte, halff rogen unde halff haveren,
10 unde an ghelde dertich Rynssche gülden effte goldes gewere,
welcher fruchte unde kornrenthe, wo boven bescreben steet, sollen
unde wyllen wy Anna van der Borch ebdissche unde convent
unde unse nakomen im genanten stiffte ut unses styfftes guderen
to Wytzenhusen unde Hedemyn der edelen unde walgeboren
15 Elizabeth van Plesse alle jar twysschen Michaelis unde Martini
gheven unde guetlicken. betalen unde de gheltrenthe tho twen
tyden, als nemptlick vyftheyn gülden up Michahelis unde vyf-
theyn up Passchen, de se sal in unsem styffte Konfungen for-
deren laten unde darsulvest entfangen tho tyden in der senten-
20cien utgedrucht unde benomet, welcher provision unde jarlicker
lyffrenthe, wo boven bescreben is, setten wy Anna van der Borch
ebdissche unde ghantze convent tho Konffungen vorbenomt de
edelen unde walgebom Elizabeth van Plesse in ene rouwehcke,
fredelicke unde besyttende were, sick*) des na erer leyffte nut-
25 lickesten [to] ^) gebruken. Unde wy Anna van der Borch myt unsen
medebeschreven sollen unde wyllen sodaner pension unde Ujf-
renthe alle tijt rechte heren unde werent syn vor aller rechten
ansprake, so dicke unde vaken des van noden worde unde van
uns eder van unsen nakomenden geesschet worde, sunder arge-
80Hjst. Unde sodan renthe sal er lefte in enen geistlicken eder
wertlicken stiffte na lüde des utsprockes vorgescreben verteeren
de tijt eres levendes. Weer over sake, er leffte tho ener ebdis-
schen upgenomen effte gekoren worde, solden sodan seventich
ferdel fruchte unsem styffte Konffungen weder hemefallen unde
35 de gheltrenthe') vorgescreben sal er leffte gelykewal boren, ent-
fangen unde hebben de tijt eres levendes. Wanner over er leffte
van dodes halven vorfelle, dat God fryste na gnaden, alsden
solde sodan fruchte unde gheltrenthe unsem styffte unde convente
weder ledich unde loes gefallen syn sunder yemandes wederrede.
40 Alle dusse punte unde artickel in dussen breve begreppen loven
unde reden wy Anna van der Borch ebdyssche unde convent
18
m
u
1510 märz 26.
vor uns, unse nakomende iinde convent stede, vast unde unvoi*-
brocken der edelen unde walgeboren Elizabeth van Plesse tho
holdende sunder alle argelyst, insaghe geystlick effte wertlick.
Dusses tho merer unde vorder bekantnysse unde warer orkunde
hebbe wy vorbenompte Anna van der Borch ebdysche unser 5
ebdie ingesegel an dussen breef wytlicken doen hangen. Unde
wy Elizabeth priorynne unde ghantse convent hebben vor uns
unde alle unsen nakomenden unses styfftes ingesegel wytlicken
neghest unser frouwen ingesegel doen hangen, de gegheven is
na Godes gebort vyftheynhundert unde theyn, des sundages 10
Letare.
Orig.-pei*g. in M., fleckig, im texte 2 dachförmige schnitte. Siegel 1)
nind, SO mm, grün, im siegelfelde tartsche mit 3 krähen (1:2), zu beiden selten
der tartsche die Jahreszahl 16—09, Umschrift : S. ANNA [DE BORjCKA ABBA-
TISSA IN CONFÜGIO ; 2) braunes Kaufunger capitelsiegel (beschr. s. urk. 15
nr. 636). Auf der rückseite von hand 16. jahrh. : ,y ertrag zwischen Kauffungen
und einer von Pleß^
1) ,to* fehlt im orig. 2) i durch loch undeutlich. 3) ,ghelt' auf rasur.
616. Aebtissin Antut von der Borch, priorin Else Hacke und der
c&nvent zu Kaufungen veräusseni Oswald- von Buttlar und seiner ehe" 20
frau Eva des stißes haus, hof und zehnten zu Witzenhausen auf
lebenszeit
Kaufungen 1510 märz 26.
1510 Wir Anna vonn der Borgk vonn Gots gnadenn abbatisse,
märz 26. gjg^ Hackenn priorin unnd gancze convent des keißerlichen 25
fryhenn stiftts des helgenn cruces zu Kauffungenn bekennen
uffentlichenn mit disßem briff vor unns unnd unnße stifft unnd
nackomen, das ^^'ir recht unnd redlich verkaufft habenn dem
ernvestenn Oswalte vonn Butler, Even siner elichen husfrawen
unnßer huß unnd hoff zu Wiczennhußenn gelegenn mit aller siner 30
zubehorung unnd denn zcenden doselbst vor achzcigk gülden zu
orer beider libe unnd nicht lenger. Sie sollenn auch solliche huß
unnd schonenn mit stallung in besßerung halten. Wer es auch,
das egnante Oßwalt unnd sine husfrawe etwas buweten, sali mynn
genedige frawe unnd das stifft den wergluten unnd tagelonemn85
das lön gebenn unnd der vorgnant Oswalt unnd syne husfrawe
die kost. Auch habenn wir megnante abbatisßa unnd stifft die
macht behalten, für unns unnd unnßer gesynnde die hyrburg
darin zu habenn. Unnd sal unns vonn dem zcenden al jar, die-
wj'le sie lebenn, seßzcig malter frucht Wiczennhuschs moßs ge- 40
1510 apr. Ö. 276
bexm, halb eynn unnd halb ander, auff der schone erenn daselbst,
wo mann sie es heißt hene gebenn, unnd zcwey schog lynes
tuches. Solch aczigk guldenn hat unns der vorgnant Oßwalt unnd
sine husfrawe guttlich unnd wol zu danck gegebenn, bezalt unnd
övergnungt mit dem Upgude, das Oßwalt an unßerm vorwerg
zu Blickerßhußenn gehatt hat unnd ome vorschreben was vonn
unnßemn [!] furfamn der vonn Waldecken. Solche vorwerg hat
gnant Oßwalt frye ledig auffgegebenn unnd hat unns daruff gutt-
lich bezalett unnd vergnungt ^) unnd sagenn denn vorgnanten Os-
lo walten unnd sine husfrawe solcher summa, wie oben geschreben,
quit, ledig unnd loß. Auch so sali der vorgnante Oswalt unnßer
getruwe mann synn, unnße beste zu thun ^) unnd argeß zu warenn.
Wer es auch sache, das der megnant Oswalt unnd Eva synn elich
husfrawe vonn todeß wegenn abgungenn, das Gott verhalt nach
15 synem gottlichenn willenn, so sal solche huß unnd hoff dem sticht
ledig unnd loß widderumb heimfallen an alle insagung, argelist
unnd nuwe funde ausgeslasßenn '). Des zu Urkunde habenn wir
unnßer ebtye ingesigell vestentlichenn an disßenn briff thun
henckenn. Datum Kauffungenn auff dinstag nach Palmarum,
20 anno Domini mdx^.
Cop.-pap. des 16. jahrh. in K. Auf der rückseite von hand der priorin
Elisabeth Hake: ^Oswalt van Butteler', daran anschliessend von anderer hand
16. jahrh. (amtmann Ruland?): ,verkauffte behau8ung^
1) in der vorl. fehlt ein n-strich. 2) vorl. ^thum'. 8) vorl. ^angeslasßenn*.
25 616. Notar, cleriket' Johannes Butel beurkundet, dass Andreas Fritzlar
zu Heiligenrode und später auch dessen ehefrau Cina dem rector des
altares der heil. Dreifaltigkeit zu Kaufungen 15 Böhmische groschen
jährlicher gtUte aus ihrem hofe in der Umbach bei Heiligenrode auf
wiederkauf verkauften.
90 Ober- Kauf ungen 1510 april 8.
In deme namen unßers Herren^ amen. Kundt und uffinpar is^o
sie allen luden, den disß uffin Instrument vorkompt, sehen, hören ^P^- ^•
ader leßen, das im jore, als man zcalt noch Gristi unßers Herren
geburdt thusent funffhundert und zchen jor, in der dryzchenden
d5zcal indictio genant, in deme sehenden jore der cronunge des
allerheiligsten in Godt vaters und herren hem Julii babist von
godicher Yorsichtikeit des andern, aym achzchenden tage des
mahendis februarii umbe ^) vesperzcit ader nahe dorbie, im dorffe i^to
zcu Obern Kouffungen Menczer bischtum, in huße und wonunge A^**- ^^-
276 1510 ftpr. 8.
myn nffinpar notarii und der zeugen nnden geschreben kegen-
wortikeit holt gestanden der bescheiden Andres Friczslar von
Heilgenrode und domoch aym achsten tage des mahendis aprUis
oueh umbe vesperzcit^) czu Heilgenrode in huße und wonunge
Sittich Beymbolts hoit gestanden Czina genanten Andres Friczlar 5
eliche husfrouwe, er eyn als das ander, alßo Andres erst bekant
hatte, ßo hoit domoch sine husfrouwe obgenant das so gewilliget
und bekant und bekennen vor sich und er erben, das sie recht
und redelich vorkoufift haben und vorkeuffen eynen ixlichem re-
girer und besitzer des altaris der heiigen Driffaldikeit in dem 10
stifft des heiligen crucis Koufihingen gelegen und sinen nochkom-
men funffzchen Bemsche Cassellischer werunge jerliche gulde
aUe jor die gutUchen geben, bringen und bezcalen uff sancti
Michaelis tag sonder allen vorzcog, hinder ader schaden uß eren
eygen fryhen und unvorsattzten höbe gelegen vor') Heilgenrode 15
in der ümbach zeuschen Esßekuche höbe uff eyn und deme bome
uff ander syt vor seß gülden golt ader goldes werunge, die en
dorvor gutlieh gegeben und zeu danke bezcalt sin, und sie haben
eynen ixlich regirer des altares soUichir summe sehes gülden^
qwidt, ledig und lois gesagt. Worden disße keuffer ader ere erbend
sumyg an der bezcalunge disßer genanten jorgulde, was Schadens
doruff getragen worde, solden sie alle gelden sonder widderrede.
Doch mögen disße vorkeuffere und ere erben solliche jerliche
zeinse widderkeuffen myt seß gülden wie obgesehr., wan sie ge-
lust im jore, ßo doch das vorsesßen und ersehenen zcinße myt 25
dem schaden bezcalt und erst vomoget sin. Des zeu erkunde
haben sie mich notarium hiruber geheischt und gebeden en des
zu machen instrumenta, ßo dicke des noit geburte. Hyrbie sint
gewest und geheischt zeu gezeuge Hans Seheffer und Concze
Kleynhenne, und bie der frouwen willigunge ist gewest Sittich 30
Beymbolt und Henne Cleynheneze. Und ist ßo gesehen in allen
zeiden, wie vorgesehreben sthet.
(S. N.) Und ich Johannes Butel von Cassel clerieus Menzeer
bischtum, vom babist und keyserlicher maeh[t] und gewalt no-
tarius, als ich bie disßem kouffe, vorkouffe, bekentnisße und wil- 35
ligunge mit behaltunge widderkouffes gewest bin, disße dinge
gesehen und gehört han, hab ich das myt myner eygen haut,
namen und merekzeeichen geschreben und underzeeiehent in ge-
zeugnisß der worheit aller vorgesehreben dinge.
Orig.-perg. in K. Auf der rückseite von band 16. jahrh. : .Trinitatis*, 40
darunter: ,1*/« Ibr. geldts'.
1510 juni 9. — 1510 aug. 8. 277
1) ,urabe' wiederholt. 2) hier folgt ein gestrichenes C. 3) orig. ,von*.
617. Jost Ratzenberg f vonnals amUnann zu Kaufungen, bekennt, dasa
er sich mit dein kloster daselbst bezüglich der bisherigen zwistig-
keiten vertragen habe.
5 Kaufungen 1510 juni 9.
Ich Jost Batzenbergk etwann amptman zcu Kauffungen*) 15 lo
bekennen uffenüich mit disßem briffe, das ich mich gutlichen •''**** ^*
und fruntlichen voreinigt habe mit myner gneidigen frawen von
Kauffungen und irem gantzen convent daselbst umb alle irthum
10 und gebrechen, dye sich zwyschen im gnaden und mir gehalten
haben bis daher, eß sy in rechenschafft, pferdtschaden unnd alles,
das in irthum zwyschen im gnaden unnd mir bis daher geswebt
hette, sal alles hyn, by und ab sein, in disßem unserm frunt-
lichen vertragen sein. Ich will auch hinfurtter myner gneidigen
löfrawenn, irm stiffte und convente und dynem fruntschafft, gunst
und willen erzeygen, wo ich kan und magk, nach allem meynem
vermögen, und sage myn gneidige frawe und den gantzen con-
vent und stifft quädt, ledigk und loß. Des zu Urkunde hain ich
meyn ingesigel wisßentlich uff spacium disßes Vertrages thun
20drugken. Datum Kauffungen uff sontagk nach Bonifacii, anno
xv*^ decimo etc.
Orig.-pap. in K., fleckig und eingerissen. Unter dem texte über grünßs
wachs auf papier aufgedrücktes, rundes, 25 mm grosses siegel, tartsche mit tisch-
gestell (nach Wessel, abth. 2, fol. 81), über dem Schilde heim und helmdecken,
25 über welche ein Spruchband läuft, dessen inschrift unkenntlich ; über dem helme
brackenkopf mit hnt und darauf gesteckter lilie. Auf der rückseite von hand
der priorin Elisabeth Hake: ,Quitancia Jost Katzenbergh*.
1) hier folgt noch einmal ,Kauffunge^
618. Doctor Hermann Hankrai scholaster, licentiat Hermann Gran-
dO rechter cantor und Konrad Steinward, canoniker zu Fritzlar, quü-
tiren der äbtissin zu Kaufungen die Zahlung der rückständigen 80
goldgulden für deren confirmation und für ein subsidium an den erz~
bischof Uriel zu Mainz.
1510 august 8.
35 Wir Hermannus Hankrod doctor und scolaster, Hermannus isio
Granwechter licentiatus cantor et Conradus Steynwar^ö cano- ^"^' "
nicken zcu Fritzlar, collectores eynes gantzen subsidii durch den
hochwirdigsten fursten und heren hern Uriel ertzbischaffen zcu
Mentze etc. churfursten syner gnade clerisi^ uffgesatzt pro ju-
278 1511 Jan. 80.
cirndo adventuO, bekennen in dissem brieve: So unnser gnedige
frauwe van Kauffungen umb irer gnade confirmation und das
gemelte subsidium getedinget bait, also das ire gnade vor solich
confirmation und subsidium zcusampt geben und bezcalen sal
hundert goldgulden, also nu ire gnade solicher hundert gülden 5
zwentzig gemeltem unserm gnedigsten hem, als wir bericht syn,
bezcalet hait, aLso das nachstendig syn achtsdg goldgulden, soUch
achtzig goldgulden hait gemelte unser gnedige frauwe uns gut-
lich gegeben und bezcalt, sagen darumb sie und ire gnade stifft
suUcher bezcalunge gantz quidt und loiß. Des zcu erkunde habe 10
ich Hermannus Granwechter senger abgenant myn ingesigel hir
uff spacium disses breves gedruckt^ des wir andern uns hirane
mit gebruchen. Datum anno Domini millesimo quingentesimo
decimoy die octava augusti.
Orig.-pap. in K. Das unter dem texte aufgedrückt gewesene runde, 15
braune siege! ist abgefallen. Auf der rückseite von gleichzeitiger band: ,Qui-
tanda domini Maguntini'.
1) orig. jjacundo'; jucundus adventus = feierlicher einzug und empfang
eines bischofes oder fürsten (s. Brinckmeyer Glossar, diplom.).
619. Der landhofmeister (Ludwig von Boyneburg) bittet den abt zu 20
Breitenau, am 3, februar in Kaufungen behufs abhörung der rech-
nung erscheinen zu wollen.
Cassel 1511 januar 30.
1511 Unser freundlich dinst zuvor. Wirdiger und geistlicher
jan. 30. Y^^j^Q^ besonder guter freunt. Wir sind willens imants uss unns25
zu verordnen, der biss montag nechstkunfftig zu Kauffungen er-
schin, geschickt die Ordnung des husshaltens alda furzunemen in
hoffnung, es solt dem gotshuss nit zu geringem uffkommen ir-
schiessen, Ist darumb unser freuntlich bitt, ir wollet desselbigen
montags zu morgen umb nuyn uren auch daselbst syn unnddO
unns solichs zum besten helffen fordern. Daran doit ir unns ge-
fallens hienwidder gern freuntlich zu verthienen. Datum Cassell
donnerstags nach Conversionis Pauli, anno etc. undecimo.
Lanthoffmeister etc.
[Adresse unter dem texte:] An den apt zu Breidenauw. 35
Pap.-conc. in M., ältere akten der Casseler räthe, stift Eaufungen.
1511 jan. 31. — 1512 juni 26. 279
620. Der landhofmeister (Ludwig von Boyneburg) bittet den abt
Franz zu Corvey, seine gewalt über das kloster Kaufungen wegen der
fernen läge seines Wohnorts dem abte zu Breitenau übertrageti zu
tooUen,
5 Cassel 1511 Januar 31.
Hochwirdiger fürst und her. E. g. synt zuvor unser un- 15 ii
verdrossen und gantz williger dinst. Qnediger herre. E. g. hait '^^^' ^^'
hiebevor uff begerde wylent unsers g. h. seligen 1. Wilhelms zu
Hessen etc. loblicher gedechtnis neben den wirdigen und geist-
10 liehen hem, unsen guten freunden von Bursfelde und Breidenauw
ein reformation zu Kauffungen angericht, die wir dan inn guten
ordenlichen und bestendigen wesen zu haben und behalten
weiten. Dwyl aber e. g. demselbigen gotshuss ettwas entsessen
unnd inn tegUchen furfaUenden geschefften ires theils zu hant-
15habung obangezeigter reformation kein statlich uffsehens haben
kan oder magk, als wol von noeden were, so ist unser dinstliche
bitt, dieselbige e. g. wolle dem obgemelten hem von Breidenauw
ire volmacht darinn heimgeben und bevelhen, damit solch ange-
fangen reformation dardurch inn eynem ordenlichen wesen desto
20bass plyben und gehanthabt moeg werden. Daran doit e. g.
ungezweivelt Got dem ahnechtigen synen wiUen. So wollen wirs
auch geneigt syn widderumb zu verthienen und bitten des e. g.
zulessige antwort. Datum Cassel freitags nach Conversionis Pauli,
anno etc. undecimo. Lanthoffmeister etc.
25 [Adresse unter dem texte:] An den apt von Corvey, hem
Franciscus.
Pap.-conc. in M., altere akten der Casseler räthe, stift Kaufungen. Auf-
schrift der rückseite: ,Ein gschrifft an den apt von Corvey ussgangen, darinn
begert wirdet, das er syn gewalt, die er mitsampt ettlichen andern über Kauf-
SOfungen hat, dem apt von Breidenauw wolle zustellend
621. Aebtissin Anna von der Borch zu Kaufungefi belehnt Jaspar
von Elverfeldt mit dem schultheissenamte zu Herbede,
1512 juni 26.
Wir Anna vonn der Borgh ^) vonn Qotts gnadenn des kai- 1512
35 8erlichenn freien stiffts zu Kouffungen abbatißa bekennön vur •^'*^*
unnß, unser stifft unnd nachkhommen, daß wir unser Hebenn
getreuwenn Jaspar von Elverfelde^) belehendt habenn unnd be-
lehenn in unnd mit krafft dießes brieffs mitt dem schultißennampt
zu Herberde in unnd inthogehorunge, inmaißenn das seinn seliger
280 nach 1512 juni 26.
vatter Wilhelm vonn Elverfelde zu lehenn vonn onsen stifffc und
forfharenn gehabt unnd an unnß bracht, wollen darumb seine
rechte bekennunge hero [!] unnd waher sein vor aller rechter an-
spraicke, wo unnd wen des noitt ist unnd vonn unß eischet.
Soh') halt auch bemelter Casper sich verwilliget, gereth, gelobet 5
unnd versprochenn, vor solch guidt unser unnd unsers stiffts
getreuwe holde lehenman zu seinn, unser unnd unsers stiffte
beste zu thun, vor alle zeitt unsern schadenn zu wamenn, wie
einn jeder lehenman seines lehenherrn uiß gebore unnd vonn
rechte schuldigh unnd pflichtigh ist, das auch versehenn unnd 10
verdienen, doch hierinnen des hailigenn creutz, unsers stiffts
unnd unsere gerechügkeitt aUes uißgeschloßenn, vorbehaltenn
unnd uißbesundert ohne geverde*). Diß zu mehrer siecherheitt
und Urkunde habenn wir unsere siegell wißentlich ahn dießen
unserenn breiff thun hencken. Anno xv^xii., ßunnavendes *) Jo-15
hannis et Pauli martirum.
Nach dem drucke bei Aander-Heyden 2, nr. 13. Vorlage des druckes
war die notariell beglaubigte und laut aufschrift der rückseite 1573 apr. 20 zu
233
Speyer*) produzirte abschrift des königl. staatsarchives zu Wetzlar, E. ^^
965
stück 12; „S copieen im Staatsarchive zu Münster, reponirte registratur des re-20
gierungsbezirkes Arnsberg nr. 313 f. 22*— 23, f. 46—45* und f. 106—106*. Reg. :
V. Steinen 4, 763.
1) sie starb am 25. november 1512 und zwar zu Kaufungen, wie das Vor-
handensein ihres sehr gut erhaltenen, in die ostwand des nördlichen querschiffes
der klosterkirche zu Ober-Kaufungen eingemauerten grabsteins beweist. Na- 25
heres s. anhang 3 nr. 3. Das necrologium Gerdense (im besitze des konigl.
gymnasiums zu Paderborn) sagt nach Schaten 3, 228 von ihr: ,yn. kalendas
decembris obiit piae memoriae venerabilis et perdilecta domina Anna de Borch
abbatissa reformatrix monasterii sancti salvatoris in Confugio, quae fuit ex nostra
congregatione'. 2) „er war im jähre 1512 in der Kalandsbruderschaft zu 30
Herdicke (v. Steinen 3, 1512)*". 3) „alle 4 abschriften lesen ,Sich' *". 4) da
ebendieselben irrig ,gnade* haben, so liess auch Aander-Heyden „gnade** drucken,
was aber zweifellos in ,geverde' zu ändern ist. 5) vorl. ,ßumavende8'. 6) Aan-
der-Heyden hat ,'Wetzlar' statt ,Speyer*.
622. Verzeichniss der geschworenen hofleute zu Herbede, die bei derdb
Übernahme des schtdtheissenamtes daselbst durch Jaspar von Elverfeldt
zugegen waren. — Herbeder adressformeln,
[nach 1512 juni 26.]
[nach Jasper von Elborvelde sal daz schulteissenampt zcu Her-
juni 26.] ^®^^ emphangen *) myt sehen hobesluden nach alder gewonheit. 40
1618 apr. 20. 281
Item dij hu^beslude werden gekorn uß dem höbe zu Her-
bette, dy dorin gehom.
Item nocbvolgende synt gewest dy seben gesworen hobes-
lude. als Jasper erstlich daz schulteissenampt entphangen halt:
6 Johan Pimeynner zcu Langentryr,
Hinrich Merßman zcu Loer,
Kune Sebeken zcu Wände,
Johan to Quembergk,
Erley zcu Stypel,
10 dy Furste^) zcu Herbette.
Cum scribatur ad Herbette, tum sonat*) ita:
An den richter und semptlich dy hobeslude.
Dem ersamen und wysten unserm li[ben] getruwen des
stiffts des heiigen cruczs zu Kaufungen ^).
16 An dy hubeslude semptlich, dy des fryhen keyserlichen
hohes zu Herbette von wegen des heyigen [cruczes] zu thund«
haben, unsem lieben getruwen.
Nota. Des stiffts knecht zu Herbette heysset Herman Fürst.
Fap.-conc. in E. von der band des amtmannes Ruland zu Eaufungen.
20 Auf der rückseite von derselben band : ^Infonnacio ad Herbette'. Bezüglich der
daiimng der Urkunde genüge der hinweis, dass sie mit der vorhergehenden
(nr. 621) in engster Verbindung steht. Auf der rückseite desselben blattes
befindet sich ein wieder durchstrichenes bruchstück eines conceptes, betr. eine
Streitsache des stiftes Eaufungen mit der stadt AUendorf an der Werra (s. urk.
26 nr. 760).
1) hier folgt wieder gestrichenes ,in bywesen^ 2) wohl zwei dieses
namens (wegen der siebenzahl). 8) vorl. ,somat'. 4) der ganze satz steht
ohne einfügungszeichen am rande, gehört aber wohl an diese stelle.
623. Elisabeth von Ptesae quittirt dem kloster Kaufungen den etn-
30 pfa'f^ ihrer rente von 15 gülden,
1513 april 20.
Wy Elisabeth vonn Plesse bekennen in dusser schriefft vor 1513
uns unde al^weme, dat wy entfangenn hebbenn vonn deme con- ^^^' '^•
vente tho Koffungenn uns up denn Passchenn vorgangenn be-
d5dageth vefteynn guldenn, der wy deme genanthenn convente^)
von dusser lyt unde*) vorgangen tydenn seggen quidt, leddich
unde loes. Dusses tho forder wyssenheyt hebbe wy vorghedachte
Elisabeth unse ingesegel under dusse schrifft latenn druckenn.
282 1513 oct. 2. — 1613 nov. 8.
Ghegevenn an deme middeweken na Jubilate, anno veffteynhun-
dert dritteynne,
Orig.-pap. in K. Das unier dem texte aufgedrückt gewesene runde,
grüne siegel ist abgefallen. Auf der rückseite von hand der priorin Elisabeth
Hake; ,Quitancie der van Plesse xv<! xiii., Pasche'. 5
1) jconvente' am rande. 2) ,unde' wiederholt, das zweite getilgt.
624. Elisabeth von Plesse quittirt dem kloster Kaufmigen den empfang
ihrer rente vmi 15 gülden,
1513 october 2.
1513 Wy Elisabeth gebomn von Plesse bekennen openbar in 10
^^' ^' dussem breve, dat uns de werdigen unde geistlickenn frauwen
onde gantze samnunge des stifftes to Kouffongenn veffteyn guldenn
tinses, so uns de by deme styffte vorbenant uppe nehist Micha-
elis vorgangenn vorfallen unde bedagedt weren, gudtlick unde wol
to dancke gegeven unde betaledt hebbenn, dat uns woll genu- 16
gedt, unde seggen darumme dat genante styffte to Kouffungen
sulcker veffteyn gülden tynses quid, leddich unde loes in unde
mit dussem breve von dussem unde vor allenn vorgangenn jarenn
sunder argelist unde geverde. Des to betuchnisse hebben wy
gebreck halven unses eygen ingesegels den eddelen unde wolge-20
bomn junckhem Didericke heren to Plesse unsen fruntlickenn
leven broder syn ingesegell vor uns an dussem breff to druckende
gebedenn, dat wy Diderick here to Plesse umme bede willenn
unser fruntlickenn leven swester boven benomet gedan hebbenn.
Datum anno Domini millesimo quingentesimo decimo tercio, die 25
dominica proxima post diem sancti Michaelis.
Orig.-pap. in K. Unter dem texte über grünes wachs auf papier ge-
drücktes rundes, 35 mm grosses siegel, von dem nur noch die helmzier zum
Plesseschen wappen, nämlich der maueranker unter einer mit pfauenfedem ge-
krönten Säule und von der Umschrift SIGILLV PLESSE zu erkennen 30
ist. Auf der rückseite von hand der priorin Elisabeth Hake: ,Quitancie van
der van Plesse anno xv« xiii., up Michaelis^
625. Aebtissin Älfradis zu Kaufungen quittirt den regenten zu Hessen
den empfang der dem kloster zu bauzwecken verwilligten 100 gülden.
1513 november 8. 35
1513 Wyr Alffredis von Gots gnaden des fryhen stiffts zcu Kauf-
nov. 8. ßjigQj^ abbaüssa bekennen vor uns und ganß samenunge oben-
gedachten stiffts, daz uns der gestrenger Joest von Baymbach
midtregentte des furstenthums zcu Hessen von der gestrengen
1513 dec. 16. 283
und emvesten lanthoffemeisterfi und andfl» viidtregenten oben
beru[r]tten furstenthums wegen zcu noitdorfft unsers stiSts gebuw
gutlicb gegeben und zcugezaelt halt hundert B»insche gülden, ge-
reden derhalben in crafft disses kegenwertigen briffes eyne gnug-
5 sam quitancz, zcu waz zcydt wyr von obegenantepi Joeste doruft
angesucht werden, ime nach aller noitdorff zcu geben sunder
allen uffzogk, geverde und argelist. Des zcu Urkunde haben
wyr vilgenante abbatissa dissem briSe unser eptige ingesegel an-
gedruckt. Datum dinstags nach sant Leonhardi tagk, anno Do-
lo mini millesimo quingentesimo decimo*) tercio.
Cop.-pap. in K. Auf der rückseite von band der priorin Elisabeth Hake :
yQuitancie over de hundert gülden der regenten^
1) ,decimo' übergeschrieben.
626. Verzeichnm der seitens des klosters Kaufutvgen erborgten gelder,
16 1513 december 16.
Anno domini m^. quingentesimo decimo tercio. In dussen ^5/c;
jar heb wy geborghet navolghende hovetghelt : ''^''- ^^'
Item hundert gülden van enem borger tor Lechtenouwe.
Item noch van enem darsulvest vyftich gülden.
20 Item noch van enem darsulvest dertich gülden.
• Item noch hundert gülden van Jörgen Büttel to Cassel.
Item hundert gülden van mester Hans Jeghers.
Summa is des geborgheden gheldes verdehalffhundert
unde dertich gülden.
25 Item myt solckem ghelde, so hijr oven steyt, is wedderumme
afgelost unde uf ^) wedderkoep lijffgedynge gemaket:
Tom ersten hundert gülden mester Hans Beckers wonafüch
to Ahnerade.
Item hundert unde 10 gülden an twen breven gehörende
80 to der commenden to sancte Jörgen, de itzunt in bes3rttunge hat
her Johan Peter.
Item anderhalffhundert gülden afgelost der commissien
under dem predikestole, de itzimt in bes3rttunge hat her Cort
Beyrwart.
95 Item dertich gülden afgelost dem seveker^) to Koffungen.
Summa drecht de aflosynge 10 gülden mer, den men
de ovengedachten summen in den borghen upgenommen
unde entfangen hebben.
Computatum vi** feria Lucie*).
284 1514 apr. 28. — 1B14 nach sept. 29.
Item de hovetbreyff is gelost van dem gleseiier, unde de
parthie tor Lechtennouwe hebben se to sick ghenommen, unde
de breyff is dorghestecken *).
Pap. -Zettel in K. von band der priorin Elisabeth Hake. Auf der rück-
seite von gleicher band: ,Dat geborgede gelt^ 5
1) vorL ,utS 2) könnte gewerbs- oder eigenname (Siebmacher) sein
(vgl. p. 281 z. 7). 8) soll wohl heissen ,po8t Lucie^ da der tag dieser hei-
ligen 1518 auf einen dienstag fiel. 4) = durchstochen, ungültig gemacht.
627. EliscAeih voti Plesse quittirt det* äbUssin zu Kaufungeti den
empfang ihrer renie von 15 gülden. 10
1514 april 28.
1514 Wy Elizabeth geboren von Plesse bekennet, dat unß*)
apr, 28. j^ frawe von Raffungen hefft overantwordet 15 gülden, de uns
bedaget syn in den hilgen dagen tho osternn, unde seggen ore
deß quith, ledich unde loiß von dussem jare unde von allen vor- 15
gangen jarenn. Anno Domini m. quingentesimo xiiii., ipso die
Vitalis.
Orig. (?)-pap. in K.
1) in der Schreibweise ,un8* wiederholt.
628. Elisabeth von Plesse quittirt der äbtissin zu Kaufutigeji den 2^
empfang ihrer rente von 15 gülden,
1514 nach September 29.
1514 Wy Elyßabeth geboren von Pleße wy bekennen, dat unß
*^\g de fruwe von Koffunghen heff[t] gegeven 16 gülden, de unß be-
daghet syn geweßt up vorgangen Mycheylßdach, deß wy or denne 25
quyt, ledech unde loß segen von dußem vorgangen yare na Godeß
ghebort dußent vyf hundert yn dem xv. ^) yare.
Orig.-pap. in K., von Elisabeths von Plesse eigener band geschrieben.
Unter dem texte 8 eckiges ringsiegel über wachs auf papier aufgedrückt, sie-
gelbild etc. unkenntlich. Auf der rückseite von band des amtmanns Ruland zu 80
Kaufungen: ,Quitancia Michaelis anno xiiii*.
1) Da die aufschrift der rückseite das jähr 1514 angiebt, eine quittung
zu Michaelis 1515 auch vorhanden ist (s. urk. nr. 643), nicht aber eine solche
zu Michaelis 1514, so beruht zweifellos die Jahreszahl 1515 des textes auf
einem irrthum oder Schreibfehler. 85
1614 sept. 80. ä88
629. Aebtimn Alfradis von der Bofxh und das capitel zu Kaufungen
veräussem dem schaffen Heinrich Weingarten zu Cassel, seiner ehefrau
Agnes und ihretn söhne Heinrich aus des stißes höfen und zehnten
zu Sandershausen und Wolfsanger jährlich 12^ /o malfer frucht auf
5 hbenszeit,
1514 September 30.
Wyr Alffradis vonn der Borgk von Gots gnadenn des UU
frihenn stiffts des heligen crutzes zu Kauffungenn abbatissa, Eli- **^ *
zabet Hacken probstin, Willa von Brugkhusenn costerin unnd
lOgantze sammenunge des capittels doselbst thun kundt unnd be-
kennen vor alle denjhennen, die diesßen brieff sehen, hören adder
leßenn, vor uns unnd alle unßers stiffts nhokummen, das wyr
eyntrechtlich mit guthem rathe unnd wolbedachtem muthe eyns
steden vesthenn verkauffs recht unnd reddelich verkaufft habenn
16 in unnd mit crafft diesßes kegenwertigenn briefEs verkeuffenn den
ersamenn Henriche Wyngarthenn scheffen zcu Cassell, Angneßenn
siener eKchenn husfrawenn unnd Henriche irer beyder sohen zu
der drier liebe lebelangk unnd nit lenger dritzehendehalb malder
guther reyner fruchte, halb kom unnd halb habbem, jerlicher
20zcinße alle jar guthlichenn zu bringenn unnd zu b[e]zalenn uff
sanct Michaelis tagk zu Cassel in ire husunge unnd wonunge an
allen irenn hindern, kost unnd schadenn uß unßern eygen hoben
unnd zcendenn, die wyr haben in unnd umbe die dorffe Sanderß-
husen unnd Wolffesanger gelegenn, wilchen hoff zu Sanderß-
25husenn itzt besitzt unnd inhoit Schefferhen mit sienem anhange •
doselbst, unßer hoffemenner, desgUchenn unßernn hoff zu Wolffes-
anger itzt besitzt unnd inhoit Hermann Borg)tenn, auch unßer
hoffeman doselbst, unnd heysßenn doruff in unnd mit crafft diesßes
kegenwertigenn brieffs die selbigen imßer hoffemenner, auch alle
30 der selbigen nhokimimen, die sulche obegenanten hoffe inne mö-
gen haben, den selbigen unßern keuffem sulche obegenanten
fruchte uff die vorberurthe tagezcidt an eynicherley lenger uff-
halt gutlich zu libbemn unnd zu bezalenn doran keynerley be-
helff, es sie midt hagelschlage, missegewaß, hertzoge adder an-
Söderley, wie das erdocht mucht werde, unßern keuffem an iren
verschriben jerlichen zcinßen zu schaden vorgenummen, noch
gesucht sal werde, sundern wo die obeberurthen hoffemenner die
verschriben fruchte zu eyner iglichen zcidt nicht also ußrichten
unnd gutlich b[e]zalen wurdenn, das doch nicht seyn sal, so er-
40leuben wyr vor uns unnd alle unßers stiffts nhokummen den
Il
286 1514 sept. äO.
keuffem, uns alsdan donimbe mit geistlicher adder werÜicher
fordemnge anzulangen unnd zu ermanen, biß so lange sie der
verfallen fruchte gentzlich ußgericht unnd wol vergnügt synt
wurden, ünnd was sie den des selbigen schaden hetten genum-
menn, geloben unnd geredden wyr vor uns, unßer stifft unnd B
nhokummen innen solchs mit den zcinBen gutlich zu geben unnd
zu bezalen an alles geverde. Unnd vor sulche drietzendehalb
malder, wie vorgeschrebenn, haben uns die vorgenanten keuffere
guüich unnd wol zu dangke vorgegeben, vergnügt unnd b[e]zalt
drittehalbhundert guther ßinscher volwichtiger gülden, wilcher 10
gülden wyr verkeuffer die vilgemelten keuffere vor uns, unßer
stifft unnd nhokummen hyrmidt quidt, ledigk und loiß sagen,
auch mit sulchen drittehalbhundert gülden vorthan eyne ver-
schribunge von des stiffts wegen zu Kauffungen dem werth zum
swan zu Cassell Ludewigk Koch genant gehalten, drittehalbhun- 15
dert gülden uff widderkauff widderumbe abgekaufft unnd geloest
habenn. Unnd wan diesße obegeschreben drie person alle von
todes wegenn v^storben synt, das Grot noch sienem gotlichen
willen lange zcidt zum besthen verhalten wulle, alsden so sal
diesBer unßer verkauff unnd brieff gantz crafftloiß unnd toidt20
seyn, doch so ferne das alle hinderstendige unnd ersehenen
zcinße, kost unnd schaden, so des etzwas gemacht were in er-
manunge der zcinße, an die ende, do sie solchs in irem testament
adder lesthen willen geben und bescheiden wurde, erst gentzlich
abbezalt synt sunder alle geverde unnd argelist. Des zu warem25
bekentnysße haben wir eptische obegenant, desglichen gantz
sammenunge des oapittels doselbst vor uns unnd alle unßers
stiffts nhokummen diesßen uffin brieff mit unßer eptige unnd
capittels genant des heiigen crutzes ingesigel hyran gehangen
versigelt geben, des wyr uns den obegedachte amptheprobstin 90
unnd costerin hyran also midt gebruchen unnd bekennen in
eynem glauben unnd gezcugknisße aller vorgeschrebener dinge.
Gegeben im jare gezalt noch Cristi unßers Herrnn geborth funff-
zcehenhundert unnd vertzehen jar, uff sanct Jheronimus tagk
des heligenn cardinals unnd bichtigers. 85
Orig.-perg. in K. Beide siegel abgefallen. In der mitte des textes
zungenförmiger cassationsschnitt. Auf der rückseite von band 16. jabrb.: ^l^^/i
malder zu Cauffungenn zu liebe'.
i
Ifel4 nov. 24. 28flS
630. Johann Oswaldt, schuUhem zu Eisenach, fordert von der ge^
me'mde Herleshauaen die Zahlung des zehnten pfennigs von Jۊ4m ge-
tränk laut verwilligung des zu AUenburg gehaltenen Iaf9äi4fges der
fürstenthümer Sachsen, Thüringen und Meisten,
5 1514 november 24.
Mein dynst zcwvor, Erßamen, guthen Ir^tinde. Euch ist 1514
ungezcweyfelt uffinbar, welcher masßen die itonde meyner gne- ^^' ^^'
digsten und gnedigen hemn furstenthumb^ Als Sachsßen, Dwrin-
gen unnd Meysßen, awf deme gehalten faMidttage zcwAldenburg
10 sich erbothen und bewilligt, yren churfftrstlichen und fürstlichen
gnaden die negstkumpftigen viher jar lang von allem und yg-
lichem getrenok, wein und byr adirf anders, ßo zcwm zcapfen
geschenckt ader sunst getruncken wirdet den zcehnden pfennig
zcw geben etc. Dieweyll yr datt itn furstenthumb zcw Duringen
15 mit begriffen, haben yre c[hur]f[tirstlichen] und f [urstlichen] g[na-
den] mir bevohlen, solche stewhre, inmasßen die awf angezceig-
tem landttage erbothen und gewilligt, von euch auch einzcw-
brengen. Demnach ist voll Wegen hochgedachter meyner gne^
digsten und gnedigen hem 611 euch mein gutlichs ansynnen und
20 begehr, yr der schultheiti Wollet sambt zcweyen ader dreyen awß
der gemeine auf schirsi tfontag zcw Eysenach bey mir erschey-
nen, alßdan will ich ettch ordenunge und weyße, welcher gestalt
solche stewhre durcli «üch sali gepflegen werden, eruffen, und
wollet euch hirinne tflfl trew gelyder und landtsesßen des fursten-
25thumb8 zcw Dwriiigdn gehorsamlich halten und erzceygen. Das
werden yre c[hur]f(ttrsüichen] und f[urstlichen] g[naden] unge-
zcweyfelt gegen 0üch in gnaden erkennen. So byn ich euch
freuntschaft zcW erzceygen willig. Datimi freitags nach Clemen-
tis, anno etc. :lltii^.
dO Johann Oßwaldt
schultm« zcw Eysenach.
[Adressä auf der räckseite:] Denn erßamen schultheyßen und
ganczer gelllMiae zcw Herleshawßen meynen guthen freunden.
Orig.-pftp. in K. Der brief war mit einem auf papier über wachs ge-
S5 druckten rin/|fiiegel (tartsche mit kleeblatt, darüber I. 0.) verschlossen.
äÖÖ 1614 nov. Ö6.
631. Amtmann RiUand zu Kaufungen theilt dtin schultheissen Jo*
hann Oswaldt zu Eisenach mit, dass, da das darf Herleshausen nicht
unter Sachsischer, sandern unter d^r oMgkeit des Stiftes Kaufungen
stehe, die äbtissin dem schuüheissen und den männern dortseibst
verboten habe, die geforde^ie steuei^ zu zahlen, 5
1514 november 26,
ioJ4 Mynen fruntlichen dinst myt allem gute zcuvomt. Achtbar,
nor. ^ ). ijßg^ncler guter fruint. Gestern sonnabents ') haben myr schul-
teisse und menner des dorffs zcu Herlshusen angezceyget eynen
breffe, darin ir den gescrybet [!] habt, der selben etwilche zcu uch 10
gen Ysenach zcu kummen uß ursach der steure, so myne ffne-
digesten xmd gnedigen hem von Saxen von irer ^lade leistende
zcu voraus uffgesaßt und auch gewilliget sulte habe. Villicht
were meynunge, als ab dy von Herlshusen solchs auch der
tvise in zu ghende geburen sulte etc. Daruff geben ich uch zcu 15
versthen, wy daz stifft Kauffungen abegenant dorffe, als ich be-
richt werde, poben menschen lebetage und nach bys zcu dissem
tage ruwellicher besiczunge innegehabt und dermaße herbracht
hait poben alle gebot, verbot, gerichte, steure adder änderst
myner gnedigsten und g. h. von Saxen zcuthun. üß dem habt 20
ir selber zcu betrachten, waz dy ufgeleytte steure dy von Herls-
husen in rechte belangen magk. Haben auch daruff von we-
gen myner g. frauwen den obgenanten schulteissen und mennem
verbotten, sich sulcher angehaben steure im dorffe zcu Herls-
husen, angesehen daz sie dem gemelten stiffte aller uberkeit zcu- 25
gethan synt, nicht anzcunemen adder dorin sich zcu bewilligen.
Daruff ich uch den ampts halber gütlich bitten, daz ir solche
nwerunge gen des stifts menner witters urs fumemens ruwen
wultet. Sie gesthen uch auch nicht, daz sie urme ampte zcu-
gethan nach unterworffen synt. Wult ir sie auch darüber urs90
vumemens nicht verlassen, so erbitten sie sich des zcu rechte
an dy eide, dor sich solchs hen buche eygen und geburen magk.
Wilchs ich uch den uß guter meynunge nicht habe wuln ver-
halten, und vor mich uch dinst und willen zcu bewysen thet ich
alle zcidt gancz gerne. Datum unter mym ingesegeP) sontags85
nach sant Katherin tagk, anno Domini etc. xiiii^. Buland.
[Adresse unter dem texte:] Dem achtbar und ersamen Johan
Oswalden schulteissen zcu Eysenach mynem gutem fruinde.
Pap.-conc. in K. von der hand des amtmaniis Ruland. In Weimar be-
findet sich das ausgefertigte, dem adressaten zugegangene schreiben nicht. 40
1514 dec. 28. 289
1) ygesiem sonnabends' über das im texte gestrichene ,heate sonntags*
übergeschrieben. 2) hier folgt wieder gestrichenes ^montags^
632. Johann Oswaldt, schultheiss zu Eisenach, fordert mederholt
den schtdtheissen und die gemeinde zu Herleshausen zur Bezahlung
bder getränkesteiier auf und droht im Weigerungsfalle mit zwange-
massregeln.
1514 december 23,
Mein dynst zcwvor. Erßamen, guthen freunde. Newlichst 1514
hab ich von wegen meyner gnedigsten und gnedigen hem von ^^' ^^'
lOSachsßen etc. an euch als landtsesßen des furstenthumbs zcw
Duringen begert und angesunnen, eczliche awß euch awf eyne
benante zceyt bey mich gein Eyßenach zcw vorferttigen, domit
ich euch maße und ordenunge der landtstewre, ßo negst awf dem
gehalten tage zcw Aldenburgk von allen stenden zcw geben be-
16 willigt, Unterricht und anzceyge het thun mugen, welchs yr über-
gangen und nicht erschynen seit. WiewoU auch der ambtman von
Kawfungen mir in Schriften angezceigt, das yr solchs zcw thune
nicht schuldig sein sollet etc., so wil mir dach fürstlichem be-
vehl nach, auch uberdas eß alle stende der furstenthumb Sachssen,
20 Duringen und Meisßen bewilligt, nicht gefuegen, euch hirinne
awßzcwschlisßen, und ist nachmals von wegen hochgemelter
meyner gnedigsten und gnedigen hem an euch meyn guÜich an-
synnen imd begehr, yr der Schultheis wullet mit eczlichen awß
der gemeyne awf schirst sanct Steffanstag zcw mittage bey mir 151^
25 zcw Eysenach erscheynen, geschickt von allem getrencke, wein ^*^^' ^'
und byr, so yr von sanct Michelstage negst vorschynen biß awf
dyße zceyt ausgeschenckt ader sunst getruncken, den zcenden
Pfenning nyderzcwlegen und mir zcw uberantwurtten und in
deme kein seumbnis ader awfzcug furwenden, als yr von bü-
80Uckeit wegen, nachdeme yr im furstenthumb zcw Duringen be-
griffenn, zcw thune schuldig seit. Das wirdet euch zcw gnaden
und allem guthe gereichen. Wo aber ewer widerseczickeit, der
ich mich dach bey euch nicht vorsehe, weitter erschyne, alßdan
wurde sich ervolgen, euch in ander gestalt zcw deme, das yr
35 zue thune vorpflicht, zcw brengen, welchs yr dach unzcweyf eUch
vorhuthen werdet. Das hab ich euch darnach zcw richten nicht
wollen vorhalten und byn euch gunst zcw zceygen willig. Da-
tum sonnabents nach Thome apostoli, anno etc. xiiii^.
Johan Oßwaldt
40 schulteis zcw Eysenach.
19
29Ö 1B15 Jan. 3.
[Adresse auf der rückseite:] Den erßamen schulteisen, fur-
munden und ganczer gemein des dorfs Herleshawßen, meynen
guthen freunden.
Orig.-pap. in K. Yerschlusssiegel wie urk. nr. 680.
633. Herzog Johann zu Sachsen schreibt der äbtissin zu Kaufuvgen, 5
dass zwar Berieshausen ebenso ivie alle andern geistlichen guter in
seinen landen zur Steuerzahlung verpflichtet sei, indessen wolle er ihre
gründe der ablehnung durch seine amtleute zu Creuzburg und Wart-
bürg untersuchen lassen.
Weida 1515 Januar 3. 10
1515 Von Gots gnadenn Johanns hertzog zu Sachssenn etc.
jan, 3. Unnsem grus zuvor. Erwirdige, liebe, anndechtige. Wir ha-
benn ewer schreibenn mit anzeig, welcher gestalt unnser schulthes
zu Eysennach dy menner zu Herlshawsen zu der gewiUigtenn
hilff bedranngen solle, des ir euch beschwert achtet, alles inhalts 15
vemumen unnd geben euch zu erkennen, das dy gaistlichen,
so in des hochgebomnen fursten hemn Friderichs hertzogen zu
Sachssen churfursten etc., unnsers lieben brudemn, unnd unn-
semn furstennthumen unnd landen guter Ugen haben, wie ann-
dere unnser imterthan mit volg unnd stewer gleiche bürde tragen. 20
Wohl dann gemelt dorfE Herlshawsen in unnsers lieben brudem
unnd unnserm furstenthumb Duringen gelegenn unnd sich des-
selben schütz unnd schirms gebraucht, habt ir zu bedennckenn,
das sy sich von dem, das anndere zu thun pflegen, nit eussemn
mugen. Aber damit ir euch keiner imbilligkait zu beclagenn,25
habenn wir in dem brief himeben unnsern ambtleuten zu Creutz-
burg und Wartberg bevolhenn, euch gegenn gemeltem Schultheis
zu beschaiden, ewer gerechtigkeit unnd sein antwurt zu hören
unnd alsdan also in die sache zu sehen, das die ewern mit keiner
Unbilligkeit beladen, auch unnserm lieben brudern unnd unns80
nichts entzogen werde, haben wir euch gnediger meynung nit
verhaltenn woUenn. Datum zu Weyda am mitwoch *) nach Cir-
cumcisionis Domini, anno Domini xv®xv.
[Adresse auf der rUckseite :] Der erwirdigenn, unnser lieben
andecht[ig]en ebtissen des junffemclosters Kauffungen. 35
Orig.-pap. in K. Der brief war mit dem herzoglichen über wachs auf
papier aufgedrückten ringsiegel verschlossen.
1) orig. ,mituoch'.
1516 jan. 6. 291
634. Aebtissin Alfradis zu Kaufun^en bestellt deii dorßnann Hans
Francke zu Herleshausen auf 8 Jahre zu ihrem schultheissen daselbst,
ertheiU ihm dienstanweisung und bestimmt sein amtseinkommen.
1515 Januar 6,
5 • Wyr Alffradis von öots gnadenn des keyßerlichenn fryehen 1515
stiffts des heiigen cruces zu Kauffungen eptische thiin kunth allen ^'^'
luden, die diessen uffen brieff sehen, hören adder leßen, vor uns
unnd unsere stiffts nochkummenn, das wyr unsem Heben getrwen
Hansen Francken dorffmann zu Herlßhusen vor eynenn schul-
lOtheysen dorselbst die nehestvolgende achte jar langk uffgenom-
men haben unnd in crafft diesses brieffes uffnemen in solcher
gestalt, unser unnd unsers stiffts getrwer diener und schultheysse
zu syne, in unsers stiffts Sachen unnd gutter dorselbst, bewegk-
lich unnd unbewegklich, key[n]erley ußgescheydenn, getrwlich
16 unnd fromlich vorzusthende unnd zu handeln, unsers stiffts dor-
selbst renthe unnd gefelle, sie synt stendigk adder unstendigk,
an gelde adder fruchte unnd allem anderm, nichts ußgescheyden,
uffheben, getrwelich eyns iglichen jars zu geburlicher zcidt be-
rechen unnd bezcalen, auch uff des stiffts lande mit allem ver-
20 mögen eyn getrwe uffsehen zu haben mit ußstellen, inbrengenn,
auch unser fruchte des orths zu Herlßhusenn mit allem flysse zu
verwaren etc., dorzu den vilgemelter Hans Francke solchs alles,
wie hyrbevor geschreben sthet, sienen lieblichen eydt zu Gode
unnd den heUgenn mit synen nffgerichten fingern also unnd der-
26moysse sunder alle geverde unnd argelist zu halten gelobt unnd
geswom holt, dorkegenn zu siener belonunge unnd von des
stiffts wegenn innebehalten sal die lemher unnd smenderige, so
uns den die scheffere jerlich der tryfft halber zu Herlßhusen
plegen zu geben unnd zu bezcalen, item das stro unnd kaben,
sowie die selbigenn uß unser hobeschum dorselbst jerlich mögen
gefallen, doch mit solchem untterscheyde, solch stro unnd kaben
uff unserm höbe zu futtern unnd myst doruß zu machen, auch
vor aUen dingen nüt dem stro die gebawe, [so] >) uff unserm
hoffe mögen sthen, mit guttem dachwergke zu halden. Sal der
85 schultheysse zu Herlßhusen die omaden, die uff unsers stiffts wißen
wassenn, vor sich noch aller siener bequemlichkeit bruchen unnd
nutzenn, dach mit solchem untterscheyde, dem stiffte dorkegenn
jerlich zu geben uff sanct Michaelis tagk eynen goltguldenn.
Sal der schultheysse auch behalden vor sich selber unser gebor
40 vom brawhuse zu Herlßhusenn, magk gefallen, es sie an trebem
202 1615 Jan. 6.
adder byre, auch die thun frischbers, auch das kleyne wesen-
ilecke, desglichen die kleyne busse genant auch inne behaldenn,
was er fedderzcinße unnd eyger vor sich selber magk jerlich ins
stifft gebenn ^), auch die dienste des hoiltzes. Er sal auch in un-
serm fryhen höbe unnd behusunge zu Herlßhusenn, dwil er des 5
stiffts schultheysse ist, sitze unnd dorinne wonen und die selbigen
in baw unnd wesenn halten, dach an sienen schadenn. Dorzu
sal er eyner sunderUchen orsach halber, als wyr des untter eyn-
ander glawlich abgereth haben, innebehaldenn, dwil er schul-
theysse ist, eyns iglichen jars eyn malder korns, macht an Hescher 10
wehrunge eyn fertel. Unnd nochdem Hans Francke unser schul-
theysse uns zugesagt holt, das er seyn hawfutter auch wulle jer-
lich verfuttern uff unserm höbe, dorkegen haben wyr ime zuge-
loyssen unnd vergunnen, das er in eynem solchen falle und nicht
änderst eyns iglichenn jars von unser mistenstede zu Herlßhusen 16
abfuren magk zu gebruche sienes eygen landes funffzchen fuder
mistes unnd nicht mher'). Unnd ich vilgenanter Francke ge-
redde hyrmit in gutten waren trwen unnd glawben bie dem eyde,
den ich zum schultheissenampte gethon habe, alle vorgeschreben
puncte unnd artickel getrwelich, glawblich, stede und veste sun-20
der alle geverde unnd argelist zu halden. Unnd des furtter zu
Urkunde synt diesser zciddel zwo glichs luts ußeynander geschne-
den unnd gemacht unnd [uff]^) die eyne, die unser schultheysse
Hans Francke zu sich genommen holt, haben wyr unser secret
zu ende der schrifft uffdrucken loysse im jar gezcalt noch Cristi25
unsers Hern geborth funffzchenhundert unnd funffzcehen jar,
sonnabents noch dem heiigen Niwenjarstage.
Orig.-pap. in £., obere halfte eines durchgeschnittenen zetteis von hand
des amtmanns Ruiand. Auf der riickseite von gleicher hand: ,Amptzcidell des
schultheyssen zu Herlßhusenn*. 30
1) ,8o' fehlt im orig. 2) ,auch inne behaldenn* bis ,in8 stifft gebenn^
mit einfügungszeichen am rande. 3) hier folgt wieder gestrichenes ,Herlß-
husenn^ 4) ,uff' fehlt im orig.
Anlage zu Urkunde nr. 634,
Verzeichniss von besüztmgefi, einkünßen und rechten des stißes Kau-^fß
fangen zu Herleshausen, some de»* emkünfte des schultheissen daselbst.
Herlßhusen an der Werrhe.
Item der süefft zu Kauffungen hat daselbst alle obrigkeit
des j^erichts und rechts über hals und über hant, über schuldt
161B Jan. 6. 293
und schaden, usgescheiden das sechste teile. Solichs han die
Treuschen zu lehen von obgerurttem siiefft zusampt ander mere
guttem nach lauth irer lehenbrieff.
Item doselbst sein gelegen etlich lenderey in der Awe, und
5were der selbigen unter banden hat, gibt dem stiefft das beste
heupt, wan er tods halben abgeht.
Item der stiefft Kauffungen hat auch doselbst zu seczen
einen schulteissen und nicht die Trewschen, desglichen einen
Schreiber und gerichtsknecht des orts an zuheischung der
10 Trewschen.
Item alle gutter, gelegen in der feltmarck zu Herlshusen,
auch ettUch ander mere wustenung nach laut des registers, gehn
vom stiefft zu lehen und nicht von Treuschen.
Item im dorffe hat der stiefft ein freye behusimg, hoff und
15schewer gelegen gegen den kirchoff zwuschen Baltzar Bracken
und Jörgen Hennberg, dorinnen pflegt in des stiffts namen zu
wonen der Schultheis.
Item im dorffe hat der stieffte noch ein frey behusung uff
dem kirchoff gelegen und wirdt genant der steyne Stock. In
20 solche behusung pflegt man jerlich zu legen die frucht, so von
den furwergken gefeit, desgleichen das eigen gewechs und ander
fruchtzinße.
Item im selben dorff ist auch gelegen ein prewhauß, da ge-
burt sich von einem iglichen, der dorinnen prewet, zu geben sechs
26virtel byrs, ein thonn frischbyre oder aber vor das frischbire 12
lewendenare. Und solche getrencke pfleget uffzunemen der
schultheisß seins dinsts halben.
Item man gibt dem schulteißen auch zu lene die klein busße,
nemlich 20 kroschen, was der gefeit am gericht zu Herlshusen.
80 Item es gebort sich auch von einem iglichen geprewe zu
geben eyne gelten trebem oder 2 gut pfening darvor.
Item der Schultheis behelt auch innen das rawfutter, das
uff dem hoff gefeit, doch aber das er den mist muß lassen folgen
uff des stieffts landt.
S5 Item auch muß der Schultheis die dache uff dem hoff mit
dem selbigen stroe in bawe und besserung halten.
Item was der schulteiß seiner arbeit des stiffts halben thun
muß, befind[t] ^) sich in seinem amptzetteln.
Item was schmenderey und sawermilch gefeit von den
40 scheffereyen, die dem stiefft zustehen, nympt- der schulteiß seins
dinsts halben.
I
294 1B15 Jan. 6.
Item ein iglicher ackerman muß des jars dem süfft füren
ein fuder holtz z[u] dinste. Solichs hebt der Schultheis seins
dinsts ha[lb]en.
Item doselbst geben hundert schaff zu trifftgelt dem stifft
eynen gülden an golde oder an Schreckenberger oder 22 Sehne- 5
berger, vier scheffen keß und einen triffthamelL
Item ein iglicher scheff[e]r gibt von seinen schaffen ein
lamp. Darzu auch schmenderey und sawermilch hebt der Schul-
theis seins dinsts halben.
Item der stiefft zu Kauffungen hat das funffte teil an der 10
schenckstadt zu Herlshusen und die Treuschen das sechste teile.
Item der schenck gibt von Va fuder byrs ein ortkan byrs,
von eynem eymer weins 1 mas weins. Solichs nymbt der Schul-
theis seins dinsts halben.
Item der stiefft hat zu Herlshusen ein wisen. Die selbige 15
müssen die menner mehen und das hewe machen und in des
stieffts schuem infuren.
Item das hewe von solcher wisen pflegt der schulthos zu
verkeuffen und zu verrechen, gemeinglich 12 gülden ungeverlich.
Item die onmaden pflegt der schulteiß zu verkeuffen und 20
zu berechnen, nemlich vor eynen gülden.
Die zwei furwergk und zinsfrucht zu Herleshusen haben
getragen :
an körn 66 malter,
an haffem 69 malter, 25
an weiz 4Va malter,
an dinckel IVa malter,
an gerste 15 malter.
Die [schjeffereye haben getragen 15V3 schock.
Geltzinß zu Herlsshusen. 80
Item doselbst sein 87 gesess^^ haben geben
an gelt 88 schock gelts, '
eyer 40 schock,
genß 35 gense,
huner 54 huner, ^^ 85
han 83 han.
von husen, ackern,
wisen und gartten.
Zinß zur Wartt.
2 Schneberger, 2 gut denare.
1515 febr. 21. 296
Mölbach vor Iffte.
10 Schneberger, 2^) groschen.
Wo[minen].
3 schock, iVa *n. '), 4 leben,
5 Pap. -Zettel in K., in den brüchen ausgerissen mit Schädigung der schrift.
Der Zettel gehört nach dem zwölften absatz des vorliegenden textes als anläge
zu der bestallungsurkunde (amtszettel) des schultheissen Hans Francke zu Her-
leshausen von 1515 Januar 6 (urk. nr. 684), weshalb er auch in's urkundenbuch
aufgenommen wurde.
10 1) ausgerissene stelle gleich den übrigen in klammem eingeschlossenen
worttheilen. 2) nur ein einerstrich erhalten. 3) durch loch unleserliche
stelle; der 2. buchstabe ist n, der 1. könnte b sein (Böhmen?).
636. Aebtissin Älfradis zu Kaufungen verleiht detn stiftsgenossen
Rappe zu Hedemünden des Stiftes haus, hof und vorwerk daselbst
15 auf 12 jähre,
1515 februar 21.
Wyr Alffradis von Grots gnadenn des fiyhen stiffts zu Kauf- 1515
fungen eptische thun kundt alle denjhenen, den diesser uffen brieff ^ *
furkumpt, vor uns imd unsers stiffts nochkummen, das wyr Hap-
20pen stifftgnossenn wonhafftigk zu Hedemyn unserm lieben ge-
truwen vorlygen haben und mit crafft diesses kegenwertiges
brieffes vorliegenn unser frey husunge, hoff und forwergk, als
wyr den solchs von unsers stiffts wegen dorselbst bynnen und
vor Hedemyn ligende haben, nemlich des selbigen gentzlich zu
25 gebruchen und innezuhaben die nehest volgende zwelff jar langk
von dato diesses brieffes an zu rechen und nicht lenger, dach
myt solchem unterscheyde, das obegnanter Kappe uns und un-
serm stiffte eyns iglichen jars uff MichaeUs tagk in der oben
berurther jarzcael dorvon geben und reichen sal zchen malder
30koms, zchen malder habbem^) und vier malder gersten guter,
reyner fruchte Hedemyns moesses sonder allen unkost unnd
schadenn. Sal auch nebendem vilgnanter Bappe abethun und be-
zcalen, was sich sust unsers itzt gedachten hohes und forwergks
halber uß alder hergebrochter plicht geburen magk, jerlich zu
85 enthrichten unserm gnedigen hemn hertzawen Erichen von
Braunßwigk etc., dem fereman zu Hedemyn und alles ander,
keynerley ußgescheydenn. Obegnanter Kappe sal und wil auch
unser und unsers stifft dorselbst zu Hedemyn getruwer hobeman
sein allezcydt, des selbigen besthes thun und schaden warnen, als
296 1515 apr. 2.
den solchs eynen getruwen hobeman zusthet und geburth. Unnd
abs queme, das sich mhegedacbter Kappe des selbigen änderst
(den wie hyr oben verzceychent) ^) halden wurde, das doch in
keynem wegk sein sal, so hoit sich gemelter Rappe vor sich,
seine husfrawen und erben selber verwilliget, der moisse das 5
alsdan die sayt unsers forwergks von ime ußgeseyth, desglichen
mit andern sienen guthem, beweglich und unbeweglich, nergent
zu wenden adder zu verussern wil ') adder sal habe sunder unser
und unsers stiffts ^sen und verwiUigunge, es sie den sache
das vorberurter Kappe, siene husfrawe adder erben erst uns und 10
unserm stiffte der jerlichen zcynßbezcalunge genugsam ußrich-
tunge und vergnugunghe gethan haben, auch unser frey hu-
sunge, hoff und lenderige an vorwustunge, desglichen an uwer
beswerunge widderumbe zu unser und unsers stiffts banden zu-
gestalt sie wurdenn, wuchs ich den obengnanter Kappe also zu 15
halten vor mich, meyne husfrawen und erben getruwelich myt
hande und munde zugesagkt habe, auch forter bekenne, das
ich solche also unverbrochlich zu halten myt meyme eyde zu
Q-ode und den heiigen liblich gesworn und gelobt habe, alles
hyrinne, geverde und argelist ußgeschlossen. Des zu erkunde 20
beyder parthie so synt disser zciddeln zwo glichs lauths ußeyn-
ander geschneden gemacht und further zu mherer warheyt die
eyne zciddel von Rappen stifftgnossen angenommen mit unser
eptige angedruchtem ingesigel vor uns und unser nochkummen
vorsigeln loisse. Gegeben im jare, so man hoit gezcalt funffzchen- 25
hundert und funffzcehen jär, uff den heiigen obent sanct Peters,
den man nennet ad Cathedram.
Orig.-pap. in K., vielfach durchlöchert, doch ohne wesentliche Schädigung
des textes. Unter dem texte über grünes wachs auf papier aufgedrücktes siege!
der äbtissin Anna von der Borch (beschr. s. urk. nr. 614), das ihre nachfolgerin 80
und wahrscheinlich auch leibliche Schwester Alfradis hier gebraucht hat
1) orig. ,halbern^ 2) die klammem sind auch im orig. 3) orig. ,vir.
636. Aebtissin Alfradis von der Borch, priorin Elisabeth Hake und
der convent zu Kaufungen beurkunden, dass landgräfin Anna zu
Hessen eine jährlich am mofUag nach Jubilate in der klosterkirchedb
daselbst zu lesende Seelenmesse mit 20 gülden gestiftet habe.
1515 april 2.
1515 Wy Alffradis van der Borch van Gotts gnaden abbatissa,
apr. ^. Elizabeth Haken priorissa unde gantze convent des keyserlichen
fryen styffts des hilgen crutzes to Konffungen ordens sancü Bene- 40
1515 apr. 2. 297
dicti bekennen unde doen kunt öffentlich myt dussen breve ghen
aJlermenlich vor uns unde aller unser nachkommen; Nachdem
de durchluchtige, hochgebom forstyn unde frouwe frouwe Anna
gebomn hertogyn van Meckelenborgh, lantgraffyn to Hesßen,
5graffyn to Katzenelnboghen, to Dietz, to Czegenhagen unde to
Nydde, wytwen, unser gnedige frouwe, uth innyger andacht dem
almechtigen Gode to love unde to eren unde erer selves unde
allen gelovygen seien to heyle unde trost eyn ewigh gedecht-
nyssse, jerlich gedechtnysse, testament unde selegeret by uns,
10 unserm closter unde unsem *) unde des selbigen nachkommen jer-
lich to ewygen tyden uff eynen iden mandag nach dem sundach
Jubilate myt vigilien unde selmyssen cristlich unde andechÜichen
to holden und vor er forstlichen gnaden selven und alle cryst-
[gejlovygen seien in er forstlichen gnaden leven unde noch erer
15 gnade dode ewelich to bydden verordent unde gestyfft unde,
uff dat wy unde unse closter unde nachkommen sulchs jerlich
und ewygh uffgericht mögen unser twyntigk gülden eyn erff-
lichen unde ewygen gülden geldes uff den obgnanten mandach
to gefallen, darvor to kouffen an gestalten geldt gnedelichen ge-
20 geven hefft, dat wy solch geldt, des wy vor uns und unser nach-
kommen erer forstlichen gnaden gans quidt, ledigh unde loss^)
Seggen, entfangen in unser nutz unde besten, wo vorgemelt ge-
want unde eren forstlichen [gnaden]') getruwelich versprochen
unde verheissen hebben, verheissen unde versprechen och solchs
25 getruwelichen in unde mit macht unde crafft disses breves vor
uns unde alle unser nachkommen by unsern waren truwen unde
ehern an eyns rechten gesworen eydes Stadt uff de warheit der
hilgen evangelien, sulchs obgemelt jerUch unde ewighch be-
ghencknysse, gedechtnysse unde testament unde stifftunge hyn-
30 forder to ewyghen dagen an alle verhinderunge unde sumenysse
cristhch unde ordentlich to holden. Unde off wy unde unse
nachkommen in tijt erer forstlichen gnaden leven eder nach eren
dode daran sumygk worden, et weer eyn mael eder meher, unde
sulche stifftunge unde ewich beghencknysse unde gedechtnysse
35 wo gemelt nycht enholden, dat doch nycht syn sal, so verpHchten
wy uns*) vor uns unde alle unse nachkommen itzt als dan, dan
als itzt, gegen hochgemelten unse gnedige frouwe unde em forst-
lichen gnaden erven ock in crafft disses breves, dat wy solch
obgnant twyntigk gülden myt aller uffgehevener nuttunge weder
40 van uns mögen forderen unde de an andern orthen in de ere
unde denst Godes, darmit sulch beghencknysse unde gedechtnysse.
298 1515 nach apr. 8.
WO dat gestifft unde dorch ere fürstliche gnade geordent, gehalten
werden, eres gefallens weder anleggen, welchs wy unde unser
nachkommen ene.alsdan an alle weygerunge unde an eren scha-
den weder geven unde reichen sollen. Wy unde unse nachkonmien
sollen unde wyllen och sulche stifftunge jerlich beghencknysse 5
und gedechtnysse, darto dissen breiff üb hynfuer in ewygh tijt,
wo sulchs alles gestyfft, geordent unde hyr ingeschreven is, ge-
truwelicken holden unde uns darvan nycht absolveren, noch
solchs in ander werck verwandelen, noch keyn ander beghenck-
nysse to sulcher tijt myt inzcien noch kunfttichlich *) uns *) vor- 10
hynderen laten, noch unser dargegen keynes behelfes eder fry-
heit, se syn geistlich eder wertlich, so itzt erlanget, reide eder
hinfur erlanget eder ut egener bewechnysse gegeven mögen wer-
den, to gebruchen, alles an geferde. Unde des to orkunde unde
ewyger getuchnysse hebbe wy Alfradis abbatissa, Elizabeth Haken 15
priorissa unde gantze convent unses stifftes ingesigell vor uns
unde unse nachkommen wissentlich an dussen breff doen hangen,
de gegeven is uff den mandach Palmarum, nach Christi gebort
dusent viffhundert und in den fyffteynden jar.
Orig.-perg. in K., anscheinend von hand der priorin Elisabeth Hake. 20
Sehr gut erhaltenes Kaufunger capitelssiegel, spitzoval} 75/55 mm, crucifixus in
damascirtem, spitzovalem felde, Umschrift: SIGILL. ECCLIE SCE CRVCIS
IN COUPHVNGEN (abbüdung s. siegeltafel 1, nr. 1).
1) orig. ,unserm^ 2) orig. ,los8er^ 8) ,gnaden* fehlt im orig.
4) orig. ,unser'. 5) orig. ,kunsttichlich\ 25
637. Elisabeth von Plesse quütirt der äbtissin zu Kaufungen den
empfang ihrer rente von 15 gülden,
1515 nach april 8.
1515 Wy Elysabeth gheboren von Pleße wy bekennen, dat unß
de fruawe [!] von Koffungen hefft betalt 15 gülden, de unß be-30
daget syn gewest up dußen Vorgängen^) osteren, deß wy or so
quyt, ledech unde loß segen von dußem vorgangen yare unde
von allen vorgangen yaren ^). m. ccccc. xv.
Orig.-pap. in K., von hand Elisabeths von Plesse. Von dem unter dem
texte über wachs auf papier gedruckten runden, 25 mm grossen siegel ist vom 36
siegelbild nichts, von der Umschrift nur ATISSE zu erkennen. Auf der rück-
seite von hand des amtmannes Ruland: ,Quitancia de termino') ostem anno
etc. XV to*.
1) hier folgt wieder gestrichenes ,Micheylßdach*. 2) desgl. hier ,duß6n\
3) orig. ,termine*. 40
nach
apr. 8.
1515 juli 4. — 1515 juH 24. 299
638. Johannes Kune, propst des sanct Katharinenklosters vor Eise^
nach, beschwert sich beim amtmann zii Kaufungen wegen gewisser
übergriffe seitens der untersasseti des klosters Kaufungen zu Herles-
hausen und Wartha zum nachtheile der besitzungen des erstgenannten
5 klosters,
1515 juli 4.
Mynn innyges gebeth myt willigem dynst zcuvor. Lieber J515
amptman. Ich habe mich kegenn uch vormalß beklagt der men- '^ ^'
ner halbemi zcu Herlleßhußenn deß klostterß Kauffyngenn under-
lOsasßenn, wye dye selbtigen myt roddenn und hackenn zcu sich
zcehenn und yn gebruchung^) myt gewaldt landt, holcz und
gutter, dye unserm kloster zcustendigk, auch daß ^) deß klosterß
menner zcur Warth unß vorzynßen und vorrechtten. Ist myn
fruntliche beth, dye uwern dahynn h«dtten und underwyesenn,
15solchenn obermudt abzcustelnn byß zcu ußdragung^) der sach.
Wo aber nicht solchs geschehenn mocht, wyl ich kegenn uch
und dem klostter entschuldiget habe, dadurch zcu myddenn ander
vomemenß. Waß ich uch zcu dynnen weyß, thun ich zcu aller
zit willigk. Datum mitwochenn schirst nach Visitacionis Marie
20virginis, anno Domini xv® xv.
Johannes Kune probst deß jungffrat^^ewklosters sent
Kathem vor Isennach gelegenn.
[Adresse auf der rückseite:] Dem achtbamn N. N. amptman
zcu Kauffyngenn mynem*) besundemn gutten gunner.
25 Orig.-pap. in K. Der brief war mit einem grünen, jetzt grösstentheils
abgefallenen siegel verschlossen.
1) hier folgt wieder getilgtes »mj^t*. 2) ,claß* übergeschrieben. 3) ,uß*
desgl. 4) orig. ,mymem*.
639. Aebtissin Alfradis, pröpstin Elisabeth Hake, küsterin Willa
30 von Bruchhausen und das capitel zu Kaufungen belehnen für den
fall des todes der zeitigen inhaberin Dietrich Becker zu Langendreer
und dessen söhn Johann mit der s. g. Kaufunger hufe zu Dorstfeld
auf beider lebenszeit,
1515 Juli 24.
35 Wy Alffradis van Gots gnaden des keyserlicken frihen stiffts jöio
to Kouffungen eptische, Elizabeth Hacke provestyn, Wylla van •^'*^* ^^'
Brockhusen costeryn imde gantze samenunge des capittels dar-
selvest Ordens sunte Benedictus doen kunt unde bekennen over-
myddest dussen open breve vor uns unde unse nakomelyngen,
300 1515 juli 24.
dat wy angeseen mannychvoldigen truwen denst uns unde unsen
convente, [den] *) Diderick Becker wonhaftich to Langentreer by
Dortmunde gedaen unde bewyset hefft und noch in tokomenden
tyden doen und bewysen sal unde mach, unde hebben darumme
eyndrechüicken gewontlicker wyse vergadert myt unser aller 5
wetten, wyllen unde vorbedachten mode den gnanten Diderick
unde Johan synen elicken sone ^) begnadet unde behandet, begna-
den unde behanden in crafft dusses breves to twen banden unde
to erer beyder lyve, de leste hant unde dat leste lyff van en
beyden utgewart myt ener hove landes, de Kouffungesche hovelO
gnant, so als de selve hove to Dorstfelde in dem gerichte van
Hockerde myjb al eren olden unde nyggen tobehorungen unde
rechte, in holte, in felde, an water, an weyde, an kome, an
weyte unde in aller slachter nut gelegen is, nychts darvan ut-
bescheyden, unde als Johan Bungener zelige unde Neße syniö
huesfrouwe de van unsem styffte in ener lyfftucht undergehat
unde Neße noch tor tyt underhefft. Also dat Diderick Becker,
Johan syn sone ^) na dode der gemelten Nezen Bungeners sollen
unde mögen de vorgnante hove landes anfangen unde buwen
unde der to all eren schoensten und besten orber unde nut erer 20
beyder levenlanck gebruken. Unde wy unde unse nakomelynge
sollen unde wyllen se erer beyder levenlanck restlicken by der
hove landes beholden unde ene der warschop doen vor allerleye
bysprake, bekrodynge, hynder unde indracht, war, wanner, van
wemme unde wo ene de geschege, so dicke unde so vaken ene 25
des noet unde behoff doet unde geborlick is. Unde wanner se
beyde na den wyllen Godes verstorven synt, sal de hove landes
vorgnant uns unde unsem stiffte wedderumme ledich ingekommen
unde verfallen syn, dan offte Diderick eder syn son vorgnant,
alsdan enyges lyves erven achterleyten, de sollen unde wyllen 30
wy unde unse nakomen guetlicken vor ymands anders myt der
ovengnanten hove landes begnaden unde behanden, so ver de
selven uns, unsem stifte darvan doen wyllen, wo eynander, unde
nuüick syn. Et sollen Diderick Becker und sjoi son uns unde
unsen nakomelyngen jerlickes unde aUe jar up sunte Andreas 35
mysse vor eyn erkunde unde pacht geven enen enckeden golt-
gulden offte de gewerde unde sollen de hove landes uns truwe-
Ucken by eynander beholden unde bewaren unde wes darvan
verkomen were, darwedder bybringen na al eren vermoigen unde
vort uns unde unse nakomen gelickes enem denstman getruweiO
unde holt syn, unse beste to doen unde schaden to warnen^ war
1615 sept. 2. a. 301
se den veresschen, sunder argelist. Unde dis allet, wo vorgnant,
in orkunde unde tuchnysse der warheit so hebbe wy Alfradis
abbatissa unde voi*t wy semptlicken juncfrouwen des capittels
vorgnaHt unses capittels gnant des hilgen crutzes ingesegel myt
6 unser aller wetten, wyllen unde consente vor uns unde unse na-
komelynge an dusse breyff doen hangen. Datum et actum anno
Domini millesimo quingentesimo quinto decimo, in vigilia divi
Jacobi apostoli.
Cop.-pap. in K. von hand der priorin Elisabeth Hake.
10 1) ,den* fehlt in der vorl. 2) vorl. unnützer abkürzungsstrich über ,on*.
640. Aebtissin Alfradis, pröpstin Elisabeth Hake, hüsterin Willa von
Bruchhausen und das capitel zu Kaufungen übergeben dein kloster
Bredelar ihre be^itzungen in den kirchspielen Bontkirchen, Hering-
hausen und Adorf.
16 1515 September 2. a.
Wyr Alfradis van gotliker vorsichticheit ebdisse unde wy 1515
Elizabeth Hake provestynne, Wylla van Brochusen kosterynne **^**- ^' ^*
unde vorder dat gantze gemeyne capittel des keyßerliken frygen
sticbtes Koufungen Mentzes bisdoms, ordinis sancti Benedict!,
20 bekennen vor ims, alle unse nakommen unde vor alle dengennen,
den dusse breff in tokommenden tyden vorkommende wert, een
Seen, hören edder lesende werden, dat wy eyndrechtliken unde
capitulariter vorgaddert unde vorsamet, overgeleget unde bedacht,
unde vorder myt unsen getruwen unde hemelyken reeden ge-
26 8lotten: So unse vorfam vor uns unde wy selves wenther up
datum dusses breves etwelke eygene friggen gudere unde eygen-
dom hebben in den herschoffen van Waldecke, Padbergh unde
demme gerichte to Brylon, by namen in den kespeln tho Buwen-
kerken, to Herdynckhusen unde to Adorp ungeverlick gelegen,
30 in lenderigen unde ekkeren, weßen unde geholten, watem unde
watersflotten, de dan dorch notsake der herenvede in vorgangen
jaren vorwoestet unde bewassen syn worden, dergelyken noch
degelykes in besorge stan, so dat lange tyd her uns unde unsen
upgemelten stid^ite Koufungen kleyne renthe unde tynße darvan
86 upgekommen ys, inmaten de yerliken registere darover dat claer-
liken uthwiset. Nademme nu sodan geroerden gudere vere van
uns gelegen syn unde uns manichfaldiger besorgunge orsake
gevet unfelycheit halven der lande, boddenlons unde anders, so
uude alsdan de werdigen unde geystliken hern abt, prior unde
äOä 16lg sept. 2. a.
convent des closters Breydelar ordinis Cisterciensis dat dorp to
Buwenkerken als vor eygen mit sampt noch anderen eren erf-
liken gudern darummlanck legende hebben, sy wy mit enne
eyndrechtich geworden unde eyne erflike ewyge geltrente van
en na vormeldinge, segele unde breve angenommen, welke jar- 5
like tynße unde geltrente se up ere kost unde besorch sunder
al unse todoen in unse stycht Koufungen jerlikes betalen unde
leveren motten. Inmaten se alrede eyn tydlanck jar so dat ge-
dan hebben, dar enthegen hebbe wy upgenanten ebdisse, pro-
vestynne, costerynne unde gantze capittel van Koufungen den 10
vorgemelten abbate, priori, gantzem convente to Breydelar unde
al eren nakommelingen overgegeven unde in krafft dusses yegen-
wordigen breves walberadens modes in eren erffliken eygendom
jegenwordichliken overgeven unde vorwilligen solke upgemelten
gudere frygheit unde egendom mit alle der selven gudere gerech- 15
ticheyt unde tobehoringe, dar nicht van uth bescheden, erfflik
unde to ewigen dagen by den van Breydelar to blivende mit
fullenkommener macht, de velgenanten gudere egendom, fricheit
unde gerechticheit to besittende unde to ensettende edder selvest
to gebrukende, darmet to donde unde to latende gelyk und als 20
rechte egendomere mit erme egen frigen gude doen unde laten
mögen. Darentboven wy velgemelten van Koufungen Betten unde
laten in krafft dusses breves de van Breydeler in eyne stede
fullenkommene were unde besittunge aUer upgerorden overgyfft
der nummermer wedder to roepende, oeck neynerleyge pauwest-25
like unde keyserlike Privilegien jegenwordich edder tokommen
dar entkegen to gebrukende, dan na alle unseme vermöge gebor-
like warschop to donde. Wert oeck sake, dat eynige Privilegien,
besegelde breve, rullen edder registere, de up de gemelten gudere
unde gerechticheyde inhaldende edder vormeldende gefunden wor- 30
den, de ensoUen ims unde unseme stychte Kouffungen edder
neymande van unser wegen vorderlyck syn, sunder wy sollen
unde wyllen se den van Breydeler unde eren nakommen to eren
banden stellen sunder alle argelist. Up dat nu alle dusse vor-
geroerden artickele unde punte steede, vftsthe unde geloefflike35
den van Breydelar unde eren nakommelingen in ewicheyt van
uns, unseme stichte, alle unsen nakommen unde bewanten, se
syn dan geystlik edder wertlick, unvorbrocken gehalden werden,
des hebbe wy Alffradis ebdisse unser ebdye ingesegel unde wy
Elyzabeth Hake provestynne, Willa van Brochusen ko8terinne40
unde gantze capittel des stichtes Koufungen unses gemeynen ca-
1515 sept. 2. b. äOä
pitteis ingesegel vor uns unde unse nakonunelinge vestliken an
dussen breff doen hangen, öegeven unde gehandelt des sundages
neest Egidii abbatis, anno Domini vyfftenhundert unde vyfftene.
Orig.-perg. in Münster i. W., kloster Bredelar nr. 603. Siegel 1) rund,
5 80 mm, zeigt im runden siegelfeld den oberen theil einer heil, kaiserin oder
königin (wohl der heil. Kunig^nde), kreuz in der rechten, modell einer doppel-
thürmigen kirche auf dem linken aim, darunter Wappenschild mit 8 krähen
(2 : 1), Umschrift : S. ALFFKADIS DE BORGH (abbildung s. siegeltafel 4,
nr. 18). 2) Kaufunger capitelsiegel (beschr. s. urk. nr. 636). Auf der rückseite
10 von hand 16. jahrh. : ,Super omnibus bonis Couffunge et precipue in Buwen-
kerken de bonis predialibus*.
641. Abt Dietrich und der convent zu Bredelar versprechen dem
kloster Kau fangen jährlich 3^2 gülden zins für die ihneti verliehenen,
in den herrschaften Waldeck und Padherg^ soune im gogerichte Brilon
16 gelegenen stiftsgüter.
1515 September 2. b.
Wy Theodericus uth Gots vorsehunge abbeth des closters 1515
unser leven frouwen kerken to Breydelar ordens Cisteroiensis, ^^P^-^-^-
Amoldus van Bum prior, Henricus Berße bursarius unde gantze
20samenunge des conventes darselvest doen kunt alle denjhenen,
den dusse offen breyff to sehn, hörn edder lesende forkumpt, vor
uns unde alle unsers closters nachkomen : Nachdem de erwerdige
in God frouwe Alfradis von Gots genaden des keyserlichen fry-
hen styffts to Kouffungen ebdisse, andechtigen unde geystlichen
25 Elisabeth Hacke provestyn, Willa von Brockhusen kosteryn unde
gantz capittel des ovengenanten styffts uns vorgemelten apte,
priori, bursarien, gantzen convente unde der selbigen nachkom-
men, itlike guder unde tynse, wo dan dey selbigen myt erer ge-
rechticheyt van dem itzt gedachtem styfft« in den herschaffen
30 van Waldecken, Padberch unde ghogerichtez to Brylon lueth
eyns overgegeven vorsegelten breffs herbracht synt, upgelathen
unde tho unsem banden erfflicher gebrukunge togestalt hebben,
so bekenne wy ovengedachten abt, prior, bursarius, gantze con-
vent vor uns unde alle unses closters nachkommen myt krafft
85dusses kegenwordigen breffs, dat wy kegen solche upgelathen
unde overgegeven gerechticheyt dem vorberorten styffte eyns it-
liken jars up sant Mertins dach des hilgen bisschoffes ewyger
tynße uß unsers closters guttern, myt namen verdenhalven gül-
den Franckfurter werunge eyner abtissen darselvest gein Kouf-
40fungen up unser eygen kost unde bodelon gutlich levem unde
betalen wyllen unde sollen, sundem allen uptogk, hynder unde
304 1516 sept. 2. h.
schaden. Unde abs queme, dat wy edder unses closters nach-
kommen solchs nycht helden, dat doch in keynen wech syn sal,
so vorheyssen unde verpliohten wy uns ovengenanten abt, prior,
bursarius unde gantz convent vor uns unde alle unses klosters
nachkommen myt crafft disser kegenwortigen verschrivunge, als- B
den alle den schaden, den dat styfft Kouffungen solcher unser
unbetalunge halver neromen mochte, cleyn edder groet, myt
geystücher edder wertlicher vomemunge, keynerleye uthgesche-
den, den selbigen in guden waren truwen unde geloven sunder
enyge insage, were unde upholt myt sampt den erschennen tyn- lo
JJen vorgedachten styffte to gelden unde to betalen, darwedder
dan van uns unde unsen nachkommen keynerley behelff dorch
geystlike edder wertliche rechte, Privilegien, lantsgewonheit itzt
mögen syn edder aver tokommenden mochten gegeven werden,
gesocht noch vorgenommen sal werden, sunder der selbigen unde 15
alles andern ovengenanten styffte in dusser sache wedderwertigk
mochte syn, myt krafft dusser verschryvunge genslich verthegen
unde a^esat sal syn. Unde vorther, wi wol in dem hovetbreve,
so den uns vom stiffte to Kouffungen in dussen sachen ubber-
gegeben, vormelt stet uff fryheit, egendom unde ander meer20
punte, werschaff tzu donde, so sal dach das obgenante styfft in
dem selbigen keyner wytter adder meer werschaff keyn uns unde
unsers closters nakommen tzu^) donde schuldich noch verplicht
syn, den als so vil, als das styfft Kouffungen selber rechts mögen
haben unnd in rechte der vorberorten gudere geweren kun, hyr- 25
inne alle geverde unde argelist uthgeslossen. Des to waren be-
kentnysse unde geloven aller vorgeschreven artickel unde punte
hebbe wy vorgenanten Theodericus apt unser ebdie ingesegel,
desgeUcken wy ganse gemeyne samenunge des closters Breyde-
lers unses conventes ingesegel, des wy dan vorgedachten prior 90
unde bursarius hyrinne also medde gebrucken, vor uns unde alle
unser nachkommen an dussen breyff gehangen. Gegeven im
jar, so men hefft getalt fyfftheynhundert imde fyfteyn jar, sun-
tages nach Egidii abbatis.
Orig.-perg. in K., schön geschrieben und gut erhalten. Siegel 1) des 35
abtes und 2) des conventes zu Bredelar. Auf der nickseite von band 16. jahrh. :
,Apts zu Breidelar und dessen convents reverß über entrichtung der zinße von
des stiffts Kauffungen gutter in der graff schafft Waldeck^
1) orig. ,ztu'.
1615 sept. 6. 306
642. Dechant Eucharius Spicher und das capitel der kirche U. L. F.
zu Eisenach beurkunden, dass äbtissin Alfradis von der Borch und
der convent zu Kaufungen 2 schock (groschen) jährlichen zinses aus
gütern zu Herleshausen, die sie der vicarie der heiL Felix und Re-
bgula der genannten kirche zu Eisenach schuldeten, mit 24 gülden
ablösten.
1515 September 5.
Wir Eucharius Spicher dechannt, Burchardus Hille scolasti- 1515
cus, Petrus Dubicher cantor, Jodocus Oltz^) senior unnd capi- *^^*' '^'
lOtulares uunßer liebin frauwen stifftkerchenn zcu Isennach inn
diesßem uffin brieffe vor unns, alle unnßer nachkomenn eintrechtig-
lichin unnd uffenttlichenn bekennenn : Nachdem alß dy erwerdige
Alphradis vonn der Borgk ^) eptischenn unnd ganntz convent des
juncfrauwennclosters zcu Kawffungenn vier und zcwenzcig gülden
15 mit zcwey schogk jerlichs zcinses ann unnd uff etzlichen huffe
landes zcu Herleshusen gelegen, als nemlichenn an Hans Mollern
ein halb schog, Hans Helwdg vier unnd zcwenzcig g[roschen], Claus
Gobell achtzcen gr., Hans Ruttoll dem jungen zcwenzcig gr.,
Mathis RutoUff achtzcen gr., Ditzell RutoUff zcehenn, der vicarie
20Felicis und Regule in unnser vorgenantin kirchin gelegin ader
besitzer der selbigenn zcugehorennde, etzliche zeit lang auch
em Ditterichen Scholl als itzt besittzem und seinen vorfarnn zcu
dangk bezcalt, haben nun angezceigte eptischenn unnd convent
itzgedachtin em Ditterichen Scholl vicario gemelter vicarie om
25 unnd allen seinen nachkomen mit unnserm gunst unnd willen
solche zcwey schog zcinses mit vier und zcwenzcig gülden wi-
derumb abgekaufft und erlediget. WywoU wir den kawffbriff
darober haltende uff das mall nicht haben könnt antreffen ader
finden, doch haben gedachte eptische und convent genanten olo-
SOsters dy hewbtsumme vier und zcwenzcig gülden guter werung
gemelten em Ditterichin Scholl und sinen nachkomen woll zcu
dangk bezcallt und vorgnugt. Allso doch, ab solcher kauffbriff
in zcukunfftigen zciten ober kortz ader lang dorch unns, on ader
seine nachkomen antroffen ader funden wurde, alsdann sali solch
35 briff und sigill ober gemelte zcwey schog zcinses berurter vicarie
haltende hinforder zcu ewigen gezciten machtloß und ganntz mit
dissem reversallsbriff getodt sein. Hirmit auch ich obgenanter
Ditterich Scholl vicarius gedachter vicarie vorzeihe mich vor
mich unnd myn nachkomen allerley gerechtigkeit, so ich an
40 sulchen huffe landes ader guter und kawffsbriffes darober haltende
20
äö6 151B nach sept. 20. — 151B oct. 28.
ader gehabt hette *), mimmermeher dy in ansprach zcii haben an
geverde. Des zcu Urkunde unnd steter haldunge wir dechannt
und capittell obinberurt umb bethe willenn genantes ern Ditte-
rich SchoUn unsers vicarien unser *) sigiU, das wir in Sachen ge-
brachen, wissentlichin thun hengenn. Datum nach unnsers herrn 5
Christi geburt tusennt funffhundert im funffzcende jare, uff mit-
wochen nach Egidy.
Orig.-perg. in K. Siegel des capitels der kirche U. L. F. zu Eisenach.
Auf der rückseite von hand der priorin Elisabeth Hake: ^R^versal'.
1) über t ist ein e geschrieben. 2) ,der Borgk* von anderer hand mit 10
dunklerer tinte in die offen gelassene stelle nachgetragen. 8) orig. ,hettet\
4) orig. ,unser8^
643. Elizabeth vmt Plesse quittirt der äbtissin zu Kaufvngen deti
empfang ihrer rente von 15 gülden.
1515 nach September 29. 15
1515 Wy Elyßabeth gheboren von Plesße bekennen, dat unß de
^\q frauwe van Koffungen hefft betalt 15 gülden, de unß bedaget
syn up dußen vorgangen Mycheylßdach, deß wy denne or so
quyt, ledech unde loß segen von dußenn vorgangen yare unde
von allen vorgangen yaren. xv. 20
Orig.-pap. in K., handschrift Elisabeths von Plesse. Von dem über wachs
auf papier unter dem texte aufgedrückten siegel sind nur wenige buchstaben
der Umschrift schwach kenntlich.
644. Amtmwm Riiland zu Kaufungen quiUirt dem schult heissen
Heinrich Keyne zu He^vldshausen den empfang von 56 Schneeberger25
schock für verkauße frucht.
1515 october 28.
1515 Anno Domini etc. xv***, uff sanct Simonis et Jude tagk hoit
oct, 28. Henrich Keyne schultheysse zu Heroldeßhusen dem amptman ßu-
landt Rulande verandeloget funffzcigk seß Schnebersche schogk *) 30
der verkaufften fruchte halber uff rechenschaff ^). Sulchs synt
zwo zciddeln ußeynander geschneden glichs luts etc. Datum
anno et die ut [supra] ').
Orig.-pap., obere hälfte eines ausgeschnittenen zetteis, in K., handschrift
des amtmanns Kuland zu Kaufungen. Auf der rückseite von gleicher hand: 85
,Prima'.
1) hier folgt wieder gestrichenes ,des fruchte'. 2) ,uff rechenschaff'
steht zu dieser stelle am rande. 3) ,supra' fehlt im orig.
1515 nov. 18. — 1515 vor dec. 30. 307
645. Das stift Kaufungen quittirt (dem schultheissen) Heinrich
Keyne (zu Heroldshausen) den empfang von 58 V2 schock Schneeberger
für verkaufte frucht,
1515 november 18.
5 Anno Domini etc. decimo quinto, suntags in vigilia Elisabet 1515
halt Hinrich Keynne uff rechenscaff verandeloget myner g. f. ^^^'
von Kauffungen funffzigk nuende halb schogk Sneberßer we-
runge. Des zc Urkunde synt disser zydel zwo ußeynander glicb-
ludende gesneden. Datum ut supra.
10 Orig.-pap. -Zettel (nicht ausgeschnitten) in K.^ handschrift des amtmanns
Ruland. Auf der rückseite von gleicher hand: ^Secunda quitancia uff bezalunge
der fruchte'.
646. Simon Scheffer zu Eschenstruth beklagt sich bei dem Statthalter
zu Cassel darüber, dass er, wegen todschlags an Tynez vom amtmann
IbBuland zu Kaufungen bereits mit 20 gülden bestraft, nun auch von
der landgräflichen obrigkeit in strafe genommen werden solle, und
erklärt in einer nachschriß, dass bisher niemals die äbtissin zu Kau-
fungen, sondern der landgraf die peinliche gerichtsbarkeit in den
stißsdörfern atisgeubt habe.
20 [1515 vor december SO.]
Gestrennger und erenvester herr Statthalter. Gonstiger, lieber [1515
jonckher. Ewr strengkeyth gebe ich clagendt zu vememen, wye , ^^qq 1
das, nachdem') mir hyebevor unversehenlich eyn myßradt be-
gegendt, also das ich Tynez endtleybt habe, in myttler zeytt
25 von der oberkeyth, nemlich von Conradt von Waldesteyn hoff-
meyster und andern etc. verordenthen rethen, durch byth myner
guten frundt eyn frey sicher geleyth erlangeth, mich mit den *
frunden des entleybten, der sele Got genade, vereynigt und ver-
tragen, der amptman zu Kauffingen Ruelandt mich umb soÜcher
30 my ßhandeloung for zwey jaren anstadt myner genedigen frauen
etc. zu Kauffingen umb zweyntzigk gülden gebuest, der ich ime
dem amptman zehen gülden bezalt, dy andern noch schuldig
byn. Auch hat ytzgenandter ambtman mir zugesagt, vor allen
schaden gutt zu seyn, weß mir derhalben zugefuegt oder end-
35stenn wurde. So werde ich ytz uß e. s. bevelhe von myns g-.
heren etc. zu Hessen amptknechten auch umb bueß angelangt,
weliche ich doch, wye angezeygt, dem amptman zu Kauffingen
verbuest, habe ye Hoffnung, mich nicht mit zweyen ruethen
zu straffen, darumb an e. s. myn underthenig byth, wollen mir
SOÖ 1615 dec. 30.
armen gonstig verholffen seyn gegen dem gemeldten amptman,
das der selbige mich lautts syner zusage gegen e. s. anstath
myns g. heren schadtloß halten oder aber soliche unzymliche
und ime ungebur liehe bueß wyder heruß geben an dy orth, do
dy hyn geburdt und gehordt, uff das ich armer nicht weyther 5
angelangt und mit ejmer bueß gestrafft werde. Das wyl umb e.
s. ich zu verdjTinen altzytt wyllig seyn.
E. s.
undertheniger
Symon Scheffer 10
von der Eschenstrude.
Cop.-pap. in K. Da das schreiben an den Statthalter Kraft von Bodenliausen
zu Cassel adressirt war, so kann die vorläge nur copie sein. Dieselbe ist ohne
adresse und undatirt; jedoch geht aus dem schreiben des Statthalters Kraft von
Bodenhausen zu Cassel von 1515 dec. 30 (urk. nr. 647) hervor, dass derselbe 15
Simon Scheffer vorliegendes schrei])en bereits erhalten hatte. Dem schreiben
liegt ein zettel mit einer nachschrift vom selben tage und folgenden Wort-
lautes bei:
Auch, gestrennger her statthelther. Ist formals derglychen
handeloung in unsem dorffen auch geschehen, aber nye erhordt20
oder zugelassen worden, das myn genedige fraw etc. zu Kauf-
fingen oder ire ambtleuth sich solicher maleficzthendel, hals und
heubt, über das bluth etc. zu richten oder dy selben zu straffen
und buessen underzogen hab, sonder soliche und derglichen hen-
del ye und ye von der oberkeyth unserß g. herrn etc. zu Hissen [!] 25
mit gleydtung, bueß und straffung erhalten und gehandthabt
worden. Datum ut [supra]^).
1) ,dem* ül^ergeschrieben. 2) ,supra' fehlt in der vorl.
647. Der Statthalter zu Cassel j Kraft von Bodenhatisefi, bittet die
Uindgräfin Anna zu Hessen und die räthe des fürstenthutnSf von einer 90
weiteren bestrafung Simon Scheffers zu EschensUnith absta)ui nehmen
zu wollen-^ da derselbe wegen des begangenen todschlags vom stifte
Kaufmigen bereits in strafe genwnmen sei,
Cassel 1515 december 30.
15 Kt Durchleuchtige, hochgebomne furstin, genedige frawe, auch 36
dec. 3(J. emvesten, lieben schwagem und freunde. Ich hab gegen^^nirtigem
Symon Scheffer von der Eschenstruth in namen e. f. g. und eur
abtrag seiner begangen uberfarong halben gefordert, Nue er-
sucht er mich mit ingelegter suppUcation unnd bericht, das der
amptman von Kauffungen bus derhalben von ime entpfangeu, A\ne40
1516 Jan. 29. 309
sie uß derselbigen seiner supplication tzu vernemen finden ').
Dweil nue solch und derglichen strofung ye und alweg meinem
genedigen hem geburt und aber der arm mit tzehen gülden dem
stiefft Kauffungen willen gemacht, hat er mich gebeten, ine
5 gegen e. f. g. und euch tzu verschrieben, dormit er disserseits
mit abnemong-) der büß verschonet werden. Hab ich ime*) also
nit tzu weigern gewust. Was nun e. f. g. und ir darin ze thun
gemeint, wollen*) e. f. g. und ir mir widerumb tzu versteen
geben. Desselbigen wil ich mich gehalten. Datum Cassel am
lOsontag nach dem helgen Cristag, anno etc. xvi***.
Crafft von Bodenhausen,
stathelter tzu Cassel.
[Adresse auf der rückseite:] Der durchleuchtigen, hochge-
bornnen furstin und frawen frawen Annen gebom hertzogin von
15 Meckelnburgk, lantgrafin tzu Hessen etc., witween, meiner gene-
digen frawen, unnd den ernvesten veordenten rethen des fursten-
thumbs Hessen meinen lieben schwagem und guten freunden.
Orig.-pap. in K. Der brief war mit dem über grünes wachs auf papier
aufgedrückten siegel Krafts von Bodenhausen verschlossen; siegelbild und um-
20 Schrift sind unkenntlich.
[Dem brief e liegt ein zettel von derselben hand und folgenden in-
halts bei:] Ouch genedige frauwe, lieben schwagem unnd freunde.
Der arm ist willig, die andern tzehen gülden meinem genedigen
hem tzu entrichten, als ferre das er der vom amptman abgewent
25 werde, das*) ine der fhurter darumb unbemuhet lasse. Datum
ut supra.
1) ,find^ auf rasur ; anscheinend stand hier zuerst ,haben^ 2) aus ,abne-
men* corrigirt. 3) ,ime* übergeschrieben für ein im texte gestrichenes ,uch*.
4) hier folgt wieder gestrichenes ,sie'. 5) hier folgt wieder durchstrichenes ,er'.
30 648. Martin Koler, Schreiber zu Kaufungen, quittirt dem schuUheissen
Heinrich Kegne zu Heroldshausen den empfang van 46 Schneeberger
schock für verkaufte frucht,
1516 Januar 29.
Anno Domini etc. xvi*^, denstags noch Conversionis Pauli I5W
35 habe ich Martinus Koler Schreiber zu Kauffungen von Henrich ^^*^' " '
Keyne schultheyse zu Herlßhusen uff rechenschaff entphangen
der verkaufften fruchte halber ^) virtzigk und seß Schneberger
schogk. Des zu erkunde sint disser zciddeln zwo glich luts ge-
macht ußeynander geschnedden. Datum anno et die ut [supra] ^).
L.
310 1516 febr. 21.
Orig.-pap., obere halfte eines ausgeschnittenen zetteis, in K.
1) ,der verkauften fruchte halber^ steht mit einfügungszeichen am rande.
2).,supra* fehlt im orig.
649. Aebtissin Alfradis zu Kaufmigen verleiht dem dorfmann Hans
Beyger zu Herleshausen ihres süßes vorwerk daselbst auf 9 jähre. 5
1516 februar 21.
1516 Wyr Alffradis von Gots gnadenn des keyßerlichen fryhen
^^ ■ • stiffts des heiigen cruces zu Kauffungen eptisclie thnn knnth mit
diessem uffen brieffe gein allermenlich vor uns und unser nho-
kunxmen, das wyr unserm lieben getrwen Hansen Beyger dorff- 10
man zu Herßbusen unsers stiffts forwergk doselbst gelegen mit
eckem und wesen die nehesten newn jar langk nho dato diesses
brieffes nocbeynander folgende ingethon haben und mit crafft
diesses kegenvertigen brieffes inthun in solcher gestalt, das
genanter Beyger solch forwergk getrwelich aUer siener noithdorfft 16
zu rechter zeit uff siene kost ußsteUen sal und wil, es sie mit
eren, thungen, sehen, infum und allem andern, keynerley ufige-
scheyden, unnd den alle dasjhene, was uff vorbenanttem forwergke
zu eyner iglichen zeit bynnen den newun jaren magk wassen, uns
und unserm stiffte die helffte darvon geben und infuren. Es sal 20
auch das stro und sprue uff dem forwergk blyben und zu miste
gemacht werde. So haben wyr auch zugelossen, das Beyger ime
zu guthe eyns iglichen jars obenberurtter zcidt zwo metz lyns
magk uff des stiffts forwergk sehen, desglichen eyn sotteil ^) mit
graberuben und eyne mit krude besetze loysse unnd doruber25
keyns mher. Abs aber queme, das Beyger wurde eyn sottell*)
zwo adder drei ungeverlich mit zu besomen uff des stiffts for-
wergk sehen loysse, dorkegen sal von unsers stiffts wegen als
vyle an besethem kome des besten genonmaen werde, als des
landes mit dem rubesomen beseth ist wurden. Es sol auch der 30
meyger zuvomt eyns igUchen jars abenemen zwene futteracker,
eynen über winter^) und eynen über sommer, nicht die besten
und auch nicht die ergesthen, sonndem sich dorinne halten, wie
ime die selbigen unser schultheysse zu eyner iglichen zeit wyßen
und anzceygen wirt, alles sonder geverde und argelist. Des zu 35
Urkunde sint diesser zcidel zwo glichs luts ußeynander geschned-
den und gemacht und die eyne von unserm meyger angenommen
mit unser eptige ingesigel zu rucke versigeln loysse. Gegeben
im jore gezcalt funffzcehenhundert und seßzchen jar, uff obent
sanct Peters tagk ad kathedram genant. 40
1516 märz 28. — 1516 apr. 19. 311
Orig.-pap., untere hälfte eines ausgeschnittenen zetteis in K. Auf der
rückseite von gleichzeitiger hand: Jicihebreffs ubers vorwerg zu Hiershaußen
uff 9 jar lang^
1) = sätel, Bin ackermaß. 2) orig. ,witter^
5 660. Aebtissin Alfradis zti Kaufungen bekennt, vorn schultheissen
Heinrich Ketpie zu Heroldshausmi 15^1 2 schock Schneeberger an geld-
zins abschläglich empfangen zu haben,
1516 märz 28.
Wyr Alffradis von Gots gnaden des keyßerlichen fryhen 1516
lOstiffts zu Kauffungen eptische thun kundt vor uns und unser ^^^^ ^'
nochkummen : Nochdem als uns den unser schulfcheysse und lieber
getrwer Henrich Keynne zu Heroldeßhusenn noch der gethon
rechenschaff der stendigen geltzcinse halber, bys uff diessen tagk
hyrunter geschreben dorselbst mögen felligk gewest seyn, schul-
15 digk bliben ist zwentzigk funfftehälb schogk anderhalben Schne-
berger, so bekennen wyr obegedachte eptische, das uns vorbe-
rurtter unser schultheysse doruff gelibbert und in biewesen hem
Sebastians Gothardi bezcalt hoit seßzcehendehalb Schnebersche
schogk uff rechenschaff der obegedachten hinderstelligen gelt-
20zcinse. Des zu Urkunde haben wyr diesser zciddel zwo glichs
luts ußeynander geschneden und die eynen von dem schultheyssen
angenommen durch unsern amptman uß unserm befel mit siener
eygen handt unterschriben loyssen. Geschin fritags noch dem
heiigen Ostertage, anno Domini millesimo quingentesimo de-
25cimo sexto.
Orig.-pap., obere hälfte eines ausgeschnittenen- zetteis, in K.
661. Jodocus Conrad, pfarrer zu BeUenhausen, vertauscht IV2 acker
land zu Bettenhausen neben des heil, kreuzes zu Kaufungen land an
den convent zu Ähnaberg gegen 1 acker vor BeUenhausen.
30 1516 april 19.
Ich Jodocus Conrade phemer zu Bettenhusen bekennen i5io
offintlich vor mich unnd alle mein erbin mit macht unnd krafft ^^^'
diß briffs, das ich habe anderhalben acker arthafftigs lands ge-
legen in der feltmarckt zu Bettenhusen unnd stoßen unden uf
35 dy Pingestweiden uf eyn unnd obin uf deß heiigen crutzs land
zu Kauffungen unnd ligen zwischen genants heiigen crutzs lande
zu Kauffungen unnd dem lehin, das itzimds buwet und inhait
Hermen Greben seligen kinder, den andechtigen unnd geistlichin
jungfrawen, mater unnd gantzen convent des stiffts unnd cloisters
312 1516 apr. 21. — 1516 juni 17.
zum Anenberge und iren nachkommen erblichen vorputtet habe
vor eyn acker lands gelegen vor dem genanten dorffe und stoßt
uff den weg, der do gehit noch dem Pottentiche uff eyn unnd
uf den weg noch dem Forste. Darumb hab ich genanter Jost
vor mich, myn erben uf sollich land ewiglich vorzeicht gethan 5
und vorzcyhen aUs rechten geistUch unnd wemtlichs. Auch ge-
loben unnd geredde ich genanter Jost vor mich, myn erben den
gedachten mater unnd gantzen convent und iren nochkommen
recht here unnd wehere zu sein und alle möglich anspruche ab-
zulegen nach rechte unnd gewonheit des lands zu Hessen unnd 10
der stait Cassel, so decke des noyt gesohlt, sondern alle geferde
und argelist. Zur urkimd han ich myn ingesigel an dissen briff
veste gUch thun hencken. Datum sonnabind nach Jubilate, anno
nostre salutis millesimo quingentesimo sexto decimo.
Orig.-perg. in M., kloster Ahnaberg. Bundes, 25 mm grosses, grünes 15
Siegel in braunes wachs eingelassen, mutze mit kreuz (?) darauf, jederseits be-
gleitet von 2 rosen, Umschrift unleserlich. Auf der rückseite von band 17.
Jahrb.: ,Dy8se brijff helt, daß de von Aneberg verbuth haben eyn acker landes
vor 1*/, acker'.
652. Elisabeth von Pksse quittirt der äbtissin zu Kaufungeti den2Q
e^npfang ihrer rente von 15 gülden,
1516 april 21.
1516 Wy Elyßabeth gheboren von Plesße bekennen, dat ^) unß de
^^' ' frauwe von Koffungen hefft betalt 15 gülden, de unß bedaghet
syn yn den helgen dagen to osteren vorgangen, deß wy or so 25
quyt, ledych unde loß sogen von dußem vorgangen yare unde
von allen vorgangen yaren, unde bekennen duß met unße egen
hantschryfft ^). Dattum f offteyn hundert und sesteyn up mandach
na Cant[a]te.
Orig.-pap. in K. Unbesiegelt. 30
1) hier folgt wieder gestrichenes ,von'. 2) hier folgt wieder ge-
strichenes ,xv'.
653. Ambnann Ruland zu Kaufungen quittirt detn schuUheissen
Heinrich Keyne zu Heroldshausen den empfang rikkständiger 10^1 2
Schfieeberger schock, sowie weiterer 7 schock Schneeberger für verkaufte 35
frUchte,
1516 juni 17.
1516 Anno Domini millesimo quingentesimo etc. xvi***, dinstags
jum 17. j^Q^Y^ Yiii habe ich Rulandt Eulandts ampts halber berechent
1516 nach sept. 29. — 1516 oct. 4. 313
mit Henrich Keynen schultheyssen zu Herolßhusen der hinder-
stelligen geltzcinse halber, als sich den befunden hoit, das ge-
nanter schultheysse noch schuldigk ist gewest zu bezcalen neun
Schneberger schogk und anderhalbe Schneberger. Solch itzt
5 gedacht gelt hoit gemelter schultheysse uff itztgenanten tagk
gutlich enthricht und bezcalt und ubberdas noch gelibbert m.
g. f. uff bezcalunge der verkaufften fruchte soben Schneberger
schogk. Des alles zu erkunde sint disser zciddeln zwo glichs
luts gemacht uJJeynander geschnedden, iglicher partige eyne zu
10 sich genommen. Gesehen im jar und uff tagk, wie oben ge-
schreben.
Orig.-pap., obere hälfte eines ausgeschnittenen zetteis, in K.
654. Elisabeth von Plesse quiUirt der äbtissin zu Kaufungen den
etnpfang ihrer rente von 15 gülden.
15 1516 7iach septetnber 29.
Wy Elysabeth geboren von Plesße wy bekennen, dat unß J516
de domna to Koffunghen hefft betalt fuffteyn gülden, de unß*) ^f^^n
bedaget syn up dußen vorgangen Mycheylßdach, des wy denne
or so quyt, ledych unde loß segen von dußem vorgangen yare
20 un[de] von allen vorgangen yaren. Geschreven met unßer eghen
haut, do me schref fuffteynhundert unde sesteyn yar.
Orig.-pap. in K. Unter dem texte über braunem wachs auf papier ge-
drücktes ovales, 12/8 mm grosses ringsiegel mit dem Plesseschen maueranker,
darüber ,E. v. P.*.
25 1) hier folgt wieder gestrichenes ,betalt synn*.
655. Quittung des Carmeliterbruders Hildebrand Sommer (zu Cassel)
i^f '^Va gülden f welche er von der äitissin Älfradis zu Kaufungen
zu Michaelis schuldiger weise erhielt
1516 october 4.
30 Brudir Hildebrandus Sommir ordins unßer libin frawen bru- i5W
der etc. bekennen hirr mit myner eigin hantschrifft, das ich en- ^^^' ^'
phangen habe von der andechtigen unde geistlichin frawin Al-
ffradis abbatissa des keiserUchen stifftisß Kouffungin drettenhalbin
gülden, die sie mer phlichtigk tzu thonde ist uff Michaelis noch
85 lüde eynes briffes daruwer saghin etc. Unde ich Hildebrandus
obingnant saghin gnanthe frawen Alffradis, unde wen das mit
belanghit, solcher 2V2 guldin von disßem keygenwortigin jare
314 1516 oct. 11.
unde vorgangin jare hijr mit disßir sohrifft qwidt, ledigk unde
loß. Zou orkunde habin ich.Hildebrandus mit eigin signett uff
spacium disßir schlifft gedrugk[t]. Datum anno xv* xvi., die
Francisci confessoris.
Orig.-pap. in K. Das über wachs auf papier aufgedrückte, runde, c. 22 5
mm grosse siege! zeigt das monogramm des ausstellers (H. S.) in verschlunge-
nen zügen. Auf der rückseite von gleichzeitiger hand der priorin Elisabeth
Hake: ,Quitancia Hildebrands^
656. Der Statthalter zu Cassel, Kraß voti Bodenhansen, theiÜ dein
amtmann Ruland zu Kaufungen mt, dass er am 15. october ein hals- 10
gericht bei Eschenstruth im namen des landgvafen halten icerde und
fordert denselben auf, daselbst zu erscheinen, damit die competenzfrage
bezüglich der peinlichen gerichtsbarkeit entschieden werde,
Cassel 1516 october 11,
1516 Mein grues zuvor. Ersamer, guter gonner. Ich bin in 15
^^ ' ' willens uf nehisten mitwochen von wegen meins genedigen hern
bei der Eschenstrudt ein halsgericht der zweier totschleger halben,
wie ir wisset, sizen und halten ze lassen, von der einem ir*)
bues ufgenommen und dem andern sein gute auch ghein Kauf-
fungen bracht etc. Darumb so geb ichs uch zu erkennen, das 20
ir alsdan daselbst seyt und antzeiget, aus was gerechtigkeit ir
die bues u^ehaben und dem andern sein guth genommen ha-
bet^), und deshalben erkentnus darüber, obs dem stift oder
meinem genedigen hern geporen wul, erwartet*), wolt ich uch
nitt pergen. Datum Cassel ilents am^) Sonnabende nach Dio-25
nisy, anno etc. xvi.
Crafft von Bodenhusen,
stathelter zu Cassel.
[Adresse auf der rückseite:] Dem ersamen, meinem guten
freunde Bulande Bulants amtman zu Eauffungen. 30
Orig.-pap. in K. Der brief war mit einem über grünem wachs auf papier
aufgedrückten (von Bodenhausenschen) siegel verschlossen, tartsche mit 3 halb-
monden, darüber heim mit helmzier, Umschrift fast ganz verwischt.
I 1) orig. ,ire*. 2) orig. »haben*. 3) von ,und deshalben* bis »erwartet*
i mit einfügungszeichen am rande. 4) hier folgt wieder gestrichenes ,mitt-35
; wo[ch]'.
1616 oct. 15. 315
657. Protocoll, die c&tnpetenz der peinlichen gerichtsbarkeit zu Eschen-
struth betr., worin atntmann Rtlland zu Kaufungen zwar des land-
grafen recht auf dieselbe anerkennt, ihm aber das recht zur erhebung
von bussen bestreitet und den (landgräflichen) schuUheissen zu Lichtenau
5 unberechtigter eingriffe in die gerichtsherrlichkeit des Stiftes Kaufungen
zu Eschenstruth beschuldigt
1516 october 15.
Instrumentum ^) super appellacione facta quarta post Dyonisii. J516
oct. 15,
Item bym bescryben eins halßgerichts halfter.
10 Solchs ist ny gedacht adder gehalten.
Item ungehalten das^) halsgerichte*) byn beschuldiget*), ich
sulle mym g. h. geweldeglich genummen zcur Eyssenstrudt syn
halßgericht über hals und hant etc.
Solchs han ich nicht zeugestanden, sundem selber be-
16 kant, syne f. g. habe das halsgericht zcur Eyssenstrudt.
Doruff ist das erbbuch gelesen zcustende dem gerichte
zu Bichenbach. Solchs vermelt clerlich disse nhovolgende
meynunge und worte:
„Item das dorff Eyssenstrudt gehört dem heiigen
20 crucze zcu Kauffungen.
Myn g. h. hait dorselbest daz halssgerichte über
hals und über hant*).
Item 10 fertel habbern."
Über vermeldunge des erbebuchs hain dy scheffen nach Beswe-
26uberigk zuerkannt, myn g. h. habe auch dorselbest busse zu *''*^^*-
nemen und loß zu geben etc.
Doruffe ist von des stiffts wegen gefraget und gebetten von
den scheffen, leuterunge ers rechtspruchs zu thunde, in waz ge-
stalt myn g. h. busse sulle zu nemen habe, nachdem das erbe-
30 buch gar von keyner busse vermeldet, sundem eyne gemessen
forme gibt, waz myn g. h. zcur Eyssenstrudt habe sulle etc.
Solchs haben dy scheffen nicht wuln l«*ttem, nach
bericht von sich sagen.
Sundem nach in busse erkannt, daz ich myn g. h. gewel- Btswt-
35 deglich sulle syne uberkeit genummen habe, unangesehen daz ^^^0^-
ich solchs nicht zugestanden habe, auch vom widderteil nicht be-
wert*) ist wurden etc.
Doruffe alse appellere an unser g. f. dy furstyn zu
Hessen, dy verordentte rethe daselbst.
40 Der schulteisse zur Lichtenaue unternympt sich gerichte ^^ ^^'
316 1516 oct. 28. — 1516 dec. 31.
zu halden zur Eyssenstrudt in eyner ander forme, den sich eyns
hallsgerichts eygent und geburt, dem stiffte zu Kauffungen in
aberete syner uberkeit, gerichts und rechts, antreffen erbe adder
gutter, daz ime den nicht geburt.
Pap.-conc. in K. von hancl des amtmanns Ruland zu Kaufungen. Auf 5
der rückseite von gleicher band : ^Appellacion der sache zur Eyssenstrudt etc. uff
den toitsclagk Symon Scheffers'. Dem datum des protocolles fehlt die Jahres-
zahl, doch ergiebt sich dieselbe aus urk. nr. 656 ; das tagesdatum trifft in beiden
urk. auf den 15. october. — Ueber den grund der aufnähme dieses protocolles
in's urkundenbuch s. Einleitung p. XVIII ; dasselbe steht zudem in sachlichem 10
zusammenhange mit den urk. nr. 646, 647, 656, 659—661, 672, 686—692.
1) hier folgt anscheinend ,civ* (civile?). 2) vorl. ,da* mit folgendem
horizontalstriche. 3) ,ungehalten das halsgerichte* am rande mit einfügungs-
zeichen ; wohl = trotz nicht abgehaltenem halsgerichte. 4) hier folgt wieder
gestrichenes ,eyns gemeynen gerichts'. 5) das salbuch ,der Stadt und ampt 15
Lichtenaw* von 1454 (Staatsarchiv Marburg) sagt über die gerichtsbarkeit von
Eschenstruth: „Ist des heil, kreuzes zu Kaufungen. Das gericht ülx^r hals und
band ist unseres g^edigen herrn". 6) ,bewert' übergeschrieben für gestriche-
nes ,bericht*.
658. Das stift Kaufungmi qiäUirt dem schult fieissen Heinrich Keytie 20
zu Heroldshausen den etnpfatig von 18 zu Michaelis fällig gewesenen
Schneeberger schock,
1516 october 28.
1516 Anno Domini etc. xvi*® uff tagk Simonis et Jude apostolo-
oct 28, j.^^yjj ]^qJ|. Henrich Keyne schultheysse zu Herolßhusen uff rechen- 25
schafft der geltzcinße, de anno, ut supra, Michaelis verfallen, ge-
geben dem stiffte zu Kauffungen achzchen Schneberger schogk.
Des zu orkunde sint diesser zciddeln zwo glichs luts gemacht
ußeynander geschneden und iglich partige eyn zu sich genom-
men. Datum die et anno, ut supra. 30
Orig.-pap., obere hälfte eines ausgeschnittenen zetteis, in K.
659. Landgräfin Anna zu Hessen befiehlt dem amtmann Rulami zu
Kaufungen, die von Simon Scheffer zu Eschenstnith eingezogenen 10
gülden wieder heraus zu geben und ihn wegen seiner bestrafung an
den Statthalter zu Cassel zu weisen. 35
Marburg 1516 december 31.
1516 Anna von Gots gnaden geborn hertzogin von Megkelburgkh,
dec. 31. lantgrefin zu Hessen etc., witwe.
Lieber, getrewer und guter gonner. Es hat uns Crafft von
Boddenhausen stathalter zu Cassell Symon Scheffers von der 40
1517 Jan. 7. 317
Eschenstruth seins begangen handels halben, derwegen du von
ime ein abtrag gefordert und eingenommen, wie du dann aus
inliggender sclirifft ferner vernehmen wirdest, geschrieben. Dweyl
dann die oberkeyt zu Eschenstruth unserm freuntlichen lieben
5 8on und gnedigen herrn zusteht und bemelter Symon Scheffer
seiner uberfharung halben seiner lieb und fürstlichen gnaden
inn straffung und puße verfallen ist, tragen wir nicht wenig be-
frembdung, das du von demselben Symon Scheffer solch büß ein-
genommen hast. Demnach ann dich unser begerung und bevelh
10 ist, du wollest gedachtem Symon Scheffer solch zehen gülden,
so du von ime zu abtragk entphangen, widderumb geben und
ine forther umb seine begangen mißhandlung ann den Statthalter
zu Cassell weysen. Wo du aber ausserhalb diser Sachen von
wegen der erwirdigen unser lieben andechtigen und gnedigen
15 frawen der abbtissin ^) von Kauffungen zu benantem Symon Scheffer
zusprechen und einich vordrung bettest, ine alsdann ann den en-
den und orten, da er gesessen, mit recht fumehmen, daselbst er
dir gepurlichs rechten nit weigern oder vor sein soll, welchs wir
uns also der pülicheit nach zu dir versehen wollen. Datum
2ÖMartpurgkh mitwochs nach Innocentum, anno etc. xvii"®^).
Verordenten rethe des furstenthumbs
zu Hessen.
[Adresse auf der rückseite:] Unnserm lieben, getrewen und
gueten genner Rulant Rulands amptman zu Kauffungen.
25 Orig.-pap. in K. Der brief war mit zwei über wachs auf papier aufge-
driickten siegeln verschlossen; 1) auf papier über rothem wachse aufgedrücktes,
12/10 mm grosses ringsiegel, das über unten abgerundetem wappenschilde die
liuchstaben A. L. Z. H. (Anna landgräfin zu Hessen) zeigt; der schild ist in
4 f eider getheilt, deren bilder jedoch nicht mehr zu erkennen sind ; vermuthlich
30 waren lowe und stierkopf in je 2 feldem. 2) rund, 33 mm gross, über grünes
wachs auf papier aufgedrückt; dasselbe ist ganz unkenntlich, nur ein schild, der
einen 15 wen zeigt, ist deutlich ausgeprägt (scheint ein anderes siegel derselben
landgriifin zu sein).
1) .der abbtissin^ am rande mit einfügungszeichen. 2) orig. ,*<>*.
35 660. Amtmann Riiland zu Kaufungen verwahrt sich bei dem Statt-
halter zu Cassel, Kraft von Bodenhausen, gege^i die angeblich von
diesem ausgehende forderung Simon Scheffers zu Eschenstruth, dem-
selben die bereits an das stift zu Kauffmigen gezahlten 10 gülden
ivieder herausgeben zu sollen,
40 1517 Januar 7.
MejTienn plichtigenn unnd willigen dienst allezeit zuvornt. • ^ '^
31Ö 1617 Jan. 1.
Gestrenger unnd ernvester her staidthelder. Nehest vergangen
montags ist zu myr kommen m. g. f. von Kauffungen untersosse
Simon Scheffer zur Eyschenstrudt wonhafftigk mit dem angebenn,
ir sult ime befolen unnd geheyssen habe, myr von urer wegen
zu sagen, das ich gedechte unnd gebe genantem Simon widder- 5
umbe errusser die ußgegeben zchen gülden etc. Unnd was ich
des ime doruff zur anthwortte wurde sagen, solchs sulde uch
Helt der wasserhuter widderimibe an uch gelangen loysse. Nu
haben ich zu obengenanter zeit von myr kein anthwortte ge-
geben, den so vil: ich wulde uch die selbigen scrifftlich zu- 10
schicke. Wo nu solch obegenanter befel so gesehen were, so
geben ich ur gestrengkeit doruff zu erkennen, das ich in mynem
namen adder nutz keynerley von obengedochten Simon uffge-
haben habe, unbilche haben ich auch ime etzwas errusser zu
geben. Es magk aber wol war sie, das myr vilgenanter Simonis
ungeverlich vor drittehalben jare von wegen m. g. f. von Kauf-
fungen als ir gnade diener zu eyner zeit vier gülden an gelde
magk verandelogt habe. Die selbigen habe ich auch von stundt
zugelibbert vorberurtter m. g. f. Es ist auch wol war, das vil-
gemelter Simon hoben die oben angezceygethen 4 gülden er- 20
nocher auch andern luden von wegen des stiftts an ryntnossem *)
und gelde uff seß gülden m. g. f. der eptischen uß crafft eynes
Vertrages (nicht uffgericht in nochteyl mynem gnedigen hem an
bezcalt habe. Doruß kan ich bie myr nicht abgenemen, das ich 25
derhalben uß rechtem sulde schuldigk adder plichtigk sejm, vil-
gedachtem Simon uff meyn person widderumbe errusser zu geben
solche zchen gülden, die er Simon m. g. f. von Kauffungen an
gelde und wäre mogk entricht unnd bezcalt habe, dach also : wo
sich vilgenanter Simon vil bedacht habe, als sulte er die ver-90
gnugunge mit zchen gülden unbilche gethon habe, so muchte er
derhalb m. g. f. die eptischen doruff gutlich adder aber zu rechte
annsprechenn unnd mich zu myner person unbelestiget loysse.
Wil aber solchs ur gestrengkeit adder Simon nicht vor buche
ansehen, so magk ich derhalben auch recht erlieden unnd erbitte 35
mich auch des zu rechte uff m. g. f. und furstyn zu Hessen,
die verordenthen rethe doselbst dormit gutlich bitten, diesse meyn
antworthe guthwilligk uffzunemen*) und zu verstende. Wil ich
widderumbe, in dem myrs vermogeUch ist, allezeit gerne ver-
1517 ian. 9. Sl9
dienen. Datum mithwochen noch Trium regum, anno Domini
etc. xvii"*®.
Bulandt Bulandts
amptmann zu Kauffungen.
5 [Adresse auf der iUckseife:] Dem gestrengenn unnd em-
vesthenn Craffte von Bodenhusenn staidthelder zu Cassell, mynem
herm unnd gebietter.
Orig.-pap. in K., von band des amtmanns Ruland da8eiy)8t. Yerschluss-
siegel abgefallen. Ebenda ist auch das concept des briefes von gleicher hand.
10 1) noz = stück vieh (vgl. Vilmar Idiotikon p. 285 ; rint-noz s. Deutsches
Wörterbuch 8, 978). 2) die klammem sind auch im orig. 3) ,zu* überge-
schrieben.
661. Aebiissin Alfradis zu Kaufungen weist die f orderung des statt"
halters Kraß von Bodenhausen zu Cassel auf herausgäbe der von
\h Simon Scheffer dem stiße gezahlten 10 gülden zurück, erbietet -sich
aber zur rechenschaft.
1517 Januar 9,
Wes wir ere und guts vermögen alle zcidt zcuvornt. Ern- ^5^7
vester, lieber, besunder und gutter freundt. Uns hait des nehsten i«*»- ^•
20 vergangen mittwochen unser amptman und lieber getruwer Eu-
landt Bulants syner berichtunge angezceyget, wy uff nechst ge-
haltten obent der beigen dry konige zcu ime kummen sy unsers
stiffts untersosse Symon Scheffer mit sulchem vorgeben, itzt ge-
dachtem amptman von uwer wegen zcu sagen, das der selbige
25gedechte und gebe Symon Scheffer widderumbe errusser dy uff-
gehaben zcehen gülden etc., ir wuldet auch des selbigen eyn ant-
wort habe etc. Ubberdas so hait uns auch gemeltter amptman
in der selbigen sache uberandeloget etliche brieffe an inen von
unser g. f. der furstin und den verordenten rethen ußgangen,
SOdorinne verschlossen ist gewest eyn brieff mit eyner ingeleitten
supplication, von uch furter zeugeschickt unser vorberurtten g. f.
und den rethen, dy wir den erlesen, auch zu guder mosse woll
verstanden. Wo nu solche supplication, wy dy selbige erer
worthe in sich vermeldet, von warhafftigem gründe und bestände
35 were, so wultten wir uns selber in der sache unsers ungelympff s
und auch wedderumbe schuldigk, uns und nicht unsem amptman
in der sache, dy zhen gülden errusser zcu geben, wysen. Wir
syn aber Symons vorgebrachten clageschrifft, darinne der selbige
unserm amptman gesparter warheit gerne wolle ungenade und
40 Ungunst zcuschube, nicht gestendigk. Wyr wissen auch dy sei-
3äO 1517 febr. 10.
bigen mit rechte lossen zcu verantwurtteu. Demnach so bitten
wyr uch gutlich, der selbigen keynen glauben zcu geben bis zcu
verhorunge des rechten. Und so nu dy sache gelanget ist an unser
g. f. und verordentte rethe etc., so erbietten wir uns auch uff
dy selbigen zcu rechte von unser, auch unsers amptmans wegen, 5
wes wir des ader unser amptman zcur ansproche nicht mugen
verlossen werde. Unser amptman gesteht auch gar nichts, das
er von unser wegen mit Symon Scheffer etwas entkegen unsers
g. h. uberkeit furgenommen noch gehandelt habe, will auch, wo
inen des Simon wytter syner ungegruntten forderungk nicht ver- 10
lossen will, ime doruff vor eyme igklichen richter, dorhen sich
den solche sache zcu rech[t]fertigen magk eygen imd geburen,
zcu rechte stehen, das wir uch den alles uß gutter meynunge,
dormidt ir uns und unserm amptman nicht ungelympffUch miiget
ansehen, nicht han wuln verhaltten. Mit gunstlicher erpietunge 15
darbeneben uch wolgefallens zcu bewysen, wem wir gantz for-
derlich und willigk geneigt. Datum under unserm secret fri-
tags nach Trium regum, anno Domini etc. decimo septimo.
Von Gots gnaden Alffaradis des fryhen
styffts zcu Kauffungen eptisge. 20
[Adresse auf der rückseite:] Dem ernvesten, unserm lieben
besundern und gutem fi'eunde Craffte von Bodenhusen staitheltter
zcu Cassell.
Cop.-pap. in K., von liand der äbtissin Alfradis. Die vorläge macht den
eindruck eines originale; da das schreiben aber nicht versiegelt ist und im Kau- 25
funger archive sich befindet, dürfte es wohl als copie anzusehen sein.
662. Bürgermeister und rath zu Witzenhausen quittiren dem stiße
Kaufungen den enipfang der ihnen aus der zeit der äbtis»in Elisabeth
von Plesse schuldig gebliebenen 15^ I2 gülden.
1517 febmar 10. 30
mir Wir burgemeister unnde raith zcu Witzenhusen bekennen
fehr, 10. jjjyt dießhen uffin breiffe vor uns unde alle unßer naichkomen
sollichen seßtenhalben gülden, so uns duser styff van Kauffungen
von wegen der eddellen unde ynnigen van Plesße zcu der czijt,
so die*) eptyssa gewest ist, der stait schuldich bleven, hait uns 36
daß styfft gutlichen gegeben unde woU betzalt unde sagen
darumbe das ergenante styfft van Kauffungen vur uns unde unse
naichkomen sy unde or naichkomen quid, ledich unde loiss ane
geverde. Zcu erkunde haben wy unser stait secrett unden uff spa-
Ibll marz 26. 321
cium disß brifs gedrucht. Datum anno^) Domini xv® decimo
septimo, die Scholastice virginis.
Orig.-pap. in K. Unter dem texte über wachs auf papier aufgedrücktes,
ganz unkenntlich gewordenes siegel der stadt Witzenhausen (beschr. s. urk. nr.
5 742). Auf der rückseite von band der priorin Elisabeth Hake : ,Quitancia
Wytzenhusen*.
1) orig. ,der'. 2) orig. ,anne^
663. Die äbtissin zu Kaufungen erhebt dem schultheissen Johann
Ostvaldt zu Eisenach gegenüber einspntch wegen des von de^nselhen
10 geforderten zehnten pfennigs aus dem dorfe Herleshausen,
1517 märz 25.
Von Gots gnaden. ^527
Unser gunst zcuvornt. Ersamer, lieber, besunder und guter ''^^^ ^^'
goenner. Uns haben unser lieben getrewen di gemeyne dor[f]-
15 schafft zcu Herlshusen erer clage vorbryngen lasse, wilcherley
gestalt ir sye untersthet geweldiglicher vememunge zcu dringenn
anstait und von wegen unser gnedigsten und gnedigen hem von
Saxen etc. in bezalunge des zhenden phenniges, wy villichte der
iczt gedachten unser gnedigsten und gnedigen hem untersassen
20 und lantschaft möge gebe etc. Nu haldet sich solch vergliche-
wysse nicht uff dy dor[f]schafft zu Herlshusen, den dy selbigen
synt unser und unsers stiffts und nicht zcugehorigk unsern vor-
gemelten gnedigsten und g. h., es sy myt eyden, gelobden, din-
sten etc., schaczunge, geboth ader verbot, gerichte adder andern
26 etc. Uß waz ursach sulten den di selbigen unser untersessen an
den orthe solche ufgesezte saczunge zcu geben schuldigk syn?
