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Full text of "Urkundenbuch des Klosters Kaufungen in Hessen. Im Auftrage des Historischen Vereines der Diocese Fulda"

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Urkundenbuch 


des 


Klosters  Kaufungen  in  Hessen. 


Im  Auftrage 

des 

Historischen  Vereines  der  dioecese  Fulda 

bearbeitet  und  herausgegeben 

von 

Hermann  von.  Roques, 

Major  a.  D. 


IL  Band. 


Vitam  tmpendere  vero, 

Juvenal. 


C  a  S  S  e  1. 

Commisaioiisverlag  von  M.  Siering. 

1902. 


V.  •■.; 


986869A 


Druck  von  Gebr.  Schönlioven 
zu  Cassel. 


Vorwort. 


Ijänger,  als  ich  dachte,  hat  der  vorliegende  2.  und  schluss- 
band  des  Kaufunger  urkundenbuches  auf  sich  warten  lassen,  allein 
die  fülle  des  materials,  wie  auch  die  nothwendige  rücksicht  auf 
alter  und  gesundheit  haben  ein  früheres  erscheinen  trotz  fast 
ununterbrochener  arbeit  unmöglich  gemacht,  was  ich  im  hinblick 
auf  den  im  Vorworte  zum  1.  bände  in  aussieht  gestellten  termin 
hier  auszusprechen  mich  verpflichtet  fühle. 

Unter  beziehung  auf  die  ausführliche  einleitung  zimi  1.  bände 
kann  ich  mich  kurz  fassen,  nur  das  hervorhebend,  was  von  dem 
damals  gesagten  abweicht  oder  neu  hinzugetreten  ist. 

Eücksichtlich  des  Urkundenbestandes  habe  ich  zunächst 
folgendes  zu  bemerken:  durch  die  nothwendigkeit  der  ausschei- 
dung  von  4  bei  näherer  prüfung  als  ungeeignet  für  die  aufnähme 
in  das  urkundenbuch  erkannten  Urkunden  hat  sich  eine  partielle 
Verschiebung  einer  anzahl  urkundennummern  im  2.  bände  nicht 
vermeiden  lassen,  doch  sind  die  hierdurch  entstandenen  ände- 
rungen  der  verweise  in  den  berichtigungen  zum  2.  und  den 
nachträglichen  berichtigungen  zum  '  1.  bände  überall  gewahrt 
worden.  Dahingegen  haben  14  erst  nach  endgültiger  feststel- 
lung  der  nummerirung  mir  bekannt  gewordene  Urkunden  im 
nachtrage  zum  2.  bände  ihren  platz  gefunden. 

Zufolge    der    beiden    vorstehend    bezeichneten    änderungen 

sind  auch  die  in  der  einleitung  zum  1.  bände  (pp.'XIX  und  XX) 

V         angegebenen,   die  bestandtheile   und  fundorte   der  Urkunden  be- 

^         treffenden  zahlen  alterirt  worden,  so  dass  ich  dieselben  durch  die 

nachfolgende    Zahlenreihe    ersetzen   muss.     Es   sind  nämlich   als 

^        vorlagen  verwendet  worden:    640   originale,    133   copieen, 

"Ji^      37  concepte,    18  drucke   und  17  regesten,   im  ganzen  also 

J845  nummem.     Von  diesen  ruhen  in  nachstehenden,  in  der  ein- 
^^ 

o 


IV 

leitung  zum  1.  bände  näher  bezeichneten  archiven:  zu  Kau- 
fungen 554*),  Marburg  143,  Cassel  landesbibliothek 
27,  Münster  i.  W.  24,  Dresden  19,  Weimar  9,  Hannover 
7,  Rom  6,  Wetzlar  5,  Würzburg  4,  Düsseldorf,  Cassel 
Stadtarchiv,  Birstein  und  Elberberg  je  3,  Coblenz, 
Wien,  München,  Carlsruhe,  Hedemünden  und  Walburg 
je  2,  Cassel  sanct  Martinskirche,  Cassel  Hess,  gesch.- 
verein^),  Hessisch-Lichtenau,  Wiesbaden  und  Arn- 
stein  je  1.  Hierzu  kommen  noch  18  drucke,  mithin  in  summa 
wiederum  845  Urkunden. 

Die  nummern  der  beiden  bände  laufen  nur  bis  826,  da  die 
Urkunden  der  nachtrage  (1.  band  mit  5,  2.  mit  14)  durch  die 
gleiche  nummer  der  ihrer  datirung  zunächst  vorausgehenden  Ur- 
kunde des  textes  nebst  beigefügtem  buchstaben  a,  b  etc.  an  diese 
angeschlossen  wurden. 

Schliesslich  bemerke  ich  noch,  dass  der  in  der  einleitung 
(1.  band  p.  XIV)  erwähnte  druck  ,Recusation*  nimmehr  als 
vorläge  zu  urk.  nr.  794  an  stelle  der  früher  hierzu  designirten 
Wetzlarschen  bezw.  Wiener  copie  eingestellt  wurde,  da  der  druck 
ohne  zweifei  als  die  officielle  form  des  Schreibens  zu  gelten  hat. 

Im  register  wurde  im  gegensatze  zu  dem  des  1.  bandes 
und  z^'ar  auf  rath  des  herrn  professor  Dr.  Schroeder  zu  Mar- 
burg von  der  Zusammenstellung  aller  in  den  Urkunden  vorkom- 
menden Schreibweisen  der  namen  abstand  genommen.  Es  sind 
näpalich  diejenigen  ausgeschlossen  worden,  die  lediglich  gra- 
phische abweichungen  darstellen,  aufgenommen  hingegen  nur 
solche,  die  wirkliche  Varianten  repräsentiren,  insbesondere  wenn 
sie  ihrer  abweichenden  form  wegen  nicht  ohne  weiteres  als  zum 
Stichwort  gehörend  zu  erkennen  sind.  Nur  bei  modernisirung 
des  Stichwortes  bei  einmaligem  erscheinen  eines  namens  wurde 
die  lesart,  sowie  da,  wo  keine  wesentlichere  Wandlung  zu  ver- 
zeichnen war,  ein  oder  zwei  Schreibweisen  mit  nur  graphischen 
abweichungen  aufgeführt,  um  das  Vorhandensein  von  solchen 
überhaupt  anzudeuten. 

Ferner  wurde  diesmal  auf  anregung  von   geschätzter  seite 


1)  das  Kaufunger  stiftsarchiv  zählt  538  Urkunden;  die  differenz  entsteht 
dadurch,  dass  ausser  diesen  noch  16  transsumpte  in  den  Urkunden  vorkommen, 
welche  zwar  im  urkundenbuche,  nicht  aber  im  stiftsarchive  eigene  nummern 
erhielten  und  mitgezälilt  wurden. 

2)  die  Urkunde  befindet  sich  jetzt  in  aufl^ewahrung  des  künigl.  staats- 
archives  zu  Marburg. 


mehr  Sorgfalt  auf  die  orientirung  der  orte  verwendet.  Falls  sich 
nicht  durch  die  läge  derselben  ausnahmen  empfahlen,  sind  alle 
orte  nach  den  ihnen  zunächst  vorgesetzten  Verwaltungssitzen 
orientirt,  auch  bei  unbekannteren  amts-  und  landräthlichen  sitzen 
noch  die  bekanntere  höhere  regierungsstelle  hinzugefügt  worden. 
Dass  der  ortsname  Heroldshausen,  wie  ich  nach  der  vul- 
gären Sprachgewöhnung  als  unbezweifelt  richtig  annahm,  nicht 
so,  sondern  officiell  Heroldishausen  geschrieben  wird,  habe 
ich  leider  erst  so  spät  erfahren,  dass  eine  correctur  nicht  mehr 
zu  bewirken  war.  Ich  bitte  daher  diese  notiz  dafür  gelten  lassen 
zu  wollen. 

Ein  wesentliches  hülfsmittel  zur  orientirung,  sowohl  über 
die  läge  der  orte,  wie  auch  über  den  gesammtbesitz  des  klostcrs 
wird  den  benutzem  des  Werkes  die  hier  beigegebene  von  herm 
postVerwalter  G.  Siegel  zu  Hessisch  -  Lichtenau  gezeichnete 
und  von  der  lithographischen  anstalt  Armann  &  Pillmeier  zu 
Cassel  lithographirte  Übersichtskarte  darbieten.  In  diese, 
wie  in  die  beiden  ihr  einverleibten  nebenkarten  sind  in  rother 
färbe  alle  besitzungen  des  klosters  Kaufung:en  eingetragen 
mit  alleiniger  ausnähme  der  schon  frühe  demselben  wieder  ent- 
gangenen guter  zu  Leidenhofen  und  Gehlenbeck,  die, 
jenseits  der  kartengrenze  gelegen,  ohnehin  im  urkundenbuche 
nur  je  einmal  (urk.  nr.  7  und  27  a)  erwähnt  werden.  Mit 
schwarzer  färbe  dagegen  sind  eingezeichnet  alle  im  urkunden- 
buche sonst  genannten  orte ;  ausserdem  sind  noch  eine  anzahl  zur 
besseren  orientirung  dienende,  nicht  aber  alle  Ortsnamen  aufge- 
nommen worden.  Der  karte  liegt  das  nördliche  blatt  der  „öe- 
neralkarte  des  kurf  ürstenthums  Hessen  in  1  :  200  000  d.  w.  gr., 
bearbeitet  vom  topographischen  bureau  des  kurfürstlichen  ge- 
neralstabes"  (1859,  später  ergänzt),  zu  gründe. 

Von  beachtenswerther  stelle  bin  ich  veranlasst  worden,  — 
entgegen  meiner  früheren  absieht  —  die  bereits  in  „Studien  und 
mittheilungen  aus  dem  Benedictiner-  und  Cistercienserorden" 
Jahrgang  1890  von  mir  veröffentlichten  ,Ilegimen  et  statuta 
Kouffungensium^  (vgl.  einleitung  zum  1.  bände  p.  XIV)  zimi 
nochmaligen  abdruck  zu  bringen.  So  am  Schlüsse  des  2.  bandes  ge- 
schehen. Für  die  erlaubniss  hierzu  sage  ich  der  verehrl.  redaction 
jener  Zeitschrift  auch  an  dieser  stelle  meinen  dank.  Dass  die 
editionsprincipien  des  urkundenbuches  auch  auf  diesen  abdruck 
übertragen  wurden,  wird  gewiss  billigung  finden  und  wohl  nicht 
minder,   dass  ich  die  in  der   ersten  publication  zur   anzeige  von 


VI 

schreib-  und  grammatikalischen  fehlem  gegebenen  fussnoten  hier 
nicht  wiederholte. 

Zum  Schlüsse  drängt  es  mich,  wiederum  meinen  wärmsten 
dank  den  ritterschaftlichen  herren  obervorstehern  des  stiftes  Kau- 
fungen für  ihr  nie  ermüdetes  wohlwollen  bezüglich  meiner  be- 
nut^ung  des  stiftsarchives  auszusprechen.  Letzteres,  soweit  das- 
selbe das  ehemalige  kl  oster  Kaufungen  betrifft,  ist  während 
des  letztmaligen  gebrauches  von  mir  geordnet  worden  und  wird 
demnächst  von  der  Stiftsverwaltung  dem  königlichen  Staatsarchive 
zu  Marburg  zur  auf bewahrung  übergeben  werden.  Diesem,  wie 
•  auch  den  königl.  Staatsarchiven  zu  Münster  i,  W.  und  Han- 
nover, der  Stadt  Hedemünden,  sowie  herm  kammerherrn 
freiherm  von  Bodenhausen  zu  schloss  Arnstein  sage  ich  für 
gütige  Überlassung  urkundlichen  materials  zur  verwerthung  für 
die  nachtrage  des  2.  bandes,  bezw.  auch  für  besondere  hülfen 
meinen  verbindlichsten  dank. 

Für  freundwillige  Unterstützung  beim  2.  bände  habe  ich, 
neben  zahlreichen  herren  für  gefälligkeiten  in  einzelnen  punkten, 
namentlich  den  herren  Dr.  Gottlob  zu  Bonn  und  professor  Dr. 
Schroeder  zu  Marburg  für  unentwegt  treue  mitwirkung,  wie 
herm  professor  Dr.  Leimbach  in  Fulda  für  manche  fingerzeige 
bezüglich  lateinischer  texte  meinen  herzlichsten  dank  auszusprechen. 
Einem  meiner  liebenswürdigen  helfer  muss  ich  leider  meinen 
dank  in's  grab  nachsenden,  nämUch  dem  allzu  früh  aus  seiner 
erspriesslichen  thätigkeit  abberufenen  assistenten  der  stand,  lan- 
desbibliothek  hierselbst,  herm  Dr.  Wilhelm  Grotefend,  der 
mir,  so  lange  er  lebte,  mit  lebhaftem  interesse  für  meine  arbeit 
in  stets  gleicher  bereitwilligkeit  wie  beim  1.,  so  bei  diesem  bände 
zur  Seite  stand. 

Auch  denjenigen  herren,  die  mit  wohlwollen,  einige  sogar 
mit  überraschend  anerkennenden  werten  meine  laienarbeit  in 
Zeitschriften  oder  Zeitungen  zu  besprechen  die  gute  hatten,  bezw. 
zugleich  mich  auf  fehler  aufmerksam  machten,  die  ich,  soweit 
noch  angängig,  in  den  nachträglichen  berichtigungen  verbesserte, 
gebührt  mein  aufrichtigster  dank. 

So  möge  denn  auch  der  2.  und  schlussband  des  Kaufunger 
urkundenbuches  seinen  weg  antreten,  da,  wo  es  fehlt,  interesse 
an  der  vaterländischen  geschichte  auch  des  mittelalters  er- 
wecken und  da,  wo  tieferes  verständniss  für  solche  arbeiten  vor- 
handen ist,  nutzen  bringen  zur  weiteren  aufklärung  der  geschieht- 


VII 

liehen  Vergangenheit  meines  Hessischen  und  somit  auch  des 
grösseren  Deutschen  Vaterlandes!  Dafür  aber,  dass  mir  leben 
und  gesundheit,  soweit  sie  zu  dieser  arbeit  nöthig  war,  über  das 
70.  lebensjahr  hinaus  erhalten  blieben,  sage  ich  Gott,  dem  geber 
alles  guten,  meinen  demüthigsten  dank, 

ut  in  Omnibus  glorificetur  Deus. 

Cassel  den  21.  märz  1902, 

am  tage  des  Hermann  Ton  Boqnes. 

heil.  Benedictus. 


Verzeichniss 

der  im  2.  bände  angezogenen  druckwerke. 


Aander-Heyden  E.    Urkunden  und  regesten  zur  geschieh te  des  geschlechts  der 

freiherm  von  Elverfeldt.     2  bde.     Elberfeld  1883.  86. 
Arcbivalische  Zeitschrift.    Herausgegeben  durch  das  Bayerische  allgemeine  reichs- 

archiv  in  München.     München  1876—1888.     Neue  folge  1890—1899. 

Böhmer  J.  F.  Fontes  rerum  Germanicarum :  Geschichtsquellen  Deutschlands. 
4  bde.     Herausgegeben  aus  dessen  nachlasse  von  Huber.     Stuttgart  1868. 

Brinckmeier  E.  Glossarium  diplomaticum  zur  erläuterung  schwieriger  .  .  .  Latei- 
nischer, Hoch-  und  besonders  Niederdeutscher  wörter.  2  bde.  Gotha 
1856—68.    4. 

Brunner  H.  Geschichte  der  Stadt  Gudensberg  und  des  landgerichtes  Maden.  In 
Zeitschr.  f.  Hess,  gesch.,  Mittheilungen  Jahrgang  1897  p.  89 — 131. 

Buttlar-Elberberg  Rudolf  von.     Stammbuch   der  Althessischen  ritterschaft,  ent- 
haltend: Die  Stammtafeln  der  im  ehemaligen   kurfürstenthum  Hessen   an- 
sässigen zur  Althessischen  ritterschaft  gehörigen  geschlechter.     Dem  verein 
der  Althessischen  ritterschaft  gewidmet.    Wolfhagen  1888. 
Cüirt:  v.  Buttlar  Stammbuch. 

Buttlar.  Rudolf  baron  von  —  siehe  Speckmann  J.  Ph.  von  — . 

Du  Gange.  Dominus.  Glossarium  mediae  et  infimae  latinitatis  conditum  a  Ca- 
rolo  du  Fresne  Domino  du  Gange,  auctum  a  monachis  ordinis  s.  Benedicti 
cum  supplementis  integris  D.  P.  Carpenterii  et  additamentis  Adelungii  et 
aliorum  digessit  G.  A.  L.  Henschel.    Parisiis  1840 — 1850. 

Duval  C.  Das  Eichsfeld  oder  historisch-romantische  beschreibung  aller  städte, 
bürgen,  Schlösser,  klöster,  dÖrfer  und  sonstiger  beachtungswerther  punkte 
des  Eichsfeldes.    Herausgegeben  von  — .     Sondershausen  1845. 

Estor  J.  G.  De  comitiis  et  ordinibus  Hassiae  praesertim  Cassellanae  provinciali- 
bus  opusculum.    Editio  secunda  auctior.     Francofurti  ad  Moenum  1752. 

Eubel  C.    Hierarchia  catholica  medii  aevi  sive  summorum  pontificum,  S.  R.  E. 

cardinalium,  ecclesiarum  antistitum    series    ab    anno  1198  usque   ad  annum 

1431  perducta  e  documentis  tabularii  praesertim  Vaticani   collecta,  digesta, 

edita.    Münster  1898. 
Fahne  A.     Geschichte  der  Westfälischen  geschlecht^r  unter  besonderer  berück- 

sichtigung    ihrer    Übersiedelung    nach    Preussen,    Curland    und    Liefland. 

Cöln  1868. 


Falckenheiner  C.  B.  N.  Geschichte  Hessischer  städte  und  Stifter  (nur  1  band 
erschienen).     Cassel  1841. 

Falk  F.  Die  literatur  zur  geschichte  der  Mainzer  weihbischöfe.  In  Archivaiische 
Zeitschrift  N.  F.  3,  284—297. 

Feld  kämm  J.  Geschichtliche  nachrichten  über  die  Erfurter  weilibischöfe.  In  Mit- 
theilungen des  Vereins  für  geschichte  und  alterthumskunde  zu  Erfurt,  Jahr- 
gang 1899,  heft  20. 

FÖrstemann  E.  Altdeutsches  namenbuch.  Bd.  1  personen-,  bd.  2  Ortsnamen. 
Nordhausen  1856 — 59.  Bd.  2  neue  bearb.  1872.  Neue  ausgäbe  der  per- 
sonennamen  bereits  erschienen. 

Forcellini  Aegid.     Totius  latinitatis  lexicon  opera  et  studio  — .  ed.  Jos.  Furla- 

netto  etc.    6  tomi.    Prati  1858 — 75. 
Gottlob  A.     Der  legat  Raimund  Peraudi.    In  Histor.  Jahrbuch  der  Görresgesell- 

schaft  1885.    band  6,  p.  438—61. 
Grimm  J.    Weisthümer.     3  bde.     Göttingen  1840.     3.  bd.    1842. 
Grimm  J.   und  W.      Deutsches   Wörterbuch.     Fortgesetzt   von   R.    Hildebrand, 

K.  Weigand,  M.  Heyne  und  M.  Lexer.    Leipzig  1854  ff. 

Gritzner  M.  Handbuch  der  heraldischen  terminologie  in  zwölf  (Germanischen 
und  Romanischen)  zungen,  enthaltend  zugleich  die  hauptgrundsätze  der 
Wappenkunst.  Nürnberg  1890.  Einleitungsband,  abteilung  B.  zu  J.  Sieb- 
macher Grosses  und  allgemeines  wappenbuch. 

Grote  H.     Münzstudien  4.  bd.     Leipzig  1865. 

Gundlach  F.     Das  Casseler  bürgerbuch.    In  zeitschr.  für  Hess,  gesch.  und  landes- 

kunde.    N.  F.  XI.  supplcm.    Kassel  1895. 
Heldmann  Aug.     Ueber  den  Stammsitz   des  geschlechtes   von  Wolmeringhausen. 

In  zeitschr.  f.  Westfäl.  gesch.    bd.  46.     Münster  1888. 
Holscher  L.  A.  Th.    Die  ältere  diöcese   Paderborn  nach  ihren  grenzen,  archi- 

diaconaten,  gauen  und  alten  gerichten.     Aus  der  Zeitschrift  für  geschichte 

und  alterthumskunde  "Westfalens  (37.  bd.)  besonders  abgedruckt.     Münster 

1886. 
Humbracht  J.  M.     Die  höchste   zierde   Teutschlandes    und   vorti*efflichkeit  des 

Teutschen  adels  vorgestellt  in  der  reychsfreyen  Rheinischen  ritterschafft  etc. 

Franckfurt  am  Mayn  1707. 
Bgen  Th.     Die  Westfälischen  siegel  des  mittelalters.     Münster  1889  etc. 

Koch  A.  F.  Die  Erfurter  weihbischöfe.  Ein  beitrag  zur  Thüringischen  kirchen- 
geschichte.    In  Zeitschr.  f.  Thüring.  gesch.  6,  31 — 126. 

Kreyssig  siehe  Schöttgen. 

Kühnhold  H.  Vorreformatorische  kirchenurkunden  von  Hedemünden.  In  Zeit- 
schrift des  historischen  Vereins  für  Niedersachsen.     Hannover  1900. 

Landau  G.     Die  Hessischen  ritterburgen  imd  ihre  besitzer.    4  bde.     Mit  15  an- 
sichten.     Cassel  1832—39. 
Citiri:  Landau  Ritterburgen. 

Landau  G.     Beschreibung  des  kurfürstenthums  Hessen.     Kassel  1842. 

Ledderhose  C.  W.     Kleine  Schriften.     5  bde.     Marburg  1787 — 95. 

Ledebur  L.  freiherr  von  — .     Adelslexicon  der  Preussischen  monarchie.    3  bde. 

Berlin  1855  etc. 

CitirU  V.  Ledebur  Preuss,  adelslexicon. 


XI 

L'Estocq  M.   von  — .     Hessische  landes-    und   städtewappen.     Mit  8  tafeln  in 

farbendruck.     Beitrag  zur  Hessischen  Wappenkunde.    Kassel  1884. 
Lexer  M.     Mittelhochdeutsches  hand Wörterbuch.     3  bde.     Leipzig  1869 — 78. 

Linnebom  J.  Die  reformation  der  Westfälischen  Benedictinerklöst«r  im  15. 
Jahrhundert  durch  die  Bursfelder  congregation.  In  Studien  und  mitthei- 
lungen  aus  dem  Benedictiner-  und  dem  Cistercienserorden,  Jahrgänge 
1899—1901. 

Looshom  J.     Die  geschichte  des  bisthums  Bamberg.    3  bde.    München  1886 — 91. 

Lübben  A.  siehe  Schiller. 

Monumenta  Germaniae  historica  inde  ab  anno  Christi   quingentesimo   usque  ad 

annum   millesimum  et  quingentesimum    edidit   societas   aperiendis   fontibus 

rerum    Germanicarum   medii   aevi    (die    ersten    24  tomi  ed.   G.  H.  Pertz). 

Hannov.  et  Berol.  1826  ff. 

Citirt  (nach  der  folio-ausgabe) :  Mon.  Germ. 

Müller  A.  Allgemeines  martyrologium  oder  vollständiger  heiligenkalender  der 
katholischen  kirche  etc.     Regensburg  1860. 

Nebelthau  F.  Die  ältesten  und  älteren  gebäude  Kassels.  Kassel  1884.  heraus- 
gegeben von  F.  Nebelthau  jun. 

Oesterley  H.  Historisch-geographisches  Wörterbuch  des  Deutschen  mittelalters. 
Gotha  1883. 

Oeynhausen.     Julius  graf  von  —  siehe  Speckmann  J.  Ph.  von  — . 

Pastor  L.  Geschichte  der  päpste  seit  dem  ausgang  des  mittelalters.  Mit  be- 
nutzung  des  päpstlichen  geheimarchives  und  vieler  anderer  archive  bear- 
beitet. 3  bde.  Freiburg  im  Breisgau  1886—1895.  (Neue  aufläge  1891 
— 95  erschienen;  die  citate  sind  nach  der  älteren  gegeben.) 

Recusation  widder  das  chammergericht  betreffen  das  cl oster  Kauffungen.  Unter 
dem  titel  das  Hessische  wappen,  darunter:  Hessen.  [1537.] 

Reichsabschiede.  Neue  und  vollständigere  Sammlung  der  — ,  welche  von  den 
Zeiten  kayser  Conradts  11.  bis  jetzo  auf  den  Teutschen  reichstägen  abgefaßet 
worden,  sammt  den  wichtigsten  reichs-schlüssen,  so  auf  dem  noch  fürwäh- 
renden reichstägen  zur  richtigkeit  gekommen  sind.  In  vier  theilen.  2.  theil. 
Frankfurth  am  Meyn  1747. 

V.  Rommel  Chr.    Geschichte  von  Hessen.  10  bde.    Marburg  und  Cassel  1820 — 58. 
Schade  0.    Altdeutsches  Wörterbuch.  2.  aufl.    Halle  1873—82. 
Schaten  N.  (S.  J.)    Annalium  Paderbomensium  partes  3  (pars  3  von  Strunck). 
Paderbomae  1693—1741. 

Schiller  K.  und  Lübben  A.  Mittelniederdeutsches  Wörterbuch.  6  bde.  Bremen 
1872 — 81.  Des  letzteren  Mittelniederdeutsches  hand  Wörterbuch,  nach  dem 
tode  des  Verfassers  vollendet  von  Christoph  Walther.  Norden  und  Leipzig 
1888. 

Schilling  B.  und  Sintenis  C.  F.  F.  Das  corpus  juris  canonici  in  seinen  wich- 
tigsten und  anwendbarsten  theilen  in's  Deutsche  übersetzt  und  systematisch 
zusammengestellt.    2  bde.    Leipzig  1834.  37. 

Schneider  J.  Die  kirchliche  und  politische  Wirksamkeit  des  legaten  Raimund 
Peraudi.    Halle  1882. 

Schöttgen  Ch.  und  Kreyssig  G.  Ch.  Diplomataria  et  scriptores  historiae  Ger- 
maniae medii  aevi.    3  tomi.    Altenburg  1753—60. 


XII 

(Siebmacher.)  New  wapenbuch,  darinnen  deß  h.  Rom.  reichs  Teutscher  nation 
hoher  potentaten,  füi'sten,  herren  und  adelspersonen,  auch  anderer  stände 
und  statte  wapen  .  .  .  mit  besonderm  fleiß  erkundiget  und  uff  kupfferstück 
zum  druck  verfertigt  durch  Johann  Sibmachem  von  Nürnberg  .  .  .  Norim- 
berg  1605.  [Spätere  ausgaben  von  1657  und  1734 ;  neue  ausgäbe  seit  1856.] 
Citirt:  Siebmacher  (und  die  ausgäbe). 

Siegel  G.     (reschichte  der  stadt  Lichtenau  in  Hessen  und  ihrer  Umgebung  nebst 
nachrichten  über   die    einzelnen   amtsorte   und    einem    urkundenbuche.     In 
Zeitschr.  für  Hess,  gesch.  und  landeskunde  N.  F.  22.     Kassel  1897. 
Citirt:  Siegel  Lichtenau. 

Sintenis  C.  F.  F.  siehe  Schilling. 

(Speckmann.  J.  Th.  de  — ).  Series  dominorum,  praepositorum,  decanorum, 
scholasticorum,  cantonim  caeterorumque  capitularium  canonicorum  illustris 
et  perantiquae  ecclesiae  ad  s.  Petrum  Frideslariae  a  beato  Wigberto  anglo 
exstructae,  a  beato  Bonifacio  Hassiae  apostolo  anno  Domini  DCCXXV  con- 
secratae.  Quantum  post  saecularizationem  hos  recenseri  permisit  aetas.  Anno 
Christi  MDCCLIII  (1753).  [Enthalten  in  einem  sammelband  der  stand, 
landesbibliothek  zu  Cassel  unter  Hass.  bist.  eccl.  4°  16.] 

Speckmann.  J.  Ph.  von  — .  Verzeichniss  der  pröpste,  dcchauten,  Chorherren, 
canoniken  und  prälaten  des  s.  Petersstift«  zu  Fritzlar.  1771  zusammenge- 
stellt durch  — ,  vervollständigt  durch  Rudolf  baron  von  Buttlar  zu  Elber- 
berg  1871  und  mit  den  eingeklammerten  ergänzungen  versehen  von  Julius 
grafen  von  Oeynhausen  1880. 

Steinen  J.  D.  von  — .  Westfälische  geschichte.  Mit  vielen  kupfern.  5  bde. 
Lemgo  1797—1801. 

Strieder  F.  W.  Cri-undlage  zu  einer  Hessischen  gelehrten-  und  schriftstcller- 
geschichte.  Seit  der  reformation  bis  auf  gegenwärtige  zeiten.  7.  band. 
Cassel  1787. 

Studien  und  mittheilungen  aus  dem  Benedictiner-  und  dem  Cistercienserorden 
mit  besonderer  berücksichtigung  der  ordensgeschichte  und  Statistik  etc. 
Stift  Raigem  in  Mähren  1880—1901.     Wird  fortgesetzt. 

Szamatölski  Siegh-ied.  Ulrichs  von  Hütten  Deutsche  Schriften.  In  Quellen  und 
forschungen  zur  sprach-  und  culturgeschichte  der  Germanischen  Völker, 
herausgegeben  von  Bemhart  ten  Brink,  Ernst  Alartin,  Erich  Schmidt. 
Strassburg  1891. 

Vilmar  A.  F.  C.     Idiotikon  von  Kurhessen.    Neue  billige  ausgäbe.  Marburg  und 

Leipzig  1883. 
Voigt  J.     Geschichte    des   Deutschen   ritterordens   in    seinen    zwölf   balleicn    in 

Deutschland.     2  bde.     Berlin  1857.  59. 

Wenck  H.  B.    Hessische  landesgeschichte.    3  bde.  mit  je  einem  urkundenbuche. 

Darmstadt  und  Giessen,  Frankfurt  und  Leipzig  1783 — 1803.    4. 
Wessel  W.     Hessisches  wapenbuch  etc.     Cassel  1625. 
Westfälisches   urkundenbuch.     7.  bd.     Herausgegeben    von   Th.  Ilgeu.     Münster 

1901. 
Würdtwein  St.  A.     Dioecesis  Moguntina  in   archidiaconatus  distincta  commen- 

tationibas  diplomaticis  illustrata.     4  tomi.     Mannheim  1768 — 90. 
Zeitschrift  des  Vereins    für  Hessische   geschichte    und   landeskunde.    Alte    folge 


xin 

10  bde.f  neue  folge  24  bde.;   zu  beiden  folgen  supplementbände  und  jähr- 
liche mittheilungen.     Kassel  1837 — 1900.     Wird  fortgesetzt. 
Citirt:  Zeitschr.  f.  Hess,  gesch.    Die  bände  der  neuen  folge  sind  mit  N. 
F,  bezeichnet. 
Zeitschrift  des  historischen  Vereins  für  Niedersachsen.     Hannover  1850  bis  jetzt. 

Zeitschrift  für  vaterländische   geschichte  und   alterthumskunde.     Herausgegeben 
von  dem  verein  für   geschichte  und   alterthumskunde  Westfalens   durch  J. 
Meyer  und  H.  A.  Erhard.     Münster  1841  ff. 
Citirt:  Zeitschr.  f.   Westfäl.  gesch. 

Zeuss  K.     Die  Deutschen  und  die  nachbarstämme.     München  1837. 


Urkundenbuch 


des 


Klosters  Kaufungen. 


IL 


ErkläroHg 

der  im  texte  und  in  den  Zusätzen  Torkommenden,  nicht  ohne  weiteres 

yerständlichen  abkürzungen. 

K.  =  Kaufungen ;  M.  =  Marburg ;  (M.)  =  Monogramm ; 
vurg.  =  vorgenant;  vorgeschr.,  vorges.  =  vorgeschrieben;  inges.  =  ingesiegel. 


424.     Aebtissin  Elisabeth  von  Waldeck  zu  Kaufungen  genehmigt  die 
vom  ritter  Kraft  von  Felsberg  für  die  pfarrkirche  zu  Lichtenau  aus 

stißsgiUem  zu   Walburg  errichtete  Stiftung, 

1442  Juli  16. 

6  Wer  Elisabeth  von  Waldegke  von  Gots  gnadin  eptische  zcA     U4J2 

Kouffüngen  bekennen   uffinüicli  in   dißme   briffe   vor   uns  unde  J^'  ^^• 
unse  nochkommen,  daz  wer  bewiUiged  han  unde  wiUigen  in  crafft 
disses  briffs,   daz  Crafft  von  Felßberg  unser  lyebe   getruwer  vor 
sich  unde  syne  erben  vorkoufft  had  uß  zwen  hüben,    dy  da  zcu 

10  disser  zcijt  biWed  C&rd  Molner,  vier  unde  zcwenczig  Beheymsche 
uff  den  kör  der  pharrekirchen  zcü  der  Lichtenawe  zcü  presencien, 
dy  da  jerlich  gefallen  sollen  uß  solchen  hftbe  zcü  Walberg  ge- 
leigen, dy  forder  von  deme  heiigen  crucze  unde  uns  unde  un- 
serme  stiffte  zcü  lehene  gan,  doch  so  bescheidelich :    wer  es,  daz 

15  Crafft  adder  syne  erben  solche  zcinse  nicht  enlosseten  in  funff 
jaren  noch  gifft  disses  briffs,  so  mochten  wer  adder  unse  noch- 
kmnmen  solche  losunge  thün  deme  heiigen  crucze  unde  unserme 
stiffte  zcu  güde  ane  allen  geverde.  Des  zcü  kuntschaff  haben 
wer  unser  ingesegil  umbe  Craffts  egenant  beide  willen  an  dissen 

20briff  thün  hengen.  Datum  anno  Domini  millesimo  quadringen- 
tesimo  quadragesüno  secundo,  feria  secunda  post  Divisionem  aposto- 
lorum  sanctorum. 

Orig.-perg.    im   städtischen   archive    zu   Hessisch  Lichtenau.     Siegel   der 

äbtissin  Elisabeth  von  Waldeck   verwischt   und   abgestossen    (beschr.  s.  urk.  nr. 

25  601).     Auf  der  rückseite    von   band  16.  jahrh.    (sehr   undeutlich):    ^Bewilligung 

des  freyen  stiffts  Kauffungen  über  den  scheffel  weitzen  unde  scheffel  haffem,  so 

ein  pastor  itzt  von  Walbergk  hat.'     Gedr.:  Siegel  Lichtenau  urkb.  nr.  42. 

1 


2  1442  dec.  8. 

42B.     Kurt  Äuweln,  bürger  zu  Cassel,  und  seine  ehefrau  Ehe  über- 
lassen der  äbtissin  Elisabeth  von  Waldeck  zu  Kaufungen  3  acker  und 

3  ruthen  land  in  dei^  gemarkung  von  Nieder-Zwehren  gegen  gleichviel 

land  i?i  den  Heckersmesen  unter  dem   Verenspitale  vof*  Cassel. 

1442  december  8.  B 

1442  Ich  Curd  Auweln  burger  zcu  Cassel,  Else  myn  eliche  wer- 

dec.  8.    tynnen  bekennen  uffinüich  in  diessem  uffen  brieffe  vor  uns  und 
unser  rechten  erben  vor  allermenlich,  daz  wir  mit  gudeme  willen 
und   vorrade   umbe   unsers  trefflichin    notczes    und    gelegenheyd 
willen  unser  drye  ecker  arthaftiges   landes  und  drye  rüden,    ge-io 
legen  in    der   feyltmarcke   des   dorffes    zcu  Neddem  Twern,    mit 
namen  eyner  by  Henczen  Tyepeln   lande  by    der  Seieecken,   der 
andir  vor  den  Bercken  und   stosßet  uff  Conczen  Frederichs  land 
obir  den  Cranwegk,    der  dryette  uff  deme  Hoenrade  zcu  Tweme 
zeuschen  Curde  Fogken  und  Henczen  Tyepeln   lande  mit   allem  16 
rechte,  daz  wir  an  sollichin  eckern  bissenher  gehabt  han,  virpu- 
ted  und  virwesselt  han,  virputen  und  virwesseln  dij  auch  in  und 
mit  crafft  diesses  brieffes  mit  der  erwirdigen   und   edeln  frauwin 
frauwin  Elizabeth   von  Waldeck   eptischin   zcu  Kauffungen  und 
den  edeln  den  cappitelsjungfrauwen  dorselbs  umbe  ire  drye  ackere  20 
und  drye  rüden  arthaftiges  landes,  gelegen  beneddir  dem  Feren- 
spytalle^)  vor  Cassel  in  der  Heckerswesen  an  eyme  stugke  und 
stosset  uff  Hennen  Wiesen  wesen,  mit  alle  deme  rechte  als  unser 
gnedige  frauwe  von  Kauffungen   und  ir  stiefft   bissenher  an  sol- 
lichin eckern  gehabt  han,    der  wir   ims   dan  auch   also   mit  sol-25 
licheme  rechte  undirwundin  und  in  unser  were  entfpangen  [!]  han 
und  erblich  gebruchin  sollin.     Und  ich  Curd  obgenant  und  Else 
myn  husfrauwe   seczin   dye   megenante   unsir    gnedigen    frauwin 
und  iren  stiefft^)  vor  uns  und  unser  erbin  in  solliche  drye  eckere 
in  eyne  rechte  f olkummen  eyginschafft  und  geruwige  were  ewig-  30 
lieh  zcu  besitczinde  in  aller  masse,   wise  und  forme,    als  wir  dij 
bysenher  besessen  und  gebruchit  han,   und   uns   daruß  genczüch 
und  czu  ewigen  tagen  ane  alle   argeliste   und  geverde.     Des  zcu 
warem  bekentnisse  gebin  ich  Curd  egenant  und  Else  myn  eliche 
husfrauwe  diessen  brieff  virsigeld  mit  ingesegil   der  vesten  junc-36 
hern  Otten  Mulenbachs  und  Henrich  Louberbachs,  dij  wir  ilißlich 
darumb  gebedden  han  zcu  kuntschaff,  des  wir  Otthe  und  Henrich 
ytczuntgenant  also  bekennen,  daz  wir  unser  ingesegil  umbe  bede 
willin  Curdes   und  Eisin   dickegenant    an   diessen    brieff  vestlich 
han  gehangen.     Datum  anno  Domini  millesimo  quadringentesimo  40 
quadragesimo  secundo,  ipso  die  Concepcionis  virginis  Marie. 


1443  Jan.  16.  a.  3 

Orig.-perg.  in  M.  Siegel  1)  rund,  24  mm,  braun,  im  siegelfelde  auf- 
rechter, unten  abgerundeter  schild,  in  welchem  ein  welliger  pfähl,  an  dem  ein 
thier  (fuchs?)  aufwärts  schreitet,  Umschrift:  S.  OTTB  MULENBACH;  2)  rund, 
25  mm,  braun,  aus  dem  siegelfelde  in  die  Umschrift  herabreichender  schrägge- 
Östellter  dreieckiger  schild,  in  demselben  ein  vogel  über  fiinfblättriger  rose,  über 
dem  Schilde  ein  mit  hirschgeweih  gezierter  stechhelm,  Umschrift :  S.  HENBICH 
LOUBERBACH.  Auf  der  rückseite  von  band  16.  jahrh. :  ,IJber  drei  acker  und 
8  rüden  landts  bei  Nider  Twem^ 

1)  über  dieses  spital  s.  bemerk,  zu  urk.  nr.  98  und  der  urk.  nr.  242  n.  1. 
102)  ,8tiefft'  übergeschrieben. 

426.  Erzbischof  Jacob  L  zu  Trier  theilt  dem  grafen  Otto  von  WaU- 
deck  mit,  dass  er  den  erzbischof  zu  Mainz  ah  Schiedsrichter  über  die 
anspräche  der  äbtissin  zu  Kaufungen  an  die  pfarre  zu  Lay  bestellt 

habe. 
15  Ehrenbreitstein  1443  jan.  15.  a, 

Jacob  von  Gottis  gnaden  erczbischoff  zu  Trier  etc.  U43 

Edeler,  lieber  neve.     Als   du  uns   geschrieben  bais  antref-  ^^^'  ^^'  ^• 
fende  die  wirdige  und  edele  unse  liebe   nyfftele   die   aptissen  zu 
Kauffingen  und  yr  gotshuyß  an  eyme  und  die  ersamen  unse  liebe 

20  andechtigen  dechen  und  capitel  zu  Munstermeynfelt  van  der  pa- 
storie  zu  Leye  wegen  am  andern  teile,  so  bain  wir  an  deeben 
und  capitel  ytzuntgenant  tun  erfaren,  in  welcher  maisse  sie  sich 
der  pastorien  vurgenant  underziegen  und  annemen.  Und  wir 
vememen  van  yn,   das  der   ersame  Johann  Guldenschaiff  dechen 

25  zu  sent  Steffan  bynnen  Mencz  vur  langer  zijt  in  kudeswise  an 
die  pastorie  zu  Leye  komen  sij  und  sie  etwevil  jaire  gerucklich 
besessen  und  die  gulde,  nuczunge  und  gevelle  davon  gehaben 
habe  und,  diewijl  dann  der  selbe  Johann  Guldenschaiff  zu  Mencz 
wanhafftich  und  die  pastorie  vurgenant  yme  entlegen  ist,  so  habe 

30  er  yn,  den  dechen  und  capitel  vurgenant,  die  gulde  und  gevelle 
der  selben  pastorien  eine  jairzal  arrendert  und  verpechtet  vur  eine 
nemüch  somme  geldes,  die  sie  yme  des  jerlichs  reichen  mußen, 
und  haint  dechen  und  capitel  vurgenant,  in  der  zijt  sie  solich 
arrende  und  pacht  angegangen  haint,  nit  anders  gewist  und  en- 

85  wissen  auch  hudistages  nit  anders,  als  sie  uns  haint  laissen  fur- 
brengen,  dann  das  Johan  Guldenschaiff  vurgenant  ein  rechter 
gewarer  pastoir  zu  Leye  sij.  Hette  aber  unse  nyfftel  von  Kauf- 
fingen van  yres  gotshuys  wegen  eynigerley  recht  an  der  selben 
pastorien,   des  dechen  und  capitel  vurgenant   (als  wir  vememen) 

40keynen  schyn  gesiehen  noch  geboret  haint,  were  uns  nit  liep, 
das  sie  van   den  unsem   darane    geirret    oder    gehindert  wurde. 


4  1443  ian.  15.  b. 

und  wir  enwulten  es  auch  den  unsem,  soverre  wir  des  under- 
wijst  wurden,  nit  gerne  gestaten.  Nu  wir  dann  uß  schrifffc  des 
hoichgebornen  fursten  hem  Ludewigs  lantgraven  zu  Hessen  un- 
sers  besundem  lieben  oheymen,  die  sine  liebe  uns  von  der  selbe 
sach  getaen  hait,  verstaen,  das  unser  nyffteln  van  Kauffingen  5 
und  yres  gotshuyß  recht  an  der  vurgenanten  pastorien  fast  clair 
sij  und  des  van  bebsten,  keysem  und  kuningen  schone  brieve, 
siegele  und  erkentnisse  haben  und  das  auch  die  selbe  unse  nyfftel 
sich  erboten  habe,  das  unser  oheyme  der  lantgrave  vurgenant 
und  andere  unse  neven  von  Waldeck  und  van  Zigenhain  yrerlO 
in  den  sachen  zu  eren  und  zu  rechte  vohnechtig  sin  sulle[n]t, 
uff  das  dann  die  sache  zu  luterungen  kome  und  nicht  ungebur- 
hchs  darinne  begriffen  oder  vurgenomen  werde.  So  mechtigen 
wir  uns  der  unsem,  das  3ie  der  sach  halp  sullent  vurkomen  geen 
unse  nyffteln  van  Kauffungen  vurgenant  vur  den  erwirdigen  un- 16 
Sern  lieben  neven  den  erczbischoff  zu  Mencz,  zu  geben  und  zu 
nemen,  zu  tun  und  zu  laissen,  was  der  selbe  unse  neve  van 
Mencz  erkennen  wirdet  nach  anspraichen,  antwurten  und  kunt- 
schafft,  die  vur  yn  kumpt,  das  sich  nach  rechte  gebore.  Und 
wir  getruwen  auch  umers,  du  und  unse  nyfftel  van  Kauffingen  20 
sullen  solchs  van  uns  zu  dancke  nemen  und  auch  selbs  woil  pru- 
ben,  das  uns  nit  woil  engezeemte  die  unsere  vurter  zu  besweren, 
und  ob  ymandt  uns,  unsem  stifft  oder  die  unsem  darüber  an- 
fertigen oder  unwilligen  wulde,  das  uns  und  den  unsem  darane 
zu  kurcz  und  ungutlich  geschee.  Geben  zu  Erembreitstein  uff  25 
dinstag  vur  sent  Anthonien  tag,  anno  etc.  xUi®.  juxta  stilum  scri- 
bendi  in  diocesi  nostra  Treverensi. 

[Adresse  auf  der  rückseite:] 

Dem  edeln  unserm  lieben  neven  Otten  graven  zu  Waldecken  *), 

Orig.-pap.  in  K.    Verschlusssiegel  abgefallen.  30 

1)  Otto  III.  von  Landau;  ich  vermuthe  in  ihm  äbtissin  Elisabeths  vater. 

427.  Erzbischof  Jacob  L  zu  Trier  theilt  dem  grafen  Johann  zu 
Ziegenhain  mit,  dass  er  den  erzbischof  zu  Mainz  ah  Schiedsrichter 
über  die  anspräche  der  äbtissin  zu  Kaufungen  an  die  pfarre  zu  Lag 

bestellt  habe.  85 

Ehrenbreitstein  1443  januar  15.  b. 

2443  Jacob  von  Gottis  gnaden  erczbischoff  zu  Trier  etc. 

Jan.  15,  h.  Edeler,  lieber  neve  und  getruwer.    Als  du  uns  nülengs  ge- 

schrieben hais  antreffende   die  wirdige  und   edele  unse  lieb  nyff- 


1443  Jan.  15.  b.  5 

tele  die  aptissen  zu  Kauffingen  und  ir  gothuyß  an  eyme  und  die 
ersamen  unse  liebe  andechtigen  dechen  und  capitel  zu  Munster- 
meynfelt  van  der  pastorie  zu  Leye  wegen  am  andern  teile,  so 
hain  wir  an  dechen  und  capitel  itzuntgenant  tun  erfarren,  in 
5  welcher  maisse  sie  sich  der  pastorien  vurgenant  underziegen  und 
annemen.  Und  wir  vememen  van  yn,  das  der  ersame  Johann 
Guldenschaiff  dechen  zu  sent  Steffan  bynnen  Mencz  vur  langer 
zijt  in  kudeswise  an  die  pastorie  zu  Ley  komen  sij  und  sie  et- 
wevil  jaire  geruchlich  besessen  und  die  gulde,  nuczunge  und  ge- 

10  velle  davon  gehaben  habe  und,  diewijl  dan  der  selbe  Johann  Gul- 
denschaiff zu  Mencz  wanhafftich  und  die  pastorie  vurgenant  yme 
entlegen  ist,  so  habe  er  yn,  dem  dechen  und  capitel  vurgenant, 
die  gulde  und  gevelle  der  selben  pastorien  eyne  jairzal  arrenderet 
und  verpechtet  vur    eyne   nemliche  somme    geldes,    die  sie  yme 

15  des  jerlichs  reichen  mußen,  und  haint  dechen  und  capitel  vurge- 
nant, in  der  zijt  sie  soHch  arrende  und  pacht  angegangen  haint, 
nit  anders  gewist  und  enwissen  auch  hudistages  nit  anders,  als 
sie  uns  haint  laissen  vurbrengen,  dann  das  Johann  Guldenschaiff 
vurgenant  ein  rechter    gewarer    pastoir   zu  Ley  sij.     Hette  aber 

20  unse  nifftel  van  Kauffingen  van  yres  gotshuyß  wegen  eynigerley 
recht  an  der  selben  pastorien,  des  dechen  und  capitel  vurge- 
nant (als  wir  vernemen)  keynen  schin  gesiehen  noch  gehört  ha- 
bent,  were  uns  nit  liep,  das  sie  van  den  unsem  darane  geirret 
oder   gehindert  wurde,    und   wir    enwulten  es  auch    den  unsem, 

25  80verre  wir  des  underwijst  wurden,  nit  gerne  gestaten.  Nu  wir 
dann  uß  der  schrifft,  [die]  ^)  unser  oheyme  der  lantgrave  [Lude- 
wig] ^)  van  Hessen  uns  van  der  selbe  sache  getan  hait,  verstaen, 
das  unser  nyftteln  van  Kauffingen  und  yrres  gothuyß  recht  an 
der  vurgenanten   pastorien  fast  clair   sij   und    des  van   bebsten, 

SOkeysem  und  konyngen  schone  brieve,  siegele  und  erkenteniss 
haben  und  das  auch  die  selbe  unse  nyfftel  sich  erboten  habe, 
das  unser  oheyme  der  lantgrave,  du  und  unser  neven  van  Wal- 
deck yrer  in  den  sachen  zu  eren  und  zu  rechte  vohnechtig  sin 
sullent,    uff  das  dann  die  sache   zu  luterungen  kome  und  nicht 

35  ungeboirUchs  darinne  begriffen  oder  vurgenomen  werde.  So  mech- 
tigen  wir  uns  der  unsem,  das  sie  der  sach  halp  sullent  vurkomen 
geen  unse  nyfftehi  van  Kauffungen  vurgenant  vur  den  erwerdigen 
unsem  lieben  neven  den  erczbischoff  zu  Mencz  zu  geben  und  zu 
nemen,  zu  tun  und  zu  laissen,  was  der  selbe  unse  neve  van  Mencz 

40  erkennen  wirdet  nach  anspraichen,  antwurten  und  kuntschafft,  die 
vur  yn  kiunpt,  das  sich  nach  ^)  rechte  gebore.   Und  wir  getruwen 


/ 


6  1448  juni  22. 

ummers,  das  du  und  auch  unse  nyfftel  van  Kauffingen  sullen 
solichs  van  uns  zu  dancke  nemen  und  auch  selbs  woil  pruben, 
das  uns  nit  woil  engezeemte  die  unsere  vurter  zu  besueren,  und 
ob  ymand  uns,  unsem  stifft  oder  die  unsern  darüber  anfertigen 
oder  unwilligen  wulde,  das  uns  und  den  unsern  darane  zu  kurcz  5 
und  ungutlich  geschee.  Geben  zu  Erembreitstein  uff  dinstag 
nach  achtzehen  tage'),  anno  Domini  etc.  xlü^.  juxta  stilum  Tre- 
verensem. 

[Adresse  auf  der  räckseite:] 

Dem  edeln  unserm  lieben   neven*)    und    getruwen  Johann  10 
graven  zu  Zigenhain  und  zu  Niede. 

Orig.-pap.  in  K.     Venchlusssiegel  abgefallen. 

1)  aus  urk.  nr.  426  ergänzt.        2)  hier  folgt  vnieder  gestrichenes  ,recht'. 
3)  der  achtzehnte  tag  ist  die  von  Weihnachten   an   gerechnete   octav   der  Epi- 
phanie,    also    der  13.  Januar,    wobei  die  termini  a  quo  und  ad  quem  nicht  mit- 15 
gezählt    sind    (s.    Brinckmeier    Lex.    diplomat.    1,   24).         4)    ,neven^    überge- 
schrieben. 

428.  Bischof  Hermann  von  Citrum,  vicar  des  erzbischofs  Dietrich 
zu  Mainz,  verordnet,  dass  auch  nach  der  Verlegung  des  kirchweihe- 
festes  zu  Kaufungen  auf  den  sonntag  vor  dem  sanct  Margarethentage  20 
(sonntag  vor  dem  13,  jtdi)  das  fest  des  heil.  Kaisers  Heinrich  nach 
wie  vor  am  tage  darauf  (also  nunmehr  am  montage)  gefeiert  werden 
solle,  und  bestätigt  den  früher  den  theilnehmern  an  diesem  feste  ver- 

willigten  ablass  von  40  tagen. 

Erfurt  1443  juni  22,  25 

1443  Nos  frater  Hermannus  ^)  Dei  et  apostolice  sedis  gracia  epis- 

jum  ^^.  QQp^g  ecclesie  Citrensis,  in  pontificalibus  reverendissimi  in  Christo 
patris  et  domini  nostri  domini  Theoderici  sancte  Maguntine  se'dis 
archiepiscopi  vicarius  universis  et  singulis  presentes  litteras  in- 
specturis  salutem  in  Domino  sempiternam.  Cupientes  quoslibetSO 
Christi  fideles  ad  pietatis  opera  modisque  convenientibus  et  Deo 
placitis  invitare,  hinc  est,  quod  festum  beati  Henrici  imperatoris, 
primi  fundatoris  monasterii  sancte  crucis  in  Cophungen,  hucusque 
celebratum  fuit  sequenti  die  post  festum  Dedicacionis  ibidem. 
Sed  quia  propter  racionabiles  causas  predicta  Dedicacio  transpo-35 
Sita  est  in  dominicam  proximam  ante  festum  beate  Margarete 
virginis  et  martiris,  volumus  ergo  non  obstante  hujusmodi  trans- 
posicione,  quod  idem  festum  beati  Henrici  imperatoris  predicti 
celebretur  eodem  tempore,  scilicet  sequenti  die  Dedicacionis  pre- 
dicte.     Et  easdem  indulgencias  ad  prefatum  festum  beati  Henrici  40 


1443  aept.  26.  7 

data»  et  concessas,  quantum  in  nobis  est,  in  Dei  nomine  appro- 
bamus  per  presentes.  Addentes  omnibus  Christi  fidelibus  con- 
fessis  pariter  et  contritis,  qui  hujusmodi  festo  interfuerint  et  opera 
pietatis  fecerint,  de  misericordia  omnipotentis  Dei  ac  beatorum 
6  Petri  et  Pauli  apostolorum  ac  sancti  Martini  episcopi  gracia  con- 
fisi  necnon  auctoritate  nostra,  qua  fungimur,  quadraginta  dies 
indulgenciarum  de  injunctis  penitenciis  eis  in  Domino  misericor- 
diter  relaxamus.  Datum  Erffurdie  nostro  sub  sigillo  presentibus 
impenso  anno  Domini  mülesimo  quadringentesimo  quadragesimo 
lOtercio,  sabbato  proximo  post  festum  Corporis  Christi. 

[Auf  dem  unteren  umgeklappten  rande  von  gleichzeitiger  hand:] 
Ad   mandatum  domini   mei    suSraganei  Maguntim  Jo.  Wi- 
gandi  notarius. 

Orig.-perg.  in  K.,  fleckig,  stellenweise  verwischte  achrift.    Siegel  des  bi- 
15  8chofe8  im  ganzen  gut  erhalten.     Auf  der  rückseite   von   hand  16.  jahrh. :    ,In- 
tulgenz^ 

1)  Hermann  von  Gehrden,  prior  des  Dominicanerconvents  zu  Warburg,  seit 
1435  Mainzer  weihbischof  für  Hessen.  Ueber  ihn  siehe  Feldkamm  56,  Falk  297, 
Holscher  298  und  Koch  78. 

20  429.  Cananicus  Thilemann  Hollauch  und  vicar  Johann  Hollauch  zu 
Kaufungen  bekunden,  dass  äbtissin  Elisabeth  von  Waldeck  ihnen  einen 
hof  und  garten  auf  der  Stiftsfreiheit  daselbst  zu   leibrente  auf  beider 

lebenszeit  gegeben  habe. 
1443  September  26. 