Uberdaz so haben wyr hybenev[en] disse selbigen handellunge, auch
wie unbilche drauworte herter, als uns uff di zydt furkummen,
sult gehabt habe, an unsern gnedigen hem herczawen Hansen
30 von Saxen etc. gelangen losse. Syn f. g. hait uns auch doruff
widderumb guter gnedige und zympliche antwort geben losse,
darbeneben thun scryben an den borckgraffen zcu Cruzeburgk
und hem Caspern von Boynneburgen, uff waz gestalt sich di
selbigen an syner gnade stait in sulcher sache zcu halten suln
35 habe. Demnach ist an uch unser gutliches beger, ir wult do-
ruber di unsern zcu Herlshusen myt keyner gewalt uberdryngen
adder auch sie erer habe und gutter phende losse. Muget ir sye
aber wrer anspreche nicht erlossen, so erbitten wyr uns des von
uns und unsers stiffts wegen, auch von wegen unser untersessen
40 zu Herlshusen in rechte furzukummen, an waz ende uns den
2X
3ää 1517 apr. U.
solchs magk eygen und gebaren. Wo ir auch etwa^ witters
doruber gerne dy unsem werdet vernemen (des wyr uns dach zcu
uch in keynen wegk versehen)^), so wurden wyrs dennocht von
uch ungeclaget nicht lossen, wie den wyr alles im besten nicht
han wuln verhalten. Nebendem uch gunstlichen willen zcu er- 5
zeygen thetten \idr ganz gerne. Begem damidt ure bescrybene
antwort. Datum unter unserm secret uff tagk Annunciacionis
Marie, anno Domini etc. septimo.
Pap.-conc. in K., von hand des amtmanns Riiland daselbst. Das schreiben
war für den schultheissen Jobann Oswaldt zu Eisenach bestimmt, wie die ant- 10
wort desselben (urk. nr. 664) ausweist, aus deren datum zugleich erhellt, dass
vorliegendes concept nicht, wie aus ,septimo^ zu vermuthen, 1507, sondern 1517
geschrieben worden ist.
1) die klammem sind auch in der vorläge.
664. Johann Oswaldt, schuüheiss zu Eisenach, nimmt in einefn 15
schreiben an die äbtissin Alfradis von der Borch zu Kaufungen das
recht in anspruch, von den einwohnern des dorfes Herleshausen die
getränkesteuef' für das fürstenthum Thümigen auf 4 jähre erheben
zu können.
1517 april 14. 20
1517 Hochwirdige furstin und fraw. Ewern gnaden seint meyne
apr. 14. Tinyordroßne und gantz willige dynste zcwvor, Gnedige fraw.
Ewer gnaden schreyben newlichst an mich gethan, die inwoner
des dorfs Herleshawsen belangende hab ich alles inhalts vorlesen,
und nachdeme e. g. in solchem schreyben unter anderm an- 25
zceigt, das das dorf Herleshawsen e. g. und des stifts Kawfungen
eygenthumb und meynen gnedigsten und gnedigen hern von
Sachssen etc. wider mit ayden, gelobden, dynsten, gerichten, vor-
bot ader gebot ader andern vorwant ader zcwgethan sein solte
etc., solchs alles läse ich in seinem werd, dan mir auch ane nodtdO
in deme eyniche disputation furzcwwenden. Wil mich aber gantz-
lich vorsehen, wo der ankunft, welcher massen das dorf Herles-
hawsen erstlich an das styft Kawfungen kommen, fleissig nach-
gesucht, wurdde sich befinden, das solch dorf vor zceyten ein
aygenthumb und zcwgehorung des schloßs Brandenburg gewest35
etc., welchs ich auch also berwhen lasse. Dieweyl aber ufflnbar
und unleuckbar am tage ist, das das dorf Herleßhawsen im kreyse
des lands zcw Dwringen begriffen und awf Dwringscher erden
gelegen, dadurch die inwoner solchs dorfs bylUch als landtsessen
des furstenthumbs Dwringen geachtet und gehalten werden und 40
1617 apr. lÖ. 323
alle stende gnanter landtschaft ader furstenthumbs eynmutiglich
die stewher vom getrencke vihr jar lang zcw geben bewillig[t],
weys ich amptshalben der angezceigten in woner zcw Herleshawsen
solcher bewilligten stewre auch keinswegs zcw erlassen. Und ist
5 an e. g. meyn bit, e. g. wolle sie darvor nit hanthaben, sundem
gnediglich unterrichten, sich in deme nit widersetzig zcw machen
und die stewher unverzcogUch awszcwrichten. Ab sie aber hir-
uber mit bezcalung der stewher nachlessig erscheynen und ich
sie mit pfandung ader ßunst angreiffen wurde, mich alßdan solchs
lOnotturftigen fumemens nit zcw vordencken. Das byn ich umb
e. g. zow Yordynen beflissen. Datum dinstags PascQ, anno etc.
xvu".
E. g.
williger Johan Oßwaldt
1& schiilteia3 zcw Eysenach.
[Adresse auf der rückseite des briefes:] Der hochwirdigen
furstin und frawen frawen Alfradis von der Burck des freyen
Stifts zcw Kawfungen eptischen, meyner gnedigen frawen.
Orig.-pap. in K. Der brief war mit dem über grünen wachs auf papier
20 auf gedrückten ringsiegel Johann Oswalds verschlossen.
665. Amtmann Ruland zu Kaufungen quittirt dem schultheissen
Heinrich Keyne zu Heroldshausefi den empfang von 6 Schneeberger
schock und 5 Schneebergern der dem süße Kaufungen von Michaelis
1516 her schuldig gebliebenen geldzinsen,
25 1517 april 18.
Anno Domini etc. decimo septimo, sonnabe[n]ts noch dem J517
heiigen Ostertage hoit Henrich Keyne schultheysse zu Herolßhusen ^^- ^^•
m. g. fr. von Kauffungen geliebbert uff rechenschaff der hinder-
stelligen geltzcinse halber, die den dem stiffte doselbst anno etc.
80 xvi*® Michaelis und unbezcalt ^) verblyben seynt, seß Schnebergsche
schogk und 6 Schneberger. Wuchs den sint zwo zciddeln glichs
luths gemacht und ußeynander geschneden, iglich partige eyne
zu sich genommen. Datum die et anno, ut supra.
Orig.-pap. in K., obere halte eines ausgeschnittenen zetteis, fleckig.
85 1) iMichaelis und unbezcalt' übergeschrieben.
324 1517 apr. 80. - I6l7 mai 15.
666. Ernst Herzog, pfarrer der sanct Jakobikirche zu GöUingen,
beke7int, 15 gulde^i vofn amtmann Ruland zu Kaufungen für Elisa-
beth von Plesse empfangen zu haben,
1517 aprü 30.
1517 Ich Emestus Herzogk pemer der kirchen sancti Jacobi 5
apr. 30. bijmen Gottingen *) bekenne, dat ich upgenomen heffe up hüte
donstagk post Misericordias Domini von deme erbaren idelen
Rolande amptman des stiffts tho Koffungen vifftein gülden geldes,
als 40 Mathier^), vor den gülden uth befelich der edelen mjTier
gnedigen leven frochen Elizabethen geboren von Plesse etc., 10
welcher vifftein gülden ich von ') wegen der vorbenompten myner
gnedigen frochen dat stifft von Koffunge von dussem jare quitere
unde los sege. Des tho erkunde heffe ich tho behoff deme stifft«
tho Koffunge orer gnade ingesegel unden upt [!] spacium dusser
quitantie doin drugken am jare unde dage, do men schreiff du- 15
sent viffhundert unde xvii, am dage, wu oben angezeigt.
Orig.-pap. in K. Unter dem texte ringsiegel wie in urk. nr. 654. Auf
der rückseit« von band der priorin Elisabeth Hake: ,Quitancia der von Plesse^
1) jGottingen* stebt am rande. 2) über die Mattbiergroscben vgl. Grote
Münzstudien 4, 235. 3) ,von* übergeschrieben. 20
667. Aebtissin Alfradis zu Kaufungen beschwert sich bei der land-
gräfin Anna zu Hessen über die mdetrecktlichen ei'ngnffe des schul-
theissen zu Eisenach, dei' den zehnten pfennig an getränkesteifer von
den einwohnern des dem stifte Kaufungen gehörenden dorfes HerUs-
hausen fordere, und bittet um abhülfe, 25
1517 mai 15.
1517 Durchleuchtige, hochgeborn furstin, gnedige fraw, gestren-
mai 15. g^^ ^j^j ernvhesten vorordente rethe. Unser innigs gebet gein
Goth und was wir ehr und guts vermögen, alzceyt zcwvor.
Gnedige fraw und verordente rethe. Geben e. f. g. demutiglich 90
zcw e[r]kennen, wie der Schultheis zcw Eysenach eyner grosen
unbillichen newerunge wider alle gleich und recht unser unter-
sessen des dorfs zcw Herlßhawsen mit dem zcehenden pfennige,
des tranck halben zcw geben etc., untersteht zcw besweren, dar-
zcw mit solchen drawschrif ten : wo solchs unser untersessen nicht 85
vormeynen zcw geben, alßdan wolte er sie anstat seyner gnedig-
sten und gnedigen hem von Sachssen etc. darumb pfenden lassen
etc. Nw wyssen wir gar keyne gerechtickeit nach uberkeyt, die
obgedachten unsern fursten und gnedigen hem von Sachssen etc.
1517 mai 15. 325
an vorberurtem unserm dorffe mögen habe, es sey mit dynsten,
gift, gobe, gerichte ader eynem andern, es habe nahmen wie es
wolle, keynerley awsgescheyden, sondern alzceit von uns und
unsers stifts vorfarn solchs mehgedacht dorf keyserfrey beseßlich
5 innegehabt und herbracht haben. Solten wir nw desselben alse
geweldiglich durch ungeburlich furnehmen des schültheissen ab-
gedrungen und vorletzt werden, hetten wir vor uns und auch
utisers Stifts nachkommen nit zcw geringer beschwer anzcwsehen.
Nachdem nw unser gnediger her von Hessen etc. unsers stifts
10 ein erbvoydt ist, dasselbig auch billich seins rechten zcw be-
schützen und zcw beschirmen schuldig, so ist an e. f. g. und
euch vorordente rethe unser demutige und gunstige bet, der-
halben wollet thun schreyben an den vorgemelten schültheissen
dermassen, sich solcher seiner unzcimlichen newerunge gein uns
15 und unsers stifts unterthan zcw enthalden und sich unsers vor-
mals gethane schrift derhalben yme zcwgeschickt an rechte zcw
begnügen, auch die unsern darbey lasße, wie von den forigen
fursten und hern seliger gedechtnis des furstenthumbs zcw Dho-
ringen über menschen und menschen gedechtnis alzceyt erewsßert
20 also bewerlich herbracht und gescheen ist. Dyse unser zcimliche
bethe gnediglich und gunstiglich aufnehmen woln wir uns also
gantzlich verhoffen und auch widerumb gein e. f. g. und gunst,
damit wir es wissen zcw vordynen, alzceyt demutiglich und
willig gemne beweysen. Bitten hirmit umb eyne gnedige und
25 gunstige antwurt. Datum unter unserm secret freitag nach dem
sontag Cantate, anno Domini etc. xvii^.
E. f. g.
demutige und underthenige Alfradis
von Gots gnaden des freyen stifts
30 zcu Kaufungen eptische.
[Adresse unter dem texte:] Der durchleuchtigen, hochgeborn
furstin und frawen frawen Annen geborn herzcogin zcw Meckeln-
purck, landgrevin zcw Hessen, grevin zcw Katzenelnbogen etc.,
witwe, den gestrengen und emvhesten vorordenten rethen da-
35 selbst, unser gnedigen frawen und guten freunden.
Cop.-pap. des 16. jahrh. im S. Emestin. gesammtarchiv zu Weimar (reg.
B. fol. 58 a nr. 25). Vorstehendes schreiben sandte die landgräfin Anna zu ^5/7
Hessen mit dem begleitschreiben urk. nr. 668 an Johann Oswaldt, schültheissen ^^* ^^•
zu Eisenach. Eine andere copie dieses briefes von band des amtmanns Ruland
40 zu Kaufungen befindet sich in der stand, landesbibliothek zu Cassel (Landau
collect, über das kloster Eaufungen U. fol. A).
mai 19.
326 1517 mai 19.
668. Landgräfin Anna zu Hessen fordert den schuUheissen Johann
Oswaldt zu Eisenach auf, seine mderrechtlichen belästigungeti der
einwohner des dorfes Herleshausefi einzustellen.
Marburg 1517 inai 19,
1517 Anna von Gots gnaden geborn hertzogen von Meckeln- 5
purgk, landgrevin zow Hessen etc., witwe.
Lieber, beßunder, und unser freuntlich grus zcwvor. Er-
ßamer, guter gonner. Die erwirdige, unser Übe, andechtige und
gunstige fraw Alfradis des keyserliohen freyen stifts zcw Kaw-
fungen abtischin hat uns ytzo von wegen ires stifts und dessel-10
bigen zcwgehorungen geschriben, welcher massen dw desselbigen
stifts dorf und herlickeit zcw Herlßhawsen mit newerunge zcw
beschweren*) unterstehst, das dach bey yren vorfam und nye
meher noth gewest, nach gescheen ader solchs zcw thune unter-
standen sey, wie dw dan weitter awß yren inligenden schrift[en] 15
vernehmen wirdest. Nw ist solcher styft von keysem und ko-
nigen fundirt, gestift und awfbracht und von ynen hochlich ge-
freyet und priveligirt, also das nymant denselben gewaltsamer
that ader in eyniche weyße anzcwtasten ader zcw beleydigen
hat, darzcw der hochgebom, durchleuchtig fürst unßer freunt-20
Hcher, Über son und gnediger herre landgraf Philips zcw Hessen
etc. desselbigen stifts, seyner zcwgehorunge, unterthan und vor-
wanten erbvoyt, schütz und schirmher und [von] 2) vorgemelten
keysem und konigen von wegen des heyigen Komischen reichs
darzcw geordent, welchs auch sein vorfam bys awf yne über die 25
dreyhundert jhar also herbracht, zcwdem berurter stift mit seyner
zcwgehorung an alle mittel im furstenthumb Hessen gelegen und
dareyn zcw vorteydingen gehörig und ßunst nymand unterwurfGg
ist. Dergleichen seint auch alle desselbigen stifts hochegericht
und uberkeit seyner liebe und fürstlichen gnaden, auch alle und 80
yede solchs stifts lehnsvorwanten derselben dynstpflichtig, also
das unserm söhn und gnedigen hem, nach uns an seiner stat
mit nichten geburen wyl, solchen stift ader desselben zcwgeho-
rung mit eynicher newerung beschweren nach belestigen zcw
lassen. Hetten uns auch des zcw dir solchs zcw unterstehn 35
keinswegs vorsehen, begem derhalb an dich, das dw gemelten
stift ader desselbigen zcwgehorunge und sonderlich das dorf
Herlßhawsen mit eynicher newerung ader beschwerunge unbe-
lestigt und gantzlich ungepfandt lassest. Wo dw aber von wegen
unser ohmen und gnedigsten und gnedigen hern der churfursten 40
I
1517 mai 24. 327
und fursten zcw Sachssen ader vor dich selbst zcw berurtem stift
ader desselben zcwgehoninge forderunge zcw haben vormeintest,
mögen wir gegen ynen ader dir derhalben vorher handelung
und awstrags nach herkomen beder furstenthumb Dhoringen und
5 Hessen erleyden, daran dw dan billich unsers bedunckens auch
gesetigt byst und hiruber femer zcw handeln nichts unterstehst,
damit wir, wo dw weitter etwas handeln ader zcw handeln un-
tersteen wurdest, nit geursacht werden dasselbig aufzcwhalten
und widerumb pfenden zcw lassen, darinne dw dich dan selbst
10 zcwm besten halten wollest, als wir uns der pillickeit nach gentz-
lich vorsehn. Das wolten wir dir zcw vormeyden weitterung,
so villeichte dadurch entsteen mochte, auch im besten nit vor-
halten. Datum Marpurck am dynstage nach Vocem jocunditaüs,
anno etc. xvii.
15 Verordente rethe
des furstenthumbs Hessen.
An Johansen Oßwaldt schultheissen zcw Eysenach etc. ge-
schriben.
Cop.-pap. des 16. jahrh. im S. Emestin. gesammtarchive zu Weimar,
20 reg. B. fol. 58a nr. 25. Auf der rückseite von gleicher band: ,Copey der land-
grevin und rethe zcw Hessen sendebrifs an Schultheis zcw Eysenach geschriben
uf) der eptischen zcw Kawfungen supplication* ; darunter von anderer, wohl
gleichzeitiger band: ,Wegen beschwening ires stifftsdorffs Herleshausen mit
neuerung'. Das concept zu diesem schreiben befindet sich in der stand, landes-
25bibl. zu Cassel, Landau collect, über kloster Kaufungen (U. fol. A); nur ist im
concept der montag nach Yocem jocunditatis als tag der niederschrift genannt.
1) vorl. jbeschwerunge*. 2) ,von* fehlt in der vorl. 3) ,uf* übergeschrieben.
669. Johann Oswaldt, schulthms zu Etsenach, fordert, den schul-
theissen ufid die vortnünder des dorfes Herkshatisen nochtnals auf, die
SOschtildige getränkesteuer binnen 4 wochen an ihn zu entrichten^ und
droht im Weigerungsfälle mit execution.
1517 mai 24,
Mein dynst zcwvor. Ersamen, guthen freunde. Wiewol 15i7
Alu y*** O^
von wegen meyner gnedigsten und gnedigen hern von Sachssen
35 etc. ich euch hievor zcwn mehrem maln geschriben und ange-
sonnen, das yr als lantsessen des furstenthumbs zcw Dhoringen
die bewilligten stewhre, so durch gemeyne lantschafte auf eynem
gehalten tage zcw Aldenburg, yren churfurstlichen und fürstlichen
gnaden von allerley getrencke zcw geben, bewilligt, auch aws-
40 richten und mir geyn Eysenach uberantwurtten sollet etc., des
328 1517 juli 4.
yr euch dach bys anher enthalten, welchs von wegen yrer
churfurstlichen und fürstlichen gnaden mich nit wenig be-
frembdet, aber wie deme^), so ist von wegen yrer churfurst-
lichen und f. g. nachmals mein ansynnen und begehr, yr wollet
solche stewher, sovill der von allerley getrenck die zceyt anher 6
bey euch vorfallenn, mir inwendig den negsten vihr wochen
nach dysem dato volgend unnachleßlich geyn Eysenach reichen
und uberantwurtten. Wo aber solchs von euch, des ich mich
dach nicht vorsehe, übergangen, wurden yre churfurstlich und
fürstlich gnad alßdan solchs von euch inbrengen lassen, welchs 10
ich euch guther maynunge und euch darnach zcw richten nit
habe vorhalten wollen. Datum sontags Exaudi, anno etc. syben-
zcehenn.
Johann Oßwaldt
Schultheis zcw Eysenach. 16
[Adresse auf der rückseite :] Den erßamen schultheisen und
dorfsvormunden des dorfs Herleshawsenn, meynen guthen freun-
denn.
Orig.-pap. in K. Verschlusssiegel wie in urk. nr. 630.
1) zu ergänzen ,ouch sey*. 20
670. Abrechnung des amtmanns Buland mit Heinrich Keyne (schtä-
theissen zu Heroldshausen) über die seit vorvergangenem Michaelistag
von letztei'em an das stift Kaufungen und an andere genannte abge-
führten kom- und haferlieferungen.
1517 juli 4. 25
1517 Anno Domini millesimo quingentesimo decimo septimo uff
^ 4. gonnabe[n]t noch Visitacionis Marie han ich Kulandt Bulandts
amptman zu Kauffungen von wegen des stiffts mit Henrich Key-
nen gerechent der fruchte halber von den nehesten zweyen ver-
gangen MichaeHs tagk, also das gedachter Henrich uff der kern- 90
menothe gelibbert hoit an korns anderhalb hundert zwey malder,
eyn lyms, doruber an schult übergeben an kome hinderstelligk,
nemlich soben malder an Groben, vierdehalb malder an Bottener,
eyn malder an Fritage, drey lyms an Spitznasen zu Molferstedt,
eyn malder an Mertin Olschleger zu Guttem, ejm halb malder an 35
Swartzkoppe, ein fertel an Casper Wylande, drey fertel Andrebs
Ditmar, eyn malder Steynmetze, eyn malder Hans B.otingk, eyn
halb malder Hans Helwigk, eyn malder relicta Jorge Alden, eyn
malder Berit Ludolff, eyn malder Curt Seltzer, eyn halb malder
1B17 juli 6. 329
Casper Aide, eyn malder Curfc Stelingk, eyn malder die Hechten,
drittehalb fertel Claus Wackermul, drittehalb fertel Hans Topper,
funff metzen Hans Kremer, eyn malder Hans Hesse, drittehalb
fertel Lips Ecker, eyn malder Volckmar Tubenrauch, wilch obe-
5 genante körn treyt an eyner summen anderthalb hundert zwentzigk
newn malder, drey metzen. Doruber hoit er auch uff dem boden
an habbern gelibert hundert und achzchen malder, dorboben an
schult übergegeben achtehalb malder an Hanse Konemunde, vier
malder an Bottener, vertzehendehalb malder an Hansen Groben.
10 Ist verfuttert in zweyen den nehesten vergangen jaren zwei malder,
eyn lyms, wilchs alle zusammen brengt hundert vertzigk funff
malder, eyn lims. Zu erkunde diesser liberunge sint doruff ge-
macht zwo ußgeschneden zciddeln glich ludende, wilcher zciddehi
Henrich Keyne eyne zu sich genommen hoit, die ander zcidel
15 von myr Rulande obgemelt behalten. Geschyn uff jar unnd tagk,
wie hyr oben verzceychent sthet.
Orig.-pap., obere hälfte eines ausgeschnittenen zetteis, in K. Auf der
rückseite von gleicher hand: ,E.echezciddeln der liberunge an fruchte zu He-
rolßhusen^
20 671. Job Schrendeisen bezeugt seinein Schwager j dem atnimann Ru-
land zu Kattfungeti, sein beileid über den iod dessen brnders und
bittet ihn veranlassen zu wollen, dass die äbtissin daselbst geld und
fruchte, die sie ihm noch schidde, baldigst entrichte,
1517 Pili 6.
25 Myn fruntlich dinst zcuvor. Liber swoger. Mir ist euwer 1517
betrupniß leidt mynß herrin seligen, euwerß bruderß, mynß libin ^ ^'
gefattem und swogerß abscheidt^). Godt der Herre sie syner
seile barmhertczigk etc. Liber swoger. Ich mocht herlidin, daß
yr, wo eß uch gelegin wer, zcu mer anher kemet, allerley unß
SOunttereyn zcu bespreche, domit ich armer getrost mocht werdin.
Wo eß uch aber nit zcu thun ist, bit ich myr kegin gutte frunde
nit zcu vorgeßen unde myr zcimi besten gedencken. Mit vil se-
liger czidt ich uch wonschin bin unde wolt mir euwer libe huß-
frowen, myn swegem, von myner hußfrowen unde myr wegin
36 frontlich grusßen. Wir hoffen zcu Godt, wir wollen yn kortcz
mit freudin zcusammenkommen. Geschribin yllents montages
noch Marie Heymsuchonck, anno xvii*®.
Ew. swoger
Job Schrinyßen.
330 1517 aug. 20.
[Darunter von gleicher hand, aber anderer fedet* und tinte :]
Liber s woger. Myn g. f. von Koffongen ist mer noch
schuldigk, wy nochfolget. Ist myn bit, daß ich bezcalt mocht
werdin, dan mir ytczo fast geldiß mangelt. Gesche mir alß lib,
alß wwrde eß mir gebin, wi ir wol abzcunehemen habet, thudt 5
yr d[a]z best. Alß der frondt wil ich vorschulden.
Item 48 gülden, 17 albus, 1 heller, 15 vertel kornß, 3
vertel 6 metcz habern ludt der ußgesnidden czitteln treget dy
somm etc.
Deß holt Huppach 9V2 gülden an le[\ven]pfennigen zcu 21 10
Snibergem beczaldt.
Item 2) 10 gülden dedit her Dipmar von her Budelß wegen.
Item 7 gülden dedit Ws') Heßbruch. Sal noch 3 gülden
gebin, bin ich mit ym zcufredden. Also mangeln mir noch 19 gülden
4 albus 1 heller unde 1 B vertel kornß, 3 vertel 6 metcz habem. 15
Liber swoger. Bit ich, wolt mir solch gelt schicken unde
daß kom unde habbern losßen zcu Herlßhußen beczallen, uS daß
ich desto baß wip unde kint möge herhaltten. Wywol ich mich
vorsehe, yr werdet solchs bestellen, mir'*) gelt unde frocht zcu
beczallen, bit ich doch euwer beschribin antwort. Ich wolt liber 20
yn der guette bezalt werdin, dan mit ungudt. Ich kan mit wiln
nit lenger beitten. Ich hab nicht mer, öodt herbarmß, mich alhie
zcu *) herhaltten, muß myn sach uf ander wege richten. Eß wirt
mir leider zcu langk, alßo uß der snur zcu zerin etc.
[Adresse auf der rückseite:] Dem wolgeachten unde erbarn25
Bulandt Bulande amptman zcu Koffongen, mynem frontlichen,
libin swoger, zcu eygin handin geschriben.
Orig.-pap. in K. Verschlussiegel abgefallen.
1) der verstorbene konnte möglicher weise der decan und doctor decre-
torum Heinrich Roland des sanct Martinsstiftes zu Cassel gewesen sein, welcher 30
nach der im archive dieses stiftes noch aufbewahrten ,Nomenclatura decanorum
ante reformationem^ zuletzt im jähre 1516 genannt wird. 2) vorl. ,Idem\
3) W[ilhelmu]8? 4) hier folgt wieder getilgtes ,zcu*. 5) ,zcu* übergeschrieben.
672. Die ähtissin zu Kaufungeti schreibt dem Statthalter Kraft
vofi Bodenhausen zu Cassel, dass nicht sie dem Simon Scheffer zu^
Eschenstruth, sondern er ihr 10 gülden schulde, was sie, falls der^
selbe auf seinem' f orderung beharre, gerichtlich entscheidefi zu lassen
erbötig sei.
1517 august 20,
1517
au *>o Weß wyr ere und guts vermögen allezcydt zcuvornt. Em- 40
1517 aug. 20. 331
vester, lieber, besunder und guter fnint. Wir haben ungeverlich
vor vierzhen tagen durch unsem amptman Symon Scheffer un-
sern untersossen zcur Eyssenstrudt wonhafftigk etlicher hinger-
stelUger bezalunge, antreffen zhen gülden, dy er uns den nach
5uß crafft eyns gutlichen Vertrages zcu vergnügen schuldigk und
plichtigk ist, manen losse. So hait icztgedachter Symon doruff
unserm amptmanne zcur antwort gegeben, er sy uns keyns schul-
digk, sunder er habe uns hybevor in der selbigen sache ver-
gnüget zhen gülden, dy suln wyr ime widdergebe. Solchs sult
10 ir gesagt habe, ir wult inen des auch gein uns hanthaben und
verteydingen, und, wo wyr inen doruber untersthen wurden
phende zcu lossen, so wulde er eyn solch spei uffrichten, mhen
sulle über vil jar wyssen dorvon zcu sagen etc. Wan nu solche
vortrostunge geschyn wer (des wyr nicht glauben) ^), wer Symon
15 uff syn teil wol dynlich anzcunemen. Wyr hetten uns abir der
selbigen wol zcu verwundem, den^) der selbige Symon hait in
korcz verlauffener zcydt ufft und vil über uch geclaget und am
lesten dy worthe ufflich gereth, ir wert unserm amptman gram
und nicht gut, deß selbigen muste er gein uch in syner sache
20entgelden. Wan solchs also wer und auch unser amptman gein
uch daz selbige, dywyle wyr inen zcu unserm dyner gehabt ha-
ben, verschult hette, so sult er uns worlich dorinne keyn wol-
gefallen gethan habe, wulten inen auch nicht wyssen in unserm
dinste. Daz abir Symon umb syner draw und sliffter*) worthe
25vermeynt, dordurch uns daz erteydingette gelt nicht zcu geben,
dorumb werden wyr unser bezalunge an ime und dem synen zcu
erlangen nicht stille sthen, sundem dy wege furnemen, daz wyr
wuln von ime vergnüget syn und bitten dormidt, ab uch des
Symon unser untersosse witter syns unrechten ansuchen wurde,
80alsden inen dorhen wysen, daz er uns dazjhene bezale, weß er
sich in vordem tagen syner verbrochen gutter halber gutlich
vertragen und vereyneget, deß selbigen auch bereyde dy helffte
bezalt hait. Bedunckt abir Symon, daz er zcu uns schulde und
zcusproche möge habe, so wuln wyr ime uff syn ansuchen an
35bezalung des gerichts koest eyn gerichte myt fromen versten-
digen und unpartlichen scheppen sieze losse, ime auch an dem
selbigen syner anspreche gerecht werden, daz wyr uch umb
alles gelympffs wyllen nicht han wuln vorhalten der guten Zu-
versicht, ir werdet daz selbige auch vilgemeltem Symen, so er
40 zcu uch kummen wurde, disse unser gelympffte scrifft nicht ber-
gen. Doruber uch gunstigen willen und wolgefallen zcu erzey-
332 1517 aug. 22. — 1517 oct. 4.
gen, thetten wyr gancz angespart gerne. Datum unter unserm
secret donnerstags nach Assumpoionis Marie, anno Domini etc.
septimo.
Von Gots gnaden etc.
Pap.-conc. in K. von band des amtmanns Ruland. Auf der rückseite Ton 5
derselben band: Jn causa Symons zcu Eyssenstnidt' ; an anderer stelle von der
der priorin Elisabetb Hake: ^Symon tor Esscbenstrod^ Dass der nicbt unter-
schriebene und adressirte brief der äbtissin an den Statthalter gerichtet war,
ergiebt sich aus den anderen Urkunden der jähre 1515 — 1518.
1) klammern auch in der vorl. 2) vorl. ,der*. 3) oder ,8clifter*; uu- 10
bekanntes wort, etymologie zweifelhaft; muthmassliche bedeutung: scharf oder
glatt, (geschliffen).
673. Martin Wechmann zu Cassel bekennt, dass ihm alle schuld
(wohl seitens des stifles Kaufungen) bezalt worden sei,
1517 august 22, 15
^5/7 Ich Herten Wechman von Cassell beken met mener egen
^^' "* hantscherfft, daß ich aller schollt bezallt ben uff sonobens noch
unnß leben ferwen Hymmellfort, xv° und xvii jor.
Orig.-pap. in K. Auf der rückseite von band der priorin Elisabeth Hake:
,Merten Stotterjoban^ Die schrift lässt mit ausnähme von ,hymmell^ nach 20
jedem e ein y folgen, auf dessen wiedergäbe jedoch verzichtet wurde.
674. Quittung des bruders Hildebrand Carmeliterklosters zu Cassel
über 2^/2 gtdden, welche er von der äbtissin Alfradis zu Kaufungen
auf Michaelis schuldiger weise erhalten habe,
1517 october 4, 25
1517 Brudir Hildebrandus ordins unßer libin frawin bruder et<5.
^^^' ^* des closters Cassel bekennen hijr mit myner eygen hantschrifft;
das ich enphangin habe von der andechtigen unde geistlichin
frawen Alfradis abbatissa des keyserlichen frien stiffteß tzu Kouf-
fungin drettenhalbin guldin eyner vorschribunge halbin daruwerao
haldin uff Michaelis. Unde ich Hildebrandus obingnant saghin *)
gnantin frawin Alfradis, unde wen das mit belangit, solchir 2V3
guldin von disßin jarr unde vorghangin jaren qwid, ledigk unde
loß. Zcu Srkunde habin ich Hildebrandus min signeth uff ende
disßs briffes thon drucken. Datum anno xv° xvii., Dominica post 35
Michaelis.
Orig.-pap. in K. Das unter dem texte aufgedrückt gewesene Siegel ist
abgefallen. Auf der rückseite von band der priorin Elisabeth Hake: 3er
Hildebrant*.
1) hier folget wieder durchstrichenes ,vor*. 40
1517 oct. 20. 333
675. Amtmann Ruland bestellt auf befehl der äbtissin zu Kaufun-
geil den dorßnann Hans Eiterwind zu Heroldshausen zum schuüheissen
daselbst U7id weist ihn in seine pflichten und rechte ein.
1517 october 20.
5 Ich Eulandt Balandt amptman des stiffts zu Kauffungen 1517
bekenne in craft dieses kegenwertigen brieffes, das ich uß befel ^^'
und von wegen myner gnedigen frawen der eptische obenge-
dachten stiffts zu eynem schultheyssen uffgenommen habe den
ersamen Hansen Eytterwynt dorffman zu Herolßhusen in solcher
lOgestalt und meynunghe, das itztgedachter Eytterwynt sal und
wil m. g. fr. und des vorgedachten stiffts zu Herolßhusen ge-
trwer diener und schultheysse seyn, allezeit des vorberurtten
stiffts bestes thun und schaden warnen, wie eyn iglicher frommer
und getrwer diener gein sienen hern schuldigk und plichtigk
15 ist, der er sich den auch solchs also zu thunde und zu halten
mit hande und munde glawblich vermittelst sienen lieblichen
geswomen eyde ufflich versprochen und zugesagt hoit, und furt-
ter gedachten stiffts renthe, sie sint an erbezcinse, gelde, fruchte
inhalts des übergegeben registers, desglichen auch an lehen adder
20ufflossen gelde adder anderm, in was namen das seyn magk,
keynerley ußgescheyden, sondern allen uffzcogk und an des stiffts
schaden infordern unnd ermanen, dermosse das in nehest volgen-
den vertzen tagen noch sanct Michaelis tagk m. g. f. diener, den
ir gnade alsden zu ime schicken wirt, die geltzinse zu lebern
25 und zu Verandelogen. Vorgenanter schultheysse sal und wil auch
infordern die fruchtezcinse, alt und nwe, vor nest zukummen wy-
nachten heligentage in solcher gestalt, das sie alsden uff des
stiffts zu Herolßhusen kemenothe legen sal, der selbigen auch
nichts abnemen nach abnemen losse, cleyn adder groß, auch mit
80 dem in und ußmessen getrwelich unnd, wie bilche und recht ist,
eyn uffsehen zu haben, auch die fruchte uff der kemenothe mit
allem ilysse seins Vermögens waren und wende zu lossen, so
solchs die zeit und noyt erfordert, das ime den alles uff sienen
gethon eydt als eynen frommen und getrwen diener sal geglawbet
35 werde, dorkegen den mhegedachter schultheysse zu siener belo-
nunge eyns iglichen jars, dwil er solch schultheyssenampt von
wegen des stiffts innehoit, gegeben sal werde seß malder korns,
eyn malder gerste unnd funff malder habbem Molhuser werunghe,
dach also die selbigen fruchte nicht von der kemenothe, sondern
40 von ymandesse im dorffe, der den solche zcael fruchte zu geben
334 1B17 oct. 20.
magk plichtigk seyn, uffgenommen sal werde. Es sal auch ufft-
genanter schultheysse, was von hain nehest vergangen Michaelis
tagk verfallen sint, von hunnern nehest zukummen fastnacht er-
acäKjrikfiiL werden zu Herolßhusen und Guttern dem stiffte zustende
Inhalts des registen^ uSheben, dorkegen m. g. f. diener, so 5
die selbigen zu ime kummen, essen, hna»^ unnd herbergen, den
pherden haw und stro an entgeltnysse des stiffts beeeahuäge ge-
ben und andelogen. Was aber in solcher zeit an bere getrunekott.
wirdt, solchs sal vom stiffte bezcalt und vergnüget werde. Wo
es auch also qweme, das der schultheysse mit allem bewisten 10
flysse ymandes unter des stiffts zcinseluthen mit gute nicht er-
fordern adder ermanen künde vor den gezciden hyrinne diesses
brieffes ußgedrugkt, alsden so sal solchs der schultheysse von
stundt lossen gelange in der dritten wochen noch sanct Michaelis
tagk an eynen amptman zu Kauffungen dem selbigen uff des 15
stiffts*) bodelon zu erkennen gebe, wer noch zcinßgelt schuldigk
ist, derglichen also gehalten werde in den wynachten hehgen
tagen, wo etzwas von fruchte noch hinderstelligk und unbezcalt
were, und sich den furtter solcher ungehorsamer zcinßluthe mit
der bezcalunge uffzunemen nichts unterzchin, er habe es den von 20
m. g. f. von Kauffungen nwen befel und geheysß, wes er sich
alsden gein die selbigen zu halten sulle habe. Ab aber der
schultheysse ymandesse siener unbezcalunge uß gimst unnd liebe
der zeit, wie hyr oben geschreben, verschonen wulde und er-
nocher vorwende, der adder die weren ime noch schuldigk etc., 25
in dem selbigen sal er alsden nicht gehört werde, sondern sol-
cher schult den stifft gentzlioh und volkummelich enthrichte und
bezcale, glich als ab er der selbigen renthe und zcinse gar wol
vergnüget wer worden. Der schultheysse sal auch des stiffts
fruchte nymandeß verliegen bie dem eyde, den er siens amptsSO
halber dem stiffte gethon hoit, alles hyrinne geverde und argelist
ußgeschlossen. Des zu Urkunde sint diesser zciddeln zwo glichs
luts gemacht und ußeynander geschneden, der selbigen auch eyn
iglich partige in bieweßen frommer luthe, nemlich gewest Hans
Bottener und Hans Grobe, eynen zu sich genommen. Und zu 35
mherer Sicherheit so han ich obgenanter ßulandt amptman die
zciddeln von dem schultheyssen angenommen, mit mynem inge-
sigel versigelt, widderumbe die zciddel von myr Hansen Eytter-
wynde dem stiffte übergegeben uff meyn gutiiche bethe durch
den wirdigen hem Sebastian Gotharts pherner zu Herolßhusen 40
mit siener eygen hant unterscribe losse, des ich den itzt genanter
151t oct. 26. — 161? nov. 16. 336
phemer mich hyran also bekenne, desglichen wyr obengedachte
gebeden frunde bekennen, das ^'yr in disser handelunge bie und
über geAvest sint, beyde partige auch solche zciddel also ange-
nommen haben, sich domoch 211 halten. Datum anno Domini
Smillesimo quingentesimo decimo septimo, dinstags noch sanct
Lucas tagk.
[Darunter von afiderer hand:] Ich vorgenanter Sebastianus
Gothardi pfemer zu Hershußen bekenne, daß ich mich disser us-
gesnetten zcydel uß bede Hanß Etterwindeß unde Schultheißen
10 underscreben habe mit meyner eygen handt.
Orig.-pap., obere hälfte eines ausgeschnittenen zetteis, in £. Auf der
riickseite von anderer hand 16. jahrh. : ,Schultheißen zu HeroldeshauBen be-
stallungsbriff^
1) ,inhalts des registers^ steht mit einfügungszeichen am rande. 2) ^stiffts*
15 übergeschrieben.
676. (Job Schre)ideisen) schreibt seinem schwager^ dem amtmann
Ruland zu Kaufungen, dass er 10 guJden von dei' äbtissin daselbst
abschläglich empfangen habe, und bittet ihn um Übersendung von
petersilien- und bestellung von Warburgei' unirzeln.
20 1517 october 25.
Liber swager. Keigenworttiger zeuge hoit mir zehen gul- 2517
den an le[wen]pfennigen, ye 21 groß vor 1 gülden geübbert yn ^t, 25.
abslagk der scholt, ßo m. g. f. von Koffungen mir schuldigk
ist etc. Gesehen uff sontagk noch sant Ursuln tagk, anno
25 XV® xvii**^.
[Auf der andern Seite des zetteis von gleicher hand:] Liber
swager. Myn bit ist, wolt her Dipmar dem woginmeister zcu
Cassel bitten, mer vor 4 albus Keßlisch pettersilligenwortzeln
wol schicken unde vor 4 albus Warbercksch wortczeln bestellen.
30 Orig.-pap. -Zettel in K., gleiche handschrift wie urk. nr. 671.
677. Elisabeth von Plesse quittirt dei" äbtissin zu Kaufungen den
empfang ihrer rente von 15 gülden.
1517 novembei' 15,
Wy Elysabet geboren von Plesße bekennen, dat unß de ^517
85domna von Koffungen hefft betalt foffteyn gülden, de unß be- ^^^' ^^•
daget syn upen dußen vorgangen Mycheylßdach, unde segen
or des qujrt, leddych unde loß von dußem vorgangen*) yarre
336 1517 nov. 22. a. — 1617 nov. ÖÖ. a,
und von allen vorgangen yarren^). Dusßent fyfhundert unde
seventevne.
Orig.-pap. in K., handschrift Elisabeths von Plesse. Unter dem texte
ist dasselbe ringsiegel wie in urk. nr. 664 aufgedrückt. Auf der rückseite von
anderer gleichzeitiger band: ,Traditus est ille census dominica post Martini et 5
tulit famulus Hinrich von Bodenhusen etc.'
1) hier folgt wieder gestrichenes ,mych'. 2) hier desg^. ,foffteyn hun-
dert unde seventeyn'.
678. Aebt/ssin AlfracHs zu Kanfungen belehnt Kurt Sti/dejohan,
burger zu Grebenstein, mit der bisher vmi Kurt Cleyntotte, bürger 10
daselbst, besessenen Va hufe land ztoische^i Gr ebenstein und Franken-
hausen.
1517 november 22. a.
^^In [Text und be^nerkungen s. urk. nr, 680 von 1517 nov. SO, a.J
tWV. Je Je. fl.
679. Aebtissin Affradis zu Kaufungen belehnt Kurt Cleyntotte, bürget' ib
zu Grebenstein, mit der bisher von Kurt Sfgdejohan, bnrger daselbst,
besessenen V2 htife land zwischen Grebenstein und Frankenhausen.
1517 novetnber 22. b.
^^00 h [Text und bemerkungen s. urk. nr. G81 von 1517 fwv. 30. h.J
tlOV, i£ti. Um
680. Lehensrevers des Grebeiisteiner büjyers Kurt Stydejohan ilber^O
Vj hufe land' zwischen Grebenstein und Frankenhauaen.
1517 novetnber 30. a.
1517 Ich Curdt Stydejohan burger zu Grebensfceyne bekenne in
nov. 30. a. Q^eAft diesses kegenvertigen brieffes vor mich und alle myne
liebeserben, das ich von der erwirdigen myner gnedigen frawen25
der eptischen zu KaufEungen eyne halbe hübe landes zu rechtem
erbelehen innehabe, doruff auch von eren gnaden eynen lehen-
brieff entphangen, der dan luth von wortten zu wortten, wie
hymoch volget:
Wyr Alffradis von Gots gnaden des keyßerlichen fryhenSO
stiffts des heiigen cruces zu Kauffungen eptische bekennen vor
uns und alle unsers stiffts nochkummen, das wyr zu rechtem
erbelehen belehent haben und kegenvertiglich belehenen den er-
samen unsem lieben getrwen Curden Stydejohan burger zu Gre-
bensteyn, alle des selbigen rechten liebeserben mit unser halben 35
hübe landes zwischen Grebensteyn und Franckenhußen gelegen,
wücher halben hübe kegenwessel itzt besitzt unnd innehoit Gurt
i
1517 nov. 30. a: 337
Cleyntotte, auch unser lieber getrwer und burger zu Greben-
steyn, mit aller fryheit und gerechtikeit, es sie an wasser, weyde,
holtze, felde unnd allem andern, inmoyssen er den und seyn
vorfam solchen halben hübe von unsern vorfam eyner eptischen
5 zu Kauffungen zu lehen innegehabt und in rwelichem besesse,
gewalt und weher herbracht han, dach uns und unsers stiffts
nochkummen dorinne vorbehalten ewiger gulde eyns iglichen
jars uff sanct Michaelis tagk eyn halb phunt geldes Hescher
weherunge, das selbige auch zu bezcalen in unser stifft gein
10 Kauffungen. Es sali auch obengenanter Curdt Stydejohan und
des selbigen erben, wie vorgeschreben sthet, solche halbe hübe
landes von uns und unsers stiffts nochkummen zu rechtem erbe-
lehen haben, vorsthen, verdienen und zu geborlicher zcidt, wie
erbelehengutter gerechtikeit unnd gewonheit gibt, von uns und
15 unsern nochkummen, so ufft und vyle des vonnoden ist, ent-
phangen werde, doch nicht hocher vor das lehengelt schuldigh
sejni^) zu geben uff eyn igliche zeit von solcher halben hübe
landes, den eynen volwichtigen Rinschen gülden, auch uns unnd
unserm stiffte allezeit getrwe unnd hoilt zu seyn, unser unnd
20 unsers stiffts besthes thun unnd schaden zu warnen, wie den eyn
iglicher getrwer unnd frommer lehenman gein sienen lehenhem ^)
in rechte schuldigk und pHchtigk ist, wuchs den auch also zu
thunde mhegedachter Curdt vor sich, siene erben in guden,
waren trwen mit sienen lieblichenn uffgerichten fingern zu Grode
25 und den heiigen gelobt und geswom hoit, solchs alles also un-
verbrüchlich zu halten sonder geverde unnd argelist. Des zu
Urkunde haben wyr vorgenante eptische unser eptige ingesigel
uff diessenn brieff in eynen glawben und gezcugkenysse aller vor-
geschrebener dinge loissen uffdrugken. Gegeben im jare, so
80 man hoit gezcalt funffzcehenhundert unnd sobenzcehen jar, son- 1517
tags noch sanct Elizabet tagk. **^^- ^^'
Gereden dormit in guden, waren trwen vor mich, alle liebe[s]-
erben solchen vorberurttenn lehenbrieff, alle siener puncte und
artickel getrwelich bie mynem gethonem eyde gentzlich und
35 unverbrochlich zu halten sonder alle insage, geverde unnd arge-
list. Des zu Urkunde han ich diessen reversalsbrieff die ersamen
unnd wyßen burgemeister unnd raith der stede Grebensteyne mit
erme des raits secret zu versigelnn gebetten, wilchs wyr den itzt-
genante uns hyran ufflich bekennen, doch uns unnd unsern noch-
40kummenn an schaden. Datum anno Domini millesimo quingente-
simo decimo septimo, uff sanct Andreas tagh des heUgen appostelnn.
22
338 1517 nov. 30. b.
Orig.-pap. in K., gleiche handschrift wie urk. nr. 681. Siegel der Stadt
Ghrebenstein über grünem wachs auf papier aufgedrückt, Umschrift unleserlich
(beschr. s. urk. nr. 528).
1) ,8eyn^ übergeschrieben. 2) ,lehen' desgl.
681. Lehenrevers des Grebensteiiier bärgers Kurt Cleyntotte übei' V2 ^
hufe land zwischen Grebenstein und Frankenhausen.
1517 november 30. b,
1517 Ich Ourdt Cleyntotte burgher zu Grebensteynn bekenne in
nov. 30. 0. ßj.j^g^ diesses kegenvertigen brieffes vor mich unnd alle myne
liebeserben, das ich von der erwirdigen meyner gnedigen frawen lO
der eptischen zun [!] Kauffungen eyne halb hübe landes zu rech-
tem erbelehen innehabe, doruff auch von eren gnaden eynen
lehenbrieflF entphangen, der dan luth von wortten zu wortten,
wie hyrnoch folget:
Wyr Alffradis von Gots gnadenn des keyßerlichen fryhen 15
stiffts des heiigen cruces zu Kauffungen eptische bekennen vor
uns unnd alle unsers stiffts nhokummen, das wyr zu rechtem
erbelehen belehent haben imnd kegenvertiglich belehenen den
ersamen unsem lieben getrwen Curden Cleyntotten burger zu
Grebensteyn, alle des selbigen rechten Hebeserben mit unser 20
halben hübe landes zwischen Örebensteyn unnd Franckenhusen
gelegen, wilcher halben hübe kegenwessell itzt besitzt unnd inne-
hoit Curdt Stidejohan, auch unser lieber getrwer unnd burger
zu Grebensteyn, mit aller fryheit und gerechtikeit, es sie an
wasser, weyde, holtze, felde unnd allem andern, inmoyssen er 25
den und seyn vorfarn solche halbe hübe von unsern vorfam
eyner eptischen zu Kauffungen zu lelien innegehabt unnd in
rwelichem besesse, gewalt unnd weher herbrocht han, dach uns
unnd unsers stiffts nochkummen dorinne vorbehalten ewiger gulde
ejms igUchen jars uff sanct Michaelis tagk eyn halb phunt geldes 30
Hescher werunghe, das selbige auch zu bezcalen in unser stifft
gein Kauffungen. Es sali auch obengenanter Curdt Cleyntotte
und des selbigen erben, wie vorgeschreben sthet, solche halbe
hübe landes von uns und unsers stiffts nochkummen zu rechtem
erbelehen haben, vorsthen, verdienen unnd in geborlicher zcidt, 85
wie erbelehengutter gerechtikeit unnd gewonheit gibt, von uns
unnd unsem nochkummen, so ufft und vyle des vonnoden ist,
entphangen werde, doch nicht hocher vor das lehengelt schul-
digh seyn*) zu geben uff eyn igliche zeit von solcher halben
hübe landes, den eynenn volwichtigen Binschen gülden, auch uns 40
1517 dec. 16. 33Ö
und unserm süffte allezeit getrwe unnd holt zu seyn, unser und
unsere stiffts besthes thun und schaden zu warnen, wie den eyn
iglicher getrwer und frommer lehenman gein sienen lehenhern^)
in rechte schuldigk und plichtigk ist, wuchs den auch also zu
6 thunde mhegedochter Curdt vor sich, siene erben in guden, waren
trwen mit sienen lieblichenn uffgerichten fingern zu Gode unnd
den heiigen gelobt und geswom holt, solchs alles also unver-
brochlich zu halten sonder geverde unnd argelist. Des zu Ur-
kunde haben wyr vorgenante eptische unser eptige ingesigel uff
lOdiessen brieff in eynen glawben unnd gezcugenysse aller vorge-
schrebener dinge loyssen uffdrugken. Gegeben im jare, so man
hoit gezcalt funffzcehenhundert unnd sobenzcehen jar, sontags 1517
noch sanct EHzabet tagk. *'^- ^^'
Gereden dormit in guden, waren trwen vor mich, alle myne
15 liebeserben solchen vorberurtten lehenbrieff, alle siener puncte
und artickel getrwelich bie mynem gethonem eyde gentzlich unnd
unverbrochlich zu halten sonder alle insage, geverde unnd arge-
list. Des zu Urkunde hau ich diessen reversalsbrieff die ersamen
und wyßen burgemeister unnd raidt der stede Grebensteyne mit
20erme des raits secret zu veraigeln gebetten, wilchs wyr den itzt-
genante uns hyran ufflich bekennen, dach uns, unsem nochkum-
men an schaden. Datum anno Domini millesimo quingentesimo
decimo septimo, uff sanct Andreas tagk des heiigen appostelnn.
Orig.-pap. in K., handschrift wie in der vorigen Urkunde. Siegel der
25 Stadt Grebenstein (beschr. s. urk. nr. 528).
1) ,8eyn* mit einfugungszeichen am rande. 2) flehen' übergeschrieben.
682. Amtmann Ruland zu Knufungen findet Oodefart, bruder des
verstorbenen schä/erknecktes Heinrich, bezuglich einer restschtUd des
Stiftes daselbst für gekaufte schafe mit 2 gülden endgültig ab,
80 1517 december 16.
Anno Domini millesimo quingentesimo decimo septimo, mith- i5t7
Wochen noch sanct Lucien tagk ist Godefart, Lotzen son uff den ^^^' ^^•
buln*), zu Kauffungen gewest und von wegen siener und siener
bruder etzlicher nhostendiger schult von wegen siens bruder
35 Henrichs seligen, nemlich gewest sestehalben gülden, als den der
stifft zu Kauffungen ine noch zu vergnügen ist schuldigk gewest,
luts seins angebens gefordert. Als hoit Bulandt Bulandt ampt-
mann zu Kauffungen sich mit obenberurtten Godefart von wegen
des stiffts solcher schult gutlich vertragen der mosse, das m. g.
340 1518 ian. 1.
f. eptische vor solche schult unnd forderungk in der guthe ge-
geben und bezcalt holt zwene guldenn, die der^) vorgenante
Godeforth von siener und siener bruder wegen also angenommen
holt, dormit auch aller ferner ansproche quidt unnd lois gesagt
an alle geverde. Hijbie unnd über sint gewest der amptman 5
obengenant, Martinus schriber, Henchen Wickenams hoffman,
Baltzer hoiltzforster, Herman schoffmeister und Herman sturmer.
Gegeben uff jor und tagk, wie oben geschreben sthet.
Cop.-pap. in K., von band des amtmannes Ruland zu Kaufungen, fleckig;
der text steht auf der rückseite der urk. nr. 582. 10
1) = bühel, hngel (s. urk. nr. 582 n. 1). 2) vorl. ,den*.
683. Hartmann von Kirchberg, abt zu Fulda, berichtet gutachtlich [der
landgräfin Anna zu Hessen], er finde bezüglich der klagesache der
canoniker Martolf und Cranwechier zu Kaufuiigmi wegen vorenthaltener
probenden seitens der äbtissin daselbst, dass jene zum bezuge der prä- 15
benden berechtigt seien.
1518 Januar 1.
1518 Wir haben nach gehapten verlaß des jungst gehalten reiehs-
jan. 1. ^gg ^jj Mentz ^) mit e. 1. unnd gunsten rethen gehapt die ge-
richtshandlung, zwischen abbatissen und convent zu Kauffun- 20
gen, auch Martolff und Cranwechter canoniken daselbst sich
erhalten, bie uns pracht, uns darin der notturfft ersehen unnd
befinden, daß die cleger sich in allem irem foi-tragen begründen
ires beseß unnd gerechtigkeit, derselbigen irer prebenden unnd
derselbigen jerlichen fallenden nutzungen sich von abbatissen und 25
convent abbruchs und smelerung, auch mancherley nuger beswe-
rung^) beclagen, das wir in allem besehenen fortragen besten-
diges grunds in recht nicht widderlegt finden mögen, davon wir
anders nicht bedencken mögen, dan daß die urtheil widder ab-
batissen und convent fallen mochten, daruß inen dan beswer-30
lieber nachteil unnd schade entstehen wurde, derhalben wir vor
gutt ansehen, damit weitherung forkomen werden mocht, daß e.
1. und g. abbatissen und convent berichten, die prebendaten in
dem, des sie in altherbrachter *) possession sein, unbetrubt pleiben
lissen, dan es ist zu vilmalen bie uns umb widderumb antwortung 35
der gerichtshandlung angesucht worden, des wir uns aber doch
im allerbesten bißnoch mit fugen enthalten haben. Bitten e. 1.
und gunsten, in dem uns weither ires willens und gemuts zu be-
richten. Datum ut in Utteris.
1518 apr. 5. — 1618 nach apr. 5. 341
Orig.-pap. in M., akten, ob. stockhaus-saal 5706. Aufschrift auf der rück-
seite von hand 16. jahrh. : ,H&rtniannus de Kirchberg abbas Fuldensis in lit. 1.
Jan. 1518^ sowie darunter: ,Differentien abt Hartmanns mit dem convent zu
Fu]da\ Das schreiben ist ohne adresse, war aber ohne zweifei an die regentin,
5]andgpräfin Anna zu Hessen, gerichtet, wie aus: ,mit euer liebden und gunsten
rethen' und anderem zu schliessen ist.
1) der reichstag zu Mainz begann am 1. juli 1517. 2) ,auch — be-
swerung' steht am rande. 3) ,altherbrachter' übergeschrieben.
684. Amtinann Ruland zu Kaiifungen quittirt der äbtissin und denv
10 stifte da^lbst den empfang seiner besoldung.
1518 april 5.
Ich Rulandt Bulandt iczt zcur zydt amptman myner gne- 1518
digen frauwen der eptisgen zcu Kauffungen und deß stiffts der- ^^' *^'
selbest bekenne in crafft disser kegenvertigen myner hantscrifft,
15daz myr dy obengenanten myne gnedige frauwe und stifft alle
der amptsplicht, [der sie] *) myr bis uff dissen [tagk] ^) schuldigk
und plichtigk mögen gewest syn, genczlich und wol zcu dancke
vergnüget und bezalt han, sagen sie auch des selbigen bys uff
datum disser quitancz quid, ledigk und loeß an alle geverde und
20 argelist. Des zcu witter Urkunde han ich disser quitanz zcu ende
der scrifft myn ryncksignet angedruckt. Gegeben im jare gezalt
funffzhenhundert und achtzhen jar, montags in der heiigen Oster-
wochen.
Orig.-pap. in K. Unter dem texte ovales, 14/18 mm grosses, über wachs
25 auf kreuzweise durchschnittenes papier gedrücktes ringsiegel : stechhelm mit
decken und zier, zwischen offenem flug wachsender, springender, rückwärts
schauender fuchs mit beute im maule; auf jeder seite ein R (vgl. siegel der
urk. nr. 705). Auf der rückseite von gleicher hand: , Quitancz der amtsplicht'.
1) ,der sie' fehlt im orig. 2) ,tagk' desgl.
90 685. Elisabeth von Plesse quittirt der äbtissin zu Kaufungen den
empfang ihrer rente von 15 gülden,
1518 nach april 5.
Wy Elysßabeth gheboren von Plesße bekennen, dat unß de 151s
dommna to Koffungen hefft betalt foffteyn gülden, de unß be- **®^*
35daget syn up dußen vorgangen osteren unde segen or deß quyt,
ledych unde loß von dußem vorgangen yare unde von allen vor-
gangen yarren. Anno Domini etc. achteynne.
Orig.-pap. in K., von hand Elisabeths von Plesse. Das unter dem texte
aufgedrückt gewesene braune siegel ist abgefalleu.
meU 24.
342 1518 mal 24.
686. Kraß von Bodenhauseti, Statthalter zu Cassel, meldet dem land-
grafen Philipp zu Hessen, dass der amtmann zu Kaufungen ufibe-
rechtigter weise Simon Scheffer zu Eschenstruth wegen todtschlags in
eine geldbusse genommen und neuerdings gepfändet hohe, mewohl das
gericht zuvor entschied, dass das halsgericht zu Eschenstruth dem land- 5
grafen allein zustehe,
Cassel 1518 mar 24.
1518 Durchleuchtiger, hochgebomner fürst unnd her. E. f. g.
sein mein underthenige willige unverdrossen ^) dinste zuvor. Ge-
nediger her. Vergangner zeit ist ein totschlag zur Eschen- 10
strut gescheen, desselbigen dan Symon Scheffer daselbst wonendt
neben andern mit betzeuget gewesen, als ist durch filfeltige er-
farung funden, das er unschuldig dartzu kommen unnd merglich
zur noetw[e]hr bewegt, wilchs e. f. g. fraw mutter unnd die
rette genedigHch betracht unnd ine widerumb ins furstenthumb 15
gelossen, doch das er sich mit des totplieben freuntschafft ses-
sigen unnd sich mit mir in namen e. f. g. umb die buess ver-
tragen salte. Das hat er also gethan. Nue fordert der amptman
zu Kauffungen wither buess, hat auch algereidt zehen gülden
von ime gehaben unnd itz dem armen schaef gepfent noch vor 20
tzehen gülden unnd vermeint, das stifft sol des halsgerichts da-
selbst zur Eschenstrut mitberechteget ^) sein, wiewol deshalben uf
mein begeren vergangens jars ein gericht gehegt unnd bekant
ist, das es e. f. g. allein zustee unnd sunst njmants. Das alles
unangesehen untemympt er doch den armen wither zu beschwe- 25
ren, wilchs mich dan bedunck unpillich sein. Wie ich mich nue
sol in dem gehalten, des bit ich e. f. g. antwort, damit der arm
der untzimhchen abforderung der buess verlassen plieben moege
unnd dergestalt sich in die oberkeit e. f. g. des orts nicht mit
ingeflochten werdt. Datum Cassel am Pfingstmontag, anno etc., so
xviu".
Crafft von Boddenhusen,
stathelder zu Cassel.
[Adresse auf der riickseite:] Dem durchleuchtigen, hochge-
bomnen fursten unnd hern hem Philipsen lantgrafen zu Hessen, d5
graven zu Catzenelnpogen, zu Dietz, zu Czigenhain unnd zu
Nidda, meinem genedigen herren^).
Orig.-pap. in K. Der brief war mit einem jetzt unkenntlichen, auf papier
über grünem wachse aufgedrückten siegel verschlossen.
1) orig. ,unvergro88en^ 2) orig. ,mitberechtekeit'. 3) landgraf Philipp 40
hatte am 16. märz 1518 die regierung des landes zu Hessen angetreten.
1518 mai 27. — nach 1518 mai 27. 343
687. Landi/raf Philipp zu Hessen befiehlt dein amtntann Ruimul zu
Kaufunyeiiy die vmh Simon Scheffer zu EschenstrtUh erhobene busse
demselben wieder herauszugeben und sich jeder einmischung in die
landgräfliche gerichtsbarkeit zu enthalten,
6 Marburg 1518 mai 27.
Philips vann Gots gnadenn landtgraff zu Hesßen, graff zu 1518
Catzenelnpogen, zu Diez, zu Ziegenhain und zu Nidda. *'*^*
Lieber getreuer. Unns hat unnser stathelter zu Cassell unnd
lieber getreuer Crafft van Bodenhaußen zu erkennen geben, das
10 du dich inn unnser fürstlich oberkeit des halsgerichts zur Eschen-
strut vermeintlich imlasßen [!] und einen armen, Symon Schepffer
gnandt, umb ein büß, die er eins todslags halber verwirckt, ge-
phannd haben sollest, wie dann uß inligender schrifft^) zu ver-
nemen. Ist darumb unnser meynung, das du dich des enthaltest,
15 denn armen weyther unbeschwert lasßest unnd ime sein abgno-
men pfände van stund an entgeltnus widerumb zustellest. Wann
so du den armen auch straffen wurdest, als du vorgnomen hast,
wurd das unser oberkeit des orts nit wenig zu nachteil reichen.
Wir konten auch das nit erleiden. Darnach hastu dich zu rich-
20tenn. Datum Marpurgk am donnerstag nach Pfingsten, anno
etc. xviii.
[Adresse auf der rUckseite:] Unnserm lieben getreuen Bulanndt
Bulands amptman zu Kauffungen.
Orig.-pap. in K. Der brief war mit einem über rothem wachse auf pa-
25pier aufgedrückten siegel verschlossen; renaissanceschild mit aufrechtem löwen.
1) nämlich urk. nr. 686.
688. Die äbtissin zu Kaufungen erklärt [dem Statthalter zu Cassel],
dass sie gleich ihrem amtmann allezeit das recht des landgrafen auf
das halsgericht zu Eschefistruth anerkannt habe, jedoch auch von ihm
80 die acktung dsr rechte des Stiftes erwarte,
[nach 1518 mai 27.]
. . . Desglichen daz unser amptman sulte von wegen unsers [nach
stiffts etwaz myt wngedachten sinnen gehandelt habe nochstelligh ^^ ^ ■,
unserm g. h. an syner g. uberkeit des gerichts und rechtes über
85 hals und hant, denn wyr sint des alleczit an alle insage gesten-
digh gewest und auch unser amptman von myner wegen, daz
unserm g. h. gehört daz halsgericht über des stifftes dorff zcur
Eyssenstrudt, .... versehen uns auch des zcu unserm g. h. an
zweyfel, daz syn f. g. des stiffts gerechtkeit ime geben [wil] ^) . . .
344 1518 mai 31. — 1518 juni 4.
Bruchstück eines pap.-conc. in K. von band des amtmanns Ruland, das
auf der rückseite des conc. urk. nr. 689 steht, aber mehrfach durchstrichen ist.
Da es hiemach zweifelhaft ist, ob das conc. mundirt und die reinschrift expe-
dirt wurde, so möge das regest mit der wörtlich zugefügten wichtigsten stelle
des conc. genügen; der rest ist im zusammenhange unverständlich. 5
1) ,wil* fehlt in der vorl.
689. Bericht, betreffend die geschehene atislösung der gepfändeten
Schafe Simon Scheffers zu Eschenstruth,
1518 mai 31,
1518 Actum anno octavo etc. ^). 10
mai 31. -Qff montagk noch Trinitatis ist Simon Scheffer zu Kauf-
fungen kummen unnd siene gepanthen schoft uff recht widder-
umbe ußgeborget, die ime den durch sienen ungehorsamen siens
ußblybens, durch m. g. f. von Kauffungen über 10 möl verboth
ußblyben, als er den selbst vor dem pherner Hans Hußmans ge- 15
ben und Henche Koches dozelbst wonhafftigk bekant holt mit
den worthen : der stadtheiter zu Cassell hab ime solchs verbotten.
Item ist vom amptmann doselbst angheist, den knechten ir
phenderecht, desglichen zu bezcalen von schoffen seyn schemer-
lön. Daruff holt Simon geanthworth, er muchte so vil ußgeben, 20
er liesse die schoffe an eynem golgen ^) scheren. Daruff hoit der
amptman geanthworth, was genanter Simon nicht ußgeben wulde,
darbie muß es der amptman itzt lossen bis'^) zu bequemer zcidt
des rechten. Nicht deste wenigers möge Simon die schoffe holen,
wan im solchs gelibt. So muss ime der amptman uff dismolaö
siens willens gefolgen.
Pap.-conc. in K.
1) von hand des amtmanns Ruland übergeschrieben. 2) galgen? Höh-
nische redensart? 3) vorl. ,bie*.
690. Amtm^ann Ruland zu Kaufungen antwortet dem landgrafen^
Philipp zu Hessen, dass die Verpflichtung Simon Scheffers (zu Eschen-
struth) zur Zahlung von 20 gülden, von deneti 10 bereits entrichtet
seien, auf einer Vereinbarung desselben mit der äbtissin zu Kauf ungen
beruhe, wobei das recht des landgrafen auf die gerichtsbarkeit über
hals und hand unangetastet geblieben sei, 35
1518 juni 4,
1518 Abir war magk es syn, daz uß eynem altbeseßlichen her-
fum 4. kummen des stiffts, von myr nicht mer angeheben, in Ordnung
usbracht etc., Symon syner gutter halber, von dem stiffte her-
1B18 juni 4. 345
bracht und durch synen toidtslagk dem stiffte suln heyssen ver-
lediget syn, sich myt myner g. f. von Kauffungen des artikels
gutlich ges^get hait und des also auch zu geben zugesagt 20
gülden. Dach so ist in dissem vertrage ufflichen vorbehalten u.
6 f. g. uberkeit des gerichts über hals und hant etc., wuchs den
myn g. f. von Kauffungen in dissem handel nicht hait wuln midt
begreffen habe etc. Genantem Symon ist auch zu sulcher be-
zalunge der zwenzigk gülden erteyrfmget ') zwey jar langk, daruffe
er auch zcu usgange des ersten jars zhen gülden gutlich entricht
10 hait. In den lesten zhen gülden sucht er nu uß vortrostunge 2)
des staithelders, als er nu selber mhe sagt, weygerunge etc. Weß
Symon nu des selbigen fuge und recht magk habe, solchs mit
myn g. f. von Kauffungen stelle zcu u. f. g. und darinne recht
erlyden etc. Vilgemelter Symon ist auch nicht alleyne gepant
IB wurden uß ursach der vorberurtten zhen gülden, sundern zcu
mherenteils syns grossen ungehorsames, als derjhene, der sich
gar mutwillegk heldet gein daz stifft zu Kauffungen, beyde myt
Worten und wercken. Doch solchs alles unangesehen, so hait
myn g. f. von Kaffungen dennocht uff u. f. g. scriff lossen zu-
20 stellen Symon syne abgepante scheffe myt vurbehaltunge, inen
syns ungehorsames und anderer erer gebreche myt rechte anzcu-
sprechen. Solchs alles han ich u. f. g. zcu myner warhafftigen
entschuldunge (als derjhene, der sich . . . *) ungern ur f. g. uberkeit
adder gerechtkeit in dissem adder eynem andern untersthen wurde) *)
26 nicht wuln verhalten myt unterteyniger bethe, daz selbige also
gnedeglich uffzunemen und, ab etwaz witters an u. f. g. myt
nachtelligk unrechtsyn gelangen wurde, auch in selbeger myner
antwort gnedeglich erlyden, den allezcydt u. f. g. myner als ur
gnade gehorsamer unterthan zu eren und rechte mechtegk ist.
30 Datum fritags nach Corporis Christi, anno Domini etc. octavo.
U. f. g.
unterteyniger und gehorsamer
Bulandt B>ulandt
amptman zu Kauffungen.
36 Pap.-conc. in K., dossen anfang fehlt; flüchtige, stellenweise unleserliche
handschrift des amtmanns Ruland. Ohne adresse ; aus inhalt und anrede erhellt
jedoch, dass dass schreiben an landgraf Philipp zu Hessen gerichtet war (s. die
antwort in urk. nr. 692).
1) = jgeteydinget* ; ,din* nur zu errathen. 2) vorl. ,vertrastunge*. 3) un-
40 leserliches wort von 2 — 3 buchstaben. 4) die schlussklammer ist auch in der
vorl., die erste klammer aber fehlt.
346 1518 juni 7.
69 1 . Der (landgräfliche) amtmann Balthasar Schrautenbach zu Giessen
antwortet dem amtmann Ruland zu Kaujungen, dass dessen wn'gehen in
Eschenstruth den landgraflichen rechten zuwider seiy da dem land-
grafen das halsgericht allein zustehe. Wegen der zinmi vom sanct
GeorgsaÜare zu Rotenburg a. d. Fuld<i möge er sich an den rent- 5
Schreiber zu Cassel wenden,
1518 juni 7.
1518 Mein freuntlich diennst zuvorn. Erbar^ besonnder guther
jMn» . fj.QUjj^^^ Ewer schreibenn mir itzt getbj^m hab ich gelesenn
unnd Simon Scheffers halber werdet ix die meynung uß mynslO
gnedigenn furstenn unnd herm antwort, die sein f. g. uch des-
halben thut, vememen. Unnd wurdfc dieselb sach by seinem f.
g., auch meiner g. frauwen und d«ii rethenn dermassenn ermes-
senn, als solt ewer fumemen d^ oberkeit des halsgeriechts zu-
wieder unnd abbruychlich fein unnd allein zu mynem g. herm 15
stehenn, so yemants denn lieb verwirckt, ob sein f. g. ine
straffenn oder erlass^in wolt, unnd so der eins geschee, so solt
es unverhindert vonn aUermenigüch daby blieben. Unnd wiewoU
ir im eyn aimdeni namen gebt, als solt Simon der guther halber
sich vertragen habenn, so wirt es doch darfur angesehenn, das 20
es myns %, herm oberkeit^) entgegenn unnd dermassen nicht
sein eoU. Das hab ich uch im bestenn nicht wollenn verhaltenn.
Der zynns halber sannt Georgenn altar zu Rottenberg habe
ich uch hiebevor eynn uffzceichnung by dem renntschreiber zu
Cassell geschickt unnd ime bevolhenn gehabt, uch die zu brin-25
gen, unnd hett mich versehen, es were gescheen, uff das ir uch
darinn hett mögen erkunden. Diewyll aber des nicht, so bitt
ich guÜich, so ir anders ^) zu Cassell seyt, das ir denn rentschrieber
wollet manen unnd vlys thun, wie ich uch gebetten habe. Auch
stehet mir der hewbtbrieve über 4 gülden gelts zu Allndorff vonn 80
Tichmulemn herruren, davon ir mir vormals gesagt habt, noch
ussenn.
In Simon Scheffers sach ist nicht nott yemants meiner g.
frauwen vonn Kawffungenn halber gein Marpurg zu schickenn.
Es hat die biede woll biß in die brunfft. 35
Die zwenn kese, so ewer hawsfrauwe meiner hawsfrauwen
geschickt hat, habe ich entpfanngen, unnd myn hawsfrauwe segt
ewrer hawßfrauwen freuntlichenn dancke mitt erpiettung, solchs
wieder freuntlich zu verglichenn. Die anndern zwen dem hoff-
meister ') soUenn auch zu recht komen, wann er itzt nicht hie ist. 40
1618 juni 8. — 1518 oct. 9. 347
Damit seit dem Almechtigen bevolhenn unnd habt vill guther
nacht. Datum ylennd am monntag nach Bonif acy *) anno xv** xviii^.
Balthazar Schrauttennbach,
ambtmann zun Giessenn etc.
5 [Adresse auf der tOcksette:] Dem erbern Bulanndt Bulanndt
ambtman zu Kawffungenn, meinem besonndern gutten freunde.
Orig.-pap. in K. Der brief war mit einem über grünem wachs auf
papier undeutlich aufgedrückten, nicht mehr erkennbaren ringsiegel verschlossen.
1) hier folgt im orig. unverständliches ,zu\ 2) orig. ,an da8^ 8) orig.
lOyhofi* nebst angehängtem abkürzungszeichen. 4) orig. ,B^fi<^'-
692. Landgraf Philipp zu Hessen antwortet dem amtmann Ruland
zu Kaufungen, er solle die erhebung der 7%och rückständigen 10 gülden
von Simon Scheffer (zu Eschenstruth) einstweilen anstehen lassen, da
er diesen eingriff in die landgräfliche gerichtsbarkeit nicht dulden könne.
16 Marburg 1518 juni 8,
Philips van Gots gnaden landtgraff zu Hesßen, graff zu 1518
Catzenebipogen, zu Diez, zu Ziegenhain und zu Nidda. '^**'**
Lieber getreuer. Dein schreybenn haben wir itzo vemomen
und alles inhalts verleßen. Und ist nochmals unser meynung,
20 das du der zehen gülden halben, die du van dem man nemen
wilt, biß uff weythern bescheidt s/f/steest. Dann wir können
solchß noch zur zeit angesehenn den gerichtzwang des orts nit
erleidemi, weiten wir dir uff dein schreyben nit bergen, dem
stifft Kaudangen und dir zu gnaden sein sonsten gneigt. Datum
25Marpurgk am dinstag nach Bonifacii, anno etc. xviii.
[Adresse auf der rückseite:] Unnserm lieben getreuen Ru-
landen B>ulands amptman zu Kauffungen.
Orig.-pap. in K. Yerschlusssiegri wie in urk. nr. 687.
693. Quittung des bruders Hildebrand Sommer Carmeliterklosters
SO zu Cassel über 2^1% gülden, welche er von der äbtissin Alfradis zu
Kaufungen zu Michaelis schuldiger weise erhalten habe.
1518 october 9.
Hildebrandus Sommir ordinisbrudir des closters bynnen Gas- 1518
sei, ordins unßer libin frawen brudir etc., bekennen hijr mit ^^** ^'
35 myner hantschrifft^ das ich enphangen habe von der andechtigen
unde geistlichin frawen frawen Alffradis abbatisßin des frien
keisßerlichen stifftes tzu Kouffungen drettenhalbin guldin, die
sie mer^) tzu thonde ist uff Michaelis 2). Unde ich Hildebrandus
348 1518 oct. 31.
obingnant saghin gnantin frawen abbtischin unde wen das mit
belanghit solcher 2V3 guldin vor mich mit disßir schrifft qwidt,
ledigk unde loß. Zu örkunde habin ich myn signet uff ende
disßir schrifft gedrugk[t]. Datum anno xv® xviii., in die Dyonißii
martiris. 5
Orig.-pap. in K. Siegel abgefallen. Auf der rückseite von hand der
priorin Elisabeth Hake: ,Quitancien here Hillebrant^
1) orig. ,mes*. 2) orig. ,Michaelir^
694. Hans Rothe und seine ehefrau Christine verschreiben mit bewilli-
gung des stiften Kaufungen V2 schock groschen an die sanct Martins- 10
kirche zu Grossen -Gottern und verpflichten sich, dieselben binnen
4 Jahren wieder einzulösen,
1518 october 31.
1618 Ich Hans Rothe, Cristina mein eliche wertin bekennen vor
■ uns, allen unßem erbin : Nachdem als wir myt wissen und wille 15
des erbam Buland Rulandi itzt amptman zcu Kouffungen an-
stat seyner gnedigen frawen eptisßen daselbst de kirchen sant
Mertin gelegen ^) zcu Grossen Guttern eyn halb schogk groschen
Doringer lantwehr uff funff schogk derselbigen wehr vorschri-
ben haben, dach ane schaden vorberurtes stiffts seiner gereohti-20
keit, inhalts des gegeben houbtbrives doruber gegeben etc., ßo
gerede und gelobe ich obgnanter Hans Rotha, Cristina mein
eliche wirtin vor uns 2) und unßer erbin, daß wir in solcher be-
willigung in guthen, waren truwen und glaubin vorgedachten
amptman anstat des stifftes zeugesaget haben, hirmyt gegenwertig 25
zcusagen und vorpflichten, daß wir solchs vertel landis widder-
umbe yn den nechsten vier jam nechstzcukunfftig an allen wei-
ter vorzcog zcu uns loesen, quid und der gegeben vorschribung
ledig und loes machen wullen. Und wie solchs von uns adder
unßem erben alßo nicht geschehn wurde, alsdan ßo sal und mag 90
eyn stifft zcu Kouffungen solchs vertel landes als eyn lehen und
erbherrg der vorberurten summe geldes an alle unßer und unser
erbin, auch an alle witter entgeltnuß inzculosen und zcu behalden
habe, darkege dan von uns adder unsem erbin keyn insage adder
widderrede geschehen sali, hy rinne alle argelist und geverde35
gantz ußgeslosßen. Deß zcu Urkunde habin wir obgenante Hans
Rothe, Crisstina syn eliche wirtin dissen reverßbriff zcu vorsigeln
gebethen den erbern und vesthen Henrich Jons, welchs ich iczt
gedachter Henrich Jons dan hiran umbe fruntlicher bethe willen
1B18 nov. 4. — 1518 nov. ^. 349
vorgedacht«,^ Hans Rothen uffintlich bekenne, dach mir und mein
erbin ane schaden. Datum im jare nach Qodes geburt funff-
zcehnhundert und achtzcehn, uff sontag aller Godes Heilgen
abent.
5 Orig.-pap. in K. Unter dem texte auf papier über grünes wachs aufge-
drücktes rundes, 28 mm grosses siegel, schräggestellte tartsche mit B überein-
ander stehenden pflugschaaren oder messem, über dem Schilde stechhelm mit
helmdecken, Umschrift: S. HEINRICI Auf der rückseite von band 16.
Jahrb.: ,Han8 Rothe und Cristina syn eliche wertyn von Grossen Guttem*.
10 1) orig. ,gelengen'. 2) aus ,und* corrigirt.
695. Job Schrefuieisen bekennt, dass ihm sein Schwager, amtmann
Buland zu Katifungen, im außrage der äbtissin daselbst 48 gülden
und 3^/'2 Schneeberger von seinem guthaben ausbezahlte,
1518 november 4.
15 Anno Domini etc. xv** unde xviii, uff donstagk noch Aller- 15W
heyligen tagk hoidt myr der achtpar unde erbar Eulandt Bulandt ^^^' ^'
amptman zcu Koffungen, myn swager, von wegin unde anstadt
myner g. f. von Koffongen vor unde auch ytczont fertczigk unde
acht gülden, fyrdehalbin Sniberger beczaldt *), so myr yr g. ludt
20eyner vorrechtin czitteln schuldigk ist geweist. Dy gedachte
czittel vormagk noch 16 vertel komß ungeverlich unde 3 vertel
habbem, dy ist mir myn g. f. noch schuldigk. Zcu orkonde
gebin ich dyß beckentnißczittel ^) von myr mit myner eygin handt
geschribin uff czidt unde czil, wy obstehedt.
25 Job Schrinyßen subscripsit.
Orig.-pap. in K., handschrift wie in urk. nr. 671. Auf der rückseite von
gleichzeitiger band: ,Quitancien Job Schryntiseren*.
1) ,beczaldt' übergeschrieben. 2) ,beckentniß* mit einfügung^szeichen
am rande.
30 696. Dietnch de^' ältere, he^T zu Plesse, schreibt seiner Schwester
Elisabeth, dass er auf ihre bitte ihrem vorhaben des toiedereintrittes
in das kloster Kaufungen zustimmen wolle.
Plesse 1518 november 23,
Angebomn leve. In gantzen truwen tovornn. Eddele unde 1518
35wolgebomn, fruntlike, leve swester. J[uwer] l[eve] schrivent ^^^'
idzundt an mij sampt edliker muntliker berichtunge Conrads« etc.
geduenn hebbe ik vormerckt unde ingenomenn und byn sulkes
juwer*) leve vornemen, dorch j. 1. to Konffungenn vorgenomen,
so forder j. 1. dat drechlich, umbe j. 1. vilen anliggendes willenn
350 1M8 nach nov. 2S.
tofredenn unde will sulkes j. 1. vorgunnen, kan averst in 3 efte
4 wekenn j. 1. dur^) to schickende nicht gewurdenn, dat jw. 1.*)
idzunt tor andtworde nicht mochte bergenn. Want wurmede ick
j. 1. vile nutbarige vondenn unde guds doen konde^ dede ik
gerne. Datum Plesse under mym pitzer dinxstedage Clementis, 5
anno etc. xviii®. Diderick de eider,
here to Plesse.
[Adresse auf der rückseite:] Der eddelen und wolgebomn
freuwichenn Elisabet gebornn von Plesse etc., myner besundemn
fruntl[i]ken, leven swester*). 10
Orig.-pap. in K. Der brief war mit einem über wachs auf papier ge-
druckten, 8 eckigen, 15/10 mm grossen ringsiegel verschlossen : tartsche mit dem
Plesseschen maueranker, darüber D. T. P. (Dietrich to Plesse).
1) der letzte buchstabe sehr undeutlich, weil corrigirt; ob r herauszu-
lesen, ist zwar zweifelhaft, doch wurde es als grammatisch einzig möglich unier 15
vorbehält hier eingestellt. 2) tuch. 8) 1 übergeschrieben. 4) sie lebte
damals im Plesseschen familienkloster zu Höckelheim bei Northeim.
697. Elisabeth von Plesse bittet die äbtissin zu Kaufungen um er-
laubniss, wieder in das kloster Kaufangen eintreten zu dürfen,
[1518 nach november 23.[ 20
ini8 Weß eck leveß unde guddes vormach, tovoren. Leve fruwe
'^^oj? ^^^ Koffungen. Eck do yock fruntlyke wetten, dat mek unße
leve Hergod hefft yn den syn gegeven, dat eck wyl di kappen
anteyn, wen gy mek wolden wedder ynnomen unde wolden mek
schreven, eff gy dat doyn wyllen. Unde wen gy dat doyn wyllen, 25
so wolde eck yock dat want senden to der kappen, dat gy de
mek letten macken unde wolde de kappen anteyn yn der kercken,
ey gy mek ynlatten. Eck kan mek nycht toffrede geven, eck
mot to Koffungen. Ock so wyl eck doyn, alse eyn horsam kynt
schaP) doyn, dat mek mogelyck yst to doynde. So hebbe eck SO
by mynne broder west eyn malle edder twen edder dre, er eck
dat yawort hebbe kont von omme krygen. So doyt so wal unde
haldet mek nycht lange up. Dat yß mek yn mynnen syn kom-
men, dat eck ot doyn wyl. Wen gy mek nycht ynnommen
wylt, so wyl eck de kappen anteyn unde wyl to Koffungen kom- 86
men unde wyl nycht von dar, gy nommen mek yn. Unde schry-
vet mek, wen gy mek mynne tynße geven wylt, so wolde eck
yock dat want senden to der kappen. Unde begerre deß yuwe
gudlycke antworde.
Elyssabeth von Plesße. 40
1518 dec., vor Weihnaciiten. a. 361
[Adresse auf der rückseite:] Der werdyghen unde erberen
Alffradeß von der Borch ebbedyßhe to^) Koffungen fnintlyke
schreven.
Orig.-pap. in E., von Elisabeths von Flesse hand; mehrfach sind Wörter
5 durchstrichen und sorgfältiger wiederholt. Der brief war mit demselben ring-
sieget geschlossen, wie in urk. nr. 654. Elisabeth von Plesse schrieb den brief,
nachdem ihr bruder ihr die erlaubniss zur rückkehr nach Eaufungen gegeben
hatte (urk. nr. 696).
1) ,8chal* übergeschrieben. 2) ,to* wiederholt.
10 698. Elisabeth von Plesse dankt der äbtissin Alfradis von der Borch
zu Kaufungen für die ihr zugesagte wiederaufnähme in das Master,
sendet ihr den brief ihres bruders (urk, nr. 696) und bittet um mit-
iheilung darüber, wann ihr eintritt erfolgen könne.
[1518 december, vor Weihnachten,] a.
15 Weß ecke leveß unde gudeß vormach, tovoren. Werdyge, [1518
leve fruwe von Koffungen. Alße eck yuwer leve enbot by unßen ^^ .?^
susteren, de hebbet meck berychtet, dat meck yuwe leve wyll nachten.]
gemne wedder ynnommen*) unde so vorder, alß eck wolde ful- "*
herdych blyuven, deß eck mek denne hochlyck bedancke tegen
20yock unde yuwen koffent. Unde wyl meck so holden, dat gy
wol seyn scholt, dat ot myn ernst yst. Unde alse gy gernne
wolden wetten unde wolden eyn schryfft hebben von mynnen
brodere, so sende eck yock dusßen yngelechten breff, den hefft
myn broder an mek geschreven, dar gy^) wol ynne seyt, dat ot
25syn wylle yst, unde wyl mek herlycken darben senden. Eck
weyt noch nycht, eff he sulvest wyl met mek ryden. Deyt he
deß nycht, so wyl he yock noch eynnen breff by meck senden.
So do yuwe leve so wol unde schryve mek yuwe meyn[un]ge, dar
eck meck wette na to rychten. Wen dut yuwer leve so bevelle,
30 so wolde eck na dusßen beilegen dagen kommen unde begerre
deß yuwe gudlycke antworde. Hyrmede*) hebbet vele gude
nacht.
Elyssabet von Plesße.
[Adresse auf der rückseite:] Der erwerdyghen fruwen fruwen
35AIffradiß von der Borch ebbedyßche to Koffungen fruntlyken
gheschreven.
Orig.-pap. in K., von Elisabeths von Plesse hand. Der brief war mit
dem in urk. nr. 654 beschriebenen, über wachs auf papier aufgedrückten ring-
siegel verschlossen. Die datirung ergiebt sich aus den Worten: ,na dusßen hei-
40 legen dagen'.
352 1518 dec, vor Weihnachten, b. — 1518 dec, vor Weihnachten. C.
1) vor ,nommen* verklextes ,no* und nach ,nommen* wieder gestrichenes
^de'. 2) hier folgt ein wieder gestrichenes unleserliches, kurzes wort. 3) nach
,hyr* folgt w^ieder gestrichenes ,de^
699. Elisabeth von Plesse bittet die äbtissin zu Kanfungen, ihr die
zu Michaelis fällig gewesenen renten zu iibei^senden, 5
[1518 decetnber, vor Weihnachten.] b.
fl5i8 Ock, leve fruwe von Kof fangen, so doyt so wol unde gevet
^wJh- ^^^ ®^^^ ^y^ tjrnße, de mek bedaget syn uppe dusßen worgangen
nachten,] Mycheylßdach, dat eck möge mynne kost betallen unde wat eck
schuldych byn, unde bydde yock*) gudlycken, dat gy mek dat 10
senden by dußem yegenwordygen boden, edder wen gy^) dat
nycht konden doyn, so sendet dat meck, wen eck yock dat want
sende, unde bedet dat meck, wen eck dat yock senden schal*),
unde nommet [!] dar nycht lange berath up, dat schal yock nycht
ruwen. Geschreven met hasf*). 15
Orig.-pap. in K., von Elisabeths von Plesse hand. Ohne Unterschrift,
adresse und datum. Der brief darf wohl als gleichzeitig mit dem in urk. nr.
698 zu erachten sein, war demselben vielleicht sogar als nachschrift beigelegt,
zu welcher annähme wenigstens der anfang mit ,Ock', sowie der schluss ,Ge-
schreben met hast' g^t stimmt. 20
1) hier folgt wieder gestrichenes ,gudlych*. 2) ,gy' übergeschrieben.
3) hier folgt wieder gestrichenes ,dat*. 4) hier desgl. ,vofteyn s*.
700. Elisabeth von Plesse quittirt der äbtissin zu Kaufungen den
empfang ihrer rente von 15 gtdden,
1518 [december, vor Weihnachten], c, 25
1518 Wy Elysabeth geboren von Pl[e]ße wy bekennen, dat unß
f dec,, vor ^^ frauwe von Koffungen hefft betalt foffteyn gülden, de unß
nachten], bedaget syn uppe dusßen vorgangen Mychelßdach, deß wy or so
^- quyt, leddych unde loß ßegen von dußem vorgangen yare unde
von allen vorgangen yarren. Dußent vyffhundert unde achteyn. 80
Orig.-pap. in K., von Elisabeths von Plesse hand. Siegel wie in urk.
nr. 654. Dass die Quittung noch vor Weihnachten ausgestellt ist, zeigt die
Jahreszahl 1518, da mit Weihnachten das neue jähr begann.
1619 Jan. oder anfan^ febr. a. 36d
701. Verzeichniss der bedingungen, unter denen die wiederaufnähme
der vormaligen äbtissin Elisabeth von Hesse als nonne in das kloster
Kaufungen erfolgen soll.
[1519 Januar oder anfangs februar.J a.
5 Busse nochfolgende artickel sal mhen der er werdigen frouwen [JoW
Elisabet von Plesse, er sy to closter und in de professien zcu ^^nfanas
Kouffungen angenommen wert, eygentlich vorgehalten: /«W «.
Item sal anzheyn daz geistliche cleidt nho ordenswyse.
Item geloben und sweren zcu halten den gehorsam gein de
lOprelaten der unien zcu Bursfelde, gein eyne ebdissen zcu Kauf-
fungen noch der regel sancti Benedicti, des selbigen auch von
sich geben er eygen hantschrifft noch wyse und gewonheit der
unien etc.
Item abzcureden aller eygentschaff, de sie hait, es sy myt
15 des stiffts verschribunge adder in andern sachen, als den dij von
Plesse solchs selber wol weyß, daz sich daz selbige vor allen
dingen also geburt und zcusthet geistlichen reformertten person.
Item solche ubergebunge der breffe und sigil muß gescheyn
zcu Kauffungen, er sij zcu closter geit, vor eynem notarien und
20gezcugen etc.
Item sal er scloffzeln haben by der andern junfern zeln.
Item begert sij eyner besundern stuben, de selbigen sal
mhen er buwen nach geburlicher bequemicheit und auch besich-
tunge der prelaten, wo solche stube schicklich nho gelegenheit
25 der sache hen zcu buwen wil syn.
Item mhen sal er zeugeben eyne geistliche und bestendige
suster, uff sie zcu erer bequemicheit zcu wartten.
Item sal doruff auch sunderlich verwarnt werden, daz dij
abbatissa nicht macht sal habe, er hinfurtters zcu erlauben,
SOwidderumbe und abirmals uß dem styftte zcu zhyen etc.
Item sal auch keyn andern bichtvatter habe, den des sich
dij andern junfern im^) convente gebruchen.
Und wywol hijrbevor gesatzt ist, daz er nach Inhalt der
hilgen regel nycht geburt eygentschaff zcu han, so woln wyr
35 doch ansehn eren stant und person und derhalben zculossen, wo
sie solchs begert, daz men er des jars etwaz uß den^) renthen
des stiffts ers redelichen gebruches an gelde zcu geben magk
habe, weß sich des den daz convent myt er und [myt] ') midde-
wyssen der prelaten vereyniget und vertreit. Und solchs sal
40 alles gescheyn, er sij to closter ingenommen wyrt.
23
354 1619 Jan. oder anfangs lebr. t).
Sal in dussem handel nychts besclossen adder auch dij von
Plesse in daz stifft genommen werden an bjrwessen etlicher ge-
schickten von wegen ers bruders hern Diderichs von Plesse etc.,
dij den soln hom und sehn, waz und wij myt der von Plesse
gehandelt wert. 6
Orig.-pap. in K., von hand der priorin Elisabeth Hake, nach einem da-
selbst vorhandenen concepte von hand des amtmanns Ruland. Beide sind ohne
Unterschrift und datum, indessen ist ohne zweifei die vorliegende Urkunde der
urk. nr. 702 nicht lange vorhergegangen und sicher das in letzterer als jder pre-
latten schryfft* bezeichnete document. 10
1) orig. ,in*, conc. ,im*. 2) orig. ,dem*, conc. ,den*. 3) ,myt* fehlt im orig.
702. Elisabeth von Hesse nimmt die ihr für den Wiedereintritt in
das kloster Kaufungen gestellten bedingungen an und bittet um des
conventes gebete für die verstorbene äbtissin (zu Höckelheim), sowie
für eine gute neuwahl. 15
[1519 Januar oder anfangs februar.] b.
[1519 Weß eck leveß unde gudeß vormach, tovoren. Erwerdyge,
Jan. oder j^y^ f rauwe von Koffungen. Alße gy mek hebbet ^) sant der
febr.] b. prelatten schryfft, dar byn eck nycht vor vorffert, dar wyl ek
mek wol geborlyck ynne holden. Eck do yock gudlyken wetten, 20
dat unße domma^) yst gestorven unde de koffent yst serre be-
drovet, so doyt so wol unde byddet unßen leven Hergod vor se,
unde de koffent byddet yock, dat gy wyllen den allenmechtygen
God vor se bydden, dat se mögen eynne wedder krygen, de sy
vor or lyff unde seile unde vor or styft. Wen se dusß tofreden25
synt, so wyl eck yuwer leve enbeden, wen eck kommen wyl.
Hyrmede voele guder nacht.
Elysabeth von Plesße.
[Adresse auf der rückseite :] Der erwerdj^gen frauwen Alffra-
duß von der Borch ebbedyssche to Koffungen, mynner leven 30
frauwen unde frundynne.
Orig.-pap. in K. Der eigenhändige brief war mit gleichem siegel, wie in
urk. nr. 654 verschlossen.
1) hier folgt wieder gestrichenes ,gesa'. 2) aebtissin Judith von Du-
dinghusen zu Höckelheim; leider hat sich ihr todestag und somit eine genauere 86
datirung der vorliegenden urk. nicht feststellen lassen ; sie urkundet zuletzt 1518
febr. 6, ihre nachfolgerin Adelheid Amdes zuerst 1619 sept. 21 (nach gütiger
mittheilung kgl. staatsarchives zu Hannover).
il
Ibl9 febr. 16. 388
703. Elisabeth von Hesse verzichtet auf die ihr bisher vom Master
fffUj/ifir j[rn aiisgezahlte jährliche pe^mon v.on 30 gtdden und 70
viertel frucHt tmi verpflichtet sich, unewohl vom chordienst dispensirt,
nach vermögen zum brevierffebete, wie zum monatlichen besuche des
5 sehuldcapitels.
1519 febmar 16.
Wyr Elizabeth geporn von Plesse thun kunth alle den- WW
jhenen, den disser uffen brieff vorkumpt, und sagen : Wiewol •'* '
wyr gestern*) uß unserm wollbetrachtem gemute mit zeitlichem
10 und genügsamem raitde unser hern und frunde vor eynem uffen-
bar notarien und gezcugen darzcu erfurdert und gebetten unser
verschrybung der dryssigk gülden und sobenthigk viertel frucht,
so wir den uß dem stiffte zcu Kauffungen jerUch uff unsem lyb
und lebetage uffzcunemen gehait han, demselbigen gentzlich re-
16nuntiert, abgetreden, ledigk und loiß nach der besten forme und
gestalt der rechte widderumbe aller gerechtigkeit dem vorbe-
rurtten stiffte heymgegeben han, nach inhalt eyns uffenbaren in-
strmnents darubber sagen, wywol nu solchs alles zcu rechte
gnugsam ist und vor gnugsam wuln gehalten han^), so wuUen
20wirs dach by dem selbigen nit lassen, sundern sulcher renun-
tiation und loißsagung mit crafft dis kegenwertigen brieffes nach
femer bekrefftigen und approbiren in sulcher gestalt, das all
dasjhene, was des von uns, und wie obenberurt steht, gescheen
ist, das wir sulchs alles nicht zcwengklich, nach verreyßlich, sun-
25 dem gantz frijwilligk, wol betrechtlich gesehen und vorgenommen
han. Und nachdem uns dan unser erwirdige frauwe Alfferadis*)
abbatisse zcu Kauffungen mit middewissen unsers erwirdigen in
Got vaters und hern hern Johan abts des stiffts Breydenauw, un-
sers hern und prelaten, auch gantzen convents zcu Kauffungen
80 angesehen unsere *) gebrechHckeyt, dy wir dan leyder mögen han
im Unverstände zcu singen und lesen zcu köre, auch *) des capit-
tels stede und derhalben in solchem uß vorberurten Ursachen uns
deß selbigen ubbersehen werden, so suln und wuln wir dach
glychwoil unser gebeth geyn Gott den almechtigen nach unserm
85 allerbesten vermugen*) zcu thunde verplicht syn'). Und wie-
woll wir nu uß angezceygten unser vorberurtten Ursachen, be-
suchunge des capittels stede und auch aller ander wytter des
stifftes handelunge uns umb unser flelicher bethe willen nachge-
geben und verlassen seint wurden, unser gemute und meynung
40 auch uff keyn ander wege gesatzt nach vorgenommen han, sun-
356 1519 febr. i1.
der alleyn zcu bevlyssigen mit dem dienst des ewigen Gots, so
wuln wir dach uß krafft unsers gehorsams uff ejiien frytagk zcu ge-
burlicher zeit eyns igklichen monts schuldigk und verplicht zcu [!]
syn inzcugehen und zcu besuchen capitulum culparum gnant und
doselbst mitzcunemen han unser penitentien nach ordens wyse, 6
gebure und gewonheit. Des zcu Urkunde und in eyn gezcugnisse
aller vorgeschrybener dinge und artickel, so han wir uns Eliza-
beth obengenant dissem unserm uffen brieffe mit unser eygen
hant underschryben. Geben im jare, als man hait gezcalt funff-
zcenhundert und neuntzen jare ^), mittewoche nach sant Valentini 10
tagk des heyigen byschoffes und mertellers *).
Pap.-conc. in K. ; zahlreiche correcturen von hand des amtmanns Ruland
zu Kaufungen.
1) hier folgte ursprünglich das vom corrector nachher gestrichene ^dins-
tags, nemlich nach gewest sant Yaltins tagk des helgen bischoffs und mer- 16
telers'. 2) von jwywol' bis ^gehalten han* von hand des correctors mit ein-
fügungszeichen am rande. 3) ,Alfferadis' von hand des correctors am rande.
4) hier folgt wieder gestrichenes ,gros8e'. 5) hier dürfte jbesuchunge* einzu-
schalten sein (s. p. 355 z. 36/37). 6) hier folgte das vom corrector gestrichene
,im chore zu thun*. 7) hier folgte das vom corrector gestrichene ,und sulche20
uns heymgegeben in unser eygen conscienttien, wie wir das geyn Got dem al-
mechtigen selber wissen zu verantwurtten*. 8) hier folgte ursprünglich ,uff
dagk, wie anfengklich obengesatzt und geschrieben steht'; der corrector hat
dies gestrichen und dafür ,mittewoche' bis ,mertellers* gesetzt. 9) nach einigen
Zeilen Zwischenraum folgt hier nachstehender satz: ,Wir Elizabeth gepom zcu 25
Plesse bekennen ufflich, das wir uns dissem unserm uffen brieffe mit disser unser
eygener handt unterschrieben han, und geloben darmit denselbigen unsem brieff
aller syner artickel und puncte getruelich und worlich zcu haltten sunder alle
geverde und argeli8t\ Neben diesen satz schrieb die hand des correctors : ,Hoc
non scribatis^ 30
704. Aebtissin Alfradis, pröpstin Elisabeth Hacke, kellnenn Helene
Freseken und küsterin Belcke von der Malsburg zu Kaufimgen be-
urkunden, dass sie der in das kloster uneder eingetretenen Elisabeth von
Plesse jährlich 12 gülden für besondere bedürfnisse vertcilligten.
1519 februar 17. 85
1519 Wyr Alffradis von Gots gnadenn des fryhen stiffts des he-
fehr, 17. üg^j^ cruces zu Kauffungen eptische, Elizabet Hacke prostin,
Helena Fryßen kelnersche, Belcke von der Molßborgk custerin
und gantz capittel unnd samenunge des vorbenanten stiffts thun
kunth gein allermenglich mit diessem uffen brieffe vor uns und 40
alle unsers stiffts nochkummen : Nochdem als den die edele unnd
wolgebome frawchen Elisabet geborn von Plesse uß andechtigem
1519 febr. 17. 357
cristlichem hertzen unnd guter meynunghe sich bie uns ins stifft
gewant, den heiigen orden sanct Benedictus unsers lieben vatters
mit anzunemen, die selbige regel unnd Statuten in dem gehorsam,
wie den eyner iglichen geistlichen juncfernn des orts also zu
öthunde und zu halten geburt und zusthet, geloben unnd sweren
etc., in dem selbigen den vorbenanntte frawchen Elisabet uß an-
dechtiger meynunghe, synlicher betrachtunge, zur ere Gots, dem
heiigen crutze zcu lobe, auch in trost orer sele selikeit uffgeloissen
gein uns und aUe unsers stiffts nochkummen, ledigk und lois
10 gegeben holt die verschribunge in sich hal^^d drissigk gülden
und sobenzcigk fertel fruchte, wie wyr den unnd unser stifft
solchs erer liebe eyns iglichen jars noch luth brieffe und sigil
doruber gegeben er lebelangk zu bezcalen schuldigk und plich-
tigk gewest sint, so han wyr doch in solchem allerley zukunff-
lötiges bedacht, das mhegedachte frawchen Elisabet von Plesse
wol erer gelegenheit noch poben aUe andere noytdorfftige besor-
gunge auch sust in zcietten muchte behuff habe zu ere liebes
bequemikheit wyn, wurtze adder desglichen. Dormit sie nu des
selbigen reddeUcher und zcimUcher gebur ungesumet möge seyn,
20 so bekennen wyr obengenanten abbatissa, probstin, kellersche, cu-
sterin und gantz capittel und samenunge vor uns und alle unsers
stiffts nochkummen, das wyr zu solcher bestellunge des weins, der
wurtze adder desglichen vorberurtte frawchen Elizabet in bie-
weßen des erwirdigen und andechtigen in Got vaters und hem
25 Johan apte des closters zu Breydenawe, unsers lieben hern pre-
laten unnd visitators, zugesagt han in unnd mit crafft diesses
kegenvertigen brieffes zusagen und getrwelich verheyssenn, eyns
iglichen jars erer person und lebelangk zu gebenn uß unsers stiffts
zcinßen und renthen zwelfi.gulde wert geldes, wilch gelt den
SOeyn abbatissa zu Kauffungen er gutlich von zcyden zu zctVden
noch reddelicher noytdorfft und bequemikeit eres liebes ungewey-
gert geben ^) und gerecht sal werde, wan solchs vilgemelte frew-
chen Elizabet umbe eyne eptischen selber bidden adder durch
eynew andern bidden lest, alles sunder geverde und argelist.
35 Des zu Urkunde und gezcugknysse der warheit so han wyr vor-
berurtte eptische diessem brieffe unser eptige, desglichen wyr an-
dern unsers capittels ingesigel anhencken loisse, des wyr den
obengenanten amptjuncfem uns hyran also mit gebruchen. Da-
tum im jar gezcalt noch Cristi unsers Hern funffzcenhenhundert
40 und newnzchen jar, donnerstag noch sanct Valentins tagk des
heiigen bischoffs unnd mertellers.
358 1519 apr. 28. — 1519 oct. 4.
Ck)p.-pap. in E.| mit einigen unwesentlichen correcturen von hand des
amtmanns Buland.
1) vorl. »gegeben*.
705. Amtmann Buland zu Kaufungen bekefint, van der äbtimn AU
fradis daselbst seine amtsbesoldung an geld und anderen gebühren 5
empfangen zu haben.
1519 april 28,
1519 Ich Eulandt Rulandt iczt zcur zydt amptman zcu Kaiiffungen
apr. 28. bekenne gein allermenglich, daz mich dy hochwyrdige frauwe
frauwe Alffaradis von Gots gnaden des fryhen styfts zcu Kauf- 10
fangen eptisse myn gnedige frauwe gutlich und wol zcu dancke
vergnügt und bezalt hait bys uff datum disses reversalsbryf my-
ner verscryben amptsgebur, es sy an gelde, tuche und allem an-
dern, keynnerlichen [!] usgescheiden, sagen derhalben dy vorge-
nanten myne gnedige frauwen, desglichen ir gnade stifft sol-15
eher bezalunge in crafft disses uffen breffs quid, ledigk und
loeß an alle geverde und argelist. Des zcu Urkunde han ich
mhegedachter Eulandt disse quitancz myt eygener hant*) ge-
scryben und auch myt mynem^) sigel versigelt. Datum anno
Domini millesimo quingentesimo decimo nono, donerstags nach 20
dem heiigen Ostertage.
Orig.-pap. in K. Unter dem texte über wachs auf papier gedrücktes
rundes, 25 cm grosses siegel, im schilde springender, rückwärts sehender fuchs
mit beute im gebisse, gleiche figur als helmzier, auf einem Spruchband : RYLANT
(vgl. Siegel der urk. nr. 684). 25
1) ,hant' übergeschrieben*. 2) ,mynem* undeutlich auf rasur.
706. Quittmig des brude^^s Hildebrand Sommer Carmeliterklosters zu
Cassel über SVa gülden, welche er von der äbtissin Alfradis zu Kau-
fungen zu Michaelis schuldiger weise erhalten habe.
1519 october 4. 30
1519 Hüdebrandus Szonmür ordinsbruder des closters Cassel, or-
''^*- ^- dins unßir libin frawin bruder, bekennen hijr mit disßir schrifft,
das ich enphangin habe von der andechtigin unde geistlichin
frawin Alfradis abbatischin des keyserlichen styfftes KoufFungeu
drettenhalbin guldin, die sie myr des jars phlichtigk tzu thonde35
sin uff Michaelis noch eyner vorschribunge daruwir meldende.
Unde ich Hüdebrandus obingnantte saghin egenantin frawin ab-
batischin, unde wen das mit belanghith, solcher 2V« guldin hijr
mit disßir schrifft von disßin keyginwortigin jare unde vor-
1520 apr. 11. 3B9
ghangin jaren qwidt, ledych unde loß. Zcu orkunde habin ich
gebedin unsim vater prioren, daz her ^) sin inges. an ende dijßir
schlifft haith thon drucken. Datum anno xV* xix., in die Frans-
cisci confessoris.
5 Orig.-pap. in K. Auf papier über wachs gedrücktes spitzovales, 50/82 mm
grosses siegel, heil. Maria stehend mit dem kinde, in der rechten einen scepter;
danmter in besonderem, in das spitzoval eingeschobenem, unten eckigem, oben
abgerundetem rahmen die halbe, rechts seitwärts gestellte figur eines mannes;
Umschrift: S . FORIS MAKIE DE [C]ASSELE.
10 1) ,her* übergeschrieben.
707. Äbt Gerhard zu Minden gestattet der äbtissin Mechtilde Pleiten
und 2 professschwestern des [Cisterciensetmofinen'Jklosters zu Rinteln
in geschäflsangelegenheiteti das kloster Kaufungen zu besuchen.
Minden 1520 april 11.
15 Nos Gerardus Dei pacientia abbas monasterii sanctorum 1520
Mauritii et Symeonis Myndensis ordinis sancti Benedicti notum ^^^' ^^'
facimus universis et singulis Christi fidelium utriusque sexus ho-
minibus, tarn religiosis quam secularibus personis presentes nostras
Utteras visuris auditurisque, quod legiümis ex causis licentiavimus
20 et per presentes licentiam damus venerabiU ac religiöse domine
Mettildi Pletten in monasterio Bintelensi abbatisse una cum cel-
leraria ibidem necnon et Anne Wippermans sororibus professis
loci prenotati, ut valeant visitare et adire monasterium Koffynghen
pro aliquibus negociis et causis expediendis, prefigentes nichilo-
25 minus eisdem terminum revertendi et constituendi *) in suo mo-
nasterio Bintelensi dominicam Cantate proxime futuram sine ul- 0)20
teriore dilatione et absentatione per presentes, cum plena auctori- **"** '
täte confitendi, communicandi^ quociens devocio earundem more
ordinis exeundi et redeundi poposcerit, necnon et aha ecclesiastica
30 sacramenta, si opus fuerit, percipiendi. Kogamus nihilominus
omnes et singulos supradictos ^), ad quos prenotate') declinare
contigerint, quatenus easdem spiritualibus et temporaUbus sub-
sidiis, favorabili consiho et auxilio dignemini subvenire a largifluo
remuneratore mercedem recepturi. Datum nostro in monasterio
Söprenotato Myndensi anno Domini millesimo quingentesimo vige-
simoy feria quarta Pasche. In robur et firmitatem appressum est
huic licenciationi sigillum nostre abbacie.
Orig.-pap. in M., Schaumburger sammtarchiv, kloster Binteln. Das über
wachs auf papier aufgedrückte siegel ist spitzoväl, 40/80 mm gross und zeigt unter
40 baldachin sitzende, vornüber geneigte gestalt eines geistlichen mit stab und buch.
360 1520 oct. 4. — 1520 dec. 5.
prägung undeutlich, Umschrift verwischt. Das siegel ist von denen bei Ilgen,
die Westfälischen siegel des mittelalters, heft 3, abgebildeten verschieden. Auf
der rückseite von annähernd gleichzeitiger hand: ,yisitatrices factae sunt vir-
gines in Rintelen\
1) orig. jconstitui*. 2) orig. ,supradicti*. 3) orig. ,prenotati^ 5
708. Quittung des bruders Hildebrand Sommer CarmeÜterklosters zu
Cassel aber 2^/2 gtUden, welche er von der äbtissin Alfradis zu Kau-
fungen schuldiger weise erhalten habe.
1520 october 4.
1520 Bruder Hildebrandus Sommer ordinsbrudir des closters Gas- 10
sei, ordinis unßir libin frawin brudere etc., bekennen hijr mit
myner hantschrifft, das ich enphangin habe von der andechtige[n]
frawen Alffradis abbatisßin des frien keyserlichen styfttes Kouf-
fungin 2V2 guldin, die sie mir phlichtigk tzu thonde sin des jars
noch lüde eyner schriff[t] daruwir saghin. Unde ich Hildebrandus 15
vorgnanth saghin gnantin frawen solcher 2V3 guldin hijrmit qwid,
ledigk unde loß von disßem jare unde vorghangin jaren. Des
tzu erkunde habin ich gebedin unßem patrem prioren, daz her
sin ingesigel ufi ende disßis briffes hat thon drugken. Datum
anno ^) xv® xx^., in die Francisci confessoris. 20
Orig.-pap. in K. Siegel wie in urk. nr. 706, nur weniger deutlich.
1) hier folgt wieder durchstrichenes ,millesimo^
709. Aebtissin Alfradis zu Kaufungen bedauert in einem schreiben
an den pater Dietrich zu Georgenberg, dass sie seinen umnschen be-
züglich der dem kloster Bredelar übergebenen guter in der herrschaft^
Padberg nicht entsprechen könne,
1520 december 5.
1520 Von Gots gnaden Alfradis des fryhen styffts zcu Kauffungen
eptische.
Unser inniges gebet und waz wyr gudes vermögen, aUezcijdt 80
zcuvom. Erwerdiger, besunder guter frunt. Ur schryben itzt
an uns gethan, darinne wyr dan versteyn allerley wedderstant,
den daz closter zcu Breytler etlicher guter halben, in der her-
schaff von Padbergk gelegen, haben solle, han wyr alles inhalts
verstanden, ist uns auch gar herczlich leyt. Wüsten wyr auch 35
in den sachen dem gotshuse zcu Breytler etwaz gudes und nucz-
barlichs anzouzceygen, es wer in vorsigelten briffen adder re-
gistem, des selbigen wulten wyr uns gerne und an zwyffel wil-
i
1620 dec. 12. 361
ligk bewysen. Ir habet aber des artickels meynunge hybevor
in der verhandelunge und in zcijdt des kauffes^ wy nnsers styffts
gelegk dorinne gewest ist, aller notdorfft verstanden, wulden aber
gerne, daz wyr uch in solcher sache gar vyle zcu liebe und
öwyllen gesyn konden. Wyr han auch vor etlicher zcydt dem
handell zcu gude myt allem flysse unsers styffts breyffe und re-
gister, so vyle der selbigen nach vor auwen mögen syn, dorch-
suchen lassen, es hoit sych aber noch keyns funden, daz zcu
solcher sache fruchtbar mucht syn, wylchs wyr uch alles nycht
10 han kun verhalden myt erpittunge, urme closter und uch wyllige
dejniste zcu erzceyhen. Der selbigen wem wyr gunstlich ge-
i^öygt. Datum unter unsem secret uff obent Nicolai] des hilgen
bischoffs, anno Domini etc. xx™**.
[Adresse auf der rückseite:] Dem wirdigen und andechtigen
15 unserm lieben, besundern und guten frunde hern Theoderico pater
des closters zcum Jorgenberge etc.
Orig.-pap. in Münster i./W., kloster Bredelar nr. 618. Auf der rückseite
ein grösstentheils abgebröckeltes und gänzlich unkenntliches Verschlusssiegel, so-
wie von band 16. jahrh. : ,Nota diligenter Kouffungen'.
20 710. Anitrna7in Ruland zu Kaufungeii quitürt der äbtimn daselbst
den empfang seiner amtsbesoldung bis zum vergangenen osiertermine,
sowie seiner sommerkleidung für das laufende jähr,
1520 december 12.
Ich Bulandt Kulandt amptman des stiffts^) zcu Kauffungen 1020
25 bekenne in crafft disser myner hantscrifft, daz myr dy hochwyr- ^^'
dige in Got myn gnedige frauwe dy eptische des vorgedachten
stiffts aller amptsplicht, keynnerley usgescheiden, dy den dy vor-
genante myn gnedige frawe myr myns dinstes halber zcu geben
bys zcu den nesten vergangen ostem schuldigk und plichtigk
30 ist gewest, dorzcu dy somercleydunge disses kegenvertigen jars
aUe gutlich und wol zcu dancke vergnügt und bezalt hait, sagen
derhalben dy obengenanten myn gnedigen frauwen, desglichen
er stifffc, solcher erer bezalunge in und myt crafft disses kegen-
vertigen briffes genczlich quid, ledigk und loeß an alle geverde
85 und argelist. Des zcu Urkunde han ich oben vermelter Bulandt
dissem mynem bekentnysse zcu ende der scrifft myn rinckpiczer
angedruckt. Gegeben im jare, als mhen gescryben funffzhen
hundert und zwenzcigk jar, mittewochen nach Conceptionis Marie
virginis.
362 1621 apr. 19. ~ 1621 mai 22.
Orig.-pap. in K. Unter dem texte über wachs auf papier gedrucktes
Siegel, wie in urk. nr. 684.
1) ,des stiffts' übergeschrieben.
711. Bruchstück der durch Jost von Berlepsch uiid Johann von
Hanne geschehenen beurkundung eines zwischen dem stiße Kaufungen 5
und Oswald von BuUiar geschlosseften Vertrages,
1521 april 19,
1521 . . . der stifft Kaxiffungen zcu sich genummen halt, bekennen
^ ■ • wyr oben vermelten Joest von Berleibssen und Johan Hun *) als
tydingslade disser sache, daz wyr den selbigen ^) uff bede vor- 10
gedachten Oswalds myt unsern angehorigen inges[eg]el gebruch
syns eygen ingesegels wyssentUch han usgeben zu ») eynem ge-
zugnisse und glauben aller vorgescribewe»* dynge. DesgÜchen
vermeltyer Oswalt hait auch dorbeneben in guden waren truwen
und glauben myt hant und munde zeugesagt, dissen ufgerichten 15
vertrag vor sich ader syne erben und nachkuromen in allen
synen puncten und artikeln vertruwellich, doch uns und unsern
erben unscheedelich zcu halten, und gehalten sal werde sunder
alle geverde und argelist. Datum im jare als [me|i]*) hait ge-
zaelt funffzhenhundert zwenzigk und eyns, fritags nach dem 20
A/r^ewsuntage *) Misericordia Domini gefiant.
Hyrmidt suln auch alle hingerstellige zcynse, waz der sel-
bige vermelter Oswalt von wegen syns Vetters adder aber syner
eygen halben dem stiffte solchs vorwergks halben uszurichten
muchte schuldigk, genzlich ufgehaben, ledigk und loeß gegeben 25
sgn sunder alle geverde und argelist.
Pap.-conc. in K., von band des amtmanns Buland daselbst, vielfiach cor-
rigirt, flüchtig und stellenweise sehr undeutlich. Auf der rückseite von gleicher
band: ,Concordia inter dominam et Oswaldum Butteler'.
1) wahrscheinlich = von Hanne (s. Landau Bitterburgen 1, 112). 2) wohl 90
,brief zu ergänzen. 3) vorl. anscheinend ,in'. 4) an stelle des eingeschobe-
nen ,men* steht in der vorläge ein verschlungenes ,St*. 5) ,hirten* überge-
schrieben; man könnte das wort eher für ,hein* als für ^hirten* lesen, allein das
folgende ,Misericordia Domini' macht die gegebene lesung unzweifelhaft.
712. Der rath zu Gotha ladet den pf airer Johann Feige zu Kau-^
Jungen ein, nach Gotha zu kommen, um wegen zafUung der Zinsen
aus der dortigen badestube an ihn riicksprache zu nehmen,
1521 mai 22.
1521 Unser freuntlich dinst zuvor. Wirdiger, wolgelerter, be-
mai 22, sunder gunstiger herr und freundt. Wir haben euch hievor auch 40
1521 mai 24, 363
geschriben der badstuben halben bey uns, daruf ir etUch gelt zu
haben vermeinet, des wir euch dan unbeschediget unsem erb-
tzinßen wol gestehen. Aber solch badstube ytzo wüst lyget, und
wir unser erbtzinße, desgleichen ir ewer zinße darbig sein musßen,
öhyrumb ist unser freuntlich bit, ir wollet euch, ßo schirsten ir
könnet, derhalben zw uns fugen und handelung darinnen für-
wenden lasßen, damit, ab dy sach dermasßen gericht mooht wer-
den, das ein ider teyl ein zymlichs von der stuben zu bekomen,
auch dy selbig widderumb erbawet und angericht. Das weiten
10 wir euch unangetzeigt nicht lasßen, dem wir zu dinen geneigt.
Bitten hiruf bey kegenwertigem ewr beschribene antwurt. Geben
unter unserm statsecret mitwoche nach dem heyligen Phingst-
tage, anno Domini xv® xxi. Der rath zw Gotha.
[Adresse auf der räckseite:] Dem wirdigen, wolgelerten er
15 Johan Fygen zw Kawfhingen pharrem, unserm besundem gun-
stigen hem und guthen freunde,
Orig.-pap. in K. Der brief war mit einem über grünes wachs auf papier
aufgedrückten, 38 mm grossen siegel verschlossen, von dem nur die umrisse
einer unter baldachin sitzenden figur zu erkennen sind.
20 713. Dittnar Rycke schreibt dem rathe zu Gotha, er werde in der
nahebevorstehefiden Versammlung der betheiligten beantragen, dass dem
rathe ein Unterhändler bezüglich der badestube daselbst zugesendet
werde,
1521 mai 34.
25 Myne fruntliche dinste und alles gut zcuvornt. Achtbarn 15J21
und wysen hem, besundem guten freunde. Ur scryben iczt an *'*^* ^^'
mich gethan, betreffen dy bodestuben by uch, han ich vorstanden
und geben uch doruff zcur antwort, daz dyjhenen, dy solche
Sache belangt, nest zcukummen suntags zcu hauffe kummen
30 werden. Alsden wil ich ure scriffte zcum besten vorbrenge der
zcuversicht, daz wyr alsden eynen unter uns zcu uch uffs förder-
lichste verorden und zcuschicken werden in der sache zcu han-
deln. Solch han ich uch zcum besten nicht wuln verhalten, und
an daz uch willen und dinst zcu thunde, wer ich myt allem flisse
36gancz willigk. Datum fritags in der heiigen Phingestwochen,
anno Domini etc. xx primo. Ditmarus Rycke etc.
[Unter detn texte die adresse:] An den raith zcu Gotha ge-
scryben.
Cop.-pap. in K.
364
1521. a. — 1621. b.
714. ÄU8 der ,,Rßicl^sinatricul von anno 1521". a,
Aebtißinnen.
153L a. Abtißin zu Quedlinburg mit der stadt Quedlin-
burg :
Abtißin zu Eßen
„ Herwerden
„ Nieder-Münster in Regenspurg
von Thom
zu Ober-Münster in Regensburg
Kauffingen
öeringrode
Lindau
Buchau
Aebtißin zu Röthl-Münster
Hegbach
Gutenzeil
Peund oder Peindt
77
77
77
77
77
77
77
77
77
77
77
77
77
77
77
77
77
77
zu ross:
zu TUE
0
10
2
13
0
. 0
2
18
0
0
0
13
1
10
1
10
1
10
2
10
0
9
0
5
0
5
0
5
10
15
Aus „Reichsabschiede" 2, 218.
715. Aus der ^yReichsmatricul von anno 1521*^
Aebtissinnen.
*.
152L h, Aebtissin zu Quedlinburg mit der stadt Qued-
linburg
Aebtissin zu Essen
Und soll ihr die stadt und das
capitel in reichs-anlagen zu Steuer
kommen.
Herwerden
Niedermtinster
Obermünster
Kaufflingen
Rotenmünster
Lindau
Gringerode
Buckau
Hechbrach ')
öutenzell
Bainda
Aus „Reichsabschiede" 2, 225.
77
77
77
77
77
77
77
77
77
77
77
77
77
77
77
77
77
77
77
77
77
77
r.
2
2
f. c. ca. *) 20
16
13
90
60
150
100
25
6
30
50
1
3
37
62
6
37
62*)
1
10
30
30
1
4
30
50
6
37
62
1
6
30
50
2/
6
45
75
5
5
8
86
5
5
8
5
5
8
iöää marz 2^. — 1522 mai 4. 36ß
1) r. = zu ross, f. = zu fuss, c. = zu unterhalt des cammergerichts
jährlich, ca. = cum augmento (s. „ Reichsabschiede '^ 2, 221). 2) um eine
rubrik nach links verschoben? 8) soll wohl ,Hechbach* (Hegbach) heissen.
716. Amtmann Buland zu Kaufungen quiitirt der äbtissin daseibat
5 den empfang seiner besoldung, ausgenommen 19 gülden, die «• erst zu
ostem ei'halten werde.
1522 märz 27.
Ich Kulant Kulant iczt zcur zydt amtniEui des stifFts zcu ln22
Kauffungen thun kant gen^) allermenglich in und myt crafft ^^
lOdisses briffes, daz myr myn g. f. eptische vorbenanten stiffts alle
mynen amptsplicht, [der sie] ^) bys uff dissen tagk magk plichtigk
und schuldigk gewest syn, genczlicli und gutlich vergnügt und
bezalt hait, usgescheiden ninzhen gülden, so myr nest zcukummen
ostem bi eren gnaden myns gethän dinstes halber erschynen
15 werden, nach noch zcu geben und zcu bezalen, alles hyrinne
geverde und argelist usgeslossen Datum anno Domini millesimo
quingentesimo vicesimo secundo, donnerstags nach dem heiigen
suntage Oculi genant. Des alles zcu Urkunde han ich Bulandt
disse quitancz myt mynem rincksignet unterzeichent.
20 Orig.-pap. in K., von hand des amtmanns Ruland. Siegel wie in urk.
nr. 684.
1) orig. ,ger*. 2) ,der sie* fehlt im orig.
717. Ayntmann Ruland zu Kaujuvgen vergleicht das stiß daselbst
mit dem st/ßsmanne Jost Wassmuih zu Ober^Elsutigen dahin, dass
25 letzterer dem stlße für die riickständigen flüchte am nächsten Micha-
elistage 9 viertel kam und 6 viertel hafer nebst Zinsen entnchten solle,
1522 mai 4.
Zu *) wysßenn : Nochdem als sich den etzliche irrunge unnd 1522
gebrechenn gehalten han zwischen uns Rulande Bulandes als ***** ^'
30 amptmann des stiffts zu Kauffungen an eynem unnd Josten Waß-
mudt obenberurtten stiffts man wonhafftigk im dorffe zu Obern
Eisingen anderteyls, antreffenn etzliche hinderstellige und unbe-
zcalte fruchte, wie sich den solchs^) noch ußwyßunge der re-
gister clerlich befunden holt, als han wyr uns des von beyden
35teyln unter eynander gutlich vertragenn, der moysße das gedach-
ter Jost vor alle hinderstellige und unvergnugte fruchte, [die]')
bys uff diessen tagk magk erschynen seyn, geben und dem
stiffte bezcalen sal uff nest zukummen Michaelis tagk newnn
366 vor 1522 jum 2^.
fertel koms und ses fertel hsibherUy die ich den ohextg&taaim^
Jost also geredde und gelobe zusampt den zynßen, die den uff
nest zukummen Michaelistagk auch erschynen werden, sonder
allenn femer uffzcogk und des stiffts schaden ußrichten unnd
vergnügen wil. Des alles zu Urkunde han wyr als selbsachenn 5
zu beyden teyln zwo zcyddeln glichs luths und Inhalts uffgericht
und ußeynander geschnedden und auch igliche partige doruff
eyne zu sich genummen. Datum sontags nach Invencionis crucis,
Bosno Domini millesiino qmBgpatofliiao vicesimo secundo.
Orig.-pap., untere hälfte eines ausgeschnittenen zetteis, in K. 10
1) orig. ,Zun^ 2) ,8olchs* übergeschrieben. 8) ,die* fehlt im orig.
718. Dietrich Becker zti Langendreer bittet (den herzog Johann zu
Cleve als seinen landesherrn), sich für ihn beim stifte Kaufungen zu
verwenden, damit er von dort aus an dem gebrauche des ihm über-
gebenen hofes Huckarde nicht gehindert wei*de, 15
[vor 1522 juni 22 J
[vor 15JS3 Durchluchtige, hochgebornn fürst. Myn schuldige, willige
jum 22.] ^enst sy u. f. g. altyt voran bereit. Gnedige, allerlieffste her.
U. f. g. geve ich mit klagenn tkennen, wie*) die erwirdige ab-
dysse innd proistinne, vort decheninne ind sementliche junffemao
des stichts tot Kouffunge in den laut Heyssen gelegenn my ind
mynenn son Johann gnant twe hande an denn Kouffunschen
have, wie die tot Heckerde in den gericht van Dorstvelde ge-
legen, gegeven innd uns darmede na inhalt uyrer werden ind
lyeffden gegeven brieve ind siegele, dairoff ich u. f. g. hyrby25
wairhafftige copie oevergeve -), behandet heben. Innd so ich dan
der dry ader vier jair in gebruick geweist synn, wordt my nu
van obgemelten myner frauwenn ind andern alsulchen indracht
vurgekeirt ind gedain, ick an gebruicke der VMVscreoen hoeven
vurhyndert ind dairby nyt verbly ven moegen, anroepe ind bidde 30
daromme, so ich dienstlichste kan ind mach, u. f. g. my als u. f. g.
arme undersaete gnedich erschynen ind by vulgemelten frauwen
ind sticht also verschayffen doin willen, [dat]*) ich desjheenen
my also inhalt brieve ind siegele verliehent behaldenn ind boeven
denn selven nyt bedrungenn ader besweirt wordenn moegenn. 85
Sulchs gebuert my myt mynen schuldigen plichtigenn dienst
myns armen vermoegens altyt tho verschuldenn. Doch wes my
des vann u. f. g. geschien ader wederfarnn sali, begem ich eyn
I62ä juni 22. a. 367
gnediche troistliche antwort van dorselver u. f. g., der ich denn
almechtigen inn ewicheit bevelh.
U. f. g.
arme undersaete tot
5 Lang«idrier Die[t]rich Becker.
Cop.-pap. in K. Der bri«! ist zwar ohne adresse und datum, scheint aber
. nach dem inhalte der urk. nr. 719 an den herzog Johann zu Cleve gerichtet
und von diesem an die abtissin nach K. gesdiickt worden zu sein, wonach sich
auch die zeit der abfassung desselben bestimmt.
10 1) hier folgt wieder gestrichenes ,my^ 2) auf das letzte e folgt wieder
gestrichenes n. 8) ,dat^ fehlt im orig.
719. Aebtissin Alfradis zu Kaufmigen erklärt sich dem herzöge
Johann zu Cleve bereit, die klage Dietrich Beckers wegen des gutes
(Huckarde) bei Dorstfeld durch ein manngericht entscheiden zu lassen.
15 1522 juni 22. a.
Durchluchtiger, hochgeborner fürst und herre. Qnediger 152^
herre. Unser demutiges gebet gein Got und waz wyr ere und-^**^* ^^' ^•
guts vermugen, synt u. f. g. allezcydt unterteynigk und willigk
bereyt. Gnediger herre. Waz den u. f. g. iczt an uns mgt in-
20 verslossener suppHcacio?* etc. Diederich Beckers hait thun scry-
ben, han wyr alles verlesen und auch zcu guter meist verstanden
und geben doruff u. f. g. den bericht von unser[m] stifft, [daz] ^)
eyn fry gut legende hait by Dorstfelde. Nu heldet sich solchs
gudes halber dy irrunge, daz an dem selbigen gude der ernveste
25 unser lieber getruwer Jasper von Elverfelde lanttroste etc. nach
Inhalt etlicher briffe und sigel, so von unser vorfam der ep-
tischen seligen an Jasper in zcusagen verscryben und gegeben,
inglichen sali Dederiche Beckers auch uß ursach syner briffe und
sigil vermeynen, also eyn iglicher uffe syn teil an solchen vor-
SOgnanten gude gerechtkeit zcu haben etc. Solchs lossen wyr nu
alles uffe sich selber beruwen, dach alse, wo obengedachter Di-
derich sich unser vorigen antwort, ime zu vilmals zugeschickt,
nicht wil sedigen losse und by ime selber bedencken, myt waz
f erlicher und unwarhafft[i]g<??' gründe [er] ^) solche syne angezceg^
35 briffe und segil erlanget hait, so synt wir des willigk uff gedachten
Diderichs ansuchen nach lehengutter gewonheit und rechte eyn
unparteyelich mangerichte lossen zculegen'), dormidt eynem ig-
lichen teylle gesche, waz ime in rechte magk zusthen und ge-
buren. Ist aber gemelter Dideriche solchs in der w^ste nicht
40 anzcunemen *), so synt wir des verstentigky daz der duf chluchtige,
ä68 1622 jum 22. b.
hochgeborne forste und herre her Philips lantgrafiEt [!] zcu Hessen
etc. unser g. herre unser und unsers stiffts allezydt gein Dide-
riehen zcu eren und rechte mechtigk sal syn. Solchs han wyr
u. f. g. uß unterteyniger meynunge nicht wuln bergen. Item an
daz, womidt wyr u. f. g. unsere vermogeliche dinst wüsten zcu 5
z^^en, deß selbigen wem wyr aller unterteynnekeit ganz willigk.
Gegeben unter unser der eptyche secret sonntags in octava Cor-
poris Christi, anno Domini etc. xxii.
Von Gots gnaden Alffrads des fryhen stiffts zu Kauffungen
eptische, Elisabet Hack^ prebstyn, Helene Frisken kelnersße, 10
Anna von Tallwigk custeryn und ganze cappitel des vorberurtten
stiffts.
[Auf der rikkseite die adresse :] Dem durchluchtigen, hoch-
geboren fursten und hem hem Johan herczaw zcu Cleve, zcu
Gulich, zcu Berge, graffe zcur Margk und zcu Ravensbergk etc., 16
unserem gnedigen hern.
Pap.-conc. in K. von der hand des amtmanns Buland daselbst.
1) ,daz' fehlt in der vorl. 2) ,er* desgl. 3) Schreibfehler für ,legen
zcu lossen^ 4) ,bereyt* zu ergänzen.
720. Die äbtissin zu Kaufuiigen berichtet detn herzöge Johann (zu^
Cleve), das8 Dietrich Becker (zu Langendreer) niemals in diensten
des süßes Kaufungen gestanden habe.
1522 Juni 22. b,
1522 Auch, gnediger furste und herre, u. f. g. sal es nicht dorvor
jum 22. 6. ansehen, als daz Dederich Beckers sulte uns adder unserm stiffte 25
bis nach doher y dinste adder ander getruwekeit bewysen habe,
den er ist unser adder unsers stiffts dyner ny gewest. Wie er
aber uns in selbigem eyniche worhafftige anzeygunge wüste zcu
geben, so wulten wyr ime dorkegen dupel syne belonunge thun.
Auch, gnediger furste und herre, so wyssen wyr nicht, weß 30
wyr uns in dem bedencken suln. U. f. g. scrifft ist uns uber-
antwort wurden hüte sonntags nach dem feste Corporis Christi *).
Nu heldet ur gnade scrifft im dato alrest uff sontag Johannis-
abent Nativitatis 2) etc.
Pap.-conc. in K. Ohne adresse. Der adressat ist, wie in der vorigen 35
urk., herzog Johann zu Cleve und das stück wohl eine nachschrift (nach ein-
treffen des herzoglichen briefes) zu urk. nr. 719.
1) die datirung stimmt mit der der vorigen urk. überein, w^enn auch das
jähr hier nicht genannt ist. 2) im jähre 1522 fiel der Johannisabend auf
162Ö oct. 4. 369
einen montag; die datirung des herzoglichen Schreibens ist zu beanstanden, weil
ein am 22. in Kaufungen eingetroffener brief nicht am 22. oder 23. in Cleve
geschrieben sein konnte.
721. AnUnwnn Ruland zu Kau fangen bekennt ah bevolhnächtigter
bdes dechanteii Eberhard Schiesser zu Mainz, präbendaten zu Kaufun-
gen, dass die äbUssin daselbst ihm als ausgleich für die demselben
5 jähre lang schuldig gebliebene?! naturalien 40 gülden auszahlte.
1522 october 4.
Ich Bulant Rulant iczt zcur zydt amptman zcu Kauffungen t522
10 bekenne in und myt crafft disses kegenvertigen briffes, daz ich ^^'- ^•
uß volmacht und gewalt des wyrdigen hern Schissers dechent
zcu Mencz etc. und prebendat zcu Kauffungen myt myner gne-
digen frauwen der eptischen zcu Kauffungen gutlich und gencz-
lich gerechent habe also und zcum ersten, daz myn g. f. ge-
lömelten hern Schisser schuldigk ist gewest zcu bezalen, nemlich
dy treystennynge % es sy ber, speck, fleys, wurste, brot, swyns-
koppe, smalcz, swynsfusse, wy dan solchs eyns iglichen jars der
stifft gein hern Schissern syner prebenden halber zcu vergnügen
plichtigk ist gewest, als nemlich anzcurechen uff Michaelis tagk,
20 als mhen halt gescryben anno Domini millesimo quingentesimo
decimo octavo, bys uff Michaelis gescryben anno Domini mille-
simo quingentesimo vicesimo secundo, vor solchs alles, wy oben
sthet, bezalt und gegeben hait an gelde vierzigk gülden, als
nemlich eyn iglich jar achte gülden etc. Bekenne auch dorbe-
25 neben, daz myr dy vorgedachte myn gnedige frauwe anstait hern
Schissers vergnügt hait alle verfallende fruchte, es sy habber
adder kom, dy bys zcu dissem tage ern Schissern by'dem stiffte
zcu Kauffungen erschynen ist gewest. Demnach so sagen ich 2)
vorgenanter Rulandt dy vorgedachten myne gnedige frauwen,
SOdesglichen erer gnade stifft in und myt crafft disser kegenver-
tigen quitancz solcher erer bezalunge an und von wegen hem
Eberharts Schissers quid, ledigk und loeß, auch schadelos zcu
halten^) sunder alle ge verde und argelist. Des zcu Urkunde so
han ich Rulandt disse quitancz myt eygener haut gescryben und
35 auch [myt]*) meynem rincksignet zcu ende der scrifft verzey-
chent. Datum anno Domini millesimo quingentesimo [vicesimo] ^)
secundo, uff tagk sant Francisci des heiigen bitvatters.