25  Wir  Tyhnannus  Hollouch  canonike  unde  er  Johan  syn  bru-      1443 

der  vicarie    des  keyserlichen   styfftes   zcu   Kouffungen  bekennen  *^^*-  ^^' 
vor  uns   semptlichen    unde    besundem    in    dusseme    uffin    brieffe 
unde  thun  kunt  allen  den,   dij  on   sehen  adder  hören  leßen,   daz 
wir  belybeczuchtiget  sien  zcu  unser  beyder  lybe  unde  wyle  wir 

80  in  wesen  dez  lebens  sien  beyde  adder  unser  eyn  nahe  deme  an- 
der noch  schigkunge  dez  almechtigen  von  der  ewerdigen  4inde 
eddeln  frauwen  frauwen  Elyzabethin  von  Waldegken  eptisschen 
zcü  Kouffungen  dez  keyserlichen  stifftes  unde  dez  heyligen  cruces 
darselbs  myt  vülworthe   unde   biewesen   unde  willen   der    eddeln 

36  jugfrauwen  Lorichen  von  Wilnauwe  custeryne  unde  dez  capittels 
noch  ußwisunghe  eyns  vorsigelten  brieffes  darobir  gegeben  myt 
deme  garthen  unde  höbe  myt  der  steynen  phorten  gelegen  uffe 
deme  frijthobe  zcu  Kouffungen.  Unde  sollen  daz  beyde  unde 
unser  ygkehcher    besundern    umbe    dij    ewerdigen   unde    eddeln 

40  frauwen  Elizabethin  unse   gnedige  liben   frauwen  vorgeschreben 


v/ 


8  1443  nov.  22. 

deme  heyligen  cruce  unde  erme  styffte  getruwelichen  vordynen 
myt  rade  unde  thad  noch  unserme  vormoghe,  wor  dez  noyt  were 
adder  worde,  ane  geverde.  Unde  wan  wir  nicht  meher  sien  unde 
von  thodes  wegen  beyde  vorfallen  sien,  daz  God  langhe  versehen 
wolle,  so  ist  der  hfib  unde  garthe  vorgenant  widder  der  eptige  5 
unde  hait  vorder  nymant  darane,  eß  geschee  dann  myt  gudeme 
willen  unde  wissen  eyner^)  eptisschen  unde  dez  capittels  dez 
keyserhchen  styfftes  mere  geschreben.  Unde  dez  zcu  bekentnisse 
gebin  wir  dussen  brieff  vorsegelt  myt  unsem  beyder  ingesegel. 
Datum  anno  Domini  m^.  cccc^.  xliii^.,  ipsa  die  Jovis  proxima  ante  10 
festum  sancti  MichaAelis. 

Orig.-perg.  in  K.  Zwei  runde,  2ö  mm  grosse,  braune  siegel :  1)  im  drei- 
pass  aufrechter,  imten  abgerundeter  schild,  bild:  stengel,  von  dem  3  spitz  aus- 
laufende blätterpaare  steif  abstehen,  Umschrift:  S.  TILEMANNI  HOLLOVCH; 
2)  im  dreipass  undeutliches  siegelbild,  anscheinend  stengel  mit  2  zweigen,  an  de-  15 
ren  enden  je  3  blätter  in  kleeblattform,  Umschrift :  S.  JOHANNES ')  HOLOCH. 
Auf  der  rückseite  von  hand  16.  jahrh. :  ,Rever8  über  ein  behausung  und  garten 
u£Een  freithoffe  zu  Kauffungen*. 

1)  über   ,ey'   überflüssiges   abkürzungszeichen.  2)  deutlich   ,Johannes 

statt  jJohannis*.  20 

430.  Werner  Deinhard  und  seine  ehefrau  Luckelle  verkaufen  dem 
aUare  U.  L,  F.  in  der  stißskirche  zu  Kaufungen  einen  jährlichen 
zins  von  1  pfund  geld  aus  ihren  gutem  zu  Nieder -Kaufungen  auf 

unederkauf 
1443  november  22.  25 

1443  Ich  Wemher  Deynhart,  Luckelle*)   myn  eliche   wertin  be- 

nov.  22.  kennen  in  dissem  uffen  briebe  vor  uns  unde  unsir  erbin,  das  wir 
han  vorkoufft  unde  vorkouffen  deme  besicczer  unde  bewerrer 
unsir  lieben  frawen  altares,  gelegen  in  deme  konniglichen  stiffte 
deß  heiigen  cruczes  zu  Kouffungen,  eyn  phunt  geldes  jerliche8  30 
czin^es  KesseUcher  werunge  uß  unserme  lande  mede  namen  uß 
funff  ackim  landis,  czwene  gelegen  bye  den^)  berboymen  unde 
drie  gelegen  bye  hem  Tylemanne  Hollouche  canonico  dez  kon- 
nighchen  stifftis  Kouffungen,  unde  uß  eyme  erthüse,  gelegen  zu 
Neddirn  Kouffungen  czftschen  Trubeln  unde  der  Brotezehen,  vor  35 
funff  gude  Binsche  gülden  gut  von  golde  unde  swer  genüg  von 
gewichte,  die  uns  davor  gutlichen  unde  wol  beczalet  sin,  unde 
seyn  sye  der  egenanten  funff  gülden  ledig,  quid  unde  loyß.  Unde 
wir  unde  unsir  erbin  addir  wer  sich  des  landis  unde  gudes  un- 
derwindet  adder  gebruchen  wel,  der  sal  deme  egenanten  besicczer  40 


1444  dec.  23.  9 

deß  altares  alle  jar  gutlicilen  unde  an  allen  schaden  unde  hin- 
dersal  gebin  unde  wol  beczalen  daz  egenante  phunt  geldes  uff 
sente  Michahelis  tag.  Ouch  han  wer  egenante  Wemher  unde 
Luckelle  dye  gnade  behalden,  das  wir  adder  unsir  erbin  mögen 
5  daz  vorgenante  phunt  geldis  mögen  weddirkouffen  vor  fftnff  gude 
gülden,  alzo  vorgesorebin  sin,  wilche  czit  uns  des  gelüstet,  alzo 
bescheiden  daz  alle  vorhurte  gulde  erst  beczalet  sye.  Des  zu 
warrer  kuntschaff  unde  sicherheyt  han  wir*)  Wemher  unde 
Luckelle  egenant  vorkouffere    gebedin    den    erbim   herren   unde 

lOprister  hem  Johan  HoUouche  phemner  zu  deme  heilgeiste  zu 
Fritzlar  unde  altrist  deß  konnigUchen  stifites  deß  heiigen  crucis 
zu  Kouffungen,  das  her  sin  ingesegil  vor  uns  unde  unsir  erbin 
vestiglich  an  dissem  brieb  gehangin  had,  deß  ich  her  Johan 
egenant   alzo   bekenne  umme   er  bede  willen.     Datum  sub  anno 

15  Domini  m®.  cccc®.  xxxxiii®.*),  in  die  sancte  CeciUe  virginis  et 
martiris. 

Orig.-perg.  in  K.  Siegel  abgefallen.  Auf  der  rückseite  von  gleichzeitiger 
hand:  ^eate  yirgini8^  Ausserdem  befindet  sich  in  K.  noch  eine  vidimirte 
gleichlautende  pap.-copie,   die  jedoch  im  datum  ,Lucie'  statt  ,Cecilie'  hat,  wohl 

20 nach  dem  tage  der  vidimation  der  abschrift  (18.  december),  welche  lautet: 
,Auscultata  est  presens  copia  per  me  Jacobum  Wegelappen  imperiali  auctoritate 
notarium,  prout  concordat  cum  suo  vero  originali  de  verbo  ad  verbum,  quod 
protestor\  Auf  der  rückseite  der  copie  von  hand  15.  jahrh. :  ,Disß  gelt  ist  ab- 
geloist  worden  und  Tilgen  in  dem  closter  der  verczinseit  eß  nu.    Die  ablossunge 

25hait  gethan  Reymbolt  zu  Neyder  Kouffungen  lut  siner  quyttancien,  die  ich  dan 
geleysßen  habe^    An  anderer  stelle  von  hand  16.  jahrh.:  ^Guldebriff*. 

1)  cop.  ^Luckele^        2)  orig.  ursprunglich  ,dem^,   dann  in  ,den*  corrigirt. 
3)  hier  folgt  ein  wieder  gestrichenes  ,Werher*  mit  übergeschriebenem  n.      4)  die 
erste  x  durch  flecken  verwischt,    doch  kenntlich;   die  copie   hat  die  Jahreszahl 
90 ,1443*. 

431.  Aebtüsin  Elisabeth  von  Waideck  und  die  6  cananiker  der 
Stiftskirche  zu  Kaufungen  legen  die  entscheidung  über  ihre  gegensei- 
tigen Schuldforderungen  in  die  hände  der  von  beiden  parümen  hierzu 
erwählten  stiftsmannen  Wolf  von  Wolfershausen,  hofmeister  Hermann 
35  Meysenbug,  Bernhard  von  dem  Berge  und  Hermann  von  Holzheim. 

1444  december  23, 

Eß  ist  uff  linde  mytdewochen  datmn  dusßer  zcedeln  bethey-     U44 
dingit   zcusschen  der   ewerdigen   frauwen  Elizabethin  von  Wal-  ^^' 

degk  eptisschin  zcu  Kouffungen  uff  eyn  sijden  unde  den  pristem 
40darselbs,    dij  man  nennet  dij  sehes  heren,    uff  dij  andern  sijden, 
in  keginwortikeid  des  wirdigen   hem  Johans    aptis   zcu  Breyde- 


V 


10  1444  deo.  23. 

nauwe,  hern  Bernhardes  von  Wlmerghußen  *)  cauonyken  zcu 
Friczlar,  Raben  von  Boymbilborg,  den  man  nennyt  den  von  Hon- 
steyn,  den  dann  unßer  gnediger  herre  von  Hessen  darbie  ge- 
scbigkid  hatthe,  Johans  von  Tailwigk  unde  Otthen  von  Mulen- 
baches,  umbe  gebrechen,  czweydracht  unde  erthum,  dij  dann  6 
zcusscben  beyden  vorgenanten  partien  irlouffen  unde  uffgestanden 
was,  also  das  beyde  partie  noch  rade  unde  wolegefallen  des 
hochgeborn  forsten  hern  Ludowiges  lantgraven  zcu  Hessen  ir 
Sache  an  des  stiflftes  zcu  Kouffungen  mann,  myd  nahemen  an 
Wulffe  von  Wlfferhußen,  Hermann  Meysinbuge  hobemeister,  10 
Bernharden  von  deme  Berge  unde  Herman  von  Hoilczheym,  sie 
gutlichen,  danunbe^)  dij  gutlichkeyd  deme  rechte  etzlicher  maße 
glich  sie,  gestaild  habyn  unde  unse  frauw  obgenant  ire  schulden 
unde  dij  heren  des  selbigen  glichen  auch  ir  schulden,  unse  frauwe 
irre  schulden  zcu  CasseU  yn  das  schripbhuß  senden  unde  dij  16 
sehes  heren  irre  schulden,  dij  sij  meynnen  zcu  unßer  frauwen 
habyn,  semptlichen  adder  ir  ixkUcher  besundern  kegen  Kouf- 
fungen uff  dusßen  nehstin  sundag  obir  viher  wochen,  das  ist 
1445     nehemhchen  der   sundag   noch   sente  Sebestianus  dage,  ^so  das 

jan,  24.  ^  ^^^  selbigen  dag  dij  heren  unßer  frauwen  schulden  unde  unse  20 
frauwe  der  heren  schulden  haben  sal  unde  keynne  partie  vorder 
nuwe  schulden  ufferogken  adder  setztzen  sal,  dan  gereyde  ver- 
luydt  sien,  Unde  alsdann  sollen  beyde  partie  ir  eyn  uff  des  an- 
dern schulden  irre  antwortten  thun  unde  darnoch  ober  viher 
1445     Wochen,  das  ist  nehemlichen  sente  Peters  dag  ad  kathedram,  den  25 

/eör.  ^2.  vorgeschreben  iren  gekoren  obirgehebyn ')  unde  Hermann  Mey- 
sinbuge dem  hobemeister  antworten.  Unde  sollen  dij  genanten 
viher  irre  karlude  sie  dann  darnoch  yn  gutUchkeyd,  das  deme 
rechte  etzlicher  maße  glich  sie,  als  vorgeschr.  ist,  scheyden 
zcusschen  deme  selbigen  sente  Peters  unde  sente  Walpurgen  30 
dage.  Unde  wie  sie  dij  scheyden,  als  icztzunde  gerurit  ist,  sali 
keyne  partie  von  deme  arbitrio  appelliren,  sundern  den  scheyd 
halden  unde  darmydde  eyn  begnughen  haben.  Unde  daruff  sal 
alle  Unwille,  den  unse  frauwe  zcu  in  unde  sie  zcu  unser  frauwen 
unde  den  iren  gehad  haben,  alle  abe  sien,  unde  dij  pristere  sollen  36 
godesdinst  hir  zcusschen  unde  deme  selbigen  obgeschreben  sente 
Walpurge  dage  myd  messen  unde  dagegezcijden  unde  alle  deme, 
das  godesdinste  zcugehoret,  als  das  herkomen  ist,  halden  unde 
thun  unde  nicht  nydderlegyn.  Darkegin  sal  unse  frauwe  unde 
ir  amptman  myd  kochen,  begkem  unde  myd  den  iren  bestellen,  40 
das  man  den  genanten  pristem  irre  probynden,  als  dij  heerkomen 


1445  juli  10.  11 

ist,  veßelicilen  *)    ane    geverde  gehebyn  sal.     Datum  quarta  feria 
post  Thome,  anno  etc.  xliiii*^. 

Orig.-pap.   (oberer  theil   eines   ausgeschnittenen    zetteis)    in  K.     Auf   der 
rückseite  von  gleichzeitiger  hand:  ^Compromissum'. 

5  1)  vermuthlich  ,Volmerding8en*  =  ,Volmerdinchu8en*  sw.  Minden.      2)  besser 

jdammbe  daz*  =  ,damite  daz*.        3)  übergeben.        4)  wohl  =  jvesteclichen*. 

432.     Kurt  Fredderich,  bürger  in   Cdssel,    und   seine  ehefrau    Cine 

tauschen  vom  stißsmeier  Henne  Wiesen  zu  Nieder-Zwehren  mit  geneh" 

miguny  der  äbtissin  Elisabeth  vo7i   Waldeck  zu   Kaufungen  V4  hufe 

10  mid  3  acker  land  beim  Verenspitalsbache  vor  Cassel  gegen  gleichviel 

land  in  der  gemarkung  von  Nieder-^Zwehren  ein, 

1445  juli  10, 

Ich  Cürd  Fredderich  borgir  czu  Cassel  unde  Ozine  sin  eliche      1445 
wertin  bekennen  uffintlichen   vor  uns   unde    alle   unser   rechtin  •^""  ^^* 

15  erbin  in  unde  mit  crafft  disßes  uffin  brieffis,  daz  wir  mit  gudem 
frihen  willen  unde  vorbedachtin  müde,  mit  wissen  unde  wiUen 
der  eddeln  frauwen  Berthen  von  Seyne  seligen  vorcziden  eptischen 
des  konninglichen  stifftes  des  heiigen  cruczis  czu  Couffungen, 
der  God   gnade,   unde   nu   mit  wissen  unde    willen    der    eddeln 

20  frauwen  Elizabeth  von  Waldeckeji  irei*  neisten  nachkonmiende 
eptischen  czu  disßer  czid  des  seibin  stifftes  vorgenant  eyne  recht- 
liche unde  reddeliche  erbliche  putunge  unde  wesselunge  getan 
haben  unde  thun  in  crafft  disßes  seibin  brieffis  mit  Hennen 
Wisen   wonhafftig    czu   Neddem    Twerne,    czu   disßer   czid   eyn 

26meygir  des  stifftes  unde  des  heiigen  cruczis  vorgenant,  also  daz 
wir  eyn  virteil  unde  dry  ackir  arhafftiges  landiß  gelegin  in  der 
feltmarke  czu  Neddem  Twerne,  mit  namen  eyn  virteil  unde  eyn 
ackir  gelegin  czuschen  dem  Cranwege  unde  der  von  Nordirs- 
husen  lande  unde  erbe,  item  die   andern   czweyne    ackir   gelegin 

30  uff  dem  Hoenrade  by  dem  Kilsberge,  gelegin  czuschen  lande  unde 
erbe  der  von  Hasungen  unde  Curdis  Umbachis  lande  unde  erbe, 
gud  gemesßen  unde  gewert  land,  umme  sovil  arthafftiges  landiß 
widderumme,  daz  der  vorgenante  Henne  Wisen  von  des  heiigen 
cruczis  unde  stifftes  wegin  czu  Couffungen  vorgenant  mit  wissen 

35  unde  willen  der  vorgenanten  czweyer  eptischen  uns  davor,  ouch 
gud  gemesßen  unde  gewert  land,  gegebin  unde  geandelagit  had, 
mit  namen  ouch  eyn  virteil  unde  dry  ackir  arthafftiges  landiß, 
an  eyme  stucke  gelegin  in  der  seibin  feltmarke  by  dem  Veren- 
spetalisbache  ^)  in  dem  Hemmenrade  czuschen   lande   des  heiigen 


12  1445  nov.  23. 

cruczis  unde  stifftes  vorgenant  unde  sente  Elizabeth  lande  tinde 
erbe  czu  Cassel,  nach  lüde  unde  inhalde  eyns  versigilten  brieffis, 
den  die  obgenante  eddel  frauwe  Elizabeth  von  Waldecken  ep- 
tischen  czu  disßer  czid  des  stifftes  vorgerurt  uns  unde  unsem 
erbin  widdermnme  darobir  gegebin  had  vor  sich  unde  ire  nach-  5 
kommen  unde  des  ganczen  stifftes  wegin  obgenant  alUr  vorge- 
schrebin  dinge  czu  eyme  waren  orkunde  unde  bekentnisße  in 
allir  maße,  als  wir  von  uns  unde  unser  erbin  wegin  der  seibin 
eptischen,  iren  nachkommen  xmde  ganczen  stiffte  vorgerurt  disßen 
unsem  versigilten  brieff  mit  czweyn  ingesigeln  gegebin  han  da- 10 
robir  ane  geverde.  Ouch  han  wir  Curd  unde  Czine  obgenant 
vor  uns  unde  unser  erbin  ewiglich  verczehin  unde  verczigen  in 
crafft  disßes  seibin  brieffis  allis  rechtin,  daz  wir  an  solchem  vir- 
teil  unde  dry  ackir  landiß  vorgerurt  gehad  han  adir  noch  ge- 
habin mochten,  geistlich  adir  werntlich,  ane  alle  geverde.  Des  15 
czu  orkunde  unde  merer  sicherheid  so  han  wir  Curd  unde  Czine 
obgenant  vor  uns  unde  unser  erbin  gebedin  die  festin  junchem 
Otten  von  Mulinbach  unde  Henrich  Reteradej  daz  die  ire  inge- 
sigel  vor  uns  unde  unser  erbin  undin  an  dissen  uffin  brieff  han 
thun  hencken,  des  wir  Otte  unde  Henrich  vorgenant  also  be-20 
kennen  unde  han  getan  umme  irer  bede  willen.  Datum  anno 
Domini  m^.  cccc^.  xlv^.,  ipso  die  beatorum  Septem  fratrum  mar- 
tirum. 

Orig.-perg.  in  M.  Siegel  1)  Ottos  von  Mulenbach  (beschreibung  s.  urk. 
nr.  425  siegel  1);  2)  Heinrichs  von  Retterode,  rund,  25  mm,  braun,  im  oberen  25 
felde  des  schrägstehenden  getheilten  Schildes  anscheinend  ein  schreitendes  thier, 
im  unteren  3  in  schachbrettform  (2 : 1)  an  einander  gereihte  quadrate,  Umschrift 
verwischt.  Auf  der  rückseite  von  hand  15.  jahrh. :  ,Tausch  imib  etliche  lendere 
ZU  Nidem  Twem*. 

1)  dieser  bach  fliesst  südlich  längs  des  höhenrückens,  auf  dem  das  Yeren-  30 
spital  lag  (über  dieses  s.  bemerk,  zu  urk.  nr.  98  und  der  urk.  nr.  242  n.  1). 

433.     Erzbischof  Dietrich  zu   Mainz  beaußragt   den   canonicm  Jo- 
hannes Kirchhain  zu  Fritzlar^   seinen  commissar,    ilber  die  von  der 
äbUssin  Elisabeth  von   Waldeck  zu  Kaufungen  (aus  anlass  der  vom 
decan  Johannes  vom  Bade  zu  Eimbeck  über  sie  verhängten  excommu-^ 
nication)  eingereichte  appellation  Untersuchung  anzustellen  wnd  darüber 

zu  entscheiden. 
Lieh  1445  november  23. 

1446  [Text  und  bemerkungen  s.  urk,  nr,  434  von  1445  december  10, 

'^'''  ^^'  oder  IL]  40 


1445  dec.  10.  od.  11.  13 

434.  Canonicus  Johannes  Kirchhain  zu  Fritzlar,  erzbischöflich  Main- 
zischer  commissar  und  richter,  spricht  in  einer  Streitsache  zunschen 
der  äbtissin  Elisabeth  von  Waldeck  zu  Kaufungen  und  der  dechantin 
Margarethe  von  Weilnau  zu  Gandersheim  die  erstere  von  der  ihr  sei- 
5  tens  des  decanes  Johannes  vom  Rade  zu  Eimbeck  auferlegten  excommu- 

nication  los. 
1445  december  10.  oder  IL 

Johannes  Kirchain  ecclesie  sancti  Petri  Friczlariensis  oano-      1445 
nicus,    reverendissimi  in  Christo  patris   et  domini   nostri  domini  ^^'  ^^' 

10  Theodrici  sancte  Magantine  sedis  archiepiscopi  per  terminos  pre- 
positurarum  dicte  sancti  Petri  et  Geißmariensis  ecclesiarom  com- 
missarius,  judex  ad  infrascripta  ab  eodem  domino  nostro  Magun- 
tino  specialiter  deputatus,  universis  et  singulis  dominis  abbatibus, 
prioribus,   prepositis,   decanis,    scolasticis,   cantoribus,   custodibus, 

15canonicis,  capitulis,  plebanis,  viceplebanis,  vicariis  perpetms,  al- 
taristis  ceterisque  presbiteris,  clericis  et  notariis  publicis  nostre 
jorisdiccioni  subjectis  ac  alias  ubilibet  constitutis  salutem  in  Do- 
mino et  nostris  hujusmodi,  ymmo  verius  dicti  domini  nostri  Ma- 
guntini firmiter   obedire  mandatis.     Litteras    dicti    domini  nostri 

20  Maguntini  ejus  sigülo  a  tergo  sigillatas  nobis  pro  parte  nobilis 
domine  Elisabeth  de  Waltegkin  secularis  monasterii  in  Kauffun- 
gen abbatisse  nos  sanas  et  integras  presentatas  noveritis  recepisse 
cum  ea,  qua  decuit,  reverencia  hujusmodi  sub  tenore: 

Theodricus  *)  Dei  gracia  sancte  Maguntine   sedis   archiepis- 

25  copus,  sacri  Bomani  imperii  per  Germaniam  archicancellarius,  ho- 
norabili  Johanni  IQrchain  canonico  ecclesie  sancti  Petri  Friczla- 
riensis, commissario  nostro  ibidem,  devoto  nobis  in  Christo  düecto 
salutem  in  Domino  sempitemam.  Causam  et  causas  appellacionis 
et  appellacionum  pro  parte  devote  Elisabeth  de  Waltegkin  abba- 

SOtisse  monasterii  secularis  in  Kauffungen  nostre  diocesis  a  certis 
gravaminibus  sibi  per  nostrum  in  Christo  düectum  Johannem 
vam  Bade  decanum  ecclesie  sancti  Alexandri  Einbecensis  ejusdem 
nostre  diocesis  ad  instanciam  devote  Margarete  de  Wilnaw  deca- 
nisse  secularis  monasterii  in  Gandersheim  Hildensemensis  diocesis, 

35  ut  asseritur,  illatis  interjecte  et  interjectarum  cum  omnibus  et  sin- 
gulis suis  emergentibus,  incidentibus,  connexis  et  annexis  audien- 
das,  cognoscendas  et  fine  debito  terminandas  tibi  committendas 
duximus  atque  committimus  per  presentes,  dantes  tibi  plenam  et 
omnimodam  potestatem  et  auctoritatem  citandi,  inhibendi,  proce- 

40dendi  ac  alia  et  singula    faciendi,    que   in  premissis   et  circa  ea 


14  1445  dec.  10.  od.  11. 

necessaria  fuerint  et  quomodolibet  oportuna,  faciens,  quod  decre- 
veris,  per  censuram  ecclesiasticam  firmiter  observari,  testes  quo- 
que,  si  qui  nominati  fuerint,  si  se  gracia,  odio  vel  timore  sub- 
traxerint,  simili  censura  compellas  veritati  testimonium  perhibere. 
In  cujus  rei  testimonium  sigillum  nostrum  presenti  a  tergo  est  5 
impressum.  Datum  in  opido  Liechin  die  vicesima  tercia  mensis 
^J^^  novembris,  anno  Domini  millesimo  quadringentesimo  quadrage- 
nov.  23,   simo  quinto. 

Post  cujus  quidem')  commissionis   presentacionem  et  recep- 
cionem  nobis  et  per   nos,  ut  premittitur,   facte   nobis   pro   parte  10 
dicte   domine  Elisabeth   appellantis   propositum    exstitit,    qualiter 
ipsa  per  predictum  dominum  Jobannem  vam  Bade  decanum  ec- 
clesie  sancti  Alexandri  Einbecensis  ad  prefate  domine  Margarete 
partis  appellate  instanciam  sentencia  excommunicacionis  esset  in- 
nodata.     Unde  nos,    quatinus  ad  execucionem  preinserte  commis-  15 
sionis  procedere  et  absolucionis  beneficium  ei  impartire    dignare- 
mur,    fuimus  legitime    requisiti.     Nosque    attendentes   peticionem 
hujusmodi  esse   consonam   racioni  et  gremium   sancte   matris  ec- 
clesie  nemini  fore  claudendum  dicteque  peticioni  annuentes  ideo- 
que   predictam   partem   appellatam   omnesque    alios   sua   de   pre-20 
missis  interesse  putantes   ad   videndum  et  audiendum,   ipsam  do- 
minam    appellantem  ab   hujusmodi  excommunicacionis    sentencia 
absolvi  et  gremio  sancte  matris  ecclesie  restitui,  necnon  dicendum 
et  excipiendum,   quioquid  verbo  vel  in  scriptis   contra  hujusmodi 
commissionem  nobis,  ut  prefertur,  directam  et  presentätam  dicere  25 
sive  excipere  voluerit,    in   certum  peremptorium    terminum    com- 
petentes    citari    fecimus.     In    quo    quidem    comparentibus    coram 
nobis   providis   Petro   Drosseln    appellantis   et   Henrico  Zcedelem 
appellate    parcium    hinoinde    procuratoribus,    facientibus    de    suis 
mandatis  fidem  sufficientem,  et  idem  Petrus  hujusmodi  citacionem  30 
in  opido  Gandersheim  debite  executam  facto  et  in  scriptis  repro- 
duxit    et    prefate    domine  Margarete    decanisse    non    comparentis 
contumaciam  accusavit,   petens  ipsam  contumacem  reputare  et  in 
ejus    contumaciam    dictam   suam    partem    ab    excommunicacionis 
sentencia  absolvi  atque  sancte  matris  ecclesie  gremio  restitui,  as-35 
serens  se  pronum  et  paratum  jurare  in  animam  sue  partis  de  stände 
jurt  et  parendo  et  obediendo    sancte  matris  ecclesie  atque  nostris 
mandatis.     Ex  adverso   vero   ipse   Henricus  Zcedelem   partis  ap- 
pellate procurator  coram  nobis,   ut  prefertur,   comparens  et  dicte 
domine  Margarete  partis  appellate   contumaciam  excusans  dictam  40 
partem  appellacionis  minime  absolvendam  fore  allegavit  seque  in 


1446  dec.  10.  ocL  11.  15 

hujusmodi  absolucionem  minime  consentire  velle  atque  de  appel- 
lando  protestatus  fuit.  Nosque  auditis  hincinde  propositis  et  al- 
legatisy  perpendentes  gremium  sancte  matris  ecclesie  nemini  re- 
dire^)  volenti  fore  claudendum,  requisicioni  et  peticioni  prefati 
6  Petri  partis  appellantis  procuratoris  f avorabiliter  annuentes  dictum 
Petrmn  ibidem  presentem  et  nomine  sue  partis  id  humiliter  pe- 
tentem,  recepto  tamen  primitus  ab  eodem  in  manibus  nostris, 
tactis  per  enm  corporaliter  scripturis  sacrosanctis,  in  animam 
dicte  domine   abbatisse  prestito  juramento   de  stando   juri  atque 

10  de  parendo  et  obediendo  mandatis  sancte  matris  ecclesie  et  no- 
stris, ipsam  dominam  abbatissam,  suam  partem,  ab  hujusmodi  ex- 
communicacionis  sentenciis  et  aliis  censuris  ecclesiasticis  per  pre- 
fatum  dominum  Johannem  vam  Bade  decanum  ecclesie  sancti 
Alexandri  Einbecensis  ob  non  paricionem  quorundam  processuum 

15  in  eam  forsan  latam,  quatinus  indigeret  ad  cautelam,  duximus 
absolvendaw  ac  absolvimus  per  presentes,  restituentes  ipsam  com- 
munioni  fidelium  atque  ecclesiasticorum  sacramentorum  partici- 
pacioni  et  sancte  matris  ecclesie  unitati.  Que  omnia  et  singula 
vobis  Omnibus  et  singulis  supradictis  intimamus,   insinuamus')  et 

20  notificamus  ac  ad  vestram  et  cuilibet  vestrum  noticiam  deducimus 
et  deduci  volumus  *)  per  presentes,  monentes  propterea  vos  omnes 
et  singulos  supradictos  primo,  secundo  et  tercio  perempton'o,  vo- 
bis eciam  in  virtute  sancte  obediencie  et  sub  excommunicacionis 
pena  mandantes,    quatinus    mox,    visis    presentibus    et   postquam 

25  pro  parte  dicte  domine  abbatisse  fueritis  requisiti  aut  alter  vestrum 
fuerit  requisitus,  eandem  dominam  abbatissam,  tociens  quociens 
opus  erit,  absolutam  et  gremio  sancte  matris  ecclesie  et  ejus  uni- 
tati restitutam  publice  nuncietis  atque  nuncian'  faciatis  ^).  In  quo- 
rum  omnium  fidem  et  testimonium  sigiUum   nostrum  presentibus 

90  est  appensum.  Datum  anno  Domini  millesimo  quadringentesimo 
quadragesimo  quinto,  die  sabbati  decima  mensis  decembris®),  no- 
bis  bora  vesperarum  in  ecclesia  sancti  Petri  predicta  pro  crimi- 
nali  sedentibus,  presentibus  ibidem  providis  viris  dominis  Henrico 
Currificey  Johanne  Keppigkin,  Johanne  Predeborn  presbiteris  Ma- 

35guntine  diocesis  testibus  ad  premissa  vocatis  et  rogatis. 

Johannes  Roder  notarius. 

Orig.-pap.    in   K.    Spitzovales,    50/40  mm    grosses,    grünes   siegel,    sanct 
Petrus  unter  goth.  baldachin   stehend,    rechte  hand  erhoben,    in  der  linken  den 
Schlüssel  haltend,    zu  seinen  f üssen  Wappenschild  mit  3  rosen  (2 : 1),    Umschrift : 
40  S.  lOHANIS  KIRCHA[IN]  CONMISSAR[n]  FRISLARIEN[SIS]. 

1)  mit  grossem  buchstaben  geschrieben.        2)  orig.  ,reddire^        8)  orig. 


16  1445  dec.  26.  --  1446  jan.  6.  a. 

jinsiniamW.  4)  orig.  ,voliInu8^  5)  orig.  ^facietis^  6)  da  im  jähre  1445 
der  10.  dec.  auf  einen  freitag  fiel,  so  muss  entweder  der  11.  dec.  oder  der  freitag 
oder  das  jähr  1446  gemeint  sein,  welch  letzteres  nicht  wohl  anzunehmen  ist; 
da  aber  ein  irrthum  im  monats-  wie  im  Wochentage  gleich  möglich  ist,  so  lässt 
sich  der  zweifei  nicht  beseitigen.  5 

435.  Der  priester  Johannes  Rtischenberg  bezeugt,  da$s  die  gemeinde 
Flarchheim  zu  folge  eines  mit  der  verstorbenen  äbtissin  Bertha  von 
Sayn  zu  Kaufungen  geschlossenen  Übereinkommens  sich  verpflichtete, 
den  Colonen  des  Stiftes  Kaufungen  zu  Heroldshausen   holz  aus  ihretn 

walde  zu  liefern.  10 

1445  december  26. 


1445 


de    Qß  [Text  und  bemerkungen  s.  urk.  nr.  481  von  1453  april  19  J 

436.     Konrad  Volghard,  Schreiber  und  vicar  des  altares  ü.  L,  F.  zu 
KaufufigeHy   quittirt  der  Stadt  Immenhausen  die  räckzahlung  ihr  ge- 

liehener  50  gülden.  16 

Cassel  1446  jantmr  6.  a. 

1446  Icli  Conradus  Volghard  scriber  etc.  und  vicarius  unser  liben 

jan.  b.  a.  fj-^uwen  altares  zcu  Couffungen  bekenne  vor  mich  unde  aUe  myn 
nachkomen  des  selben  egenanten  altares  uffentlich  in  dussem 
breve  unde  thun  kunt  allen  luten,  die  en  ansehen  adir  hören  20 
fesen,  als  dan  die  ersamen  wisen  lute,  borgermeister,  scheffen, 
rayd  unde  die  gemeinde  zcu  Ymmenhusen  jerliches  uff  sant  Mer- 
tins  dag  dem  egenanten  myn  altare  uff  funffczig  Kinsche  gülden 
heuptgeldes  vier  gülden  geldes  plichtig  unde  schuldich  gewest 
syn,  die  auch  gegeben  unde  beczalt  han,  daz  sie  myr  solche  26 
funffczig  gülden  heuptgeldes  unde  auch  de  gulde  daruff  gwttlich 
gegeben  unde  wol  beczalt  han,  so  daz  ich  in  dancke.  Unde  ich 
sagen  die  egenanten  von  Ymmenhusen  unde  alle  er  nachkomen 
solcher  egenant^  funffczig  gülden  heuptgeldes  unde  auch  der 
gulde  daruff  vor  mich  unde  alle  myn  nachkomen  des  egenanten  30 
altares  in  crafft  dusses  breffes  qwit,  ledig  unde  loes  sunder  ge- 
verde  unde  ane  argelist.  Und  uff  daz  auch  die  selben  von  Ym- 
menhusen unde  ire  nachkomen  des  deste  bas  vorsichert  sin 
müssen,  so  han  ich  gebeten  die  edelen  unde  werdigen  frauwen 
Elizabeth  von  Waldecken  abbatissen  zcu  Kouffungen  myn  gne-35 
digen  liben  frauwen,  daz  die  ere  quitancien  vor  sich  unde  ire 
nachkomen  den  egenanten  von  Ymmenhusen  unde  eren  nach- 
komen darüber  auch  vorsigelt  gegeben  haid.  Wer  es  auch,  daz 
her  [!]  nach  gifft  dusser  qwitancien  eynich  breff  von  den  ege- 


1446  Jan.  6.  b.  17 

nanten  von  Ymmenlinsen  nber  solche  egenante  vier  golden 
geldis  gulde  unde  funff czig  golden  heuptgeldes  gegeben  fanden 
werde,  so  behalde  ich  in  crafft  dusses  breffes  myr  nnde  allen 
myn  nachkomen  die  macht  unde  willen,  also  wan  unde  welge 
bczyt  dan  ich  adir  myn  nachkomen  zuvomd  den  egenanten  von 
Ymmenhusen  adir  eren  nachkomen  funffczig  Itinsche  gülden 
widderomme  obirgeben  unde  verandelagen,  daz  wir  dan  also  nach 
unserm  willen  thun  mögen.  Aisdan  sollen  unde  wollen  ich  unde 
myn  nachkomen  unde  nach  solichem  der  von  Lnmenhusen  vor- 

10  sigelten  breff e  halten  unde  darinne  sollen  uns  auch  die  von  Ym- 
menhusen unde  ire  nachkomen  nicht  tragen^),  als  ich  dan  hoffe 
sie  gerne  thun  woUen  unde  auch  buche  thun  sollen.  Des  zcu 
erkunde  unde  bekentnisße  han  ich  gebeten  die  erbam  unde  er- 
samen  myn  liben  heren  unde  guten  frunde  her  Tilleman  Sidenbin 

15  dechande  und  meister  Henriche*  von  Schucczeberge,  daz  die  ire 
ingesegel  vor  mich  zcu  geczugnisse  dusser  vorgenanten  dinge 
uff  dussen  breff  zcu  rucke  han  thun  drucken  gebresten  myns 
egen  ingesegels  zcu  dusser  zcijt,  des  wir  egenante  Tileman  und 
Henricus  also  bekennen  unde  umme  des  egenanten  hern  Conrad 

20  Volckhardes  bete  willen  also  auch  gethan  han.  Geben  zu  Kassel 
uff  der  hillgen  Dry  kunige  tag  sub  anno  Domini  millesimo  qua- 
dringentesimo  quadragesimo  sexto. 

Cop.-pap.-vid.  in  K.  Ist  an  erster  stelle  mit  der  copie  urk.  nr.  437  von 
demselben  tage  auf  einem  bogen  zusammengeschrieben;  beide  copieen  sind  mit 
25 folgenden  worten  beglaubigt:  ^Auscultata  et  collationata  est  presens  copia  per 
me  Henricum  Wakenfeld  clericum  Maguntine  diocesis,  imperiali  auctoritate  no- 
tarinm,  et  concordat  cum  littera  orig^nali  sine  aliqua  corrosione')  sigilli  littere 
origenalis,  quod  protestor  manu  proprfa  hie  apposita*. 

1)  es  ist  hier  nicht  ,tragen*,  praet.  ,truoc*,  gemeint,  sondern  ,tdlgen,  trae- 
80  gen*,   praet.  ,tragete',    in  der  bedeutung  ,träge  sein,    nachlassen,    lässig  werdend 
2)  =  corruptione  (Du  Gange). 

437.     Aebtissin  Elisabeth  von  Waldeck  zu  Kaufungen  beurkundet  auf 

bitten  ihres  caplans  Kofirad  Volghard  die  durch  rückgabe  des  dar- 

lehens  von  50  gülden   seitens   der  stadt  Immenhattsen   geschehene  ab- 

35  lösung  der  jährlichen  güüe  von  4  guldeti,    welche  die   Stadt   an  den 

altar  U,  L.  F.  zu  Kaufungen  zu  geben  hatte. 
Kaufungen  1446  januar  6.  b. 

Wir  Elizabeth  von  Waldecken  abbtissen  des  fryhen  stifftes      U46 
zcu  Couffungen  bekennen  vor  uns  unde  unser  nachkomen  in  dus-  ^^^-  ^-  ^• 
40sem  breffe:  Nachdem  dye  ersamen  borgermeister,   raid  unde  ge- 

2 


18  1446  febr.  B. 

meynde  zcu  Yminenliuseii  jerliclies  uff  sant  Mertins  tag  plichtig 
gewest  syn,  gegeben  unde  gereohit  han  vier  gülden  geldes  von 
funffczig  gülden  heuptgeldes  unser  Üben  frawen  altar  hie  zcu 
Couffungen  unde  sinen  besicczeren,  haid  uns  der  erbar  her  her 
Conrad  Volghard  scriber  etc.,  unser  Über  cappellan  unde  andech-  5 
tiger,  vorbracht  unde  berichted,  daz  die  egenanten  von  Ymmenhusen 
solche  vier  golden  geldes  ime  als  eyme  rechten  besioczer  des 
egenanten  altares  abegeloest  haben  mit  funffczig  Rinschen  gülden 
heuptgeldis,  darüber  der  selbe  her  Conrad  auch  den  selben  von 
Ymmenhusen  syne  qwitancie  vor  sich  unde  sine  nachkomen  ge- 10 
geben  hat  unde  dabie  uns  guttlych  gebeten,  daz  wir  den  von 
Ymmenhusen  des  auch  unser  qwitancie,  uff  daz  die  von  Ymmen- 
husen deste  bas  vorwart  syn  mugen^),  geben  wullen.  Unde 
dwiel  nu  die  von  Ymmenhusen  solch  obgenante  gelt  dem  ege- 
nanten heren  Conrad  des  selben"  altares  besicczer  gegeben  unde  16 
beczalt  han,  so  sagen  wir  die  selben  von  Ymmenhusen  unde  ire 
nachkomen  vor  uns  unde  unser  nachkomen  solcher  funffczig  gül- 
den heuptgeldis  in  crafft  dusses  breffes  qwid,  ledich  und  lois 
sunder  geverde  und  ane  argelist.  Des  zcu  erkunde  han  wir 
unser  ingesegel  hiruff  zcu  rucke  thun  trucken.  Gegeben  zcu  20 
Couffungen  uff  der  hilligen  Dry  konninge  tag  sub  anno  Domini 
miUesimo  quadringentesimo  quadragesimo  sexto. 

Gop.-pap.  yid.  in  K.  Ist  an  zweiter  steDe  mit  urk.  nr.  436  auf  einem 
bogen  zusammengeschrieben;  die  beglaubigung  des  notars  Wakenfeld  für  beide 
urk.  8.  ebendaselbst.  25 

1)  vorläge  ,nugen^ 

438.  Landgraf  Ludmg  L  zu  Hessen  verspricht,  die  vergleichung  der 
äbtissin  Elisabeth  zu  Kaufungen  mit  dem  kanzler  Thilemann  Hollauch, 
sowie  auch  mit  der  dechantin  Margarethe  von   Weilnau  zu  Ganders- 

heim  versuchen  zu  wollen.  30 

Cassel  1446  februar  3. 

U46  Es  ist  beredt  in  gutlicheit  von  deme  hoichgeboren  fursten 

•'*  ^'  '  und  herren  hern  Ludewige  lantgraffen  zcu  Hessen  unserm  gne- 
digen  liebin  herren  uff  hüte  datum  dieser  zcedeln  zcusschen  der 
erwirdigen  frauwen  frauwen  Elizabeth  eptischen  zcu  Cauffungen35 
und  irem  gesynde,  die  das  mit  ir  zcu  thunde  haben,  uff  eyne 
und  hern  Tilman  Hollauche  cantzeler  und  die  das  mitde  angehit, 
eß  sin  pristere  adir  frauwen,  wer  die  sin,  uff  die  andern  siiten 
von  solicher  gebrechen  und  irrethumß  wegen,   als  zcusschen  yn 


1446  febr.  27.  19 

gewest  und  uffirstanden  sin  uff  diese  zciit,  nichtes  ußgescheiden, 
also  das  sie  die  von  allen  siiten  haben  gestalt  an  den  egenanten 
unsem  gnedigen  herren,  der  sie  dann  darumbe  zcusschen  hie 
und  Ostern  nehstkomen^  wann  sine  gnade  des  hiebynn^n  gewarten 
5  mag,  scheiden  wü  in  gutlicheit  mit  wiisßen,  und  abe  sin  gnade 
der  gutlicheit  nicht  fynden  muchte,  des  doch  God  nicht  wulle, 
was  dann  syne  gnade  zcusschen  yn  noch  schulden  und  antwurten 
vor  recht  sprechende  wirdet,  dabie  sal  das  bliben.  Hiruff  sollen 
beidsd  parthie  und  die  des  mit  yn  zcu  thunde  han,  worte,  wergke, 

lOraiche*)  imd  virfolgunge  gein  eynander  von  allen  siiten  lasßen 
ane  alle  gevercb  und  ane  argelist.  Es  ist  auch  von  deme  ege- 
nanten unserm  gnedigen  herren  furter  beredt  von  solicher  ge- 
brechen und  Sache  wegen,  als  dann  die  edele  juncfrauwe  Margrete 
von  Wilnauw  dechynne  zcu  Ganderßheim  hait  witder  unser  frau- 

15  wen,  darumbe  sie  dann  unsere  frauwen  geistlich  angelanget  hait, 
das  die  gebrechen  und  sache  auch  gutlich  saln  bestehin  zcusschen 
hie  und  der  egenanten  zciit,  und  in  der  seibin  zciit  sal  keyne 
parthie  witder  die  andern  nuwe  gerechtigkeit  anders,  dann  sie  iczt 
haben,  behalten,  dabynnen  auch  unser  gnediger  herre  virsuchen 

20wil,  abe  er  sie  des  gutlichen  entsetczen  möge.  Mochte  er  abir 
des  nicht  gethun,  so  mag  igHch  parthie  syn  recht  virfolgen  in 
allermaß,  als  sie  des  zcu  dieser  zciit  thun  mochten,  iglicher  par- 
thie rechte  hiemitde  unverkrengket,  und  sal  hiruff  unsere  frauwe 
den  pristem'  ire  probinde  fleysch,   broit  und  bier  weselich  geben 

25  ane  geverde.  Des  seibin  glich  sallen  auch  die  pristere  thun  mit 
godesdienste,  was  yn  geboret,  auch  ane  alle  geverde.  Des  zcu 
Urkunde  han  wir  obgenante  parthie  alle  gebeten  den  egenanten 
unsem  gnedigen  herren,  das  er  syn  ingesegel  heruff  gedrucht 
hait  lasßen  ^).    Gebin  zcu  Cassil  uff  donnerstag  nach  unser  lieben 

30  frauwen  tagk  Lichtmesß,  anno  Donüni  m®.  cccc^.  xl.  sexto. 

Orig.-pap.  in  K.,  fleckig,   riss  im  papier.     Das  auf   der   rückseite   aufge- 
drückt gewesene  siegel  ist  gänzlich  abgefallen. 

1)  räche.        2)  ^lasßen'  übergeschrieben. 

439.     Heinrich  Frederichs,  bürger  zu  Casael,  und  seine  ehefrau  Else 
35  vertauschen  2  acJcer  land  zu  Nieder-Zwehren  gegen  ebensoviel  land  da- 
selbst an  das  stift  Kaufungen, 
1446  februar  27. 

Ich  Hinrich  Frederichs   burger  zu  Cassel,   Else  myn   elich     1446 
hußfrawe  bekennen  vor  uns  und  alle  unse  rechtin  erbin  und  thun  ^^  *"' 


äÖ  1446  tehr.  2t. 

kund  allirmenliclien,  daz  wir  mit  gudin  willen  und  vorrade  dorct 
unsers  notziß  willen  unser  tzweyer  egkir  gelegen  in  der  felt- 
margke  zu  Nyddem  Twerne  gudiß  arthaftigiß  landiß  (der  selben 
vorgesclireben  egkir  ist  anderhalbir  gelegin  und  stoßid  uff  den 
Kraenweg  boben  der  Sehelhegkin  und  vord^)  eyn  halbe  agker  6 
gelegin  uff  dem  Hoenrade  stoßid  uff  den  Dyppayd^)  und  ist  eyn 
anewendir  ane  Hennen  van  Ritte  lande  gelegen)  erblichen  vor- 
butid  und  vorgeben  haben  mit  crafte  dijsses  breffes  der  er- 
werdigen  und  edell  frawen  Elysabeth  van  "Waldegken  opti- 
sche deß  fryhen  stiftes  Kouffungen  unser  gnedigen  lieben  10 
frawen  und  alle  iren  nachkommen  sich  der  zu  gebruchgen  laßen, 
na  allem  iren  willen  zu  thunde  und  zu  laßen.  Und  wir  vor- 
tzijhen  alle  unsers  erbetzals  und  rechtin,  daz  wir  an  solchgen 
egkir  gehat  haben  und  setzen  dy  selbe  unser  gnedigen  frawen 
vorgeschreben  und  alle  ire  nachkommen  inne  eyne  ruweliche,  15 
ewyge,  erbHche  besitzunge.  Dar  enkegin  haid  dy  selbe  unse 
frawe  uns  und  unsern  erben  widder  gelaßen  und  erblichen  ge- 
geben tzwene  agkir  inne  der  selben  feltmargke  gelegin  und  irs 
Stiftes  tzeyndin  uß  eynem  gude,  daz  ytzundiß  buwid  und  ge- 
wynned  van  deß  egenanten  stiftes  wegen  Henne  Wyse,  und  lyg-  20 
gen  benebln  Trogenradiß  wyssen,  dy  den  edelln  jungfrawen  zu 
Kouffungen  uff  iren  koer  dynned  und  zugehorid,  und  by  der 
fronehobiß  wyssen,  der  selben  agkire  wir  uns  erblichen  gebruchgen 
sollen  na  lüde  eyns  vorsigelten  breffes,  den  sye  uns  und  unsern 
erben  darobir  gegeben  han.  Doch  also  wers,  daz  wir  dy  selben  25 
tzwene  egkire,  dy  dan  ytzundiß  arthaftig  syn  und  tzehindin  ge- 
ben der  egenanten  unser  frawen  und  iren  nachkommen,  lyßen 
liggen  zu  grase  und  woildin  wyssen  daruß  machgen,  so  soildin 
und  woildin  wir  willen  machgen  umbe  den  tzehindin,  den  dy 
tzwene  agkir  gedragen  kondin,  an  alle  vortzog  nach  eynigerleySO 
insage,  dy  wir  eddir  unser  erben  darinne  thun  mochten.  Alle 
argelist,  n[u]we  funde  und  geverde  syn  ußgesloßen,  sundir  wir 
imd  alle  unser  erben  sollen  imd  wollen  sollichge  butunge  nach 
lüde  dysses  breffes  stede  und  vaste  und  unvorbrochlichen  haldin. 
Deß  zu  worem  bekentnisse  und  merrer  sicherheid  willen  so  han  85 
ich  Hinrich  und  Else  myn  eliche  hußfrawe  vorgeschreben  semp- 
liehen  und  unser  iglicher  besundem  gebedin  dy  erbaren  vastin 
junghern  junghern  Otto  van  Mulenbach  und  junghern  Hinrich 
van  Louberbach  umbe  ire  sygell,  so  daz  er  yglicher  syn  inge- 
sygell  an  dijssen  breff  haid  thun  hengkin  vor  uns  und  unser  40 
erben,    deß   wir    Otto    und    Hinrich   ytzund  genand  uns    umbe 


1446  mal  22.  21 

irer  bede  willen  so  hiranne  irkennen,  der  gegebin  ist  nach  Christi 
gebord  veertzehinhundird  jar,  dorchnach  [!]  inne  deme  seß  und 
viertzigesten  jare,  uff  den  sondag,  so  man  syngid  Esto  michi. 

Orig.-perg.  in  M.     Siegel  1)  Ottos  von  Mulenbach,  braun,  an  den  rändern 
5abge8tos8en   (beschreibung  s.  urk.  nr.  425   Siegel  1);    2)  Heinrichs  von  Louber- 
bach,  Umschrift  durch   den   eingedrückten   siegelrand   verdeckt    (beschr.  s.  urk. 
nr.  425  siege!  2). 

1)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,der*.        2)  Diebspfad. 


440.     Hans  von  Erffa  bittet  die  äbtissin  Elisabeth  zu  Kaufungen,  ihn 
10  zu  dem  von  ihr  am  31,  mai  abzuhauenden  tage  zu  Herleshausen  zu 
bescheiden,  um  ihre  Streitigkeit  Ober  einige  hhengüter  beizulegen, 

1446  mai  22. 

Minen  willigen  dinst  zcuvor,  erwerdige,  gnedige,  hebe  frouwe.      1446 
Als  mir  uwer  gnade   am  lestin  geschrebin   had,   daz  ich  solche   ******  ^^' 

15  Sache  antreffende  etliche  gutere,  die  von  uch  zcu  lehen  ruren, 
sullen  gutHchin  anstehen  laße,  ir  wullet  mir  darumbe  bescheidin, 
alß  daz  uwer  gnade  schrifft  mit  meher  wortin  inheildet,  daz  sich 
dann  bißher  vorczogen  had  etc.,  beden  ich  uwer  gnade  gutHch 
wissen,  daz  ich  vomomen  han,  daz  ir  eynes  tages  warten  wuUet 

20  zcu  Herlßhußen  mit  Curde  Troysschin  uff  dinstag  nehestkomende 

nach  deme  suntage  Exaudi,    beden  ich  uch  mit  fliße  gutlich  mir  mai  31, 
daselbest   kegin  Herlshusen   zcu    bescheiden   unde    solche    sache 
laßet  zcu  eyme  gutlichin  ußtrage  komen.    Uwer  gnade  wulle  mir 
eyn  solcheß  nicht  lenger  uffczyhen,  alse  ich  des  eyn  ganczen  ge- 

25truwen  zcu  uch  habe.  Daz  wel  ich  williclichin  gerne  vordine. 
Unde  beden  des  uwer  gutliche  beschrebin  antwerte,  da  ich  mich 
noch  gerichte  möge.  Gegebin  under  myme  mgesegil  am  suntage 
Vocem  jocunditatis  anno  etc.  xl.  sexto. 

Hans  von  Erffa. 

30  [Adresse  auf  der  rOckseite :] 

Der  erwerdigen  frouwen  frouwen  Angneßen^)  eptischin  zcu 
Kouffungen  myner  gnedigen,  liebin  frouwen. 

Orig.-pap.  in  K.    Vom  Verschlusssiegel  sind  nur  wenige  spuren  erhalten. 

1)  ^Angnes'  irrig  statt  ^Elisabeth'.  Aebtissin  Agnes  von  Anhalt  regiert 
35  erst  von  1495  an.  Dieser  irrthum  seitens  eines  lehensmannes  der  äbtissin  ist 
allerdings  auffallend,  allein  einen  Schreibfehler  im  datum  —  etwa  xc  für  xl  — 
anzunehmen  verbietet  sich  durch  den  tod  dieses  Hans  von  Erffa  im  jähre  1450 
(die  mittheilung  des  todesjahres  verdanke  ich  der  gute  des  herm  freiherm  v. 
ErfEa  zu  schloss  Wemburg  bei  Pösneck). 


22  1446  mai  24.  —  1446  juni  19. 

441.  Anno  1446  am  dienstage  fiehist  vor  festum  Ascensionis  schreibt 
EUesabeth  von  Waldegk  abtissin  zu  Kauffungen  an  ihren  Schwager, 
dass  er  zu  Herleshausen  auff  einem  gewissen  angesetzten  tage  erschei- 
nen möchte,  um  in  der  sacke  ztvischen  Kurt  Treischen  und  dem  stifft 

zu  Kauffungen  wegen  etlicher  guter  zu  Herleshausen  die  gute  zu       5 

versiichen, 
1446  mai  24. 

1446  Regest  im  jYerzeichniss  von  Urkunden  das  kloster  Kaufungen  betr.*  (Mss. 

"*«*  ^^-    Hass.  fol.  182,   bl.  66,    nr.  53   der   stand,    land.  bibl.    zu  Cassel).     Die   vorläge 

dieses  regestes  ist  als  orig.  bezeichnet,  das  aber  nicht  mehr  aufzufinden  ist.         10 

442.  Hans  Schuchwort  verzichtet  zu  gunsten  der  abtissin  Elisabeth 
von  Waldeck  zu  Kaufungen  auf  die  streitigen  guter  und  einkünfte 

(zu  Herleshausen), 
1446  juni  19. 

1446  Ich  Hans   Schuchworte   bekennen  ufflichen  vor  micli  und  15 

jum  .  ^^  myne  rechtin  erben  in  dyssen  brefife,  daz  uff  hude  sontag 
uff  datum  dysses  breffes  dy  siarengen  und  vasten  her  Borghard 
van  Kabnaß  ritter,  myn  Hebe  herre,  und  jungher  Wemher  von 
Bottier  umbe  myner  bede  willen  gethedingid  haben  zuschgen 
der  erwerdigen  und  edell  frawen  Elisabeth  van  Waldegken  ep-20 
tische  zu  Kouffungen,  myner  gnedigen  lieben  frawen,  und  mir 
umbe  allen  Unwillen,  den  ire  gnade  uff  mich  wente  uff  dijsse 
tzijd  gehaid  haid,  und  umbe  alle  zusprachge,  dye  ich  zu  iren 
gnadin  edder  stifte  wente  uff  dijsse  zijd  gehabd  hette  edder 
mochte,  iß  weren  von  gudem  edder  fruchte,  wy  daz  nw  gestald25 
edder  genand  mochte  gesyn,  nichtes  ußgescheidin,  daz  ich  gantz- 
lichen  daruff  vortzygen  habe  und  vortzyhe  in  kraft  dijsses  breffes, 
ich  edder  nymande  von  myner  wegen,  danunbe  vordir  zu  vordim, 
sundem  daz  ich  der  vorgeschreien  myns  hem  und  junghern  da- 
rane  genoßen  habe,  daz  ich  gnedichlichen  allir  sachge  gutlichen  30 
und  gantz  ensatz  byn  mit  myner  gnedigen  frawen  vorgeschreben. 
Deß  so  han  ich  ^)  dy  selben  mynen  hem  her  Borghard  von  Kai- 
maß ritter  und  mynen  junghern  Wemhir  van  Botler  gebedin  ig- 
lichen  umbe  syn  inges.  vor  mich  uff  dijssen  breff  zu  drugken, 
deß  wir  Borghard  und  Wemher  itzandes  genand  uns  umbe  syner  35 
bede  willen,  und  daz  wirs  ouch  also  gethedingid  haben,  irkennen, 
der  gegeben  ist  am  sondage  nehist  vor  sancti  Johannis  tag  Bap- 
tiste,  anno  etc.  xl.  sexto. 

Orig.-pap.    in   K.    Auf   der   rückseite   sind   2  runde,   je   23  mm   grosse, 


1446  dec.  8.  23 

grüne  siegel  aufgedruckt:  1)  v.  Buttlarsche  butte,  Umschrift:  S.  WEENERI  V. 

BYTTLAB;   2)  beschädigtes   siegel  Burghards   von  Colmatsch  (beschr.  s.  urk. 

nr.  362).     Auf   der   rückseite   von  band   16.   jahrh. :    ,Vertrag  zwischen   Hans 

Schuchworte  und  aptißin  zu  Kaulhingen^    Wiewohl  der  ort  im  texte  nicht  ge- 

5nannt  ist,   wird  doch  ohne  zweifei  Herleshausen   gemeint   sein,  wie   auch   eine 
bleistiftnotiz  der  rückseite  besagt. 

1)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,gebedin*. 

443.     Bertkold  Krebs,  pfarrer  der  safict  Martinshirche  zu  Grossen- 
Göttern^  bezeugt  die  seitens  genannter  inhaber  von  gutem  des  stifles 
10  Kaufungen  zu  Ober- Heroldshausen  vor  ihm  abgegebene  erklärung,  dass 
sie  selbst  in   den   der  gemeinde  Flarchheim  gehörenden  gehblzen  zu 
hauten,  keineswegs  aber  die  von  Flarchheim  in  der  f eidmark  von  Ober- 
Heroldshausen  zu  hüten  berechtigt  seien, 
1446  december  3. 

15  Ich  Bertoldus  E[rebis   itzfmAes  pherner  der  kirchgen  sancti     1446 

Martins  zu  Bischofißguttem  bekennen  in  dijssem  uffen  breffe  vor  ' 

allirmenlichen,  dij  dijssen  breff  sehin  eddir  hören  leßen,  daz  dy 
frommen  lute  vor  mich  kommen  syn,  nemelichen  Bernld  [!]  Tribe, 
Appell  Kindefatir  und    Hans    Styme   \md   haben   by  irme  eyde 

20  unbetwunglichen  bekand,  dy  sy  dan  iren  rechten  herren  gethan 
haben;  wy  daz  sy  gudere  gehabd  haben  van  myner  gnedigen 
frawen  eyner  eptischen  van  Kouffungen  und  van  deme  heiHgen 
crütze  zu  Obim  Heroldishußen  gelegen  in  der  feltmarke,  neme- 
lichen genant  Komgeldißgüd,  daz  sy  dar  gewonnen  und  gearbeid 

25  haben  und  ouch  etzliche  jare  dar  gewoned  haben.  Und  dywile 
sy  soliche  guder  gearbeid  haben  und  gewonnen,  haben  sy  ge- 
rechtikeid  gehabd  von  der  selben  güdere,  eyner  aptischen  und 
deß  heiligen  crutzis  wegen  deß  stiftes  zu  Kouffungen  in  der  van 
Tladicheym   geholtze.     Wor   sy   daz   seibin   undir    sich    hywen, 

SOwordt  dijssen  selben  nehist  darnach  gemesßen  und  abgegeben, 
daz  dijsse  vorges.  dan  selben  gehaywen  und  gefurd  haben  nach 
alle  irme  notze.  Und  segen  ouch  vord  by  den  selben  eyden, 
daz  sy  keyne  gerechtikeid  wißen,  dy  die  van  Fladicheym  haben 
sollen  in  der  feltmarke  zu  Heroldishußen   uff   irer    gemeyne   zu 

35huden.     Und  wers,  daz   vordir   noid  thede  hiruff  zu  segen  und 
vordir  zu  beweren,  wy  sy  dan  vordir  gewised  und  gelemd  wor- 
den van  frommen  luden  in  rechte  thün  soilden,  woilden  sy  ouch    . 
thün.     Hirby  ist  geweist  Herman  Bottener,    Curd   Herte,    Ernst 
Tzymerman,  Clawes  Lynsen  und  mehir  frommen  lüde.    Und  deß 

40  zu  worme  bekentnisse  und  merer  sicherheid  so  haben  ich  Ber- 


24  [1445  oder  1446.] 

toldus  Krebis  pliemer  vor  mich  und  umbe  der  vorgeschreben 
frommer  lüde  bede  wülen  zu  eyme  betzugnisse  der  warheid  myn 
inges.  zu  rugke  uff  dyssen  breff  thfln  drugken,  deß  wir  itzunAea 
genante  Herman,  Curd,  Ernst  und  Clawes  ouch  uns  hirinne  so 
irkennen,  der  gegeben  ist  am  Sonnabende  nehist  vor  sancti  Ny-  5 
colai,  anno  Domini  m^.  cccc^.  xl.  sexto. 

Orig.-pap.  in  K.    Das  auf  der  rückseite   aufgedrückt  gewesene   siegel  ist 
gänzlich  abgefallen. 

444.     Genannte  5  Colonen  des  süßes  Kaufungen  zu  Heroldshausen 
bezeugen,  dass  ihrerseits  das  recht  der  äbtissin  zu  Kaüfungen,  in  der  10 
gemeindewaldung  von  Flarchheim  holz  zu  föUen  und  abzuführen,  ohne 

einrede  ausgeübt  worden  sei. 
[1445  oder  1446.] 

[1445  oder  Ich.  Heinrich  Lyndener  der  aide,  Herman  Sele,  Hans  Bum- 

^^^^•7    mel,   Hans  Margwart  und  Heinrich  Wylant  bekennen  gemeyn-lB 
Uchin  und  unsir  iglicher  besunder  in  dissem  briffe  vor  alle  den, 
vor  die  disser  briff  kommet,    sehen  ader  hören   leßen,    daz  wir 
etzwilche  guter  undir  handin  gehabt,  gearbeit  und  gebuwet  ^)  han 
gelegen  in  feltmarcken   und   felden    zcu  Heroldeshußen,    genant 
daz  Korngeldesgudt,  und  von  den  seibin  gutern  als  von  des  hei-  20 
ligen  cruczes  und  eyner  eptischen  von  Koiffungen  gerechtickeit 
gehabt  han  in  der  von  Fladicheym  gehegete  holcze  des  jars  mit 
12  ackern,  6  obir  wynter  und  ses  obir  sommer,  die  dan  getheylet 
woren  in  die  Komgeldeshube,  der  wir  dan  uns  zcu  unsirm  teyle 
gebruchet,  gefuret,  geholt,  helffen  holen  und  gehauww  han  und2B 
uns  die  von  Fladicheym^)  gutlichin   an  intrag  han  laßin  fulgin. 
Und  daz  ßo  war  ist  gescheh,  gehört  und  oüch  gefurt  han,  spre- 
chin  wir  uff  unser  eyde,    die  wir  unsirm  rechtin   herren  gethan 
han  und,  ab  des  fortir  noit  werde  hiruff  zcu  sagen  und  zcu  we- 
ren,  wulden  wir  behalden  und   daz   beweren   gemeynlichen   und  30 
unser  iglicher   besunder*),    wie    wir   von   frommen   luden  undir- 
wijst  und  gelernet  worden  *).   Hirbie  sint  geweist  Locze  Boymbach, 
Herman  Kegel,  Heinrich  Eyterwint  und  Concze  rydeknechte  von 
Koiffungen.   Und  des  in  warheit  und  merer  kuntschaff  *)  han  wir 
gebeden  den  vesten  Bertold«  von  Spira,  daz  er  sin  ingesigel  vor  35 
ims  uff  dissen  briff  hait  gedrucht,    daz  ich  Bertoldß  itzitgenant 
umbe  bede  wiUen  Heinrich,  Herman,   Hans,   Heinrich  und  Hans 
obgenant  mich  ßo  hirane  erkennen  und  ßo  han  vorsigelt^, 

Pap.-conc.  inK.,  auf  die  rückseite  eines  Heroldshäuser  güterverzeichnisses  (urk. 


1446.  —  1447  aept.  29.  25 

nr.  461)  geschrieben  (band  15.  jahrh.).  Datirung  fehlt,  doch  dürfte  dieselbe  in 
die  jähre  1445  oder  1446  zu  setzen  sein,  aus  denen  noch  andere  Zeugnisse  in 
gleicher  Sache  vorliegen  (s.  urk.  nr.  435  und  448). 

1)  ygearbeit  und  gebuwet*  übergeschrieben.  2)  ,F1*  verwischt.  8)  zu 
5  ,gemeynlichin  und  unser  iglicher  besunder^  das  mit  zeichen  am  rande  steht, 
stimmt  das  einfügungszeichen  im  texte  nicht,  steht  auch  unrichtig  nach  ,ge- 
lemet  werden^  4)  vorl.  ,werden^  5)  zu  dem  am  rande  stehenden  ,des  in 
warheit  und  merer  kundschaS*  fehlt  das  einfüg^gszeichen  am  rande,  während 
ein  solches  im  texte  richtig  nach  ,Und*  steht.        6)  hier  folgt  ,Hirbie  ist  geweist^ 

10445.     Heinrich  Magis,  schuUheiss  der   äbtimn   zu  Kaufungen,   legt 

rechnung  über  die  einnahmen  zu  Herleshausen, 

1446. 

Keg.  in  ,Schmincke  Collectaneen  von  Hessischen  klöstem'  (Mss.  Hass.  fol.      1446. 
118,  band  8,  blatt  58  (blaue  zahl),  nr.  642  der  stand,  land.  bibl.  zu  Cassel). 

16  446.  Papst  Nicolaus  V.  befiehlt  dem  dechanten  Bernhard  der  sanct 
Martinshirche  zu  Cassel  zu  veranlassen,  dass  die  nonnenklöster  des 
heil,  kreuzes  zu  Kaufungen  und  des  heil.  Cyriacus  zu  Eschwege  dem 
Scholaren   Happel    Balten    unter    gewissen   Voraussetzungen    ein   oder 

zwei  geistliche  beneßcien  verleihen. 

20  1447  Juni  14. 

[Text  und  bemerkungen  s.  urk.  nr.  451  von  1448  inai  25.]  uni^u 

447.     Aebtissin  Elisabeth  von  Waldeck  zu  Kaufungen  beschuldigt  die 

dorfmänner  zu  Flarchheim,  dass  sie  den  zu  Ober-Heroldshausen  woh- 

nenden  landsiedeln  des  Stiftes  die  ihnen  obliegende  holzlieferung  seit 

25  mehreren  Jahren  verweigern,  und  ersucht  den  grafen  Adolf  von  Gleichen 

und  den  amtmann  Ernst  von  Uslar  zu  Thamsbrück  darüber  zu 

entscheiden. 
1447  September  29. 

Dyß  syn  unser  Elysabeth  van  Waldegken  van  Gots  gnadin     i447 
80  abbatissa  deß  fryen  stiftes  zu  Kouffungen  schulde  und  zftsprache,  **^^*-  ^^' 
dy  wir  han  und  thüen  zu  den  mennem  gemeynlichen  deß  dorffis 
zu  Fladicheym  ete. 

Wir  schuldigen  sye  und  sprechen  yn  zu  umbe  tzwelff  agkir 
holtzsy  seß  agkir  übir  sommer  und  seß  agkir  ubir  wyntir,  die  sye 
85  uns  jerlich  geben  sohl  uß  irme  gehegeten  holtze,  daz  nach,  als 
wir  hoffen,  luten  wissentliche  sy.  Dye  selben  tzwelff  agkir  ge- 
hören in  unser  tzwey  eygen  frye  vorwergke  zu  Obim  Heroldiß- 
hußen,  dye  dan  in  sich  halten  vieruntzwentzig  hübe  lands  an 
geverde  und  genant  syn   daz  Komgeldesg&d  und  nw  by  entzell 


26  1447  nov.  9.  a. 

hftben  umbe  tzinse  syn  vorthan,  die  sie  dann  etzliche  jare  deme 
heiligen  crutze,  uns  und  unsem  lantsiedebi  uff  den  selben  hüben 
verhalten  und  nicht  gegeben  han,  heischen  wir  van  yn  deme 
heiligen  crutze,  uns  und  unsern  lantsiedeln  der  vorgenanten  hübe 
soliche  tzwelff  agkir  holtzs  nw  vordir  jarUchs  zu  geben,  als  dann  5 
by  unsem  vorfarn  abbatischen  seUgen  daz  gehalten  und  gegeben 
ist,  und  uns  umbe  den  vorseß  th&n,  als  vill  uns  darumbe  billich 
eygen  sali.  Und  stellen  daz  an  uch  wolgebom  und  edell  Adolffe 
grave  zum*)  GHchgen  unserm  lieben  fettern  xmä  an  Ernst  van 
üßlar  amptman  zu  dijsser  tzijd  zu  DomesbrAgke  unserm  lieben  10 
getrüwen,  uns  mit  den  vorgenanten  van  Fladicheym  darumbe  zu 
scheidin  nach  inhalte  und  lute  dysser  unser  schulde  und  ir  ant- 
worte daruff,  inmaßen  wir  daz  by  uch  blebin  und  gestald  han, 
doch  mit  beheltnisse  geistlichger  forderunge,  ab  uns  deß  noid 
syn  werde,  allis  an  geverde.  Deß  zfi  Urkunde  haben  wir  Elysa-15 
beth  van  Gots  g[na]den^)  abbatissen  vorges.  unser  secret  unden 
an  dijsse  unser  schulde  laßen  drugken.  Datum  anno  Domini 
m^.  cccc®.  xl.  septimo,  ipso  [die] ')  sancti  Michaelis  archangeU  etc. 

Orig.-pap.  in  E.,  mürbe  und  im  unteren  theile  löcherig.    Unter  dem  texte 
rundes,  40  mm  grosses,  braunes  defectes  siegel  aufgedrückt,    von  dem  nur  noch  20 
der  Waldecksche  stem  zu  erkennen  ist. 

1)  m  verwischt.        2)  ,na*  durch  loch  zerstört.        8)  ,die'  desgl. 

448.     Notariatsinstrufnent    eines    ungenannten    notars    über   ein  mit 
Heinrich  Versler  zu  Ihringshausen  auf  ansuchen  des  amtmanns  Henne 
von  Wildungen  zu  Kaufungen  angestelltes  verhör  wegen  zehentpflich-^ 
tigkeit  von  ländereien  zu  Sandershausen  und  Wolfsanger, 

1447  nov,  9.  a, 

1447  Anno  Domini  millesimo  quadringentesimo  quadragesimo  sep- 

nov,    .  a.  ^jjjjQ^  indictione  [decima]  ^),  anno  papatus  ex  causa,  neu  ex  errore 

obmisso^);  in  terra  Hassie  et  in  villa  Eringeshusen  Maguntineso 
dyocesis,  in  domo  habitacionis  dicti  Heinrichen  Verßler  senioris, 
die  Jophis  [!]  nona  mensis  novembris,  hora  vesperorum  vel  quasi, 
in  mei  notarii  testiumque  infrascriptorum  presencia  personaUter 
constitutus  validus  Henne  Wildingen  armiger  jam  dicte  Magun- 
tine  dyocesis,  officialis  venerabilis  et  nobilis  domine  domine  Eli- 85 
zabeth  abbatisse  monasterii  Couffungen  etc.  prefate  Maguntine 
diocesis  nomine  dictorum  monasterii  ac  venerabilis  domine  pro- 
posuit  atque  exposuit,  quomodo  in  quadam  causa  decimarum  ha- 
beret  testes  producere  necessarios,  inter  quos  precipue  prefatum 
nominavit  Hennichen  Verßeler  seniorem,  et  quod  idem  Hennichen  40 


1447  nov.  9.  a.  27 

senex  fuit  et  valitudinarius,  plena  tarnen  fruens  mentis  sanitate. 
Ne  in  causa  hujusmodi  in  futurum  deesset  testimonü  copia,  me 
notarium  debita  cum*)  instancia  rogavit  et  requisivit,  quatinus 
per  prefatum  Hennichen  prestito  jurejurando  ipsum  de  causa  hu- 
5  jusmodi  et  ejus  veritate  examinarem.  Ob  quam  igitur  peticionem 
tamquam  justam  et  racionabilem  ego  notarius  publicus  prefatum  He- 
niclie[n]  per  eum  post  prestito  sacramento  et  tactis  corporaliter  sa- 
crosanctis  jurantemque,  quod  non  attento  favore  vel  gracia,  odio 
vel  munere  etc.,  nee  alia  quavis  causa  dicet  meram  et  puram,  quam 

lOjuret  et  de  qua  interrogaretur  per  me,  in  hujusmodi  causa  dici- 
marum  [!]  veritatem,  in  hunc  modum  examinavi:  Primo  interro- 
gans  ipsum  de  quodam  uno  agro,  sito  proprie  in  der  feltmargke 
zcu  Sanderßhußen  czwuschen  der  von  Bredenow  unde  dem  heii- 
gen cruce,  dar  Hennen  Liphardis  laut  ufstoßet,  an  de  eo  solvatur 

lödedma  et  cui.  Et  respondit  sub  juramento  jam  per  ipsum  pre- 
stito, quod  de  prefato  ag[r]o  monasterio  in  Couffungen  et  pro 
tempore  abbatisse  debetur  et  persolvitur  decima  integra.  Inter- 
rogatus  consequenter  de  duobus  agris  confrontatis  et  confinibus 
cum  agris  domini  lantgravii,  quos  colit  dictus  Menkel,  unde  sto- 

20ßin  uf  dy  Fulde.  Respondit,  quod  de  eis  conswevit  solvi  et  de- 
betur monasterio  et  pro  tempore  abbatisse  decima  media.  Inter- 
rogatus  insuper  de  quadam  pecia  sex  agros  continente,  vulgariter 
4  korcz  unde  2  langk,  gelegen  czwuschen  der  lant/<?yden  unde 
em  Johan  Tipeis  lange*),  do  der  von  Breydingen  agker,  genant 

25  in  den  Korcz[e]n,  liged.  Respondit,  quod  unus  est  in  medio  ilhus 
pecie,  de  quo  debetur  integra  decima,  de  reliquis  quinque  agris 
debetur  decima  media.  Item  interrogatus  de  duobus  agris  sitis 
vulgariter  czwuschen  Wißgerwer  unde  der  von  Brevenow  *)  lange  *). 
Respondit,  quod  de  eis  solvitur  decima  media  monasterio  et  pro 

30  tempore  abbatisse  in  Kouffungen.  Item  interrogatus  de  duobus 
agris  dtis  in  duabus  pecüs  proprie  stugke,  der«)  eyns  czwerß  geed 
unde  legen  ouch  czwuschen  Wißgerwer  unde  der  von  Bredenow 
lange*).  Respondit:  de  eis  pro  tempore  domine  debetur  media 
decima.     Item  interrogatus   de   una   pecia,    dicta   vulgariter    daz 

35  Breydichen,  continente  4  agros,  gelegen  byneben  by  derer  von 
Anberge  lande  unde  stoßit  uff  des  pfamers  wese,  et  de  uno  agro, 
de  quo  ipse  dominus  plebanus  fecit  pratum  et  ex  quo  suum  pratum 
augmentavit,  dixit  respondendo,  quod  simüiter  dat  mediam  deci- 
mam.    Subsequenter  interrogatus  de  una  pecia  continente  2  agros, 

40  vulgariter  dictos  in  dem  Bodem,  sitos  im  felde  zcu  Wolffesanger, 
respondit,  quod  solvi  solet  et  de  ea  debetur  media  decima.     In- 


1447 
nov.  9.  b. 


28  1447  nov.  9.  b. 

terrogatus  postremo  de  duabus  peciis  continentibus  quinfqtie]'^ 
agros,  gelegen  uff  dem  Hettilberge  et  fuit  der  Brodinger,  re- 
spondit,  quod  de  eis  sepefatis  monasterio  in  Kouffungen  et  pro 
tempore  abbatisse  debetur  et  solvitur  integra  decima.  In- 
terrogatus  demum  de  causa  sciencie  omnium  premissorum  res-  6 
pondit,  quod  fuit  per  27  annos  continuos  proprie  eyn  lantsedel 
successive  duorum  plebanorum,  videlicet  domini  Martini  et  domini 
Hermanni  Lupi,  unde  hatte  sulche  lenderye  von  in  in  len  unde 
handelagete  yerlicben  eynem  nagecziten^)  hofemanne  eyner  nage- 
cziten  frowen  von  Kouffungen  von  iczlichir  obgescreben  lendrielO 
sulchen  vorbeschreben  czenden,  unde  habe  vor  nach  na  ny  an- 
ders vomomen  nach  erfaren,  wen  daz  sulche  stugke  und  egker 
sulchen  czenden  pflichtig  sin  unde  geben  sullen  jerlichen  dem 
heiigen,  cruce  unde  zcu  gecziten  eyner  ebtisschen  zcu  Kouffun- 
ghen.  Qua  examinacione  sie  facta  supradictus  Henne  Wildungen  16 
nomine  domine  sue  me  notarium  rogavit  et  requisivit,  quatinus 
ad  perpetuam  rei  memoriam  memoratam  deposicionem  in  notam 
reciperem  sibique,  domine  sue  ac  monasterio  in  Kouffungen  exinde, 
tot  quot  forent  necessaria,  publica  conficerem  instrumenta.  Ad 
cujus  requisicionem  eandem  deposicionem  sie  ut  prescripta^w  in  20 
notam  recepi  copiamque  eidem  Johanni  de  Wildungen  petenti 
tradidi.  Facta  sunt  hec  anno,  indictione,  die  et  hora,  loco  qui- 
bus  supra,  presentibus  ibidem  villanis  ibidem,  scilicet  in  Eringes- 
husen,  testibus  requisitis  et  rogatis»),  laboriosis  Cunczen  Steyn- 
feit,  Hennen  Hansteyn,  Hennen  Wygandes,  honorabili  viro  domino  25 
Johanne  Jacobi  beneficiato  in  Couffungen  etc. 

Pap.-conc.  des  16.  jahrh.  in  K.,  stellenweise  verwischte  schrift. 

1)  der  platz  für  die  indictionszahl  ist  in  der  vorläge  offen  gelassen. 
2)  vielleicht  gehörte  der  notar  als  anhänger  des  gegenpapstes  Felix  zu  den  zähen 
Opponenten  des  bereits  am  6.  märz  1447  erwählten  papstes  Nicolaus  V.,  wiewohl  30 
kaiser  Friedrich  IQ.  am  21.  august  1447  ein  edict  erlassen  hatte,  wonach  jeder- 
mann im  reiche  Nicolaus  V.  als  papst  anzuerkennen  habe  (Pastor  1,  296).  Ich 
kann  mir  sonst  keinen  grund  für  diese  ausdrückliche  auslassung  des  ,annus  pa- 
patus'  denken.  3)  vorl.  ,tu*  (tum).  4)  für  ,lande',  grobmundartlich  Nieder- 
hessisch, wie  ,hingen^  für  ,hinten^  5)  soll  ,Bredenow^  (Breitenau)  heissen.  35 
6)  vorl.  ,proprie  der  stugke*.  7)  vorl.  ,qi*  mit  abkürzungszeichen,  anscheinend  n, 
darüber.  8)  die  adverbiale  Verbindung  ,na  gecziten',  lat.  ,pro  tempore',  ist 
hier  adjectivisch  verwendet.        9)  vorl.  ,rogatus'. 

449.     Deutsche  ausfertigung  des  vorstehenden  notariatsinstrutnentes. 

1447  november  9.  b,  40 

Nach  Cristi  gebort  vyerczenhundert,   darnach  in  dem  siben 


1441?  nov.  9.  b.  20 

unde  vyerczigisten  yare,  in  dem  lande  zcu  Hessen,  in  dem  dorffe 
zcu  Eringishusen,  Menczer  bistumß,  in  dem  huße  Henichen 
Verßler  des  eldem,  uf  ^)  den  dornstag  vor  Martini  umme  vesper- 
czit,  in  keynwerd[igkeit]  ^)  myner  offenbaren  schribers  nnde  hir 
5  unden  geschr.  geczugen,  keynwertig  in  eygener  person  der  veste 
Henne  von  Wildunghen  der  erwerdigen  unde  edeln  frauwen 
frawen  Elizabeth  ebtisschen  zcu  Kouffungen  amptman  von  des 
genanten  closters  unde  der  genant[en]  erwerdigen  frowen  wegen 
vorgab  unde  sprach,    wy  im  not  were  in  eyner   sachen  unde  in 

10  czukunft  mochte  mer  not  werden,  etlicher  geczuge  zcu  füren  der 
denne  der  genante  Hennichen  eyner  were,  so  er  denne  alt  unde 
kräng  were  xmde  von  synes  abegens  wegen  syner  frowen  unde 
irem  closter  mochte  an  geczugen  in  sulcher  sachen  gebroch  wer- 
den, des  hysch  unde  bath  mich  der  obgenannte  Henne  vonWil- 

15  düngen  amptman,  ich  wulde  den  genanten  Hennichen  Verseier 
verhören  nach  der  wyse,  alz  man  geczugen  pfleget  zcu  verhören. 
Umme  sulcher  bethe  unde  heysche  willen  ich  stabelte  dem  erge- 
nanten Hennichen  eynen  eyd  unde  Hß  in  sweren,  daz  er  in 
sulcher  sache  wolde  dy  warheit  saghen,   was   er  der  wüste  unde 

SOworumme  er  gefraget  worde.  So  er  sulchen  eyt  geleyst  hatte, 
vorhorthe  ich  in  unde  fragete  in  zcu  dem  ersten  umme  eynen 
agker  gelegen  in  der  feltmarke  zcu  Sandershusen  czwuschen  der 
von  Breidennow  unde  dem  heiigen  oruce,  dar  Hennen  Liphardes 
land  uffstoßit,    ab   er   czendenbar    sy,    ab    er   czendenpflichtig  sy 

25  dem  heiigen  crucze,  dem  closter  zcu  Kouffunghen  unde  czu  ge- 
cziten  eyner  ebtisschen.  Darczu  antwurte  er  unde  sprach  allis 
ya,  eyn  sulch  agker  gebe  dem  heiigen  crucze  ganczen  czenden. 
Vord  fragethe  ich  in  by  dem  selben  eyde  umme  czwene  egker 
gelegen  by  des  lantgreven  lande,  sprach  er,  daz  dyselben  czwene 

80  agker  geben  halben  czenden,  unde  sy  tribet  eyner  genant  Menkel 
unde  stoßin  uf  dy  Fulde.  Vord  so  er  gefreget  ward  umme  seß 
agker,  des  sint  vyer  korcz  unde  czwene  lang,  gelegen  czwuschen 
der  lantfoyden  unde  em  Johan  Tipeis  lande,  da  der  Breydingen 
agker,  genant  in  den  Kortczen,  liged,  sprach  er  *),  daz  eyn  agker, 

85  der  mittelste,  gebe  ganczen  czenden  unde  dy  andern  funffe  geben 
halben  czenden  dem  heiigen  cruce  zcu  Kouffunghen  etc»  Abber 
fragethe  ich  in  umme  czwene  agker  gelegen  zwuschen  "Wyß- 
gerwer  unde  der  von  Bredenow  lande.  Vord  abber  umme  czwene 
agker  gelegen   an   czwen   stugken,    der    eyns    czwers    geid  unde 

40ligen  ouch  czwuschen  der  von  Bredenow  unde  Wyßgerwerß  lande, 
sprach  er,  sy  geben  alle  halben    czenden    dem    heiigen*)  crucze 


28 


terrogatus    ju.^ 
agros,    gelcp'i, 
spondit,    qn«    • 
tempore    al 
terrogatus 
pondit,  «I" 
successi^ . 
Hermai  - 
hand<l; 
czitrn 

Slllcl 

dei> 

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2EO  soMar  Wesen  ge- 
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1447.  —  1448  mal  26.  31 

Cop.-pap.  des  15.  jahrh.  in  K.  Auf  der  rückseite  von  band  15.  jahrh.: 
,Copia  attestationum  cujusdam  Hennichen  Verßler  in  Eringeshusen^  sowie  von 
band  16.  jahrh.:  ^Etliche  acker  zu  Sandershaußen  des  zehenden  halben^  Die 
vorliegende  copie  bezw.  Übersetzung  ist  aufgenommen  worden,  weil  urk.  nr.  448 
5  eben  concept  ist  und  um  demselben  durch  zweifache  textwiedergabe  mehr  werth 
zu  verleihen,  zumal  auch  einige,  wenngleich  nicht  wesentliche  textungleichheiten 
vorhanden  sind. 

1)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,dy  mitte^  2)  hinter  dem  die  zeile 
schliessenden   ,keynwerd*  folgt   noch  ein  wieder   gestrichenes    ,myner\    dagegen 

10  ist  figkeit'  ausgelassen.  8)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,sy  geben  ouch  hal- 
ben czenden  dem  heiigen  cruoe  etc.  Awer  fregete  ich  in  umme^  4)  hier 
folgt  wieder  gestrichenes  »geiste*.  6)  ,dy*  übergeschrieben,  6)  von  hier  an 
bis  ,ebbti8chen  zcu  Kouffunghen*  steht  mit  einfügungszeichen  zu  dieser  stelle 
unter  dem  texte.       7)  hier  folgt  wieder   gestrichenes  ,hab^       8)  ,adder  eynem 

15irer  knechte*  steht  mit  einfügungszeichen  am  rande.  9)  ,wolde  sulch*  desgl. 
10)  ,dem*  übergeschrieben. 


450.     Heinrich  MagiSj    schultheiss   der  äbtimn   zu  Kaufungen,    legt 
rechnung  über  die  einnahmen  zu  Herleshattsen. 

1447. 

20  Regest  im  ,Verzeichniss  von  Urkunden  das  kloster  Kaufungen  betr.*  (Mss.      1447, 

Hass.  fol.  182,  blatt  74,  nr.  58  b  der  stand,  land.  bibl.  zu  Cassel). 

461.     Bernhard,  dechant  der  sanct  Martinskirche  zu  Cassel,   befiehlt 
kraß  päpstlicher  bulle  den  nonnenklöstern  zu  Kaufungen  und  Esch^ 
wege,   dem   Scholaren  Happel  Balten  unter  gewissen  Voraussetzungen 
25  ein  oder  zwei  geistliche  beneßcien  zu  verleihen. 

Cassel  1448  mai  25. 

Reverendissimo  in  Christo   patri   et  domino   domino  Dei  et     1448 
apostolice  sedis  gracia  archiepiscopo  Maguntino  ejusque  in  spiri-   ^^*  ^^' 
tualibus  et  temporalibus  vicario  et  officiali  generali  necnon  reli- 

80  giosis  et  venerabilibus  dominabus  sancte  crucis  in  Kouf fangen  et 
sancti  Ciriaci  in  Escbewege  Maguntine  diocesis,  abbatissis,  custo- 
dibus  et  capitulis  necnon  prepositisse  ejusdem  sancte  crucis,  eccle- 
siarum  omnibusque  aliis  et  singulis,  quornm  interest,  intererit 
quosque  infrascriptnm  tangit  negocium  seu  tangere  potent  quo- 

35modolibet  in  futurum,  quibuscumque  nominibus  censeantur  aut 
quacumque  prefulgeant  dignitate,  Bemhardus  decanus  ecclesie 
sancti  Martini  Casselensis  Maguntine  diocesis,  executor  unicus 
ab  *)  infrascripta  sede  apostolica  specialiter  deputatus  salutem  in 
Domino  et  nostris  hujusmodi,    ymmo    verius    apostolicis    firmiter 

40obedire  mandatis^).     Litteras  sanctissimi  in  Christo   patris  et  do- 


ä^  1448  mai  ä6. 

mini  nostri  domini  Nicolai  divina  providencia  pape  quinti  ejus 
Vera  bulla  plmnbea  cum  cordula  canapis  more  B.omane  curie  im- 
pendente  bullatas,  sanas  et  integras,  non  variatas,  non  cancella- 
tas,  non  abolitas  neque  in  aliqua  sui  parte  suspectas^  sed  omni 
prorsus  vicio  et  suspicione  carentes,  nobis  per  discretum  virum  6 
Happellonem  Batten  scolarem  Maguntine  diocesis  in  ipsis  litteris 
apostolicis  principaliter  nominatum  coram  notario  publico  et  testi- 
bus  infrascriptis  presentatas  nos  cum  ea,  qua  decuit,  reverencia 
noveritis  recepisse.  Quarum  quidem  litterarum  apostolicarum  tenor 
de  verbo  ad  verbum  sequitur  et  est  talis :  10 

Nicolaus  episcopus,  servus  servorum  Dei  dilecto  filio  .  .  de- 
cano  ecclesie  sancti  Martini  Casselensis  Maguntine  diocesis  salu- 
tem  et  apostolicam  benedictionem.  Laudabilia  probitatis  et  vir- 
tutum  merita,  super  quibus  dilectus  filius  Happello  Batten  Scolaris 
Maguntine  diocesis,  qui,  ut  asserit,  inscribi*)  desiderat  milicielö 
clericali,  apud  nos  fide  digno  commendatur  testimonio,  nos  indu- 
cunt,  ut  erga  ipsum  liberalitatem  dexteram  extendamus.  Volentes 
itaque  dictum  Happellonem,  qui,  ut  asserit,  in  vicesimo  vel  circa 
sue  etatis  anno  constitutus  existit,  premissorum  intuitu  favore 
prosequi  generoso,  discrecioni  tue  per  apostolica  scripta  manda-20 
mus,  quatinus  eidem  Happelloni,  si  sit  ydoneus  et  aliud  canoni- 
cum non  obsistat,  super  quo  tuam  conscienciam  oneramus,  ei, 
postquam  clericali  caractere  rite  insignitus  fuerit,  unum  vel  duo 
beneficium  seu  beneficia  ecclesiasticum  vel  ecclesiastica,  eciamsi 
aliquod  ipsorum  cum  cura  aut  quodlibet  eorum  canonicatus  et  pre-  26 
benda  in  seculari  vel  collegiata  ecclesia  existat,  cujus  seu  quorum 
fructus,  redditus  et  proventus,  si  aliquod  eorum  cum  cura,  viginti 
quinque,  si  vero  quodlibet  ipsorum  sine  cura  fuerit  seu  ipsa  duo 
fuerint,  decem  et  octo  marcharum  argenti  secundum  taxacionem 
decime  valorem  annuum  non  excedant,  ad  dilectarum  in  Christo  30 
filiarum  abbatissarum,  custodum  et  dilectarum  filiarum*)  capitulo- 
rum  sancte  crucis  in  Kouffungen  ac  sancti  Ciriaci  in  Eschewege 
Maguntine  diocesis  necnon  prepositisse  ejusdem  sancte  crucis  ec- 
clesiarum  collacionem,  presentaciönem  seu  quamvis  aliam  dispö- 
sicionem  conjunctim  vel  divisim  pertinens  seu  pertinencia,  si86 
quod  vel  si  qua  vacat  seu  vacant  ad  presens  vel  cum  vacaverit 
aut  simul  vel  successive  vacaverint,  quod  seu  que  dictus  Happello 
per  se  vel  procuratorem  suum  ad  hoc  legitime  constitutum  infra 
unius  mensis  spacium,  postquam  sibi  vel  eidem  procuratori  va- 
cacio  illius  vel  illorum  innotuerit,  duxerit  acceptandum  vel  ac-40 
ceptanda,  conferendum  seu  conferenda  eidem  Happelloni  post  ac- 


1448  mal  25.  33 

ceptacionem  hujusmodi  cum  omnibus  juribus  et  perfcineiiciis  suis 
donacioni  tue  auctoritate  Bostra  reserves,  districcius  inbibendo 
venerabili  fratri  nostro  .  .  arcbiepiscopo  Maguntino  ac  eisdem  ca- 
pitulis,  custodibus,  abbatissis  et  prepositisse,  ne  de  beneficio  seu 
Bbeneficiis  hujusmodi  interim  eciam  ante  acceptacionem  eandem, 
nisi  postquam  eis  constiterit,  quod  Happello  vel  procurator  pre- 
dicti  illud  vel  illa  noluerint  acceptare,  disponere  quoquomodo 
presumant.  Et  nichilomiaus  beneficium  vel  beneficia  hujusmodi, 
quod  seu  que  reservabis,  si,   ut  premittitur,   vacat  vel  vacant  ad 

lOpresens  aut  cum  vacaverint  seu  vacaverit,  ut  prefertur,  eidem 
Happeloui  post  acceptacionem  predictam  cum  omnibus  juribus  et 
pertinenciis  supradictis  auctoritate  prefata  conferas  et  assignes'^), 
inducens  per  te  vel  alium  seu  alios  dictum  Happellonem  vel  pro- 
curatorem  suum  ejus  nomine  in  corporalem  possessionem  beneficii 

16  seu  beneficiorum  juriumque  et  pertinenciarum  predictorum  et  de- 
fendens  inductum  ac  faciens  Happellonem  vel  pro  eo  procurato- 
rem  predictum  ad  beneficium  seu  beneficia  hujusmodi,  ut  est 
moris,  admitti  sibique  de  illius  vel  ülorum  fructibus,  redditibus, 
proventibus,  juribus  et  obvencionibus  universis  integre  responderi, 

20  contradicciones  auctoritate  nostra  appellacione  postposita  com- 
pescendo,  non  obstantibus  constitucionibus  et  ordinacionibus  apo- 
stolicis  ac  aliis  earundem  ecclesiarum  juramento,  confirmacione 
apostolica  vel  quacumque  firmitate  aHa  roboratis  statutis  et  con- 
suetudinibus  contrarüs   quibuscumque,   aut  si  aUqui  super  provi- 

25  sionibus  sibi  faciendis  de  hujusmodi  vel  aliis  beneficiis  ecclesiasti- 
cis  in  iUis  partibus  speciales  vel  generales  dicte  sedis  vel  legato- 
rum  ejus  litteras  impetrarint,  eciamsi  per  eas  ad  inhibicionem, 
reservacionem  et  decretum  vel  alias  quomodolibet  sit  processum, 
quibus  omnibus  preterquam  auctoritate  nostra  beneficia  hujusmodi 

80  expectantibus  pref atum  Happellonem  in  beneficii  seu  beneficiorum 
hujusmodi  assecucione  nolumus  anteferri,  sed  nullum  per  hoc  eis 
quoad  assecucionem  beneficiorum  aUorum  prejudicium  generari, 
seu  si  arcbiepiscopo,  abbatissis,  custodibus  et  prepositisse  prefatis 
vel  quibusvis  aliis  conjunctim  vel   divisim  a  dicta  sit  sede  indul* 

35  tum,  quod  ad  recepcionem  vel  provisionem  alicujus  minime  tene- 
antur  et  ad  id  compelli  aut  quod  interdici,  suspendi  vel  excom- 
municari  non  possint  quodque  de  hujusmodi  vel  aliis  beneficiis 
ecclesiasticis  ad  eorum  coUacionem,  provisionem,  presentacionem 
seu  quamvis  aliam  disposicionem   conjunctim  vel  separatim  spec- 

40  tantibus  nulli  valeat  provideri  per  litteras  apostolicas  non  f acientes 
plenam  et  expressam  ac  de  verbo   ad  verbum   de  indulto  hujus- 

3 


34  1448  mal  25. 

modi  mencionem  et  qualibet  alia  dicte  sedis  indulgencia  generali 
vel  speciali,  cujuscumque  tenoris  existat,  per  quam  presentibus 
non  expressam  vel  totaliter  non  insertam  effectus  liujusmodi  gra- 
cie  impediri  valeat  quomodolibet  vel  differri  et  de  qua  cujusque 
toto  tenore  habenda  sit  in  nostris  litteris  mencio  specialis,  aut  si  6 
dictus  Happello  presens  non  fuerit  ad  prestandum  de  observandis 
statutis  et  consuetudinibus  dictarum  ecclesiarum  solita  juramenta, 
dummodo  in  absencia  sua  per  procuratorem  idoneum  et,  cum  ad 
ecclesias  ipsas  accesserit  •),  corporaliter  illa  prestet,  seu  quod  ad 
obtinendum  beneficium  cum  ^)  cura  liujusmodi  def ectum  etatis  10 
pater^wr  antedictum  in  illius  anno  constitutus,  ut  prefertur,  aut 
si  hodie  pro  alio  seu  alüs  super  equali  vel  equalibus  gracia  seu 
graciis  de  simili  vel  simüibus  beneficio  seu  beneficiis  ad  colla- 
cionem,  provisionem,  presentacionem  seu  quamvis  aliam  dispo- 
sicionem  abbatissarum,  custodum,  capitulorum  et  prepositisse  pre- 16 
fatorum  conjunctim  vel  divisim  pertinente  seu  pertinentibus  lit- 
teras  nostras  duxerimus  concedendas,  nos  enim  tam  illas  quam 
presentes  effectum  sortiri  nolumus  quacumque  oonstitucione  apo- 
stolica  contraria  non  obstante.  Preterea  cum  eodem  Happellone, 
ut,  postquam  vicesimum  tercium  dicte  etatis  annum  attigerit,  20 
beneficium  cum  cura  liujusmodi,  si  sibi  vigore  presencium  confe- 
ratur,  recipere  et  retinere  libere  et  licite  valeat,  defectu  predicto 
ac  Lateranensis  concilii  necnon  constitucionibus  et  ordinacionibus 
apostolicis,  statutis  et  consuetudinibus  supradictis  ceterisque  contra- 
riis  nequaquam  obstantibus,  de  speciali  gracia  dispensamus,  proviso  2B 
quod  beneficium  cimi  cura  hujusmodi  debiti«  propterea  non  frau- 
detur  obsequiis  et  animarum  cura  in  eo  nullatenus^)  negligatur. 
Et  insuper,  si  dictus  Happello  ad  hoc  repertus  fuerit  idoneus  et 
aliud  canonicum  non  obsistat,  ut  prefertur,  exnunc  perinde  irri- 
tum  decernimus  et  inane,  si  secus  super  hiis  a  quoquam  quavisSO 
auctoritate  scienter  vel  ignoranter  contigerit  attemptari,  ac  si 
datis  presencium  eidem  Happelloni  ad  hoc  reperto  idoneo  et  hu- 
jusmodi caractere  insignito  beneficium  seu  beneficia  hujusmodi, 
si  quod  vel  si  qua  vacabat  seu  vacabant  tunc  vel  cum  va- 
caret  seu  vacarent,  quod  vel  que  dictus  Happello  acceptaret,  86 
ut  prefertur,  conferendum  seu  conferenda  eidem  Happelloni,  post 
acceptacionem  predictam  donacioni  apostolice  cum  interposicione 
decreti  duxissemus  specialiter  reservandum  seu  reservanda.  Da- 
tum Bome  apud  sanctum  Petrum  anno  incarnacionis  dominice 
U47  millesimo  quadringentesimo  quadragesimo  septimo,  decimo  octavo  40 
juni  14'  kalendas  juhi,  pontificatus  nostri  anno  primo. 


144Ö  mai  25.  36 

Post  qnaruin  quidem  litterarum  apostolicarum  presentacio- 
nem  et  recepcionem  nobis  et  per  nos,  ut  premittitur,  factas  fui- 
mus  per  prefatmn  Happellonem  Batten  principalem  in  supra- 
scriptis  litteris  apostolicis  principaliter  nominatum  coram  nobis 
5  constitutum  instanter  requisiti,  quatinus  ad  execucionem  dictarum 
litterarum  apostolicarum  et  contentorum  in  eisdem  procedere  dig- 
naremur  juxta  traditam  seu  directam  a  sede  apostoHca  nobis  for- 
mam.  Nos  igitur  Bemhardus  decanus  et  executor  prefatus  atten- 
dentes  requisicionem  hujusmodi   fore  justam  et  consonam  racioni 

lOvolentesqne  hujusmodi  mandatum  apostolicum  nobis  in  hac  parte 
directum  reverenter  exequi,  ut  tenemur,  et  quia  per  diligentem 
inquisicionem  per  nos  factam  et  testium  fide  dignorum  desuper 
receptorum,  admissonmi  et  in  forma  juris  juratorum  ac  desuper 
examinatorum  informacionem,   quam   de  persona  prefati  Happel- 

15lonis  principalis  et  ejus  idoneitate  fecimus,  iiivenimus  eundem 
Happellonem  ad  tenendum,  habendum  et  regendum  unum  vel 
duo  ecclesiasticimi  aut  ecclesiastica  beneficium  seu  beneficia  utilem 
et  idoneum,  docto  tamen  prinütus  coram  nobis  per  eundem  Hap- 
pellonem ob  id  constitutum  se  fore  et  esse  legitime  clericali  ca- 

20ractere  insignitum.  Idcirco  auctoritate  apostolica  nobis  in  hac 
parte  commissa  prefatas  litteras  apostolicas  et  hunc  nostrum  pro- 
cessum  ac  omnia  et  singula  in  eis  contenta  vobis  omnibus  et 
singulis  supradictis  et  aUis  quibuscumque^  quorum  interest  vel 
intererit  quomodolib'et  in  futurum  conjunctim  vel  divisim,  intima- 

25mus,  insinuamus  et  notificamus  ac  ad  vestram  et  cujuslibet 
vestrum  noticiam  deducimus  et  deduci  volumus  per  presentes.  Et 
nichüominus  vos  omnes  et  singulos  supradictos  et  vestrum  quem- 
libet  in  solidum  et  alios,  quorum  interest  vel  intererit  conjunctim 
vel  divisim,  tenore  presencium  requirimus  primo,  secundo,  tercio 

30  et  peremptorie  vobisque  nichilominus  et  vestrum  cuilibet  in  vir- 
tute  sancte  obediencie  et  sub  penis  infrascriptis  districte  preci- 
pientes  mandamus,  quatinus  infra  sex  dierum  spacium  post  pre- 
sentacionem  seu  notificacionem  presencium  vobis  seu  alteri  ve- 
strum factas  et  postquam  pro  parte  dicti  Happellonis  vigore  pre- 

SBsencium  super  hoc  fueritis  requisiti  seu  alter  vestrum  fuerit  re- 
quisitus,  quorum  sex  dierum  duos  pro  primo,  duos  pro  secundo 
et  reliquos  duos  dies  vobis  universis  et  singuUs  supradictis  pro 
tercio  et  peremptorio  termino  ac  monicione  canonica  assignamus, 
postquam  prefatum  dominum  Happellonem  vel  ejus  procuratorem 

40  pro  eo  unum  vel  duo  beneficium  seu  beneficia  ecclesiasticum  vel 
ecclesiastica  cum  cura  vel  sine  cura,   eciamsi  canonicatus  et  pre- 


36  144Ö  mai  25. 

benda  fuerit,  per  supradictum  dominum  nostrum  papam  in  supra- 
dictis  litteris  apostolicis  reservata  juxta  earundem  litterarum  con- 
tinenciam,  vim,  formam  et  tenorem  legitime  acceptasse  ac  sibi 
vel  eidem  procuratori  suo  per  nos  vel  aliquem  subdelegatorum 
nostrorum  collata  ac  de  eisdem  provismn  fuisse  et  esse  noveritis,  5 
ipsum  dominum  Happellonem  vel  ejus  procuratorem  pro  eo  in 
corporalem,  realem  et  actualem  possessionem  dictorimi  beneficio- 
rum  juriumque  et  pertinenciarum  ejusdem  recipiatis  et  admit- 
tatis  ac  recipi  et  induci  permittatis,  ut  est  moris,  eciamsi  cano- 
nicatus  et  prebenda  fuerit,  stallum  sibi  in  cboro  et  locum  in  ca-10 
pitulo  cum  plenitudine  juris  canonici  assignetis®)  sibique  vel 
eidem  procuratori  pro  eo  de  ipsorum  beneficiorum  ac  canonicatus 
et  prebende  fructibus,  redditibus,  proventibus,  juribus  et  obven- 
cionibus  universis  integre   respondeatis,   quantum  in  vobis  fuerit, 

et  faciatis  ab  aliis  plenarie  responderi. Quod  si  forte  pre-15 

missa  omnia  et  singula,  prout  per  nos  mandantur,  non  adimple- 
veritis  realiter  et  cum  effectu  aut  super  premissis  in  prejudicium 
dicti  domini  Happellonis  quidquam  disposueritis  aut  attemptave- 
ritis  seu  ipsum  dominum  Happellonem  vel  ejus  legitimum  procu- 
ratorem pro  eo  et  ejus  nomine  in  aliquo  impediveritis,  quominus20 
dicte  littere  apostolice  et  presens  noster  processus  suum  debitum 
sortirentur  effectum,  seu  inrpedientäms  ipsum  detis  seu  dent  auxi- 
lium,  consilium  vel  favorem  publice  vel  occulte,  directe  vel  indi- 
recte,  quovis  quesito  colore  singulariter,  in  Vos  omnes  et  singu- 
los,  qui  in  premissis  deUqueritis  et  generaliter  in  quoslibet  in  25 
bac  parte  contradictores  et  rebelles  tam  ecclesiasticos  quam  secu- 
lares,  cujuscumque  status,  gradus,  ordinis  vel  condicionis  existant, 
nisi  infra  sex  dierum  terminum  a  die  sciencie  computandum  a 
contradictione,  rebellione  vel  impedimento  hujusmodi  omnino  de- 
stiteritis  ac  mandatis  et  monicionibus  nostris  hujusmodi,  ymmo-30 
verius  apostolicis  parueritis  seu  paruerint,  realiter,  cum  effectu, 
exnunc  prout  extunc  et  extunc  prout  exnunc,  predicta  canonica 
monicione  premissa  excommunicacionis,  in  capitula  vero  dictarum 
sancte  crucis  in  Kouffungen  ac  sancti  Ciriaci  in  Eschewege  dicte 
Maguntine  diocesis  ecclesiarum  et  collegia  ac  conventus  quecum-35 
que  in  hiis  delinquencia  suspensionis  a  divinis  et  in  ipsorum  de- 
linquencium  et  rebellium  hujusmodi  ecclesias  et  monasteria  in- 
terdicti  sentencias  ferimus  in  hiis  scriptis  et  eciam  promulgamus. 
Vobis  vero  reverendissimo  patri  archiepiscopo,  cui  ob  reverenciam 
vestre  pontificalis  dignitatis  duximus  deferendwm,  si  contra  pre-40 
missa   seu  premissorum    aliquid    feceritis   per  vos  vel  submissam 


1448  mai  25.  37 

personam,  dicta  sex  dienim  canonica  monicione  premissa  ingres- 
simi  ecclesie  interdicimus  in  hüs  scriptis.  Si  vero  hujusmodi  in- 
terdictum  per  alios  sex  dies  prefatos  sex  dies  immediate  sequentes 
sustinueritis,  vos  in  eisdem  scriptis  dicta  canonica  monicione  pre- 
5  missa  suspendimus  a  divinis.  Verum  si  pref atas  interdicti  et  sus- 
pensionis  sentencias  per  alios  sex  dies  prefatos  duodecim  dies 
inmiediate  sequentes  animo,  quod  absit,  sustinueritis  indurato,  vos 
exnunc  prout  extunc  eadem  canonica  monicione  premissa  excom- 
municacionis   sentencia  innodamus.    Ceterum  cum  ad  exe- 

lOcucionem  ulteriorem  in  presenti  negocio  faciendo  nequeamus, 
quo  ad  presens  aliis  arduis  in  Bomana  curia  prepediti  negociis, 
presens  et  personaliter  interesse,  universis  et  singulis  dominis 
abbatibus,  prioribus,  prepositis,  decanis,  scolasticis,  cantoribus, 
custodibus,  archidiaconis,  thesaurarüs,  sacristanis,  tam  cathedralium 

15  quam  collegiatarum  canonicis  parrochialiumque  ecclesiarum  rec- 
toribus  et  locatenentibus  eorundem,  plebanis,  viceplebanis,  capel- 
lanis  curatis  et  non  curatis  ceterisque  plebanis,  clericis,  notariis 
et  tabeUionibus  publicis  quibuscumque  per  civitatem  et  diocesim 
Maguntinam  ac  alias  ubilibet  constitutis  et  eorum  cuilibet  in  so- 

20lidum  super  ulteriori  execucione  dicti  mandati  apostolici  atque 
nostri  facienda  tenore  presencium  committimus  plenarie  vices 
nostras,  donec  eas  ad  nos  duxerimus  revocandas.  Quos  nos  eciam 
et  eorum  quemlibet  tenore  presencium  auctoritate  apostolica  pre- 
dicta  requirimus  et  monemus  primo,  secundo,  tercio  et  peremptorie 

25  eisque  nichilominus  et  eorum  cuilibet  in  virtute  sancte  obediencie 
et  sub  dicta  excommunicacionis .  pena,  quam  in  eos  et  eorum 
quemlibet,  si  ea,  que  eis  in  hac  parte  committimus  et  mandamus, 
distulerint  seu  contempserint  contumaciter  adimplere,  infrascripta 
canonica   monicione   premissa   ferimus    in    hiis    scriptis    districte 

30precipiendo  mandantes,  quatinus  infra  sex  dierum  spacium,  post- 
quam  pro  parte  dicti  domini  Happellonis  principalis  super  hoc 
vigore  presencium  requisiti  fuerint  seu  alter  eorum  fuerit  requi- 
situs,  immediate  sequencium,  quem  terminum  eis  et  eorum  cui- 
libet super  hoc  pro   omni  dilacione  canonica  et  monicione  assig- 

36namus,  ita  tamen  quod  in  hüs  exequendis  unus  eorum  alterum 
non  expectet  nee  alter  pro  alio  se  excuset,  ad  vos  omnes  et  sin- 
gulos  predictos,  quibus  presens  noster  processus  dirigitur,  necnon 
ad  predicta  sancte  crucis  et  sancti  Ciriaci  monasteria  ac  eciam, 
in  quibus  beneficia  hujusmodi  forsan  fuerint,   ecclesias  ac  eciam 

40capitula  et  loca  conventualia  dictarum  ecclesiarum  et  monasterio- 
rum  alisisque    personas    et  loca  alia,    de   quibus,    ubi,  quando  et 


38  1448  mai  25. 

quociens  vismn  fuerit  expedire,  personaliter  accedant  seu  alter 
eorum  accedat  prefatasque  litteras  apostolicas  et  hunc  nostrum 
processum  omniaque  et  singula  in  eis  contenta  vobis  omnibus  et 
singulis  supradictis  et  aliis,  quorum  interest,  intererit  seu  interesse 
potuerit  quomodolibet  in  futurum  oonjunctim  vel  divisim,  legant,  5 
intiment,  insinuent  et  publicent  ao  legi,  intimari,  insinuari  et 
publicari  fideliter  procurent.  Et  nichilominus  prefatam  dominum 
Happellonem  vel  ejus  procuratorem  pro  eo  et  ejus  nomine  in 
dictis  ecclesiis,  monasteriis  et  locis  conventualibus  et  extra  recipi 
et  admitti  fideliter  faciant  et  procurent  hujusmodique  beneficialO 
per  dictum  dominum  nostrum  papam,  ut  premittitur,  reservata, 
si  tempore  hujusmodi  reservaoionis  vacabant  vel  postea  vacave- 
runt  aut  cum  vacaverint,  que  dictus  dominus  Happello  per  se 
vel  procuratorem  suum  predictum  modo  et  forma  premissis  ac- 
ceptaverit,  eidem  domino  Happelloni  post  acceptacionem  predictam  15 
cum  Omnibus  juribus  et  pertinenciis  suis  supradictis  conferant  et 
assignent  aut  alter  eorum  conferat  et  assignet  et  eciam  provide- 
ant  seu  provideat  de  eisdem  ac  ipsum  dominum  Happellonem 
vel  procuratorem  suum  pro  eo  in  et  ad  beneficia  hujusmodi  ju- 
riumque  et  pertinenciarum  predictorum  corporalem,  realem  et  20 
actualem  possessionem  inducant,  recipiant  et  admittant  et  induc- 
timi  defendant  seu  defendat  ac  induci,  recipi  et  admitti  ab  aliis 
faciant  et  procurent  sibique  vel  dicto  procuratori  suo  ejus  nomine 
de  ipsorum  beneficiorum  bujusmodi  fructibus,  redditibus,  proven- 
tibus,  juribus  et  obvencionibus  universis  integre  respondeant  et,2B 
quantum  in  eis  fuerit,  faciant  ab  aliis  plenarie  et  integre  re- 
sponderi  et  generaliter  omnia  alia  et  singula  nobis  in  hac  parte 
commissa  plenarie  exequantur  juxta  traditam  seu  directam  a  sede 
apostolica  nobis  formam,  ita  tamen  quod  iidem  subdelegati  nostri 
nichil  in  prejudicium  dicti  domini  Happellonis  vel  procuratoris  30 
sui  et  presentis  nostri  processus  quidquam  valeant  attemptare 
nee  circa  processus  per  nos  habitos  neque  sentencias  per  nos 
latas  absolvendo  vel  suspendendo  aliquid  immutare.  In  ceteris 
autem,  que  dicto  domino  Happelloni  vel  dicto  ejus  procuratori 
in  premissis  nocere  possent,  prefatis  nostris  subdelegatis  et  eorum  36 
cuilibet  potestatem  omnimodam  denegamus.  Et  si  contingat  nos 
super  premissis  in  aliquo  procedere,  de  quo  nobis  potestatem 
omnimodam  reservamus,  non  intendimus  propterea  commissionem 
nostram  hujusmodi  in  ahquo  revocare,  nisi  de  revocacione  hujus- 
modi specialem  et  expressam  in  nostris  Htteris  fecerimus  mencio-40 
nem,  prefatasque  litteras  apostolicas  et  hunc  nostrum  processum 


1448  mai  25.  39 

volumus  penes  dictum  dominum  Happellonem  vel  procuratorem 
suum  remanere  et  non  per  vos  vel  aliquem  vestrum  contra  ipso- 
rum  voluntatem  quomodolibet  detineri,  contrarium  vero  facientes 
prefatis  nostris  sentenciis,  prout  in  scriptis  late  sunt,  ipso  facto 
5  volumus  subjacere.  Mandamus  tamen  copiam  fieri  de  premissis 
eam  petentibus  et  habere  debentibus  petencium  quidem  sumptibus 
et  expensis.  Absolucionem  vero  omnium  et  singulorum,  qui  pre- 
fatas  nostras  sentencias  aut  eorum  aliquam  incurrerit  ^°)  sive  in- 
currerint  quoquomodo,    nobis   vel   superiori    nostro    tantummodo 

lOreservamus.   In    quorum    omnium    et   singulorum    fidem    et 

testimonium  premissorum  presentes  litteras  sive  presens  publicum 
instrumentiun  hujusmodi  nostrum  processum  in  se  continentes 
sive  Gontinens  exinde  fieri  et  per  notarium  publicum  infrascriptum 
subscribi  et  presentari   mandamus  nostrique    sigiUi    jussimus    et 

15  fecimus  impressione  communiri.    Datum  et  actum  in  opido  Cassel 

Maguntine  diocesis,  in  domo  habitacionis  nostre  sollte  residencie, 

sub  anno   a  nativitate  Domini   millesimo    quadringentesimo  qua- 

•  dragesimo  octavo,  indictione  undecima,  die  vero  Veneris  vicesima 

quinta  mensis  maji,  hora  vesperorum  vel  quasi,   pontificatus  pre- 

20fati  domini  nostri  Nicolai  pape  quinti  anno  secundo,  presentibus 
ibidem  discretis  viris  dominis  Hermanne  öuntheri  et  Henrico 
Czipen  de  Melsungen  clericis  Maguntine  diocesis  testibus  ad  pre- 
missa  vocatis  specialiter  et  rogatis. 