Orig.-pap. in K. Unter dem texte über grünes wachs auf papier aufge-
drücktes ringsiegelf wie in urk. nr. 684. Auf der rückseite von derselben hand :
40, Schissers quitancien'.
24
370 1622 nov. 8.
1) tröstung, aufbesserung einer pfründe. 2) ^ich* übergeschrieben.
8) ,auch schadlos zu halten* mit einfügungszeichen am rande. 4) imyt* fehlt
im orig. 5) jvicesimo* fehlt im orig., ist aber gemäss der im texte vorkom-
menden Zeitangaben nothwendig zu ergänzen.
722. Landgraf Philipp zu Hessen schreibt an einen ungenanuten^ 5
dass die auf des süßes Kaufungen rente zu Heroldsliausen gelegte
beschlagnahme, da diese sache vor ihn und den herzog Georg gehöre,
aufgehoben werden solle.
1522 november 8.
1522 Philips von Gots gnaden lanntgrave zu Hessen^ grave zu 10
not?. 8. Catzennelnpogen etc.
Lieber getrewer. Die erwirdige inn Got unser freundin
die abtissin zu KawiTungen hat uns mit inligender clagschrift,
das ir etzlich gepot uf des stiffts renthe zu Herolßhawsen gelegt
und besehen sein sollen etc., angesucht, wie du das daraus zu 15
sehen hast. Deweyl nu die Sachen vor unsers ohmen hertzeg
Georgen und unser rethe*) uns als zwen ordenlichen richter zu
ortem gehören und vor uns in recht anhengig versast und sie
darumb zu recht zu stehen urputig und willig sein, begeren wir
an dich ernstlich, du wollest den angetzeigten kumer und gepot 20
durch den richter bescheen *) uff und abthun und den Heinrichen '),
von des wegen die gepot gescheen, mit ernst dahin halten und
vermögen, das er sich seins unpillichen fumemens enthalte und
sich an ordenlichem rechten und irem erpieten gnugen lasse, da-
durch den jungfrawen ire renthe, zinße und alle gerechtigkeit 25
ungeweigert volgen, sie claglos gemacht und zufrieden gesteh,
wir auch weithers anlawffens von inen überhaben werden mögen.
Des thun wir uns alße zu dir versehen und begem hiruf dein
antwurt. Datum sonnabents nach*) Leonhardi, anno Domiui
etc. xxii. 80
Orig.-pap. in K. Ohne adresse.
1) jUnsers ohmen — rethe' von anderer band mit einfügungszeichen am
rande. 2) ,durch den richter bescheen* desgl. 3) wohl Heinrich Keine (s.
urk. nr. 783). 4) hier folgte zuerst wieder gestrichenes ,Allerheilgen tagk',
für das von anderer band am rande ^Leonhardi* gesetzt wurde ; beides trifiFt den d5
8. november.
152Ö nov. Ö9. — 1622 dec. äO. 371
723. Jasper von Elverfeld, schultheiss des süßes Kaufungen zu Her-
bede, zeigt der äbtissin Alfradis zu Kaufungen an, dass er ausser
den von ihrem caplan Tylken erhobenen Pachtgeldern und 11 horns-
gülden ihr auch seinerseits vmi dem gute zu Dorstfeld 6 goldgulden
b schicke U7id verspreche, ihr im folgenden jähre die ganze schuld zu
bezahlen,
1522 november 29,
Mynen schuldygen, wylgen deynst altyt tofom. Erwerdyge 15^:2
und gnedyge leyve vrowe. Her Johan Tylken u. gnaden kap- ^^^' ^'
lOpelan heft upgebort und uiitfangen na den regysten u. g. pacht,
hyr *) jars faln heft, und darto 1 1 hornsgulden van verfalle. Ocli
soe schycke ich u. gnaden 6 goltgulden, 27 radelwytde^) vor
iden gülden, van 2 jarn van dem gude to Dorstfelde, wywal ich
der^n nach nicht al gebort heb, dan sy der toversycht de pacht to
15 krygen. Tegen dat tokomen jar sal u. g. dan allet goyt besehet
van dem gude to Dorstfelde krygen, soe ich des nach geyn klar
ende hebbe, dan ich byn in der boringe, wy her Johan Tylken
u. g. wal seygen sal. Dan der schryft myns g. h. an u. g. ge-
dan befrompt my, dat de so hynder my her sunder al myn wet-
20ten gescheyn is, dan ich wyl wal in karten, so vro ich to have
kome, wal vememen de gestalt der schryft. Darmede u. g. Gode
dem almechtygen to langen selgen tyden gesunt befaln syn. Da-
tum sunte Andres avente under mynem syngnet anno etc. xxii.
Jasper van Elverveld,
25 u. g. schultys to Herbede ^).
[Adresse auf dtr rilckseite:] Der erwerdygen myner gnedygen
leyven vrouwen vrouwen Alf rat van*) der Borch van Gatz gna-
den des vryen stychtes Koufyngen epdysse.
Orig.-pap. in K. Der brief war mit dem über wachs auf papier aufgedrückten
SOringsiegel Jaspers verschlossen, 11 mal getheilte tartsche, darüber: I. V. E.
1) vor ,hyr* zu ergänzen ,de u. g.* 2) ,radelwitte*, der Cölnische albus
mit einem rade, 4*/» Braunschweiger pfennige werth (s. Schiller und Lübben).
3) ,de* verwischt. 4) ,van' wiederholt.
724. Landgraf Philipp zu Hessen verweist die dorfmänner zu Ober-
35 Kauf ungen mit ihrer klage gegen die äbtissin und den amtmann Ruß-
land zu Kaufungen auf das gefällte urtheil und befiehlt, dass einige
von ihnen anderen tages in Cassel erscheinen sollen.
Cassel 1522 decetnber 30.
Philipp von Gots gnaden landgrave zu Hessen, grave zu 1522
40 Catzenelnbogen etc. ^^''' ^^'
S72 I62ä febr. lä.
Lieben getreuen. Wir haben von unsern rethen auf euer
vorig an uns gelangte clage ^) und gesterigs weither furtragen in
den irrungen zwischen euch als clegern eins, unser lieben, an-
dechtigen der abbatissin zu Kauffungen und Ruland Bulands
amptmann daselbst, auch ezlichen sonderen personen beclagten 5
andersteils sich erhaltende allenthalb bericht empfangen und ge-
hört und befinden nu im selbigen, das ir etwas unförmlich, eigen-
willig und mit selbsgewalt die pfandung gethan, euch auch von
unsertwegen gegebenen bescheids und ewer selbs bewilligung nit
gehalten habt und das sie euch darumb abermals nach pillicheitlO
und dem rechte gemeß ein bescheidt geben haben, und wollen
daruff ernstlich, das ir gestern genomen abschidt gentzHch gelebt
und nachkomet und etzliche von euch morgen mittwoch Vormit-
tage zeitlich hie zu Cassel uff unser cantzlei erscheinen lasset,
weither handelung zu gewarten. Deß wollen wir uns ernstlich ver- 15
sehen. Datum Cassel am dinstag nach Innocentum, anno etc. xxiii.
[Adresse unter de^n texte:] Unsern lieben getreuen greben,
furmunden und gemeyne zu Obemkauffungen.
Pap.-conc. in M., ältere akten der Casseler räthe, stift Kaufungen.
1) die klage war am 23. december 1522 in Cassel vorgebracht worden. 20
725. Der canonicus und ej'zbischöfliche cwnmissar Konrad Steinwarf
zu Fritzlar befiehlt den rectoren zu Kaufungen und Cassel, die j^riester
Johannes Butel und Johannes Tuen in die landgräfliche kanzlei zu
Cassel zu einem bestimmten tet^mine vorzuladen, um zeugniss in der
klagesache der gemeinde Ober-Kaufungen gegen den amtmann Ruland 25
daselbst abzulegen.
1523 februar 13.
1523 Conradus Steynguart canonicus ecclesie sancti Petri Fritz-
fehr. 13. lariensis, reverendissimi et illustris principis et domini domini
Alberti Romane ecclesie tituli sancti Petri ad vincula presbyteri30
cardinalis, Maguntini et Magdeburgensis archiepiscopi etc., mar-
chionis Brandenburgensis etc. commissarius generalis per Fritz-
lariensem et Geismariensem preposituras constitutus divinorum
rectoribus in Kauffungen et Cassel ceterisque requisitis salutem
in Domino et nostris hujusmodi, ymmo verius prefati domini re-35
verendissimi mandatis obedire. Vobis et vestrum cuilibet in so-
lidum mandamus, quatenus ad instanciam providi viri Rulandi
Bulandi accedentes, quo propterea fuerit accedendum, peremptorie
citetis honorabiles dominos Johannem Butel et Johannem Tileni
1523 febr. 13. 373
m
presbyteros, quos et nos auctoritate prefati domini reverendissimi
sie citamus, ut in certo termino pro parte prefati Rulandi sta-
tuendo seu assignando compareant coram validis, strennuis et
nobilibus viris dominis consiliariis illustris principis et domini do-
5 mini Philippi landgravii Hassie, comitis in Katzenelnbogen, Dietz,
Zcigenhayn et Nidda, in ejusdem illustris principis domini land-
gravii cancellaria Casselensi ad jurandum et veritati testimonium
perhibendum in causa coram eisdem dominis consiliariis inter
villanos et communitatem ville Kauffungen superioris ut actores
10 ex una et prementionatum Kulandum Rulandi de et super rebus
in actis cause hujusmodi latius deductis et illarum occasione ut
reum ex altera partibus indecisa vertente. Alioquin contra eos-
dem citatos propter eorum contumaciam et rebellionem ad ulte-
riora procedemus. Et nichilominus eisdem citatis, ut juramentum
15 hujusmodi coram eisdem dominis consiliariis prestare licite possint,
presentium tenore indulgemus, ita tamen ut hoc ipsum juramen-
tum in religionis habitu decenti et in manibus sacerdotis prestent.
Datum anno etc. xxiü., in die xiü. februarü.
Hermannus Vette notarius subscripsi.
20 [^^{f der räckseite:]
Johannes Petri de Kauffungen vicerector parochialis ecclesie
sancti Ciriaci veteris opidi Cassel presentibus recognosco, quod
pro requisicione Bulandi Bulandi et retroscripti mandati exhibi-
cione venerabiles dominos Johannem Beuttel et Johannem Tylen
25 auctoritate domini commissarii Fridslariensis mihi in hac parte
conmiissa et concessa citavi citacionisque copiam de verbo ad
verbum unicuique ipsorum tradidi cum speciali certificacione et
assignacione termini ad comparendum sub sexta feria post Invo- t5J33
cavit in prenominata cancellaria mane hora audiendarum causa- ^^ ^'
30 rum consueta et ad jurandum et veritatis testimonium prestandum
in causa, que vertitur inter prefatum Kulandum Rulandi ex una,
villanos et communitatem ville Obemkauffungen partibus ex al-
tera, prout in dicto mandato ulterioribus verbis plenius expri-
mitur et continetur. Actum et scriptum manu mea propria a
35 tergo mandati hujusmodi commissionis die vicesima secunda mensis
februarü, anno Domini etc. vicesimo tercio.
[Darunter von anderer hand:] Commissio domini commissarii. 1523
Presentatum freitags nach Invocavit, anno etc. xxiü. ^^ ^'
Orig.-pap. in M., ältere akten der Casseler räthe, stift Kaufungen. Das
40 aufgedrückte spitzovale, 50/30 mm grosse siegel zeigt den heil. Petrus mit den
schlüsseln, darunter Wappenschild mit einem S., Umschrift verwischt,
374 1528 märz 8.
726. AebUssin Alfradis von der Borch und das atift zu Kaufungen
veräussem an Thilo Wolff von Gudenberg zu lUer, Statthalter zti
Cassel, ihren antheil am zehnten zu Calden auf wiederkauf.
1523 märz 8.
1523 Wir Alffradis von der Burgk von Gots gnaden des freien 5
marz 8. g^^g ^j^g heyigen creutz zu Kauffungen eptiße, Elizabeth Hacke
probstin, Helena Frysten kelnerße, Anna von Talwigk custerin
und gantze samelung des capittels daselbst thun kunth unnd be-
kennen für uns und alle unsers stiffts naclikhomen ghen aller-
menniglich, das wir recht und reddlich zu kauff geben, wie dan 10
ein auffrichtiger kauff von rechts oder gewonheit wegen allerbest
crafft, macht und bestendigkeit hat, haben sal und magk, und
verkeuffen hiemit jegenwertiglich in crafft und macht dießes
brieffs dem emvestenn Thieln Wolffen von Gudenberg zu Itter
da zur zeit stathelter zu Caßell, seinen rechten erben oder in- 15
heiter diß brieffs mit seinem guten wißen und willen unser
tzweytteyl des halben zehende zu Kalden *) mit aller in und zu-
behorunge, nichts außgescheiden, vor vierhundert gülden an golde
gut von muntze unnd gewicht Franckfurter weher, die wir dan
also von ime zugetzalt entpfangen und di furter in unsem und 20
des stiffts nutz und frummen gewandt haben, der wir inen hie-
mit quitiren und lois sagen. Und sal nu hinfurter der gnant
keuffer, sein erben und mitbeschriben solchen tzweitteil unsers
und des stiffts halben zehenden zu Kalden mit aller in und zu-
behorunge, wie wir das in alwege innegehabt und gebraucht, 25
inhaben, innemen, uffheben und sich des noch allem seinem
besten, nutz, willen und gefaUen gebrauchen, damit thun und
laßen soll, als sonst mit andern seinen renthen und gefeilen, und
setzen ine des in ewige ruige possession und gebrauchunge, uns
und unser nachkhomen gentzlichen dorauß unnd wollen inen der 30
auch volkhomen werschafft thun, so dick und vil ime des noit
sein wirdet, und ine dabei gnediglich handthaben, schützen,
schirmen und behalten. Doch wollen wir hirin uns und unsem
nachkhomen usgedinget und furbehalten haben, wilche zeit wir
wollen, mögen wir oder unsers stiffts nachkhomen unser ange-85
zeigt tzweiteil des halben zehenden mit aller in und zubeho-
runge mit vierhundert goltgulden obenberurter werunge oder
mit sovil geldes, als zu der zeit gut Rheinische volwichtige gül-
den Franckfurter we[h]er ^) erer betzalung mögen gelden, ablösen,
doch also das wir oder unser nachkhomen gemeltem keuffer oder 40
1523 mai 25. 375
seinen erben und mitbeschrieben solche ablosung ein halb jar
zuvor verkundigen und alsdan tzwischen Michaelis und Martini
solche vierhundert gülden in der stadt zu Fritzlar mit einem
nemHchen benanten zugeschriben tage in crafft einer ablosunge
5 gutHch geben und on allen vertzugk libbem laiße. Alsdan wollen
wir oder unser nachkhomen obenberurt unser tzweiteil des halben
zehenden, wie wir das verkaufft gehabt, widderumb zu unser und
des stiffts gewalt und eigenthumb nemen, und diße verschreibung
todt unnd crafftlos sein. Wir obgnant Alffradis unnd di andern »)
10 mitbeschriben geredden und versprechen in guten*) trewen und
glauben, diße unser verschreybung in allen iren puncten und
artickeln stedt, vest und unverbrüchlich zu halten, darwidder
nichts zu suchen noch zu gebrauchen, das unß und unsem nach-
khomen zu guthe und den gemelten keufier zu schaden und
15nachteil khomen mochte in keynerley weis, alles ungeverde*)
und argelist. Des zu Urkunde haben wir eptiße obgnent, des-
gleichen gantze samblung des capittels daselbst vor uns und alle
unsers stiffts nachkhomen dißen offen brieff mit unser eptige und
capittels genant des heyigen creutz ingesiegel hyran gehangen
20 versiegelt geben, des wir uns den obgedachte ampteprobstin,
kelnerße und custerin, uns hieran also mitgebrauchen. Und be-
kennen desgleichen ich Kulandt Eulandt amptman zu Kauffungen
als mithendeler zu merer bekrefftigung unnd bekentnuß, auch
mein ingesiegel wissentlich hyran gehangen habe, alles in einen
25 glauben und gezeugnuß vorgeschribener dinge. Gegeben im jar
nach Christi unsers Hern geburt f unffze[n]hundert tzwentzig unnd
drei jar, uff den sontagk in der fasten gnant Oculi.
Orig.-perg. in K., stellenweise kleine löcher. In der mitte der Urkunde
cassaüonsschnitt. Die 3 siegel sind abgefallen.
30 1) vgl. urk. nr. 831. 2) h durch riss zerstört. 3) hier folgt wieder-
gestrichenes b. 4) desgl. ,go*. 5) für ,on geverde*.
727. Aebüssin Alfradü und das capitel zu Kaufungen veräussern
den söhnen des vorhinnigen schuUheissen Hans Fritzen zu Herles-
hausen ländereien daselbst,
35 1523 mai 25.
Wyr Alffradis vonn Godts gnadenn des keyserlichenn styffts 1523
des heylgenn creutzs kyrchenn zu Kauffungen eptischen, Elizabet ^^*^ ^^'
Hackenn proebstynn, Helena Fryßkenn kelnei^ßen, Anna von
Thalwig custerynn imnd wyr gantze capittel des obgnanten
376 1523 mai 2B.
styffts thun kundt unnd bekennen gegenn allermenniglichenn,
denn oder dem dyese unsere offene vorschrybunge oder bryff
vorkompt: Nachdem unsere vorfamn obgedachts styffts seliger
gedechttnys verflossener zeit eynn stucke landes ynn der feltmarg
zu Herlßhusenn hjrnder der mulhe gelegenn nach inhalt eyner 5
vorschreybunge darober volnzogenn unnd gegebenn, dem ersamen
Hansenn Frytzenn, Nesenn seyner hausfrawenn unnd der selbi-
gen rechten erbenn widerkauffsweise umb eynnhundert Reynsche
guldenn vorkaufft etc. Wann nun solche lenderey im mehren-
theil zu wesennwachs gemacht unnd gebessertt unnd wir zu un- 10
serm unnd des styffts nutz unnd frommen gelts benoettigt, ha-
benn wir obvermelte eptischenn, probstynn, kelnerße, custerynn
unnd gantze capyttell gnantes styffts eyntrechttiglichenn für uns
unnd unsere nachkommenn myt wolbedachtem synne, muthe
unnd radte erblichenn, ewiglichen unnd grundtlichenn denn vor- 15
sychttigen unsern lyebenn getrewenn obberurts Hansen Frytzen
seligenn shoenenn, auch allenn denn, dye dyesem bryff anhengigk
seynn, der selbigen erbenn unnd erbnemen ader wer dyesenn
bryff mytt ihrem wissenn ader wyllenn innehat, vorkaufft habenn
unnd vorkeuffenn obangezeigte lenderey myt aller nutzunge unnd 20
besserunge inn crafft dyeses bryffs umb tzweyhundertt Reynsche
guldenn Frankfurtter where in aller mase unnd forme, wie erb-
kauff, inn allen rechtenn nach der allerbestenn forme unnd ge-
staltt geistlichs ader weltlichs rechts, crafft unnd bestandt haben
sali ader magk, welcher tzweyhundert guldenn sie unsem vor- 25
farnn seligen eynnhundert unnd uns itzo auch eynnhundert gul-
denn ann gudter muntze zu gudtem dancke unnd alßo dye tzwey-
hundert gülden kauffgelts gentzlich unnd gar zu gudter genüge
bezalt unnd entricht habenn, dye wir auch wircklich entpfangenn ^)
und ynn unsernn, des styffts, auch unser nachkommen nutz unnd 30
frommen gewandt, nemlich gegenn denn vonn Herda funfftzehn
malder fruchte, halb komn unnd halb haffernn jerlicher gulde,
dye etwe vonn unsernn vorfamn vorschrieben gewest, abgelost.
Derwegenn sagen wir dye keuffer unnd inhaber dyeses bryffs
solcher ihrer bezalunge der tzweyhundertt guldenn inn crafft 35
dyeses bryffs für uns unnd alle unsere nachkommen quydt, ledig
unnd lois unnd vorzeyhen uns für uns und unsere nachkommen
aller rechte, forderunge unnd anspreche ann bemelter lenderey
unnd bekennen hyrauff weyther, das wir vor uns unnd unsers
styffts nachkommenn solche lenderey unnd wysenn erblich unnd 40
ewigüchenn denn benanten keuffernn ader inhaber der selbigenn
1523 mai 25. 377
alles geschos, dorffrechts ader schatzange, steure, bethe ader
oberbethe, dyenstes unnd aller beschwerunge, dye itzo namen
babenn ader zukunfftig namen gewynnen oder auffgesatzt moech-
tenn werdenn, darinne uns unnd unsernn nachkommen nichts
5 vorbehalttenn soll seynn, ewiglichen entnommen, der aller ge-
freyhet habenn unnd befryhenn sye der aller inn crafft dyeses
bryffes, außgeschlossenn tzwene guldenn, dye sye erplichenn auff
sant Michaelis tag jerlichenn inn unsernn styfft reichenn soellen
unnd wollenn, unnd geredenn hyrauff für uns unnd alle unsere
10 nachkommen bey unsem gudtem glauben unnd waren trewenn
denn egnanten keuffem oder inhabem dyeses bryffs dyeses erb-
kauffs der lenderey unnd wesenwachs, ßo offt es vorfyell oder
noth were, eyne rechte volkommene gewehre zu seynn, wie ge-
where recht unnd herkommen ist, sie auch solchs erbkauffs, aps
lönodt geschee, zu aller zeit sonder der keuffer entgelt schadlois
zu halttenn, geverde unnd argelist außgeschlossenn. Des zu
wahrer stether, vhester, unvorbruchlicher unnd glaubwirdiger
halttunge habenn wir obgnante eptischen für uns unnd unser
nachkommen, desgleichenn wir dye gantze vorsamelunge unsers
20capittels grois ingesigell ann dysen bryff unnd erbkauffsvor-
schreybunge wolbedechtiglichen unnd wissentlichenn thun hen-
ckenn, welcher vorsygelunge wir obberurtte amptsjungffrawenn
alßo mytgebrauchenn unnd bekennen. Gebenn unnd gescheenn
im jare, als mann hait gezalt nach unsers Hemn geburtt funff-
25tzehn hundertt tzwentzig unnd drey jare, montags ynn denn
heügen Pfyngstagenn «).
[Unter dem texte von gleicher hand:] Dyese copya ist getrew-
lich außgeschrieben unnd fleissig durchlesenn durch mych Caspar
Reyngken notarium etc. unnd concordirt myt ihrem rechten ori-
80 ginall vonn wortt zu worth, bezeuge ich myt dyeser meyner
eygenn handtschryfft.
C. E». notarius scripsit et sabscripsit.
Cop.-pap. vidim. des 16. jahrh. in der stand, land.-bibl. zu Cassel, Landau,
collect, über kloster Kaufungen I. fol. F. Die handschrift ist dieselbe wie in
35urk. nr. 782. Auf der rückseite von gleicher hand: ,Copia\ und von der hand
des amtmanns Kuland: ^B^l^i^S^i^^i itzliche wesen, so das closter Kauffungen in
Herleßhausen verkaufft hatt. Anno 1523^
1) vorl. ,entfpangenn^ 2) vorl. ,fpyngstagenn*.
378 1628 juli 5. — 1523 sept. 1. a.
728. Ämtmann Ruland zu Kaufungen quittiH der äbtissin daselbst
die Zahlung v&n 4 noch rückständigen gtäden für den prebefidateti
Eberhard Schiesser daselbst.
1523 juli 5.
1523 Ich Rulandt Rulant iczt amptman zcu Kauffungen bekenne 5
•^''*'* ^' myt kegenvertiger quitancz, daz myr dy erwyrdige myn g. f. di
eptisse zcu Kauffungen vergnügt und bezalt halt von wegen
hem Eberhart Schisse[r]s prebendaten zcu Kauffungen etc. vier
gülden zcu der nesten vergangen fastenmesse gedachtem ern
Schisser erschynen gewest, sagen derhalben*) vormelte mynelü
gnedige frawen solcher bezalunge von der obengedachten termyn
und allen andern hybevor erschynen quid, ledigk und loeß, auch
schadlos zcu halten. Des zcu Urkunde han ich Bulandt disse
quitancz myt mynem rincksignet zcu ende der scrifft verzeychent.
Datum anno Domini millesimo quingeiitesimo vicesimo tercio, 15
suntags nach Visitacionis Marie.
Orig.-pap. in K. von hand des ausstellers. Siegel wie in urk. nr. 684.
Auf der rückseite von gleicher hand: ,Quitanciz ex parte Schissers'.
1) .halben' übergeschrieben.
729. Äebtissin Älfradis von der Borch, propstin Elisabeth Hacke,20
küsterin Anna von Dalwigk und das capitel zu Kaufungen verkaufen
an Martin Deynhard, bürger zu Melsungen, 6 viertel kom und 2
viertel hafer jährlichen zinses aus ihren gutem zu Grifte auf lebenszeit^
1523 September 1, a,
1523 Wyr Älfradis von der Borgk von Gots gnaden des frien25
sept 1. «. gtiffts des heiigen cruces zu Kauffungen ep[t]ische, Elzabet
Hacke probstin, Anna von Talwigk costerin und gantze samme-
nunge des capittels doselbst thun kunt und bekennen vor alle
denjhenen, die diessen brieff sehen, hören adder leßen, vor uns
und alle unsers stiffts nochkunmien^ das wyr eyntrechtiglich mit 90
guttem rade und woilbedachtem müde eynes steden, vesten vor-
kauffs recht und reddelich vorkaufft haben, in und mit crafft
diesses kegenvertigen brieffes vorkeuffen dem ersamen Martine
Deynhardi burger zu Meisingen zu sienen liebe lebetege und
nicht lenger ses fertel gudes martgnemen^) harthen, reynenS5
koms und zwey fertel haffem jerlicher zcinße, alle jar gutlich
zu bezcalen uff sancti MichaeHs tagk zu Meisingen in siene be-
husunge und wonunge an aUen sienen hindern, kost und scha-
den uß unsern hüben landes und gude, die wyr haben in und
1523 sept. 1. a. 379
umbe das dorff Griffte liegende, welche gutter itzt von wegen
des stifftes besitzt und innehoit Conze Fern« dorffman doselbst,
auch alle siene nochkummen, die solche obgnante gutter von
wegen des stiffts inne mögen haben, den selbigen unsern keuffem
5 solche obgenante fruchte uff die vorberurtte tagezcit an allerley
lenger uffhalt gutlich zu lieffem und zu bezcalen, dorane key-
nerley behelff, es sie mit hagelschlage, myssegewas, herzuge
adder anderley, wie das erdocht muchte werden, unserm keuffer
au sienen vorscryben jerlichen zcinßen zu schaden furgenummen
10 noch gesucht sal werden, sunder wo der obenberurte meyger die
vorscryben fruchte zu ejnier iglichen zeit nicht also ußrechten
und gutlich bezcalen wurden, das doch nit seyn sal. So erleuben
wyr vor uns und alle unsers stiffts nochkummen dem keuffer
uns alsden dorumbe mit geistlicher adder wemtiicher forderunge
16 anzulangen und zu ermanen bys so lange, das er der verfallen
fruchte genzlich ußgericht und woil vergnüget ist worden. Und
was er dan des selbigen schaden hette geniunmen, geloben und
geredden wyr vor uns und unser stifft und nochkummen, ime
solchs mit den zcinßen gutlichen zu geben und zu bezcalen an
20 alles geverde. Und vor soliche obgenante achte fertel fruchte,
wie obgescreben, hoit uns der vorgenante keuffer gutlich und
woil zu dancke vorgegeben, vorgnugt und bezcalt vertzigk gutter
Rinscher volwichtiger goltgulden, wüche gülden wyr vorkeuffer
dem vilgemelten keuffer vor uns, unser stifft und nochkummen
25 hyrmit quidt, leddigk und lois sagen, auch mit solichen vertzigk
goltgulden forthan eyne vorscrybunge von des stifftes wegen zu
Kauffungen hem Henriche Gudenßbergk vicarien sanct Mertins-
kyrchen zu CasseU gehalten und noch sienen toitlichen absterben
in testame[n]tswyse forthan solichen brieff und zcinße gegeben
30 und bescheyden hoit den wyrdigen dechen und gantzen cappittel
obgenanten stiffts, doch mit vertzigk goltgulden hewbtgeldes ab-
zukeuffen und zu erloßen. Und wan diesser obgenante Martinus
Deynhart von todes wegen verstorben ist, das Got noch sienen
gotlichen willen lange zeit zum besten vorhalten wolle, alsden
35 so sal diesser unser vorkauff und brieff gantz crafftlos und toit
seyn, doch so ferne das alle hinderstellige und erschinen zcinse,
kost und schaden, so des etzwas gemacht were, in ermanunge
der zcinse an die ende, da er solchs in sienen testament ader
letzsten wülen geben und bescheyden wurde, erst gentzlich ab-
40 bezcalt seyen sunder alle geverde und argelist. Des zu warem
bekentnysse haben wyr eptischen obgenant, desgUchen gantze
380 15S ««pt. 1. b. — 1523 sept. 29.
sammenuiige des capittels doselbst vor uns und alle unsers stüffs
nochkummen diessen uffen brieff mit unsem eptige und capittels
genant des heiigen cruees ingesiegel hyran gehangen vorsiegelt
gegeben, des wvt uns obgedachte ampteprobstin und costerin
hyrane also mitgebruchen und bekennen in eynem glauben und 5
gezcugnys aller vorgescrebener dinge. Datum im jare gezcalt
noch Cristi unsers Hern geburt funffzeenhundert zwentzigk und
drey jar, uff sancti Egidii tagk abbatis.
Gop.-pap. in K.
1) ^ marktgenehm, den anf orderungen des marktes entsprechend. 10
730. Atnbnann Rtiland quittirt der äbtissin zu Kaufungen den em-
pfang von 20 gülden ab abschlag auf die ihr geliehenen KM) gülden.
1523 September 1. b,
1523 Ich Rulandt Kulandt iczt zcur zydt amptman zcu Kauf-
sept. 1, b. foj^gen bekenne vor mich und myne erben, daz myr myn gne- 15
dige frauwe di eptische zcu Kauffungen in absclagk, so ich eren
gnaden hundert gülden zcu der schaczunge myns gnedigen hem
gelygen habe, der selbigen widderumb vergnüget und bezalt hait
zwenzigk gülden. Des zcu Urkunde han ich diß bekentnysse myt
mynem ryncksignet zcu ende der scrifft angedruckt verzeychent. 20
Datum anno Domini millesimo quingentesimo vicesimo *) tercio,
dinstags uff sant Egidy tagk.
Orig.-pap. in K. von hand des aosstellers. Siegel abgefallen. Auf de-i
rückseite von gleicher hand : ,Quitancz uff zwenzigk gülden'.
1) hier folgt wieder gestrichenes ,secundo\ 25
731. Aebtisein Alfradis, pröpstin Elisabeth Hacke, kellnerin Helepie
Freseken, küsterin Amm voti Dalwigk und das capitel des stJfles
Kaufungen veräussern an Hen Langen und Fritzen, dorfmänner zu
Dorla und heiligenmeister der pfarrkirche des heil. Matthaeus daselbst,
jährlich 6 viertel fruchte partim, sowie 1 gans und 2 hähne ausdO
ihrem lehen zu Gleichen auf wiederkauf
1523 September 29,
1523 Wyr Alffradis von Gots genaden des fryen stiffts des hel-
sep , ^ . jjggj^ cruczes zu Kauffun gen eptissche, Elizabeth Hacke prebstin,
Helena Fryssen kelnerssche, Anna von Tallewig custerin unde35
gancz capittel vorbenantes stifftes bekennen vor unß unde alle
unsers stifftes nochkummen, das wyr eyntrechlich myt woilbe-
dochtem müde unde nuttze unsers stifftes eyns rechten redde-
162ä sept. 2ä. 381
liehen kauffs verkaufft han unde in crafft disses brieffes ver-
kauffen den ersamen Hen Langen unde Frittzen dorffmenner zcu
Torle alße helgenmeyster der pfarkyrchen sanct Matheus apostel
unde ewangelisten des vorbenanten dorffes, aucb den nochkom-
5 raen helgenmeystern der itztgemelten pfarkyrchen sex fertel
reyner, guter fruchte Gudenßberges moisses halb körn, die an-
dern helffte halb habem jerlicher fruchte, eyn ganß, czween
haen, dy inen dan alle jar, dywyle disser kauff stehet, von unser
und unsers stifftes wegen Hen Hwsen dorffman zcu Glichen uß
lOunserm lehen darselbest, das den itzt gemelter Hen besitzt und
inhat, adder aber werde solch unser lehen zukunfEtig besittzt
unde inhat, gutlich unde sunder allen verczogk uff eynen igg-
lichen sant Michaelis tag nach dato disses brieffes fulgende geben
unde beczalen sal vor drissig unde seß volwichtige goltgulden
15 Frangforter werunge, dy unß den die obenberurte kauffere darvor
nutzlich unde woil zcu dangke ubbergegeben und beczalt, auch
myt solchem heubtgelde fortan ghen die sex pferner zu Fritzlar
abgeloist han sex fertel fruchte partym, etwan vorschreben ge-
weest uß unsers stifftes guther zu Volmerßhußen gelegen inhalts
20brieff unde segel von unsem vorfaren seligen darubber gegeben.
Unde demnoch so sagen wyr vorkauffersche dy kauffere solcher
erer beczalunge unde lebberunge der heubtsummen hyrmyt quidt,
leddig unde loiß. Unde wo es queme, das solche vorgesatzte
fruchte uß unserm lehen zcu Glichen nicht kunth gegen dye
26 helligenmeister adder ere nochkomen vergnügt unde ußgericht
werde, so woln wyr vorkauffersche uß andern unsers stifftes gu-
thern verschaffen, das ene solche vorschreben fruchte gutlich
entricht unde an allen eren schaden beczalt sal werden. Wo
auch dy kauffere adder ere nochkomen darubber schaden wurden
30 nemen (das doch in keynen wegk syn sal) '), so mögen sie unß
adder unsers stifftes nochkomen darumb erfordern geistlich adder
wemtlich, unde weß sie dan also ym selbigen schaden werden
nemen, geredden wyr vorgemelte eptissche unde gancz capittel
vor unß und unser nochkomen den kauffern und iren nochkomen
35 widderumb zcu vergnügen unde zcu beczalen an alle unser unde
unsers stifftes insage. Unde wyewol wyr itztgenante eptissche
unde capittel in disser verschrybunge beneben den seß fertel
fruchte auch myt verkaufft han eyne ganß und czwene han, so
ist doch im selbigen insunderheyt abgeredt, das dye meherge-
40dochten helligenmeister vor sich unde ere nochkomen, diewyle
disse verschrybunge unerloist blybet, alle jar uff sanct Michaelis
ädä 152B aept ^.
tagk snlche ganß und czwene hayn ghen Kauffunge in unser
stifft geben unde beczalen sullen unde wullen. £s han unß auch
und unsers stiffts nachkomen dy kauffere vor sich und ere noch-
komen den gunst und wyllen gethan^ das wyr sulchen verschre-
ben czynß myt dryssig unde sex goltgulden obengemelter werhre, 5
zu waiß zijt unß das gelyebet, doch also das dy selbige ablo-
sunge geschee vor sanct Johannes des teuffers tag, widderumb
abkauffen mögen, auch also das alle versessen czynße, desgUchen
schadegelt, ab sich des selbigen etwas kunthUch unde geburlich
wurde erfynden, zufomt ghein die kauffere abvergnugt und be- lü
czalt syn wurden, darwydder adder gegen dy andern hyrinne
gesattzte artikel keynen ußgescheyden von unß vorgedochten
eptisschen unde ganczem capittelle adder unsers stiffts nochkomen
keyn behelff, schütz adder beschyrm, es sy in waß gestalt es
WTille, zcu nachteil und schaden den kauffern adder eren noch- 15
komen gesucht noch vorgnomen sal werden, sundem deß selbigen
hynnyt vor unß und unsers stiffts nochkomen in guthen, waren
truwen und glauben gentzlich wullen verczigen und abgesaget
haben. Were auch disse verschrybunge myt gutem wyssen unde
wyllen der kauffere inhat, dem adder den woln wyr unß glicher 20
wyße myt solchen zynsen zcu beczalen verplicht unde verschre-
ben haben, alß wyr ghein die helligenmeister unde ire nochko-
men Inhalts disses brieffes gethan haben, alles sunder geverde
unde argelist. Des zcu erkunde unde glauben aller vorgeschre-
bener dynge han wyr vorberurte eptissche unser eptige, des- 25
glichen wyr capittelsjungfern unsers capittels, das men nennet
des helligen cruczes ingesegel, wilcha wyr den obenangeczeugte
amptjungfern hyrinne mydde gebruchen, an disßen brieff wissent-
lich thun anhengken. Gegeben im jar, alß men hat geschreben
funffczenhundert czwentzig und dry jar, uff montag Michaelis 30
des helligen erczengels tag^).
Orig.-perg. in E., cassationsschnitt. Siegel 1) spitzoval, 50/28 mm, grün,
siebende äbtissin mit kreuz und hirtenstab, der untere theil der figur durch
halbrunden Wappenschild mit 3 krähen (2 : 1) verdeckt, Umschrift : S. ALFRA-
DIS DE BVRGH ABBATISSE IN COVFVGEN (abbildung s. siegeltafel 4, 35
nr. 19); 2) des Kaufunger capitels, grün mit weissem rande (beschr. s. urk.
nr. 686). Auf der rückseite von späterer band: ,Di8sen brieff hat der stifft izt
anno etc, 77 ingelost undt wurdt nuhn hinfuro im stiefftsregister in der innahm
berechnet undt inpracht^ Daneben von anderer band: ,6 vertel Glichen^
1) die klammem sind auch im orig. 2) der Michaelistag war im jähre 40
1528 ein dienstag.
I
16Öä oct. 4. - 15^ dec. ä. 383
732. Aebtissin Alfradis zu Kaufungen giebt dem dorfmann Hentze
Bracke zu Herleshausen V4 acker lafid- im tiefen Graben daselbst in
erbleUie.
1523 october 4,
5 Wyr Alffradis vonn Grodts gnaden des styffts zu Kauffangen I5ji>3
eptische thun kundt vor allermeniglich vor uns unnd alle unsers *^^' ^'
styffts nachkummen, das wir das fertell landes eynes ackers ge-
legenn im tyffenn Grabenn hynder Stromans hoffe, wilchs hye-
bevor bie unsernn vorfamn lange zeit innegehabt hoit unser
lOlyeber getrewer Hentze Bracke dorffman zu Herlßhusen unnd
darauff etzliche obsbeume gepflantzt'), das selbige viertel landes
haben wir obgenante eptischen vor uns unnd alle unsere nach-
kommen gemelten Bracken unnd seynen erbenn seyner getrewer
dynste halber hynfurters mehr erblich vorlyhenn unnd hyrmyt
15 kegenwertighch vorlyhenn noch der besten forme und gestalt
der rechtenn, doch uns, unserm styffte darinne jerlich vorbe-
halttenn eyns iglichenn Michaelis tag tzwene Schneberger dar-
vonn zu gebenn, alles sonder geverde unnd argelist. Des zu Ur-
kunde hann wir obgemeltenn eptische ann dyasenn bryff unsere
SOsecrett zu ende dyeser schryfft wissentlich anndrucken laisenn,
der gegeben ist im jare gezalt funfftzehnhundertt tzwentzig unnd
drey jare auff sant Franciscus tag des heiigen beichtigers.
[Unter dem texte von gleicher hand:] Dyese copia ist fleissig
oberlesenn unnd außgeschriebenn durch mych Caspar Reyngkenn
25 notarien etc. unnd concordirtt mytt ihrem rechten originall vonn
worthe zu worthe, bezeug ich myt dyeser meyner eygenn handt-
schryfft. C. R. notarius publicus scripsit et subscripsit.
Cop.-pap. vidim. der stand, land.-bibl. zu Casse), Landau Collect, über
kloster Kaufungen I. fol. F. Die handsohrift ist diesellie wie in urk. nr. 727.
80 Auf der rückseite von gleicher hand: jCopia\
1) vorl. ,gefplantzt\
733. Docior Dietrich von Werthem, ritter Apel von EbeleAen, amt~
mann Sittich von Berlepsch zu Langensalza und ritter Christian von
Hanstein, Statthalter zu Cassel, vergleichen die äbtissin Alfradis zu
SbKaufungen und Heinrich Keine zu Ober-HeroUlshausen dahin, dass
letzterer die der äbtissin schuldigen 40 malter hafer sogleich, die 90
maüer kam aber in geld und an bestimmten terminen bis zum jähre
1526 entrichten soll.
1523 decennber 3.
40 Zw wißenn, das wir Ditterich vonn Wertter^) doctor, Apel ^^ ^
384 1B23 dec. 3.
vonn Eybelebenn ritter, Sittich vonn Beriepschenn amptman zw
Salcza und Kirsten vonn Hansteinn ritter und statbelder zw
Caßel aus befehel der durchluchtegen, hochgebomn fursthen und
hemn hernn Georgenn hirczogk zw Sachsenn etc. und hemn
Philipßen lantgraffenn zw Hesßenn etc. unßer genedege hem auff 5
hauedt^) donnerstag noch Andree im drie und zwanczegesthen
jhar in gebrechenn, dye sich ein zietlang zwischenn der hoch-
wirdegenn frawenn Alfaradis eptisobenn des frien stieffts zw
Kawffeungen einnes und Heinrich Keinne zw Obern Hirleßhau-
ßenn*) wonhafftig andersth[e]ils erhalten, belangende nuencziglü
malder koms und vierzig malder habernn Bf oelhaueßer moeß, dye
eir äiis gedachter unßer genedegen frawe^ vonn Kaueffungen
behaußunge zw Harleßhaußen ') genomenn, deßgliechen das er als
ire Schultheiß und insemeler kejTi bestendige vechenung nicht
gethann, soliche irung und gebrechenn noch genugßamer ver-i5
horung und beyder pardt bewillegung haben wir sye, wye hier-
noch fulget, guetlichen vertragen, als neimUchen das Heinrich
Keynne alsbalt an verzog unßer genedegen frawen dye verczig
malder habern wederumb lebem und gebenn saell, zum andern,
nochdem er das entwenthe komn, dye nuenczigk malder, an wur- 20
denn dorvor vierczig schogk, zwenczig Schneberger vor ein
schogk zw reyechenn, gebenn und zwenczigk schogk der selbe-
genn were, dye er in sienner rechenung schuldig blyebenn, wil-
Uches alles zwsamenn gerechent sechzigk schock macht, dye sael
gedachter Heinrich Keinne unßer genedegen frawenn vonn Kauef- 25
fungenn ann irenn schadenn auf nochfulgende tagziedt entrichten
und guetlichen vergenuegen, als neimlich auf nehest kunftegemi
Walporgis tag noch datho dißes reczes zwenczig schogk und
alßo damoch alleweyege auff Walpurges zwenczig schogk, wil-
lichs sich enden wurdet, wann man schryebett sexs und zwan-3u
czigk jhar. Darvor sient buerge und selbst schuldig wurdenn
semptlichen und sunderlichen Hans Kuenmuendt, Claus und Lue-
dewigk Michel gebrueder, Hans Clipsteinn, Hans Hausmann *) und
Steffenn Keinne alle wonhafftig zw Hirleßhaußenn und habenn
diße benenten buergenn uns denn comißoregen ann dye hant ge- 35
lopth und trauelichen zwgeßagt, wo ader wan der selbßacher
Heinrich Keinne in dißenn arttickeln hierin beruert einnenn ader
meher suemigk wurde, so wulttenn sye denn selbegen volnczye-
ung und geborliche außrichtung thunn und suUen hiermit alle
zuspruche, nichst usgeschloßen *), so unßer genedege frawe zw 40
gedachtem Heinrich Keinne bißheir gehapt, deßgliechen auch
1624 fet)r. 11. 365
alle furdemng, dye Heinricli Keinne vor dem lantgericht zw
Thomaßbruecke zw unßer genedegen frawen gehapt, aufgehaben
sienii; und sael Henrich Keinne denn unkosthen, so er des ge-
richst halbenn erledenn, alleinn an schaden des stiefftes tragen,
5 alles truelichen und ungeferlich. Dißenn reczes haben*) beyde
thiel [!] gewelleget, mit dangßagung angenomen und denn zw zwe-
fachenn mit unßer der comißaregenn beczeschafften zw besege[l]nn
und innen zw ubergebenn gebetten. öescheenn die et anno,
ut supra.
10 Orig.-pap. in K. Unter dem texte 4 über wachs auf papier aufgedrückte
ringsiegel; 1) oval, 18/6 mm, in tartsche ein baumast mit 3 blättern, darüber
D.V.W. (Dietrich von Werthern) ; 2) 8 eckig, 12/10 mm, 8 eckiger, unten abge-
rundeter Schild, bild unkenntlich, über dem schild A. V. EB. (Apel von Ebeleben) ;
3) oval, 18/14 mm, tartsche mit 5 fusslosen vögeln (sittichen), darüber S. V. B.
15 (Sittich von Berlepsch); 4) Geckig, 16/12 mm, tartsche mit 8 halbmonden (2 : 1),
darüber auf gewundenem bände: K. V. H. (Kirsten von Hanstein). Eine alte,
wohl gleichzeitige copie dieser urk., wenn auch abweichender Schreibweise, be-
findet sich in der akte nr. 8941 bl. 2 des hauptstaatsarchives zu Dresden.
1) dass hier nicht v. Werder, sondern v. Werthern gemeint ist, ergiebt
20 das Wappen (siegel 1). 2) ungewöhnliche form für ,hute* (mhd. ,hiute*), heute.
3) Heroldshausen; nach ,Harleßhaußen' (z. 13) folgt ein wieder gestrichenes un-
leserliches wort. 4) könnte auch ,Hansmann* heissen; copie ,Hausman^
5) ,nich8t usgeschloßen* mit einfügungszeichen am rande. 6) ,haben* in der
Schreibweise ,habenn* wiederholt.
25 734. Landgraf Philipp zu Hessen ersticht die äbtissin Alfradis zu
Kaufungen^ Michel Hungershamen im falle der richtigkeit seiner for-
derung zu befriedigen^,
Cassel 1524 februar 17,
Unnser freuntschafft zuvor. Erwirdige, liebe freundin. Wa- 25JS4
30rumb unns jetzo Michel Hundershawsen mit inligender suppli- f^^- ^^•
cation und copien angesucht, werden ir* daraus ferner zu sehen
finden. Wo im nu alßo ist, wie er antzeigt, so begem wir gut-
lich, ir wollet euch darin selbst die pillicheit weisen und benenten
Michel seiner anforderung klagloiß nind zufridden stellen mit gut-
86 williger ertzeigung. Das wollen wir umb euch gunstiglich be-
schulden. Datum Cassel am mitwochen nach Invocavit anno
etc. xxiiii.
Von Gots gnaden Philips landtgrave
zu Hessen, grave zu Katzenelnpogen etc.
40 [Adresse auf der rückseite:] Der ernwirdigen unser lieben
freundin Alfradis ebtischen des freien stiffts Kauffungen.
Orig.-pap. in E. Rothes verschlusssiegel abgefallen.
25
386 1524 apr. 8. — 1624 apr. 14.
735. Doctor Dietrich von Werthem, Andreas Pflvy, amtmann zu
Domburg und Camburg ^ und Philipp von Eibisch, amtmann zu Herbs-
leben, sagen dem amtmann Ruland zu Kaufungen zu, sich bei dem
het*zoge Georg zu Sachsen für die freigäbe der der äbtissin zu Kau-
fangen zustehenden rechte in Heroldshausen zu verwenden. 6
Treffurt 1524 apHl 8.
1524 Aus befehell des durchlauchteii, hochgepomnen furstenn
^^^' ' mmd herm herrn Georgen heitzogenn zu Sachssenn lantgraven
in Doringen unnd marggraven zu Meyssenn, unsers g, h., habenn
wir Ditterich vonn Wertter doctor, Anders Phlug amptman zu 10
Domnberg unnd Camberg unnd Philip vonn Ribisch amptman
zu Herbeschleuben mit dem ersamen Rulanth Bulanth amptman
zu Kaufungenn als geschicktenn der hochwirdigen frawen N.
eptischenn zu Kauffungenn gehandelt der gebrechen halben, dij
sich der erbgerichte unnd erbholdunge halben im dorffe Herliß-16
hausen^), auch der IOV3 schok halben, dij in die ablosunge der
vonn Hubfgartenn nicht vormeinth gehöre sollen, gehandelt unnd
bewilliget, bey unnserm g. h. hertzogenn Georgenn uns zcu
fleissigen, das sein furstUche g. unnser g. frau der optischen und
stifft zu Kauffungen dij erbgerichte ubir schult unnd schadenn20
einreumen wollen, sollen deßglichenn geburliche eidespflicht vonn
irenn mennem, dij sey im dorffe hait, zu des stiffts gerech-
tigkheit thu lasse. Belangende dij IOV2 schok, wo der stifft
vonn Kauffungen zukunfftigk, wie sich zu rechte geborth, beweise
wirth, das sey unserem g. h. nicht zugehoren sollen, tragenn25
wir nicht zweivell, sein f. g. werden sich alßdann der gebor nach
auch gnediglichen ertzeigenn, unnd unns in dijßem allem unsers
g. h. gemuthe*) sey wirt. Wollen wir uns bey sein f. g. be-
fleissigenn, das sein f. g. unnser g. f. der eptischenn zu Kauf-
fungenn forderlich zu erkhejmen gebe unnd wissenn lasse. Da- 80
tum zu Dreffurdt am freitage nach Quasimodogeniti im xxiiii. jare.
Gop.-pap. in der akte nr. 8941, bl. 1 des hauptstaatsarchives zu Dresden ;
aufschrift der akte: ^B^l^^g^^^^ <Ü6 zinsen zu Heroldshausen, so denen kloster-
frauen zu Eauffungen von herzog Georgen zu Sachsen vorenthalten werdend
1) Heroldshausen. 2) hier dürfte etwa ,gun8tig' zu ergänzen sein. 35
736. Priester Johamies Sander antwortet dem amtmann Buland zu
Kaufungeji tvegen pfandbestellung für ein stiflisches darlehen, da^
die zu verpfändenden guter unbelastet seien und genügenden werth hätteti.
1524 april 14.
1524 Minen fruntlichen und underthan dinst zcuvor. Erenfaster. 40
apr. 14. ^
I
1624 april 24. 3Ö7
zcuvorsichtiger, guder gunner. Sint schrifffce von hem Joan Ko-
then ußgangen an mich gelanget dies inhaldes, wie alhir bie uns
eczlich mitburger bie uch eyn summa gülden zcu vorschriben
und vorzcinsen anzcunemen gemueths. Daruff uger gemueth,
ößo ich uch erkennen geben, ab solch guther dorvor vorphent,
auch hirvor vorphent adder vorschriben sint und auch gnugsam
sint vor solch summa gülden, derhalb uch (mines gewissens)^)
erkennen gebe, das alhir eyn radt biesher nicht had gesigelt
sunder erfarens vorphendunge der guther, versthee ich und
10 weis, das solch guther allenthalb hirbievor nicht vorphent sint.
Auch vor solch summa gülden eyn ider sines orths gnugsam ist,
auch jerlichen zcins woU geben mögen, dan harth vor der stadt
gelegen sint mit guder besserunge, auch nicht liderlich in vor-
wustunge kommen mögen. Dies, guder gunner, begems und
15 bieth habe ich uch nicht mögen vorhalten, miner gnedigen frau-
wen und iren kindem geistlich. Derglichen uch^), uger hus-
frauwen und den ugem dinstes willen zcu erzeigen bin ich wil-
ligk als underthan cappellan. Datum anno etc. xxiiii., donnerstagk
nach dem sontage Misericordia Domini.
20 Joannes Sanderus
prister.
[Adresse auf der ruckseite :] Dem erenfastenn und achtbarn
Buelandt Kuelandt amptman des stiffts Kauffungen, minem be-
sundern guden gunner, fruntlichen grtiss,
26 Orig.-pap. in K. Der brief war mit einem über wachs auf papier aufge-
drückten, runden, 10 mm grossen siegel verschlossen, dessen bild ein 3 blättriges
kleeblatt, dessen Umschrift aber unleserlich ist.
1) die klammem sind auch im orig. 2) ,uch* übergeschrieben.
737. Die landgräfliche kanzlet zu Cassel ladet die äbtissin zu Kau-
^fungen in der sache gegen Michael Hungershausen auf den 2. mai
1524 vor.
1524 april 24.
Uff schirstkommenden montag nach Vocem jocunditatis zue 1524
rechter tagzeit sollen unsere gnedige fraw die abbatissin zw ^^^' ^^'
35 Kauffungen eins unnd Michaeli Sanderßhusen *) andemn teill hie
auff der canzlei erscheinen unnd irer irrung halb gepurlicher
handlung phlegen. Signatum Cassell sontags^) Cantate anno
etc. xxiiii. Canzlei zw Hessen.
Orig.-pap. in K., dieselbe handschrift, wie in nr. 734.
&88 Vor 1524 nuu ±
1) Schreibfehler för Hnngerßhiiseii (s. urk. nr. 7B4. 738 n. 739). 2) hier
folgt- wieder gestrichenes ^nach Jnb*.
738. Michel Hungershausen bittet (den landgrafen Philipp zu Hessen),
das Stift Kaufungen zur auszahlung des seinen^ vater Berthald schuldig
gebliebenen betrages veranlassen zu wollen. 5
[vor 1524 mai 2.]
[vor 1524 Durchleuchtiger, hochgepomer fürst, gnediger her. E. f. g.
**"** '^ sei mein underdeniger schuldiger gehorsamer dinst alzeit zu-
voran. Gnediger her, ich fuge e. f. g. underdenigen clagende
zu wissen, das Bertholdus Hundershausen mein vatter seliger lo
etwan dem stifft Kauffungen ein zeitweÜ gedinet als vor ein
Schreiber. Nun hat die aptissin sampt andern amptjunckfrawen
etHch rechenschafft mit ime gehalten und sein ime in der ersten
rechenschaff schuldig blieben 38 gülden und sechs albus, wie e.
f. g. inliegender glaubwirdiger copien gnedigHch woel zu ver- 16
nemen habt, in der andern rechenschaff sein sie ime schuldig
blieben 40 gülden und nach zehen gülden vor ein jaerlangk
lohen und zehen gülden vor ein pferdt und wo solchs die fraw
von Kauffungen edder imants von irer wegen nit gesten *) wol-
ten, getrawe^) ich sie mit den erentvesten und wirdigen Juncker 20
Krafft von Bodenhausen und her Johan Wael wol zu beweisen.
Hochgepomer fürst, gnediger her. Nun hat mein vatter seliger
edder ich als sein naturlicher erbe von der summe gelts zu be-
tzaln kein heller edder phenig kriegen. Bit e. f. g. underde-
nigen, wollet an die wirdigen und andechtigen aptissin und gantz 25
convent zu Kauffungen') vor mich schreiben, des sie mir als
naturlicher erbe meines vatters die angetzeigte schult gelden und
betzaln. Bit xmib ein gnedig antwort, das wil ich umb e. f. g.
alzeit gehorsamlich vorthin*).
E. f. g. 90
underdeniger diner
Michel Hundershausen.
Cop.-pap. in K., undatirt und ohne adresse, ohne zweifei aber an den
landgrafen Philipp zu Hessen gerichtet. Die datirung ergibet sich aus Urkunde
nr. 789, der die vorliegende vorausgegangen sein muss. 85
1) gestehen. 2) vorl. ,gedrawe*. 8) ,zu Kauffungen^ mit einfngrungs-
zeichen am rande. 4) verdienen.
1524 mal 2.
389
739. Ritter Christian von Hanstein. Statthalter zu Cassel, verträgt
die äbtissin Alfradis zu Kaufungen und Michel Hungershausen dahin,
dass erstere am nächsten franleichnamsfeste 20 und am nächsten neu-
Jahrstage 18 gülden an die mutter des letzteren zu entrichten, dieser
5 aber sich aller tveiteren ansprüche zu enthalten habe.
1524 mai 2.
Nachdem sich irrung und gebrechen zwyschen der erwir-
digen in Goth frawen frawen Alfradis des frien stiffts Kawffungen
aptysse als beklagete an einen und Michel Hungerßhusen als
lOkleger von wegen sines vaters zelige und mutter ander teyls er-
haltin, habin ich Cristian vonn Hanstein ritter, staithelder zw
Cassel, nach gehorter schulde und antwort, doch mit wyssen und
willen beider partie sie gutlich und fruntlich vortragen derge-
stalt, wie hirnach folget : ErsteUch sal Michel Hungerßhusen alle
15 anspreche, wie und was mas sich die" erhaltin, kegin hoichge-
melter frawen Alfradis aptysse ader irer ader des stiffts nach-
komen in argem nicht meher gedencken und gentzelich biege-
leget sie und denn briff ubir die 38 gülden ungeferlich halten,
so sinen vater zelige von der erwirdigen frawen Katheryna')
20 von Plese gegebin, widerumb dem stifft zustelle. Darkegin sal
hoichgemelte frawe Alfradis eptysse genanthem Michel Hungerß-
husenn 38 gülden montz, je 26 albus vor ein gülden, gebin und
vorandelagen und sollicher angetzeigeter summen sal genanthen
Michel uff nestkomende Corporis Cristi ader acht tage ungefer-
25 lieh darnach nach dato hirunder angetzeiget zwentzigk gülden
gelibert und betzalt werden und die andern 18 gülden uff nest-
folgende des newen jars tagk darnach auch gelibert werdenn,
doch das genantes Michels muter zu ider zciet, waneher ^) [sie] *)
das gelt empheet vor sich und ire sohene, gnuglich und gewone-
30 lieh quitantien ubirgebe. Darmit sullen alle irrung und gebrechen,
wie und was mas sich die erhaltin habin, gentzelich bie und hin-
geleget sin. Des zu orkunt sint dysser reces zwee glichluten
under minen hem Cristians von Hanstein ritters, staithelders zu
Cassel, pitzschaff uffgericht und ider partie einen gegebin, sich
85 des habin zu richten. Gescheen mantages post Vocem jocundi-
tatis, anno Domini millesimo quingentesimo vicesimo quarto.
Orig.-pap. in K. Unter dem texte auf lack aufgedrücktes ringsiegel des
Statthalters Christian von Hanstein (beschr. s. urk. nr. 733, siegel 4).
1) muss »Elisabeth* heissen. 2) ,wan* aus ,was* corrigirt. 8) ,sie* fehlt
40 im orig.
1524
mai 2,
1524
mai 26,
390 1624 mai 14. — 1624 mai 22.
740. Die landgräfliche kanzlei zu Cassel ladet die äbtissin zu Kau-
fungen in der sacke gegeu Dietfich, des von Bewern diener, auf den
25, mai 1524 vor,
Cassel 1524 mai 14,
1524 Uff schirstkommenden mitwochen nach Trinitatis zw rechter 6
****** • tagzeit sollen unsere gnedige fraw die abbatissin zw Kauffungen
eins unnd Diederioh des von Bewern diener andemn teill hie
auff der canzlei erscheinen unnd irer irrung halb gepurlicher
1524 verhoer unnd handelung pflegen. Signatum Cassell sampstags
***** * nach Exaudi, anno etc. xxiiii. 10
Canzlei zw Hessen.
Orig.-pap. in K.
741. Nette, unttwe Bertholds Hunget^shausen, und ihr söhn Michel
quütiren der äbtissin Alfradis zu Kaufungen den etnpfang der «w-
tragsmässigen abschlagssumme von 20 gülden, 16
1524 mai 22,
1524 Ich Nette Hungershußenn nagelaßenn Bertolden Hungers-
***** • husen zeliger gedechtnis witwen thun konth gegen allermennic-
lich inn und mith crafft dusßes brives: Nochdem als mir unnd
meinen kindern vonn wegen obgedachts meins huswerts zeligen20
di hoichwirdige mein gnedige frawe frawe Alffaradis des freiggen
stiffts zu Kauffongen eptische an stad ires süffts schuldig ist zu
bezcalenn drisig und achte gulde werth geldes inhalts eins reces,
uffgericht und gemacht durch den gestrengen und emvesthen
hem Cristiane vonn Hansteyn ritther und stathelter zu Casßel26
etc., so bekenne ich obgnante Nette, desglichenn ich Michel
Hungershußenn vorberurten Bertolden nochgelaßen naturlicher
sohenn vor unns und alle unser erbin, das di vorgemelte unser
gnedige frawe solcher obgnanten summe guldenn inhalts des Ver-
trages gegen uns gutlich und wol zu dancke vergnügt unnd be-90
zcalt hcdd zu dusßer ersthen tagzit noch vormelden der recesfi
zcwenzig gülden. Demnoch so sagen wir vorgemelte Nette und
Michel vor uns und alle unser erbin hir in crafft dusßer quitan-
cienn hoiohgemelte unser gnedige frawenn, irer gnaden stifft sol-
licher zcwenzig gülden bezcalunge dusßer tagzit gevallenn quid, 35
leddig unnd lois, alles sonder geverde und argeUst. Des in or-
kunde habin wir obgnante Nette und Michel vor uns unnd unser
erbin di ersamen und wißen burgermeister und raid der stat
Witzenhaußenn gebethen, dusße quitancien mith irem der stat
1524 juni 23. — 1624 juli 18. 391
secreth ingesigel zu befesthigenn gebrech eigen ingesigels, des
wir itztgnante burgermeister und raidt um bethe willen hirane
uffintlich bekennen uns und unsirn nochkomen unschedelich.
Datum dominica Trinitatis, anno Domini millesimo quingentesimo
övicesimo quarto.
Orig.-pap. in K. Unter dem texte über wachs auf papier aufgedrücktes,
rundes, 20 mm grosses Siegel, gezinnte mauer mit 3 thürmen, im thorbogen
unter dem mittleren thurme ein W (Witzenhausen). Das siege! ist ein anderes
als das bei v. L'Estocq.
10 742. Herzog Georg zu Sachsefi schreibt der äbtissin Alfradis zu
Kaufungeny dass er gegen ihr erbgericht und die erbhuldigung der
klosterletUe des dor/es Heroldshausen nichts einzuwenden habe, wenn
nur seine rechte gewahrt tvürden,
Dresden 1524 juni 23.
15 Von Gots gnaden Georg herzaw zcu Sachssen etc. 1524
Erwyrdige, liebe, andechtige. Der hochgelertter, unser rethe •^'**** ^'
und lieben getruwen her Ditterich von Wertern dootor, Andres
Plugk und Philips von Eybyczsch unse amptlude zcu Dombergk,
Cambergk und Herbeschlewben haben uns angezeygt, waz sie
20myt uch von wegen urs olosters, der erbegeriohte und erbhul-
dunge halben am dorffe Heroldshusen gehandelt. Nu ist uns
nicht entkegen, daz ir von urs closters luden im selbigen dorffe
Heroldshusen die erbehuldunge annemet und uch der erbegerichte
über sie gebracht, doch daz uns solchs an unser uberkeit und
26 gerechtikeit ane nochteil sy. So lassen wyr uns auch sust, waz
sie von wegen der eylfftehalb schock myt uch abgeredt, wolge-
fallen. Haben wyr, uch darnach habt zu richten, gnediger mey-
nunge nicht wullen verhalten. Geben zcu Dresden dornstags in
vigiUa Johans baptistae, anno D[omini] xxiv.
80 [Adresse:] Der erwirdigen unser lieben, andechtigen frawen
Alfferadis des fryhen stiffts zu Kauffungen eptische.
Gleichzeitige cop.-pap. in der akte loc. 8872, bl. 1 des hauptstaatsarchives
zu Dresden; die äussere aufschrift s. bemerk, zu urk. nr. 577.
743. Aebtissin Alfradis und die jungfraueti des Stiftes Kaufungen
3b belehnen den schuüheissen Hans Eiterwind zu HeroMshausen und
dessen ehefrau Katharine mit dem ihnen abgekauften hause und V2
hufe land daselbst auf lebenszeit
1524 juli 13.
Wyr Alffradis von Gots gnaden des stiffts zu Kauffungen -^u^^^
392 1B24 juli 13.
eptische, Elizabet Hacke probstin, Helena Frißken kelnerße^
Belcke von der Malspurgk custerin und gantz capittel des vor-
gedachten stiffts thun kundt gein allermeniglich für uns und
alle unsers stiffts nachkomen: Nachdem als wir den unserm
sohultteissen zu Heroldeshausen und lieben getrwen Hansen Eyt- 5
terwinde, Katherin seiner elichen hausfrawen noch zu bezaln
schuldig seint vierzigk und soben Schnebergse schock des abge-
kaufften hauses und der halben hüben landes halber, zu Herol-
deshausen und der feltmargk doselbst gelegen, Inhalts eins uffen-
bar Instruments, des datum heldet funffzehen hundert zwentzig 10
und vier jare, den sobenden tagk des monats augusti, demnach
so bekennen wir obengemeltte eptische, vorberurte amptjunffrawen
und gantz capittel für uns und alle unsers stiffts nachkomen, das
wir in bezalunge solicher obenberurtter summen gelts, auch sunst
zu sunderlicher gnade und gunst, so wir den tragen zu unserm 15
vorgedachten schultteysen und desselbigen hausfrawen, geben
wuln aus unsem renthen und zinsen zu Heroldeshausen eyns
ighchen jars uff sanct Michaelis tagk des ertzengels sechs malder
fruchte, halb körn und die ander helffte habbern, darzu itzt
nehstzukomen Michaelis tagk vier Schnebergse schock, darnach 20
aber uff ein igUchen sanct Michaelis tagk zwey schock, dieweil
sie beide ader aber eyns under den zweien lebt. Wan sie aber
beide todes halber verscheiden seint, welchs der almechtiger Gott
zum besten uffhaltten wulle, alsden so sal unser stifft further in
der bezalunge der fruchte und auch des gelts kein weither be-25
schwerunge nach ausgifft zu thunde habe, sunder aUe toidt, by
und abe sein, über das so bekennen wir auch für uns und un-
sers stiffts nachkomen, das wir obengedachten unserm sohult-
teissen und lieben getruwen Hansen Eytterwinden, Katherinen
syner eHchen hausfrawen aus sunderlicher gnade und gunst ver- 30
lyhen hau, in und mit orafft dis kegenwirtigen brieftes verlyhen
unser behausunge und hobereyde in Heroldeshausen gelegen,
inen hiebevor abgekaufft, dasselbige er beider lebetage inne zu
haben und zu gebrauchen, dach also unnd nit änderst, das solche
imser behausunge imd hobereyde in gutem, bequemlichen ge-S5
beuwe und besserunge von inen gehaltten werde, darzu dem dorffe
Heroldeshausen er dorffrecht in unserm namen und bezalunge
die zidt ers lebens, ob sich des etwas solchs unsers haußes und
vorgedachten halben hübe landes gein die vorgemeltte dorffschafft
in rechte buche wulde eygen und geburen, zu verstehen, ußgeben 40
und bezalen. Wir wuln auch hiermit (abs queme)^) das unsers
1524 aug. 7. 393
stiffts fruchte uff unser kemnothen zu Heroldeshausen nicht alle
gelygen künde, alsdan so wuln wir uns dieselbigen zu legen und
uffzuschudden uff unser vorbenanten behausunge aller bequemig-
keit und gutes nutzes vorbehaltten habe an allen intragk und
5 wegerunge eyns iglichen. Desgleichen zu was zcidt unsers stiffts
amptman, auch unser diener zu Heroldeshausen inkomen, alsden
so suln dieselbigen frey macht und gewalt habe, in unsers stiffts
vorbenanten behausunge darin zu lygen, abe und zu zu gehen
mit eren lybe und habe nach irer notturfft und wolgefallen, dach
10 sunder alle nachteil und schaden vorgemeltten Eytterwindes unnd
syner elichen hausfrawen, hyrinne gentzlich ausgeschlossen alle
geverde und argelist. Des zu Urkunde han wir obengenante ep-
tische unser eptige ingesiegel, desgleichen wir capittelsjunffem
unser capittels ingesiegel, des wir andern amptjunffem hierin alle
15 also für uns und unsers stiffts nachkomen mit gebrauchen, dissem
brieffe wissentlich thun uffdrucken. Gegeben im jare, als man
hait gezalt funffzehenhundert zwentzig und vier jare, uff Mar-
garethen tagk der helgen junffrawen.
Cop.-pep. in K. Wiewohl in dieser Urkunde bezug auf ein erst am 7.
20 august 1524 errichtetes notariatsinstrument (urk. nr. 744) genommen ist und die-
selbe daher ihren platz nach urk. nr. 744 hätte finden müssen, so kann doch
bei der besondersartigen Stellung des sanct Margarethentages in Kaufungen (s.
urk. nr. 428) kein zweifei über die meinung der datirung für den 13. juli be-
|| stehen. Es kann dies durch die annähme erklärt werden, dass das original zwar
I 25 an oder nach dem 7. august geschrieben, auf den 13. juli aber, als auf den tag
der Vereinbarung, zurückdatirt wurde.
1) die klammem sind auch in der vorläge.
744. Notar Johannes Baussel zu Mühlhausen beurkundet, dass der
schtdtkeiss Hans Eiterioind zu Heroldshausen und seine ehefrau Ka-
30 tharine der äbtissin Alfrodis und dem capitel zu Kaufungen ihr haus
und V2 hufe tand verkauften,
Mählhausen 1524 august 7.
In Gottis namen, amen. Im jare nach Christi unsers Herrn 1524
gepurt, als man hait gezcalt funffzenhundert zwenzig unnd vier ^**^* ^•
35]ar, uff den sobenden tagk des monats augusti, in der zwelfften
Khomerzale, im latin indictio gnant, im ersten jare der kronunge
des allerhelgesten in Got vatters und hem hern Clementis bapstes
des sobenden, umb die zwelffte stunde nach mittage adir nahe
darby, in der stait Molhausen Mentzer bistumbs, in behausung
40 des ersamen Johan Stobenrauchs raithsmeisters vorberurtter stat
synt für mir uffenbar schryber und den gezeugen hyr unten ge-
394 1524 aug. 7.
schryben personlich erschienen die ersamen Hans Eytterwint
schultteiß und dorfmann zu Heroldeshaußen in der plege zu Thu-
mesbrugken gelegen, Catherina des selbigen Eytterwindts elich
hausfrawe, alle beyde irer gesunder vernunfft, frywilligk und
sunder allen gezwangk, in bywesen der erbern Bulandt Kulandt 5
amptmans zu Kauffungen als von wegen der hochwirdigen in
Gott und frawen frawen Alffradis eptischen des stiffts zu Kauf-
fungen öffentlich bekandt und gesagt haben, wy dieselbigen Hans
Eyterwindt und syne hausfrawe vor sich und ire erben eyns
rechten und reddehchen kauffs verkaufft haben der vorgemelten 10
eptischen und capittel doselbst ere behaussunge zu Heroldeshausen
zwyschen Hansen Clypsteine dem schumecher unnd Osannen
Trenckelsbach wittfrawen gelegen, darzu erer gantzen hübe in
der feltmargk doselbst gelegen dy helffte, welche behausunge
und landt alle zu lehene sal gehen vom stiffte zu Kauffungen, 15
vor sobenzigk Schnebergse schock, welcher summen den vorbe-
nanten eptischen und capittel so balde zu gute komen solle
zwentzigk und dry Schnebergse schogk, so die verkeuffere erer
rechenschaff des schultteissen ampts halben gein dy eptischen
und capittel zu bezalen schuldigk suln gewest syn. So sal es 20
mit den ubergen vierzigk und soben schocken also gehaltten
werde, das die eptische und capittel des vorgedachten stiffts gein
dieselbigen Hansen Eytterwynt, Katherynen syne eliche haus-
frawen eins igUchen jars auff sant MichaeUs tagk des ertzengels
gutlich gegeben und gereicht sal werde uß des stifftes zinsen25
und renthen vorberurtten dorffs, dyweil sie beyde ader eyns al-
leyn lebt, sechs malder fruchte, halb kom und halb habem, Mol-
huser moß und werbe, darzu uff dissen nest zukomen Michaelis
tagk nach dato disses brieffes volgende vier schock Schnebergers
gelts, darnach uff iglichen Michaelis tagk, dyweil Eyterwindt so
und syne hausfrawe sie beyde ader eyns am leben ist, zwey
schock geldes. Wan aber Hans Eyterwyndt und syn eliche haus-
frawe nicht mehr am leben synt, wuchs der almechtig Gott zum
besten lange zcidt ufferhaltten wulde, alsden so sal solche ussgifft
der fruchte, auch des gelts, dy eptische zu Kauffungen und capittel 35
dorselbst niemandes wyther zu vergnügen schuldig nach plichtig,
sundem gantz toit, by und abe syn sunder eyniche beschwe-
runge ader intragk, welchs den alles also von beyden teylen
obengemeltter amptman an stait und im namen syner gnedigen
frawen der eptischen zu Kauffungen und capittel dorselbst, Hans 40
Eytterwyndt und Katherina syn eliche hausfrawe als selbsachen
1624 oct. 19. 395
angenomen ist wurden, des sie mir dau uffenbar notarien sich
disser vorgesatzten puncte und artickel unwidderrufflich nachzu-
komen und zu haltten mit handtgebender trewe vestiglich zuge-
lobty verheissen und versprochen han, auch daruff beide parthie
5 mich offenbar schryber myns geschwom ampts mitzuteiln requi-
rert und erfordert, über solchs alles, wie hyroben gesatzt und
geschrieben steht, eynem iglichen teil eyns ader mehr uffenbar
Instrumente, als vil der sache notturfft erfordert, in der aller
besten forme des rechten zu machen. Alles gescheen im jare,
lOmonde, tage, indiction, bapstumb, stede, wy hyroben verzeichent
steht, in by wesen der achtbam und ersamen Johan Stobenrauchs,
Heinrich Schweinberges und Hans Pfansmids, alle bürgere zu
Molhausen Mentzer bistumbs, also gezugen hierubber geheist und
gebeten.
15 (S. N.) Unnd ich Johannes Bawssel wonhafftig in Molhausen
Menscher bischthum, von kaiserlicher gewalt uffinbarer notarius,
dyweile dann solche oben berurte narration unnd allen andern,
wie hir obenn gesatzt, in meiner und der oben gnanten ge-
zceugen gegenwertikeit also ergangen, gescheen, gesehen und
20 gehört habe, darxmib so han ich dis uffin Instrument darüber
gemacht uß merglicher vorhinderunge und ander meiner rede-
Uchen geschefft durch einen andern glaubhaffügen getruwigUchen
schreiben lassen, mich aber mit myner eigen ^) hant unterschrieben
und in disse offene forme gesatzt mit meinem namen und zu-
25 nahmen, auch met meinem gewoniglichen notariatus gemergke
gezcetgent an einem glauben und gezceugniße aller vorgeschre-
bener dinge, daruff ich also sunderUchen requirirfc und bey meiner »)
eidespflicht darzu erfurdert und gebeten bin wurden.
Orig.-perg. in K.
30 1) orig. ,eigent^ 2) orig. ,ineinen\
746. Erzbischof Albert zu Mainz gestattet auf bitten der äbtissin
und des conventes zu Kaufungen, dass nach dein tode des zeitigen
besitzers die präbende des sanct Benedictus altares daselbst behufs auf-
besserung der tischgelder dem kloster einverleibt werde,
85 1524 october 19,
Albertus miseratione divina sacrosancte Bomane ecclesie iö24
tituli sancti Petri ad vincula presbiter cardinalis, sancte Mogun- ^ *
tine sedis ac Magdeburgensis ecclesie archiepiscopus, princeps
elector, sacri Bomani imperii per Germaniam archicancellarius et
396 1524 oct. 19.
primas, administrator Halberstadensis, marchio Brandenburgensis,
Stettinensis, Pomeranie, Cassuborum Sclavorumque dux, burg-
gravius Nurnbergensis ac Eugie princeps ad perpetuam rei me-
moriam. Ad ecclesianim et monasteriorum omnium nobis sub-
jectarum^) statum salubriter dirigendum solercia reddimur inde- 5
fessa solliciti^ ut juxta pastoralis nobis officii debitum eorum oc-
curramus dispendiis et profectibus intendamus. Sane pro parte
religiosarum nobis in Christo dilectarum abbatisse et conventus
regalis monasterii sancte crucis in Kauffungen ordinis sancti Be-
nedicti, nostre Moguntine diocesis, nobis magna extitit querimonia 10
expositum, quod, licet olim in dicto monasterio (in quo seu ejus
ecclesia sint certa beneficia ecclesiastica, prebende nuncupata, per
clericos seculares regi solita)^) fuerit, prout hodie sit, quedam
prebenda altaris sancti Benedicti in capella ejusdem sancti in
dicto monasterio') sita, cui annexa sit cura animarum^ ita quod 15
illam pro tempore obtinens ad audienciam confessionum et ad-
ministrationem sacramentorum abbatisse et conventus ac familia-
rium, domesticorum ejusdem monasterii ac nonnullorum aliorum
yicinorum fuerit et sit astrictus. A multis tamen retroactis tem-
poribus, presertim postquam abbaüssa et conventus antedicti ad 20
vite regularis sub regiüa sancti Benedicti observanciam fuerint
et sint redacti, ad dictum altare pro tempore prebendati nee in
iUa personaHter residere nee curam animarum saltem per se ipsos,
ut deceret, exercere, sed de hujusmodi prebenda fructus in ab-
sencia recipere consueverunt, quo factum sit, ut domus ad pre-25
dictam prebendam pertinens in magna ejus parte corruerit et,
nisi per dictas abbatissam et conventum provisum fuisset, anima-
rum cura sepius iieglecta extitisset. Verum si eadem prebenda,
cujus fructus, redditus et proventus triginta florenorum auri BrC-
nensium valorem unnuum non excedunt, quam primum illam per 80
cessum vel decessum modemi possessoris vacare contigerit, eidem
monasterio perpetuo incorporaretur, uniretur et annecteretur, dicto
monasterio et iUius animarum eure plurimum consuleretur *) do-
musque pretacta in decenti structura et possessiones ad eandem
prebendam pertinentes in bona cultura tenerentur. Unde fuit85
nobis pro parte earundem abbatisse et conventus humiliter sup-
plicatum, quatinus*) prebendam predictam, que de ipsarum col-
latione extiterit, cum omnibus juribus et pertinenciis suis eidem
monasterio et illius mense conventuali in perpetuum incorporare,
unire et annectere dignaremur. Nos vero de premissis satis su-40
perque informati et in veritate ita compertis earundem abbatisse
1524 oct. 19. äÖ?
et conventus petitionibus tanquam justis et rationabilibus annuen-
tes, dictam prebendam altaris sancti Benedict! in capella ejusdem
sancti in predicto monasterio sitam prefato monasterio et illius
mense conventualiy accedente ad hoc venerabilis, devoti, nobis in
6 Christo dilecti Eberhardi Schiesser moderni ipsius prebende pos-
sessoris consensu, in perpetuum incorporamus, annectimus et uni-
mus. Volentes ac per presentes statuentes, ut cedente vel dece-
dente dicto Eberhardo Schiesser aut dictam prebendam quomodo-
libet dimittente (reservata tarnen sibi in eventum cessionis pen-
lOsione annua quattuordecim florenorum auri seu valoris illorum
pro una in Anunctiatione et alia medietatibus pensionis hujusmodi
in Nativitatis Marie festivitatibus sibi vel procuratori suo in op-
pido Francfurdensi nostre Moguntine diocesis solvenda)®) liceat
abbatisse et conventui predictis prebende prefate possessionem
16 propria auctoritate recipere, apprehendere, continuare ac perpetuo
tenere fnictus, redditus et proventus illius in stios proprios ac
dicti monasterii usus convertere, neönon prebendam ipsam per
presbiterum secularem vel dicti aut alterius ordinis regulärem ad
eorum nutimi amovibilem, quem communium presenciarum seu
20 quottidianarum distributionum cum aliis ibidem prebendatis resi-
dentibus participem esse volumus ac decemimus, in spiritualibus
regi et gubernari ac curam animarum exerceri facere, non ob-
stante constitutionibus et ordinationibus in provincialibus et sino-
dalibus edictis, conciliis generali bus vel specialibus ceterisque
26 contrariis quibuscumque, nostris tamen et ecclesie nostre Mogun-
tine subsidiis biennalibus et aliis juribus quibuscumque semper
salvis. In quorum fidem presentes litteras fieri nostrique sigilli
jussimus appensione communiri. Datum die Mauricii') decima
nona mensis octobris, anno Domini millesimo quingentesimo vi-
SOcesimo quarto.
Orig.-perg. in K. Stark beschädigtes siegel des erzbischofs. Auf der
rSckseite von band 16. Jahrb.: ,Biscboff zu Mentz concedirt dem stifft Kauf-
fungen die prebende uff s. Benedict! altar gestifftet^ In Urkunde nr. 767 be-
findet sich ein transsumpt der vorliegenden.
86 1) orig. jSubjectorum* ; transsumpt ,8ubjectarum^ 2) die klammem sind
auch im orig. 3) ,in dicto monasterio' auf rasur. 4) orig. ,consuletur' ;
transsumpt ,consuleretur'. 6) im orig. fehlt das abkürzungszeichen über q
und ein n-strich ; transsumpt ,Quatinus'. 6) die klammem sind auch im orig.
7) so deutlich im orig., soll zweifellos ,Mercurii' heissen; der 19. oct. 1624 fiel
40 thatsächlich auf einen mittwoch.
SdÖ vor 1624 oct. 23. - 1624 oct. ÖS.
746. Verzeichniss von gütern zu Heroldshausen und Göttern, von
denen die domherren zu Langensalza die zitisen beziehen, an denen
aber das sUfl Kaufungen das lehenrecht hat.
[vor 1524 october 23,]
fvor 1524 An nacher[8t]henden guttem haben di thmnhern zu Salcze 5
oct, 23.] ^jj zcynse und daz stifft zu Kauffungen das lehenrech[t].
Zu Heroldeshusen.
Hans Etterwynt,
Veiten Hersserly» 1 fertel ^).
Heinrich Keynne l fertel. 10
Osanndi. Trenkelbachs Va hübe.
Claws Michel 1 fertel.
Guttern.
Hesse 1 fertel.
Herman Karthe 1 fertel. 16
Daneben steht am rande ,Valpurgis', darunter ,parochia*.
Pap.-conc. des 16. jahrh. in K., handschrift des amtmanns Ruland daselbst.
Wenn, wie wahrscheinlich, dieser Hans Eiterwind (hier Etterwint) derselbe ist,
der in den Urkunden nr. 748, 744 und 747 von 1524 juli 13, aug. 7 und oct.
28 vorkommt, so ergiebt sich aus letzterer die späteste grenze der datirung, 20
da derselbe in dieser als bereits verstorben erwähnt wird.
1) im conc. zeichen f/^; vermuthlich sind hier viertel und nicht gülden
gemeint.
747. Notar Johannes Helmolt zu Mühlhausen beurkundet, dass er
den amimann liuknid zu Kaufungen als Vertreter der äbtissin und 2b
des capitels da^elbt in den besitz des von dem inzwischen verstorbenen
schultheissen Hans Eiterunnd und seiner ehefrau Katharine zu He-
roldshausen erkauften hauses und einer halben hufe land daselbst in
aller form eingewiesen habe,
1524 october 23. 30
1524 In Gottis namen, amen. Im jar, als man halt gezalt nach
oct. 23. Christi nnsers hern gepurt funffzehen hundert zwentzig und vier
jare, auff den dry und zwentzigsten tagk des mondes octobris,
in der zwelfften Bomerzal im latin indictio gnent, im andern jar
der kronunge des aller helgesten in Got vatters und hern hern 85
Clementis bapstes des sobenden, morgens zu der tertien zcidt
ader nho darby, zu Heroldeshausen in behausunge, darinne itzt
wonet nhogelassen hausfrawe Hans Eytterwyndes seUgen Kathe-
rina genant; Mentzer bystumbs, ich hier unden geschrieben no-
16^4 oct. 23. ääd
tarius bekenne in diessem uffenbar Instrumente: Nachdem als
dan in kurtzverlauffener zcidt dy ersamen Hans Eytterwindt se-
ligen, Katherina sein eUche hausfrawe für sich, ere erben der
erwirdigen und andechtigen in Got frawen Alffradis des stiffts
5 zu Kauffungen eptische. auch gantzem capittel doselbst ere inge-
habte behausunge zu Heroldeshausen, auch eyn halbe hübe landes
in der feltmargk doselbst gelegen Inhalts eins uffenbar Instru-
ments darubber sagende verkaufft suln habe, welch Instrument
in dato sal haltten funffzehenhundert zwentzig und vier jar, auff
10 den sehenden tagk des mondes augusti, unnd nu den unter an-
dern der erbar Bulandt S.ulandt amptman zu Elauffungen im
namen und gewalt der vorgedachten eptischen syner gnedigen
frawen, auch von wegen der capittelsjunffem doselbst mich als
ein uffenbar schryber solcher erkaufften gutter in crafft myns
15 notariatsampts zu investiren, inzusetzen und possession zu geben
requirert und erfurdert, des ich mich den myns gesworn ampts
halber schuldigk zu thunde angesehen habe, demnach so bekenne
ich hierunther geschrieben uffenbar schryber, das ich in bywesen
der nhofolgenden gesatzten gezugen darzu sunderlich erfordert
20 und gepeten vorbenanten Rulanden als im namen und von wegen
der vorberurtten eptischen und der capittelsjunffem zu Kauffun-
gen solcher vorgedachten behausunge und hobreide mit gutem
wissen und willen und bywesen vorgenanten Katherinen inge-
furt, investiert und possession mit handreichunge der hausthoer,
25 die selbigen zugeschlossen, auffgeschlossen, die schlüssele, so zu
solchem hause han gehört, darmit zu thunde und zu lassen, in
der aller besten forme und gestalt, wie sich den solchs zum
rechten magk eygen und geburen, ingethan und ubberantwort
habe, von vorgemelttem amptman alsobalde auch in und ange-
SOnomen ist wurden, desgleichen rechts auch der vorgedachten
halben hübe landes erer possession megemeltten Bulanden im
namen und von wegen, wie oben geschrieben steht, investiert,
ingesatzt unnd possession gegeben habe, über welchs alles mich
hier unden geschrieben notarien der erbar Bulandt Bulandt ampt-
35 mann zu Kauffungen von wegen syner gnedigen frawen der ep-
tischen und gantzen capittels doselbst by myner geburlichen
amptspHcht erfordert und gepeten hait, hierubber zu machen eyn
ader mehr uffenbar Instrumente, so vill der sache noitturfft magk
erfurdern. Alles gescheen im jare, tage, monde, stede und an-
40 dem, wie hier oben geschrieben steht, in kegenwirtigkeit und
bywesen der ersamen Conraden Schilling burger zu Molhausen
4ÖÖ 1624 dec. 9.
Mentzer bystumbs und Mathie Kalben von Collen Colsch bys-
tumbs als gezugen hierubber sunderlich geheischet und gebethen.
(S. N.) Unnd ich Johannes Helmolt wonhafftig zu Mol-
husenn Mentzer bistumbs, von kaiserlicher gewalt uffinbar no-
tarius, dyweil dan solche vorberurtte investurgebunge der pos- 5
Session und der selbigen annemunge, auch allen andemn, wy
hier oben geschrebenn stehet, in meyner unnd der obgenantenn
gezceugenn gegenwertickeyt also ergangenn, geschin, gesehen
unnd gehört habe, dorumb so habe ich dys uffenn Instrument do-
ruber gemacht, us merglicher verhinderunge anderer meyner re- 10
delichenn gescheffte durch eynen andern gloubhafftigenn getrew-
lichen schribe lasse, mich aber met meyner eigin hanndt unter-
schrebenn unnd in dyesse uffne forme gesatzt^), mit mynem na-
men und zcunamen, auch mit mynem gewonlichenn notariatus
gemercke gezeichennt in eynen gloubenn und gezeugnisse aller 16
vorgeschrebener ^) dinge, doruff ich also sonderlich requirirt unnd
bey meyner*) eydespflicht dorzcu erfordert unnd gebetten bin
wordenn.
Orig.-perg. in K.
1) orig. ygesasatzt*. 2) orig. ,vorge8chrebender*. 3) orig. ,meyiiem*. 20
748. Amtmann Ruland zu Kaufungen quittirt dei* äbtmin daselbst
den efnpfang von iveiteren 20 gülden aus einem ihr früher gegebenen
darlehen von 100 gülden,
1524 deceinber 9.
1524 Ich Buland Eulant iczt zcur zydt amptman zcu Kauffungen 25
^^' ' bekenne in crafft disses kegenvertigen briffes, daz myr myn gne-
dige frawe dy eptisühe zcu Kauffungen zcu dato disser myner
hantscrifft abermols vergnüget und bezalt hait zwenzigk gülden
in absclagk der hundert gülden, so ich hybevor eren gnaden ge-
lenth habe. Und demnach so byn ich solcher hundert gülden 90
nu vergnüget und entricht von der vorbenanten mjmer gnedigen
frauwen vierzigk gülden und blybet nach zcu bezalen schuldigk *)
seßzigk gülden. Des alles zcu Urkunde han ich disse zcydel ver-
piczert myt mynem rincksignet. Datum anno etc. xx quarto,
fritags nach Nicolai episcopi tagk. 35
Orig.-pap. in K., von band des ausstellers. Unter dem texte siegel wie
in urk. nr. 684.
1) ,schiddigk* übergeschrieben.
j
1624 dec. 19. ä. 4Ö1
749. Am^ann Sittich von Berlepsch zu Langensalza berichtet dem
herzöge Georg zu Sachsen, dass er das begehren der äbtissin zu Kau^
ßingen, er möge die männer zu Ober- Heroldshausen bezüglich der
erbgerichte und erbkuldigung an sie weisen, vorläufig abgewiesen habe,
5 und bittet um verhaltungsbefehle,
1524 december 19, a.
Durchlauchter, hochgebomer fürst und her. Ewern fürst- 15J^4
liehen gnaden sind meyne underthenige schuldige dinst in allem ^^^- ^^- ^•
gehorsam zuvor. Gnediger fürst und her.
10 Die aptissa zw KaufEungen hatt myr hiebevor eyn schryfft,
darinne e. f. g. ir zwgeschriben, ich solte die menner in ewer
f. g. dorffe zw Obim Herelshawßenn im ampt Thamsbrugkenn
gelegenn mit den erpgerichtenn an sie weyßenn unnd ir erphul-
dunge thun lassen, zeygen laßenn mit beger des zu vorfolgenn.
15 Ich hab mich aber des, aldiweyll ewer f. g. myr solchs nit per-
sonlich oder durch schryfft befolhenn, bis anher enthaltenn.
Nhu werde ich iczt abirmals derhalb von ir angesucht, das
ich ewer f. g. unangezeygt nit laßen wollen, unnd meyns eyn-
feltigen bedungkens, nachdem sich vill zcangks, als gereyde zcum
20teyUe vor äugen, darawß, wann die selbigen gericht an sy ko-
men, erfolgen wirdet, solt nit unbeqweme [seyn] *) das man ir
in ander wege vergleychunge thet, damit die selbige gericht
bey ewem f. g. bliebenn.
Doch was ewer fürstliche gnade darinne von mir wollenn
25 gethan haben, will ich mich underthenigen gehorsams bezeygenn.
Geschriben montags nach Lucie virginis, anno [mjdxxiiii.
E. f. g.
undertheniger amptmann zw Saltza
Sittich von Berlepschen.
80 [Adresse auf der rückseite:] Dem durchlauchten, hochgebor-
nenn fursten und herm hemn Georgen hertzogen zw Sachssen,
lantoaffen in Doringen und marggraffenn zw Meyssenn, meym
gnelgen hermn. ^
[Darunter von anderer hand:] Die gericht zu Obern Herelß-
85haußen der eptischen zu Kauffungen ist nicht beqwem eynzu-
reumen.
Orig.-pap. in der akte loc. 8372, bl. 2 des hauptstaatsarcfaives zu Dresden;
aufschrift s. bemerk, zu urk. nr. 577. Siegel abgefallen.
1) ,seyn* fehlt im orig.
26
402 1524 dec. iS. b. — 1524 dec. ÖÖ.
750, Amtma7in Sittich vwi Berlepsch schreibt an den herzog Georg
zu Sachsen, dass die äbtissin zu Kaujungen das erbgericht zu Herolde-
hausen noch nicht habe in besitz nehmen lassen, dass dagegen ihr
amtmann die leute zwingen tcolle, ihre appellationeji, statt me bisher
in Thamsbrück, nun in Cassel, tco nicht Sächsisches sondern kaiser- 5
recht gelte, anzubringen.
[1524 december 19.] b.
[1524 Gnediger fürst und her. Die aptisse zw Kauffungen hat
dec. 19.J h. uQßjj ^ie erpgericht zw Herlshawsen *), wy woU ich ir zwgeschri-
ben, mich ewer f. g. befehels zu gehalten, nit innhemen laßenn. lo
Nhu beclagen sich die lewth daselbst, das der amp[t]man
zw Kawffungen sich algereyde understehet, die lewt, so vor ime
daselbst an gericht, es sey umb erbschulde oder schaden, han-
deln wurden, wult er mit den appellacione außm landtgericht zw
Thamsbrugken, dahin sich die und andere, so in der pflege 15
Thamsbrugke appelacie thun, alwege gangen sindt, nhu aus
Sachsischem rechten geyn Kawffungen und forter geyn Cassell,
da nach keyßerrecht geurtelt wirdet, zw dringen, des sich die
lewt hefftigk beschweren, allervleysigst gebetten. Ich wolt solchs
ewer f. g. undertheniglich vermelden in hoffnunge, ewer f. g. 20
werden sie des stugks bey alt geübter gerechtigkeyt gnediglich
behandthaben und nicht in widderwertige recht dringen laßen.
Ane das wurd es mergUch irrunge und langkwerige gezengk er-
wegken. Das hab ich aus amptspflicht uff ir bitten ewer f. g.
anzwzeygen nit zw underlaßen wissen. Datum ut supra. 25
Orig.-pap. im hauptstaatsarchive zu Dresden, akte loc. 8372| bl. 8; deren
aufschrift s. bemerk, zu urk. nr. 577. Der schluss des Schreibens ^Datum ut
supra* kann sich nur auf das datum der urk. nr. 749 beziehen, da nur diese
beiden schreiben von Sittich von Berlepsch herrühren, wenn auch in der akte
andere documente zwischen beide eingeschoben sind; ,datum ut supra* scheint 30
auf den Charakter einer nachschrift zu urk. nr. 749 hinzuweisen; die datirung
dieser Urkunde wurde daher auch für die vorliegende beibehalten.
1) Heroldshausen ist gemeint.
751. Nette Hungershausen, bilrgonn zu Witzenhatisen, und ihr söhn
Michel quittiren der äbtissin Älfradis und dem stiße zu Kaufungendb
den empfang der ihnen schuldig gewesenen 38 gülden.
1524 december 30.
1524 Ich Nette nagelaßenn husfrawe Bertoldes Hungershusen ze-
dec. 30, liger gedechtnisß, burgerin zu Witzenhußenn, thun kunth gegen
allennenniclich in und mith crafft dusßes brives: Nochdem und 40
1626 mal 11. 403
alße mir dan di hoichwirdige und andechtige in Goth frawe Al-
fradis des stifftes zu Kauffungen eptische noch achtzehenn gude-
werth gülden zu bezcalen schuldig ist Inhalt eins u^erich-
ten Vortrages geschin durch denn gestrengenn und emvesthenn
5 hern Cristiane vonn Hanstein ritther und stathelder zu Casßel,
so bekenne ich vorberurthe Nette vor mich und alle meine erben,
desglichen ich Michel Hungershußen nagelaßen sohen vorbedach-
ten Bertholdes meins vatirs zeligen, das di obgemelte unsir gne-
dige frawe von irer und ires stiffts wegen uns di achtzhen gul-
10 den hinderstellig alles noch Vormeldung des vor angezceugethen
Vortrages gutlich und w^ol zu dancke entricht und vorgnugeth
haith. Und demnoch so sagen wir hirmede in crafft dusßes uffin
briffes di gemelte unsir gnedige frawen di eptische, irer gnad[en]
stifft und alle dijennigen, den dusßer unsir quitanci> zu ersta-
16tunge komen mochte, solcher irer gutlichen bezcalung der er-
sthenn und iczt der lesthenn termynn, alle zu hauffe getragenn
drisig acht gülden, von unsir und aller unsir erbin wegen quid,
leddig und lois sunder alle geverde und argelist. Des zu warem
bekentnisße habin wir vorgedachte Nette und Michel dusße qui-
20tand^ di ersamen und wißenn burgermeister und raid der stat
Witzenhusen mith irem stathsecrete zuvor sigeln gutlich gebe-
then, wuchs wir dan icztgemelte burgermeister und raid uns
alßo hirane bekenne uns und unsim nachkomen unschedeHch.
Anno Domini millesimo quingentesimo vicesimo quinto, fritages
26post Innocentum.
Orig.-pap. in K. Siegel wie in urk. nr. 741, nur weniger gut erhalten.
752, Ämtmann Ruland zu Kaufungen quittirt der äbtissin daselbst
die tviedererstattung der ihr ßilher geliehenen 100 goldgulden.
1525 mai 11,
80 Ich Bulant Kulant iczt amptman zcu Kauffungen thun kunt i525
gein allermenglich : Nachdem als ich den vor etlicher zydt der ^^ ^^'
erwyrdigen in öot und andechtigen frauwen frauwen Alfferadis
des stiffts zcu Kauffungen eptische zcu der schaczunge, so das
vorberurtte stifft hait muessen ußgeben und bezalen dem hoch-
Sögebom fursten und hern hern Philipssen lantgreffen zcu Hessen
etc., gelygen habe hundert goltgulden, so bekenne ich obenge-
rurter Kulant, daz ich solcher hundert gülden widderumb von
der obengemelten myner gnedigen frauwen und irme stiffte gut-
lich vergnüget und bezalt byn wurden, quitere sich auch dersel-
404 1626 mal 21.
bigen in und myt crafft disses kegenvertigen briffes, hyrinne alle
geverde und argelist usgesclossen. Des zcu genügsamer worheit
han ich Eulant dissem reversalsbriffe myn rinckpiczer zcu ende
der scrifft angedruckt. Gegeben im jare, als mhen gescryben
funffzhenhundert zwenzigk und fünf! jar, donnerstags nach dem 5
simtage Jubilate.
Orig.-pap. in K., band des ausstellers. Unter dem texte siegel wie in
urk. nr. 684. Auf der rückseite von gleicher band: 3ulandt8 quitantz'.
753. Altarist Johann Biphart zu Fritzlar und pfan-er Heinrich
Stockenrath zu Dörnhagen schicken der äbtissin zu Kaufungen tneh- 10
rere documente etc. in betreff des beneficiums des sanct Benedictus-
alfares daselbst und bitten dieselbe, das beneßcium dem letzten willen
des Stifters gemäss aufrecht zu erhalten.
1525 rnai 21,
1525 Unnser demutigs gepeth vor ewer heilbar gluckselickeit 15
mat 21. ^Qg leibs unnd der seien zusampt unnsern gantz willigen unnd
geflissen dinsten zu aller zeit zuvor bereit. Erwirdige unnd an-
dechtige gnedige fraw. Ewern gnaden bitten wir woler [!] meinung
hiemit wissen, wilcher maissen die gestrengen unnd emvesten
hern unnd Junckern her Oristian von Haenstein ritter und stat-20
heiter und andere unnsers gnedigen fursten und hern von Hessen
heingelaissen ') rethe zu Cassell unns itzo abermals haben thun
beschrieben unnd betagen unnd wes wir denselben mit antwurt
begegent haben, das hait die selbig e. g. aus ingeflochten ab-
schriefften unnd copien gentzlich zu vernemen. Dweyl aber, gne- 25
dige fraw, solche sache unnsers bedunckens numals hinder der
selben ewern g. unnd dem besitzer des altars sancti Benedicü
des keysirlichen ewers freyen stiffts als rechten und worhafftigen
patron, alles nach laut und vermugen der ufPgerichten fundation-
brifEe, die ^vir ewern g. sampt andern brifflichen inf ormation unnd 30
auch muntlich bericht hiemit zustellen, uberantwurten unnd an-
zeigen, mit nicht zu verhalten seint, als das die selbig ewer g.
bie ir selbst unnd bey ewer g. capittell unnd rethen on zweiffei
zu ermessen unnd zu bedencken hait, unnd sonderlich ßo uber-
schicken ich Johan Bipart e. g. hier die fundation des altars 86
sancte crucis und trium regum in ewern stiffte, gebe dameben
e. g. zu verstehin, wie ich in vorzeiten ein possessor unnd be-
sitzer der prebenden unnd capellen sancti Benedicti gewesen.
Derhalber ist die fundation des altars etc. bey mich kommen,
als den patron unnd lehinhem noch ußweisung derselben. Hab 40
vor 1525 aug. 29. 406
mich nu der prebenden unnd capellen geeussert und nicht meher
zu schaffen. Derhalben eusser ich mich auch der fundation unnd
schicken die e. g., ewerm stiffte, dem altar unnd ewern stipendio
zu guthe, als disser geinwertiger prister unnderrichtung wirt ge-
öben, was derhalber gehandelt ist der aplosung halber und wo
das heubtgelt ist hinderlegt. Nu ist mir und meinen vettern ein
ander tagsatzung zugeschigt, wie e. g. aus inhgender abschrifft
zu sehen haben, des hab ich 2) den rethen unnsers g. hern ge-
schriben, wie ich e. g. hab die fundation geschigt unnd der
10 Sachen vorther nit zu schicken haben wull. Ist darumb an die-
selbig e. g. unnser beider oitmutig und embsige bitt, e. g. wollen
sich solcher Sachen nu hinfurther unterwinden, damit solch uff-
gericht fundirt beneficium in wesen pleyb unnd das der lester
wille des fundatoris gehanthabt unnd vollenpracht werden muge.
16 Darin wollen sich ewer g. ßo gnedigUch und freuntlich beweisen
und erfinden laissen, als das die Sachen an sich selbst thut hei-
schen unnd erfordern und wir unns des zur selben e. g. sicher-
lich und gentzlich thun vertruwen. Das wollen wir mit gutem
willen verdienen unnd wo das umb e. g. unnd stifft zu beschul-
20 den kompt unnd sich zu thun geburt, Datum sonntags Vocem
jocunditatis, anno etc. xxv^.
E. g.
williger caplan
Johann Biphart altarist zu Fritzlar,
25 und Henricus Stoickenrath pfemer
zum Dornhagen.
[Adresse auf der rückseite:] Der erwirdigen unnd andech-
tigen frauwen der abtissen des kaißerlichen freyen stiffts zw
Kauffungen, unnser gnedigen frawen.
30 Orig.-pap. in K. Verschlusssiegel abgefallen. Auf der rückseite über der
adresse von band 16. Jahrb.: Johann Pipparrt altarist zu Frizlar und Henrich
Stockenradt pfarher zum DomhagenS sowie unter der adresse: ,Den altar sancti
Benedicti betr. zu Kau&ngen^
1) = verordente, beauftragte. 2) hier folgt wieder gestrichenes ,e. g.*.
35 754. Aebtissin Alfradis zu Kaufungeti bittet den landgrafen Philipp
zu Hessen um hülfe zur erlangung ihrer van den aufruhrerischen
stiftsunterthanen zu Heroldhausen ihr vorenthaltenen rechte.
[vor 1525 august 29.]
Durchleuchtiger, hochgebomer furste unnd herre, gnediger [vor 1525
40 herre. E. f. g. sie unser demutiges gebet unnd was wir guts ^^^- ^^^
406 vor 1525 aug. 29.
vermögen, allezeidt untherteinlich unnd willigk bereith. Gnediger
herre. Es haben sich vur etlichen zeiden zwischenn dem hoch-
geborn forsten unnd hem hem Jörgen hertzaw zcw Sachssen
etc., unserm gnedigen hem und uns etliche irrunge, betreffen
dy huldunge unsers dorffes menner zcu Heroldeßhausen, auch 5
der erbegerichte dorselbest erhalten, wilcher gebrechen wir den
mit seinen f. g. gutlich hyngeleyt und vortragen synt wurden,
dermaße das wir und unser stifft dy vurberurten huldunge unnd
erbegerichte widderumb ann unsers stifftes mennem vurberurtenn
dorffes innemen suln etc. Doruff den vurgedachter, hochgemelter 10
furste, demselbigen also zcu geleben, hait solchs thun schreibe
losse Sittich von Berlepschen als seiner f. g. amptman zcu Saltze,
desglichenn denn mennem zcu Heroldeßhausen, auch uns. Der
amptman zcu Saltze haidt auch solchs in beyweßen unsers ampt-
mans zcu Kauffungen an dy obengenannten mennere alle uff dyl5
zeidt vorsamlet gewest anstaidt seins gnedigen hem hertzaw
Jörgen zcu Sachssenn gelangen losse, ernstlich geheissen unnd
gebotten, uns und unserm stiffte fort mehr mit der huldunge
und erbegerichten gehorsamlich zcu halten unnd gewertigk zcu
sein. Sey han aber dasselbige nicht wuln annemen nach thun, 20
uß was mutwilliger vorschundunge *) wissen sey am bestenn etc.
Zcum andern so han sich etliche gebrechen gehalten zwischen
Heinriche Keynen unserm alten Schultheißen zu Heroldeßhaußen
und unns, der wir den durch e. f. g. rethe zcusampt des hoch-
gemelten unsers gnedigen herm hertzaw Jörgen zcu Sachssen 25
etc. rethe inhalts eins uffgerichten recesses auch gutlich vor-
einiget synt wurden. Wywol nu solchs alles war und bewißlioh
ist, so hain wir doch myt grosser gehabter muhe und erbeith,
vil erliddener unkost und schaden, auch manchfeltigem ansuchen
bey dem ernvesten unserm lieben getrawen Sittichen von Ber-90
lepschen amptman zcu Saltze thun losse, bijs nach doher dy wege
nicht können noch mögen finden, das denn schrifften unsers g.
h. hertzaw Jörgen adder auch den ufgerichten recessen von den
beklagten folge und ußrichtunge gesehen wer. Wy offt unnd
vilmals dy bürgen und selbgelden Heinrich Keines halber durch 35
den amptman zcu Saltze in den gehorsam erfordert seint wur-
denn, wo sey sich den des selbigen gein den morgen gehalten
han, so sint sie doch uff den abent widderumb in er hauß ge-
gangen unvergnuget erer pHchtigen schult gein unns ußzurichten,
dortzu unsemn Schreiber vil vergessen und mutwillige wortte4ü
gegeben, dortzu gedrawet. Nachdem wir nu bericht werden, das
1525 aug. 29. 407
villichte e. f. g. rethe zcusampt des hochgeborn fursten unsers
g. h. hertzaw Jörgen zcu Sachssen etc. rethe in kortzer zeidt
zcusamen werdenn komme, so ist ann e. f. g. unser demutige
und undertheinige bethe, das dy selbige unser anliegende be-
öschweronge halber wulde gnediglich thun verschreiben an dy
verordenten und geschickten rethe, bey den von Heroldeshaußen
zcu verschaffen, sich der vorberurtenn ausgegangen schriffte unnd
fürstlichen recesse, der selbigen ann vemer vorruckunge zcu ge-
leben, auch den erlyden schaden und Unkosten der bilcheit nach
lOgein uns gnugliche ußrichtonge und betzalunge zcu thunde. E.
f. g. wuUe sich hierinne gnediglich thun ertzeygen. Dasselbige
synt wir widderumb alletzeid gein dyselbige unsern plichtigen
dinsten, auch poben das zcu verdinen gantz willigk. Bitten e.
f. g. umb ein gnedige antwort.
15 E. f. g.
demutige und gehorsam
Alffaradis von Gots gnaden
des stiffts zcu Kauffungen eptische.
[Adresse auf der rückseite:] Dem durchluchtigen, hochgeborn
20 fursten unnd hem hern Philipßen lantgrave zcu Hessenn, grave
zu Catzenelnbogen, zcu Dietz, Ziegenhain und zcu Nidda, unserm
gnedigen hem.
Orig.-pap. in der akte loc. 8372, bl. 3 f. des hauptstaatsarchives zu Dres-
den; auf Schrift s. bemerk, zu urk. nr. 577. Undatirt; jedoch scheint ihrem in-
25 halte nach die vorliegende Urkunde der nr. 755 vorzugehen. Der brief war
mit einem grünbräunlichen, jetzt stark beschädigten siegel verschlossen.
1) Verführung (s. Lexer unter , verschunden*).
755. Landgraf Philipp zu Hessen bittet den herzog Georg zu Sachsen,
der äbtissin Alfradis zu Kauf ungen zum gentcsse ihrer vertragsmässigen
SO rechte der erbhuldigung und erbgerichte zu Heroldshausen den auf-
rührerischen einwohnem gegenüber zu verhelfen,
Cassel 1525 august 29.
Unnsem freuntlichen dienst unnd was wir liebs und guts j525
vermögen zuvor. Hochgebomner fürst, freuntlicher, lieber vater ^'*^- ^^'
36 und oheym. Die erwirdige unser liebe freundin Alfradis eptissen
des stiffts Kauffungen hat uns der menner zu Heroldshuesen und
der erbegerichte halben daselbst mit ingelegter schrifft ange-
sucht und wes ire, dero und des schult i« Henrich Keynen halben
beschwerung begegen angetzeigt, wie e. 1. das weither daraus zu
408 1626 sept. 8.
vememen haben. Wiewol nu e. 1. init ire derselben Sachen ver-
tragen und in krafft solchs Vertrags ire die Zustellung an bemelts
dorff mennern und erbegerichte gethan, mit nebenbevelhen, wie
e. 1. das nach in gutem gedechtnis tragenn, so understeen sich
doch dieselben menner in dem allen gegen die ebtissen eignes 6
mutwillens uffzulenen und e. 1. bevelh nach die huldigung unnd
anders zu thun und zu volncziehen zu sperren, alßo das sie die
e. 1. bevelhe nach zu keinem gehorsam pringen magk, bitten
darumb freuntlich, e. 1. wollen nachmals bei denselben dorffs-
mennem zu Heroldeshaußen ernstlich verfugen lassen und inen 10
bevelhen, das sie bemelter ebtissen mit der huldigung und an-
dem gepurenden dinsten und gerechtigkeiten hinfuro, wie das
die pilUcheit erfordert, underthenigen gehorsam leisten unnd ge-
wertig seien und .sich im selben keinswegs widerseczen, darza
das den vertregen, so durch e. 1. und unser rethe auch irent- 16
halben gemacht und uffgericht seint, gelebt werde mit gutwilliger
erczeigung, wie wir uns des zu e. 1. genczÜch versehen. Das
wollen wir umb e. 1. hinwider freuntlich verdienen. Unnd biten,
e. 1. wollen die anthwort zu dem nehsten tag ghein Molhausen
schicken. Daselbst sollen unser rethe solcher Sachen halben wei- 20
ther zu handeln auch bevelh haben. Welten wir e. 1. freunt-
licher meynung nit verhalten. Datum Cassel am dinstag Decol-
lationis Joannis Baptistae, anno etc. xxv.
Von Gots gnaden Philips lanndtgrave
zu Hessen, grave zu Kaczennelnbogen etc. 25
[Adresse auf der riickseite:] Dem hochgebomnen fursten,
hem Georgen herczogen zu Sachsen, landtgraven in Dhoringen
unnd marggraven zu Meissen etc., unserm freunüichen, lieben
vater und oheymen.
Orig.-pap. in der akte loc. 8872, bl. 6 des hauptetaatsarchives zu Dresden; 90
aufschrift s. bemerk, zu urk. nr. 577. Ueber der adresse von anderer band:
,Dye erbgerichtboldung zcu HeroldesbauBen unnd ebtyscben zcu Kaujffungen
unnd iren schultissen belangende^ Das aufgedrückt gewesene rothe siege! ist
abgebröckelt.
766. Herzog Georg zu Sachsen weist seine räthe an, darauf zudb
sehen, dass die rechte der äbtissin zu Kaufungen im dorfe HeroldS"
hausen geachtet würden, sowie dass Johann Landstein und sein an-
hang bestraft werde,
Dresden 1525 September 8,
sept 8 yon Gotts gnaden Georg hertzog zu Sachssenn etc. 40
1626 sept. 8. 409
Lieben getreuen unnd rethe. Auß hyr beyliegenden schriff-
ten werdet yr befynnden, was der hochgeporne forste her Phi-
lipps landtgraffe zu Hessen etc. unnser freundtlicher lieber oheme
und son von wegen der eptissin zu Kauffungen, unnd unser ampt-
6 man zu Saltza und schultis zu Mulhausen ^) Johann Landtsteyn[s]
und andere sachen an unns gelanget. Nun ist es an dem, das
wir mit bemelter eptissin der gerichte halben zu Herolßhausen
also sein vortragen, das sie von des closters leuthen die holdung
nehmen und über sie die erbgerichte haben solle, als ist auch
10 von unsem rethen, so wir die zceyt zu Dreffort gehabet, zwu-
schen yr und Hainrichen Kenne ein receß auffgericht, wie sie
sonnder zweyffel euch wyrdet weytter berichten lassen, begem
derhalben, yr wollet vorfugen, das denselben auffgerichten ver-
tregen allenthalbenn nachgegangen werde. Unnd ab von nothen,
IBobgedachts unsers sons rethe, so ytzundt zu Mulhausen synn,
darzu zu zcyhen, so werdet yr euch dorinne der gepure wol zu
halten wyssen.
Johann Landtsteyns halben tragen wir befromdung, das die
Sache dergestalt vorgenohmen und das derhalbenn die gerichte
20 nydergeleget, wie euch denn obgedachte unser amptman und
schultis derer dann diese schrifft verstendigen werden, wollet
es derwegen mit des landtgraffen rethen handeln, also das die
geweidiger der prister von Saltza sampt Johann Landtstein und
sein anhang yrer Verhandlung nach ungestraffet nicht pleyben
26 unnd allenthalben die pilligkeyt hyrinne vorgehe, unns auch und
den unsem nichts zu nachteyl eingereumet werde. Doran thuet
yr unnser meynung. Geben zu Dreßden freytags Nativitatis
Marie virginis, anno etc. xxv.
[Adresse auf der rückseite:] Unsem rethen unnd lieben ge-
aotrewenn Cristoffen von Taubenheim amptman zu Friburgk unnd
Hannsen von Schonbergk ytzt zu Mulhausen.
Gleichzeitige cop.-pap. in der akte loc. 8372, bl. 6 des hauptstaatsarchives
zu Dresden; aufschrift s. bemerk, zu urk. nr. 677. Unter der adresse von an-
derer band: ,1. belangende die eptissin zu Kauffungen der erbgerichte holdung;
36 2. Johan Landstein und deßelben anhangk sollen in geburliche straff genohm-
men werden'.
1) hier wird ,von wegen' zu wiederholen sein; es handelt sich anschei-
nend um zwei verschiedene angelegenheiten : landgraf Philipp — äbtissin, sowie
amtmann und schultheiss (eine person) — Johann Landstein. Die letztere, der
40Kaufnnger sache vielleicht nicht ganz fremd, scheint mit dem bauemkriege in
Verbindung zu stehen.
nov. 28.
410 1B25 nov. 28.
767. Notar, cleriker Hermann Renyen heiirkiuuUi , dcuss ilecan Eber-
hard Schiesser zu Mainz auf die p'äbende tnid capelie des heil. Be-
nedict zu Kaufungen verzichtete und auf ff rund einer cerwilligung des
erzbischofs Albert zu Mainz die äbtissin und das capitel des klosters
Kaufungen in den besitz der präbende setzte. 5
Kaufungen 1525 november 28.
1525 In nomine Domini, amen. Notum sit et per presens publi-
cum instrumentum pateafc evidenter, quod anno a nativitate Do-
mini millesimo quingentesimo vicesimo quinto, indictione tertia
decima, die vero mensis vicesima octava novembris, pontificatus 10
sanctissimi in Christo patris et domini nostri domini Clementis
divina Providentia pape septimi anno tertio, hora vesperarum vel
quasi, in mei notarii publici testiumque infrascriptorum ad hoc
specialiter vocatorum et rogatorum presentia personaliter consti-
tutus honorabilis dominus Reinhardus Brecht vicaiius ecclesieiö
collegiate sancti Martini in Cassel procurator et eo nomine vene-
rabilis viri domini Eberhardi Schiesser decani ecclesie sancti
Mauritii Maguntine necnon prebendarii regalis ecclesie sive mo-
nasterii sancte crucis in Kauffungen Maguntine diocesis, prout
per quoddam instrumentum publicum manu et signo discreti viri 20
magistri Conrad! Stockhausen clerici Maguntine diocesis, aposto-
lica et imperiali auctoritatibus notarii causarumque in sancta Ma-
guntina sede jurati scriptum, subscriptum atque signatum, quod
in medium exhibuit, fidem fecit legittimam eoque nomine procu-
ratorio, quo supra, prebendam et illi annexam capellam sancti 25
Benedicti habentem etiam curam animarum cum omnibus juribus
et pertinentiis suis annexisque et connexis, omnibus melioribus
modo, via, jure, causa, stilo, forma et ordine, quibus magis, me-
lius et efficatius inque jure validius potuit et debuit, in manibus
mei notarii publici infrascripti tanquam publice et autentice per- 30
sone vice et nomine omnium et singulorum, quorum interest, in-
tererit seu Interesse poterit, recipientis, denuo, quatinus opus esset,
resignavit eisdemque ac omni juri prememorato principali suo in
eisdem seu ad ea quomodolibet competenti cessit ac illorum pos-
sessionem seu quasi corporalem, realem et actualem evacuavit35
evacuatamque dimisit realiter et cum effectu ac penitus et in
toto quodque in hujusmodi resignatione, cessione, dimissione et
evacuatione non interveniat fraus, dolus, symonie labes aut que-
libet alia illicita pactio sive corruptela, tactis per eum scripturis
sacrosanctis ad sancta Dei evangelia juravit. Quibus sie factis40
1625 nov. 28. 411
venerabiles domine Alphradis Dei gratia abbatissa, Elizabet Hacken
prepositissa, Helena Frißken celleraria, Belcha de Malsburg custo-
dissa totnmque capitulum dicte ecclesie sive monasterii sancfce
crucis in Cauffungen ibidem presentes, premissa videntes, audientes
5 et intelligentes rataque et grata habentes quasdam litteras unionis
et incorporationis dictarum prebende et capelle curam habentis
animarum juriumque et pertinentiarum ac annexorum et connexo-
rum hujusmodi per reverendissimum dominum dominum Albertum
archiepiscopum Maguntinum etc. decretas ejus vero sigillo ro-
lOtundo de cera rubra, glauca circumdata, in pressula pergamenea
subappendente sigillatas, sanas siquidem et integras, non vitiatas,
non cancellat£is, nee in aliqua ipsarum parte, ut apparuit, sus-
pectas realiter et in scriptis in medium produxit et exhibuit ac
alta et intelligibili voce publice legi fecit tenoris subsequentis :
15 [Hier folgt Wortlaut der urk, nr. 745 von 1524 october 19 J
Quarum quidem preinsertarum litterarum vigore dicte do-
mine abbatissa totumque capitulum me notarium infrascriptum
ad tradendum sibi dictarum prebende et illi annexe capelle sancti
Benedicti curam habentis animarum, ut prefertur, juriumque et
20 pertinentiarum ac annexorum et connexorum quorumcumque juxta
predictarum litterarum continentiam et teuerem debita cum in-
stantia requisiverunt. Ego tunc notarius infrascriptus ad requi-
sitionem hujusmodi mandatis dicti reverendissimi domini archi-
episcopi Maguntini etc. obedire volens dictam dominam Alphra-
25dim abbatissam suo aliarumque virginum astantium et totius ca-
pituli nomine pro ipsis et subsequentibus suis in dicta regali ec-
clesia sancte crucis per installationem ad stallum in choro ac
tactum dextri comu altaris prelibate capelle in corporalem, rea-
lem et actualem possessionem seu quasi prebende et capelle ju-
SOriumque et pertinentiarum annexorumque et connexorum hujus-
modi posui et induxi sibique eandem tradidi ac de fructibus, red-
ditibus et proventibus prebende et capelle hujusmodi responderi
mandavi auctoritate et tenore preinsertarum litterarum unionis
et incorporationis aliasque et alia feci, prout et quemadmodum
35 in litteris hujusmodi mandatur, realiter et cum effectu. Quam
etiam possessionem eedem domine abbatissa et capitulum auctori-
tate predictarum litterarum ac juxta earundem teuerem et con-
cessionem apprehenderunt ratamque et gratam habuerunt omnia-
que et singula fecerunt et fieri se curaturas obtulerunt, promise-
40runt et obligaverunt, que in litteris incorporationis preinsertis
continentur et habentur. Super quibus omnibus et singuhs eedem
412 15^ dec. 5.
domine abbatissa et capitulum pro se et successoribus suis unum
vel plura publicum seu publica fieri et confici petierunt instru-
mentum et instrumenta. Acta fuerunt hec in choro prenominati
monasterii sub anno Domini, indictione, pontificatu, die, mense,
quibus supra, presentibus ibidem honorabilibus dominis et dis- 5
cretis viris Johanne Michaelis prebendato ibidem, Johanne Tylen
vicario ibidem, Georgio Magersoppen plebano in Heisa presbiteris,
Hansone Typein, Hansone Wickenants et Hansone Grunewalt
laicis Maguntine diocesis, testibus ad premissa vocatis atque ro-
gatis. 10
(S. N.) Et ego Hermannus Bengen de Grifte clericus Mo-
guntinensis diocesis, publicus sacra apostolica auctoritate notarius,
quia dictis resignationi, cessioni, possessionis evacuationi et in-
dutioni omnibusque aliis et singulis premissis, dum sie, ut pre-
mittitur, fierent et agerentur, una cum prenominatis testibus pre- 15
sens et personaliter interfui eaque sie fieri vidi et audivi, ideo
hoc presens publicum instrumentum manu alterius me aliis ne-
gociis legittime occupato fideliter scriptum, exinde confeci signo-
que nomine et cognomine meis solitis et consuetis signavi atque
in hanc publicam formam redegi in fidem et testimonium omnium 20
et singulorum premissorum legittime rogatus pariter et requisitus.
Orig.-perg. in E. Auf der rückseite von hand der priorin Elisabeth
Hacke: ,Incorporacio Benedicti'.
758. Das sUft Kaufungen übergiebt den räthen des Herzogs Georg
zu Sachsen heschwerdepunkte bezüglich seiner rechte zu Heroldshausen. 25
[1525 december 5.]
[1525 Disse nachvolgende artikel sint von des stiftz zu Kauffungen
^' '■' wegen in beswerunge desselbigen den vorordenthen rethen des
durchluchtigen und hochgebornen forsten und hem hem Jörgen
herzog zu Sachssen etc. zu Molhusen dinstags noch AndreedO
aposteln tage übergegeben.
Es sint aus dem ambt zu Saltze gevordert und ufgehoben
etzliche jor von dem vorberurten stiffte und dem dorffe Herles-
husen^) 21 schog Schneberger geltz vor schutzgelt nicht aus
alden rechten noch herkommen, sunder durch Spitznasen seligen 35
ambtmann doselbst kortz vor sinem totlichen abscheide aus wid-
derwertikeit uf brecht, unangesehen daß sich allein lOVa schog
jerUch zu schutzgelde zu geben geborth hat. Und das solchs
waher sihe, wil sich der vorgenannte stifft zum ersten sines
vor 1626 apr. 2S. 413
grundes gezogen habe uf alle register dem ambt zu Saltze oder
Tomesbrugken zugehörig, die vor ankörnen Spitznaß gegeben
und geschriben sint worden. Zum andern, da£ solchs abermalß
waher sihe, so sal sich mit worheit ausweisen, das alle gerechti-
5keit, die ein fürst aus Doringen etc. an dem dorffe zu Herls-
husen ^) gehabt hat, von langen jaren vorschriben ist gewest den
Hophgarten, auch innegehabt ungeferlich über achtzig oder nun-
zigk jor lang, wilche widderloesunge widderumb by regierunge
Spitznafi seligen der vorberurten ambte ingelost ist worden, in
10 welcher haubtvorschribunge nicht, meher dan allein lOV» schog
an gelde disser zyt zu rechen zu schutzgelde vorschriben ist ge-
west, darzu das ubergerichte etc. Das solchs war sy, wil sich
der stifft gezogen habe uff den abgelösten haubtbriff, wuchs
briffes auch nach eine copien im ambt zu Saltze ligende sich
15 erfindet.
So nun alle gerechtikeit der forsten von Doringen etc., uf
die zyt am obgedachten dorffe gehabt, vorschriben ist gewest
den Hophgarten, so han jo dieselbigen aus kraft orer verschri-
bunge kein gerichte noch gerichtszwang doselbst über die menner,
20 ausgescheiden das ubergerichte und das namhaftige schutzgelt
inhaltz der vorschribunge, by inen beseslich innegehabt, gebrucht
oder herbrocht, wilchs sich dan das stift zu Kauffungen alles, waz
sich hyrinne noch unvortragen adder unentscheiden heldet^), wil
gegunnt habenn uf den abgelösten haubtbriff oder desselbigen
25 copien, auch dasselbige alles gestalt habe zu gnediger und guder
betrachtunge und enscheits ^) des vor hochgemeltenn unsers gne-
digen hem herzog Jörgen zu Sachsen etc.
Orig.-pap. in der akie loc. 8872, bl. 7 des hauptstaatsarchives zu Dresden;
anfschrift s. bemerk, zu urk. nr. 577. Es konnte bei der mangelnden datirung
80 zweifelhaft erscheinen, ob 1524 (mit dec. 6) oder 1525 zu setzen sei; indessen
die räthe des herzogs treten erst 1525 in dieser sache auf, und in den Dres-
dener akten ist vorliegende Urkunde unter 1525 eingereiht.
1) Heroldshausen ist gemeint (s. urk. nr. 576 und 577). 2) ,waz sich^
bis ,heldet^ steht am rande. 8) ,und enscheits* desgl.
85 759. Amtfnann Ruland zu Kaufungefi legt Verwahrung dagegen ein,
d€L88 die Stadt Allendorf a, d. Werra von 2 daselbst gelegenen, dem
stiße Kaufungefi gehörenden häusem städtische abgaben beanspruche,
[vor 1526 april 23.]
. . . wy den auch dy von Aldendorff ufbringen, es sulle on [vor 1526
40noit syn und auch widder recht, ire clage myt eren staitscheffen- ^^' ^^'J
414 1626 apr. ÖB.
hem zu bewysen etc. Da uff, sagen ich Kuland, so solchs
Widder recht sult« syn, haben dach dy von Aldendorff hybevor
sich des artikels der zwo behusunge halber, als sie sagen, an-
treffen den geschoß, so dyselbigen auch schosser sulten syn*),
sich gegrwndt ers bewyses zcu thunde uff der stait Aldendorff 5
geschoßbucher und register etc. vorwendt, nicht auch der lehen-
guter halber etc. — ist es doch eyn ^) gemeyner spruch : Wo gliche
Sache synt, dor sulte jo ouch buche glich recht syn.
"Wieder durchstrichenes, undatirtes conc.-bnichstück in K., von hand des
amtmanns Ruland daselbst auf die rückseite des conc. urk. nr. 622, aber wohl 10
später als diese geschrieben ; amtmann Ruland kommt nur bis 1626 april 28 vor,
"wonach die datirung der vorliegenden Urkunde zu bemessen war. Nach gütiger
mittheilung des nunmehr verstorbenen bürgermeisters Oeste zu Allendorf a. d.
W. ist das original dort nicht vorhanden, sondern wahrscheinlich bei dem grossen
brande von 1637 mit allen übrigen Urkunden verbrannt. 15
1) ,so dyselbigen' bis ,sulten syn' ohne einfügungszeichen am rande; sie
sind unter vorbehält, da wo geschehen, eingeschaltet. 2) vorl. ,eyne*.
760. Dechant Eberhard Schiesser zu Mainz bekennt, dass das stift
Kaufungen ihm für seinen verzieht auf die präbende und capelle des
heil, Benedict daselbst eine pension von 7 gülden zu jeder Frankfurter "20
messe zusagte, und quittirt den empfang diesem' summe für die letzte
fastenmesse.
1526 april 23.
1526 Ich Eberhart Schießher dechant sanct Mauricien stiffts in
apr. 23. jj^j^^ bekenne öffentlich mit dißer miner hantschrifft : Nachdeme 25
ich hievor in incorporation miner prebenden in dem fryhen stiffte
zu Kauffungen zusampt der capellen daselbst gelegen, die man nen-
net sanct Benedictus capellen, mit iren zugehorend [!] dem selben
stifft geschehen bewilliget^) hab und, damit ich solcher bewilli-
gung und Übergebung nit zuvil schaden entphang, mir eyn jar-30
liehe pension durch a[b]tissin und capittel desselben stiffts, nem-
lich alle Francforter meß sieben gülden, myn lebenlang zu Franc-
fort zu bezalen reservirt ist, wie dann brieff darüber gemacht
clarlich ußtruckent, daß demnach die ernwirdige und geistliche
frauwen Alf raidis abtissin und capittel vilgemelts stiffts mir sieben 35
gülden, ye sechs und zwentzig albus für ejmen gülden, gutlich
und wol von der nehst vergangen meß in der fasten gelegen
entricht und bezalt haben, sage sie, iren stifft und wen eß be-
roren mag, solcher bezalung von gemeltem erstem ziel fry, ledig
und loß. Deß zu merer Sicherheit hab ich myn secret zu end40
i
1626 nov. 21. 41 B
dißer miner hantschrifft getruckt. Datum uff sanct Georgien deß
heyligen mertlerß tag, anno Domini etc. vicesimo sexto.
Orig.-pap. in K. Unter dem texte über wachs auf papier aufgedrücktes
rundes, 12 mm gfrosses ringsiegel, Wappenschild 3 spitzberge, dicht über dem
5 mittleren ein 6 spitziger stem, darüber E. S. Auf der rückseite von band des
amtmanns Kuland: ,Quitantz Schießers\
1) ,bew* steht auf rasur; zuerst scheint ,verw' dagestanden zu haben.
761. Aebtissin Älfradis, inöpstin Elisabeth Hacke, kellnenn Helene
Freseken, küstei'in Belcke von der Malsburg und das capitel des Stiftes
lOKaufungen verleihen dem kloster Bredelar das präsenfationsrecht der
pfarrei HeiHnfffiause7i auf 30 Jahre.
1526 november 21.
Wyr Alffradis van Gots gnaden des friggen styfftes to Koyf- i526
fungen ebdysse, Elizabeth Haken provestyn, Helena Freskens **^^- '^^•
15 kelnersche, Pelcke van der Maelsburch custeryn unde gantze ca-
pittel vorbenanten styfftes thun kunth geyn aldermenglick, wat
Standes geystlick edder wertlick eyn itliker syn mach: Nachdem
als uns dan dorch doetliken affganck des werdigen unsers cap-
plans unde leven getruwen heren Reynharts Degenhardi selyger
20 gedechtnysse unser kercken unde pharlehen, gelegen im dorffe
to Herdinchußen ^), itzt vorlediget ist worden, unde den nach up
Oven angetekente pharkercke eyn ander prester darto genochsam
geschicket up unsere unde unsers stiffts hergebrachten besetlike
gerechticheyt, dat men nomet jus presentandi, schuldich synt to
25 presenteren, so nu unser hertliche gemote is, unde wolden, dat
de selve kercke unde pharlehen eyn geschickter phemer eyns
guden redelicken levens vorstendelick dat wort Godes wal lutter
unde ciaer den pharluden to beterynge eres levens uthtoleggen,
in erledigunge unser consciencien solcher sache vorordent moechte
30 werden. Darup bekenne wy ovengenanten abbatissa, provestynne,
kelnersche, custerynne unde gantze capittel des vorgedachten
stiffts vor uns, alle unßers stiffts nachkomen in unde myt crafft
dusses kegenwordigen breves, dat wy myt tytliken gehabten rade
der rechtesvorstendygen solch unßer jus presentandi der vorge-
35 dachten erledigeten pharkercken, darup to presenteren vorberorder
mathe enen geystlicken eder wertliken prester, den erwerdigen,
werdigen unde andechtigen heren abte, priori unde convente des
cloesters Breitier im stiffte to Collen gelegen neest tokomen der-
tich jaer lanck nach dato dusses breves nachenander folgende
40 nach der alderbesten forme des rechten, wo sich dan solchs eygen
416 1626 nov. 21.
unde geboren sal edder mach, versprecken, overgeven unde toge-
stalt hebben, hyrmede unde in crafft dusses kegenwordigen
breves versprecken, overgeven unde mechtich solch jus presen-
tandi to stellen, doch alles also to gescheyn itzt unde de neesten
nachvolgende dertich jar lanck up unsem unde unsers stiffts 5
namen unde vulmacht, ock anders nycht, gelyck als dafc selve
dorch unse vorfaren loveliker unde mylder gedechtnysse myt den
mergenanten van Breideler in vergangenen yaren bededinget unde
besproken was, by namen to solker tydt, do se denme gemalten
unßeme seligen capelane heren Eegenharde ^) to beterynge synes 10
notrofftigen gebrukes eres cloesters egentlike kerckleen to Buwen-
kercken syn levenlanck angeseen synen armoet lutterlike umme
Godes willen oeck vorleenden. Dan so balde nach uthganck
solcher vorberorter dertich jaer sal uns, unßer nachkomen unde
stiffte solche coUacien juris presentandi der pharkercken to Her- 15
dinchusen wederumme aller gerechticheyt sunder eynich myddel
eder insaghe heymegefallen syn, van uns eder unßers stiffts
nachkomen als den phemer darup to presenteren. Ist darup
an uch walgelerten, werdigen unde achtbam heren prelaten, ar-
chidiaken unde eynen itliken, de in dussen dyngen synes geboer- 20
liken befels unde amptes im rechte to doen mach hebben, unßer
guetlicke begheer, denyenen, de also vorangezeigeter mathe dorch
ovengenanten den abt unde convent der vorberorten erledigeten
pharkercken vor uch presenteret wert, den selbigen alßo syner
gerechticheit unde possession myt affnuttunge der pharkercken 25
tynße dorch ur richtliker ampt syner ordellichen wyße unde ge-
woenheyt nach to investyeren unde to intruderen to laten. Des
selbigen wil wy uns to uch beneven dem rechte gutwiUich vor-
seyn unde oeck wederumme geyn eyn iclichen sampt unde by-
sunderen gunstich gerne vorschulden. Des alles to erkunde 90
hebbe wy') Alffradis abbatissa unßer ebdie ingesegel, des geli(^
wy capittelsjuncferen unßers capittels ingesegel, des wy vorge-
dachten amptjuncferen hyrynne mede gebruken, an dussen breff
wettentlyck doen hangen in eyn getuchnysse unde geloven aller
vorgesc. dynge. Gegeven im jare als men hefft getalt vyffteyn-35
hundert twyntich unde ses jaer, up mytweken nach sancte Eliza-
beth der hilligen wytfrouwen.
Orig.-perg. in Münster i. W., klosier Bredelar nr. 631. Siegel der fib-
tissin Alfradis von der Borch (beschr. s. urk. nr. 731). Erwähnt: Bommel 3,
anmerk. p. 298, doch ist hier irrig Herlinghausen (kreis Warburg) genannt. 40
1) 8. urk. nr. 15 n. 1. 2) = Beinhard. 3) ,wy' übergeschrieben.
i
1526 nach nov. 21. — 1527 oct. 16. 417
762. Revei'8 des ahtes und capitels zu Bredelar über das ihnen vom
stifte Kaufungen auf 30 jähre verliehene jv^ praesentandi für die
kirche zu Heringhausen ^).