Et  ego  Johannes  Batten  de  Cappel  clericus  Maguntine  dio- 

25  cesis,  publicus  apostolica  et  imperiali  auctoritatibus  notarius,  quia 
dictarum  litterarum  apostolicarum  presentacioni  et  recepcioni,  re- 
quisicioni,  monicioni,  diligenti  examinacioni,  sentenciarum  fulmi- 
nacioni,  subdelegacioni  et  processus  decreto  omnibusque  aliis  et 
singulis  premissis,  dum  sie,  ut  premittitur,  per  prefatum  dominum 

30  Bemardum  et  executorem  unicum  et  coram  eo  fierent  et  ageren- 
tur,  una  cum  prenominatis  testibus  presens  fui  eaque  sie  fieri  vidi 
et  audivi,  ideo  hoc  presens  publicum  instrumentum  manu  mea 
propria  scriptum  exinde  confeci,  subscripsi  et  in  hanc  publicam 
formam  redegi  signoque  et  nomine  meis  solitis  et  consuetis  una 

36  cum  appensione  sigilli  prefati  domini  decani  et  executoris  signavi 
rogatus  et  requisitus  in  fidem  et  testimonium  omnium  et  singu- 
lorum premissorum. 

Datum  per  copiam  collacionatam  et  auscultatam  per  me  Jo- 
hannem  Batten  notarium. 

40  Pap.-cop.  vid.  in  K. ;   dieselbe  besteht  aus  2  aneinander  gehefteten  blät- 

tern, ist  83  cm  lang  und  29  cm  breit  und  enthält  140  zeilen.    Die  beglaubigung, 


40  1448  juni  21.  —  nach  1448  juni  21. 

anfangend  ,Et  ego\  ist  von  gleicher  hand,  wie  der  text,  die  vidimation  der  ab- 
schrift  aber,  anfangend  ,Datam  per  copiam^  von  anderer  hand  geschrieben. 

1)  vorl.  ,ad^        2)  vorl.  unrichtig  ,mandant'  mit  abkürzungszeichen  am  t. 
3)  über  dem  ersten  i  fehlt  das  abkürzungszeichen  für  n.        4)  vorl.   ,filiorum'. 

5)  über    der    ausgeschriebenen    endsilbe    ein    überflüssiges    abkürzungszeichen.    5 

6)  vorl.  ,acceserit*.  7)  ,cum*  übergeschrieben.  8)  vorl.  ,ullatenus'  mit  abkür- 
zungszeichen zu  a,  das  wohl  für  das  erste  u  in  anspruch  zu  nehmen  ist. 
9)  vorl.  ^assignatis*.        10)  vorl.  ,incurrererit*. 

452.  Anno  1448  dat  zu  Wartberg  auffritag  vor  Jokannis  Baptisten 
schreibt  herzog  Wilhelm  zu  Sachsen  an  landgraff  Ludetvig  zu  Hessen,  10 
seinen  schwagem,  dass,  als  er  ihm  von  Hans  von  Erffa  geschrieben, 
une  sdcheti  die  äbtissin  zu  Kauffungen  an  einer  fischweide  zu  Herles- 
haussen  hindere  und  betränge,  er  ihm  hierdurch  zu  wissen  mache,  dass 
besagte  fischweyde  von  ihm  zu  lehen  rühre  und  mithin  obgemeldete 
äbtissin  den  von  Erffa  deshalben  ohngehräncket  lassen  soüe.  Wofern  ib 
aber  die  äbtissin  solches  nicht  zu  thun,  sondern  gerechtigkeit  daran 
zu  haben  vermeynte,  so  umüe  er  solche  sache  nothdürfftiglich  unter- 
suchen und  zu  einem  austrag  gelangen  lassen, 

Wartburg  1448  juni  21. 

1448  Regest  im  ^Yerzeichniss  von  Urkunden  das  kloster  Kaufungen  betr.'  (Mss.  20 

juni  2L   Hass.  fol.  182,   bl.  67,   nr.  54   der  stand,   land.   bibl.   zu  Cassel).    Die   vorläge 
dieses  regestes  ist  als  orig.  bezeichnet,  das  jedoch  nicht  mehr  aufzufinden  ist. 

453.  Aebtissin  Elisabeth  von  Waldeck  zu  Kaufungen  bestreitet  einem 
fürsten  [dem  landgrafen  Wilhelm  HL  zu  Thüringen]  das  eigenthums- 
recht  an  der  fischerei  zu  Herleshausen  und  bittet  ihn,  ihr  gegen  den  25 

unberechtigten  benutzer  derselben,  Hans  von  Erffa,  beizustehen. 

[nach  1448  juni  21.] 

[nach  Unsem  fruntlichen  dinst  und  innyges  gebedt  altzijt  zuvor. 

untti  1  Hocilgeboren  forste,  liebe  herre.    Uns  hat  der  hoichgeboren  furste 

her  Ludewig  lantgrafe  zA  Hessen  unser  lieber  herre  und  oheimedO 
eyne  uwer  antworte,  als  ir  im  dan  in  der  sache,  die  fyscherie  zö 
Herleßhusen  antreffinde,  üflf  sinen  brieflf  gethan  hat,  hören  und 
sehin  lassen,  darinnen  ir  under  andern  worten  schribet,  daz  die 
selbe  fyscherie  uwer  altvetterlich  erbe  und  lehin  sij  etc.  Lieber 
herre.  Wer  uch  solichs  berichted  und  vorbracht  hat,  der  hat  die  35 
warheid  serre  gesparit,  und  tzwijfeln  nicht,  werit  ir  der  warheid 
berichted,  ir  wuldet  uns  zu  unser  fyscherye  gein  Hans  von  Erffa 
forderlich,  bijstendig  und  behftlflich  sin,  daz  er  unser  kirchen 
des  heiigen  crützes  und  uns  ungehindert  dabij  laßen  sulte,  als  ye 
wol  billich  were,    nachdem  er  keynerley  recht  wedir  von   lehdn40 


1449  febr.  20.  41 

ader  anders  darann  hat,  als  sich  in  warheiden  und  in  gründe  wol 
fynden  sal  in  versiegilten  brieffen,  die  wir  darubir  han  (und  sun- 
derlich  wie  uwir  aldern  vor  hundert  jaren  und  vil  lenger  die 
vodie  mit  andern  lehin  daselbs  zu  Herleßhusen  von  unserm  stiffte 
5  des  heiigen  criitzes  und  unsem  vorf aren  abtissen  seligen  zu  lehin 
gehabt  und  getragen  und  die  auch  umbe  redelicher  sache  willen 
uSgegeben  hat,  also  daz  unser  vorfaren  die  vischerie  hernach 
[a]ndern*)  verlehint  han  und  darnach  von  den  selben  verlediget 
und  mit  rechten  orteiln  unsem   vorfaren  zugewijset  sin  und  van 

10  den  also  uff  uns  als  unsers  stiffts  eygengute  gekommen  sin  und 
unser  vorfaren  und  wir  die  als  andere  unsers  stiffts  gute  umbe 
tzinß  ußgetan  han,  daz  wir  dann  allis  mit  versiegilten  brieffen 
uffinberlich  hoffen  zu  gewijsen)  ^).  Herumb,  lieber  herre,  wir  f runt- 
lich  bitden,    ir   wullet  Hans   von  Erffa   vorgenant   noch   under- 

15  wijsen  und  vermögen,  daz  er  unsem  stifft,  uns  und  imser  fyschere 
an  solicher  fyschweyde  ungehindert  lassen  imd  uwer  liebe  uns 
und  sich  selbs  koste,  müwe  und  arbeid  verhebin.  Daz  getruwen 
wir  gentzlich  und  woln  es  auch,  womitde  wir  kunnen  und  mügen, 
mit  willen  gerne  verdienen  etc. 

20  Elisabeth  von  Waldeck 

abtisse  des  fryen  stiffts  zu  Koüffhungen. 

Pap.-cop.  in  K.,  2  kleine  löcher  im  texte.  Ohne  adresse  und  datum,  doch 
zweifellos  an  den  landgrafen  Wilhelm  III.  zu  Thüringen  gerichtet.  Die  datirung 
des  briefes  wird  annähernd  bestimmt  einerseits  durch  den  regierungsantritt  dieses 

25fürsten  im  jähre  1445,  anderseits  durch  das  todesjahr  von  Hans  von  ErfEa  1450 
(laut  handschriftlicher  quelle  im  freiherrl.  von  Erhaschen  familienarchive  zu 
schloss  Wemburg  nach  gütiger  mittheilung  des  herm  kammerherm  freiherm 
von  Erffa  daselbst).  Da  nach  dem  texte  dieser  urk.  der  in  nr.  452  regestirte 
brief  anlass  zu  dem  vorliegenden  wurde,   so  ergiebt  sich  danach  die  datirung 

80, nach  1448  juni  21^  wie  dieses  jähr  auch  auf  der  rückseite  der  Urkunde,  wenn 
auch  mit  ,c.  1448S  von  neuerer  hand  (Landau)  vermerkt  wurde.  Die  vorl.  ist 
im  jVerz.  von  urk.  das  kl.  Kaufungen  betr.*  bl.  74  nr.  93  als  orig.  bezeichnet, 
das  jedoch  nicht  aufzufinden  war. 

1)  a  durch  loch  zerstört.         2)  die  klammern  befinden   sich    auch  in  der 
35  vorläge;  theile  der  eingeklammerten  stelle  sind  leicht  unterstrichen. 

454.  Landgraf  Ludwig  L  zu  Hessen  schlicktet  eisten  streit  zwischen 
seinem  Schreiber  Konrad  Volghard  und  Ecket  Karls  zu  Ober-Kau- 
fungen  über  den  besitz  eines  haiises  daselbst  zu  gunsten  des  ersteren, 

Cassel  1449  februar  20. 

40  Ozu  wisßin,   daz  wir  Ludewigk  van  Gots   gnaden  langrave      1449 

zu  Hessen  mit  bywesen    etzlicher   unser   rethe   virhert   han  ge-  ^^  ^'  "^^" 


42  1449  febr.  20. 

brechen  zHÄclien  hem  Conrad  Folgharde  unserm  schriber  uff 
eyne,  Bg^ebi  Karls  zu  übern  Kouffungen  wanhaffügk,  siner  hus- 
frauwen  und  kindem  uff  die  andern  sijden  van  eyns  huses  wegen 
daiatbs  zu  Kouffungen^  daz  unser  lieben  frauwen  altare  zustehen 
folle  nach  innehalde  etzlicher  versigelten  brieffe  und  auch  in-  5 
stauracien  darüber  gegeben,  die  derselbe  her  Conrad  uns  gewiset 
und  auch  in  geinwurtikeid  etzlichir  unser  rethe  hören  und  lesen 
lassen  haid,  daruff  dann  derselbe  Egkel  dorch  sinen  vorsprechen 
antwurten  haid  lassen,  dasselbe  huß  sch^sße  und  diene  uns  lant- 
graven  Ludewige  obgenant  und  sie  siner  husfrauwen  und  kinder,  10 
und  habe  her  Mathias  Jodde  seliger,  siner  kinder  eldervatter, 
dasselbe  huß  hern  Syferde  Oremus  seligen,  der  etzwanne  des- 
selben altares  eyn  besitzer  gewest  sie,  abegekoufft  vor  funffczehin 
Hinsehe  gülden,  dieselben  funffczehin  gülden,  die  egenant  her 
Mathias  dem  obgenanten  altar  und  sinen  besitzem  zu  gude  uff  15 
drie  phund  geldes  jerliche«  czinses  an  stedden  und  gudem,  da 
dasselbe  lehin  und  sine  besitzer  des'  wal  virwart  und  virwesset 
sin,  bestalt  und  angeleget  habe,  des  er  danne  bij  sich  gude  ver- 
sigelte brieffe  habe,  damide  der  altar  und  sine  besitzer  wol  vir- 
wart sin  sollen,  und  er  habe  auch  alles  die  gulde  uffgehaben  und  20 
die  den  besitzem  desselben  lehins  bracht  und  virandelagt  etc. 
Daz  wir  nu  die  egenanten  beyde  parthie  mit  irem  willen  und 
wisßen  umbe  solicher  gebrechen  gutlich  vireynet  und  gesatzt  han, 
also  und  inmasßen  hernach  geschrebin  stehet:  Diewiele  daz 
egenante  huß  uns  schosßet  und  dienet,  als  Egkel  saget,  so  sal25 
derselbe  Egkel,  sine  husfrauwe  und  kinder  solich  huß  haben 
und  behalden,  darbij  sie  auch  der  genante  her  Conrad  und  sine 
nachkommen  lassen  sollen.  Darumbe  und  als  dasselbe  huß  des 
egenanten  altars  eigen  gewest  ist,  sollen  der  genante  Egkel,  sine 
husfrauwe  und  kinder  und  alle  diejhene,  die  solich  huß  innehaben  30 
und  besitzen,  nu  ferter  dem  egenanten  altar  und  alle  sinen  be- 
sitzem uß  dem  egenanten  huse,  gründe  imd  sinen  zubehorungen 
poben  die  drie  phund  geldes  jerlichs  czinses,  die  uff  die  funff- 
czehin gülden,  davor  daz  huß  virkoufft  ist,  virschrebin  und  ge- 
macht sin,  allejerlichen  uff  sent  Michels  tagk  ane  allen  uffczogk35 
und  intragk  sundern  iren  muglichen  schaden  geben  und  beczaln 
zwey  phündt  geldes  Casselscher  werunge  und  in  des  in  virsigel- 
ten  brieff  in  der  besten  forme,  daranne  der  altar  und  sine  be- 
siczer  des  virwart  sin,  geben,  derselben  zcweyer  phunde  eyn  der 
egenante  her  Conradt  Egkeln,  sine  husfrauwen  und  kinder  umbe  40 
Qoddes  und  unser  willen  übersehen  und  virlassen  haid,   uff  daz 


1449  febr.  20.  43 

er  im  daz  eyne  phund  mit  den  andern  drehin  phunden  deste 
gutlicher  gebe,  ußrichte  und  betzale.  Dasselbe  eyne  phund  gel- 
des  aücli  Sgkel,  sine  husfrauwe  und  kinder  allejerlich  gein  den 
egenantKn  altar  und  sine  besiczer  widderumbe  abekouffen  mugen 
5  mit  funffcÄehin  phunden  der  egenanten  werunge,  doch  also  daz  sie 
[aUe]  >)  -virseidJin  und  virhurte  czinse  und  gulde  zuvomt  eher  dem 
kouffe  dem  altto  und  sinen  besitzem  vor  fol  ußgericht  und  be- 
czalt  haben.  Und ssxmder lieh  han  wir  beredt,  diewiele  der  egenante 
Egkel  die  virsigelt^  brieffe,   [die]^)  über  die  drey  phund  ruren 

10  und  sprechen,  under  sibh  gehabt  und  auch  den  czinß  van  den 
luden  u£^ehaben,  als  er  selbs  bekand  had,  waz  virsesßen  czinse 
und  gulde  dann  dem  egenanten  hem  Conrad  unserm  schriber, 
indem  als  er  solich  lehin  innegehabt  imä^  von  der  dryer  j)h]iiid0 
wegen  jerlicher  czinse  ußestehen  xmd  nicht  beczalt  sin,  die  sollen 

15  derselbe  Egkel,  sine  husfrauwe  und  kinder  demselben  unserm 
schriber  zu  stund  und  ane  virczogk  *)  ußrichten,  geben  und  be- 
czaln  nnd  auch  die  virsigelten  brieffe  über  die  dry  phund  spre- 
chende,  davor  daz  huß  virkoufft  sal  sin,  demselben*)  unserm 
schriber  geben  und  virandelagen  und   auch  die  lute,   die  soHche 

20drie  phund  jerlich  geben  sollen,  an  en  bringen,  daz  im  die  des 
bekennen  und  der  czinse  gutlich  zcu  beczaln  antheisße  werden, 
inmasßen  die  virschr^&en  sollen  sin,  und  daz  auch  also  ^)  ußrich- 
ten und  bestellen,  daz  der  egenante  altar  und  sine  besiczer  so- 
hches  egenanten   houbtgeldes   und   jerliches    czinses  wol   virwart 

25  sin,  daz  uns  auch  der  egenante  Egkel  geredt  und  zugesaget  had. 
Wer  es  auch,  daz  der  egenante  Egkel,  sine  husfrauwe  und  kin- 
der daz  egenante  huß  virkouffen  wolden  wemtlichen  luden  zu 
Koufiungen,  daz  mugen  sie  wal  thun  sundem  hinder  des  ege- 
nanten hem  Curdes  und  siner  nachkommen,    doch  mit  dem  un- 

SOderscheide  daz  der  egenante  altar  und  sine  besiczer  des  phund 
geldes  jerliche«  czinses  daruß  fallende  virsichert  und  virwaret 
werden,  alles  ane  geverde  und  ane  argeUst.  Und  des  zu  erkunde 
sin  diesser  czedeln  zwo  ußeynander  gesnedden.  Gebin  zu  Cassel 
uff  donnerstagk  nach   sentt  Valentini   tagk,    anno  etc.  quadrage- 

86simo  nono. 

Nach  ausfertignng  A  zweier  gleichlautender  orig.-pap.  in  K.  (ausgeschnit- 
tene Zettel,  obere  hälften),  von  derselben  band  geschrieben  und  durch  wellen- 
förmigen schnitt  von  den  unbekannten  unteren  halften  getrennt.  In  ausfertignng 
B  ist  die  schrift  stellenweise  ausgelaufen  und  verwischt.  Auf  der  rückseite  von 
40  A  (gleichzeitige  band) :  ,Cou£^gen  obir  das  huß  Eckein  Carls^,  sowie  an  anderer 
stelle:  »Altare  beate  Marie  virginis^ 


44  1449  oct.  1.  —  1449  oct.  31. 

1)  ,alle'  nach  B  ergänzt.  2)  ,die'  fehlt  in  beiden  vorlagen.  3)  B 

juffczogk*.        4)  B  jdenselben^        5)  B  ,80*. 

4B5.     Eine  conventualin  zu  Kaufungen  schreibt  an  ihren  vetter,  den 
grafefi  N,  N,,  dass  es  ihr  gut  gehe,  dass  sie  sich  gut  eitigelebt  habe  und 

wünsche,  dass  es  auch  ihm  wohlergehe,  5 

[1449  october  L] 

[1449  Mit)  inyges  gebedt,  und  waz  ich  gudes  vormog,  allewege 
^^ '  *^  zuvor.  Edell  liebe  fetter.  So  uwir  liebe  mir  itzund  geschriben 
haid  und  ir  gerne  wißen  wolden,  wy  iß  mir  hir  zu  Kouffungen 
gevallen  möge  und  mir  gehe,  deß  ich  uch  sunderlichen  großen  lo 
dang  weiß,  und  bidden  uwir  liebe  wißen,  daz  iß  mir  von  der 
gnade  Godes  wall  gehed,  gesund  unde  stark  und  wall  gewoned 
byn.  Und  ich  begere  aüewege  uwir  gesundheid  zu  wißen,  dar 
ich  dann  sun[derlich]en  *)  groß  inne  irfrowid  werde.  God  der 
alleweldige  spar  uch  [gesund]  ^)  zu  langen  saligen  getzijden  in  15 
synem  dinste.  Under  mym  [ingesigel]  ^)  mittewochgen  nehist  na 
festum  MichaeUs,  anno '). 

Pap.-conc.  in  E.,    mürbe,    fleckig,    ränder  eingerissen,   mitte    der   letzten 
4  Zeilen  durch  ausreissen  zerstört;  nach  niederschrift  wurde  der  untere  rand  mit 
den  unteren  theilen   der   buchstaben  der  letzten   zeile,  wie  auch  die  anderseits  20 
dreizeilig  geschriebene  adresse  halb  weggeschnitten;  von  letzterer  nur  erhalten: 

,Deme  e[delln]') 

graffen 

fettem*. 
Am  rande  der  rückseite  anscheinend  von  gleicher  band,  nach  niederschrift  stark  25 

verwischt :  ,Heinrich  (?) mmen'.    Auf  der  rückseite  steht  auch  urk.  nr. 

456,  dem  bereits  beschnittenen  papiere  angepasst.    Aus  diesen  angaben  dürfte 
die  Priorität  der  vorliegenden  vor  urk.  nr.  466  unschwer  erhellen. 

1)  ausgerissene  stelle.        2)  desgl.;   es  dürfte   hier  wohl   in  berücksich- 
tigung  der  folgenden  Urkunde  ,1449*  zu  ergänzen  sein,       3)  vorl.  ,Deme  E *  80 

4B6.     Die  äbtissin  zu  Kaufungen  antwortet  N.  N.,  dass  sie  zur  hoch' 

zeit  der   tochter    des    marschalls   Johann    Meysenbug   eingeladen   sei 

ufid  daher  den  schiedstag  zu  Herleshausen  nicht  abhalten  könne,  ihn 

aber  wegen  des  'nächsten  tages  benachrichtigen  wolle. 

Kaufungen  1449  [october  31.]  85 

1449  Unsen  gunst   unde  guden   wyllen  zuvom,     Liber  getrwer. 

[oet.  31.]  j^YnmB  sulchen  scheit,   alzo   czwissen   dir  unde  unß  virramet  ist 

zu  gende  zu  Hershusen  unde  dar  eyn  tag  twyssen  unß  virramet 

ist,    daruff  lassen  wir  dich   wissen,   daz   her^)  Johan  Meysenbog 

der  marssalg  xmß  czu  eyner  hochczit  syne  tochter^)  byeczulegen 40 


1450  juni  11.  45 

gebeden  hat,  daz  wyr  solches  tages  unde  scheides  uffe  solche 
czijt  nicht  gewarten  enmagen,  worumme  wir  dich  bidden*)  en 
solches  wolles  lassen  ansteyn.  Soe  balde  alzo  wir  von  andern 
und  weterß  noden  deß  gewarten  mögen,  soe  wollen  wir  dir  czu- 

öscriben,  deß  czu  warten,  alsoe  men  darvan  gescheden  ist.  Unde 
wollest  dich  hirinne  gutUchen  bewysen,  alzo  wir  dir  des  wal  czu 
globen  unde  getrwen,  unde  begeren  deß  dyne  bescreben  antworte 
wider  bye  dusseme  selben  boden,  dar  wir  unß  nae  gerichten 
magen.    Gegeben  zu  Kouffungen  uffe  Allerheilige[n  abend]  *)  anno 

10  m^.  etc.  xlix.     [ünder  uns]em  signet. 

Pap.-conc.  in  K.  (s.  bemerkungen  zu  urk.  nr.  465).  Auf  der  anderen  seite 
des  blattes  steht  am  oberen  rande  von  gleicher  band:  ,Homo  quiden  [!]  fecit 
cenanam  [!]  magnam  et  misit  seryum  horam  cene  dicere^ 

1)  vorl,  ,hir*.         2)  vorl.    ,tocher*.         8)  vorl.    ,bodden*.         4)  das  wort 
15 nach  ^heiligen'  ist  ausgerissen;  der  räum  passt  eher  für  ,abend^,  als  für  ,tag^ 

457.  Aebtissin  Elisabeth  zu  Kaufungen  bekennt,  aus  dem  seelgeräthe- 
fonds  der  kirche  daselbst  10  gülden  geborgt  und  zum  besten  des  Stiftes 

verwendet  zu  hohen. 
1450  juni  11. 

20  Wir  Elizabeth  von  Gotes  gnaden  eptissynne  zu  Kauffungen     1450 

bekennen  öffentlichen  in  diessem  brieffe,  das  wir  umb  die  eddeln  ^^^^  ^^• 
unser  lieben  auster  und  erbem  herren  alhie  zu  Kauffungen  zehen 
gülden,  halb  an  golde  und  halb   an  krosschen,   abegeborget  und 
dasselbe  gelt  an  unsers  stiffts   nütz   gewant  haben,   die  sie  dann 

25  uns  uß  dem  selegereide  gutlichen  geluwen  und  verhandellaget 
haben.  Des  sollen  und  wollen  wir  soliche  obgemelte  summe  gelts 
den  vorgenanten  jungfrauwen  und  herren  uff  sant  Michels  tagk 
nehstkommen  nach  datum  diesses  brieffs  widdergeben  und  be- 
tzalen  ane   vertzog  und   geverde.     Und  des  zu  erkunde,    so  han 

30  wir  unser  ingesiegel  zu  rugke  diess[e]s  ^)  brieffs  tun  drugken,  der 
gegeben  ist  am  donerstage  nehst  nach  unsers  Herren  lichenams 
tage,  anno  Domini  millesimo  quadringentesimo  quinquagesimo. 

Orig.-pap.  in  K.     Das  auf  der  rückseite   aufgedrückt  gewesene  siegel  ist 
abgefallen.     Auf  der  rückseite  von  band  15.  jahrh.:  ,Schyberrich*  und  an  2  an- 
35 deren  stellen:  ,Copia'. 

1)  orig.  ydieffs^ 


46  1450  oct.  1. 

458.  Lehenrevers  Albrechts  Spitzenase  wid  seiner  söhne  Hmis,  Chri- 
stian  und  Berthold  über  einen  hof  und  guter  zu  Heroldshausen,  die 
ihnen  von  der  ältissin  Elisabeth  von   Waldeck  zu  Kaufungen  erblich 

verlieheil  waren, 

1450  october  1.  6 

U50  Ich  Albrecht  Spitzenase,  Hans,   Kersthan  und  Bertolt  des 

oct.  1.  genanten  Albrechts  sone  bekennen  und  thun  kunt  offentUchen 
mit  diessem  brieffe  für  uns  und  alle  unsere  nachkommen  lijbes- 
erben,  das  die  erwirdige  in  Got  frauwe  frauwe  Elizabeth  von 
Waldegken  des  wirdigea,  keyserHchen  stiffts  zu  CauSungen  ep-io 
tissche  uns  dorch  getruwe,  fließige  dienste,  die  unsere  altern  ge- 
than  und  wir  und  unsere  erben  in  zukunfft  wal  baß  thun  sollen 
und  wollen,  diesse  nachgeschreben  hobestedde  und  gutere  zu 
rechten  erbelehen  gnediglichen  geluwen  hat  nach  lüde  des  brieffes, 
den  wir  von  iren  gnaden  darüber  innhaben,  mit  namen  eyn  hoff  16 
gelegen  nydden  in  dem  dorffe  zu  Heroldeshusen  an  Dietzen  Kyn- 
dervatters  huse,  der  dann  uff  das  wasser  stoesset,  uff  solichen 
hoff  wir  dann  eynen  zemlichen  weselichen  buwe  buwen  sollen 
mit  eyner  vestenunge  und  darczu  drie  höbe  landes,  genant  Kom- 
geltslant,  derselben  hübe  dann  vor^r  Henrich  Spitzenase  eyne20 
höbe  inngehapt  hat,  und  eyn  halbe  höbe,  die  dann  inngehapt 
hat  eyner  genant  Hans  Brandauwe,  und  eyn  halbe  höbe,  die 
dann  eyner  genant  Hans  Sperling  inngehapt  hat.  So  wil  ire 
gnade  uns  und  unseren  erben  lihen  eyn  höbe  desselben  genanten 
landes,  so  erst  das  daselbest  verlediget  wirdet,  des  so  sal  ich  AI-  26 
brecht  obgenante  und  myne  erben  uß  solichen  obgenanten  huse 
und  hobestede  jerlichen  alle  jare  eyn  Michels  und  eyn  fastnachts- 
hoen  zu  zinße  geben  und  von  den  drien  hoben  landes  von  iglicher 
höbe  landes  sehes  malter  Molhuser  masße  halb  rogken  und  halb 
habem.  Und  soliche  zinße  und  gulte  sollen  und  wojlen  wir  und  30 
unser  lijbeserben  sunder  allen  verczog  alle  jare  jerlichen  uff  sant 
Michels  tagk  iren  gnaden,  iren  nachkommen  und  stiffte,  ader 
wem  das  uffzuheben  bepholhen  wirdet,  gelten,  geben  und  be- 
czalen  ane  geverde.  Des  so  habe  ich  Albrecht  obgenant  itzt  so- 
liche erbelehen  von  der  genanten  myner  gnedigen  frauwen  ent-35 
phangen  und  darüber  auch  in  truwen  glopt  und  liplich  eynen 
eidt  zu  den  heiligen  gesworen  iren  gnaden,  iren  nachkonunen 
und  stiffte  getruwe,  holt  und  gehorsam  zu  sin,  iren  schaden  zu 
warnen  und  bestes  zu  werben,  solich  manlehen  getruwelichen  zu 
verdienen  mit   truwen,  eiden,    seßen  und    diensten   das   zu   ent-40 


14ÖÖ  nov.  24.  47 

phaen,  darüber  zu  loben  iilld  zu  sweren,  so  digke  des  noit  ge- 
schieht, in  aller  der  masße  ich  das  itzt  von  iren  gnaden  ent- 
phangen,  darüber  glopt  Und  geswornen  han  und  nemlich  alls 
das  zu  thunde,  das  eyHie  mann  syme  rechten  herren  schuldig 
5  und  pUchtig  ist  zu  thtmde.  So  sollen  und  wollen  wir,  noch  auch 
unser  lijbeserben  uß  dem  dorfEe  Heroldeshusen  ader  auch  uß  der 
obgenanten  husungd  keyne  fehede  machen,  tun  ader  dorch  ny- 
mants  in  keyne  wijie  bestellen  gethan  werde,  davon  iren  gnaden, 
iren  nachkommen  und  stiffte   schade  offte  Unwille   entsteen  ader 

10  kommen  mochte.  Auch,  gewunnen  wir  tochtere  ader  unsere  lij- 
beserben  gewunnen,  die  dann  manne  nemen,  die  manne  sollen 
soliche  erbelehetl  auch  von  unser  gnedigen  frauwen,  iren  nach- 
kommen imd  itlftte  entphaen,  darüber  globen,  ire  pachte  geben 
in  glicher  maße,    wie  vorgerurt  ist,    alle  geverde    und    argeliste 

löherinn  gent^lichen  ußgescheiden.  Und  haben  des  zu  orktmde 
myn  eigen  ingesiegel  an  diessen  brieff  gehengket,  des  ich  Hans 
und  ich  Kersthan  und  ich  Bertolt  des  obgemelten  Albrechts 
soene  mit  gebruchen,  und  haben  darczu  zu  merer  Sicherheit  se- 
mentlichen  gebeden  den   strengen  hem  Glasen  von  Wangenheim 

20  ritter  sin  Ingesiegel  für  uns  an  diessen  brieff  zu  hangen,  des  ich 
Claß  vorgeüant  mich  also  erkenne  und  umb  irer  flißige  bede 
willen  aldO  gethan  habe,  der  gegeben  ist  am  donerstage  nach 
sant  Michels  tage,  anno  Domini  mülesimo  quadringentesimo  quin- 
quagesinlO. 

25  Orig.-perg.    in   M.    Siegel   1)   rund,    25  mm,    braun,    dreieckiger   schild, 

dessen  bild  nicht  mehr  zu  erkennen  ist  (über  das  wappen  der  Spitznase  siehe 
Ledebur  Preuss.  adelslexikon  und  Siebmacher  alte  ausgaben  1, 145. 168) ;  2)  rund, 
27  mm,  braun,  Oberfläche  des  siegeis  grösstentheils  abgestossen,  daher  unkennt- 
lich (v.  Wftngenheim). 

30  459.  fttinrich  Jengarbe,  bürger  zu  Witzenhausen,  früher  stiftsknecht 
und  Ziegelbrenner  zu  Kaufunge^i,  bekennt,  dass  die  forderungen  der 
äbtissin  Elisabeth   an  ihn,    sowie  die  seinigen   an   die  äbtissin  voll- 

ständig  ausgeglichen  seien. 
1450  november  24, 

85  Ich  Henrich  Jengarbe  tegeler,  burger  zu  WitzenhAsen,  be-      u50 

kennen  Und  tön  kunt  öffentlichen  mit  diessem  brieffe  gein  yder-  **<^^-  '^^• 
man,  did  en  sehen,   lesen  adder  hören  lesen:    So  als  ich  der  er- 
wirdigen  in  Got  frauwen  frauwe  Elizabethen  des  wirdigen,  key- 
serlichen  »tiffts  zA  KaAffungen  eptisschen,  myner  gnedigen  lieben 

40  frauwen   knecht  und   ziegeller    alda   zu  Ca&ffungen   gewest    bin, 


48  1460  dec.  22. 

deshalber  ich  dann  iren  gnaden  schuldig  worden  was,  und  ire 
gnade  mir  widderumb  *),  soliche  schftlt,  arbeit  und  alls,  was  wir 
also  undeneyn  verhandellaget  haw,  nichts  ußgescheiden,  hat  mich 
ire  gnade  gentzlichen  und  gutlichen  begnüget  und  wol  zu  dangke 
betzalet.  Hirumb  so  sagen  ich  ire  gnade,  ire  nachkommen  und  5 
stiffte  umb  alls,  wie  vorgerurt  ist,  für  mich  und  alle  myne  erben 
gentzlichen  qwijt,  ledig  und  loiß,  herinn  ußgescheiden  alle  ge- 
verde,  argeliste  der  nicht  zu  gebruchen.  Und  habe  des  in  er- 
kunde der  warheit  gebeden  den  ersamen  hern  Johann  Jacob  prie- 
ster,  sin  ingesiegel  für  mich  uff  diessen  brieff  zu  drugken  ge-10 
bresten  des  mynen,  des  ich  her  Johann  obgenant  mich  also  er- 
kenne und  umb  siner  flissigen  bete  willen  also  gethan  habe.  Und 
bij  diesser  verdracht  sin  gewest  die  ersamen  und  vesten  her  Jo.  ^) 
Jakob,  Henne  von  Wildungen  amptman  daselbest,  Friederich  von 
Twisten  amptmann  zu  Caüffungen,  Henne  Moller  wonhafftig  da- 15 
selbest.  Der  gegeben  ist  am  dinstage  sant  Katharinen  abende, 
anno  Domini  millesimo  quadringentesimo  quinquagesimo. 

Orig.-pap.  in  K.     Das  auf  der  rückseite   aufgedrückt  gewesene  siegel  ist 
abgefallen.     Auf  der  rückseite  von  band  16.  jahrh.:  »Quittung'. 

1)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,von*.        2)  ,Jo.*  übergeschrieben.  20 

460.  Aebtissin  Elisabeth  von  Waldeck,  propstin  Sophie  von  Wertheim, 
kUsterin  Loricha  von  Weilnau  und  die  Jungfrauen  des  stiftes  Kau^ 
fungen  veräussem  dem  bürger  Hermann  Harnasch  zu  Cnssel  und  seiner 
ehefrau   Gela   2  nialter  jährlicher  komgiilte    aus  ihrem  zehnten   zu 

(Nieder*-) Zwehrefi  auf  wiederkauf  25 

U50  deceinber  22. 

U50  Von  Qotis  gnaden  wir  Elizabeth   von  Waldegken   eptische, 

dec.  22,  Pyge  von  Wertheym  probesten,  Loricha  ^)  von  Wilnauw  costem 
und  anders  die  juncfrauwen  gemeynlich  des  frühen  stiffts  zcu 
Kauffungen  bekennen  vor  uns  und  alle  unser  nachkommen  und  30 
stifft  zcu  Kauffungen  uffintlich  in  diesem  brieffe  vor  allen  luten, 
die  en  sehin  adir  hören  lesen,  das  wir  mit  rechtem  wiißen,  gu- 
dem  vorraide  und  wolbedachtem  müde  umb  unser  und  unsers 
stiffts  nucz  und  frommen  willen  rechtlich  und  redelich,  so  wir 
dann  rechtlichs  und  redelichs  mAgen,  virkaufft  han  und  virkauffen  35 
geinwurtlich  in  und  mit  crafft  dieß  brieffs  dem  ersamen  Herman 
Harnasche  burger  zcu  Cassel,  Gelen  siner  elichen  husfrauwen 
und  iren  rechten  erbin  zcwey  malder  korngulde,  halb  körn  und 
halb  habern,  Casselsch  maeß  guder  gnemer  fruchte  uß  imser  und 


1450  dec.  22.  49 

unsers  stiffts  zcehinden  zcu  Twem«.  Vor  soliclie  zcwey  malder 
fruchte  die  genante  Herman  und  Gele  sine  husfrauwe  uns  gut- 
lich und  wol  zcu  dancke  ußgericht  und  beczalt  han  funffczig 
gute  genge  und  gneme  Rynsche  gülden  gut  von  golde  und  swer 
5gnugk  von  gewichte,  dieselbin  summe  geldes  wir  auch  forter 
in  unsem  und  unsers  stiffts  nucz  und  frommen  gewant  und  ge- 
kart  und  Herman  und  Gelen  der  auch  ledig  und  loiü  gesaget 
han,  und  sagen  sie  der  qwiit,  ledig  und  loiß  in  crafft  dießs  brieffs 
ane  alle  geverde.     Und  wir  und   unser   nachkommen    und    stifft 

lOsoln  und  woln  den  genanten  Herman  Hamasche,  Gelen  siner 
elichen  husfrauwen  und  iren  erbin  soliche  zcwey  malder  fruchte, 
halb  kom  und  halb  habem,  alle  jar  uff  sant  Michels  tag  uß  und 
von  dem  egenanten  unserm  zcehinden  zcu  Tweme  ungehindert, 
ungehemmet  und  unbekümmert  geistUchs  adir  wemtUchs  gerichts 

15  gebin  und  gefallen  und  in  die  in  ire  husunge  gein  Cassel  werden 
und  füren  lasßen  ane  hinder,  uffhalt  und  ane  iren  schaden  und 
sie  auch  mit  solicher  beczalunge  der  fruchte  zcu  iglicher  zciit 
nicht  sumen,  hindern  noch  uffhalten,  an  solicher  beczalunge  sie 
auch  nicht  hindern  noch  schaden  sal  hagel,    missewaß    adir  key- 

SOnerleie  ander  sache,  dann  wir  den  genanten  kauffem  jerlich  die 
fruchte  ye  beczaln  soln  und  woln  ane  alle  geverde.  Und  wers 
das  den  vorgenanten  kauffem  adir  iren  erbin  die  fruchte  also  uß 
und  von  dem  genanten  zcehinden  nicht  gefiele  und  wurde,  so 
selten  und  weiten  wir  und  unser  nachkommen  in  die  gebin  und 

25  gefallen  lasßen  uß  andern  unsem  gutem,  gülden,  renthen  und 
zcinßen,  wo  wir  die  fallende  han.  Und  abe  wir  und  unser  nach- 
kommen und  stifft  an  der  beczalunge  der  genanten  jerhcher  fmchte 
sumig  wurden  und  der  den  genanten  unsem  kauffem  zcu  iglicher 
zciit,  und  inmasßen  vorgeschrebin  stehit,   nicht  theden,  des  doch 

30  ye  nicht  sin  sal,  so  han  wir  in  gegonnet  und  erleubet,  gönnen 
und  erleuben  yn  in  diesem  unserm  brieffe,  uns  darumb  dan  geist- 
lich adir  wemtlich  zcu  fordernde  und  anczulangen,  das  unser, 
wo  sie  das  ankommen  mugen,  davor  uffhalten.  Und  nemen  sie 
des  dann  auch  mugelichen  schaden,    selten  wir  und  unser  nach- 

35  kommen  yn  auch  gelden  und  keren  alles  ane  geverde.  Wir  han 
auch  vor  uns  und  unser  nachkommen  und  stifft  den  genan- 
ten Herman,  Gelen  sine  eliche  husfrauwen  und  ire  erbin  in  eyne 
nffhebinde,  roweliche  besitczunge  und  were  der  genanten  zcwey 
malder  fruchte  gesaczt  und   setczen   sie   darinne  mit   diesem  un- 

40  serm  brieffe  und  uns  und  unser  nachkommen  daruß  und  behalten 
uns  daranne  keynerleie  gerechtigkeit  me,   greiß  adir  cleyne,   we- 

4 


50  1450  dec.  22. 

nyng  adir  fiele,  und  vircziihen  auch  daruff  genczlich  und  zcu- 
male.  Idoch  han  die  genanten  kauffere  vor  sich  und  ire  erbin 
uns  und  unsern  nachkommen  die  fruntschafft  und  den  willen  be- 
wiiset,  also  das  wir  adir  unser  nachkommen  soliche  zcwey  mal- 
der  fruchte  witderumb  kauften  mugen  vor  funffczig  gute  Rynsche  5 
gülden,  wan  und  wilche  cziit  uns  des  gelüstet,  bequeme  und 
eben  ist,  zcu  soHchem  witderkauffe  sie  uns  auch  gönnen  und  ge- 
staden  und  darinne  nicht  legen  soln  noch  woln,  doch  also  das 
wir  den  witderkaufiE  thun  zeuschen  Mertin  und  Wynachten,  wan 
uns  das  beqweme  ist,  und  auch  das  yn  alle  virsesßen  und  er- 10 
scheuen  gulde  zcuvomt  ußgericht  und  beczalt  sii,  alles  sundem 
geverde  und  ane  argelist.  Alle  artikel  dieß  brieffs  semptlich  und 
besundem  han  wir  egenant  eptischen,  probiste,  costern  und  junc- 
frauwen  gemeynlich  vor  uns  und  unser  nachkommen  tmd  stifft 
den  egenanten  kauffem  und  iren  erbin  geredt  und  gelobt  stede,  15 
feste  und  unverbrochlich  zcu  halten  und  dawitder  nicht  zcu  thunde 
noch  zu  kommen  geistlich  adir  wemtlich,  heimlich  adir  uffinpar, 
noch  uns  auch  keynerleie  gnade,  privüegia  adir  rechte  gebruchen, 
suchen  adir  vor  uns  setczen,  diesen  ^)  kauff  und  brieff  in  eynichen 
sinen  puncten  und  artikeln  gekrencken  adir  schedelich  sin  much-  20 
ten,  alle  argelist  und  geverde  hirinne  gancz  und  zc&male  ußge- 
scheiden.  Und  des  zcu  Urkunde  han  wir  Elizabeth  eptischen  unser 
iuges.  und  wir  probiste  und  costern  egenant  des  stiffts  inges.  bie 
der  egenanten  unser  frauwen  inges.  an  diesen  brieff  thun  hencken, 
der  gegebin  ist  uff  den  dinstag  vor  dem  heiigen  Cristabinde  sub25 
anno  Domini  m^.  quadringentesimo  quinquagesimo. 

Orig.-perg.  in  K.  Siegel  1)  der  äbtissin  Elisabeth  von  "VValdeck  (beschr. 
8.  urk.  nr.  496);  2)  abgefallen.  Auf  der  rUckseite  von  band  15.  jahrh. :  ,Hec 
littera  est  liberata  a  Hermanno  Hamasch  cive  in  Cassel  cum  quinquaginta  flo- 
renis  in  auro,  bona  moneta,  in  presencia  domini  Johannis  vom  Heyne  per  testa-  30 
mentarios  domini  Conradi  Berwertt,  videlicet  dominum  Johannem  Pipphardi 
canonicum  ecclesie  regalis  in  Kouffungben  et  dominum  Giriacum  Birwert  ple- 
banum  in  Felmede.  Que  quidem  littera  amplius  spectabit  uni  commissioni  dua- 
rum  missarum  in  prefata  ecclesia  regali  in  Kouffungen.  Acta  sunt  anno  Domini 
1484  m®.  cccc®.  Ixxxiiii®.,  ipso  die  sancti  Gh'atiani  confessoris  •),  in  domo  prefati  Her-  85 
dec.  18.    manni  Hamasch  etc.* 

1)  orig.  jLorich'  mit  abkürzungszeichen  (s.  urk.  nr.  420  und  492).  In  der 
Stammtafel  der  grafen  von  Dietz  und  Weilnau  (Wenck  1,  ad  p.  584)  wird  sie 
jLoretta*  genannt.  2)  vor  ^i^^en'  zu  ergänzen:    ,noch  das  wir'.  3)  wie- 

wohl der  heil.  Q-ratianus  bischof  von  Tours  war  und  daher  als  ,episcopu8  confes-  40 
sor'  hätte  bezeichnet  werden  müssen,  so  habe  ich  doch  aus  der  reihe  der  confes- 
sores  keinen  für  die  nicht  ganz  deutliche  Schreibweise  der  vorläge  (griani)  pas- 
sender erscheinenden  namen  herauszulesen  vermocht,  als  ^Gratianus^ 


um  1450.  a.  61 

461.    Verzeichniss  der  guter  und  einkünfte  des  sti/tea  Kaufungen  zu 

Nieder-Heroldshausen  und  Flarchheim. 
[um  1450.  aj 

Item  allodium  antiquum  ^)  8  mansi,  qui  sunt  domine  abba-  /wm 
5  tisse.  Sed  cui  conceduntur,  dabit  de  quoKbet  manso  3  maldra  ^^^^'  ^  ^ 
tritici,  3  siliginis,  3  ordei,  3  avene.  Et  ad  idem  allodium  per- 
tinet  pratum,  quod  habet  spacium  sex  agrorum,  quod  solvit  an- 
nuatim  2Va  fertonem  puri^).  Et  adjacent  prato  2  agri.  Cum  se- 
minantur,  dabunt  duo  maldra  de  fructibus,  quantum  ferunt,  sed 
10  cum  non  seminantur,  tunc  nihil  dabunt. 

Item  allodium*)  domine  Dirsherben  habet  8V2  mansum.    De*) 

uno  quoque  manso   dabitur   sicut   de  predictis.     Et  adjacent  tres 

agri  huic  allodio,   quod  eciam  vocatur   allodium,    qui  seminantur 

per  dominam  abbatissam,   et  eciam  adjacent  2  prata,   que  habent 

16 spacium*)  Septem  agrorum,  que  pertinent  ad  mansos  predictos. 

Item  in  Fladicheym  sex  agri  Ugnorum  per  hyemem  et  sex 
per  estatem  pertinent  ad  predicta  allodia. 

Item  ibidem  duo  mansi,    qui  pertinent  ad  advocaciam,    da- 
bunt sicut  predicti.     Et  advocatis   dabitur   8  maldra  siliginis,   14 
20  maldra  avene  de  predicto  allodio.* 

Item  Hildebrandus  de  Cruczeberg  possidet  2  mansos  cum 
suis  oognatis  ju[r]e*)  hereditario  perpetue,  de  quibus  dabunt  10 
solidos  aiuNiatim. 

Item  duo  agri  unius  prati,  quos  possidet  Heinricus  Clesag, 
25  4  solidos  annuatim  dabit. 

Item  Ludewicus  Buffus  de  1  agro  et  de  1  prato  dabit  duo 
maldra  ordei  et  avene  equepartim. 

Iste  census  datur  in  inferiori  Heroldeshußen. 

Albertus  Saxo  de  1  manso  dabit .... 

30  Orig.-pap.  in  E.,   auf  dessen  rückseite  steht  urk.  nr.  444  (conc.  der  urk. 

nr.  486).  Undatirt,  handschrift  15.  jahrh.,  scheint  in  die  zeit  des  processes  mit 
der  gemeinde  Flarchheim,  also  in  die  mitte  15.  jahrh.,  zu  gehören.  Unter  einem 
zweiten  fast  gleichlautenden  zettel  in  E.,  der  den  text  jedoch  nur  bis  '*'  wieder- 
giebt,  steht  von  gleicher  hand:    ,Copia  registri  domine  abbatisse  in  Eoiffungen\ 

85  1)  Der  2.  zettel   beginnt:   ,Item  ad  allodium  antiquum^        2)  seil.  ,ar- 

g^nti*  ?  3)  ib. :  ,Item  ad  allodium^  4)  ib. :  ,Et  de*  .  .  .  5)  ib. :  ^spacia^ 
6)  r  durch  loch  zerstört. 


ßä  um  1450.  h.  —  uto  l46ö.  ö. 

462.  Ämtmann  Henne  van  Wildungen  schlägt  der  äbtissin  Elisabeth 
zu  Kaufungen  vor,  sie  möge  zwecks  Wiedererlangung  der  pfarrei  zu 
Lay  dieselbe  jemandem  verleihen,  der  willens  wäre  den  process  zu 
führen,  und  ihm  nach  der  besitzergreif ung  ein  Kaufunger  lehen  dafür 

geben.  5 

[um  1450.  b.J 

[um  Minen  undertanigen  willigen  schuldigen  dinst  uwem  gnaden 

1450.  bj  allewege  bereid.     Erwerdige,   gnedige,  liebe   frawe.     Also  umbe 

dy  pastorie  zu  Leye  han  ich  gedacht:  konde  man  eyn^  gehaben, 

dye  soliche  pastorie   von   uch    entphaen  woilde   und    den    kryegio 

füren  an  uwer  zuth&n   syne  lebetage,    edder  wan  eme  God  ge- 

holffe,  daz  er  sye  irkrige  und  in  possessien  hette,    daz  dan  uwer 

gnaden  eme   der  lehin  eyn  zu  Kouffungen   darvor  gebe.     Wan 

daz  so  gevüe,  dorfte  ich  woll  myner  gnedigen  frawen  raden  und 

ich  wel  daruff  mit  eyme  redden.     Well  er  dan  folgen,    so  well  15 

ich  in  kortz  by  uwern  gnaden  syen  und  uch  alle  ding  bescheidin 

und  sagen,   waz  dan  uwem  gnadin  zu  thunde  were,   uff  daz  ir 

Widder   by    dy   pastorie   kondit   etzwaz   kommen.     Mochte    sich 

uwer  gnaden  darinne  richten  und  in  deme  alden  glouben  soUid 

ir  faste  syen.     Konde  ich  uwem  gnaden  worinne   zu  willen  ge-20 

syen,  thedin  ich  wiUichen  gerne,     ünder  mynem  inges. 

Henne  von  Wildungen 

amptman  etc. 
[Adresse  auf  der  rückseite :] 

Der  erwerdigen  und  edelln  frawen  Elisabetht  etc.  eptischen25 

zu  Kouffungen,  myner  gnedigen,  lieben  frawen. 

Orig.-pap.  in  E.,  fleckig,  unten  rechts  ist  die  ecke  des  papiers  viereckig 
ausgeschnitten.  Erücksiegel  abgefallen.  Die  freien  stellen  des  briefes  wurden 
später  zu  2  concepten  (urk.  nr.  468  und  469)  benutzt.  Der  inhalt  scheint  die- 
selbe Sache  wie  in  urk.  nr.  426  und  427  zu  betreffen;  die  handschrift  gehört  80 
etwa  der  mitte  15.  jahrh.  an.  Den  undatirten  brief  gleich  hinter  den  letztge- 
nannten Urkunden  zum  jähre  1448  folgen  zu  lassen,  hielt  mich  nur  die  unge- 
wissheit  ab,  ob  der  in  Kaufunger  urk.  zuerst  1447  nov.  9  (nr.  448  und  449)  als 
amtmann  vorkommende  Henne  von  Wildungen  schon  1448  in  dieser  Stellung 
war;  es  ist  daher  ein  früheres  datum  immerhin  möglich.  86 

463.  Kurt  Treusch,  amtmann  zu  Creuzburg,  beschwert  sich  bei  der 
äbtissin  Elisabeth  von  Waldeck  zu  Kaufungen  Ober  geldforderungeii 
und  drohungen  eines  gewissen  Wilhelm   dem  stißsmanne  Heidenreich 

zu  Herleshausen  gegenüber  und  bittet  um  schütz  und  abhülfe, 

[um  1450.  c]  40 

{"*'*  ,  Min  undertenigen,   willigen,  schuldigen  dinst   zeuvor.     Ge- 

j[40t/.  C.J 


um  1460/  d.,  jedoch  vor  1451  juli  20.  53 

nedige,  lybe  frouwe.  Ich  thun  uwern  gnoden  zcu  wissen,  wy 
daß  WyUehelin  den  mennem  zcu  Herleshusen  drouwet  zcu  phen- 
gen  unde  son*)  eme  geylt  gebe,  mid  ir  namen  Heydenrich,  der 
dan  uwer  man  ist  unde  myn  unde  frauwen  von  Ley[ni]bach. 
5Alzo  alz  he  spricht,  daß  he  Wyllehekne  keynß  plichtig  ader 
schuldig  sy,  bede  ich  uch,  daß  y  mid  uwerm  amptman  reden 
wollet,  daß  ^)  myne  menner  soUiche  rede  unde  drauwen  vorhabin 
synt,  wollet  ouch  forder  mid  den  van  Herleshusen  bestellen,  dy 
uch  zcusten,  uf  daß  sy  my  vJS.  daß  myn  nicht  en^bin  ader  daß 
10  myn  nicht  ennemen,  alz  sy  den  byßher  alle  tage  teylich  gethan 
habin.  Unde  werß,  daß  ich  uwer  daran  nicht  genissen  konde, 
unde  betrede*)  ich  se  dan  doruff,  so  meyste  ich  mid  on  rede*), 
daß  sy  mich  eynß  soUichin  vorhöbm.    Gegeben  under  myme  segÜ. 

Curd  Treysche 
15  amptman*)  zcu  Cruczeberge. 

[Adresse  auf  der  rückseite :] 

Der  ewerdigen  frouwen  Elysabet  von  Waldecke  unde   ep- 
tisse  zcu  Keyffongen  myner  genedigen,  lyben  frouwen«). 

Orig.-pap.  in  E.  Der  brief  war  mit  einem  runden,  25  mm  grossen,  grünen 
20  Siegel  verschlossen,  in  dessen  felde  die  noch  einigermassen  erkennbare  Buttlar- 
sche  butte,  wahrend  die  Umschrift  vollständig  verwischt  ist  (beschr.  s.  urk.  nr. 
491).  Der  brief  ist  undatirt.  Auf  der  rückseite  von  neuerer  band  (Landau): 
,c.  146(y.  Kurt  I.  Treusch  kommt  laut  v.  Buttlar  Stammbuch  von  1432  bis 
1456  vor,  daher  die  Landausche  datirung  als  entsprechend  anzusehen  sein  dürfte. 

25  1)  für  ,soln^        2)  ,daß*  wiederholt.        3)  hier  folgt  wieder  gestrichenes 

ij.  4)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,weß  my  nod  wer*.  5)  orig.  ,mampt- 
man*.  6)  unter  der  adresse  ,dd«'  und  danach  anscheinend  1  mit  abkürzungs- 
zeichen,  das  zusammen  man  vielleicht  durch  ,dande  littere*  entziffern  könnte; 
vorstehende  kürzung  steht  in  dieser  zeit  öfters  unter  den  adressen  der  briefe. 

30  464.  Amtmann  Kurt  Treusch  legt  gegen  die  abmachungen  zwischen 
der  äbtissin  zu  Kaufungen  und  frau  von  Leimbach  bezüglich  der 
guter  der  letzteren  zu  Herleshausen  Verwahrung   ein   und  droht  mit 

selbsthülfe, 
[um  1450.  d.,  jedoch  vor  1451  juli  20,] 

36  Zcu  gedengken,  das   eyn   ungeverlich    czedel  geteidingt   ist      [um 

zcu  Herleshusen,  dorinne  den  beruret  ist  czweschen  myner  ene-  M^:    ' 

'  *^  ^       jedoch  vor 

digen  frouwen  von  Kouffungen  unde  der  frouwen  von  Leymbach,      1451 
de  den  sulche  gude  haben  sulde  zcu  *)   crem  libe,   dorumbe  ich  ^^^  ^J 
den  gereide  mid  or  eynschaifft  habe  unde  die  entheil  weder  habe, 
40  unde  meyne  die  andern  ouch  an   mich  zcu   brengen.     Also  muß 
solliche  theillunge  czugehin  von  myntweyn  unde  ouch  von  der 


64  um  1450.  e.,  jedoch  vor  1451  juli  20. 

frouwen  von  Leymbach  zcu  or  gerechtikeyd.  Ouch  ist  beruret: 
gewönne  ich  mid  den  mennem  zcu  schigken  eyme  ader  me  zcu 
Herleshusen,  die  sulde  ich  fordern  vor  myner  gnedigen  frauwen 
von  Kouffungen.  Das  gebe  ich  also  zcu:  was  der 2)  menner 
mjaev  gnedigen  frouwen  zcusted  unde  nicht*),  myn  ader  ander  5 
lute,  habe  ich  med  den  zcu  schigken.  Med  den  wulde  ich  myn 
nottorfft  reden  unde  nicht  verbunden  syn.  HouUEe  mir  myn  gne- 
dige  frouwe  von  eren  menner  nicht  gliches  ader  rechtis,  so 
muste  ich  mir  selbert  rechte«  helffen.  Die  czedel  ist  ouch  vor- 
segelt, er  ich  sir  habe  hört  lessen.  Sobalde  ich  sir  horte,  habe  10 
ich  sir  wedersprochin  unde  nicht  vorjahet.  Unde  wulde  me  deme 
so  folgen,  also  os  buche  wehir,  deme  wulde  ich  gerne  nochgehin. 

Curd  Troische  amptman. 

Cop.-pap.  in  K.,   ohne  adresse   und   datum.    Da  ork.  nr.  470  von  1451 
juli  20  von  der  Schlichtung  dieses  Streites  meidung  thut,   so  muss  die  vorlie- 15 
gende,  wie  die  folgende  Urkunde  jener  zeitlich  vorgehen. 

1)  hier  folgt  ein  zweites,   wieder  gestrichenes   ,zu^        2)  vorl.  am  e  das 
abkürzungszeichen  für  n.  8)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  verklextes  ,myn'. 

465.    Verzeichniss  der  beschwerden  des  stiftes  Kaufmtgen  gegen  Kurt 

Treusch  bezüglich  der  stiftsgüter  zu  Herleshatisen.  20 

[um  1450,  e.y  jedoch  vor  Hol  juli  20 J 

[um  Die  gebrechin  gheyn  Curden  Treuschen. 

jedoch  vor^^^^  ^  ^®^  erste  so  heyschet  er  und  nymmet  Härtung  Fischers 
1451  gudt  halb,   daz   der  Leymbechen  waz,    und  ime   höret  daz 

juli  20]  dretteü  zcü.  26 

Item  Herman  Weydemans,    der  Leymbechen  gudt  nym[met]   er 

auch  halb. 
Item   die  große  weßen  in   den  erlen  nymmet  er  halb   und  hait 

keyn  recht  daran. 
Item  der  Smedt,  der  Thummingen  gudt  heischet  er  halb  und  hait  90 

keyn  recht  darzcü. 
Item  Lotze  Höns  hait  mit  dinste  myner   gnedigen    frauwen  zcu 

gestehen  und  verbildet  ime   den    dinst  myner   frauwen  zcu 

thün. 
Item  so  heischet   er  von    der    molen    20   groschen,    huner    und  85 

genße,  und  stehet  myner  frauwen  alleynne  zcft. 
Item  so  hait  die  kirche  acker  gehabt  40  ader  60  jär,  sprichet  er, 

sie  soln  ime  zcustehen. 
Item  Heydenrichs  gut  sal   er   eyn  ferteill^)  ane  haben  und  spri- 

chit  eß  gantz  an.  40 


1451  Jan.  22.  55 

Item  so  werdt  er  den  mennem  myner  frauwen  gnaden,  er  zcynße 
zcu  brengen  in  er  huß,  so  eß  gewijst  ist  myner  frauwen  an 
gerichte. 

Item  so  werdt  er,  den  dinst  myner  frauwen  zcu  thfinde. 
5  Item  Tolde  Grobe  ist  myner  frauwen  alleyne  zcynsbafftig,  sprichet 
er  halb  an. 

Conc.  in  K.,  ohne  adresse,  Unterschrift  und  datum.    Ueber  die  datirung 
8.  bemerk,  zur  vorigen  Urkunde.    Die  vorstehende  Zusammenstellung  dürfte  vom 
Kaufunger  schultheissen  oder  meier  zu  Herleshausen  herrühren.    Auf  der  rück- 
10  Seite  des  conc.  von  band  15.  jahrh. :  ,Daz  Curd  Troische  uffgehaben  haid'. 

1)  ,ferteill^  ist  über  ein  im  texte  wieder   gestrichenes   ,dretteil*   überge- 
schrieben. 

466.     Atntfnann  Hans  von  Wildungen  etnpfängt  von  der  äbtissin  Elisa- 
beth von   Waldeck  zu  Kaufungen  anstatt   der  rückzahlung   der  ihm 
Ib  schuldig  gewesenen  90  gülden  die  guter   des  verstorbenen  Otto  (von) 

Mulenbach  zu  Ochshausen  auf  lebemzeit. 

1451  Januar  22, 

Ich  Hans  von  Wildungen  amptman  daselbest  bekennen  für     2451 
mich  und  alle  myne  erben   öffentlichen  in   diessem   brieffe  gein  i^^-  ^^^ 

20ydennan,  die  en  sehen,  lesen  ader  hören  lesen,  so  als  die  erwir* 
dige  frauwe  frauwe  Elizabeth  von  Waldegke  des  wirdigen  fryen 
keyserHchen  stiffts  zu  Cauffinngen  eptisschen  mir  nuntzig  guder 
gnemer  Bmßiger^)  gülden  schuldig  was,  solicher  nuntzig  gülden 
sagen  ich  für  mich  und  für  alle  myne  erben  die  egenante  myne 

25  gnedigen  frauwen,  ire  nachkommen  und  stiffte  gantz  qwijt,  ledig 
und  loiß  in  crafft  diesßs  brieffs.  Darumb  und  dorch  sunderliche 
gnade  und  gunste  willen  hat  mir  ire  gnade  diesse  hernach  ge- 
schreben  gunste  und  liepnisße  widderumb  erczeüget,  bewiset  und 
gethan,  mit  namen  zum  ersten  die  gutere,   die  itzt  dorch  Otten 

SOMulenbachs  todes  halber  verlediget  worden  sin  zu  Oxshusen  in 
holtze,  in  felde  und  sust,  wo  die  gelegen  sin,  nichts  ußgeschei- 
den,  inmassen  Otte  vorgenant  seliger  die  vor  inngelypt  ^)  hat,  der 
ich  mich  dann  gebruchen  sal  und  magk  nach  lüde  ire  gnade 
brieffs,  der  ich  mich  dann  zu  myme  aldernutzUchesten  und  beqwem- 

35  lichesten  gebruchen,  daruff  setzen  und  zu  entsetzen  magk,  glicher 
masße  als  Otte  obgenant  seHger  Hennen  Closßen  dem  jungen  so- 
liche  gudere  zu  buwen')  [und]*)  zu  bearbeiden  gesatzt  und  be- 
pholhen  hat,  so  lange  ich  leben  und  nicht  lenger.  Und  so  ich 
von  totes  wegen  abegee  und  abegangen  bin,   das  Got  noch  lange 

40  verhalden  wolle,  so  sollen  soliche  gudere  widderumb  an  ire  gnade, 


56  1461  Jan.  22. 

ire  nachkommen  und  stiffte  kommen,  ledig  und  loiß  verfallen  und 
verlediget  sin  sunder  alle  geverde.  "Wers  auch  sache,  das  ire 
gnade  von  totes  wegen  abeginge  ee  dan  ich,  das  Got  doch  lange 
verhalden  wolle,  so  hat  mir  ire  gnade  bescheiden  und  gegeben 
iren  gössen  silbern  köp  mit  dem  deg^kelle  mitsampt  irer  ^aden  5 
grosse  grüne  gewergkte  degken,  daraff  dann  uff  igUch  ende  ire 
vier  anichen  wapen  gewergket  und  gemacht  sin,  solichs  sie  dann 
beidesampt  von  crem  eigen  und  nicht  von  des  stiffts  gude  ge- 
tzuget  und  gemacht  hat  lasßen,  solichen  kop  und  gedegke  ich 
dann  wenden,  keren  und  geben  magk,  wohynne  mir  das  eben  10 
ist.  Wer  es  aber  sache,  das  ich  ee  dann  ire  gnade  von  totes 
wegen  abeginge,  wie  solichs  Got  fügette,  so  sal  ire  gnade  so- 
lichen köp,  degkel  und  auch  die  gedegke  an  mich  noch  an  myiiC 
erben  nicht  wenden,  keren  ader  geben,  sunder  damitde  thun, 
gebruchen,  geben,  wie  ire  gnade  das  eben  kommet.  Sunder  ire  15 
gnade  sal  und  wil,  alsbalde  ich  von  totes  wegen  abegegangen 
were,  von  stund,  so  erst  sie  das  erfure,  uff  den  abent  des  tags 
ungeverHch  mich  und  myne  aldem  mit  eyner  vigilie  und  messe 
in  irem  stiffte  zu  Cauffungen  begen  ader  begen  lassen  und  dar- 
nach  zu  ewigen  tagen  iglichs  jars  uff  unser  lieben  frauwen  tage  20 
Conceptionis  uff  den  tag  zu  abent  mit  eyner  vigilie  und  uff  den 
nehsten  tag  nach  unser  lieben  frauwen  tage  zu  morgen  mit  eyner 
selenmesse,  myn  und  myner  aldern  sele,  inmasßen  vorgerftrt  ^), 
ewiglichen  zu  gedengken,  und  solichs  thftn  und  sunder  allerley  su- 
menisse  bestellen  gethan  werde  ®),  alls  nach  lüde  ire  gnaden  brieffs,  25 
den  ich  dann  von  iren  gnaden  und  dem  stiffte  darüber  sagende 
innhabe,  allerley  geverde  und  argeliste  herinn  gentzlichen  ußge- 
scheiden.  Und  habe  des  in  erkunde  der  warheit  iren  gnaden 
und  stiffte  solicher  obgenant  nflntzig^)  gülden  qwijt  und  loiß  für 
mich  und  myne  erben  getzalt  imd  des  myn  eigen  ingesiegel  an  30 
diessen  brieff  gehangen,  der  gegeben  ist  am  frytage  nach  sant 
Fabianen  und  Sebestianen  tage,  anno  Domini  millesimo  quadrin- 
gentesimo  quinquagesimo  primo. 

Orig.-perg.  in  K.     Bundes,    27  mm    grosses,   braunes    Siegel,   im    schräg- 
stehenden unten  abgerundeten  Schilde  topfhelm  mit  2  adlerflügeln,  neben  denen  35 
2  auswärts  gekehrte  messer,   darüber  stechhelm   und   aus   demselben   wachsend 
mit  hahnenfedem  besteckter  hut,  Umschrift:  HENNE  VON  WILD[TJN]GHEN. 

1)  Schreibfehler  für  jRinisger*   (Rheinischer).        2)  wohl  =  als  leibrente 
besessen.       3)  ,zu  buwen*  wiederholt.       4)  ,und'  fehlt  im  orig.       5)  orig.  ,vor- 
ger&t*.        6)  =  bestellt   werde;    hier  Hessisch  -  dialectische   umschreibimg:   be-40 
stellen  thun;  passivisch:  »bestellen  gethan  werde*.        7)  orig.  ,nützig*. 


1451  apr.  7.  —  1461  mai  6.  a.  57 

467.  Bürgermeister  und  rath  der  Stadt  Zierenbery  bezeugen  eine  frü- 
here abmachung  zwischen  der  verstorbenen  äbtissin  zu  Kaufungen  und 
dem  bürgermeister  Hermann  Glunse  zu  Zierenberg,  wonach  dieser 
eine  dem  stifte  Kaufungen  gehörende  wüste  statte  bebauen  und  als  nutz- 

5  niesser  derselben  dem  stiße  jährlich  4  Schillinge  pfennige  bezahlen  solle. 

1451  april  7. 

Wyr  borgermeister  unde  rait  to  deme  Czirenberge  bekennen      145 1 
offinbor  in  dusseme   breve  vor   allen   luden,    de  en  sehen  ader    "^^' 
hören  lesen,   daz  wyr  han  hulpen  dedyngen  alze  twuschen   der 

10  erwerdigen  frouwen  von  Kouffungen,  der  Got  gnade,  up  eyn  sijt 
unde  Hermann  Glunße  den  borgermeistere  up  anders  sijt  alze 
umme  eyne  stede,  de  lange  woste  gelegen  hadde,  de  selve  stedde 
dan  der  vorgenanten  frouwen  von  Kouffungen  unde  ers  stifftes 
was,    alze  daz    Herman  irgenant    de   stedde  bebuwen   solde,    so 

15  her  dan  gedan  hait,  unde  Herman  irgenant,  ader  wer  daz  huß 
besiezende  were  ader  ist,  myt  sodanneme  huße  to  donde  gelich 
synen  andern  erplichen  guden,  so  bescheidelich  daz  de  erwerdige 
frouwe  irgenant  unde  er  nakomen  darin  unde  utz  haven  sollen 
vyr  Schillinge  pennige  Czirenberscher  werjmge   alle  jar  up  synte 

20Mertins  dag  to  betalende,  forder  eyne  bonne^)  to  erme  come, 
eyne  slapkamem,  stallynge  to  eren  pherden  to  erer  behouff.  Daz 
wyr  vorgenante  borgermeister  unde  rait  [a]lle  ^)  article  vorgerurt 
han  hulpen  dedingen  unde  vor  uns  vorhandelt  ist,  des  to  eyme 
[warJen  *)  bekentnisse  han  wyr  unser  stayt  ingeseil  an  dussen  breff 

25  hangen  laten.  Datum  anno  Domini  millesimo  quadringentesimo 
quinquagesimo  primo,  feria  quarta  post  Letare. 

Orig.-perg.  in  K.    Bundes,  S5  mm  grosses  siegel,   schreitende,  rückwärts 
sehende  hirschkuh  schwach  erkennbar,  Umschrift  unleserlich. 

1)  ein  land-  und  ackermass  (s.  Grimm  Deutsches  Wörterbuch  unter  Beunde 
80  Ol'.  7).    Bonna,  mlat.  wort  =  terminus,  limes   (Du  Gange).        2)  a  durch  loch 
zerstört.        8)  ,war^  desgl. 

468.  Die  äbtissin  zu  Kaufungen  bittet  bürgermeister  und  rath  zu 
Zierenberg,  Katharine  Mathyes  anzuhalten,  das  dem  stifte  gehörende 
haus   und  die  zugehörigen  ländereien  zu  räumen,  da  sie  kein  recht 

35  daran  habe, 

[1451]  mai  6.  a. 

Unsem  grus  vor.     Borgemeyster  unde  rad,   guden  f runde.    [145/J 
Als  wyr  unsern    ampt[man]   lest  zu  deme  Czyrenberge   bye  uch  "'^*  ^-  ^• 
hatten   unde  Katherinen  Mathyes   vor    uch   beteydingen   lyssen 


68  1451  mai  6.  b. 

umme  eyn  hus  unde  lenderige,  daz  daz  heylige  crucze  unde  der 
styfft  zu  Kouffungen  in  uwer  stayt  unde  bye  uch  hayt,  dar  see 
dan  keyne  geriohtigkeyt  von  unserme  styffte  edder  von  uns  über 
enhayt,  dae  see  uns  dye  selben  egenanten  guder  mydde  behalden 
möge,  worumrae  wyr  uch  gutlichen  bydden,  er  wollet  dye  selben  5 
uwer  borgerschen  underwysen  unde  darzu  halde,  daz  see  unser 
hus  unde  lenderige  rume  unde  entledigen,  daz  wyr  unser  unde 
unsers  styfftes  beyste  darmydde  getun  mögen,  unde  uns  vort  thu, 
wes  see  uns  plichtig  sye,  daz  uns  vorder  muhe*)  unde  arbeyt 
nicht  noyt  syn  dorffe.  Als  wyr  dan  uwem  amptluden  auch  ge-io 
screben  han  uwer  bescreben  anttwor[t]  by  dusseme  unserme  bod- 
den,  dar  wyr  uns  nach  gerichten  mögen.  Gescreben  under  un- 
serme inges.  anno  Domini  m^.  etc.,  ipso  die  Johannis  ^)  ante  por- 
tam  Latynam. 

Pap.-oonc.  in  K.,  ßteht  auf  freier  stelle  der  Vorderseite   der  urk.  nr.  462. 15 
Bezüglich  der  jahresdatirung  darf  man  wohl   annehmen,   dass   das   concept   in 
gleicher  zeit  mit  dem  zeugniss  des  Zierenberger  rathes  in  urk.  nr.  467  von  1451 
april  7  abgefasst  ist. 

1)  vorl.  ,mube*.        2)  vorl.  ^Johanne^ 

469.     Die  äbtissin  zu  Kaufungen  bittet  (die  amtleute  zu  Zierettberg),  20 
die  räumung  des  dem  stiße  gehörenden  kauses  und  der  zugehörigen 
ländereien  seitens  der  Katharine  Mathyes  veranlassen  zu  wollen. 

[1451]  mai  6.  b. 

[1^51]^  Unsem    gu[n]st   unde   grus   vor.     Liben    besundern.     Uch 

magk  villichte  wal  wyssentlich  syn,  wye  daz  heiige  crucze  unde  25 
der  styfft  zu  Kouffungen  eyn  hus  unde  lenderyge  zu  deme  Czy- 
renberge  in  uwerme   ampte  hayt,    sulch  hus  unde  lenderige  eyn 
frawe,  genant  Katerine  Mathyes,  under  sich  hayt  an  unser  unde  un- 
sers Stiftes  wyllen   unde   keyne  bewysunge  von   uns    edder  von 
unserme  styffte  hayt,  dar  wyr  meynen  unser  hus  unde  lenderige  30 
mydde  vorbehalden  möge  unde  wyr   dye    selben   frawen   dorch 
unsem  ampt[man]  vor  deme  rade  darselbes  beteydinget  han,  daruff 
uns  dan  nicht  endeUicher   anttworte   edder   usrechte»^)   etc.   ge- 
sehen ist,  als  wyr  dem  rade  inczunt  auch  gescreben  haben,  wor- 
umme  wyr  uch  gutliche  bytten,  ir  wollet  dye  selben  frawen  un-35 
derwysen  unde  darczu  halden,   unser  hus  unde  lenderyge  rumen 
unde  entledigen,   wyr  unser  unde  unsers  styfftes  beste  darmydde 
czu  tunde,  unde  wollet  uch  hyrinne  gutlichen  bewyssen,  daz  uns 
vorder  muhe  *)  unde  arbeyt  nicht  noyt  syn  dorffe,  vorsoulden  wyr 


mai  6.  b. 


1461  juli  20.  59 

umme  uch  gerne  unde  wollen  uch  des  gatlichen   danoken   unde 
uwer  besoreben  anttworte  wydder  bye  dysseme  unserme  bodden . . . 

Pap.-conc.  in  K.,  auf  der  rückseite  des  briefes  urk.  nr.  462  von  gleicher 

band  wie  urk.  nr.  468.    Das  concept  ist  nicht  vollendet,  auch  ündatirt  und  ohne 

5adre88e;   der  brief  ist  aber  zweifellos   an   die  Zierenberger   amüeute   gerichtet, 

wie  aus  urk.  nr.  468  und  der  vorliegenden  erhellt.    Bezüglich  der  jahresdatirung 

8.  bemerk,  zu  urk.  nr.  468. 

1)  undeutliches  n  mit  abkürzungsstrich  darüber.        2)  vori.  ,mube^ 

470.     Genannte   Schiedsrichter  schlichten    einen   streit   zwischen   dem 
10  stifte  Kaufungen  und  Kurt  Treusch  über  die  Judemannschen  guter 

und  das  gericht  zu  Herleshausen. 
1451  juli  20. 

Wir  Philipps  von  Hundelsbusen,  Jorge  von  Kekerode,  Heym-     1451 
brodt  von  Hundelshusen,  Conraidt  von  Bombelborgk  und  Henne  •^'*    ^' 

15  von  Wildungen  bekennen  und  thun  kunt  öffentlichen  in  dissem 
briffe  gheyn  yderman,  die  en  sehen,  lesen  adir  hören  lesen,  das 
wir  uff  hüte  dinstag  vor  sante  Jacobs  tage  zcu  Herlshusen  umbe 
alle  gespenne,  gebrechin,  irrethum  und  zcweydrechte,  die  danne 
lange  zcijt  bijß  uff  dissen  hutigen  tagk  gewerdt  han  und  geweist 

20  sin  zeuschen  der  erwerdigen  frauwen  frauwe  Elizabethen  von 
Waldecken  des  fryhen  keyserlichin  stiffts  zcu  Koiffungen  eptischen 
uff  eyn  und  dem  vesten  Curde  Treuschen  uff  die  andern  sijten, 
soliche  ore  gespenne,  gebrechen  und  zcweytrechte  sie  beydesampt 
nach  unsirer  erkentnisse   bie   uns    gentzlichin  in  der  gutlichkeit 

25  zcu  entscheyden  gebleben  sin,  als  umbe  die  Judemans  gude,  ge- 
holtze,  lande  und  umbe  alles,  da  Curdt  Treusche  meynte  in- 
sprache  zcu  haben,  nichts  ußgescheyden.  Des  zcu  entscheyden 
voreynigen  wir  sie  darumbe  mit  beyder  parthie  gude  wisse  und 
willen  gantz  und  zcumale  eygentlichen  zcu  gründe,  inmasen  dann 

80  hernach  geschreben  stehet.  Czum  ersten  ist  beredt  und  getey- 
dinget  umbe  die  Judemans  gude,  da  sal  unse  gnedige  frauwe 
und  Cordt  Treusche  beydesampt  eynen  geswomen  knecht  haben 
und  setzen,  der  one  danne  infordere  und  inneme  aUe  zcynse,  die 
dan  dieselben  Judemans  gude  hait,  eß  sie  gelt,   kome,  weiß,  ha- 

36  bere,  honere,  genße,  eygere,  was  die  gudere  von  zcynse  hait  und 
gUlit,  nichts  ußgescheyden,  und  derselbe  knecht  sal  myner  gne- 
digen  frauwen,  oren  nochkommene  und  stifft  und  Corde  Treu- 
schen und  sinen  nachkommen  erben  igUcheme  die  helffte  der 
zcynse  handelagen  und  obirgebin  sunder   geverede.     Auch  wers 

40  Sache,  das  sie  irforen,  daz  icht  uß  soUchen  guden  versatzt,   vor- 


60  1451  juli  20. 

koifft  adir  wie  das  daruß  kommen  were  worden,  wie  sie  das  dan 
darinne  widderbrechtin  adir  brengen  worden,  da  solte  derselbe 
knecht  beyden  parthien  mit  der  zcynse  warten  und  iglichen  sinen 
halben  teyl  obirgebin,  als  vorgeschreben  stehet.  Furter  ist  beredt 
und  sie  ouch  gutlichin  voreyniget  umbe  eckere  und  weßen  der  5 
genanten  Judemans  gude.  Soliche  eckere  und  wesen  sollen  sie 
glich  deilen  und  iglich  parthie  die  helffte  zcu  sich  nemen,  ge- 
brachen und  behalden.  Furter  so  entscheyden  und  voreynigen 
wir  sie  umbe  viertzehn  egkere  gelegen  zcu  Arpech,  die  danne 
noch  unvorteylt  woren,  und  umbe  drye  egkere,  die  dan  Härtung  10 
Fischer  innegehabt  hait,  da  sal  unsere  gnedige  frauwe,  ore  noch- 
kommen und  stifft  die  viertzehen  egkere  zcu  Arpech  behalden 
und  Cordt  Treusche  und  sine  nachkommen  erbin  die  benanten 
drie  egkere,  die  danne  Härtung  Fischer  gehabt  hait.  Auch  umbe 
den  steynen  stogk  uff  deme  kirchoffe  gelegen,  da  danne  Cordt  15 
Treusche  eynen  vierndeil  ane  hatte,  da  ist  geredt  und  gethey- 
dinget  zeuschen  der  genanten  unserer  gnedigen  frauwen  und  mir 
Corden  Treuschen  obgenant,  so  das  ich  Cordt  itzgenant  oren 
gnaden,  oren  nochkommen  und  stiffte  soUchin  mynen  viemteyl 
des  Steynenstogks  zcu  eygen  gegebin  und  daruff  vortzegen,  geben  20 
solichin  mynen  viernteil  des  Steynenstogks  oren  gnaden  und 
oren  nochkommen  und  stiffte  zcu  eygen  in  und  vortzigen  solichs 
viernteils  gentzlich  und  zcumale  für  mich  und  alle  myne  nach- 
kommen erben  in  crafft  disses  briffs,  den  ore  gnade,  ore  nach- 
kommen und  stiffte  buwen  und  gebruchen  sal,  wie  sie  des  ge-25 
lustet.  Und  wers  sache,  das  sie  den  Steynenstogk  buweten  und 
den  befesten  weiten  und  myns  sedelhoffs  darzcu  behubeten  nach 
noitturfft,  das  mochte  sie  oder  ore  nochkommen  thune  sundem 
myn  adir  myner  erben  inlegunge.  Und  ist  von  uns  obgenant 
teidingesluten  geteidinget,  was  unsere  gnedige  frauwe  adir  ore  30 
nochkommen  sins  seddelhofs  nach  noitdorfft  nemen  worde  adir 
nemen,  dagheyn  solte  unse  gnedige  frauwe  adir  ore  nachkommen 
Corde  Treusche  adir  sinen  erben  widderfore  thun  noch  erkent- 
nisse  eyn  des  stiffts  mann  und  eyn  sin  adir  syner  erben  frunde. 
Ouch  furter  sint  sie  voreyniget  umbe  die  schaifftrifft  zcu  Herls-35 
husen,  da  sal  unse  gnedige  frauwe,  ore  nachkommen  und  stiffte 
funff  teil  ane  haben  und  Cordt  Treusche  und  sine  nachkomen 
erben  das  sestenteil.  Auch  sint  sie  furter  voreyniget  als  umbe 
das  gerichte  zcu  Herleshusen,  da  sal  unsere  gnedige  frauwe,  ore 
nochkommen  und  stiffte  haben  und  setzen  eynen  getruwen,  ge-40 
swornen,  frommen  knecht  zcu  eyme  Schultheißen,  der  danne  das 


1451  juni  2Ö.  61 

gerichte  getruwelichen  vorhage  und  sitze.  An  deme  selben  ge- 
riclite  sal  unsere  gnedige  frauwe,  ore  nochkommen  und  stiffte 
fnnffteil  ane  haben  und  Cordt  Treusche  und  sine  erben  das  sesten- 
teil.  Und  wanne  unsere  gnedige  frauwe  adir  ore  nochkommen 
5  also  eynen  schultheisen  setzet  und  machet,  derselbe  knecht  sal 
unserer  frauwen  gnaden  adir  oren  nochkommen  zcu  oren  funff 
teilen  sweren  und  Corden  Treuschen  adir  sinen  erben  zcu  orme 
sestenteile,  iglicheme  zcu  syme  teile  getruwelichen  zcu  wartene, 
und  solichs  thun,  so  degke  des  noit  thunde  wirt.     Auch  sint  sie 

10  furter  voreyniget  umbe  soliche  vorschribunge,  so  dann  unserer 
frauwen  gnaden  nehest  vorfaren  frauwe  Berta  von  Seyn  selige 
Corden  Treuschen  und  sinen  erben  vorschreben  hait,  als  wanne 
die  Leymbechen  numme  am  leben  sie,  Corden  obgenant  und  sine 
erben  furter  mit  oren  gutem  zcu  belehenen,   die   dan  die  Leyn- 

16  bechern  laßen  wirt,  deme  unsere  gnedige  frauwe  also  thun  adir 
ore  nochkommen.  Und  wers  sache,  das  Cordt  adir  syne  erben 
der  frauwen  von  Leynbach  vorhengniße  und  willen  in  orem  leben 
erwonnen  und  haben  mochten,  so  solde  Cordt  obgenant  ader 
syne  erben  mit  solichin  gutem   glichwol  belehent  werden.    Und 

20  alle  vorgeschreben  sache,  stugke,  puncte  und  artickele,  wie  dan 
die  in  dissem  briffe  benant  und  geschrebin  sint,  keyne  ußge- 
scheiden,  geredden  wir  Elizabeth  obgenant  für  uns  und  imsere  nach- 
kommen und  stifft  bie  unserer  fürstlicher  werdigkeide  und  ich 
Conraidt  obgenant  für  mich  und  alle  myne  erben  in  guden  tru- 

25  wen  und  eyns  rechten  eydestaids,  alle  vorgeschreben  sache  stede, 
veste  und  unvorbrochin  zcu  halden,  keynen  punct  adir  artigkel 
zcu  swechin  adir  daranne  sin  geswechet  adir  gebrochen  werden 
dorch  uns  adir  ymants  von  unsernt  wegen  mit  geistlichen  adir 
wemtUchen  gerichte,  wie  yoch  menschen  hertze  betrachten  ader 

SOgedencken  noch  ouch  besynnen  mochte.  Und  haben  des  in  er- 
kunde der  warheit  wir  Elizabeth  für  uns  und  unsere  nochkom- 
men und  stiffte  und  ich  Cordt  obgenant  vor  mich  und  alle  myne 
nochkommen  erben  unsere  ingesigele  bie  eynander  an  dissen  briff 
thun  hengken  imd  gehangen,    so    das   alle    vorgeschreben   sache 

35  mit  unser  beyder  guter  wille  und  wissen  dorchgangen,  gescheen 
und  entscheyden  sin,  und  haben  furter  zcu  merer  Sicherheit  semet- 
lichin  gebeden  die  obgeschrebenen  teidingsluten  iglicher  sin  in- 
gesegel  an  dissen  briff  bie  die  unsere  zcu  hengken,  des  wir  Phi- 
lips von  Hundelshusen,    Jorge  von  Regkerode,   Heymbrodt  von 

40  Hundelshusen,  Conraidt  von  Bombelborg  und  Henne  von  "Wil- 
dungen uns  also  erkennen  und  dorch  unserer  gnedigen  frauwen 


62  1451  aug.  4. 

und  Corden  obgenant  flißige  begenmge  und  bede  willen  unserer 
iglicher  sin  eygen  ingesigel  auch  an  dissen  briff  gehangen  haben^ 
der  gegebin  ist  am  dinstage  für  sante  Jacobs  tage  zcu  Herles- 
husen,  anno  Domini  miUesimo  quadringentesimo  quinquagesimo 
primo.  5 

Orig.-perg.  in  M.  Von  den  7  siegeln  sind  nr.  1,  3,  5  und  6  abgefallen; 
2)  nmrtu  25  mm,  braun,  dreiecloger  schild,  butte  mit  tragbändemi  von  Umschrift 
nur  erhaltett>  £L  CVRT  [VON  BV]TTL[AR] ;  4)  am  rande  zerbrochen,  anschei- 
nend rund  und  25  mn^  braun,  schragstehender  dreieckiger  schild,  2  adlerflügel, 
Umschrift  unleserlich,  über  dwn  schild  heim  mit  adlerflug  (Keckerode),  s.  Sieb- 10 
macher  alte  ausgaben  1,  147 ;  7)  fffarnrn  von  Wildungen  (beschr.  s.  urk.  nr.  466). 

471.  Aebtissin  Elisabeth  von  Waldeck  z»  Kaufungen  ufid  Kurt 
Treusch  vertragen  »ich  wegen  eines  streitigen  gehöht  und  setzen  die 
grenze  zwischen  den  beiderseitigen  gerichten  in  der  gegend  imi  Herles^ 

hausen  fest.  15 

Herleshausen  1451  august  4. 

1451  Wir  Elizabeth  von  Waldegke  von  Gotes   gnaden  des  fryen 

aug,  4,  teyserHohen  stiffts  zu  Oauffungen  eptisschen  bekennen  für  uns 
und  alle  unsere  nachkomen  und  stiffte  und  ich  Cord  Troissche 
bekennen  für  mich  und  alle  myne  nachkomen  erben  und  thun20 
kunt  öffentlichen  in  diessem  brieffe  gein  yderman,  die  en  sehen, 
lesen  ader  hören  lesen:  Nachdem  lange  cziit  irrethum,  gespenne 
imd  zweijtrechte  zwuschen  uns  obgenant  als  von  des  geholtzes 
und  lantscheidunge  wegen,  die  dann  lange  cziit  gesonet  und  ge- 
scheiden  sin  solte,  gewest,  soliche  irrethum,  gespenne  und  zweij-25 
trechte  wir  beidesampt  hynnegeleget  und  verdragen  haben,  und 
uns  solichs  in  unser  beider  seihest  personen  geinwordigkeit  und 
in  biwesen  der  eddeln  und  wolgebome  Sophien  von  Wertheim 
unsem  stiffts  zu  Kauffungen  probstynne,  unser  lieben  suster,  und 
myner  gnedigen  lieben  jungfrauwen  und  anderer  erberer  lüde,  30 
mit  namen  Cord  von  Bombelborg,  Heymbrod  von  Hundelhusen 
und  Henne  von  Wildungen,  dorch  die  alden,  den  dann  das  wis- 
sentlichen was  als  von  der  nehsten  lantscheidunge,  die  dann 
vorer  von  den  eldesten  gewist  und  sie  dann  damitte  und  von  ine 
gelemet  waren,  mit  namen  Herman  von  Cappel*),  Henrich  Bek85 
und  Apel  Lyndener,  die  wir  dann  sementHchen  mit  fliß  uns  so- 
licher  lantscheidunge  des  geholtzs  wiß  zu  machen  ^),  dem  sie  dann 
also  gethan  haben  und  mit  uns  geredden  und  uns  soUchs  under- 
wiset  und  gelemet  haben,  inmaßen  dann  hernach  geschreben 
Bteet.     Ako  sin  sie  geredden  und  mit  uns  vorgenanten  die  gantze  40 


1461  wxg.  4  63 

gemeynde  zu  Herleshusen  und  gugMägen  zum  ersten  unden  an 
den  Gerbach  an  biß  in  den  Buchgraben,  den  Boc^hgrahün  uff  biß 
uff  den  ErUgkeweg,  die  von  Arpech  geet  biß  an  pat,  die  yo» 
Wompna  gein  Crutzeborg  geet,  da  dann  eyn  malsteyn  steet,  uff 
5  dem  Eugkewege  steet  eyn  crutzeweg  in  die  Lantwersgrund,  und 
die  Lantwersgrund  abe  biß  in  den  floß,  der  dann  von  unser 
Frauwen  bome*),  geet,  das  floß  uff  biß  in  den  genanten  unser 
Frauwen  bome'),  uß  dem  borne  in  den  wegk,  die  da  geet  von 
Brandenfels  zu  Siegeln  zu,  den  selben  wegk  uß  zu  folgen  biß  den 

10  Bechewegk  *)  an  den  malsteyn,  die  da  steet  von  dem  malsteyne 
an  den  grünt  uff  biß  an  die  feltmargke  Siegeln,  da  dann  auch 
eyn  malsteyn  steet,  von  dem  malsteyne  an  zu  geen  biß  an  den 
Bugkeweg  am  Sengich,  von  dem  Sengich  an  an  der  wand  den 
ßugkeweg  hyne  uß  biß  gein  dem  gefallen   steyn  glich  gein  den 

15Hergaß  und  den  wegk  dann  hyne  uß  dorch  die  Hainselbach  biß 
uff  den  Angesgraben,  von  dem  Angesgraben  heruff  so  ferre  als 
das  Hattenhuser  holtz  wend,  mit  namen  biß  an  das  Herrgaß,  und 
so  ferre  wendet  unser  gnedigen  frauwen  von  Kauffungen  gerichte, 
das  man  dann  furter  vormalsteynen  sal  nach  notturfft.     Und  so- 

20  liehe  lantscheidunge,  als  obgeschreben  steet,  ist  mit  unser  beiden 
parthie  guter  willen  also  dorchgangen  und  zugelassen.  Und  wir 
Elizabeth  obgenant  geredden  für  uns  und  alle  unsere  nachkomen 
und  stiffte  und  ich  Cord  Troissche  für  mich  und  alle  myne  nach- 
komen erben  in  guden,  waren  truwen  soliche  lantscheidunge  als 

26  obgeschreben  steet,  stede,  veste  und  unverbrochen  zu  halden 
sunder  allerley  geverde.  Und  haben  des  in  erkunde  der  warheit 
wir  Elizabeth  für  uns,  unsere  nachkomen  und  stiffte  und  ich  Cord 
Troisschen  für  mich  und  alle  myne  erben  unsere  ingesiegelle  bij 
eynander  an  diessen  brieff  tun  hengken,  der  gegeben  zu  Herles- 

SOhusen  am  mitwochen  nechst  nach  Vincula  Petri  und  uff  solichen 
dag  auch  soliche  lantscheidunge  gesc^een  ist,  anno  Domini  mille- 
simo  quadringentesimo  quinquagesimo  primo. 

Diese  perg.-urk.  in  M.  scheint  copie  oder  entwurf  zu  sein,  da  keine  spur 
von  einer  Siegelung  sichtbar  ist,  wiewohl  dieselbe  im  texte  bezeugt  ist.    Auf  der 
35  rückseite  von  hand  15.  jahrh. :  ^Lantscheidunge  Herl8hußen^ 

1)  wohl  Waldkappel.  2)  zu  ergänzen:  ,gebedden  hab6n^  8)  jetzt 
dorf  Frauenbom.  4)  ,den  Bechewegk^  steht  mit  einfügungszeichen  am  rande. 
In  der  vorläge  wurde  zuerst  versucht,  zwischen  den  zeilen  über  ,malateyn^,  die 
jetzt  an  den  rand  gesetzten  worte  einzuschieben;  der  räum  war  aber  dazu  zu 
40 eng;  man  erkennt  noch  ,denb.*  Es  wird  wohl  heissen  sollen:  ,biß  an  den 
Bechewegk  an  den  ma]8teyn^ 


64  1451  oct.  23. 

472.  Cardinal  Nicolaus  von  Cues  verwilligt  allen  gläuhigen,  toelche 
die  Stiftskirche  zu  Kaufungen  an  bestimmten  festtagen  besucf^i,  dein 
gottesdienste  daselbst  beiiwhnen  und  ein  almosen  für  die  instandhal- 
tmig  und  Verschönerung  derselben  gebebt,   unter  den  getcöhnlichen  be- 

dingungen  einen  ablass  von  100  tagen.  5 

Tiner  1451  october  23. 

1451  Nicolaus  miseracione   divina   tituli  sancti  Petri   ad  vincula 

oct.  23.  sacrosancte  Romane  ecclesie  presbiter  cardinalis,  apostolice  sedis 
per  Almaniam  [!]  legatus  universis  et  singulis  Christi  fidelibus 
salutem  in  Domino  sempitemam.  Splendor  paterne  glorie,  quilO 
mundum  sua  illuminat  ineffabili  claritate,  pia  vota  fidelium  de 
ipsius  clementissima  majestate  et  misericordia  sperancium  tunc 
precipue  benigno  favore  prosequitur,  cum  devota  ipsorum  humi- 
litas  sanctorum  precibus  et  meritis  adjuvatur.  Cupientes  igitur, 
ut  ecclesia  sanctimonialium  monasterii  secularis  in  Kauffungen  15 
Maguntinensis  diocesis^  que  in  honore  sancte  crucis  fundata  exi- 
stit,  oongruis  honoribus  frequentetur  fidelesque  ipsi  eo  libencius 
devocionis  causa  confluant  ad  eandem,  quo  inibi  dono  celestis 
gracie  uberius  conspexerint  se  refectos,  de  omnipotentis  Dei 
misericordia  ac  beatorum  Petri  et  Pauli  apostolorum  ejus  meritis  20 
et  auctoritate  confisi  omnibus  vere  penitentibus  et  confessis,  qui 
in  Nativitatis,  Oircumcisionis,  Epyphanie,  Resurreccionis,  As- 
censionis  et  Corporis  Domini  nostri  Jesu  Christi  ac  Penthecostes, 
necnon  Nativitatis,  Purificacionis,  Annunciacionis  Assumpcionis« 
que  beate  Marie  virginis  et  Nativitatis  beati  Johannis  Baptiste25 
dictorumque  Petri  et  Pauli  apostolorum  ac  ipsius  ecclesie  Dedi- 
cacionis  et  patrone  festivitatibus,  celebritate  quoque  Omnium  sanc- 
torum eandem  ecclesiam  devote  visitaverint  et  divinis  interfuerint 
ibidem  atque  de  bonis  sibi  a  Deo  collatis  pro  ejusdem  ecclesie 
structura  et  ipsius  ornamentorum  augmento  et  reparacione  manus  80 
porrexerint  adjutrices,  centum  dies  de  injunctis  eis  penitenciis 
misericorditer  in  Domino  relaxamus  presentibus  perpetuo  dura- 
turis.  Datum  in  monasterio  sancti  Mathie  extra  muros  Treve- 
renses  sub  nostro  sigillo  die  sabbati  vicesima  tercia  mensis  octo- 
bris,  anno  a  nativitate  Domini  millesimo  quadringentesimo  quin- 35 
quagesimo  primo,  pontificatus  sanctissimi  in  Christo  patris  et  do- 
mini  nostri  domini  Nicolai  divina  providencia  pape  quinti  anno 
quinto. 

[Auf  dem   umgelegten   untei^en  rapide  von  gleicher  hand:]   Sig- 
uatum  etc.  40 


1461  nov.  6.  65 

[und  darunter  von  anderer  hand:]  H.  Pomert.^ 
[sowie  unter  dem  umgelegten  rande:]  Visa  t.  1. 

Orig.-perg.  in  K.  Defectes  siegel  des  cardinals  Nicolaus  von  Caes.  Auf 
der  rückseite  von  hand  15.  jahrh. :  Jndulgencia  in  Kouffungen^ 

5473.  Cardinal  Nicolaus  von  Cues  vertvilligt  allen  gläubigen,  welche 
die  unweit  des  klosters  Kaufungen  gelegene  capelle  der  heil.  Juliane 
an  den  festen  der  weihe  und  der  patronin  derselben  besuchen,  detn 
gottesdienste  daselbst  beiwohnen  und  ein  almosen  zur  Instandhaltung 
und  Verschönerung  derselben  geben,  unter  den  gewöhnlichen  bedingungen 

10  einen  ablass  von  100  tagen. 

Trier  1451  november  6. 

Nicolaus  miseracione   divina   tituli   sancti  Petri   ad   vincula      ^4ni 
sacrosancte  Bomane  ecclesie  presbiter  cardinalis,   apostolice  sedis    ^^^'    ' 
per  Almaniam  [!]   legatus  universis   et   singulis  Christi   fidelibus 

15salutem  in  Domino  sempiternam.  Splendor  pateme  glorie,  qui 
mundum  sua  illuminat  ineffabili  claritate,  pia  vota  fidelium  de 
ipsius  clementissima  majestate  et  misericordia  sperancium  tunc 
precipue  benigno  favore  prosequitur,  cum  devota  ipsorum  humi- 
litas  sanctorum  precibus   et  meritis  adjuvatur.     Cupientes  igitur, 

20  ut  capella  sancte  Juliane  virginis  prope  monasterium  seculare  in 
Kauffungen  Maguntinensis  diocesis  congruis  honoribus  frequen- 
tetur  fidelesque  ipsi  eo  libencius  devocionis  causa  confluant  ad 
eandem,  quo  inibi  dono  celestis  gracie  uberius  conspexerint  se 
refectos,  de  omnipotentis  Dei  misericordia   ac  beatorum  Petri  et 

25  Pauli  apostolorum  ejus  meritis  et  auctoritate  confisi  omnibus  vere 
penitentibus  et  confessis,  qui  in  ipsius  cap[eU]e^)  Dedicacionis  et 
Patrone  festivitatibus  eandem  [cajpellam  ^)  devote  visitaverint  et 
divinis  inter[fuer]int  ^)  ibidem  atque  de  bonis  sibi  a  Deo  coDatis 
pro  ejusdem  capelle   structura  et  ipsius  omamentorum  augmento 

30  et  reparacione  manus  porrexerint  adjutrices,  centum  dies  de  in- 
junctis  eis  penitenciis  misericorditer  in  Domino  relaxamus  pre- 
sentibus  perpetuo  duraturis.  Datum  in  Treveris  sub  nostro  sigillo 
die  sabbati  sexta  mensis  novembris,  anno  a  nativitate  Domini 
mille[si]mo  *)  quadringentesimo  quinquagesimo  prüno,  pontificatus 

35  sanctissimi  in  Christo  patris  et  domini  nostri  domini  Nicolai  di- 
vina providencia  pape  quinti  anno  quinto. 

[Auf  dem  unteren  umgelegten  rande  steht :]  S.  R.  s  (oder  f), 
[weiter  unten  von  anderer  hand:]  H.  Pomert.,  [sowie  unter  dem  um^ 
gelegten  rande:]  Visa  t.  1. 

5 


66  1451  dec.  9. 

Orig.-perg.  in  E.,  fleckig^,  unrein  und  durch  löcher  beschädigt.  Siegel 
abgefallen.    Auf  der  rückseite  von  band  15.  Jahrb.:  ,Indulgentia  Juliane'. 

1)  durch  loch  zerstört. 

474.     Cardinal  Nicolatis  von  Cues  verwilligt  allen  gläubigen,  welche 
den  altar  der  ImL  Jungfrau  Maria  in  der  Stiftskirche  zu  Kaufungen  6 
an  den  festen  der  weihe  und  der  patranin  desselben  besuchen,    dem 
gottesdienste  daselbst  beiwohnen  und  ein  abnosen  für  die  instandhaltung 
und  Verschönerung  dieses  altares  geben,   unter  den  gewöhnlichen  be-- 

dingungen  einen  ablass  von  100  tagen. 

[Ober-]  Wesel  1451  december  9.  10 

U51  Nicolaus  miseracione   divina   tituli    sancti  Petri   ad  vincula 

•  sacrosancte  Romane  ecclesie  presbiter  cardinalis,  apostolice  sedis 
per  Alamaniam  legatus  universis  et  singulis  Christi  fidelibus  sa- 
lutem  in  Domino  sempitemam,  Splendofpateme  glorie,  qui  sua 
muiidum  illimiinat  ineffabili  claritate,  pia  vota  fideliam  de  ipsiusl5 
clementissima  majestate  et  misericordia  sperancium  tunc  precipue 
benigno  favore  prosequitur,  cum  devota  ipsorum  humilitas  sanc- 
torum  precibus  et  meritis  adjuvatur.  Cupientes  igitur,  ut  altare 
beate  Marie  virginis  in  monasterio  monialium  ecclesie  sancte 
crucis  in  Kauffungen  Maguntinensis  diocesis  congruis  honoribus20 
frequentetur  fidelesque  ipsi  eo  libencius  devocionis  causa  confluant 
ad  illud,  ubi  dono  celesüs  gracie  uberius  conspexerint  se  refectos, 
de  omnipotentis  Dei  misericordia  et  beatorum  Petri  et  Pauli 
apostolorum  ejus  meritis  et  auctoritate  coniisi  omnibus  vere  pe- 
nitentibus  et  confessis,  qui  in  Dedicacionis  et  Patrone  ipsius  al-25 
taris  festivitatibus  idem  devote  visitaverint  et  divinis  ibidem  in- 
terfuerint  atque  de  bonis  a  Deo  sibi  collatis  pro  ipsius  altaris 
omamentorum  augmento  et  reparacione  manus  porrexerint  ad- 
jutrices,  centum  dies  de  injunctis  eis  penitenciis  misericorditer  in 
Domino  relaxamus  presentibus  perpetuo  duraturis.  Datum  We-80 
salie  Treverensis  diocesis  sub  nostro  sigillo  die  Jovis  nona  mensis 
decembris,  anno  a  nativitate  Domini  millesimo  quadringentesimo 
quinquagesimo  primo,  pontificatus  sanctissimi  in  Christo  patris  et 
domini  nostri  domini  Nicolai  divina  providencia  pape  quinti  anno 
quinto.  35 

Orig.-perg.  in  K.  Siegel  abgefallen.  Auf  der  rückseite  von  band  15. 
Jahrb.:  ,Ad  altare  beate  Marie  virginis  in  Dedicacione  et  Patrocinio  seu  visita- 
cione  altaris  ejusdem  centum  dies  indulgentiarum'. 


1452  sept.  8.  67 

475.     Peter  Schürmcenw  saut  Wickenrode  und  seine  ehefrau  Else  ver- 
kaufen  dem  altare  der  heil.  PmfkiHj^nf  in  der  Stiftskirche  zu  Kau- 
fungen 1  pfund  geld  jährlichen  z*Hßes  auf  wiederkauf 

1452  September  8. 

6  Ich  Peter  Schürman,  Elße  syn  eliche  husfrauwe  bekennen  in     145J^ 

diessem  offen  brieffe  vor  uns  unde  alle  unße  rechten  erben,  daz  wyr   **^**  ^' 
myd  wyllen  unde  eyns  vorbedochten  müdes  vorkoufft  haben  unde 
vorkouffen  yn  unde  myd  krafft   dyßes  brieffes   deme    altare  der 
heiigen  Dryvaldikeyt,   gelegen  in   deme  konniglichen    stiffte  des 

10  heiigen  crutzes  tzu  Kauffungen,  eyn  phunt  geldes  yerUches  tzinses 
Hesche  were  vor  funff  stige  alder  Behemesche,  dy  uns  von  des 
egenanten  altares  wegen  gutUchen  gegeben  unde  wol  betzalt  syn. 
Unde  wyr  sehen*)  den  bewerer  des  egenanten  altares  der  sum- 
men  geldes  vorgeschreben   in    diessem  briffe    qwid,    ledig  unde 

16loys.  Sollen  unde  wollen  wyr  deme  altare  vorgeschr.  daz  phunt 
geldes  alle  jar  gutlichen  geben  unde  wol  betzalen  uffe  den  he- 
iigen Phingestagh  noch  datum  diesses  hrieffes^)  ane  allen  vor- 
tzogk,  hindersal  ader  schaden  uß  unserme  huße  unde  höbe,  ge- 
legen tzu  Wygkenrade  poben  Hermann  Schüßelers   höbe,    unde 

20  eker  unde  wesen  in  der ')  feltmarcke  tzu  Wickenrade,  dy  beseßen 
had  Henne  Heyn^man  *)  selige.  Ouch  mögen  wyr  vorkouffer  ege- 
nant  daz  phunt  geldes  widerkouffen  umme  eyne  sulche  summen 
geldis,  alße  vorgeschreben  steyt,  alle  jar,  wan  uns  des  gelust,  also 
daz  dy  ersehen  gulde  nach  antzal  des  jars  tzuvor  wol  betzalt  sy 

25  an  allen  schaden,  unvorboden  alles  gerichtes  geystlich  ader  wert- 
lich. Loben  unde  redden  wer  egenante  vorkouffer,  alle  stucke 
unde  artickel  disses  brieffes  stede  unde  veste  tzu  halden  ane  alle 
argeliste  unde  geverde.  Czu  kuntschafft  der  warheyt  aller  stucke 
han  wer  egenante  vorkouffere  gebeden  den  ersamen  prister  hern 

30  Ludewige  von  Usslacht  prister  tzu  Kouffungen,  daz  der  syn  inges. 
tzu  kuntschafft  umme  unßer  bede  willen  an  diessen  briff  had  ge- 
hangen, des  ich  Ludewig  prister  egenant  bekenne.  Datum  anno 
Domini  m®.  cccc®.  lii.,  ipso  die  ^)  Nativitatis  gloriose  virginis  Marie. 

Orig.-perg.  in  K.,  handschrift  des  priesters  Ludwig  von  Uschlag.  Siegel 
35  abgefallen.  Die  über  gebühr  häufigen,  über  vocalen  stehenden,  e  bedeutenden 
zeichen  sind  mit  ausnähme  der  personennamen  unberücksichtigt  geblieben  (siehe 
band  1  Einleitung  p.  XXYI,  6,  e.).  Auf  der  rückseite  von  band  15.  jahrh. : 
fPeter  Schiirnian  1  phunt  geldes  uff  Phingesten  etc^,  an  anderen  stellen:  ,Tri- 
nitatis^  und  ,1  phunt  gelds^ 

40  1)  ,8ehen^  übergeschrieben  (sehen  =  segen  =  sagen).        2)  ,br.*  mit  ab- 

kurzungszeichen   desgl.         8)   ,in    der*    ohne   Streichung   des   einen   wiederholt. 
4)  orig.  jHeymä'.        5)  ,die*  übergeschrieben. 


68  1452  sept.  12.  —  1462  oct.  1. 