1526 [nach november 21],
5 Reg. in „Extrakt Kaufunger briefe'', fol. 10, nr. 42 in M., ob. stockhaus- lo26
saal 5706. f^^^
nov, 21],
1) die vorläge hat ,Hertingshau8en^ (s. jedoch hierüber die bemerkungen
zu urk. nr. 15).
763. Landgraf Philipp zu Hessen verordnet, une hei aufhebung der
10 klöster mit der abfindung der ordensleute und mit dem klostervermögen
verfahren u?erden solle,
Cassel 1527 october 15,
Wir Philips von öots gnaden landgrave zu Hessen, grave 1527
zu Cazenelenpogen, zu Dietz, Ziegenhain und Nidde, thun kunth ^^' ^^'
15 hieran bekennende: Nochdem auf itzt jungst gehaltem reichstage
zu Speier in gemeynem reichsrath durch stathelter, churfursten,
fursten und andere stende des heiigen Romischen reichs einmu-
tiglich abgeredt und beschlossen worden ist, also das es ein yeder
in seinen landen und gepieten dermassen halten und schaffen
20solt, wie er solchs jegen Got und keyserliche mat. unserm aller-
gnedigsten hem zu verantworten gedecht. Weil wir uns nu zu-
vorabe Got dem almechtigen, unserm schepfer, und dan keyr.
mt. unserm allergnedigsten hem zu unterthenigem gehorsam
schuldig erkennen und wissen und wir sehen, das unther an-
26 denn der Ordenspersonen halber Ordnung furzunemen hoch von
noten sein wil, sonderlich weil auß erkentnus gotlichs worts
öffentlich war befunden, das das closterleben, wie eß dieße zeit
her gestanden, onchristlich, ergerlich und Got hoch misfellig ist,
derhalben dan der merer theil der Ordensperson, die solchs auß
30 clarem verstände der schrift selbst bekennen müssen, sich heraus
in die weit begeben, so haben wir die unsern vom adel und
stedten furgefordert, uns mit denselbigen derohalben maß und
wege entschlossen, die wir für christlich, nit eigennutzig, der
erbarkeit gemeß und wir^) jegen Got und key. mt unserm aller-
35gnedigsten hem undertheniglich und wol zu verantworten sein
erachten und es demnach alßo mit den clostem und ordensper-
sonen, das uns und gemeiner landtschaft zu gutem und wolfart
reichen soll, zu halten furgenommen, wie nachfolget:
27
4lÖ 1527 oct. 16.
Erstlich wollen wir denjhenigen, so in clostern pleiben
wollen, sie seien vom adel oder nit, an gelegen orten notturftige
versehung thun mit essen, drincken und bekleydungen. Welche
aber vom adel sich herauß in die weit begeben undt reich sein,
den wollen wir dasjhenige volgen lassen, das sie hynnein pracht 5
haben, welche aber unther inen arme und notturftig sein und
nit vil hinnein pracht haben, der iglicher woUenn wir zum we-
nigsten hundert gülden auß gnaden mitgeben. Und die andern
personen, so nit vom adel sein, wollen wir auch nach gelegen-
heit versehen. Alßo welche ausgehen, sollen ire zimliche abfer- 10
tigung haben, welche aber pleiben, den wollen wihr notturftige
versehung thun, den Weibspersonen ahn einem gelegen ort und
den manßpersonen zu Marpurg im Kugelhauße, das sie daselbst
im collegio studiren und sonst das wort Gottes hören unnd sich
unverstandts hinfure nit zu beclagen haben mugen. 15
Zum andern, nachdem wir furgehabt, in unsem ober und
untherfurstenthumben zwey closter^) zu ordnen, darin di unsem
vom adel solten ire kinder, sonderlich an einem ort funftzig per-
son, uferziehen und erhalten, und es dan von gemeynem adel
dem armen notturftigen hauffen furtreglicher undt nutzer sein 20
bedacht, das sollich gefeile in einen gemeynen kästen fielen, vier
vom adel, zwen im obem furstenthumb und zwen im unther-
furstenthumb, beneben unsem rethen darüber verordent wurden,
denen yedes jars rechenschaft beschee. Und wan es die notturft
mit etlichen vom adel, die es begeren wurden, erfordern thet, 25
alsdan einer person vom adel, der des jahrs acht ausgesetzt wer-
den sollen, wo es sollich gefelle ertragen mochten, dreihundert
gülden auß solchem kästen zu steuern, wo es aber die gefelle
nit ertrugen, das es alsdan bey tzweyhundert gülden oder sovil
di gefelle ertragen können, pleiben sollt, wilch wir auch nit für 90
unbequeme und zu erhaltung des adels für notturftig angesehen
und solchs alßo hiemit auch gegont und zugelassen haben wollen.
Weither so haben wir den unsem vom adel die gnedige
Vertröstung gethan, das wir unther inen dreissig manspersonen,
funftzehen im obem und funfzehen im unthem furstenthumben, 35
die notturftig sein und wir für geschickt ansehen, die sich auch
unsers gefallens gerne prauchen lassen weiten, mit etlicher Steuer
an frucht, körn und habern in ire behausung versehung thun
wollen, damit sie sich in rustung erhalten und uns uf erfordern
desto statHcher dienen mugen. 40
Zum dritten wollen wir von den clostergefellen die univer-
1527 oct. 15. 419
sitet zu Marpurg erhaltenn lassen, wuchs dan gemeines nutzes
hohe notturft zuvorabe erfordert, das gute konst und tugend in
wesen erhalten werden und mennigHch seine kinder zu eheren
und tugenten ufzihen lassen muge.
5 Letzlich, damit wir uns des argkwons eigens nutzens gentz-
lich entheben, wollen wir, das alle andere clostergefällen, so über
soliche und andere notturftige gemeines nutzes ausgift uberplei-
ben, das dieselben in gemeine kästen gefallen, darüber zwene
unserer rethe und zwen vom adel und auch zwen von stedten
lOverordent werden. Denselbigen sollen die verordenthe voigte
yedes jars gepurliche rechenschaft thun und dan alle solche ge-
felle in die gemeine kästen zu gemeines landes notturft verwer-
lich hingelegt und wedder von guttem noch nutzungen hinfuro
on vorwissen nichts vereussert noch abgezogen, sonder also bey
15 einander behalten werden. Wo es unser und gemeines landts
notturft erfordern wirdet, das alsdan solich gelt angegriffen, des
armuts verschonet und mit Schätzung nit so erschepft werde,
solchs alles wir alßo mit den unsem vom adel und stedten für
christlich zu furderung gemeines nutzes on menniglichs ergerung
20 oder nachtheil für gut angesehen, beschlossen und vereyniget
haben.
In Urkunde haben wir landgraf Philips obgemelt unser se-
cret hieran thun hencken und haben die vom adel, drey außem
obern furstenthumb, nemblich Herman Rieteseln den eitern, unsern
25 erbmarschalck, Eitel von Lebenstein und Rudolf Schencken, und
drey außem untherfurstenthumb, nemlich Ludwigen von Boyne-
burgk, Graft von Budenhausen und Henrichen von Baumbachen
gepethen, das sie vor sie all ire insiegel und pitzir auch hieran
haben thun hencken, in gleichnus haben unsere underthanen
30 die von stedten Cassel und Marpurg gepethen, ihrer stedte in-
siegel beneben unser und der vom adel insiegel zu irer aller be-
willigung zu hencken, wuchs wir vom adel und stedten umb be-
schehener bit willen^) alßo gethane bekennen ane all geverde.
Geben und gescheen zu Cassel am dienstage nach Dionisii, anno
85 Domini miUesimo quingentesimo vicesimo septimo.
Orig.-perg. in doppelter ausfertigung in M., Landtagsabschiede. Von den 8
runden siegeln ist 1) secret des landgrafen Philipp, 33 mm, roth, in holzkapsel, schild
mit dem Hessischen wappen, Umschrift auf Spruchbändern undeutlich ; 2) 28 mm,
grün, im schilde eselskopf mit 3 blättern im maule, auf Spruchband : HERMAN
40IMETESEL; auf dem pressel (pergamentband): Herman Ritessel; 8) 14 mm,
grün, Schild mit löwe, darüber L. y. L. ; auf dem pressel: Eitel von Lewenstein;
420 1527 dec. 16. a.
4) 27 mm, grün, im getheilten schild oben löwe, unten rauten, heim mit rüden-
köpf, auf Spruchband: RVDOLF SENC; auf dem pressel: Rudolff Schenck;
5) 24 mm, grün, quadrirter schild, heim mit büffelhörnem, aufschrift: L. v. B. ;
auf dem pressel : Ludwig von Boineburg ; 6) in holzkapsel, 24 mm, grün, schild
mit 8 halbmonden, heim, darüber säule mit hahnenfedern von 2 halbmonden 5
begleitet, Umschrift: S. GRAFT VÜ BODEHJI; auf dem pressel: Crafft von
Bodenhusen ; 7) 17 mm, grün, im Schilde liegender halbmond mit stem auf jeder
spitze, aufschrift: L. v. B. ; auf dem pressel : Heinrich von Baumbach ; 8) 61 mm,
grün, Stadtmauer mit thor und thürmen, links oben dreitheiliges blatt, Um-
schrift: SIGILLVM [BVjRGENSIVM DE CASSELE; auf dem pressel: Der 10
stat Cassel. An dem 9. pressel mit der aufschrift: ,Der stat Marpurgk* hängt
nur ein rundes stück wachs; das siegel ist nicht ausgeprägt. Auf der rückseite
der Urkunde von hand 17. jahrh.: ,y ertrag zwischen herren landgr. Philipaen
und 8. g. f. ritter und landschafft des furstenthumbs Hessen wegen der ordens-
persohnen undt wie selbige biß uff ilu- hinsterben zu unterhalten, sodan der 15
1527 kloster guter undt wohin dieselbe zu verwenden. De dato Cassel dingstags
(yct. 15. nj^jj Dionysii anno 1527*. Gedr.: Estor 113 ff. (mit zahlreichen ab weich ungen
der Schreibweise, doch sonst übereinstimmend).
1) hier folgt w^ieder gestrichenes ,es*. 2) Kaufungen und Wetter.
8) von ,umb' bis ,willeu* am rande. 20
764. Landgraf Philipp zu Hessen vencüligt der vormaligen Kau-
funger laienschwester (s. urk, nr. 766) Barbarn Schmincke eine ob-
findung von jährlich 1 Va matter frucht unter vorbehält des rUckkau/s.
Kaufungen 1527 december 16, a.
1527 Wir Philips von Gots gnaden lantgraff zu Hessen, graye2o
tc. Ib. a. ^^ Catzenelnpogen etc., thun kunt hieran uffentlich vor unß und
unser erben bekennende : Nachdem di erber Barbara Schminckin
etzwan ordenßperson zu Kauffungen im closter geweßen us erber-
lichem bedencken und eigenem christlichem bewegnuß den stant
der vermeinten geistlicheit zu verlassen und sich in ein erber 30
gotseliges und gemein christlich leben zu begeben geursacht wor-
den ist, daß demnach wir als der lantsfurst, wiewol sie ins closter
nichts bracht, sonder uns ir mit furderung gnediglich zu er-
scheinen undertheniglich gebeten, ir und iren erben us christ-
lichem bedencken anderthalb malter frucht ^) partim Hessisch moß 35
US und von den gefellen gemelts closters erblich nachfolgender
massen verschrieben und sie damit laut ires vertzigs abgelegt
und vergnügt haben, thun das auch gegenwertiglich in macht
und crafft di^ brieffs, also daß nu hinfurter der itzig voigt zu
Kauffungen, oder so zu yeder zeit daselbst sein wirdet, gemelter40
Barbaren alle jar und yedes jar besonder uff ein yeden sanct
Michelstag anderthalb malter frucht, wie obsteet, reichen, geben
und vergnügen sie damit nach irem besten willen, als [wir] *) ir
1527 dec. 16. b. 421
pantschaff zu thun und lassen macht haben, doch hierinn uns und
unsem erben vorbehalten, wilche zeit oder wan wir zwischenn
Weihenachten und sanct Peters tag im lentz ir oder iren erben
an montz gemeiner weherung unsers furstenthumbs dreissig gul-
5 den geben werden, das alsdan sie und ire erben solich gelt von
unß, unsem erben') und nachkomen zu empfaen, der tzinse ab-
zutreten schuldig, soliche frucht widderumb hinter sich fallen
und disse unser verschreibunge crafftlos bei und abe sein soll
on geverde. In urkunt haben wir unser groß secret ingesigel
lOhierauff trucken und zu Kauffungen geben lasßen montags nach
Lucie, anno Domini millesimo quingentesimo vicesimo septimo.
Orig.-perg. in K., wasserfleckig. Stark beschädigtes, rundes, rothes, unter
dem texte aufgedrücktes siegel, bestehend aus unkenntlich gewordenen 5 wappen-
Schilden. Auf der rückseite von band 16. jahrh. : ,Uff mittwoch nach Judica 1527
16 habe ich Peter dem scholssenn zu Felsseberck de[n] breiff abegelassen und im geben ^P^- ^^*
26 gülden zu gult, macht 30 zu monze'.
1) hier folgt wieder gestrichenes ,wie*. 2) ,wir* fehlt im orig. 3) ,erben*
übergeschrieben.
765. Gertrud Herolds atis Berneburg bekennt, bei ihrem austritte
20 aus dein kloster Kaufungen von Umdgraf Philipp zu Hessen aus den
gutem und gefallen desselben abgefunden worden zu sein.
1527 december 16, b.
Ich Gerdrudt^) Herolds von Bemeburgk, ordensperson zu 1527
Kawffunge gewest, thun kunth hiemit für mich, meine erben * ^^*
25 unnd alle diejhenen, so des zu thun haben adir gewinnen mugen,
öffentlich beckhennend: Nachdeme viel mißbrauchs halben das
geistlich closterleben ietzundt gantz verächtlich und dem heiligen
evangelio nit gleichförmig geacht und gehaltten wurdt, auch
viel closter durch abweichung der personen allenthalben ver-
80 wüstet und verledigt werden, darauß dan der durchleuchtig, hoch-
gebom fürst unnd herre herre Philips lanntgrave zu Hessen,
grave zu Catzennelinpogen etc., mein gnediger herre, als der
lanndsfurst verursacht die andern uberblibende ordensperson von
der closter gueter abzufertigen. So dan sein fürstlich gnad von
35 vielen derselbigen ordenslewth stetig darumb angelauffen und ge-
bethen wurdt, wie dan von etzlichen meinen mitschwestem zum
theü beschehen, also hat mein gnediger fürst und herre mich
auß besonndern gnaden und erbarlichem cristlichem gemueth auß
bemelts closters guetem und gefeilen gnedigleich abgelegt und
40 zufrieden gestelt. Derwegen sein fürstlich gnad, irer gnaden
422 1627 dec. 16. c.
erben und nachkhomen ich hiemit und in crafft dieses brives
mein verzeiens aller und ider gerechtigkeit, forderung und an-
sprucb, so ich derhalben zu seinen fürstlichen gnaden, irer gna-
den erben und nachkomen, dem closter und sunst jederman in
adir usserhalb rechtens gehabt habe adir gewinnen mocht, gantz 5
queidt; ledig und loß sage, wil darauff verzeihen und hiemit gantz
verziehen 2) haben für mich unnd diejenigen, wie obstehet, unnd
alle die, so von meinetwegen derhalben forderung fumehmen
adir suchen werden, an geverd. Des alles zu urkhund hab ich
den ersamen Johan Rohen burgger zu Cassell, sein pittschire zu 10
ende dieser schriefft hirauff zu drugcken, freuntlich und vhleissig
gebethen, wuchs ich Johan obgemelt umb irer pit willen also
gethan beckhenne, doch mir und meinen erben an schadden.
Unnd zu mehrer Sicherheit hab ich diesen brieff mit meiner eigen
hanndt untterschreiben. Geben anno Domini millesimo quingen- 15
tesimo vicesimo septimo, feria secunda post Lucie. Gerdrut von
Bemeborgk ').
Orig.-pap. in M., Abfindungen von klosterpersonen, stift Kaufungen. Das
unter dem texte der ersten folioseite, nicht am Schlüsse der Urkunde über wachs
auf papier aufgedrückte ovale, 15/10 mm grosse getheilte ringsiegel zeigt im 20
oberen felde I. R., im unteren anscheinend ein Z, vielleicht zunft- oder band*
Werkszeichen.
1) orig. jGergrudt*. 2) orig. »verzeihen*. 3) die namensunterschrift
ist dem letzten worte des textes unmittelbar angefügt. Die namensträgerin
kann nicht dem Hessischen adligen geschlechte der von Bemeburg angehört 25
haben, da dieses schon 1431 ausstarb oder ausgestorben war (s. Landau Be-
schreibung des ktirfürstenthums Hessen p. 287). Sie hiess Gertrud Herolds
(s. eingang der Urkunde) und war aus Bemeburg; vermuthlich ist auch sie
laienschwester im kloster Kaufungen gewesen.
766. Genannte 14 laienschweatern des klosters Kaufungen bekennen,SO
bei ihrem austritt aus demselben durch landgraf Philipp zu Hessefi
aus den gutem des klosters abgefunden worden zu sein.
1527 dece^nber 16, c.
1527 Wir diße hernach benanttew, mit namen Margareta von
dec. 16. <?• Scheidenn 1), Geßgen Mathia^), Gertrudt Messerschmidts von Mon-35*
ster, Eigen Pote von Kauffungen, Elizabet Homans von Buchs-
hagen '), Anna Hochbergs von Kauffungen, Katherin Jacobs von
Fritzlar, Margaretha Kole von Butzbach, Catharina Ewalds von
Soste, Gutta Haußmans von Kauffungen, Katherina Eatzings zu
Kauffungen, Barbara Schmincken von Cassell, Osterhelle Haß- 40
/i
1527 dec. 16. c. 423
mans und Katherin Peters, alle sustem zu Kauffungen geweßen,
thun kunth hiemit vor uns, unser erben und alle diejhenen, ßo
des zu thun haben oder gewynnen mögen, öffentlich bekeimende :
Nachdem vil misbraucha halben das geistlich olosterleben iczundt
5gantz verächtlich und dem heiligen evangelio nit gleichförmig
geacht und gehalten wirdet, auch vile closter durch abweichung
der personen allenthalben verwüstet und verlediget werden, do-
rauß dan der durchleuchtige, hochgeporne fürst und her herre
Philips lantgrave zu Hesßen, grave zu Katzenelnbogen etc., unser
lOgnediger her, als der landsfurst verursacht, die andern uber-
pleibende ordenspersone von der closter gutter abzufertigen. Szo
dan sein fürstliche gnade von vilen der selbigen ordensleute
stettig darumb angelauffen und gebetten wirdt, wie auch von etz-
Hchen unsern mitschwestem zum theil bescheen, also hat hochge-
15 melter unser gnediger her uns auß besundem gnaden und erbar-
lichen cristlichen gemute auß bemelts closters guttem und gefellen
gnediglich abgelegt und zufridden gestellt. Derwegen sein fürst-
liche gnade, irer gnaden erben und nachkomen wir hirmit und in
crafft dits brieffs unsers verzceihens aller und jeder gerechtigkeit,
20forderung und ansprach, ßo wir derhalben zu seinen fürstlichen
gnaden, irer gnaden erben und nachkomen, dem closter und
sunst jedermann ine ader ausserhalb rechtens gehabt haben oder
gewynnen mochten, gantz quidt, ledig und loße sagenn. Wollen
hirauff verzceihen und hiemit gantz verzciehen haben vor uns
25 und diejhenigen, wie obsteht, und alle die, ßo von unsemtwegen
derhalben forderung fumemen oder suchen werden, on geverde.
Des alles zw Urkunde haben wir semptlich den ersamen Johann
Pflugem Voigt zu Kauffungen, sein pitschire zu ende disser schrtfft
hirauff zu trucken, frundtlich und vleissig gebethen, welchs ich
SOJohan icztgmelt umb irer bit willen also gethan bekenne, doch
mir und meynen erben on schaden. Und zu merer Sicherheit
haben wir die erbar und tugenhafftig junckfrawen Elizabet
Hackin priorin zu Kauffungen gebetten, unser aller obgeschriben
namen mit irer handt, nachdem wir nit schreiben können, vor
35 uns an spacium dits briffs zu schreiben, welchs ich gemelte Eli-
zabet umb irer bit willen mit meyner handt also gethan bekenne,
doch mir unschedenlich. Gegeben anno Domini millesimo quin-
gentesimo vicesimo septimo, feria secunda post Lucie.
Orig.-pap. in K. Unter dem texte über wachs auf papier gedrucktes
4088eitiges, 8/5 mm grosses ringsiegel, in einem hufeisenförmigen schilde kreuz,
424 1528 märz 23.
von 2 blumenetengeln begleitet, über dem kreuze I. P. Auf der folgenden
freien seite von band der priorin Elisabeth Hacke:
Margarethe van Schedyngen *).
Gezeke tom Thye*).
Geriirud Mestmeckers. 5
Blecke Pothen.
Elizabeth Hovemans.
Anna Hoeberghes.
Katherina Jacobs.
Margaretha Kolen. 10
Eatherina Ewalds.
Jutte Hußmans.
Oesterheyl Huesmans.
Eatherina Eytzyngs.
Barbara Smyncken. 15
Eatherina Peters.
Auf der rückseite von gleicher band: ,Sustem zu Eauffungen^
1) Scheidungen. 2) identisch mit Gezeke tom Thye. 3) soll wohl
,Guckshagen^ heissen. 4) orig. ,Tomthye*; zvreifellos ist das Westfälische ge-
schlecht von der Thye gemeint (vgl. Fahne Gesch. der Westfäl. geschl. 383). 20
767. Jasper von Elverjeldt, drost zu Wetter (a. d, Ruhr), dankt
Thilo Wolff von Gvdenberg für ein schreiben, betreffend ein vom stifte
Kaufungen rührendes gut, und bittet um weitere Verhandlungen.
1528 märz 23.
1528 Mynen fruntlicken denst myt vermöge alleß gaden tovom.25
^'' ''■ Erveste und erber, bysunderß gude front. Ich heb ewer Uebden
schryfft hyr befor und och nu an my gedaen, belangen eyn gudt,
[dat] ') ich van dem keyserlichen fryen sticht Kofungen nnder-
heben solle, alleß inhaldeß etx>. vernumen.
So, gude f runt, bedancke ich my tom ersten hochlich ewreß 30
guden wyln, den ich Inhalt ew. schryfft in myner unbekantheit spor
und befynde, und wolde wal, [dat] ^) ich deß myt mynen kyndren,
bewanten, fronden und magen unseß vermogenß verdeynen moch-
ten. Vorder so heben ew. 1. afftonemen, dat ich gestalt der
saken aver wech ^) nicht geschry ven kaen, und mynß verseynß kan 36
ew. 1. der och geyn recht wetten geheben, begerde darumb wal
frontlich und weder verdenstlich, [dat] *) ew. 1. my eynen dach und
Stadt na ew. gelegenheit schryven und benomen wolden, dar ich my
personlich, sover ich enygeß wegeß, dat unvelicheit halven be-
langen mochte, by ew. komen wolde, deß weges vergenoch to40
ryden sal my nicht verdreyten, so ich deß averß der orsaken off
halven off anderß nicht belangen mochte, alßdan wyl ich myner
i
i
1528 märz 29. 425
soen eyn by ew. 1. schicken umb ew. gude meynunge und de
myne weder allenthalven to hören und to vememen und de by-
kumst ew. sal sunder ewren schaden syn, so ich dat gerne myt
dancbarheit erkennen wyl. So dat averß allet in ew. gelegenheit -
5 nicht wer, so beger ich dat beste to doen und my in ew. schryff-
ten undecken wyhi, wy de meynynge, vorder dan ew. schryfft
meldet, darvan syn solde, so wyl ich my in geborlicker antwort
vememen laten, och den baden gerne Ionen, und ew. hyrin got
wyllich ertzeygen, verdeyn ich altyt gerne ken Godt almechtich,
10 de selve ew. 1. lange gesunt bewam wyle. Datum mandach na
dem sundage Letare, under mynen sigel, anno etc. xxviii.
Jasper van Elverfelde
droste tot Wetter etc.
[Adresse auf der rückseite:] Dem erntveste[n] und erbem
15 mynen bysunderß guden f runde Tyle WulfiE vom Godensberge,
her tzo Ytter etc. denst ... g . . .
Orig.-pap. der stand, land.-bibl. zu Cassel, Landau Collect, über kloster
Eaufungen 11. fol. F. Yerschlusssiegel abgefallen.
1) ,dat* fehlt im orig. 2) = over wech, über land.
20 768. Thilo Wolff von Gudenberg zu Itter ersucht Jasper von Eher-
feldtj drosten zu Wetter, am 14, april in Büren zu einer besprechung
wegen eines vom stifte Kaufungen rührenden gutes erscheinen zu wollen.
Cassel 1528 märz 29,
Mein freundlich dienst und wes ich liebs und guts vermagk 1538
25 zuvor. Erenvester und erberer liber er trost, besonder guter *^^^
freund. Ich hab euer schreiben, so ir mir uff mein jüngstes an
euch bescheen schreiben gethan, belangend ein gut, so ir vom
stift Kaufungen habt, begerend, dweil euch gestalt der sachen
über land zu schreiben nit zu thun sei, einen tag und maistat
30 zu benennen, dahin ir euch persönlich zu mir fugen oder euer
son einen zu mir schicken wollet, ferrer von dem handel zu
reden etc., des und ferrers Inhalts freundlicher guter meinung
gelesen und verstanden. Wil euch daruff hinwidder guter
freundücher meinung nit verhalten, das ich, gefrist mich Got,
35 in den nehstkomenden osterheiligen tagen zu Beurn*) sein wil.
Darumb ist an euch mein freimdlichs pitten und begeren, ir
wollet uff den osterdinstag daselbst zu Beum durch euch oder apr. 14,
euer son einen bei mir erscheinen, wollen wir alsdan von dieser
Sachen ferrer reden und endlich darin schliessen. Das hab
426 1528 apr. 11.
ich euch uff euer schreiben hinwidder nit verhalten wollen und
wil mich des zu euch freundlich versehen und, wamit ich
vermag, gerne verdinen. Datum Cassel am sontage Judica,
anno etc. xxviii.
Tj'lo Wolff von Gudenbergk zu Ittere. 5
[Adresse auf der ruckseife :/ Dem erenvesten und erbem Jas-
pern von Elverfelde trost zu Wetter, meinem besonder guten
freunde.
Orig.-pap. in Düsseldorf, Guntrumsche Sammlung, band 8. Von dem
Verschlusssiegel sind nur wenige reste übrig. 10
1) wahrscheinlich ist hier Büren sw. Paderborn, gemeint, welches unge-
fahr gleichweit von Cassel als von Wetter a. d. Ruhr entfernt ist.
769. Anna von Dalwigk, vormah nonne zu Kaufungeny bekennt^ bei
ihrem austritt aus dem kloster von landgraf Philipp zu Hessen aus
den gutem mid gefallen desselben abgefunden worden zu sein, 15
Cyossel 1528 april 11,
1628 Ich Anna von Talwigk, etwan geweßen ordensperson zu
<^P^' ^^' Kauffungen, thue kunth hiran öffentlich vor mich, meyne erben
und alle diejhenen, so des zu thun haben und gewinnen mögen,
öffentlich bekennende: Nachdem auß gnaden des almechtigen, 20
ewigen Gottis sein heiliges wares ewangelion wiederumb zu tage
komen ist, ich auß Verleihung seiner gotlichen gnaden zu mein
selbst bedencken komen bin und in myr anders nicht, dan was
der vermeinten ungutlichen geistlichait zu dem heiligen evangelio
und der schultpflichtigen gemeinen christlichen liebe zuwider ge- 25
weßen ist, ftinden habe, darauß, sovil myr möglich, änderst Chri-
sten zu sein und christlichem leben gemeß zu leben geburt und
geliebt hait, ich denselbigen vermeinten standt zu verlassen und
mich in ein erbar, gotseligs leben zu begeben geursacht bin,
das demnach ich den durchleuchtigen, hoichgebornen fursten und 30
hem hem Philipsen landgraven zu Hessen, graven zu Catzen-
einbogen etc., meynen genedigen fursten und hem, undeithenig-
lich ersucht, mich genedigUch auß des bemelten cloisters guthem
und gefellen abzulegen und zu bedenken gebethen und dero-
halben sein fürstlich gnad auß besondern gnaden und erbarem 35
christlichem gemuete myr genediglich erschienen') seint, mich
gentzlich und zumal abgelegt und zufrieden gestellt haben. Dero-
wegen sein fürstliche gnade, ire erben und derselbigen nach-
komen ich hirmit und in crafft dieß meins verzigs aller und
i
1528 sept. 8. 427
yeder gerechtigkait, forderung und anspräche, so ich deßhalber
zu seinen fürstlichen gnaden, iren erben und nachkomen, dem
cloister und sonst yderman in ader außerhalb rechtens gehapt
hab ader gewinnen mochte, gantz queidt, ledigk und loß sage,
5WÜ darufE verzeihen und hirmit gentzHch und zumal verziehen «)
haben, vor mich, diejhenen, wie obstehet, und alle die, so von
meynetwegen deßhalb forderung vomemen und suchen werden,
an geverd. Des zu Urkunde hab ich meynen freuntlichen, lieben
bruder Caspam von Dalwigk') gebethen, das er vor mich sein
10 ringkpitzschir unnden uffs spacium diesses meins verziegs thun
drucken, wuchs ich Caspar von Talwigk umb bit willen ge-
than bekenne, doch myr und meynen erben an schaden. Geben
zu Cassell am Osterabendt, anno etc. vicesimo octavo.
Orig.-pap. in M., Abfindungen von klosterpersonen, stift Eaufungen. Das
15 unter dem texte über wachs auf papier aufgedrückte 8 eckige, 15/13 mm grosse
ringsiegel zeigt im unten abgerundeten schilde das v. Dalwigksche 8 endige
hirschgeweih, die enden mit rosen besteckt, über dem schilde C. v. D. Auf der
rückseite von gleichzeitiger band: ,Anna von Thalwig, ordensperson zu Kauf-
fungen gewesen^, sowie an anderer stelle, ebenwohl von gleichzeitiger band:
20, Anna vonn Talwig, gewesenn ordensperson zu Eaufiungen^
1) orig. ,erscheinen*. 2) orig. ,verzeihen*. 3) kommt als Waldeckscher
gesandter bei landgraf Philipp zu Hessen vor (s. v. Buttlar Stammtafel).
770. Landgraf Philipp zu Hessen überweist der ehemaligen kloster-
frau zum Ahnaberge in Cassel, Sophie von Hebel, als abßndung für
25 ihr in's kloster gebrachtes vermögen (ungefähr 1600 gülden) eine
jährliche rente von 24 maltem frucht aus gutem des klosters KaU"
fungen zu Wolfsanger und Nieder-Zwehren.
Cassel 1528 September 8.
"Wir Philips von Gots gnaden landgrave zu Hesßenn, grave 15j^
30 zu Caczenelinpogen, zu Diecz, Ziegenhain und Nidda, thun kunth *^^*' ^'
hieran öffentlich vor uns, unser erbenn, erbnemen und nachkom-
men bekennende: Nachdem die erbare unser underthann Sophia
von Hebell etwan ordensperson bynnen Casßel zum Anneberge
sich in den ehelichen standt nach christlicher ordenunge begeben,
35 das demnach wir als der landtsfurst und gnediger herre zu wid-
derlegunge desjhenigen, so sie in guter anczalh in das obgenant
closter ires vatterlichen und mutterlichen erbes gepracht, nemb-
lich ungeverlich in die sechczehenhundert gülden, dieselbigen in
vielgemelts closters scheinbarlichen nuczen kommen und gewant
40 sein worden, uff das sie sich auch in desto stadtlicher mit ehrenn
428 1528 sept. 8.
erhalten und der erbarkeit geleben mege, und zu ergeczlicheit
desselbigen ir, iren erben oder mit irem guthen wissen und
willen unnd verwilligung kuntlichen inheiter dießes briefs erplich
und ewigclich und sonder einiche abe noch widderlosunge vier
und zwanczigk malter frucht partim Casselisch maß von und aus 5
den guttem, so unsere underthan zu Wolfesanger und Niddern
Twem jerlichs bis anhero dem kloster Kauffungen gegeben haben,
nemblich Herman Boreken zu Wolfesanger acht malter aus ge-
melts stiifts hofe, Urban Henckell acht malter, Jost Meybarts
funff malter, Cuncze Eeynbolt drey malter, alle zu Niddern 10
Thwem wonhafftig, so sie bis anhero gein Kauffungen von ge-
melts stiffts lehen gegeben, das in einer summa die zwanczig und
vier malter vol macht«, erplich gegeben, verschrieben, einge-
reumpt und zugestelt haben, thun das auch gegenwertigclich in
crafft und macht dieß briefs, also das nun hinfurter gemelte hof- 15
menner Herman Boreken, Urban Henckell, Jost Meybarts und
Cuncz Beynbolt obbemelt und ire nachkomen, die solche gutter,
so sie iczo innehaben, besiezen werden, gnanter Sophien und
iren erben oder mit irem guthen wissen und willen einheltem
dies briefs und sonsten niemants alle und ides jars besondern 20
aus denn berurten guttern zwanczig und vier malter frucht, ein
iglicher sein gepurende theill, wie oben angeczeigt, auf einen
iden sanct MichaeHstag in ire gewonliche behausung alher gein
Cassell liebern, reichen, gebenn und vergnügen sollen und auch
sonsten niemants der zinse halben zu thun schuldig, dan allein 25
ementen Sopheien und iren erben ader mit irem guthen wissen
und willen inhaltem dis briefs, wilchen wir solches auch hiermit
in crafft dis briefs also gepiethen und bevolhen haben woUenn
imd sie darmit als dem irem nach allenn irem besten nuczen,
willen und gefallenn geruegclich, unbedrangklich one aUe unnser, 30
unser erben, erbnemen, nachkomen unnd mennigcUchs unpillichen
eintragk unnd Verhinderung zu geprauchen, verendern, verpfen-
den, vereussern oder vorkeuffen und gleich andern iren erb und
guttern zu thun und lassen macht haben soll, ane sie gewiesen, in
aUer maß, [als] ^) zwvor ein abbatissin und gemeinlich convent des 35
gewesen closters zu Kauffungenn zu thun macht gehapt haben.
Und ob sichs auch zutragen und begeben wurde, das ir, iren
erben oder mitbeschrieben einicher mangell und appruch an und
von solchen frucht und verschrieben zinßen (des doch nicht sein
soU)^) besehe, die sollen und wollen wir ir und iren erben, wie 40
vorgemelt, in allewege gnugliche Versicherung und verschrei-
1629 apr. 22. — 1631 mai 13. 429
bung, des abgangenen werts gleich ist, verschaffen, darzu wir uns
auch iczo in crafft und macht dis briefs verpflichten und ver-
pflicht haben wollen. Wo auch die iczigen oder kunfftigen der
obberurten gutter besiczer ane den pachten und zinsen zu iden
6 termin seumigk und den nit entrichten wurden, so sollen gnante
Sophia und ire erben solche gutter einczunehmen und einem an-
demn ires gefallens einzuthun macht haben, darbey wir und
unser erben sie auch vestigclich hanthaben und vertheidingen
wollen sonder alle argelist und geverde. Und des zu Urkunde
10 haben wir unser fürstlich secret wissentlich an diesen brief lassen
hencken und uns mit eigen banden underschriebenn, der geben
ist zu Casßell am tage Nativitatis Marie, anno Domini millesimo
quingentesimo vicesimo octavo.
Gop.-pap. der stand. land.-bib]. zu Cassel, Landau Collect, über kloster
16 Kaufungen I. fol. St. F. Auf der rückseite von gleicher band : ,Copey der ver-
Schreibung über die 24 malter frucht, so m. g. f. und herr Sophien von Hebell
gegeben, unnd hat das rechte originalh Pawel Scherer bey sich^
1) ^als' fehlt in der vorläge. 2) die klammem sind auch in der vorl.
■
j 771. Kaiser Karl V. verlangt voii der äbtissin zu Kaufungen bis
20 zum nächsten sanct Jacobitage die einzahlung de^' auf dem reichstage
zu Speyer beschlossenen Steuer' zum hiege gegeii die Türken im betrage
von 75 gülden zur ausrüstung derer zu fuss und 60 gülden derer zu
Pferde, sowie 2 Jahre hindurch jährlich 30 gülden zur imterhaltung
des reichskammergerichtes,
25 Speyer 1529 april 22.
Auf papier gedrucktes formular eines ausschreibens mit handschriftlichen 15J29
eintragungen in M. Ueber wachs auf papier aufgedrücktes, jetzt unkenntliches opr. 22.
Verschlusssiegel. Unterzeichnet ist das ausschreiben (linksseitig) : ,Friderich
pfalczgreffe ^) . . . statheltere' ; rechtsseitig steht: ,Ad mandatum domini impe-
SOratoris in consilio imperiali'.
1) hier folgt unleserliche abkürzung.
772. Landgraf Philijjp zu Hessen befehlt dem amtmann zu Trendel-
bürg, sowie seinen räthen Burghard vofi Cramm und Jost von Esch-
wege, die durch den tod Kaspars von Efverfeldt erledigten, in der
^graf Schaft Mark gelegenen Kaufunger stiftsgiiter mit beschlag belegen
und von stiftswegen verwalten zu lassen.
Marburg 1531 mai 13.
Philips von Gots gnaden landgrave zu Hesßen, grave zu i53i
Catzenelnpogen etc. *^^* ^^^
430 1632.
Rethe und liebe getreuen. Uns kompt für, wie Caspar von
Elferfelde ^) im lande zur Marck tods abgangen sein solle. Dweil
nu derselb «tzliche des stiffts zu Kauffungen guter under banden
und gepraucbt hat, so wollet imands abfertigen, soliche guter
intzunemen und further von des stiffts wegen zu bestellen und, 5
ob hirin besperrung widderfuren, das selb, und von wem solchs
geschieht, uns zu erkennen geben, damit man sich darin ferrer
auch zu schicken wisse. Weiten wir euch onangetzeigt nit lassen.
Datum Marpurgk sonnabends nach Cantate, anno etc. xxxi.
[Adresse auf der lückseite :] Unsem amptman zur Trendein- 10
bürg, rethen unnd lieben getreuen Burgharten von Gram unnd
Josten von Eschewege.
Orig.-pap. in K. Der brief war mit einem über wachs auf papier auf-
gedrückteni jetzt unkenntlichen rothen siege! verschlossen.
1) ohne das auf der linie stehende ,Oberfelden' zu durchstreichen, ist von 15
anderer gleichzeitiger hand ,Elferfelde' darüber geschrieben.
773. Die Hesmche ritterschaft bekundet, dass landgraf Philipp zu
Hessen derselben die klöster Kauftmgen und Wetter mit deren ganzem
besitze übergab und zustellte,
1532, 90
1533. Im nahmen der heyligen unzertheilten Dreyfaltigkeit, amen.
Kundt undt offenbahr sey jedermänniglich, nachdem der durch-
leuchtige, hochgebome fürst undt herr her Philips landtgrafe zu
Heßenn, graff zu Catzenelnbogen, Dietz, Ziegenhain undt Nidda,
unßer gnediger fürst undt herr, unß allen von der ritterschaft 25
beiden ober- undt niederfürstenthumbs zu Heßenn die zwey haufie
undt clöster, nembUch Kauffungen undt Wetter sambtlich undt
sonderlich unverscheiden, uß gnaden gegeben undt zugestalt mit
ihren bäwen, renthen, zinßen undt gefallen, in- undt zugehö-
rungen, auch, waß s. f. g. darauß undt von vergeben undt ver-90
than, wiederumb darbey zu stellen oder andere gelegene guter
an dero stat zu geben zugesagt, auß gnaden zugestellt undt selber
geben hat, also daß die keiner andern gestalt dan dem adell zu
guth gebraucht sollen werden.
Erster absatz des druckes bei Ledderhose 2, 60 — 63, unter der Überschrift : 35
»Vergleich der Hessischen ritterschaft von 1532, die adelichen stifte Kaufungen
und "Wetter betr.* Da der weitere inhalt der Urkunde sich lediglich mit ange-
legenheiten des ritterschaftlichen stiftes beschäftigt, so wurde von der
Wiedergabe desselben gemäss der im Vorworte zum 1. bände (p. xviii und xix)
aufgestellten zeitgrenzen abgesehen. Die von 8 Hessischen rittem untersiegelte 40
Urkunde schliesst mit den werten: , Geben im jähr Christi etc. xxxii'.
1634 febr. 20. 431
774. Amtmann und verordnete des stiftes Katifun ffe7i bitten den her-
zog Georg zu Sachsen, die zu Heroldshausen einkomnienden Zinsen, die
er mit beschlag belegt habe, der Hessischen ritterschaft als der jetzigen
be^tzerin d^r Katifunger guter verabfolgen zu lassen,
5 Cassel 1534 februar 20.
Durchleuchtiger, hochgepomer fürst. E. f. g. seind unser 1534
underthenig, schuldig und willig dienst zuvor. Gnediger her. f^^^- '^•
Nachdem der durchleuchtig, hochgepom fürst und her her Phi-
lips landgrafe zu Hessen, grave zu Catzenelnpogen etc., unser
lOgnediger fürst und her, gemeine ritterschaft des furstenthumbs
Hessen uß besonderm fürstlichem und christlichem gemute mit
dem hauße Kauffungen unnd desselbigen eingehorigen zinßen,
gefellen und guttem zu aussteuer unnd versehung irer dochter,
deren notturft es erfordert, gnediglich begnadet unnd begäbet hat,
15 unnd wir nu von irentwegen zur aufnomme und rechnung dersel-
bigen gefellen verordent [sind] ^) und befinden, das unther e. f. g.
Heroltshausen das dorff, im ampt Saltza gelegen, und was sonst
zum hauße Kauffungen gehört, daruf e. f. g. verpot gelegt haben
soll, so ist gemeiner ritterschaft und unser underthenig vleissig
20bit, e. f. g. als ein löblicher berumpter fürst unnd liebhaber
deren vom adel wollen gemeine ritterschaft und der notturftigen
gelegenheit gnediglich bedencken und inen zu irem gedeien unnd
wolfart solliche zinße und gefelle, unnd was der erschienen und
aufgenommen sein, volgen lassen und des alßo befelhsbrief an
25 die beampten des orts mitteilen, damit sie sollicher zinße hebig
und inen die sampt dem nachstandt werden mögen, wie dan ver-
schiener jare uffem reichstage zu Augspurg die gemeine ritter-
schaft e. f. g. deßhalben auch hat bitlich ansuchen laßen. Da-
durch können unnd mögen sie ewem f. g. sovil desto statlicher
80 dienst beweisen, des sie sich und wir mit inen hiemit beneben
der pflicht aufs underthenigst in aller gutwilligkeit erpotten haben
und derhalben bey e. f. g. mher gnade unnd furderung, dan auf-
halt und Verhinderung gentzlich vertrösten wollen, derselbigen
gnedigen befelh und antwort hieruf bittend. Datum Cassell am
85freitage nach Esto mihi, anno etc. xxxiiii.
E. f. g.
underthenige, schuldige und gantz willige
amptman sampt andern von wegen der ritterschaft
des furstenthumbs Heßen verordenten
40 zu Kauffungen.
432 1634 märz 10.
[Adresse auf der rückseite:] Dem durchleuchtigen, hochge-
pornen fursten und herren hem Greorgen hertzogen zu Sachßen,
landgraven in Dhuringen und marggrafen zu Meissenn, unserm
gnedigen fursten unnd herren.
Orig. - pap. in der akte nr. 8941, bl. 16 des hauptstaatsarchives zu 5
Dresden ; aufschrift der akte s. bemerk, zu urk. nr. 736. lieber der adresse von
anderer band : ^Etzliche vom adel auß dem landt zu Hessen schreyben, das ihnen
die zcynse zu dem closter Kauffung, wie vor alders, auß meins g. herren dorffem
zu ausstattung yrer tochter mochten gefolgt werden\ Unter der adresse: ,Im
ambt Saltza. Dabei f. g. antwortt. Außlendiscb. Anno 1634'. 10
1) ,sind' fehlt im orig.
775. Herzog Georg zu Sachsen antwortet dem amtmann und den
verordneten der Hessischen rittei*schaft zu Kau/ungen, dass, selbst
wenn überhaupt guter aufgehobener klöster ohne kaiserliche genehmi-
gung den obrigkeiten anheimfallen könnten, landgraf Philipp zu Hessen 15
doch keineswegs das recht habe, in seinen (herzog Georgs) landen ge-
legene Kaufunger guter der Hessischen ritterschafl zu schenken.
Dresden 1534 märz 10.
1534 Strengen, lyben, getreuen. Alß yr unns durch ewer schrey-
marz . ^^^ ^j^^^. a^tzeigen, wye der hochgeborne fürst, unßer lyber20
ohem unnd söhn, her Phillips landgraff zu Hessen etc. gemeyne
rytterschafft des furstenthumbs Heßen mit dem hauße Kauffungen
unnd des selbigen zcugehoryng, zcynßen, gefellen unnd guttem
zu austeuer unnd versehung yrer tochter genediglich begenadet
unnd begäbet unnd derhalben dasjhenige, ßo solchem hauß in 25
unßerm ampt Saltza zcugehoryg seyn sol, thut fordern, haben
wyr gerne gehört, das sich bemelte rytterschafft kegen unßerm
ohem unnd söhn der underthenigen dynstborkeit thut befleyßigen
unnd seyn lyb verursachen, yhr vyl gnaden zu ertzaygen. Wyr
kunnen aber nycht befinden, nachdem Kauffungen sampt seiner 30
zcugehorung eyner ebtischen unnd geystlichen orden und be-
gebenen personen, so auch ins reychs anschlegen befunden, zcu-
stendyg, wye s. 1. hat geburen mögen, dye rytterschafft mit dem
zcu begnaden, das in unßerm furstenthum gelegen, Dan ßo
solcher ordenn unnd versammelung dermaßen vorwust unnd dis-35
solvyrt, das dye gutter dem selbigen orden zustendig der ober-
kayt heymgefallen, so hat sich yhe bemelter unßer ohem unnd
söhn der selbygen in unßerm lande unnd furstenthimi nicht
antzumaßen. Aber wye dehm sey unnd weyl wyr unns bißher
solcher unnd dergleychen guter in unßern nutzen zu wenden 40
15B4 Juli 8. 433
ader jhemants damit zu begenaden nicht angenumen^ sonder
nnns in dem nach bephel unnd aussatzong kayserlicher majestät
unßers allergenedygsten herm zu halten gedencken, welche wyr
darauff nach nicht yermarck[t], das solche guter den orden unnd
ögeystlichen mochten entzogen unnd werntlichen geaygent ader
in ander Sachen^ dan darzu sye gestyfft, gewant werden. Wahn
aber solche ordenung wyrdt aufigericht unnd kays. majestät nach
das Ro[mische] reych sich solcher guther nicht annyhmpt, so
wollen wyr unns kegen bemelter rytterschafft unverweyßlicher
10 genediger antwort vomemen lassen unnd habens euch genedyger
meynung hynwidder nicht wollen vorhalten. Geben zu Dreßden
dynstags nach Oculi im xxxiiii.
Pap.-conc. in der akte nr. 8941, bl. 17 des hauptst&atsarchives zu Dresden;
aufschrift s. bemerk, zu urk. nr. 785. Unterschrift fehlt, ergiebt sich jedoch
15 ans dem inhalte als antwort auf urk. nr. 774. Adresse am rande des conceptes :
,An den amptman unnd andere von der rytterschafft des furstenthums Hessen
verordenten zu Kauffungen^ Das orig. ist nicht im stiftsarchive zu Kaufungen.
— Diese und die vorhergehende Urkunde sind, wiewohl schon in die zeit des
ritterschaftlichen besitzes des klosters Kaufungen gehörend, in rücksicht
20 auf die nachfolgenden Urkunden nr. 776 — 784 aufgenommen worden. Uebrigens
verblieben das dorf und die zur vogtei Heroldshausen gehörenden umliegenden
guter im besitze des ritterschaftlichen stiftes.
776. Priorin und convent des klosters Kat(funge7i, dermalen im kloster
GehrdeHy bitten den erzbischof Albrecht zu Mainz um bestätigung der
25 nach dem tode der äbtissin Alfradis von der Borch vorgenommenen
wähl der Schwester Helene Freseken als äbtissin von Kaufungen.
G ehr den 1534 juli 8,
Reverendissimo in Christo patri et domino domino Alberto ^534
titulo sancti Petri ad vincula cardinali, Moguntinensi et Magde- .^"^* ^•
SOburgensi archiepiscopo, principi electori, primati etc. aut in spi-
ritualibus vicario ejus generali priorissa et conventus desolati
monasterii sancti salvatoris in Coffungen propter tyrannicam ex-
pulsionem — proh dolor! — exules et jam in Gerden dioecesis
. Paderbomensis residentes, vestrae reverendissimae patemitatis hu-
36 miles et devotae filiae, cum omni reverentia orationum nostrarum
suffragia et in infrascriptorum agnoscere veritatem. Quia propter
vocationem diutumam monasteria pastoralibus solatiis destituta
gravissima in spiritualibus et temporalibus dispendia patiuntur,
idcirco anno Domini millesimo quingentesimo trigesimo quarto,
40 die lunae 27. mensis aprilis defuncta bonae memoriae domina
Alverade von der Borch ^) abbatissa novissima monasterii praefati
28
434 1634 Juli 8.
et ipsius corpore cum devotione et reverentia tradito ecclesiasticae
sepuiturae (ne ipsiim monasterium, si in locum pristinum, ut Deo
volente speramus, restitutum fuerit, viduitatis suae incommoda
diutius deploraret) ^) fuit a nobis dies Mercurii, qui fuit octavus
mensis julii ad electionem fnturae abbaüssae celebrandam con- 5
corditer assignatus. Convocatis igitur secundum statuta nostra
venerabilibus patribus et dominis Francisco abbate Corbejensi
praecipuo nostro commissario et Joanne abbate Abdinghovensi
tanquam assumpto et collega Paderbomensis dioecesis et conve-
nientibus in termino supradicto in capitulari loco Gerdensi, quem 10
ad hoc elegimus (ad proprium enim nostrum capitularem locum
accessum habere non potuimus)^) omnibus, qui debuerunt, volu-
erunt et potuerunt commode interesse, post invocationem sancti
Spiritus per devotam missae celebrationem aliisque juxta sacri
Basileensis concilii decreta rite peractis, matura deliberatione prae- 15
habita, placuit nobis omnibus et singulis adhuc praesentibus et
vitam monasticam profitentibus per formam et viam compromissi
dicto nostro monasterio providere. Unde reverendissimum do-
minum abbatem Corbejensem, nostrum commissarium, ac vene-
rabilem dominam Annam von der Borch priorissam Gerdensis20
monasterii in compromissarios concorditer assumendos duximus.
Qui potestatem sibi a nobis traditam acceptantes et in partem
secedentes, tandem post tractatus inter se habitos et vota singu-
lamm personarum inquisita (prout ipsi nobis postea retulerunt) *)
unanimiter in Helenam Fresken sororem nostram et professam in 25
Coffungen concordarunt, providam et utilem illi monasterio prae-
dicto, vita et moribus commendandam etc. Quam idem abbas
compromissarius vice sua et dominae priorissae Gerdensis com-
promissariae ac totius conventus elegit solemniter et publice pro-
nuntiavit sub hac verborum forma: 90
In nomine Patris et Filii et Spiritus sancti. Ego Franciscus
abbas monasterii in Corbeja et domina Anna priorissa in Gerden,
quibus est a toto conventu monasterii in Coffunga de abbatissa
providendi commissa potestas, de sorore Helena Fresken provideo
monasterio praefato vice mea et venerabilis dominae priorissae 35
praefatae et aliarum praesentium jus in electionem habentium
eamque etiam his scriptis in abbatissam eligo.
Qua electione sie rite celebrata . . . consensum ipsius flagi-
tantes, post humilem insufficientiae suae allegationem tandem di-
vinae nolens resistere voluntati annuit votis nostris, electioni de 40
se factae consentiens. Eapropter reverendissimae paternitati vestrae
15Ö4 sept. 14. 435
tarn devote quam humiliter ima cum dicta electa supplicamus,
quatenus electionem eandem sie canonice et solemniter celebratam
confirmare ac eidem electae munus benedictionis favorabiliter im-
pertiri aliasque, prout opus fuerit, opportune providere dignemini
5 etc. . . . Acta sunt haec et data in monasterio sanctorum Petri
et Pauli in Gerden sub anno Domini millesimo quingentesimo
trigesimo quarto^ indictione septima, die Mercurii octava mensis
julii, ponüficatus sanctissimi in Christo patris et domini nostri
domini Clementis divina Providentia papae septimi anno unde-
lOcimo. In quorum omnium et singulorum fidem etc.
Nach druck bei Schalen 3, 229 f. Randbemerkung : ,Habetur in chartu-
lario monadterii Gerdensis* ').
1) das Necrologium Gerdense (im besitze des königl. gymnasiums zu Pa-
derborn) sagt von ihr : ,Pie memoriae venerabilis ac praedilecta domina Alfradis
15 d6 Borch secunda abbatissa reformationis cenobii sancti salvatoris in Oonfugia,
quae nobiscum conversata est in magna caritate, pro qua fideliter oretur\ Sie
starb nach Schaten 3, 228 (randbemerkung) im kloster Gehrden: ,. . . recipit
se ad monasterium Gerdense, ubi et moritur^ 2) die klammem sind auch in
der vorläge. 3) dies chartular ist im königl. Staatsarchive zu Münster i. W.
20 nicht vorhanden.
777. Die Kaufunger äbtissin Helene Freseken bittet den kanzler des
Herzogs Georg zu Sachsen, ihr und ihrem convente die ihnen vorent-
haltenen Zinsen (aus den Heroldshauser besitzungen) zukommen zu
lassen.
25 1534 septeinber 14.
ünsem gunstighen wyllen und wes wyr guts vermoghen, i^s4
alletzyt vom. Erbar und frentlicbe, über er cantzeler, bysundern **!**• ^^•
gunstighe, gude vrent. E. 1. ist ungetzwyvelt wol indechtich,
das wyr in kortzer. verghangener tzyt unße vylfeldighen und
80 noettrofftighe schrybent haben gethaen an den durchluchtighen,
hoechgebom fursten und herren herrn Georgen hertzoghen tzu
Sachsen etc., das wyr elenden kyntere unßir tzemelichen gelt-
tynße und langen possession ßoghar sunder unße schult und in
sodaner unßir elendicheit berovet werden Gode geklaghet. Wes
35 wyr nu tor antwordt von dem staitheldere zu Cassel und von
dem Hesschen cantzler entfangen haben, werden er wol ver-
steyn*) uß iren schryftten, de wyr dem hochgepomen fursten
mytt übersenden mytt der unßir schryfft. Warumb ist unßir
frentUch beghern, ir wyln unßir elendicheit behertzoghen [!] unde
40 helffen und, das uns unße tzynße gehantrechent moghen wijrden,
-. >^
436 1534 nov. 1.
wylch uns dys verghangen jar ghans und all vorentholden syn.
Uns bevromet nycht wenich, nachdem mael uns die hochgebor-
nen fürst begnadet hefft, gnedelichen die tzynße ufftoboren tzo
unßir und unßer capittelsjuncfrauwen unterenthaldunge und noet-
drofft, wo wyr der ßo gar berovet wijrden. Warumb ist unßir 5
frentliche begher, ir das beste dartzu thun und zu sprechen wyln.
wyr wydderumb kommen mochten zu der uffborynge unßir tzynße,
wante wy vorsehn und verhoffen unsi vyl guts tzu ewer erbarheit
und wy^ln das auch alletzyt gherne vordeynen myt unßim ge-
bede, God almechtick flijßlich vor euch zu bytten. Datimi am 10
taghe Exaltacionis sancte crucis, anno etc. xxxiii[i].
Helene Freskens abbatissa myt
sampt iren capittelsjuncfrauwen,
[Adresse auf der rückseite:] Dem erntvesthen und erbarn N.
cantzeler unsers g. h. des durchleuchtigen und hoechgepornen 16
fursten, hertzogen Georgen tzu Sachsen etc.
Orig.-pap. in der akte nr. 8941, bl. 11 des hauptstaatsarchives zu Dresden;
aufschrift s. bemerk, zu urk. nr. 735. Das grüne Verschlusssiegel ist abgefallen.
Der besonders schön geschriebene brief hat das datirungsjahr XXXIII ; da aber
äbtissin Helene Freseken nach dem am 27. april 1534 erfolgten tode der ab- 20
tissin Alfradis von der Borch erst am 8. juli 15B4 zur äbtissin en^'ählt wurde
(s. urk. nr. 776), so kann nur ein Schreibfehler vorliegen.
1) hier folgt im orig. noch einmal ,werden* in der form ,wijrden*.
778. Die Kaufunger äbtissin Heletie Freseken j priorin Elisabeth Hacke
und convent bitten den amtmann Friedrich von Wi^ ziehen zu Langen-^
salza, ihnen die Heroldshausei' Zinsen zu übersenden.
1534. november 1,
]r,34 Unser gebeth in Got almechtig mit willigem vermögen alle-
fiov. 1. tzeit zuvom. Gestrenger imd ernvester, beßunder gunstige, liebe
er amptman. So ewer Hebe ahnn tzweiflfel wol bewust ist, das 30
die wirdige und erbar Alfraet von der Borg seliger gedechtnisse,
etzwan ebtische zu Kauffungenn, in Got kortzlich vorstorbenn ist,
wilch unnß dann hertzHch leit ist, so wordt uns und unsernn
conventesjuncferen gerathenn vonn unsern prelaten und comissa-
rien, geistlich unnd wehrntlick, wyr ein electionn thun solltenn35
nach forme der rechtenn, so dan durch schickunge des almech-
tigenn Gottes ein restitution vorhoffet mochte werten, das dann
dem stiffte von Kauffungen an einer erweltenn ebtischenn kein
mangel sein mocht, so sein wir erweit und confirmirt in ein eb-
tischenn, dar wir uns dan gantz unnutte und unbequem erkennen 40
tho wessenn. Ist derhalben unser aller demutige bittenn, das e.
i
1534 dec. 7. 437
1. uns wille behulfflich wesen, das uns ubirgelebert mochtenn
werddenn nnse geheltzinse, die uns dar jherlichs zu Herlßhausen *)
gefallenn, und begern ohn ^) e. L, wiln unsem schultheissen HanB
Freitag daran habenn, dat hie unser zinse und renthe mit vleiß
öihnmahne') und forttel*). Solch wiln wir mit unsem gebethenn,
Sovel mogelich ist, zu Got almechüg zu vordinen geneigt seinn.
Das undir unserm eptige ingeßigel anno xv. ^xxxiiii, am tage
Omnium sanctorum.
Helena Fres[k]en8 ebtische, Elitzabet
10 Hage priorine mit sampt dem
gantzen convent.
[Umstehend von derselben hand:] Zedula.
Ach lieber er amptman. Ist unser freindtlich begehr, er
wiln schaffen bey dem schultheissen, dat hey unß das getrete
15 und habernn zu guthe verkauffenn wil, wan das allerbest gehul-
tzick *) ist, und das e. 1. uns schrifftlich woltte zu erkennen geben,
waß tzit wir dan unser bodeschafft dan, wie e. 1. wulle, wider-
umb schicken sollen. Datum ut in literis.
[Adresse unter dem texte:] Dem gestrengen, ehmvesten, un-
20 sernn lieben beßunderm und guten freunden, hem Friederich von
Witzleib ritter, amtman zu Saltza etc.
Cop.-pap. in der akte nr. 8941, bl. 15 des hauptstaatsarchives zu Dresden.
1) jHeroldshausen' ist gemeint. 2) an. 3) einmahnen. 4) nd. vor-
teilen, verrechnen. 6) = gültig? (s. p. 438 z. 33).
25 779. Aebtissin Helene Freseken, pnorin Elisabeth Hacke und die
capitelsjungfrauen de^ klosters Kaujungen bitten den amUnann Frie-
drich von Witzleben zu Langensalza und Thamsbrück wiederholt um
seifte Verwendung bei herzog Georg zu Sachsen zur erlangung der
ihnen zustehenden Zinsen behufs linderung ihrer noth,
30 Gehrden 1534 december 7,
Unsem freuntlichenn grüß alletzeit vor. Gestrenger und 1534
ernvester, gunstiger freunt. Ewer trewliche undereicht habenn ^^' ^*
wir zu grossen danck enthpfangen und vormercken nit änderst,
dan daß ir genn unser sachenn wJlden forderlich sein unnd wiln
35 uns gentzlich zu euch vorsehn, ir werdet hinfurder in denn
sachenn bey unnsern gnedigen hemn, sovil an euch is, helffenn,
darauff wir zu dem unsem kohmen. Zu underhalttenn etlicher
maeß bey fremden leuthenn unsers leibs noitorfft, so lanng sich
Got ubir uns erbarmen wirth der vortrostung nach, habenn wir
438 1584 dec. 7.
tzeiger disses briffs mit unsem wirdigen hern des capittels Pader-
bomn vorschrifEt abegefertiget ann unsem g. f. und hem in
gantzer zuverßicht, seiner fürstlichen gnaden wirde als ein wiß-
licher fürst unser grosse ehlent behertzigenn und uns armen
kindern unser tzinse volgen lassenn, das wir nicht durch armut 5
und uns in die weit bey unser freunde zu begebenn genötigt
wordenn, das wir sonnst lange nit der hulffe deß almechtigen
vorhut ßin wilnn, auch hinfurder gernn thun, weß fromen closter-
junckfrawen, wilche sich Got ergehbenn, wol getzimt, so weit
wir durch die eusserste noit von unsem vornemen nit gedranget 10
werden und so^) auch vom fursten dissen unsem geschickedenn
vulmechtigen die tzinse zu hantreichenn wert bevehl geben, bitten
wir durch Gott, ir woln unser sache getrewlich fordemn, das
wir uns auch gentzHch zu euch als zu einem getrewenn, fromen
und erbarn man vorsehn und gemne verschulden. Datum Ger- 15
den under unser eptey ingeßigel montags nach Niclai, anno Do-
mini etc. xxxiiii.
Helena Freßkens von Gots gnaden des
keiserUchen freyen stiffts eptische,
Elisabet Hacke priorin mit ihren 20
capittelsjungkfrawenn.
[Darunter von gleicher hand:] Zedula.
Auch gestrenger, Heber er amptman, besondem gunstige,
guthe freund. Unser freuntlich bit ist, ewer lieb wille dissenn
bothen anweißung thun, das er an den durchleuchtigen, hoich-25
gebomne fursten und hern, hern Jürgen hertzogk zu Sachssen
etc. möge komen, umb unser botschafft ußzurichtenn na rade
und ußweyßinge ewer lieb schreiben uns jungst zugeschribenn
(eth hat sich waß lange vertzogen mit dem bothenn ußtzufer-
tigen, ist nach gebliben von gebrecken wegen der bottin)'), wieso
xms der so balde on kunthen bekohmen *) etc. Darbenebin ist noch
unse freuntlich beger, e. 1. wiln uns ohne dat zuschreiben, was
itzt das getreide guldig ist zu verkeuffen. Alßdann wollten wir
unse bodschafft darschicken etc. Datum ut supra.
[Adresse auf der rüchseite:] Dem gestrengen, ernvesten, un-35
serm lyeben, beßundem und guthen freunde, hem Fridrich von
Witzleuben ritter, amptman zu Saltza und Thamsprucken.
Cop.-pap. in der akte nr. 8941, bl. 9 des hauptstaatsarchives zu Dresden;
aufschrift 8. bemerk, zu urk. nr. 735.
1) ,die eusserste* bis ,und so^ steht am rande mit einfügungszeichen. 2) die 40
klammem sind auch in der vorläge. 8) etwa = an konnte kommen?
1535 Jan. 24. 439
780. Ämtmann Friedrich von Witzleben zu Langensalza bittet den
herzog Georg zu Sachsen um Weisung, ob er nach dem erfolgten tode
der Kaufunger äbtissin Alfradis von der Borch auch ihrer nachfol^
gerin Helene Freseken die geld- und getreidezinsen zu Heroldshausen
6 verabfolgen lassen solle, tcie letztgenannte ihn bereits in 2 briefen
gebeten habe.
1535 Januar 24.
Durchlauchter, hoohgepomner fürst. Ewern furstlichenn 1535
gnadenn seint mein underthenige, schuldige unnd willige dinnste •'**^* ^^'
10 mit vleißs zuvor. Gnediger fürst unnd herre. Die erwirdige inn
öot Helena Freskenns sampt irenn conventsschwestemn hat mich
hiebevor mit einer schrifft, der copey e. f. g. inliginnde zu be-
findenn, ersuchenn lassenn, darauf ich irenn erwirddenn der
zeit zu antwort gebenn, das mir wissentlich, das e. f. g. der ge-
löweßenenn ebtischinn Alffradis vonn der Borch die geilt unnd ge-
treidtzinße zu Heroldeshausenn bisanher auß gnadenn volgenn
lassenn. Darvor ichs achtete allermeist vonn deswegenn, das sie
sich mit ezlichenn irenn conventsschwestemn zu Gerden im
oloster inn irem habit ires ordens rigel [!] gemes bestendiglich
20 vorhaltten hette.
Aldieweil ßie abir vorstorbenn unnd ich irer erwirdde der
Helenenn obgedacht unnd derselbenn conventsschwestemn lebens
unnd wanndels keine wissenschafft trüge, wolt mir nit gepurenn,
iren erwirddenn vonn obbestimpten zinßenn zu Heroldeshausen
25 ahn e. f. g. vorwissenn unnd bevelich etzwas folgenn zu lassenn.
Es mochten abir ire erwirdde e. f. g. ersuchenn lasßenn mit
gruntlicher anzei[g]unge unnd bericht, wie es umb irer erwirdde
personenn unnd derselbenn conventsschwestemn allenthalb ge-
legenn unnd gestalt were, was mir dann von e. f. g. bevolenn
SOwordde, wolt ich mich gehorsamiglich gehalttenn.
Darauf, gnediger fürst unnd herre, hat mich ire erwirdde
iczo abirmalh mit einner schrifft, wie e. f. g. ob invorwarter
copey zu vormirgkenn, ansuchenn lassenn, auch geginwertigenn
briveszeiger mit sonderlichen supplicacionschrifftenn ann e. f. g.
85 abgef ertiget. Habe e. f. g. ich auß unndirthennigkeit zu merher
untterricht dissen sachenn im bestenn nit vorhaltten unnd binn
denselben e. f. g. ubir schuldige pflichte zu dinenn gevlissenn.
Datum sontags nach Fabiani unnd Sebastiani martyrum, anno
etc. XXXV. E. f. g.
40 undirtheniger amptman zu Saltza etc.
Friderich vonn Wiczleibenn ritter.
440 . 1536 febr. 15.
[Als nachschrifl folgt hl, 13:] Gnediger fursfc unnd herre.
Die zinße zu Heroldeshausenn inn e. f. g. ampt Thammesprugken
seint bei] acht und zwanzig maltter kornns unnd zwanzig maltter
haffern, alles Erfortter maß, unnd zwanzig altte schogk unnge-
ferlich an geilde. Derselbe zinns ist vormals inn das gestifft 5
Kauffungen gegebenn worddenn. Dieweil abir, als ich bericht,
die ebtischinn Alffradis vonn der Borch gottseligenn sich auß
dem gestifft begebenn mossenn unnd mit etzlichenn ires Ordens
personen genn Westfolnn inn ein closter, Gerden genant, ge-
want, habenn e. f. g. irenn erwirdden die obangezeigtenn zinße 10
zu noittorftiger unntterhalttunge dahinn genn Gerdenn folgenn
lassenn, biß ßie inn Got vorstorbenn. Wes sich e. f. g. nue ge-
ginn die itzige neuerweltte ebtissen bezeigen wollenn, stehet inn
e. f. g. gnedigem gefallenn. Datum ut supra.
[Adresse auf der rückseite bl, 14:] Dem durchlauchtenn, hoch- 15
gepornnen furstenn unnd hern hernn Jeorgenn hertzogenn zu
Sachssenn, landtgravenn in Dhoringenn unnd marggraven zu
Meiasenn, meinem gnedigenn furstenn unnd hernn.
[Darunter von anderer hand:] nr. 68. Datum sontags nach
Fabiani und Sebastiani anno etc. xxxv. 20
Orig.-pap. in der akte nr. 8941, bl. 12 ff. des hauptstaatsarchives zu
Dresden; aufschrift s. bemerk, zu urk. nr. 735. Grünes Verschlusssiegel abge-
fallen. lieber der adresse von der hand, die das vorstehende datum geschrieben
hat: ,Her Friderich von Witzleuben schreybet der eptissin zu Kauffungen der
zynB halben, so sie forderet zu Heroltshaußen'. 25
781. Herzogin Elisabeth zti Sachsen bittet den kanzler Johann Feige,
zu beteirken, dass der Kaufunger äbtissin Helene Freseken und ihretn
capitel die Zinsen aus Heroldshausen atisgezahlt würden.
Dresde7i 1536 februar 15,
1536 Vonn Gots genaden Elyzabeth hertzoginn zue Sachssen und 30
febr, 15, gebome lanthgrevinn zue Hessen etc.
Erbar, lieber, getrewer. Ihr werdeth euch ahne zweyfell
wohl zue erinnerenn wissenn, was euch imsers herren vattem
kanzler der zynße halben zw Herolßhausen, das da von ^) Helenen
Freßkens eptisschin unndt ihrer capittelljunckf reven mit euch ge- 35
handelt unnd ernechst darauff euch 2) geschriebenn. Nuhnn ha-
benn itzo die bemelte eptischinn unndt junckfrawen unsren herren
vatternn ferner angelangt mith anzeige, alß selteth ihr darumb
nichts wissenn wollenn, welchs unnß nicht wenigk befremdeth,
denn wyr unnß wohl erinnemn kunnen, das der handeil dahieniO
i
j
1686 märz 9. a. 441
gericht, das unser herr vatter unserem bruder die zinß vonn He-
roltzhausen folgenn lassenn solth, doch das den obenn benenn-
thenn junckfrawen davonn ihr lebenlangk jherliche underholtung
gereycht werden soltehn. Demnach ist unser genedige begeren,
5 ihr woUeth euch desselbenn erinneren unndt furderen, das ihm
also nachgegangenn unndt derwegenn her Fridrichen von Wicz-
leuben geschriben werde. Darann thuth ihr unnß sunder guthe
gefallens in genaden zue bedenckenn. Datum Dresdenn dinzs-
tags nach Valentini, anno etc. xxxvi.
10 Elisabet von Gotths gnaden geborne landtgrefiin
zu Hessen, hertzogin zu Sachssen').
[Adresse:] Dem erbam, unserem liebenn, getrewen, herren
Johann Feygen von Lychtenaw, unsers freuntlichen, lieben bru-
ders, des lantgraven zue Hessen, kantzlemn.
15 Pap.-conc. in der akte nr. 8941, bl. 5 des hauptstaatsarchives zu Dresden;
aufschrift s. bemerk, zu urk. nr. 735.
1) ,der zynße halben* bis ,das da von* mit einfügungszeichen am rande.
2) »mit euch' bis ,darauff euch* desgl. 8) die Unterschrift ist von hand der
herzogin, die auch den text corrigirt hat.
20 782. Kanzler Johann Feige von Lichtenau ersucht den amtinann
Friedrich von Witzleben zu Langensalza, die Kaufunger klosterjung-
frauen mit ihrem gesuche an den Statthalter und ihn zu weisen, worauf
sie dann bescheid haben sollten,
Cassel 1536 märz 9. a.
25 Mein gutwillig dinst sampt allem guttem zuvor. Gestrenger 1536
und emvhester, Ueber her und besunder gutter f reimdt. Weshalb ^'^^^ ^'
mir mein gnedige fraw von Sachsen der junckfrawen halb, so
etwan in Kouffungen gewesen, geschribenn, werdet ir uß inver-
wartter copien vememenn. Dieweil ich nuhn in zehen oder eilff
SOwochenn nicht anheimisch, sunder in Sachen meines g. f. und
hem vorritten gewest und erst vor acht oder zehen tagenn
widerumb komen, ist niemants bei mir gewesenn, und bin ich
auch derhalb meins wißens von niemants erinnert wordenn. Da-
rumb moget ir die gemelten junckfrawen alher an den stadthelder
35 und mich weisen, sollen si geburUchen bescheidt findenn. Komen
oder schicken sie dan zw mir, sol jenen dergleichen begegenen.
Das woldt ich euch alßo dinstlicher, freuntlicher meinunge nicht
vorhalten und bin uch gutwillig zu dinen geneigt. Datum Casßell
am donnerstage noch Invocavit, anno eto. xxxvi^.
40 Johan Fige von Lichtenaw
cantzler zu Hesßen.
442 1636 märz 9. b.
[Adresse auf der rückseite :] An her Friderich von Witzleben
zu Saltza und Thomasbruck amptmann.
Cop.-pap. in der akte nr. 8941, bl. 6 des hauptsiaatsarchives zu Dresden;
aufschrift s. bemerk, zu urk. nr. 735.
783. Kanzler Johann Feige von Lichtenau erwidert der herzog in 5
Elisabeth zu Sachsen auf ihr schreiben, dass er den amtmann Fried-
rich von Witzleben ersucht habe, die Kaufunger Idosterjungfrauen
wegen der zinsen zu Heroldshausen an ihn zu weisen, worauf sie
bescheid von ihm haben sollten.
Cassel 1536 märz 9. b. 10
1536 Durchleuchtige, hochgebomne furstin unnd fraw. E. f. g.
märz 9. b. g^y mein underthenig schultig unnd vleißwillig dinst zuvor.
Gnedige furstin unnd fraw. Ich hab e. f. g. schreiben, so sie mir
der zinße zu Hereltzhausen und jungfrauwen halb, so etwan zu
Kaufungen gewesenn, gethan, undertheniglich emphangen unnd 15
verlesenn unnd weis mich der abrede, so der cantzler unnd ich
mit einander gehapt, wol zu erinnern. Ich wil aber e. f. g.
undertheniglichen nichtt bergen, das ich in zehen ader eilff
Wochen ungeverlich nit anheimisch, sonder in meinß g. f. unnd
hem zu Hessen etc. geschefften verrietten gewesenn unnd erst 20
vor acht ader zehen tagen komen. So bin ich derhalb seither
der abbredde von niemants angelangt worden, unnd derwegenn
ist e. f. g. zu milde berichtet. Ich hab aber, alsballt mir e. f. g.
schriefft zukomen, hem Friederich von Wiczleben geschriebenn,
die jungfrauwen alher zu verweisen, so selten sie guten und ge-25
purlichen bescheit finden, wie dan e. f. g. derselbenn schriefft
copien inliegenndt gnediglich zu sehen habenn. Das wollt ich
e. f. g. hinwider undertheniglich nichtt verhallten unnd thun
mich derselben, der ich undertheniglich altzeit zu verdienen gantz
geneigtt, zu gnaden bevelhen. Datum Gassell am donnerstagSO
nach Invocavit, anno etc. xxxvi.
E. f. g.
^ underthenig wiUiger
Johan Feige von Lichtenaw,
canzler zu Hessen. 35
[Adresse auf der rückseite, bl. 10:] Der durchleuchtigen, hoch-
gebornnen furstin und frauwen frawen Elisabethen gebomen
lantgravin zu Hessen, herczogin zu Sachsen, lantgravin in Dho-
ringen und marggrefin zu Meisßen, meiner gnedigen furstin unnd
frawen, 40
1636 oct. 10. — 1587 febr. 19. 443
Orig.-pap. der akte nr. 8941, bl. 8 des hauptstaatsarchives zu Dresden;
aufschrift s. bemerk, zu urk. nr. 735. Grünes Verschlusssiegel unkenntlich ge-
worden.
784. Herzogin Elisabeth zu Sachsen mahnt den Statthalter Adolf
5 Bau und den kanzler Johann Feige nochmals dringend, der Kaufunger
äbtissin Helene Freseken und deren capitelsjungfrauen ihre jährlichen
Zinsen (aus Heroldshausen) zukomtnen zu lassen,
Dresden 1536 october 10.
Strengen, emvhesten unnd erbarn, lyben getrawen. Welcher 1536
lOgestalt der hochgeborne fürst unser fruntlicher, lyber her unnd ^^' ^^'
vater, hertzog George zu Sachsen etc. von unßerer lyben, andech-
tigen Helena Freschkens sampt Iren capitelsjungfrauen ytzt wyrdt
angelangt, das habt ihr inlygende zu vernemen. Nun wyst ihr
euch, her cantzeler, zu erynnem, was ihr unns auff unser nechst
löschryben in vergangener post dysßer sachen halben zur antwort
geben. "Wyewol wyr aber wol hetten leyden wollen, das sye
ewern yhnen zuegeschribenen bescheyt nach by der ritterschafft,
ßo nechst uff Cantate zu Homberg sollen bey eynander gewest
seyn, angeregt, so begem wyr doch, ab vellycht das selbige von
20 yhnen verblyben, yhr wollet sye deß nicht laßen entgelten, son-
dern nichtsdesterweniger darob seyn, das sye friger abrede nach
jherliche underhaltung bekummen mögen und obgemelter unßer
her vater derhalben nicht durffe weyter angelangt werden und
thut unß daran guts gefallens, in gnaden nicht zu vergessen.
25 Geben zu Dresden dynstags nach Dyonisii etc. xxxvi.
[Adresse:] An Adolf Rau stadthaltem unnd Jehan Feygk
cannzelem.
Pap.-conc. in der akte nr. 8941, bl. 5 des hauptstaatsarchives zu Dresden;
aufschrift s. bemerk zu urk. nr. 735. Absender des briefes ist zweifellos die
dOherzogin Elisabeth zu Sachsen.
785. Aebtissin und convent des klosters Kaufungen bevollmächtigen
den licenciaten der rechte und advocaten des kaiserlichen kammerge^
richtes Mauritius Breunle mit Vertretung in ihrem processe gegen den
landgrafen Philipp zu Hessen und die Hessische ritterschaft
35 1537 februar 19.
Wir ebtissin unnd convent des gotshauß Kauffingenn be- Jn37
kennen unnd thun kunth allermenniglichenn in krafft diß brieffs: •''^ ^'
Nachdem wir ann dem hochloblichen kayserlichen chammerge-
richt ein keyserlich mandat gegen unnd wider denn durchleuch-
444 1537 febr. 19.
tigenn, hochgebornen fursten unnd herrn herrn Philippsen landt-
graffen zu Hesßen, graven zu Catzeuelenbogenn etc., uiind irer
furstlichenn gnaden amtmann zu ßenß, auch Crafftenn von Holz-
haußen, Harthman Schlegeln, Johann von Hundelshaußenn unnd
Baltazar Dieden als anweldenn gemeyner ritterschafft des lants 5
zu Hessen anspracht, belangen etliche ermelts unßers closters
entwerte unnd spolierten renthen, gultenn unnd gutern inhalt
der narrata inn hochgedachtem keyserlicher majestät mandat in-
verlippt. Dweil aber wir solcher unßer rechtvertigung unnd
furderung aigner person nit wisßen nachzukommen noch außzu- 10
wartenn, das wir solches nach unßem gantz volmacht und ge-
walth gegebenn unnd bevholen habenn, geben unnd bevheln
den hiemit wisßentlich in crafft diß brieffs dem wirdigenn unnd
hochgelertenn herrn Mauritio Breunle der rechten licenciaten
und berurts keyserlichen chamer[ge]richts advocat unnd procu- 15
rator, abweßend als gegenwirdig, inn unßerm nhamen unnd von
unßerntwegenn vor gedachtem keyserlichen chamergerioht zu
erscheinen, dieße unnßer sach unnd ansprach des orts anzuprin-
gen, auch, wo nott, weitere proceß zu erlangen unnd demnach
clag, antwordt, rede, wyderrede und alle notturfftige materien20
im rechten fürzutragen, den aid für geverde der warheit und
andere gepurliche aidt, eciam si litis decisoriiun fuerit, inn unnßere
ßele zu schweren, das selbig von dem widertheill zu begem unnd
was vom gegenpart eingelegt württ, wo nott, zu widerfechten,
lebendig unnd schrifftlich zeugnisß unnd urkundt für unnd ein- 25
zuspringen unnd furter alle weßentliche unnd zufellige termyn
zu vertretten, in der Sachen zu beschliesßenn, bey unnd endturteil
zu emphahen, die costen, schedenn unnd interesse zu bitten, die
bei dem aidt zu betewem unnd einzunhemenn, auch darumb zu
quitiren und sonnst gemeinlich unnd sonderlich alls anders zu 80
handlenn, thun unnd zu lasßenn, das in solcher unßer sachenn
zu jeder zeitt nott sein wirtt unnd wir selbs thun selten, kun-
then oder mochten, so wir ider zeitt aigner personen zugegen
weren, zu gewin, zu Verlust und allen rechtenn, wie recht ist,
auch einen oder mher offther anweite an seine stat zu under-35
setzen, auch den oder die selbige zu widerruffen unnd solchenn
gewalt widerumb ann sich zu nhemenn, so oftt ine das fuir gut
oder der sachenn diennstlich ansehen wurtt, versprechenn auch
hieruff bei unsern truen unnd geistlichenn gelobdenn ann eidts
stat, solchs alls, was also durch obgemelten unsernn anwalt oder 40
seine substituirte zu unnsemn besten gehandlet, gethan oder ge-
1637 märz 6. 445
lassenn württ, steet, vest unnd unverpruchlich unnd sie unnd
irer iden diesßer anwaltschafft unnd aller bürden des rechtens
schadtloeß zu halten, bey verpfendung aller unnßer hab unnd
guter, ligender unnd farender, gegenwurtiger oder kunfftiger.
5 Unnd ob gemelter unser anwalt oder seine underßetzte hierin
noch weiters oder mhere gewalts, dan obsteet, zu habenn not-
turfftig sein wurdenn, den allenn, wie voUig der immer sein sollt
unnd zu recht genug ist, willen wir inen hiemit, itztt als dan
unnd dan als itztt, auch gegebenn unnd zugestelt habenn alls
10 getrewelich unnd ungeferlich. Des alls zu warhem urkundt haben
wir unßer unnd unßers gotshauses Kauffingen unnd convents in-
siegell zu endt dieß gewalts unndenn auff spatium aufgedrucktt,
der gebenn ist nach Christi unßers Herrn geburtt im funffzehenn-
hunderstenn unnd sieben und dreissigestenn jare, auff montag den
15 neunzehensten tag des monats februarii.
Orig.-pap. in M., akten, reichskammergerichtsprocess K. 21. lieber wachs
auf papier aufgedrücktes, rundes, 36 mm grosses siegel, halbe figur einer äb-
tissin mit kreuz und hirtenstab, unter der iigur Wappenschild mit springendem,
linksgewendetem fuchse, Umschrift : S. HELE[NE] FRE[SEKEN] ABBA[TISSE]
20 IN CONFVGIO. Aeussere aufschrift: ,Mandatum constitutionis. Ebtissin unnd
conventt des closters Kauffingen c, herm Philippßen landtgraven zu Hesßen etc.
unnd gemeiner ritterschafft gemelts furstenthumbs et consortes etc. Produo-
tum Speier 30. mai, anno etc. 37. [3.]*
786. Kaiser Karl V. gelnetet auf die klage der äbtissin und des
2bc(mvent€S des k/osters Kaufwigen dem landgrafen Philipp zu Hessen
und den genannten anwälten der Hessischen ritterschaft bei strafe^
ihre gewaltthätigk^ten gegni dieselben einzustellen und ihnen das
khster selbst, saune alle ioiderrerhtlich beschlagnahmten guter, nament-
lich die zu Lag und in Thüringen gelegenen, zurückzugeben,
80 Speyer 1537 märz 5.
Wir Karl der funfft von Gots gnaden Romischer keyser, i537
zu allen zeitten merer des reichs etc., in Germanien, zu Hispanien,
Ibaider Sicilien, Hierusalem, Hungern, Dalmatien, Croatien etc.
konig, ertzhertzog zu Osterreich, hertzog zu Burgundi etc., grave
35 zu Habspurg, Flandern und Tirol etc. embieten dem hochge-
pornen Philipsen lantgraven zu Hessen, graven zu Catzenelen-
bogen etc., unserm lieben ohem und fursten, und unsem und des
reichs lieben getrewen N. seiner lieb amptmann zu Renß, auch
Crafften Rawen zu Holtzhavvsen, Hartmann Siegeln, Johan von
40 Hundelßhausen und Balthasarn Dieden für sich selbst und als
märz 5.
446 1637 mSrz 6.
anwälden gemeiner ritterschafft des lante zu Hessen unser gnad
und alles gut. Hochgepomer ohem fürst und lieben getrewen.
ünserm keyserlichen camergericht haben die ersam und gaist-
liehen, unsere lieben andechtigen abtissin und convent des gotz-
hauss Kauifingen mit clag furpringen: Wiewol in gemeynen 5
unsem und des reichs rechten, guldiner bullen, reformation,\us-
gekuntem lantfriden und sunderlich dem abschide unsers reichs-
tags zu Augsburg gehalten bei mercklichen penen, sonderlich
auch unser und des heiligen reichs acht ernstlich verpotten, das
niemants, wer der seie, den andern gaistlichs oder weltlichs standts 10
des glaubens halben vergweltigen, verdringen, ubertziehen, noch
seiner Obrigkeiten, renthen, zinßen, zehenden, gulten und gueter
etc. enthwem, sonder ain yder sich seiner zuspruche und forde-
rungen halben gegen dem andern ordenlichs rechtens geprauchen
und benugen lassen solle, so sollen doch des allen unangesehen 15
dein lieb, du gedachter unser ohem landtgrave Philips, sy gemelts
ires closters Kauffungen verwißen, des spoliirt und solches uner-
settigt ferrer eynen hove zu Leyen, in dem ertzbistumb Trier
gelegen, zusampt renten, weynzehenden, gulten und allen gerech-
tigkeiten daselbst eyngenomen, solchen hoff und guter mit 20
aller gerechtigkeit, eyn und zugehorungen euch obementen und
andern gemelten von der ritterschafft zugestelt, übergeben und
zugeeygnet und volgents du, gedachter amptman zu Benß, auch
ir emente, in namen wie obgemelt, den vergangen herbst mit
gewalt in gemelt dorff Leyen dem erwirdigen Johansen ertz-25
bischoven zu Trier, des heiligen Römischen reichs durch Gallien
und das konigreich Arelat ertzcantzler, unserm lieben neven und
churfursten, zugehörig eyngefallen, den weyn, so des orts dem
convent allein zustendig, inen gewaltiger weiß entwhert, denselben
dem pfarer und sonst zweyen andern umb zwentzig und siebent- 30
halben goltguldin (die sy doch, als sy solchs erfarn, in arrest
und verpot legen lassen und noch darin ligen) *) verkaufft haben,
alles eygengewaltiger, ungeburlicher weiße, obberurten rechten,
Ordnungen, Satzungen, landtfriden und abschiden zuwider, auch
über das gemelt ir gotshauss Kauffingen unverdechtlicher zeit 35
in unserm und des heiligen Römischen reychs schütz und schirm
gewesen, auch in gemeinen des reichs stewem und anlagen, wie
andere des reichs verwanten, allweg angeschlagen und ersucht,
darzu auch sonderlich ire enthwerten gueter von weylent keyser
Henrichen unserm vorf am am reyche seliger gedechtnus und gar 40
nit von einem lantgraven zu Hessen herkomen und gemeltem
1637 märz 6. 447
irem gotzhwße gegeben worden, wie auss einer copey solcher
keyserlichen donacion alsbald angezaigt zu vememen seie, und
daruff umb dieß mandat, au<;h sonst ander notturfftig hilff des
rechten gegen deiner lieb und euch zu erkennen und inen mitzu-
5 teyln, diemutiglich anruffen und bitten lassen. Wan wir nue me-
niglichem rechtens zu verhelffen schuldig und geneigt seien, inen
auch solch mandat erkent worden, darumb so gepieten wir deiner
lieb und euch andern obgenenten allen und eynem jeden inson-
derheit von Bremischer keyserlicher macht bey Vermeidung der
lOpenen, in berurtem unserm und des reichs landtfriden begriffen,
hiemit ernstlich und wollen, das ir in neun tagen den nechsten
nach uberantwurtung oder verkundung diess brieffs von obange-
zognem ewerm gewaltigen, tatlichen und landfridbruchigen be-
scheen fume[men]*) und handlungen widerumb absteet, auch
löhinfurter die gedachten abtissin und convent bey ordenlichem,
geburlichen rechten und gedachts ires gotshauß cristenlichen
keyserlichen stifftungen, allen iren gerechtigkeiten, zugehorungen,
einkomen, zinßen, weyngarten und zehenden, die sie nit allein
zu Layen und in gemeltem ertzbischtumb Trier, simder auch im
20landt zu Thüringen haben und lange zeit in rwigem besess ge-
hapt, inen auch allein und sonst nyemant anderm zustendig,
pleiben lassent und in solichem nit sewmig oder ungehorsam
seiet, darmit nit not werde zu erclerung berurter penen gegen
deiner lieb und euch im rechten zu handeln und procedirn.
26 Daran thun ewere lieben und ir andere unser ernstliche meynung.
Wo sich aber dein lieb oder ir sampt oder sonderlich diess
unsers gebots beschwert und rechtmessige inreden darwider zu
haben vermeinten, alsdan so heyschen und laden wir dein lieb
und euch von berurter unser keyserlicher macht, das ir uff den
80 letzten tag des monats aprilis nechstkunfftig, den wir euch für
den ersten, andern, dritten, letzten und entlichen rechttag setzen
und benenne[n] peremptorie oder, ob derselb tag nit ein gerichts-
tag sein wurde, den nechsten gerichtstag darnach selbs oder
durch ewern volmechtigen anwaldt an gedachtem unserm camer-
d6gericht erscheinet, dieselben inreden furzubringen, der Sachen
und allen ihren gerichtstagen und terminen byß nach entlichem
beschlus und urteyl auszuwarten. Wan ir komet und erscheinet
als dan also oder nit, so wirt nit desto minder uff des gehor-
samen teils oder seins volmechtigen anwalts anruffen und erfor-
40 dem hierin im rechten gehandelt und procedirt, wie sich das
nach seiner Ordnung geburt. Darnach wisset euch zu richten.
448 16B7 märz 5.
Geben in unser und des reichs stat Speyr am funfften tag des
monats martii, nach Cristi unsers Hern geburt funfftzehenhundert
und im syeben und dreyssigsten, unserer reiche des Römischen
im achtzehenden und der andern aller im zwey und zweintzigsten
jaren. 6
Ad mandatum domini imperatoris proprium
üdalricus Varnbuler etc.
Verwalter etc. subscripsit.
Caspar Hamerstetter judicii
camerae imperialis prothonotarius lo
subscripsit.
Orig.-pap. in M., ob. stockhaussaal 6706 in der akte: ^Betreffend den
stifft Kaufungischen hof Leyen bei Coblenz'. Rücksiegel abgefallen. Auf der
rückseite von gleichzeitiger band: ,Mandat. Kauf fingen contra Hessen etc.\ sowie:
^Praesentatum uff den Ostemtag zu Cassel anno etc. xxxvii. meynem gn. hem 15
selbst*. Hierauf folgt abschriftlich der Wortlaut der folgenden Urkunde nr. 787.
Im wesentlichen gleichlautende, wohl auch gleichzeitige abschriften der vor-
liegenden urk. befinden sich im staat-sarchive zu Wetzlar und im haus-, hof- und
Staatsarchive zu Wien (s. bemerk, zu urk. nr. 794). Eine andere abschrift findet
sich in M., Reichskammergerichtsprocessakten K. 21 [1], und zwar mit nach- 20
stehendem anhange :
,Ich Hanß Uckait geschwomer caraerpott beken bey dem aydt, den ich
zu kaiserlich camergericht gethon hab, und mit diser meiner aigen handt-
schrifft, das ich verkundt habe den ersten tag aprilis anno etc. 87 dem durch-
leuchtigeui hochgebomen fursten hem her Philipsen landtgraven zu Hessen etc. 25
diß key serlich mandat zu Cassell im schloß, seiner fürstlichen genaden zu aigen
banden uberantwort und mir daß recht versigelt original verhalten und mir
sagen lassen, diß original nit mit einer copey zu ledigen und mir diß urkundt
hiirzu gegen lassen geben auß der canzley und mir sonderlich kein antwurt
geben etc. 80
Item den xxviii. tag marci anno etc. 37 verkundt Hederich von Kaien-
berg amptman zu Reincz in abwesen seiner haußfrawen Elisabet zu eigen ban-
den uberantwort uff Höllenstein in sein bewonu[n]g und gesagt, im daß auff
daß forderlich zu schicken.
Item am xxx. tag gemelts monet Crafft Rawen von Holtzhausen zu aigen 35
banden zu Marpurg uberantwort in seiner behausung etc., Hartman Schlegem
den xxx. tag gemelts monet verkundt zu aigen banden uberantwort zu Gemundt
in seiner behausung.
Item den virten tag aprilis anno etc. 87 verkundt Johan von Hundelß-
hausen in abwesen Marg^eta seiner haußfrawen zu aigen banden uberantwort 40
zu Armendtsachsen ^) in seiner behausung etc., am virten tag gemelts monet
verkundt Balthasar Dide zu aigen banden uberantwort in seiner behausung zu
Welingrodt, und dise edeleut wie obgemelt verkeundt mit den copeyen eines
key. mandats gleych laudts uberantwort und mir zu antwort geben, waß mein
her landtgrave thu, daß sein sie zufriden'. 45
Gleichlautend, doch in anderer Schreibweise gedruckt : ,Recusation widder
das chammergericht, betreffen das closter Kauffungen' (urk. nr. 794).
1537 apr. 1. — 1687 apr. 26. a. 449
1) die klammem sind auch im orig. 2) durch loch zerstörte stelle;
oop. ^{umemeu^; druck ^fftraemen^ 3) Harmuthsacheen.
787. Die landgräfliche kanzlei zu Cassel bescheinigt dem kammer-
gerichtsboten Hans Uckhait zu Cassd, dass sie dets origimml des für
hden landgrafen bestimmten ifisinnatiotisschreibens zurilckbehalten habe.
Cassel 1537 april 1.
üff den heiligen ostertag, der da war der erste aprüis, ist 1537
dem durchleuchtigen, hochgebomen fursten und hern hem Phi- ^^^' ^'
lipßen landgraven zu Hessen, graven zu Catzenelnbogen etc., ein
10 kaiserlich mandat und citation von dem cammergericht ufE be-
rumpter abtissin und convent zu Kauffungen vermeintes ansuchen
durch desselben cammergerichtsbotten Hanßen Uckhait ^) zu Cassel
eigner person uberantwortt worden und hat gemelter bott solich
Originalmandat mit einer copien zu erledigen widdergefordertt,
15 antzeigende das er das selbig den andern darin benennten auch
insinuiren und, wie ime gepurte, exequiren mußte. Dweil aber
hochgedachter unser gnediger her das original zu irer notdurfft
zu behalten bedacht, haben sie dem botten ansagen lassen, wo
er bei andern insinuation thun wolt, mocht er solichs mit den
20 copien ußrichten. Und deß in^) Urkunde ist dem botten dieß
bekanntnus uß der cantzlei geben zu Cassel am tage, wie ob-
steet, und in jaren nach Christi unsers Herrn gepurtt funfzehen-
hundert unnd im siben und dreissigsten.
Cantzlei zu Cassel').
25 Pap.-conc. in M., akten, reichskammergerichtsprocess E. 21. Aeussere
aufschrift : ,Urkhunt, das herr Philips landgrave etc. das originall behalten hoit'.
Darunter: ^Ebtissin und convent zu Kauffungen c. Herrn Philipssens landgraven
zu Hessen und graven zu Katzenelinbogen und irrer f. g. ritterschafft.'. Darunter
Productum Speir ultima aprilis, anno 37. [2]*.
30 1) urk. nr. 786 rückseite ,Ockhait'. 2) ib. .zu*. 3) ib. ,Hessen* statt
,Cassel'.
788. Landgraf Philipp zu Hessen bedroht das domcapitel und die
stände zu Paderborn, falls sie nicht die im kloster Gehrden sich auf-
haUendeti Kaufunger nonnen wegen ihres gerichtlichen Vorgehens gegen
26 ihn, sowie das kloster Gehrden wegen der aufnähme derselben be-
strafen und nicht brief und sieget beibringen^ dass die nonnen von
weitereti schritten gegen ihn abzustehen sich verpflichten,
Cassel 1537 april 26, a,
Philips von Gots gnaden lantgrave zu Hessen, grave tzu 1537
40 Catzenelnpogen. Unnsern grus, ersamen, edlen und erbam, lie- ^P^' ^- "■
29
45Ö 1537 apr. 26. a.
ben, besondern und getrewen. Wir mugen euch nit verhalten,
das uns in kurtzen tagen von keiserlichem chamergericht ein
peenlich mandat^ uf die peen des landtfridden meldend, uf an-
suchen etlicher cloisterfrawen, die sich nennen abatissin und con-
vent des gotshauses Kauffungen, tzukomen ist, davon wir euch 6
abschrift tzuschicken. Wan wir nu eigentlich berichtet worden,
das sich dieselbigen personen, so sich solchs namens prauchen
und uns sampt unsem dienern und unterthanen itzt anfechten,
im cloister Gerden im stift Paderborn gelegen aneweselich ent-
halten soDent, auch solch ir fumemen ein handeil ist, der uns 10
und den unsem vast viel als leib und gut antreffen will, und
aber uns nicht zu erinnern wissen, das wir dem stift Paderborn
in einichen weg dartzu ursach gebenn, so haben wir euch als
denen, so die erbliche versehung des gemelten stifts tzustehet
und di ir leib und gut darin haben, solchs nicht verhalten wollen 15
unnd wollen uns daruff von wegen der guten ein tzeitlang her-
prachten nachberschafft, und die wir unsers teils furter tzu un-
derhalten gantz gneigt sein, versehen, ir werdet die gemelten
cloisterfrawen, so sich unsers stifts Kauffungen in solcher gestalt
anmassen und auch ire enthaltere, das kloster Gerden, umb disen20
mutwillen straffen und endüich vermugen, das sie von stund
solche frevelliche anforderung abstellen und uns des unter ewem
brieven und sigeln versichern, nachdem ir woll wist, wie der
evangelisch und papistisch handel gelegen und gestalt ist. Wo
aber solchs nit geschehe und uns daraus weither beschwerung 25
entstünde, nachdem dises ein gemeiner handell der gantzen evan-
gelischen verstendnuss, nemblich chur und fursten, graven und
stette, so in solcher verstendnus sein, ist und die alle neben
uns tzugleich angehet, so wollen wir euch desen itzt guitlich
erinnert habenn, das dieselbige unsere evangelische verwanten30
und wir solche beschwerung bey niemants dan bey euch, ewem
landen, leuthen, personen, habe und guttern sampüich unnd son-
derlich tzu suchen wüsten, welchs wir vor uns in warheit lieber
vertrag hetten, glauben auch, das die gemelte evangelische ver-
stendtnus desselbigen auch lieber uberig stunde. Solchs woltenSö
wir euch samptlich und sonderlich im besten nicht verhalten,
denen wir sonst one das tzu gnaden und gutem willen woll gneigt
sein, und begeren darum ewer anthwort.
Datum Cassell donnerstags nach JubUate, anno etc. xxxvii^.
[Adresse auf der rückseite:] Denn ersamen, edlenn und er- 40
bamn, unsem lieben, besondrenn und getrewen dechandt und
\
\
\
1637 apr. 26. b. — IBS? apr. 2t. 461 \^
capitel; auch gemeynem adell, ritterschafft unnd landtschafft des
Stifts tzu Paderbornn samptlich und sonderlich.
Orig.-pap. im Staatsarchive zu Münster i. W., Paderbomer capselarchiv
88'^. Gedr. in lateinischer spräche: Schaten 3, 230 f. Erwähnt und inhalt ,
5 wiedergegeben : v. Steinen 5, 718 ff. Auf der rückseite über wachs auf papier ^^ ^^
aufgedrücktes, kleines, jetzt unkenntliches Siegel.
789. Erzbischof Hei^mann zu Cöln befiehlt dem domcapitel zu Pa-
derborn, einige seiner mitglieder zu der am 7. mai zu Hallenberg
stattfindenden Verhandlung mit den Hessischen räthen zu entsenden.
10 Poppeisdorf 1537 april 26. b.
Herman von Grotts gnaden ertzbischof zu Collen und chur- 1537
fürst, administrator zu Paderbomne etc. ^^'
Wirdigen, lieben, andechtigen. Nachdeme uff nehistkomen-
den montage nach Vocem jocunditatis zu morgen zum Hallenberg 1537
15 under andern Jürgen Morenholtz ^) halben mit den landtgrevischen ^"^^ ^'
reten soll gehandelt, derhalb wir unsere Beinische und West-
velische rethe z& gemelter zeit daselbst haben werden und auch
darumb unsem stadthalter und erbmarschalck unnsers stiffts Pa-
derborn dahin beschriben haben, begern wir gutlich, ir wuUent
20etlige von euch mit allem bericht der handelung mit Silvester
von der Molsperg^) gepflegen zu gemelten tage abfertigen den tag
zu besüechen, wulten wir euch gnediger meynung nit verhalten.
Datum Poppeistorf am xxvi**" aprilis, anno etc. xxxvii.
[Adresse auf der riickseite:] Denn wirdigen, unsem lieben
25 andechtigen dechant und capittell unser dhoimkirchen in unser
Stadt Paderbornne.
Orig.-pap. im Staatsarchive zu Münster i. W., Paderbomer capselarchiv
88**. Der brief wai* mit dem siegel des erzbischofes verschlossen.
1) wohl ,Marenholtz\ 2) wohl ^Malsburg^ ; wenigstens hat v. Buttlar einen
30 Silvester von der Malsburg, domherr zu Fritzlar, der 1559 resignirte. In der Mols-
bergschen Stammtafel bei Humbracht 184 findet sich kein Silvester verzeichnet;
auch heisst dieses geschlecht nicht von der Molsberg, sondern von Molsberg.
790. Das domcapitel zu Paderborn antwortet dem landgrafen Phi-
lipp zu Hessen, dass die stände des bisthums baldmöglichst einberufen
36 werden tvürden, um über seine beschwerde beschluss zu fassen.
1537 april 27.
Hoichgebom, durchluchtige, gnedige fürst und her. ünse 1537
gebede und fruntliche willige denste sin euer fürstliche gnaden ^^' ^'
allezyt vom. Gnedige fürst und her. Wy haben euer fürstliche
\
/
/
4S2 1537 mai 7.
/ gnaden schrifft an uns, de gemeyne adell, ritterschafft und lant-
schafft unsers süffts gedan entfangen. Und dwile dan euBr
fürstliche gnaden wissen deselbigen nyt by enander sin, auch
nyt myt der ile so balde by enander komen können, willen wy
doch darna trachten und de sulvigen euer fürstliche gnaden 5
schrifft wider anbringen, auch by egener badeschafft antwort
zustellen laissen. Dan, der penHchen mandaten aveschrifft inholt
euer fürstliche gnaden schrifft haben wir nycht gekregen. Wat
wy euer fürstliche gnaden willen und denst don konden, sin wir
willig. Deselbige euer fürstliche gnaden Godde abnechtigem fro- 10
lieh gesunt befeilen. Am fridage na Jubilate under unseme se-
crete, anno 37.
Domdechant und capittel der domkerchen Paderborn.
[Adresse unter dem texte:] An unseren gnedigen hern van
Hessen. 15
Cop.-pap. im Staatsarchive zu Münster i. W., Paderbomer capselarchiv 88".
Auch eine 2. copie ist daselbst vorhanden. Inhalt in lateinischer spräche kurz
wiedergegeben: Schaten 8, 231.
791. Die Cölnischen räthe melden dem kurfürsten zu Cöln, dass die
Paderbornschen abgesandten vmi einem bedrohlichen schreiben des land- 20
grafen zu Hessen ihnen zu Haüenberg kenntniss gegeben, worauf sie
denselben den rath ertheilt hätten, wegen der allg&meifien politischen
läge dem landgra/en sich willfährig zu zeigen.
Hallenberg 1537 unai 7,
1537 Auch, gnedigster herre, sein uff uwer churfurstlicher gnaden 25
mm 7. beschreiben unnd erfordern e. churfurstlicher gnaden Statthalter
unnd andere des thumcapittels verordenten dere Helmershuisischen
Sachen halb hude montag zu morgen alhie zum Hallenberge bie
uns erschennen unnd haben unns unnder andern ein geswinde
schrifft unnsers gnedigen hern des landtgraffen an das thum-30
capittel, auch ritterschafft unnd landtschafft e. chf. g. süfftz
Paderbornne dere neuwe gekomnen frauwen zu Kauffungen, ßo
sich zu Gerden im stifft Paderbornne im cloister enthalten soll,
unnd derselben keyserUgen mandaten halb, am camergericht gegen
den landtgraffen erlanget ußgangen, luth ingelechter derselbigen 35
schrifft copei furbracht unnd uns gebetten, dweile die schrifft
geswinde unnd sie der handelunge kein wissens ader auch nehe
raith ader consent darzu geben hetten und zudeme auch die
schrifft an das dhoimcapittell, vorth ritterschafft unnd landtschafft
halte, darumb sie nicht wisten, wie sie sich darin halten sullen40
1537 mai 7. 463
etc., innen darin unnsem raitt mitzutheilen. Nun haltt unns
ßoliche schrifft neben der ilender erstreckunge des Hessischen
tages allerlei bedenckens gemacht. Aber wie deme, dweil die
Sachen der Lutherischen stende die itzige gestaltt, wie e. chf. g.
5 wissen, haben^ ßonderlich das die stende nicht alleine widder das
camergericht in dergleichen sachen protestiertt, ßonder auch
jungst zu Schma[l]kalde ustruglich entschlossen, deme camer-
gericht keinen gehorsam zu lehisten, also das das vurhaben der
abdissen zu Kauffungen dieser tzeitt nirgens anders unnsers ach-
10 tens dhienlich sein wurde, dan deme stifft Paderbomne (das doch
mith Kauffungen, ßo unnder deme landtgraven gelegen, nichtz
zu thun haitt)^) etwas unruwe zu machen und zuletzt auch e.
churf. g. mith den sempttligen evangelischen stenden in zangk
unnd Unwillen zu fueren, ßo haben wir inen den Paderborn-
ISnischen nicht anders zu rathen gewist, dan das sie sulten deme
landtgraffen mith nachfolgender anthwurth bejegnen: Szie hetten
des furhabens der frauwen zu Kauffungen wider sein f. g. vur
derselben schrifft ankumpft gar kein wissens gehabtt, viel wei-
niger der abdissen solichs geraten, wie sie auch als diejenige,
20 die des cloisters Kauffungen ader der abdissen nichtz zu thun
hetten, unngemne thun selten. Dweil aber dieselbig sich im
stifft Gerden villicht enthalten mocht als diejenige, die daeselbst
ingecleidett unnd profession gethain, ßo wuUten sie deme landt-
graffen zu underthenigem gefallen mitt berurter abdissen zum
25 fleissigsten unnd furderligsten handelen, die sachen wider sein
f. g., ßofemne sie im stifft Paderbomne pleiben wolte, beruhen
zu laissen, der Zuversicht, sie sulle sich desselbigen also berichten
laissen. Wo nitt, wolte die landtschafft sie wider sein f. g. nitt
enthalten, dan underthenige nachpurschafft mitt seiner f. g. zu
30 unterhalten weren sie nicht weiniger dan sein f. g. gneigtt unnd
gantz willig, wisten auch, das ir gnedigster her der ertzbischoff
unnd churfurst zu Collen derselben meinung und neigung were
etc. Nun haben aber die Paderbomnischen weither zu bedencken
ingeforth, als ob von noiten sein suUtt ires stifftz gebruich nach
35darumb einen landtag uszuschreiben, damith die antwurth mith
gemeinem raith beschlossen worde. Wir haben aber die be-
schreibunge eines gemeinen landtages (doch uff uwer chf. g. ver-
bessemn)^) dieser sachen halb nicht vur dhienlich angesehen,
viel weiniger an u. chf. g. vurwissen geraten kunnen und darumb
40 vur besser angesehen hetten, das die verordenten diese dhinge
anfangs mith den Paderbornnischen rethen zu beraithschlagen.
454 1537 mai 10.
Wir wuUen aber zu ankunfft der Hessischen rethe mit inen uß
dieser Sachen zum fleissigsten redden und den Verzug der Pader-
bomnisohen anthwurth entschuldigen unnd bitten bie irem hern
zu verschaffen, des Verzugs keinen verdroß zu haben, dan es sulten
die Paderbornnischen seiner f. g. zum furderUgsten mith under- 5
theniger geburliger antwurth begegenen etc. unnd wullen mitler
tzeitt e. churf. g. weithern beschiedtz gewertig sein. Wes nu
e. chf. g. in diesem sonderlich beschrieben der landtschafft an-
sehen werden, haben sie unns zum furderligsten anzutzeigen.
Cop.-pap. des staatsarchives zu Münster i. W., Faderbomer capselarchiv 10
88 '^ Adresse, absender und datum ergeben sich theils aus dem Inhalte, theils
aus dem schreiben des kurfürsten vom 26. april an das domcapitel (ork. nr. 789).
Wie die faltung des Schreibens zeigt, ist dasselbe zweifellos die in dem schreiben
des Statthalters Franz von Horde von mai 10 (urk. nr. 792) erwähnte beilage.
Der anfang des Schreibens fehlt in der vorläge. 15
1) die klammem sind auch in der vorläge.
792. Statthalter Franz von Horde sendet dein domcapitel zu Pader-
born eine abschrift des Schreibens der Cölnischen räthe an den kur-
fürsten zu Cöln (urk. nr. 791) und bittet um Hbersendufig des latid-
gräflichen Schreibens. 20
Boke 1537 mai 10.
1537 Mein freuntlich dhinst zuvor. Wirdigen unnd erbamn, gun-
stigen, lieben hern unnd freunde, üff uwer wierden geschickten
unnd verordenten vom dhoimcapittell beger unnd erfordemn,
das ich u. w. eine copien der schriffte, ßo die Cölnischen rethe 25
dieser nuwen landtgravischen Sachen halb an unnsemn gnedig-
sten hernn unnd churf. gethain, zuschicken wulle, findett u. w.
dieselbigen hie inverwarth. Bitten gleichsfals u. w, mir der
schrifft copien, ßo der landtgraff derwegen an u. w., vortt ritter-
schafft unnd landtschafft gethain haitt, hinwidder bie jegenwor-30
tigem zuschicken wulle. Das wull ich mich also versehen. Da-
tum Boick am unsers Herrn Hemmelfartztage, anno etc. xxxvii.
Frantz von Horde,
Paderbomnische stattholter etc.
[Adresse auf der rückseite :] Den wirdigen unnd erbarn hern 35
dhoimdechandt unnd capittell der dhoimkirchen zu Paderbornne,
meinen gunstigen, lieben herrn unnd freunden.
Orig.-pap. im Staatsarchive zu Münster i. W., Faderbomer capselarchiv
88 '^ Verschlusssiegel rund, gevierter schild mit herzschild, darin eine rose,
felder 1) und 4) hund, 2) und 3) rad, über dem schilde F. V. H., rechts T, 40
links B (Franz von Horde to Boke).
mai 10.
1687 mai 12. — 1637 mai 26. 465
793. Die kanzlei des landgrafen PhiUpp zu Hessen übersendet dem
domcapüel zu Paderborn eine zweite copie des an denselben gewichteten
inandais des reichskammergerichtes.
Cassel 1537 mai 12.
6 Erwurdigen, würdigen und erbam hem. Ewer ehrwird 15^
sein unsere gutwillig dinst bevoran. Grunstige hem. Als ver- ^^^^
gangner tage in namen und aus bevelh des durchleuchtigen,
hochgebomnen fursten und hem hem Philipsen landtgraven tzu
Hessen, grafen tzu Catzenelnpogen etc., unsers gnedigen fursten
10 und hem, ewer erwirden ein schritt an ewer e., auch die ritter und
landtschafft des stifts Paderborn haltend von wegen eins keiser-
lichen mandats durch berumbte abatissin und convent am kaiser-
lichen chamergericht ausbracht zugeschickt und aber in solchem
hochermelts unsers g. hn. schreiben copien des angeregten man-
16 dats, inmassen die schrift davon meidung gethain, gemangelt ha-
ben mag und das im tzuschlyessen des briefs ungeverlicher weise
übersehen sein, damit nu daraus weither irrung, auch uns gegen
unsemn gnedigen hem kein ungnad entstehe, so übersenden e. e.
wir hiemit soHch copien nochmals zu, dinstiichs vleiss bittend,
20 e. e. wollen dieselbig, gleich ob sie erst im brieve gewest, gun-
stiglich und unbeschwert annemen, dieselbig also bey vorige
schrift legenn und unserm g. h. unverhindert desselben anthwort
widderfaren lassenn, wie wir uns des zu ewer ehrwirden ver-
hoffenhch getrosten und unsers vermugens gem verdienen wol-
26lenn. Datimi Cassell sambstags nach Yocem jucunditatis, anno
etc. xxxvii.
Hochgemelts unsers g. h. tzu Hessen, graven tzu Catzeneln-
pogen etc. secretarienn und cantzleischreiber.
[Adresse auf der rOckseite:] Denn erwurdigen, würdigen und
30 erbam hem thumbprobst, dhumdechand und capitul des stifts
Paderborn, unsem gunstigenn hem.
Orig.-pap. im Staatsarchive zu Münster i. W., Paderbomer capselarchiv
88''. Das abgefallene siegel liegt bei: vogel auf einem aste, aus einem kerne
fressend, darüber I. N. D. I. (Jürge Nusspicker der jüngere).
36 794. Landgraf PhiUpp zu Hessen weist das vom reichskammergerichte
ausgegangene kaiserliche mandat, wie Oberhaupt dessen rechtsprechung
betr, die entsetzung der Kaufunger nonnen als widerrechtlich und
partheiisch zurück.
Cassel 1537 mai 26.
40 Wyr Philips von Gots gnaden lanndtgrave zu Hessen, grave ^^ ^e.
4B6 1537 mai -26.
zu Catzenelnpogen, Dietz, Ziegenhain und Nidda etc., fägen den
hochgebornen fürsten, wolgebomen unnd hochgelerten hern Han-
sen pfaltzgraven bey Rhein, hertzogen in Bayern, graven zu
Spanheim, kaiserlicher majestat unsers allergnedigsten hem cam-
merrichtem und beisitzern desselbigen cammergerichts zu wis- 5
sen, das unns in namen allerhöchst gmelter Kömischer kayser-
licher majestat unther gewönlichem tittel, und wie im prauch
am cammergericht ist z& schreiben, ein vermeint mandat mit
annhangenden clausein der rechtfertigunge zükormnen ist, von
Worten zö werten, w'ie hiernach volgt, lautendt: 10
[Hier folgt Wortlaut der urk. nr. 787 von 1537 tnärz 5.]
Solch vermeint mandat haben wir kayserlicher majestat
person halben mit denen ehren, wie sich gepüret, aber ewer
person halben mit mercklicher beschwerunge für uns und die
mitcitirten unser diener unnd unterthanen entpfangen, hetteni5
uns auch zu euch samptiich und sünderlich sölchs nit versehen
gehapt, ein solch peenlich mandat widder uns, als einen gehor-
samen fürsten des heiigen reichs on alle ursach, auch widder
recht unnd pilligkeit außgehen zu lassen in sachenn, da euch die
erkantnis oder Jurisdiction öffentlich durch ewere rechte obrig-20
keit, als hernach gemeldet werden soll, abgeschnittenn ist, da-
rauß wir ewer verdechtig gemüt widder uns und alle evange-
lische chür und fürsten, graven, herren und stette zö vorigen
bestendigen Ursachen, die wyr widder euch deßhalben neben an-
dern protestyrenden chür unnd fürsten, graven, stetten unnd sten- 25
den in gewonlioher form der rechten fürpracht haben, augen-
scheinlich vermercken.
Dweil aber vermöge gemeiner recht alle und yede recht-
fertigunge on einiche suspition oder verdacht erörtert und auß-
gefurt werden sollen und nicht allein sorglich, sondern auch zum 30
höchsten beschwerlich ist, von verdechtigem, argwönigen richtem
rechts zu gewartenn, nachdem solche handlunge gewönlich be-
trübte und geverliche außgenge zu haben pflegen,
So sagen wir on widerrüffunge vorgesetzter unnser procu-
rator, das yr der kaiserlich chammerrichter und die andern bei- 35
sitzer uns und unsern dieser sache zügewanten verdechtig, arg-
wönig, widderwertigk und also gegen uns unnd unsern züge-
wanten geschickt seiet, das yr in Sachen den glauben und reli-
gion, und was denen anhenget, belangende unnser richter nicht
sein möget und darumb mit vorgeender protestation, das wyr in 40
ewem vermeinten gerichtszwangk keinswegs verwilligenn wollen,
1637 mai 26. 457
auch durch diesses und volgents unser notturfftigs fürpringen
ewer aller ehre und gelimpff nicht verletzt, sundern dasselbig
allein zu beschirmunge unserer ehre, glympff, recht und gerech-
tickeit furgewendet haben wollen, davon wir uns öffentlich be-
ötzeugen, so repetirn wir hiemit obgemelt recusationschrifft und
darin verleibte Ursachen, so in namen der protestirenden stende
hievor in gemein von unser aller wegen einpracht sein, in aller
massen und form, als ob die von werten zu werten hierin inse-
rirt weren, davon wir auch nicht zu weichen, sundern dero
lOvestiglich anzuhangen gedencken, und geben unserm lieben ge-
trewen Nicoiao Asclepio der siben freien kunst magister, procu-
ratori unsers hoffgerichts zu Hessen, unsern volkomenen befelch,
macht und gewalt, solch obgedachte fftrgewendte recusation also
in unserm namen, wie obgemelt, zu repetyeren unnd zu wider-
15 holen, ungezweiffelt, so yr. solch Ursachen zu grundt bewegen,
ir werdet befinden, das die selbigen offenbar, gnögsam, recht-
messig, im rechten erheblich, unnd euch darftber das ampt des
rychters widder uns zu geprauchen verpotten sei, mit bith, wie
in solchem itzo erzeltem recusationlibell gebetten worden ist, inn
20 Zuversicht, yr werdet euch hierin und sunderlich, dweil wir ewer
audientz, also vor befestigunge des kriegs unnd ehe wir ichts
anders verfenglichs für euch gehandelt haben, recusieren und
fliehen, lauth gemeiner recht, der geptir halten.
Unnd zu mehrer bekrefftigunge der vorigen recusation so
25 haben wir nit wollen unterlassen, ewer jeden insonderheit et ut
singulos in aller maissen, als ob eins jeden name hierinne sun-
derlich außgedruckt were, inn dieser unser Sachen insonderheit
von newem zu recusiren und ewer iglichs verdechtig audientz
zu fliehen und deßhalben noch weither und mehr dringende ur-
30 Sachen, wiewol die vorigen gnÄgsam und erheblich gewesen, an-
zuzeigen, als wir dann auch in und mit krafft diß Übels, doch un-
widderrüfflich der vorigen recusation thün und obgemeltem un-
serm procuratori zu thün befolhen haben wollen, unnd ferrer
gewalt, macht und befelch geben, in unserm namen und in unser
S5seel zu schweren, das wir solch unser sündere recusation gever-
licher weise nit fAmemen oder übergeben, sondern euch auß
gftten gegründten Ursachen euch fürmaJs in schrifften unnd nach-
mals in diesem recusatorio libello samptlich unnd sünderlich in
der besten form der rechten übergeben, in dieser sachen ver-
40dechtig und argwönig, und das wir dieselbigen Ursachen wäre,
rechtmässig und bestendig halten, mit erbietunge, solche Ursachen
458 1537 mai 26.
samptUch und sunderlich, was dero nit offenbar weren, als sie
dan zäm mehrer teil seindt und durch euch, deßgleichen auch
durch die widderpartei bekanth werden m&ssenn, soviel zu dieser
Sachen vonnfiten, den uberflus hindangesetzt, coram arbitris com-
muniter eligendis, dartzü wir uns hiemit offeriren oder sunst, 5
wie sich den rechten nach gepftren wil, zu beweisen.
Und damit dieselbigen Ursachen yederman offenbar werdenn,
So setzen und sagen wir war sein, das yhrer kammerrichter
und yr andern beisitzer, ein jeder insonderheit, noch des glaubens
seit, den wyr für zwantzigk, dreissigk jarenn in Teutscher nation 10
gehabt habenn.
Item das insonderheit yr, die graven und herm, so am
cammergericht sitzen, desselbigen glaubens seiet.
Item das yr alle und ewer iglicher des glaubens seiet, den
die Römisch kirch bisher gehalten hat und nach heldet, 15
Item das yr alle unnd ewer iglicher des glaubens seit, wel-
ches die bischove und bäbstlichen geistlichen in Teutscher nation
auch seinn.
Item das yr alle unnd ewer iglicher insonderheit des glau-
bens seit, den die hochgmelte kays. maje. und etlich viel chfir20
unnd fürsten unnd stende neben yrer kays. maje. auff gehaltenem
reichstag zi\ Augspurgk anno etc. xxx gehalten unnd zu halten
verordenet, bewilligt und ernstlich gebotten haben.
Item setzen und sagen wir war sein, das yr unnd ewer
iglicher obgemelten Römischen bäbstlichen oder kaiserlicher m.Ä
und yrer angenger glauben gemäß die ceremonien in den kyrchen
fftr recht unnd christlich haltet, so, wie obgemelt, för zwantzigk,
dreissig jaren in den kyrchen oder bethheusem Teutscher na-
tion gehalten worden seindt.
Item das yr unnd ewer iglicher das closterleben, so mAnche 90
und nunnen, Augustiner, Benedicter, Bemnhardiner und andere
Orden haben und halten, für christlich unnd recht haltet,
Item das yr und ewer iglicher fftr christlich und recht
haltet, Abs sacrament des waren leibs unnd blftts Jesu Christi
unther der einen gestalt des brots allein zft geprauchen und zu 35
nemen.
Item das yr unnd ewer iglicher für recht unnd christlich
haltet, das die sondere messe ein opffer sei, unnd Christus seinem
vatter darin fftr lebendig unnd totten geopffert werde.
Item das ir, hertzog Johans, und die graven und herm an 40
gemeltem canmiiergericht beisitzer, den gedachten abschiedt, aufim
1537 mai 26. 459
reichstag zu Augspurgk gemacht, in allen seinen clausein unnd
articnln angenommen und bewilligt habt,
Item das gmelter abschiedt, zu Augspurgk gemacht, viel
andere papistische puncta und ceremonien, was man christlich
5 und recht halten soll, in sich hab,
Item das yr, hertzog Hans unnd die graven unnd herrn an
gmeltem cammergericht sitzende, sölchs alles, wie es der gemelt
Augspftrgische abschiedt vermeldet, inn ewem landen und ge-
pieten vestiglich haltet,
10 Item das yr die beisitzere eins iden insonderheit denselbigen
abschiedt, soviel euch der in dem articul anfahendt: „Und in-
sonder soUen sie allen und jeden cammergerichtspersonen, cham-
merrichter, assessorn etc." *) unnd sunnst in seinem gantzen in-
hallt betrifft, auch bewilligt und angenommen habt,
15 Item das war sei, das wir nicht des Komischen oder pa-
pistischen, sundern des reinen evangelii glaubens seind.
Item das wir in etlichen viel articuln anders, dan die Rö-
misch papistische kirch heldet, glauben und halten.
Item das wir den gmelten Augspurgischen abschiet nie an-
20 genommen, sundern neben andern evangelischen stenden dar-
widder öffentlich protestirt unnd dene in vielen artickuln den
glauben betreffend unrecht und widder die heilige schrifft auff-
gericht sein glauben und halten.
Und sünderlich das wir widder denselbigen abschiet unnd
25 alle menschliche satzunge gleuben, das der christlich glaubß f&r
Got gerecht mache one z&thüunge der werck, wie das die wort
sancti Pauli klerlich vermeldenn.
Item das wir das klosterleben, münch unnd nünnen, Augu-
stiner, Benedicter, Bernhardiner etc. und anderer ordenn nach
80 der weise, als sie das bißher geglaubt, geAbt unnd gebraucht
haben, für unnrecht, unchristlich und in christlicher gemein für
ergerlich achten und halten.
Item das wyr für unchristlich unnd unnrecht halten, das
sacrament des altars allein in der gestalt des brots zä ge-
85 prauchenn,
Item das die besondere messe kein opffer gegen Got sei,
also das Christus seinem vatter geopffert werd, sondern dieselbige
sondere messe ein unrechter mißbrauch und widder Got und die
heilige evangelion eingefört und keineswegs zu gedulden sei,
40 Item das wir andere mehr arückul des obgemelten Augs^
460 1537 mai 26.
pürgischen abschiedts für unrecht und widder die schrifft gesaizt
glauben, achten unnd haltenn,
Item das daraus folgt, das ewer iglicher mit uns und wir
mit euch in hefftigenn artickuln des glaubens nicht einig seindt,
Item das yr uns obgemeltem abschiedt nach für aptrinnige 5
und ketzere haltet,
Item das wir euch hinwidderumb als die, so im christlichen
glauben irren, achten unnd haltenn,
Item das yr also uns im glauben widderwertig und deß-
halben zum höchsten ungünstig seiet, 10
Item das auch war sei, das yr hertzogk Hans unnd yr die
graven, so zum reich gehören, euch im articul deg obgemelten
Augspurgischen abschiedts, anfahendt: „Und damit in dem allem
in der handthabung oder volnziehung" 2), in ein bünthnus mit
etlichen stenden des heiligen reichs begeben und auffs allerhöchst 15
durch ewern gwalthaber doctor Jheronimum Fensen und andere
verpflicht habt, bey ewerm, den ir nennet den alten christlichen
glauben und religion, zft pleiben und deßhalb ewer landt und
leute, auch leib und g&t zfi einander treulich zu setzen, darin yr
euch öffentlich parteien und, wie wir es achten mi\ssen, un-20
freundt widder uns und unser verwanten gesatzt und gemacht
und also widder uns on unser verschulden Sachen, so unser eher,
standt, gelimpff, leib und gut belangendt, angenommen, gelobt
und versprochen habt,
Item das war, das sölchs alles die höchste Parteilichkeit 25
unnd argwon notwendiglich beschleust und anzeigt, die mann
möcht erdencken.
Item das die spaltunge des glaubens und zweierlei oder
widderwertiger eyffer zu Gott die gmüter der menschen gemein-
lich pflegt von einander zu scheiden und abgünstigk zu machen, 90
als das bei vielen bißher gespürt worden ist, der etlich leib und
leben darumb verlorenn, etliche verderbt habenn.
Auff das nun sölchs noch derer erschein, das ewer yder
insonderheit des obgemelten papistischen glaubens in sachen der
religion unser widderwertige vheinde und uns verdechtig ge-3o
achtet werdet.
So ?5eigen wir euch an, das ir förmals in gleichenn feilen
vielen standen unsers heiligen christUchen evangelischen glaubens
dergleichen vermeinten restitution bei peen des landtfrieden, als
der acht und anderer mandiret, welchs keiner, der unsers christ- 40
liehen evangelischen glaubens ist, thette oder gewissen halben
1537 mai 26. 461
th&n möchte, sonder ein jeder, der unnsers heiligen, alten, evan-
gelischen, christlichen glaubens ist, heldet solche mandata für
unchristlich, widder Got unnd den christlichen glauben auß-
gangen.
5 Item sagen war sein, das, wiewol etiiche unser mitverwante
evangelische chür und fürsten, graven, stette und stende mit und
neben uns ewer audientz als zürn hohesten argwönig deßhalben
recusirt und angezeigt, das die Sachen, den glauben und religion
belangendt, darin sie auff ewem vermeinten papistischen be-
lOscheidt und urteil nicht gehorsamen mögen, noch auß götlichem
verbot sollen, darin auch yr von rechtswegenn kein jurißdiction
gehapt, und ob yr die gehabt hettet, so were euöh dieselbe Juris-
diction unnd erkentnus durch den kaiserlichen friedt und still-
standt im zwei und dreisigsten jare zu Nürmbergk auffgericht
16 benommen und euch des zum höchsten erinnert, so habt yr doch
den kaiserlichen manigfaltigenn gebotten nicht wollen gehorsam
leisten noch still stehen, als yr vor Got unnd der weldt zu thün
schuldig gewesen seiet, sonder darüber widder sie und uns pro-
cedirt und etliche in peen des landtfrieden zu sprechen under-
20 standen, welch denselbigen und uns, ehre, leib und gut antrifft.
Item auß welchem gewaltigUch erweist ist, das yr und ewer
yder insonderheit papistisches glaubens, uns widderwertig und
verdechtig seit.
Unnd wan wir sunst kein andere ursach eins rechtmessigen
25 Verdachts zu euch hetten, so were dieses alles allein viel mehr
dan gnugsam. Dan wiewol yr als hochverstendigk leuth gewist
habt und wisset, das auß solcher von kay. unnd küniglicher ma.
verpotten ewer handlungen und processen, so yr bis zum ende
procediren soltet, wie es dan noch zur zeit sich gegen denen
30 von Hamburgk unnd andern nicht anders anstehen lesset, dan
das es ewer meinunge sey, also biß zum ende fürtzefaren, nichts
anders in Teutscher nation, dan grausame empörunge, krieg,
auffrür, plütvergiessen unnd, als kaiserliche majestat im abschiedt
zu Eegenßburgk selbs meldet, zerstönmge gantzer Teutscher
85 nation volgen würde, so ist das cammergericht und ewer yeder
insonderheit dannocht so vermessen und frevenlich gewesen unnd
noch, das es diesses grossen unraiths und der gantzen Teutschen
nation verstörunge lieber gewarten oder villeicht ursach sein
will, dan seinem fürgenommen wiUen zu entweichen und den
40 kaiserlichen unnd königUchen befelhen gehorsam zu leisten.
Und achtens darfür, wan gleich kaiserliche unnd künigliche
462 15S7 mai 26.
majestaten dem cammergericht in dergleichen Sachen, so solche
grosse ergernus unnd empörunge, so sie zum ennde gereichen
soltenn, anrichten würden, zu procedirenn außdr&cklich thetten
befelhenn, als sie sich bede auß gotlicher versehunge gnediglichst
wol wissen zu enthaltenn, so söltet yr unnd ewer yeder inson- 5
derheit doch in dem die itztgmelte ergernus und empöninge
gegen yren kaiserlichen und küniglichen majestaten als getrewe,
gelobte unnd geschwome fürste unnd geliedder des heiligen
reichs und euch deßhalben, das yr also nicht procediren und
f ürtfaren möchtet zum füglichsten zu entschuldigen pflichtig sein, 10
damit yr solches grossen unnraths nicht ursach weret, züforderst
in Sachen Gottes wortt betreffendt.
Solches noch weiter antzuzeigenn, das euch diesse hand-
lunge nicht gepurt hatt, so wisset yr unnd ist war, das kaiser-
Hche majestat uff den gemelten vertrag zu Nürmbergk gemacht 15
in allen und jeden religionsachen stilzüstehen befolhen hat.
Item das darnach yre majestat euch auff ansuchen etzlicher
Oberl^idischer stette dasselbig auß ItaUa abermals geschrieben
und befolhen hat.
Item das ir dieser beileigenden kaiserlichen bewilligunge, 20
versicherunge und initation aller widderwertiger hendel unnd
urteil gn&gsam erinnert seiet durch die kaiserliche majestat und
yren befelich.
Item darüber so ist war, das königliche majestat dem cham-
mergericht mher dan einmal geschrieben und apschrifft des Ca-Ä
dawischen') Vertrags von solchen religionsachen meldende zu-
geschickt hat,
Item das in solchem Cadawischenn vertragk dar außge-
druckt sei, das zwischen den parteienn am kaiserlichen chammer-
gericht, was religionsachen weren ader sein sölten, bis auff dieftJ
zeit misverstandt eingefallen were, unnd das gleichwol am cham-
mergericht unangesehen sölchs misverstandts stilgestanden wer-
den solte.
Item so ist war, das über die kaiserliche befelhe das cham-
mergericht (nicht sagen wyr das von euch, her chammerrichter)*)36
zu anzeigunge seins widderwertigenn, part^ischenn gemAts erst
zu kaiserlicher majestat geschickt unnd sich angenommen habe,
wie es erleuterunge bedörfte, welches religionsachen weren oder
nit, unnd darauff bescheidt erlangt, wie yr dan wisset,
Item das das chammergericht über die königlichen befeie 40
gleichwol procedirt habe,
1587 mai 26. 463
Item das damit das gmelt chammergericlit und ewer igli-
cher insonderheit über solchen auffgerichten friede und stilstandt
kaiserlicher majestat auch menschlichem rechten nach zuviel
unnd frevenlich gehandelt habe,
5 Item das sölchs dem chammergericht unnd euch, so es und
yr unparteische richter sein wöUen, nicht gepurt habe, sondern
solte pillich dasselb die parteien haben lassen ausfechten und
der andern Sachen gewartet haben,
Item das das chammergericht unnd ewer igUoher insonder-
lOheit keinswegs ursach gehabt hat zu zweifelnn, was glaubens
und reUgionsachen weren und warauff sich der friedt und stil-
stant zu Nürmburg auffgericht erstreckte oder nicht.
So ist war, das die Sachen, so dem chammergericht von
wegen der von Ulm, Memmingen, unser unnd anderer von den
16 entweichen [!] vermeinten geistlichen Änpracht sein, an ynen selbst
kein friedbröchige Sachen gewesen sein, nemlich das sie und wyr
denselbigen apgewichenen geistlichen der genenten gotsheuser,
darin sie gewesen sein, zinse, gülte oder gfttter nicht wolten
folgen lassen.
20 Item dweill sölchs also war, so weren dieselbigen Sachen,
wo die bede abschiede zu Speier im neununtzwentzigsten und
zu Augspurgk im dreisigsten jarenn nicht gemacht weren, alleine
Sachen simplicis spolii nach ewer blinden achtung gewesen, unnd
het dem chammergericht darin widder uns andere evangelische
26 chür und fürsten, graven und die gefreiten stette, so zwo instantz
haben sollen, und die stette, so dem reiche one mittel nicht un-
therworffen sein, kein gerichtszwangk gepfiret, das ist war.
Item das ist war, das das kay. cammergericht sich solcher
jurißdiction widder uns und andere evangelische chür und fürsten
30au£ crafft zweier articul, so in berurten beden abschiedenn ver-
leibt sein, nemlich das kainer von gaistUchem unnd weltlichem
Stande den anndern des glaubens halben vergwaltigen, dringen
oder überziehen, noch auch seiner oberkait renth, zinse, zehen-
den und gAter entweren etc., alles bei peen und straff unser
86 kaiserlichen zu Wormbs auffgerichten lanndtfriedens etc., des-
gleichen auß andern articuln derselbigen beder abschiede sich
auff diese sachenn des glaubens grundende underzogen hat.
Dweill nun dem chammergericht in erster instantz gegen
fürsten unnd gefreieten, auch gegen den stetten, die nicht one
40 mittel dem reiche underworfi'en seindt, in sachen schlechts spoUi
464 1537 mai 26.
kein Jurisdiction zästehet, sondern allein von wegen der ent-
setzunge, so des glaubens halben gescheen sein, nach vermöge
der gmelten beider abschiede, die anzunemen vermeint, wiewol
wir dieselbigen abschiede, wie obgemelt, auß redlichen Ursachen
widderföchten unnd auch itzt nicht bekandt haben wollen, das 5
sie pillicher oder christlicher weise gesatzt oder gemacht sein,
und sölehs also dar und offenbar und dan die klage und der
streit zu Nürmburgk darumb gewesen ist, das das cammergericht
sich der Sachen vermeinter angezogen entsetzunge des glaubens
halben geschehen untherzöge, welchs unns hoch beschwerte, lo
Dweil wir vermeinten, das das kaiserliche cammergericht in
denen glaubenssachenn nicht zu erkennen, sundern solche handt-
lunge bei einem freienn, gemeinenn christlichen concilio stehenn
selten, so ist die kaiserliche majestat dardurch bewegt worden,
dieselbigen rechtfertigunge, so sich in glaubens und religion- 15
Sachen entsetzung halben zügetragenn hetten, aptzüschaffen, unnd
darauß gnugsam erweist, das das chammergericht und ewer jeder
insonderheit nicht ursach gehabt haben, von solchen religion-
sachen ^-zü zweiffein, dweil dieselbig in gmelten articuln der
reichsabschiede gnügsam erclert sein, nemlich von wegen der 20
entsetzunge, so sich des glaubens halben begeben haben.
Item setzen und articuliren war sein, das sich kaiserliche
majestat selbst in demselbigen abschiedt zu Augspurgk auffge-
richt, was sie für Sachen halte, so dem christlichen glauben unnd
reUgion züwidder eingerissen sein selten, noch weiter erklert hat, 25
als nemlich diese nachvolgenden : Item predigen und leren, das
ein mensch das sacrament in beden gestalt zu entpfahen schul-
digk, item mess abthün, item predigen, das dieselbige gotsleste-
runge sei, item canon oder etwas von gesengen auß der messe
lassen, item bildunge verwüsten, item ceremonien der styffte, 30
clöster, pfarren, pfründen apschaffen und andere an die stadt
setzen, item prediger oder bettelorden abstellen, item der closter,
stiffte und verleddigten pfründen g&tere in besundem nütz oder
in andere wege wenden und verordnen, die probst und confes-
sores bei den junckf rawenclostern abschaffen, item closter z&thän 35
und versperren, denselben messe zu halten, sacramenta außzü-
teilen verpieten, item closter apthün, derselbigen Ordensperson ^
man unnd weiber zu nemen gestatten, sie auß den clostern unnd
vertziegsbrieff über sich zu geben dringen, item den ordensper-
sonen die ordenskleider außziehen und sunst in weltlichen klei-40
dem in clostern zu wonen gedulden, item verpieten andere mehr
i
1637 mai 26. 466
Ordensperson einzünemmen, it^em pfarhem nach gefallen auS und
von den pfarren setzen etc.,
Item das war sey, wan gleich das kaiserliche canunergericht
und yr alle insonderheit aller unnserer mitverwanten evangelischen
5stende Sachen besieht, so wirdet es befanden unnd solts pillich
lange befunden haben, das die evangelischen stende und wir kein
andere Sachen fftr glaubens und religionsachen achten, halten
unnd anzeigen, dann wie dieselbige kaiserliche majestat und die
stende des heiligen reichs yrer majestat inn dem fall anhengigk
10 selbst erzelt, geacht und gehalten haben, soviel die uns und un-
sere mitverwanten betreffend und wir hierin repetirt haben, doch
in zweierlei gestalt. Dan die kaiserliche majestat und yre an-
hangende stende haben dieselben für glaubenssachen gehalten,
darumb das sie widder den glauben seien, so halten wir die, so-
IB viel der uns betreffend und wir derselbigen für recht halten und,
als obgemelt ist, bekennen darumb für glaubenssachen, das sie
demselbigen glauben enlich und von Gots und noit wegen also
sein und gehalten werden mAssenn, wie wir die allenthalben ge-
ordent haben,
20 Item das darauß clerlich volge, wie ob artickulirt, das
chammergericht keinswegs ursach gehabt hat zu zweiffein, was
es f&r religionsachen halten sol oder nicht, so kaisei'liche ma-
jestat unnd yre anhangende stende des reichs, desgleichen die
abschiede dieselben alle samptlich und sünderlich also lauter und
25 helle ercleren und auBtrücken. Achten derhalb nun, das hierinne
gnügsam angezaigt sei, wie unnpillich, parteisch unnd verdechtig
das chammergericht und ewer personen, so desmals am chammer-
gericht gewesen, in solcher afichunge der kaiserlichenn unnot-
türfftigen, überflüssigen erclerunge gehandelt habe,
30 Item das war sei, so diese sache, darumb yr uns itzt man-
dirt und citirt auff ansuchen der außgewichen nennen von Kauf-
fungen, recht angesehen wirdet, so ist offenbar, das sie unther
den obgemelten erzelten religion und glaubenssachen an mehr
dan einem ort clerUch begriffen sei,
35 Item das yr selbst sölchs nicht mögt widderredenn oder
widdersprechen.
Item dweil yr darüber proceß erkandt habt, das darauß
folge, das yr öffentlich widder die kaiserliche unnd künigliche
bevelch gethan habt unnd darumb habenn wyr hie oben nicht
40unbillich gesatzt, das unns solch ewer fümemen befrembde, in-
massen es dan noch thüt als öffentlich kaiserlichen und künig-
30
466 1637 mal 26.
liehen bevelhen und allen menschlichen rechten und erbarkeit
züwidder.
Dweil aber nun dar erweist ist, das yr und ewer iglicher
eins andern glaubens seit dan wir unnd darauß gewaltiglich folgte
auch im werck und der thait warhafftig erscheint, das yr unser 5
und aller evangelischen stende abg&nstigen unnd widderwertigen
seiet,
Item das die Sachen ewers glaubens ewer eigen sachen
seien, so mögt yr unsers achtens mit Got und gfitem gewissen
darynne nimmermehr gleiche richter sein noch werden und seitio
also schäldigk darynne stUzüstehen und fürter nicht zu procediren,
Dan nimmermehr wirdet darf&r geachtet, das yr euch selbst
ungleich seiet widder ewern glauben, wiewol es in dem fall für
Got unnd der weit unrecht ist, erkennen und urteilen werdet.
Und darftmb weret yr, ob yr wol der Ursachen der verdechtlicheit 15
nicht erinnert worden, für euch selbst von solchem erkandtnüß
abzustehen, schuldig gewesen.
Unnd ob yr vermeintet, das ewer glaube gerecht were,
sölichs zuvor in einem gemeinen freien christlichen concilio aufi
dem wort Gottes außf&ndig werden zu lassen, 20
Dann es ist unmüglich, das yr erkennen möget, was in dem
fall recht sei oder nicht, es seie dan zuvor der articul, welchs
teils glaube recht oder unrecht sei, durch ein gemein frei christ-
lich concilium, wie obgemelt, außfundig gemacht werden.
Dweil dan diese sachen unser seHgkeit und gewissen an- 25
triefft und wir Got mehr schuldig seind zu gehorsamen dan den
menschen, so mag es die gestalt in diesen sachen nicht haben,
das wir die genenten geistlichen bei yren preuchen, ceremonien,
Zinsen unnd gälten dartzä gehörigk beseßlich pleiben lassen sollen
biß zu der erklerunge. 90
Nachdem wir ein christlich oberkeidt von Got verordent
seind und solchen grewel, der widder Got und sein wort ist,
wissen, und thüdt also der herbrachte beses in den dingen, die
widder Got seind, gar nicht dartzft, das mann sie dermassen, wie
bißher, in beseß pleiben lassen solte. 35
Dan so sich wirdet erfinden, als bei uns unnd allen Christen
kein zweiffei ist, und wir in unsem gewissen versichert sein, das
der vermeinten gaistlichenn glaube, ceremonien unnd dienste
widder Gott unnd sein wort seindt, so wirdet kein christlich
gemüt nimmermehr pillichen oder zulassen, das wir innen zu 40
solchen ungötlichen ceremonien, wercken unnd sachen f&rschüb,
1587 mai Ö6. 467
hilff unnd rsdt thün oder zusehen haben söllenn oder mögen unnd
alles das recht sein, das wir in dem fall der vermeinten geist-
lichen halben gehandelt habenn.
Und sölchs alles achten und halten wir von ewerm jeden
5 insonderheit die warheit sein. Wer aber einer oder mehr unther
euch^ die unsers glaubens weren, als wir uns auß angetzeigten
gründen nicht versehen und sich uns dieselbigen angeben und
bekennen würden, widder dieselbigen repetiren wir insonderheit
den ungehorsam, den sie in dieser sache des friedtstandts halben
10 geübt haben, wie der oben articulirt ist. Und wollen alsdan
denselbigen weiter Ursachen vermelden, warumb sie auch in
diesen Sachen nicht richter sein mögen, innmassen sie dieselbigen
Ursachen selbst wol wüsten.
Auß diesem allen achten wir one not sein weiter Ursachen,
16 der noch viel fürhanden weren zu vermelden, warumb yr in
diesen Sachen uns unnd allen evangelischen stenden verdechtig
seit, auch one not sein, sölchs weiter, dweil es alles offenbar ist,
zu beweisenn, wiewol wir im fall der notturfft uns dartzü, wie
obgemelt, coram arbitris communiter eligendis oder sunst an ge-
20pflrlichen orten erpotten haben wollen.
Daneben, so dünckt uns von euch als den fürstehem des
reichs unngnugsamlich erforschet und bedacht sein, das Kauf-
fungen dem reiche on mittel zügehörig und unverdechtlicher
zeit in schütz unnd schirm des heiligen reichs gewesen, auch in
25 gemeinen des reichs steurenn und anlagen, wie andere des reichs
verwanten, alwege angeschlagen und ersucht. Dweil solch nar-
rata darauff nicht schliessen, das yr uns dermassen peenlich man-
diren soltef und gemeinlich den stenden des reichs unverrborgen
ist, das die fürsten zu Hessen dem reiche sölchs schirms, den es
80 dermassen one mittel an Kauffungen haben solte, nie gestanden,
sondern solch closter alwege in allen steuren und anschlegen
außgezogen haben.
Und wiewol es itzüzeiten angeschlagen und ersucht worden
sein magk, so hat es doch über menschen gedencken nie keinen
85pfennigk geben, sondern sich für ein kloster und stifft des für-
stenthümbs zu Hessen geachtet, gehalten unnd alle bürden des-
selbigen helffen mittragen bis auff diessen tagk. Dan es liegt ye
nicht am anleigen, sondern am außrichten der anschlege, und ob
iemants darin mangel gehabt, so hetten wir darumb gnugsamen
40 und gruntlichen bericht mögen geben.
So auch wir in dem wege stunden, das wir darumb redde
468 1537 mai ^.
und antworth verpflegen solten, wie, von wem und von was
guter solch closter eestifftet und in wes schirm es sein seit, so
wüsten wir den grundt darzüthün, das meniglich hören müst,
das solch stifft unns zustünde unnd uns solches unverweisslich
sein mftste. 5
Dartzü wirdet ye war sein, das solche gAtter zu christlichen
guten Sachen zu geben gemeint sein unnd nicht zu unchristlichen
unnd unmilden wercken, inmassen wir es dan auch f&rter zu ver-
sehunge armer edler jungkfrawen, wie auch im anfangk die mei-
nunge gewesen ist, verordenet haben, als öffentlich ist. lö
Unnd wiewol wir nicht wissen oder ermessen mögen, wa-
rumb das chammergericht der vorigen gemeinen recusation nicht
stadtgegeben habe, änderst dan auß frevel und vermessenheit,
wie obgmelt, so können wir doch nicht gleubenn, das yr es darfur
werdet achten, das yr als ordinarii von kaiserlichs rechten wegen 15
nicht soltet oder mochtet recusirt, sonder euch ein bischove zü-
geordenet werden. Dann wiewol noch umb solchen ewem ge-
richtszwangk, den yr in namen kaiserlicher majestat übet, ein
zweiffei sein möcht, ob der ordentlich oder delegirt geheissen
werden solt, so werden wir doch auß rechtgelertenn meinunge20
berichtet, das solch keiserlich recht nicht im prauch sei, sondern
man prauch in den feilen die satzunge der gäistUchen rechte.
So wer auch, obgleich das weltUch recht im prauch unnd yr or-
dinarii sein soltet, in diesem fall kein bischove, als der bäbstliche
glaube und anhangk bisch[o]ve hat, der in solchen Sachen unpar- 25
teisch sein möcht zu finden, sondern es were nit minder sein
eigen sache und er gleich als wol als yr selbst suspect und arg-
wönig. Darumb so maß es auß natürUchen Ursachen nach satzunge
der geistliche[n] rechte gehaltenn werden unnd yr euch procedirens
enthalten. 90
Dan wiewol das chammergericht das höchst gericht sein sol,
so mAß es dannocht im fall solchs groben Verdachts sich mensch-
licher vernunfft, erbarkeit und pillichait vergleichen, inmassen
auch kaiserlicher majestat selbst, so yr solche redliche, treffliche
ursachenn angezeigt wArden, sich one zweiffei in gleichem fall 35
darin ertzeigen würde, das yr gericht unnd urteil one verdacht
gehalten und ausgef&rt würde.
Zudem so steen wir hie in einem fall, darin nach meinunge
der rechtgelerten der ordenlich richter de jure civiU mag recu-
sirt werden und er der recusation zu deferiren schuldig ist, nem- 40
lieh so offt er verdacht ist, auß dem, das man sich vermüttet, er
1537 mai 26. 469
werdt yme selbst nicht widderwertigk sein, auch ewer iglichs
person insonderhait, wie obgemelt, suspect und verdacht sein.
Dweil dan offenbar ist, das ewer yglicher papistisches oder
Römisches glaubens seit und unser handlunge, darumb wir fftr-
5 genommen werden, wiewol die christlich, erbar und recht ge-
wesen ist, demselbigen papistischen oder BhAmischen glauben zü-
widder, so ist nicht zu vermuten, das yr widder euch selbst,
Widder ewem glauben und vermeint gewissen werdet erkennen.
Demnach, wiewol nach gemeinem rechte in offenbaren sus-
10 picion, als dan hie der fall solcher offenbaren suspicion, die ewer
iglicher insonderheit nicht verneinen mag, fürhanden, der recu-
sation nicht vonnftten ist, so wollen wir doch, wie obgemelt, im
fall so es noit sein solt, ewer audientz hiemit auß angezeigten
unnd andern offenbaren und redlichen Ursachen coram arbitris
16 weither fürzüpringen in der besten form der rechte recusirt
unnd euch ermanet haben, euch in obgemelten Sachen ferrer unnd
weither nicht einzulassen, sondern derselbigen zu eussern unnd zu
entschlahen unnd in dem nach außweisunge der rechte, der ver-
nunfft unnd erbarkeit zu. halten und zu ertzeigen, wie sich
20 gepürt.
Im fall der notturfft so ernennen wir für arbitros unnsers
teils die hochgebom fürst[en] hemn Buprechtenn pfaltzgraven bei
Rein, hertzogenn in Beiem, gravenn zft Veldentz, unnd wolge-
bomen Conraten graven zu Tegkelnpurgk samptlich und sünder-
25 lieh und bitten den gegenteil anz&halten, dergleichen ein oder
mehr arbitros, so unparteisch seindt, zu benemen.
Wollen unns auch fürter erbotten habenn, in diesem fall
das zA gedulden, zu halten und zu volnziehen, das gemeine recht
und der gebrauch derselbigen außweist und vermagk unnd darin
30 unnsers teyls nichts untherlassen.
Mit fürbehaltunge diesses recusationlibell zu
. merenn, zu mindern, zu endem nach notturfft und
wie sich in recht gepürt.
In Urkunde aller dieser dinge unnd zu anzeigunge unsers
35 willens unnd meinunge haben wir unser secretinsigil an dis re-
cusationlibell wissentlich thün hencken.
Gescheen unnd geben zu Caßell am sambstagk nach Pfing-
sten den sechs und zwentzigsten maji, und Christi unnsers lieben
herren unnd seligmachiers gebürt im fünffzehenhundert unnd
40 sieben und dreissigstenn jare.
470 1537 JTini 6.
Nach dem gleichzeitigen drucke: ,Becu8ation widder das chammergeridit,
betreffen das closter Kauffangen'. So auf dem titelblatt. Unter dem titel ein
ritter, den Hessischen Wappenschild haltend, unter welchem ^Hessen' steht (stand,
land.-bibl. zu Cassel, Hass. coli. 4^ 9). Copieen des unbekannten orig. im Staats-
archive zu Wetzlar (Miscellaneen IX, 12 a. fol. 826 ff.), sowie im haus-, hof- und 5
Staatsarchive zu Wien, Reichskammergerichts-visitationsakten, fasc. 316 (folio in
14 papierblättem), beide im ganzen mit dem drucke übereinstimmend, jedoch
in der Schreibweise abweichend.
1) §. 91 des reichsabschiedes zu Augsburg 1530 (s. Reichsabschiede 2,
320). 2) §. 66 desselben abschiedes (ib. 316). 3) der zu Cadan in Böhmen 10
zwischen könig Ferdinand einer- und kurfürst Johann Friedrich zu Sachsen und
landgraf Philipp zu Hessen anderseits am 29. juni 1534 abgeschlossene vertrag
(s. V. Bommel 4, 165 ff.). 4) die klammem sind auch im drucke.
795. Domcapitel, ritterschaß und städte des süßes Paderborn ant-
worten deni landgraf en Philipp zu Hesseft, dass sie bis zum eintreffen 15
seines briefes von einer klage der Kaufunger äbtissin gegen ihn
nichts gewusst, noch weniger zu derselben gerathen hätten, nun aber
die Kaufunger äbtissin auffordern würden, die sache beruhen zu lassen,
wenn anders sie in Gehrden bleiben wolle.
1537 juni 6. 20
1537 Hochgebom, durluchtiger, gnediger fürst und her. Unse
jum 6, fi^iitliche, willige, berede denste sin ure fürstliche gnaden alle-
zyt veran [!] bereit. Gnediger fürst und her. Urer fürstlichen
gnaden schrifft an uns gedan, belangen de frauwen van E^uf-
fimgen, eyns keiserlichen erlangten mandaten halven haben wir 25
erlesen. So haben wir des furhabens der frauwen van Kauf-
fungen widder ure fürstlichen gnaden vor dusser urer furst-
hchen gnaden schrifft ankörnest gar keyn wissens gehat, vyll
weniger der abdissen solichs geraden, wo wy auch als diejenige,
de des cloisters Kauffungen ader der abdissen nichts zu thun90
haben, ungerne don selten. Dwile aber deselbig sich im stifft
Gerden villicht enthalden mocht, als diejenige, de darselbst in-
gecledet und profession gethan, so willen wir urer fürsÜichen
gnaden tzu undertenigem gefallen myt berurter abdissen tzum
flissygesten und forderlichesten reden laissen, die Sachen widder 35
ure furstUche gnaden, sovern se im stifft Paderborn pleiben
wolte, beruwen zu laissen, der Zuversicht, sie sulle sich dessel-
bigen also berichten laissen. Wo nyt, wolden wy sie widder
ure furstUche gnaden nyt enthalten, dan undertenige nachpur-
schafft myt urer fürstlichen gnaden zu underhalten sin wy40
nycht weniger dan ure fursthchen gnaden gneigt und gons
J
1637 juni 11. 471
willig, wissen auch, das unser gnedigster Herr der ertzbischoff
und churfurst zu Collen derselbigen menunge und neigunge sei.
War wy sus urer fürstlichen gnaden undertenigen willen und
denst don können, syn wir gans willig myt denstlicher bitt, uer
5 fürstliche gnaden uns nycht ovel affnehmen der verwylunge
dusser antwort. Deselbige urer fürstlichen gnaden Godde al-
mechtigem frolich gesunt befellen. Mytweckens na Corporis
Christi under unsers vam capittel, eyns van der ritterschafft und
zwen van den steden mede van wegen der andern. Anno 37.
10 Domdechant und capittel,
ritterschafft und stette
des stiffts Paderborn.
Antwort an unseren gnedigen hern van Hessen.
Cop.-pap. des staatsarchives zu Münster i. W., Paderbomer capselarchiv
1588''. Auch das concept ist daselbst vorhanden. Inhalt in lateinischer spräche
kurz wiedergegeben: Schaten 3, 231 ; desgleichen in deutscher spräche: v. Steinen
5, 720.
796. Domcapitel und abgeordnete der ritterschaß und städie des
Stiftes Paderborn berichten dem landgrafen Philipp ztt Hessen, dass
20 die Kaufunger äbtissin Gehrden verlassen habe, daselbst aber nur dann
wieder aufgenommen werden umrde, wenn sie verspräche, von weiteren
schritten gegen den landgrafen abzustehen.
1537 juni 11.
Durchluchtige, hoichgebome, gnedige fürst unnd her. Unse 1537
25 frunüiche, wilge, berede denste sin eure fürstliche gnaden allezyt ^^^^ ^^'
voran bereit. Gnediger fürst unnd her. In der Sachen mit der
abdissen van Kauffungen haven wir unse geschickeden vam ca-
pittell, ritterschafft unnd steden des stiffts Paderborn nach Ger-
den affgeferdiget, de sulvigen abdissen myt ernstlichem befeil
80 anzusprecken, darmede de forderunge jegen eure fürstliche gna-
den abgestalt und gedempet möge werden, sovem se im styfft
blyven wolde. So is den geschickeden darsulvest tho Gerden
bejegend van der fruwen unnd convent zu Gerden, dat de ab-
tisse van Kauffungen nycht by en sy und wall in de vyfften
36weckenn van en gezogen, aver wo und warben^), sy enne in
warheit nicht bewust. Dwile nu se van sulcher forderunge neyne
wittenschup gehat noch geraten, auch der Sachen nichtes zu thun,
so willen se doch darvor sin, off de selbige ebtisse wedderumme
zu enne ankeme, de ebüssen nycht annemen, wowall se by en
40ingecledet unnd profession gethan, es sy dan se erst siegelle
472 1537 juni 11.
unud breve gebe unnd genochsam borghe stelle der Sachen mmd
forderunge genoch zu thun, went et sy keynsweges jegen eure
fürstliche gnaden noch jegen unsern willen darin wes zu Ver-
heugen. Wowall se uns wider verstendiget, dat de abdisse myt
itlichen andern junffem by zyden eurer fürstlichen gnaden loff- 6
lieber gedechtnisse heren vaders zeliger van crem convent ge-
fordert unnd begert sin zo den zyden hoichgemelten euer fürst-
lichen gnaden hern vader zeliger zu sunderlinx gefallenn gewest,
wowall myt crem mercklichem naichteile eres conventz, dar se
de junffem nycht wall verlaten konden unnd vort andere unge- 10
schickede in de stede hebben mosten. Dan als se nu wedder
van Kauffungen gezogen, sin se zu enne an ore convent gekomen
unnd ume Got und christliche getruwe gebeden, se eyn zytlanck
zu behuysen und zu erholten. Weichet en in dussen zyden gans
ungelegen unnd swerlich unnd haven nochtans ßodan nicht äff- 15
geslagenn und se an und äff erleden, se verhofft enne zu gute
reichen solte etc. So, gnediger fürst und her, willen wy uns des
gentzUch verseyn, dat de frauwe unnd convent zu Gerden nycht
jegen eure fürstliche gnaden noch uns de ebtissen van Kauffun-
gen erhalten werde, es werde dan erstlich sulch angehaven for-20
derunge gentzlich affgesacht, welches wir euer fürstliche gnaden
undertenichtlicher meininge nyt haben verholten mögen. Dan
wor wir euer fürstlichen gnaden willen unnd denst don konden,
sin wy gans wiUich. De selbige euer fürstliche gnaden Godde
almechtich frolich gesunt befolhen. Geben under unsen domcapit- 25
tels, auch eyns van der ritterschafft unnd eyner der stede secret-
ten unnd pitzer am mandage na Bonifacii anno etc. xxxvii.
Domdechant unnd capitteU und verordente
van der ritterschafft und steden
des stiffts Paderbomn. 30
[Adreiise unter dem texte:] Dem durchluchtigen unnd hoich-
gebomen fursten unnd heren hern Philips landtgraffen zu Hessen,
graven zu Catzenelnbogen, Zienhaigen unnd Nida etc., unsem
gnedigen fursten und hern.
[Darunter:] Auscultata et collationata est presens copia per 35
me Salomonem Dieckman notarium et concordat cum originali
littera, quod attestor manu propria.
Cop.-pap. vid. im Staatsarchive zu Münster i. W., Paderbomer capsel-
archiv 88 ^^ Inhalt in lateinischer spräche wiedergegeben: Schaten 3, 232, in
deutscher: v. Steinen 5, 720. 40
1537 juni 20. 473
1) es scheint, dass sie nach Horde südlich Dortmund sich begeben habe;
wenigstens nennt urk. nr. 817 diesen ort, wo sie eine belehnung Tollzog.
797. Landgraf Philipp zu Hessen ermdert detn dotncapitel, der
riiterschafl wid den Städten des süßes Paderborn, dass er ihr schreiben
5 (urk, nr. 796) nicht für genügend ansehen könne und erwarte, dass
sie das vorgehen der Kaufunger non7%en gegen ihn verhindern würden,
widrigenfalls seine drohungen (urk. nr. 788) in kraft bleiben sollten.
Zapfenburg 1537 juni 20.
Phillips vonn Gots gnadenn laimtgrave tzu Hessen, grave 1537
lOtzu Catzennelnpogenn etc. •'^*'**
Unsem grus unnd alles gut tzuvor. Ersamenn, erbarn, lie-
ben andechtigen, besondem unnd getrewenn. Ewer anderweit
schreibenn, darinn ir unns antzeigt, wess ir uff ewer jungst ge-
geben antwort bei der abtissin unnd dem closter tzu Gerden von
15 wegen irer conventualn jungfrawen, so us unnserm haus Kauf-
fungen zu inen kommen sein unnd uns sampt etlichen unnsern
dienern und unsrer ritterschafft uff die peen des landfriden am
kaiserlichen chammergericht furgnommen haben, handien habt
lassen unnd was euch begegnet sei, haben wir alles innhalts ver-
20 lesen. Und nachdem wissentUch und bei solchen clostern lang
tzeit herkommen ist, das closterjungfrawen an wiessen irer obernn
in landen nit pflegen hin und wider zu spatziren oder sich an
ander ort tzu begebenn, so ist seltzam tzu vememen, das die
aptissin tzu Gerden oder auch ir nicht soltet wiessenn, wo die-
25 selben Kauffungischen jungfrawen hinkommen seien und so gar
an wiessen also selten verrückt sein. Nachdem sie aber in zeit
unnser schriefft zu Gerden in ewers süeffts gerichtstzwanck und
gewalt begriffen sein, kan unns solch ewer antwort unnd hand-
lung nit gnug thun, versehen uns auch, sie werde van niemants,
30 der erbars gmuts sei, im [!] dem fall, das ir uns nicht gedechtet
zuwider tzu lebenn, für gnugsam angesehenn. Dann wir haben
euch alspalt dieses hanndels, daraus unrat erwachssen möcht, als
ein getrewer nachpur, der tzum fried gneigt ist, verwarnet unnd
hettenn unns versehen, ir soltet dergleichenn die weg gesucht
35 habenn, dardurch tzanck und unwielle möcht verhüttet werdenn,
sein auch noch der tzuversicht, ir werdet in betrachtung der
pülicheit die weg suchenn, damit solch der jungfrawen vomemen
abgestelt unnd unnachttpurlicher wielle verhutt werde. Wo nit
und das unns oder den unnsern daraus schade begegnet, so
40 müssen wir es bei voriger unnser schriefft derhalben an euch
474 1587 imn 25.
gethan pleibenn lassen. Solchs wollen wir euch also onnser
nnnd ewerer notturflFt nach im besten nit vorhalten. Datum
Zapfenburg') mitwochens nach Yiti. anno etc. xxxviL
Philips 1. z. Hessen etc. snbscripsi-».
[Adresse auf der ruckseite:/ Denn ersamenn^ erbamn, unsem 5
lieben andechtigen^ besonndemn nnnd getrewenn dechand unnd
capittell unnd verordente von der ritterschafFt unnd stettenn des
stieffts Paderbomn.
Orig.-pap. im Staatsarchive zu Münster i. W., PaderlM>nier capcelarchiv
88'*. Es sind nur ondentliche reste des secretsiegels eiiialten. Ueber der 10
adresse : ,Lanntgraf zu Hessen contra fninwe zu Kauffingen' ; unter der adresse :
,14. julii 1587 Poppeisdorf' (prasentationsTermerk des kurfursten).
1) jetzt Sababurg, jagdschloss im Reinhardswalde. 2) eigenhändig.
798. Das domcapiiel zu Paderborn anttoorfet dem landgrafen Philipp
zu Hessen, dass alsbald die stände zur berathung und beschlussfassung 15
tiher dessen schreiben (urk. nr. 797) einberufen werden wurden und
alsdann antwart erfolgen solle.
1537 Juni 23.
1537 Hoichgebom, durluchtiger, gnediger fürst und her. Unse
^^^^ ' willige, berede denste sin u. f. g. allezeit bereit. Gnediger fürst 20
und her. Wir haven u. f. g. schrifft holdende an uns und ver-
ordenten van der ritterschafft und stetten des stiffts Paderborn
uff hüte saterdags undergenannt des morgens umb ses ure ent-
fangen. So willen wir upt forderlicheste de sulvigen verordenten
van der ritterschafft und stetten by uns zu komen verschryben 25
und alsdan u. f. g. schrifft uffbrechen und erlesen laissen, auch
by egener badeschafft u. f. g. schrifftlich antwort wedderumme
zuschicken. Desselbigen u. f. g. keynen verdrot annemen, als
de schrifft uns nycht alleyne anlangen, gebort uns zu verdenen,
und war wy sus u. f. g. willen und denst don können, sin wy30
willig. De selbige u. f. g. Godde almechtigen frolich gesunt in
guten saugen regimenten befollen. Under unserm secreten sater-
dags na den teyndusent merteler daghe, anno etc. 37.
Dompravest, domdechant und capittel
der k[irche] Pad[erborn]. 35
An Hessen.
Cop.-pap. im Staatsarchive zu Münster i. W., Paderbomer oapselarchiv 88".
J
1587 jtdi 7. 475
799. Das domcapitel zu Paderborn bittet den kur/ürstefi Hermann
zu Cobiy administrator des süßes Paderborn, um seinen rath und um
/Ursprache bei dem landgrajm zu Hessen in der Kaufunger sache.
1537 juli 7.
6 Hochwerdigester, gnedigester churfurst und here. Unse ge- 15S7
bethe zw Godde almechtigen und gans willige undertenige, be- ^^ *
rede denste sin u. cf . g. *) alle zyt voran bereit. Gnedigester chur-
furst und here. Uns hait de hoichgepomer und durleuchtige fürst
und here here Philips lantgrave zw Hessen etc. uff de antwordt,
10 wy synen f. g. myt rade u. cf . g. geschicketen hoichwisen rhede
zum Hallenbergh gedan, der forderunge halben, so de frauwe van
Kauffungen jegen sin f. g. im camergericht vorgenomen, wedder den
schryven, welcher schrifft wy by jegenwerdigen unsem vam capitell ')
secretario Engelberte oversenden. So witten wy in dusser sachan
lönyt wal zw raden bussen*) u. cf. g., dar wy der schrifft wafc be-
swert sin, Dannoch haben wy de Sachen und schrifft dem doister
Gerden wedderumme ernstlich angeben laissen, wowal de frauw
van Kauffungen van Gerden gewechen und nycht dar ist, als wy
bericht, bidden u. cf. g. myt hoigen flys und nndertenicheit, u.
20 cf . g. uns hirin noittrufftich und gueüich geraden sin willen und
uns vorbidden jegen hoichgemelten unsem gnedigen hem van
Hessen etc., wy sampt gemeyner landeschafft u. cf. g. stifft Pader-
born des buyssen swarheit*) blyven megen, dar wy der sachen nyt
zu thun noch geraden haben und uns des wedderumme u. cf. g.
25 gemothe und raith by jegenwerdigen guetlich entdecken willen ge-
bort uns und syns willig allezyt umme u. cf . g. wedder zu verdenen.
Deselbige u. cf. g. Godde almechtigem in langer froUcher gesunt-
heit over uns zu gebeden befollen. Am saterdaghe na Odolrici
under unsers vam capittell und der stadt Paderborn secreten
dOmede van wegen der ritterschafft und gemeynen landeschafft
u. cf. g. stifft Pad[erbom] *), anno etc. xxxvii.
E. cf. g.
gans willige
domprobst, domdechant und capittel . . . ®).
36 [Auf der rUckseite:] Dem hoichwerdigesten in Got hem heren
Herman.
Durcbcorrigirtes und als concept zurückbehaltenes orig.-pap. im Staatsarchive
zu Münster i. W., Paderbomer capselarchiv 88"'.
1) ,uwer churfurstlichen gnaden'. 2) ,vam capitell' mit einfügungszeichen
40 am rande. 3) auBer, ohne hülfe. 4) ohne beschwerung. 5) von ,mede' bis
,Pad' ohne einfügungszeichen am rande, doch hierher gehörig. 6) schluss ab-
gerissen; darüber durchstrichenes ,ritterschaft und stede der kercken'.
476 1687 juli 19. — 1638 febr. 4.
800. Kurfürst Hermann zu C/öln bescheidet die stände des Stiftes
Paderborn dahin, dass die Verhandlungen wegen der Kaufunger sache
bis zu seiner detnnächstigen ankunß in Paderborn ruhen sollen.
Poppehdorf 1537 juli 19.
1537 Hennan von Grotz c^naden ertzbisschoff zu Collen unnd chur- 5
^^ * ' fürst, hertzog zu Wesfcvalen unnd Engeren, administrator zu Pa-
derbome etc.
Wirdigen, edellen, erbaren unnd ersamen, lieben rethe, an-
dechtigen unnd getruwen. Wir haben ewer itzig schreiben die
abtissen unnd juncfferen zu Kauffingen belangen vernommen. 10
Dweill wir nu willens, unns, wiU öott, in kurtzem hinüber in
unnser stifft Paderbome zu uch zu begeben unnd derhalb weither
unnderreddungh mit uch zu halten, wuUen wir es bey unnser
foriger meynongh vergangener zeit, uch durch unnsere rethe an-
getzeigt, beruhen laissen unnd damit bis zu unnser ankunfft ver- 15
harren. Das weiten wir uch gnediger meynongh nit bergen unnd
sein uch mit besonnderen gnaden gantz gneigt. Datum Poppels-
torff am xix. juHi, anno etc. xxxvii.
[Adresse auf der rOckseite :] Den wirdigen, edellen, erbaren
unnd ersamen, unnseren rethen, lieben andechtigen und getruwen 20
dechant unnd capittell unnser dhoimkirchenn, ritterschafft, stetten
unnd landtschaftt unsers stiffts Paderborne sambt unnd besonnder.
Orig.-pap. im Staatsarchive zu Münster i. W., Paderbomer capselarchiv
88**. Der brief war mit dem auf papier über wachs aufgedrücktem siege! des
erzbischofes verschlossen. 25
801. Helena Freseken, äbtissin des stiftes Kaufungen, belehnt die
gebräder Schotte wnd Kurt von Elverfeldt mit dem schuUheissenafnte
und hofe zu Herbede auf beider lebenszeit,
1537 juli 27,
• ^r%r [Text und bemerkungen s, Urkunde nr. 802 von 1538 februar 4.] 30
802. Aebtissin Helene Freseken zu Kaufungen bezeugt, dass, da ihr
bei der besiegelung des lehenbriefes (urk, nr. 801) das Kaufunger
capitelsiegel nicht zur hand war, sie dasselbe nunmehr mit vorwissen
der sämmtlichen stiftsjungfrauen der Urkunde anhängte,
1538 februar 4. 35
1538 Vonn Gotts genadenn wir Helena Freißkhenß deß kaiser-
^^ ^' ' lichenn freienn stiffts zu Kouffungen abbatißa thun kundt unnd
bekennen vor unnß^ unser stifft und unser nachkhonunenn; daß
1638 febr. 4. 477
wir unser lieben getreuwen Schottenn unnd Coirdenn vonn Elver-
felde gebrudere, so lange sie beide oder einer vonn innenn liben
unnd leben, belehendt habenn unnd belehenenn in unnd mitt
krafft dieses unsers lehennbreiffs mitt dem schultiüampt unnd dem
öboeve zum Herbede ^) unnd mit demselbig in unnd zubehoir in
all derselbiger maißenn tumd gestalte alß der bemelter gebruder
vatter Jaspar vonn Elverfelde unnd derselbig annicher Wilhel-
menn vonn Elverfelde für die zu lehen vonn unserm stifft vur-
seßenn, gehaltenn, gedragenn unnd vortt an unnß bracht habenn,
lOgelobenn unnd versprechen darumb denn gemeltenn gebruderen
unnd einem jedenn vonn innen deßelbigenn unsers lehens rechte
here unnd were zu seinn vur alle recht anspraiche, wie, wair
unnd wannher das noitt seienn unnd sie vonn unnß erforderenn
werdenn. Deß haben mehergedachte gebruder Schott unnd Coirdt
15 gewilliget, versprochenn unnd gelobt zu sulchem guide unser
unnd unsers stiffts getreuwe, geholde lehenmenner zu seinn,
auch unser unnd unsers stiffts beste, nutz unnd frommen fhur-
zuwendenn uimd unsem schadenn unnd ärgst furzukhommen
unnd darfur zu gewamen, wie dan des guide, getreuwe lehen-
20menner irenn lehenherm uiß gepur unnd vonn rechte schuldigh
unnd pflichtigh zu thun seinn, daßelbigh lehenn unnd schultiß-
ampt auch zu verstain, zu vertrettenn unnd zu bedienen, alß sich
geburtt, unnd ist hirinnenn des heiligenn creutzes, unsers stiffts
unnd unser gerechtigkeitt alles uißgeschloßenn und furbehaltenn,
25ohn geferdt unnd argelist. Deß zu urkundt unnd sicherheitt
habenn wir Helena vurgenant unsem siegell wißentlich an dißenn
unsem lehenbreiff thun hangen, der gebenn ist denn sieben unnd
zwentzigsten tagh deß monats julii, nach Christi unsers Herrn 1537
gepurtt tausent funffhundert unnd im sieben unnd drißigsten jaire. ^^^ ^'
80 Folgt ein transfix, so dene vurß. lehenbreive transfigeirtt :
So alß wir Helena Freißkenß abbatißa zu Kouffunge die
erbam unnd erntfestenn Schotten unnd Coirdte gebrudere vonn
Elverfelde belehendt haven mitt unsere schultißampt unnd hove
zum Herbede lautt unnd Inhalt dießes Originals, denn wir be-
35 siegelt mitt unserm siegell unnd dhomalß unsers capittels siegell
bei unnß nitt enwar, denn wir schuldigh darahn zu hangenn ge-
wesen werenn etc., so bekennen wir nhun durch uimd vermitz
dießenn doergestecktenn transfix, dat wir itz mitt guidenn vur-
wittenn unsere unnd unser semptlichenn stifftsjunffem unsen
40 süfftsingesiegell wittlich hieran habenn gehangenn, denn wir hir-
mide tho dießem originaell gebruickenn. Datum uff montagh nach
478 16B8 märz 11. — 1639 jan. 1.
Purificationis Mariae^ anno Domini tausent viffhundert unnd im
acht und drießigstenn jaire.
Collationiertt unnd auscultertt ist diese copei mit
dem waren unnd rechten besiegelden originaell, darmit
sich dieselbe von wordt zu wordt concordiertt unnd 6
• vergleichett, durch mich Diderichen Beckman offenen
und approbierten notarium teste manu propria.
Cop.-pap. vid. in Wetzlar, abtheil ung Preussen, litt. E. nr. 288/965,
Btück 13. Auf der rückseite von hand 16. jahrh. : ,Copey lehenbriefs von wey-
landt frau Helena abbatissinn zu Kauffingen anno 1588 gegeben'. Darunter: 10
,In Sachen Elferfeldt contra Herbede und Goiilich, in specie Guilch hz. ') Pro-
ductum Spirae 20. aprilis anno etc. 73. [13]. Reg.: Aander-Heyden 2, nr. 46.
1) vorl. jHörberde*. 2) ,hz* mit abkürzungszeichen ; = ,herzog*?
803. König Ferdinand fordert die äbtissin zu Knufungen auf, behufs
bekriegung der Türken numnschafien auf den 15. mai 1538 in Wien 15
zu stellen und geldbeiträge zu leisten.
Prag 1538 mirz 11.
1538 T)^^^ haben auch dir die anzal der hilff in spetie nit an-
märz 11. zaigen oder benemen wellen, sondern wir wellen uns genntzlich
vertrössten, du werdest dich hierinn aus angebomem christlichem 20
gemAet selbs zum höchsten angreyffen" (4. Seite unten).
Könne sie „die hilff an pferden oder folckh" nicht leisten,
so wolle sie doch „die gebürend besoldung verordnen'' (mitte
der 5. seite).
[Unter dein texte handschriftlich:] Ad mandatum domini regis25
proprium.
[Adresse auf der rückseite:] Der ersamen unnser lieben an-
dächtigen abbtissin des gotshaus Khauffingen.
Nach dem 6Vs folioseiten langen drucke mit handschriftlichen eintm-
gungen in K. Yerschlusssiegel abgefallen. 80
804. Georg von Beck^rode^) bekundet, dass landgraf Philipp zu
Hessen ihm das vom stifte Kaufungen herrührende dotf Herleshausen
mit allen ziibehörungen laut einer ihm darüber gegebenen verschreibung
verpfändet habe, jedoch mit dem vorbehalte, dasselbe, wenn von ihm
selbst, mit 4000 gülden, wenn aber von seinen erben, mit 3000 gülden 35
jederzeit wieder einlösen zti körnten.
1539 Januar 1.
1539 Orig.-perg. in M., Hessen-Casselsches generalrepertorium, Herleshausen;
jan. 1. schmutzig, stark verlöschte oder verblasste schrift. Siegel abgefallen. Da über
1689 »ept. 16. 479
Kaufungen in der Urkunde nur erwähnt wird, dass das dorf Herleshausen vom
stifte an den landgrafen gekommen sei, so ist die aufnähme derselben unter-»
blieben.
1) er starb laut inschrift des in der kirche zu Herleshausen befindlicheti
5 grabsteines am 16. october 1558.
806. Das domcapitel und die Stadt Paderborn antworten den klostit^
frauen zu Oehrden, dass sie den beschluss de}' stände bezüglich dir
Kaiifunger nonnen nicht abändern könnten; wenn sie sich beschwert
fühlten^ so mochten sie diejemgen dafür ansehen, durch welche die ver-^
10 tvirrung entstanden sei.
1539 September 16.
Unsem fruntlichen groit vom. Werdige, erbare und geist- J539
liehe leve fruw und junffem. Jw schrifft^) an uns gedan der ^^P^- ^^•
werbunge^) halven, so an jw van unserm g. h. dem coadjutor
15 sampt dem erntfesten und hoichwisen hern stathelter und andern
rheden dusses stiffts') der fruwen van Koffungen halven düi^ch
Mauritium renthschryver thom Dringenberghe gescheyn, hebben
wy lesende aUenthalven vemomen. So weren wy wal gneigt^
jw willen tbo donde, dar wy dat myt fogen don konden, äver
20 den avescheit gemeyner landeschup in dusser sake genomen uüd
gegeven myt medewitten tho den tyden churfurstlicher rhede
Witten wy alleyne aen de sulvigen nycht tho verändern. So gy
aver des bewegen eder beswert weren, hedden gy billich antho-
soiken dejenige, darher jw de *) werbunge ^) gekomen is. "Wy jw
26 guter meninge wedderumme nicht bergen mochten, und war wy
jw sus willen don konden, des sin wy willich. Godde almech-»
ügen befollen. Under unsem secret am dinsthetage na Crucid
exaltationem anno etc. xxxix.
[Auf der rückseite:]
80 Domdecken und capittel der kercken,
borgermester und raith der stadt Pad[erborn].
Den werdigen, erbam und geistlichen fruwen und junffem
des cloisters Gerden, unsem gunstigen frunden.
Pap.-conc. im Staatsarchive zu Münster i. W., Paderbomer capselarchiv 88 '^.
35 1) diese schrift befindet sich nicht im konigl. Staatsarchive zu Münster
i. W. 2) forderung. 3) Busses stiffts^ mit einfügungszeichen am rande.
4) hier folgt durchstrichenes ,badeschup' (botschaft).
480 1540 Jan. 14.
806. Der landgräfliche rechtsanwalf Johann Helffmann bittet den
Landgrafen Philipp zu Hessen um verhaltungstnassregeln in der pro-
cesssache gegen die äbtissin und den convent zu Kaufungen.
1540 Januar 14.
1540 Durchleuchtiger, hochgeborner fürst. E. f. g. seyen meyn 5
jan, 14, un(Jerthenig, schuldig, ganz wiUig dienst alzeit zuvor, Gnediger
herr. Es hat die abbatissin unnd convent zu Kauffungen im jare
dreißig sieben eyn vermeint penallmandat wider e. f. g. unnd
derselbigenn rietterschaft ausgehen und denn letztenn tag aprilis
gemelts jars mit desselbigenn verkundung zu Speyer gericht- 10
lieh inlegen lassenn. Darauff mir e. f. g. bevolhen, dieselb
in craft meyns gemeinen gewalts zu vertretten, auch mir ge-
walt von der rietterschaft ubersandt; als aber derselbe nit ge-
nugsam, damit dan widder die rietterschaft uf derselben unge-
horsam nichts nachteiUges gehandelt, hab ich von derselbigen 15
wegen cavirt, gewalt mit berechtigung voriger handlunge einzu-
pringen, wie ich solchs gewalts halb hievor zugeschriebenn, doch
bis daher nit bekhomen mugen, dweil man villeicht keyn hoff-
nunge gehabt etwas, wo man sich gerichtlich einließe, nach ge-
stalt der Sachen zu erhalten und die sach vor eyn religionsach *) 20
angezeigt. WiewoU ich nuhn die sach damit bis uff den ersten
tagh aprilis aus allerlei Ursachen furgeschoben, dieselb von itzt-
gemelten erstem tage aprilis anno etc. xxxviii, uff welchen uf e.
f. g. unnd derselben rietterschaft ungehorsam ruffen*) begert als
die religion und unsern christlichenn glauben belangen stilige- 25
standen, so ist doch unangesehenn aller vertrage und stilstende
denn 12 tagh diess monats inverschlossenn urtheil wider dieselb
unnd, dero rietterschaft vermeintlich eröffnet worden. Dweil ich
nu nit weyß, was ich darauff handien soU, so ist meyn under-
thenig bit, e. f. g. wollen mich solchs gnediglich verstendigen 90
unnd, wo ich mich von wegen derselben und der ritterschaft über
vorgescheen recusation und antzaig, das di sach die religion be-
langendt, inlassen solt, mir von wegenn der rietterschaft gewalt
mit becreftigunge vorgeubter handlunge, auch bericht der ganzer
Sachen gnediglich zuschicken ader mich wiessen lassenn, wes35
ich mich hinfuro in der sachen halten soll, will ich demselbigen
allein, soviel mir thunlich, emsUichs vleis nachkomen, auch der-
selben nit bergen, das nach negst verschienen weynnacht in
dreyen reUgionsachen wider meyn gnedigen hernn hertzog
Ulrichen zu Wirttenpergh unnd irer f. g. rethe uff des abtsiO
1641 aug. 10. 48l
von Maallbrnn anhalten, wiewoll dieselben auch eyn gute
zeit stilgestanden, urthail eröffnet worden seyn unnd ruffen
uff die acht wider die rechte erkandt, das man sie allen
gerichtstag in di acht ercleren mag. Dergleichen ist dem
5dhumdechant von Augspurg hern Philipsen von Reichbergh la-
dunge uff die acht wider die von Ulm und Lutzen von Frey-
burgh iren mitburger erkandt worden, wiewoll dieselb sach, als
die religion belanget, auch lange zeit stilgestanden, das one
zweivel in andern religionsachenn, so nuhn eyn lange zeit be-
10 ruhet, auch erkentnus gescheen und onwiderpringliche beschwe-
rungen, wo solchs nit furkhomen, volgen werde, wuchs dieselb
aus hohem fürstlichem verstandt unnd das zu dieser zeit also
furtgefaren woU bedencken werden. Hab e. f. g. ich, dero ich
mich in undertheniger dienstparkeit bevelhe, im pesten zu er-
15 kennen gebenn wollen. Datum denn vierztzehenden tagh janua-
rii, anno etc. xxxx®. E. f. g.
undertheniger
Johann Helffman.
[Adresse am rmide:] An landgraven Philipsen zu Hessenn.
20 [Unter dem texte:] Auch, gnediger herr, hab ich in der ge-
haim erfaren, wie doctor Mathias Helt kays. maj. vicecanzler in
der kurz alher zu chammerrichter und beisietzem khommen soll.
Es ist viell kriegsvolck alhie durchgelauffenn. So seyn vor funff
tagen 4000, wo nit darüber, Spanier vier maill wegs von Kaisers-
25bergh gelegen, dessenn die Widersacher hoch unnd grosmutig
etc. beruhmen sich viell hoher schätz iind gwelde.
Voigt die obgemeldt urthel, so den 12. januarii jüngst publicirt:
Soll ich, wie sich geburet, handien und vermuge gethans
bestants von wegen der rietterschafft gewalt furpringen, unnd
30 wo ich solchs in dreyen wochen nit thun wurde, das alsdan des
gebetten ruffen halb ergehen soll, was recht were.
[Am rande:] Lantgraff zu Hessen contra Kauffungen.
Cop.-pap. in M., ältere akten der Casseler rathe, stift Kaufungen.
1) von ,zu erhalten' bis ,religionsach' von anderer hand am rande.
35 2) ,ruffen' von gleicher hand am rande.
807. König Ferdinand fordert die äbtissin zu Kaufungen auf, den
auf sie fallenden Beitrag zum kriege gegen die Türken bis zum 29.
September 1541 in Frankfurt a, M. zu entrichten,
Neustadt 1541 august 10.
40 „Unnd dann dir zu obbestimbter bewilligten eyllenden hilff
31
1541
aug. 10,
4Ö2 1B4Ö apr. 9. — lk^'2 apr. 10.
ain halben zu roß unnd funff zu fueß monetlich z& underhalten
gebürt." „Geben in unnser stadt Newstatt den zehenden tag
augusti, anno etc. im ain und viertzigisten'' etc.
Auszug aus dem mit handscluiftlichen eintragungen versehenen drucke in K.
Das ausschreiben war mit einem auf papier über rothes wachs gedruckten, jetzt 5
unkenntlichen siege! verschlossen. Adresse auf der rückseite : ,Der ersamen unserer
lieben, andechtigenn abbtissin des gotzhaus zu Khauffingen^ Darunter von an-
derer band : ,Hirin wirdet erfunden die anläge gegen den Turckenn, anno 1541'.
808. Heinrich, pfcUzgraf bei Rhein und herzog in Bayern, admini"
strator der stifte Worms und Freising, sowie sein vetter Johann, 10
pfalzgraf bei Rhein und herzog in Bayern, fordern die äbtissin zu
Kaufungen naniens des Rheinischen kreises auf, am 30, april 1542
zu Worms an einer kriegsberathung gegen die Türken theilzunehmen.
1542 [april 9],
1542 Nachdem der reichstag zu Speyer den krieg gegen die 15
[apr. j, rpi^pjj^jj beschlossen, sei ein kriegrath unter dem kriegserfahmen
Georg Zorn von Bulach eingesetzt worden. Da nun „eim yeden
fendlin ein halb schlang oder falckonen mit yrer zägehör und
beraitschafft zügeordent werden soll", so möchten sich diejenigen
kreisstände, welche kein ganzes f ähnlein stellen, darüber berathen20
und vergleichen. „Datum . . . ") Ostertag anno etc. im zwey und
viertzigsten."
[Adresse auf der rückseite :] Der wirdigen unnser lieben be-
sonndem N. abbtissin zu Kauffungen.
Auszüglich nach dem mit handschriftlichen einschreibungen versehenen, 25
mehrfach durchlöcherten drucke in K. Das ausschreiben war mit 2 auf papier
über wachs gedruckten, gut erhaltenen siegeln der genannten fürsten ver-
schlossen.
1) die etwa 25 — SO buchstaben enthaltenden Wörter nach ,Datum* sind
durch mäusefrass zerstört. SO
809. König Ferdinand ersucht die äbtissin zu Kaufungen, 2^/% mann
zu ross und 25 zu fuss behufs bekriegung der Türken am 14. tnai
1542 in Wien stellen, sowie zu gleichem zudecke den zehnten pfennig
ihres einkommens einzahlen zu wollen,
Speyer 1542 april 10. 36
1542 Nach grossem gedrucktem ausschreiben mit handschriftlichen eintragungen
apr. 10. ^ ^ Unter dem texte auf papier über wachs aufgedrücktes kaiserliches siegel.
Auf dem besonderen umschlage zu diesem ausschreiben von band 16. jahrh.:
,Mandatum cae[8aris] an di aptissin zu Kauffungen*, sowie von anderer gleich-
1542 zeitiger band : ,Praesentatum Cassel durch ein Wormbisch potten am mitwoch 40
apr. 18. post Misericordias Domini, anno etc. 42*.
1B42 juni 1. — 1643 märz 23. 483
810. Der vorstand des Rheinischen kreises fordert auf grund eines
ausschreibena könig Ferdinands die äbtissin zu Kaufungen zur schleu-
nigen Stellung ihres kriegsvolkes zu ross und zu fuss auf, sowie zur
Zahlung rf«' rückständigen gelder für besoldung dei^ gegen die Türken
5 bestimmten truppen.
1542 juni L
Nach drucken (2 blätter) in K. Unterschrift, adresse und besiegelung 154Ji
fehlen. Das königliche ausschreiben ist aus Wien 1542 juni 1 datirt; diese da- •^'** ^'
tirung behält auch das kreisausschreiben durch ,Datun) ut in literis' bei.
10 811. Heinrich, pfalzgraf bei Rhein und herzog in Bayern, admini-
strator der stifte Woi*ms und Freising, sowie sein vetter Johannes,
pfalzgraf bei Rhein und herzog in Bayern^ theilen der äbtissin zu
Kaufungen ein kaiserliches mandat über die werthbestimmung (val-^
vation) der münze zur nachachtung mit,
15 1542 juni 12.
Nach druck in K. mit handschriftlichen eintragungen etc. Das aus- 154J2
schreiben war durch 2 auf papier über rothes wachs aufgedrückte siege! der •^'**** ^^•
beiden fürsten verschlossen. Adi^esse auf der rückseite: ,Der wirdigen unnser
lieben besonndem N. abbtissin zu Kauffingen^
20 812. Die gesandten der stände des Rheinischen kreises beim reichs-
tage zu Nürnberg mahnen die äbtissin zu Koufungen eindringlichst
an die zaMung des rückständigen gemeinen pfe^migs zur abwehr der
Türken.
Nürnberg 1543 märz 23.
25 Erwirdige, andechtige, liebe frau. Euch sei in gebure unn- 1^43
ser fruntlich dinst zuvor. Wir seint zweivelsone, ir wist euch ^^
zu erinnern, welcher maß unnd gestalt uf jungst gehalten [reichs-
tag zu] Speir durch die Ehomisch kheyserliche majestet unn[8ern]
herm der Bhomisch kheyserliche majestet
30 auch V hern commissarien, churfursten, fur-
[sten] graven, stett unnd stennde, d
Teutscher nation gemeinlich z[ur abwehr] unsers glau-
ben unnd namens erbfe[inds des Türck]hen ei[ne be]harrliche hilff
und gemeiner pfenning, durch uß[schreiben] im heiligen reich
35 Teutscher nation bewilligt, beschlossn unnd verabscheidet. Das
auch ein yede oberkheit denselbn gemeinen pfenning treulich
einpringen und furter in des kraiß, darunder ein yeder gesessen,
gemeine truhen inzuschutten unnd einzuwerffen schuldig sein
solle, alles vermöge unnd grundlicher usfumus berurts reichsab-
484 1543 marz 2B.
schieds hierüber ufgericht. So dann ir zu tinnsem gnedigen herm
unnd oberen in Reinischen kraiß gehörig unnd von desselben
kraiß wegen ire fürstliche gnaden unnd sie ire verordennte ober-
innemere unnd ein gemeine kraißtruhen zu Frannckhfort am
Meyne ufgericht unnd sich nit versehen, das jemand dem ange- 5
nomen und bewilligten reichsabschide mit erlegung berurts ge-
meinen Pfennings mangl gelassen haben solte, so seind wir doch
yetzt an stat unnd von wegen hoch unnd obermelter unnserer gne-
digen furstn, gnedigen herm unnd obern durch die ver[orde]nnte
oberinnemere dises Rheinischen kraiß be[richtet, das] ir an erlegung 10
ires gemeinen pfennings seu[mig gejwesen, auch bis noch uff dise
zeit gar nichts erlegt [habt]. DieweiP) es nun dem Speirischen
reichsabschide zuwider und zu höchster beschwerd dises kraiß rai-
chet, bes[onders in] dem, das das krigsvolckh, so von den stennde[n
de]ß verganngnen somers in Hungern geschick[t ge]wesn, den 15
mehrertheil noch nit betzalt unnd tegUchen darumb ungestym
anhalten unnd betzalt sein wollen, das durch solich euer ver-
lenngerung deß inlegenns ires gemeinen pfennings grosser unrath
disem kraiß ervolgen mag unnd wiewol in berurtem Speirischen
reichsabschied notturfftiglichen versehen, wie gegen den unge-20
horsamen procedirt werden soll, auch dem obersten veldhaubt-
man zugelassen ist, die zu überziehen, also das wir an stat
unnd von wegen unnserer gnedigen fursten, gnedigen herm unnd
oberen wol fuge, diejenigen, so umb betzalung irer ussteennden
besoldung anhalten, uf euch unnd anndere, so bisher mit dem 25
erlegen seumlich erschinen, zu weisen, haben doch wir in be-
trachtung mercklichen unraths solches euch zum pessten noch
zur zeit nit fumemen, noch auch sonnst mit fiscalischen processen
gegen euch hanndlen welln lassen, sonder unns enntschlossen,
zuvor euch darumb und he ... zu ersuchen unnd vor irem scha- 90
[den zu war]nen, ... ist hiruff an stat unns[erer gnedigen furs]tn,
[gnedigen herm] und obern unnser fruntlich [bitt]
ir woUet nochmals unnd ufs , [wie es] unterthanen
unnd 2;ugewandten ge[buret, nicht] endziehn unnd furter gein
Fran[nckhfort den] verordennten innemem in [ein gemeine] kr[aiß- 35
truhen] gewislich uberanntwurten, wur von euch
nochmaln ungehorsamlich verpleiben, nit furderlich besche-
hen, habt ir wol zu ermessen, .... das gegen euch nach vermog
Speirischen reichsabschids wurde unnd muste solcher ungehorsam
halb procedirt und volfam werden, welches doch unsre gnedige40
fursten, herren und obern vil lieber euch zu kuntUchem gevallen
1543 märz 30. 485
furkhomen sehen, und wolten euch diß annderst nit, dann das
es uß unvermeidlicher noth nit umbgeen werden mögen, im besten
antzeigt haben. Dero wir zu dinen geneigt seind, bitten auch
wider anntwurt bei disem bottn, unns darnach gerichtn mögen.
5 Datum Nurmberg uf donerstag nach Letare, anno etc. xliii.
E. A.2)
wiUige
rethe und gesandtn, potschafft der
stennde des Bheinischen kraiß,
10 yetzo zu Nurmberg ufm reichstage
bei einander versamlet.
[Adresse auf der räckseite:] Der erwirdigen, andechtigen
frawen N. abbatissin zu Kauffungen, unnser lieben frawen.
Orig.-pap. in K., durch mäusefrass an 3 stellen stark beschädigter text.
15 Das schreiben war mit 5 — 6 auf papier über wachs aufgedrückten ringsiegeln
verschlossen, von denen 4 zwar noch erhalten, aber nicht mehr erkennbar sind.
1) orig. anscheinend ,Jieweil'. 2) A undeutlich; wohl ,Andechtigkeit\
813. Landgraf Philipp zu Hessen weist seine beim reichstage zu
Nürnberg beglaubigten räthe an, gegen die Zahlung der vorn hause Kau-
20 fungen seitens des Bheinischen kreises geforderten Steuer Verwahrung
einzulegen, da für das seinem fürstenthume einverleibte haus Kau-
fungen dieselbe in der landessteuer bereits mitbezahU sei.
Cassel 1543 märz 30.
Philips vonn Gots gnadenn landgrave zu Hessenn, grave zä 1543
25 Catzenenlpogen etc. ^^' ^'
Lieben rethe und getrewen. Wir gebenn euch zu erken-
nenn, das unns unsere verordente von der ritterschaft des hauses
Kauffungen undertheniglich mit inverwarter schrift der rethe,
gesanten und potschafftenn des Reinschenn kreis itzo zu Nuren-
SObergk anngesucht, wie ir hirbei verwart auß vorigen mandaten
unnd auch itziger schrift fernner zu sehen habt. Nun befremb-
den wir unns der forderung nit wenig, hetten unns der nit ver-
sehenn erstlichenn von den kreisfurstenn und letzhchenn denn
potschafftenn und gesanten, dweil Eauffungen und desselben haus
35 gutere unserm furstenthumb gantz und gar incorperirt [und] *) un-
terworffen, zudem sollich haus Kauffungen hievor, wie ir wist,
stehets mit der steur bei uns plieben, wie auch itzo gescheenn
unnd dann wir zu aller zeit unser hylff gegenn den Turcken
und andere des reichs obliegen statlicher und also geleistet, das
40 wir ye sovil gethain^) unnd meher dan*) [wir zu thunn] schul-
486 1544 aug. 17.
dig gewesen, wie wir dasselbig auf aUen [reichstegenn anzeigen
lassen], ir auch itzo zum vleissigsten an[tzeigen und verfom^)
sollet]. Der wegen so ist unser beve[lch mit gnaden, das ir mit]
bestem vleis, wie ir ze thun [wist, die potschaftenn unnd ge]-
santten des Reinischen kreis g[uttlich unterrichtet dieser] mey- 5
nung, wie oben gemelt, unnd das auch ir antheil unnd steur bey
unns ye unnd alwegen plieben sei unnd wir in dem fall als der
oberher sie pillich vertretten und auch darüber sie des hauses
Kauffungen verordent vonn der ritterschaft ungern weither wol-
tenn beschweren lassen, das thun wir uns gentzlich versehn. 10
Datum Cassel am freitag nach dem heiigen Ostertage^), anno
etc. 43.
Philips l[andgraf] z[u] Hessen subscripsit.
[Adresse auf der rückseite:] Unnsemn verordenten rethen zu
Nurenbergk unnd lieben getrewen Rudolffen Schennckenn, Johan 15
Waltern der rechte doctor unnd N. . . . •)
Orig.-pap. in E., untere ecke rechts des textes fehlt (mäusefmss); das
fehlende ist aus einer in E. befindlichen abschrift und dem ebenwohl daselbst
aufbewahrten concepte in eckigen klammem ergänzt. Das schreiben war mit
einem auf papier über rothem wachse aufgedrückten, jetzt unkenntlichem Siegel 20
verschlossen.
1) ,und* fehlt im orig., nach der copie ergänzt. 2) in der copie folgt
hier ,al8 einicher churfurst* ; im orig. ist diese stelle mit blasserer tinte mehrfach
durchstrichen und unleserlich gemacht. 8) ,meher dan' übergeschrieben.
4) ,tzeigen und verfam* aus dem concepte ergänzt. 5) cop. und conc. ,Cassel25
den 80. marcy anno etc. 48^ 6) die beiden anderen räthe waren Thilemann
Günterode und Sebastian Aitinger (s. v. Rommel 4, 262).
814. Kaiser Karl V, mahnt die äbiissin zu Kaufungen an die be-
Zahlung ihres antheiles an der vom letzten reichstage zu Speyer be-
willigten defensivhülfe und droht im Weigerungsfalle mit execution, 35
St, Dizier 1544 august 17,
1544 Carl von Gottes gnaden Römischer kaiser, zu allen tzeitten
«"^- ''' merer des reichs etc.
Erwirdige, liebe andechtige. Wir werden glaublich bericht,
wie das an d. a. *) gepuerenden anlag der jungst zu Speyr be- 35
willigten defensifhilff noch bißher kain betzalung gescheen seye.
Dieweil dan solche verweilung diesem* unserm zug nit wenig hin-
derung bringt und, wo die betzalung lenger angestelt, noch weitter
unrath gepern wurdt, und aber dem hailigen reiche Teutscher
nation trefflich daran gelegen ist, das dieser werenden handliing40
statlich und mit ernst nachgesetzt und dem reiche dieses ob-
1545 apr. 9. 487
ligenden lasts ainsmals abgeholffen werde, das doch one Unter-
haltung des kriegsvolcks, so wir auf Vertröstung des reichs hüff
bestellen und annemen lassen, kainswegs gescheen kan. Dem-
nach ersuchen wir dich gnediglich begerend, du wollest beruerte
5 deine anlag nochmals one allen vertzug richtig machen und vol-
ligHch betzalen unnd hierin nichs erwinden lassen, noch unge-
horsam erscheinen. Das wellen wir uns zu dier genl^Hch w-
sehen, dan wo sich d. a. hierin ungehorsam halten wurden wir
verursacht und nit allain an unserm kaiserlichen camergericht
10 vermöge des Speirischen abschieds, sonder auch zu abtrag der
ehesten und schaden, so uns und dem reiche daraus entstuenden,
gegen d. a. handien und die execution selbs verschaffen und thun
lassen. Damach wiß sich d. a. zu richten. Geben in unser stat
sanct Desier in Franckreich am xvii. tag des monats augusti,
15 anno etc. im xliiii*®'*, unsers kaiserthumbs im xxiiii***^.
Carolus ^)
Ad mandatum caesaris et
catholicae majestatis proprium')
H.*) Obemburger subscripsit.
20 Vidit Boisot.
[Adresse auf der räckseite :] Der ersamen unser lieben, an-
dechtigen N. abbtissin des gotshaus Kauffingen.
Orig.-pap. in K. Das schreiben war mit dem auf papier über rothem
wachse aufgedrückten kaiserlichen siegel verschlossen.
25 1) orig. ,d. A/, wohl = ,deine andechtigkeit^ 2) eigenhändige Unter-
schrift des kaisers. 8) von anderer hand, als der text 4) undeutlich mit
dem folgenden 0 verschlungen.
816. Landgraf Philipp zu Hessen belehnt die von Gnfte, von Boyne"
burgk, von Löwenstein, von Netra und von Buitlar mit den gutem,
30 welche sie bisher vom stifte Kaufungen zu lehen trugen,
Cassel 1545 april 9.
Wir Philips von Gottes gnaden^) landtgrave tzu Hesßen, iö45
grave tzu Catzenelenpogen, tzu Dietz, Tziegenhain unnd Nidda ^^^'
etc. bekennen öffentlich an diesßem brieve: Nachdem aus guten
35 christlichen Veränderungen das hauß Kauffungen mit allen seinen
lehen unnd gerechtigkeiten an uns alls den obervogt unnd landts-
fursten gefallen unnd uns dan unsere lieben getrewen Churt von
Gryfft, Joachim, Jost, Jhoseph unnd Heimbrot von Boyneburg,
Otto von Lebenstein ^), Andreß von Netter unnd Oßwalt') von
40 Buttler unndertheniglich ersucht unnd gebetten, das wir sie mit
488 1646 apr. 9.
den lehen, so sie vom hauß Kauffungen gehabt unnd herpraclit
haben, gnedigüch belehenen wolten, so haben wir sie unnd ire
leibslehenserben belehenet unnd belehenen sie nach Kauffungi-
scher lehenrecht unnd gewonheit mit nachgemelten gutern, nem-
lich mit zweien hüben landes zu Tzwern, mit einer hübe zu 5
Glyche, mit einer halben hübe zu Lone, mit einer hübe zu Besße,
mit tzweien hueben zu Stockhausen, mit einer hüben zu Wich-
torJBE unnd Stockhausen, mit anderthalber huebe zu Stockhausen,
mit sieben eckern zu Stockhausen, mit einer hüben zu Maden,
mit zwantzig ackernn unnd einem baumgarten zu Gudenspergkh 10
mit den guetern zu Vollmerschausen, zu Schilderode, zu Ockeßs-
hausen, tzu Bettenhausen, zu Twern, zu Harlßhausen unnd tzu
Eengshausen*), inmassen ire vorfaren selligen die etwo von dem
hauß Kauffungen zu lehen gehabt unnd herpracht haben. Da-
rumb so sollen die obgemelten von Grrifft, Boyneburg, Lewen-15
stein*). Netter unnd Buttler unnd ire leibslehenserben dieselben
lehen nuhn hinfurter vonn uns und unsern erben zu rechtem
manlehen haben, tragen, verstehen, verdienen unnd, so offt sich
der fall zutregt, empfahen, uns getrew, holdt, gehorsam unnd
gewertig sein, unnsern schaden warnnen unnd alles ander thun, 20
das getrewe lehenman irem hem zu thun schuldig unnd pflichtig
sein, wan, wo unnd wie offt des noth geschieht unnd sich nach
Kauffungischer lehenrecht eigent und geburet, inmassen sie uns
solchs gelobt, einen eydt zu Got geschworen unnd iren reverß-
brief übergeben haben, doch hierin imnser, unser erben, man 25
und meniglichs recht ausgeschlosßen. Es haben uns auch die
vorgerurten von Grifft, Boyneburg, Lewenstein *), Netter unnd
Butler hierinnen versprochen unnd zugesagt, da es der allmechtig
also schicken thete, das wir thodts wegen verfaren unnd sie das
erleben wurden, allsdan unser testament unnd letzten willen, so 30
wir gemacht hetten oder kunfftiglich machen wurden, sovil an
inen zu halten und hanthaben ze helffenn, alls ohne geverde.
Des zu urkhunt so haben wir unnser secretingesiegel wissentlich
an diesßenn brief hencken und geben lasßen zu Casßell am don-
nerstag nach dem heyligen Ostertage, anno Domini millesimoSo
quingentesimo quadragesimo quinto.
Orig.-perg. in M., Hessen Casselsches generalrepertorium. Die als ori-
ginal ausgefertigte Urkunde kann, nachdem sie mehrfache correcturen und Strei-
chungen von namen erfahren, nur noch als entwurf gelten. Die gestrichenen
namen wurden deshalb im texte belassen und die änderungen nur notirt. Siegel 40
abgefalleq.
1548 oct. 15. — vor 1563 oct. 28. 489
1) bis hierher in grösserer und stärkerer schrift. 2) ,Otto von Leben-
stein^ ist durchstrichen. 3) ,Oßwa* ist gleichfalls durchstrichen und darüber
ein kreuz gesetzt, dem folgende randbemerkung von anderer band 16. jahrh.
entspricht: ,Aßmußen von Butlers seligen erben* (das vor ,erben* stehende wort
6 ,kinder* ist durchstrichen). 4) über die läge von ,Rengshausen' s. urk. nr.
598 n. 4. 6) ,Lewenstein* ist durchstrichen.
816. Kaiser Karl V. gebietet der äbtissin zu Kaufmvgen, sich auf
die demnächstige steUtmg ihres vom letzten reichstage zu Augsburg fest-
gesetzten anschlags von einem zu ross und 10 zu fuss gefasst zu
10 machen^ sotvie die zahlufig von 312 guldefi zur reichsvertheidigung und
zu einem Römerzuge an den bestimmten terminen zu leisten,
Speyer 1548 october 15.
„Und du aber eynen yeden solcher sechs monat zu roß auff J548
eins unnd zu fueß auf zehenn personen angeschlagen, das alles ^^' ^^'
15 in ainer som zusamen gerechnet auff dreyhundert unnd zwolff
guldenn lauffe."
Nach druck mit handschriftlichen eintragungen in K. Ohne adresse.
Siegel abgefallen. Auf der rückseite von band 16. jahrh. : ,Cunradt Brinlin cam-
merbott, gebbenn zu Kauffungen 26. decembris*.
20 817. Kaspar von Eloerfeldt greiß die durch die Kaufunger äbtissin He-
lena Freseken, dennahn im kloster Gehrden, vollzogene belehnung seiner
brüder Schott und Kurt mit dem hofe und der vogtei zu Herbede als
erschlichen an und verlangt^ dass er selbst als der ?iach belehnung
seines vaters Kaspar zuerst geborene mit dem genannten hofe und der
25 vogtei daselbst belehnt werde
vor 1553 october 28,
Delation, auch bedencken Caspars von Elverfelldt. vor 1553
Die erwirde frauw Helena Freiskenn abtisse von Cauffunghe, ^^' ^^'
itzunt im cloister zu Gerden, halt mich Caspar von Elverfeldt
30 etliche allte breiffe und copien, belangen das dorff Herbede er-
leissn laissn, darauß verstanden, wie kaiser Hinrich der dritte
des namen und Cunnugunda kaiserrynne das dorff Herbede mit
alle syner zubehoirre, ubrigkaitt, jaechte, vichsserie, wassergö-
reichttigkait, huissere, mullen, landt, sandt, hoUtz und torfft etc.
85 anno a Nativitate Christi 1020, regni sui 17, imperii vero 7, dem
stifft Cauffunge erfflig gegeben und vorlaissn habe.
Item das Cordt von Elverfeldt seynen son "Wilhelm die
lehengerechtigkait cedert, daruff folgent Wilhelm im jair 1453 U53
feria sexta post dominicam Letare von wilandt frauwe Elizabet ^^' ^^-
490 1568 oct. 28.
von Walldecke abtissa zu Kauffunge zu leben entfangenn. Dar-
nacb myn vatter Jaßpar von Elverfeldt anno incamationis 1512
von Anna von der Borcb abtissa sein lebenlang zu leben ent-
fangen.
Item zum lesten myne gebrodere Scbott und Cordt (domalls 5
ich ein vaterloesse umindiger wair) ^) von oberrurtte Helena von
Freisken zu Horrte anno 1537 dermaissn zu leben entfangen,
nemplig ist by der belebenunge dey abtissa allein gewesn int
Widder junffer noch lebenman dem capittell Cauffunge verwandt,
item zu Hortte aufilendig uff ain ungewontliche steidt, allen wid- 10
der yre der frauwen orde regulam, eidt und pflicht^) beschein.
Demnach habb ich adn yr erwirden supplicert: Nachdem sie den
erstgepom sonn von Elverfeldt und khainen mehe zu beleihen
vurwendthe und dann myne brodere Schott und Cordt vurges. um
die erlanthe belehenu[n]ge myns vatters*), ich aber damoch von 15
unssn elltem acquirente feudum*) gebuern und geschaiffen, bette
ich in dem lehenguidt Herbede jus primogeniture, dann eß wurde
hirynne alleyn der soin vur den erstgepornen (so fill die friheit
desselben berurt) ^) gehalltenn, der nach erlangunge solchs lehens
geboem ist*). 20
Zudem do bestempte myn brodere die vermenthe belebe-
nunge entfangenn, war ich zu der tzit ein unmündiger 12 jaernn
allters yre pflechtkindt, haben für und nach der belebenunge
mych verschwygen, allso die belebenunge widder broderliche truw
eher und recht außbracht und erschleicken, derwegenn yr er- 25
wirden alls ain geißliche cristUche prelatynne solche belebenunge
quasi surreptitium dolo malo acquisitum et ex errore concessum
uenbillig alls cassert hindtansetzenn dem unmündigen wesen und
vatterloisse kindt in yhre erwirden verlehenunge nit hinderlich
sondern bystendig und vurtrechtlig finden laissn etc., allso mich 80
myt dem lehenguidt Herbede, wie sich gepurt, gnelich belehen-
nen. Bevor abb so die belebenunge mynen brodern beschein
were an den gepurliche ortten nach ordnu[n]ge und satzunge des
lehenrecht nicht beschein, sondern widder yre erwirden regulam
sancti Benedicti und satzunge der rechten, auch ohn bywes^n yre 35
junffem oder manne von leben, nam feudum ad abbatissam de-
volutum absque consensu capituli denuo infeudari jura prohibent.
Eß were ummer kleglig und tyranneß, so myn brodere das
gansse guidt Herbede (darvon wall zwe von adell sich richlig
underhallthen konthe) ^) vurmoge solcher vermenthef belebenunge 40
allein behallthn und geneissn, ich aber yre miterbb und broder
16B8 oct. Ö8. 491
solte dem verbygehen, gar entsatz und beraubbt werden, mynen
broder einnen hem maechn myr zum bettell, wellchs ohn zanck,
stritt, ja thotschlag nit zugesehen werden enkonthe, die orsache
dan von er erwirden sich erwasschn thetten.
6 Über das hette myn broder weit über den mehern theill
der Cauffungsche lehenguttere in der belehenunge verschwygen
und hindergezoegen.
Item eß wurde auch nie recht die betzalunge des lehen-
gellts beschein, daran merchlig abgetzogenn etc.
10 Solchs allen thalbn unbedacht haet yr erwirden mir die be-
lehenunge strack eins vur all abgeschlagenn, denegert und hin-
gewesn. Daruff lehenrecht spricht: So der lehenher seynen le-
henman über fleissige ersuchen nit belehenen wül, wirdt er syne
gerechtigkait des aigentthumb ebennsowoll alls der lehenman, so
16 der das lehen nit entfangen woUthe, beraubbt.
Dem allso habb ich von er erwirden hoichlig begertt, recht
mir mitzutheÜenn, die manne von lehen zu beschriben, das lehen
nicht zu eroffnen, darmit ich, was recht in der saeche were, mich
belernen mochte. Bynn ich von yr erwirden beantwordt, sey
20 weisse mit mich nihtz ze richten. Ich sulle auch deshalbn ge-
gen mynen broder Schotte nicht richten, myn broder hette ir ain
grossn winckoeffs pfenninck erlacht, auch denst und wiUen er-
zeichet, yr zugethain, das sie mir dargegen recht geben*) noch
erstatten woUde, allso mych rechtzloeß uff dem puncte abge-
25 ferttiget.
Ist abermalls beschribens lehenrechtens : So der lehenher
seynen leheman recht versaigt, haet er darmit seyn gerechtigkait
verwurckt.
Dann die verwurckunge halber des lehens soll zwisschen
SO dem lehenhem und dem man von lehen aller ding ain glichhait
gehallthn werdenn. Und ist deshalbn ain gemeyne regell: In
was fallen der lehenman sein lehen wair gegen seynen lehenhern
verwurckt, das engegen ebenn in dem selbigen falln der heer
gegenn den lehenman sein gerechtigkait auch verwurckn möge,
35 für ain.
Zum andern : Nachdem die originaillfundation oder donaüon
kaiser Hinrichi hoichloblicher gedacht nachbrengt, das nicht allein
der hoeff Herbede mit syner zubehoirre, sonder das gansse allyge
dorff Herbede hoicheit, herlichkait, jaech, holltz, visserrie, mulln,
40 zolin, ackcher, landt, zandt, verbott, schatzunge etc. zu dem stiff
Gauffunge eigen ergeibenn sey,
492 1553 oct. 28.
Und dann myn broder von yr erwirden allein mit dem hoeff
Herbede, das ist die halb bauwunge, die halb mnlle und halb
hauß belendt worden ist nach inhallt vre angehortte belehenunge,
wante in myner broder belehenunge ist nicht beroumeth die her-
lichait; hallßgericht, burgerUch gericht, zoll, wechtgell, jaich^ 5
holltz und maest, vichsserie, mulln, schatzunge, in summa nichtz
von dem ganssn dorff Herbede und syne zubehorre gesatz, wie
in andere lehenbreiffe oder in der originaU lehenbreffe zustehen
gemeinlich pflecht, welchs alleth gehorret zu der vogthien, die
myn grosservatter von aynen graven von der Marck an sich 10
gebracht. Ergo jus feudale a parente acquisitum censebitwr.
Begertte deshalbn von yr erwirden, sie woUthe mich aUs
ein erbfollgere myner furelltem der von Elverfelldt myt der
fogthie, welche myn broder in seyner vermenter belehenunghe
nit entfangen oder verschwygen hette, belehenen. 15
Ist myr darauff von yr erwirden alleth geweigert und von
binden geschlachenn wider Godt, recht und aUe billicheit.
Darauff habe ich yr erwirden bescheiden mussn: Dweille
sie des stiffs Kauffunge beste zu suechn sich berommeth, auch
dem billigen crutz zu Cauffunge dermaissn beeidt, des stiffs Cauf- 20
funge guttere zu mehern und nichtz zu myndem, so wollthe yr
erwirden nich gepuern solchs lenger wissentUch zu dullden, das
myn broder die uberige guttre neben der belehenunge her zu
sich zueghe, in hohen merchlicher abwendunge des stiffs gutter
und gerechtigkait, schaiden und nachtaiU der ersten^ fnndation. 25
Haet yr nicht zu hertzen gegangen, gedencket mynen broder
und syne erbbn und sonn darby zu blyben laissn, darmit sie des
ein Pfenniges geneissn mochte.
Daruff habe ich protesteirt, im fall ich an andern orttenn
darüber recht bequeme und mir die belehenunge zuerkant, wereSO
ich nit schuldig, yr erwirden an dem dorff Herbede ainige ge-
rechtigkait zuerkennen etc.
Eß wollen die gelerthn und sonderlich Bald c. 1 quatr. do.
prop. prive., das der lehenher und der lehenman yre habende
rechte undt gerechtigkait in den lehenguttren kheinesweges, eß35
seyen die verwurckunghe gestallt, wie sie wollen, entsetz und
beraubt werden sulln, dann mit gerichtHchn proceß und urteill,
und solchs ist der gemayner und meherer beschluß aller doctores:
Zasius in parte sui tractatus®) fol. 97.
Dweille nuhn zwisschn dem lehenhern undt mich umb die 40
investathuir lehengerechtigkait, auch umb weigerunge des rechtns
156Ö oct. 2Ö. 49ä
irrunge erstanden und erwasschn, sindt vunnoge der lehenrechte
die manne von lehen des stiffs Cauffimge in dussn puncten zu
enscheiden ordtliohe richtere, ordinarii judices. Dar[u]mb sullnn
mir die manne von lehen laidung peremptorie widder mynen
5 broder und die ebtisse von Cauffinge außzugehen erlaubenn, auch
folgent mir daruffer auff myn anspräche recht zu erclem schuldig.
Dann allso, wie folget, woUthe ich vur die lehenmanne myn
action instelln, videlicet his nudis articulis.
So ich an dem lehen Herbede jus primogeniture habbe^ dar-
10 von in myne kindthait dorch myne tutom, itzunt vermenthe lehen-
tragere, dolo malo entsatz und ohn vurganger erkendtnisse er-
bärmlich beraubt, in yre nutz gewendt, die belehenunge surrep-
titie außbracht, zudem die belehenunge von der abtissin widder
form und manem der lehenrecht glichfalls widder der abtissin
16 satzunge geißliche rechte beschein, so were die belehenunge myne
brodem beschein nichtig, kraffloeß und unkundig.
Uberdas, dweille die ehrgemelthe abtissa myne zwe brodere
miterbn oder coheredes belehent, mir aber thaitlig weigern thuit,
mich darmit zu aynem betteler g^ch&emme mich widder mynen
20 broder in f aber leibes, gluck und wallf ardt gestallt und mir dann
die belehenunge zuerkandt worde, soUthe ych der abtissn vur-
ges. hinfuro khein lehengerechtigkait oder pflicht zu erzeichen
und zu thun pflichtig sein oder was dar[u]mb recht were.
Zum andern, so die frauwe von Cauftunge mir die vogthie
26 ain angewunnen lehengudt zu verlehennen weigert, mynen broder
aber solchs ohn belehenunge zu nutzen duUdet, dannoch darüber
mich recht mitzutheilln weigert und abschlachet widder yre er-
wirden auffgelecht ampt und pflicht, so myr dan die belehe-
nunge zuerkant wurde, ob yr erwirden die lehengerechtigkait
30 darmit nicht verwurckt hette.
Zum lesten, sie gesatz mit unbegebender warheit Ate ge-
melthe frauwe mynen broder allenthalbn woU und recht beleben
hette und unstrafflich bestehen mochte, so ist doch waher, das
die itzige vermenthe abtisse yren kaisserUche frien stiffte und
86 gefurstliche abtissnampt na khein regalia vom kaiserlicher ma-
yestet entfangen noch erlangtt. Dar[u]mb konthe sie das dorff
Herbede myt synew zubehoere, nemplig den zoll von veich zu
nehmen, zu latin armandriam [!], item die frie Strasse und begU-
tunge, item wasserzoll, pruckenzoU, wechzoU, wagenzoll, item die
40 straff der mißthaitter und Verbrecher, item die uffkompff der
guttere, welche ohn rechtmeissige erbb erleidigenn, item der
494 1551
gntter, die sich selb enleiben, item die confiscertte gattere, item
die gemayime extraordinarii stair, item oberichkait, magistrait zu
geben mid allso raidt mid gerichtte za setzen, item perckwerck
nnd arrtz za graben und derglichn» wie es mynem broder gegen-
wärtige stondt nutzet, mit nichte und weniger dan recbte jemant 5
verlehenin.
Dnssenn allen allso bescbein, nemplig daroBe nrteiU nnd
recht erkandt, ergangen, wollthe ich mich zu kayserlicher ma-
yestet vurfuegenn, darvon aUs ein fondatoir nnd oberlehenhem
des stiffs Kanffonge das leben zu entfangen begem, darmit zn 10
der execntion schritten.
So nun diesse mjn gerynge bedenckenn uff die relation
bestendtlig by fürstliche hoichweise rethe geachtt, wollthe ich
den arbeit nnderstehen unverdrossn sey, wes mir das recht
znerkenthe, wolthe .ich sollchs myneni g. f. nnd hem landtgraven 15
zn cedem geneiget sein.
Undertheniglig bitte, syn f. g. wolln myr ein staidtHch
underhak hir gebenn und stuir und raidt gnelich mitteilln,
darmit ich die sache außfuei*n mochte und das die seeß manne
von lehen recht zu sprechen beschreibn worden. 20
Orig.-pap. der stand. land.-bibl. zu Cassel, Landau Collect, über klost«r
Eaufungen TL, foL A, mehrfach corrigirt. Auf der rückseite von anderer gleich-
zeitiger hand : ,DiB8e sach sollen doctor Jost unnd doctor Fredench besehen, er-
wegen und ir bedencken darauf anzeigen. Gegeben 28. octobris anni etc. 53^
Heinrich Lersshenner subscr. 25
An anderer stelle: ,Elverfelde' und wiederum: ,Herbett in Westphalen^ Das
schreiben ist ohne adresse, scheint jedoch nach dem vorletzten satze an land-
graf Philipp zu Hessen oder an die Hessische kanzlei gerichtet zu sein.
1) die klammern befinden sich auch in der vorläge. 2) vorl. ,fplicht* ;
so auch später. 3) wohl zu ergänzen: dennoch belehnte. 4) missgluckter 30
ausdruck für ^acquisito feudo?' 6) hier wie anderwärts stehen am rande ju-
ristische be weisstellen. 6) vorl. ,gehen*. 7) orig. ,erster*. 8) wahrschein-
lich „de feudis".
818. „Extract des heiligen Römischen reiche anschlag durch die ver~
ordnete tnoderatores anno 1557 zu Wwvnss bedacht^ 36
1557,
1667. Eptißin
zu Quadelnburg mit der stadt Quadelburg : zu ross 2 zu fuss 10,
eptißin zu Eßen: ^ ^ 2 ^ n 1^^^
„ Hervorden: „ „ 2 „ „ 6,40
„ Niedermünster zu Begenspurg: „ „ 2 „ „ 6,
n
1659 febr. 2ä. 496
eptißin zu Obermünster ") zu Regenspurg: zu ross 2 zu fuss 6,
„ „ Kauffungen: „ ^ 1 „ „ 10,
V 7)
n 7)
7? 77
77 77
77 77
Lindau: „ „ 1 „ „ B,
Weginrode^): „ „ 10[!] ^ 6,
Bothenmünster : ^ „ 2 ^ ^ 4,
Hegenbach»): „ „ 2 „ „ 5,
Guttenzell: „ „ 2 „ „ 5,
Beund*): „ „ 2 „ „ 3.
Cop.-pap. des 18. jahrh. in K. (unzuverlässige vorläge).
10 1) vorl. irrig ,Dommün8ter^ welches in B>egensburg nicht existirte, woM
aus Thom (s. urk. nr. 714) und Obermünster combinirter nanie. 2) sicher
Schreibfehler für ,Gerinrode*. 3) Heppach (s. Oesterley Hist. geogr. Wörter-
buch unter Hegbach). 4) vorl. irrig ,Brond*.
t
819. Helena Freaeken, äbtimn des süßes Kaufuiigen, belehnt Kon-
Ibrad van Eiverfeldt mit dem schuüheissenamte und hofe zu Herbede
auf lebenszeit.
1559 febrtiar 22.
Vonn Gotts gnadenn wir Helena Fresekenn deß kaiserlichenn 755^
freien stiffts zu Kouffung abbatiße thun kundt unnd bekenne vur f^- ^^^
20unnß, unser stifft unnd unsere nachkhommenn, das wir unsem
lieben getreuwenn Corde vonn Elverfelde, Schottens gohne, sein
lebenn lanck belehentt habenn unnd belehenen in unnd mitt
krafft dießes unsers lehenbreiffs mit dem schultißampte unnd
höbe zu Herbede unnd mitt demselbig in unnd zubehorung in
25 alle demselbigenn maißen unnd gestalt, alß des bemelts Cordes
vatter Schotte von Elverfelde, auch derselbigenn eltervetter die
vonn Elverfelde zuvor dieselbige zu lehenn vonn unserm stifft
unnd unnß, auch unsem vorfharen gehaldenn, getragenn unnd
vortt an unnß bracht habenn. Gelobenn unnd versprechen da-
30rumb denn bemeltenn Corde vonn Elverfelde deßelbigenn unsers
lehens rechte herent unnd warent zu seinn, vor aller rechter an-
spraiche, wie, wair unnd wannehr des noitt sein und er vonn
unnß erforderenn wurdt. Deß haitt mhergedachter Cordt ge-
willigt, gesprochenn unnd gelobt zu sulchenn guidt unser unndt
35 unsers stiffts getreuwe, gehuldigter lehenman zu seinn, auch unnß
und unsers stiffts beste, nutz unnd frommen furzuwendenn unnd
unsem schadenn unnd ärgerst furzukhommenn unnd darfur zu
warnen, wie dann das einn guett, getreuwe lehenmann seinem
herm auß geboer unnd von recht zu thuenn schuldigh unnd
40pflichtigh ist, zudem daßelbige lehenn unnd schultißampt auch
496 1568 febr. 26.
zu versehenn, zu yerl^etteiin unnd zu bedienenn, alß sich gepnrii,
Unnd hirin ist des hailigenn creutzes, unsers stiffts mmd unsere
gerechtigkeitt alles uißgeschloßenn unnd vurbehaltenn ohn ge-
ferdt unnd argelist. Deß zu urkhundt unnd siecherheitt habenn
wir Helena abbatißa vurgenant unser abbatißenn ingesiegell wi- 5
ßentlich ahn dießenn unsern lehennbrieff thun hangenn, der
gebenn ist am tage Petri ad cathedram, nach Christi unsers sai-
ligmachers gepurtt im tausentt funffhundert unnd im neun unnd
funffzigstenn jair.
Collationiertt unnd auscultiertt ist diese copei mit dem wa- 10
ren unnd rechten besiegelden originaell, wie dieselben sich gegen
einandern vergleichen, durch mich Diderichen Beckman appro-
bierten notarium teste manu propria.
Cop.-pap. vid. in Wetzlar, abtheilung Preussen, litt. E. nr. 233/965, stück
14. Auf der rückseite : ,Copey lehenbriefs von weylannd fraw Helenen abba- 16
tissin des kay. stiffts Eauffingen anno 1559 gegebenn. Darunter: ,Inn sachenn
Elferfeld contra Herbede und Guilch, in specie Guilch belangend. E. Pr[oduc*
tum] Spirae 20. aprilis anno etc. 73 [14.]'. Reg. : Aander-Heyden 2, nr. 81.
1503 820. Kaiser Ferdinand L fordeH die äbtissin zu Kaufungtn zur
^^ ^' ' * entrichtung der rückständigen steuern auj) nämlich 750 gülden bau- 20
steiler zur herstellung der festungen an dei' Türkischen grenze^ SS2
gülden zur Regensburgschen Tiirkenhülfe und 19 gülden 30 kreuzer
zu d^7i kosten der legationsreise nach Frankreich,
Imisbruck 1563 februar 25.
Ferdinand von Gottes gnaden erwellter Römischer khayser, 25
zu allen zeitten merer des reichs.
Ersame, liebe andechtige. Wiewol wir dir hievor etlich
mal und sonnderlich am jüngsten vom lessten tag monnats julii
des negstverschinen zway imd sehzigisten jars geschriben und
bevolhen haben, das du die verfallnen drey frissten ausstendigen SO
pawgellts, weliches unns in anno etc. neun und funffzig auf ge-
haltnem reichstag zu Augspurg zu Verrichtung und ferttigung
der graniznoth und befesstigunggebew wider gemainer christen-
hait erbfeindt, den Turggen, bewilligt worden und der zu deiner
gebur sybenhundert funffzig gülden betrifft, desgleichen die ße-36
genspurgisch Turggenhilff achthundert zwen und dreissig gülden
und noch den Frannckhreichischen raißcossten neunzehen gülden
dreissig khreutzer, aufs allerfurderlichist und zum lenngisten
auf Franckhfortter herbstmeß des gemellten negstverschinen
zway und sehzigisten jars in die geordnetten legstet richtig 40
1663 febr. 25. 497
machen, erlegen und bezallen sollest, und wir unns auch darauf
khaines andern dann der gewissen bezallung versehen, so werden
wir aber anyetzt aines solichen berichtet, das du unangesehen
derselben unnserer gnedigen vermonung und bevelch soliche be-
5zallung noch bißheer nit gethan hast, des unns dann nit wenig
zu misfallen raicht, derwegen und dieweill dann allgemainer
christenhait, zuvorab des heiUigen Bömischen reichs Teutscher
nation unnsers geliebten vatterlandts höchste notthurfft ervordert,
das gemellte granitznoth und befesstigunggebew mit dem furder-
10 lichisten zum ennde verf erttigt werden und zum pawen yetzt die
allergeleginst und besste zeit alberait ann der handt ist und von
tag zu tag noch mer hertzue wechst. So mugen wir der be-
mellten befesstigunggebew hohen notthurfft und der bilUchen
gleichait nach nit umbgeen, solicher zallung halb weittere weeg
16 an die handt zu nemb«w und ob wir woU ursach hetten, den ge-
stragkhten weeg des rechtlichen proceß gegen dir alßbaldt vol-
fuem zu lassen, so wellen wir dennselben doch diser zeit noch
in rhue stellen unnd dich nochmallen durch unnsere bevelch
gnedigchch unnd doch aufs letzt vermondlich ersuechen, dir
20 gnedigclich unnd emnstlich bevelhendt, das du bemellte possten,
die drey frissten des Augspurgerischen pawgellts, desgleichen die
Regenspurgisch Turggenhilff und dann den Franckhreichischen
raißcossten, weliches dann alles ausser beruerts legationscossten,
dor an sein sonnder orth gehörig, zu gemellten granitznoth und
26 befesstigunggebewen geordnet und -gehörig auf negstkhomende
Franckhfortter fasstenmeß in die geordneten legstet gewißlich
erlegest und bezallest und darmit den weeg des rechtUchen pro-
ceß, der dann, wo die bezallung lennger verzogen wurde, ge-
wißlich one weittere vermonung und furwamung gegen dir zu
30 ennde furgenomben werden muesst, verhuetten wellest. Daran
erstats du unnsem gnedigen willen und manung. Du sollest dich
auch darnach entUch wissen zu richten. Und wir begem auch
hierauf bey ubergebenn diß bevelhs dein schrifftliche antwurt.
Geben in unnser stat Ynnsprugg den funff und zwainzigisten
36 tag monnats februari, anno etc. im drey und sehzigisten, unnserer
reiche des Römischen im drey und dreissigisten und der ann-
dem im syben und dreissigisten.
Ferdinand subscripsit.
Ad mandatum domini electi
40 imperatoris proprium
vidit Seid. C. Kuepacher*).
82
498
1666 apr. 18.
[Adresse auf der rückseite:] Der ersamen, unngerer lieben
andechtigen N. abbtissin des gotzhans Khaufßngen.
Orig.-pap. in K., fleckig. Das schreiben war mit dem auf papier über
roihem wachse gedruckten kaiserlichen siege! (adler mit brustschild) verschlossen.
Ueber der adresse von band 16. jahrh.: ^Praesentatae Marpurgk. Philip ßenn 5
vonn Dermbach den 27. julii anno etc. 63'; an anderer stelle: ,y[idit] Hilf.
1) hier folgt unverstandlicher verschlungener schriftzug.
821. Kaiser Maximilian IL bekundet y dass Konrad von Einer feldt
ihn um die belehnung mit dem hofe Herbede, der votn reiche zu lehen
und vom stifte Kaufungen zu afterlehefi rühre, gebeten habe. 10
Augsburg 1566 apnl 18,
1566 Wir Maximilian der ander von Gottes gnaden erwölter Ro-
apr. 18. ujjgQjier kaiser, zu allen zeitten mehrer deß reichs, in Germanien^
zu Hungern, Behaim, Dalmatien, Croatien und Scblavonien etc.
könig, ertzhertzog zu Oesterreich, hertzog zu Burgundi, Steijr, 15
Kämdten, Crain und Wurtemberg etc., grave zu Tirol etc., be-
kennen öffentlich mit diesem brieff gegen allermeniglich : Nach-
dem unß unser und deß reichs lieber getrewer Cordt von Elver-
feldt undertheniglich angeruffen und gebetten, das wir ime den
hof zu Herwede in der graffschafft von der Marcke gelegen, so 20
principaliter von uns alß Römischen kaiser und dem balligen
reich zu lehen und von dem stiefft KauJEhingen zu affterlehen
ruret und weilandt Schotte von Elverfeldt sein vatter von der
negst geweßenen abbatissin zu Kauffungen zu lehen empfangen
und getragen, und er gleichfals von dem stiefft Kauffungen zu 26
lehen zu erkennen und zu empfahen, da allain erstberurter stiefft
noch in esse und nit verschiener zeit durch die oberkaith diß
orts gantz und gar abgethan, were urputtig und genaigt zu
lehen zu verleihen, gnedigUch geruehen, daß wir demnach ge-
dachten Cordten von Elverfeldt solches seines underthenigs su-30
chens und begerens diese urkhundt under unserm kaiserlichen uf-
getruckten insiegel gnediglich zugestelt und übergegeben haben,
sich derselben seiner notturft und gelegenheit nach haben zu
geprauchen. Geben in unser und deß reichs statt Augspurg den
achtzehenden tag des monats aprUis, anno etc. im sechs und 35
sechtzigsten, unserer reich des Römischen im vierthen, deß Hun-
gerischen im dritten und des Behaimischen im achtzehenden.
Maximilian.
Ad mandatum sacrae caesareae majestatis.
Collationirt und vleissig auscultirt ist diese vurß. copeij mit 40
1^1 nov. 6. 4dd
dem waren und rechten besiegelten original, darmit sich dieselbe
von wortt zu wort concordiert und vergleicht, durch mich Die-
therichen Beckman offenparen und approbirten notarium teste
manu propria.
5 Cop.-pap. vid. in Wetzlar, abtheilung Preussen, litt. E. nr. 288/965 stück
18. Aaf der rückseite: ^Copei einer urkhundt der kayß. maijestät, daß Curdt
von Elverfeldt umb belehnung des schultheissenampts und hoffs Herwede ange-
sucht^ Darunter: Jn sachen Gulich pro interesse und Herwede principal contra
Curdten von Elverfeldt. nr. 1. P[roductum] Spirae 11. septembris anno etc. 78
10 [18.]* Reg. Aander-Heyden 2, nr. 96.
822. Wilcke von Bodenhausen bittet den landgrafen Wilhelm IV, zu
Hessen um die genehmigung zu einer Verhandlung mit den Vorstehern
des stißes Kaufungen wegen eines hauses zu Witzenhausen, das er
vom stifie erkaufen wolle.
15 1567 nooember 6.
Durchleuchtiger, hochgebornner fürst. E. f. g. sein mein 2567
schuldig unntertenig unnd gehorsam diennst zuvor. Gnediger nor. 6.
her. E. f. g. mach ich unterteniglich nit vorhalten, das der stift
Kauffungen eine alte behausunge zu Witzenhausen in der stadt
20vonn alters besitzlich herbracht, wilche aus besonnder gnediger
bewilligung e. f. g. großvatter und her vatter fursten zu Hessenn
etc. milder gedechtnus mein großvatter unnd vatter vom stifte
obberurt innegehapt, unnd ist dasselbige neulig uft abganng
meines vatters auch vonn hochermelten furstenn e. f. g. her
25 vatter jungfrauw Annenn vonn Bodennhaußenn, welche ein
klosterpersonn gewesenn, die zeit ires lebenns auffs neue vor-
schriebenn. Als das gebew nhun alt, dreymal unnderschidlich
zusamengeflickt unnd ohne genntzliche vomewerunge nicht wol
kann gebessert werdenn, wer *) ich wol geneigt, wann es mit gne-
30 diger begunstigung e. f. g. gescheenn konnte, mit denn vorstenn-
demn des hausses Kauffungen umb die hoberedung vor ein ge-
burlich kauffgelt uff einenn erbkauff zu hanndelenn unnd dassel-
bige danckbarUch zu bezalenn, dessenn auch die berurte vorstenn-
der irer vorwaltung nach dem stifte zu gutte willig, unnd solch
85 kauffgelt dem stifte mher nutz bringen, als wenn mann die hauß-
stedte austhette, wie e. f. g. ich auch algereit vor dieser zeit habe
annsprechenn lassen unnd damals die gnedige vortrostunge be-
komenn, dieselbige wolte sich der sachen erkundigenn unnd mich
vor einem anndernn gnedigUch darzu komenn lassenn, dessenn
40 ich mich dann in unnderthenigkeit bedanckenn dhu. Unnd ge-
600 1670 nov. 2^.
lanngt demnacli nochmals ann e. f. g. mein unnderthenige bit,
dieselbige wolle mir so gnedig erscheinenn, das e. f. g. vorwil-
ligung zu diesem kauff mir gegonnet xmnd dessenn mir deine
bescheinunge mitgeteilt worde. So wil ich darann sein, das
gleich meiner Schwester ann irer leibzucht vonn hochermeltem 5
forsten jüngsten erhalten nichts sol abgebrochenn werden unnd
wüs nebenn gutter bezalung des kauffgelts gegenn e. f. g. mit
meinenn gehorsamenn diennsten über die pflicht zu vordienenn
ider zeit inn unndertenigkeit fleiswillig erfundenn werdenn. Da-
tum denn 6. november, anno etc. 67. 10
E. f. g.
undertheniger
Wilcke vonn Bodennhausenn
der eider.
[Adresse auf der rückseite :] Dem durchleuchtigenn, hochge- 15
bomenn furstenn unnd herrnn hermn Whillem ^) lanndtgraven zu
Hessenn, Dietz, Ziegennhain unnd Nidda etc., meinem gnedigenn
fursten unnd hermn, unnderteniglich zu behanndenn.
Orig.-pap. der stand, land.-bibl. zu Gassei, Landau Collect, über das kloster
Kaufungen U. fol. A. Siegel abgefallen. Auf der rückseite über der adresse:20
,Wilcke von Bodenhausen schreibt der behaußung halber zu Witzenhausen dem
Stift KaufEungen zustendig^ sowie unter der adresse: ,Praesentatuni Cassel den
8. novembris anno etc. 67*.
1) orig. ,wor'. 2) aus zuerst im texte gestandenem ^Philipen* corrigirt.
823. Kaiser Maximilian IL stellt den hof Herbede nctch aufhebtmg25
des klosters Kaufungen und dein tode der letzten äbtissin untei* die
hoheit des Herzogs zu Cleve als grafen voti der Mark,
Speyer 1570 november 22.
1570 Wir Maximilian der ander, von Gottes genaden erweiter
nov, 22, Römischer kaiser, zu allen zeitten merer des reichs, inn öerma-30
nien, zu Hungern, Behaim, Dalmatien, Croatien unnd Sclavonien
etc. künig, ertzhertzog zu Oesterreich, hertzog zu Burgundi, Steyr,
Klämdten, Crain unnd Wirtemberg etc., grave zu Tyrol etc.,
bekhennen öffentlich mit disem brief unnd thuen khundt aller-
meniglich : Als unns der hochgebornn Wilhelm hertzog zu Grülch, 35
Cleve unnd Berg, unnser lieber ohaim, schwager unnd fürst, ge-
horsamblich zu erkhennen geben, welcher massen der stifft unnd
abbtissin des closters Kauffingen im lanndt zu Hessen gelegen
vor Jahren, als derselb stifft noch inn guetem standt unnd wesen,
einen freyen reichshof Herbede genant, inn seiner lieb gravschafft 40
1570 nov. 22. 501
Marckh, welche von nnnß unnd dem heiligen reiche zu lehen
ruert, gelegen, sambt dessen zugehörigen leuthen unnd guettem
ingehabt unnd, obwol hernach als in bemeltem lanndt zu Hessen
der religion halben enderung fürgenomen, der stifft zerstört, ge-
5 dachte abbtissin unnd die closterjunckhfrawen sich von ainander
begeben, die gueter eingezogen unnd das closter inn ain weltlichs
schloß verwandt worden, so hette doch bemelte abbtissin sich
berürts hofs Herbede ausserhalb des stiffts durch iren dahin ge-
stellten schuldthaissen, ainen von Elverfeldt, die zeitt ires lebens
10 ettlichermassen angenomen. Als aber volgents sy, die abbtissin,
mit todt abganngen, wurde biß daheer bemeltem hof unnd dessen
hofleuthen von niemant rechtmessigelich vorgestannden, sonnder
unnderstuenden die erben desselben gewesnen schuldthaissen, die
von Elverfeldt, sich deren nunmehr zu unndememen, sy vom
15 reiche abzuziehen, auch mit unträglichen bürden unnd dienst-
barkhaitten zu beladen unnd von freyen reichsleutten zu iren
leibaignen leutten zu machen, wo sy nitt dargegen der gebuer
verthaidingt wurden. Dieweyl sy aber solches für sich selbst
nit vermöchten, hetten sy, die hofleuthe, sein lieb als den landt-
20fürsten, dem solcher hof mit gebott unnd verpott, laistung ge-
mainer reichs unnd lanndtsteuem, auch sunst durchaus mit der
landtfürstlichen obrigkaitt unnderworffen, zu mehrmalen ange-
lanngt unnd gebetten, sich irn anstatt ainer abbtissin antzunemen
unnd sy bey iren alten rechten unnd freyhaitten hanndtzuhaben.
25 Welches aber sein lieb weitter, als sich von solcher lanndtsfurst-
lichen obrigkait wegen geburte, one unnsem austruckhlichen con-
sens unnd verwilligung zu thuen verwaigert unnd derwegen vil-
gedachte hofsleuthe an unnß remittiert unnd gewisen hette, wie
unns dann sy, die hofsleuthe, selbst ebnermassen unnderthenig-
80 lieh furgebracht unnd neben seiner lieb umb denselben unnsem
consens unnd verwilligung diemuetigelich angesuecht unnd ge-
beten. Deß haben wir, angesehen solch obemants unnsers lieben
ohaimen, Schwagers unnd fürsten des hertzogen zu Gülch unnd
der hofsleuthe selbst diemuetig pitt, innsonderhait auch seiner
35 lieb daneben gethanes zimblichs erpieten, den zynß, so der abb-
tissin unnd dem stifft Kauffingen jährlich darvon zu raichen ge-
brauchig gewesen, zu nutz aines anndem adelichen unvermög-
lichen stiffts inn seiner lieb lannden gelegen zuwenden unnd, da
das closter Kauffingen widerumben über khurtz oder lang in
40 vorigen standt käme, demselben seine gerechtigkait daran wider
einzuräumen, unnd darumb mit wolbedachtem mueth, guetem
602 1670 nov. 22.
rath unnd rechter wissen obernantem unnserm lieben ohaim,
Schwager nnnd fürsten hertzog Wilhehn zu Gülch unnd seiner
lieb erben unnd nachkhomen, graven zu der Marckh, unnsem
gnedigen consens gegeben^ zugelassen unnd bewilligt, thuen das
auch hiemit von Römischer kaiserlichen machtvolkhomenhait B
wissentlich in crafft ditz briefs, nemblich das sein lieb, dero
erben unnd nachkhomen, wie obsteht, mehrgemelts stiffts Kauf-
fingen jura unnd gerechtigkaitt an gedachtem hof Herbede unnd
seinen zugehörigen leuthen unnd guettem anstatt solches closters
allermassen, wie es dasselb zur zeit gehabt, als es noch in guetem 10
standt gewesen, innhaben unnd demselben zum besten schützen,
handthaben unnd verthaidingen sollen, doch unnß unnd dem
heiligen reiche an unnsem unnd sonnst menigelich, innsonnder-
hait auch vorgedachts gewesnen schuldthaissen erben, denen van
Elverfeldt, an ir jedes rechten so wol zu offtberuertem schuldt-15
haissenampt als dem hof Herbeden unnd dessen zugehörigen
leuthen und guettem unvergriffen unnd unschedlich. Unnd dann
mit der außthruckhHchen beschaidenhait, das sein Heb den zynß,
so der abbtissin unnd dem stifft Kauffingen järlich davon zu
raichen gebreuchig gewesen, obgesetztem seiner lieb erpieten20
nach zu ainem anndem adenlichen stifft inn seiner lieb lannden
gelegen zuwenden unnd, da das closter Kauffingen widerumb
über kurtz oder lanng in vorigen stanndt kompt, demselben
solche sein gerechtigkait an beruertem hof wider einzuräumen,
auch dessen alles seiner lieb ainen revers in behöriger form zu 25
unserer kaiserlichen reichshofcantzlei zu überantwortten schuldig
seye. Mit urkhundt ditz briefs, besigelt mitt unnserm kaiserlichen
anhangenden insigel, gebenn inn unnser unnd des reichs statt
Speyer den zwenundzwaintzigisten tag des monats novembris,
nach Christi unnsers lieben Herren gepurt funftzehenhundertdo
unnd im sibentzigisten, unserer reiche des Römischen unnd Hun-
gerischen im achten unnd des Behaimischen im zwaiundzwann-
tzigisten jähren.
Maximilian ^).
Nach druck bei Aander-Heyden 2, nr. 104. „Orig. im Staatsarchive zu 36
Düsseldorf, Cleve-Mark 2014. Das an einer schwarzgelben seidenen kordel hän-
gende große majestätssiegel ist sehr gut ausgeprägt und erhalten."
1) „eigenhändige Unterschrift."
1571 juni 12. B03
824. Die landgräflich Hessische kanzlei berichtet, dass das kloster
Kaufungen allezeit den Hessischen landgra/en unmittelbar, dem reiche
aber nur miUelbar unterworfen gewesen sei, daher auch alle landes-
steuern an die landesherrschaft entrichtet habe, so dass die reichs-
b abgaben desselben in denen des gesammten landes mit enthalten ge^
Wesen seien,
1571 juni 12.
Bericht des closters KauSungen halber. i57l
Das stifft oder closter Kauffangenn ist im ambt Cassell eyn •^•**** ^^'
10 meyl wegs von der stadt und also ohne mitteil im niederfursten-
thumb Hessenn gelegen.
Unndt nachdem inn diessem closter vonn alters jungfrawenn
vom adell underhaltenn mmdt aufferzogenn worden seynny so
ist es inn besehener der closter verenderung vor ungeferlich 40
15]haren dem adell unndt gemeyner ritterschafft des furstenthumbs
Hessenn zu handenn gestelt, die es auch vor unndt nach dem
Passawischenn vertrag unndt dem in anno etc. 55 auf^erichtem
religionfriedenn über rechtsverwerte zeit inn irer administration
mit allenn und jeden im furstenthumb Hessen gelegenen unnd
20darzu gehörigen guetemn, renten, zinssenn unndt gefellenn ge-
hapt haben, auch darüber ihre besondere Vorsteher, vögtt unndt
diener gehabt unndt noch habenn. Unndt werdenn die jhar-
lichen nuzungen unndt gefeile diesses closters durch gemeyner
ritterschafft verordente Vorsteher zu nichts anders außgewendet,
25 dann zu ehlicher ausstattung unndt verheuratung armer jung-
frawenn vom adell, so aus diessem furstenthumb Hessenn bürtig
seyenn. Ob nun wohll eynn abttissinn zu Kauffungenn in des
reichs matricuU unndt anschlege gesetzt seinn magk, nicht weiß
mann, was ursachenn halber oder aus wes angebenn, so ist doch
30 einmall gewiß unndt wahr, das ermelt closter Kauffungenn dem
reich niemals ohne mitteil underworffen gewesenn, viel weniger
einiche regalia, privilegia, noch andere freyheitenn oder gerech-
tigkeitenn vom heiligen reich gehabt, wie auch vonn desselbenn
closters wegenn dem reich nie keinn steur gereicht, noch ezwas
36 contribuirt wordenn, sondernn es ist dasselbig closter, als ob
stehet, ohne mitteil inn fürstlicher Hessischer landtsobrigkeit ge-
legenn unndt daher gleich andemn clöstem im furstenthumb
Hessenn vor eynn prelatur unndt standt desselbenn furstenthumbs
jederzeit geachtet unndt gehaltenn, ist auch gleich andemn pre-
40laten unndt stendenn zu allenn uxindt jeden deßelbenn fursten-
604 1571 juni 12.
thumbs obliegendenn nöthenn zu landtagen beschriebenn unndt
erfordert unndt hatt dasjhenig, so jedesmals daselbst beschlos-
senn, gleich andemn prelaten min dt stendenn gehorsamblich ge-
leistet unndt insonderheit alle reichs unndt landtsteur vonn allenn
seynenn im furstenthumb Hessenn gelegenenn guetemn unndt 5
leutenn über rechtsverwerte zeit unndt aller menschenn ge-
denckenn gleich andernn desselben fürstenthumbs prelaten, sten-
denn unnd angehörigenn den fürsten zu Hessen erlegt.
Es habenn auch die furstenn zu Hessenn vonn alters unndt
undencklicher zeit über diß closter Kauffungenn unndt dessennio
angehörige leut ordinariam Jurisdictionen! in aUenn sachenn unndt
fehllenn, sie seyenn peinlich oder bürgerlich gewesenn, unver-
hinderlich exercirt unndt herbracht, auch zu irenn herfertenn
unndt andernn nöthenn eynenn herrwagenn auf diessem closter,
darzu die volge uff denn closterleuthenn unndt noch weiter ihre 15
Öffnung, lager, azung, futter unndt mahll vor ire fürstliche per-
sonenn derselbigenn hoffgesindt, diener, Jäger unndt hundt, auch
vor die beamtenn zu Cassell, so offt unndt dick sie das begert,
frey gehabt unndt herbracht, wie auch ire f. g. diesselbige ge-
rechtigkeitenn noch auff denn heutigen tagk habenn, glichwol20
aber umb des closters unvermöglicheit willen sich dero beschei-
denlich und ohne ubermaß geprauchen.
Aus welchem allenn dar erscheinet, das vielermelt hauß
Kauffungenn nicht alleinn vom heiligenn reich nit herruret, noch
demselbenn mit ichtwas underworffenn, sondernn das es auch 25
insonderheit der contribution halber jegenn dem reich in posses-
sione vel quasi libertatis, die furstenn zu Hessenn aber dersel-
benn steurenn inn kündtlichem besiz, prauch unndt gewehr über
menschen gedenckenn gewesenn unnd noch seynn.
Darmit auch die gelegenheit der jhargefell vonn diessem 30
closter imndt daher weiter die unvermüglicheit jegen dem ver-
meintenn reichsanschlagk zu vememen sey, so ist ann dem, das
Kauffungenn in reichsanschlägenn vermeintlich geseczt ist uff
einenn zu rosß unndt zehenn zu fuß, tregt monatlich nach dem
einfachem! anschlagk funfftzigk zwenn gülden. 85
Nun habenn aber prelaten, ritter unndt landtschafft des
fürstenthumbs Hessenn die in anno etc. 66 bewilligte eylende
Turckenhulff, was die zu des fürstenthumbs Hessenn geburendem
anschlag tregt, zu erlegenn uff sich genommen unndt derwegen
Tinder sich verabschiedet, das zur erhebung solcher eilendenn40
Turckenhulff alle unndt jede im furstenthumb Hessenn gelegene
1571 juni 12. 605
gueter belegt unndt auff jedes hundert guldenn capitall oder funff
guldenn jharlicher renthe eynn halber gulde contribuirt wer-
denn solle.
Solchem anschlagk nach habenn die Vorsteher gemeyner
6 ritterschafft vonn des hausses Kauffungenn unndt aller seiner zu-
gehörigen gueter, rente, zinsse, zehendtenn unndt gefelle wegenn,
was derenn im furstenthumb Hessenn gelegenn seynn, nichts aus-
genommenn, zu solcher eilendenn Turckenhilff denn verordentenn
obereinnehmemn jegenn Cassell eynnhundert zwainzigk einn gul-
10 denn unndt zwainzigk vier albus unndt vonn aller irer zum haus
Kauffungenn gehöriger unndt im furstenthumb Hessenn ingeses-
sener underthanenn unndt derselbenn haab unndt gueter wegenn
eynnhundert unndt eynenn guldenn unnd mehr nicht erlegt.
Tregt also die steur zusanmienn beydts vonn des hausses Kauf-
löfungenn unndt der darzu gehorigenn underthanenn wegenn
überall zu der ganzenn eilendenn Turckenhilff zweyhundert
zwainzigk zwenn guldenn unndt zwainzigk vier albus.
Da aber das haus Kauffungenn obermeltem vermeintenn
reichsanschlag nach diesse eilende Turckenhulff hette erlegenn
SOsollenn, so wurde diesselbige zwölffhundert unndt vierzigk acht
guldenn unndt also eynn höhers unndt mehrers angelauffenn
unndt ertragenn habenn, als Kauffungen von allenn seynenn im
furstenthumb Hessenn gelegenenn gütemn ann jharlichenn rentenn
unnd gefellenn einzukhommenn hatt.
25 WiewoU auch disß hausß Kaufungenn im landt zu Thüringen
under churfurstlicher Sachssischer landtsobrigkeit eynn dorff He-
roldeshausenn genant liegenn hatt, so wird doch dasselbig mit
allenn reichs unndt landtsteurnn hochgedachtem churfurstenn ver-
haltenn unnd darvonn ins furstenthumb Hessenn nichts gereicht.
30 Aus welchem bericht dar erscheinet ersÜich, das Kauf-
fungenn zu einiccher reichscontribuüon nicht kann noch magk
gezogenn werdenn, wie es auch dem reich niemals wedder heller
noch pfennig contribuirt, unndt vors andere, wann es gleich
vom heiligenn reich herrührte unndt demselben ohne mitteil
35 underworffenn, auch jegenn dem reich in possessione vel quasi
libertatis nicht wehr (als gleichwoll das wiederspiell offendtlichenn
am tage ist) ^), das ihme doch obermeltenn vermeintenn reichsan-
schlagk seiner kündtlichenn unvermöglicheit halber zu entrichten
unmüglich wehr.
40 Signatum den 12. junii anno 157 P).
606 1575 sept. 29.
Gleichzeitige cop.-pap. in M., ob. stockhaussaal 5706} stift Kaufimgen,
dessen reichsunmittelbarkeit betr. Ohne Unterschrift und adresse. Aus dem
fehlen aller curialien dürfte zu vermuthen sein, dass dieser bericht von der land-
gräflichen kanzlei zu Cassel mit unbekanntem begleitschreiben behufs abwehr
der forderungen seitens des reichs- oder kreisregimentes an die betr. kanzlei 5
adressirt war. Das concept befindet sich in der stand, landesbibl. zu Cassel,
Landau Collect, über kloster Kaufungen II. fol. A.
1) die klammem sind auch in der vorläge. 2) datumzeile von band
des correctors.
825. Landgraf Wilhelm IV. zu Hessen beschwert sich bei kaiser 10
Maximilian II. darüber, dass der herzog zti Jülich dem schultheissen
Kaspar von Elverfeldi bei bedrüchung d^r hoßeute des Kaufungschen
hofes zu Herbede durch die finger sehe und diesen hof unrecht-
mässiger weise für seine landeshoheit in anspruch nähme.
Melsungen 1575 September 29. 15
1675 Allerdurchleuchtigster, großmechtigster und unuberwindt-
**^ • • lichstor Bömischer kaiser. Ewer Römische ^) kayserliche majestet
seintt meine allerunderthenigste, schuldige und gantz willige^)
dinste jederzeit*) zuvom. Allergnedigster her. Ewer kayserliche
majestet gebe ich in aller underthenigkeit zu erkennenn, das in 20
meinem fürstenthumb allernegst bey Cassell das hauß Kauffun-
genn gelegen, welchs vor zeittenn eyn stiefft gewesenn, darin-
nenn jungfrawenn vom adell ufferzogenn wordenn, und als sich
vor jarenn die verenderunge *) des closterlebens zugetragenn, ist
dieser stiefftt zu ehrlicher ausstattunge adelicher jungfrawen25
dieses fürstenthumbs Hessenn durch weilandt meinenn herm
vater seligen deputirtt und verordenet, auch zu dem ende ge-
meiner Hessischer ritterschafftt dasselbig hauß Kauffungenn mit
allen seineim in und zugehörigen guttemn und gerechtigkeitten
ubergebenn und zugestellt, daher dan gemelte Hessische ritter-30
schafftt durch ire insonderheitt aus irenn mittein hierzu deputirte
Vorsteher solch hauß Kauffungenn mit allen seinenn beidts in
und ausserhalb meines fürstenthumbs under andemn obrigkeitten
gelegenen und darzu gehorigenn dorffem, höfen, güttern, rent-
tenn, zinsenn und gefeilen vor und nach dem religionfrieden in 85
geruiger administration und Verwaltung biß auff diese zeitt men-
niglichs unverhindertt gehabtt und herbrachtt.
fj Nun hatt aber dis hauß Kauffungenn under andemn sei-
nenn guttemn auch einenn hoff und etzliche darzu gehörige hoff-
leuth zusambtt eynem schultheissennambtt über solchenn hoff ^) 40
1B76 sept. 29. 507
zu Herbede under dem hochgebomenn furstenn, meinem freund-
lichenn^ liebenn vetter und schwager hertzogk Wilhelm zu Qü-
lich etc., vonn etzlichenn viel hundertt jaren hero in geruiglichem
brauch, besitz und gewehr herbracht, welchs schultheissenambtt
Bein abtissin zu Kauffungenn akeitt von des Hauses Kauffungeim
wegen und demselbenn zum besten gegen geburliche vergeltunge
und uS gewisse maß, doch lenger nicht dan ad vitam andemn
außgethann und verlawen®), krafft welcher leyhe es am letztenn
an einenn Caspar vonn Elverf eldtt ') genant kommenn und er-
lOwachssenn ist.
Als nun itzgemelter Caspar vonn Elverfeldtt sich nicht allein
dieses schultheissennambts zu misbrauchen und die Kauffungische
hoffleuth zu Herbede mit unzimlichenn dinsten und in vil andere
wege wieder kundtlich herkommen zu beschwerenn, sondernn
15 auch dem hauß Kaufiungen seine am selbigen hoff und schult-
heissennambtt habende und vonn so vielen hundertt jarenn her-
brachte unzweivenliche erbgerechtigkeitt zu intervertiren und zu
schwechen understanden, seint die Vorsteher gemelter meiner
ritterschafftt daher, wie auch ingleichem uff vielfaltigs wehclagenn
20 der armen von dem von Elverfeltt betrangtter Kauffungischenn
hoffleuthe zu erhaltunge des hauses Kauffungenn so gar kund-
licher gerechtigkeitt und abwendung irenn hoffleuthenn zuge-
fuegtter drangsaln gemüssigtt wordenn, sich dessenn über denn
vonn Elverfeldtt vor hochermeltem meinem freundlichenn, lieben
2B vettern und schwager dem hertzogenn zu Qulich (weill in seiner
liebden fürstenthumb beids der hoff Herbede gelegenn und der
vonn Elverfeldtt gesessenn) ®) zu beclagen und verhörstäge auszu-
bringen, darauff auch die Sachen durch seiner liebden Verord-
nung umb negst verschiene ostem zum Ham zwüschen beiden
90 vorbenanttenn parteyen, meiner algemeinenn Hessischenn ritter-
schafft und irenn verordenten vorstehemn als clegemn an einem
und Caspar vonn Elverfeldten als beclagtem am andemn theill,
in verhör gezogenn wordenn.
Ob nun woU seine liebden in solcher verhör, wie auch
35 zuvor niemals an berurttem Kauffungischenn hoff und darzu ge-
horigenn hoffleuthen und schultheissennambtt zu Herbede einiges
interesse, rechtens noch gerechtigkeitt angemast, darbenebenn
auch seine liebden in beschehener verhör ires undersassenn des-
senn vonn Elverfeldtt offenbaren unfueg, wie seine Hebden selbst
40 in irem schreibenn an mich bekennen, gnugsam befundenn und
daher meine ritterschafftt in gentzlicher hoffnung und Zuversicht
508 1575 sept. 29.
undertheniglichenn gestanden, es solte und würde ihnenn in
dieser irer gerechten und wolbefugtten Sachen gegenn denn vonn
Elverfeldtt die justitia administrirtt worden sein, so fertth aber
seine liebden, nicht weiß ich aus weß verleittung, zu und zeucht
viel angezogenen Kauffungischen hoff Herbede®) mit seinenn zu- 5
gehorigenn hoffleuthen und gerechtigkeitten (weill der vonn Elver-
feldtt umb seines kundtlichen unfugs willenn denselbenn lenger
nicht behaltenn kan) ®) selbst ein, wendett dessen gegenn mich und
meine ritterschafftt diese Scheinursachen vor: Erstlich das ange-
regtter hoff und gutt in seiner liebden lands obrigkeitt gelegenn, 10
darumb seine liebden in mangell einer abtissin zu Kauffungen
befugtt seyen, solchen hoff einzuzihenn und zu andemn mildenn
Sachen zu verwendenn, zum andemn hettenn auch seine liebden
dessenn von euer kayserlichen [majestet] ^®) außdrucklichen beve-
Hch erlangtt. 15
Wiewoll ich nuen seine liebden hinwieder zu gemuett ge-
fürth, welcher gestaltt der in anno etc. 55 uffgerichte religion-
frieden der domals eingezogener und verendertter geistlichenn
gutter halben klare zill und maß geb, darinnenn aber gar nicht
zu befinden, das seiner liebden oder andemn obrigkeitten nach- 20
gegebenn sey, auch in futurum und also nue mer die under
ihnenn gelegene geistliche gutter einzuzihenn, sintemall daraus
under denn stenden des reichs ein seltzame Verwirrung ervolgen
und endlichen desfals eines newenn rehgionfriedens vonnothenn
sein wolte, zudem das disf als seine libden als landesfürst pro ad- 25
ministranda justitia von meiner ritterschafftt undertheniglich er-
suchtt, seine liebden auch als Ordinarius ohne alle anmassung
einiges Interesse oder gerechtigkeitt sich der verhör undemom-
men, darumb diese von seiner liebden beschehene einzihung des
hoffs und seiner zugehor umb so viell befrembdter zu vernehmen 80
sey, das auch seine liebden meines gentzlichen Versehens diesel-
bige ire einzihunge mit dem bemmbttenn euer kayserüchen ma-
jestet rescript "), ob gleich dasselbig vorhanden, (davonn mir doch
weitter nichts bewust ist) ^) gar nichtt wirdt justificirenn koimen,
sintemall euer kayserliche majestet eben so wenig als aller irer 35
vorfahm Römischenn kayser gemüth, will und meinung sein
würde, mir und meiner ritterschafftt, unser unerfordertt, viel we-
niger gehortt, ichtwas an unserm rechtenn durch einig rescript
zu entzihenn etc. So bleibtt doch seine liebden dessenn allenn
unerachtett sonder zweivell aus anderer leuth verleittung uff 40
irem vornehmen und vermeintt vielgedachtenn Kauffungischenn
Iblb sept. 29. 609
hoff zu Herbede mit seiner zugehorigenn gerechtigkeitt in han-
denn zu behalttenn.
Wan aber dasselbig ein newerung, welche zu merglicher
schmelerung des hauses Kauffungen und zu sonderm praejuditz
Betzlicher anderer in Duringen, Braunschweig und under andern
obrigkeittenn gelegener Kauffungischen dorffer und gutter, die
meiner ritterschafftt gegenn Kauffungen biß uff denn heuttigen
tag unverhinderlich gevolgt worden, gereichen thutt, derwegenÄ"
ich uff vielfaltigs meiner ritterschafftt underthenigs ersuchenn
lOgemüssigt werde, euer kayserliche majestet hirunder in aller un-
derthenigkeitt anzulangen, so ersuche euer kayserliche majestet
ich mit gantz gehorsamer underthenigster bitt, euer kayserliche
majestet geruhe disfals, das vonn ir, meiner und meiner ritter-
schafftt ungehortt erlangtes rescript (ob etwo dasselbig vorhanden
15 wer) ^) allergnedigst zu endern und bey meinem freundtlichenn
liebenn vetternn und schwagern dem hertzogenn zu Gülich die
Vorsehung zu thun, das vielgedachter hoff Herbede zusambtt
seinenn hoffleuthen und schultheissennambtt beim hauß Kauffungen,
darbey solchs alles über etzliche hundertt jar unverrücktt ge-
20wesenn, nochmals gleich andern Kauffungischen guttern bleiben
und gemeine Hessische ritterschafftt sich dessenn allenn zu ehr-
licher ausstattung irer adelichen töchter beschehener Verordnung
nach erfrewenn mog. Solchs thue zu euer kayserlichen majestet
ich mich zusambtt meiner ritterschafftt der billickeitt nach in
25 aller underthenigkeitt getrosten, seint es auch umb dieselbige
euere kayserliche majestet jederzeit in underthenigstem gehorsam
zu verdienenn schuldig und willig. Datum Milsungen^^) am 29.
septembris anno etc. 75.
Euer Römisch kayserlichen majestet
30 allerunderthenigster schuldiger
und gehorsamer fürst
Wilhelm landgraf zu Hessen.
[Adresse auf der nickseite:] Dem allerdurchleuchtigstenn,
grossmechtigistenn und unüberwindtlichstenn fürstenn und hemn
35hem Maximiliane dem andernn, erweitem Römischem kayser, zu
allenn zeittenn mehrern des reichs, in Germanien, zu Hungemn,
Behem, Dalmatien, Croatien und Schlavonien konigen, ertzher-
tzogen zu Osterreich, hertzogen zu Burgundi, Steyer, Karndten,
Crain und Württemberg, gravenn zu Tiroll etc., meinem aller-
40gnedigtenn hern.
610 157'8.
fCanzleivermerke unter der adresse:]
Hessen 1. Wilhelm contra Gülich.
A[cceptum] 22, octobris anno 76 ").
Hessen contra Gulch per Kauffungen und hoff Herbede ").
Zwei gleichwertbige orig.-pap. im haus-, hof- und Staatsarchive zu Wien, 5
von verschiedenes! bänden geschrieben; dasjenige, nach welchem die abschrift
genommen wurde, habe ich mit A., das andere mit B. bezeichnet; beide orig.
t|ind von landgraf Wilhelm eigenhändig unterzeichnet und waren mit rothen
siegeln verschlossen, von denen nur noch geringe spuren übrig sind. Die doppelte
ausfertigung mit den weit auseinander liegenden empfangsvermerken lässt sich 10
vielleicht dadurch erklären, dass der landgraf, durch daa ausbleiben der antwort
ungeduldig geworden, nach mehr als 9 monaten sein gesudi unter dem früheren
datum wiederholte. Die randbemerkungen zu A. sind von anderer band als der
text. Eine cop.-pap, ohne den eingang des Schreibens in Landau Collect, über
das kloster Kaufungen Ü. fol. A. (stand, landesbibl. zu Cassel). 15
1) in B. fehlt ,Römi8che^ 2) ib. ,gehor8ame* statt ,gantz willige*.
3) ib. ,allzeit'. 4) ib. ,verenderungen^ 5) ib. folgt hier ,und hoffleuthe*;
hier randbemerk, in A.: ,Hoff zu Herbede'. 6) ib. ,verlauhen^ 7) rand-
bemerk, in A.: ,Everfeldt^ 8) die klammern sind auch im orig. 9) am
rande ,Dux Juliac[enBis] den hoff eingezogen^ 10) ,maje8tet* fehlt im orig. 20
11) am rande ,Re8criptum cae8aris^ 12) B. ,0as8el' statt ,Milsungen\ 13) ib.
,A[cceptum] 9. augusti 76*. 14) ib. ,landgraf Wilhelm zu Hessen contra Giilch
per hof zu Herbede*.
826. Ausztig aus ^Articulirte clag deß edlen unnd ehmvesten
Conradten vonn Elverfeldts clägern contra richter unnd sampt-25
liehe hoffleuth des hoffs Herbede beclagten", betreffe^td das ver-
häüniss des genannten hofes zum stiße Kaufnngen.
[1578.]
[1578,] Zum funfften wahr, daß gedachter Conradt vonn Elverfeldt
berurt lehen mit seiner zubehor vonn der letst geweßnen ap-30
tißin Helena Freisekens, so anno etc. 65 *) inn Gott verschieden,
auch zu lehen empfangen unnd getragen.
Zum sechsten wahr, daß ein obrigkait oder landtgraffschafft
Heßen verschinner jaren ermelt frei stifft Kauffingen gantz unnd
gar abgethan unnd kein aptisen noch canonisen des orts mehr 35
vorhanden.
Zum siebenden wahr, daß derhalb gemelter Conradt vonn
Elverfeldt die B*omiß kay. mayestet seinen allergnedigsten herren
alß anstatt des obberurten kay. freyen stiffts Kauffingen ober-
lehenherren anno etc. 66 umb allergnedigste belehenung vorge-40
melts lehens allerunderthenigst angesucht.
Zum 13« wahr, dass die hoffleuth deß hoffs Herbede schul-
1678. SU
dig und verpfliclit sein, järlichs uff Andreae ^lostiali dem lehen-
herren ein benandten zinß zu bezallen, welchen zins die hoffleittii
nennen daß Hessengeltt.
Aus stück 8 der im Staatsarchive zu Wetzlar befindlichen akte Preussen litt.
6E. nr. 284/966, fol..l7ff. Der process wurde nach Aander-Heyden 2, nr. 124
im jähre 1578 beim reichskammergericht eingeführt.
1) sie starb also im jähre 1566, nach dem necrologium Gerdense (im be-
sitze des königl. gyranasiums zu Paderborn) am 21. märz und zwar ohne zweifei
im kloster Gehrden. Von ihr sagt nämlich Schaten 8, 282: „Gerte eam postea
10 ad Gerdense monasterium reversam et in eo tandem pientissime defunctam esse
non obscure coUigi videtur ex Gerdensi nccrologio, in quo ad diem vicesimam
primam martii ita legitur: xii. kalendas aprilis obiit venerabilis Helena Fresken
domina electa ad monasterium sancti salvatoris in Gonfngio, monacha nostrae
congregationis." — Mit ihrem, der letzten äbtissin tode schliesst
15die geschichte des nonnenklosters Kaufungen ordinis sancti
Benedicti.