476.  Konrad  Volghard,  Schreiber  (des  landgrafen  Ludwig  L  zu  Hessen), 
und  Pfarrer  Dietrich  Sonnebach,  canoniker,  bekunden,  dass  der  pfarrer 
Konrad  (Bierwirt)   zti    Vollmarshausen   ihnen   ein  haus  zu   (Ober-) 

Kaufungen  vermiethete. 
1452  September  12,  5 

8ept  12  [Text  und  bemerkungen  s.  urk.  nr.  479  von  1452  october  8,] 

477.  Graf  Adolf  von  Gleichen  und  amtmann  Ernst  von  Uslar  zu 
Thamsbrück  entscheiden  den  streit  zunschen  der  äbtissin  Elisabeth  zu 
Kauf  ungen  und  der  getneinde  Flarchheim  über  holznutzung  im  Hainich 

dahin,  dass  der  äbtissin  diese  berechtigung  zuzuerkennen  sei,         10 

1452  october  1, 

U52  Wir  Adolff  graffe  von  Glichen  und  herre  zcu  Thmnna  be- 

^^ '  '  kennen  und  thun  kunt  mit  dissem  uffin  briffe :  Noohdeme  als  die 
erwerdige  frauw  Elizabeth  yczundt  eptische  zcu  Koiffungen  uff 
eyne  und  die  ganczen  gemeynde  des  dorffschatz  ^)  zcu  Fla- 15 
dioheym  uff  die  andern  parthige  etzwilchen  gebrechen  als  von 
eyner  gemeynde  wegen  eyner  holczmarg,  gelegin  uff  dem  Heyn- 
nich,  noch  schr[i]fflichin  schulden  und  antworten  uff  uns  und 
den  gestrengen  Ernsten  von  Ußeler  vor  geczijten  amptmann  zcu 
Thommesbrucken  gegangen  warn,  sie  mit  rechte  daruß  zcu  ent-20 
scheyden  etc.,  bekennen  wir  genant  grave  Adolff,  daz  eyn  so- 
liches  an  der  obgenanten  frauwen  nicht  broch  ^)  geweist  ist,  sun- 
dem  des  allezcijt  gewortet  hette,  wenn  man  oer  darzcu  beschey- 
den  *)  hette.  Als  hait  die  megenant  frauwe  uns  angelanget,  ir  ire 
schulde  und  gerechtickeidt  widder  zcu  geben,  dem  wir  dan  so  26 
gethan  haben.  Des  zcu  bekentnisse  haben  wir  unser  inges.  an 
dissen  uffin  briff  wissentlich  thftn  und  heißen  drucken.  Gegeben 
noch  Christi  geburt  vierczehenhundert  jar  und  darnach  in  dem 
zweyundfunffczigesten  jare,  am  sontage  noch  Michaelis. 

Ich  Ernst  von  Ußeler  bekennen  und  thun  kundt  mit  dissem  30 
uffin  briffe:  Nochdem  als  die  erwerdige  frauwe  Elizabeth  yczundt 
eptische  zcu  Koiffungen  uff  eyne  und  die  ganczin  gemeynde  des 
dorffschatzes  ^)  zcu  Fladicheym  uff  die  andern  parthie  etzwil- 
chen gebrechen  als  von  eyner  gemeynde  wegen  eyner  holcz- 
margk,  gelegen  uff  dem  Heynnich,  noch  schrifftlichen  schulden  35 
und  antworten  uff  den  eddeln  und  wolgebom  herren,  graven 
Adolffen  von  Glichen  und  herren  zcu  Thonna,  und  mich  zcu  der 
zcijt  amptman   zcu  Thummeßbrucken    gegangen  waren,    sie  mit 


1452  oct.  6.  69 

rechte  daruß  zcu  entscheyden  etc.,  bekennen  ich  genanter  Ernst 
von  Ußeler,  daz  eyn  soliches  an  der  obgenant  frauwen  Elizabeth 
nicht  broch^)  geweist  ist,  sundem  des  allezcijt  gewartet  hette, 
wenn  man  oer  darzcu  bescheyden  *)  hette.    Als  hait  die  megenant 

5frauwe  Elizabeth  den  genanten  graffen  Adolffe  und  mich  Ernst 
angelanget,  flr  ire  schulde  und  gerechtickeit  widder  zcu  geben, 
dem  wir  dan  ßo  gethan  haben.  Des  zcu  bekentnisse  haben  ich 
myn  inges.  an  dissen  uffin  briff  wisßentlich  unden  ane  thun 
drucken.     Datum  anno  Domini  millesimo  ccccP.  secundo,    domi- 

lOnica  proxima  post  festum  sancti  Michaehs  archangeli. 

Gop.-pap.  des  15.  jahrh.  in  K.    Auf  der  rückseite  von  band  15.  jahrh. 
3ecognicio  Glichen  und  Ußlar'. 

1)  ydorffschatz^  wohl  =  ^dorffschaft' ;  vgl.  in  Grimms  Wörterbuch  die  analogieen 
unter  ,Kaufmannschatz'  und  ,Kauf8chaft\      2)  rechtsbruch.      8)  anweisung  geben. 

478.     Aebtissin  Elisabeth  von  Waldeck  zu  Kaußingen  fordert  Georg 
15  von  Beckerode  auf,  seine  eingriffe  in  des  Stiftes  ßscfierei  zu  Herles^ 

hausen  einzustellen. 
1452  october  6. 

Elizabeth  von  Waldecken  von  Gots  gnaden  eptische 

zcu  Koiffungen.  ^f^-^ 

20  Unsem  fnmüichen  groß  vor.     liebe  besundem,     Szo  wir    '^^  '■ 

dir  er  geschriben  und  euch  muntlichen  mit  dir  redden  han  laßen 
mnbe  vinse  flscheweyde,  die  wir  haben  in  nnserm  dorfte  und  ge- 
byde  zcu  Herlßhußen,  der  thu  dich  underwindest  an  unsem  wissen 
nid  wiUen,  ßo  uns  wbracht  ist  nnd  des  gancz  bericht  sin,  und 

25meynen^  daz  thu  uns  eyn  soHchs  unbilche  thun  sollest,  nochdem 
thu  geschreben  haist,  thu  enwullest  uns  darinne  nit  beschedigen 
adir  bedrangen,  darenpoben  doch  solicher  fischeweyde  dich  un- 
derwindest, die  unser*)  vorfaren  seUge  mit  gerichte  und  rechte 
irwonnen  hait.    Bitden  wir  dich  noch  gutlichen  ßoerst,  thu  wul- 

30  lest  eyn  solichs  abestellen  und  uns  forter  an  unserer  fischeweyde 
nit  bedrangen  und  dich  der  nit  underwenden,  uff  daz  wir  eyn 
soHchs  unserm  gnedigen  herren  von  Hessen  mit  andern  unseren 
herren  und  frunden  von  dir  nit  clagen  dorffen,  daz  wir  doch 
ungeme   theden   und  künden   des  nit  gelaßen,  diewyle  thu  uns 

85  und  unserm  stifft  eyn  soHchen  intrag  thun  wullest*),  dyne  rich- 
tige beschriben  antworte.  Datum  anno  etc.  P.  secundo  under 
unserm  secret,  uff  fritag  in  der  gemeyndewochen. 

Dem  vesten  Jörgen  von  Begkerade 
zcu  Brandenberg,  unserm  heben  besundem. 


70  1452  oct.  8. 

Cop.-pap.  des  15.  jahrh.  in  M. 

1)  oimützes  ,er^ -zeichen  über  ,er^      2)  zu  ergänzen :  ,ßo  erwarten  wir  des'. 

479.     Notar,   deriker  Johannes   Weinrich  zu   Cassel   beglaubigt  den 
Wortlaut  der  Urkunde  von   1452  September  12    (nr.  476),   betr,   die 

miethe  eines  hauses  zu  (Ober-)  Kauf ungen.  5 

1452  october  8. 

1452  In  nomine  Domini,  amen.    Anno  a  nativitate  ejusdem  mil- 

oct,  8,  i^gjjuQ  quadringentesimo  qninquagesimo  secundo,  indiccione  quinta 
decima,  pontificatus  sanctissimi  in  Christo  patris  et  domini 
nostri  domini  Nycolai  divina  providencia  pape  quinti  anno  suolO 
sexto,  die  vero  octava  mensis  octobris,  hora  vesperormn  vel 
quasi,  in  opido  Cassellensi  Maguntine  dyocesis^  in  domo  habi- 
tacionis  mei  notarii  publici  in  Libertate  ^)  ibidem  sita,  in  mei  no- 
tarii  publici  tesüumque  subscriptorum  ad  hoc  specialiter  vocato- 
nun  et  rogatorum  presencia  personaliter  constitutus  honorabilis  15 
vir  dominus  Conradus  Birwert  plebanus  in  Vohnershusen  dicte 
dyocesis  habens  in  manibus  suis  quandam  cartham  papiream  si- 
gillo  honorabilis  viri  domini  Conradi  Volghardi  canonici  ecclesie 
sancti  Martini  Cassellensis  rotundo  a  tergo  [in]  ^)  cera  viridis ')  coloris 
sigillatam  et  in  medio  habente^)  formam  et  disposicionem  beate20 
Marie  virginis  in  brachio  sinistro  puerum  habentis,  non  abrasam, 
non  aboUtam,  non  corruptam  nee  suspectam,  sed  omni  prorsus 
vicio  et  suspicione  carentem,  quam  quidem  cartham  seu  litteram 
sigillatam  michi  notario  publice  subscripto  presentavit  rogans  in- 
stanter et  requirensy  quatinus  sibi  eandem  de  verbo  ad  verbum25 
transcriberem  et  fideliter  copiarem  ac  hujusmodi  transsimiptum 
signoque  et  nomine  meis  soHtis  et  conswetis  signarem  et  in  for- 
mam  publicam  redigerem.  Quam  quidem  cartham  seu '  litteram 
coram  testibus  subscriptis  de  verbo  ad  verbum  legi  et  perlegi, 
et  ejus  tenor  fuit  et  est  talis:  80 

Ich  Conrad  Volghardi  schriber  *)  unde  ich  Diederich  Sonne- 
bach phemer  unde  canoniken  etc.  bekennen  vor  uns  unde  unsere 
erben  uffinüich  in  diesem  brieffe :  Als  uns  der  erbare  her  Conrad 
von  •)  Folmershiisen  phemer  ^  sin  hüß  zu  KoAffungen  ®)  ver- 
mydet  haid  umbe  eynen  weseUchin  zcinßs,  des  er  unde  wir  35 
undir  eynandir  gutlich  eyns  worden  unde  wir  ime  aöch  den  alle- 
jerlichis,  dwiele  unde  solange  wir  solich  hüs  in  myede  innehann, 
ußrichten  unde  beczalen  suUen,  so  fere  er  anders  den  von  uns 
haben  unde  nemen  wil,  han  wir  dem  selben  hern  Conrade  gered 
unde  zugesaget.     Wer  es>  das  er  solich  sin  hAs  daselbis  zu  Kouf-  40 


1462  oct.  8.  71 

fangen  in  eygener  persone  selbis  besiezen  unde  darinne  wanen 
adir  daß  er  sAst  syne  magit  unde  eigen  hußgesinde  darinne  secczen 
wülte,  darumÄ^  soln  unde  woln  wir  adir  nymandis  von  unser- 
wegen  en  nioht  hindern  adir  bedrangen  unde  en  damitde  in  der 
5masse  mit  syme  hiise  gewerden  lassen.  Doch  so  wulte  uns  der 
selbe  her  Conrad  alsdann  in  dem  selben  syme  hAse  alsdanne  eyne 
lofiben  zft  unserer  frftchte,  abe  wir  der  behubeten,  umbe  unser 
myede  gerne  lassen.  Adir  wanne  er  Conrad  egenant  unde  die- 
jhenen,  wie  vorgerurd  ist,    soUch  hM   selbis  nicht   besessen,    so 

10  soln  wir  daz  umbe  unser  myede  allejerlich  haben  vor  eynchen 
andern,  darum^  uns  auch  nymandis  hindern  sal,  alle  geverde 
herinne  genczlich  ußgescheiden.  Diess  ist  gescheen  in  geinw&r- 
tikeid  des  ersamen  Conraden  Volghardis  bftrgermeisters  zii  Cassel 
uff  dinstag  nehst  nach  unser  frauwen  dag  Nativitatis.    ünde  des 

15  zu  orkAnde  han  ich  Conrad  schriber   egenant  myn  inges.  heruff 

Z&  rücke  thftn  drücken,  des  ich  Diederich  egenant,  gebresten  des     145:2 
mynen,  mitde  gebrüchen.     Sub  anno  etc.  1.  secundo.  ^^P^-  ^^• 

Acta  sunt  hec  anno,  indiccione,  pontificatu,  mense,  die,  hora 
et  loco,  quibus  supra,  presentibus  honorabilibus  et  discretis  viris 

20domino  Johanne  Sweymen  plebano  in  Walde*)  et  Henrico  Cym- 
czenberg  clerico  dicte  Maguntine  dyocesis  testibus  ad  premissa 
vocatis  speciaHter  et  rogatis. 

(L.  S.)    Et  ego  Johannes  Wynrich  de  Cassel  clericus  Ma- 
guntine diocesis,  publicus  imperiaU  auctoritate  notarius,  quia  pre- 

25tacti  transsumpti  collacionem  ad  hujusmodi  litteram  sigillatam 
coram  testibus  prescriptis  diligenter  habui  et  aliis  omnibus  et 
singulis,  prout  prescripta  sunt,  fierent  et  agerentur,  una  cum  eis- 
dem  testibus  presens  interfui  eaque  sie  fieri  vidi  et  audivi,  ideo- 
que  hoc  presens  publicum  instrumentum  per  alium  fideliter  scrip- 

SOtum  exinde  confeci  manuque  mea  propria  subscripsi  et  in  hanc 
fonnam  publicam  redegi  signoque  et  nomine  meis  soHtis  et  con- 
swetis  signavi  rogatus  et  requisitus  in  fidem  et  testimonium  om- 
nium  et  singulorum  premissorum. 

Orig.-perg.  in  K.     Auf  der  rückseite  von  band  16.  jahrh. :    »Transsumpt 
85  eines  midbriffs  aber  ein  bauß  zu  Kauffungen'. 

1)  8.  urk.    nr.  341   n.  1.  2)  ,in*    feblt   im   orig.  3)  orig.   ,viridi*. 

4)  orig.  jbabens^  5)  des  landgrafen  Ludwig  I.  zu  Hessen  (s.  urk.  nr.  454). 
6)  ,von*  übergescbrieben.  7)  d.  b.  Eonrad  (Bierwirt)  pfarrer  zu  Vollmars- 
bausen        8)  orig.  ^ouffen'.        9)  dorf  Waldau  bei  Cassel. 


72  .  1463  märz  7. 

480.  Papst  Nicolaus  V,  beauftragt  den  decan  der  sanct  Peterskirche 
zu  Fritzlar,  je  nach  aus/all  der  Untersuchung  die  capelle  der  heil. 
Juliane  dem  stifte  Kaufungen  behufs  aufbesserung  der  tischgelder  der 

äbtisain  einzuverleiben. 
Rom  1453  märz  7.  5 

1453  Nicolaus  episcopus  servus  servorum  Dei  dilecto  filio  decano 

märz  7.  ecclesie  sancti  Petri  Fritzlariensis  Maguntine  diocesis  salutem  et 
apostolicam  benedictionem.  Pia  consideratione  solet  Bomanus 
pontifex  supplicationibns  religiosarum  personarmn,  per  que  ipsa- 
rum  ac  monasteriomm  votivo  statui  potest  consuli,  f avorabüiter  10 
annuere  necnon  ipsarum  necessitatibus  et  indigenciis  occurrere 
provisionis  gracia  congruentis.  Sane  pro  parte  dilecte  in  Christo 
filie  .  .  abbatisse  monasterü  in  Konfungen  ordinis  sancti  Bene- 
dicti  Maguntine  diocesis  nobis  nuper  exhibita  peticio  continebat, 
quod  ipsius  monasterü  structure  ac  edificia  vetustatis  quasi  sub- 15 
acta  dispendio  reparatione,  que  de  illius  facultatibus  et  redditibus, 
qui  de  presenti  plurünum  tenues  et  exiles  existunt^  succedere  non 
potest,  indigent  plurimum  sumptuosa  ipsaque  abbatissa  diversa 
onera  et  hospitalitates  sibi  incumbencia  ^)  commode  supportare 
non  valet^)  quodque,  si  capella  sancte  Juliane  dicte  diocesis,  que  20 
ad  presentacionem  ejusdem  abbatisse  pertinet'),  mense  sue  per- 
petuo  uniretur,  incorporaretur  et  annecteretur,  ipsa  abbatissa 
magniun  exinde  susciperet  relevamen.  Quare  pro  parte  dicte 
abbatisse  nobis  fuit  humiliter  supplicatum,  quatinus  sibi  ejusque 
monasterü  indemnitati  in  premissis  oportime  providere  de  benig- 25 
nitate  apostolica  dignaremur.  Nos  igitur  hujusmodi  supplicationi- 
bus  inclinati  discretioni  tue  per  apostolica  scripta  mandamus,  quati- 
nus, si  vocatis,  qui  fuerint  evocandi,  ita  esse  reppereris,  super  quo 
tuam  conscienciam  oneramus,  dictam  capellam'*)  cum  omnibus  juri- 
bus  et  pertinenciis  suis  pref ate  abbatissali  *)  mense,  cujus  [proven-  30 
tus]  ^)  sex  marcharum  argenti  secundum  communem  extimationem 
valorem  annuum,  ut  ipsa  abbatissa  asserit,  non  excedunt,  eadem 
auctoritate  imperpetuum  incorpores,  annectas  et  unias,  ita  quod 
cedente  vel  decedente  dicte  capelle  capeUano  seu  illam  alias  quo- 
modolibet  dimittente  liceat  abbatisse  dicti  monasterü  pro  tempore  35 
existenti  corporalem  [possessionem]  ^)  capelle  juriumque  et  perti- 
nenciarum  omnium  ejusdem^)  auctoritate  propria  libere  appre- 
hendere  et  perpetuo  retinere  ac  hujusmodi  illius  fructus,  redditus 
et  proventus  in  suos  ac  monasterü  et  capelle  predictorum  usus 
convertere,  diocesani  loci  et  cujusvis  alterius    super  hoc  Ucencia40 


1453  märz  7.  73 

• 
minime  requisita,  contradictores  auctoritate  nostra  appellatione 
postposita  compescendo,  non  obstantibns  constitutionibus  et  ordi- 
nationibus  apostolicis  ac  monasterii  et  ordinis  predictormn,  jura- 
mento,  confirmatione  apostolica  vel  quavis  alia  firmitate  roboratis 
5statutis  et  consuetudinibus  contrariis  quibuscunque,  ant  si  aliqai 
super  provisionibus  sibi  faciendis  de  hujusmodi  speciales  vel  aliis 
beneficiis  ecclesiasticis  in  illis  partibus  generales  apostolice  sedis 
vel  legatorum  ejus  Utteras  impetrarint,  eciamsi  per  eas  ad  inhi- 
bitionem,   reservationem  et  decretum  vel    alias    quomodolibet  sit 

10  processum.  Quas  quidem  Utteras  et  processus  habitos  per  easdem 
et  quecunque  inde  secuta  ad  dictam  capellam  volumus  non  ex- 
tendi,  sed  nullum  per  hoc  eis  quoad  assecutionem  beneficiorum 
aliorum  prejudicium  generari  et  quibusvis  aliis  graciis,  privilegiis 
et  indulgenciis    apostolicis  generalibus  vel   specialibus,    quorum- 

15cunque  tenorum  existant,  per  que  presentibus  non  expressa  vel 
totaliter  non  inserta  effectus  earum  impediri  valeat  quomodolibet 
vel  differri  et  de  quibus  quorumque  totis  tenoribus  habenda  sit 
in  nostris  litteris  mencio  specialis,  proviso  quod  ipsa  capella  de- 
bitis  propterea   non   fraudetur    obsequiis  et  divinus   cultus  in  ea 

20nullatenus  negligatur.  Nos  enim  exnunc  irritum  decemimus  et 
inane,  si  secus  super  hiis  a  quoquam  quavis  auctoritate  scienter 
vel  ignoranter  contigerit  attemptari.  Datum  Rome  apud  sanctum 
Petrum  anno  incamationis  dominice  millesimo  quadringentesimo 
quinquagesimo  tercio,  nonis  marcii,  pontificatus  nostri  anno  quarto. 

25  [Am  oberen  rande  von  gleicher  hand  auf  rasur:]  Ad  Camer  am. 

[Auf  detn  unteren  umgelegten  rande:]  Pro  1.  de  Biciis;  [darunter:]  P. 
de  Legendorff;   [unter  dem  umgelegten  rande  links  der  taxvermerk:] 

V; 

X 
30  X 

[darunter  die  Unterschriften:]  A.  Frocardus;  Ja[cobus]  Bomon; 
[links  darheben  am  rande:]  Man.  [Auf  der  rückseite  des  oberen  ran- 
des  links:]  R.  d.  P.,  [in  der  mitte]  Nicolaus  [mit  vorhergehend efn 
und  nachfolgendem  zeichen]    Weit  darunter:  grosses  ß,  darin  ein  p. 

35  Orig.-perg.  in  K.    Bleisiegel   papst  Nicolaus  Y.    Auf   der   rückseite   von 

hand  15.  jahrh. :  ,Sancte  Juliane  incorporatio'  und  darunter  von  hand  16.  jahrh. : 
,Die  capell  sanct  Juliane  den  [!]  stifft  Kauffungen  mit  seinen  prebenden  zu  in- 
corporiren'  (auf  alte  schrift  geschrieben). 

1)  orig.  ,incombencia^        2)  ,valet^  auf  rasur.        8)  nach  ,pertinet^  folgt 

40  unbeschriebene  rasurstelle.        4)  hier   folgt   im   orig.    ein   durch   versehen    des 

Schreibers  hineingekommenes  ,cujus  quatuor^        5)  nach  ^abbatissali'  folgt  un- 


74  1463  apr.  19. 

beschriebene   rasurstelle.         6)  ,proveiitus*    fehlt   im   orig.         7)  »possessionem* 
desgl.        8)  ,ejusdem'  auf  rasur. 

481.     Priester  Ludmg  von  Uschlag  beglaubigt  die  abschrift  einer  Ur- 
kunde des   priesters  Johannes   Ruschenberg  von   1445   december    26 
(nr.  435)  betr,  (xbgabe  von  holz  seitens  der  gemeinde  Flarchheim  an  5 
die  Colonen  des  stißes  Kanfungen  zu  Heroldshausen. 

1453  april  19, 

1453  Ich  Johannes  Buschenberg.  prister  bekennen  in  disseme  uffin 

apr.     .  |jj,jgQ  y^j,  j^jjij^  ^Qj^^  ^Q  ^j^  sehen,  hören  adir  leßen,   daz  ich  vor 

geczijten  darbie  geweist  ben,   daz   die   erwerdige    frauwe  BerthalO 
von  Seyn  Grotis   selige,   eyn  eptischen  des   .werdigen  stifftes  des 
heiligen  cruces  zcu  Koiffungen  getheydinget  hait  mit  dem  dorff- 
schatze^)  und  mennem   zcu  Fladicheym   umbe   vorhaldunge  et- 
licher   acker   holczes,    die  dy  menner  zcu  Heroldeshußen  haben 
sollen  in  der  von  Fladicheym  holczgemeynde  ^)  von  solicher  guter  15 
wegen  des  stifftes  zcu  Koiffungen   gelegen   in  felden  und  flftren 
zcu  Heroldeshußen  obgenant.    Des  haben  sich  die  gemeynde  des 
dorffs  Fladicheym  ergeben  in  plicht,  solich  holcz  zcu  geben  den 
mennem,    die   des  obgenant   stifftes   Koiffungen   gutere   phlAgen 
und  arbeyden  zcu  Herlishußen '),  ane  widderredde  und  des  haben  20 
daz  vorgenante  dorffschafft  und  gemeynde  Fladicheym  mir  obge- 
nanten  Johann  Buschenberge   von   solicher    vorgerurter  phlicht 
obirgebunge  %  die  sie  gethan  haben,  solich  holcz  laßen  geben  und 
volgin  nach  mir  geborde  *)  ane  alle  widderredde  und  inlage.   Und 
des  zcu  erkunde  und  sicher  warheit  habe  ich  vor  megenante  Jo-  25 
hann  Euschenberg  myn  ingesegel  in  diaaen  uffin  briff  gedruchtt^). 
2445     Gegeben  noch  Gots  geburdt  viercaehenhundert,   darnach  in  dem 
dec.  26.  sechs  und  vierczigistin  jaren,   an  sente  Stephantage  des  heiligen 
merterers  aUer  nehest  yolgende  dem  heiligen  Crist^^tage. 

Ich  Ladewig  von  üßlacht  prister  bekennen  in  dissem  uffin  80 
briffe,  daz  ich  den  rechten  briff  gesehen,  gele£en  und  gehört 
hän,  und  vorsigelt  waz  mit  des  vorgenant  hem  Johann  Buschen- 
berges  inges.  und  hüdet  von  werten  zcu  werten,  ßo  disse  ob- 
geschr.  copien  stehet  ges(Airiben.  Und  des  zcu  bekentmsse  hän 
ich  myn  inges.  unden  an  dissen  briff  gedrucht.  Datum  anno  Do-  35 
mini  m^.  cccc^.  quinquagesimo  tercio,  feria  quinta  proxima  post 
dominicam  Misericordia  Domini. 

Orig.-pap.  in  K.,   gleiche  handschrift  mit  urk.  nr.  477.    Das  unter  dem 
texte  aufgedrückt  gewesene  siegel  ist  abgefallen. 

1)  s.  urk.  nr.  477  n.  1.  2)  =  markgenossenschaft  3)  d.  h.  He-  40 


1463  apr.  29.  75 

roldshauBen.        4)  =  der   Übergabe.        5)  für   nach   miner  gebürede^        6)  h 
scheint  aus  k  oorrigirt  zu  sein. 

482.     Prbpstin  Sophie  von  Wertheim  und  kiisterin  Loricha  von  Weil- 

nau  zu  Kaufungen  belehnen   den  bürger  Henne  Jlude  zu  Cassel  auj 

5  lebenszeit  mit  12  acker  unesen,  genannt  die  Jungfrauenwiesen,  im  Hern" 

menrode  beim  Verenspitale  vor  Cassel  mit  gleicher  Vererbung  auf  dessen 

tochtersohn  Martin  Scheffer, 
1453  april  29. 

Wir   Sophia   von   Wertheym    probesten    und   Loricha   von     1453 

lOWihiauw    custem    des    fryhen   keisserlichin   stiffts    des   heiligen  ^^''' 
cruces  zcu  Koiffungen  bekennen  in  disseme  uffin   briffe  vor  uns, 
unsir  stifEt  und  nachkommen,   daz  wir   gelehen  han  und   jheyn- 
wortlichin  in  crafft    disses   briffes   lyhen    Hennen  Ylude  burger 
zcu  Cassel  zcwellf  acker  weßen,  genant  der  Jungfrauwen  weßen, 

15  in  deme  Hemmenrade  vor  Cassel  bie  dem  Ferenspedale  gelegen, 
mit  alle  irer  zcubehorunge  sich  zcu  gebruchen  nach  alle  syme 
notze  und  willen,  diewiele  er  am  liebe  und  leben  ist,  und  wan 
er  nicht  lenger  am  leben  ist,  sundern  von  thodes  wegen  vor- 
fallen, daz  Got  noch  synen  gotlichin  willen  verhalde,  alsdan  mag 

20Mertin  Scheffer,  des  genant  Hennen  Yludes  tochtir  son,  soliche 
weßen  mit  dren  phundt  pheningen  Hescher  were  von  uns  und 
unsem  nochkommen  entphan,  und  wir  ime  die  lyhen  soUin  syne 
lebetage  in  aller  masße,  ßo  disser  briff  ußwißet.  Und  wan  er 
von  thodes  wegen  abegheit,  sal  die  weße  ims,   unserm  stifft  und 

25  nochkommen  lediglichin  widderfallen  und  sollin  uns  alle  jar  dar- 
von  gebin  und  beczalen  czweliff  phunt  Hescher  were  uff  sant 
Michaelis  tag  des  heiligen  ertzengels  an  alle  widderredde,  uffczog 
und  behelff,  geistlichen  adir  werntHchin.  Ouch  ist  beredt,  ab 
der  genante  Henne  soliche    gulde   vor    sant  Mertins    tage   nicht 

SO  engebin  und  sundem  unsim  guden  willen  vorbilden  adir  die 
weßen  nicht  in  buwe  halden  wulten,  dan  sal  soliche  weßen  uns, 
unserm  stifft  und  nochkommen  vorledighet  sin,  uns  der  fortir 
zcu  gebruchin  noch  unserm  notze  und  willen.  Wer  eß  ouch, 
daz  die  obgenant  Henne   adir   Mertin   soliche    obgenante  weßen 

36  zcu  acker  stelttn  und  seden  noch  irer  beqwemelichkeit,  sollen  sie 
alsdan  sitzen  blyben  mit  der  genanten  gulde  und  ouch  darvon 
nicht  zcenden,  nochdeme  eß  vorir  eyne  weßen  geweist  ist,  das 
eß  zcehentfry  sin  sal  ane  alle  geverde.  Des  zcu  erkunde  und 
Sicherheit  han  wir  Sophie  und  Loriche  gebeden  die  eddeln  und 

40wolgebom  Elizabethen  von  Waldecken  eptischen  zcu  Koiffungen 


76  1453  juni  14. 

obgenant,  daz  sie  er  inges.  vor  uns  unden  an  dissen  briff  halt 
thun  drucken,  des  wir  Elizabeth  von  Waldecken  von  Gots  gna- 
den des  fryhen  keißerlichen  stiffts  zcu  Koiffungen  egenant  ep- 
tische  ßo  umbe  irer  bede  willen  hirane  irkennen.  Datum  anno 
Domini  millesimo  quadringentesimo  quinquagesimo  tercio,  Domi-  5 
nica  qua  cantatur  in  ecclesia  Dei  Cantate. 

Orig.-pap.  in  K. ;    zwei  lange  schnitte  im  texte  und  einer  daneben.     Das 
unter  dem  texte  aufgedrückt  gewesene  siege!  ist  abgefallen. 

483.     A^nttnann  Henne  von  Wildungen  ufid  andere  halten  abrechnung 
über  die  einnahmen  U7id  ausgaben  der  Kaufunger  besitzungen  zu  He'  10 
roldshausen  und  stellen  den  betrag  an  geld  und  frucht  fest,  den  der 
schultheiss  Hans  van  Tüngeda  daselbst  dein  stiße  noch  zu  zahlen  hat. 

1453  juni  14. 

1453  Es  ist  zcu  wissen,  daz  uff  bude  datum  disser  zciddeln  Hans 

jum  14.  yQjj  Thimgede  schultheiße  zcu  Heroldeshußen  myner  gnedigenl5 
frauwen  von  Koiffungen  eyne  volnkommene  rechenunge  gethan 
hait  von  zcwen  jaren,  mit  namen  anno  Domini  millesimo  qua- 
dringentesimo  quinquagesimo  primo  und  anno  Domini  etc.  quin- 
quagesimo  secundo,  von  aller  inname  und  ußgabe,  ßo  er  inge- 
nommen und  Widder  ußgegebin  hait  von  myner  gnedigen  frauwen  20 
wegen,  eyn  gheyn  deme  andern  abegeslagen,  ßo  daz  Hans  von 
Thungede  myner  frauwen  gnaden  von  solichin  zcwen  jaren  schul- 
dig bliebet  funffczehin  schog  und  dry  und  czwenczig  aide  groschen, 

• 

hundert  funfftehalb  und  drißig  malder  korns  und  funff  und  se- 
benczig  malder  habern,  ußgescheyden  die  fruchte  und  daz  gelt,  25 
ßo  in  syner  ersten  rechenunge  und  qmtancien  beschreben  ist 
und  die  ußwißet,  die  dan  in  disser  rechentschaff  nicht  begreffin 
ist.  Hirbie  sint  geweist  die  veste  Henne  von  Wildungen  ampt- 
man  zcu  Koiffungen,  herr  Curdt  Wacker,  Johannes  Lamperti 
schriber,  pristere,  unde  Conradus  Kirchman,  die  darobir  bie  und  30 
ane  waren  und  han  des  dusse  zceddeln  zcu  bekentnisse  ußeyn- 
ander  gesneden,  die  gegebin  ist  uff  Donerstag  nehest  noch  sanct 
Bamabas  tage  des  heiligen  aposteln,  anno  Domini  millesimo 
quadringentesimo  quinquagesimo  tercio. 

Orig.-pap.  in  M.  (untere  hälfte  eines  ausgeschnittenen  zetteis).  85 


1453  dec.  19.  77 

484.  Die  in  der  Streitsache  der  äbtissin  Elisabeth  zu  Kauf  ungen  und 
der  gemeinde  Flarchheim  zu  schiedsrichtern  bestellten  pfarrer  Johannes 
Melbach  und  Hermann  Locker  zu  Eschwege  bestimmen  einen  termin 
zur  Überreichung  der  klageschrifl  der  äbtissin,  verweisen  aber  die  par- 
biheien  zu  einem    vorherigen    Vergleichsversuch  an   die  landgrafen  zu 

Thüringen  und  Hessen. 
1453  decetnber  19. 

Anno  Domini  m®.  occc^.  liii^.,    feria   quarta   post   dominicam     U53 
Gaudete  conparent^«  coram  honorabilibus  viris   dominis  Johanne  ^^' 

10  Melbach  sancte  Katherine  et  Hermanno  Locker  sancti  Nicolai 
ecclesiarmn  plebanis  in  Eschen[wege]  a  venerabilibns  viris  dominis 
judicibus  sancte  Maguntine  sedis  ad  infrascripta  commissariis  de- 
putatis,  strennuo  Hennone  de  Wildungen  armigero,  domino  Jo- 
hanne Lamperti  venerabilis  domine  Elizabeth  abbatisse  in  Kouf- 

löfungen  ex  una,  dominis  Hermanno  de  Cappil  cantore  ac  cano- 
nico,  Theoderico  Kruspen  vicario  ecclesie  sanctormn  Petri  et 
Pauli  Dorlanensis  et  Hermanno  B,ust[eberge?]  ^)  armigero,  sculte[to] 
scabinorum  juratorum  majorum  et  potiorum  suo  et  universitatis 
hominum  nomine  in  Fladicheym  assertis  procuratoribus  partibus 

20  ex  altera,  inter  cetera  finaliter  concludendo  partes  ipse  hincinde  *) 
consenserunt  in  dictos  dominos  commissarios  et  judices  sine  limi- 
tacione  ad  terminum  commissionis.  Et  iidem')  judices  supradicti 
statuerunt  terminum  ad  dandum  et  recipiendum  libellum  ipsi 
parti  actrici  in   proximam  diem    juridicam   post   festum  Purifica- 

25  cionis  beate  Marie  virginis  immediate  secuturam.  Et  nichilominus 
remiserunt  partes  hincinde  ^)  pro  bono  pacis  et  concordie  ad  prin- 
cipes  illustres  terrarum  Thuringie  et  Hassie  ad  videndum,  si  ipsas 
partes  tempore  medio  amice  concordare  possent.  Eciam  ipsi  pro- 
curatores  asserti  predicti  producant   infra  octavam  mandata  pro- 

SOcuracionum  suarum  cum  ratificacione  gestorum  hincinde  sub  pena 
duorum  florenorum,  unum  commissariis  seu  judicibus  et  alium 
florenum  parti  servanti  confiscandorum.  Presentibus  venerabili, 
strennuo  et  discretis  viris  domino  Henrico  abbati  seniori  in  Ryf- 
finsteyn,  Hertingo  de  Eschenwege  armigero,   Henrico  Wildebach 

35  proconsule,  Johanne  Geilfueß  et  Hermanno  Steyfinbul  opidanis 
dicti  opidi  Eschen[wege]  testibus  vocatis  et  rogatis. 

Johannes  Czuch 
notarius  ad  premissa  assumptus. 

Orig.-  oder  cop.-pap.  in  K.   Da  weder  siegel  noch  notarzeichen  vorhanden, 
40  Bo  miiss  es  zweifelhaft  bleiben,   ob  orig.  oder  copie  vorliegt.     Auf  der  rückseite 
von  hand  15.  jahrh. :  ,Reces8  zu  Eschewege^ 


T8  1454  Jan.  9. 

1)  vorl.  ,Rust'  ohne  zeichen.        2)  vorl.  ,hmcunde^        3)  vorl.  ,idem'. 

485.  Aebtissin  Elisabeth  von  Waldeck  zu  Kaufungen  und  die  ge- 
meinde Flarchheim  kommen  dahin  überein,  ihre  Streitsache  wegen  einer 
holzberechtigung  auf  einem  tage  zu  Creuzburg  durch  Schiedsmänner, 
eventuell  durch  den  endgültigen  Schiedsspruch  Kurt  Treuschs,  beilegen  5 

lassen  zu  wollen. 

1454  Januar  9, 

1454  Eß  ist  beredt  und  beteinget*)  uff  hude,   datum  diesßer  zce- 

jan,  9,    ^q\yi^  als  umb  die  gebreche,    irtume^)   und  zcweytracht,  die  biß- 

inher   ufferstanden   und    gewesßin    sin   zcuschin    der    erwirdiginlO 
frauwen  frauwen  Elyzabeth  von  Waldecken  epptischin  zu  Kouf- 
fungen  unßer  gnedigin  frauwen  und  irem  styffte  uff  eyn  und  den 
mennern    gemeynlich    deß    dorffes   Fladichheim   uff   die   Biuism 
Bieten  von  weygin  eczlichin  geholczen,    geleigin   in  der  margke 
und  geholczen  der  genanten  von  Fladichheim'),   die   do  gehören  15 
sollin  in  die  gutter  und  hüben,  genant  Korngeldeß  gudt,  geleigin 
in  der  feltmargk  zu  übern  Heroldeßhußen,   darzu  dann   die   ge- 
nante unße  frauwe  eppetischin  van  ires  styfftes  weygin  gerechti- 
keit  meynet  zu  habin,  inmaisßin  hernach  geschrebin  stehit.    Zum 
erstin  so  ist  beredt,  daz  die   obgenante   unßer    frauwe   die  eppti-20 
schin  die  geistliche  forderunge,  dannidte  sie  die  menner  van  Fla- 
dichheim ')  bißinher  gefordert   und  anegelangit  haid,   zu   diesßir 
zijt  biß   zu    dem   ußsproche    genczlich   abestellit  imd   abegestalt 
haid.     Darinkeygin  so  sal  Hans   vom  Hagin  amptmann  zu  Tho- 
masbrugke  die  phandunge,  als  her  ane   den   mennern  zu  Herol-25 
deßhußen  gethain  haid  %  auch  genczlich  abestellin  und  die  menner 
der  genczlich  qwiet,  ledigk  und  laiß  sagin,   auch   zu   dem   seibin 
ußsproche.     Darnach  so  sollin  beyde  partie*^)   obgenant   uff   den 
U54     nehesten    donnerstagk    nach    dem   sontage  Oculi    schirstkomt  zu 

Cruczeborgk  zijtlich  zu  halbin  mittage  komen  und  iczliche  partieSO 
eynen  sinen  gekoren  scheydeßman  mit  sich  brengen  vor  den 
seibin,  unßer  frauwe  die  epptischin  adir  ire  frunde  alßdann  ire 
schulde  und  ansage,  die  sie  widdir  die  von  Fladichheim ')  meynet 
zu  habin,  montlich,  uffin  und  nar  zceelen  laisßin.  Doruff  die  ob- 
gem[e]ltten  menner  van  Fladichheym  ^  auch  montlichin  antwerten  35 
sollin,  die  schulde  und  antwerte  die  gekaren  scheydeßman  auch 
uffzceichin  magin  laisßin,  ab  sie  deß  gelüstet,  imd  die  alßdann 
nar  sich  nemen  und  gruntlich  besehin  und  luttern  und  getruwe- 
lichin  nar  suchin,  abe  sie  die  obgenante  partie  gutlich  mit  wiesßin 
solicher  irer  gebrechin  gescheydin  mögen.     Können  sie  abir  deß  40 


märz  28. 


1454  JML  9.  79 

also  nicht  gethüen,  so  soUn  sie  die  nach  soUchin  iren  schulden 
und  antwerten  vorgerurt  uff  dem  seibin  tage  mit  rechte  scheidin 
adir,  abe  sie  deß  uff  dem  tage  nicht  gethun  mochten,  so  sollin 
die  gekoren  scheideßman  eynen  geleygelichen  karczen  tagk  alß- 
5  dann  benennen  und  daruffe  die  partie  mit  rechte  scheiden,  und 
wie  sie  alßdann  die  partie  eyntrechtliche  mit  rechte  scheidin 
werden,  do  sollin  sie  eynen  benugen  ane  habin  und  daz  darbie 
blybin  laisßin^  und  halden.  Wurden  abir  die  scheydeßlude  in 
iren  rechtsprochin  adir  in  eynchin  pontten,    williche   daz   weren, 

10  zweydrechtigk  und  nicht  abirtrugen  *),  darumb  ist  von  den  partien 
gewilligit  ane  Curdt  Troyschin  den  eitern  als  ane  eynen  gekaren 
gemeynen  obirman.  Also  mit  wilUchir  partie  der  obgenante 
Curdt  in  den  pontten,  darinne  sie  zweyspeldigk  wurdin,  in  dem 
rechten  zufollinde  wirdet  adir  wie  he  sie  dann  mit  rechte  schey- 

lödet*),  dabie  sollin  die  obgenant^i  partie  daz  genczHchen  blybin 
laisßin  und  haldin  und  darmidte  gruntlichin  gescheidin  sin  sun- 
dem  alle  geverde.  Eß  sollin  auch  die  deckgenant^n  partie  sich 
bie  den  hochgeboren  fursten  und  hem  hem  Wilhelm  herczagen 
zu  Saisßin  etc.  und  hem  Ludewige  lantgraffe  zu  Hesßin,  unßem 

20  gnedigin,  liebin  hemn,  getruwehche  bearweyden  imd  bekoren,  daz 
sie  ire  rethe  und  frunde  zu  solichem  tage  schicken  wollin.  Herbie 
und  ane  sint  gewest  und  habin  beteinget  ^)  die  vestin  Heimbroidt, 
Rave  und  Reynhart  van  Boineborgk  gebruder  genant  van  Hoen- 
steyn,  Johann  van  Wildungen,    Heymbroyd   von   Honnoldeßhen, 

25  her  Dietrich  Sannebach  phernner  zu  Kauffungen  van  weygin 
außer  gnedigin  frauwen  der  epptischin  und  Frycze  van  Herde 
der  elter,  Curdt  Troyschen  und  Hans  vom  Hainn  van  weygin 
der  van  Fladichheim  *).  Deß  zu  kontschaff  so  sint  diesße  zcedeln 
ußgesniden    und    iczlicher    partie    eyne    gegebin.     Anno  Domini 

90  m**.  ccccl.  quarto,  uff  den  mitwachen  nach  der  heyUgin  drye 
Konnyge  tage. 

Orig.-pap.  in  K.  (obere  hälfte  eines  ausgeschnittenen  zetteis).     Mehrfache 

überflüssige  abkürzungszeichen  blieben  unbeachtet ;  a  und  o  sind  häufig  nicht  zu 

unterscheiden.     Auf  der  rückseite  von  band  15.  jahrh. :  ,Itecesß  zu  Crützeborgk*, 

85  sovie  von  band  16.  jahrh. :  ^Vertrag  zwischen  Kauffungen  und  Fladicheim  umb 

etlich  geholtz^ 

1)  für  ^beteidinget'.      2)  orig.  ,irtame*.      3)  orig.  ^Fladiclheim^      4)  ,ge- 
thain   haid'   steht   mit   einfügungszeichen  am  rande.        5)  hier  folgt  wieder  ge- 
strichenes ,uff  d^         6)  orig.   ^Fladiclheym".         7)  hier   folgt   wieder   getilgtes 
40  ,wurden  abir*.       8)  =  obirtragen,  d.  h.  ,überein  tragen',  concordare.       9)  ,adir 
—  scheydet'  steht  mit  einfügungszeichen  am  rande. 


80  1464  febr.  15. 

486.     Heinrich  Lindener  und  andere  genannte  einwohner  zu  Herolds- 
hausen   bezetigen,    dass   sie   als   betvirthschaßer   dortiger   Kaufunger 
Stiftsgüter  das  recht  hatten  und  ohne  einspruch  ausübten^  in  d^m  zu 
Flarchheim  gehörenden  walde  holz  zu  schlagen. 

1454  februar  15.  5 

1454  Ich  Heinricli  Lyndener,  Hennan  Sele,  Hans  Bummel,  Hein- 

fehr,  15.  ^^  Wylant  und  Hans  Margwart  bekennen  gemeynlichin  und 
unsir  iglicher  besundem  in  dissem  briffe  vor  alle  den,  vor  die 
disser  briflE  kommet,  sehen  adir  hören  leßen,  daz  wir  etzwilche 
gutere  undir  banden  gehabt,  gebuwet  und  gearbeit  han,  gelegen  10 
in  feltmarcken  und  felden  zcu  Heroldeshußen,  genant  daz  Korn- 
geldesgudt,  und  von  den  seibin  gutem  als  von  des  heiligen  cruczes 
imd  eyner  eptischen  des  fryhen  keyßerlichin  stiffts  zcu  Koif- 
fungen  gerechtickeit  gehabt  und  uns  der  gebruchet  han  in  der 
von  Fladicheym  gehegete  holcze  des  jars  mit  czwelff  ackern,  seslö 
obir  wynter  und  ses  obir  sommer,  die  dan  getheylet  waren  in 
die  obgenanten  Korngeldeshube,  der  wir  dan  uns  zcu  unsirmen 
teyle  gebruchet,  gefurdt,  geholet,  helffin  holen  und  gehauwin  han 
und  die  von  Fladicheym  uns  gutlichin  ane  intrag  geruwelichin 
han  laßin  volgin  und,  daz  so  war  ist,  gesehen,  gehört  und  ouch20 
gefurt  han,  sprechin  wir  ufiE  unsir  eyde,  die  wir  dan  unsim  rechtin 
herren  gethan  han,  und  ob  des  fortir  noit  wurde  hiruff  zcu  sagen 
und  zcu  beweren,  wullen  wir  behaldin  und  daz  beweren,  wie 
wir  von  frommen  luten  undirwijst  und  lernet  wurden.  Und  des 
in  warheit  und  merer  kuntschaff  han  wir  gemeynlichin  und  unsir  25 
iglicher  besundem  gebeden  den  vesten  Bertolden  von  Spira  zcu 
Bischoffesgottern,  daz  er  sin  ingesigel  vor  uns  uff  dissen  briff  hait 
gedrocht,  des  ich  Bertolt  itzgenant  umbe  bede  willen  der  obge- 
nanten Heinrichs,  Hermann,  Hans,  Heinrich  und  Hans  mich  ßo 
hirane  irkennen  und  vorsigelt  han.  Und  hirbie  sind  geweist  die  30 
ersamen  Locze  Boymbach,  Hermann  Kegel,  Heinrich  Eyterwint 
und  Curdt  Rydeknechtes  von  Koiffungen,  zcu  geczugen  hirbie 
gebeden  und  geheischen.  Datum  anno  Domini  millesimo  qua- 
dringentesimo  quinquagesimo  quarto,  in  crastino  sancti  Va- 
lentini.  35 

Orig.-pap.  in  M.  Unter  dem  texte  über  papier  auf  wachs  gedrucktes, 
rundes,  28  mm  grosses  siegel;  anscheinend  dreieckiger  schild,  siegelbild  nicht 
mehr  kenntlich;  nach  Siebmacher  neue  ausgäbe,  band  VI.  6.  taf.  103  führte 
das  im  16.  jahrh.  erloschene  Thüringische  geschlecht  der  von  Spira  einen  ring 
im  Wappen.  40 

Durch  ein  versehen,    das  ich   bei  der  Verschiedenheit   der   fundorte    des 


1454  apr.  16.  81 

originales  und  des  conceptes,  sowie  wegen  des  fehlenden  datums  des  letzteren 
zu  spät  bemerkte,  ist  das  dem  originale  nicht  ganz  gleichlautende  concept 
als  Urkunde  nr.  444  selbstständig  aufgeführt  worden,  anstatt  dasselbe  in  den 
bemerkungen  zur  vorliegenden  Originalurkunde  nur  zu  erwähnen. 

5487.  Papst  Nicolatis  V.  beauftragt  die  decane  zu  Paderborn,  Fritzlar 
und  Amoneburg,  die  auf  unrechtmässige  oder  nachlässige  weise  ab- 
handen gekommenen  guter  dem  stifte  Kaufungen  tcieder  zu  verschaffen. 

Rom  1454  april  16. 

Nicolaus  episcopus,  servus  servorum  Dei  dilectis  filiis  .  .  Pa-     1454 

10  derbumensis  et .  .  sancti  Petri  Fritzlariensis   ac   sancti   Johannis  ^^^'  ^^' 
Baptiste  Ameneburgensis  Maguntine  diocesis   ecclesiarum  decanis 
salutem   et  apostolicam  benedictionein.     Ad  audienüam  nostram 
pervenit,   quod  tarn  dilecte  in  Christo  fiHe  .  .  abbatissa  et  capitu- 
lum  secularis  et  coUegiate   ecclesie   sancte   crucis   in  Kouffungen 

15  Maguntine  diocesis,  quam  nonnuUe  singulares  persone,  que  in 
dicta  ecclesia  precesserunt  easdem,  agros,  terras,  vineas,  ortos, 
Tiridaria,  prata,  pascua,  Silvas,  nemora,  domos,  grangias,  molen- 
dina,  blada,  lacus,  stagna,  piscarias,  aqueductus,  possessiones,  jura, 
jurisdictiones  et  quedam  alia  bona  ad  abbatissalem  et  capitularem 

20ipsius  ecclesie,  mensas  communiter  spectantia  datis  super  hoc  lit- 
teris,  confectis  exinde  publicis  instrumentis,  interpositis  juramen- 
tis,  facüs  renuntiationibus  et  penis  adjectis  in  gravem  mensarum 
earundem  lesionem  nonnullis  clericis  et  laicis,  aliquibus  eorum 
ad  vitam,  quibusdam  vero  ad  non  modicum  tempus  et  aliis  per- 

25petuo  ad  firmam^)  vel  sub  annuo  censu  concesserunt,  quorum 
aliqui  dicuntur  super  hiis  confirmationum  litteras  in  forma 
communi  a  sede  apostolica  impetrasse.  Quia  vero  nostra  inter- 
est  super  hoc  de  oportuno  remedio  providere,  discretioni  vestre 
per   apostolica    scripta  mandamus,    quatinus    ea,    que    de    bonis 

80  mensarum  predictarum  per  concessiones  hujusmodi  aUenata  in- 
veneritis  iUicite  vel  distracta,  non  obstantibus  litteris,  instnmien- 
tis,  juramentis,  renuntiationibus,  penis  et  confirmationibus  supra- 
dictis,  ad  jus  et  proprietatem  mensarum  earundem  legitime  revo- 
care  curetis,    contradictores  per   censuram  ecclesiasticam  appeUa- 

35tione  postposita  compescendo.  Testes  autem,  qui  fuerint  nomi- 
nati,  si  se  gratia,  odio  vel  timore  subtraxerint,  censura  simili 
appeUatione  cessante  compellatis  veritati  testimonium  perhibere. 
Quodsi  non  omnes  hiis  exequendis  potueritis  interesse,  duo  aut 
unus  vestrum  ea  nichilominus   exequantur.     Datum  Rome   apud 

40sanctum  Petrum  anno  incamationis  dominice  millesimo  quadrin* 

6 


82  1455  mai  19. 

gentesimo   quinquagesimo    quarto,    sexto    deoimo    kalendas   maji, 
pontificatus  nostri  anno  octavo. 

[Auf  dem  umgelegten  unteren  rafule :]  G.  de  Callio. 

Orig.-perg.  in  K.    Das  siegel  ist  mit  einem  stück  pergament  des  unteren 
randes  ausgerissen.    Auf  der  rückseite   von   band  15.  jahrh. :    ,Ea  que  in  bonis  5 
abbatisse   in   Kouffungen*,    das   übrige    fehlt.     Vorstehendes   steht   auf  unterer 
Schrift,    die  noch    durchschimmert,    an  anderer  stelle  von  band  15.  jahrh.:    ,Pe. 
Thom.  Langa*. 

1)  firma,^  =  pacht,  pachtgut;  französisch:  ,ferme^ 

488.     Aehtissin  Elisabeth  von  Waldeck  zu  Kaufungen  fordert  von  der  lo 
gemeinde  Flarchheim  die  wiederaufnähme  der  früheren  holzlieferungen 
an   des  stifies  Vorwerke  zu  Ober-Heroldshausen,  sowie  entschädigung 
für  die  zeit  der  unt-er lassung,  und  ernennt  Hans  von  dem  Berge  in 
erster  und  Kurt  Treusch  in  zweiter  instanz  zu  Schiedsmännern. 

1455  mai  19.  15 

1455  Dis  sint  unsir  Elizabeth  von  Waldecken   von  Gots  gnaden 

mat  19.  eptisclie  des  fryhen  keißelichs  stifts  des  heiligen  cruczes  zcu  Koif- 

fungen  schulde  und  zcusprache,   die  wir  hän  und   thun  von  un- 

sirs  stifEts  und  heiligen  cruczes  wegen  zcu  den  mennem  gemeyn- 

hchin  des  dorffs  zcu  Fladicheym.  20 

Item  wir  schuldin  sie  und  sprechin  en  zcu  umbe  12  acker 
holczes,  seß  acker  obir  summer  und  6  acker  obir  winter,  die  sie 
uns  wißen,  messen  und  volgin  soUin  laßin  uß  deme  gehegente 
holcze  vor  dem  Heyniche  bie  Fladicheyme.  Die  seibin  czwelff 
acker  dan  gehören  in  unsir  czwey  eygene  fryhe  forwercke  zcu  25 
Obern  Heroldeshußen,  die  dar  in  sich  haldin  24  huffen  landes 
ane  geverde  und  genant  sint  daz  Korngeldesgut  und  nü  bie  en- 
tzeln  hüben  umbe  czynß  sint  vorthan,  weUche  czwelff  acker  hol- 
czes sie  dan  etzwilche  jare  dem  heiligen  crucze,  uns,  unsirme 
stiffte,  uns  und  unsim  landtseddeln  uff  den  seibin  hubin  vorhaldin  30 
und  nicht  volgin  laßin  und  gemessen  h&n.  Hirumbe  heischen 
wir  von  en,  deme  heiligen  crucze,  uns  und  unsirme  stiffte  zcu 
den  vorgenanten  hubin  soliche  12  acker  holczes  nü  fortir  jerlichs 
volgin  laßin  und  daz  darmitde  zcu  haltin,  als  dan  in  vorgeczijten 
gehaltin  ist,  unde  dem  heiligen  crucze,  uns  unde  unsirme  stifftSö 
umbe  den  vorseß,  hinder,  kost  und  schadin  thün,  alße  veil  uns 
darumbe  bilche  eygen  sal,  solichin  vorseß,  hinder,  kost  und  scha- 
din wir  anegeverUchen  achten  und  setzen  an  czwey  hundert 
guldin  mynner  adir  mer  ane  geverde,  und  stellin  disse^)  unsir 
schulde  noch   der  obgenanten  von  Fladicheym  antworte  an  den  40 


nach  1455  mai  19.  —  vor  1466.  83 

vesten  Hanße  von  dem  Berghe  als  an  unsim  gekom  scheydest- 
man,  uns  mit  rechte  zcu  scheyden.  Und  ab  der  obgenant  Hanß 
mit  der  von  Fladicheyme  gekoren  scheydestman  nicht  eyns,  sun- 
dem  ozweyspeldige  rechte  sprechin  wurden,  darzcu  gebin  wir 
5  den  vesten  Curden  Treuschen  den  eitern  als  eyn  obirman.  Mit 
wilcheme  dem  besten  gesprochen  rechte  der  zcufiUet  adir  eyn 
bessers  wißete,  darbie  sal  daz  blyben.  Gebin  am  mantage  noch 
dem  sonkage  Cantate,  anno  Domini  m.  ccccl.  qu»nto. 

Pap.-oonck  in  K.,   von  anderer  hand   (wohl  Hans   vom  Berge)   comgirt, 

10  Links  unten  viereckiges  aiäck  herausgeschnitten.    Auf  der   rückseite  von   hand 

15.  jahrh. :  ^Schulde  und  ansproche  myner  gnedigen  frauwen^  sowie  von  anderer 

hand  15.  jahrh.:  ,Keceß  zu  Eschewe.    Recesß  zu  Crutzeborg.    Item  recongnicio^ 

Siehe  auch  bemerk,  zu  urk.  nr.  489. 

1)  von  hier  an  hand  des  correctors. 