Nachträge
zum i. und 2. bände.
27 a. Bischof Werner (zu Minden) kauß von der äbtissin zu Kau-
fungen ein gut in Gehlenbeck.
[zuHschen 1153 juli und 1170 november 10.]
Wemherus episcopus emit quoddam in Gelenbike predium /]pw. ii53
6 ab abbatissa in Coyfingen, unde fratribus ^) . . . •^* !f?^
Notiz aus einem im königl. Staatsarchive zu Hamiover ruhenden necro- *'^^* ^^--Z
logium des hochstiftes Minden Ms. XU 49, bl. 15 zum 22. juli (Maria Magda-
lena). Die eintragung scheint ziemlich gleichzeitig gemacht zu sein. Die da-
tirung kann nicht näher bestimmt werden, als durch die regierungszeit des bi-
lOschofes. — Die ganze mittheilung verdanke ich der gute des königl. staats-
archives zu Münster i. W.
1) das folgende ist radirt und darüber etwa um's jähr 1270 etwas anderes
geschrieben, so dass die ursprüngliche eintragung nicht mehr zu erkennen ist.
39 a. Äebtissin Lutgardis zu Kaufungen belehnt den ritter Arnold
15 von Didinchoven mit der durch die ächtung und hinrichtung des grafen
Friedrich von Isenburg erledigten vogtei zu Herbede.
Brühl (?) 1227 februar 1.
In nomine sancte et individue Trinitatis. Que geruntur in i22r
tempore, ne labantur cum tempore, poni solent in lingua testium f^^' ^*
20 et scripture memoria perhennari. Innotescat igitur omnibus, ad
quos presens scriptum pervenerit, quod ego Lutgardis Confun-
gensis abbatissa, cum advocatia curüs nostre in Herebede ex male-
ficio Friderici quondam comitis in Isenberg, qui eandem de manu
nostra tenuit, per sententiam imperii a principibus approbatam
25nobis vacaret, Arnoldum militem de Didinckhoven de communi
consensu tam fratrum et sororum quam ecclesie nostre ministe-
rialium, accepto ab eo competenti servitio, eadem infeodavi bis
83
614 1277 aug. ^.
presentibus Metheide capellanissa ecclesie nostre, canonica, Beyn-
hardo et Conrado ejusdem nostre ecclesie canonicis, Volperto et
Eggehardo dapifero ministerialibus, Arnoldo de Linnebecke et
aliis quam pluribus. Acta sunt autem hec in ecclesia Bmlo in
octava Conversionis beati Pauli anno ab incamatione Domini 5
millesimo ducentesimo vicesimo sexto, kalendis februarii.
Nach einer abschrift des 18. jahrh. der stand. land.-bibl. zu Oassel, Lan-
dau Collectaneen über kloster Kaufungen I. fol. G. Was die datirung betrifft,
so kann, da die Urkunde auf die sentenz könig Heinrichs VIL von 1226 no-
vember (urk. nr. 39) bezug nimmt, die belehnung erst im jähre 1227 der heu- 10
tigen Zeitrechnung geschehen sein. Das Cölnische jähr begann mit der ostervigil,
daher die Urkunde 1226 hat. Gedr. : Westf. urk. buch 7, nr. 291.
52 a. Äebtisain Bertradis zu Kaufungen kommt mit den bürgern der
Stadt Münden überein, dass die abgäbe des besthauptes van deren gu-
tem zu Hedemünden nicht von ihnen, sondern van ihren Colonen dem 15
kloster zu entrichten sei; tvürden aber die guter wüste liegen, so be-
hatte sich das kloster seine rechtsansprüche vor.
1277 august 27.
ij^Y Bertradis Dei gracia abbatissa in Cophungen universis, ad
aug. S^. quos presens scriptum pervenerit, salutem in Domino. Quoniam90
ea, que geruntur in tempore, cito labuntur cum flexu temporis,
necesse est, ut ea, que fiunt, sub scripti testimonio conserventur.
Quocirca notum esse cupimus tam presentibus quam futuris, quod
nos cum dilectis nobis in Christo burgensibus civitatis Munden
in eo convenimus pari oonsensu, quod, si aliqui predictorum agros, 25
mansos aut areas habuerint in villa Hedemynne, nobis et ecclesie
nostre solventes in morte ipsorum jus pocioris capitis, quod vulgo
curmede^) dicitur, non ab ipsis burgensibus requirere debeamus,
sed a colonis eorundem, cum ipsi coloni transierint de medio
hujus vite, tali condicione, si prefata bona per predictos bur-90
genses locata fuerint ad colendum. Si vero, quod absit, eadein
bona nostra per negligenciam ^) ipsorum desolata manserint et
inculta, jus nostrum quodcumque requiremus, ubi de jure fuerit
requirendum. In hujus rei certitudinem presentem litteram de-
dimus nostri sigilli robore communitam. Datum anno Domini 85
mcclxxvii, sexto kalendas septembris.
Nach einer die abkürzungen nachbildenden abschrift von ende 15. jahrh.
im Staatsarchive zu Hannover, depositum der Stadt Münden, abschriften.
1) vgl. Hildebrand in Qrimm Wörterb. 5, 2813. 2) vorl. ,neglienoiam*.
1425. — 1443 iuni ÖO. ft. 61 8
378 a. Auszug aus dem einnahmeregister des Fritzlarer archidiaco-
naissprengels im jähre
1425.
' De altaribus in Kauffangen. 14J^5.
5 de altari sancte crucis 2 punt.
de altari sancti Benedicti 2 punt.
de altari sancti Nicolai 1 punt.
de altari ad sanctum sepulcrum 34 sol.
de altari beate Marie
10 de altari in Kaldenbacb 3 punt.
Nach dem drucke bei Falckenheiner Geschichte Hessischer städte und
Stifter 2, 218.
427 a. Aebtissin Elisabeth von Waldeck und küsterin Loricha von
Weilnau zu Kaufungen bestätigen die von der gemeinde Hedemünden
Ih gemachte Stiftung zweier, wöchentlich am montage und dienstage in
der dortigen pfarrkirche zu celebrirenden heil, messen.
1443 juni 20. a.
Wir Elizabeth von Waldeck abbatiscben, Loriche von Wye- 1443
lennauwe costorynne, cappitelsjungfrauwe des konniglichen stiefftes*^"*** ^*
20 zcu Kauffungen, bekennen uffintlich in und mit crafft diesses un-
sers uffen briefes vor allermenlich vor uns und unser nachkum-
men, das wir solliche zwo ewige mesße, alse dy bescheyden fro-
men lute, der rad, altemanne, Vormunden, fischere, steynknechte
und dye gancze gemeynde zcu Heddemyn Qodde dem almech-
25tigen, der hochgelobten kuschen jungfrauwenn Marien, allem
hummellischem here zcu lobe und eren und allen cristengloybi-
gen seien zcu hulffe und troyste ewiglich alle wochin zcu zwen
genannten tagen, mit namen uff montagk und dinstagk, poben
dye drye ander wontlich herkummen pfarwochinmesse in unser
80 pf arkirchen ^) darselbs zcu Heddemyn mit willen, wiessen, rade
imd vorhengknisse des erbam hern Conrad Kampmans^), yczunt
unsers pherners und cappellans darselbs zcu Heddemyn, irhaben,
gestiefftet und gemachit han nach lüde und Inhalte eyns erers
virsigelten briefes darubber geben, daz wir solliche zwo messe
35 gewilliget und gefolbord han, willigen und folborten dye auch
keynwurtlich in und mit crafft diesses unsers uffen brieffes vor
uns und*) unser nahekummen, als daz dye auch ewiglich ge-
scheen und gehalten werden, inmassen als der brief darubber
geben, inhalden und meldin ist, ane alles geverde und argelist.
616 1448 junl 20. b.
Des zcu kuntschafft und waren bekentnisse geben wir diessen
offen brieff mit unsers abbatischen und des cappitels gemeynem
grossen inges. virsigeld*), dy wir vesüich hiran han thun han-
gen. Datum anno Domini millesimo quadringentesimo quadra-
gesimo^) tercio, ipso die Corporis Cristi. 5
Orig.-perg. des städtischen archives zu Hedemünden, kircbenurkunden
m. a. Beide siege! abgefallen. Gedr.: Zeitschr. f. Niedersachs, gesch., Jahrg.
1900, p. 321 f.
1) hier folgt anscheinend wieder gestrichenes ,zcu'. 2) druck ,Itamp-
mans'. 8) ,yor uns und* auf rasur. 4) ^virsigeld* steht neben ,mges.* am 10
rande. 5) orig. ^kuadragesimo^
427 b. Konrad Kampmann, pfarrer zu Hedemünden, giebt seine Zu-
stimmung zur abhaüung der von der gemeinde Hedemünden gestißeten,
wöchentlich 2 mal in der pfarrkirche daselbst zu celebrirenden heil,
fnessen, 15
1443 Juni 20. b.
1443 Ich Conradus Kampmannus^) pherner zcu Heddemyn zcu
•^*** diesser cziit bekennen uffintlich in und mit crafft diesses uffen
brieffea vor mich und alle myne nachkummen vor allermenlich,
solliche zcwo ewige messe, als die bescheyden frommen lute, der 20
rad, Vormunden, alterlute, fischere, steynknechte und die gancze
gemeynde zcu Heddemyn Godde dem almechtigen, der hochge-
lobeten jungfrauwen Marien, allem hummellischem here zcu lobe
und eren, allen cristengloubigen seien zcu hulffe und troiste alle
Wochen zcu zwen genannten tagen in myner pharkirchen dar- 25
selbs zcu Heddemyn mit willen, wissen und vollebord der er-
wirdigen und edeln frauwen frauwen Elizabeth von Waldeck
eptischin zcu Kauffungen, myner gnedigen frauwen, und ires cap-
pitels jungfrauwin gemachit, gestiefftet und mit almusen irhaben
han noch lüde und inhalde eyns ires virsigelten brieffes darubber 30
gegeben, das ich solliche zwo messe gewilliget und gefolbort han,
willige und folborte die auch keynwurtigÜch in und mit crafft
diesses meynes uffen brieffes, das die ewiglich gehalden werden
und gescheen ane myne und myner nachkummen insage in aller
masse und wise, als der brieff darubber gegeben ußwieset und 35
meldinde ist, ane alles geverde und argeHst. Des zcu warem be-
kentnisse han ich myn ingesegel an diessen uffen bneff gehangen.
Datum anno Domini millesimo quadringentesimo quadragesimo
tercio, ipso die Corporis Christi.
1505 juU 6. — 1513 mai 22. B17
Orig.-perg. des städt. archives zu Hedemünden, kirchenurk. III. b. Siegel
abgefallen. Gedr.: Zeitschr. f. Niedersächs. gesch., jahrg. 1900, p. 322 f.
1) druck ,Ilanipmannu8^
583 a. Aufzug aus dem Mainzer subsidienregister für den clenis
5 Nieder-Hessens.
1505 Juli 6.
Eegistrum subsidii charitativi clero Hassiae inferioris saeculo 1505
xvi*** impositi. ^^* ^•
Anno Domini millesimo quingentesimo quinto, die sexta
lOmensis julii reverendissimus in Christo pater et dominus dominus
Jacobus archiepiscopus Maguntinus etc., princeps elector, in prima
sui inthronisatione ^) imposuit clero dioecesis Maguntinensis duo
majora subsidia et sex procurationes, quorum subsidiorum coUectores
subdeputati per Fritzlariensem et Geismariensem preposituras fue-
15 runt dominus Eaw[e] de Papenheym decanus et commissarius reve-
rendissimi et Hermannus Granwechter cantor ecclesie sancti Petri
Fritzlariensis et levaverunt juxta continentiam hujus registi.
De altaribus in regali ecclesia sancte crucis in Confugio.
20
25
Sancte crucis
56
albus.
Beate Virginia
4
7)
Sancti Henrici imperatoris
12
7)
Sancte Margarethe
5
V
Sancti sepulcri
25
7)
Sancte Trinitatis
10
7)
Sancte Konigundis
3
7)
Capella sancti Nicolai
10
7)
Sancti Benedicti
36
7)
Sancte Juliane in nemore
13
w
Nach dem drucke bei Würdtwein Dioecesis Maguntina in archidiaconatus
dOdistincta tom. 3, 419 und 527 f. (commentatio 10).
1) soll wohl heissen ,in primo [anno] sue inthronisationis'.
623 a. Aebtissin Alfradis, priorin Elisabeth Hake, kelhierin Iseke
von der Becke, küsterin Willa von Bruchhausen und der convent zu
Kaufungen belehnen Heinrich von Bodenhausen, mitregenten zu Hessen,
S6und seine ehefrau Elisabeth mit des stifles haus und einkünften zu
Witzenhatisen auf beider lebenszeit,
1513 mai 22,
Wir Alfferade von Gots gnaden deß keyßerlichen frien stiffts
1513
mai 22.
B18 1513 mai 22.
deß heilgen crutzes zcu Kauffungen ebtyssche, Elyzabet Haken
priorisse, Ißeke von dem Beke kelnersche, Wille von Brughußen
costerin und die gantze convent doselbst bekennen ofiintJich
vor unnß, unßer stifft und alle unßer nacbkomen, daß wir ein-
trechtiglich wol bedachtes müdes und rades mit dem emvesten B
und erbarenn Heinriche von Budenhußen itzunt mitregente deß
furstenthumbs zcu Hesßen umb unßers stifftes husß und hob, so
daß in der stath Witzenhußen gelegin ist, auch mit dem fruchte-
zcehenden doselbst vor Witzenhußen gelegin, wie hirnach volget,
obbirkomen synt, also daß gedachter Heinrich von Budenhußen 10
und Elyzabeth syn eliche hußfrauwe daß genante huß und hob
mit siner zcubehorunge erer beider lebenlangk darinne wonen
und [nach] ^) aUem erem gefallin gebruchen mögen und daß in
gudem gebuwe und besßerunge behalden, und sollin auch den
fruchtezcehenden samen laßin und dar innfuren. und uß und 15
von dem selbigen zechenden sollin und wollin sie alle jar der
eddeln wolgebom frauwen Elyzabeth gebom von Plesse etwan
ebbetissche zcu Kauffungen sobbentzigk malder fruchte, halb kom
und anderteil habber, so er von unßerm stiffte jerlich er leben-
langk vorschribben, diwile sie beyde adder er eins lebet, unvor-20
tzoglich uff Michahelis gebin und betzalen, also daß wir deß son-
der last und von erer liebe und gnade ungemant und sonder
schaden blibenn, ußgescheiden den wyenzcehenden und den flasß-
zcehenden, den habin wir vor unß und unßir stifft behalden,
den selbst samen zcu laßenn adder zcu vorthunde unßerm stifft 25
zcu gude alles noch unßirm gefallin, und so in der vorhande-
lunge bereth, daß bemelter Heinrich von Budenhußen hir en-
kegin unß und unßirm stifft zcu fruntschaff und wynkauff
zcwentzigk Einsehe gülden gebin sollt. Und wyewoll er sich
zcuvomt gereide vorphlicht und daß selbige unßir huß und hoff 90
in gudem gebuwe und besßerunge zcu behaltin gereth und ge-
lobeth, so habin wir doch ubbir daß gewilliget und zcugelaßin,
daß er solche zcwentzigk gülden Einsehe am selbigen huße, wo
daß am nodesten und nutzlichst ist, schimbarlich verbuwen und
die hußunge darmede besßem sali, daß er unß auch also zcu 85
thunde uffs förderlichst zcuvorendenn gereth und gewilliget hat.
Wir habin unß auch an genantem huße und hofe und siner zcu-
behorunge vor unß, die unßem und unßir nachkommen unßir offe-
nunge und herberge darinne vorbehaltin, wan unß adder den
unßem, unßerm^) gesinde deß vonnoden ist, und sonderlich wan 40
wir unßirn wyntzehenden samen laßin, den darinn zcu bren-
1527 dec. 24. 519
gende und nach noitdorfft zcu handellende und zcu vorwarende,
byß so lange wir den von sieden brengen und in unüim stifft
holen mögen. Wan auch gedachter Heinrich von Budenhußen
und Elyzabeth syn eliche huJJfrauw beyde von thodes wegin
6 abgegangen und vorfallin synt, daß Goth nach synem willen
lange vorhalte^ alßdan sali solch unßer husß und hoff mit syner
zcubehorunge und aUer besßerunge, wasß der daranne gethan,
derglichen auch unßer fruchtezcehenden leddigk, loeß und unbe-
swert wedderumb an unß und unßir stifft komen und fallin. So
10 auch dye gedachte Elyzabeth vonn Plesse, ehe dan ehegemelter
Heinrich von Budenhußen adder syn hußfrauwe thodes halbin ab-
ginge, daß Goth nach synem willen fuge, alßdan solden solche
sobbentzigk malder fruchte widderumb an unß und unßim stifft
komen und fallin und unß jerUch dan furters von Heinrich von
15 Budenhußen und siner hußfrauwen er lebenlangk daselbst zcu
Witzenhußen in unßir schum uff unßir husß geliebbert, vergnüget
und betzalt werden an allen vertzogk, hinder und schaden, und
wir Alfferade abbatisse, Elyzabet priorisse, Ißeke kelnersche,
WiUe costrin und ander aUe cappittelsjungfrauwen und convent
20obgenant wollin Heinrichs von Budenhußen und Elyzabet siner
hußfrauwen deß genanten unßirs hußes und hofes mit syner zcu-
behorunge zcu Witzenhußenn, derglichen auch unßirs fruchtezce-
henden doselbst rechte bekennige here und weher syn, hirinne
.gantz ußgeslosßen alle argelist und geverde. Deß zcu orkonde
25 und warem bekentnisß habin wir vor unß, unßir stifft und nach-
komen unßir ebthie und stiffts ingesigele vesüglich unde wisßent-
lich an disßen briff thun hangenn, der gegebin ist nach Cristi
unßers Hern geburt tusent funffhundert und darnach im drye-
tzehenden jare am sontage Trinitatis.
80 Orig.-perg. im freiherrlich von BodenhauBenschen familienarchive zu schloss
Amstein (unter nr. 16). Beide siegel sind abgefallen. Auf der rnckseite von
hand 16. jahrh. (sehr verblasste schrift): ,Contract des hauses in WiizcenhauBen
halber' (von da ab unleserlich).
1) »nach* fehlt im orig. 2) letzter m-strich durch loch zerstört.
85 766 a. Verzeichniss des bei der aufhebung des klosters Kaufungen
vorgefundenen und an die landgräfliche kammer abgelieferten silbers.
1527 december 24,
Anno Domini tausent fünfhundert ^) zwenzig und siebenn auf 1527
den christabendt hat Johan Sachs der registrator dis nachfolgende ^^' '* '
^
620 nach 1527 dec. 24.
sUberwergk in meins gnedigen henm khamem geliffert, wie er
das US denn closternn allennthalben entfangen hat.
Kauffungen.
Ein silbern kestgen vergolt, dorin ist ein stuck des heiligen
kreuzes, hencket ') ann einer grossen silbemn kitten und zwey 5
cleinot derann, hat eins perlein.
Drey bucher beschlagenn mit silber ufi[ä] vergolt, hat eins vil
guter stein unnd perlein.
Ein leidüein') mit perlein unnd dorin zwen grosse stein haben
sü[ber]wergkh, auch ein brieflein, dorin solnn edelstein sein und 10
und auch darneben ettlich gestick von perlein und beschlagk *)
in einem sonder tuch.
Summa des closters Kaufungen weiget mit kupff[er], ble[i] und
anderm, so daran ist, 61 margkh.
Auszug aus der in der folgenden Urkunde nr. 766 b genannten akte in 15
M. und zwar aus dem derselben vorgehefteten, selbständigen und für sich (mit
bleistift) foliirten theile. Das hier vorliegende yerzeichniss steht daselbst fol. 10,
kommt aber auch in dem der folgenden urkimde vor.
1) vorl. ,funfhendert\ 2) ,hencket* wiederholt. 3) = lädlein, kleine
lade oder truhe. 4) vorl. ,be8chalgk^ 20
766 b. Verzeichniss des bei der aufhebung des klosters Kaufungen
vorgefundenen kirchenschatzes, sowie der Urkunden und lehen des klosters.
[nach 1527 december 24.]
[nach Kauffungen stifft.
15S7
dec. 24.] 1 kiUich haben die Jungfrauen by ine behalten. 25
2 killich in den casten gethon.
2 silbern und vergult meßkenchen.
1 silbern und vergult monstrantz.
1 sUbern casten vergult, darin das heilig crutz; ein stuck leigt
auch dameben; 1 silbern kuttel und ein cleinot mit perlin. 30
3 bucher beschlagen, der eins ist vol edelgestein.
1 rot samp[t]casel mit einem perlincrutz.
1 roet damasken rock.
1 swartz samptcasel mit einem perlincrutz und 2 samptrocken.
1 rot samp[t]casel verpleumpt. 35
1 brun atlascasel.
1 weis damasken casel.
1 swarz sampt churkap.
2 alt verpleumpt churkappen.
nach 1527 dec. 24. 521
1 swarz casel sampt mit beschlaok hat die von Pleß enweg.
1 damask casel ist der von Grifft, hat die noch.
Etlich perlin sein in einem leidlein und damebn zwen groß
stein, soln gammahe ^) sein, auch ein briflein mit stein, soln
5 edelstein sein und auch gestick in einem sonder tuchlein.
Den Vorhang mit perlin gestickt.
Bryve der aptey Kauffungen.
1. Fundation des stiffts Kauffungen durch keiser Heinrichn und
Kuniunda seiner hausfrauen. Anno mxv.
10 2. 1 Briff meldet über das dorff Herleßhusen by Creutzberg
oder Isenach, hat keyser Heinrich dem stifft Kauffungen mit
aller uberkeit und oberkeit geben. Anno 1016.
Herleßhusen das dorff tragt mit siner zugehorung an
stendigen geltzinsen 82 Va schock 8 Schniberger etc., unsten-
16 d[ig] 131 Va Hesch Ib. 7 sh , 89 virtel korns, 106 virtel haf-
fem, 5 virtel 3 metzn weis, I6V3 virtel 1 metzn gersten,
9 virtel 6 metzn dinckels und etlich federfe.
3. Heroldeßhusen im ampt Saltz 39 schock 1 Schniberger,
100 virtel 8V3 metzn kom stendig, haffern 707« virtel und
20 etlich federfe, 1 virtel gersten.
Gemelt dorff Heroldeßhusen ist durch keyser Heinrich
dem stifft Kauffungen geben mit der freiheit, aber über hals
und hant zu richten steet hertzog Georgen zu.
Keyser Budolff hot solich gifftigung bestedigt. Anno
25 1290.
52 Brive gehören über die zwey dorff Heroldeßhusen
und Herleßhusen mit allen iren zugehorung, sein eintzlingen
hin und widder erkaufft und auch etlich stuck durch ein
lantgrafen in Doringen geben, steen in einer sondern
30 schachteln.
4. Ein briff, noch ein briff meldet über das dorff Obern und
Niddern Kauffungen, auch etlich gutter im dorff zu
Wolmerßhusen mit einß teils des Kauffunger walts, hat
keyser Heinrich dem stifft Kauffung mit aller hirlicheit eigen
36 geben. Anno 1019.
5. Keyser Heinrich hat geben dem stifft ein freymarckt zu
Kauffungen allen mitwochen^) über gantz jare» Anno 1041.
Zinß zu Obern Kauffungen 117 Ib. 137» sh. Hesch aller
geltzinsen, an kom 341 virtel 47a metz, an haffem 74 Va
622 nach 1527 dec. 24
virtel 9 metzn, an weis 12 metzn, gersten'SO virtel, tmckel
60 virtel, moen 2 virtel 6Vs metzn, rubesamen 10 metzn,
alles ungever überschlagen.
Ober Kauffungen da hat das cloater die uberkeit über
gericht, recht, büß und feilen kauff und das dritteil der büß 5
über schult und schaden und besitzt der ampt[man] das ge-
rieht midt und über die stifftsgutter zu richten eto,
Zins zu Niddem Kaufungen 6 Ib. Hesch 5Vs sh. Vs
heller, an kom 80 virtel 6 metzn, haffem 77 virtel 14 meten,
moen SVa metzn. 10
Die von Niddem Kauffungen gehorn zum dritten teill
geen Obern Kauffung an gericht und auch mit dem besten
heupt.
Wolmerßhusen zins an gelt I8V3 Ib. 6 sh. Hesch, an
körn 60 virtel 4 metzn, an haffem 60 virtel 4 metzn und 15
etlich federfe.
6. Heydemin und Oberderod. Zwen briff von keyser
Heinrichen und Budolffo über das dorff Heidemins im gericht
zu Siohelnstein gelegen, ist dem stifft geben mit aller zuge-
horung. Das gericht und zwey forwerck die steen m. g. h. 20
8U. Anno 1017.
Thut an zinsen 7 Ib. 8 sh. 3 heller. Das besthaupt.
An kom 30 virtel, an haffem 43 virtel 5 metzn, an gersten
30Vs virtel 8 metzn und etlich vederfe.
7. üßlacht. An zinsen 2V3 Ib. gelts und 3 metzn mons. Da- 525
ruber meldet der briff zu Obern Kauffungen, und noch ein
sunderlicher briff darüber meldet über 2 hübe landes. Anno
1170.
Ein briff meld^^ über ein hoff genant der Liuden-
hoff, den hat keyser Heinrich geben, ist aber nit in kunt-SO
schafft oder wesen.
8. Keyserliche bull von k^jyser Heinrichn über das kirchlehen
sanct Johannes kirohen su Wolfs angers mit befre[i]ung
eins jormarcks und des zolA doselb[s]t, auch gotter. Anao
1019. 85
Zins zu Wolfsanger an, ^^t 29 Ib. 3 sh. Hesch, an
kom 90 virtel, haffem 94 V) virtel und etlich federfe, sampt
den zehenden.
9. Ein briff von einem bischoff von Meinte meldet über wein
und fruchtzehenden zu Witzenhusen, haben in vortzeiten40
die von Hanstein von ime zu lehen gehabt und mit andern
nach 1527 dec. 24. 623
guttem belehent worden, und disse zehenden dem stifft zw
Kauffungen geben mit sampt einer freien behusung zu "Witzen-
husen. Anno Domini 1226.
Zins an gelt 4 Ib. 47« sli-j aii frucht 70 virtel partim,
6 den flachstzehen, 3 schock elen tuchs und ungeverlich 2
oder 3 ton') weins.
10. Crombach. Do[r]t hat der stifft etliche zins f edlen, nem-
lich iVa Ib. 1 heller Hesch, genant zentgelt, 10 virtel frucht
partim uf Juliana Berk, ist dem stifft incorporirt laut et-
10 lieber brive.
Ein briff meldet über einen freien hoff gelegen zu
Ciissel geben von keyser Heinrichen. Anno 1008.
11. Keyser Sigißmundus confirmirt und nympt in schütz und
schirm das closter zu Kauffungen. Anno 1417.
1612. Sanderßhusen. Ein key serlicher briff über gutter imd
gerechtigkeit, so der stifft hat doselbst, des datum helt 1167.
Zins, nemlich 5 sh., 39 Va virtel korns, 39 V« virtel haf-
fern und eÜich federfehe.
13. Ein confirmaoion von kaysem Rudolffo über Kauffungen
20 und Wolfsanger. Anno 1290.
14. Ein briff von keyser Hennrich helt über*) gutter, gelegen
zu Escheberg und Mescher, ist des süffts Kauffungen
mit aller seiner zugehonmg. Anno 1019.
Zins y^ virtel erweis. Meischer haben die von der
26 Molsperg unter irer hant.
16. Ein confirmacion von keyser Ruprechten. Anno 1401.
16. Leigia das dorff by Coblentz im stifft Trier gelegen hat
keyser Heinrich dem stifft Kauffungen mit allen rechten und
zugehorung geben sampt der freiheidt, dergleichen diß nach-
30 geschriben hübe, nemlich Trintnitz, Asche, Windinga. Anno
1018.
Geltzins und von wein da gefallen und verkaufft 97 Va Ib.
17. Ein vertrag über die phar zu Leien dieselben zu v«"leien
zwen briff.
36 Die phar zu Leien ist incorporirt dem closter zw Chauf-
fungen durch lantgrafen Ludwigen, erlangt by bapst Martine
dem funfften. Anno [1422]^).
18. Herbert ein dorff und ein burckses, gelegen indem lande
zu Cleve, hat geben Heinrich dem stifft zw Kauffungen mit
40 aller uberkeidt und zugehorung, uberkeiten, moln, wasser und
weiden. Anno 1020.
524 nach 1527 dec. 24.
Ist itzo verschriben hern Jaspam Alferfelde uff sein
leibt, über das gebts nach dem stifft zu Kauften jerlich
B9 Ib. 9 sh. gelts Hescher were.
19. Ein vertrag zwischen den von Kauffungen und den Jasper
von Elferfelde. Anno 1404. 5
20. Ein briff meldet über den zehenden zuNiddern Twern,
hot lantgrafe Ludwig dem stifft widderumb zugestelt. Anno
1224.
E[t]lich meher brive über geltszins und renth Nidder
Twern. Sein zutheil erkaufft etc. 10
Zinsen 1 Ib. 8 sh. gelts, an kom lB3Vs virtel, haffem
133 virtel, weis I2V3 virtel, gersten 20 virtel, dinckel 4 virtel
und etlich federfe.
Drey brive halten über gutter und zins zu Iryngs-
husen. Anno etc.*). 15
Zins 28 virtel^) frucht partim und etlich federfe.
Zins zu Gas sei 20 Ib. 8 sh., Va virtel frucht partim,
24 stige eiger, 1 gans.
Weldero[de] haben die von Eiben von dem stifft zu
lehen gehabt und dem stifft widderumb vor gelt zukommen 20
lassen. Anno [1361]*).
Zins 12 Ib., an fruchten 11 virtel, 4 metzen mons und
etlich federve, etlich eiger, sampt der oberkeitt.
21. 1 Pf an saltz gefeit zu Aldendorff, ist verschriben uff der
Colonischen choden erbUch. Anno 1336. 25
Bettenhusen zins 1 Ib. 4 sh. Hessch, 24 [virtel]*)
frucht partim.
Grebenstein 1 Ib. gelts.
Calden 5 virtel ungeve[r]lich, darneben hot Thill
Wolff den zehenden vor 400 fl. in des closters gerechtigkeit. 30
Ein Schachtel mit alten briven, halten über gerechtig-
keit zu Calden.
Eisingen 18 virtel partim, 6 steige eiger und 6 huner,
ist erblehengut.
22. Ein incorporacion über sanct Benedictus altar, dem stiff zu- 35
gestelt mit verwilligung eines bischoffs von Meintz, bischoff
Albrechts. Anno 1524.
Zins an gelde thut 2Va Ib. 9 sh., 23 virtel 3 metzn
frucht partim und 2 ort zehenden am Lindenberge, und zu
Helgenrod von etzlichn lenderien gebn, wan und was 40
die tragen.
nach 1527 dec. 24. 625
9 Ib. 2 sh. thut 3V2 gülden jerlicher zins by den hem
von Bredler vor eüich gutter zu Herdinghusen in der
herschafft Waldeck ^°) gelegen, mit den Jungfrauen gebuttet
laut 3 brive.
5 1 swarz sampt casel mit silbern und vergultem beschlack, hot die
grefin von Ples lossen machen und hot die no[c]h by ire.
1 damastken bunt casel, hot di von Grifft lossen machen und
noch by ire.
Etlich perlin und stein sein in einem schechtelgen und einem
10 thuch gebenden, hot die aptischen by ire.
Nota. Der samptvorhang ist etc.
Nota. Sechs preben[den] sein in der fundacion begriffen;
der ist ein^^) dem stifft incorporirt, und sein noch funff in esse,
nemlich :
16 Crucis hot der dechant zu Franckfurt, der hot sein zins
zu Eitta und Kauffungen eintzÜngm faln.
Steffani. Jost Rulandt sein zins zw Kauffungen by dem
stifft und im dorff erbtzins.
Johann Heß pfemer zu Twern hat die dritte probendt, und
20 die pare Niddern Twern ist zu der probende incorporirt, und
sonst kein zins.
Conrodt Sibel hot die virde probende ; darzu ist incorporirt
die phar Wolfsanger, sonst kein zins.
Johan Michel hat die funffte brobenden; dartzu ist incor-
25porirt die phar Meinbressen.
Sanct Nicklaus altar her Reinhart.
Johan Kauffung^r *^) ein comende Georii.
Nachvolgenden sein des stiffts lehenman.
Caspar von Elferfelde, in der Marck wonhafftig, ist
30belehent zu seinem leib mit guttern zu Herberte, gelegen by
Dorffmonde, uf der Rure mit husung, hoff, eigenleute etc.
All von Bischoffrade sein belehent [mit] ^*) dem seße
Hambach, und was sie gutter haben zu Walberg und Rech-
feit etc.
36 Heinrich von Honstein zw Netter mit etlichen Schil-
lingen Schniberger pfenge.
Conrodt von Eiben ist mit etlichen lehen belehent zu
Bettenhusen, Glichen, Volmerßhusen etc.
526 nach 1627 dec. 24.
Die. Hunde seint belehent mit [dem]") kirchlehen zu
Berckshusen und dem zehenden doselbst.
Fridrich von Hertingshusen sein [!] belehent mit den
guttern zu Twem.
Alle von Berlipschen seint belehent mit guttern zu Hei- 5
gerrode, Ußlaoht, Dalheim.
All Treuschen haben lehen zu Herleßhhusen, vorwerck,
menner und ander zugehorung.
Sittich von Berlipschn ist belehent mit dem berck-
zehenden zu Ußlacht. 10
Caspar von Berlipschn ist belehent mit einem theil
des zehenden zu Crumbach etc., eins teils des zehenden zu Bet-
tenhusen, zu Harleßhusen auch vom zehenden, mit einem gründe
by Helgenrade halb, mit lenderi by Twern gelegen etc.
Philips von Talwick und sein bruder sein belehent mit 15
guttern zu Crombach, Uxhusen und den zehenden zu Speel und
den Speelhoff doselbst.
Heimbort von Hundelßhusen ist belehent mit guttern
zu Walberg und Twem etc. gelegen.
Budolff von Boyneburc und sein bruder sein belehent 20
mit dem vorwerck zu Herleßhusen etc.
Georg von Kolmetzsch ist belehent mit dem dorff
Wommen mitt aller seiner gerechtigkeit und auch mit dem Bil-
stein und Wenigenstein.
ßulandt Eulands ist belehent mit einer behusun[g] und 25
hob zu Kauffungen.
ßeckrodt haben lehen zu Herleßhusen, zinß und menner.
Hans von Bischhusen ist belehent mit zweien hüben
landes zu Heidemin gelegen.
Die Viernaw zu Herleßhusen sein belehent mit 3 hüben 30
landes, 13 sh., 1 gans, 4 huner, und was sie gutter haben ge-
legen zum Hain doselbst.
Burgerlehen zu Grebenstein etc.
Kleinthodt burger zu Grebenstein hat V« hübe zu lehen,
zu Franckenhusen zu lehen. 36
Conrodt Stidejohan hot das geigenwechssel.
Heinrich Beltzers hot ein hübe landes zx\ Meischem
zu lehen.
naoh 1627 dec. 24. 527
[Zusamwenstellung der gefäUe:]
Stendig geltzins 71373 Ib., ] Summa etc.
Unstendig [geltzins]") 1586 Ib. | 2298Va Ib.
Weis 57« virtel 4 metzn stendig,
5 Weis unstendig 197« virtel.
Korn stendig 494 virtel,
Korn unstendig 469 virtel.
Haffem [stendig] ^•) 484 virtel,
Haffem unstendig 303 virtel.
10 Gersten stendig 317« virtel,
Gersten unstendig 98 virtel.
Tinckel 30 virtel 9 metzn.
Moen stendig 2 virtel 67s metzn.
Bubesamen stendig 10 metzn.
16Pederfe etc.
Uß frucht ist gelost diß jors 400 gülden, ist von obgemelter
summa abtzutzieh[en], derglichn 100 Ib. bus etc.
Aus der akte „Yerzeichnuß der clostergr&ter und anders, was darinnen
fanden ** in M., ob. stockhaussaal 6628, handschrift von 896 blättern in folio von
20 verschiedenen bänden geschrieben; die akte ist aus den aufnahmen der mit der
inventansirung des besitzstandes der Hessischen klöster beauftragten landgräf-
lichen commissare gebildet und in Einen band zusammengeheftet. Von den im
kloster Kaufungen vorgefundenen stucken handeln die blätter 849 — 866.
Was die zeit der abfassung der undatirten vorläge betrifft, so dürfte, wiewohl
26 die Kaufunger nonnen bis zum jähre 1681 in ihrem kloster blieben (s. v. Rom-
mel 8, 861), dennoch anzunehmen sein, dass, wie die inventare der meisten
klöster in den jähren 1627 und 1628 im zusammenhange mit der abfindung der-
jenigen klosterpersonen, die sich hierzu verstanden (vgl. die urk. nr. 766 und
769), aufgestellt wurden, wahrscheinlich auch die Kaufunger inventarisirung
80 ende 1627 oder anfang 1628, möglicher weise aber auch schon vor 1627 dec. 24
gefallen sein kann. Ungenau gedr.: Ledderhose 2, 61 — 69.
1) über den stein gamahin (franz. cam6e) handelt sehr ausführlich und
gelehrt O. Schade Altdeutsches Wörterbuch 2. aufl. 2, 1841. 2) ,mitwochen'
für das im texte gestrichene ,dinstag' übergeschrieben. 8) vorl. ,tor*. 4) vorl.
86 ,vnber*. 6) die zahl fehlt in der vorl. (ergänzt aus urk. nr. 869). 6) zahl
fehlt; welche der Ihringshauser Urkunden gemeint sind, ist nicht ersichtlich
(vgl. register des 1. bandes). 7) ,virter übergeschrieben. 8) zahl fehlt
(ergänzt aus urk. nr. 207). 9) ,virtel* fehlt. 10) hierdurch ist der beweis
erbracht, dass das im fürstenthum Waldeck gelegene Heringhausen gemeint
40 ist (s. urk. nr. 16 n. 1). 11) luUnlich Benedicti. 12) vorl. ,Kauffgung6r'.
18) ,mit' fehlt. 14) ,dem^ desgl. ; statt dessen undeutlicher schriftzug. 16) ,gelt-
zini* fehlt. 16) ,stendig^ desgl.
528 1637 zw. febr. 19 und märz B.
78Ba. Mauritius Breunle, Ucentiat der rechte und anioalt der ab-
tissin und des conventes des klosters Kaufungen ersucht den kaiser-
lichen kammerrichter um ein Strafmandat gegen den landgrafen Philipp
zu Hessen und um Wiedereinsetzung der von demselben vertriebenen
nonnen in ihr eigenthum, insbesondere um rückgabe des ihnen gewaÜ- 5
sam entrissenen dorfes Lag und ihrer Thüringischen besitzungen.
1537 [zwischen febr. 19 und märz 5].
1537 [zw. Durchleuchtiger, hochgeborner fürst, kayserlichen majestät
f^^^'J^ camer richter. Gnediger her. E. f. g. zeig ich in namen und
märz 5], auß bevelch domina und convent des closters Kauffingen in bester 10
form underthenigUchen suppHcirendt ann : WiewoU inn der gül-
den bullenn kayserlicher und Romischer reformacion, auch inn
gemeynen rechten und außgekonten landtfrideu, auch sunderlich
im jüngsten kayserlichen abscheidt zu Augspurg aufgericht bey
mircklichen peenen und under andern bey peenen der achtt*)l5
strenglich und hoch verbotten ist, das nimans hoch oder nider
standts den andern aigens gewalts und fumemens unerlangts
rechtens mitt der thatt gewaltiger weiß, keiner von geistlichen
oder weltlichen stenden den andern des gelaubens halber verge-
waltigen, verdringen oder uberzihen, noch auch seine obrigkeitt, 20
renten, zinß, zehendt, gulten und guter etc. entweren soll, sonder
so yemandt eynich spruch und forderung, umb was Sachen das
were, zu haben vermeint, das er sich deßhalben ordenlichs rech-
tens benugen soll lassen, so hatt dach solches alles unangesen
der durchleuchtig, hochgeboren fürst und herr her Pilipps lant-25
grave zu Hessen etc. obgenante domina und convent ires closters
Kauffingen venvisepi, sie dessen spolijrt. Über das ist seine f. g.
dessen alles ungesettigt gewesen, sonder den junckffrauen ^) ein
hoff zu Leyen im ertzbisthumb Trier gelegen zusampt renthen,
weyn, zehend, gulthen, alle gerichtigkeit daselbst eingenomen, 30
solchen hoff und guter sampt aller gerichtigkeitt, inn, an und
zugehoren den edeln und vesten Krafft Eawen zu Holtzhausen,
Hartman Schlegel'), Johan von Hundelshawsen und Balthasar
Diedenn sampt der gemeinen ritterschafft in Hessen etc. zuge-
staltt, übergeben und zugeiget hott. Zudem hott des hochge-35
melts lantgraven amptman zu Renß und die ritterschafft nechst-
vorgeschriben den vergangen herbst mitt gewalt in das dorff
Leyen obgenant, dem ertzbischoff und churfursten zu Trier zu-
gehörig, eingefallen, den weyn, der daselbst dem convent allein
zustendig, gewaltiger weis entwerth, denselbigen dem pfarherrn40
I
1
1537 zw. febr. 19 und märz 5. 629
und [schnljtheisen*) N. und Ludwigen N. umb sieben und zwentzig-
sten halben goltgulden ^) verkaufft. AlJJpalt aber domina und con-
vent solches erfaren, haben sie solches gelt lossen arrestiren, wel-
ches dan noch im arrest ligtt.
5 Dweyll dan, gnediger fuirst und herr, das gotshawßs Kauf-
fingen ye und alwegen inn dem schütz und schirm des heiigen
reichs gewesen und aufgenomen worden, auch die auferlegte
reichsstewer entrichtt und bezaltt, darzu auch die entwerte guther
von eynem Romischen keiser Heinrico hochloblicher gedachtnus
10 und gar nitt von dem lantgraven fundirt, wie dan e. f. g. auß
hiebeij gelegter copey zu vememen habenn, und solch thatlich
furnemen dem landtfriden und abscheidt jungst auff dem reichs-
tage zu Augßpurg uffgerichtt stracks zuwidder ist,
Derhalben an e. f. g. meyn als vilgemelts convents anwalth
15 inn crafft des gewalts, den mit reproducirung des mandats mich
e/nzupringen erbeten will haben und, wo von notten, bestandt
thun, underthenigste bith und beger, e. f. g. wollen anstat kay.
majestat und die auß bevelch gemeyner des reichs stende solches
zu-thun haben, mir ein kayserlich peenalmandat bey obbestimpter
20peen des landtfridens und des helgen reichs achtt wider obge-
melten lantgraven zu Hessen und edelleuth als anweite gemey-
ner ritterschafft des furstenthumbs zu Hessen und dem ampt-
man zu ßenß, der dan geweltiglich den weyn und hoff zu Leyen
eingenomen, den weyn verkaufft, gnediglichen erkennen, darzu
25 inen gepieten, von solchem thatlichen gewaltsamen lantfridtbruch-
lichen vorhaben abzusteen und dominam und conventh des clo-
sters Kauffingen bey ordentlichen rechten auch ires gotshawß
christlichen kayserlicher stifftung sampt allen iren gerichtigkeit
zugehorenden einkommen, zinsen, wyngarten, zehenden, die sie
30 nitt allein zu Leyen, sonder auch inn Duringen haben unnd inen
allein zustendig und zugehörig, auch so ein lange zeitt inn rwyger
possession gehapt, die dan auch im ertzbischtumb Trier und
lanth zu Durringen und gar nitt inn Hessen gelegen, pleiben zu
lossen, inn dem allem nitt allein oberzelten messen und weisß,
35 sonder wie solches meynen principolen zu guth kommen mechtt,
umb hilffliche mittel der rechten underthenigUchen anruffende.
Demnach, gnediger f. und herr, solches gelth, nemlich 26 Va
golttgulden im arrest bey den obbenanten kauffem, dem pfar-
herm und inwonem zu Leihen unnd hinder eynem gerichtt da-
40 selbst gelegt worden und noch ligtt, so ist ann e. f. g. meyn
als anwalt underthenigste bith und beger, e. f. g. wollen auch
34
630 1537 mai 30.
bey peen des obberurten lantfridens und Augßburigischem ab-
scheid noch dem gerichtt und Inhaber des gelts zu Leyen ge-
piethen, das sie solches arrestirt geltt dem convent des gotshawß
zu Kauffingen onn alle einrede, weygeining und verhindemuß
volgen und zustellen wolln lossen, inn dem abermals e. f. g. 5
hochadehch richterlich ampt gantz demutiglichen anrußende
E. f. g.
underteniger, williger
Mauric[i]us Breunle licentiatus
als anwalth und procu[ra]tor. 10
Orig.-pap. in M., processakte des reichskammergerichtes K. 21; an 2 stellen
ist die Schrift undeutlich, bzw. ausgelöscht. Die datirung ergiebt sich aus urk.
nr. 785 und dem datum des mandats (s. urk. nr. 786, sowie unten). Aufschrift
der rückseite: ,Supplicatio pro mandato penali. Domina und convent zu Kauf-
fingen contra hemi Philippsen lantgraven zu Hessen etc. sampt seiner ritterschafft 15
et consortes'. Darunter von anderer band: ,Ist das mandat in supplicatione erst-
lich gebetten cum clausula erk[ant]. In consilio quinta [die]*) martii anno etc. ST.
Darunter von wieder anderer band: ,Ego caveo de presentibus*. Unter diesem:
,Mauritius Breunle licentiatus subscripsit'.
1) orig. ,auchtt'. 2) orig. ,junckrau£fen*. 3) undeutlich ; am rande von 20
anderer band : ,Schlegell'. 4) ,8chul' fehlt im orig. 5) ,golt* übergeschrieben.
6) ,die* fehlt im orig.
794 a. Mauritius Breunle, licentiat der rechte und anwaU der äbtissin
und des conventes des klosters Kaufungen, bittet den kaiserlichen kam-
merrichter tviede^'holt, den laiuigrafen Philipp zu Hessen und seine 2b
ritterscha/t aufzufordern, die geivaltthätigkeiten gegen das genannte
kloster einzustellen und demselhmi alle ihm entrisseneti guter tvieder
zurückzugeben.
1537 mai SO.
1537 Durchleuchtiger, hochgeborner fürst, Romischer kay. ma-30
mat 30. jgg^g^^ chammerrichter. Gnediger herr. Anwald der erwirdigen,
geistlichen unnd andechtigen ebbtissin unnd conventt des gots-
hawß Kauffingen repetirt uff jungst den 29. aprilis, reproducirt
verkunth kayserlich penallmandat gegen den durchleuchtigen,
hochgebornen fursten unnd herm herrn Philipsen landtgraven 36
zu Hessen, graven zu Catzenelnbogen etc., auch seiner f. g. ambt-
man zu B*enß unnd dann Crafft Rauhen von Holtzhausen, Hart-
man Schlegeln, Johann von Hundelßhausen unnd Balthasar
Diden als anweldt gemeyner ritterschafft des furstenthumbs zu
Hessen etc. außgangen die narrata desselbigen annstatt eyner40
1637 mai 30. 531
clagen, jedoch nitt inn gestalt eins zirlichen libels, sonder öyner
schlechten summarien erzehmg der geschichten, unnd nachdem
sich daruß befindt, das hochgedachts fursten unnd seiner f. g.
ritterschafft eigengewaltige handtlung unnd furnemmen nitt allein
öden gemeynen beschriben rechten und Satzungen, gülden bullen
(reformation), außgekuntem landtfriden unnd sunderlich dem ab-
scheide uff dem reichstage zu Augßpurg gehalten zugegen^) ist
unnd noch weyter zugegen dinen möge, so bith er, anwald, inn
aller underthenigkeitt hierüber durch e. f. g. mitt rechtt zu er-
10 kennen, sprechen unnd zu erclerenn, das inen den beclagten
samptt und sonder solche unnd dergeleichen handtlunge unnd
furnemmen nitt gepurtt habe oder noch gepure, sonder nach in-
haltt unnd bey penen des obberurten mandats nochmals schuldig
sein den vorbestimpten kayserlichen confirmationmandaten und
15 abscheiden, das gotzhawß Kauffingen bey seiner oberkeyten,
rechten, gerechtigkeitten unnd altem langen herbrachten pos-
session vel quasi zu^e^^en durch sich selbst oder andere im argen
aigens gewalts nichts furzunemmen sonder sich aller solcher unnd
dergeleichen beschwerungen, spolijrung und mgriffen inn alweg
20 gegen anwalts ^vmcip[alenj unnd irem convent, auch guther mei-
nung thatlicher handtlung zu enth[alten haben, was] biß anher
denselbigen zugegen [an guthem] furgenommen, gespolijrt unnd
[ingriffen] worden ist, zu restituijren und abzustehen
unnd inn vorigen standt zu stellen mitt bekerung des costen,
25 schaden unnd Interessen. Hieniber samptt und sunder, auch wa^
sunst der clagenden partheien nach gestalt aller handtlung zu
guthem gedeihen soll, kan oder mage e. f. g. hochadelich rich-
terlich ambtt unnd alle hilffliche mittel der rechten in under-
tenigkeitt anruffend.
30 Vorbeheltlich aller notturfft
Mauricius Breunle
licentiatus.
Orig.-pap. in M., processakte des reichskammergerichtes K. 21. Schrift
an mehreren stellen undeutlich oder ausgelöscht. Die datirung gründet sich auf
35 die angäbe des der akte vorgesetzten rotulus, in welchem es unter ^Tricesima
May' heisst: ,Breunlin repetirt einpracht mandat, dedit constitutionem et peti-
tionem summariam'. Aufschrift der rückseite: ,Petitio summaria. Ebbtissin
unnd convent des gotzhawß Kauffingen contra den durchleuchtigen und hoch-
gebomen fursten unnd herrn hem Philipsen landtgraven zu Hessen und irer
40 fürstlichen gnaden ritterschafft etc.' Darunter: ,Productum Speir 30. maji
anno 37. [4]'.
1) entgegen.
532 1640 Jan. 31.
806 a. Die ritierschaft des fürstenthums Hessen ertheiÜ dem licentiaten
der reckte und advocaten des reichskamniergerichtes Johann Helffmann
vollmdchtf sie in der klagesache der äbtissin und des conventes des
Stiftes Kaufungen wegen beunmhigung des hofes zu Lay vor gericht
zu vertreten. 5
1540 Januar 31,
1540 Wir die gemeine ritterschafft des furstenthmnbs zu Hessen
jan. 31. ijejjej^nen für uns und unser nachkommen und thun kunt hiran
öffentlich gein meniglichen: Nachdem in namen der Romischen
kayserlichen majestat unsers allergnedigsten hem an irer ma- lo
jestat im heiligen reich loblich cammergericht wir verschiener
weile auf etzlicher personen, so sich vermeintlich abbatissin imd
convent des stifts Kauffungen genent, anhalten umb angetzogener
turbirung und Verhinderung willen des hoves zu Leyen, so gein
Kauffungen gehörig und im ertzstift Trier gelegen ist und an-i5
ders halber citirt und furgeheischen worden, und aber wir der
zeit auch itzo aus ehaften selbst nicht erschinen können, dorumb
wir den hochgelerten, erbam und achtpam Johan Helffman^)
der rechten licentiaten, berurts cammergerichts advocaten, procu-
ratornn, unsem besondem gimstigen frundt, vermocht, uns gegen 20
und Widder berumpt abbatissin unnd convent und derselben fur-
tragen im recht zu vertretten, doruf er auch etzlich termyn ver-
standenn und verwesen hat. Und nu ime newlicher tage durch
ein beiurtheil ufgelegt worden, das er von uns gwalt cum rati-
ficatione einpringen und in derselben sach volnfaren solte etc., 25
demnach so ratificiren wir und haben geneme und wollen hiemit
laiiticirt und^) geneme gehabt haben alles und ydes, wes ge-
dachter Johan Helfman licenciat bis anhero in unserm namen
und vonn unser wegen gegen gmelte gnente abbatissin und con-
vent der außprachten ladung derselben vermeinten clage halber 30
und sonst zu unser notturft bis dahere an gedachten cammerge-
richt furgewendet und einpracht hat, setzen und ordenen ine
ferrer zu unserm gemeynenn sindicum und machtpotten und
wollen ime darzu in kraft diß briefs constituirt und geordent
haben in der allerbesten und bestendigsten form und weise, wie 35
das ymmer von rechts, gerichts und gewonheit wegen gescheen
und zugehen sol, kan und magk, also das er auf solich unser
ratification seine von unser wegen bishere furprachte handlung
widderholen und weither alles und yedes, was unser und der
Sachen notturft sein und sich dem rechten und gerichtlicher ord- 40
1540 Jan. 31. 633
nungen nach eignen und gepuren wil, an gedachtem cammerge-
richt furtragen, sonderUch ime») von uns bevolhene exception
und recusation furwenden, im falh der notturft ein iden zim-
lichen und in recht zuerkanten eide, fumemlich calumnie, in
6 unser gewissen schweren, kuntschaft und beweisunge füren, vom
gegentheil hinwidder zu schweren gesynnen und desselben zeugen
und kuntschaft füren, sehen und hören, darwidder excipijren, in
Sachen zu recht beschlissen, urtheil bitten und anhören, wo von
nothen dorvon appelliren und provociren, die appellation in-
lOsinuiren, provociren und sonst alles und yedes anders thun und
lassen sol, das wir zugegen selbst thun und lassen konten, selten
und mochten. Er sol und magk auch andere an seine stadt under-
setzen, dasselb widderruffen und den gwalt widder an sich nemen,
wan und so oft ine das für bequem und notwendig ansieht. Und
15 ob ime ader seinen undersetzten hirzu weither ader mehr ge-
walts und bevelhs, dan hirin begriffen ist, vonnothen sein wurde,
den wollen wir ine hiemit auch itzo als dan und dann als itzo
in allermassen, als ob der außdrugklich hirin geschrieben stunde,
zugestelt und geben haben, auch alles und ydes, was er ader
20 seine undersetzten hiruf handien, thun und lassenn werden, das
ist und sol sein unser samptUcher bevelh, guther wille und mey-
nunge. Und wir wollen ine und sie deshalb in alwege Schadens
entheben bei Verpflichtung unser habe und guther, sovü hirzu
vonnothen ist, one geverde. In urkundt haben wir Sigmunt von
25Boyneburg itzo stathalter zu Cassel, Johan Meisenbug haußhof-
meister, Johan vonn Hundelshusen und Balthasar Diede unser
insigil hiran wissentlich gedruckt, deren wir andern uns hirzu
mitgeprauchen. Gescheen und gegeben am sampstage nach Con-
versionis Pauli, anno etc. viertzigk,
80 Orig.-pap. in M., processakte des reichskammergerichtes K. 21. Unter dem
texte 4 auf papier über wachs aufgedrückte siegel, von denen 1) rund, 25 mm, ge-
vierte tartsche, heim mit büffelhömem, Umschrift unleserlich; 2) 8 eckiges ring-
siegel, 6 mm, bug eines vogels (meise) ; 3) rund, 25 mm, zweimal getheilter schild mit
heim und helmzier (alles undeutlich), Umschrift unkenntlich; 4) rund, 24 mm,
35geyierte tartsche, darüber heim, das übrige unkenntlich. Aufschrift der rück-
seite der Urkunde: ,Gwalt cum ratifficacione der ritterschafft des furstenthumbs
Hessen contra angemaßte abbatissin und convent zu Kauffingen'. Darunter von
anderer band: ,Productum Wimpfen 3. martii anno 40 [6]^ Am unteren rande
anscheinend von der ersten band : ,Recu8ation und appellation nitt zu prauchen^
40 1) landgraf Philipp zu Hessen hatte demselben schon am 11. juni 1580
eine generalvoUmacht zu seiner Vertretung in rechtssachen ertheilt (im selben
aktenstück enthalten), so dass eine besondere bevollmächtigung für den vor-
534 1540 febr. 27.
liegenden process nicht nöthig war. Da demgemäss in der general vollmacht
eine bezugnahme auf Kaufungen fehlt, wurde von einer aufnähme derselben
in's urkundenbuch abstand genommen. 2) durch wasserflecken unleserliche
stelle. 3) ,ime* übergeschrieben.
806 b. Notar Heinrich von Dey beurkundet, dass äbtissin Helene 5
Freseken, priorin Elisabeth Hacke und klosterjung fr au Iseke von der
Becke des klosters Kauf ungen vor ihm und zeugen ihren verzieht auf
die fortführung des gegen den laiidgrafen Philipp zu Hessen und die
Hessische ritterschaft angestrengten processes erklärteti.
Gehrden 1540 februar 27, 10
1540 Im jar unnsers Herren, als man schrieft nach Christi gei^wxt
^^ ^' ' funftzehen hundert unnd viertzigk jar, in der dreitzehenden in-
diction oft Romertzal, am freitage Jijonisü.^) tags monats febru-
arii umb tiet^) zu einem schlage nach mittage etc. ist in meiner
notari unnd zeugenn hirnach geschrieben gegenwerdicheit persön- IB
lieh erschiennen der erbertigen [!] unnd erbaren Helena Fresekenns
etwa ebbetische zu Kauffungen, Elisabeth Hacken priorissa unnd
Isecke von der Becke closterjunckfrawe daselbs unnd bekanthen
öffentlich vor sie, fort vor alle jene, des vonn erentwegen moch-
ten wollen zu thunde haben, diweil sie inn vorigen jaren jegenn20
den irluchtigen, hochgepomen fursten unnd.hem hem PhiUpsen
lantgraven zu Hessen, graven zu Catzenelnpogen und Nidda etc.,
sampt seiner f. g. ritterschafft furstenthumbs zu Hessen zu der
zeit durch irenn advocathenn und procuratom Mauricius Briunle
am key. chammergericht zu Speier etUche furderunge angestalt26
unnd furgenommen, dat se alsnue bedacht syen unnd all solche
furderung unnd sache vor se und ehre mitvorbenanten junck-
frawen gentzlich und volkomlich abgestalt, cassiren unnd fallen
lassenn habenn, so se de ock jegenwertich in craf[t] und macht
dieß protocolli abstellen, casseren unnd gentzlich fallen lassen, de 90
sachenn «fft furderung keinswegs wyther zu treiben, furtzufharen
ader zu triben efft furtzufharen lassen wollen, haben das wiether
stipulatis manibus in de hant') miner notari untergescree?en myet
hantastungen in beywesen des gestrengen und erentvesten Jo-
hann Spigell erbmarschalcks stief ts Paderbomn geloflich gereddet 35
und zugesagt, nue hinfurrer imib sodan Sachen nit weiter tzu
fordern efft fordern lassenn, sprechen eft sprechenn lassenn in
keine wiyß, sonnder duesse abstellung unnd casserunge vor sie
unnd ire mitjunckfrawen Ä^ede fast unverbrechen und unwidder-
roplich sunder jhenige veringerunge ^) geloflich tzu halten. So 40
1640 febr. 27. 535
habenn auch zint der tzit, das der hochgemelter fürst unnd her
mein gnediger herre tzu Hessenn derhalben erstmals an das stieft
zu Gerdenn geschreben hat, irem procuratori obgemelt nicht ge-
screven offt anregen lassenn, das er inn der sachenn weiter pro-
öcediren zollt, dan ohne ungeferlich zu zweienn*) offt dreymal
entbodden de sachen gentzlich zolle abstellen und nicht weiter
procediren, dardurch wol verment, inn der sache over langen
zydem nit widder hette vorgenommen wurden, idoch wie dem
alle pittenn unnd begeren de obgemelten ebtisse imnd junck-
lOfi'awen diese abstellung und cassirung gemelter sachen altzo
ufftt aller furderlichste dem richter und advocaten key. cham-
mergerichts zu Speyr sich darnach wissenn zu richten möge ver-
stendigtt irerden dit wie vurgen. Istt altzo inn gegenwertickeit
mines notarii und tzugen hirinne unäergeschreben im closter zu
IB Gerden wonhaftig verhandelt und gescheen im jare, indictione •),
monat, tag unnd stunndt, wie obgemeldet, darbey ahn, unnder,
ober, mit mir gewesen verzugesleude, de wirdigen unnd erent-
haftigen her Johan Vollenters capellan zu Gerdenn unnd Johans
Opferman von Northeün schriber obgemelt^w erbmarschalcks hie
20sunderlich zugeyscht und gepeden etc.
Ich Henricus de Dey keyserlicher gewalt und macht notari
bekenne öffentlich, das diese dinge, wie obgmelt, also verhandelt
zint wardm, und protestire, ob des zu thunde nodich sein wurde,
diese bekantnusse weither instrumenta zu gebenn etc.
26 Cop.-pap. in M., processakten des reichskammergerichtes E. 21, stellenweise
undeutliche oder ausgelöschte schrift. Aufschrift der rückseite: ,Copia instru-
menti renunctiacionis cause juris et litis'. Abtissen und convent zu Eauffingen
contra hem Philipssen landtgraven zu Hessen und ritter8chaff[t] des fursten-
thumbfl Hessen'. Darunter von anderer hand: ,Productum Wimpfen 24. maii
30 anno 40 [7]'.
1) dieser heil. Dionysius wurde anfangs des 4. Jahrhunderts nach dem
martertode des heil, bischofes Narcissus (807) bischof zu Augsburg, erlitt aber
ebenwohl den martertod unter dem kaiser Diocletian (s. Müller Allgemeines
martyrologium p. 75). 2) vorl. ,tient*. 8) vorl. ,haut*. 4) vorl. vemige-
85 runge'. 5) ,zweienn' steht für das im texte gestrichene ,dreien' mit einfügungs-
zeichen am rande. 6) vorl. ,indictioni'.
i
Anhänge.
1. Notae necrologioae CoufUngenses.
Febr. 14. xvi. kal. mart. Ordinatio Heinrici imperatoris et Chu-
nigundis imperatricis. 1014.
p 15. xv. „ „ Gisela imperatrix, mater sancti Hein-
rici imperatoris, obiit^).
„ 24. vi. „ „ Adventus sancte crucis in Coufungen^).
„ 27. üi. „ „ Heinricus dux [Bawarie], frater Cuni-
gondis imperatricis, obiit. 1026.
März 3. y. non. ^ Anno dominice incamationis m. xxx. üi.,
indictione iii., v. non. mart., domina Chu-
nigunda imperatrix angusta digne me-
morie obiit**).
Mai 2. vi. ,, maji. Theodericus Metensis episcopus, frater
Chunigundis imperatricis, obiit. 1046.
„ 18. XV. kal. jun. Gisilbertus frater Chunigundis impera-
tricis Papiae occisus obiit. 1004.
Juni 4. ii. non. jul. ') Ghuonradus Imperator augustus, pater
Heinrici imperatoris, obiit. 1039.
Mai 13. iii. id. maji. Liukart comitissa^), soror Chunigundis
imperatricis, obiit.
Jul. 13. (iii. id. jul.) Anno dominice incamationis m. xx. iüi.,
indictione septima, iii. idus julü, tran-
situs ad translationem sancti Heinrici
imperatoris. Eodem die dedicatio Con-
fungensis ecclesie, quando velata est
domina Chunigundis imperatrix augu-
sta^).
März 29. iüi. kal. apr. Dietmarus pater abbatisse üote obiit.
Sept. 19. xüi. „ oct. Abbatissa Uota filia sororis Chunigun-
dis imperatricis obiit °).
Oct. 14. ii. id. ^ Heinricus filius fratris Cunigundis im-
peratricis, [dux Bawarie,] obiit. 1047.
538 Anhänge.
Oct. 28. V. kal. nov. Sigefridus Kunuz comes, pater Chuni-
gundis iinperatricis, obiit. c. 998.
Dec. 13. id. dec. Domina Hedewich comitissa, mater Chu-
nigundis imperatricis, obiit.
Eodem die Agnes imperatrix, ejus con-
sanguinea, obiit. 1077.
Nach druck bei Böhmer (ed. Huber) Fontes 4, 467 f. Auch gedruckt:
Mon. Germ. bist. SS. 6, 791. Die noten in zahlen sind so bei Böhmer, die
in buchstaben aber eigene zuthat.
1) am 16. febr. 1048 starb Gisela, mutter Heinrichs III. Indessen
hiess die mutter Heinrichs 11. auch Gisela. 2) bei Pertz Confungen, auch
später. 3) ,11. non. jun.' sollte es heissen. 4) gemahlin Arnulfs grafen von
Holland und Gent. a) auch sonst wird 1033 nach älteren quellen als todes-
jahr der kaiserin Kunigunde genannt, dennoch halte ich mit anderen 1039 für
das richtige (vgl. Looshom 1, 293 f.). b) 1025. c) 1035.
2. Nomina sororum nostrarum Co'phunffensium.
Erste spalte:
Werendrudis abbatissa^) obiit. Liutgardis abbatissa^). Lu-
cia. Beatrix*). Werendis. Werendrudis. Ehilt*). Osterlint. Lan-
degardis. Liutgardis. Regelint. Kunigundis. Methilt. Gisla.
Athelbeith. Methilt. Sophia. Juditha. Bertha. Hatheuuich. We-
rendrut. Methilt. Oda. Werendrut. Liutgardis. Hatheuuic. We-
rendrut*). Liutgardis. Methildis. Bertradis. Liutgardis. Athel-
heith. Cunigunt. Cunigunt *). Luthgardis abbatissa ^). Gysla pre-
positissa^). Methildis. Gisla soror ejus. Judita. Judita. Gysla.
Liutgardis.
Zweite spalte:
Ekkehard««« sac^rdos. Eeinboldw« sacerctos®). Widoldw« sa-
cerdos^^), Conra,dtis, Otto sacerdotes. Jutta ^^).
Aus dem Corveyer confratemitätsbuche im Staatsarchive zu Münster i. W.
(Ms. I. 133 f. 39). Das am köpfe der seite befindliche medaillon zeigt die halbe
figur einer heiligen frau und trägt die Umschrift: ,Sancta Margareta virgo et
martyr*. Die einzelnen blätter der handschrift sind durch je 3 in rundbogen ge-
schlossene Säulen in 2 spalten getheilt, über die sich ein grosserer rundbogen
spannt, der für jedes kloster ein medaillon mit einem anderen heiligenbüde
einschliesst.
1) urkundete als pröpstin 1167 (urk. nr. 27), als äbtissin 1174 (urk.
nr. 28). 2) es gab 3 äbtissinnen dieses namens zu Kaufungen; hier moss
Lutgardis 11. gemeint sein, die 1198 — 1228 urkundete. 3) bis hierher mit
i
Anhänge. B39
rother tinte. 4) eine küsterin Ehelt kommt 1167 vor (urk. nr. 27). 5) dieser
name ist radirt; er war der letzte der ersten eintragung. Die nächsten 7 namen
sind von einer hand 13. jahrli. zugefügt. 6) das folgende von einer andern
hand ende des 13. oder des angehenden 14. Jahrhunderts. 7) Lutgardis in.;
sie urkundet vielfach von 1289 bis 1309. 8) kommt zwischen 1189 und 1228
vor (s. urk. nr. 40 a. in den Nachträgen zum 1. bände). 9) Reimboldus ca-
nonicns presbyter 1167 (s. urk. nr. 27). 10) Widoldus canonicus presbyter
1167 (s. urk. nr. 27). 11) die 3 ersten namen dieser spalte gehören der ersten ein-
tragung an, die 2 nächsten sind von der in n. 6 bezeichneten hand, der letzte
name aber von einer dritten hand des 13. jahrh.
3. Die grabmäler der äbtissinnen.
Die äbtissinnen zu Kaufungen wurden in der klosterkirche
des heiligen kreuzes beigesetzt und ihre begräbnissstätten durch
Steinplatten überdeckt und kenntlich gemacht. Von solchen grab-
mälern sind in Kaufungen nachstehende 3 ^) erhalten :
1. Der später in die Südwand des chores eingelassene grab-
stein der äbtissin Bertha von Sayn, die von 1399 — 1442 regierte.
Ihr stark abgetretenes bild ist in ganzer figur eingemeiselt ; die
Umschrift in Gothischer kleinschrift lautet aufgelöst ^) : , Anno Do- U42
mini m. cccc. xlii. obiit domina Bertha de Sein abbatissa in vi- ^^^^ ^^'
gilia Bamabe apostoli, cujus anima requiescat in pace^
2. Der wohl seit langer zeit an die aussenseite der nord-
wand der kirche angelehnte grabstein der äbtissin Agnes, fürstin
zu Anhalt, die von 149B — 1504 regierte. Der stein ist an der
Oberfläche bereits stark verwittert, jedoch ist noch die stehende
gestalt einer äbtissin kenntlich. Die Umschrift lautet unter zu-
hülfenahme einer früheren entzifferung, wie folgt : , Anno Domini 1504
m. d. iüi. in die Assumtionis Marie obiit domina Agnes de An- ^"^*
halt abbatissa coenobiorum Kauffungen et Gandersheim, cujus
anima requiescat in pace'^) (c. a. r. i. pace).
3. Der in die östliche wand des nördlichen querschiffs ein-
gelassene grabstein der äbtissin Anna von der Borch, die von
1509 — 1512 regierte. Er ist von röthlichem Sandstein, sehr gut
erhalten und zeigt die gestalt der äbtissin mit gut kenntiichen
gesichtszügen, den insignien ihrer würde und dem wappenschÜde
ihres geschlechtes, sowie die Umschrift*): , Anno Domini xv^^xii., 151J2
octavo kalendas decembris obiit in Christo veneranda et reU- '•^^- ^^'
giosa domina Anna von der Borgk prima reformationis hujus
imperialis coenobii abbatissa, cujus anima requiescat in sancta
pace, amen^
540 Anhänge.
1) ausser diesen zeigt der als oberste stufe der kanzeltrcppe verwen-
dete stein das fragment einer inschrift (,f anno dn*)? die wohl einem grab-
denkmal angehört haben dürfte. 2) unaufgelöst: ,anno dni mccccxlii obiit
dna bertha de sein abbatissa in vigilia barnabe apli cu9 aia reqescat in
pace^ Die aufgelöste Umschrift s. auch in den bemerk, zu urk. nr. 428.
3) von ,Agnes^ bis ,Gandersheim' kann ohne vorhergehende Säuberung des
Steines nichts oder nur zweifelhaftes erkannt werden. 4) unaufgelöst: An°
dni XV« xii oktö kla« decembris obijt in XPO venerada et religiosa dna Anna
vö der borgk pma reforatöi» h9 ipial* cenobij abbatissa 09 aia req'est in sota
pace amen.
Regimen et statuta Kouffungensium.
Hec sunt statuta vel observancie sex ebdomadariorum in [zw. 1413
monasterio sancte crucis in Kouffungen, quod est fundatum anno ^^ ,
Domini millesimo VIII., [IX.] ^) kalendas junii per beatum Hein-
ricum quondam Bavariae ducem, Romanum imperatorem secun-
5 dum, et per beatam Kunegundam filiam comitis palantini, ejus
contoralem, imperatricem, et a sede apostolica confirmatum, ut
not[at]um est in litteris apostolicis ^).
Quoniam que ad Dei laudem omnipotentis omniumque festo-
rum per anni circulum currencium laudabiliter instituta sunt,
lOmaxime que a sanctis Dei ordinata sunt, necessarium est imitari
et ad futurorum memoriam conmendare, ne quo labente damp-
nosa austeritas alicujus hominis infrascriptas ordinaciones quovis-
modo violare vel corrumpere presumat: binc est quod beatus
Heinricus quondam Romanorum imperator secundus et Bavarie
lödux et beata Kunnegundis imperatrix divino amore inflammati
cultum Dei augere cupientes in villa Kouffungen Maguntinensis
dyocesis monasterium sanctimo[nia]lium ordinis sancti Benedicti
in honore sancti salvatoris mundi et beate Marie virginis et
apostolorum principum sancti Petri et Pauli et omnium sancto-
20rum et vivifice sancte crucis instauraverunt et dotaverunt, prout
hec instauracione et confirmacione monasterii continetur, in quo
sex ebdomadarios presbyteros cottidie pro regimine summe misse
nee non pro vespertino et matutinali officio in diebus festivis
praeter horas canonicas puellis sanctimonialibus conmissas per-
26 petuis temporibus durandum ordinaverunt et tamquam legittimum
sempitemum observandum statuerunt. Quorum tytuU seu nomina
hec sunt: Primus ebdomadarius rector altaris sancte crucis, se-
cundus capellanus capelle sancti Benedicti, tertius rector parro-
chialis ecclesie sancte Agathe in Twerne, quartus rector parro-
SOchialis ecclesie sancti Bonifacii in Mejnnbreschen, quintus rector
parrochialis ecclesie sancti Johann is in Wolffsanger, sextus ebdo-
madarius rector parrochialis sancti Steffani in Kouffungen. Hec
542 Regimen et statuta
prenominata sex beneficia inseparabiliter ad summam missam in
predicto monasterio sunt annexa, et eorum rectoribus tantiim et
millis aliis officium summe misse prenotati instauratores cele-
brandum perpetualiter commendaverunt. Ordo eorum continetur
in hoc versiculo: 5
Crux, Benedic, Agatha, Bonifaque, Johan quoque, Stepha.
Forma autem ebdomadariorum in regimine summe misse
est hec : Quod ipsi et nulli alii debent inter se cottidie in ordine
predicto celebrare officium summe misse diei proprium in sum[m]o
altari sancte crucis. Hoc quidem altare specialiter ad hanc mis- 10
sam in eo perficiendam ordinatum et privilegiatum est a funda-
toribus predictis pro solis ebdomadariis, qui ibi septimanatim per-
petualiter debent celebrare. Quelibet personarum predictarum
unam ebdomadam observabit per se vel per alium suum coebdo-
madarium surrogandum. Et quotiens ebdomade explete fuerint, 15
tociens, qui prior incepit, reinchoabit. Potest eciam quilibet eb-
domadarius in necessitate legere missam, prout conveniencia tem-
poris, monasterii et personarum necessitas postulaverit. Sed
diebus festivis et dominicis puelle sanctimoniales cum ebdoma-
dario officium misse pariter in binis choris tali ordine decantabunt : 20
Introitum misse puelle incipient, psalmum ebdomadarius,
GlmHa patri ') puelle, introitum misse ebdomadarius iterabit, Kyri-
eleison primum puelle, secundum ebdomadarius, tertiimi puelle,
quartum ebdomadarius, et sie divisim usque ad finem. Glmua in
excelsis ebdomadarius, Et in terra pnx puelle. Ebdomadarius dicit 25
Laudamns te, puelle Benedicimus te, et ita prosequendo usque ad
finem. Ebdomadarius dicit Dominus vobiscnm et leget epistolam,
si non habebit ministrantes. Graduale ebdomadarius cum versu,
puelle cantabunt Allein ja. Sequenciam incipiunt puelle versum
primum, secundum ebdomadarius, tercium puelle, quartum iterum 30
ebdomadarius, et ita prosequendo usque ad finem. Evangelium
dicit ebdomadarius, item dicit symbolum Credo in unum Deum.
Offertorium cantabunt puelle, item sanctus, agnus, communio
usque ad finem puelle conplebunt. Sequitur:
In vesperis diebus festivis tantum subsequentibus ebdoma-35
darius dicit Dens in adjxitorium, et puelle sanctimoniales inponent
anthyphonam et psalmum versum primum, secundum versum
dicit ebdomadarius, tercium puelle, et ita dividuntur versus psal-
morum usque ad finem. Capitulum dicit ebdomadarius, respon-
sorium in vesperis inponunt puelle, et versum dicit ebdoma-40
darius cum Gloria patri, ympnum inponunt puelle, secundum ver-
Kouffungensiuin. 543
sum dicit ebdomadarius, tercium puelle, quartum iterum ebdo-
madarius, et sie prosequendo usque ad finem. Versiculum dicunt
puelle, item anthyphonam, et psalmum Magnificat inponunt pu-
elle, secundum versum Et exidtavit Spiritus mens dicit ebdomada-
örius. Et statim ponit incensum et thurifieat in summo altari et
abbatissam et puellas et ebdomadarios, et semper stabit in primo
loco. Post Magnificat puelle cantabunt anthyphonsan, et ebdo-
madarius dicit coUectam. Puelle Benedicamus Domino dicent, et
ebdomadarius dabit benedictionem cum signo crucis.
10 In festis nativitatis Christi et pasche ebdomadarius erit in
matutinis et incipiet Dom ine, labia mea aperies, puelle sanctamo-
niales respondent Et os meum. Et iterum puelle. Venite can-
tabit ebdomadarius. Quo expleto puelle incipient anthyphonam
et legent omnes psalmos. Ebdomadarius leget lectiones et eciam
IBomeliam, responsoria cum versiculo cantabunt puelle. Te Deum
pariter puelle cum ebdomadario conplebunt. Landes cum psalmis
et cetera usque ad finem puelle cantabunt. Ad alia autem omnia
et singula festa tocius anni exceptis, ut prefertur, subscriptis
nuUus ebdomadarius obligetur nee habet Interesse nisi voluerit.
20 Hie sequuntur festa prenotata, in quibus fiunt processiones Sequuntur
seu staciones per totum circulum anni, quorum sunt in uno vi-^"?. ^^^^'*^
ginti tria, et est forma talis: stationes*).
Primo in die pasche ad aspersionem aque cantent puelle [Pasche.]
sanctimoniales Vidi aquam. Ebdomadarius dicit versum Domine,
25 apud t^ est fons rite et leget coUectam Presta, quesumus, omnipotens
Dens, per hujus aque aspersionem. Et erit stacio ad sanctiun Ge-
orgium. Et in exitu monasterii cantatur anthyphona In die res-
surrectionis, Curn rex glorie. In introitu ecclesie sancti Georgii
anthyphona Egregius Dei martyr ineipietur, et fiunt conmemora-
SOciones sanetorum cum anthyphonis consuetis, et ebdomadarius
dicit versiculum cum coUeeta. Postea in reversione due puelle
sanctimoniales cantent ympnum Salve festa dies. Ebdomadarius
portabit crucem Christi ante portam monasterii, et ibi inponitur
anthyphona Sedit angelus a puellis, versum Crtirifixum et Recor-
Sbdamini cantabit ebdomadarius, deinde puelle incipient tropum.
Postea ineipitur summa missa, quam simul puelle cum ebdoma-
dario inter se et in binis choris more solito, ut prescriptum est,
conplebunt.
In die sancti Marci letaniam majorem ebdomadarius cantat, Marci evan-
40 missam de rogacionibus, officium Exaudivit, Postea portabit cru- ^^ ** ^'
cem Christi per circulum monasterii, et cantent puelle Exurge
544 Kegfimen et statuta
Domine, surgite sancti vel responsorium Surgens Jesus, Si festum
in ebdomada pasche evenerit, postea dicunt puelle Septem psal-
mos. Et fit stacio ad sanctum Georgium, et ibi fiunt conmemo-
raciones sanctorum cum antyphonis consuetis. Ebdomadarius dicit
versic[u]lum cum collecta. Postea revertitur ad portam monasterii, 5
inponitur antyphona Lux perpetua cum collecta de sanctis.
Inventionis In die invencionis sancte crucis ad aspersionem aque 0 crux
sancte cru- giQ^Qg^^ ^^ g^t stacio ad sanctum Georgium. Ebdomadarius por-
C1S.
tabit crucem Christi, et cantent puelle responsorium In ligno
crucis, Postea cantant laudes Helena Constantini mcUer, deindelO
ante portam ecclesie sancti Georgii inponitur anthyphona de sancto
Georgio cum versiculo et collecta, et fiunt conmemoraciones sanc-
torum cum anthyphona consueta, versicuHs et collecta. In reditu
due puelle cantent ympnum Salve festa dies, in introitu porte mo-
nasterii anthyphonam Sedit angelus vel anthyphonam 0 crux glo- 15
riosa. Deinde puelle inponunt missam, introitum Nos autetn, et
perficitur officium in binis choris more solito, ut prescriptum est.
Rogatio- Item in rogacionibus feria secunda ebdomadarius cantat mis-
"""*• sam de die. Postea fit stacio ad sanctum Benedictum cum cantu
Exurge Domine, surgite sancti, postea puelle dicunt Septem psalmos. 20
Et ibi fiunt conmemoraciones sanctoinim cum anthyphonis, versi-
[cujlis cum coUectis consuetis, quas dicit ebdomadarius, et portabit
sanctam crucem. In reversione puelle cantant letaniam specialem
Hutmli prece, in introitu ecclesie anthyphonam Lux peipetua cum
collecta de sanctis. Sequitur: 25
Item in rogacionibus feria tercia ebdomadarius cantet mis-
sam, officium dominicale Vocem jocunditatis, postea portabit cru-
cem Christi. Et fit stacio ad sanctum Nicolaum cum cantu Exurge
Domine, surgite sancti. Puelle dicunt Septem psalmos. Et fiunt
conmemoraciones cum anthyphonis, versiculis et coUectis con-30
suetis per ebdomadariimi. Postea puelle cantent letaniam Ardun
spes mundi, et in introitu monasterii cantatur anthyphona Lux
perpetua cum collecta de sanctis. Sequitur:
In vigilia Item feria quarta in vigilia ascensionis ebdomadarius cantat
ascensionis. miggam de vigilia ascensionis. Postea ebdomadarius portabit cru- 35
cem Christi cum cantu Exurge Domine. Et fit stacio ad sanctum
Georium, ibidem in introitu dicitur anthyphona Egregius Dei
martyr cum versiculis et coUectis, postea puelle legent Septem
psalmos. Et fiunt conmemoraciones sanctorum cum anthyphonis,
versiculis et coUectis consuetis per ebdomadarium, postea inpo-40
^^ouffungenuum. 545
nent puelle letaniam Votis supplicibtis. In reversione cantatar
anthyphona Lux perpetxia cum coUecta de sanctis.
Item in die ascensionis ebdomadarius portat crucem Christi, l« die as-
et fit processio trans ambitum et per circulum monasterii cum ^^"sioms.
öresponsorio Omnis pulchritudo, deinde cantatur Salve festa dies,
postea laudes Viri Galyley et lie in orbem. Item in introita mo-
nasterii cantatur responsorium Hodie secreta celi. Et missam puelle
inponunt, ut prius prenotatum est, in binis choris conpletur.
Eodem die facto prandio ebdomadarius faciet actum, scilicet du-
lOcentes crucem cantando [cum] suis pertinenciis ad locum suum.
Sequitur :
Item in vigilia penthecostes ebdomadarius indutus sacris in vigilia
vestibus leget propheciam sine tytulo Tentavit Deus Abraham, P^°^J^^"
tractum puelle et versum primimi puelle, secundum ebdomadarius,
15 tercium iterum puelle, quarta prophecia lecta itur ad fontem cum
letania Hex sanctorum, quam cantent puelle. Deinde ebdomada-
rius dicit coUectam et cantat prefacionem et benedicit fontem.
Postea revertitur ad chorimi cum cantu Kyrie, hoc puelle inci-
pient. Et perficitur missa ex utraque parte et more solito. Se-
20 quitur :
Item in die penthecostes ebdomadarius portabit crucem Penthe-
Christi, et erit stacio ad sanctum Georium et cantent response- costes.
rium Ajyparuerunt, postea laudes Cum complerentur^ postea anthy-
phonam de sancto Georio cum coUecta, et fiunt conmemoraciones
25sanctorum cum anthyphonis et coUectis consuetis. In reversione
cantatur Salve festa dies, postea responsorium Advenit ignis Do-r
minus et [in] introitu anthyphona Ve7ii sancte Spiritus. Postea
puelle inponunt missam, more solito conplebitur. Sequitur:
Item in die corporis Christi ebdomadarius portabit sacra- in die
•
SOmentum Christi et alius sanctam crucem. Et ebdomadarius cantet ^S!^^^
Chnsti.
O vere digna tribus vicibus, puelle respondent Per quam fracta
et cantent responsorium Accepit Jesus cum responsorio Sacerdos
verus et pontifex, et fit stacio ad sanctum Georium. Ibi fiunt
conmemoraciones sanctorum cum anthyphonis et coUectis con-
35suetis. In reversione cantatur responsorium Vere mira et divina,
et in introitu cantatur anthyphona 0 sacrum conviviiim, Postea
puelle inponunt missam more soUto conplendam. Sequitur:
Item in die sancte Margarethe ibi est dedicacio monasterii. Margarethe
Ebdomadarius portabit crucem Christi, et puelle inponunt respon- ^'^■'8^'™^-
40 sorium Te domine celi celorum. Et fit stacio ad sanctum Georium.
Ante portam inponitur anthyphona Egregius Bei martyr cum col-
35
546 ^Regimen et statuta
lecta, postea fiunt conmemoraciones saiictx)ruin cum anthyphonis,
scilicet Chorus et Salve regina venerabilis inclita virgo desifderataj ,
et coUectis consuetis. In reversione cantatur responsorium Be-
nedic Domine et ostenditur omni populo preciosum lignum sancte
crucis et cantatur introitus Ecce lignum crucis trina vice cum 5
psalmo Beati inmaculati, postea responsorium Ternbilis Ad in-
troitum monasterii cantatur responsorium Vi»ita, quesumtis, Do-
mine. Postea puelle inponunt missam Te^-ribilis, more solito con-
plebitur.
Henrici im- Item in die sancti Henrici imperatoris, fundatoris nostri, 10
peratoris. ebdomadarius portabit crucem Christi cum responsorio de sancto
Henrico, scüicet O Christi Domini cesar, Converso ad stimmum sUulio,
Item laudes SpecUite, Et fit stacio usque ad sanctum Georium.
In introitu cantatur anthypbona Egregius Dei martyr cum anthy-
phona et coUecta, et ibi fiunt conmemoraciones sanctorum, col- 15
lectas et versiculos dicit ebdomadarius. In reversione cantatur
responsorium Sancte Henri ce et responsorium Cum adisset rex be~
atus montem Cassinnm, Ad introitum monasterii responsorium
Gradas tibi rex et responsorium Jam saciH principis fama propa-
gatur, Deinde puelle inponunt missam, more solito conplebitur. 20
Sequitur :
Assump- Item in die assumpcionis beate Marie ebdomadarius portabit
tioms. crucem Christi, et fit processio ad sanctum Georium cum respon-
sorio Cum joamditate. Item laudes Assumpta est Maria in celum,
item in ecclesia sancti Georii anthyphona Egregius Dei martgr2d
cum collectis consuetis, quas dicit ebdomadarius. In reversione
responsorium Qtie est ista, ad introitum ecclesie Salve Maria gefni-
trixj. Postea missam puelle inponunt seu incipient more solito.
Sequitur :
Nativitatis Item in die nativitatis sancte Marie ebdomadarius portatöO
Marie, crucem Christi, et fit processio ad sanctum Georium cum respon-
sorio Solem Justicie. Item laudes dicuntur, anthyphone ^) Nativitas
gloriose^ Nativitas est hodie Marie. Item in ecclesia sancti Georii
anthyphona de sancto Georio Egregius cum collecta, et fiunt con-
memoraciones sanctorum cum anthyphonis et collectis more solito, 35
quas dicit ebdomadarius. In reversione responsorium Ad fiutum
Domini vel responsoriimi Salve Maria gefnitrixj, ad introitum
monasterii Tota pulchra es, Deinde puelle inponent missam more
solito.
Kune- Item in die sancte Kunnegundis imperatricis ebdomadarius 40
gundis. assumit crucem Christi, et fit processio ad sanctum Georium cum
i
tCoulEungensium. 547
responsorio Surge virgo. Item laudes oantantur Vinculum caste
dilectio[nis]. Ante portam incipitur anthyphona de sancto Georio
cum collecta, et fiunt conmemoraoiones sanctorum, ebdomadarius
dicit versiculos et collectas. In reversione cantatur responsorium
6 Olyva generosa, item in introitu monasterii cantatur responsorium
0 mater nostra. Postea puelle inponent missam more consueto.
Item in vigilia exaltacionis sancte crucis ad processionem [Vigilia
ad sanctum Stephanum in principali choro puelle cantent anthy- ^^^racisT^
phonam 0 amx gloriosa. Ebdomadarius leget versiculum cum
10 collecta de sancta cruce. Sequitur:
Item in die exaltacionis sancte crucis ebdomadarius portat [Exaltatio
crucem Christi, et fit processio ad sanctum Georium cum respon- ^^"*^*^j
sorio In ligno crucis.
Item cantentur laudes O magnum pietatis opus et in ecclesia
lösancti Georii fiunt conmemoraoiones sanctorum cum anthypbonis
et coUectis consuetis, quas dicit ebdomadarius. In reversione
inponitur Per tuam crucem, ad introitum monasterii Änima mea
Uquefacta est vel Tota pulchra es, Deinde puelle inponunt missam,
introitum, more solito perficiendam.
20 Item in die omnium animarum fit processio per ambitum In die
et cj'^miterium. Ebdomadarius portabit thuribulum et cantabit *"»™^""*-
responsorium Absolve, Domine Detis eteme, in cujus, et in reversione
dicitur specialis letania de animabus, cujus principium est Oramiis
te Domine. Ad introitum monasterii inponitur Libera me, Domine,
25 et postea inponitur missa pro defunctis more solito. Sequitur:
Item in purificacione sancte Marie ebdomadarius dicit versum Purifica-
Eandtabunt sancti in gloria et post[ea] collectas et benedicit lumina *°'"^*
et canta[t] prefacionem et incipit anthyphonam Lumen ad revela--
cianem gencium, Postea ad aspersionem inponitur anthyphona
dOAve gracia plena et alia anthyphona Ädorna thalamum. Et fit
processio ad sanctum Benedictum. Ibi in introitu cantatur anthy-
phona Hoc erat et anthyphona Responsum accepit Symeon. Ebdo-
madarius dicit versum Benedictus, gut ve?iit in nomine Domini et
dicit collectam Domine Jesu Christe, fili Dei, qui hodiema die in
dbnostre carnis substancia inter homines, Inde revertitur ad ambitum
cum responsorio Videte miraculum et itur per ambitum. Ad introitum
monasterii cantatur anthyphona vel responsorium Cum inducerent
puerum Jesum, Postea puelle inponunt missam more solito. Sequitur :
Item in die cinerum puelle cantent anthyphonam Exaudi Cinerum.
40 nos cum versu. Ebdomadarius dicit versiculum Domine, non se-
cundum peccata et collectam Deus, omyiium misericordiarum a^ tocitis
548 Begimen et statuta
bonitafis auctor, Puelle inponxint letaniam de sanctis per ambitam.
In reversione cantatur antyphona Media vita, Ebdomadarius dicit
versiculum Peccavtmus, Domine, cum paftribusj et collectam Lieffa-
Ulein. Ebdomadarius inponit anthyphonam InmuUmur habitu,
deinde anthyphonam Jtixta vestibulum, et Interim, dum hoc can- 5
tatur, ponendi sunt cyneres super caput seu capita hominum di-
cendo Mem^nto homo, quia, et post datum cjmeris ebdomadarius
dicit versiculum, Ostende nobis, Domine, misericordiam tuam et dicit
collectam Concede nobis, quesumus Domine, presidia. Deinde puelle
introitum misse inponunt more solito. Sequitur: 10
Palmarum. Item in die palmarum erit processio. Ebdomadarius por-
tabit sanctam crucem cum anthyphona Cum appropinqtiaret Do-
minus, et solet esse stacio ad sanctum Georium. Si fuerit aura
pluvialis, tunc ad sanctum Benedictum, et cantatur CollegertoU
pontifices cum versu ünus aufem, postea ebdomadarius leget pro- 15
pheciam Venerunt filii Israel, deinde dicit ewangelium Cum ap-
propinqua^set, postea collectam, et cantat prefacionem et benedicit
palmas, item puelle anthjrphonam Pueri Hebreorum. In recessu
cantatur anthyphona Cum audisset usque ad locum, ubi crux pa-
rata jacet. Ibi facit domina abbatissa oraciones ad crucem, et 20
cantatur ympnus Gloria, lauSj postea anthyphona Occurrunt turbe
fulgentibus palmis ^ item ympnus 0 crux ave, spes. In reditu can-
tatur responsorium Ing rediente Domino, et puelle inponunt missam
Domine, ne lonye facias more solito. Sequitur :
In die cene Item in die cene puelle inponunt officium misse Nos autem, 25
D»»«»'- et ebdomadarius conplebit officium more soUto. Post missam de-
nudantur altaria et lavantur vino et aqua et cantatur responso-
rium Circumdederunt me vin mendaces. Sequitur:
Item in cena Domini facto prandio inmediate domina abba-
tissa cum suis puellis et presbyteris peragat mandatum ipsum, 80
ut moris est, pedes lavando et manus, et domina prepositissa or-
dinet, quod epistola legatur sine tytulo, scilicet Convenientibus
vobis. Et dominus ebdomadarius faciet] benedictionem panis et
vini, que tunc dividantur, ut moris est, et per dominam preposi-
tissam distribuantur tam puellis quam presbyteris ibidem presen-35
tibus. Sequitur :
Parasceve. Item in die parasceve ebdomadarius leget propheciam In
tribulacione, puelle cantent tractum, postea ebdomadarius leget
passionem, postea dicit oraciones et Flectamus genua, postea
cantet anthyphonam Popule meus, puelle dicent Agios o theos, cho- 40
rus dicit Sanctus, Postea ostendatur omni populo lignum sancte
Kouffungensium. 549
crucis cum introitu Ecce lignum criwis, postea cantatur ympnus
Crux fidelis et Dum fabricator mundi. Postea ebdomadarius por-
tabit crucem ad locum sepulchri cum responsorio Ecce, quomodo
inoritur jtistus et in reversione Sepidto Damino. Sequitur :
5 Item in vigilia pasche puelle incipient Septem psalmos cum In vigilia
letania. Ebdomadarius benedicit ignem, postea puelle cantent P^^^®*
ympnum Inventor rutuli, deinde ebdomadarius inponit ympnum
Exultet jam angelica et benedicit cereum. Postea ebdomadarius
leget propheciam, puelle tractus cantabunt. Deinde puelle in-
lOcipient letaniam ad fontem Kyrieleison, ebdomadarius dicit col-
lectam et cantat prefacionem et benedicit fontem, postea puelle
incipiunt Kyrieleiaon,
Et ebdomadarius perficiet missam cum puellis more solito.
Sequitur :
15 Item Omnibus et singulis diebus dominicis perpetuis tempo- [Dies ac-
ribus abbatissa et puelle sanctimoniales predicti monasterii ha- ™^'"^*J
beant processionem ante summam missam cum vexillis sive cru-
cibus de choro per ambitum dicti monasterii. Et ebdomadarius,
quem ordo tangit, precedet cum aspersorio more consueto, et, si
20non celebrat de sancto aliquo, habeant stacionem in ambitu.
Ante introitum monasterii legende bipartitu psalmum, scilicet De
profundis, et ebdomadarius leget coUectam, scilicet Dem, in cujus
miseracione et coUectam Fidelium Dens, et cum cantu intrant mo-
nasterium redeundo ad chorum. Sequitur:
26 Item in processionibus, in stacionibus, in rogacionibus, in
circuitu ambitus ebdomadarius portabit crucem sanctam Christi
et, quidquid temporis vel diei proprium fuerit in responsorio vel
in anthyphonis sive sint suffragia sanctorum vel conmemoraciones,
simul puelle cum ebdomadario decantabunt tam in egressione
30 quam in reversione. CoUectas dicit ebdomadarius. Et consuetudo
est, quod quilibet ebdomadarius potest pro alio ebdomadam con-
servare et obvenciones et jura altaris pro laboribus suis sublevare.
Item debet perpetualiter quelibet domina abbatissa mente [Prebende.]
inspicere et corde advertere varios labores an[n]uos et perpetuos
Söoperum spiritaUum ebdomadariorum predictorum et Ulis se gra-
ciosam exhibere et benefacere, promovere, verbo et facto prodesse,
ut matrem et piam adjutricem se ubilibet exhibere. Et e con-
trario Uli ebdomadarii debent se monasterio et domine abbatisse
et in omni loco fideles, favorabiles et serviles representare.
40 Pro hiis Omnibus inplendis et pro laboribus omnium ebdo-
madariorum per circulum anni faciendis quelibet domina abba-
550 Regimen et statuta
tissa, que pro tempore fuerit, ex corpore monasterii debet dare
cuilibet ebdomadario in qualibet sua ebdomada nomine laboris
vel precii octo panes prebendales, quonim quatxiordecim debent
pistari de uno lymeto siliginis, quatuor panes pro eleemosina,
quatuor denariatos albi panis et duas geltas cervisie, que tantnm B
Tina vice simul, quantum puellis cervisia prebendalis solet dari,
distribuantur, sex talenta carnium, videlicet dominica die in pon-
dere duas libras et tercia feria duas libras et similiter quinta
feria duas libras in pondere preter festa incurrencia, in quibus
eciam dantur carnes, ut supra scriptum est, vel pecunia pro eisdem. lo
Sequitur :
De piscibus Item in sextis feriis tempore suo dantur pisces prebendales
prebeodali. ^^^^^^um consuetudinem. Item in quadragesima in quaUbet sep-
timana sex allecia.
Item in die pasche per ordinacionem domine abbatisse infra 15
summam missam preparatur et ordinatur mensa ante altare beate
Margarete virginis in ecclesia sive in choro sancte crucis, super
quam ponantur nove scutelle inplete carne assata cum duobus
frustis lardi et cum quatuor ovis bulitis. Qua missa finita bene-
dicentur per dominum ebdomadarium et per dominam preposi-20
tissam distribuantur tam puellis quam ebdomadariis ibidem pre-
sentibus secundum consuetudinem ecclesie. Sequitur:
De lardo Item in octava pasche cuilibet ebdomadario sextam partem
dando octa- i^gj^g proprie eyyie backe, et illa bema debet habere in pondere
va pasche. ^ r r ^ r r
quinquaginta libras. Sequitur: 25
Item in vigilia nativitatis Christi debet quelibet puella, quam
ordo tetigerit, offerre ad altare sancte crucis duos panes preben-
dales, unam stopam cervisie et unum caseum bovinum. Oblacio
pertinet ebdomadario.
Cathedra Item ipso die sancti Petri ad cathedram domina abbatissaSO
Petri. pj,Q lyxnc existens omni anno debet offerre ad altare sancte crucis
unum medium, proprie eyn scheffel, diversorum frumentorum, que
oblacio pertinet ebdomadario.
Kune- Item in die sancte Kunnegundis erunt stipendia, et per eb-
gundis. domadarium summa missa finita benedicentur panes et ibi panes 35
benedicti distribuentur puellis et presbyteris ibidem presentibus.
Lucie. Item in die beate Lucie virginis domina abbatissa pro tunc
existens debet omni anno offerre super summum altare sancte
crucis unum caseum ovinum et unam stopam cervisie, et oblacio
pertinet ebdomadario. Et eodem die erunt stipendia, ut supra 40
in die beate Kunnegundis.
Kouffungensiiim. 551
Item ex consuetudine ecclesie Kouffungensis domina abba-
tissa debet invitare ad prandimn secunda feria proxima post diem
penthecostes singulis annis puellas et presbyteros ad altare sancte
crucis spectantes, pro tunc ibidem presentes et eosdem bene et
Blaice tractare.
Item hoc idem facit domina abbatissa puellas et ebdomada- De ebdo-
rios invitando ad prandium in die pasche, in die penthecostes, ™^^^™s in-
in die assumpcionis -Marie, in die nativitatis Christi, in prof esto mensam do-
sancti Martini episcopi, in profesto circumcisionis Domini, simi-"**°^ *^^*"
10 liter ad cenam in profesto trium regum. Et pro tunc ordinat do-
mina abbatissa, quod fiat quedam massa ex farina, melle et spe-
ciebus bonis, matema lingua eyne [!] teyg, que tunc debet dividi et
dari puellis et ebdomadariis cuilibet, ut moris est, causa solacii.
Item quelibet puella ecclesie sancte crucis in Kouffungen De elec-
15ipsa vivente eligere unam de suis concapittularibus et ad eandem^*^"^,^^?^*'
^ ^ t 1 1 1 T mentario-
assumere potest unum vel duos de ebdomadariis, quibus animam rum.
suam commendat, ut secundum statuta et consuetudines ecclesie
Kouffungensis faciant pro salute anime sue subscripta, videlicet
quod eadem per defunctam electa per integrum annum et per
20quatuor septimanas omni die feriata pro salute defuncte anime
sue offerat ad altare sancte crucis duos panes prebendales, scilicet
semmelrocken, et unum medionale cervisie, dominicis autem diebus
et festivis ferialibus album panem, scilicet cuneum, et unam
stopam cervisie. Oblacio pertinet ebdomadario.
25 Item domina abbatissa pro tempore existens tenetur dare De obitu
puelle defuncte per integrum annum et per quatuor septimanas P^fJJ*™"*
post obitum ejus inmediate integram prebendam in omnibus, tam-
quam adhuc viveret, quam ad se puella per defunctam sie electa
recipiat et hujusmodi oblaciones faciat de eisdem.
30 Item cuihbet domine abbatisse post obitum ejus cedet in- De obitu
tegra prebenda sicut puelle per integrum annum et per quatuor ^^^tisse
septimanas, de quibus eciam puella per eandem dominam electa gensis.
faciat oblaciones, ut prefertur. Oblacio erit ebdomadario. Pro
salute anime sue domina abbatissa tunc noviter electa prebendam
35 exponat.
Item cujuslibet domine abbatisse Kouffungensis defuncte
anniversarius inmediate uno anno et quatuor ebdomadis post obi-
tiun suum transactis an[n]uatim in altari sancte crucis peragi debet
perpetuis temporibus ad summam missam. Et domina abbatissa
40 tunc temporis existens offerre debet pro salute anime ejusdem
552 Regimen et statuta
unum caseum ovinum et unam stopam cervisie bone. Oblacio
pertinet ebdomadario.
De statutis Item ex jure et consuetudine ecclesie Konffungensis huc us-
dandis. ^^^ introducta quilibet puer nobilis sive puella in assmnpcione
ejus per dominam abbatissam et puellas capitt[u]lares inibi ad 5
prebendam tenetur et debet domine abbatisse et cuilibet puelle
dare clenodium seu clenodia, sicut fieri est consuetum, et cuilibet
de sex ebdomadarüs ibidem unum florenum» seu unum par cali-
garum Valens florenum.
Item quilibet ebdomadarius seu ebdomadariorum ecclesie 10
sancte crucis in Kouffungen, videlicet rector altaris sancte crucis
ibidem, rector capelle sancti Benedicti ibidem, plebanus in Twem,
plebanus in Meynbressen, pleban[us] in Wolfesanger et plebanus
in Kouffungen, post beneficiorum suorum adepcionem et, postquam
ad beneficia eorum predicta fuerint investiti, statim domine abba- 15
tisse ex jure et consuetudine ecclesie Konffungensis dabit duos
florenos seu clenodium in valore duorum florenorum et cuilibet
puelle unum florenum, puellis in scolis existentibus dabit medium
florenum et campanario octo ulnas panni conmunis colorati.
De plebano Item domina abbatissa in Kouffungen, puelle inibi, bene- 20
sancti Be- fi^iati ibidem, religiosi et religiöse cum earum familia et familia-
ribus cottidianis et habitantes in domibus liberis ibidem prope
ecclesiam Kouffungensem spectant, quantum ad jus parrochiale,
ad rectorem capelle sancti Benedicti. Alii omnes et singuli spec-
tant ad plebanum in Kouffungen. 25
Item notandum, quod altare sancti Stephani in ecclesia sancte
crucis Kouffungensi situm nuncupatur altare parrochiale, ex quo,
quia tempore necessitatis conmune est plebano ecclesie sancti Be-
nedicti ex merito et debito, quia in suis terminis est situm, et
dicitur idem altare altare parrochiale ex eo, quia plebanus ecclesie 30
sancti Georii aut suus capellanus ipsius nomine missam parrochia-
lem solent in eodem celebrare et eciam funera sua peragere ra-
cione ordinacionis super eodem.
Item quilibet in ecclesia Kouffungensi beneficiatus et eciam
presbyteri alieni seu advenientes religiosi aut seculares possunt85
missam super eodem altari celebrare cantando seu legende, simi-
liter et super aliis altaribus in eadem ecclesia situatis racione
privilegiorum ecclesie ejusdem, altari sancte crucis ibidem ex-
cluso, super quo soli domini sex ebdomadarii ex ordinacione
sancti Henrici et beate Kunnegundis sue conthoralis sub penaiO
Kouffungensimn. 553
eteme dampnacionis solent celebrare. Oblaciones vero facte super
altaribus ibidem omni tempore sunt celebranüs.
Item quocienscumque necesse fuerit, tociens puelle debent De abba-
in capitulo suo cum consilio suorum ebdomadariorum concorditer **^? ^^^^'
^ tione.
5 eligere unam ydoneam, habüem et probam puellam in abbatissam
aut ex inflacione spiritus sancti vel sub juramento.
Item cum abbatissa electa fuerit, ex tunc puelle presentent
abbatissam electam dominis ebdomadariis predictis, qui tunc eam
ducant ante altare sancte crucis, ubi tunc ad sancta Dei ewangelia
10 corporale prestat juramentum, quod velit ecclesiam Kouffungensem
et omnia statuta ejusdem, consuetudines, observancias et ordina-
ciones antiquas in esse fideliter conservare et puellas et ebdoma-
darios et personas ejusdem ecclesie cum effectu defendere. Et
juramentum tale est, ut sequitur:
15 Quod ego N. nunc et antea sim fidelis ecclesie sancte crucis Juramen-
in Kouffungen, puellis et personis inibi beneficiatis ac jura et ^""* *^^*'
bona ipsius ecclesie pro posse meo defendam et statuta et con-
suetudines, observancias et ordinaciones antiquas edita et editas
ipsius ecclesie inviolabiliter observabo.
20 Hec ego juro, ut me Dens adjuvet et conditores sanctorum
ewangeliorum.
Item quo facto, ut prescriptum est, ex tunc ebdomadarii
sive canonici abbatissam electam levando super altare sancte crucis
inponunt cantando Te Deum laudamus.
35 Item quocienscumque oportunum fuerit, abbatissa pro tem- De advo-
pore existens et puelle debent cum consüio sex ebdomadariorum c**^/^»-
* *^ eendo.
sive canonicorum concorditer eligere unum probum, abüem et ^
prudentem virum in advocatum debito juramento, quod velit fide-
liter preesse ecclesie et domine abbatisse, puellis et presbyteris
30 et personis et observancias et consuetudines antiquas ecclesie
observare et presertim omni anno conputum facere domine abba-
tisse et puellis in presencia ebdomadariorum sive canonicorum et
amicorum ecclesie de receptis et expositis.
Item consuetudo est, quod, quando domina abbatissa et offi-
35ciatus ibidem in Kouffunge volunt conjunctim sive divisim cel-
larium, pistorem aut cocum conducere, idem conductus debet
facere promissum manuale, quod velit esse fidelis ecclesie sancte
crucis, puellis et sex ebdomadariis ibidem et eisdem panem, cer-
visiam, cames et alia per ipsos ex parte ecclesie et abbatisse
40danda ministrare de tempore in tempus, secundum quod cuilibet
eorum pertinet.
lebrandis.
554 Regimen et statuta
Item simile promissum fiat per magistrum colonum, den
habeman, et custodem silvarum tempore conductionis eorundem.
Item, quando et quociens opus fuerit conducere campana-
rium, quod pertinet ad dominam abbatissam et custodem conmu-
niter, hie tenetur f acere juramentum fidelitatis ecclesie sancte crucis 5
et personis ejusdem. Et idem campanarius debet esse clericus.
Defestisce- Item notandum, quod omnia festa jam instituta a quibus-
cumque in ecclesia sepe dicta seu instituenda et eciam alia festa
solempnia debent celebrari, quantum ad missam, in altari sancte
crucis, quia dicte ecclesie ornamenta, omnes monstrancie cum 10
suis reliquiis, omnes calices, clenodia et preparamenta spectant
ad idem altare. Presertim duo libri missales, una pars videlicet
estivalis et alia hyemalis, olim per honorabiles vires dominos
Deynhardum rectorem altaris sancte crucis predicti, dictum Ger-
falken rectorem capelle sancti Benedicti et dictum de Krakouwel5
plebanum in Meynbressen bone memorie conparati spectant ad
idem altare, quia eidem dederunt et assignaverunt. Tunc ex con-
suetudine antiqua et jure ecclesie Kouffungensis omnia privilegia
et confirmaciones dicte ecclesie a sede apostolica aut ßomanorum
imperatoribus concessa, omnes littere, omnia munimenta super 20
bonis dicte ecclesie debent esse in bona custodia in cista bona
duabus seris et duobus clavibus') clausa, quorum clavium unum
habeat et custodiat domina abbatissa, alium domina prepositissa
et de capittulo puelle. Tunc eadem cista debet esse sita in loco
tuto, accessibili et bene duabus januis clause, seris et clavibus25
munito, quorum clavium unum habeat et custodiat domina abba-
tissa et alium domina prepositissa et puelle.
Item ex oonsuetudine et jure ecclesie Kouffungensis omnes
littere et omnia munimenta super bonis, pensionibus, fructibus et
obvencionibus puellarum de capittulo solum existencia seu pre-30
posituram, custodiam et capellaniam conmuniter seu divisim tan-
gencia debent esse in bona cista duabus seris et clavibus duobus
clausa, quorum clavium unum habeat et costodiat domina prepo-
sitissa et alium puelle de capittulo. Sequitur:
Item domina abbatissa tenetur et debet omnes in ecclesia 85
Kouffungensi beneficiatos et puellas ibidem tueri et defendere,
quemlibet et quamlibet in jure suo et in dignitatibus suis, quan-
tum in ea est, pro posse conservare. Sequitur:
Item consuetudo ecclesie Kouffungensis tenet, quod quelibet
puella in scola existens debet in eadem permanere, doneo per- 40
Kouffungensium. 566
fecte, quidquid ad eam in ordine spectat, sciat legere et cantare.
Sequitur :
Item tenet consuetudo ecclesie, quod, quando et quociens
aliqua puella debeat de scola licenciari seu absolvi, hoc fieri debet
5 per dominam abbatissam cum consilio, scitu et consensu et vo-
luntate domine prepositisse, custodis et capellane et puellarum
unanimiter.
Item puelle predicte ecclesie non solent facere nee fecerunt
neque faciunt professionem.
10 Item est consuetudo ecclesie, quod, quando et quociens puella Corpora
a scola licenciatur seu sumitur, tunc statim domina abbatissa te- P"^"*™™-
netur sibi ordinäre domum habitacionis prope ecclesiam in loco
abili et convenienti. Et eadem puella debet et tenetur diligenter
per integrum annum chorum visitare et in horis mane et vespere
löusque ad finem permanere. Sequitur:
Item uno integro anno, postquam puella a scola fuerit
sumpta, transacto ipsa poterit parentes suos seu amicos propriis
tamen sumptibus et expensis visitare. Et extunc domina abba-
tissa ordinat sibi servum, equos et currum, et pro tunc ipsa
20 puella poterit se tamdiu ab ecclesia Kouffungensi, donec sibi
placuerit, absentare. Et in absencia sua dabitur sibi de curia
domine abbatisse ad domum suam per quatuordecim dies dum-
taxat prebenda sua in pane et carne recenti. Eciam cedet eidem
per integrum annum porcio pensionis, quam pueUe conmuniter
25inter se habent dividere in choro. Sequitur:
Item quelibet puella de ecclesia Kouffungensi potest, quando-
cumque sibi placuerit, prebendam suam resignare, parentes et
amicos visitare et eciam virum legittimum ducere secundum ejus
voluntatem,
80 Item facta resignacione prebende, ut predicitur, quidquid
tunc ipsa proprii habuerit in utensilibus domus, in clenodiis, in
pecuniis seu aliis bonis et rebus, quibuscumque voluerit, donare.
Sequitur :
Item, quecumque puella aliqua cum licencia domine abba-
35 tisse ab ecclesia Kouffungensi se absentaverit et prebendam suam
non resignaverit, hec cito seu tarde secundum placitum suum
revenire poterit. In reversione vero dabitur sibi ut antea sua
prebenda.
Item omnes littere, omnia munimenta, prompta pecunia, si
40 qua foret, ad fidelia spectancia in ecclesia Kouffungensi, conmu-
niter ad dominam abbatissam, ad puellas, ad presbyteros perti-
556 Begimen et statuta
nencia debent poni in bona custodia in cista tribus seris et tri-
bns clavibus conmunita, quorum clavium uniun habeat domina
abbatissa, nnmn domina prepositissa et puelle capittulares et unmn
sex ebdomadarii aut unus ex eis^ cui assignatur per eosdem.
Sequitur : 6
Item est consuetudinis dicte ecclesie, quod, quicumque se[u]
quecumque volens facere seu instituere festum seu festa, anni-
versarios aut memorias in dicta ecclesia, facere debet cnm vo-
luntate, cum admissione et unanimi consensu domine abbatisse,
puellarum de capittulo et presbyterorum ibidem, quos oportet 10
onus legendi, cantandi et orandi portare.
De silvis, Item, quando et quociens puelle dicte ecclesie et presbyteri
''moribus* inibi beneficiati in Kouffungen conmorantes et divinum officium
etc. utendis. ibidem exercentes con[mu]niter seu divisim lignis edificalibus seu
conbustibilibus indigent seu indigebunt, tociens eisdem uti pos-15
sunt et poterint in silvis et nemoribus dicte ecclesie pro libitu
et utilitate eorum et earum dumtaxat sine omni condicione et
inpedimento domine abbatisse sepe dicte. Et si que vel quis
puellanmi seu beneficiatorum predictorum dominam abbatissam
pro tempore existentem ob reverenciam ipsius pro hujusmodiao
lignis petere voluerit, peticioni hujusmodi eadem debet parere
in effectu et nequaquam contradicere, quia sanctus Henricus et
beata Kunnegundis sua contoralis, dicte ecclesie fundatores, eidem
ecclesie et personis Silvas, nemora, aquas, pascua et bona diversa
et ibidem Deo servientibus donaverunt et assignaverunt. 25
De sepultu- Item domina abbatissa et puelle dicte ecclesie dare habent
"^ rum "^ ®^ concedere sepulturam volentibus in ecclesia, ambitu, super
cymiterio magno seu minori sepeliri et pie petentibus eandem in
ecclesia sepe dicta, exclusis tantum exconmunicatis et usurariis
publicis, secundum teuerem privilegiorum dicte ecclesie et con-30
firmacionum.
De eraptio- Item omnes empciones, vendiciones et obligSrCiones pen-
"done^"et ^^^^^^"^j reddituum, proventuum et bonorum quorumcumque dicte
obligationi- ecclesie ex causis racionabilibus propter bonum siv[e] indigenciam
per dominam abbatissam fiendas debet eadem domina facere cum 85
scitu, voluntate, consilio ac unanimi consensu puellarum de capit-
tulo ac sex ebdomadariorum sive canonicorum ibidem, si possunt
haberi, et hoc propter bonum honorem et sepe dicte ecclesie utili-
tatem. Idem fiat et fieri debet per dominam abbatissam in bonis
pheodUibus dicte ecclesie quibuscumque per dominam abbatissam 40
i
Koufhingensimn. 557
dandis, concedendis seu conferendis, quia sepe dicti ebdoznadarii
cum puellis predictis sunt prebendati. Sequitur:
Item omnia beneficia ecclesiastica ecclesie sancte crucis De beneti-
Kouffungensis habent domina abbatissa et puelle de capittulo 5"^ ^^"'
5 ibidem conmuniter conferre exceptis beneficiis subscriptis. Primo
domina abbatissa sola habet conferre altare dictum das grebelin,
et rector altaris ejusdem est domine abbatisse capellanus specialis
racione altaris ejusdem.
Item altare sancti Henrici habet conferre domina preposi-
lOtissa sola.
Item altare beate virginis Marie habet conferre domina ca-
pellana ejusdem predicte ecclesie. Item altare sancti Nicolai
habet conferre sola dicte ecclesie custos. Sequitur:
Item domina abbatissa ecclesie sancte crucis Kouffungensis,
16 domina prepositissa et puelle capitt[u]lares ibidem debent et te-
nentur habere fam[u]las et pedissequas probas, honestas ac de-
centes, in habitibus seu vestibus nigris decenter et honeste ince-
dentes et nequaquam preciosioribus quam puelle, prout olym cum
consilio illustris principis et domini domini Hermanni lantgravii
20 Hassie f elicis recordacionis, domine abbatisse, prepositisse et puel-
larum predictarum super hiis extat concordatum, prout eciam hoc
patet in litteris desuper confectis, sigillis eorundem sigillatis ®).
Item quomodo et qualiter fideliator seu magister presen-
ciarum in dicta ecclesia sit eligendus, et cui vel quibus presencie
26sint distribuende, patet in littera desuper confecta et sigillata,
cujus tenor hie sequitur de verbo ad verbum et est talis:
[Hier folgt winÜaut der Urkunde nr, 259 von 1382 rnärz 15.,
sowie unmittelbar anschliesisend der Urkunde nr. 296 von 1400 juli 25.]
Item notandum, quod de jure et consuetudine antiqua huc De preben-
30 usque introducta domina abbatissa Kouffungensis tenetur et debet *^. P®*^ ^?'
mioam ab-
dare de curia sua de bonis ecclesie ibidem prebendas suas cum batissam
suis attinenciis, prout subscribitur : Primo cuilibet puelle ex scolis <^andis.
existenti cedent ebdomadatim quatuordecim panes prebendales
tam magni, quantum possunt pistari de lymeto pure et bone
dösiliginis, quatuor panes pro eleomosinis et tres albi panes de tri-
tico cum sex denariis Hassiensis Cassellensis warandie emendi et
annuatim sedecim tine^) cervisie. Sequitur:
Item cuilibet puelle cedent ebdomadatim sex libre carnium
recentium *°), dominica die due libre, feria tercia due libre et
40quinta feria due libre carnium talium, ut subscribitur, preter
ö68 Regimen et statuta
festa incurrencia, in quibus eciam dantur eis carnes vel pecunia
pro eisdem, exclusis ebdomadis infra octavam pasche et festum
ascensionis Domini et infra diem beate Lucie virginis et nativitatis
Christi, in quibus ebdomadis non dantur carnes.
Decarnibus Item est consuetudinis, ut a feste pasche usque ad festum 5
dandis pre- penthecostes dantur carnersl vituline. A festo penthecostes usque
bendanis. -. ^
ad festum Margarethe virginis dantur carnes bovine. A festo
Margarethe usque ad festum Martini dantur carnes mutonine") et
ad festimi Martini ulterius usque ad caput jejunii dantur carnes
porcinie. 10
Item cuilibet puelle cedent in carnisprivio de curia domine
abbatisse duodecim farcimina salsucia, brodworste ^^), et duodecim
farcimina jecorina, tres libre sanguinis et unus pullus oamis-*
privalis.
Item Omnibus puellis conjunctis cedent in antecamisprivio 15
de curia domine abbatisse duodecim capita porcinia et triginta
sex pedes porcini, que et quos inter se, ut moris est, dividere
solent.
Item in dominica Esto mihi cedent cuilibet puelle due pre-
bende carnium, feria secunda sequenti duo farcimina salsucia, 20
brodworste, et tercia feria proxima una prebenda in carnibus et
duo farcimina salsucia. Sequitur:
Item cuilibet puelle in jejunio dantur due metrete pisarum,
quadraginta allecia et quaUbet sexta feria pisces, et alias post
pascha qualibet sexta feria altematis vicibus sie, quod semper25
una ebdomada elapsa dantur pisces, et sie consequenter secundum
consuetudinem ecclesie Kouffungensis.
Item in cena Domini facto prandio, mandato peracto, domina
abbatissa debet dare cuilibet puelle unum noßelium vini.
Item in die pasche, secunda feria, tercia et quinta feria 80
pasche et in octava pasche dantur carnes recentes secundum
consuetudinem ecclesie Kouffungensis.
Item secunda feria proxima post octavam pasche detur cui-
libet puelle una bema, eyne backe, habens ad minus in pondere
quinquaginta libras et olym plus habuit in pondere. 35
Item ex consuetudine ecclesie Kouffungensis domina abba-
tissa tenetur disponere cum servis suis, ut cuilibet puelle debeant
in bona et fertili terra ecclesie predicte duas metretas lyni Semi-
nare de proprio lyno puellarum.
In Wolflf[s]- Item domina abbatissa pro tempore existens tenetur et debet 40
anger. p^j. g^ y^i p^j. alium caseos ovinos de decimis in Wolffesanger
KoufEungensium. 559
et in "Wolmerßhusen cedentes et eciam pensionem bvorum seu
pecuniara pro ovis cedentem extorquere et equaliter inter ipsam
et puellas dividere, consimiliter partem sibi et cuilibet puelle
distribuendo.
5 Item domina prepositissa tenetur et debet caseos et ova de
manso in Folthayn sito cedentes extorquere et equaliter inter
dominam abbatissam et puellas dividere. Sequitur:
Item domina abbatissa pro tempore existens tenetur et debet
omnes pensiones, redditus, proventus et obvenciones venientes et
10 cedentes de Leyge expensis ecclesie extorquere et sibi ipsi duas
partes retinere et terciam partem puellis omnibus presentibus
conjunctim dare et ministrare.
Item cuilibet puelle in scolis existenti domina abbatissa
tenetur dare mediam prebendam in panibus prebendalibus, in
löpanibus albis et in panibus pro eleomosinis.
Item eidem puelle datur ebdomadatim totalis prebenda in car-
nibus et in cervisia et tercia pars despectantibus ^^) super chorum.
Item subscripta cedent domine prepositisse racione digni- Preposi-
tatis: primo domina abbatissa pro tempore existens tenetur dare ^^^^
20 domine prepositisse ebdomadatim septem panes, videlicet spyse-
brode, et tres panes de tritico de tribus denariis,
Item sedecim tinas cervisie et in qualibet septimana sex
libras carnium recencium, dominica die duas libras, tercia feria
duas libras et quinta feria duas libras preter festa incurrencia,
25 in quibus eciam dantur cames, ut supra scriptum est, vel pecunia
pro eisdem, et sie servetur per annum in qualibet septimana ex-
clusis tamen ebdomadis infra octavam pasche et festum ascen-
sionis Domini et infra festum Lucie et festum nativi[tatis] Christi.
Item dentur eidem domine prepositisse in carnisbrivio duo-
30 decim hylle ^*) seu salsucia, brodworste, et duodecim farcimina jeco-
rina et tres libre sanguinis et unus pullus carnisbrivalis,
Item in dominica Esto ynihi due prebende carnium recencium
et secunda feria proxima una prebenda carnium recencium et due
hylle, scilicet brodworste,
35 Item in quadragesima due metrete pisarum et quadraginta
allecia et in sextis feriis et in cena Domini mandato peracto
unum noselium vini, sicut consuetudinis est dare puellis.
Item domina abbatissa pro tempore existens tenetur dispo-
nere, ut due metrete lini domine prepositisse omni anno in bona
40 et fertili terra seminentur. Sequitur:
Item domine custodi cedent de curia domine abbatisse sep- "g^jj^^t^^
560 Regimen et statuta
timanatim Septem parvi panes, dicti spysebrode. Item dentur et
ministrentur eidem domine custodi de curia domine abbatisse sex
übre cere ad lumina super festo purificacionis Marie, item sex
libre cere ad lumina super") festo pasche. Sequitur:
Item domina capellana potest omni die dominica et alias in 5
festis foraHbus cum domina abbatissa esse in mensa et secmn
prandere. Et eidem capeUane detur unus pullus camisbrivalis.
Sequitur :
Item pueUe habenti officium porte pro tempore existenti
cedent ebdomadatim de curia domine abbatisse septem panes, 10
dicti spysebrode.
Item in subscriptis festis domina abbatissa tenetur eidem
puelle dare et ministrare in quolibet festo decem panes parvos,
unum cantrum seu cantarum bone cervisie et unum ferculum de
camibus aut piscibus, secundum quod tempus postulat, videlicetlö
ipso die pasche, ipso die penthecostes, ipso die Margarete vir-
ginis, scilicet dedicacionis ecclesie Kouffungensis, ipso die as-
sumpcionis Marie, ipso die beate Kunnegundis, nativitatis Christi,
epiphanie Domini, purificacionis Marie et annuntiacionis Marie.
Sequitur : 20
Item sunt eciam quatuor prebende, videlicet in die cene
Domini in vino, eadem die eciam in pane benedicto, in die pasche
scutella cum assatura, camibus et ovis, et omni sexta feria pisces
per totum annum. Has prebendas potest puella capellanissa de-
servire et in suam vertere utilitatem aut puella aUa non habens25
dignitatem aut officium cum decem psalmis legendis et alias,
prout hie fieri est consuetum. Et ad predictas prebendas cedent
quatuor pulli carnisprivales. Sequitur:
Item puellis in vigilia pasche letanias legentibus seu cantan-
tibus datur per dominam abbatissam cuilibet unum noßelium vini. 30
Item cantantibus AUeluja eodem die datur eciam cuilibet
unum noßelium vini. Sequitur:
Item legentibus seu cantantibus letanias in vigilia penthe-
costes detur cuilibet unum noselium vini. Item eodem die can-
tantibus AUeluja eciam datur unum noßelium vini. 35
Item quelibet puella a scola sumpta statim tenetur facere
domine abbatisse obedienciam manualem in licitis et honestis,
sicut hoc fieri est consuetum. Sequitur:
Item pretactum promissum non debet esse in prejudicium,
dampnum seu gravamen ipsis puellis in dignitatibus, libertatibus, 40
i
Kouffungensium. 561
juribus, constitucionibus, consuetudinibus ac possessionibus earum,
quas habent racione dignitatis ecclesie Kouffungensis.
Item feria tercia post diem pabuarum, quando domina custos
fieri ordinat cereum paschale, pro tunc domina abbatissa debet
5 ad hoc duas geltas cervisie laborantibus dare et ministrare. Se-
quitur :
Item domina prepositissa debet habere et custodire clavem
ad portam ambitus tempore suo ad claudendum et aperiendum.
Item domina custos debet habere et custodire clavem ad
lOcapsam sancte crucis et reliquiarum et claves ad chorum et ad
armarium ad claudendum et aperiendum temporibus suis. Se-
quitur :
Item campanarius ecclesie sancte crucis debet habere clavem
ad januam ecclesie ejusdem.
15 Item ex jure et consuetudine antiqua domina abbatissa debet
habere et teuere sigillum abbacie in bona custodia ex dignitate
ecclesie pretacte.
Item ex jure et consuetudine antiqua domina prepositissa,
domina custos ac puelle capittulares ecclesie sancte crucis con-
20muniter debent teuere et in custodia sua habere sigillum capit-
tuli ecclesie pretacte.
Item omnia bona pheodalia et nomina pheodariorum ecclesie
sancte crucis nominatim domina abbatissa pro tempore existens
ibidem debet habere in registro abbacie in scriptis inserta et
25 redacta et tociens quociens opus f uerit et temporibus suis eosdem
cum eisdem pheodare.
Item omnes fructus, redditus, proventus, pensiones et ob-
venciones dicte ecclesie Kouffungensis ad curiam et ad abbaciam
spectantes domina abbatissa ibidem debet eciam in registro ha-
30bere dicte abbacie ad bonum et utilitatem in bona custodia ec-
clesie sepe dicte, puellarum et ebdomadariorum ibidem. Sequitur :
Item omnes fructus, redditus, proventus, pensiones et obven-
ciones super chorum puellarum ibidem in Kouffungen spectantes
conmuniter aut domine prepositisse, domine custodi, capellanisse,
35 puelle, cui conmissa est clavis porte, divisim spectantes, eciam
debent esse in earum registris inscripti et in bona custodia et
ad utilitatem eärundem, prout hoc huc usque fieri est consuetum.
Sequitur :
Item omnes fructus, redditus, proventus, obvenciones et
40 pensiones ecclesie Kouffungensis super festa memoriarum fidelium
spectantes debent eciam in registris esse inserti et inscripti. Et
86
562 Regimen et statuta
eadem registra debent esse in custodia fideliatorum, videlicet
puelle et beneficiati ibidem ad hoc debite secundum contenta
litterarum desuper confectarum electi.
Et nos Johannetta ecclesie sancte crucis in Konffungen pre-
positissa cupimus notum fore omnibus tarn presentibus quam 5
futuris, quod sexaginta annis et amplius fuimus presens in dicta
ecclesia sancte crucis et omnia jura, statuta, consuetudines et
ordinaciones in presenti libro denotata et denotate sunt, ita ut
in eodem libro continentur, apud venerabiles dominas abbatissas,
prepositissas, custodes et puellas dicte ecclesie bone memorieio
temporibus nostris integraliter et inviolabiliter usque nunc et
cetera observata et observate. Notificamus hec et dicimus in
veritate, que est Christus Jesus Dominus noster. Quapropter
ob reverenciam et utilitatem ecclesie sancte crucis Kouffungensis,
personarum, puellarum et presbyterorum inibi beneficiatorum 15
existencium nos Johannetta prepositissa pretacta presentem li-
brum cum scitu, consilio et adjutorio seniorum ebdomadariorum,
qui jam sunt et temporibus nostris ad annos quadraginta proxime
retrofluxos in dicta ecclesia sancte crucis fuerunt, videlicet ho-
norabilium dominorum Henrici Wemheri rectoris altaris sancte 20
crucis in Kouffungen, Tilemanni Schomborgis rectoris capelle
sancti Benedicti ibidem ac Mathie Yodden rectoris ecclesie sancti
Bonifacii in Mey[n]bressen nee non ex informacione discreti do-
mini Syfridi Oremus, qui eciam temporibus nostris ante quadra-
ginta annos octo inibi extitit campanarius et servitor, presentem 25
Ubrum scribere fecimus et ordinavimus. Quorum temporibus et
antecessorum eorundem omnia et singula in eodem libro content«,
sunt inviolabiliter observata. Quem eciam libnim predictis tribus
ebdomadariis, videlicet dominis Henrico Wernheri, Tylemanno
Schomborgis, Mathye Yodden et eorum successoribus omnibus, 30
honorabilibus viris dominis ebdomadariis, fideliter, ne in eodem
contenta oblivioni traderentur, conmittimus ad custodiendum sub
fidelitate, quam tenentur dicte ecclesie sancte crucis et personis
ecclesie ejusdem ad bonum et utilitatem eorundem. Hec pre-
scripta sunt statuta et ordinaciones ecclesie sancte crucis in Kouf- 35
funge, puellarum et sex ebdomadariorum et beneficiatorum ibi-
dem ab inicio monasterii a sanctis fundatoribus predictis et eorum
successoribus ordinata et tamquam legittima perpetuis temporibus
observanda, que non licet ulli hominum umquam violari sub pena
eterne dampnacionis justi judicii Dei, amen. 40
^
Kouffungensium. 563
Cop.-pap. des 15. jahrh. in einem codex der stand, landesbibl. zu Cassel
(Ms. theol. fol. 105), der im übrigen nur theologische abhandlungen enthält
und ehemals der bibliothek der sanct Peterskirche zu Fritzlar angehörte, wie
die auf Schrift derbuchdecke beweist, welche lautet: „Ex bibliotheca antiquissima
5insignis ecclesie collegiatae ad s. Peti*um Frideslariae'^. Die Statuten sind auf-
gezeichnet fol. 207 — 217. Unter dem texte der letzten seite des codex steht: 1472
„8ub anno Domini incarnacionis m^ cccc^ Ixxii®, sabbato proximo post Kyliani Juli 11.
martyris, et talis liber pertinet domino Conrado Birwert*') in Wolmerzhusen".
Die zeit der abfassung der vorliegenden Statuten lässt sich annähernd nach der
lOlebenszeit der in denselben genannten personen bestimmen; hiemach ist die
frliheste grenze das jähr 1413, in welchem landgraf Hermann der gelehrte zu
Hessen am 23. mai starb, der p. 557 als bereits verstorben erwähnt wird;
die späteste grenze wäre das jähr 1432, in welchem am 30. September urk. nr.
390 den p. 562 noch als lebend genannten canonicus Thilemann Schomburg zu
15 Kaufungen als gestorben meldet. Die behauptung des schlusssatzes, dass die
Statuten von kaiser Heinrich II. und seiner gemahlin herrührten, beruht auf
geschichtlicher unkenntniss; indessen könnte eine erste aufzeichnung derselben
immerhin schon in der ersten hälfte des 13. jalirhunderts geschehen sein, da
bereits am 1. februar 1227 (urk. nr. 39 a) eine Kaufunger klosterfrau ,canonica^
20 genannt wird.
1) ,ix' fehlt in der vorl. ; übrigens ist das kloster erst 1017 gestiftet
worden (s. bemerk, zu urk. nr. 4). 2) die päpstliche confirmationsbuUe ist
nicht mehr vorhanden. 3) die liturgischen stellen und die Deutschen Wörter
sind cursiv gedruckt. 4) die marginalnoten, von anderer band als der text
25 geschrieben, sind auch in der vorl. ; bei der Sorglosigkeit ihrer anwendung
habe ich einige streichen, andere in [ ] hinzufügen müssen, ohne jedoch eine
volle Ordnung darin herstellen zu können. 5) vorl. genau: ,Nativitas gloriose
an[tiphone] Nativitas est hodie Älarie'. Die vorstehenden antiphonen sind die
beiden ersten der Landes, daher ,antiphone* vor dieselben zu setzen ist.
306) nach dem Missale und Breviarium Romanum Pii V. lautet die antiphon:
„Occurrunt turbae floribus et palmis". 7) der consequente, dem Deutschen
nachgebildete masculinische gebrauch von ,clavis' ist uncorrigirt geblieben.
8) s. urk. nr. 248 von 1378 aug. 9. 9) vorl. ,tinas'. 10) vorl. ,recenta-
rum*. 11) adjectivische bildung nach multo, muto (franz. mouton) = vervex,
35hammel (s. Du Gange). 12) bratwürste (von brate, fleisch). 13) so in der
vorl.; indessen dürfte vielleicht mit besserem sinne ,de spectantibus' zu lesen
sein. 14) vgl. ,Hille' in Grimm Deutsches Wörterbuch. 15) hier folgt nicht
ganz deutlich wieder gestrichenes ,altare'. 13) pfarrer in Vollmarshausen.
\l
Beriehtigungen und ergänzungen.
p. 8 z. 2 lies ,balken (baumstamm ?)' statt ,pfahr,
z. 3 statt ,(fuchs?)*: ^fuchs oder wolf?)*.
p. 6 z. 16 ist ,Glossar.' für ^Lex/ zu lesen.
p. 11 z. 5 ist n. 1 zu streichen und dafür zu setzen: ,1) Wolmeringhausen.
Ueber dieses geschlecht s. Heldmann in zeitschr. f. Westfal. gesch.
46. band p. 96 ff.'.
p. 24 ist im kopftitel der seite die klammer zu streichen.
p. 27 z. 28 lies ^Lantfeyden' und
p. 29 z. 88 ^Lantfoyden'.
p. 63 z. 40/41 ist der schluss ,Es wird wohl' etc. zu streichen.
p. 65 z. 2 und z. 39 setze ,T. L.' statt ,t. 1.'.
p. 70 z. 34 ist ,Kouffen' für ,Koftffungen^)' zu setzen und
p. 71 z. 39 note 8 zu streichen.
p. 75 z. 1 ist vor ,nach' ein , zu setzen.
p. 80 z. 82 setze ,rydeknechtes' statt ^Ry^^^l^^cl^tes'.
p. 118 z. 6 und 28 lies ,1479* statt ,1478* und
z. 24 ,Diplomataria 1, 588*.
p. 141 z. 25 lies ,in fraudem*,
p. 146 z. 8 ,induta' statt ,inducta* und
z. 10 ,n. 4* statt ,n. 6*.
p. 181 zu den bemerkungen z. 29 — 35: Leider erst, als es für eine änderung
schon zu spät war, hat sich durch vergleichung der handschrift dieses
conoeptes mit der gleichfalls in Marburg ruhenden urk. nr. 486 von
1454 febr. 15 eine grosse ähnlichkeit der schriftzüge beider Schriftstücke
heraus gestellt, so dass hiemach nunmehr dem vorliegenden concepte
unter berücksichtignng des Vorkommens Eckhard Sifferds die Jahreszahl
[1454] und die nr. 488 der Urkundenfolge zu geben wäre.
p. 189 z. 19 setze nach ,episcopum* ein komma.
p. 194 z. 1 ist die lesart der vorläge ,oratoribu8' (statt ,orationibus*) wiederher-
zustellen und n. 6 zu streichen,
z. 88 etc. hat das datum ,augu8t 29' zu lauten.
p. 208 z. 2 ist ,Hyrczenhain* statt ,Hyrchenhain* zu lesen, da nicht in letzterem
orte, sondern in ersterem ein kloster war.
z. 9 lies ,evellant* für ,evellent*.
p. 212 z. 1 ist ,8. bl. 3 ff.* zu streichen.
p. 215 z. 19 lies ,Bickenriede* statt ,Bickenrode'.
p. 229 z. 11 ist vor ,notar* zu setzen ,Sifrid Tentzer, Johannes von Bisch-
hausen und*.
p. 282 z. 36 ist ,PLESS[I]NN* statt ,PLATTIN* zu lesen.
566 Berichtigungen und ergänzungen.
p. 278 z. 19 lies ,Brinckmeier',
p. 280 z. 23 ,24. november* statt ,26/ und
z. 27 nach dem gut erhaltenen grabstein in der kirche zu Kaufungen
nicht ,vii', sondern ,viii' (vgl. Anhang 3).
p. 281 z. 26 lies ,769' statt ,760',
p. 301 z. 29 ,Herdynckhusen *)'.
p. 303 ist zw. z. 11 und 12 die note ,1) s. urk. nr. 16 n. 1' einzufügen'.
p. 317 z. 38 lies ,an das stift Kaufungen'.
p. 319 z. 10 setze ,Grimm' vor »Deutsches' und
z. 16 ,zu Eschenstruth' nach ,Scheffer*.
p. 321 z. 6 lies ,741' für ,742',
p. 346 z. 37 ,dass das',
p. 371 z. 1 ,Elverfeldt',
p. 382 z. 36 ,COVFVGEN. 1614',
p. 414 z. 11 und 12 sind die worte von ,amtmann' bis ,bemes8en war' zu strei-
chen, da ßuland in urk. von 1627/28, 766 b p. 626 noch als le-
bend vorkommt.
p. 417 z. 7/8: ,(s. jedoch hierüber urk. nr. 16 n. 1 und urk. nr. 766 b, n. 10
(Nachträge)'.
p. 424 z. 18 lies ,Scheidingen* statt ,Scheidungen'.
p. 426 z. 18 ,n. fol. A' (statt F).
p. 426 z. 9 ,Orig.-pap. im Staatsarchive zu Düsseldorf.
p. 430 z. 39 ist zu lesen ,in der Einleitung' statt ,im Vorworte' und darnach:
,(1. band p. XVin und XIX)'.
p. 433 z. 36 streiche ,in' und
z. 37 lies ,vacationem* für ,vocationem'.
p. 434 z. 6 setze komma nach ,julii' und
z. 11 nach ,elegimus'.
p. 461 z. 32 ist am Schlüsse zuzufügen: , (siehe p. 623 z. 24/26, wo kein zweifei
über Molsperg = Malsburg obwalten kann)*.
p. 480 z. 13 lies jubersandt. Als aber* etc. und streiche die silbe ,ge-', setze
dagegen
z. 14 ,gnugsam'.
p. 613 z. 8 ist nach »Magdalena' noch hinzuzufügen: ,Orig. aus der 2. hälfte
des 12. jahrh.'. — Nach gütiger mittheilung des konigl. staats-
archives zu Hannover.
p. 620 z. 18 ist nachstehende notiz anzufügen, die ich der gute des königl.
staatsarchives zu Marburg verdanke : In den akten über den bauem-
krieg (briefwechsel des landgrafen Philipp zu Hessen mit Statt-
halter und räthen zu Oassel) befindet sich ein bericht des Statt-
halters und der rathe d. d. Cassel am sonntage Miserioordia Dei
(30. april) 1626, worin es heisst : „Unser gnedige fraw die eptischen
zu Kauffungen wil uff ewer f. g. schreiben und unser gethan ge-
sinnens ire cleinot und anders verwerlichen alhie ins schlos bringen
laßen, und, wo daß geschieht, wollen wir solchs alsdan von wegen
e. f. g. verwerlichen zu halten annemen".
p. 623 z. 12 wolle man ,Cassel' nicht als cursiv, sondern als gesperrt gedruckt
ansehen.
Verzeiehniss der personen- und Ortsnamen.
Die xahlen verweisen anf die nnrnmern der nrkanden; ausserdem ist das erst- und
letztmalige vorkommen der personen im arkandenbache w&hrend ihrer lebenszeit dnroh
die jabreszahlen bezeichnet; ihrem todesjahre bzw. tage geht ein f, ihrer erwähnnng
nach dem tode .als f* voraus. B und P, G nnd K, D nnd T, F und V, J und Y im
wortanfange sind gemeinsam abgehandelt^ im übrigen aber warde die gebräuchliche
aipbahetiAche Ordnung beibehalten, nur i nnd y ganz gleichgestellt. Bin z (zusatzi
nach zahlen besieht sich anf die Bemerkungen am Schlüsse der Urkunden, s auf Siegel,
n auf noten, a und b auf die Nachträge, A 1. 2 und 8 auf die Anhänge, St. auf die am
ende des bandes gegebenen Statuten des stiffces. Eigene ergänzungen stehen in [ ].
Die läge der Deutschen orte ist in der regel noch dem sitze der nächsthöheren Ver-
waltungsbehörde orientirt. Ueber die sonstige anläge des registers siehe das p. XXX f.
der einleitung zum 1. bände gesagte.
A.
A. Draco. — Frocardus.
Abdinghof (Abdinghovensis) siehe Pa-
derborn.
Adam (Adamiis 492 8) Pumillus de
Holzheim. — Till. — Löhlbach.
Adelheid (Alheydis 522, Athelheith A2)
nonnezu Kaufimgen [12. jahrh.,] A2.
— nonne daselbst [13. jahrh.,] A2. —
Herminges. — gräfin von Ziegen-
hain.
Adolf graf von Gleichen. — Rau.
Adorf w. Arolsen, amt Corbach, Wal-
deck (Adorp 640). besitzungen des
Stiftes Kaufungen im kirchspiele —
640.
Adryaen van Doert.
Agnes (Angnese 541, Neße, Neze 689)
kaiserin [mutter kaiser Heinrichs IV.],
blutsverwandte der gräfin Hedwig,
mutter der kaiserin Kunigunde, f
1077 dcc. IB, AI. — äbtissin zu Kau-
fungen 1497, 563. als f 1506, 588 (5).
— caplanisse und canonissc daselbst
1486, 539. 540. — zeugin 1486, 538.
— fürstin zu Anhalt. — Bungener.
— gräfin von Diepholz. — Fritze. —
gräfin von Weilnau. — Weingarten.
Ahnaberg (Anberg 448, Annenberg
5G4z) siehe Cassel.
Alamania : Deutschland.
Alanus cardinalbischof von Palestrina
1473, 512.
Alban von Eiben.
Albert (Albertus 461) cardinalpriester
tit. 8. Petri ad vincula, erzbischof zu
Mainz und Magdeburg, primas und
kurfürst, markgraf zu Brandenburg
(bekannter unter der form Albrecht)
1523—1534, 725. 757. 766 b (p. 524).
776. — Koch. — Saxo. — Wygge-
rinck.
Albrecht Spitznase.
Aide. Kaspar und die wittwe von Ge-
org — , Kaufunger zinsleute [zu He-
roldshausen] 1517, 670.
Aldendorff: Allendorf.
Alexander VI. papst 1495—1603, 556.
563. 573. 574. 576. als f 1509, 599.
— de Thomasis.
Alferfelde: Elverfeldt.
Alfradis (Alfrat 723, Alverade 776, Al-
fraet 778) äbtissin zu Kaufungen 1513
—1526, 623 a. 625. 634. 635. 639—
641. 649. 650. 655. 661. 667. 668.
674. 678. 679. 693. 703—706. 708.
709. 719. 727. 731—734. 739. 741
—744. 747. 751. 752. 754. 755. 757.
760. 761. — von Bega. — von der
Borch.
Alheydis: Adelheid.
Allendorf a. d. AVeiTa, kreis und so.
Witzenhausen (Aldendoi-ff 568, AUn-
dorf 691) 691. 759. 766b (p. 524).
die (bürger) von — 759. einwohner:
Teichmüller, die Cretzen. — die Cöl-
nische kote zu — 766 b (p. 524).
Almania: Deutschland.
Almerode [Gross- oder Klein-? beide]
im kreise Witzenhausen, einwohner:
meister Hans Beckers.
568
Altenburg — Bagarothus.
Altenburg, hauptstadt des herzogihums
S.-Altenburg 630. 632. 669.
Alverade: Al&adis.
Amöneburg, kreis und s. Kirchhain
(Ameneburgensis) decan der kirche
sanct Johannis Baptistae 487. propst
574.
Analt: Anhalt.
Anberg: Ahnaberg.
Andreas (Andrebeß 538, Anders 735)
Pflug. — Ditmar. — Vollsuids. —
Fritzlar. — von Netra.
Angelus cardinalpriester tit. s. crucis
in Jerusalem zu Rom 1473, 512.
Angesgraben, jetzt Annengraben, siehe
Herleshausen.
Agnese: Agnes.
Angneß irrig für Elisabeth 440.
Anhalt (Anholt 556, Analt 576, Anhailt
579). Rudolf fürst von — 1497, 563.
Agnes fürstin (princessin) von — äb-
tissin zu Gandersheim (eine zeitlang
auch zu Heerse) und Kaufungen 1495
—1504, 556. 558. 559. 561. 562. 564
—570. 576. 578 579. t 1504 august
15, 580. A3, als t 1504, 581. 1505,
582. 1506, 588, 1.
Anna (Anne 525) conventualin zu Kau-
fungen 1509, 607. — von Bodenhau-
sen. — von der Borch. — von Bren-
ken. — von Dalwigk. — Hesenra-
des. — landgräfin zu Hessen. — Hoch-
bergs. — von Hunolstein. — Schrend-
eisen. — Syburg. — Wippermans.
Annenberg: Ahnaberg.
Antonius (Anthonius) Schulmeister zu
Herbede 1475, 517. — de Crassis.
Apel (Appell 443) Kindervater. — von
Ebeleben. — von Grüssen. — Lin-
dener.
Arbach wüstung [scheint nach der
grenzbeschreibung in urk. nr. 471
nw. Herleshausen gelegen zu haben]
(Aiyech 470) 471. äcker 470. land-
besitzer: Härtung Fischer.
Arelat königreich (südlicher theil des
königreiches Burgund, liauptstadt
Arles a. d. Rhone, dep. Bouches du
Rhone) 786. erzkanzler des Römi-
schen reiches durch — : erzbischof
Johann zu Trier.
Armendtsachsen : Hannuthsachsen.
Arndt, zu Arnold (Amt 517, Arent
551), van Kleynerbede. — Wolff von
Gudenberg.
Arnold (Amoldus 39 a. vgl. Arndt) von
Büren. — von Didinchoven. — von
Linnebeck.
Amsburg Cistercienserm önchskloster,
amt und ssw. Lieh, kreis Giessen,
Hessen, abt 574,
Arpech: Arbach.
Asche siehe Waldesch.
Asclepius. Nicolaus der 7 freien künsie
magister, procurator des hofgerichtes
zu Hessen 1537, 794 (p. 457).
Asmus, zu Erasmus (Aßmuß 815 z) von
Baumbach. — von Buttlar.
Asseburg (Assenborch 602). Ludolf
cleriker 1509, 602. 604.
Athelheith: Adelheid.
Aue (Awe) siehe Herleshausen.
Augsburg am Lech, Bayern 820. 821.
domdechant: Philipp von Rechberg.
reichstage 774. 785 a. 786. 794 (pp. 458.
459. 463. 464). 794a. 816. 820.
Augustinermönche und nennen 794 (pp.
458. 459).
Auweln [Aubel?]. Kurt bürger zu Cassel
und 8. frau Else 1442, 425.
B und P.
B. Bagarothus.
P. de Legendorff.
Padberg amt und ö. Brilon, Westfalen,
besitzungen des klosters Kaufungen
in der herrschaft — 640. 641. 7ü9.
Paderborn, Westfalen (Paderburnensis
487, Padebom. 599). dioecese (bis-
thum) 522. 523. 563. 574. 576. 599.
600—602. 605. 607. 610. 614. 776.
789. 796. 800. kirche 576. admini-
strator des bisthums: knrfürst Her-
mann erzbischof zu Cöln. domkirche
789. 792. 800. dompropst 793. 798.
799. domdechant 487. 576. Wilhelm
Westphal. domdechant und capitel
788—793. 795—799. 800. 805. ca-
pitel sherren 779: secretar des ea-
pitels 799. Engelbert. Benedictiner-
mönchskloster Adinghof in — 776.
abt: Johannes. dioecesancleriker :
Heinrich Brinckmann notar. — stift
— 788. 790. 791. 795—799. 800. 805.
Statthalter des stiftes — 789. 791.
805. Franz von Horde, erbmarschall
789. Johann Spiegel, räthe 791. 805.
adel 788. 790. ritterschaft 788. 790.
791. 793. 795—798. 800. landschaft
788. 790. 791. 793. 797. 800. städte
des Stiftes 795. 798. 800. stadt —
799. bürgermeister und rath der stadt
805. Paderbomsche fehde 518. die
Padembomschen gesandten in Hal-
lenberg 791.
Paffenstruch : Pfaffenstrauch.
PafEhen. Michael — von Bienheim cle-
riker der Mainzer dioecese und kai-
serlicher notar 1481, 522. 523.
Bagarothus. B. päpstlicher protonotar
1503, 576 z.
i
Bayern — Bergshausen.
569
Bayern königreich (Beiem 794 (p. 469),
Bavaria St. p. B41) vormals herzog
von — : kaiser Heinrich II. St. p.
541. pfalzgrafen bei Rhein, herzöge
in — : Hans graf zu Spanheim, kai-
serlicher kammerrichter. Ruprecht
graf zu Veldenz. Heinrich admini-
strator der stifte Worms und Frei-
sing, s.vetter Johannes, (siehe Rhein.)
Baymbach: Baumbach.
Baindt, amt und nnö. Ravensburg, Wür-
temberg (Peund, Peindt 714, Bainda
715, irrig Brund 718). äbtissin 714.
715. 818.
Bald(us) [rechtslehrer zu Bologna f
1400] 817.
Palestrina osö. Rom (Penestinensis =
Penestrinensis = Prenestinensis) 612.
cardinalbischof: Alanus.
Balhom. Rüdiger magister (meister)
als t 1473, 516.
Balthasar (Baltzar 634 anläge) Bracke.
— Diede. — Schrautenbach.
Baltzer holzförster [zu Kaufungen] 1517,
682.
Papia: Pavia.
Pappenheim (Papenheym) Raw[e] von
— decan und erzbischoflicher com-
missar der kirche s. Petri zu Fritzlar
1505, 583 a.
Baptista cardinaldiacon tit. s. Mariae
in Porticu zu Rom 1473, 513—515.
Barbara (Barbera 546) Breidenbach. —
Schmincke.
Barbe. Heinz hofbesitzer zu Kaufuugeu
1490, 545. 546. s. tochter Katharine
1490, 546.
Barghe: Berge.
Barltt irrig füi* Benidt 591. (siehe
Berge.)
Barthültt, Bai-ttoldes: Berthold.
Basel am Rhein, Schweiz (Basiliensis
604, Basileensis 776). concil zu —
604. 776.
Passau a. d. Donau, Bayern (Passawi-
scher vertrag) 824.
Batten. Happel scholar der Mainzer
dioecese 1447—1448, 446. 451 (pp. 32.
35). Johannes — von [Wald- ?] Cap-
pel cleriker der Mainzer dioecese,
päpstlicher und kaiserhcher notar
1448—1468, 451 (p. 39). 603.
Paul (Pawel 770 z) 11. papst 1468, 503.
— Scherer.
Baumbach . a. d. Fulda amt und nw.
Rotenburg a. d. Fulda (Bombach
608 z, Baymbach 625). von B. : As-
TOus burgvogt 1506, 588 (3). Jost mit-
regent des fürstenthums Hessen 1509
—1513, 608 z. 625. Heinrich 1627,
763.
Baumbach (Bovmbach 486). Lutz zu
Heroldshauseia 1454—1460, 444. 486.
497.
Baussel (Bawssel). Johannes notar zu
Mühlhausen 1524, 744.
Bavaria: Bayern.
Pavia am Tessino s. Mailand (Papia)
AI.
Pawel: Paul.
Pe[ter] Thom[a8] Langa.
Beatrix nonne zu Kaufungen [12. jahrh.,]
A2.
Becheweg siehe Herleshausen.
Becke. Iseke von der — kellnerin und
klosterjungfrau zu Kaufungen 1613 —
1540, 623 a. 806 b.
Becker (Beckers 719). Johannes laie der
Mainzer dioecese, einwohner zu Kau-
fungen 1468, 603. — Dietrich unter-
sasse zu Langendreer und s. söhn Jo-
hann 1516—1522, 639. 718—720.
Beckers. Hans meister zu [G-ross- oder
Klein-?] Almerode 1513, 626.
Beckman. Dietrich notar 1538 — 1566,
802. 819. 821.
Bega, osö. Lemgo, Lippe -Detmold
(Beygha). Alfradis von — äbtissin
zu Gehrden 1509, 604.
Behaim, Behem: Böhmen.
Beiem: Bavem.
Beyger. Hans dorfmann zu Herles-
hausen 1516, 649.
Beygha: Bega.
Peindt: Baindt.
Bevrwart: Bierwirt.
Bek. Heinrich 1451, 471.
Pelcke (Pella 607, Belcha 767) von der
Malsburg.
Beltzers. Heinrich Kaufunger lehens-
mann zu [Ober-] Meiser 1627/28,
766 b (p. 526).
Benda. Johannes notar [zu Cassel]
1503, 575.
Benedictinerorden (Benedicter) 794 (pp.
468. 459).
Penestinensis, Penestrinensis: Palestrina.
Bercken: Birken.
Berckshusen : Bergshausen.
Beren (Bere 602). Margarethe conven-
tualin zu Kaufungen 1609, 601. 602.
Berg herzogthum r. des Rheins von
Erpel gegenüber Remagen bis Duis-
burg (Berge 719). herzog zu — : fürst
Johann, herzog Wilhelm (siehe Jülich).
Berge (Berghe 488, Barghe 691). von
dem — : Bernhard mann des stiftes
Kaufungen 1444, 431. Hans 1465 —
1466, 488. 491. Bemdt aratmann zu
Kaufungen 1606—1506, 588. als f
1507, 591.
Bergshausen a. d. Fulda, amt und s.
570
Berk — Bierwirt.
Ca8sel(Berckshusen). Kaufunger kircli-
lehen und zehnten 766 b (p. 526).
lehensmänner: die Hunde.
Berk. Juliana zu Crumbach 1527/28,
766b (p. 523).
Berld, zu Berthold, Ludolff.
Berlepsch schloss, amt und nnw. AVitzen-
hausen (Berleipschen 560 z, Berleub-
schin 562, Berleibssen 711, die Ber-
lipschen 766 b (p. 526)). alle von —
Kaufunger lehensmänner zu Heiligen-
rode, Uschlag und Dahlhcim 766 b
(p. 526). Sittich amtmann zu Lan-
gensalza 1496—1527/28, 560—562.
733. 749. 754. 766b (p. 526). Jost
1521, 711. Kaspar, Kaufunger le-
hensmann zu Crumbach, Bettenhau-
sen, Harleshausen, Heiligenrode und
Zwehren 1527/28, 766 b (p. 526).
Bemdt, zu Bernhard, (Bemld 443) Tribe.
— von dem Berge.
Bemeburg amt und sw. nahe Sontra
765. Gertrud Herolds von — .
Bernhard (Bernardus 451 (p. 39). vgl.
Bemdt) decan der s. Martinskirche
zu Cassel 1448, 451 (pp. 31. 35. 39).
— von dem Berge. — von Wolme-
ringhausen. — Groß.
Bernhardes. Siegfried bürger zu Lich-
tenau 1505, 584.
Bemhardinerorden 794 (pp. 458. 459).
Berße. Heinrich bursarius zu Bredelar
1515, 641.
Bertha (Berthe 432) nonne zu Kau-
fungen [12. jahrh.,] A2. — äbtissin
zu Kaufungen als f 1494/95, 555. —
von Sayn^
Berthold (Barttoldes 591, Bartholtt
591z. vgl. Berld) erzbischof zu Mainz,
kurfürst und reichserzkanzler 1495 —
1504, 556. 558. 559. 581. — Krebs.
— Herwici. — von Hungershausen.
— von Roringen. — von Spira. —
Spitznase.
Bertradis nonne daselbst [13. jahrh.,]
A2. — äbtissin zu Kaufungen 1277,
52 a.
Berwertt: Bierwirt.
Besse amt und nnö. Gudensberg. Kau-
funger lehengut 598. 815.
Peter (Petrus 553) schulze zu Felsberg
1527, 764 z. — Clopffstein. — von
Treisbach. — Drossel. — Dubicher.
— Ryß. — Ruß. — Schürmann. —
Selheym.
Peter (Petri 5(>8). Johann priester [früh-
messer] der kirche s. Georg zu Kau-
fungen 1499—1513, 568. 626. vice-
rector der pfarrkirche s. Giriaci der
altstadt Cassel 1523, 725.
Peters. Kunz bewohner eines hauses
auf der Freiheit zu Kaufungen 1499,
568. Philipp 1505, 582. Katharme
laienschwester zu Kaufungen 1527,
766. 766 z.
Bettenhausen a. d. Losse, amt und so.
dicht vor Cassel (Bettinhusen 519,
Bittenhusenn 698) feldmark 651.
pfarrer: Jost (Jodocus 651) Henne
Conrad. Kaufunger lehengüter 598.
651. 766 b (p. 525). 815. 2 stiftshöfe
583. Zinsen 766 b (p. 524). der zehnte
504. 519. 594. zehntenantheil Kas-
pars von Berlepsch 766 b (p. 526).
Kaufunger lehensmänner : die Seiden-
schwänze. Werner von Eiben und s.
söhne Werner, Thilo, Heimbrod und
Dietrich. Koni'ad von Ell)en. müller:
Henne Conradt. Colonen: des verst.
Hermann Grebe kinder. flurnamen:
Pfingstweide, Pottenteich, Forst 651.
Lindenberg 766 b (p. 524).
Beuem: Büren.
Peund: Baindt.
Beuttel: Butel.
Bewem. der von — 1524, 740.
Pfaffenstrauch (Paffenstruch) siehe
Uschlag.
Pfaunschmidt (Pfansmid). Hans bürger
zu Mühlhausen 1524, 744.
Pfingstweide (Pingestweide) siehe Bet-
teuhausen.
Pflücke. Johannes canonicus der s. Mar-
tinskirche zu Cassel 1509, 600. G02.
Pflug (Phlug 735, Plugk 742). An-
dreas herzoglich Sächsischer rath,
amtmann zu Domburg und Camburg
1524, 735. 742.
Pfluger. Johann vogt zu Kaufungen
1527, 766.
Pharhennichen untersasse des stift«s
Kaufungen zu Heisa und s. frau
1506, 587.
Philipp (Philipus 470, Philippus 512,
Pilipps 785 a) cardinalbischof von
Porto 1473, 512. — Peters. — von
Dalwigk. — von Dermbach. — lancl-
graf zu Hessen. — von Hundelshau-
sen. — von Rechberg. — von Ri-
bisch.
Pibhard: Biphard.
Bickenriede [ob nach dem dorfe Bicken-
riede, amt und nw. Mühlhausen, ge-
nannt?] (Bigkenrede). Katharine,
Dietrichs Fuchs wittwe [zu Ober-
Kaufungen?] 1503, 578.
Biedenfeld. Henne von — 1475, 618.
Bienheim [jetzt Binau a. Neckar oso.
Heidelberg] (Byenhevm). Michael
Paffhen von ~ 522. 523.
Bierwirt (Berwertt) 460 z, Birwert 460 z,
Beyrwatrt 626). Konrad pfarrer zu
d
Bigkenrede — Boyneburg.
571
Vollmarshausen 1452—1468,479. 503.
St. p. 563 (siehe auch Konrad), als
f 1484 (siehe urk. nr. 460 z). Ciriacus
plcban zu Velmeden 1484 (siehe urk.
nr. 460 z). Kurt geistlicher, besitzer
einer commissie unter dem predigt-
stuhle der kirche s. Georg zu Kau-
fungen 1513, 626.
Bigkenrede : Bickenriede.
Bilstein. der — a. d. Werra sw. Wom-
men 565. 566. 586. 766 b (p. 526).
Kaufunger lehensmänner : Burghard
und Georg von Colmatsch (siehe auch
Wommen).
Pimeiner (Pimeynner). Johann zu Lan-
gendreer, geschworener des hofes
Herbede 1512, 622.
Pingestweide: Pfingstweide.
Biphard (Pipphardi 460 z, Pibhard 528,
Bipart 567, Pipparrt 753z). Johannes
canonicus zu Kaufungen 1484 — 1498,
460 z. 528 (hier nur als geistlicher).
567. Johann caplan, altarist zu Fritz-
lar, vormals besitzer der capelle des
heil. Benedict zu Kaufungen 1525,
753.
Birken (Bercken). vor den — siehe
Zwehren.
Birstein kreis und nuö. Gelnhausen
(Byersteyn) schloss, gericht und dorf
Fuldaer lehens 492.
Bischhausen a. d. WeiTa, amt und nw.
nahe "VVitzenhausen, mit rittergut Bi-
schoffshausen. Johannes von — 1506,
588, 7. Hans von — Kaufunger le-
hensmann zu Hedemünden 1527/28,
766 b (p. 526). (die familie heisst
jetzt: von Bischoff shausen.)
Bischoff von Rade irrig für Bischoffe-
rode 531 n.
Bischofferode amt und onö. Spangen-
berg (Bischofferade 511). von B. :
Georg, Stephan, Eberhard gebrüder
1471, 511. Gerwig vicar der kirche
zu Fritzlar 1484, 530. 531. alle von
— Kaufunger lehensmänner zu Ham-
bach, Walburg und Rechfeld 1527/28,
766 b (p. 525).
Bischoff shausen siehe Bischhausen.
Bischofsgottern siehe Grossen-Gottern.
Bittenhusenn : Bettenhausen.
Platzfuss (Placzfuys). Martin geistlicher
1484, 529.
Blecher. Johannes decan der kirche des
heil. Blasius und official zu Braun-
schweig 1506, 585 (5).
Pleeß: Plesse.
Plesse bürg, amt und n. Göttingen,
Hannover (Plessinn 591 s, Plecsß 602 z,
Pleß 614 z) 696. die von — 1517, 662.
edelherren und herren zu — : Diet-
rich d. alt. 1509—1519, 608 z. 624.
696. 701. s. Schwester Elisabeth Äbtis-
sin zu Kaufungen 1504—1509, 580
(gräfin). 581. 583. 685—591. 594.
598—600. 602. 603. vormalige äbtis-
sin 1509—1519, 608. 604. 607. 609.
610. 612—614. 623. 623 a. 624. 627.
628. 637. 662. 643. 652. 654. 662.
666. 677. 685. 696. 698. 700—703.
739 (hier irrig Katharine). wieder
nonne 1519, 704. die (Elisabeth) von —
1527/28, 766 b (pp. 521. 525) (gräfin).
Pletten. Mechtilde äbtissin des [Cister-
cienser]nonnenklo8ter8 zu Rinteln
1520, 707.
Blickershausen a. d. Werra, amt und
nw. Witzenhausen (Blicherßhusen
542 z, Blickerßhußenn 615). vorwerk
des Stiftes Kaufungen 542. 615.
Blickershausen (Blickershusen). Rudolf
ein wohner zu [Ober-] Kauf ungen 1468,
503.
Plugk: Pflug.
Pluncker. Jacob und Johannes [gebrü-
der, geistliche oder kalandsherren
zu Cassel?] 1509, 606 z.
Bochgraben: Buchgraben.
Bodo. Henning doctor, domherr zu Er-
furt, rath des herzogs Georg zu
Sachsen 1503, 577.
Bodem. in dem — siehe Wolfsanger.
Bodenhausen wüste bürg und dorf, amt
und SSW. Reinhausen, landkreis Göt-
tingen (Budenhusen 623 a). von B. :
Heinrich amtmann des Stiftes Kau-
fungen 1507, 591, mitregent des für-
8t«nthums Hessen und s. frau Elisa-
beth 1513, 623 a. Kraft Statthalter
zu Cassel 1515—1527, 647. 656. 659
—661. 686. 687. 738. 763. Heinrich
knappe (famulus) 1517, 677 z. Wilcke
der ältere und s. Schwester Anna
Jungfrau, vormals klosterfrau 1567.
822.
Böhmen (Bommeß 591, Behaim 821,
Behem 825) 821. 823. 825. könig:
kaiser Maximilian II. geld 424. gro-
schen 475. 503. 547. 571. 584. 591.
616.
Boick: Boke.
Boymbach : Baumbach.
Boyneburg wüste bürg zw. Wichmanns-
hausen und Röhrda, amt und so.
Bischhausen, kreis Eschwege (Boym-
})ilborg 431, Bombelborgk 470). von
B. : Rabe genannt von Hohenstein
1444, 431. Konrad (Kurt) 1451, 470.
471. Hcimbrod, Rabe und Reinhard
gebrüder, genannt von Hohenstein
1454, 485. Hermann und s. söhn
Hans amtmann zu Schmalkalden 1485,
572
Boisot — Bredelar.
535. Heimbrod amtmann der äbtissin
zu Kaufungen 1508, 578. Ludwig
Statthalter an der Lahn 1505 — 1506,
588. [Ludwig] landhofmeister 1511,
619. 620. Kaspar 1517, 668. Lud-
wig 1527, 763. Rudolf und s. bru-
der, Kaufunger lehensmänner zu Her-
leshausen 1527/28, 766 b (p. 526).
Siegmund Statthalter zu Cassel 1540,
806 a. Joachim, Jost, Joseph und
Heimbrod 1545, 815.
Boisot kaiserlicher kanzleibeamter 1544,
814.
Bocke [Kirch-?] w. Paderborn, amt
Salzkotten, Westfalen, (Boick) 792.
Bologna n. Florenz, Italien (Bononien-
sis). kirche zu — 522. canonicus:
Antonius de Crassis doctor jur. utr.
Bombach: Baumbach.
Bombelborgk: Boyneburg.
Pomert. H. [kanzleibeamter des car-
dinals Nicolaus von Cues] 1451, 472.
473.
Pommern (Pomerania) 745. herzog:
markgraf Albrecht zu Brandenburg.
Bommeß: Böhmen.
Bomon. Ja[cobus päpstlicher kanzlei-
beamter] 1453, 480.
Bononiensis siehe Bologna.
Bontkirchen amt und so. Brilon, West-
falen (Buwenkercken 761). dorf 640.
besitzungen des stiftes Kaufungen im
kirchspiele — 640. Kaufunger kirch-
lehen 761.
Poppeisdorf [kurfürstliches schloss,] amt
imd 8. nahe Bonn am Rhein 789.
797 z. 800.
Borch (Borcka 614 s, Borgk 615, Burck
664). von der — : Anna conventualin
zu Kaufungen 1509, 601. 602. 604.
äbtissin 1509—1512, 605. 607. 609.
610. 612—615. 621. f 1512 nov. 24,
A3, als t 1553, 817. Alfradis äb-
tissin zu Kaufungen 1513 — 1534, 625.
629. 635. 636. 642. 664. 697. 698.
702. 723. 726. 729. f 1534 april 27,
776. als t 1534, 778. 1585, 780.
(siehe auch Alfradis.) Anna priorin
zu Gehrden 1534, 776.
Borchardus: Burghard.
Borcka: Borch.
Borcke. Hans und Hermann gebrüder,
gartcnbesitzer, zu Harleshausen 1509,
606. Hermann hofmann des Kau-
funger Stiftshofes zu Wolfsanger 1514
—1528, 629. 770.
Borckhofen. HanszuEschwege 1499,568.
Borgk: Borch.
Porto SSW. Rom nahe der Tibenmün-
dung (Portuensis) 512. cardinalbi-
schof: Philippus.
Pothen (Pote 766). Elecke — von Kau-
fungeu, laienschwester daselbst 1527,
766. 766 z.
Bottener. Hermann zu CTrossen-Gottem
1446, 443. Hans Kaufunger zinsmann
[zu Heroldshausen] 1517, 670. 675.
Pottenteich (Pottentich) siehe Betten-
hauseu.
Bottier: Buttlar.
Bracke. Balthasar einw^ohner zu Her-
leshausen 1515, 634 anläge. Heinz
landbesitzcr und dorfmann daselbst
1523, 732.
Bräutigam (Brudegam). Hans zu Lich-
tenau und s. frau Katharine 1485, 537.
Brakel kreis und sw. Höxter a. d. We-
ser, W^estfalen. gotteshaus [comthurei
des Deutschen ordens] 517. landcom-
thur [in Westfalen] und comthur zu
— : Adryaen van Doert. hörige : Kun-
ne, der Kolthaveschen tochter, und
Kunnes tochter. Gert Messing.
Brandau (Brandauwe). Hans vormals
hufenbesitzer zu Heroldshausen 1450,
458.
Brandenburg. Albert (liekannter unter
der form Albrecht) graf von — , car-
dinalpriester tit. s. Petri ad vincula,
erzbischof zu Mainz und Magdeburg,
kurfürst, reichserzkanzler und primas
in Deutschland, administrator [des
bisthums] Halberstadt, herzog zu
Stettin, Pommern, der Cassuben imd
Slaven, burggraf zu Nürnberg und
fürst zu Rügen 1524, 745.
Brandenburg wüste bürg a. d. Werra
nahe dem dorfe LauchrÖden, amt und
nö. Gerstungen, S.-Weimar-Eiseuach
(Brandenberg) 478. besitzer: Georg
von Reckerode.
Brandenfels wüste bürg, amt und s.
Netra, Stammsitz des geschlechtes
Treusch von Buttlar-Brandenfels. weg
nach Sigeln 471.
Braunschweig (Braunßwigk 635). land
825. Erich herzog zu — 1515, 635.
decan der kirche des heil. Blasius
und official zu — : Johannes Blecher.
Brecht. Reinhard vicar der coUegiat-
kirche s. Martin zu Cassel, 1525, 757.
Bredelar amt und onö. Brilon, West-
falen (Breytlar 574, Bredeler 600,
Breydelar 610). Cisterciensermönchs-
kloster U. L. F. oder zur heil. Ma-
ria 599. 600. 601 n. 602. 607. 609.
610. 614. 709. abt 574. 640. 761.
762. Dietrich, prior 640. 761. Ar-
nold von Büren, bursarius: Heinrich
Berße. convent und capitel 640. 641.
761. 762. die herren von — (convent)
766 b (p. 525).
Bredenouwe — Buwenkercken.
673
Bredenouwe: Breitenau.
Breydenbach. Hans zu Eschenstnith und
B. frau Barbara 1490, 546.
Breydichen. das — siehe Sandershausen.
Breydingen [ob das wüste Breitingen
zwischen Rotenburg und Lispenhau-
sen?]. der von — acker, genannt in
den Kortzen, feldmark Sandershau-
sen 448. 449.
Breydelar, Breytlar: Bredelar.
Breitenau a. d. Fulda, amt und nnw.
Melsungen (Breydenauwe 431, Brede-
nouw^e 610, irrig Brevenow 448). Be-
nedictinermönchskloster beatae Ma-
riae 699—602. 604. 607. 609—611.
614. abt 560. 619. 620. Johann, con-
vent 660. der von — (des conventes)
land zu Sandershausen 448. 449.
Brenken amt und nnö. Büren, West-
falen (Brencke 604). von B. : Frie-
drich wappner 1509, 599. 600. Anna
conventualin zu Kaufungen 1509, 601.
602. 604.
Breunle (Breunlin794 a. z. Briunle806b).
Mauritius licentiat der rechte, advo- \
cat und procurator des kaiserlichen
kammergerichtes 1537—1640, 785.
785a. 794a. 806b.
Preussen (Prussia) 673. 674. päpstlicher
legat für — : cardinal Kaymundus
[bischof] zu Gurk.
Brevenow irrig für Bredenow siehe
Breitenau.
Brilon reg. bez. und ö. Arnsberg (Bry-
lon). Besitzungen des stiftes Kau-
fungen im gerichte (gogerichte) —
640. 641.
Brinckmann. Heinrich cleriker der Pa-
derbomer dioecese und kaiserlicher
notar 1509, 699—602. 604. 606. 607.
Brinlin. Konrad kammerbote 16*48,
816z.
Briunle: Breunle.
Brochusen, Brockhusen, Broickhuscn :
Bruchhausen.
Brodinger. die — . besitzer oder be-
sitzerin eines ackers Kaufunger lan-
des am Hettelberg bei Wolfsanger
1447, 448. 449.
Brotezehen, die — hausbesitzerin zu
Nieder-Kaufungen 1443, 430.
Bruchhausen (Broickhusen 601, Brugk-
husenn 629, Brochusen 640). AVilla
von — conventualin zu Kaufungen
1509, 601. 602. küsterin daselbst
6113—1616, 623 a. 629. 639—641.
Brudegam: Bräutigam.
Brulo [ob Brühl s. Cöln?] kirche 39 a.
Brummelmans. Cine ehefrau Kurt Meyls
1462, 499.
Brund irrig für Baindt.
Brungherdes. Thilemann pfarrer zu
Ehuden 1605—1606, 688, 1. 5.
Prussia: Preussen.
Buchau amt und so. Riedlingen a. d.
Donau, Wüi-temberg (Buckau 715).
äbtissin 696. 714. 715.
Buchgraben (Bochgraben) siehe Wom-
men.
Buchshagen irrig für Guxhagen.
Budel: Butel.
Budenhusen : Bodenhausen.
Büren sw. Paderborn, reg. bez. Minden
(Bum 641, Beum 768) 768. Arnold
von — prior zu Bredelar 1616, 641.
Bulach. Georg Zorn von — 1642, 808.
Bungener. hof des oder der — 621.
Hannes geschwomer des hofes Her-
bede 1476, 617. Johann verstorbener
Kaufunger lehensmann zu Dorstfelde
und 8. Frau Agnes 1616, 639.
Burck: Borch.
Burghard (Borghard 442, Borchardus
b22j Burckhart 526) von Colmatsch.
— von Gramm. — Hille. — von
Hundeishausen.
Burgund (Burgundi) 786. 821. 823. 826.
herzog: kaiser Karl V. Maximi-
lian n.
Bursfelde a. d. Weser, amt und n. Mün-
den, Hannover (Burßfeldensis 601).
Benedictinermönchskloster. abt (prä-
lat) 620. 701. Heinrich. Bursfelder
Union (reformation) 601. 701.
Bum: Büren.
Butel (Budel 539 z, Beuttel 725). Jo-
hannes altarist der kirche des heil,
kreuzes zu Kaufungen 1486, 539 z.
Johannes — von Cassel, cleriker der
dioecese Mainz, päpstlicher und kai-
serlicher notar 1607—1610, 596. 597.
616. — geistlicher 1617, 671. Johan-
nes priester 1623, 726.
Büttel. Georg zu Cassel 1613, 626.
Buttlar amt und n. Geisa, S. Weimar-
Eisenach (Bottier 442, Butteler 542).
von B.: Werner Junker 1446, 442.
Georg der ältere und s. söhne Georg
der jüngere und Oswald zu Ziegen-
berg, amtleute der landgrafen zu
Hessen 1489, 542. Kurt 1456, 491
s. Oswald lehensmann des stiftes Kau-
fungen zu Witzenhausen 1510 — 1546,
615. 711. 815. s. frau Eva 1610, 615.
Asmus 1646, 815 z. [siehe auch
Treusch.]
Butzbach s. Giessen, Hessen 766. Mar-
garethe Kole von — .
Putzen (Puzen 597 z). Hans zu Ober-
Kaufungen und s. frau Kunne 1608,
697.
Buwenkercken : Bontkirchen.
S74
C. — Cassel.
C und K.
C. Kuepacher.
Cadan wohl = Kaaclen a. d. Eger,
kreis und sw. Brüx, Bölnnen (Cada-
wisch) 794 (p. 462).
Kärnthen (Khärndten 823, Kanidten
825) 821. 828. 825. herzog: kaiser
Maximilian II.
Kaffungen: Kaufungen.
Kaisersberg, kreis und ssw. Rappolts-
weiler, Ober-Blsass (Kaisersbergh)
806.
Kalb. Matthias — von Cöln 1524, 747.
Calden arat und s. Grebenstein (Kal-
den 726). zehnten 726. zinsen des
Stiftes Kaufungen aus — 766 b (p.
524).
Kaldenbach : Kaltenbach.
Kaienberg. Hederich von — Hessischer
amtmann zu Rhens, wohnhaft zu
schloss Hohenstein, und s. frau Elisa-
beth 1537, 786 z.
Callio. G. de — päpstlicher kanzleibe-
amter 1454, 487.
Kaimaß: Colmatsch.
Kaltenbach, amt und nnw. Spangen-
berg (Kaldenbach). altar [der zur
pfarrei Elbei*sdorf gehörenden ca-
pelle] in — 378 a.
Camburg a. d. Saale, ssw. Naumburg
a. d. Saale, hauptstadt der S.-Mei-
ningenschen grafschaft — , zum kreise
Saalfeld gehörig (Camberg 735) 735.
742. amtmann: Andreas Pflug.
Kampman (Kampmannus 427 b). Kon-
rad pfarrer und caplan zu Hedemün-
den 1443, 427 a und b.
Kannegiesser. Johannes [zu Gotha] 1500,
571. 572.
Cantrifusor (= Kannegiesser). Johannes
laie der Mainzer dioccese 14()8, 503.
[ob identisch mit dem vorigen?]
Cappel, jetzt Waldkappel, kreis und
sw. Eschwege. Hermann von — 1451,
471. Hermann von — cantor und ca-
nonicus zu [Ober-]Dorla 1453, 484.
[ob identisch mit dem vorigen? vgl.
Landau in zeitschr. f. Hess, gesch.
7, 243 f.] Johannes Batten von — .
Carbavcensis siehe Corvey.
Karl V. (Carolus 814) Römischer kaiser
1529—1548, 771. 786. 814. 816.
Karls (Carls 454 z). Eckel hausbesitzer
zu Ober-Kaufungen, s. frau und kin-
der 1449, 454.
Karthe. Hermann zinsmann zu [Grossen-]
Gottem 1524, 746.
Kaspar (Jaßpar 817) Aide. — von Bor-
lepsch. — von Boyneburg. — von
Dalwigk. — Textoris. — Till. —
von Elverfeldt. — Hamerst^tter. —
Reincke. — Wyland. — Zincke.
Cassel a. d. Fulda (Cassil 438, Cassela
508 s; adjectivisch: Kesselich 507,
Cesslich 546, Kesclilich 547, Cassa-
lensis 600, Cassellisch 616, Keßlisch
676) 436. 438. 451 (p. 39). 4M. 460.
510. 567. 588, 2. 619. 620. 629. 647.
656. 686. 691. 724. 734. 737. 740. 7,^.
753. 755. 763. 768—770. 774. 782.
783. 786 z. 787. 788. 793. 794 (p. 469).
809 z. 813. 815. 822 z. 824. 825. amt
824. Stadt 479. 575. 651. 763. von
C: Johannes Butel. Johannes Viel-
haber. Bar1)ara Schmincke. Martin
Weclimann. Johannes Weinrich.
stadttheile und gebäude: Alt-
stadt: markt 575. schloss 786 z.
rat hh aus 508. 610. schreibhaus 431.
freier Kaufunger hof 766 b (p. 523).
freies haus des Stiftes Kaufungen am
Alt«tädter markte 541. 575. bewoh-
nerin desselben : die Lol)ersche. der
Meysenbuge statte ebenda 575. Frei-
heit 479. die kalandsherm auf der
Freiheit 606 z. kirchen^ kl ö st er
und Stifter: kirche und col le-
gi atstift sanct Martin 446. 451
(p. ,31). 479. 519. 551. 567. 568. 574.
594. 599—602. 611. 729. 757. das
capitel 729. decane 446. 519. 574.
594. 729. Bernhard. Heinrich Ru-
land. canoniker: Johannes Pflücke.
Konrad Volghard. Johannes Merckel.
Johannes Mühlbach. Kaspar Zincke.
vicar Reinhard Brecht. Heinrich Gu-
densberg. Augustinernonnenklo-
ster zum Ahn aber g: mater und
convcnt 651. die Jungfrauen 564. klo-
sterfrau: Sophie von Hebel. — der
von Ahnaberg land zu Sandershausen
448. 449. Ahnaberger thor zu —
5(>4. Carmeliterkloster: Imider
Hildebrand Sommer, weltgeist-
liche: rector der kirche zu Cassel 725.
plebane 531—533. 536. pleban der
altstadt: Johannes Sponsi. vicerector
der pfan'kirche s. Ciriaci: Johannes
Petri. toeltliche heamte: land-
gräfliche 824. Statthalter 646. 659.
689. 690. 777. Kraft von Bodenhau-
sen. Thilo Wolff von Gudenberg.
ritter Christian von Hanstein. Sieg-
mund von Boyneburg. landgräfliche
kanzlei 724. 725. 787. schultheiss:
Georg Xusspicker. rentschreiber 691.
städtische: bürgermeister tind rath
508. 575. 606. Konrad Volghardi.
rathsherren (consules) 508 s. schöffe:
Heinrich AVeingarten. rathsknecht:
Martin Scheffer. wagenmeister : Dip*
<\
Casflubi — J^aufungen.
676
mar. bürden Kurt Auweln. Georg
Büttel. Thilo Koch. Peter und Kunz
Drossel. Kurt Fredderich. Heinrich
Frederichs. Hennann Harnasch. Henne
Ilude. Kurt Mevl. Johann Rhön,
einwohncr 626. Martin SchefEer. Job
Schrendeisen. Lorenz Sporer. Johann
Wonnecken, wirth zum achwan : Lud-
wig Koch, landbesitzer: Hermann
von Hebel. Johannes Surbecken, zins
des klosters Kaufungen aus — 76()b
(p. 624). kaiserrecht 750. C as-
seler recht 576. 66L geld und
Währung 430. 454. 507. 609. 543—
647. 697. 606. 616. 676. St. p. 657.
fruchtmaß 460. 496. 499. 510.
649. 669. 770. flurnamen: sanct
Elisabeths land und erbe zu — 432.
das Hemmenrade vor Casst^l bei dem
Verenspitale 432. 482. die den stifts-
jung^rauen zu Kaufungen gehörenden
Jungfrauenwiesen ebendaselbst 482.
608. die Heckerswiesen bei dem Ve-
renspitale 425. fusspfad nach Wal-
burg 526.
Cassubi 746. herzog der — : markgraf
Albrecht zu Brandenburg.
Kathariue (Cathrein 678 z) Barbe. —
Bickenriede. — Bräutigam. — Ki-
tzings. — Eyterwind. — Ewalds. —
Finschu. — Hofemann. — Jacobs. —
Mathyes. - - Peters. — Rüdiger. —
Wyman. — Wolff von Gudenberg.
Katharinc (von Corbach 651 und von
Piesse 739) irrig für Elisabeth.
Katzenelnbogon. Ober- und Nieder-
grafschaft, erster« östlich des Rheine
und südlich des Mains, letztere öst-
lich des Rheins und südlich der Lahn
(Catzenelbogen 574, Katzenelenbogen
599, Catzenelnpogen 606, Katzeneln-
>>oghen 636). grafen zu — : die land-
grafen zu Hessen Wilhelm II. land-
gräfin Anna. Philipp.
Kauffingen: Kaufungen.
Kauffroeder. tlohaini zu Trimbs und s.
frau Ele 1495, 557.
Kauffunger. Johann })e8itzer einer com-
mende in der kirche des heil. Georg
zu Ober-Kaufungen 1527/28, 766 b
(p. 525).
Kaufungen a. d. Losse, landkreis und
osö. Cassel, ehemals Bencdictiner-
nonnenkloster, jetzt Althessisch ritter-
schaftliches stift (von den 79 ver-
schiedenen Schreibweisen dürften als
die hauptsächlichsten nachstehende
genügen: Kauffingen 426, Kouffun-
gen 429, Koiffungeu 41)5, Coffungen
510, Kouffen 518. Koffinghen 563,
Confugium 580, Kauffung 596, Kon-
funge 603, Kaffungen 627, Koufyn-
gen 723, Covfingen 27 a) 437. 454—
457. 462. 618. 523. 630. 568. 596.
603. 606. 616. 617. 619. 620. 626.
666. 682. 689. 696. 697. 701. 760.
764. 766 b (p. 623. 626). 794 (p. 467).
796.806a. 816. AI. A3. St. p. 641.
— kirche (ecclesia collegiata, sae-
cularis, regalis oder s. crucis) und
kloster (monasterium s. crucis,
sanctimonialium, saeculare oder re-
gale, abtei, stift, kaiserliches oder
königliches freies stift, frei weltliches
stift, gotteshaus, ha\is, das heil, kreuz)
des heiligen kreuzes, geweiht
dem erlöser der weit und dem leben-
spendenden kreuze, der mutter Got-
tes und allezeit Jungfrau Maria, dem
apostelfürsten Petrus (St. p. 541 ,et
Paulus*) und allen heiligen 426 —
427. 427 a. 428-436. 437. 439. 441.
443. 447_449. 451 (p. 37). 453. 457
—460. 466. 468. 469. 472. 476. 482.
485. 487. 488. 492—499. 501— 60().
508—512. 616. 617. 619. 622. 524—
533. 636. 637. 539. 541. 542. 644.
549—659. 560—567. 669. 570. 674.
576—581. 583—687. 689—695. 597
—605. 607—616. 619. 620—622. 623 a.
625. 629. 631. 633—636. 638—641.
(>47. 649. 650. 655. 657. 668. 661.
662— (>64. 666—668. ()70. 674. 675.
678. 679. 682. 684. 688. 690. 692—
694. 701. 703—711. 716—721. 723.
726. 727. 729. 731—735. 738. 739.
741_747. 751—755. 767. 758. 760—
762. 766 a und b (p. 521). 767—
770. 772—776. 778. 780. 786. 786 a.
786. 786z. 788. 791. 794a. 795. 797.
801. 803. 804. 806. 807. 813. 815.
817. 819—826. St. pp. 541—547. 649.
551- 55a 660-662. reliquien
des heil, kreuzes 766a. AI. das kreuz
des kaisers Heinrich II. 618. das
lianner des heil. Mauritius 618. klei'
nodien 766a und b (pp. 520. 521).
altäre: hochaltar des heil,
kreuzes 378a. 583a. 766b (p. 526).
St. pp. 542. 560—664. altar des heil,
kreuzes und der heil. 3 könige 763.
rectoren: St. pp. 641. 652. Degenhard.
Heinrich Werner. Konrad Hensel.
altar IT. L. F. oder beatae Ma-
ri ae virginis im chore 378a. 430.
436. 437. 464. 474. 539. 640. 643.
645. 646. 662. 653. 565. 583 a. 592.
593. 595. 697. patronin St. p. 667.
caplanisse Agnes gräfin von Diep-
holz, rectoren: f Mathias Jude. "I*
Siegfried Oremus. Johannes Koch.
Hei-mann Koch. Johannes Reimbold.
&76
Häufungen.
vicar: Jobannes Volghard. altar
des heil. Stephanus, pfarraltar
(altare parrochiale), den plebanen der
kirche (capelle) des heil. Benedict
und der kirche des heil. Georg ge-
meinsam 766 b (p. 525). St. p. 552.
rector parrochialis St. pp. 541. 552.
altar der heil. Jungfrau Mar-
gare the im chore 588 a. St. p.
550. altar des heil. Heinrich
583 a. patronin : die pröpstin St. p.
557. altar der heil. Kuniguude
509. 544. 547. 583 a. rectoren: Ludwig
von Uschlag. Johann Kirchhof, altarist
509. altar der heil. Petrus
und Paulus, genannt ad s. sepul-
crum oder das Grebelin 378a.
583a. 584. St. p. 557. patronin: die
übtissin St. p. 557. der rector dieses
altares ist caplan der äbtissin St.
p. 557. Johann Lampracht. Johann
Tilch. altar der heil. Dreifaltig-
keit 475. 503. 507. 551. 583a. 616.
rector: Johann Lampracht. cap ei-
len: des heil. Benedict (kloster-
capelle und pfarrkirche für die klo-
stergemeinde) 514. 745. 753. 757.
760. St. 541. 544. 547. 548. 554.
562. altar s. Benedicti 378 a. 583 a.
745. 753. 766 b (p. 524). rectoren
(plebane) St. pp. 541. 552. Johann
Biphard. Gerfalke. Eberhard Schiesser.
Thilemann SchomV)urg. des heil.
Nicolaus auf dem friedhofe der
klosterkirche 515. 527. 583 a. St. p.
544. akar s. Nicolai 378 a. 557. 766 b
(p. 525). patronin: die küsterin St.
p. 557. rectoren : Johannes Reichen -
bach. Reinhard. Johannes Scherer
(Rasoris). der heil. Juliane im
walde 473. 480. 496. 583a. loc ali-
täten: Stiftsfreiheit 568. abtei (cu-
ria sive aula abbatialis) 522. 523.
St. p. 559. chor der Jungfrauen 439.
kreuzgang (ambitus) St. pp. 545. 547
— 549. 556. pforte des kreuzganges
St. p. 56L umkreis oder ringmauer
(circulus) des klosters St. pp. 543.
545. friedhof (cimiterium) der klo-
sterkirche 429. 527. St. p. 556 (grosser
und kleiner), kirchthüren 603. St. p.
561. klosterpforte St. p. 560. capitel-
saal 556. 603. klosterachule St. pp.
554. 557. 559. 560. — kloster-
frauen: äbtissinnen (fi*au, gnä-
dige frau, domna, domina) 27 a. 426.
427. 443—446. 448-450. 451 (p. 31).
452. 456. 461z. 464. 467. 480. 483.
486. 487. 489—491. 493—495. 498.
502. 518. 520. 521. 526. 529—533.
536. 538. 548. 560. 568. 576 z. 577.
582. 588, 2. 4. 596. 605. 6122. 617.
618. 627. 628. 633. 637. 643. 645.
646. 652—654. 669. 660. 665. 671.
672. 675—685. 68i)— 691. 694. 695.
697—701. 702. 704. 710. 711z. 714
—716. 718. 721. 722. 724. 728. 730.
73J3. 735. 737. 738. 740. 745. 748—
750. 753. 756. 771. 775. 785. 785 a.
786—788. 791. 793. 794 a. 795. 796.
799. 800. 803. 805. 806. 806 a. 807
—812. 814. 816—818. 820. 821. 823
—825. St. pp. 548. 549—562. f We-
rendrudis. f Liutgardis 11. -j* Bertra-
dis, f Liutgardis III. f Bertha von
Sayn. Elisabeth von Wal deck. Agnes
von Anhalt. Elisabeth vonPlesse. Anna
von der Borch. Alfradis von der Borcb.
Helena Freseken. abtei als amt 537.559.
581. 600. 603. 604. der convent.
(capitel, puellae sanctimoniales, mo-
niales, nonnen, kloster-, stifts- oder
capitelsjungfrauen, edle Jungfrauen,
conventualinnen, conventsschwestem,
klosterfrauen, canonissae, dominae a.
crucis, Ordenspersonen) 425. 427 a.
427 b. 429. 439. 446. 451 (pp. 31. 36).
457. 487. 493. 494—496. 498. 505.
506. 508. 510. 522. 529. 531. 537.
541. 556. 557. 559. 568. 580. 589.
60). 603. 604. 607. 609. 610. 612—
615. 617. 623. 623 a. 624. 629. 686.
(J39_G42. 665. 683. 703. 704. 718.
726. 727. 729. 731. 738. 743—745.
747. 757. 760. 761. 766 b (pp. 520.
524). 769. 770. 776-785. 785 a. 786
—788. 793. 794 (p. 465). 794 a. 795.
797. 800. 802. 805. 806. 806 a. 817.
823. 824. A 2. St. p. 541—562. amts-
Jungfrauen 704. 738. 743. 761. pröp-
stinnen (priorinnen) 446. 451 (p.
31). 529—533. 536. 581. 604. 609.
610. 613. 718. 776. St. pp. 548. 550.
553. 554—562. f Gysla. Johannetta
(vom Stein). Sophie von Wertheim.
Margare the von Hunolstein. Agnes
von Diepholz. Elisabeth Hacke, de-
ch antin 718. küsterinnen (custo-
dissa, domina custos) 446. 451 (p.
31). 494. 529—533. 536. 581. St. pp.
554. 555. 557. 559. 562. Loricha von
Weilnau. Ermengard von Eppirmund.
Anna von Hunolstein. Älargarethe
von Honstein. Willa von Bruchhau-
sen. Pelcke von der Malsburg. Anna
von Dalwigk. caplanissen St. pp.
555. 557. 560. 561. Mechtilde. Agnes
von Diepholz, kellnerinnen: Iseke
von der Becke. Helena Freseken.
nonnen und canonissen: des 12.
jahrh. : Lucia. Beatrix. Werendis.
Werendrudis. Ehilt. Osterlint. Lande-
Kaufungen.
577
gardis. Liutgardis. Refrelint. Kuni-
gundis. Methilt. Gisla. Athelheit. Me-
thilt. Sophia. Judith a. Bertlia. Ha-
theuuich. Werendnit. Methild. Oda.
Werendrut. Luitgardis. Hatheuuic.
Werendrut. des 13. jahrh.: Liutgar-
dis. Methildis. Bertradis. Liutgardis.
Athelheit. Cunigunt. Cunigunt. Jutta,
des 13. oder 14. jahrh. : Methildis und
ihre Schwester Gisla. Gisela. Judita.
Judita. Gysla. Liutgardis. des 15.
und 16. jahrh. : Agnes von Diepholz.
Elisabeth Hake. Mechtildis von Thye.
Anna von der Borch. Willa von
Bruchhausen. Anna von Brenken.
Margarethe Beren. Helena Freseken.
Pelcke von der Malsburg. Iseke von
der Becke. [eine von Grifte.] pfört-
nerin St. p. 561. laienschwestern
(sustem, Ordenspersonen) 766. 766 z.
Barbara Schmincke. Gertrud He-
rolds. Margarethe von Scheidingen.
Geseke tom Thye. Gertrud Mest-
mekei-s. Elecke Pothe. Elisabeth Ho-
vemans. Anna Hochbergs. Katharine
Jacobs. Margarethe Kole. Katharine
Ewalds. Jutta Hausmaus. Katharine
Kitzings. Osterhelle. Hausmaus. Ka-
tharine Peters. — geistliche des
klosters: apostolisch bestellter r i c h-
ter und bewahrer des klosters — :
Johannes Imhof. die 6 hebdoma-
dare (herren, sechsherren, stiftsher-
ren, canoniker, capitulare), nämlich
die rectoren 1. des altares des heil,
kreuzes; 2. der capelle s. Benedicti;
3. der pfarrkirche s. Agathae zu Nie-
der-Zwehren; 4. der pfarrkirche s.
Bonifacii zu Meimbressen; 5. der
pfarrkirche s. Johannis zu Wolfs-
anger; 6. des pfarraltares s. Stephani
zu Kaufungen 431. 457. 509. 667.
581. St. pp. 541—553. 556. 562. se-
nior der kirche: Johannes Wiperti.
canoniker: Reinhard und Konrad.
Thilemann Hollauch. Johan Jacob.
Heinrich Werner. Thilemann Schom-
burg. Mathias Jude. Johannes Pipp-
hardi. Konrad Wacker. Konrad Hen-
sel. Dietrich Sonnebach. Johann Wal-
ters. Johann Gathen. Johannes Rei-
chenbach. Ebert Volswenck. Dit-
mar Dippel. Marcolff und Cranwech-
ter. priester (vicare, beneficiaten,
präl)endaten) St. pp. 548. 551. 552.
555. 556. 562. 12. jahrh.: Eckhard.
Reimbold. Widold. 13. jahrh. : Kon-
rad. Otto. — Johann Hollauch. Lud-
wig von Uschlag. Konrad Hensel.
Johannes Scherer. Heinrich Zwehren.
Hermann Wegener von Lemgo. Jo-
hannes Tyle. Johannes Michaelis,
c l e r i k e r : Konrad Magersuppe. Adam
Löhlbach. Johannes Fabri. campa-
narius (cleriker) St. pp. 554. 561.
Siegfried Oremus. servitor: der-
selbe, dienerinnen der stifts Jungfrauen
St. p. 557. — Weltliche bezie-
hungen des klosters: erb- und
obervögte: die laudgrafen zu Hes-
sen [seit landgraf Heinrich I. 1297]
667. 668. 815. landgraf Philipp,
hochgericht des stiftes 668. stifts-
amtmänner: 468. 469. 541. 632.
638. 646. 647. 650. 672. 676. 686—
689. 743. 750. 754. 766 b (p. 522).
744. St. p. 563. Henne von Wildun-
gen. Friedrich von Twiste. Wigand
von Weitershausen. Burghard von
Hundeishausen. Henne Huppach.
Heimbrod von Boynehurg. Bemdt
von dem Berge. Heinrich von Bo-
denhausen. Jost Ratzenberg. Ruland
Ruland. stiftsvogt 764. St. p. 553.
Burghard von Hundeishausen. Jo-
hannes Huppach. Johann Pfluger.
stiftsmannen: Wolf von Wolfers-
hausen. Hermann Meysenbug. Bern-
hard von dem Berge. Hermann von
Holzheim, procurator des Stif-
tes: Dietrich Zahn, notar: Johan-
nes Smed. Schreiber: Berthold
von Hungershausen. Adam Löhl-
bach. Martin Koler. [ritterschaftliche
ober-] Vorsteher des hauses —
822. hof- und gutsbeamte: hof-
mann (magister colonum) 682. St. p.
554. Henchen Wickenants. holz-
förster St. p. 554. Baltzer. schaf-
meister 582. Hermann, handw^er-
ker, knechte und diener: schä-
ferknechte: Lutz und s. söhn Hein-
rich, reitknecht: Kurt (Kunz).
knechte 525. 541. ziegelbrenner :
Heinrich Jengarbe, kellner, bäcker,
koch St. p. 553. stünner: Hermann,
lehengüter zu — 462. Kaufunger
lehenrecht 815. haus und hof 766 b
(p. 526). lehensmann: Ruland Ru-
land. haus auf der Freiheit 568. be-
wohner desselben: Kunz Peters, der
Stiftshof 496. 499. 567. 569. 589.
komlaube im stiftshofe 510. Speicher
496. 499. 569. thurm 518.
Kaufungen. Ober- a. d. Losse, land-
kreis und osö. Cassel (übern Kouf-
fungen 454, Kouffen 476, Obern Kauf-
fung 766 b (p. 522)). dorf 454. 643 z.
546. 568. 606. 616. 766 b (p. 521.
522). St. p. 541. gemarkung 578 z,
kirche des heil. Georg, pfarrkirche
des dorfes 513. 567. 766 b (p. 526).
37
678
iCaufungen — Claus.
St. p. 543 etc. hochaltar 568. ple-
bane (pfarrer, pastore, rectoren) 531
—533. 536. 539. 540. 543. 552. 553.
724. 725. St. pp. 543—548. 552. Diet-
rich Sonnebach. Konrad Magersuppe.
Johannes Reichenbach. Ditmar Dip-
pel. Theplo Riehen, Hans Hausmans.
Johann Feige, vicepleban: Ciriacus.
caplan St. p. 552. besitzer einer com-
mende zu s. Ueorg: Johann Peter.
Richard Seßes. »Johann Kauffunger.
besitzer einer commissie unter dem
predigtstuhle daselbst: Kurt Bier-
wirt, der kaland (kalandsbriider) U.
L. F. zu Kaufungen 606. zinsen des
dechanten zu Frankfurt am Main
aus — 766 (p. 525). ein wohner
568. die greben, Vormünder und ge-
meinde 724. dorfl)ewohner und ge-
meinde 725. haus-, hof- und land-
besitzer: Konrad Bierwirt pfarrer
zu Vollmarshausen, einwohner: Heinz
Barbe. Johannes Becker. Kunz Pe-
ters. Rudolf Blickershausen. Eckel
Itarls. Heinz Kitzing. Henche Koches.
Christian Kutze. Henne Fosß. Chri-
stine* Eisenschmidt. Heinz Maden.
Henne Moller. Eckel Reimbold. Hen-
ne Rudolff. Henne Schmidt. Heinz
Spies. die Stockem. Eyle Wilgis.
von — : Eleke Pothen. Anna Hoch-
bergs. Jutta und Osterhelle Hausmans.
Katharine Kitzings. Kaufunger
wald 766 b (p. 521). die Lossemühle
544. 547. flurnamen: Lempersbach
543. die Ren 545. 546. Steiner 590.
die Kuhtrifft, Wolfszaun, das Rep-
sche, Niester pfad 597.
Kaufungen. Nieder- a. d. Losse, amt
und \vT\\\. Ober-Kaufungen (Neddirn
Kouffungen 430, Niddern Kauffungen
766 b (p. 521)). 766 b (pp. 521. 522).
Stiftsgüter 555. stiftscolonen : Heinz
Homberg. Hans Spangenberg, erd-
liaus und ländereien 430. gutsbesitzer :
"Werner Degenhard. hausbesitzer :
Trubel, die Brotezehen, einwohner:
Reimbold.
Kegel. Hermann zu Heroldshausen 1454,
444. 486.
Keine. (Keynne 645, Kenne 756). Hein-
rich schultheiss zu Heroldshausen
1515—1517, 644. 645. 648. 650. 653.
658. 665. 670. vonnals schultheiss
1523-1525, 733. 746. 754—756. Ste-
phan zu Heroldshausen 1523, 733.
Keller. Jacol) 1507, 590.
Keppigkin. Johannes priester der Main-
zer dioecese 1445, 434.
Kersten, Kersthan: Christian.
Keschlich siehe Cassel.
Kesebreden. die — zu Harleshausen
1509, 606.
Kesselich, Cesslich, Keßlisch siehe
Cassel.
Kenne: Keine.
Ch. L. päpstlicher kanzleibeamter lo()8,
576 z.
Christian (Kei-sthan 458, Kirsten 738)
Kutze. — von Hanstein. — Spitz-
nase.
Christine (Crisstina 694. vgl. Cine)
Eisenschmidt. — Rothe.
Christoph (Cristoforus 539, Cristofullus
539z) Kirchhain j — von Taubenheim.
Chunigundis : KuAigunde.
Churt: Kurt.
Kilsberg. der — , jetzt Keilberg, siehe
Nieder-Z wehren.
Cymczenberg : Zimzenberg.
Cincke: Zincke.
Kindervater (Kindefatir 443). Apel zu
Grossen -Göttern, vormals colon zu
Ober-Heroldshausen 1446, 443. Dietz
hausbesitzer daselbst 1450, 458.
eine, zu Christine, (Czyne 499, Czina
616) Brummelmans. — Fredderich.
— Fritzlar.
Kyi>ishenne (Kypischhenne 525, Ky-
pichs Henne 557) schöffe zu Lay und
s. frau Grethe 1482—1495, 525. 557.
Kirchberg [amt und nw. Gudensberg ?].
Hartmann von — abt zu Fulda 1518,
683 z.
Kirchhain (Kirchayn 493). Johannes
canonicus. dann decan der s. Pet^rs-
kirche zu Fritzlar 1445—1458. 4aS.
434. 493. 494. Christoph notar [zu
Fritzlar] 1486, 539. 540.
Kirchhof (Kirchob). Johann pfarrer zu
Heisa, rector des altares der heil.
Kunigunde zu Kaufungen 1490, 547.
Kirchman. Konrad 1453, 483,
Cyrfaiß : Servatius.
Ciriax (Ciriacus 552 z) vicepleban zu
Ober-Kaufungen 1494, 552 z. — Bier-
wirt. — Rüdiger.
Kirsten: Christian.
Citrum (Citrensis), jetzt Kitro, das alte
Pydna n. des berges Olymp unweit
des meerbusens von Salonichi 428.
bischof: f rater Hermann.
Kitzing (Kyttzing). Heinz zu Ober-Kau-
fungen i508, 597.
Kitzings (Kytzyngs 766 z). Katharine
— von Kaufungen, laienschwester
daselbst 1527, 766. 766 z.
Claus (Clawes 443, Claß 458, Clobeß
538) Vollands. — Gobell. — Grun-
berg. — Lynsen. — Michel. —
Nickels. — Schlencke. — Wacker-
maul. — von Wangenheim.
Klevnerbede — Corvev
579
Kleynerbede. Arndt van — p^eschwor-
ner des hofes Herbede 1475, 417.
Clevnhencze. Henne 1610, 616.
Kleynhenne. Kunz 1510, BIG.
Kleinkopf (Cleincopus 592, Cleincop
595). Johannes cleriker der Mainzer
dioecese und kaiserlicher notar 1607,
592. 596.
Oleyntotte (Kleinthodt 766 b (p. 526)).
Kurt bürger zu Grebenstein und
Kaufunger lehensmann zu Franken-
hausen 1517, 678—681. 1527/28, 766 b
(p. 526).
Clemens VII. papst 1524— 15B4, 744.
747. 757. 776.
Clesagr. Heinrich wiesenbcsitzer zu Nie-
der-Heroldshauscn um 1450, 461.
Cleve. land 766b (p. 523). herzog:
fürst Johann. Wilhelm (siehe Jülich).
Clipstein (Clypstein 744). Hans schuli-
m acher zu Heroldshausen 1523— 1524,
733. 744.
Clopffstein. Peter comthur des Johan-
niterspitals zu Gotha 1500, 571.
Closße. Henne der jüngere, colon zu
Ochshausen 1451, 466.
KJostei-schmidt (Clostersmed). Konrad
propst des klosters s. Nicolai zu
Eisenach 1491, 548.
Coblenz am Rhein 766 b (p. 523). 786 z.
Koch (Coci 638, Cock 556, Koich 564,
Cocus 695). Thilo bürger zu Cassel,
s. frau und erben 1470, 508. Johan-
nes Schreiber 1486, 538. besitzer des
altares U. L. F. zu Kaufungen 1494
—1495, 552. 563. 655. Albert cle-
riker der Hildesheimer dioecese und
kaiserlicher notar 1495, 556. Johan-
nes [zu Cassel ?] 1497, 5(54. Johannes
cleriker der Mainzer dioecese und
besitzer (beständiger caplan) des al-
tares b. Mariae virg. zu Kaufungen
1507, 592. 593. priester 1507, 595.
Hermann priester der Mainzer dioe-
cese 1507, 592. 593. 596, regierer
und altarist des altares U. L. F. zu
Kaufungen 1508, 597. Ludwig wirth
zum Schwan in Cassel 1514, 629.
Koches. Henche zu Kaufungen 1518,
689.
Koelor: Koler.
Cöln am Rhein (Collen 610. adjecti-
visch: Collensch 614, Colsch 747 s,
Colonisch 766 b (p. 524)). bisthum
610. 614. 747. Stift 761. erzbischof
und kurfürst 791. 792. 795. Her-
mann, räthe 792. von — : Matthias
Kalb, die Cölnische kote zu Allen-
dorf a. W. 766 b (p. 524).
Kofünghen, Coffungen, Coytingen, Koif-
fungen: Kaufungen.
Coirde: Kurt.
Kole (Kolen 766 z). Margarethe — von
Butzbach, laiensch wester zu Kau-
fungen 1527, 766. 766 z.
Koler (Koelor 576). Jacob canonicus
der kirche s. Thomas zu Leipzig
1503, 676. Martin Schreiber zu Kau-
fungen 1616, 648 (siehe auch Martin).
Collen, Collensch siehe Cöln.
Colmatsch (Kaimaß 442. Kolmetzsch
565, Kolmitzsch 666 z, Colmasch 686).
von C. : Burghard ritter 1446—1497,
442. 666. 666. und Georg Kaufunger
lehensmänner zu Wommeu 1606, 686.
1627/28, 7661) (p. 626).
Kolthavesche. die — und ihre tochter
Kunne 1476, 617. (siehe Kumie.)
Concze: Kunz.
Konemund. Hans Kaufunger zinsmann
[zu Heroldshausen] 1617, 670.
Confugium, Konfunge: Kaufungen.
Konna: Kunne.
Konrad (Cunrad 609, Chuonradus AI.
vgl. Kunz und Kurt) II. kaiscr f
1039 juni 4, AI. — canonicus zu
Kaufungen 1227, 39 a. — priester
daselbst [13. jahrh.,J A2. — pfarrer
zu Vollmarshausen 1462, 476. —
bruder, prior des Carmeliterklosters
zu Spangenberg 1462, 600. — 1618,
696. — Bierwirt. — von Boyneburg.
— Brinlin. — Kampmann. — Kirch-
mann. — Klosterschmidt. — graf zu
Tecklenburg. — Treusch. — Dulcis.
— Eberth. — von Eiben. — von
Elberfeldt. — von Eschwege. — Vil-
mar. — Volghard. — Vothauer. —
Hensel. — IVfagersuppe. — von Mans-
bach. — Organista. — Schilling. —
Schrendeisen. — Sellichen. — Sibel.
Steinkopf. — Steinwart. — Stide-
johan. — Stockhausen. — Wacker.
— von Wallenstein. — Wartberg. —
Wise.
Konrad (Conradt 568, Conrade 684).
Henne müller zu Bettenhausen 1499,
668. Jodocus (Jost Henne) pfarrer
zu Bettenhausen 1505 — 1516, 684.
661.
Constanz am Bodenseo (Constanciensis
674, Costnitz 596). dioecese 574.
reichstag zu — 596.
Corbach ssw. Arolsen, Waldeck. Elisa-
beth von — wittwe Emsts von —
und ihr verst. söhn Ditmar 1493, 661.
Corbeensis, Corbeia, Corbeja: Corvey.
Cord: Kurt.
Komgeldsgut siehe Ober-Heroldshausen.
Kortzen. in den — siehe Sandershausen.
Corvey a. d. Weser amt und ö. nahe
Höxter, Westfalen (Corveya 674, Cor-
580
Koster — Kurt.
beensis 610, Carbaycensis 611, Cor-
beja 776). exemtes Benedictiner-
mönchskloster des heil. Yitus 599 —
602. 607. 611. 612. 614. freies stift
609. 610. abt 574. 620. Franz.
Koster. Hannes zu Imming, geschwor-
ner des hofes Herbede 1475, 517.
Costnitz: Constanz.
Kothe. Johann geistlicher 1524, 736.
Kotteling (Kotteliugk). Johannes de-
riker der Würzburger dioecese und
kaiserlicher notar 1491, 548.
Kouffen, Kouffungen, Koufyngen: Kau-
fungen.
Kraenweg: Cranweg.
Kraft (Crafft 424) von Bodenhausen.
. — von Felsberg. — Bau von Holz-
hausen.
Krain (Crain) 821. 823. 825. herzog:
kaiser Maximilian II.
Krakouwe. von — pleban zu Meim-
bressen St. 554.
Gramm (Gram). Burghard von — rath
des landgrafen Philipp zu Hessen
1531, 772.
Cranwechter canonicus zu Kaufungen
1518, 683.
(vranweg (Kraenweg 439) siehe Nieder-
Zwehren.
Grassis (Grrassis 523). Antonius de —
doctor jur. utr., erzpriester und ca-
nonicus zu Bologna 1481, 522. 523.
Krebs (Krebis). Berthold pfarrer der
8. Martinskirche zu Grossen-Öottem
1446, 443.
Kremer. Hans Kaufunger zinsmann [zu
Heroldshausen] 1517, 670.
Gretzen. die — zu Allendorf a. d. Werra
1499, 568.
Greuzburg a. d. Werra, amt und nw.
Eisenach, S. - Weimar - Eisenach
(Gruczeberg 461, Grützeborgk 485 z,
Grusseborch 502) 485. 766 b (p. 521).
von G. : Hildebrand gutsbesitzer zu
Nieder-Heroldshausen um 1450, 461.
priorin des [Gistercienserjnonnenklo-
sters 502. pleljane, viceplebane und
kirchenrectoren 493. 494. 502. vice-
pleban: Johannes Toppher. kleriker
502. burggraf 663. amtmann 633.
Kurt Treusch. notare 502. weg nach
Wommen 471.
GristofuUus : Ghristoph.
Groatien 786. 821. 823. 825. könig:
kaiser Karl Y. Maximilian II.
Grombach: CVumbach.
Gruczeberg : Greuzburg.
Krug (Krugk) wiesenbesitzer [zu Ober-
Kaufungen] und s. frau als f 1503,
57a
Grumbach amt und so. Gassei (Grom-
bach 766 b (p. 523)). pleban etc. 536
(p. 155). zehntenautheil des Kaofun-
ger leheusmannes Kaspar von Ber-
lepsch 766 b (p. 526). guter der Kau-
funger lehensmänner Philipp von Dal-
wigk und seines bruders 766 b (p.
526). Zinsen und zehnten 766 b (p.
523). zinsfrau: Juliana Berk.
Krumpipe. Hermann pastor zu Dalhau-
sen 1509, 601. 604.
Kruspe. Dietrich vicar der kirche s.
Peter und Paul zu [Ober-] Dorla
1453, 484. Dietzel schultheiss zu He-
roldshausen 1506, 588, 6.
Grusseborch, Grutzeborgk: Greuzburg.
Gtzigenhagen : Ziegenhain.
Kuenmuendt. Hans zu Heroldshausen
1523, 733.
Kuepacher. G. kaiserl. kanzleibeamter
1563, 820.
Kuhtrifft, die — (Kuetrifft) siehe Ober-
Kaufungen.
Kuno (Kune) Sebeken.
Kune. Johannes propst des Jungfrauen-
klosters der heil. Katharine vor Eise-
nach 1515, 638.
Kunigunde (Cliunigundis A 1, Cwnigunt
A 2, Kunnigen 509, Gonnegundis 547,
Kuniunda 766 b (p. 521), Gunnuguuda
817. vgl. Kunne) kaiserin, gemahliii
kaiser Heinrichs II., als solche ge-
krönt 1014 febr. 14, AI. stifterin
des klosters Kaufungen, dann nonne
daselbst [1025] juli 13, AI. t 1033
märz 3, AI. als f 1527/28, 7Ö6b
(p. 521). 1553, 817. St. pp. 541.
552. 556. fest der heil. Kimigunde
512. — nonne zu Kaufungen [12.
jahrh.,] A2. — desgl. 2 [13. jahrh.,]
A2.
Kunne, zu Kunigunde, (Konna 597) der
Kolthaveschen tochter, hörige der
comthurei zu Brakel, dann des hofes
Herbede, und Kunnes tochter, hörige
zu Brakel 1475, 517. — Putzen.
Kunuz. Siegfried — graf zu Luxem-
burg, vater der kaiserin Kunigunde
t um 998 oct. 28, AI.
Kunz, zu Konrad, (Concze 425, Cuncze
448) Peters. — Kleynhenne. — Tyle.
— Drossel. — Feme. — Frede-
richs. — Reimbold. — Steinfeld.
Gurrifex. Heinrich priester der Mainzer
dioecese 1445, 434.
Kurt, zu Konrad, (Gord 470, Goirde
801, Ghurt 815) Junker 1460, 497.
— reitknecht zu Kaufungen 1454,
444 (hier Kunz). 486. ~ Auweln, —
Bierwirt. — von Boyneburg. — Cleyn-
totte. — Treusch. — von Eiben. —
von Elverfeldt..— Focke. ~ Fredde-
Ktttze — Thamsbrück.
581
rieh. — von Grifte. — Henkiß. —
Herminges. — Herte. — von Mans-
bach. — Meyl. — Molner. — Seltzer.
— Steling. — Stidejohan. — Um-
baeh. — Wacker.
Kutze (Kutcz 545). Christian hofbesitzer
zu Ober-Kaufungen 1490—1508, 545.
546. 697.
Czann: Zahn.
Czegenberg : Ziegenberg.
Czegenhagen : Ziegenhain.
Czeygenbergk: Ziegenberg.
Czyne: Cine.
Czipe: Zipe.
Czirenberge. to deme — : Zierenberg.
Gtzigenhagen : Ziegenhain.
Czuch: Zuch.
Czuchterlinck : Zuchterling.
D und T.
D. Scaputius. T. L. päpstlicher kanzlei-
beamter.
Dacia (Datia, irrig statt Dania, Däne-
mark, vgl. Zeusa p. 508 n.*, schluss-
satz) 67B. 574. könig: Johannes,
päpstlicher legat für: cardinal Ray-
mund [bischof] zu Gurk.
Dahlheim a. d. Nieste, n. Ober-Kau-
fangen, amt Münden, Hannover (Dal-
heim). Kaufunger lehengüter 766 b
(p. 526). lehensmänner : alle von Ber-
lepsch.
Tailwigk: Dalwigk.
Dal hausen sw. Beveiningen a. d. Weser,
kreis Höxter, Westfalen (Dalhusen)
601. 6(J4. pastor: Hermann Krum-
pipe.
Dalmatien am Adriatischen meere 786.
821. 823. 825. könige: kaiser Karl
V. Maximilian 11.
Dalwigk (Tailwigk 431, Thalwig 727,
Talwick 766 b (p. 526)). von D.: Jo-
hann 1444, 431. Anna küsterin zu
Kaufungen 1522—1523, 719. 726.
727. 729. 731. vormals nonnc (or-
densperson) 1528, 769. Philipp und
s. bruder [wohl Bemdt Wolf] Kau-
funger lehensmänner zu Crumbach,
Ochshausen, Speele und Speelhof
1527/28, 766b (p. 526). Kaspar, bru-
der Annas 1528, 769.
Danken (Dangken). Heinrich pfarrer
zu Herleshausen als f 1463, 501.
Taubenheim. Christoph von — herzog-
lich Sächsischer rath und amtmann
zu Freiburg a. d. Unstrut 1525, 756.
Tecklenburg, reg.-bez. und nnö. Münster
(Tegkelnpurgk). graf Konrad zu —
1537, 794 (p. 469).
Dederich: Dietrich.
Deffold: Diepholz.
Degenhard (Deinhardi, Deynhart 729,
Deynhardus St. p. 554) rector des
altares des heil, kreuzes zu Kaufun-
gen St. p. 554. Werner g^tsbesitzer
zu Nieder-Kaufungen und s. frau
Luckelle 1443, 430. Martin bürger
zu Melsungen 1523, 729.
Degenhardi. Reinhard pfarrer zu He-
ringhausen und caplan zu Kaufungen
als t 1526, 761.
Dev. Heinrich von — kaiserlicher no-
tar 1540, 806 b.
Teichmüller (Tichmuler) zu Allendorf
a. d. Werra 1518, 691.
Deyfolt: Diepholz.
Deinhardi, Deynhart: Degenhard.
Deitz: Dietz.
Telliken Elichmaim.
Tentzer. Siegfried 1506, 588, 7.
Dermbach. Philipp von — 1563, 820 z
Desier: Dizier.
Deudeken. Johaimes ständiger vicai* der
8. Marienkirche in- der altstadt zu
Hofgeismar 1484, 527.
Deutschland (Germania 433, Almania
473, adjectivisch -.Duytsch 517,Teut8ch
794 (p. 458)) 488. 558. 559. 573. 574.
611 — 613. heil. Römisches reich Deut-
scher nation 668. 763. 775. 786. 806 a.
812. 814. 818. 820. 821. 823. 824.
Deutsche nation 794 (pp. 458. 461).
Römische kaiser 763. 775. 785. 785 a.
794 (p. 456). 794 a. 806 a. 812. 817.
825. 826. Heinrich 11. und s. gemah-
lin Kunigunde. Rudolf I. Ruprecht.
Sigismund. Karl V. Ferdinand I.
Maximilian U. Römische könige 563.
573. Maximilian I. titel der Römi-
schen kaiser : könige in Deutschland,
Ungarn, Böhmen, Dalmatien, Croa-
tien und Slavonien etc., erzherzöge
zu Oesterreich, herzöge zu Burgund,
Steycr, Kämthen, Krain und Wür-
temberg etc., grafen zu Tyrol etc. —
erzkanzler des Römischen reiches
durch Deutscliland : die erzbischöfe
zu Mainz Dietrich. Berthold. Uriel.
Albrecht von Brandenburg; durch
Gallien und Arelat: erzbischof Jo-
hann zu Trier, reichshofkanzlei 823.
reichskammergericht siehe Speyer. —
päpstliche legaten für Deutschland:
cardinal Nicolaus [von Cues]. cardinal
Raymundus, [bischof] zu Gurk. —
Deutsch[ordens]herren 517.
Textoris. Kaspar notar [zu Fritzlar]
1494, 552. 653.
Thalwig: Dalwigk.
Thamsbrück a. d. Unstrut, amt und n.
582
Theilwiesengut — Dipholt.
Langensalza (Domesbrügkc 447,
Thommesbrucken, Thuninießbrucken
477, Thammespnigken 780). landge-
richt 733. 750. amt (pflege) 744. 749.
750. 768. 780. amtniann: Ernst von
Uslar. Hans vom Hagen. Friedrich
von Witzleben.
Theilwiesengut. das — (Theylweßen-
gut) siehe Walburg.
Theodericus : Dietrich.
Theplo Riehen.
Thye. Mechtilde von — convcntualin
zu Kaufungen 1509, 601. 602. Ge-
seke tom — (irrig Mathia 766) laien-
schwester daselbst 1527, 766. 766 z.
Thilemann (Tilleman 436, Tylmannus
429, Tilman 438) Brungherdes. —
Fentenent. — Hollauch. — Schom-
burg. — Sidenbin.
Thilo (Tyle 651, Thiel 726, Thill 766 b
(p. 524)) Koch. — von Eiben. —
Wolff von Gudenberg.
Thom[a8] Langa. Pe[ter] — .
Thommesbrucken : Thamsbrück.
Thomasis. Alexander de — p»i)stliclier
kanzleibeamtcr 1503, 576 z.
Thonna : Grafentonna.
Thoren a. d. Maas unterhalb Mascyck,
Gelderland, Holland (Thom). äbtis-
sin 714.
Dhoringen : Thüringen.
Thorwerter. Heinrich priester der Main-
zer dioecese 1607, 595.
Thüringen (Thuringia 484, Dwringen
()30, Dhoringen 667. Durringen 785 a).
land 664. 785a. 786. 824. 825. für-
stenthum 630. 632. 633. 664. 668.
669. fürsten und landgrafen 484. 667.
758. 766 b (p. 521). landgraf : herzog
Georg zu Sachsen, landgräfln : herzo-
gin Elisabeth zuSachsen, geld und Wäh-
rung 548. 694 (Thüringer landwehr).
Thurameßbrucken : Thamsbrück.
Thuramingen. die — gutsliesitzerin zu
Herleshausen um 1450, 465.
Thumna: Grafentonna.
Thungede: Tüngeda.
Tichmuler: Teichmüller.
Diderich, Dyderick: Dietrich.
Didinchoven [wüstung a. d. Emscher
bei Horde, reg. -bez. Arnsberg, West-
falen] (Didinckhoven). Arnold von —
ritter, Kaufunger vogt zu Herbede
1227, 39 a.
Diebspfad, der — (Dyi)payd) siehe Nie-
der-Zwehren.
Dieckman. Salomo notar 1537, 796.
Diede (Dide 786 z). Balthasar zu Wel-
lingerode, anwalt der Hessischen rit-
terschaft 1637—1540, 785. 785 a. 786.
786 z. 794 a. 806 a.
Dieffelt. Tieffhcilt, Ticffolt, Diefolt:
Diepholz.
Tiele: Thilo.
Tyei)el, Diepell: Dippel.
Diepholz nnö. des Dümmer sees. reg.-
bez. Hannover (Deffold 527, Dipholt
537, Diffhoilt 542, Dieffelt 549, Tief-
folt 552, Deyfolt .556, TiefPheilt 692,
Dyffhalt 593, Tiffehen 595). Agnes
gräfin von — pröpstin zu Kaufungeu
(in den urk. nr. 552. 653. 592 und
593 caplanisse und canonisse, in urk.
nr. 596 canonica regalis genannt)
1482—1607, 524. 627. 637. 641. 542.
649. 562. 563. 655. 666. 558. 559.
5(>7. 568. 580. 5W). 690. 592. 593.
596.
Dietrich (Theodericus 428, Diderich
610, Dyderick 517, Dittherich 668,
Dederich 719) erzbischof zu Mainz
1443—1445, 428. 433. 434. — bischof
zu Metz, })ruder der kaiserin Kuni-
gimde f 104(5 mai 2, AI. — abt zu
Bredelar 1609- 1515, 599—602. 607.
(509. 610. (J14. (541. — pat<?r des klo-
sters zum Georgenberg 1520, 709. —
frone des hofes Herbede 1476, 517.
— des von Bewem diener 1524, 740.
— Becker. — Beckman - - von Plesse.
— Kruspe. — von Eiben. — Fuchs.
— Merich. — Schild. — Scholl. —
Sonnebach. — von Werthem. —
Zahn.
Dietz a. d. Lahn, reg. -bez. und nnw.
Wiesbaden (Deitz 599). grafen zu — :
die landgi-afen zu Hessen Wilhelm IL
landgi'äiin Anna. Philipp. Wilhelm IV.
Dietz, zu Dietrich, Kindervater.
Dietzel, zu Dietrich, Kruspe.
Tiffehen, Diffelt. Dyffhalt, Diffhoilt:
Diepholz.
Tilch (Tylecken 607, Tylcken 723). Jo-
hann besitzer des altares ss. Peter
und Paul, gen. das Grebelin, zu Kaii-
funngen 16(35, 584. Johannes priester,
sacristau 1509, 607. Johann caplan
der äbtissin zu Kaufungen 1522, 723.
Tyle: Thilo.
Tyle (Tilenus 725). Kunz zu Harleshau-
sen 1609, GOQ. Johannes priester,
vicar zu Kaufungen 1623 — 1625, 726.
767. [ob identisch mit den unter Tilch
genannten priestem?]
Tilgen im kloster (Kaufungen) 1443,
430 z.
Till. Adam und Kaspar zu Eschen-
struth 1505, 584.
Tynez durch Simon Scheffer zu Eschen-
struth getödtet 1516, 646.
Tipel, Typel, Tipelln: Dippel.
Dipholt: Diepholz.
Dipmar — Trogenrade.
6d3
Dipmar geistlicher 1517, 671. — wa-
genmeister zu Cassel 1517, (570.
Dippavd: Diebspfad.
Dippei (Tvepel 425, TipeUn 584, Die-
pell 68(), Typel 757). Heinz land-
l>esitzer zu Nieder-Zwehreii 1442, 425.
Johann geistlicher, landhesitzer zu
Sandei-shausen 1447, 448. 449. Dit-
inar canonicus und pfarrer der s. Ge-
orgskirche zu Kaufungen 1499, 568.
Georg zu Eschenstruth und s. frau
Else 1505, 584. Hans laie der Main-
zer dioecese 1525, 757.
Tyrol (Tiroll 825) 786. 821. grafen zu :
kaiser Karl V. Maximilian II.
Dirsherben. domina, allodbesitzcrin zu
Nieder-Heroldshausen um 1450, 461.
Ditmar (Ditmarus 568, Dietmarus AI)
[graf von Egenesheim im Elsass.]
vater der äbtissin Oda zu Kaufungen
•J- ? märz 29, AI. — bruder, prior
des Carmeliterklosters zu Spangen-
berg 1459, 495. — von Corbach. —
Dippei — Ricke.
Ditmar. Andreas Kaufungcr zinsmann
[zu Heroldshausen] 1517, 670.
Dittherich : Dietrich.
Ditzel, zu Dietrich, (Ditzell) Rutollff.
Dizier. Saint — a. d. Mai-ne, so. Chä-
lons, Frankreich (Desier) 814.
Dörnhagcn landkreis und s. Cassel (zum
Dornhagen) 75B. pfarrer: Heinrich
Stockenrath.
Doei-t.. Adryaen van — landcomthur
[in Westfalen] und comthur zu Bra-
kel 1475, 517.
Tolde, zu Berthold, (xrobe.
Domesbrögkc: Thamsbrück.
Tonna: Gräfentonna.
Topper. Hans, Kaufunger zinsmann [zu
Heroldshausen] 1517, 670.
Toppher. Johannes vicepleban zu Creuz-
burg 1465, 5(>2z.
Dorffmunde : Dortmund.
Dorla. [Ober-] amt und ssw. Mühl hau-
sen (Dorlanensis). der kirche [und
des Augustinerchorherrenstiftes] der
heil. Petrus und Paulus cantor und
canonicus : Hennann von Cappel.
vicar: Dietrich Kruspe.
Dorla amt und sw. Gudensberg (Torle)
731. dorfmänner und heiligenmeistcr
der pfarrkirche des heil. Matthaeus:
Henne Lange und Fritze.
Domburg a. d, Saale, amt und nnö.
Jena, S.-Weimar-Eisenach (Dornn-
berg) 735. 742. amtmann: Andreas
Pflug.
Domhagen : Dömhagen.
Dommünster, irrig für Obermünster,
siehe Regensburg.
Dorstfeld hof, amt nnd w. Dortmund,
Westfalen (Dorstvelde 718) 719. — im
gerichte Huckarde 639. gericht von
— 718. fi'eigut des stiftes Kauf ungen
719. 723. Kaufunger stiftshof 639.
verst. lehensmann : Johann Bungener.
lehensfrau: dessen wittwe Agnes,
flurname: die Kaufunger hufe 639.
Dortmund, Westfalen (DorflFmunde 766 b
(p. 525)). 639. 766 b (p. 525).
Draco. A. päpstlicher kanzleibeamter
1503, 676 z.
Tränkewiesen, die — (Trenckewezzenn)
siehe Harleshausen.
Treffurt a. d. Weira, kreis und sw.
Mühlhausen (Dreffurdt 735, Dreffort
756) 735. 756.
Treisbach. Peter von — hofrichter zu
Marburg 1505—1506, 588.
Treysche : Treusch.
Tremß: Trimbs.
Trendelburg a. d. Diemel, kreis und
nnö. Hofgeismar (Trendeinburg),
amtmann zu — 772.
Trenckel8})ach (Trcnkelbachs 746). Osan-
na wittwe zu Heroldshausen 1524,
744. 746.
Dresden a. d. Elbe (Dreßden 756) 742.
756. 775. 781. 784.
Treusch von Buttlar (Troysschin 440,
Treysche 463). Kurt der ältere, amt-
mann zu Oreuzburg 1446 — 1455, 440.
441. 463—465. 470. 471. 485. 488.
Konrad wappner 1456 — 1458, 491.
494. die Treuschen 634 anläge, alle
Treuschen, Kaufunger lehensmänner
zu Herleshausen 766 b (p. 526).
Trevercnsis, in Treveris: Trier,
Tribe. Bemdt zu Grossen-Gottern, vor-
mals Colon zu 01)er-Herold8hau8en,
1446, 443.
Trier a. d. Mosel, Rheinprovinz (Tre-
verensis 472, in Treveris 473) 473.
erzbist hum (dioecese, stift, erzstift)
474. 766 b (p. 523). 785 a. 786. 806 a.
erzbischof und kurfürst 785 a. erz-
bischöfe: Jacob. Johann. — kloster
s. Matthias ausserhalb der mauern
von — 472. — Trierscher Jahresan-
fang 426. 427.
Trimbs a. d. Nette, kreis und ö. Mayen,
reg.-bez. Coblenz (Tremß 557, Trint-
nitz 766 b (p. 523)). 766b (p. 523).
einwohnen Johann Kauffroeder und
s. frau Ele.
Dringenberg, amt und nnö. Warburg,
Westfalen (Dringenbergh) 805. rent-
schreiber: Mauritius.
Trintnitz: Trimbs.
Trogenrade wiesenbesitzer zu Nieder-
Zwehren 1446, 439.
584
Troysschin — Elisabeth.
Troysschin: Treusch.
Drossel. Peter 1445, 434. Kimz bürger
zu Cassel und s. frau Anna Hesen-
rades 1489, 641.
Tinibel landbesitzer zu Nieder-Kaufun-
gen 1443, 430.
Tubenrauch. Volckmar, Kaufunger zins-
mann [zu Heroldshausen] 1517, 670.
Dubicher. Peter cantor der kirche U.
L. F. zu Eisenach 1515, 642.
TUngeda nw. Gotha, amt Wangenheim,
S.-Coburg-Gotha (Thungede). Hans
von — Kaufunger schultheiss zu He-
roldshausen 1453, 483.
Türken, die — (Turcke 807 z, Turgge
820) 771. 803. 807—810. 812. 813.
820. 824.
Dulcis. Konrad — von Homburg ma-
gister 1504, 681.
Durringen: Thüringen.
Tweme: Zwehren.
Twiste. Friedrich von — amtmann zu
Kaufungen 1460, 459.
Dwringen: Thüringen.
Tziegenhain : Ziegenhain.
Tzymerman: Zimmermann.
Tzwem: Zwehren.
E.
Ebeleben sw. Sondershausen, Schwarz-
burg - Sondershausen (Eyl>elebenn).
Apel von — ritter 1523, 733.
Eberhard (Ebirt 492, Eberhardus 492 s,
Ebirhard 511, vgl. Ebert) [kanzlei-
beamter der propstei Fritzlar ?] 1484,
529. :— von BischofFerode, — Ha-
ken. — Schiesser.
Ebert, zu Eberhard, Volswenck.
Eberth. Konrad 1500, 572.
Eckel (Egkel 464) Karls. — Reim])old.
Ecker. Lips, Kaufunger zinsmann [zu
Heroldshausen] 1517, 670.
Eckhard (Eggehardus39a, Ekkehardus
A 2) priester zu Kaufungen [12. jalirh.,]
A 2. — truchsess, ministerial [des
Stiftes Kaufungen] 1227, 39a. — Sif-
ferdes.
Ehilt nonne zu Kaufungen [12. jahrh.,]
A2.
Ehlen amt und s. Zierenberg (Elen).
Heineke von — pleban zu Eisungen
1457, 493 z.
Ehrenbreitstein am Rhein (Erembreit-
stein) 426. 427.
Eiche, in der — siehe Lav.
Eichenberg (Evchenberge). Metze [zu
Witzenhausen?] 1482, 524.
Eyle Wilgis. — Wonnecken.
Eimbeck reg. -bez. und s. Hildesheim
(Einbecensis) 433. 434. decan der
kirche des heil. Alexander: Johannes
vom Rade.
Eyschenstrudt : Eschenstrutli.
Eisenach, S.-Weimar-Eisenach (Isenach
548, Ysenach 631) 630—632. 669.
766b (p. 521). kirchen und klö-
ster: Benedictinernonnenkla-
ster s. Nicolai 648. propst: Kon-
rad Klosterschmidt, caplan : Heinrich
Yolkmann. Cisterciensernonnen-
kloster der heil. Katharine 638.
propst: Johannes Kune. Augusti-
nerchorherrenstift U. L. F. altar
der heil. Felix und Regula 548. vi-
carie des altares 642. vicare: Johan-
nes Lerche. Dietrich Scholl, decan:
Eucharius Spicher. scholaster: Ber-
thold Hei'wici. Burghard Hille. can-
tor: Peter Dubicher. senior: Jodocus
Oltz. capitulare ,642. — schultheiss
633. 667. Johann Oswaldt.
Eisenberg, der — (Eysenberg) siehe
Walbui'g.
Eisenhut (Ysenhod). Johannes caplan
[zu Creuzburg] 1467, 493.
Eisenschmidt (Mensmedt). Christine zu
^ Ol)er-Kaufungen 1508, 597.
E j'ssenstrudt : Eschenstruth.
Eitel von Löwenstein.
Eyterwind (Etterwynt 746). Heinrich
[zu Ober-Heroldshausen] 1454, 444.
486. Hans dorfmann, dann schultheiss
des Stiftes Kaufungen zu Herolds-
hausen 1617—1524. 675. 743. 744.
746. als t 1624, 747. s. frau, dann
wittwe Katharine 1524, 743. 744. 747.
Eiben (Eibin 619). die von — 1527/28,
766 b (p. 524). Werner 1457, 492.
als t 1468, 504. s. söhne Werner,
Thilo, Heimbrod und Dietrich 1468,
504. dieselben ohne Dietrich 1477,
519. Heimbrod und s. vetter Alban
als f 15(J5, 683. des letzteren bruder
Kurt 1505—1508, 583. 594. 598.
Kurts verst. eitern 1508, 598. Kon-
rad, Kaufunger lehensmann zu Bet-
tenhausen, Gleichen und Vollmai*s-
hausen 1627/28, 766 b (p. 525).
Elborfelde : Elverfeldt.
Ele Kauffroeder.
Elecke (Eigen 766) Pothen.
Elferfelde : Elverfeldt.
Elgershausen amt und sw. Cassel (El-
gerßhusen). Simon — landbesitzer
zu Harleshausen 1509, (506.
Elichmann. Telliken geschwomer des
hofes Herbede 1475, 617.
Elisal)eth (Elyzabeth 429, Elisabeta 526,
Elizabette 558, Ellysabeth 591, Elys-
ßabeth 686, Elzabet 729. vgl. Else.)
[gräfin von Waldeck] abtissin zu K&u>
i
Else — Vambüler.
585
fimgen 1446—1495, 434. 438. 440
(irrig Agnes). 448. 449. 457. 459.
462. 470. 477. 484. 500. 516. 526.
527. 554. 555. f 1495 apr. 25. als f
1495, 558. 559. — [von Plesse] äbtissin
daselbst 1509, 608. — priorin daselbst
1509, 607. — von Plesse. — von Bo-
denhausen. — von Kaienberg. — von
CorV)ach. — Hacke. — Hovemans. —
Herzogin zu Sachsen. — Schrend-
eisen. — gräfin von Waldeck.
Else, zu Elisabeth, Auwei n. — Dippel.
Frederichs. — Gießener. — Hacke.
— Schürmann.
Eisungen. Ober — amt und wnw. Zie-
renberg (Elsongen 493 z, Obem-El-
singen 717) 493z. 717. pleban: Hei-
neke von Ehlen. einwohner: Kau-
funger Stiftsmann Jost Waßmuth.
Kaufunger erblehengut 766 b (p. 524).
Elverfeldt (Elverfelde 517, Elborfelde
622, Alferfelde, Elferfelde 766b (p.
524), irrig Oberfelden 772 n., irrig
Everfeldt 825 n). von E. : die von —
Kaufunger schultheissen und lehens-
männer zu Herbede 819. 828. Kurt
als 1 1553, 817. s. söhn Wilhelm 1475,
517. als 1 1512, 621. 1537, 801. 1553,
817. s. söhn Jaspar, auch drost zu
Wetter a. d. Ruhr 1512—1528, 621.
622. 719. 723. 766 b (pp. 524. 525).
767. 768. als f 1531, 772. 1537, 801.
1559, 817. s. söhne Schotte 1537—
1553. 801. 802. 817. als f 1559, 819.
1566, 821. Kurt 1537—1553, 801. 802.
817. und Kaspar 1553—1575, 817.
825. Schottes söhn Kurt (Konrad)
1559—1578, 819. 821. 826.
Elzabet: Elisabeth.
Engelbei-t secretar des domcapitels zu
Paderborn 1537, 799.
Engem (Engeren) 800. herzog: erz-
bischof und kurfürst Hermann zu
Cöln.
Englender (Engellender 599). Johannes
doctor jur. utr., hofi-ichter zu Mar-
burg, dann kanzler des landgrafen
Wühelm 11. zu Hessen 1505—1509,
588, 3. 599. 606.
Eppirmundt [Aspremont?]. Emiengard
von — küsterin zu Kaufungen 1459,
496.
Erffa. von — : Hans 1446—1448, 440.
452. 453. [seine enkel?] Hans und
Heinrich brüder 1485, 535.
Erfurt, Thüringen (Erffurdia 428) 428.
581. Siegelbewahrer der curie 580.
domherr: Henning Bode doctor.
der kirche s. Severi canonicus: Jo-
hannes Sommering doctor jur. utr.
bürger Claus Grunberg. fruchtmaß 780.
Erich herzog zu Braunschweig.
Eringishusen : Ihringshauseu.
Erley zu Stiepel, geschwomer des hofes
Herbede 1512, 622.
Ermengard von Eppirmundt.
Ernst (Ernestus 666) von Corbach. —
Herzog. — von Üslar. — Zimmer-
mann.
Eroltshawsenn : Heroldshausen.
Escheberg ehemals dorf, jetzt rittergut,
amt und nw. Zierenberg. besitz des
Stiftes Kaufungen 766 b (p. 523).
Eschenst ruth amt und ssö. Ober-Kau-
fungen (Esßenstrut 546, Eyssenstrudt
657, Eyschenstrudt 660) 657. 659.
686. pleban etc. 536 (p. 155). pfar-
rer: Heinrich Grosskunz. pfarrhof
584. halsgericht bei — 656. 657. 660.
686—688. gericht657. obrigkeit 659.
einwohner: Hans und Barbara Brei-
tenbach. Adam und Kaspar Till.
Georg und Else Dippel. Henne und
Jost Neuenhain. Simon Scheffer.
Eschwege a. d. Werra, reg. -bez. und
OSO. Cassel (Eschenwege 484, Eschewe
488 z, Eschuwe 560). von E.: Her-
ting wappner 1453, 484. Konrad
1496, 560. Jost rath des landgrafen
Philipp zu Hessen 1531, 772. Bene-
di ctinemonnenkloster des heil. Ciria-
cus 451 (p. 37). äbtissin, custodin und
die capitelsjungfrauen 446. 451 (p.
31). capitel 451 (p. 36). pleban der
s. Katharinenkirche : Johannes Mel-
bach. der s. Nicolauskirche: Her-
mann Locker, bürgermeister: Hein-
rich Wildebach, einwohner: Hans
Borckhofen. Johannes Geilfuss. Her-
mann Steyfinbul.
Eskuche (Esßekuche) hofbesitzer in
der Umbach vor Heiligenrode 1510,
616.
Essen a. d. Ruhr, reg. -bez. Düsseldorf
(Eßen 596). äbtissin 596. 714. 715.
818. Stadt 596.
Esßenstrut : Eschenstruth.
Etterwynt: Eiterwind.
Eucharius Spicher.
Eva von Buttlar.
Everfeldt irrig für Elverfeldt.
Ewalds. Katharine — von Soest, laien-
schwester zu Kaufungen 1527, 766,
766 z.
F und ¥•
Fabri siehe Schmidt.
Valdes. G. de — päpstlicher kanzlei-
y)eamter 1503, 576 z.
Vambüler (Varnbuler). Ulrich Ver-
walter der kanzlei des kaiserlichen
586
Vaupel — Volpert,
kammergerichtes (siehe Szamatolski p.
5) 1537, 786.
Vaupel. Heinz landliesitzer zu Wallmrg
1484, 526.
Feige (Fighius 574, Fyge 712, Feygk
784). Johannes kaiserlicher notar
1501. 574. Johann — von Lichtenau,
kanzler des landgrafen Philipp zu
Hessen 153<3, 781 — 7H4. Johann pfar-
rer zu Xaufungen 1521, 712.
Veldenz amt und sw. Bemcastel a. d.
Mosel fV^eldentz). graf zu — : Ru-
precht pfalzgraf bei Rhein, herzog in
Bayern (siehe Rhein).
Velhaber: Vielhaber.
Velmeden amt und onö. Lichtenau (Fel-
mede). pleban: Ciriacus Bierwirt.
Felsberg a. d. Edder. kreis und w. Mel-
sungen (Felsperg 4JK), Velsbergk 511,
Felsseberck 7G4z). die von — vor
145G, 490. Kraft von — 1442—1471,
424. 490. 511. ß. vater als f vor
145(3, 490. — schultheiss zu — 764 z.
Veiten Hersserlyn,
Fentenent. Thilemann cleriker der
Main;:er dioecese, kaiserlicher notar
1484, 527.
Ferdinand L Deutscher könig 1538 —
1542, 803. 807. SÜil 810. Römischer
kaiser 15()3, 820.
Verenspital beim jetzigen schlösse Augu-
stenruhe, vulgo Schön fehl, amt und
sw. Cassel (Ferens])ytall 425, Fen-en-
spedal 508) 425. — im Hemmenrade
vor Cassel 482. 508. der Verenspi-
talsbach ( Verenspetalisbacli) 432. iand
bei dem — in dem Hemmenrade
^ 432.
Feme. Kunz stiftsiiieier und dorfmann
zu Grifte 1523, 729.
Versler (Verßeler 448). Heinrich se-
nior, landsiedel der i)farrgüter zu
Sandei-shausen und Wolfsanger 1447,
448. 449.
Vette. Hermann notar [zu Fritzlar?]
^ 1523, 725.
Feuse. Hieronymus doctor 1637, 794
(p. 4(K)).
Vielhaber (Velhaber). Johannes von
Cassel, cleriker und notar 1489, 541.
Viernau (Viernaw). die — Kaufunger
lehensmänner zu Herleshausen und
Hain 1527/28, 766 b (p. 526).
Fyge, Fighius: Feige.
Fyge: Sophie.
Vilmar. Konrad geistlicher 1468, 503.
Finschu [= Findeschuh] (Finschw).
Heinrich [zu Ober-Kaufuiigen] und
8. frau Katharine 1507, 590.
Fischer. Härtung gutsbesitzer zu Her-
leshausen um 1450, 465. landbesitzer
zu Arbach 1451. 470. [ob beide iden-
tisch?]
Fladiche\'m, Fladiclheim, Fladichen:
Flarehbeim.
Flandern, Belgien, 786. graf zu — :
kaiser Karl V.
Flarchheim amt und wnw. Langensalza
(Fladichevm 435, Fladiclheim 485 n,
Fladichen 494) 488. gehölz der [ein-
wohner] von — 443. 444. 461. 486.
der von — holzgemeinde (markg'e-
nossenschaft) 435. die [einwohuer]
von — 443. 485. 489. schultheiss:
Hermann Rust[eberg?] wappner. ad-
lige und angesehene des dorfes —
494. gemeinde 435. 477. 484. dorf-
männer 435. 447. 485. 488. 491.
Fleischhauer (Fleischouwer). Henze zw.
1466 und 1478, 520.
Flore, in dem — siehe Lay.
Vochß : Fuchs.
Focke (Fogke). Kurt landbesitzer in
Nieder-Zwehren 1442, 425.
Folandeß: Vollands.
Volckhardes: Volghard.
Volckmar Tubenrauch.
Volghard (Volckhardes 436, Folghard
454, Volghardi 476). Konrad Schrei-
ber, vicar des altares U. L. F. und
*
caplan der äl)tissin zu Kaufungen
1446, 436. 437. Schreiber des land-
grafen Ludwig I. zu Hessen 1449,
454. 476. canonicus der s. Martins-
kirche zu Cassel 1452, 476. 479. de-
chant 51(). 518. gewesener rector des
altares U. L. F. zu Kaufungen 1486,
539. 540. Konrad bürgenneister zu
^ (Hassel 1452, 476.
Folkenand (Volckenand) Heyn.
Volkman. Heinrich caplan des klosters
8. Nicolai zu Eisenach 1491, 548.
Vollands (Folandeß). Andi-eas und Claus
^ [zu AValbui-g] 148(;, 538.
Vollender, die — , zum vongen, bauem-
geschlecht und landbesitzer zu Wal-
burg 1484, 526.
Vollenters. Johann caplan zu (Tehrden
1540, 806 b.
Vollmarshausen amt und ssö. Cassel
(Folmershüsen 476, Volmii*shu8en496,
Wolmerßhusen 766 b (p. 522), VoU-
merachausen 815, Wolmerzhusen St.
p. 563. 7661) (pp. 521. 522). pleban
etc. 536 (i). 155). St. p. 563. Konrad
Bierwirt. Kaufungen stiftshof und
stiftsgiiter 496. 568. 598. 731. 766 b
(p. 525). 815. Kaufunger leheusmann :
Koni*ad von Eiben, colon: Henne
Hobemans. zehnten 49(). St. p. 559.
Volpert (Volpertus) ministenal [des
Stiftes Kaufungen] 1227, 39a.
Volswenck — Fritzlar.
587
Volswenck. Ebert canonicus zu Kau- '
fuiijren als f 1498, 5G7. 1490, 5B8.
A^olswencke Gudensbergf.
Folihayn : Fuldhagen.
Forst siehe Bettenhausen.
Fosß. Henne zu Ober-Kaufungen 1508,
597.
Vothauer. Konrad cl eriker der Mainzer
dioecese 1484, 527.
Fränkischer wein (Frenßeß wyn) 525.
Francke. Hans dorfmann und schul-
theiss zu Herleshausen 1515, ()34.
Franken, land 588, 1.
Fi-ankenhausen amt und ssö. Greben-
stein (Fmnckenhußen 678). Kaufunger
lehen (Grebensteiner bürgeriehen) 078.
679. 766 b (p. 526). lehensmänner :
Kurt Cleyntotte. Kurt Stidejohan.
Frankfurt am Main (Francfurdensis 745,
Franckhfoi-t 820) 745. 760. 807. 812.
de-chant zu — , besitzer des altares
des heil, kreuzes zu Kaufungen 766b
(p. 525). fasten- und herbstmesse 760.
820. Währung (541. 726. 727. 7B1.
Frankreich (Frannckhreichisch 820) 814.
820.
Franz (Franciscus 599) abt zu Corvey
1509—1534, 599—602. 607. 609—612.
614. 620. 776. — von Horde.
Frauenbom jetzt dorf, amt und ssö.
Netra (Unser Frauen born) 471. (siehe
Herleshausen, üumamen.)
Fredderich. Kurt bürger zu Cassel und
s. frau eine 1445, 432.
Fredeboni. Johannes priester der Main-
zer dioecese 1445, 434.
Frederich doctor 1553, 817 z.
Frederichs. Kunz landbesitzer zu Nie-
der-Z wehren 1442, 425. Heinrich
bürger zu Cassel und s. frau Else
1446, 439.
Fredericus: Friedlich.
Fredeßlar: Fritzlar.
Freiburg a. d. Unstrut, kreis und ssö.
Querfurt (Freiburgk) 756. amtmaim :
Christoph von Taubenheim.
Freyburg (Freyburgh). Lutz von —
bürger zu Ulm 1540, 806.
Freie breite, die — (Fryghc breite) auf
dem Hoenrode siehe Sandershausen.
Freisken, Freißkhenß: Freseken.
Freising a. d. Isar, nnö. München,
Bayern, stift 808. 811. administrator
desselben: Heinrich pfalzgraf bei
Rhein, herzog in Bayern (siehe
Rhein).
Freitag (Fritag 670) Kaufunger zins-
mann zu Heroldshausen 1517, 670.
Hans schultheiss des stiftes Kaufun-
gen zu Heroldshausen 1534, 778.
Frenßeß: Fränkisch.
Freseken (Freßken 6(>2, FiTsten 726,
Fryßkenn 727, Fiyssen 731, Freß-
kens 779, Freschkens 784, Freiß-
khenß 801, Fresekenns 806 b, Freis-
ken 817). Helena conventualin zu
Kaufungen 1509, 601. 602. 607. kell-
nerin 1519—1526, 704. 719. 726. 727.
731. 743. 757. 761. äbtissin 1534—
1565, 776—781. 784. 801. 802. 806 b.
817. 819. t 1565 märz 21, 826. als
t 1578, 826.
Fridel (Frj'del). Hans zw. 1466 und
1479, 520.
Friderici constitutioncs imperiales 490.
Frideslariensis, Fridslaria: Fritzlar.
Friedrich (Fridericus 39 a. Friderich
571, Fredericus 599, Fridrich 779.
vgl. auch Fritz, Fritze, Frederich
und Fredderich) [II. kaiser] 490. —
pfalzgraf, Statthalter 1529, 771z. —
doctor 1553, 817 z. — von Brenken.
— von Hertingshausen. — graf zu
Isenburg. — Junge. — herzog zu
Sachsen. — von Twiste. — von Witz-
leben.
Friesland (Frysia 574) 573. 574. päpst-
licher legat für — : cardinal Ray-
mundus, [bischof] zu Gurk.
Frislariensis siehe Fritzlar.
Fryssen, Frysten: Freseken.
Fritz, zu Friedrich, (Frycze 485) von
Herda
Fritze (Frytze 727, Frittze 731). Hans
zu Herleshausen und s. frau Agnes
1523, 727. — dorfmann und heiligen-
meister der pfarrkirche s. Matthaei
zu Dorla amt Gudensberg 1523, 731.
Fritzlar a. d. Edder, reg. -bez. und ssw.
Cassel (Frislariensis 434 s, Fridslaria
493, Frideslariensis 502, Fredeßlar
592) 592. 618. 726. collegiat-
kirche s. Petri [dom] 502. 529—
533. 536. 558. 559. 593. 611-613.
propst der s. Peterskirche 574. erz-
bischöflich iVIainzisches commissariat
des propsteibezirkes 434. 529 — 533.
536. 583 a. 725. propstei 592. offi-
cial der propstei 539. 540. 552. 553.
593. 595. procuratoren der propstei :
Hermann Nicoli. Peter Ryß. geist-
liches gericht 530. 539. decane der
8. Peterskirche 480. 487. 558. 576.
580. Johannes Kirclihain. Johannes
Imhof. Wigand Gosswin. Rawe von
Papi)enheim. scholastcr: doctor
Hermann Hancrat. cantor: Her-
mann Granwechter. canoniker:
Bernhard von Wolmeringhausen. Jo-
hannes Kirchhain. Johannes Hund,
dessen curic 529. Johannes von
Schachten. Heinrich van der Sachsen.
688
Fritzlar — Geseke.
Eonrad Wise. Konrad Steinwart,
die 6 Stiftspfarrer der s. Peters-
kirche 505. 731. vicare: Konrad
Sellichen. Gerwig von Bischofferode.
capläne: Werner von Gronenberg.
Johann Biphard. a 1 1 a r i s t : Johannes
Lamperti. Johann Biphard. pfar-
rer [des hospitales] zum heil, gei-
ste: Johann Hollauch, schreiben
Johannes Mühlbach, notar: W. —
bibliothek der kirche s. Petri St. p.
563z. von — : Katharine Jacobs,
einwohner: Heinrich Seiling. Peter
Ruß.
Fritzlar (Friczslar). Andreas hofbesitzer
in der Umbach vor Heiligenrode und
s. frau eine 1510, 616.
Frocardus. A. [päpstlicher kanzleibe-
amter] 1453, 480.
Fuchs (Vochß). Dietrich [kauf mann zu
Ober-Kaufungen] als f 1503, 578.
Fulda (Fulde 448) fluss 448. 449.
Fulda a. d. Fulda, reg. -bez. und s.
Cassel, Benedictinermönchskloster.
abt 574. Hartmann von Kirchberg.
convent683z. lehenschaft überschloss
Birstein 492.
Fuldhagen wüst so. dicht vor Cassel
(Folthayn). Kaufunger hufe in —
St. p. 559.
Fürst. Hermann des stiftes Kaufungen
knecht zu Herbede 1512, 622. die
Purste geschworne des hofes Herbede
1512, 622.
G.
G. de Callio. — de Valdes.
Gallien 786. erzkanzler des Römischen
reiches durch — : der erzbischof zu
Trier.
Gandersheim s. Hildesheim, kreisstadt
im südlichen theile des herzogthums
Braunschweig, (Gandersemensis 556,
Gandershem 563, Gandiraheym 579)
588, 1. Benedictinemonnenkloster,
dann canonissenstift. coUegiatkirche
der heil. Anastasius und Innocencius
556. 558. 559. 563. kloster 580 n.
A 3. Stift (freies, freiweltliches, freies
kaiseriiches) 565—567. 569. 570. 578.
579. äbtissin : Agnes fürstin von An-
halt, dechantiu: Margarethe [gräün]
von Weilnau. canonicus: Herbert
Hover.
Gathen. Johann stiftsherr zu Kaufungen
1471, 510.
Gehlenlxjck amt und onö. Lübbecke,
reg. -bez. Minden (Gelenbike). Kau-
funger klostergut 27 a.
Gehrden amt und n. Warburg, West-
falen (Gerden 604) 779. Benedicti-
nemonnenkloster (stift) 88. Petri et
Pauli 776. 780. 788. 791. 795—797.
799. 806 b. 817. 826 n. äbtissinnen
796. 797. 805. Alfradis von Bega.
convent 796. 805. capitelsaal 776.
priorin : Anna von der Borch. ca-
plan: Johann VoUenters. Schreiber:
Johann Opfermann.
Geilfuss (Geilfueß). Johannes einwohner
zu Eschwege 1453, 484.
Geismar (Geißmariensis) 434, sielie Hof-
geismar.
Gela (Gele) Hamasch.
Gelenbike: Gehlenbeck.
Gemünden a. d. Wohra, amt und o.
Rosenthal, kreis Kirchhain (Gemundt)
786z. besitzer: Hartmann Schlegel.
Georg (Jorge 470, Gorge 611, Geor-
gius 558, Georius 766 (p. 525), Je-
org 780, Jürgen 789) herzog [zu
Sachsen] 1522—1527/28, 722. 766 b
(p. 521). Aide. — von Bischoffe-
rode. — Büttel. — von Buttlar. —
von Colmatsch. — Dippel. — von
Helle. — Hennberg. — Magersuppe.
— Marenholtz. — Nusspicker. —
von Reckerode. — herzog zu Sachsen.
— von Wiedebach. — Zorn von
Bulach.
Georgenberg sw. dicht vor Franken -
berg, reg. -bez. Cassel (Jorgenberg)
709. pater des klosters — : Öietrich.
Georgen thal amt und w. Ohrdruf, S.-
Coburg-Gotha (Jorgentayl). herberge
497.
Gerbach siehe Wommen.
Gerfalke rector der capelle des heil.
Benedict zu Kaufungen St. p. 554.
Gerhard abt des Benedictinerklosters
der heil. Mauritius und Simeon zu
Minden 1520, 707.
Gerhardi. Sebastian pfarrer zu Hcrolds-
hausen 1506, 588, 6.
Geringrode, Geringrodt: Gernrode.
Germanien (Germania): Deutschland.
Gemrode am Harz, amt und w. Ballen-
stedt, Anhalt ((jeringrodt 596, Ge-
ringrode 714, Gringerode 715, irrig
Weginrode 818). äbtissin 5%. 714.
715. 818.
GKsrona päpstlicher kanzleibeamter 1563,
576 z.
Gert, zu Gerhard, Messing.
Gertrud (Gerdruth 546, irrig Gergrudt
765) Herolds. — Mestmeckers (Mes-
serschmidts). — Spies.
Gerwig (Gerwicus 530) [von] Bischoffe-
rode.
Geseke (Geßgen 766, Gezeke 7662)
tom Thye.
Giessen — Grudensberg.
589
Giessen a. d. Lahn, Hessen, hofraeister
zu — 691. amtmann : Balthasar Schrau-
tenbach.
Gymp. Henne weinbergsbesitzer zu Lay
1482, 525.
Gisecke (Gysecke). Hermann geistlicher
[zu Witzenhausen?] 1482, 524.
Gisela (Gysla, Gisla A 2) kaiserin, mut-
ter kaiser Heinrichs III. (iiTig: sancti)
t [1043] febr. 15, AI. — pröpstin
zu Kaufungen [13. oder 14. jahrh.,^
A2. — nonne daselbst [12. jahrh.,'
A 2. — 2 nonnen daselbst, deren eine
Schwester der nonne Mechtilde [13.
oder 14. jahrh.,] A2.
Gisilbertus, bruder der kaiserin Kuni-
gunde, f lOOl mai 18 vor Pavia, A 1.
Gleichen amt und nw. Gudensberg
(Glvche 598, Glichen 731). Kaufun-
ger'lehengüter 598. 731. 766 b (p.
525) 815. Kaufunger lehensmann:
Konrad von Eiben, dorfmann : Henne
Husen.
Gleichen (Glichgen 447, Glichen 477).
Adolf graf zum — und herr zu Grä-
fentonna 1447—1452, 447. 477.
Gießener [= Glässner ?] Wenzel meister
zu Walburg und s. frau Else 1507,
589.
Glyche, Glichen, Glichgen: Gleichen.
Glunse (Glunße). Hermann bürgermei-
ster zu Zierenberg 1451, 467.
Gobell. Claus, Kaufunger zinsmann zu
Herleshausen 1515, 642.
Godefart (Godeforth), Lotzes söhn auf
dem buhl bei Kaufungen L517, 682.
Godeling Maden.
Godensberg: Gudenberg.
Göttingen a. d. Leine (Gottingen), pfar-
rer der kirche s. Jacobi: Ernst Her-
zog.
Goltamer. Heinrich geistlicher 1484,
528.
Gonterßgraben : Guntersgraben.
Gosswin. Wigand decan der s. Peters-
kirche zu Fritzlar 1495, 559.
Gotha, S.-Coburg-Gotha, spital des Or-
dens der ritterschaft s. Johannis von
Jerusalem 571. comthur : Peter Clopff-
stein. der rath zu — 571. 572. 712.
713. bürger: Claus Schlencke. Ulrich
Schwitzer. — die Hotzelsgasse 571.
572. badestube 571. 572. 712. 713.
(irothardi ((xotharts 675). Sebastian pfar-
rer zu Heroldshausen 1516 — 1517,
650. 675.
Göttern. [Grossen-] amt und nw. Lan-
gensalza, eliemals Bischofsgottem (Bi-
schofißgutteni 443, Bischoffsgottem
486) 675. kirche des heil. Martin 443.
694. pfarrer: Berthold Krebs. Kau-
funger lehengüter zu — 746. zins-
leute: Hesse. Hermann Karthe. ein-
wohner: Berndt Tribe. Apel Kinder-
vater. Hans Styme. Hermann Botte-
ner. Kurt Herte. Ernst Zimmermann.
Claus Lynsen. Martin Olschleger.
Berthold von Spira.
Graben, der tiefe — hinter Stromans
hofe siehe Herleshausen.
Gräfentonna osö. Langensalza, kreis
Gotha, S.-Coburg-Gotha (Thumna,
Thonna). herr zu — : Adolf graf zu
Gleichen.
Granwechter. Hermann licentiat, cantor
der kirche s. Petri zu Fritzlar 1505
—1510, 583a. 618.
Grassis: Crassis.
Gi*ebe. des verst. Hermann — kindcr,
Colonen zu Bettenhausen 1516, 651.
Grebenstein, kreis und ssö. Hofgeismar
(Grevensteyn 528, Grebensteyne 680)
678. 679. Zinsen des stiftes Kaufungen
aus — 766 b (p. 524). priester zu — :
Konrad Organista. bürgermeister und
rath 528. 680. 681. bürger und Kau-
fungcr lehensmänner des Grebeustei-
ner biirgerlehens : Kurt Cleyntotte.
Kurt Stidejohan.
Grete, zu Margarcthe, frau des Kypis-
henne.
Grevensteyn : Grebenstein.
Grifte amt und nö. Gudensberg (Gryfft
815). die von — [nonne zu Kaufun-
gen] 766 b (pp. 521. 525). Kurt von
— 1545, 815. Kaufunger stiftsgüter
729. stiftsmeier: dorfmann Kunz
Feme, von — : Hermann Rengen cle-
riker und notar. Hermann — 1506, 588,
7. [wohl identisch mit dem vorigen.]
Gringerode: Gernrode.
Grobe 1517, 670. — Tolde, Kaufunger
zinsmann zu Herleshausen um 1450,
465. Hans Kaufunger zinsmann [zu
Heroldshausen] 1517, 670. 675.
Gronenberg. Werner von — caplan zu
Fritzlar 1484—1485, 529. 536 (p. 157).
Grosskunz (Grosßcuncze). Heinrich pfar-
rer zu Eschenstruth 1505, 584.
Groß. Bernhard doctor, scholaster der
s. Stephanskirche zu Mainz 1499, 568.
Grdssen. Apel von — 1496, 560.
Grunberg. Claus bürger zu Erfurt 1503,
577.
Grunewalt. Hans laic der Mainzer dioe-
cese 1525, 757.
Gudenberg (Godensberg 767) siehe Wol£f.
Gudensberg, kreis und nö. Fritzlar (Gu-
denspergkh 815). bürger: Ludwig
Schrendeisen. land und baumgarten
des Stiftes Kauf ungen 598. 815. frucht-
maß 731.
590
Gudensberg — Harlesbausen.
Gudensbcrp (Giidenßberpk). Heinricli
vicar der s. Martiiiskirche zu Casscl
1491, 549. als f 1523, 729. s. mutier
Volsweucke 1491, 549.
Guilich: Jülich.
Guillermus cardiiialbischof zu Ostia
1473, 612.
Guldenschaiff. Johann dechant der s.
Stephanskirche zu Mainz, früher pa-
stor zu Lay 1443, 426. 427.
Gulich: Jülich.
Guntersgraben (Gonterßgraben 565)
siehe Wommen.
Günther (Guntherus). Hermann cle-
riker der Mainzer dioecese 1448, 451
(p. 39).
Gurk n. Klagenfurt, Kärnthen, Oest er-
reich (Gurcensis) 573. 574. [bischof
zu:] Cardinal priester Raymundus.
Gutenzell oberamt und onö. Biberach,
Würtemberg (Guttenzell 818). äbtis-
sin 714. 715. 818.
(iiitta: Jutta.
Guxhageu amt und nnw. Melsungen
(irrig Buchshagen 766J 766. Elisa-
beth Hovemans von — .
n.
H. Pomert. — Obernburger.
Habsburg bürg r. der Aar, canton Aar-
gau, Schweiz (Habspurg) 786. graf
zu -^ : k aiser Ivarl v
Hacke (Haken 601, Hage 778). Elisa-
beth (Else) conventualin zu Kaufun-
gen 1509, 601. 602. pröpstin 1509—
1540, 604. 612. 614. 615. 623 a. 629.
636. 639—641. 704. 719. 726. 727.
729. 731. 743. 757. 761. 766. 778.
779. 806 b.
Hadamar kreis und n. Limburg a. d.
Lahn (Hadamarius) 569. Joseph Lo-
richius von — .
Hage: Hacke.
Hagen (Hagin). Hans vom — amt-
mann zu Thamsbrück 1454, 485.
Haymbach : Hambach.
Hain ehemals dorf, jetzt hof Hahnhof
WSW. nahe Herlcshausen (Hayn 565).
Hans vom — 1454, 485. das dorf
zum — 565. 566. 586. Kaufungcr
guter 766 b (p. 526). lehensmänner :
die Viernau.
Haiiia amt und uö. Kosenthai (Hegenc).
Cistcrciensernn'Hichskloster. abt 574.
Hainich. der — waldgebiet ö. Treffiut
(Hcyniche 488) 477. 488.
Hainrich: Heinrich.
Hainselbach siehe Herleshausen.
Hake. Eberhard 1457, 492.
Halberstadt, provinz Sachsen (Halber-
stadensis) 745. administrator [des
bisthumn] : erzbisehof Albrecht zu
Mainz und Magdeburg.
Hallenberg amt und ssw. Medcbach,
kreis Brilon, Westfalen 789. 791. 799.
Hambach hof (sitz), amt und osö. Lich-
tenau (Havmbach 511). Kaufuiiger
lehen 511.* 766b (p. 525). lehens-
männer: Kraft von Felsberg, alle von
Bischofferode.
Hamburg a. d. Elbe (Hamburgk) 794
(p. 461).
Hamerstetter. Kaspar protonotar des
kaiserlichen kammergerichtes 1537,
786.
Hamm a. d. Lippe, Westfalen (Ham)
825.
Hancrat (Hankrod 618). Hermann dc>c-
tor, scholaster der s. Peterskirche zu
FritÄlar 1509—1510, 611. 618.
Hanisch siehe Harnasch.
Hans, zu Johannes, (Hannes 517, Han-
Ro 757) Beckers. — Beyger. — von
dem Berge. — Pfannschmidt. - - von
Bischoffshausen. — von Boyneburg.
— Borcke. — Borckhofen. — Bot-
tener. — Bräutigam. — Brandau. —
Breidenbach. — Bungener. — Putzen.
— Clipstein. — Koncmund. — Ko-
ster. — Kremer. — Kuenmuendt. —
Dippel. — Topper. — von Tüngeda.
— Ey terwind. — von Erffa. — Francke.
— Freitag. — Fridel. — Fritze. —
Grobe. — Grunewalt. — vom Hagen.
— vom Hain. — Hansmann. — Haus-
maus. — Helwig. — Hesse. — Jä-
gers. — Margwart. — Moller. —
pfalzgraf bei Rhein, herzog in Bayern.
— Rothe. — Roting. — Rummel. —
Rutoll. — herzog zu Sachsen. —
Scharfenstein. — Scheffer. — Schön-
berg. — Schuchworte. — Spangen-
berg. — Si)erling. — Spitznase. —
— Stcin>>ach. — Stjone. — ITckait.
— von Wallenstoin. — Wickenants.
— von AVildungen.
Hanstein bürg, amt und wsw. Heiligen-
stadt (Haenstein 753). die von —
7()6b (p. 522). Christian von — rit-
ter, Statthalter zu Cassel 1523—1525.
733. 789. 741. 751. 753.
Hanstein (Hansteyn). Henne cinwohner
zu Ihringshausen 1447, 448. 449.
Happel (Happello 446) Batten.
Harbordus : Herbert.
Harleshausen amt und wnw. Cassel
(Harlßhußen 606). Kaufungcr guter
598. 815. zehntenantheil 766 b (p.
52())- Kaufunger lehensmann : Kaspar
von Berlepsch. haus-, hof- und land-
besitzer : Hans und Hermann Borcke.
Harleßhaußen — Heinrich.
591
die Kesebreden. Kunz Tyle. Simon
Elgershausen. Siegfried Hoemans.
Siegfried Hofemann und s. frauKa-
tharine. Hennann Lotze. Ciriacus
Rüdiger und s. frau Katharinc. Hein-
ricli Runemann. Heinrich Schröder.
Sussentrunck. Lutz "Waßinuts. ttur-
namen : Tränkewiesen, Heisende weg,
auf dem Leymen 6(X).
Harleßhaußen : Heroldshausen.
Harmuthsachsen (Armendtsachsen) 786 z.
))e8itzer : Johann von Hundelshausen.
Harnasch (Hanisch 684). Hermann bür-
ger zu Cassel 1450—1484, 460. 584.
8. frau Cxela 1450, 460.
Hai-tmann (Hartm$uinus683 z) von Kirch-
l)erg. — Schlegel.
Härtung Fischer.
Hase (Haese 4928). Ludwig 1457, 492.
Hasenberg, der — (Hasengrundeberg
526) siehe Walburg.
Hassia: Hessen.