15  489.  Die  erstinstanzlichen  Schiedsrichter  in  dem  reehtsstreite  der  ab- 
tissin  zu  Kaufungen  mit  der  gemeinde  Flarchheim  wegen  kolznutzung 
geben  der  äbtissin  auf,  die  in  Urkunde  von  1455  mai  19  (nr.  488) 

enthaltene  klage  zu  beweisen, 
[nach  1455  mai  19,] 

20  Brenget  myn  frauwe  von  Koiffungen  zcu,   als  recht  ist,  als     [nach 

ir  schulde  innehildet,  des  sal  myn  frauwe  buche  und  durch  recht     ^^^f^  i 

'  *^  mal  19.] 

genyßen.  Und  als  daz  gesehen  ist,  so  suln  ir  die  von  Fladicheym 
keren  kost,  hinder  und  schaden,  den  sie  deshalbin  geledden  hette 
und  den  schaden  ouch  biebrechte,  als  recht  were.  Und  zcu  so- 
25  lieber  zcubrengunge  lege  ich  er  dry  tage  und  seß  wochin,  alß 
dan  gewontlich  ist.  Brechte  myn  frauwe  abir  des  so  nicht  zcu, 
benement*)  dan  sich  dan  die  von  Fladicheym,  als  recht  were, 
als  ir  antworte  dan  inhildet,  dar  sulde  sie  myn  frauwe  bie  laßen, 
alßo  lange  biß  sie  mit  rechte  daruß  bracht  worden. 

90  Cop.-pap.  des  15.  jahrh.  in  K.,  auf  die   rückseite   der   urk.  nr.  488    von 

hand  des  correctors  der  letzteren  geschrieben.     Undatirt,  doch  späteren  datums, 
als  die  vorhergehende  Urkunde. 

1)  vorl.  jbenemet^ 

490.     Die  äbtissin  zu  Kaufungen  beauftragt  ihre  vasallen  Wolf  von 

85  Wolfershausen    und  Hermann  Megsenbug,  Kraft  vmi   Felsberg,  der 

ansprüche  auf  Stiftsgüter  im  gewichte  Reichenbach  erhob,  dahin  zu  bc" 

scheiden,  dass  sie  dessen  anspräche  nicht  anerkenne  und  sich  eventuell 

weitere  schritte  vorbehalte, 
[vor  1456.] 

40  Ako  als  Crafft  von  Felsberg  in  sinen   schrifften   uns   unde    ^4^1 


Ö4  vor  1456, 

unser  stifft  zu  redden  seczit  von  siner  unde  der  andirn  von  Fels- 
perg  wegin  unde  besynnunge  von  uns  biddet,  die  sich  in  rechte 
gebore  nae  lehenrechte,  unde  darinne  beruret,  wie  vorzijden  et- 
wilche  gebure  in  dem  gerichte  zu  Richenbach  etwilche  guter  von 
sinen  eidern  gehat  haben  unde  nach  haben  sollen,  die  solche  5 
guter  hinder  den  von  Felsberg  von  uns  unde  deme  heiigen  cruce 
enphangen  haben,  unde  ist  sin  meynunge,  wie  wir  en  darane 
ungutlich  thun  unde  Ungnade  bewijsen  unde  wie  sije  hoffen,  das 
wir  sije  in  besiczunge  solcher  guter  nicht  hindern  ader  bedrangen 
sollen  ader  ymande  darzu  hanthaben,  also  danne  solche  sine  mey- 10 
nunge  myt  meer  werten  inheldit,  die  er  nae  lute  der  selben  stellit 
zu  erkende  nae  buchen  Sachen,  antwerten  wir  vor  uns  unde  unser 
stifft,  das  uns  nicht  wissentlich  ist  ader  gedencket,  das  der  ege- 
nante  Crafft,  sine  frunde  ader  eldirn  ye  solche  besiczunge  haben 
gehat  von  sotannen  gutem,  sundem  wir  solche  guter  haben  ge- 15 
funden  leddig,  lois  unde  frye  unde  ouch  die  selben  lange  zijt, 
jar  unde  tag,  ouch  meer  dan  vierczig  jar  bie  liebe  ouch  unde 
leben  des  egenanten  Crafftes  vater  innegehat  haben  unde  nach 
innehaben  unde  besiezen  ruwelich  unde  eygentlich  an  allirley 
rechte  anspräche,  erbidunge  dinstes,  gelobeczes,  eide:  nae  wijse,  20 
gewonheit  unde  rechte  lehinrecht^.  Unde  abe  es  sich  erfunde, 
also  wir  dach  nicht  zugeben  ader  bekennen,  dfus  sije  etwilche 
ader  keynerley  besiczunge  in  solchen  gutem  hetten  vorzijden 
gehat,  stellin  wir  vor  uns  unde  unser  stifft  alsodanne,  das  solche 
besiczunge  unde  recht  hette  sich  in  rechte  vorjeret :  „ Wante  wer  25 
danae  folget  in  lehinrechtes  dinste,  der  sael  in  eyner  gewissen 
czijd,  benumet  in  dem  rechten,  sinen  herren  irkennen  unde  eme 
getruwekeit  sweren  unde  globen.  So  ist  der  herre  deme  manne 
alsodann  schuldig  von  solches  lehins  wegin  unde  globeczes  en  zu 
nemende  in  sinen  man  unde  menczschen.  Unde  abe  en  dan  der  80 
herre  vorworffe,  so  wirt  in  rechte  das  lehinrecht  geneyget  vor 
solchen,  der  sich  also  erbiidet",  also  man  findet  in  constdtutianibus 
"Fridericiimperialibus  in  c[apitulo]  „Si  clientul^'s".  Unde  bekennen 
hirumme  den  egenanten  von  Felsperg  an  solchen  unsem  gutern 
nicht  unde  meynen,  sije  sollen  uns  unde  unser  stifft  an  solchen  35 
unsern  gutern,  also  sije  bilche  thun,  unbehindert,  unbedranget 
unde  ungekrod^)  laissen  unde  unser  herbrachte  lobeliche,  ruwe- 
liche  eygene  gewere,  besiczunge  unde  nchtige  herschaff  nicht  ver- 
brechen, sundem  die  schüren,  schuczen  unde  schirmen,  also  eyn 
man  sinen  herren.  Unde  stellen  das  an  uch  Wolff  von  Wolffers-  40 
husen  unde  Herman  Meysenbug  unsers  unde  unsers  stifftes  man 


1456  Jan.  17.  85 

unde  pares  curie,  uns  myt  den  egenanten  von  Felsperg  nae  lüde 
irer  meynunge  unde  unsir  besynnunge  anstad  eyner  antwerte 
gegeben  in  eyme  buchen  zu  verscheiden,  zu  3)  behaldende  doch 
solche   macht,    abe   der    egenante  Crafft  ader   sine  frunde  ichtes 

5  künden  ader  mochten  zubrengen  antreffende  er  besiczunge,  also 
sije  vorluden,  ader  ouch  ander  sache,  daruff  uns  unde  unsirme 
stiffte  noid  were  zu  antwerten,  also  wir  dach  nicht  meynen,  das 
akodann  nicht  beslossen  werde  der  weg  zu  vorder  unde  breider 
antwert^j.     Unde   geben   des   disse  unser   antwerte  in   der  wijse 

10  eyner  besynnunge  vor  uns  unde  unser  stifft  under  unsir  eptie 
Inges,  hir  zu  rugke  gedrucht.     Datum 

Pap.-conc.   in  K.,  wasserfleckig.     Undatirt.    Da  Wolf  von  Wolfershausen 
im  jähre  1456  starb  (er  war  laut  gütiger  mittheilung  des  herm  freiherm  Bu- 
dolf  von  Buttlar  zu  Elberberg  der  letzte  seines   geschlechtes),    so  ist  hierdurch 
15  die  späteste  grenze  des  datums  gegeben. 

1)  unbelästigt,   von  kroten,    kruden.        2)  von  hier  an  bis  zum  Schlüsse 
steht  der  text  in  umgekehrter  richtung  auf  der  anderen  seite. 

491.     Konrad  Treusch  fordert  als  oberstet*  Schiedsmann  in  detn  streite 

zwischen  der  äbtissin   zu  Kaufungen  und  der  gemeinde  Flarchheim 

20erstere  auf,   zuvor  ihre  anspräche   auf  die  streitige  hohlieferung  zu 

beweisen. 
1456  Januar  17. 

Nach  schulde  myner  gnedigen  fraftwen  von  Kouffungen  unde     1456 
antwort  der  menner  gemeynlich  von  Fladicheym  unde  nach  dem  ^^*^'  ^^' 

25  rechtsprftchen  Hans  vom  Berge  uff  myner  frauwen  von  Kouf- 
fungen sythen  unde  Heynrichez  von  Hiisen  uff  der  von  Fla- 
dicheym sjiihen  darober  spreche  ich  Conrad  Troysche  als  eyn 
gekom  obirman  vor  recht,  als  ich  mich  dez  an  wyesen  luthen 
vorsichtiglich  erfam  habe  unde   selbest   besßers    nicht    enweyß : 

30Brenget  myne  frauwe  egenant  zcft,  alz  recht  ist,  mit  lebender 
adir  legender  kuntschafft  adir  orkonde,  daz  soUich  geholcze,  alz 
daz  er  schult  ußwyset,  ör  ist  unde  in  ör  forwerg  gehöret,  dez 
sal  sye  billiche  genisße.  Kan  sye  dez  aber  nicht  zcübrenge,  alz 
recht  ist,   entledigen  sich   dan   dij  von  Fladichejmi   gemeynlich, 

35  als  recht  ist,  daz  myne  frauwe  von  Kouffungen  an  sollichem  ge- 
holcze keyne  gerechtikeit  habe  unde  nicht  yn  6r  forwerg  gehöre 
unde  daz  en  daz  unbewust  sye  unde  nye  erfam  haben,  ßo  sollen 
sye  sollicher  schulde  myner  frauwen  vorgenant  ledig  unde  loiß 
syn  von  rechtes  wegen. 


86  1467  oct.  25. 

Alz  dan  myne  frauwe  von  Kouffungen  fordert  umbe  scha- 
den, mit  namen  zweyhundert  gülden  adir  me,  daniff  spreche  ich 
Curd  obgenant  vor  recht:  Erwynnet  sye  öre  sache  mit  rechte, 
alz  vorgesprochin  ist,  waz  sye  dan  k&ntlichez  und  mogelichez 
schaden  zcübrenget,  alz  recht  ist,  sollichen  schaden  synt  ör  dij  5 
van  Fladicheym  in  rechte  phlichtig  zcu  keren  unde  von  rechtes 
wegen.  Unde  gebe  dez  dissen  sprftch  vorsigelt  mit  myw  eygen 
inges.  Datum  anno  Domini  m^.  cccc®.  Ivi^.,  ipso  die  sancti  An- 
thonii. 

Orig.-pap.  in  K.    Unter   dem   texte   über   wachs   auf   papier   gedrucktes  10 
rundes,  25  mm  grosses,  braunes  siegel,  im  unten  abgerundeten  Schilde  die  Butt- 
larsche  butte,  Umschrift:  CüKD  [VON  B]UTLER.    Auf  der  rückseite  von  band 
15.  Jahrb.:  ,Usprach  üff  dy  von  Fladicheym*. 

492.     Margarethe,   dechanUn  zu   Gandersheim,  Loricha,   küsterin  zu 
Kaufungen,  und  beider  Schwester  Agnes,  gräfinnen  von   Weilnau,  ä^-16 
stätigen  ihren  früheren  verzieht  auf  das  schloss  Birstein  zu  gunsten 
ihres  vetters  Hans  von  Waüenstein  (s,  urk,  nr,  420), 

1457  october  25. 

1457  Wir  Margaretha  dechynnen  zcu  Ganderßheym,  Loricha  koste- 

oct.  25,  j.yj^ej^  ^eß  stifftes  Kouffunghin  und  Agnes  ir  swester,  graffynnen,  20 
geboren  von  Wylnauwe,  bekennen  uffenüich  in  disseme  uffen 
briffe  vor  imß  und  vor  alle  unser  erbin:  Nochdeme  sich  der 
veste  Hanß  von  Waldensteyn  unser  lieber,  getruwer  vetter  noch 
abghange  unserß  lieben  vatirß  seligen  unser  underfangen,  syne 
syppeschafft  ane  ims  getruwelich  bewiset,  vorgewest,  behulffin,  26 
geraden  imd  bystant  in  unsem  noden  merglich  gethon  haid  imd 
deßglichen  her  noch  tegelich  myt  syner  hulffe,  getruwen  rade 
sich  kgen  ims  ernstlich  bewyset  und  vor  bewiset  hait,  deß  wir 
yme  biUich  dangk  saghin  und  kgen  ym  gedencken  zcu  vordynen 
schuldig  sin.  Und  wir  haben  darumb  dem  selben  Hansen  im- 30 
serme  vettern  und  synen  erbin  myt  sere  wolbedochtem  müde, 
myt  gudeme  vorrade  in  der  allerrechtesten,  reddelichesten,  besten 
wyse  und  forme,  so  wir  aller  reddehchest  und  rechtest  moghen 
adder  können,  und  umme  sunderlicher  zcuneygunge  wyllen  von 
rechtir  gesippe  vor  langen  jaren  gegebin,  noch  gehalde  eynesSö 
besundem  rechten  instrumentiß,  und  nu  aber  mechtlich  geben  in 
erkunde  disßes  briffes  in  rechtir,  reddelichir,  geborlichir  forme, 
myt  aller  rechtin  macht  und  craftt,  geistliches  und  wertliches 
gerichtes  an  alle  underscheit,  alle  unsir  gerechtekeit  und  ane- 
geboren  vetterlich  erbeteyl  und   anewartunge   zcu    deme  sclo8ße40 


1467  oct.  26.  87 

Byersteyn  myt  dem  gerichte,  dorffen  und  alle  synem  zcugehorunge 
zcumoel  nichtes  ußgescheiden,  alse  daß  der  obgemelte  nnsir  lieber 
vader  selige  ynnegehabet,  besessen  und  uns  dormydde  beerbet 
hait  und  her  noch  syner  gelegenheit  uns  nicht  vele  meher  noch 
5syme  tode  gelossen  hait,  dan  sulch  scloß  myt  syner  zcubeho- 
runge,  daß  dan  Fuldeß  erbe  imd  gudt  ist^),  dormydde  her  uns 
vorsorghet  und  bewiset  muchte  hain,  und  wir  ye  getruwen,  wir 
onbilche  vorschalden  noch  vorstosßen  sin  sullen,  sulch  imser 
erbeteyl   an  deme   genanten  scloiß,    adder  waß  ims  noch  erblich 

lOdorvon  erf allen  magk,  wir  dem  genanten  Hansen  unserme  vet- 
tern, wie  obgeschreben,  gegeben  hain  und  geben  und  vortzihen 
doruff  lutirlich  und  zcumoel  vor  unß,  unsir  erben  und  vor  alle 
man,  alles  rechten  dorane  erbUch  und  eweclich  nummer  keyne 
vorderunghe  adder  anespruch  meher  domoch  zcu  thune,  geistlich 

15  adder  wertlich,  in  keyne  wiße,  sundem  alle  geverde.  Und  her 
mag  dormydde  thun  und  lossen  allen  synen  notz  und  wyllen, 
alse  anders  myt  syme  eygen  gude  ane  unser  und  unser  erbin 
und  allemsmnes  von  unsern  wegen  were  und  widdersage,  und 
hirynnen  ußgescheiden    alle   geverde  und   alle   underscheit.     Diß 

20  nu  alles  zcu  erkunde  und  bekentniß  hain  wir  semptlich  gebeden 
die  erwerdighin,  eddelgeborene  frauwen  frauwen  Elisabet  graffyn- 
nen  von  Waldecke  und  abbatissen  des  werdighin  stifftes  Kouf- 
funghin,  unser  gnedighen  Heben  frauwen,  daß  sie  ir  gnade  inge- 
sigel  vor  uns  und  unsir   erbin  an  dissen  briff  thue  hencken,  deß 

25  wir  Elisabet  ytzuntgenant  umme  ir  bede  willen  bekennen.  Und 
zcu  merer  sichirheit  hain  wir  gebeden  dy  vesten  Wemher  von 
Eiben,  Zvarg^)  von  Holtzheim,  Ebirde  Haken,  Ludewige  Hasen, 
daß  ir  ixlichir  sin  ingesigel  by  der  obgenanten  imsir  gnedighin, 
lieben   frauwen  ingesigel   ouch  thun   hencken    ane   dissen   briff. 

30  Deß  wir  obgenanten  Wemher,  Zvarg,  Ebirt  und  Ludewig  umme 
ir  bede  willen  bekennen  zcu  kuntschafft  hiruber,  ims  und  unsern 
erbin  onscheddelich.  Datum  anno  Domini  millesimo  quadringen- 
tesimo  quinquagesüno  septimo,  feria  tercia  ante  festum  sanctorum 
Symonis  et  Jude  apostolorum. 

36  Orig.-perg.  im   fürstlich  Isenburgschen   archive   zu  Birstein.    Von  den  5 

nmden,  braunen  siegeln  ist  1)  privatsiegel  der  äbtissin  Elisabeth  von  Waldeck, 
37  mm,  im  dreipass  unten  abgerundeter  schild  mit  dem  Waldeckschen  achtspitzigen 
Sterne,  Umschrift:  S.  ELISABETE  DE  WALDECKE  (vgl.  siegel  der  urk.  nr. 
501);   2)  26  mm,   im   siegelfelde   dreieckiger   schild   mit   baumast,   auf   dessen 

40  spitzen  lilien,  Umschrift :  S.  WERNH[ERI  DE  ELBENE] ;  3)  26  mm,  dreieckiger 
schild  im  siegelfelde  mit  linker  balkenflanke  (die  Zeichnung  zu  diesem  ausdrucke 
fl.  Gritzner  Herald,  terminologie  in  Siebmacher  Wappenbuch,  einl.  band,  abth.  B, 


88  1467  nov.  12. 

taf .  2,  nr.  82,  wo  jedoch  rechte  balkenflanke),  Umschrift :  ADAMVS  PVMILVS 
DE  HOLTZUKiTM;  4)  24  mm,  dreieckiger  schild  im  siegelfelde  mit  2  gekreuzten 

hacken,  Umschrift :  S.  EBEBHARDI ;  5)  25  mm,  dreieckiger  schild  im 

siegelfelde  mit  laufendem  hasen,  Umschrift :  S.  LVDBWIOI  HAESE.  Auf  der 
rückseite  von  hand  mitte  18.  jahrh.:  ,Ce88ionBbrieff,  wodurch  Margareta  und  5 
Loricha  von  Wilnau  ihr  erbrecht  auf  das  schloß  und  gericht  Birstein  nochmals 
an  ihren  yetter  Johann  von  Waidenstein  übertragen,  anno  1457\  Vorstehendes 
regest  ist  auf  ein  älteres  verwischtes  regest  geschrieben.  Eine  vielfach  in  der 
Schreibweise  abweichende  copie  dieser  Urkunde  aus  dem  jähre  1464  befindet  sich 
im  ,rothen  buche*  zu  Birstein,  fol.  129 — 129^  Auszugsw^eiser,  stark  gekürzter  10 
druck  bei  Wenck  1,  urkb.  nr.  19. 

1)  graf  Reinhard  vonWeilnau,  bruder  der  8  genannten  grafinnen,  abt  zu 
Fulda,  belehnt  Hans  von  Waidenstein  gleich  darauf,  am  28.  october  1457,  mit 
dem  cedirten  antheile  am  schlösse  Birstein  (orig.  im  archive  daselbst),  aber 
schon  1458  febr.  5  verzichtet  Hans  auf  alle  ansprüche  und  rechte  am  schlösse  15 
zu  gunsten  des  grafen  Diether  von  Isenburg  (copie  im  ,rothen  buche*  zu  Bir- 
stein fol.  129* — 180).  2)  im  orig.  ist  zwar  der  erste  buchstabe  undeutlich, 
allein  aus  dem  ,pumilus*  der  siegelumschrift  8)  (s.  oben)  geht  hervor,  dass 
,Zuarg*  (zwerg)  zu  lesen  ist. 

493.  Johannes  Kirchhain,  decan  der  sanct  Peterskirche  zu  Fritzlar,20 
beauftragt  die  plebane,  viceplebane  und  kirchefirectoren  zu  Creuzburg, 
die  priorin  und  den  convent  daselbst  mit  der  Suspension  zu  bedtvhen, 
wenn  sie  nicht  binnen  8  tagen  dem  stifle  Kaufungen  bezüglich  der 
rückständigen  Zinsen  genüge  leisten  oder  dem  gerichte  zu  Fritzlar  nicht 
beweisen,  dass  sie  zu  der  angesprochenen  leistung  nicht  verpflichtet  seien.  25 

1457  novembei'  12, 

1457  Johannes  Kirchayn   decanus    ecclesie   sancti  Petii  Fridsla- 

nov,  12,  riensis,  judex  et  conservator  jurium,    privüegiorum,  bonorum  et 
rerum  venerabüium  et  g[e]nerosarum   dominarum   abbatisse  to- 
ciusque   capituli  ecclesie   regalis    sancte    crucis   in  Koiffungen  adO 
sancta  sede  apostolica  specialiter  deputatus  honestis  viris  dominis 
plebanis,    viceplebanis    et   divinorum   rectoribus   in  Cruczeborgk 
ceterisque    [requisitis]  ^)    salutem   in  Domino.     Vobis    mandamus, 
quatinus  religioso«  dominam  priorissam  totumque  conventum  ibi- 
dem diligenter  et  peremptorie  moneatis,   quas  et  nos  tenore  pre-35 
B&ntium  sie  monemus,   ut  infra  octo  dies  vestram  monicionem  in- 
mediate  sequentes  satisfaciant  ^)  prefatis  venerabilibus  ac  generosis 
domine  abbatisse  et  capitularibus  ecclesie  sancte  crucis  de  censi- 
bus  retardatis  vel  saltim  ipsa  diei  octava,   si  juridica  fuerit.     Sin 
autem  extunc  proxima  die  juridica  coram  nobis  Fridslarie  in  curia  40 
nostre  habitacionis  vel  alibi,    ubi  in  judicio    pro   tribunali   sede- 
bimus;  allegatur^  causas,  si  quas  rationabiles  habeant,  per  se  vel 


1458  Jan.  13.  89 

procuratorem  earundem  legitimum,  quare  ad  premissa  non  tene- 
antur,  alioquin  lapso  termino,  si  non  paruerint  nostris  mandatis 
hujusmodi,  nos  ipsas  exnunc  prout  extunc  et  extunc  prout  ex- 
nunc  a  divinis  in  hiis  sospendimus  scriptis  mandan^^  vobis,  qua- 
5  tinns  ipso«  extunc  publice  nuncietis  ut  sie  suspensas.  B^ddite  lit- 
teras  sigiüataa ").  Datum  anno  Domini  m®.  cccc^.  1,  septimo,  die 
xii.  mensis  novembris  nostro  sub  sigUlo.  Diem  vero  execucionis 
vestre,  et  quidquid  feceritis  in  premissis,  nobis  rescriben<^a  co- 
piamque  jurisdictioni8  nostre  hesitan/es  erimus  salvo  jure  *)  datun. 
10  Jo[hannes]  Hubenstricker  notarius. 

Orig.-pap.  in  K.    Das  auf  der  rückseite  aufgedrückt  gewesene  siegel  ist 
abgefallen.    Daselbst  befinden  sich  folgende   eintragungen :    ^Exsecucio  facta  est 
per  me  Johannem  Ysenhod  capellanum   ibidem,    quod  protestor  propria  manu'; 
etwas  mehr  rechts  von  derselben   hand:    .Dominica  Estomihi';    an  einer  andern    ^{^^^ 
15  stelle  steht  noch :  ^lebanum  in  Elsongen  . .  .  ^)  Heynicke  von  Elen'.  '' 

1)  ^requisitis'  fehlt  im  orig.,  ergänzt  aus  nr.  494.  2)  orig.  ^satisfa- 
dent*.  3)  im  orig.  in  einem  zuge  geschriebenes  ,R<il^*  C^-  I*  s*)*  4)  orig. 
,juri'.        5)  hier  folgt  unverständliches  ,ctß'. 

494.    Decan  Johannes  Kirchhain  zu  Fritzlar  befiehlt  den  plebatien  etc, 

20  zu  Creuzburg  und  Herleshatisen,  Konrad  Treusch  als  erwählten  obm'- 

Schiedsmann  in  den  Streitigkeiten  zwischen  der  äbtissin  zu  Kaufungen 

und  der  gemeinde  Flarchheim  zu  dem  erlasse  des  schiedsrichterlichen 

entscheides  bei  strafe  anzuhalten. 
1458  Januar  13. 

2b  Johannes  Kirchayn   decanus    ecclesie   sancti  Petri  Fridsla-      j4o8 

riensis,  judex  et  conservator  pro  libertate  ac  jurium  conservacione  •^'***-  ^^' 
venerabilium  et  g[e]nerosarum  dominarum   abbatisse,   custricis  et 
tocius  capituli  ecclesie  regalis  sancte  crucis  in  Koiffungen  a  sancta 
sede  apostolica  specialiter   deputatus  honorabilibus   viris   dominis 

aoplebanis,  viceplebanis  et  divinorum  rectoribus  in  Crüczeburg  et 
Herlshusen  ceterisque  pro  presen^tMm  execucione  requisitis  et 
mandatis  apostolicis  oheäientibus  salutem  in  Domino.  Accepta 
nobis  non  sine  gravi  causa  querela  pro  parte  earundem  domina- 
rum,  quod  ipsa  domina  pro  se  et  dicto  capitulo   quoddam  inter 

35  se  et  villani  de  universitate  ville  Pladichen  necnon  nobiliste  et 
ceteri  majores  ejusdem  ville  inierunt  arbitrium  et  in  validum  vi- 
rum  Conradum  Troysschen  ^)  armigerum  ad  pronunciandwm  et 
laudandi^m  atque  sententiandt^m  super  posicione  et  reversione  ac 
juribus  sive  munimentis  in  dicto  negocio  ipsi  oblatis  et  in  scriptis 

40exhibitis  compromiserunt  justiciam  ministrando  etc.     Ipseque  su- 


90  1459  flept.  29. 

perarbiter  minime  pronunoiavit,  unde  ipsum  per  nos  compelli 
ad  pronunciandum  ^)  ac  aliter  de  oportuno  remedio  provideri  po- 
stulavit.  Nos  igitur  peticionf  tÄmquam  just«  et  conson^  raoiont 
fuimus  inclinati  vobis  eapropter  mandan^e^,  quatinus  ipsum  Con- 
radum  superarbitrum  accedatis,  quo  propterea  fuerit  s^ccedendum,  B 
et  ipsimi  requiratis  et  moneatis,  quem  et  nos  monemus  et  requi- 
rimus,  ut  infra  quindecün  dierum  spacium  post  bujusmodi  requisi- 
cionem  et  insinuacionem  ipsi  factam  laudet  et  pronunciet  senten- 
ciam')  et  justiciam  ministret  sub  excommunicacionis  pena  et 
centum  florenorum  mulcta.  Sin  autern,  extuno  ipsum  hujusmodilO 
penas  et  mulctas  volumus  incurrere  ipso  facto  et,  si  hujusmodi 
pronunciacionem  recusaverit,  extuno  omnia  et  singula  acta  et  mu- 
nimenta  in  hujusmodi  negocio  coram  eo  oblata  et  exhibita  nobis 
ac  ad  nos  remittet,  cum  effectu  per  nos  in  hujusmodi  negocio 
processwrwm,  sub  eisdem  penis,  censuris  et  mulctis.  B£ddite  litteras  15 
mgülaias.  Datum  anno  Domini  m^.  cccc.  Iviii.,  die  xiii  mensis  ja- 
nuarii,  nostro  sub  sigiUo  presen^iÄt^  appensso.  Diem  vero  execu- 
cionis  nobis  legitime  rescriben^e«. 

Jopiannes]  Hub[enstricker]  notarius. 

Orig.-pap.  in  K.,  löcherig.    Das  auf  der  riickseite  aufgedrückte  spitzovale,  20 
50/31  mm  grosse,   braune  Siegel  ist  abgefallen.     Darunter  von    band  15.  jahrh. : 
,Execucio  hujus  mandati  facta  est  per  me  Jobannem  Hobeber  plebanum  in  Her- 
leßbusen  dominica  Oculi*))  quod  protestor  manu  propria*. 

1)  bier  folgt  wieder  gestricbenes  ,ad  p*.        2)  hier   folgt   weder   gestri- 
chenes jpostulavit*.        3)  durch  loch  imdeutlicb.         4)  ,Oculi*  über  gestricbenes  25 
,E8to  michi'  geschrieben. 

495.     Prior  bruder  Ditinar  und  der  Canneliierconvent  zu  Spangen- 
berg  quittiren  dem  stifte  Kaufungen  den  empfang  der  ihnen  jährlich 

schuldigen  5  gtdden. 

1459  September  29.  80 

1459  Wir  brudir  Ditmar  prior  und  anders  der  gemeyne  convent 

sept  29,  ^^2  oloisters  zu  Spangenberg  ordens  unser  liber  frauwen  von 
dem  berge  CarmeH  bekennen,  daz  wir  entphangen  hain  von  den 
ersamen  und  geystiichen  frauwen  der  eptisßen  und  anders  dez 
gemeynen  cloist[er]s  und  stiffes  wegen  von  Kouffungen')  vunff85 
gülden  geildes,  dy  sy  unß  schuldig  syn  zu  geben  alle  jair  uff 
sant  Michaelz  dag  nach  inhaldunge  unser  briffe.  Hirumbe  ßo 
sagin  wir  prior  und  andir  brudir  dez  vorgescrebin  conventz  dy 
obgenanten  aptischen  und  dy  andim  gemeynen  juncfrauwen  dez 
vorgescrebin  cloisters  und  stiffes  alzo  uff  dysße  czit  und  vor  allen  40 


1459  oct.  31,  91 

vorgan[gen]  cziden  der  egenanten  gülden  myt  dysser  quitanozien 
quiyt,  ledig  und  loiß  an  geverde.  Dez  zä  sicherer  wareit  und 
bekentnisse  habin  wir  prior  unser  prioramptz  ingesigü  gedrucht 
unden  uff  spacium  disses  briffes.  Datum  anno  Domini  m^.  cccc^. 
5lix®.,  ipso  die  Michaelis  archangeli. 

Orig.-pap.  in  K.  Das  unter  dem  texte  über  wachs  auf  papier  aufge- 
druckte Siegel  ist  durch  plattdrücken  unkenntlich  geworden  (beschr.  s.  urk.  nr. 
498).  Auf  der  rückseite  von  hand  16.  jahrh. :  ,Clo8ter  Spangenberg  über  5  gül- 
den'; an  anderer  stelle:  ^Quittung^ 

10  1)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  jVon*. 

496.     Aebtissin  Elisabeth  von  Waldeck  zu  Kaufungen  veräussert  ihrem 

caplan  Johann  Lampracht  6  viertel  frucht  jährlicher  rente  aus  des 

Stiftes  gutem  und  zehnten  zu  VoUmarshausen  auf  wiederkauf 

1459  october  31. 

15  Wir   Elisabeth   von   Waldeckin    des    fryghen   keyserlichen     ^^^ 

stiffts  des  heiligen  cruczis  zcu  Koiffungen  von  Gots  gnatin  ep- 
tissen  bekennen  vor  uns,  unsir  nochkonunen  und  stifft  uffinüichen 
in  dissem  briffe,  daz  wir  midt  gutem  willen,  wißen  und  folbort 
der   eddiln  und   wolgebom  Sopphyen   von  Wertheym   probistin, 

20Ermengarden  von  Eppirmundt  kostel-in  und  capitlsjungfrauwen 
gemeynlichen  des  seibin  unsirs  stiffts  dem  erbarn  hern  Johann 
Lampracht  prijster,  unsirm  capelan,  und  alle  sinen  rechtin  erbin 
rechtlichen  und  reddelichen  eyns  stetdin  erblichen  koiffs  verkoifft 
hain  und  in  crafft  disses  briffs  vorkoiffen  sehes  vijrteil  gutir  hartir 

25  angenemer  fruchte,  halb  kom  und  halb  habirn,  Cassü  maßes  vor 
sehes  und  drißig  gute  gneme  volwichtige  Einsehe  gülden,  die 
der  genante  her  Johann  vor  uns  in  unsirm  und  unsirs  stiffts 
merckhchen  nocz  in  unsim  kryghen,  dye  wir  zcu  Rome  uff  dye 
capellin  sanct  Julianen  gehabt  hain,  gutlichen  ußgegebin  und  zcu 

SOdancke  vor  uns  beczalit  hait,  des  wir  dan  yn  und  sine  erbin 
saghen  qwijdt,  ledig  und  lois  in  dissem  uffin  briffe.  Und  wir 
gelobin  yme  und  sinen  erbin  dye  vorgeschreben  sehes  virteil 
fruchte  alle  jair  gutUchen  zcu  gebin  und  unvorczocklichen  zcu 
beczalin  an  alle   syne  koste   und    schaden   uff    sanct  Michahelis 

35  dagh  des  heiligen  erczengils  uß  unsim  fryghen  höbe  und  gutern, 
so  wir  haben  in  und  vor  dem  dorffe  Volmirshusen,  als  daz  dann 
Henne  Hobemans  von  unsir  und  unsirs  stiffts  wegbin  zcu  disser 
zcijdt  buwit,  gewynnit  und  inhait,  und  ouch  uß  unsim  czehinden 
darselbis   in    dorffe   und   veltmarcke  Volmirshusen,    ersucht   und 

40  unersucht,  wye  man  daz  genennen  magh.     Und  wir  heißen,   ge- 


92  1459  oct.  31. 

bijtdin  und  erlej'wen   vor    uns    und   unsir    nochkonunen.  des  ge- 
nanten stifiEts  geynwirtlichen  in   dissem  briffe    den   seibin  unsirn 
hobeman  adir  wer  den  hoeb,  gutir,  czehinden,  czynse  und  renthe 
zcu  zcijtden  von  unsir  und  unser    stiffts  wegbin  buwint,   gewin- 
nent  und  inhant,  daz  sye  dem  genanten  bem  Johann  und  sinen  5 
erbin  dye  vorgesohreben  sehes  virteil  fruchte  sollin  antheiß  wer- 
din,  yme  dye  alle  jair  zcu  verandelagen,  zcu  beczalin,  zcu  gebin 
und  zcu  werende  uff  sanct  Michahelis   dagh    eyn   myle    weghis 
von   dem  genanten    dorffe  Volmirshusen,    wor   her  Johann   adir 
sine  erbin  daz  hene  begerin  und  yn  daz   allir  beqwemist  ist,  an  10 
alle  sine   koste  und   schadin,   sunder   alle  geverde.     Und  an  der 
beczalunge  sal   yme  adir  synen  erbin  nicht   behindern   keyner- 
hande  vorbodt,  brandt,   gewalt,    herrennoidt,    hagil,    missegewaß, 
kommer  adir  gerichte,  geistlich  noch  wemtlich,  noch  keyn  andir 
inf aU,  von  wÜchen  Sachen  daz  zcukommen  adir  gedichtet  muchte  16 
werdin.     Und  wer  ez  sache,    daz  ime  adir   synen  erbin  uff  den 
genanten  sanct  Michahelis  dagh  uß  sulchen  obgerurtin  höbe,  cze- 
hinden und  gutim  sulche  hindir  adir  infal  zcuqweme,  so  daz  yme 
ader  synen  erbin  jherüch   sulche   fruchte  nicht  beczaÜt,    sunder 
yme  indrag  darin  wurde,   dez  doch  nicht  syn  sal,    so  sollin  und  20 
wollin  wir,  unsir  nochkommen  und  stifft  dem   obgenanten  hern 
Johann  und  sinen  erbin  dye  vorgesohreben   sehes  virteil  fruchte 
gebin  und  beczalin  von  unsirm  komhuse  und  spicher  in  unsirm 
höbe  zcu  Koiffungen  und  uß  alle  unsirn  gutim,   dye  wir  haben, 
bewegelichen  und  unbewegelichen,    besucht  und  unbesucht,    und  25 
yme  dye  werin   an    dye    stetde   in  obgeschrebener   maße  an  alle 
sine  koste  und  schaden.     Und  wir  seczin  den  genanten  hern  Jo- 
hann und  sine  erbin  der   obgeschreben   sehes   vijrteil    fruchte  in 
eyne  foUinkommende  uffinhebinde  were  und  uns  und  unsir  noch- 
kommen  und  stifft  daruß,  sich  der  zcu  gebruchin  noch  alle  iremSO 
nocze  und  willen.     Und  wir,  unsir  nochkommen  und  stifft  sollin 
und  woUin  ime  und  sinen  erbin   der   obgeschreben  gulte   gantze 
follinkommende   werschaff   thuen,    so  gewontlich   und   recht  ist, 
so  dicke  des  noit  geschijdt,    sondir   aUe  geverde.     Wer  ez  ouch, 
daz  der  genante  her  Johann  adir    sine    erbin    dissen   briff  midt35 
der  obgeschreben  gulde  furtir  vorgeben,  vorwieseten,  vorkoifften 
adir  wer  yn  midt  hern  Johans   zcuerst  und   damoch  midt  siner 
erbin  wißen  und  willen  inhette,   dem  adir   den  sollin  und  woUin 
wir,  unsir  nochkommen  und  stifft  dye   obgenant  gulte  gutlichen 
gebin,  beczalin  und  dissen  briff  haltin  midt  allin  stucken,  punc-40 
ten  und  artickeln  glich  dem  koiffer  selbirs  an  alle  geverde.    Ouch 


1460  apr.  20.  ÖS 

liain  wir  vor  uns,  unsir  nochkommen  und  stifft  den  willen  be- 
haltin,  in  welchem  jare  wir  kommen  vor  sanct  Johannis  Baptisten 
dagh,  daz  wir  alsdan  dye  obgeschreben  sehes  vijrteil  fruchte 
moghen    widderkoiffen   vor    sehes  und  drißig    gute,   gneme,  vol- 

5  wichtige  Einsehe  gülden,  wann  uns  des  gelangit,  doch  also 
daz  alle  vorseßin,  ersehenen  und  vorhürte  gulde  genczlich  und 
alle  midt  koste  und  schaden,  ab  des  waz  daruff  gegangin  were, 
zcuvomt  wole  gegebin  und  beczalit  syen  sondir  argeUste  und 
geverde.     Des  zcu  orkunde    und  warem   bekentnisse,    alle   disse 

10  vorgeschreben  puncte,  stucke  imd  artickel  genczlichen  zcu  haldin, 
so  hain  wir  unsirer  epthye  ingesegel  bye  unsirs  capittils  inge- 
segel  an  dissen  briff  wißentHchen  thuen  henckin.  Datum  anno 
Domini  millesimo  quadringentesimo  quinquagesimo  nono,  in  vi- 
güia  Sanctorum  omnium. 

15  Orig.-perg.  in  M.     Siegel  1)  spitzoval,  50/30  mm,  braun,  stehende  äbtissin 

mit  kreuz  und  hirtenstab,  zu  ihren  füssen  Wappenschild  mit  achtspitzigem  steme, 
Umschrift :  ELISABETH  DE  WALDECKE  ABBETISSA  IN  KOVFVNGEN 
(abbildung  s.  siegeltafel  3,  nr.  13);  2)  abgefallen.  Auf  der  rückseite  von  band 
15.  jahrh. :  ,Littera  domini  Johannis  Lamperti'. 

20497.  Vormünder  und  gemeinde  zu  Herleshausen  bitten  die  äbtissin 
Elisabeth  von  Waldeck  zu  Kaufungen  um  rath  wnd  Weisung,  ob  sie 
der  auffordenmg  des  Junkers  Kurt  zur  heerfolge  im  dmiste  herzog 

Wilhelms  nachkommen  solletu 
1460  april  20. 

25  Unßem  underthenigen,  schuldigen  unde  willigen  dinst  zcu-      UGO 

vor.     Gnedige,   liebe   frauwe.     Wir  thun   i\wem  gnaden   gutiich    ^ 
wisßen,  wye  daz  jungher  Curd   geheyschet   ist  mit  vier  pherden 
zcu  dinste  unßerm  gnedigen  hern  hertzog  Wilhelm,  also  daz  sye 
uff  dissen  nehesten  dinstag  zcu  abent  zcu  Jorgentayl  an  der  her-  apr,  22, 

30  berge  sin  sollen  etc.,  unde  uff  sonnabent  itczunt  nehest  vorgan-  apr,  19, 
gen  eme  eyn  ander  brieff  worden  ist,    darynne  eme  der  genante 
unser  gnediger  herre  schribet,  yn  gereytschafft  zcu  sitczen,  unde 
wan  eme  diejhene,   dye  er  hinder  eme   lasßen  wirt,    scriben,    ßo 
solle  er  mit  syme  reysigen,  guten  wagen  unde  aller  gereitschafft 

35  zcu  ^)  der  Wagenburg  folgen  unde  gereit  sin.  Also  hait  ju[n]gher 
Curd  uns  mennern  lasßen  zcii  hauff  luten  unde  uns  semptlich 
mit  eynander  geheyschet  eme  zcÄ  folgen,  wan  eme  solliche 
schryfft  komme.  Alz  wir  dez  unßer  gnedigen  frawen  vor  oüch 
gethan  haben  zcu  em  noten,    nü  thun  wir  eyns  soUichen  hinder 

40  unser  gnedigen  frauwen  yo  nicht  gerne  unde  bieten  unßer  gne- 


Ö4  1460  sept.  8. 

digen  frauwen  demüitigUch  unde  goükh,  ir  gnade  woUe  uns  hi- 
n^%i  ^^  rathen,  wan  wir  eme  uff  dissen  nehesten  mantag  yo  wieder 
sagen  sollen,  waz  wir  dez  thun  ader  lasßen  wollen,  imdd  bieten 
unser  gnedigen  frauwen  2),  solliche  er  gnedigen  antwert  uzifi 
schryffÜich  zcu  thun,  daz  wir  uns  darnach  gerichten  mögen  unde  5 
wye  wir  uns  hirinne  halden  sollen.  Under  mym  Lotczen  Boym- 
bachez  inges.,  dez  wir  die  formunde  unde  gancze  gemeyn  myete 
gebruchen,  uff  sontag  Quasimodogeniti,  anno  etc.  Ix^, 

Formunde  unde  gancze  gemeynde  zcu  Hirlßhusen. 

[Adresse  auf  der  rückseite :]  Der  edeln  unde  wolgebom  fra- 10 
wen  Elizabeth  von  Waldegken  dez  keyserlichen  styfftes  zcA  Kouf- 
fungen    eptischen,    unser    gnedigen,    lieben   frauwen.     Danmter: 
Dande  littere*). 

Orig.-pap.  in  K.    Der  brief  war  mit  einem   runden,    grünen   siegel  ver- 
schlossen, von  dem  nur  wenige  spuren  übrig  sind.  15 

1)  hier  folgt  wieder  gestrichenes   ,dem*.        2)  hier   folgt  wieder   gestri- 
chenes ,uns^        8)  ,dd  llr'  (der  je  letzte  buchstabe  mit  abkürzungszeichen). 

498.     Prior  bruder  Konrad   Waiiberg  U7ui  der  Oanneliterconvent  zu 
Spangenberff  quittiren  dem  stiße  Kaufungen  den  etnj)fang  dei'  ihnen 

jährlich  schuldigen  5  gülden.  20 

1460  September  8. 

1460  Wir   broder   Conradus  Wartberg   prior    unde   alle    die    ge- 

sept.  8.   jneyne  covent  des  closters  zcu  Spangenberg   Ordens  unßer  lieben 
frawen   van  dem   berge   Carmeli   bekennen    vor    uns    unde    alle 
unßer   nachkomen,    das    wir    entphangen    hain    van    den   erbam25 
geistlichen  uysirwerlt  in  Godde  frawe  N.  aptische  des  stiftis  zcu 
Kauffunge  mit  andim  capi[te]lnjuncfrawan  [!]  finff  guldens  geyldes, 
die  sy  uns   alle  jar  syn  schuldich  zcu  geben  uff  unßern   lieben 
frawen  tagk  orer  geburt^)  na  inhaldunge  unßer  bribe.     Hirumbe 
so  sagen  wir  prior  unde  de  obgenanten  brodere   des  vorgeschr.  30 
closters  die  egenanten  geistlichen  personen  des  vorgeschr.  stichtes 
alse  uff  dusse  zcijt  unde  vor  alle  vergangen  zcijten  quyt,  ledich 
unde  loiß  an  alle  geverde.     Unde  des   zcu  erkunde  unde  sicher 
wareyt  hain  wir  prior  unßir  prioramptes  ingesige[l]   unde[n]    uff 
spacium  dusser  quytancien  gedrucht.     Datum   anno  Domini  mil-35 
lesimo   quadringentesimo   sexagesimo,    ipso    die  Nativitatis  Marie 
virginis  gloriose. 

Orig.-pap.  in  K.,  verblasste  schrift.    Sehr  gut  erhaltenes,  unter  dem  texte 
über  wachs  auf  papier  aufgedrucktes  spitzovales,  50/30  mm  grosses  Siegel,  Maria 


1462  juli  25.  —  1462  növ.  11.  95 

mit  dem  kinde}   darunter  dreieckiger  Wappenschild  mit   kniendem   beter;   Um- 
schrift: S.  PRIOBIS  CON[VENT]VS  SPAGEBGIS  (Spangenbergensis). 

1)  hier  folgt  wieder  getilgtes  ,hir^ 

499.     Äebtissin   Elisabeth   von   Waldeck   zu  Kauftiiigen  belehnt   den 
6  Casseler  bürger  Kurt  Meyl  und  dessen  ehefrau  Cine  Brummelmanns 

mit  33  acker  land  zu  Sandershausen. 
1462  juli  25. 

Wir  Elizabeth  von  Waldecken  von  Gots  gnaden  des  frylien     146JS 
keyserlichen  stiffts  des  heiligen  cruczes  zcu  Koiffungen  eptische  •^"'*  ^'^' 

10  bekennen  vor  unß,  imser  nochkommen  und  stifft  in  dissem  un- 
serme  uffin  briffe,  daz  wir  Curden  Meyln  burger  zcu  Gassei  unde 
Czynen  Brumm  ehnans  siner  elichen  husfrauwen  und  ere  rechten 
Hebeserben  belehent  hin  und  in  crafft  disses  briffs  beleben  mit 
eyner  breyden  landes  gelegen  zcu  Sandershußen  uff  deme  Hoen- 

15  rade,  genant  die  Fryghe  breyde,  inhaldende  drie  und  dryßig  acker, 
ane  geverde  mit  alle  erer  zcubehorunge  und  fryheyde.  Und  sie 
sollen  und  wollen  ims,  unsem  nochkommen  und  stifft  alle  jar 
jerlichs  uff  Michaelis  geben,  reichen  und  betzalen  in  unsem  hoiff 
und  uff  unsern  spicher  zcu  Koiffungen  drye  vertel  guder  harten 

20  fruchte,  halb  körn  und  halb  habern,  Cassel  maiß  sundern  allem 
behelff,  an  unsern  schaden,  an  alles  geverde  und  argehjst.  Und 
hin  uns  geredt  und  gelobt  getruwe  und  holt  zcu  synde,  unsers 
bestes  wissen  und  argestes  warnen  und  soliche  guter  *)  vorstehen 
und  entphan,   so  decke  des  noit  geschijt,  silndem  geverde   und 

25argelijst,  Und  des  zcu  eyme  waren  bekentnisse  so  geben  wir 
ime  dissen  briff  besigelt  mit  unserm  inges.,  daz  2)  wir  dan  wis- 
sentlich an  dissen  briff  han  thün  hencken.  In  dem  jare,  als  man 
schreib  dusent  vierhundert  in  deme  tzwey  und  seßczigesten  jare, 
an  dem  tage  sancte  Jacobs  des  heiligen  apostels. 

30  Orig.-perg.  in  K.,  fleckig,   in  der  mitte  des  textes  2  schnitte.     Siegel  ab- 

gefallen.    Auf  der  rückseite  von  hand  16.  jahrh.:  ,Her  Johan  Meyte*  [!]. 

1)  überflüssiges  ,er*-zeichen.        2)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,wis8*. 

600.     Prior  bruder  Kmirad   und  der  Cartnelüerconvent  zu  Spangen^ 
berg  quittiren  dem  stifte  Kaufungen  den  empfang  der  ihnen  jährlich 
36  schuldigen  5  gülden. 

1462  november  11. 

Wyr  bruder  Gonrad  prior  unde    der  gantze   covent  unsers     U62 
cloesters  zcu  Spangenberg  ordens   unser  liben  frauwen  von  dem  *'^^-  ^^- 


06  1468  juH  6. 

berge  Camieli  bekennen  vor  uns  nnde  unser  nachcomen,  daß  wir 
entphangen  han  von  der  erwerdigen  in  God  frauwen  f rauwen  Eliza- 
bet  abtissen  zcu  Kauffungen  fünff  gülden  geldes,  die  sie  uns  alle  jar 
schuldich  ist  zcu  gebende  uff  unser  frauwen  dag,  als  sie  gebom 
wart.  Und  desß  zcu  orkunde  geben  wir  disse  quitancien  vor-  5 
segelt  under  unsers  prioris  ingesegel,  des  wyr  brudere  unß  also 
medde  gebruchen,  und  sprechen  sie  sulcber  zcijnse  alse  uff  dijsse 
tzcijt  unde  alle  vorgangen  tziite  quid,  ledich  unde  loesß.  Gegeben 
uff  sancte  Mertins  dag  des  byschoffz,  anno  Domini  m^.  cccc^.  sexa- 
gesimo  secundo^).  10 

Orig.-pap.  in  K.  Unter  dem  texte  über  wachs  auf  papier  aufgedrücktes 
Siegel  (beschr.  s.  urk.  nr.  498).  Auf  der  rückseite  von  band  16.  jahrh.:  ,Qui- 
tancia  monasterii  in  Spangenbergk  super  5  florenis'. 

1)  hier  folgen  von  anderer  band  3  unverständliche  zeichen. 

BOl.     Aebtissin  Elisabeth  von   Waldeck  zu  Kaufungeii  bekennt  sichlb 
zu  einef'  schuld  von  30  gülden  an   die  kirche  zu  Herleshausen  und 

deren  Vormünder. 
1463  juli  5. 

1463  Wir  Elyzabeth  von  Waldegken  von  Gots  gnaden  dez  key- 

jtih  5,    gerlichen  styfftis  zcu  Kouffungen  eptischen   bekennen  an  dissem20 
offin  brieffe  vor  uns,   unse  nachkommen  unde^)  styfft,   daz  wir 
rechter  unde  redelicher  schult  schuldig  synt^)  unser  kirchen  zcu 
Hirlßhusen  unde  oren   Vormunden,   die   danne   zcu  zcyden  synt, 
drysig  guder,  genger  unde  genemer  Rynschen  gülden  unde  sollen 
unde  wollen  on  darvon  jerlich  reichen,  geben  unde  vorandelagen  25 
von  unßem  gevellen  darselbest   zcu  Hirlßhusen    czwene   gülden 
zcinßes,  die  en  danne  unser  schultheisße  von   unser  wegen*)  ge- 
ben sal,  nemelich  eyn  gülden   uff  sente  Walpurg  tag  unde  eyn 
uff  sente  Michels  tag,    darvone    man   halden    sal   daz   testament 
hem  Heynrichs  Dangken    seligen,    alz   daz    in  dem  mesßebücheSO 
zcu  Hirlßhusen  geschreben   stet,    an  alle   geverde   unde   argelist. 
Ouch  han  uns  die  kouffer  solliche  gunst  unde  willen  gethan  unde 
bewieset,  wilche  zcijt  wir  sollichen  czinßs  wieder  abelosen  wollen 
mit  drysig  gülden,   also  vorgeschreben    stet   unde  uns  darumme 
worden  ist,  daz  mögen  wir  wol   thun  an  alle  insage   unde  wie- 35 
derrede,  doch  also  daz  alle  vorsesßen  zcinse,   die   nicht   gegeben 
weren,   zcuvor  weren  ußgericht  unde   beczalet  an  geverde.     Diß 
zcu  bekentnisße  unde   vester    haldunge   han   wir  Elyzabeth  ep- 
tischen obgenant  unser   secret   an    dissen    brieff   thun    hengken. 


1466  märz  4.  97 

Datum  anno  Domini  m^.  cccc®.  Ixiii^.,  feria  tertia  post  Visitationem 
Marie  virgiois. 

Orig.-perg.    in  M.    Bundes,   82  mm  grosses,   grünes   siegel,   im  dreipass 
unten  abgerundeter   schild   mit   8 spitzigem   steme,   Umschrift:    S.  ELIZABET 
5  COMITISSE  DE  WALDECKE   (abbüdung  s.  siegeltafel  3,   nr.  14).    Auf  der 
rückseite  von  band  16.  Jahrb.:  ,Diesse  breyff  is  afgelost^ 

1)  ,unde'  übergeschrieben.        2)  »synt*  desgl.        3)  ,wegen*  desgl. 

502.     Johannes  Imhof,  decan  der  sanct  Peterskirche  zu  Fritzlar,  lässt 

die  klo3terfrat4en  zu  Creuzburg  an  schleunige  entrichtung  der  dem  stifte 

10  Kaufungen  schuldigen  Zinsen  unter  androhung  kirchlicher  strafe  mahnen. 

1465  märz  4. 

Johannes  im  Höbe   decanus    ecclesie    sancti  Petri  Fridesla-     1465 
riensis,  judex  et  conservator  regalis  monasterii  in  Kouffungen  a  ^'^^'^ 
sancta  sede  apostolica  speciaUter  deputatus  dominis  plebanis,  divi- 

lönorum  rectoribus,  clericis,  notariis  in  Crusseboroh  ceterisque  re- 
quisitis  salutem  in  Domino.  Mandamus  vobis,  quatinus  moneatis 
pubUce  et  peremptorie  religiosas  priorissam  et  ^)  conventum  sancti- 
monialium  in  Crusseborch,  quas  sie  sub  excomtnunicationis  pena 
monemus,    ut  infra  octo  dies  de  censibus    retardatis    satisfaciant 

20venerabili  generöse  domine  abbatisse  in  Kauwffungen,  olioquin 
in  personas  excommunicationis  et  in  conventum  infterjdidi^)  sen- 
tencias  extimc  prout  exnuno  et  exnunc  prout  extunc  fulminemus 
in  Dei  nomine  in  hiis  scriptis,  quas  extunc  sie  excommunicatas 
et  interdictas  publice  denunctietis.    Verum  propter  perhorrescens- 

25siam  adherencium  et  pericula  nunctiorum  volumus  in  circumvi- 
cinis  locis  himc  processum  exequi  et  in  pluribus,  quod  modo  sie 
verisimiliter  ad  reorum  noticiam  note ')  devenire  [possunt]  *).  Da- 
tum anno  Domini  m®.  cccclxv.,  iüi.  die  mensis  marcii  nostro  sub 
sigillo. 

30  W.  notarius. 

Orig.-pap.  in  K.    Das  auf  der  rückseite  aufgedrückt  gewesene  spitzovale, 

56/34  mm  grosse  siegel  ist   abgefallen.    Daselbst   folgende   eintragung   des -15. 

Jahrb.:    ,Exeoucio  hujus   mandati   facta  est  per  me  Johannem  Toppher  viceple- 

banum  in  Cruczeborg   dominica,    qua  in  ecclesia  Dei  cantatur  Oculi  etc.,    quod 

35protestor  manu  mea  propria^  1465 

märg  17, 
1)  ,priorissam*  am  rande  für  ein  im  texte   ausgestrichenes   ,abbati8sam* ; 

,et^  ist  irrthümlich  mit  ausgestrichen.        2)  das  erste  t  mit   dem   abkürzungs- 

zeichen  für  ,er*  fehlt  im  orig.        3)  orig.  ,no*  mit  abkürzungszeichen ;    da  ,non* 

keinen  sinn  giebt,  so  muthmasse  ich  ,notae^  im  sinne  von  Schriftstück.        4)  ,pos- 

40  sunt'  fehlt  im  orig. 

7 


dÖ  1468  mal  28. 