Hasungen, jetzt Burghasungen, amt und
SSW. Zierenberg, BenedictinermÖnchs-
kloster. erbe der von — 432.
Haßel. in dem — siehe Lay.
Hatheuic, Hatheuuich: Hedwig.
Hattenhausen (wüstung bei Herleshau-
sen am wege nach Eisenach (Hatten-
husen). das Hatteuhauser holz 471.
Haune a. d. Haun, jetzt Burghaun,
kreis und nw. Hünfeld (Hun). Jo-
hann [von] — 1521, 711.
Hausen (Hüsen). Heinrich von — 1456,
•491.
Hausmann. Hans zu Heroldshauscn
1523, 733.
Hausmaus (Hußmans ()89, Haußmans
766, Huesmans 766 z). Hans pfarrer
zu Kaufungen 1518, 689. Jutta und
Osterhelle laienschwesteni daselbst
1527, 766. 766 z.
Hebel amt und nnw. Homberg (He-
beide 564). von H. : Hermann land-
besitzer zu Cassel 1497, 564. Sophie
vormals klosterfrau zum Ahnaberg in
Cassel 1528, 770.
Hechbrach: Heppach.
Hecliten. die — Kaufunger zinsfrau [zu
Heroldshausen] 1517, 670.
Heckerde: Huckarde.
Heckei-swiesen. die — gemarkung und
SSW. Cassel (Heckerswesen 425) siehe
Cassel.
Hedemünden a. d. Werra, amt und so.
Münden (Hedemynne 52 a, Hedde-
myn 427 a, Heydemin, Heidemins
766 b (p. 522)) 766 b (p. 522). pfar-
rer und caplan: Konrad Kampman.
pfarrkirche und gemeinde 427 a und
b. guter des Stiftes Kaufungen 52 a.
570. 610. 614. freies haus, hof und Vor-
werk desselben in und vor — 635.
gericht und 2 Vorwerke des landgra-
fen zu Hessen 766 b (p. 522). 2 hufen
land 766 b (p. 526). Kaufunger le-
hensmann: Hans von Bischoff shau-
sen. stiftsmeier: Kurt Herminges.
Stiftsgenosse und pächter: Rappe. Co-
lonen der bürger zu Münden 52 a.
der fährmann 635. fruchtmaß 635.
Hederich von Kaienberg.
Hedwig (Hedewich AI, Hatheuuich,
Hatheuuic A 2) domina, gräßn, mut-
ter der kaiserin Kunigunde f [um
1000] dec. 13, AI. — 2 nonnen zu
Kaufungen [12. jahrh.,] A2.
Heerse. [Neuen-] amt und nnw% War-
burg, Westfalen (Herse 563). abtis-
sin: Agnes (fürstin zu Anhalt).
Hegbach, Hegenbach: Heppach.
Hegene: Haina.
Heydemin, Heidemins: Hedemünden.
Heidenreich (Heydenrich). Kaufunger
stiftsmann und gutsbesitzer zu Her-
leshausen um 1450, 463. 465.
Heiligem'ode amt und ö. Cassel (He-
ligenrode 536, Helgenrod 766 b (p.
524), Helgen'ode, Helgenrade 766 b
(p. 526)) 616. pleban etc. 536 (p.
155). Kaufunger stiftsgüter 766 b
(p. 526). lehensmänner : alle von Ber-
lepsch. ländereien des stift^s Kau-
fuugen 766 b (p. 524). Kaufunger
lehensmann eines halben grundes bei
— : Kaspar von Berlepsch. hausbe-
sitzer: Sittich Reimbold, flumame:
in der ITmbacli. (siehe auch Umbach.)
Heimbrod (Heymbi-ait 519, Heymbroitli
578, Heimbort 766 b (p. 526)) von
Boyneburg. — von Eiben. — von
Hundelshausen.
Heyn. Henne und s. söhn Folkenand
zu Walburg 1454, 554 (siehe .Berich-
tigungen* zu p. 181).
HeinV)erg (Heynberg 506) siehe Uschlag.
Heineke (Heynicke 493 z) von Ehlen.
Heinemann (Heyneman). Henne land-
))esitzer zu AVickenrodc als f 1452,
475.
Hevniche: Hainich.
Heinrich (Henrich 425, Henricus 434,
Hinrich 439, Heinricus 461, Henryck
591, Hinricus 607, Hainrich 756) 11.
kaiser, vormals herzog von Bayern,
mitstifter des klosters Kaufungen
1014, AI. t 1024 juli 13, AI. als
t 1475, 518. 1527/28, 766b (p. 521
—523). 1537, 785 a. 786. 1553, 817
(hier irrig HI.). St. pp. 541. 552. 556.
festtag des heil. — 428. 512. — UI.
kaiser, söhn kaiser Konrads 11. A 1.
592
Heinz — fierbede.
— herzog [von Bayern], bmder der
kaiserin Kuniguude f 1026 febr. 27.
AI. — des vorigen söhn •}- 1047 oct.
14, AI. — abt za Reifenstein 1458.
4^. _ abt zu Bursfelde 1509—1510,
HOL (KM. 607. 609— (>12. 614. — von
. . . mmen 1449, 455 z. -- schäfer-
knecht des Stiftes Kaufungen als 'f
1505, 582. 1517. 682. — [Keine?]
1522, 722. — von Baumbacb. — ßek.
— Beltzers. — Berße. — von Bo-
denhausen. — Brinckmann. — Keine.
— Clesag. — Currifex. — Danken.
— von Dey. — TlionÄ'erter. — Eyter-
^^-ind. — von Erffa. — Versler. —
Finschu. — Volkman. — Fredericbs.
— (loltamer. — Grosskunz. — Gu-
densberg. — von Hausen. — land-
graf zu Hessen. — von Honstein. —
Jengarbe. — von Immenhausen. —
Jons. — von Lauberbach. — Lers-
ner. — Lindener. — Lotzes söhn. —
Magis. — Mersman. — Messich. —
Oedinghausen. — [von] Retterode.
— pfalzgraf bei Rhein, herzog in
Bayern. — Ruland. — Runemann.
— von Rustebcrg. — van der Sachsen.
— von Schacliten. — Sclirader. —
Schröder. — von Schützeberg. —
— Schwanflogel. — Schweinberg. —
Seiling. — Spitznase. — St^ckeu-
rath. — von Stockhausen. — Waken-
feld. — Weingarten. — W^erner. —
Wylant. — Wildebach. — Zedeleni.
— Zimzenberg. — Zipe. — Zwehren.
Heinz, zu Heinrich, (Hencze 425, Heyn-
cze 507) Barbe. — Bracke. — Kitzing.
— Dippel. — Vaupel. — Fleisch-
hauer. — Hornberg. — Loeber. —
Maden. — Spies. — AVyman.
Heisende weg. der — siehe Harles-
hausen.
Heyssen: Hessen.
Heister, der kalte — siehe AV^alburg.
Helena (Heylena 601) Freseken.
Hei ff man. Johann licentiat der rechte,
advocat beim reichskammergericht,
Vertreter der Hessischen ritterschaft
bei demselben 1540, 806. 806 a.
Helgenrade, Helgeurod, Heligenrode:
Heiligenrode.
Helle. Georg von — licenciatus decre-
torum, Mainzer kanzler 1495, 558.
Heimarshausen a. d. Diemel, amt und
8. Carlshafen (Helmershuisische Sa-
chen) 791.
Helmolt. «Johannes kaiserlicher notar
zu Mühlhausen 1524, 747.
Heisa a. d. Losse, amt und so. Ober-
Kaufungen (Heiße 536, Hilsa 547).
pleban etc. 536 (p. 155). pfarrer : Jo-
hann Kirchhof. Georg Magersappe,
einwohner: Henne Nolden und s. frau
Metze. gartenbesitzer : der junge Leffe-
1er. untersasse des stiftes Kaufungen :
Pfarhennichen.
Helt wasserhüter [zu Kaufungen?] 1517,
660. Matthias doctor. kaiseriieher
vicekanzler 1540, 806.
Helwig (Helwigk 548). Johannes jun.
dorfmann zu Herleshausen 1491. 548.
Hans, Kaufnnger zinsmann [zu He-
roldshausen] 1515—1517, 642. 670.
Hemmenrade. das — siehe Cassel.
Hen, Henchen: Henne.
Hencze: Heinz.
Henichen, Heningk: Henne.
Henkel (Henckell). Urhan. Kaufnnger
hofmann zu Nieder-Zwehren 1528,
770.
Henkiß. Kurt priester des Mainzer bis-
thums 1490, 544.
Hennberg. Georg einwohner zu Herles-
hausen 1515, 634 anläge.
Henne, zu Johann, (Hennichen 449,
Henno 484, Heningk 577, Henchen
682, Hen 731) von Biedenfeld. —
Bode. — Kypis. — Cleynhencze. —
Olosße. — Koches. — Conrad. —
Fosß. — Gymp. — Hansteyn. — Heyn.
— Heinemann. — Hobemans. —
Huppach. — Husen. — Jasper. —
Ilude. — Lange. — Liphardes. —
Moller. — Neuenhain. — Nolden. —
von Ritte. — Rudolf. — Schmidt. —
Wickenants. — Wiese. — W^ygan-
des. — von Wildungen.
Henrich, Henr^'ck, Henricus: Heinrich.
Hensel. Conrad inagister, doctor und
Professor der theologie, lehrer der
heil. Schrift, canonicus und regierer
des altäres des heil, kreuzes zu Kau-
fungen 1471—1473, 510. 512—615.
Heppach oberamt und osö. Waiblingen,
Würtemberg (Hegbach 714, irrig
Hechbrach 715, Hegenbach 818). äb-
tissin 714. 715. 818.
Herbede a. d. Ruhr in der grafschaft
Mark, jetzt amt und onö. Hattingen
a. d. Ruhr, Westfalen (Herebede39a,
Herborde 517, Herbette 622, Herbert
766b (p. 523), Herwede 821). dorf
766b (p. 523). 817. burgsitz 766b
(p. 523). 817. Kaufunger vogtei
39 a. schultheissen (und schultheissen-
amt) 521. 622. 801. 802. 819. 823.
825. Arnold von Didinchoven. aus dem
geschlechte der von Elverfeldt: Wil-
helm, Jaspar, Schotte und Kurt. Kaii-
funger guter und leben 766b (p.
525). 817. 823. 825. 826. mühle und
fischerei 817. hof 39 a. 517. 521. 622.
Herbert — Herlishußen.
693
801. 802. 819. 821. 823 (freier reichs-
hof). 825. hofgüter 521. hofleute
521. 622. 823. 825. 82G. lioffrauen
521. fyeschworne des liofes 517. 521.
622. Dietrich Merich, Telliken Elich-
maiin, Heinrich Messich. Heinnch
Meraman, Arndt van Kleynerbede,
Hannes Bunjjener, Hannes Koster
517. Johann Pinievner. Kuno Sehe-
ken, Johann, Erley, die Purste 622.
hofsknechte und liofsmägde 521.
Stiftsknecht: Hermann Fürst. Schul-
meister: Antonius, fnme des hofes:
Dietricli. hörige: Gert Messing.
Kunnc der Kolthaveschen tocliter.
leiheigene leute 823. zins der hof-
leute, gen. das Hesscngeld, 82().
Herbert: Herbedc.
Herbert (Hcr])ordu8 521), Harbordus
556) Hover. — Steinmetz.
Herbeschleubcn : Herbslel)en.
Herbette: Her])ede.
Herbipolensis siehe Würzl)urg.
Herborde: Herbede.
Herbordus : Herbert.
Herbsleben ö. Langensalza, amt Gräfen-
tonna, S. -Coburg-Gotha (Herbeschleu-
ben 7a5) 735. 742. amtmann: Phi-
lipp von Ribisch.
Herda amt und ssö. Gerstungen, S.-
Weimar-Eisenach (Herde 485). Fritz
von — der ältere 1454. 485. der
von — 1523, 727.
Herdinchußen, Herdynckhusen, Her-
dinghusen : Heringhausen.
Herebede : Herbede.
Herelßhaußenn, Hereltzhausen: Herolds-
hausen.
Hei'ford reg.-bez. und ssw. Minden (Her-
furdensis 522, Hervordensis 523, Her-
ferden 596, Herwerden 714). Stadt
596. kirche und abtei der heil. Pu-
sinna (ecclesia saecularis) 522. 52JJ.
äbtissinnen 596. 714. 715. 818. Anna
von Hunolstein. domina (canonisse):
Jacoba von Rettberg.
Herges (Herrgaß) siehe Herleshausen.
Heringhausen amt und n\v. Cor})ach,
Waldeck, (Herdynckhusen 640, Her-
dinchußen 761, irrig Hertingshausen
762 n, Herdinghusen 766 b (p. 525)
mit dem zusatze: ,in der heri-schaft
Waldeck gelegen'), besitzungen des
Stiftes Kaufungen im kirchs})iele —
640. pfan-kirche 761. 762. Kaufun-
ger pfarrlehen 761. pfairer Rein-
hard Degenhardi.
Herleshausen a. d. Weira, amt und ssö.
Netra, kreis Eschwege (Herlßhußen
440, Hirlßusen 41)7, Herßhusen 649,
Hiershaußen 649 z) 435. 440. 441.
456. 464. 470. 478. 565. 666. 586.
631. ()33. 634 und anläge. 642. 664.
(>(>7— 669. 671. 766 b (p. 521). 804.
gebiet 478. f eidmark 548. 634 an-
läge. 727. kirche 465. 501. pleban,
viceple})an und kirchenrector 494.
ple})ane : Heinrich Danken. Johannes
Hobehen*. messbuch 501. Vormünder
der kirche 501. acker der kirche 465.
kirchhof 634 anläge, guter des
Stiftes Kaufungen 441. 634 an-
läge. 766b (p. 526). gütertbeile:
der sedelhof [fron- oder salhof] 465.
470. 634. freier hof (haus, hof und
Scheune) wohnung des schul theissen
634 anläge, der Steinenstock auf dem
kirchhof e, fruchtspeicher [jetzt zum
landgräfiichen schlösse gehörig] 470.
634 anläge. Stromans hof 732. die
eiiemals Judemannschen guter 470.
Vorwerke 634 anläge. 649. 766 b (p.
526). ländereien in der Aue 634 an-
läge, grosse wiese in den erlen 465.
wiese 634 anläge. Schäfereien 634
anläge, schaftrift 470. fisch weide
452. 453. 535. mühle 465. 727. brau-
haus, schenke und geldzinsen 684 an-
läge, lehensträger: Härtung Fi-
scher, frau von Leimbach. Hermann
Weidemann, die Schmidt, die Thum-
ming. Heidenreich, die Treuschen.
die Viemau. die von Reckerode.
des Vorwerkes: Rudolf von Boyne-
burg und s. bruder. stiftsbeamte
und Stiftsleute: schultheiss 450.
630 -632. 669. Heinrich Magis. Hans
Francke. gericht 465. 470. 634 an-
läge. [gerichts]tag 456. Schreiber und
gerichtsknecht 634 anläge, stiftsmeier
6-19. Pächter des Vorwerkes: Hans
Beyger. landbesitzer : Heinz Bracke,
dienstmann: Lutz Huns. zinsleute
465. Claus Gobell. Tolde Grobe.
wig. ]
i. Ditz
tolff. die untersassen 663. 667. die
Schäfer 634. die gemeinde (dorf-
schaft) 471. 497. 630. 632. 663. die
Vormünder derselben 497. 632. 669.
dorfmänner und ein wohner 463. 497.
631. 633. 638. 664. 766 b (p. 526).
Hans ]kyger. Balthasar und Heinz
Bracke. Hans Fritze und s. frau Ag-
nes. Johannes Helwig jun. Jorge
Hennberg, flurnamen: Angesgra-
ben, Bccheweg, Unser Frauen bom,
Hainselbach, Herges, Landwehrs-
grund, Ruckeweg. Sengisch 471. die
Aue 634 anläge, der tiefe Graben
hinter Stromans hofe 732.
HerHshußen 435, Herlßhusen 648, Herls-
38
Hans Helwig. Hans Moller. Hans
Rutoll jun. Ditzel und Mathias Ru-
591
tiermann — Hesse.
hawsen 750, Herleshusen 758, Herlß-
hausen 778 : Heroldshausen.
Hermann (Hermannus 448, Hermanus
592, Hermen 651) erzbischuf zu Cöln,
kurfürst, herzog zu Westfalen und
Engem, administrator des stiftes Pa-
derborn 1537, 789. 799. 800. — fra-
ter, bischof von Citrum, vicar (weih-
bischof) des erzbischofes zu Mainz
1443, 428. — cleriker der Mainzer
dioecese 1490, 547. — schafmeister
zu Kaufungen 1517, 682. — stümier
daselbst 1517, 682. — von Bovne-
bürg. — Borcke. — Bottener. — von
Cappel. — Karthe. — Kegel. — Koch.
— Krumpipe. — Vette. — Fürst. —
Gisecke. — Glunse, — Granwechter.
— Grebe. — Grifte. — Günther. —
Hancrat. — Hanisch. — Harnasch.
— von Hebel. — landgraf zu Hessen.
— von Holzheim. — von Lemgo. —
Locker. — Lotze. — Ludde. — Lupi.
— Meysenbug. — Nicoli. — Rengen.
— Riedesel. — Rust[eberg?]. —
Schüssler. — Sele. — Sifferdes. —
Steyfinbul. — Wegener. — Weyde-
ludt. — Weidemann. — Zuchter-
ling.
Herminges. Kurt Kaufunger stiftsmeier
zu Hedemünden und s. frau Adel-
heid 1499, 570.
Herolds. Gertrud — von Berneburg
laienschwester zu Kaufungen 1527,
765.
Heroldshausen. Ober — amt und nw.
Langensalza (Herlishußen 435, Obirn
HeroldißhuHen 447, Ubeni Heroldeß-
hußen 485, Eroltshawsenn 577, Herlß-
husen 648, Herolßliusen 652, Hers-
hußen, Obeni Hirleßhaußenn, Har-
leßhaußen 733, Herelßhaußenn 749,
Heroldeßhaußen 754, Heroldshuesen
755, Herleshusen 758, Heroltzhausen
781, Hereltzhausen 783) 443. 458.
576. 577. 675. 735. 742. 74(>. 749.
758. 7661) (p. 521). 774. 824. feld-
mark 435. 743. — pfarrer: Seba-
stian (irerhardi. Sebastian Gothardi.
schultheissen der äbtissin zu
Kaufungen: Hans von Tüngeda.
Dietzel Kruspe. Heinrich Keyne.
Hans Eiterwind, dessen haus und
hof, dem stifte Kaufungen verkauft
743. 744. 747. Hans Freitag, erbge-
richt der äbtissin 735. 749. 750. 754
— 766. am tmann: Spitznase, guter
des Stiftes Kauf un gen: vogtei
461. kemnate, haus und hof 670. 675.
733. 743. 756. 2 freie Vorwerke, ge-
nannt das Korngeldsgut (Korngclds-
land) 443. 444. 447. 458. 485. 486.
488. männer des stiftes: erble-
henbesitzer Albrecht Spitznase und
8. söhne Hans, Christian und Ber-
thold 458. landsiedel 447. ])ächter
(colouen): BerndtTribc, Apel Kinder-
vater, Hans Styme 443. Heinrich
Spitznase, Hans Brandau. Hans Sper-
ling 458. Heinrich Lindener d. äJt.,
Hermann Sele, Hans Rummel.Heiurieh
Wyland, Hans Margwart 444. 48<i.
hausbesitzer : Dietz Kindervater, klo-
sterleute 435. 742. 754. 755. zins-
leute : Hans Grobe. Hans Bottener.
Freitag. Schwarzkoppe. Kaspar Wy-
land. Andreas Ditmar. Steinmetz.
Hans Roting. Hans Helwig. Georg
Aldes wittwe. Berld Ludolff. Kurt
Seltzer. Kaspar Aide. Kurt Steling.
die Hechten. Claus W^ackermaul.
Hans Top[)er. Hans Kremer. Hans
Hesse. Lips Ecker. Volckmar Tu-
benrauch. Hans Konemund. Hans
Evterwind. Veiten Hersserlvn. Hein-
rieh Keine. Osanna Trenkelbach.
Claus Michel 746. einwohner: Hans
Kuenmuendt. Claus und Ludwig
Michel gebrüder. Hans Hausmann.
Stephan Keine. Schuhmacher: Hans
Clipstein, dorfmänner 754. 755. stifts-
rente aus -- 722. 743. 778. 780. 781.
783.
Heroldshausen. Nieder- wüstung onu.
Ober-Heroldshausen (inferior Heixil-
deshußen) 461. landbcsitzer : domina
Dirsherben. Hildebrand von (Veuz-
burg. Heinrich Clesag. Ludwig Ruf-
fus. Al>)ert Saxo.
Herse: Heerse.
Hershußen : Heroldshausen.
Hersserlvn. Veiten zu Heroldshausen
1524, '7 U;.
Herßhusen : Herleshausen.
Herte. Kurt zu Grossen-Gottern 1416,
443.
Herting (Hertingus 484) von Eschweu^e.
Hertingshausen amt und ssw. Cassel
(Hertingshusen). Friedrich vrm —
Kaufunger lehensmann zu Zwehren
766 b (p. 526).
Hertingshausen irrig für Heringhausen.
Herwede : Herbede.
Herwici. Berthold soholaster und ca-
nonicus der s. Marienkiixjhe zu Eise-
nach 1491, 548.
Herzog (Herzogk). Enist pfarrer der
kirche s. Jacobi zu Göttingeu 1517.
666.
Hesehe siehe Hessen.
H('S(Mn*adps. Anna frau des bürgers
Kunz Drossel zu Cassel 1489, 541.
Hesse. Hans, Kaufimger zinsmann [zu
Hessen — Hobeherr.
595
Heroldshausen] 1517, G70. — Kau-
funger zinsmann zu Göttern 1524,
746.
Hessen (Hassia 448, Hesßin 485, Hissen
646, Hevssen 718. adjecti visch : Hes-
chir 547, Hesßche 587) 798. land
zu — 448. 449. 544. 574. 575. 651.
718. 785 a. 787 n. 823. landgrafschaft
826. fürstenthum 625. 668. 686. 774.
775. 785 a. 794 (p. 467). 824. 825.
Nieder-Hessen (Hassia inferior, unter-
fürstenthum, niederfürstenthum) 583 a.
763. 773. 824. clerus Nieder-Hessens
583 a. Ober-Hessen (oberfürstenthum)
763. 773. landesobrigkeit 824.
landgrafen (fürsten, gnädige herren)
zu — , grafen zu Katzen einbogen,
Dietz, Ziegenhain und Nidda 431.
478. 484. 516. 542. 646. 647. 657.
794 (p. 467). 817. 822. 824. landgraf
Hermann als f 1481, 522. St. p. 657.
Ludwig I. 1443—1454, 426. 431. 438.
452—454. 485. ungenannt 427. 448
und 449 (des landgrafen land zu San-
dershausen). 478. 484. [Ludwig 11.
und] Heinrich III. zu Marburg, graf
zu Ziegenhain und Nidda 1475, 518.
landgraf Wühelm II. 1501—1509,
574. 588, 2—4. 599. 605. als f 1511,
620. ungenannt 1567, 822. s. gemah-
lin, seit 1509 ^^dttw^e Anna landgräfin
zu Hessen, geb. Herzogin zu Meck-
lenburg, vormünderin ihres sohnes
Philipp und regentin in Hessen 1515
—1518, 636. 647. 657. 669. 660. 661.
667. 668. 686. landgraf Philipp unter
ihrer Vormundschaft 1515 — 1517, 646.
657. 659. 668. regent 1518—1545.
686. 687. 692. 719. 722. 724. 725.
733. 734. 752. 754—756. 763—766.
769. 770. 772—775. 781. 785. 785 a.
786. 786 z. 787. 788. 793. 794 (p.
455). 794 a. 796. 797. 799. 804. 806.
806b. 813. 815. ungenannt 660. 667.
688. 691. 783. 785 a. 790. 794 (p.
467). 795. 798. als f 1567, 822. s.
Schwester Elisabeth landgräfin zu — ,
vermählte herzogin zu Sachsen 1536,
781. 783. s. söhn landgraf AVilhelm
IV. 1567—1575, 822. 825. mitre-
ge n t e n des fürstenthums 625. Hein-
rich von Bodenhausen. Jost von
Baumbach, der landhofmeister und
andere mitregenten 619. 620. 625.
hofgericht 794 (p. 457). procurator
desselben: Nicolaus Asclepius. die
ritterschaft des fürstenthums 773
—775. 785. 785 a. 786. 787 z. 794 a.
797. 806. 806a und b. 824. 825. erb-
marschall : Hermann Riedcsel. Vor-
steher der ritterschaft 824. anwalte
der ritterschaft : Kraft Rau von Holz-
hausen, Hartmann Schlegel, Johann
von Hundeishausen, Balthasar Diede.
landgräfliche beamte: kanzler
zu — 777. Johann Feige von Lich-
tenau, verordnete räthe 588, 7. 646.
647. 657. 659. 661. 667. 668. 686.
753. 754. 789. 791. Burghai-d von
Gramm. Jost von Eschwege, amt-
leute: Georg der ältere, Georg der
jüngere und Oswald von Buttlar zu
Ziegenberg. Schreiber des landgrafen
Ludwig I. 454. Konrad Volghard.
kanzlei zu — 737. 740. hofgericht 588.
hofrichter: Konrad von Wallenstein,
procurator : Nicolaus Asclepius. amts-
knechte 646. Hessisches recht
575. 651. Hessischer [land]tag 791.
geld und Währung 475. 482. 637.
547. 564. 584. 589. 634. 678. 679.
766b (pp. 521—524). St. p. 557. das
Hessengeld826. fruchtmaß 587.
764.
Heß. Johann pfarrer zu Nieder-Zwehren
766 b (p. 525).
Heßbruch. Ws[Wilhelmus?]. zinsmann
[zu Ober-Kaufungen?] 1517, 671.
Hettelberg (Hettilberg) siehe Wolfs-
anger.
Hieronymus (Jheronimus) Feuse.
Hiershaußen : Herleshausen.
Hierusalem: Jerusalem.
Hildebrand (Hildebrandus 461, Hylle-
brant 585) ord. U. L. F., klosters zu
Cassel, bruder 1517, 674. — von
Creuzburg. — Sommer.
Hildesheim, Hannover, (Hildensemensis
433, Hildessemensis 556). dioecesc
433. 556. 558, 559. 588,1. bischof
588, 2. cleriker der dioecese: Albert
Koch notar.
Hilf, kaiserlicher kanzieibeamter 1563,
820 z.
Hille. Bui'ghard scholaster der kirche
U. L. F. zu Eisenach 1515, 642.
Hilsa: Heisa.
Himpe (Hynpenus 579). Siegfried notar
[zu Kaufungen] 1490—1504, 544.
547. 579.
Hinrich, Hinricus: Heinrich.
Hyrchenhain irrig für Hirzenhain (siehe
,Berichtigungen' zu p. 208 z. 2).
Hirleßhaußenn : Heroldshausen.
Hirzenhain amt und nö. Ortenberg,
Hessen (irrig Hyrchenhain). prior des
[Augu8tinerchorherren-]klosters 574.
Hispanien: Spanien.
Hissen: Hessen.
Höbe, im — : Imhof.
Hobeherr. Johannes pleban zu Herles-
hausen 1458, 494 z.
596
Hobemans — Hungershausen.
Hobemans. Henne colon zu Vollmars-
hausen 1469, 496.
Hochbergs (Hoeberghes 766 z). Anna
— von Kaufungen, laiensch wester
daselbst 1527, 766. 766 z.
Hockerde: Huckarde.
[Höckelheim bei Northeim, nnö. Oöt-
tingen, Benedictinemonnenkloster].
domina und convent 702.
Hoemans. Siegfried zu Harleshausen
1509, 606.
Hoenrade. das — siehe Nieder-Zwehren.
auf dem — siehe Sandershausen.
Hoenstein : Hohenstein.
Horde nahe so. Dortmund, Westfalen
(Horde 792, Horrte 817) 817. Franz
von — Paderbornscher Statthalter
1537, 792.
Hofemann. Siegfried zu Harleshausen
und 8. frau Katharine 1609, 6(J6.
Hofgeismar reg. -bez. und nnw. Cassel.
erzbischöflich Mainzisches commissa-
riat des propsteibezirkes der s. Ma-
rienkirche in der altstadt zu — 434.
629—633. 636. 683 a. 726. chor dieser
kirche 627. ständiger vicar derselben :
Johannes Deudeken.
Hohenstein schloss und dorf in der
niedergraf Schaft K atzeneinbogen, jetzt
amtes und nnw. Langenschwalbach
786z. bewohner dos Schlosses: Hede-
rich von Kaienberg.
Hohenstein, zweig des geschlechtes der
von Boyneburg [wahrscheinlich nach
einer bürg benannt, welche derselbe
nel)en anderen gütern in Schwaben
besass] (Honsteyn 431, Hoensteyn
486, Hoynsteyn666). Habe von Boyne-
burg genannt von — . Margarethe
von — küsterin zu Kaufun gen 1484
—1496, 627. 637. 541. 642. 649. 666.
666. 658. 669. Heinrich von — Kau-
funger lehensmann zu Netra, 1627/28,
766 b (p. 625).
Hoilczheym : Holzheim.
Hoynsteyn: Hohenstein.
Hollauch (Holoch 429 s). Thilemann ca-
nonicus zu Kaufungen 1443, 429. 430.
H. bruder Johann vicar daselbst 1443,
429. Johann priester, pfarrer [des
hospitales] zum heil. Geiste zu Fritz-
lar und altarist des stiftes Kaufungen
1443, 430. Thilemann kanzler 1446,
438.
Holzhausen (Holtzhawsen 786). Kraft
von — 1537, 7a5. (siehe auch Kau.)
Holzheim wüstung sw. nahe Fritzlar
(Hoilczheym 431j. Hermann von —
mann des stiftes Kaufungen 1444,
431. Zvarg von — (Adamus pumilus
de — 492 s) 1467, 492.
Homaus: Hovemans.
Homberg reg. -bez. und ssw. Cassel 784.
Homberg (Hoimbergk). Heinz stiftscolon
zu Nieder-Kaufungen 1494/95, 655.
Homburg [vor der Hohe?]. Konrad
Dulcis von — raagister 1504. 581.
Honnoldeßhen : Hundeishausen.
Honstein: Hohenstein.
Hopfgarten amt und oso. Vieselbach,
kreis Weimar, S.-Weimar-Eisenach.
(Hopgarten 676 z, Hopsgarten 576 n,
Hubfgartenn 735, Hophgarten 7581.
die von — 1524, 735. 1526. 758.
Rudolf von — ritter 1503, 576. 577.
Horde, Horrte: Horde.
Hotzelsgasse (Hotzlesgasse 671) siehe
Gotha.
Hovemans (Homans 766). Elisabeth —
von Guxhagen, laienschwester zu Kau-
fungen 1627, 766. 766 z.
Hover. HerV>ert canonicus der kirche
zu Gandersheim 1495, 656.
Hubenstricker. Johannes notar [zu Fritz-
lar] 1457—1468, 493. 494.
Hubfgarten: Hopfgarten.
Huckarde amt und nw. Dortmund,
Westfalen (Hockerde 689, Heckerde
718). gericht 639. hof des stiftes Kau-
fungen 718.
Hi\ns. Lotze dienstmann der äbtissin
zu Kaufungen in Herleshausen um
1450, 465.
Huesmans: Hausmaus.
Hun: Haune.
Hund (Huntd 529). die Hunde Kau-
funger lehensmänner zu Bergshausen
7661) (p. 526). Johannes canonicus
zu Fritzlar 1484—1486, 627. 529—
633. 636.
Hundelnsteyn : Hunolstein.
Hundeishausen amt und s. Witzenhau-
hausen (Hundelshusen 470, Honnol-
deßhen 486, Hunoldishusen 522, Hu-
nolßhusen 538). von H. : Philipp
1451, 470. Heimbrod 1461— 14Ö4,
470. 471. 485. Burghard vrappner,
vogt, dann amtmann zu Kaufungen
1481—1486,522.526.538. Heimbrod,
Kaufunger lehensmann zu Walburg
und Z wehren 1527/28, 766 b (p. 526).
Johann besitzer von Harmuthsachsen,
anwalt der Hessischen ritterschaft
1537—1540, 785. 786 a. 786. 786 z.
794 a. 806 a. s. frau Margarethe 1537.
78() z.
Hundershauscn : Hungershausen.
Hungern: Ungarn.
Hungei*shausen wüstung w. Klein-Al-
merode, amt Witzenhausen (Hungerß-
hussen 591, Hundershawsen 734, irrig
Sandershausen 737, Hungershuß 751).
Hunoldiähusen — Johannes.
597
von — : Berthold stiftsschreiber zu
Kaufongen 1507, 591. als f 1524,
738. 741. 751. s. wittwe Nette bür-
gerin zu Witzenhausen 1524, 741. 751.
beider söhn Michel 1524, IM. 737—
739. 741. 751.
Hunoldishusen, Hunolßhusen: Hundeis-
hausen.
Hunolstein 3 wegestunden s. Mühlheim
a. d. IMosel, amt Bemkastel a. d.
Mosel (Hunoldisteyn 522, Hundein-
st eyn 523). Margarethe von — pröp-
stin zu Kaufungen 1469, 506. Anna
von — küsterin daselbst 1469, 506.
dann äbtissin zu Herford 1481, 522.
523.
Huppach (Hupach 567). Henne anit-
mann zu Kaufungen 1498, 567. Jo-
hannes Stiftsvogt (ussrichter), clericus
uxoratus 1504—1517, 579. 588, 1. 2.
5. 6. 589. 671. Jacob cleriker des
Mainzer bisthums, pfarrer zu Wal-
burg 1507, 589.
Hüsen: Hausen.
Husen (Hwsen). Henne dorfmann zu
Gleichen 1523, 731.
Hußmans: Hausmaus.
I, J und Y.
Jacob (Jacobus 576, Jocob 590) erz-
bischof zu Mainz, kurfürst 1506,
583 a. — erzbischof zu Trier 1443,
426. 427. — Bomon. — Keller. —
Koler. — Huppach. — Wegelappe.
Jacob (Jacobi 448, Jacof 449). Johann
canonicus (priester, beneficiat) zu Kau-
fungen 1447-1450, 448. 449. 459.
Jacoba von Rettberg.
Jacobs. Katharine — von Fritzlar,
laiensch wester zu Kaufungen 1527,
766. 766 z.
Jacof: Jacob.
Jägers (Jeghers). Hans meister 1513,
626.
Jaspar, zu Kaspar, (Jasper 622) von
Elverfeldt.
Jasper. Henne 1494/95, 555.
Jengarbe. Heinrich ziegelbrenner, bür-
gcr zu Witzenhausen, früher knecht
und ziegelbrenner zu Kaufungen 1450,
459.
Jeorg: Georg.
Jerusalem (Jherusalem 512, Hierusalcm
786). kirche des heil, kreuzes in —
siehe Rom 512. könig in — : kaiser
Karl V. orden der ritterschaft s. Jo-
hann is zu — 571.
Ifta wnw. Creuzburg a. d. Werra, amt
Eisenach, S.- Weimar-Eisenach (Iffte)
634 anläge.
Jheronimus: Hiei*onymu8.
Ihringshausen amt und nnö. Cassel
(Eringishusen 449, Irvngshusen 766 b
(p. 524)) 448. 449. Kaufunger guter
und Zinsen 766 b (p. 524). einwohner:
Kunz Steinfeld. Henne Hansteyn.
Henne Wygandes.
Ilude (Ylude). Henne bürger zu Cassel,
8. tochter und deren söhn Martin
Scheffer 1453, 482.
Imhof (im Höbe). Johannes decan zu
Fritzlar, apostolisch bestellter richter
und bewahrer des klosters Kaufung^en
1465, 502.
Immenhausen amt und so. Grebenstein
(Ymmenhusen 436, Imenhusen 518).
Heinrich von — 1475, 518. pleban
532. 533. 536. bürgermeister, rath
und gemeinde 436. 437. 550. Schöf-
fen 436.
Imming [zu Herbede gehöriger hof] (Ym-
minck) 517. [wohl besitzer des hofes
und] einwohner zu — : Hannes Koster.
Innocenz (Innocencius 543) VIII. papst
1484—1491, 529. 543— 548.
Innsbruck, Tyrol (Ynnsprugg) 820.
Jo. Ragusinus. — Wigandi.
Joachim von Boyneburg.
Job [= Hiob] (Joppe 594) Schrend-
eisen.
Jodde, Yodde: Jude.
Jodocus Conrade. — Oltz. — Ratzen-
berg, (siehe auch Jost.)
Johannes (Johan 430, Johanse 504, Jo-
annes 573, Joan 736. vgl. auch Hans
und Henne) XXII. papst als f 1497,
563. — könig von Dänemark 1600 —
1501, 573. 574. — cardinaldiacon tit.
s. Lucie in Septisolio [zu Rom] 1473,
512. 513. — erzbischof zu Trier, erz-
kanzler durch Gallien und das könig-
reich Arelat 1537, 786. — abt von
Abdinghof in Paderborn 1534, 776.
— [Gössel] abt zu Breitenau 1444,
431. _ abt zu Breitenau 1509—1519,
599—602. 604. 607. 609—611. 614.
703. 704. — pfarrer zu Heisa, besitzer
des 8. Kunigundenaltares zu Kaufun-
gen 1490, 544. — caplan [zu Kau-
fungen] 1505, 582. — zu Queren-
burg, geschworner des hofes Herbedc
1512, 622. — zeuge 1486, 51^. —
Batten. - Baussel. — Becker. —
Benda. — Peter. - Biphard. —
Pflücke. — Pfluger. — Pimeyner. —
von Bischoffshausen. — Blecher. —
Plunckcr. — Bungener. — Butel. - -
Kannegiesser. — Cantrifusor. — Kauff-
roeder. — Kauffunger. — Kcppigkin.
— Kirchhain. — Kirchhof. — Klein-
kopf. — Koch. — Kothe. — Kotte-
598
Joliannetta — Lay.
liiij^. — Kuiie. — von Dalwigk. —
Deudeken. — Tilch. — Tvle. — Dip-
pel. — Toppher. — Eisenhut. — Eng-
länder. — Fabri. — Feige. — Viel-
haber. — Vollentei*8. — Fredeborn.
— Gathen. — üeilfuss. — Clulden-
schaiff. — von Haune. — Helffmann.
— Helmolt. — Helwig. — Heß. —
Hobeher. — Hollauch. — Huben-
stricker. — Hund. — von Hundeis-
hausen. — Huppach. — Jacob. —
Inihof. — Lamperti. — Lampracht.
— Landstein. — Lerche. — Meyger.
— Meyl. — Meysenbug. — Meyte.
— Meibach. — Menge rshausen. —
Merckel. — Michaelis. — Michel. —
Mühlbach. — Opfermann. — Oswaldt.
— vom Rade. — Rasoris. — Reichen-
bach. — Reimbold. — vom Reyne.
— pfalzgraf bei Rhein, herzog in
Bayern. — Rhön. — Roder. — Ru-
lemann. — Ruschenberg. — Sachs.
— herzog zu Sachsen. — Sander. —
von Schachten. — Scherer. — Schrend-
eisen. — Sommering. — Spief?el. —
Sponsi. — Staufenberg. — Stoben-
rauch. — Surbecken. — Sweymen.
— Wael. — Walter. — Weinrich. —
von AVendhausen. — Wetdegen. —
von Wildungen. — Wiperti. — Won-
necken. — graf zu Ziegenhain. —
Zuch.
Johannetta pröpatin zu Kaufungen [vor
1432,1 St. p. 562. als f 1494/95, 555.
Jons. Heinrich 1518, 694.
Jorge: Georg.
Jorgenberg ; Georgenberg.
Jorgentayl : Georgenthal.
Joseph (Jhoseph 815) von ßoyneburg.
— Lorichius.
Jost, zu Jodocus, (Joest 625) doctor
1558, 817 z. — von Baumbach. —
von Berlepsch. — von Boyneburg. —
Henne Conrade. — von Eschwege. —
Meybarts. -- Neuenhain. — Ratzen-
berg. — Ruland. — Waßmuth.
Iryngshuaen : Ihringshausen.
Iseke von der Becke.
Isenach, Ysenach: Eisenach.
Isenburg (Isenberg). Friedrich graf zu
— als t 1227, 39 a.
Ysenhod : Eisenhut.
Ißensmedt : Eisenschmidt.
Italien (Italia) 794 (p. 462).
Itter. lierrschaft und bürg über Thal-
itter, amt Vöhl, kreis Frankenberg,
ssö. Corbach (Ytter 767, Ittere 768)!
Thilo Wolff von Gudenberg, herr zu
— (siehe Wolff).
Jude (Jodde 454, Yodde St. p. 562).
Mathias rector der kirche s. Boni-
facii zu Meimbresscn [vor 1432.] St.
p. 562. als t 1449, 454.
.Tudemans guter siehe Herleshausen.
Judith (Juditha, Judita), nonne zu Kau-
fungen [12. jahrh.,] A2. 2 nonnen
daselbst [13.-14. jahrh.,] A2.
Jülich herzogthum, jetzt zum reg. -bez.
Aachen gehörend (Gulich 719, Gui-
lich 802 z, Gulch 825) 802 z. 819 k.
821z. herzöge zu Jülich, Cleve und
Berg, grafen v. d. Mark und Ravena-
berg: füi*st Johann 1522, 719. Wil-
helm 1570—1575, 823. 825. (siehe
auch Cleve und Berg.)
Jul päpstlicher kanzleibeamter 1503,
576 z.
Juliana Berk.
Julius n. papst 1506—1510, 688. 7
(hier ungenannt). 592. 595. 597. 599
—602. 605. 607. 616.
Junge. Friedrich [zu Gotha?] 15(X),
571. 572.
Jungfrauenwiesen, die — siehe Cassel.
Jurge, «lurgen: Georg.
Jutta (Gutta 766, Jutte 766 z) [nonne]
zu Kaufungen [13. jahrh.,] A2. —
Hausmaus.
K siehe C.
L.
L. corrector in der päpstlichen kanzlei
1503, 576 z. — Ch. — T. päpstlicher
kanzleibeamter 1451, 472. 473.
Ladewig: Ludwig.
Laer amt und so. Bochum, Westfalen
(Loer). einwohner: Heinrich Merß-
man.
Lahn nebeniluss des Rheins. [Hessi-
scher] Statthalter an der — : Ludwig
von Boyneburg.
Lay a. d. Mosel, amt und sw. Coblenz
(Leve 426, Leva 525 z, I^eihe 525 8,
Leigia 766 b (p. 523), Leihen 785 a,
Leven, Layen 786, Leyge St. p. 559)
766b (p. 523). 785a. 786. pfarrei
(pastorei) 426. 427. 462. 766 b (p. 523).
pfarrer 785 a. Johann Guldenschaiff.
schultheiss 785a. schöffen 525 s.
557. Henne Kypisch. Servatius Zunen.
guter und weinberge (und deren
Zinsen) des stiftes Kaufungen
534. St. p. 559. freier hof desselben
a. d. Mosel 525. 785 a. 786. 806 a.
Stifts pächter: Henne Kypisch. wein-
bergsbesitzer : Anna Syburg. Henne
Gymp. einwohner: 785a. Ludwig
N. fl um amen: in dem Flore, in
dem Haßel, in dem Waßeme, in der
Eiche ,uff der kirchen wijngart^n' 525.
Lamperti — Löhlbach.
699
Lamperti. Johannes priester, altarist
der s. Petei-skirche zu Fritzlar 1453
—1468, 483. 484. 505.
Lampracht. Johann priester und caplan
der äbtissin zu Kaufungen 1459, 496.
dann vicar und besitzer des aitares
der heil. Dreifaltigkeit daselbst 1493,
551.
Landegardis nonne zu Kaufungen [12.
jahrh.,] A2.
Landstein (Landtstevn). Johann 1525,
756.
Landvogt (die Laut foy den) landbesitze-
rin zu Sanderahausen 1447, 448. 449.
Landwehrgrund (Lantwersgrund) siehe
Herleshausen.
Langa. Pe[ter] Thoin[as] — päpstlicher
kanzleibeamter 1454, 487 z.
Lange. Henne dorfmann und heiligen-
meister der pfarrkirche s. Matthaei
zu Dorla amt Gudensberg 1523, 731.
Langendreer amt und ö. Bochum, West-
falen (Langontryr 622, Langendrier
718). einwohner: Johann Pimeiner.
untersasse: Dietrich Becker und s.
söhn Johann.
Langensalza reg. -bez. und nw. Erfurt
(Salcza 733, Salcze 746) 577. die
domherren [des 1472 von Ober-Dorla
nacli — verlegten Augustinerchor-
heiTenstiftes] 746. die priester zu —
756. amt 758. 766 b (p. 521). 774.
775. amtmann 756. Sittich von Ber-
lepsch. Friedrich von Witzleben.
Langendrier, Langentryr: Langendreer.
Lateran siehe Rom.
Lauberbach (Louberbach) Heinrich von
— 1442—1446, 425. 439.
Lebenstein, Lcwenstein : Löwenstein.
Lechtenouwe : Lichtenau.
Leffeler. der junge — vonnals garten-
besitzer zu Heisa 1471, 509.
Legendorff. P. de — päpstlicher kanz-
leibeamter 1453, 480.
Leya: Lay.
Leidenhofen amt und ssö. Marburg
(Liudenhoff). hof des klosters Kau-
fungen zu — 766b (p. 522).
Leye, Leyen, Leyge, Leigia, Leihe,
Leihen: Lav.
Leimbach, wahrscheinlich das r. der
Werra zwischen Berka und Heringen,
amt und nnö. Friedewald gelegene
(Leymbeche 465, Leynbach 470). frau
von — lehensbesitzerin zu Herles-
hausen um 1450, 463—465. 1451, 470.
Lej'men. auf dem — siehe Harleshausen.
Leipzig (Lyppcensis) 576. kirche des
heil. Thomas, cantmicus: Jacob Koler.
liemgo. Hermann Wegener von — prie-
ster zu Kaufungen 1509, 605. Her-
mann von — alias Wegener, professe
des klosters Marienmünster 1609, 607.
Lempersbach siehe Ober-Kaufungen.
Leo X. papst 1506 [!], 684 [siehe ,Be-
richtigungen*].
Lerche. Johannes priester, ständiger
vicar des aitares der heil. Felix und
Regula in der kirche s. Maria zu
Eisenach 1491, 548.
Lerener (Lersshenner). Heinrich [kanz-
1er] 1553, 817 z.
Lieh kreis und so. Giessen, Hessen
(Liech) 433.
Lichtenau kreis und ssw. Witzenhausen
(Lichtenawc 424, Liechtenaw 526,
Lichtenauwe 537, Lechtenouwe 626).
chor der pfarrkirche 424. vicar:
Peter Selheym. schultheiss 526. 657.
Heinz Ijoeber. rath der stadt 626.
bürger 626. Siegfried Bei*nhardes.
einwohner: Hans Bräutigam und s.
frau Katharine. von — : kanzler Jo-
hann Feige.
Lindau am Bodensee (Lindaw 696).
äbtissin 596. 714. 715. 818.
Lindemann, die — (die Lyndemensche
547) landbesitzerin [zu Ober-Kaufun-
gen?] 1490, 644. 547.
Lindenberg, der — siehe Bettenhausen.
Lindener (Lyndener 444). Apel 1461,
471. Heinrich colon zu Heroldshau-
sen 1454, 444. 486.
Linnebeck (Linnebecke). Arnold von —
1227, 39 a.
Lynsen. Claus zu Grossen-Gottern 1446,
443.
Liphardes. Henne landbesitzer zu San-
dershausen 1447. 448. 449.
Lyppcensis siehe Leipzig.
Lips, zu Philipp, Ecker.
Liudenhoff : Leidenhofen.
Liutgardis (LiukartAl, Luthgardis A 2,
Lutgardis 39 a) gräfin, Schwester der
kaiserin Kunigunde, [gemahlin Ar-
nulfs, grafen von Holland und Gent]
t ? mai 13, AI. — H. äbtissin zu
Kaufungen 1227, 39 a. A 2. — III. äb-
sissin daselbst [1289—1309,] A 2. —
5 nonnen daselbst [2 des 12., 2 des
13. und 1 des 13. oder 14. jahrh.,] A2.
Lober. die — (die Lobersche) bewoh-
nerin des Kaufunger stiftshauses zu
Cassel 1489, 541z.
Locker. Hermann pleban der kirche s.
Nicolai zu Eschwege 1453, 484.
Loeber. Heinz landgräflicher schultheiss
zu Lichtenau 1484, 526.
Löhlbach amt und nnö. Rosenthal, kreis
Frankenberg (Loylebach) 622, Ludel-
bach 523). Adam cleriker und Schrei-
ber zu Kaufungen 1481, 522. 523.
600
Loer — Mai
ainz.
Loer: Laer.
Löwenstein wüste bürg [im Lövvenstei-
ner grund], amt und n. Jesberg, kreis
Fritzlar (Lebenstein 763, Leweustein
763 z). von L. : Eitel 1527. 763. Otto
1545, 815.
Lohne amt und w. Gudensberg (Lone
598). Kaufunger lehengut 598. 815.
Lovlebach : Löhlbach.
Lorenz (Lorentius) Sporer.
Loricha (Loriche 427 a) gräfiii von
Weilnau.
LorichiuB. Joseph — von Hadamar,
kaiserlicher notar [zu Cassel] 1499,
569.
Losse. die — bach von Lichtenau bis
Cassel (Losßeman 59(), Losßemon 597)
59(). 597.
Lossemühle. die — (Loßmoele 544)
siehe Ober-Kaufungen.
Lotcze : Lutz.
Lotze auf dem biihl bei Kaufungen,
vater Godefarts, des verst. schäfer-
knechtes Heinrich und deren brüder
1505—1517, 582. 682.
Lotze. Hennann landbesitzer zu Har-
leshausen 1509, 606.
Louberbach : Lauberbach.
Lucia nonne zu Kaufungen [12. jahrh..]
A2.
Luckelle (Luckele 430 n) Degenhard.
Ludde. Hermann notar [zu Erfurt] 1504,
581.
Ludelbach: Löhlbach.
Ludolf (Ludolffus) Asseburg.
Ludolff. Berld, Kaufunger zinsmann [zu
Heroldshausen] 1517, 670.
Ludwig (Ludowig 431, Ludewige 438,
Ludewicus 461, Ladewig 481, Luede-
wigk 733. vgl. auch Lutz) I. landgraf
als t 1527/28, 766b (p. 523). — II.
landgraf als f 1475, 518. — N. zu Lay
1537, 785 a. — von Boyneburg. —
Koch. — Hase. — Michel. — Ruf-
fus. — Schrendeisen. — von Uschlag.
Lund, ö. Kopenhagen, län Malmoehus,
südlichstes Schweden (Lundeß tuch)
591.
Lupi. Hermann pfarrer zu Wolfsanger
1447, 448. 449.
Lutgardis: Liutgardis.
Lutherische stände 791.
Luthgardis : Liutgardis.
Lutz, zu Ludwig, (Lotcze 497) Baum-
bach. — von Freyburg. — Hüns. —
Waßmuts.
M.
Maden amt und so. nahe Gudensberg.
Kaufunger lehengüter 598. 815.
Maden. Heinz landbesitzer zu Kaufun-
gen und s. frau Godeling 148J^, 543.
Magdalene Schrendeisen.
Magdeburg 725. 745. 776. erzbischof
zu — : cardinal Albrecht von Bran-
denburg (siehe auch Mainz).
Magersuppe (Marsoppe 522, Mager-
soppe 523). Konrad pleban zu Kau-
fungen 1481, 522. 523 (cleriker).
Georg pleban zu Heisa 1525, 757.
Magis. Heinrich, Kaufunger schultbeiss
zu Herleshausen 1446 — 1447, 445. 450.
Maguntinensis, Maguntinus siehe Mainz.
Main, fiuss siehe Frankfurt am — .
Mainz am Rhein (Mencz 426, Montze
568, Meiutz 766 b (p. 522). adjec-
tivisch: Maguntinus 446, Magunti-
nensis 472, Menczschiß 528, Mojruu-
tinus 558) 611. 612. 683. Mainzer
kir-che: patron: der heil. Martin
558. 559. 612 (apud arcem s. Mar-
tini), erzbischöfe (bischöfe, gnä-
dige herren), erzkanzler des Römi-
schen reiches durch Deutschland 426
—428. 451 (pp. 31. 33). 529— 53:-J.
536. 580. 587. 766 b (ii. 522). Dietrich
[von Erbach]. Berthold [von Henne-
berg]. Jacob [von Liebenstein]. Uriel
[von Gemmingen], cardinal, markgi-af
Albrecht von Brandenburg, ei-zbi-
schöflicher kanzler: licentiat Georg
von Helle, d i o e c e s e (bisthum, sedes)
428. 433. 446. 448. 449. 451 (pp.31.
36. 37. 39). 472—474. 479. 480. 487.
503. 512—515. 522. 527—533. 536.
540. 547. 548. 552. 553. 556. 558.
559. 563. 574. 576. 580. 581. 5ai.
592. 593. 595. 597. 599—605. Gü7.
610—614. 616. 640. 744. 745. 747.
757. St. p. 541. generalvicar 451
(p. 31). kirche des heil. Stephan
426. 427. 56ö. dechant: Johaun Gul-
denschaiff. scholaster: doctor Bern-
hard Groß, kirche und stift des
heil. Mauritius 757. 760. dechant :
Eberhard Schiesser, citrus der
dioecese 583a. richter der se-
des 484. dioecesanpriester: Jo-
hannes Keppigkin. Hermann Koch.
Johannes Koch. Heinrich (/uri'ifex.
Heinrich Thor werter. Johannes Fre-
deborn. Kurt Henk iß. Peter Sel-
heym. Konrad Steinkopf, dioece-
sancleriker: Michael Paffhen. Jo-
hannes Batten. Johannes Butel. Jo-
hannes Kleinkopf. Johannes Koch.
Hei nri ch Thorwerter. Johannes Fabri .
Thilemann Fentenent. Konrad Vot-
hauer. Hermann Günther. Jacob Hup-
pach. Adam Löhlbach. Konrad Ma-
gersuppe. Hennann Rengen. Johan-
Malsburg — Meysenbug.
601
nes Rulemann. Johannes Sander, ma-
jrister Konrad Stockhausen. Heinrich
Wakenfeld. Johannes Weinrich. Die-
trich Zahn. Heinrich Zimzenherg.
Heinrich Zipe. scholar: Happel
Batten. notar: Jo. AVigandi. laien
der dioecese: Johann Cantrifusor.
Hans Dippel. Hans Grunewald. Hans
Wickenants. die n ladt — 451 (p. 37).
reichstag zu — 683.
Malsburg wüste bürg, amt und ö. Volk-
marsen (Molßborgk 704, Maelsburch
761, Molsperg 766 b (p. 523)). die
von der — Kaufunger lehensmänner
zu Escheberg und Meiser 1527/28,
766 b (p. 523). von der — : Pelcke
conventualin, dann küsteiin zu Kau-
fungen 1509—1526, 601. 602. (>07.
704. 743. 757. 761. Silvester [doin-
herr zu Fritzlar; v. Speckmann 1753
(p. 21) sagt von ihm: „nupsit ob fa-
miliae defectum prolium; obiit 1564."]
1537, 789.
Man päpstlicher kanzleibeamter 1453.
480.
Mannsbach amt und onö. Eitcrfeld.
von Mansbach (Manspach). Konrad
(Kurt) ritter 1509, tJOo. 608 z.
Marburg a. d. Lahn, reg.->)ez. und sw.
Cassel (Margpurgk 574, Martpurgkh
659) 659. 668. ()87. 691. 692. 772.
786 z. 820 z. Stadt 763. Universität
763. der comthur [des Deutschen
ritterordens] 608 z. \iV\ov [der kirche]
der heil. Elisabeth 574. kugelhaus
763. landgi*äfliche kanzlei 588, 4.
hofrichter: Peter von Treisbach.
hausbesitzer : Kraft Rau zu Holz-
hausen.
Marenholtz (Morenholtz). Jürgen 1537,
789.
Margarethe (Margareta 5(Xj, Margarita
558, Mai-agareta (W)7, Margreta 786 z)
decanin zu Gandersheim 1445, 4iM.
conventualin zu Kaufungen 1509, 607.
— Beren. — Kole. — von Hohen-
stein. — von Hundeishausen. — von
Hunolstein. — ■ Khon. — von Schei-
dingen. — gräfin von Weilnau.
]Margwart. Hans colon des Konigelds-
gutes zu Heroldshausen 1454, 444. 486.
Marienmünster kloster bei Schwalen-
berg OSO. Detmold (Marienmunster)
607. professe: Hermann von Lemgo
alias Wegener.
Mark, grafschaft in Westfalen (Margk
719, Marckh 823). land 766b (p. 525).
772. grafschaft 821. 823. grafen von
der — 719. 817. 823. fürst Johann
(siehe Jülich).
Marsoppe: Magersuppe.
Martin V. papst als f 1527/28, 766 b
(p. 523).
Martin (Martinus 448, Mertin 449, Mer-
ten 673) pleban zu Wolfsanger 1447,
448. 449. — Schreiber zu Kaufungen
1517, 682. — Platzfuss. — Koler. —
Deinhard. — Olschleger. — Scheffer.
— Stotterjohan. — Wechman.
Martolff canonicus zu Kaufungen 1518,
683.
Mathia irrig für tom Thye siehe Thye.
Mathias (Mathis 642) Kalb. — Helt.
— Jude. — Rutolff.
Mathierfgroschen] 666.
Mathyes. Katharine pächterin des Kau-
funger hauses und gutes zu Zieren-
berg 1451, 468. 469.
Maulbronn reg. -bez. Neckarkreis nw.
Ludwigsburg, Würtemberg (MauU-
brun). abt des klosters 806.
Mauritius (Mauricius 785 a) rentschrei-
ber zu Dringenberg 1539, 805. —
Brenn le.
Maximilian I. Römischer könig 1500,
573. — II. Römischer kaiser 1566
—1575, 821. 823. 825.
Mechtilde (Mettildis 707, Methilt, Me-
thildis A2). 3 nonnen zu Kaufungen
12. jahrh.,1 A2. — nonne daselbst
13. jahrh.,] A2. — nonne daselbst
13. oder 14. jahrh.,] A2. — capla-
nisse und canonisse daselbst 1227,
39 a. — conventualin daselbst 1509,
607. — Pletten. ~ von Thye.
Mecklenburg (Meckelenborgh 636, Meg-
kclburgkh 659, Meckelnpurck 667).
Anna herzogin zu — , landgräfin zu
Hessen, [wittwe landgraf Wilhelms
IL] 1515—1517. 636. 647. 659. 667.
668.
Mevbarts. Jost, Kaufunger hofmann zu
Nieder-Zwehren 1528, 770.
Mevgcr. Johannes cleriker und notar
1506, 588, 5.
Meyl (Miel 569). Km-t bürger zu Cassel
und s. frau Cine Bnimmelmans 1462,
499. Johann bürgerssohn daselbst
[vielleicht der vorgenannten söhn]
1499, 569.
Meimbressen amt und ssw. Greben-
stein (Meynbressen 551, Meymbre-
schen St. p. 541). pfarrei 766 b (p.
525). rector der kirche des heil. Bo-
nifacius St. p. 541. plebane St. p.
552. Mathias Jude, von Krakouwe.
Johann Michel, besitzer : Thilo W^olff
von Gudenberg. geschoss 551.
Meintz: Mainz.
Meysenbug (Meysenbog 456, Meyse-
buch 576). Hermann hofmeister, mann
und vasall (par curiae) des stiftes
602
Meiser — Munden.
Kaufungen 1444 — vor 1456, 431.
490. Johann marschall und s. toclitcr
1449, 456. Johann haushofineister
1540, 806a. der — statte am Alt-
städter markte zu Cassel 575.
Meiser. [Ober-] amt und ssw. Hofgeis-
mar (Mescher, Meischera 766 b (pp.
523. 526)). guter des stiftes Kaufun-
gen 766 b (pp. 523. 526). lehensmän-
ner : die von der Malsburg. Heinrich
Beltzers.
Meissen a. d. Elbe (Meysßen 630). für-
stenthum 630. 632. markgraf : herzog
Greorg zu Sachsen, markgräßn: her-
zogin Elisabeth zu Saclisen.
Meyte. Johann 1462, 499 z.
Melbach. Johannes pleban der kirche
der heil. Katharine zu Eschwege 1463,
484.
Melsungen a. d. Fulda, reg. -bez. und
ssö. Cassel (Meisingen 729. Milsungen
825) 729. 826. bürgen Martin De-
genhard. von — : Heinrich Zipe.
Memmingen sw. Augsburg, reg. -bez.
Schwaben, Bayern 794 (p. 463).
Mencz: Mainz.
Mengershausen (Mengerashussen). Jo-
hannes bürgermeister zu Münden
1495, 556.
Menkel colon zu Sandershausen 1447.
448. 449.
Mentze : Mainz.
Merckel. Johannes niagister, canonicus
zu Cassel 1509, 600. 606 z.
Merich. Dietrich geschwomer des hofes
Herbede 1475, 517.
Merseburg a. d. Saale, provinz Sachsen,
[dioecese] 676.
Mersman (Merßman 622). Heinrich zu
Laer, geschwomer des hofes Herbede
1475—1512, 517. 622.
Merten, Mertin: Martin.
Messerschmidts : Mestmeckers.
Messich. Heinrich geschwomer des ho-
fes Herbede 1476, 517.
Messing (Messinck). (iert höriger des
hofes Herbede, dann der comthurei
Brakel 1475, 517.
Mestmeckers (Messerschmidts 766). Ger-
trud — von Münster, laienschwester
zu Kaufungen 1527, 766. 766 z.
Methildis, Methilt, Mettildis: Mechtilde.
Metze, zu Mechtilde, (Mecze 509)
Eichenberg. — Nolden.
Michaelis. Johannes präbendat zu Kau-
fungen 1525, 757.
Michel (Michaeli 737) Paffhen. — Hun-
gershausen.
Michel. Claus und Ludwig gebrüder zu
Heroldshausen 1523, 73il Claus allein
1524, 746. Johann geistlicher 1505,
582. Johann pfarrer zu Meimbreasen
1527/28, 766b (p. 525).
Milsungen : Melsungen.
Minden a. d. Weser, Westfalen (Myii-
densis 707). des Benedictinermönchs-
klosters der heil. Mauritius und Si-
meon abt: Uerhard.
Moguntinus siehe Mainz.
Molbach [wüstung] vor Ifta. zinsen des
Stiftes Kaufungen zu — 634 anläge.
Molferstedt : Mülverstedt.
Mol hausen : Mnhlhausen.
Moller. Henne einwohuer zu Kaufuugen
1450. 459. Hans zinsmann zu Her-
leshausen 1515, 642.
Mollinberg : Mühlenberg.
Molner. Kurt colon zu Walburg 1442,
424.
Molsperg, ^Molßborgk: Malsburg.
Mona.st.eriensis siehe Münster.
Monster: Münster.
Morenholtz : Marenholtz.
Mosel fluss (Mosel le) 525.
Mühlbach [amt und ssö. Homberg?]
(Mulbach 540, Mulinbach 551). Otto
von — Junker, Kaufunger lehens-
mann zu Ochshausen 1442 — 144B,
426. 431. 432. 439. als f 1451, 466.
Johannes Schreiber zu Fritzlar 1473,
516. Johannes canonicus zu Cassel
1486—1493, 540. 551.
Mühlenberg (Mollinberg) siehe üschlag.
Mühlhausen in Thüringen, reg. -bez. und
nw. Erfurt (Molhusen 458, Moel-
haueßen 7.33, Mulhausen 756) 744.
765. 756. 758. herzoglich Sächsischer
rath zu — : Hans von Schönberg.
schultheiss 756. rathsmeister: Johann
Stobenraueh. notar: Johannes Baus-
sel. Johannes Helniolt. bürger : Hans
Pfannschmidt. Konrad Schillinjf .
Heinrich Schweinberg. Johann Sto-
benraueh. wälirung 675 744. fruclit-
maß 458. 733. 744.
Mülverstedt amt und wnw. Langensalza
(Molferstedt 670). einwohner: Spitz-
nase.
Münden am zusammenfluss der Fulda
und Werra (Munden 52 a) 556. bür-
germeister : Johannes Mengershausen.
bürger 52 a.
Münster. Westfalen, (Mouasteriensis
605, Monster 766) 766. dioecese 605.
von — : (xertrud Mestmeckers.
Münstermaifeld kreis und so. Mayen
(Munstermeynfelt 42(i). dechant und
capitel 426. 427.
Mulbach, Muliubach: Mühlbach.
Munden: Münden.
N. — Ostia.
603
N. schuItheisB zu Lay 1537, 785 a. —
Ludwig daselbst 1537, 785 a.
Neße: Agnes.
Neti*a kreis und ssü. Eschwege (Netter).
Andreas von — 1545, 815. Kaufun-
ger lehensmann : Heinrich von Hohen-
stein.
Nette Hungershausen.
Netter: Netra.
Neuenhain (Nueheuhain). Henne und
Jost zu Eschenstruth 1505, 584.
Neustadt [vermuthlich Wiener-Neustadt
s. Wien] 807.
Nhunnelmum [Nonnenbaum ?] siehe Wal -
bürg.
Nickels. Claus [zu Gotha?] 1500, 571.
Nicolaus (Nicklaus 766 b (p. 525)) V.
papst 1447—1454, 446. 451 (pp. 32.
39.) 473. 474. 479. 480. 487. — [von
Caes] cardinalpiiester tit. s. Petri ad
vincula zu Rom, päpstlicher legat in
Deutschland 1451, 472—474. — päpst-
licher kanzleibeamter 1453, 480. —
Asclepius.
Nicoli. Hermann — von Zennem pro-
curator der propstei Fritzlar 1507,
692.
Nidda, grafschaft sw. des Vogelsge-
birges, Hessen (Niede 427, Nydde
636, Nida 796). graf zu — : gi-af Jo-
hann zu Ziegenhain 1443, 427. später
die landgrafen zu Hessen: Heinrich
III., Wilhelm II., landgräfin Anna,
Philipp und Wilhelm IV.
Nieder-Kaufungen : Kaufungen.
Nieder-Heroldshausen : Heroldshausen.
Niedermünster siehe Regensburg.
Nieder-Zwehren : Zwehren.
Nieste amt und s. Münden (Ny beste),
pfad nach Ober-Kaufungen 597.
Nolden. Henne zu Heisa und s. frau
Metze 1471, 609.
Nordshausen amt und sw. Cassel (Nor-
dirshusen). (Cisterciensemonnenklo-
ster). der [nonnen] von — land und
erbe 432.
Northeim n. Göttingen. Johann Opfer-
mann von — 806 b.
Norwegen (Norwegia). land 573. 574.
päpstlicher legat für - - : cardinal
Raymundus [bischof] zu Gurk.
Nuehenhain: Neuenhain.
Nürnberg, Bayern (Nürnberg 745,
Nürmburg 794 (p. 463), Nurmberg
812, Nurenbergk 813) 794 (pp. 461
—464). 812. 813. burggraf: niark-
graf Albrecht von Brandenburg,
reichstag zu — 812. 813.
Nusspicker. Georg schultheiss zu Cassel
1506, 588, 3.
0.
Ober-Kaufungen : Kaufungen.
Oberderod: Oberrode.
Oberfelden iiTig für Elferfelde siehe
Elverfeldt.
Ober-Heroldshausen : Heroldshausen.
Oberländische städte 794 (p. 462).
Obermünster siehe Regensburg.
Obemburger. H. kaiserlicher kanzlei-
beamter 1544, 814.
Oberrode a. d. Werra, amt und so.
Münden (Oberderod). besitz des Stif-
tes Kaufungen 766 b (p. 522).
Ochshausen amt und so. Cassel (Oxs-
husen 466, Ockeshusenn 598, Üxhu-
sen 766b (p. 526)). Kaufunger guter
466. 698. 766b (p. 526). 815, Kau-
funger lehensmänner: Otto von Mühl-
bach. Hans von Wildungen. Philipp
von Dalwigk und s. bmder [Bernd
Wolff?]. Colon: Henne Closße jun,
Ockhait: ückhait.
Oda (Uota AI) tochter [des grafen]
Dietmar und [Evas,] einer Schwester
der kaiserin Kunigunde, erste äbtis-
sin zu Kaufungen f [1035] Septem-
ber 19, AI. — nonne zu Kaufungen
[12. jahrh.,] A2.
Oedinghausen [hof, amt und nw. Zie-
renberg?] (Oedenckhossen). Heinrich
priester [zu Kaufungen?] 1471, 509.
Gestenreich erzherzogthum (Osterreich
786) 786. 821. 823. 825. erzherzöge :
kaiser Karl V. Maximilian 11.
Oliverius cardinalpriester tit. s. Eusebii
zu Rom 1473, 612.
01m: Ulm.
Olschleger. Martin, Kaufunger zins-
mann zu Gottern 1517, 670.
Oltz. Jodocus senior der kirche U. L.
F. zu Eisenach 1515, 642.
Opferman. Johann — von Northeim,
Schreiber [zu (iehrden] 1540, 806 b.
Oremus (Ormuß 565). Siegfried besitzer
des altares U. L. F. zu Kaufungen
als t 1449, 454. 1494/96, 555. vor-
mals glockenläuter und diener da-
selbst St. p. 562.
Organista. Konrad priester zu Grcben-
stein 1484, 528.
Oriel: Uriel.
Osanna Trenkelbach.
Osterhelle (Oesterheyl 766 z) Hausmaus.
Osterlint nonne zu Kaufungen [12.
jahrh.,] A2.
Ostia hafenstadt ssw. Rom (Ostiensis)
512. cardinalbischof : (jhiillermus.
604
Oswald ^- Reyne.
Oswald (Ostwalt 542) von Buttlar.
Oswaldt (Oßwaldt 630. Oswald 631).
Johann schul theiss zu Eisenach 1514
—1517, 630—6:52. 664. 668. 669.
Ottilienberg. Sanct — Ijei Sanct Otti- '
lien, amt und nw. Lichtenau (sanct
Othilienbergh 585, sanct Otilien 585 z).
die dem stifte Kaufungen gehörende«
dem Carmeliterkloster zu Spangen-
berg übertragene capelle nnd klause
auf dem — 585.
Otto (Otte, Otthe 425) priester zu Kau-
fungen [13. jahrh..] A2. — von Lö-
wenstein. — von Mühlbach. — graf '
zu Waldeck.
Oxhusen: Ochshausen.
P siehe B.
Quedlinburg reg. -bez. Magdeburg (Qua-
delnburg. Quadelburg 818). stadt und
äbtissin 596. 714. 715. 818.
Querenburg amt und so. Bochum, West- i
falen (Quembergk) 622. Johann zu '
— , geschwomer des hofes Herbede. '
B.
Rabe (Rave 485, Raw[e] 583 a) von
Pappenheim. — von Boyneburg, ge-
nannt von Hohenstein. '
Rade. Johannes vam — decau zu Eim- '
beck 1445, 433. 434. — Bischoff von
— irrig für Bischofferode.
Rademerade : Rommerode.
Ragusinus. Jo. päpstlicher kanzleibe-
amter 1503, 576 z.
Raymundus [Peraudi] cardinalpriester
tit. 8. Mariae novae, [bischof] zu
Gurk, päpstlicher legat für Deutsch-
land, Dänemark, Schweden, Norwe-
gen, Friesland und Preussen 1500 —
1509, 573. 674. 599.
Rappe. Stiftsgenosse und pächter des
hauses, hofes und Vorwerkes des Stif-
tes Kaufungen zu Hedemünden 1515,
635.
Rasoris siehe Scherer.
Ratzenberg (Ratzenberge 605). Jodocus
(Jost) wappner, vormals amtmann zu
Kaufungen 1509—1510, 599—602.
604. (J()5. 617.
Rau zu Holzhausen (Raw 785 a, Rawe
78(), Rauh 794 a). Adolf Statthalter
1536, 784. Kraft zu Marburg, anwalt
der Hessischen ritterschaft 1537, 785 a.
786. 786 z. 794 a. (siehe auch Holz-
hausen.)
Ravensberg grafschaft in Westfalen
um Bielefeld 719. graf zu — : fürst
Johann (siehe Jülich).
Rechberg. Philipp von — domdechant
zu Augsburg 1540. 806.
Rechberg (Reichl>ergh 806) siehe Wal -
bürg.
Rechfeld wüstung n. Walburg (Rich-
felde 511) 511. 766b (p. 525). Kau-
funger lehensmänner: alle von Bi-
schofferode.
Reckerode [amt Nieder- Aula?] (Recke-
rode 470. Regkerade 478. Reckrodt
766b (p. 526)). von R.: Georg auf
der Brandenburg 1451—1452, 470.
478. die von — Kaufunger lehens-
leute zu Herleshausen 1527/28, 766 b
(p. 526). Georg besitzer des dorfes
Herleshausen 1539, 804.
Redberch: Rettberg.
Regelint nonne zu Kaufungen (12.
jahrh..] A2.
Regensburg a. d. Donau, Bayern (Re-
genspurg 596, Regenßburgk 794 (p.
461)) 820. der Benedictinemonnen-
klöster Ober- und Niedermünster
äbtissinnen 596. 714. 715. 818.
Regenhard: Reinhard.
Regkerade: Reckerode.
Reichbergh: Rechberg.
Reichenbach [schloss, dorf und coni-
thurei des Deutschen ordens,] amt
und so. Lichtenau (Richinbach 511).
das gericht zu — 657. guter des
Stiftes Kaufungen im gerichte — 490.
511.
Reichenbach (Richenbach). Johannes
canonicus und plcban zu Kaufungen,
vormals rector der capelle des heil.
Nicolaus daselbst als -f 1484, 527.
Reifenstein [Cisterciensermönchskloster
jetzt domaine,] amt und s. Stadt
Worbis, Eichsfeld (Ryffinsteyn 4&4).
abt — : Heinrich.
Reim})old (Reinboldus A2) priester zu
Kaufungen [12. jahrh.,] A2. — zu
Nieder-Kaufungen 1443, 430 z.
Reimbold (Reymboldi 540, Reymolt
543, Reynbolt 770). Johannes prie-
ster, rector des älteres U. L. F. zu
Kaufungen 1486—1494, 539. 540. 543.
545. 546. 550. vormals rector: 552.
553. Eckel ein wohner zu Ober-Kau-
fungen 1490—1508, 545. 546. 597.
Johannes cleriker der Mainzer dioe-
cese 1509, (505. Sittich hausbesitzer
zu Heiligenrode 1510, 616. Kunz,
Kaufunger hofmann zu Nieder-Zweh-
ren 1528, 770.
Reincz: Rhens.
Reyne. Johannes vom — geistlicher
1450—1484, 460 z. 528.
Reinhard — Rom.
60B
Reinhard (Reynhardus 39 a, Regenhard
761) canonicus zu Kaufungen 1227,
39 a. — verst. caplan der äbtissin zu
Kaufungen 1526, 761. — besitzer des
altares s. Nicolaus daselbst 1527/28,
766 b (p. 525). — von Boyneburg.
— Brecht. — Degenhardi.
Reincke (Reyngke). Kaspar notar 1523,
727. 732.
Rekerode: Reckerode.
Ren. die — siehe Ober-Kaufungen.
Renenses siehe Rhein.
Rengen. Hennann — von Grifte cle-
riker der Mainzer dioecese und päpst-
licher notar 1525, 757.
Rengershausen amt und ssw. Cassel
(Rengeshusenn 598, Rengshausen
815). Kaufunger lehengut 598. 815.
Renß: Rhens.
Repsche. das — siehe Ober-Kaufungeu.
Rettberg (Redberch 522, Rethberch
523). Jacoba von — domina [cano-
nisse] des stiftes der heil. Pusinna zu
Herford 1481, 522. 523.
Retterode amt und s. Lichtenau (Re-
terade). Heinrich [von] — Junker
1445, 432.
Rhein, der — fluss (Ryn 521, Rein
794 (p. 469)). die 4 kurfürsten bei
dem — 557. pfalzgrafen bei — : Hans
herzog in Bayern, graf zu Spanheim,
kaiserlicher kainmerrichter des reichs-
kammergerichtes zu Speyer 1537, 794
(pp. 456. 458 — 460). Ruprecht herzog
in Bayern, graf zu Veldenz 1537,
794 (p. 469). Heinrich herzog in
Bayern, administrator der stifte
Worms und Freising 1542, 808. 811.
s. vetter Johannes herzog in Bayern
1542, 808. 811. — Ryns baerde
[ufer?] 521.
Rheinische (Rynsche 460, RinBig 466,
Renenses 503, Rynße 510, Rinisch
549). der — kreis 808. 812. dessen
vorstand 810. — räthe 789. 813. —
gesandte und botschafter 812. 813.
— gülden 430. 436. 437. 454. 460.
466. 496. 501. 503. 505. 510. 519.
521^. 537. 541. 548. 549. 551. 554.
571. 572. 584. 586. 587. 589. 591.
594. 607. 614. 623 a. 625. 629. 678.
679. 726. 727. goldgulden 729.
Rhens am Rhein, amt und so. Coblenz
(Renß 785, Reincz 786 z). landgräflich
Hessischer amtmann zu — [Cölnische
Stadt als pfand in Hessischer hand]
785. 785 a. 786. 794 a. Hederich von
Kaienberg zu schloss Hohenstein 786 z.
794 a. Hederich von Kaienberg zu
schloss Hohenstein 786 z.
Rhoma: Rom.
Rhommerade: Rommerode.
Rhön (Rohen 765). Johann bürger zu
Cassel 1503—1527, 575. 765. s. frau
Margarethe 1503, 575.
Rhüden [wohl Gross-] amt und s.
Bockenem, kreis Marieuburg, reg. -bez.
Hildesheim (Rüden) 588, 1. pfar-
rer: Thilemann Brungherdes.
Ribisch (Rybyczsch 742). Philipp von
— herzoglich Sächsischer rath und
amtmann zu Herbsleben 1524, 735.
742.
Richard (Richardus) Seßes.
Riehen. Theplo pastor zu Kaufungen
1509, 601. 602. 604.
Richenbach, Richinbach: Reichenbach.
Richfelde: Rechfeld.
Riciis. de — [päpstlicher kanzleibeamter]
1453, 480.
Ricke (Rycke). Ditmar 1521, 713.
Riedesel (Rietesel 763. Ritessel 763 z).
Hermann d. ältere, erbmarschall zu
Hessen 1527, 763.
Ryffinsteyn : Reifenstein.
Rinisch, Rynsche, Rinße: Rheinische.
Rinteln a. d. Weser (so. Minden), kreis-
stadt des reg.-bez. Cassel. [Cister-
ciensemonnen] kl oster 707. äbtissin:
Mechtilde Pletten. kellnerin 707. pro-
f essschw ester : Anna Wippermans.
Ryß [Rieß?]. Peter procurator der
propstei Fritzlar 1507, 592.
Ritte [Alten- oder Grossen-? beide]
amt und sw. Cassel (Ritta 766 b (]).
525)). Zinsen [aus Kaufunger gutem]
dem dechanten zu Frankfurt am Main
zustehend 766 b (p. 525). Henne von
— landbesitzer zu Nieder-Zwehren
1446, 439.
Roddeman landbesitzer zu Walburg
1484, 526.
Roder. Jolianncs notar [zu Fritzlar?]
1445, 434.
Rodiger: Rüdiger.
Röthl- Münster: Rottenmünster.
Rohen: Rhön.
Rom (Rhoma 573, Roma 576) 496. 512
—515. 518. 573. 576. päpste 480.
574. t Johann XXII. f Martin V.
Nicolaus V. Paul II. Sixtus IV. In-
nocenz VIII. Alexander VI. Julius
II. Leo X. Clemens VII. der apo-
stolische stuhl 451 (p. 32). St. p. 554.
Römische kirche 472. 512- 515. 574.
794 (pp. 458. 459). Römische curie
451 (pp. 32. 37). 527. 552. 553. 574.
607. Römische kirchen: die s.
Peterskirche (apud s. Petrum) 44(i
(siehe 451 p. 34). 480. 487. 573. 576.
s. Petri ad vincula 473. 474. 725.
745. 776. s. Mariae in Porticu 513—
606
Kommerode — Sachsen.
515. s. Mariae novae 573. 574. s.
crucis in Jerusalem 512. s. Luciae
in Septasolis (Septisolio 512 n. 2)
512. 513. 8. Eusebii 512. cardi-
näle 574. cardinalbischöfe : Guiller-
mus. Alanus. Philippus. cardinal-
priester: Angelus. Oliverius. Albrecht
markgraf von Brandenburg erzbischof
zu Mainz. Nicolaus [von Cues]. Ray-
mund [bischof] zu Gurk. cardinaldia-
Conen: Johannes. Baptista. — Late-
ranensisches concil 446 (siehe 451
p. 84). Römisches reich siehe
Deutschland, Gallien und Arelat.
Rommerode amt imd ssw. Grossalme-
rode (Rademerade 511, Rhomme-
rade 526). feldmai-k 526. guter des
Stiftes Kaufungen 511.
Roringen amt und nö. Göttingen. Ber-
thold von — wappner 1509, 607.
Rotenburg a. d. Fulda, reg. -bez. und
88Ö. Cassel (Rottenberg), s. Georgs
altar 691.
Rotenmönster: Rottenmünster.
Rothe (Rotha). Hans und s. frau Chri-
stine 1518, 694.
Roting (Rotingk). Hans, Kaufungcr
zinsmann [zu Heroldshausen] 1517,
670.
Rottenberg: Rotenburg.
Rottenmünster o})eramt und ssö. Rott-
weil, Würtemberg (Rotenmönster 596,
Röthl-Münster 714, Rothenmünster
818). äbtissin 596. 714. 715. 818.
Rüden: Rhüden.
Rudolf (Rudulphus 503, Rudolphus 576)
I. kaiser 1527/28, 766b (p. 521—623).
— fürst von Anhalt. — Blickers-
hausen. — von Boyneburg. — von
Hopf garten. — Schenk.
Rudolff. Henne einwohner zu Kaufun -
gen 1489, 548.
Rüdiger (Rodiger 516) Balhorn.
Rüdiger (Rudiger). Ciriacus zu Harles-
hausen und s. frau Katharine 1509,
606.
Ruffus. Ludwig landbesitzer zu Nieder-
Heroldshausen um 1450, 461.
Rügen (Rugia) 745. fürst zu — : mark-
graf Albrecht zu Brandenburg.
Rugkeweg siehe Herleshausen.
Ruhr, die — tiuss in "Westfalen (Rure)
766 b (p. 525).
Ruland (Rulandus 725, Ruelandt 73())
Ruland.
Ruland (Roland 567, Rolandi 599, Rue-
landt 646, Rulandts 653, Rulandi 694).
Ruland stiftsamtmann zu Kaufungen,
lehensmann eines stiftshauses und liofes
zu Ober-Kaufungen 1514—1528, 631.
644. 646. 653. 656. 659—661. 666.
670. 671. 675. 682, 681. 687. 690—
692. 694. 695. 705. 710. 716. 717.
721, 724—726. 728. 730. im. 736.
744. 747. 748. 752. 769. 766 b (p. 526).
s. fi'au 671. 691. Heinrich doctor jur.
canon., dechant der s. Martinskirche
zu Cassel 1498—1509, 567. 668. 599—
602. 611. Jost besitzer des altares dea
heil. Stephan zu Kaufungen 1527/28.
766 b (p. 525).
Rulemaun. Johannes cleriker der Main-
zer dioecese, kaiserlicher notar 1509.
607.
Rummel. Hans Colon des Komgelds-
gutes zu Heroldshausen 1454, 444.
486.
Runemann. Heinrich landbesitzer zu
Harleshausen 1509, 606.
Ruprecht kaiser 1527/28, 766 b (p. 523).
— pfalzgraf bei Rliein, herzog in
Bayern.
Ruschenberg. Johannes priester 1445 —
1453, 485. 481.
Rusteberg amt und wnw. Heiligenstadt
(Rusteberge 520). Hennann [von]
Ru8t[eberg?] wappner, schultheiss zu
Flarchheim 1453, 484. Heinrich von
— zw. 1466 und 1478, 520.
Ruß. Peter — von Worms, einwohner
zu Fritzlar 1494. 558.
Rutolff (Ruttoll 642). Ditzel, Hans der
jüngere und Mathis, Kaufunger zins-
leute zu Herleshausen 1515, 642.
s.
Sababurg, früher Zapfenburg, laad-
gräfliches jagdschloss im Reinhards-
walde, amt und nnw. Veckerhageu
a. d. Weser 797.
Sachs. Johann registrator 1527, 766 a.
Sachsen (Saisßin 485, Saxonia 576,
Saxen 631). herrschaft 576. kurfür-
stenthum 824. fürst^nthum 630. 632.
633. 775. kurfürst und fürsten zu —
668. die gnädigen herren von — 571.
572. 631. 632. 663. 664. 667. 669.
herzogthum 576. herzöge zu — , land-
grafen in Thüringen, markgrafen zu
Meissen: Wilhelm [III.] 1448-1454,
452. 485. Johann (Hans) 1515—1517,
633. 663. kurfürst Friedrich, bruder
Johanns 1515, 633. Georg 1503—
1586, 577. 733. 735. 742. 749. 754'
756. 758. 774. 777. 779. 780. 781
(ungenannt). 784. herzogin Elisa-
beth zu — , laudgräfin in Thüringen,
markgrähn zu Meissen, geb. land-
gräfin zu Hessen [schwester landgraf
Philipps] 1586, 781—783. — kanzler
des herzogs Georg 777. rathe des-
Sachsen — Schoiuburg.
607
selben 754. Georjf von Wiedebach.
doctor Henning Bode. Sächsisches
recht 750.
Sachsen (Sachssen). Heinrich van der
— canonicus zu Fritzlar 1495, 559.
Sayn (Seyne 432, Seyn 4S5, Sein A 3).
Hertha von — äbtissin zu Kaufungen
1 1442 juni 10, A3, als t 1445, 432.
435. 1451, 470. 1494/95, 555.
Salcza, Salcze: Langensalza.
Salomo Dieckmann.
Sander (Sanderus). Johannes cleriker
des Mainzer bisthums und päpstlicher
notar 1505, 5&A. priester 1524, 736.
Sandershausen a. d. Fulda und Nieste,
amt und ö. Cassel (Sanderßhiißen
448). feldniark 448. 449. land des
landgrafen 448. 449. Kaufunger gu-
ter und rechte 76Gb (p. 523). hof
und zehnten 629. landbesitzer: die von
Ahnaberg. die von Breitenau. die
von Breitingen. Johann Dippel. die
Landvog^en. Henne Liphardes. Wiß-
gerl)er. hofmann des Kaufunger ho-
fes: Schefferhen. colon: Menkel. der
pfarrer und des j)farrers wiese 448.
449. flumamen: das Brcvdichen, in
den Kortzen 448. 449. auf dem Hoen-
rode, gen. die Freie breite 499. 569.
Sandershausen (Sanderßhusen 737) irrig
für Hungershausen.
Sannebach: Sonnebach.
Saxo. Albert hufenbesitzer zu Nicdor-
Heroldshausen um 1450, 461.
Seaputius. D. päpstlicher kanzleiboam-
ter 1503, 576 z.
Schachten amt und sw. Grel)enstein.
von — : Johannes canonicus zu Fritz-
lar 1495, 559. Heinrich \vai)pner 1509,
601. 602. 604.
Scharfenstein (schloss ssw. des im amte
und sw. von Stadt Worl)is gelegenen
dorfes Beuren, Eichsfeld (Scharffe-
st ein 572). Hans [von] — Junker 1500,
571. 572.
Schedvngen : Scheidingen.
Scheffer (Schepffcr (>87). Martin, toc^h-
tersohn Henne Iludes, 8j)äter bürger
und rathsknecht zu Cassel 1453 —
1470, 482. 508. Hans 1510, 616. Si-
mon. Kaufunger untersasse zu Eschen-
struth 1515—1518, 646. (U7. 657 z.
659—661. 672. 686. (>87. (W9— 691.
Schefferhen hofmann des Kaufunger
hofes zu Sandershausen 1514, 629.
Scheidingen amt und n. Werl, West-
falen (Scheidenn 766, Schedvngen
76(»z). Margarethe von — laien-
schwester zu Kaufungen 1527, 766.
766 z.
Schenk (Schenck 763, Senc 763 s). Ru-
dolf 1527, 763. landgräflicher rath
])eim reichstag zu Nürnberg 1543,
813.
Schepffer: Scheffer.
Scherer (Rasoris 527, Scherrer 629).
Johannes priester, rector der capelle
des heil. Nicolaus, beneficiat und vi-
car der kirche des heil, kreuzes zu
Kaufungen 1484—1485, 527. 529—
533. 536. Paul 1528, 770 z.
Schyberrich 457 z.
Schiesser (Schisser 721, Schießher 760).
Eberhard dechant der kirche und
des Stiftes des heil. Mauritius zu
Mainz und bositzer der präbende des
altares s. Benedicti zu Kaufungen
1522—1526, 721. 728. 745. 757. 760.
Schild. Dietrich zu Spangenberg 1499,
568.
Schilderode wüstung wsw. Ober-Kau-
fungen. Kaufunger lehengüter 598.
815.
Schilling. Konrad bürger zu Mühlhau-
sen 1524, 747.
Schlegel (Siegel 786, Schleger 786 z).
Hartmann besitzer zu [vonV] Gemün-
den, anwalt der Hessischen ritter-
schaft 1537, 785. 785 a. 786. 786 z.
794 a.
Schlencke (Schlenck 572). Claus bür-
ger zu Gotha 1500, 571. 572.
Schmalkalden s. des Inselbergs im Thü-
ringer wald, kreisstadt des reg. -bez.
Cassel, (Smalkalden 535, SmaLlJkalde
791) 535. 791. amtmann: Hans von
Bovneburg.
Schmult (Smedt 465, Fabri 523, Smed
543). die — gutsbesitzerin zu Her-
leshausen um 1450, 465. Henne ein-
wohner zu Kaufungen 1489, 543. Jo-
hannes cleriker und notar daselbst
1481—1490, 523. 543. 545. 546.
Schmincke (»Smyncke 766 z). Barbara
- - von Cassel, laiensch wester zu Kau-
fungen 1527, 764. 766. 766 z.
Schneeberg im Erzgebirge, Sachsen
(Sniberger 671, Schniberger 766 b
(p. 521)). Währung 645. schock [leichte
groschen] 634 anläge. 644. 648. 650.
653. 658. 665. 671. 695. 732. 733.
743. 744. 758. 766 b (pp. 521. 525).
Schönberg (Schonbergk). Hans von —
herzoglich Sächsischer rath zu Mühl-
hausen 1525, 756.
Schönst«dt amt und nw. Langensalza,
der wirth zu — 588, 6.
Scholl. Dietrich vicar der vicarie der
heil. Felix und Regula in der Stifts-
kirche U. L. F. zu Eisenach 1515,
642.
Schomburg (Schomborg). Thilemann
i'yOH
SchonV)ergk — Soest.
rector der capelle s. Benedicti zu
Häufungen [vor 1432.] St. p. 5«>2.
Schonliertf k : Schonberff .
Schotte (Schott »)!) von Elverfehit.
Schrader. Heinrich laie 15C)9, VA)1.
Schrauten)>ach (Schrauttennbaeh). Bal-
thasar anitniaiin zu Giessen und s.
frau 1518, f>91.
Schreckenborger [schwere jjroschen] 684
anläge.
Schrendeisen (Sclirendisen 504. Schrin-
yßen f>71, Schryntiseren f>iK5z). Lud-
wig bürger zu Gudensberg. s, frau
Anna und kinder Johann, Kourad,
Job und Magdalene 14<>8, 504. Lud-
wig der ältere 1505, 58il Konrad
doctor und canonicus [zu Cassel?]
15(J5, 588. Jol» bürger zu (.^assel,
Schwager des amtmanns Kuland zu
Kaufungen 1507—1518. 594. «71. 095.
Schröder [SchniderV]. Heinrich land-
besitzer zu Harleshausen 15(J9, G0().
Schuchworte. Hans 1446, 442.
Schürmann (Sch&rniann). Peter zu
Wickenrode und s. frau Else 1452,
475.
Schüssler (Sch&lieler): Hermann haus-
und hofl)esitzer zu Wickenrode 1452.
475.
Schützeberg wüstungnö.Wolfhagen, ehe-
mals sitz eines erzpriesters (Schuccze-
berge). Heinrich von — magister
1446, 486.
Schwantlogel. Heinrich [zu Gotha V] 1500.
572.
Schwarzkoppe (Swartzkoj)pe) Kaufun-
ger zinsmann zu Heroldshausen 1517.
670.
Schweden (Suotia). land 578. 574. päpst-
licher legat für — : cardinal fUy-
mundus, [bischof] zu Gurk.
Schwehiberg. Heinricli bürger zu ]Mühl-
hausen 1524, 744.
Schwitzer. l.'U-ich bürger zu Gotha 1500,
571. 572.
Sclavi 745. herzog der — : markgraf
Albrecht zu Brandenburg.
Sebastian (Sebastianus 676) Gerhardi.
— Gothardi.
Sebeken. Kuno zu "Wanne, geschwonier
des hofes Herbede 1512, 622.
Seidenschwänze, die -- (Sydenswencze)
ehemalige besitzer eines antheils am
Kaufunger zehnten zu Bettenhausen
1468, 504.
Seyfert pfarrer zu Walburg 14H4, 52(i.
Seiling. Heinrich einwohner zu Fritzlar
1494, 558.
Sein, Seyn, Seyne: Sayn.
Seid kaiserlicher kanzleibeamter 1568,
820.
Sele. Hermann colon des Komgelds-
giites zu Heroldshansen 1454. 444.
486.
Seiehecke (Seieecke 42.'>. Sehet hegkin
489) siehe Nieder-Z wehren.
Selheym. Peter priester des Mainzer
Y>isthum8. vicar zu I^ichtenau 1490.
544. 547.
Sei liehen. Konrad vicar zu Fritzlar 1473,
516.
Seltzer. Kurt Kaufunger zinsmann [zu
Heroldshausen] 1517. 670.
Sengisch (Sengich) siehe Herleshauseu.
Septa.solis (Se]>tisolio). kirche s. Lncia
in — siehe Koni.
Servatius Zunen.
Seßes. Richai*d geistlicher designirt [zum
frühmesser] an der kirche des heil.
Georg zu Kaufungen 1499. 5<>8.
Sibel. Konrad pfarrer zu Wolfsanger
1527/28, 766 b (p. 525).
Syburg (Syborge). Anna weingarten-
besitzerin zu Lay 1482, 525.
Sichelstein amt und ssw. Munden (Si-
chelnstein), das gericht — 7661) (p.
522).
Sicilien. beide — 786. könig: kaiser
Karl V.
Sidenbin. Thilemann dechant [zu Cassel]
1446, 486.
Sydenswencze : Seidenschwänze.
Siegeln ehemals dorf, jetzt hof Siegels-
hof, nahe nö. Herleshausen, feldmark
471. weg nach Brandenfels 471.
Siegfried (Syferd 454, Siffirt 544, Sif-
fridus 579. Sigefridus A 1, Syfridus
St. p. 562) Bemhardes. — Kunuz.
— Tentzer. — Himpe. — Hoemans.
-- '^ofemann. -- Oremus.
Siegi.iund (Sigißmundus 766 b (ji. 528),
Sigmunt 806 a) kaiser 1527/28, 766 b
(p. 528). — von Boyneburg.
SifFerdcs. Hermann lehensbesitzer zu
Wttlburg als f, und s. söhn Eckhard
1454, 554 (siehe Berichtigungen zu
dieser urk.).
Silvester von der Malsburg.
Simon (Symon 6(>j) Elgei-shausen. —
Sehe ff er.
Sittich von Berlepsch. — Reimbold.
Sixtus IV. papst 1478—1484. 512—515.
622. 528. 527. 529.
Slavonien (Schlavonien 821, Sclavonien
828) 821. 823. 825. könig von — :
kaiser Maximilian II.
Smalkalde, Smalkalden: Schmalkalden.
Smed, Smedt: Schmidt.
Smyncken: Schmincke.
Soest reg.-bez. und n. Arnsberg, West-
falen (Soste) 766. Katharine Ewalds
von — .
Sommer — Styme.
609
Sommer (Szommir 705). Hildebrand
bruder des Canneliterklosters zu
Cassel, prior zu Spangenberg 1506
—1520, 585. 655. 693. 706. 708.
Sommering (Sommeringk). Johannes
doctor juris utriusque, canonicus der
kirche s. Severi zu Erfurt, Siegelbe-
wahrer der erzbischöflichen curie da-
selbst 1504, 581.
Sonnebach (Sannebach 485). Dietrich
pfarrer (pastor) und canonicus zu
Kaufungen 1452—1471, 476. 485.
510.
Soi)hie (Sophia 482, Sopphye 496) nonne
zu Kaufungen [12. jahrh.,] A2. —
von Hebel. — von Wertheim.
Soste: Soest.
Spangenberg kreis und osö. Melsungen
(Spangenbergk 568). kloster des Or-
dens U. L. F. vom berge Carmel
495. 498. 500. 585. prior: bruder
Ditmar. Konrad Wartberg. Hilde-
brand Sommer, convent 498. 500.
die klause vor — [d. h. auf dem
sanct Ottilienberg, siehe dort] 585 z.
einwohner: Dietrich Schild.
Spangenberg (Spangen])ergk). Hans Co-
lon zu Nieder-Kaufungen 1494/95,
555.
Spanheim, graf zu — : Hans pfalzgraf
bei Rhein, herzog in Bayern (siehe
Rhein).
Spanien (Hispanien 786) 786. könig
von — : kaiser Karl V. Spanier
(kiiegsvolk) 806.
Speele a. d. Fulda, amt und sw. Mün-
den (Speel). guter des Stiftes Kau-
fungen: der Speelhof und der zehnte
zu — 766 b (p. 526). lehensmann:
Philipp von Dalwigk und s. *^»ruder
[wohl Berndt Wolff].
Speyer am Rhein, Rheinpfalz, Bayern,
(Spevr 786, Spira 819 z) 771. 785 z.
780. 787 z. 794 (p. 463). 794 a z. 806.
809. 814. 816. 819 z. 821 z. 823. kai-
serl. reichskammergericht zu — 771.
785. 785 a. 786. 786 z. 787. 788. 793.
794. 797. 806. 806 a und b. kaiser-
licher kammerrichter 785 a. 794 a. 806 a.
Johann pfalzgraf bei Rhein, herzog in
Bayern, graf zu Spanheim, reichs-
tag zu 763. 771. 808. 812.
Sperling. Hans vormals hufenbesitzer
zu Heroldshausen 1450, 458.
S]) icher. Eucharius dechant der kirche
U. L. F. zu Eisenach 1515, 642.
Spiegel (Spigell). Johann erbmarschall
des Stiftes Paderborn 1540, 806b.
Spies. Heinz zu Kaufungen und s. frau
Gertrud 1490, 545. 546. deren toch-
ter Barbara Breidenbach und Schwie-
gersöhne Heinz Barbe und Hans
Breidenbach zu Eschenstruth.
Spira. Berthold von — zu Grossen-
Gottem 1454, 444. 486.
Spira: Speyer.
Spitznase (Spitzenase 458). Albrecht zu
Heroldshausen und s. söhne Hans,
Christian und Berthold erblehenbe-
sitzer zu Heroldshausen 1450, 458.
Heinrich vormals hufenbesitzer da-
selbst 1450, 458. — Kaufunger zins-
mann zu Mülverstedt 1517, 670. —
amtmann zu Heroldshausen als f 1525,
758.
Sponsi. Johannes pleban der altstadt
Cassel 1484, 530 z. 531z. 532. 533.
Sporer. Lorenz bürger zu Cassel 1503,
575.
Staufenberg (Stoiffenberg). Johannes
1484, 530. 581.
Steyermark (Steyr 823) 821. 823. 825.
herzog: kaiser Maximilian IL
Stevfinbul. Hermann einwohner zu Esch-
wege 1453, 484.
Steinbach (Steymbach 547). Hans [zu
Kaufungen] 1490, 544. 547.
Steynenstock (der steyne Stock 634 an-
läge) siehe Herleshausen.
Steiner siehe Ober-Kaufungen.
Steinfeld (Steynfelt). Kunz einwohner
zu Ihringshausen 1447, 448. 449.
Steynguart : Steinwart.
Steinholz siehe Walburg.
Steinkopf (Steynkop). Konrad priester
der Mainzer dioecese 1484, 527.
Steinmetz. Herbord notar 1484 — 1485,
529—533. 536 (p. 155). — Kaufun-
ger zinsmann [zu Heroldshausen]
1517, 670.
Steinwart (Steynguart 725). Konrad
canonicus zu Fritzlar 1509 — 1523,
611—613. 618. 725.
Steling (Stelingk). Kurt, Kaufunger
zin.smann [zu Heroldshausen] 1517,
670.
Stephan (Steffen 783) von Bischoffe-
rode. — Keine.
Stettin a. d. Oder, Pommern 745. her-
zog: markgraf Albrecht von Bran-
denburg.
Stidejohan (Stydejohan 678). Konrad
(Kurt) bürger zu Grebenstein und
Kaufunger lehensmann zu Franken-
hausen 1517, 678—680. 1527/28, 766 b
(p. 526).
Stiepel (Stypel) amt und nö. Hat-
tingen a. d. Ruhr, Westfalen 622.
einwohner: Erley.
Styme. Hans zu Grossen- Gottern, vor-
mals Colon zu Ober-Heroldshausen
144Ü, 443.
39
610
Stohenrauch — Walburg.
Stobenrauch. Johann })ürger und raths-
meister zu Mühlhausen 1524, 744.
Stockenrath (Stoickenrath). Heinrich
pfarrer zu Dömhagen 1525, 753.
Stockem. die — landbesitzerin zu Kau-
fungen 1489, 543.
Stockhausen wüstung zwischen Dissen
und Besse. amt Gudensberg (Stochu-
senn 598). Kaufunger lehcngüter 598.
815.
Stockhausen [Stammsitz des geschlech-
tes wahrscheinlich dorf Stockhausen
s. Göttingen] (Stockhusen 599). Hein-
rich von — wappner 1509, 599. 600.
Konrad magister, cleriker der Main-
zer dioecese 1525, 757. [ob Konrad
auch zu dem adligen geschlechte ge-
hörte, ist nicht festzustellen, v. Butt-
lar Stammbuch hat ihn nicht.]
Stoickenrath : Stockenrath.
Stoiffenberg : Staufenberg.
Stotterjohan. Martin [ob = Martin
Wechmann?] 1517, 673 z.
Strom ans hof zu Herleshausen 732.
Suetia: Schweden.
Surbecken. Johannes landbesitzer zu
Cassel 1497, 564.
Sussentrunck landbesitzer zu Harles-
hausen 1509, 606.
Sweymen. Johannes ideban zu Waldau
1452, 479.
T siehe D.
U.
Uckait (Ockhait 787 n). Hans geschwor-
ner kammerbote des reichskammer-
gerichtes 1537, 78()z. 787.
Udalricus: Ulrich.
Ulm a. d. Donau, Würtemberg (THma
574, 01m 591) 574. die von — 794
(p. 463). 806. bürger: Lutz von Frey-
burg. Ulmer barchent 591.
Ulnrade siehe Wan)urg.
Ulrich (Udalricus 786) Vambüler. —
Schwitzer. — herzog von Würtem-
berg.
Umbach wüstung, jetzt wiesenginind sw.
nahe Heiligenrode, freier hof in der
— 616. hofbesitzer: Andreas Fritz-
lar. Eskuche.
Umbach. Kurt landbesitzer zu Xieder-
Zwehren 1445, 432.
Ungarn (Hungern 786) 786. 812. 821.
823. 825. künig: kaiser Karl V. Ma-
ximilian II.
Uota: Oda.
Urban Henkel.
Uriel (Oricl 6(J4) erzbischof zu Mainz,
erzkanzler in Deutschland, kurfürst
1509—1510, 604. 605. 611—613.
618.
Uschlag amt und ssw. Münden (üß-
lacht 481, Ußlagk506) 766 b (p. 522).
Ludwig von — priester zu Kaufun-
gen 1452—1453, 475. 481. vormals
besitzer des altares der heil. Kuni-
gimde 1471, 509. Kaufunger lehen-
güter 766 b (p. 526). lehensmänner :
alle von Berlepsch. der Kaufunger
bergzehnte in der feldmark zu —
506. 560—562. 766 b (p. 526). lehens-
mann desselben: Sittich von Ber-
lepsch. bergnamen : Mühlenberg,
Heinberg, PfafPenstrauch 506.
Uslar nw. Göttingen, reg. -bez. Hildes-
heira (Ußeler 477). Ernst von —
amtmann zu Tham8))rück 1447 —
1452, 447. 477.
UfUacht, IJßlagk: Uschlag.
Uxhusen : Ochshausen.
T siehe F.
W.
W. notar [in Fritzlar?] 1465, 502.
Wacker. Konrad (Kurt) priest-er, cano-
nicus und stiftskellner im hofe zu
Kaufungen 1453—1471, 483. 503.
507. 509. 510.
Wackermaul (Wackermul). Claus, Kau-
funger zinsmann [zu Heroldshausen]
1517, 670
Wael. Johann geistlicher vor 1524, 738.
Wakenfeld [Wachenfeld?] Heinrich cle-
riker der Mainzer dioecese, kaiser-
licher notar [zu Cassel?] 1446. 436z.
Walburg a. d. Wehre, amt und ö. Lich-
tenau {Walberge 526, adjectivisch :
Walbersch 589) kirche 526. ple-
])ane 526. 536 (p. 155). Seyfei-t. Ja-
cob Huppach. Kaufunger guter
und zehnten 424. 537. 589. 76(>b
(pp. 525. 526). das Theilwiesengut
554. zehnte der pfan'ci 526. Speicher
und Zehntscheunen 537. 589. Kau-
funger lehensmänner: alle von Bi-
schoffemde. Heimbrod von Huudcls-
hausen. landbesitzer: Roddeman.
Heinz Vaupel. die Vollender, oolon:
Kurt Molner. die von — (ge-
meinde) 52(>. ein wohner: meister
Wenzel Glesener und s. fi*au Else.
Hennann und Eckhanl Sifferdes.
Henne und Folkenand Heyn, berg-
und flurnamen: der kalte Heister
511. der Rechberg, Nhunnebaum.
Steinholz. Ulnrade, Hasenberg, Eisen-
berg, fusspfad nach Cassel 526.
fruchtmaß 537. 589.
Waldau — Werentrudis.
611
Waldau amt und ssö. Cassel ("Walde)
479. plebau: Johanues Sweymen.
AValdeck. fürstenthum (Waltegken 528,
Walldecke 817 (p. 490)). besitzungen
des Stiftes Kaufungen in der herr-
schaft — G40. 641. 766 b (p. 525).
grafschaft 641z. Otto [III. zu Lan-
dau?] graf zu — 1443, 426. 427.
[s. tocbter?] Elisabeth gräfin zu — ,
äbtissin zu Kaufungen 1442 — 1495,
424—427. 427 a und b. 429. 431—
434. 436. 437. 439. 441. 442. 447.
453. 458. 460. 463. 466. 470. 471.
478. 482. 485. 488. 492. 496. 497.
499. 501. 504—506. 510. 511. 519.
522—525. 528. 537. 541. 542. 549.
555. 557. als f 1498, 667. 1507, 590.
594. 1510, 615. 1553, 817. (siehe
auch Elisabeth.)
Waldenstevn : Wallenstein.
Waldesch amt und ssw. Coblenz (Asche)
766 b (p. 523).
Walldecke: Waldeck.
Wallenstein amt und ssö. Hombcrg
(Waldensteyn 492). von W. : Hans
1457, 492. Konrad hofmq^ster und
hofrichter 1506—1515, 588. 646.
Waltegken: Wal deck.
Walter. Johann stiftsherr zu Kaufungen
1471, 510. Johann doctor der rechte,
landgräflich Hessischer rath beim
reichstage zu Nürnberg 1543, 813.
Wände: Wanne.
Wangenheim. Claus von — ritter 1450,
458.
Wanne landkreis und nö. öelsenkirchen,
Westfalen 622. einwohner: Kuno
Sebeken.
Warburg a. d. Diemel, reg.-bez. Min-
den, Westfalen (Warbercksch wor-
czeln) 676.
Wartberg. Konrad prior des Camie-
literklosters zu Spangenberg 1460,
498.
Wartburg, die — bei Eisenach (Wart-
berg) 452. amtraann zu der - - 633.
Wartha a. d. Werra, amt nnd wnw.
Eisenach (Wartt) 634 anläge, die
männer des klosters Kaufungen zu
— 638.
Waßeme. in dem — siehe Lay.
Waßmuth. Jost, Kaufunger stiftsmann
zu Ober-Eisungen 1522, 717.
Waßmuts. Lutz landbesitzer zu Hai'les-
hausen 1509, 606.
Wecczenhusßen : Witzenhausen.
Wechman. Martin von Cassel 1517, 673.
(siehe Stotterjohan.)
Wegelappe. Jacob kaiserlicher notar
1443, 480 z.
Wegener. Hermann — von Lemgo prie-
ster zu Kaufuiigen 1509, 605. Her-
mann von Lemgo alias — professe
des klosters Marienmünster 1509,
(507.
Weginrode irrig für Geringrode (siehe
Gemrode).
Wehre (Weehre) bach 526. siehe Wal-
burg.
Weida amt und onÖ. Neustadt a. d.
Orla, S. -Weimar-Eisenach 633.
Weydeludt. Hermann magister, priester
der Mainzer dioecese, hebdomadar
der kirche der heil. Pusinna zu Her-
ford 1481, 522. 523.
Weydeman. Hermann zu Herleshausen
um 1450, 465.
Weilnau amt und wsw. Usingen, Nassau
(Wyelennauwe 427 a, Wilnaw 433).
graf von — als f 1457, 492. s. töch-
ter Margarethe dechantin zu Gan-
dersheim 1445—1457, 433. 438. 492
(siehe auch Margarethe), Lorioha
küsterin zu Kaufungen 1443 — 1457,
427 a. 429. 460. 482. 492 und Agnes
1457, 492.
Weingarten (Wyngarthenn). Heinrich
Schöffe zu Cassel, s. frau Agnes und
söhn Heinrich 1514, 629.
Weinigenstein : Wenigenstein.
Weinrich (Wynrich). Johannes — von
Cassel, cleriker der Mainzer dioecese
und kaiserlicher notar 1452, 479.
Weißgerber (Wißgerwer) landbesitzer
zu SandershauseYi 1447, 448. 449.
Weitershausen (W^ittershusen 506, Wy-
terßhüsen 560). Wigand von — amt-
mann zu Kaufungen 1469—1496, 506.
510. 560. 561.
Welingrodt : Wellingerode.
Wellerode amt und ssw. Ober-Kau-
fungen (Weiderade 507, Welwolde-
radc 507 z). f eidmark 507. Kaufunger
lehensmänner : die von Eiben, haus-
und höfbesitzer: Heinz Wyman.
Wellingerode amt und nö. Abterode,
wnw. Eschwege (Welingrodt) 786 z.
besitzer: Balthasar Diede.
Welwolderade: Wellerode.
Wendhausen amt und osö. Hüdesheim,
Hannover (Wenthusen). Johannes
von — cleriker 1509, 607.
Wenigenstein fcldlage w. nahe Wom-
men (Weinigenstein 565) 565. 566.
586. 766 b (p. 526). Kaufunger le-
hensmann: Georg von Colmatsch.
(siehe auch Wommen.)
Wenzel Gießener.
Wer: Werra.
Werendis nonne zu Kaufungen [12.
jahrh.,] A2.
Werentrudis (Werendrudis A 2) äbtissin
612
Werner — Witzenhausen.
zu Kaufungen f [nach 1174,] A2.
4 nonnen daselbst [12. jahrh.,] A2.
Werner (Wemherus 27 a, Wemlier 4S0)
bischof [zu Minden 1153—1170,] 27 a.
— von Buttlar. — Degenhard. —
von Eiben. — von Grronenberg.
Werner. Heinrich rector des altares des
heil, kreuzes zu Kaufungen [vor 1432],
St. p. 562.
Werra fluss (Wer 535, Werrhe 634 an-
läge) 535. 634 anläge.
Wertem: Werthern.
Wertheim am einfluss der Tauber in
den Main, reg. -bez. und nnö. Mos-
bach, Baden. Sophie von — pröpstin
zu Kaufungen 1450—1459, 460. 471.
482. 496.
Werthern (Wertter 733, Wertern 742).
Dietrich von — doctor, herzogl.
Sächsischer rath 1523—1524, 733.
735. 742.
AVesel. Ober- am Rhein amt und s.
St. Goar (Wesalia) 474.
Westfalen (Westfolnn 780, Westvalen
800). land 780. 817 z. herzog zu —
800. erzbischof und kurfürst Her-
mann zu Cöln. Westfälische räthe
789
Westphal (Wesephal 576 n). Wilhelm
decan der Paderbomer kirche 1503,
576.
Wetdegen. Johann geistlicher 1484, 528.
Wetter a. d. Ruhr, amt und n\v. Ha-
gen, Westfalen 767. 768. droste:
Jaspar von Elverfeldt.
Wetter kreis und nnw. Marburg, haus
und [Benedictinemonnen]klo8ter 773.
Wichdorf amt und nw. Gudensberg
(Wichtdorfft 598). Kaufunger lehen-
güter 598. 815.
Wickenrode amt und w. Gross-Alme-
rode, kreis Witzenhausen 475. haus-
und hofbesitzer: Peter Schürmann.
Hermann Schüssler. land- und wie-
senbesitzer: Henne Heinemann.
Wickenants (Wickenams 757). Henchen
hofmann [zu Kaufungen] 1517, 682.
Hans laie der Mainzer dioecese 1525,
757.
Widoldus priester zu Kaufungen [12.
jahrh.,] Ä2.
Wiedebach (Widebach). Georg von —
rath des herzogs Georg zu Sachsen
1503, 577.
Wyelennauwe : Weilnau.
Wien a. d. Donau 803. 809.
Wiese: Wise.
Wigand (Wigant 506) Gosswin. — von
Weitershausen.
Wygandes. Henne einwohner zu Ih-
ringshausen 1447, 448. 449.
Wigandi. Jo. notar des Mainzer suffra-
gans, bischof es Hermann von Citrum
1443, 428.
Wyggeringk. Albert priester 1509, 605.
Wyland (Wylant 444). Heinrich colon
des Komgeldsgutes zu Heroldshausen
1454, 444. 4&. Kaspar, Kaufunger
zinsmann [zu Heroldshausen] 1517.
670.
Wilcke von Bodenhausen der ältere.
AVildebach. Heinrich bürgermeist^r zu
Eschwege 1453, 484.
Wildungen w. Fritzlar, kreis der Edder.
Waldeck. Johannes (Henne, Hans)
von — wappner, official (amtmanii)
zu Kaufungen, lehensmann des Stiftes
Kaufungen zu Ochshausen 1447 —
1454, 448. 449. 459. 462. 466. 470.
471. 483—485.
Wilgis. Eyle zu Ober-Kaufungen 1508,
597.
Wilhelm (Wyllehelm 463, Willem 517,
Wilhelmus 574) [III.] herzog [zu
Sachsen, landgraf zu Thüringen] 1460.
497. — um 1450, 463. — von Elver-
feldt. — II. landgraf zu Hessen. —
IV. landgraf zu Hessen. — herzog zu
Jülich, Cleve und Berg. — West-
phal. (siehe auch Guillermus.)
Wiila (Wille 623 a) conventualin zu
Kaufungen 1509, 607. — von Bruch-
hausen.
Wilnau: Weilnau.
AVvman. Heinz zu Wellerode und s.
Frau Katharine 1469, 507.
Wimpfen, enclave am Neckar nnw. Heil-
bronn, zum kreise Heppenheim, Hes-
sen 806 az und bz.
Windinga: Winningen.
Wyngarthenn: Weingarten.
Wynneck: W^onnecken.
Winningen a. d. Mosel, amt und sw.
Coblenz (Wynniger mark 525, Win-
dinga 766 b (p. 523)) 766 b (p, 523).
gemarkung 525.
Wynrich: Weinrich.
Wiperti. Johannes senior der kirche
zu Kaufungen 1495, 556.
Wippermans. Anna professschwester
des [Cistercien8emonnen]kloster8 zu
Rinteln 1520, 707.
Wise (Wiese 425, Wyse 439). Henne,
Kaufunger stiftsmeier zu Nieder-
Zwehren 1442—1446, 425. 432. 439.
Konrad canonicus zu Fritzlar 1473,
516.
Wisßenhusen : Witzenhausen.
Wißgerwer : Weißgerber.
Wyterßhiisen, Wittershusen : Weiters-
hausen.
Witzenhausen a. d. Werra, reg. -bez.
Witzleben — Zapfenburg.
613
und onö. Cassel (Witzenh&sen 459,
Wecczenbuseu 542, Wisßenhusen 610).
guter des stiftes Kaufungen
610. 614. haus und hof 615. 623 a.
822. freie behausung 766 b (p. 523).
wein- und fruchtzehnten 524. 623 a.
766b (pp. 522. 523). lehensmänner
des Stiftes Kaufungen: Oswald von
Buttlar. Heinricli von Bodenhausen.
Stadt 623 a. 741. 822. bürgermeister
und rath 662. 741. 751. bürger: Hein-
rich Jengarbc. bürgerin: Nette [von]
Hungershausen, eiuwohnerin : Jung-
frau Anna von Bodenhausen, frucht-
maß 524. 542. 615.
Witzleben amt und ö. Arnstadt, Schwarz-
burg-Sondershausen (Witzleib 778,
Witzleuben 779, Wiczleibenn 780).
Friedrich von — ritter, amtmann zu
Langensalza und Thamsl)rück 1534
—1536, 778—783.
Wlfferhußen : Wolfershausen.
Wlmerghußen : Wolmeringhausen.
Wolf (Wulff 431) von Wolfershausen.
— AVolff von Gudenberg.
Wolfei*shausen a. d. Edder, amt und
nnö. Felsberg (Wlfferhußen 431).
Wolf von — mann und vasall (par
curiae) des stiftes Kaufungen 1444
— vor 1456, 431. 490.
Wolff von Gudenberg (Wulff 551).
Thilo [III.], herr zu Itter, Statthalter
zu Cassel, besitzer des Kaufunger
zehnten zu Meirabressen 1493 — 1528,
551. 726. 766 b (p. 524). 767. 768.
8. frau Katharine und söhne Wolf
und Arndt 1493, 651.
Wolffanger : Wolfsanger.
Wolfhagen reg.-bez. und w. Cassel
(Wulffliagen). 3 leben zu — 516.
besitzer derselben : canonicus Konrad
Wise, vicar Konrad Sellichen und
Schreiber Johannes Mühlbach zu
Fritzlar.
Wolfsanger a. d. Fulda, amt und nö.
Cassel (Wulffeßanger 564, Wolffanger
564z) 766b (pp. 522. 523). kirche
und pfarrei s. Johannis Baptistae
766 b (p. 525). rector der kirche s.
Johannis Baptistae und pleban St.
pp. 541. 552. pfarrer: Martinus.
Hermann Lupi. Konrad Sibel. gu-
ter des stiftes Kaufungen: das
kirchlehen der s. Johanniskirche 766 b
(p. 522). hof 510. 629. 770. vorwerk
510. zehnten 510. 549. St. p. 558.
Kaufunger stiftsmeier 549. hofmann
des Kaufunger hofes: Hermann
Borcke. landbesitzer: die Brodinger.
flurnamen: auf dem Hettelberge,
in dem Bodem [= dem jetzigen Bo-
denfeld?] 448. 449. weg von Cassel
nach — 564.
Wolfszaun (Wolffiszcun 597) siehe Ober-
Kaufungen.
Wolmeringhausen [wahrscheinlich =
Wüstung Wolmerkusen so. nahe Her-
boiTi, amt Medebach, kreis Brilon,
Westfalen] (Wlmerghußen 431, v.
Speckmann 1753: „Wolmerckhußen",
V. Speckmann 1771, ed. von baron
von Buttlar 1871 und graf v. Oeyn-
hausen 1880 : „ Wolmerinkhausen").
Bernhard von — canonicus zu Fritz-
lar 1444, 431.
Wolmerßhusen, W^olmerzhusen : Voll-
marshausen.
Wommen a. d. Werra, nw. Herleshau-
sen, amt Netra (Wompna 471, Wo-
men 565 z) 586. Kaufunger guter
565. 566. 586. 766 b (p. 526). zinsen
634 anläge, gericht 565. lehensmän-
ner: Burghard und Georg von Col-
matsch. flurnamen: Gerbach, Bil-
stein, Wenigenst^in, Buchgraben, Gun-
tei'sgra>)en 565. 566. 586. weg nach
Creuzburg 471. (siehe auch Bil stein
und Wenigenstein.)
Wonnecken (Wyimeck 510 z). Johann
bürger zu Cassel, s. frau Eyle und
söhn Johann 1471, 510.
Worms am Rhein (Wonuacia 558,
Wormbs 794 (p. 463), Wurmss 818)
558. 794 (p. 463). 818. stift 808.811.
administrator des stiftes: Heinrich
pfalzgi-af bei Rhein und herzog in
Bayern, von — : Peter Ruß. Worm-
bisch böte 809.
Ws [Wilhelmus?] Heßbruch.
Würtemberg (Wirttenpergh 806, Wur-
temberg 821). herzog: Ulrich 1540,
806. kaiser Maximilian II. 821. 823.
825.
Würzburg am Main (Herbipolensis).
dioccese 548. 574. cleriker der dioe-
cese: Johannes Kotteling.
Wulff: Wolf und Wolff.
Wulffhagen: Wolfhagen.
Wulffesßanger : Wolfsanger.
X.
Y siehe I.
Z.
Zahn (Czann 529). Dietrich cleriker
der dioecese Mainz, procurator des
Stiftes Kaufungen 1484—1485, 629—
533. 536.
Zapfenburg siehe Sababurg.
614
Zasius — Zwehren.
Zasius [Ulrich berühmter rechtsichrer
t 1535] 817.
Zcedelem. Heinrich 1445, 434.
Zennern amt und so. Fritzlar (Zenner).
Hermann Nicoli von — 592.
Ziegenberg amt und nw. Witzenhausen
(Czeygenbergk, Czegenberg) 542. l>e-
sitzer; Georg der ältere von Buttlar
und s. söhne Georg der jüngere und
Oswald.
Ziegenhain a. d, Schwalm, reg.-bez. und
SSW. Cassel (Ctzigenhagen 599, Cze-
genhagen 636, Zienhaigen 796, Tzie-
genhain 815). Johann graf zu —
1443, 426. 427. Adelheid gräfin zu
— , äbtissin zu Kaufungen als f 1481,
522. nach an fall der graf seh aft an
Hessen : die landgrafen Heinrich III.,
Wilhelm II.. landgräiin Anna, Phi-
lipp, Wilhelm IV.
Zierenberg kreis und nö. AVolfhagen
(to deme Czirenberge 467). Kau-
funger guter: haus, hof und wüste
Stätte 4(57 — 469. Kaufunger haus und
ländereien 469. stiftspächterin : Ka-
tharine Mathyes. bürgermeister 4G7.
468. Hermann Glunse. rath 407. 468.
Währung 467.
Zimmermann (Tzymennan). Enist zu
Grossen -Gottern 1446, 443.
Zimzenberg (Cymczenberg). Heinrich
cleriker der Mainzer dioecese 1452, 479.
Zincke (Cincke). Kaspar canonicus zu
Cassel 1509, 600. 602.
Zipe (Czipe). Heinrich — von Melsun-
gen, cleriker der Mainzer dioecese
1448, 451 (p. 39).
Zorn von Hulach. Georg 1542. 808.
Ziich (Czuch). Johannes notar [zu Esch-
wege] 1453, 484.
Zuchterling (Czuchterlinck 503). Her-
mann priester, Vorsteher und regierer
des altares der heil. Dreifaltigkeit (zu
Kaufungen) 1468—1469, 503. 507.
Zunen. Servatius schöffe zu Lay 1495.
557.
Zvarg von Holzheim.
Zwehren. Nieder- amt und ssw. Cassel
(Tweme 425, Niddem Tweni 766 b
(p. 524), Tzsaern 815). feldmark 425.
432. 439. kirche der heil. Agatha
St. p. 541. pfarrei 766 b (p. 52ö).
kirchenrector und pleban St. p. 552.
Johann Heß. guter des stiftes
Kaufungen 432. 555. 598. 766b
(p. 52(>). 770. 815. Stifts- oder fron-
hof 439. 567. 568. fronhofswiesen
4:^9. der zehnte 4(50. 568. 7(56 (p.
524). lehensmänner; Kaspar von Ber-
lepscli. Friedrich von Hertingshau-
scn. Heinibrod von Hundelshausen.
Stiftsmeier: Henne Wise. hofmeister
567. hofmänner: Urban Henkel. Jost
Mevbarts. Kunz Reimbold, landbc-
sitzer: Heinz Dippel. Trogenrade.
Kunz Frederichs. Kurt Focke. Henne
von Ritte. Kurt Ilmbach. flurna-
men: vor den Birken 425. Cranweg
425. 432. 4i39. Kilsberg (Keüberg)
432. Diebspfad 439. das Hemmen-
rade 432. das Hoenrade 425. 432.
439. Seiehecke 425. 439.
Zwehren. Heinrich präbendar zu Kau-
fiingen 1509, 602.
'.>^;
■^t^
BerichtigQDgen und ergänzangen zum register.
p. 569 sp. 1 z. 2 ist nach der schlussklammer ein punkt zu setzen.
p. 573 sp. 1 z. 2 lies »Breidenbach (Breydenbach)*.
p. 574 sp. 1 z. 15 ist nach ,zehnten 726.* hinzuzufügen: jbesitzer des Kaufunger
antheils an demselben: Thilo Wolff von Gudenberg*.
p. 575 sp. 2 z. 6 lies ,(pp. 523. 525)'.
p. 578 sp. 1 z. 25 V. u. und
p. 580 sp. 2 z. 21 lies ,Kuhtrift' statt ,Kuhtrifft*.
p. 582 sp. 2 z. 17/18 v. u. lies ,Kaufungen'.
p. 584 sp. 2 z. 25 v. u. füge nach ,Elben' hinzu : ,amt und so. Naumburg i. H.*,
sowie nach ,die von — *: ^Kaufunger lehensmänner zu Wellerode',
p. 585 sp. 2 z. 20/21 lies .Breidenbach'.
p. 593 sp. 2 z. 4 V. u. ist nach ,Riickeweg' ein komma statt des punktes zu
setzen,
p. 599 sp. 2 z. 4 ist ,1505' Schreibfehler des Originals, da papst Leo X. von
1513 — 1521 regierte; wahrscheinlich ist 1515 gemeint, da hierzu auch die
indiction stimmt.
Nachträgliche berichtignng zum texte.
p. 22J3 z. 3 ist wahrscheinlich ,fuenffzcen' statt ,fuenffe' zu lesen (s. vorstehende
berichtigungen zum rcgister ad }>. 599).
Berichtigung zur karte.
Der wüste ort ,Holzheim' sw. Fritzlar ist irrthümlich als blühender ge-
zeichnet worden.
r - 1 - — >
Naehträgliehe beriehtigungen und ergänzungen
zum 1. bände.
p. XVn z. 10/11 ist 90 zu fassen: ,urkundeii, und zwar mit nur wenigen aus-
nahmen dem vollen Wortlaute nach, einverleibt*,
z. 17 lies ,763' statt ,764*,
p. XVni z. 9 ,785* statt ,786*,
z. 11 ,786' für ,787' und
z. 14 V. u. ,826' für ,829*.
p. XIX z. 14/15 muss lauten ,mit ausnähme der Urkunde nr. 804, sowie der* etc.
p. XX z. 24 — 26 sind, wie folgt, zu fassen: ,An drucken sind 10 aufgenommen
worden; in einem weiteren falle (urk. nr. 823) habe ich von be-
nutzung des vorhandenen Originals, bei urk. nr. 621* etc.
p. XXn z. 10/9 V. u. ist zu lesen »eracheint, da Urkunde nr. 158 von 1322
november 25 ebenwohl als Übersetzung anzusehen ist, die Urkunde
nr. 196 von 1337 märz 23'.
p. XXIII z. 5 sind die urkundennummem zu lesen: ,714, 715, 814, 816, 820,
821, 823 und 826*.
p. XXXIII gehört das an letzter stelle aufgeführte werk J. F. Böhmers ,Re-
gesta imperii I* etc. vor das dariiber stehende ,Ilege8ta imperii V.*.
p. 5 z. 29 — 46. Herr prof. Dr. Wenck zu Marburg hat die gute gehabt, mir
mitzutheilen, dass er sowohl, wie früher schon Wilmans, gegen Waitz
den Sächsischen Hessengau als besonderen gau bestritte und zwar
trotz des ,in pago Hesso-Saxonico* der urk. kaiser Heinrichs 11. von
1017 juli 10, worüber er demnächst handeln werde,
p. 6 z. 14 zu ,ac* lies in der zu bildenden note ,1 a) ac = hac*.
p. 18 z. 2 lies ,consecrato 2a)* und setze
z. 30 in note 2 a): nach dem mit ,quod nos' (p. 17 z. 39) begonnenen rela-
tivsatze wäre statt jConstructo et consecrato* zu erwarten gewesen:
,construximus et consecravimus*.
p. 19 z. 31 und p. 28 z. 27 ist zu lesen ,Bres8lau Biplomata'.
p. 21 z. 13 lies ,640* statt ,638' und ,761' für ,750*.
p. 22 z. 36 lies ,individuae' für ,inviduae'.
p. 43 z. 21 lies ,Meinward* statt ,Meinwerk'.
p. 48 z. 27 ist nach ,Ileinhardus' hinzuzufügen »Derselbe als zeuge auch bei
Dobenecker 2, nr. 2393'.
p. 59 z. 24 lies ,accipiat' für ,solvat*.
Naehträgliehe beriehtigungen und ergänzungen
zum register des 1. bandes.
p. 478 sp. 1 z. 13 V. u. lies ,flurname*.
z. 12/11 V. u. streiche ,Sickenberg 91. 94'.
p. 479 sp. 1 lies jAulesburg (Aulisburg) onö. Frankenberg, vormals sitz des Hai-
naer conventes 255 a s. (siehe auch Haina)*.
p. 480 sp. 2 z. 7/6 lies jGensungen* statt ,Geysingen'.
p. 481 sp. 2 z. 12 V. u. lies ,1393* statt ,1293'.
p. 483 sp. 1 z. 2 V. u. streiche ,convent 116* und setze ,capitel 270 s.*.
p. 486 sp. 2 z. 24 ist die zahl ,390' nach ,163' noch einmal zu setzen, dagegen
z. 23 V. u. die zahl ,419' zu streichen.
p. 487 sp. 2 z. 26 lies ,Gensungen' statt ,Gey8ingen'.
p. 488 sp. 2 z. 20 lies (Spies — ?).
p. 492 sp. 1 z. 38 füge nach ,Karl der grosse' ein: ,Ludwig (der Deutsche)',
ebenso
sp. 2 z. 3 V. u. ,Truch8ess: Hermann von Schlotheim* vor ,geld*.
p. 499 sp. 1 ist bei ,Ferna' nach ,(Ferno\ve)', einzuschalten: ,vielleicht könnte
auch Viernau, kreis Schlcusingen, s. Steinbach-Hallenberg ge-
meint sein'.
p. 499 sp. 2 ist unter ,Volghard' die stelle , Konrad dechant der sanct Martins-
kirche f 1432, 391 z' zu streichen, dagegen am Schlüsse des artikels
anzufügen ,Konrad dechant der sanct Martinskirche zu Cassel
t 1489, 391 z'.
p. 500 sp. 1 z. 32 ist das komma zwischen ,Konrad' und ,Hug' zu streichen.
p. 502 sp. 1 z. 10 ist zu setzen ,Geysingen: Gensungen'. Das übrige zu Gey-
singen gesagte fällt weg, wogegen
z. 13 V. u. statt ,(Gensingen)' zu sagen ist: ,(Gey8ingen 85, Gen-
singen 191)' und vor ,Konrad' einzuschieben, was oben
unter ,Geysingen' wegfiel, nämlich ,Berthold von — '
bis ,86'.
z. 9 V. u. ist ,zu — ' nach ,erzpriester' einzuschalten.
z. 26 V. u. streiche ,21' und setze ,121' nach ,maß'.
p. 505 sp. 2 z. 18 V. u. setze ,siehe auch Aulesburg statt ,früher Aulisburg'.
p. 506 sp. 2 z. 30 füge nach ,Amold' hinzu: ,convent 116. capitel 270 s.'.
p. 507 sp. 2 z. 19/20 streiche ,[im herzogthum Sachsen- Alt enburg ?]' und setze
dafür ,Heylingen, jetzt Neunheilingen ö. Mühlhausen'.
p. 508 sp.
p. 510 8p.
p. 511 sp.
p. 513 sp.
p. 614 sp.
p. 615 sp.
p. 516 sp.
p. 518 sp.
sp.
p. 521 sp.
p. 625 sp.
p. 529 sp.
p. 530 sp.
p. 532 sp.
p. 534 sp.
p. 535 sp.
1 z. 17/16 V. u. ist zu setzen ,8chwieger8ohn des Johannes Lant-
grebe^ anstatt ,des landgrafen Johannes [zu He8sen]^
2 z. 7 ist nach ,Schozbom^ einzufügen ,die Sunnenglenzen^
1 z. 3 V. u. ist jWohV zu streichen.
2 z 21/20 V. u. lies ,junker* statt ,der jüngere*.
1 ist unter den schöffen und consuln zu Immenhausen zu lesen ^Hein-
rich Schwiegersohn des Johannes Lantgrebe*, statt ,de8 landgrafen
Johannes [zu Hessen]'.
2 z. 9 lies ,1407—1438'.
1 ist nach ,Lantgrebe' einzufügen ,Johannes Schwiegervater Heinrichs
consuls zu Immenhausen 1324, 170'.
1 z. 19/18 V. u. ist ,[wohl auch ausstellerin der urk. 1198, 30]' zu
streichen und
z. 17 V. u. zu setzen: ,1198—1228, 30. 34. 36.'.
2 z. 20 V. u. streiche die 3.
2 unter ,Mühl hausen in Thüringen' ist ,Müschelin' zu streichen.
2 unter ,Kom* füge nach ,[Urban v.]' ein: ,Bonifacius ix.' und ebenda
z. 1 V. u. lies jMarienstatt'.
2 ist der artikel ,Sickenberg*, wie folgt, zu fassen: ,Sickenberg nö.
AUendorf a. d. W. (Zickenberg 91, Sickenberge 94) 91. 94'.
1 bei ,Sigeln' ist die zahl ,340' zu streichen.
1 ist zwischen ,Sundershusen' und ,Suringe' einzuschalten: ,Sunnen-
glenczen. die — vormals lehensb^sii^erin in Herleshausen 1322, 158'.
1 z. 17 V. u. lies ,\Veissenbom so. Eisenach' statt ,8W.'.
1 z. 14 f. ist zu lesen: jWemer von — Jaus dem Hessischen ge-
schlechte von Löwenstein; er nannte sich nach dem namen
seiner frau: von Westerburg] knappe 1297 — 1348, 87. 205'.
z. 33 lies : ,Wicboldus : Wigbold*.
p. 538 sp. 2 z. 9 ist ,184' nach ,176' einzuschieben.
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