603.    Notar,  cleriker  Johannes  Balten  bezeugt,  dass  Johannes  Becker 
zu  (Ober-)  Kaufungen  die  3  gülden^    die  ihm  Rudolph  Blickershausen 
seit  langer  zeit  jährlich  zinste,  dem  altare  der  heil.  Dreifaltigkeit  da- 
selbst zur  Verunehrung  des  gottesdienstes  gegeben  habe. 

Kaufungen  1468  nuii  28.  5 

1468  In  nomine  Domini,   amen.     Anno  a  nativitate  ejusdem  Do- 

mai  28.  i^ini  millesimo  quadringentesimo  sexagesimo  octavo,  indictione 
prima,  die  vero  sabbaü  vicesima  octava  mensis  maji,  pontificatus 
sanctissimi  in  Christo  patris  et  domini  nostri  donüni  Pauli  divina 
providencia  pape  secundi  anno  secundo,  in  mei  notarii  publicilO 
testiumque  infrascriptorum  ad  hoc  specialiter  vocatorum  et  roga- 
torum  presencia  personaKter  constitutus  honestus  et  discretus  vir 
Johannes  Becker  laicus  Magnntine  diocesis,  villanus  ville  Kauf- 
fungen dicte  diocesis,  non  vi,  metu  coactus  neque  dolo  aut  aliqua 
alia  machinacione,  ut  asseruit,  circumventus  aut  seductus,  con-15 
fessus  fuit  se  pure,  libere  et  sponte  simpliciter  sua  propria 
ac  libera  voluntate,  animo  bene  deliberato  *),  ipsum  dudum 
et  ante  plures  annos  certas  'pecunias  sibi  debendas  seu  de- 
benda  per  ^  discretum  virum  Eudulphum  BHckershusen  in  dicta 
Villa  Kauffungen  residentem,  videlicet  tres  florenos  Benenses  in  20 
auro,  duos')  florenos,  florenum  computando  pro  viginti  quatuor 
grossis  Bohemicalibus,  [et  sjeptem  *)  l[i]bras  *)  denariorum  dedisse 
in  augmentum  divini  cultus  ad  altare  sancte  Trinitatis,  situm  in 
regali  ecclesia  sancte  crucis  in  Kauffungen,  perpetuis  futuris  tem- 
poribus  ipsi  altari  serviendo«  in  salutem  anime  ipsius,  anima-25 
rum  genitorum  ac  omnium  sibi  attinendonmi  et  non  alias  et 
nulli  alio,  nisi  ad  dictum  altare  spectan<«Äws  et  ^&r\ierytibus,  super 
quibus  Omnibus  et  singulis  premissis  honorabiles  et  discreti  viri 
domini  Conradus  Wacker  et  Conradus  Bierwert  asserti  procura- 
tores  et  presbiteri  •)  honorabilis  viri  domini  Hermanni  CzuchterUnck  90 
pecierunt  et  quilibet  eorum  in  solidum  fieri  sibi  unum  vel  plura 
publicum  seu  publica  instrumentum  et  instrumenta.  Acta  fuerunt 
hec  in  cimiterio  dicte  ecclesie  sancte  crucis  sub  anno,  indictione, 
die,  mense  et  pontificatu,  quibus  supra,  presentibus  ibidem  hono- 
rabilibus  et  discretis  viris  domino  Conrado  Vilmar^)  et  Johanne  85 
Cantrifusore  laico  Maguntine  diocesis  testibus  ad  premissa  vo- 
catis  specialiter  et  rogatis. 

(S.  N.)  Et  quia  ego  Johannes  Batten  de  Cappel  clericus 
Maguntine  diocesis,  publicus  apostolica  et  imperiali  auctoritate 
notarius  omnibus  et  singulis,   dum  sie,   ut  premitütur,  agerentur40 


1468  iuni  2S.  99 

et  fierent,  una  cum  prenominatis  tesübus  presens  interfui  eaque 
sie  fieri  vidi  et  audivi,  ideoque  hoc  presens  publicum  instrumen- 
tum  manu  mea  propria  scriptum  exinde  confeci,  subscripsi,  pu- 
blicavi  et  in  hanc  publicam  formam  redegi  signoque  et  nomine 
5meis  solitis  et  consuetis  signavi  in  fidem  et  testimonium  omnium 
et  singulprum  premissorum  rogatus  et  requisitus. 

Orig.-perg.  in  K.,  mehrfach  durchlöchert. 

1)  Jiier  folgt  im  orig.  wieder  getilgtes  ,dixit  et  proposuit^       2)  ,per*  über- 
geschrieben.       8)  ,du^  auf  rasur  und  verklext;   auch  geht  eine  unbeschriebene 
10  rasurstell$  vorher.        4)  ,et  s*  durch  loch  zerstört.        5)  i  desgl.        6)  verständ- 
licher: ^presbiteri  et  asserti  procuratores*.      7)  ,Vi*  auf  rasur;  zuerst  stand  ,Fi'  da. 


504.     Aebtissin  Elisabeth  von  Waldeck  zu  Kaufungen  genehmigt,  dass 
die  von  Eiben  ihren  antheil  am  zehnten  zu  Bettenhausen  an  Ludung 
Schrendeisen,   bürger  zu  Oudensberg,  dessen  ehefrau  Anna  und  ihre 
15  erben  auf  unederkauf  verkaufen. 

1468  juni  23. 

Wir  Elisabeth  von  Waldecken   von  Gotis  gnaden  eptische     U68 
zcu  KauSungen  bekennen  vor  uns,  unser  nachkummen  und  stifiEt  i*****  ^^' 
uffentiich  in  diessem  brieffe  vor  aUen  luten,  so  als  die  alden  von 

20£lbin  seUgen  vormals  der  Sydenswenczen  iren  teil  und  gerech- 
iikeit  des  zczehinden  zcu  Bettenhusen  zcu  irem  lybe  und  lebe- 
tage  verkaufft  han  und  als  nu  itzunt  Wemher,  Tiele,  Heymbrait 
und  Diederich  von  Eibin,  hem  Wemhers  seligen  sone,  solichen  ^) 
egerurten  iren  teil  und  gerechtikeit   des   vorgenanten   zcehinden 

25  nach  toide  der  egenanten  Sydenswenczen  Ludewige  Schrendisen 
burger  zcu  Gudensperg,  Annen  siner  elichen  hußfrauwen,  Jo- 
hanse,  Conraden,  Job  und  Magdalenen  und  forter  alle  iren  rech- 
ten lybeßerben  forter  verschrewin  und  vorkauff  han  uff  eynen 
widderkauff  nach  innehalde    und    ußwisunge  der  brieffe  darüber 

30  gemacht  und  gegeben.  Und  nachdem  nu  solich  vorgerurter  zce- 
hinde  von  uns  und  unserm  stiffte  zcu  Kauffungen  zcu  lehine  ru- 
ret,  so  han  wir  solichen  verkauff  des  egenanten  zcehinden  umb 
bethe  willen  der  vorgenanten  von  Eibin  den  egenanten  Lude- 
wige, siner  hußfrauwen,   iren  kindern  und   lybeßerben  gewiUiget 

85  und  zcugelassen,  wiUigen  und  zculassen  das  auch  also  gern wurt- 
hch  in  und  mit  crafft  dieß  brieffis,  inmassen  die  verschriebunge 
darüber  gegeben  inneheldet,  ane  alle  geverde.  Und  des  zcu  er- 
kunde han  wir  unsir  ingesigel  unden  an  diessen  brieff  thun 
henghen,  der  gegebin  ist  nach  Cristi  geburt  unsers  Heren  tusent 


986869\ 


100  1468  juli  17. 

vierhundert  und  darnach  im  achte  und  seßczigesten  jare,  uff  sent 
Johannes  abent  des  heiligen  tauffirs. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel  abgefallen. 

1)  von  jWemhera*  bis  ^solichen'  auf  rasur. 

50B.     Johannes  Lamperti,  priester  und  altarist  (fer  sand  Peterskirche  5 
zu  Fritzlar,    verkauft  den  6  p/arrern  dieser  kirche  6  viertel  frucht, 
welche  äbtissin  Elisabeth   von  '  Wakleck  und  das  stift  zu  Kaufungen 

ihm  verschrieben  hatten,  auf  wiederkauf, 

1468  juli  17. 

1468  Ich  Johannes  Lamperti   prister,    altarista   in   sancte  Peters  10 

juh  17,  ]jij.chen  zcu  Friczlar,  bekennen  vor  mich  und  myne  erben  in 
dissem  uffin  briffe,  daz  ich  rechthchen  und  redelichen  mit  gudem 
rade,  wissen  und  willen  vorkoifft  han  und  vorkoiffe  den  erscunen 
und  erbarn  hem  den  seß  phernem^)  in  der  obgenanten  kirchen 
und  alle  oren  nochkommen  eynen  briff  inhaldende  seß  vertellö 
fruchte,  halb  körn  und  halb  habem,  mir  von  den  erwerdigen, 
edeln  und  wolgeboren  frauwen  EÜzabeth  von  Waldecken  von 
Gots  gnaden  eptische,  oren  jungfrauwen  und  stifft  zcu  KoifEun- 
gen  ^)  vorschreben,  nach  inhalde  eyns  briffs  mir  darobir  gegeben, 
den  die  obgenanten  phemer  mit  myme  guden  wissen ')  und  willen  20 
innehan  und  sich  mögen  gebruchen  noch  alle  orme  notze  und 
willen,  und  ich  on  des  wel  werschafft  thun  des  briffes,  so  decke 
on  des  noit  ist,  ane  geverde.  Ouch  han  ich  vor  mich  und  myne 
erben  den  wülen  hirinne  behalden,  daz  ich  solichen  briff  inhal- 
dende seß  vertel  fruchte  mögen  widderkoiffen  mit  seß  unde  drißig  25 
Eiinscher  gulde,  wanne  uns  deß  gelüstet,  und  uns  daz  gestaden 
sunder  geverde  und  argelist.  Und  des  zcu  eyme  waren  bekent- 
nisse  so  geben  ich  disse  recognicien  mit  myner  eygen  haut  ge- 
schreben  vorsigel[t]  mit  myme  eygen  inges.  Datum  anno  Do- 
mini millesimo  quadringentesimo  sexagesimo  octavo,  uff  sontag30 
nehest  noch  sancte  Margarete  Virginia. 

Orig.-pap.  in  E.    Das  unter  dem  texte  aufgedrückt   gewesene   siegel   ist 
abgefallen.     Auf  der  rückseite  von  band  16.  Jahrb.:  ,Guldebriff'. 

1)  die   6  Stiftspfarrer   (s.  Falckenheiner  1,  146).         2)  ,zcu  Koi£fungen* 
steht  von  gleicher  band  am  rande.        8)  orig.  ,vi88en\  35 


J 


1469  mai  14.  —  1469.  oct.  28.  101 

506.  Ämtmann  Wigand  von  Weitershattsen  bekundet,  von  der  äbtissin 
Elisabeth  von  Waldeck  und  dem  stiße  zu  Kaufungen  mit  dem  berg- 
zehnten  in  der  feldmark  zu  üschlag  auf  lebenszeit  beliehen   worden 

zu  sein. 
5  U69  mai  14. 

Ich  Wigant  Wittershusen   amptman   zu  Cauffungen   du  zur     i^G^ 
zijt  bekenne  vor  micli  unde  myne    rechtin   nakommende    erbin, 
daiz  mich   die   erwerdige  in  God   frauwe   frauwe  Elizabeth  von 
Waldegke  von  Gotis  gnaden  eptische  etc.,  Margareta  von  Hunol- 

10  steyn  probestyn,  Anna  von  Hunolsteyn  costeryn  unde  anders  ge- 
meyntlich  die  capittelsjunffrauwen  deß  fryhen  werntlichin  stifftes 
des  heiligen  cruczes  zu  Kauffungen  mich  belehenet  hain  mit  den 
bergkzentden  gelegen  in  der  feltmargk  zu  Ußlagk,  mit  namen 
mit  deme  Mollinberge  unde  Heynberge    unde   mit   deme  berge 

15  genant  vor  deß  Paffen  struche,  deß  mich  zu  gebruchen  zu  myme 
liebe  unde  lebetage.  Wan  ich  vorgenant  von  deme  leben  todes 
halbin  abeginge,  daiz  God  friste,  ßo  sail  sullich  zentden  widder- 
umbe  ledigk  unde  loiß  sin  gevallin  an  die  epthie  zu  Kauffungen 
an  keynerley  insproche  von  mynen  nakommende   erbin  adir  von 

20eyme  iowelichin  ^),  der  sich  suUichs  zentden  nach  myme  tode 
underzyhen  wulde.  Deß  [zu]^)  Urkunde  unde  merer  sicherheyt 
hain  ich  mergenante  Wigant  von  Wittershusen  myn  ingesigel 
wysßentHch  thun  unden  an  disßin  brieb  hengken,  der  gegeben 
ist  in  deme  jar  unsers  Herren  tußint  vierhundert  unde  nftn  unde 

25  seßczigestin  jare,  deß  sontagis  nach  unsers  Herren  hymmelvart- 
tage,  der  zu  latine  genant^)  ist  Exaudi. 

Orig.-perg.  in  K.  Rimdes,  80  mm  grosses,  braunes  siegele  tartsche  mit 
3  rechtsschrägbalken,  darüber  stechhelm  mit  büffelhömem,  Umschrift:  [S.]  Wl- 
GANDI  DE  WITTERSHVS[EN]. 

30  1)  =  jeglichen.        2)  ,zu*  fehlt  im   orig.        3)  vom  letzten  »Herren'  bis 

^    ,genant*  auf  rasur. 

507.  Heinz  Wymann  zu  Wellerode  und  seine  ehefrau  Katharine  ver- 
kaufen dem  priester  Zuchterling,  rector  des  altares  der  heil.  Dreifal- 
tigkeit (zu  Kaufungen),  Jährlich  1  pfund  geld  aus  ihren  gutem  zu 

35  Wellerode  auf  wiederkauf. 

1469  oct.  28. 

Ich  Heyncze  Wyman,  Katherina  myne  eliche  wertinne  be-     1469 
kennen  in  diesseme  uffen  briebe  vor  uns  imde  alle  unser  rechten   ^^*'  ^' 
erben,  das  wer  rechtlich  unde  reddellich  mid  wolbedachtem  müde 


I 


102  1469  oct.  28. 

vorkoufft  han  unde  vorkouffen  in  crafft  diessis  briebis  deme  er- 
bem  priester  unde  herren  hem  Herman  Czuchterling  vorsteender 
unde  regirer  des  altaris  der  beigen  Dryevaldekeyt  unde  sinen 
nakommen  eyn  phunt  geldis  nwer  moncze  ^)  Kesselicher  were  uß 
unserm  buse,  bobe,  ackern  unde  wesin,  dye  wer  baben  czu  Wel-  5 
derade  unde  in  der  feltmarg  daselbinß  unde  uß  alle  unser  gu- 
tbem  beweglicb  unde  unbewegHcb  nicbtes  ußgescbeyden,  an  ge- 
verde  vor  eilff  nwe  pbunt  unde  fier  scbillinge,  dye  uns  der 
koüfEer  egnant  gutiicb  unde  wol  beczalet  ^)  bat  nacb  alle  unserme ') 
nöcze,  unde  segen  en  der  quiit,  ledig  unde  loyß  in  diessem  seibin  10 
briebe.  Unde  sollen  unde  wollen  eme  unde  sinen  nakommen 
soUicb  pbunt  gutiicb  geben  uff  sancte  Micbabelis  tag  deß  beigen 
ertzengels  alle  jär  an  allen  scbaden  geistlicb  adder  werüicb. 
Unde  were  eß  sacbe,  daz  ber  dar  scbaden  von  neme  adder  daruff 
trüge  geistbUcb  adder  wertlicb,  sollen  unde  wollen  wer  unde  15 
unser  erben  guÜicb  keren  glicb  deme  boubetczinße.  Docb  baben 
wer  soUicbe  gnade  unde  fryebeyt  bebalden  vor  uns  unde  unser 
erben,  das  wer  solcb  pbunt  mögen  wedderkoiiffen,  wilcb  czit  unß 
deß  gelüstet  in  deme  jare,  vor  eilff  pbunt  unde  4  scbilinge,  czween 
gülden  an  gelde  unde  daz  ander  an  cleymmen  gelde,  alzo  wer  20 
darvor  enpbangen  baben.  Unde  wer  vorkouffere  megenant  red- 
den  diessen  brieb  mit  sinen  artikeln  stede,  veste  unde  gancz  un- 
vorbrocblicb  czu  balden  an  alle  argelist  unde  keyner  friebeit 
geistbUcb  adder  wertlicb  adder  nwe  funde  czu  gebrucben  an  ge- 
verde.  Deß  czu  merer  sicberbeyt  unde  ganczer  warbeyt  ban  wer  25 
gebeden  den  erbam  berren  unde  kanoneken  czu  Kouffungen  bern 
Conrade  Wacker  umme  sin  ingesegel  vor  uns  unde  xmser  erben 
czu  bangen  undin  an  diessem  brieb,  deß  icb  micb  Conrad  be- 
kenne unde  mnme  erer  bede  willen  getban  baben.  Datum  anno 
Domini  m®.  cccc^.  Ixviiii^.  *),  in  die  beatorum  apostolorum  Symonis  30 
et  Jude. 

Orig.-perg.  in  K.,   vielfach   ausgelaufene  buchstaben.    Siegel  abgefallen. 
Auf  der  rückseite  von  band  15.  jabrh.:  ,Wymans  in  Welwolderade^ 

1)  über  n  ein  unverständliches  e.         2)  desgl.  über  cz.        8)  desgl.  über 
m.        4)  ,lxviiii*  steht  auf  rasur;   anscheinend   dieselbe  band   hat  ,69^  darunter  35 
geschrieben. 


1470  dec.  22.  —  1471  jan.  25.  103 

508.  Bürgermeister  und  raih  zu  Cassel  beurkunden,   dasa  ihr  mit- 
bürger  und  hnecht  Martin  Scheffer  ihrem   mitbürger   Thilo  Koch  12 
acker  wiesen  bei  dem  VerenspitcUe  vor  Cassel,  welche  er  von  den  Jung- 
frauen des  Stiftes  Kaufungen  zu  lehen  trage,  aufgelassen  habe. 

5  1470  december  22. 

Wir  burgenneister  unde  raith  zcu  Cassel  bekennen  in  diessem     U70 
uffin  brieffe,  das  vor  uns  uffem  raithuse  darselbist  gestanden  halt     *^* 
nnnser  mitbürger   unde  knecht  Mertin  Scheffer,    mit  gAdem  wil- 
len bekant  unde  gesaget  unbetw&ngen,  das  er  ufflaße  unde  gebe 

10  Tuen  Koche  unserm  mitbürger,  siner  husfrauwen  unde  erben 
aUe  gerechtikeyt,  n&tz  unde  lehinschaff,  so  er  habe  ader  gehabin 
m4ge  an  den  zcwelff  ackern  wesen  gelegen  vor  Cassel  bie  dem 
Ferrenspedal  im  Hemmenrade,  genannt  der  Jungfrauwen  wese  ^),  als 
er  dye  von  den   erbaren   jungfrauwen    des    stifftes    des   heiligen 

15cr&tzes  zcti  Kouff&ngen  zcA  lehene  gehabt  hait  nach  inhailte 
siner  lehinbriffe  ime  von  den  erbam  jungfrauwen  obgenant  dar- 
obir  gegebin,  soliche  lehinschaff,  wesen  unde  briffe  Mertin  ob- 
genant Tilen  Koche  egemelt  vor  uns  darselbst  uffem  raithuse  zcfi 
Cassel  mit  fryen  wiUen  obirgeben,  mit  hande  unde  mit  münde 

20ui^elaßen  unde  verhandelagt  hait.  Unde  des  zcft  kuntschaff  unde 
bekentnis  so  gesehen  han  wir  unser  steit  gemeyne  inges.  hir 
under  diesse  schrifft  wißentlich  thun.  Datum  anno  Domini  m^. 
cccc^.  septuagesimo,   crastino  sancti  Thome  appostoli. 

Orig.-pap.  in  E.    Auf  papier  über  wachs  aufgedrücktes  rundes,  40  mm 
25  grosses  siegel  des  rathes  der  stadt  Cassel,  dreithürmige  bürg  mit  offenem  thore, 
Umschrift:  SECRETVM  OONS[VLVM]  DE  CASSELA. 

1)  jetzt  Heckerswiesen. 

509.  Henne  Nolden  zu  Heisa  und  seine  ehefrau  Hetze  erneuem  eine 
verschreibung  von  1  pfund  geld  jährlicher  gülte,  die  sie  dem   cdtare 

30  der  heil,  Kunigunde  in  der  Stiftskirche  zu  Kaufungen  im  jähre  1433 

auf  wiederkauf  veräusseri  hatten. 
1471  Januar  25. 

Ich  Henne  Nolden  und  Mecze  sine   eUche  husfrauwe  won-     U7i 
hafftig  zcu  Heise  bekennen  uns  mit  diessem  offen  briebe,  daz  wir  ^^^'  ^^' 
36  mit  gesampter  hant  vor  ims  und  unsere  erben  rechte  und  rede- 
Uchen  verkoufft  han  in  vorgeczüden,   bit  namen  do  man  schreib 
nach  Cristi  geburt  dusent  vierhundert  drii  und  drißig  jare,  eyn     1433, 
phunt   geldes  Cesselscher   werunge   jerlicher   gulte    der    heiigen 
juncfrauwen  sente  Kunnigen  altare,  in  der  kirchen  des  heiigen 


104  1471  Jan.  25. 

crüczes  zcu  KouflEimgen  gelegen,  vor  funff  gülden,  die  uns  von 
hem  Ludewige  von  Ußlacht  des  egenanten  altars  besitzere  zcu 
der  zoiit  zcu  gudeme  nutze  wol  beczalt  sin  wurden,  und  han  zcu 
dem  selben  male  und  in  den  vorgeschrieben  jaren  geredt  vor  uns 
und  unsere  erben  eym  iglichen  altaristen  des  vorgerurten  altars  5 
alle  jare  zcu  sente  Micbels  dage  zcu  geben  und  zcu  reichen  eyn 
pfunt  geldes,  wie  vorgerurt  ist,  ane  indrag  unser,  unser  erben 
odir  ymandes  von  unsemtwegen,  bit  also  lange  daz  wir  die  ege- 
nante  g&lte  können  deme  altare  widder  abeköuSen.  Auch  han 
wir  in  den  megerurten  gecziiden,  bit  namen  do  wir  deme  altare  10 
daz  megenante  pfunt  gelts  verkaufften,  zcu  ejme  rechten  under- 
phande  ingesaßt  und  u£^egeben  unsem  garten,  der  vorcziiden 
was  des  jungen  LefEelers,  do  wir  sedderher  han  unser  hus  uff- 
gebuwet,  also  bescheidelich,  wan  wir  silunig  würden  an  der  vor- 
genanten beczalunge  und  daz  dickegenant  pfunt  gelts  nit  geben,  15 
inmaßen  vorgeruret,  sal  und  mag  eyn  altariste  sente  Kunnegun- 
den  altars  sich  der  gulte  und  des  heubtgeldes  an  deme  under- 
phande  erholen.  Wir  han  auch  geredt  daz  selbe  undirphant  in 
beßerunge  zcu  halden.  Auch  so  hait  uns  her  Ludewig  selige 
vorgensmt  vor  sich  und  sine  nachkommelinge  die  gnade  gethan,  20 
daz  wir  die  egenante  gutte  mögen  widderkouffen  mit  füff  gül- 
den, als  ouch  uns  gewurden  sin,  so  doch  daz  alle  verseßen  g&lte 
vorhien  genczlich  beczalt  sin.  Und  wie  wir  daz  in  vorgecziiden 
vorbenant  geredt  han,  geredden  wir  noch  hftde  diz  dages  furter 
zcu  halden,  ußgescheiden  alle  argelist  und  böse  funde.  Und  bij25 
dissem  bekentnisse  sin  gewest  diesse  ersamen  lüde :  herr  Heinrich 
Oedenckhossen  priester  und  Cunradus  Wacker  imser  gnedigen 
frauwen  von  Kouffungen  kelnere  ime  höbe.  Und  zcu  Urkunde 
und  merer  kuntschafft  han  wir  gebeden  den  ersamen  heren  Cun- 
rad  Wacker  der  sehs  hem  eyner  zcu  Kouffungen,  unsem  lieben  30 
herren,  daz  er  sin  ingesigel  vor  uns  an  dissen  brieb  gehangen 
hait  uns  beczugen  und  zcu  besagen  aller  vorschrieben  puncte 
und  artickele  stede  und  veste  behalden*)  mögen  werden,  des  ich 
Cunradus  allererst  genant  bekennen  also  gedan  han.  Gregeben 
noch  Christi  geburt  dusent  vierhundert  eyn  und  sebbentzig  jar,  35 
uff  sant  Pauls  bekerunge  dag  genant  Conversionis. 

Orig.-perg.  in  K.,  fleckig.    Siegel  abgefallen. 
1)  orig.  ,hehalden^ 


1471  apr.  21.  105 

510.  Äebtissin  Elisabeth  vmi  Waldeck  zu  Kaufmigen  veräussert  dem 
bürger  Wannecke  zu  Cassel,  dessen  ehefrau  Eyle  und  ihrem  söhne 
Johann  auf  deren  lebenszeit  5  matter  frucht  jährlicher  gülte  aus  des 
Stiftes  gutem  und  zehnten  zu  Wolfsanger y  sowie  einige  gefalle  zu 
5  Kaufungen  auf  wiederkauf 

1471  april  21. 

Wir  Elizabeth   von  Waltegken  von  Godes    gnaden  eptisse     J47i 
zu  Couffungen  bekennen  vor  uns  und  unser  nachkomen  uffunt-  ^^'^'  "  * 
lieh  in  dussem  briffe  vor  allen  luden^  dy  en  anese[lien]  ^),   hören 

lOader  lesen,  daz  wir  mit  gudem  und  wol  bedachtem  müde  dorch 
unser  kirchin  zu  Couffungen,  neymlichin  unses  münsteres,  rede- 
lichen  und  uffenberliche  notdorfft  und  nutzes  willen  und  mit 
willen  und  mit  rade  unses  conventes  jungfrawen,  dye  izunt  syn 
und  hernach  komen  mochten,  und  mit  rade,  wiczin  und  foliebort 

IBunsers  stiffes  herren,  nemelich  mester  Conrat  Hensel  lerer  der 
heiUigen  schrifft  und  regerer  des  heilligen  cruces  altars  unsers 
genanten  stifftes,  hem  Diderichis  Sonnebachs  pastors,  hem  Con- 
rad Wackers,  hem  Johann  Walters  und  hem  Johan  Gathen,  mit- 
sampt  wissenschafft  unses  amptmans  und  Üben  getrawen  Wigan- 

20  des  von  Wittershusen  eynnes  steden,  festen  vorkouffes  rechtlichen 
und  redehchen  vorkoufft  haben  und  vorkouffen  genwirtUchin  und 
widderrouffes  kouffes  in  und  mit  crafft  dusses  briffes  den  beschei- 
den luden  Johanse  Wonnecken  borger  zu  Cassel,  Eylen  syner 
elichen  husfrawen  und  Johanse  yrem   son  czu   erer    aller  dryer 

25libes  lebetagen,  dywil  sy  alle  drye  er  eyn  nach  dem  andern  lei- 
bet, funff  malder  guder,  reyner,  harter  frucht,  halp  körn  halp 
habem,  Casselsches  masses  jerlicher  gulde  alle  jar  gutlich  gebin, 
weren  und  beczalen  an  allen  synen  schaden,  koste,  vorloste  und 
ebenturen,    von    erem    eynnen  uff  den   andern  zu  fallen  und  zu 

80  sterben,  vor  ful  alle  jar  gutUchen  zu  geben  und  vorczoglich  an 
alle  virbod,  komer,  hagel,  missewafi  addir  uffhalt,  geystlich  adder 
wertlich  gerichtes  addir  vorbydunge,  nach  keynnerley  gewalt, 
brant,  schade,  hemunge,  gifft  addir  gnade  von  babesten,  keysem, 
konninge  addir  andern  herren,  fryheyde,  dy  gegebin  weren  addir 

35  nach  gegebin  wirdin,  welcherley  dy  weren  addir  wirden,  nichtes 
ußgescheyden,  nuwe  funde,  nach  alleß,  das  unß  genutzen  und 
dem  vorgenanten  geschaden  mochte,  in  keynerley  wysse,  zu  be- 
calende  und  zu  werende  zu  Cassel  in  orer  husunge  und  wo- 
nu[n]ge   addir  eyn   mile  weges   von  Cassel,    wor  sye   daz  henn 

40  hesschen,   alle  jar  uff   sante  Michaels   tach   guÜich   zu  gebin  u£ 


106  1471  spr,  21. 

allen  imsern  stifftes  vorgenanten  gutern,  nemelich  und  sunderlich 
uß  unsenne  habe,  ozenden  unde  forwergk  gelegen  in  dem  dorffe 
und  feltmarke  zu  Wolffesanger.  Und  auch  zwa  metcen  slage- 
Zeuges^),  eyn  metein  mans,  eyn  metczem  robesames,  dy  sollen 
den  obgenanten  couffem  gefallen  uß  unser  kirchin  zu  Coffungen  5 
mit  der  obgenanten  gulde  mit  der  vorgenanten  czijt.  Wer  iß 
auch  Sache,  daz  den  vorgenanten  coffem  gebroch  worde  an  der 
vorgenanten  golde,  so  sollen  und  wollen  wir  yn  daz  erfüllen  von 
unser  komloubin  in  dem  höbe  zu  Coffungen  adder  uß  allen  un- 
sem  guttem,  wor  dy  gelegen  syn,  dye  wir  iczunt  haben  addirlO 
nach  habin  wordin,  vor  hondert  guder  fulwichtiger  Kinscher 
gülden,  dye  unß  dye  obgenanten  couffer  dawor  gutlich  ge- 
czalt  und  beczalt  hat  und  wir  sy  hirinnen  solicher  summe  hun- 
dert Bynser  gullen  gancz  quit,  ledigh  und  loß  gesagijt  habin. 
Wir  habin  auch  dy  worgenanten  hundert  Eynße  golden  in  un-15 
seres  stifftes  egenant  kuntliche  und  notdorfftge  nucze  gewant  und 
davon  nemelich  beczalt  ferczigh  golden  dem  mester,  der  den 
chor  unserß  gemelten  stifftes  wolffen*)  sal,  dezglichin  dy  fenster- 
pasten^)  hawen  und  seczhen  und  den  altar  bereiden,  item  ferczig 
gülden  vor  pherde,  dy  da  zu  dem  buwe  dynnen,  und  zwenczigh20 
gülden  zu  londe  den  luden,  dye  da  steyn  brechen,  kalk  und  an- 
direr  notdorfft  zu  dem  buwe  zu  virandelagen  und  waz  eyn  so- 
lichin  kostlichin  buwe  in  durer  czijt  darzu  notdorfft  ist,  da- 
dorch  daz  gotshuse  vorgenant  in  buwe  bewart  möge  werden. 
Und  darumb  so  seczin  wir  den  obgenanten  couffer  in  dye  funff25 
malder  und  czwa  metczen  slasalß*)  vorgenant  in  eyn  ruweliche 
und  eyn  uffhebinde  were  und  besitczunge  und  unß  und  unser 
nachkomen  daruß,  sich  der  maller  und  zwiger  meczin  slasalß  zu 
gebruchin,  dyewil  irer  eyns  na  dem  andern  gelebin  magh,  nach 
allem  yermen  notcze  und  willen  mit  bewisunge  dusßes  breffes.30 
Und  wir  obgenante  Eliczabeth  eptesse  und  unser  nachkomen 
sollen  und  wollen  auch  dem  egenanten  couffem  der*)  vorge- 
schrebin  funff  malder  und  zwa  metczen  slasalß  zu  allen  gezcijden 
recht  unde  folkomen  werschafft  thun  und  auch  alle  anspräche 
abethun,  dy  en  darvon  enstunde  adder  komen  mochte,  ane  alle  35 
geferde.  Ouch  so  bekenne  wir  obgenanten  stifftes  herren*) 
und  gancze  convente  daselbis  semptlich  und  besunder  vir  unß 
und  unser  nachkomen,  daz  solich  obgenanter  couff  der  funff  mal- 
der und  zwiger  meczin  slasalß,  also  virbegriffin  yst,  von  Worten, 
puncten  und  arükeln  inheldit,  mit  willen  und  mit  unserm  rade,  40 
witzin  und  willen,  folbort  und  vorhengnisse  gesehen  ist  und  han 


Uli  mai  18.  107 

zugelassin  ouch  zu  geynwertelicbin  in  und  mit  crafft  dusßes 
brieffes.  Und  wann  auch  dy  egenanten  coffer  von  todes  wegm 
alle  drye  vergangen  und  virfallin  weren,  daz  God  naoh  «ynnem 
Tiükn  virhalde^  so  sollen  soliche  funfi  maldtir  vorgenant  und 
5zwa  meczin  slimlS  «a  m»  -cytiBaen  und  unsem  nackomen  stifftes 
vorgenant  ledigh  und  loß  gestorbin  unde  weder  gefallen  syn. 
Wert  es  auch  sach,  daz  dy  egenanten  coffer  dussen  briff  ymandes 
vorseczsten,  virgebin  adder  vorkoufften,  den  adder  deme  wilten 
vir  obgenanten  vircoffer,    dywil   dy  drye  lebeten,    soUche  gulde 

10  vorgenant  guüich  gebin  und  nit  lenger  damidde  alsedanne  be- 
hafftet  syn  mit  solichen  funff  maldem  vorgenant,  und  wir  ob- 
genante  eptisße  reden  vor  unß  und  unser  nachkomen  alle  puncte 
und  artikele  dusßes  briefes  stede  und  feste  und  unvirbrochlich 
zu  halden  und   darweder    nit   zu  thun   adder  ymand  von  unser 

15  wegen,  geystlich  adder  wertlich,  in  keynnerley  wisse,  an  alle  ge- 
ferde  und  argeUst  hirinnen  gentzlich  ußgescheyden.  Dusßes  zu 
orkunde  und  warer  bekentnisse  hon  wir  unser  eptie  ingesegil  by 
unsers  stifftes  und  capittels  grosße  ingesegil  an  dussen  brieff 
festlichin   thun   hencken.     Datum   uff   suntagh  Quasimodogeniti, 

20  anno  Domini  m^.  cccc^.  septuagesimo  primo. 

Oop.-pap.  des  15.  jahrh.  in  M.  Auf  der  rückseite  von  gleichzeitiger  band : 
fAbeachriffte  obir  vorsaizte  fruchte'  und  anschliessend  von  band  16.  Jahrb.: 
,außin  zehenden  und  gutem  zue  WolfEsanger^  sowie  an  anderer  stelle  von  er- 
sterer  band:  ,Wynneck*. 

25  1)  durch  loch  zerstört.        2)  ,8chlagzeug^  auch  ^schlagsal'  =  samen  von 

oelpflanzen  (Yilmar  Idiotikon).        3)  wölben.        4)  wohl  =  pfosten.        5)  hier 
folgt  wieder  gestrichenes  ,vor  der^        6)  vorl.  ,herrem^ 


511.     Kraß  von  Felsberg  verzichtet  auf  seine  guter  Kaüfunger  lehene 

zu  Hainbach,  Rcmmerode,  Rechfeld  und  Walburg  im  gerichte  Reichen^ 

80  hoch  zu  guneien  der  söhne  seiner  Schwester,  Georg,  Stephan  und  Eber- 

hard  von  Bischofferode. 
1471  mai  18. 

Ich  Crafft  Velsbergk  bekenne  an  disßme  uffi[n  brive  vo]r  ^^/^ 
mich  unde  alle  myne  erbin  unde  thu  forder  kunt  allermeniche,  ^^^ 
35  al  sulliche  [guder,  die  zu]v[or]  alzo  myne  elderin  unde  ich  bizher 
hain  gehait  zu  rechtin,  waren  ^)  lehin  von  [deme]  heiligin  crucze 
unde  von  der  ^)  erwerdigen  unser  gnedigen  frauwe  Elisabeth  von 
Waldegke  ebtischin  des  heiligin  cruczes  unde  stifftes  zu  Kauf- 
fungen unde  im  vorfam,  myt  namen  daiz  gud  myt  syner  zuge- 


108  1471  mai  18. 

horunge  Haymbach,  Eademerade,  Richfelde  myt  deme  lande  ge- 
nant an  deme  kaildin  Heisterin  unde  in  deme  dorffe  unde  fel- 
margk  [!]')  zu  Walbergk  mid  eyner  fry[he]n  schoifftrifft  dar- 
selbist,  gelegen  in  deme  gerichte  zu  Eichinbach,  unde  waiz  ich 
[m]er  guder  het  gehat  zu  lehinde,  unde  daiz  selbe  gut  itzunt  5 
innebait  der  veste  Go[rge  von  B]ischofferade,  Steffan,  Ebirhard 
syne  bruder  unde  enphangin  hain  von  eyn[er  ebtischin  un]de 
von  deme  stiffte  zu  Kauffungen  die  vorgeschribin  guder  mid  alle 

erin  zuge[horunge], *)  [g]uden  willin  deme  heiligin 

crucze  unde  der  werdigen  frauwe[n  frauwen  Elisabethin  ejbtische  10 

zu  Kauffungen  vorgeschrebin  unde  alle  erin  nakommende 

*)  [erwerjdige  frauwe  hait  die  lebende  unde  guder  uff- 

genomen [unde]  enwil  adir  ensail  ich  adir  ny- 

mant  von  mi[netwegen] habin  adir  anspreche 

in  keynerley  [wyse] dy  vorgenanten  myner  15 

swester  sone  unde  Be mime  swester  sone 

Gorgen  von  Bischoffer[ade] [iJa]id  sullichem 

....*)  gude  belehin   wulle [nach  uswi- 

sunge  dez  brijves,   der  daruwir  gegebin  ist  von  d[er] 

^)  ich  Crafft  Velsbergk  myn  ingesigil  unden  uff  [spa-  20 

cium  dysß  brives  han  lass]in  dr[uck]en,  der  gegebin  ist  in  deme 
jare  unsers  Hern  t[usint  vierhundirt,]  in  deme  eyn  unde  suwin- 
czigestin  jare,  des  sonnabindes  vor  de[me  sundage,  der  zu]  la- 
tyne  ist  genant  Vocem  jocunditatis. 

Orig.-pap.  in  K. ;  zwei  durch  mäusefrass  entstandene  löcher,  ein  kleineres,  25 
das  durch  die  ersten  8  zeüen  und  ein  grosses,   das  durch   die  unteren  15  zeilen 
geht,  haben  einen  grossen  theil  des  textes  zerstört.    Das   unter   dem   texte  der 
urk.  aufgedrückte,  runde,  24  mm  grosse,  hraune  siegel  zeigt  im  siegelfelde  einen 
dreieckigen   schild   mit  3  horizontalen   und   einem   rechtsschrägbalken    darüber, 

von  der  Umschrift   nur   noch   lesbar   [S.]  KRAF SPERG.    Auf   der  30 

rückseite  von  gleicher  band :  ,Littera  reversionis  Crafftes  de  Velsbergk  super  bona 
in  Haymbach,  Walbergk,  Kademerade,  Richfelde  und  dem  lande  an  deme  kail- 
den  [Heijstem  genant*. 

1)  ,waren*  stark  verwischt.  2)  ,der*  übergeschrieben.  3)  hier  folgt 
anscheinend  wieder  gestrichenes  n.  4)  die  anzahl  der  punkte  entspricht  überall  35 
etwa  der  hälfte  der  anzahl  der  fehlenden  buchstaben.  Hier  dürfte  vielleicht  zu 
ergänzen  sein :  ,hain  ich  mit  myme*.  5)  etwa  zu  ergänzen :  ,vorzien  unde  vorzie. 
Unde  dy  vorgeschrebin*.  6)  hier  folgt  gänzlich  ausgelöschtes  wort  von  etwa 
4  buchstaben,  vielleicht  ,vorgenant*  in  abkürzung  oder  ,myme*.  7)  etwa  zu  er- 
gänzen :  erwerdigen  unser  frauwen  egenant.    Unde  zu  merer  Sicherheit  dan*.        40 


1473  febr.  10.  109 

512.  Genannte  cardhiäle  vertvilligen  allen  gläubigen,  welche  die  Stifts- 
kirche zu  Kaufungen  an  gewissen  festen  besuchen  und  ein  almosen 
für  deinen  bedürfnisse  geben,  unter  den  gewöhnlichen  bedingungen  einen 

ablass  von  100  tagen. 
5  Rom  1473  februar  10. 

Guillermus  Ostiensis,  Alanus  Penestrinensis  *),  Philippus  Por-     1473 
tuensis  episoopi,  Angelus  tituli  sancte  crucis  in  Jherusalem,  OliVe-  •'*'  ***  ^^' 
rius  tituli  sancti  Eusebii  presbiteri,  Johannes  sancte  Lucie  in  Sep- 
tasolis^)  diaconus  miseratione  divina  sacrosancte  Bomane  ecclesie 

lOcardinales  universis  et  singulis  Christi  fidelibus  presentes  litteras 
inspecturis,  visuris  pariter  et  audituris  salutem  in  Domino  sem- 
piternam.  Gloriosus  et  excelsus  Dominus,  qui  sua  mundum  inef- 
fabili  claritate  illuminat,  commonet  et  excitat  cunctos  Christi  fideles 
ad  benefaciendum,  ut  per  opera  sua  bona,  que  in  terris  gesserint, 

15eteme  beatitudinis  retributionis  premia  et  munera  valeant  repor- 
tare  in  celis.  Cupientes  igitur,  ut  ecclesia  sancte  crucis  in  Cof- 
funghen  Maguntine  diocesis  congruis  frequentetur  honoribus  et 
a  Christi  fidelibus  in  debita  veneratione  habeatur  ac  luminaribus, 
libris,  calicibus  et  aliis  ecclesiasticis  omamentis  congrue  fulciatur, 

20necnon  in  suis  structuris  et  edificiis  conservetur  et  manuteneatur 
fidelesque  ipsi  eo  libentius  devotionis  causa  confluant  ad  eandem 
ac  ad  fulcimentum,  conservationem  et  manutentionem  hujusmodi 
manus  promptius  porrigant  adjutrices,  quo  ex  hoc  ibidem  dono 
celestis  gratie  uberius  conspexerint  se  refectos.     Supplicationibus 

25  vero  dilecti  nobis  in  Christo  venerabilis  viri  Conradi  Hensel  sacre 
theologie  doctoris  et  canonici  dicte  ecclesie  super  hoc  inclinati 
de  omnipotentis  Dei  nüsericordia  et  beatorum  Petri  et  Pauli  apo- 
stolorum  ejus  auctoritate  confisi  omnibus  et  singulis  utriusque 
sexus  Christi  fidelibus  vere  penitentibus  et  confessis,   qui  dictam 

30  ecclesiam  in  *)  sancti  *)  Henrici  imperatoris,  sancte  Conmgundis  et 
Inventionis  sancte  crucis  ac  Exaltationis  ejusdem,  necnon  dicte 
ecclesie  Dedicationis  festivitatibus  a  primis  vesperis  usque  ad  se- 
cundas  vesperas  inclusive  devote  visitaverint  annuatim  ac  ad  ful- 
cimentum,    conservationem   et    manutentionem  hujusmodi   manus 

35  promptius  porrexerint  adjutrices,  ut  prefertur,  nos  cardinales  pre- 
fati  et  quilibet  nostrum  in  singulis  diebus  et  festivitatibus  pre- 
dictis,  quibus  id  fecennt,  centum  dies  indulgentiarum  de  injunctis 
eis  penitentiis  misericorditer  in  Domino  relaxamus  et  quilibet 
nostrum  relaxat  presentibus  perpetuis  futuris  temporibus  duraturis. 

40  In  quorum  omnium  et  singulorum  fidem  et  testimonium  premis- 


IIÖ  1473  febr.  lÖ. 

sorum  presentes  litteras  fieri  nostrorumque  cardinalatuuin  sigillo- 
rum  jussimus  et  fecimus  appensione  communiri.  Datum  Borne 
in  domibus  nostrarum  solitarum  residentiarum  anno  a  nativitate 
Domini  millesimo  quadringentesimo  septuagesimo  tertio,  indictione 
sexta,  die  vero  decima  februarii,  poutüicatus  sanctissimi  in  Christo  5 
patris  et  domini  nostri  domini  Sixti  divina  Providentia  pape  quarti 
anno  secnndo. 

Orig.-perg.  in  K.  Von  den  6  an  rothem  bindfaden  hängenden  siegeln  ist 
1)  abgefallen,  die  anderen  5  sind  in  kapseln  von  eisenblech  eingeschlossen,  spitz- 
oval  und  von  rothem  wachse;  von  3)  ist  nnr  ^U  erhalten.  10 

1)  orig.  yPenestinensis^  Penestrinensis  =  Frenestinensis,  d.  h.  von  Prae- 
neste,  jetzt  Palestrina.  2)  Eubel  48:  ,S.  Lucia  in  Septisolio^  Dieser  titel 
wurde    1587    von    papst    Sixtus   Y.     aufgehoben    (ebenda).  3)  auf    rasur. 

4)  8  desgl. 


513.     Die  cardinäU  Baptista  und  Johannes   vermlligen    allen  gläu-lb 
biffen,  taelche  an  gewissen  festen   die  kirche  des  heil,  Oearg  zu  Kau- 
fnugen  besuchen  und  ein  almosen  für  deren  bedürfnisse  geben,  unter 
den  gewöhnlichen  bedingungen  einen  ablass  von  100  tagen. 

Rotn  1473  februar  12. 

2473  Baptista  sancte  Marie  in  Porticu  et  Johannes  sancte  Lucie20 

fehr.  12.  diaconi  sancte  Bomane  ecclesie  cardinales  universis  et  singulis 
Christi  fidelibus  presentes  litteras  inspecturis^  visuris,  lecturis 
pariter  et  audituris  salutem  in  Domino  sempiternam.  Splendor 
paterne  glorie,  qui  sua  mundom  ineffabili  illuminat  claritate,  pia 
Vota  fidelinm  de  ipsius  clementissima  majestate  sperantium  tanc25 
pi^ecipue  benigno  favore  prosequitur,  cmn  devota  ipsorum  hnmili- 
tas  sanctomm  precibus  et  meritis  adjuvatur.  Cupientes  igitur,  ut 
ecclesia  sancti  Georgii  in  Coffungen  Maguntine  diocesis,  ad  quam 
dilectus  nobis  in  Christo  honorabilis  vir  dominus  Conradus  Hensel 
presbiter,  sacre  theologie  professor,  specialem  gerit  devotionem,  30 
congruis  frequentetur  honoribus  Christique  fideles  ipsi  eo  libentius 
devotionis  causa  confLuant  ad  illam,  quo  ex  hoc  ibidem  dono  ce- 
lestis  gratie  uberius  se  noverint  fore  refectos.  De  omnipotentis 
Dei  misericordia  ac  beatorum  Petri  et  Pauli  apostolorum  ejus 
auctoritate  coniisi  omnibus  et  singulis  utriusque  sexus  Christi  35 
fidelibus  vere  penitentibus  et  confessis,  qui  dictam  ecclesiam  in 
diei  Cene  Domini  nostri  Jesu  Christi,  Ascensionis  ejusdem  Do- 
minik sancte  Anne  matris  beate  Marie  virginis,  sancti  Georgii 
militis  et  martiris  et  ipsius   ecclesie  Dedicationis  festivitatibus  et 


1473  febr.  iB.  a.  Hl 

celebritatibus  hujusmodi  ecclesiam  ipsaill  devote  visitaverint  an- 
nuatim  et  ad  reparationem  conservatioUömque  edificiorum,  calicuin, 
libromm,  limiiiiarium  aliorumque  omainentorum  inibi  pro  divino 
cnltu  necessariorum  manus  porrexerint  adjutrices,  nos  cardinales 

5  prefati  et  quilibet  nostrum  pra  qualibet  die  dictamm  festivitatmn 
centum  dies  indulgentiarum  ^e  injunctis  eis  penitentiis  misericor- 
diter  in  Domino  relaxamus  €t  quilibet  nostrum  relaxat  presentibus 
vero  perpetuis  futuris  temporibus  in  suo  robore  duratuiis.  In 
quorum  fidem  et  testiiikonium  presentes  nostras  litteras  fieri  no- 

lOstrorumque  sigillorum  cardinalatuum  jussimus   et   fecimus  appen- 

sione  communiri.     Datum  Borne  in  domibus  nostris  anno  Domini 

millesimo  quadring^ntesimo   septuagesimo    tercio,    die    duodedma 

mensis  februarii^  pontificatus  domini  Sixti  pape  üii.  anno  secundo. 

[Auf  dem  umgelegten  unteren  rande:]  Duo. 

15  Orig.-perg.  in  K.,  stockfleckig.    Zwei  an  bindfaden  hängende,  in  eisen- 

blechkapseln eingeschlossene  spitzovale,  rothe  siegel  der  cardinaldiaconen  1)  Bap- 
tista  (beschädigt)  und  2)  Johannes. 

614.     Cardinal  Baptista  verwilligt  allen  gläubigen,  welche  die  Pfarr- 
kirche dei  heil.  Benedict  zu  Kaufungen  an   gewissen  festen  besuchen 
20  und  ein  almosen  für  deren  bedürfnisse  geben,  unter  den  gewöhnlichen 

bedingungen  einen  ablass  von  100  tagen, 
Born  1473  februar  13.  a. 

Baptista  sancte  Marie  in  Portion  diaconus  miseratione  divina     1473 
«acrosancte  Romane  ecclesie  cardinalis  universis  et  singulis  Christi-'*^    '      ^' 

25fidelibus  presentes  litteras  inspecturis,  visuris,  lecturis  pariter  et 
audlturis  salutem  in  Domino  sempiternam.  Gloriosus  et  excelsus 
supeme  glorie  Dominus,  qui  sua  mundum  ineffabili  illimiinat 
claHtate,  pia  vota  fidelium  de  ipsius  clementissima  majestate  spe- 
raiitium  tunc  precipue   benigno   favore  prosequitur,    cum  devota 

dOipsorum  humilitas  sanctorum  precibus  et  meritis  adjuvatur.  Cu- 
piehtes  igitur,  ut  parrochialis  ecclesia  sancti  Benedicti^)  in  Cof- 
fungen  Maguntine  diocesis,  ad  quam  dilectus  nobis  in  Christo 
honorabilis  vir  dominus  Conradus  Hensel  presbiter,  sacre  theo- 
logie^)  professor,    specialem  gerit  devotionem,   congruis  frequen- 

35tetur  honoribus  Christique  iideles  ipsi  eo  libentius  devotionis 
causa  confluant  ad  illam,  quo  ex  hoc  ibidem  dono  celestis  gratie 
uberius  se  noverint  fore  refectos.  De  omnipotentis  Dei  miseri- 
cordia  ac  beatorum  Petri  et  Pauli  apostolorum  ejus  auctoritate 
confisi  Omnibus  et  singulis  utriusque  sexus  Christi  fidelibus  vere 

40  penitentibus  et  conf essis,  qui  dictam  ecclesiam  in  Nativitatis,  An- 


112  1473  febr.  13.  b. 

nunciationiS;  Conceptionis  et  Assumptioms  beate  Marie  virginis 
et  ipsius  ecclesie  Dedicatioiüs,  que  fit  in  die  sancti  Benedicti  ab- 
batiSy  festivitatibus  et  celebritatibus  hujusmodi  ecclesiam  ipsam 
devote  visitaverint  annuatim  et  ad  reparationem  conservationem- 
que  edificiorum,  calicum,  libronim,  luminarium  aliorumque  orna-  6 
mentorum  inibi  pro  divino  cultu  necessariormn  manus  porrexe- 
rint  adjutriceSy  nos  cardinalis  prefatus  pro  qualibet  die  dictarum 
festivitatum  centum  dies  indulgentiarum  de  injunctis  eis  peni- 
tenciis  misericorditer  in  Domino  relaxamus  presentibus  vero  per- 
petuis  futuris  temporibus  in  suo  robore  duraturis.  In  quoriunlü 
fidem  et  testimonium  presentes  nostras  litteras  fieri  nostrique  si- 
gilli  cardinalatus  jussimus  et  fecimus  appensione  communiri.  Da- 
tum  Bome  in  domibus  nostris  anno  Domini  millesimo  quadrin- 
gentesimo  septuagesimo  tercio,  die  tercia  decima  mensis  februarii, 
pontificatus  domini  Sixü  pape  iiii.  anno  secundo.  15 

[Auf  dem  umgelegten  unteren  ratide  steht :]  ünum. 

Orig.-perg.  in  K.     In   einer   kapsei   von   eisenblech   eingeschlossenes,    an 
bindfaden  hängendes  spitzovales,  rothes  siegel  des  cardinaldiacons  Baptista.    Auf 
der  rückseite  von  band  16.  jahrh. :  Pro  ecclesia  sancti  Benedicti  abbatis  in  Cof- 
fengen  in  festo  Nativitatis,   Concepcionis,   Annunciacionis,  Assumpcionis  et  De-  20 
dfcacümis^. 

1)  die  klosterkapelle  sancti  Benedicti  wird  hier  ,parrochialis  ecclesia*  ge- 
nannt, weil  ihr  rector  die  parrochialrechte  über  die  kloster-  oder  stiftsangehö- 
rigen  geistlichen  und  weltlichen  Standes  ausübte.         2)  orig.  .thelogie^ 

515.     Cardinal  Baptista  vei'willigt  aile^i  gläubigen,  welche  die  capelle'2o 
des  heil.  Nicolaus  zu  Kaufungen  an  gewissen  festen  besuchen  und  ein 
almosen  für  deren    bedürfnisse  geben,    untei*   den   gewöhnUchen   be- 

dhvgungen  einen  ablass  von  100  tagen. 
Rom  1473  februar  13.  b. 

'   1473  Baptista  sancte  Marie  in  Porticu  miseratione   divina  sacro-80 

febr.  13.  b.  gancte  Bomane  ecclesie  diaconus  cardinalis  universis  et  singuHs 
Christi  fidelibus  presentes  litteras  inspecturis,  visuris,  lecturis  pa- 
riter  et  audituris  salutem  in  Domino  sempiternam.  Splendor  pa- 
teme  glorie,  qui  sua  mundum  ineffabili  illuminat  claritate,  pia 
Vota  fidelium  de  ipsius  clementissima  majestate  sperantium  tunc85 
precipue  benigne  favore  prosequitur,  ciun  devota  ipsorum  humi- 
litas  sanctorum  precibus  et  meritis  adjuvatur.  Cupientes  igitur, 
ut  capella  sancti  Nicolai  in  Coffungen  Maguntine  diocesis,  ad 
quam  dilectus  nobis  in  Christo  honorabilis  vir  dominus  Conradus 
Hensel  presbiter,  sacre  theologie  professor,   specialem  gerit  devo-40 


; 


1473  märz  8.  113 

tionem,  congruis  frequentetur  honoribus  Christique  fideles  ipsi 
eo  libentius  devotionis  causa  confluant  ad  illam,  quo  ex  hoc  ibi- 
dem dono  celestis  gratie  uberius  se  noverint  fore  refectos.  De 
omnipotentis  Dei  misericordia   ac   beatorum  Petri   et  Pauli  apo- 

Sstolorum  ejus  auctoritate  confisi  omnibus  et  singulis  utriusque 
sexus  Christi  fidelibus  vere  penitentibus  et  confessis,  qui  dictam 
capellam  in  Nativitatis  Domini  nostri  Jesu  Christi,  Penthecostes, 
sancti  Antonii  abbatis,  sancti  Sebastiani  martiris  et  ipsius  capelle 
Dedicationis,  que  fit  in  die   sancti  Nicolai   episcopi,   festivitatibus 

10  et  celebritatibus  hujusmodi  capellam  ipsam  devote  visitaverint 
annuatim  et  ad  reparationem  conservationemque  edificiorum,  caU- 
cum,  librorum,  luminariimi  aliorumque  ornamentorum  inibi  pro 
divino  cultu  necessariorum  manus  porrexerint  adjutrices,  nos  car- 
dinaÜs  prefatus  pro    quaUbet    die    dictarum   festivitatum   centum 

15  dies  indulgentiarum  de  injunctis  eis  penitentiis  misericorditer  in 
Domino  relaxamus  presentibus  vero  perpetuis  futuris  temporibus 
in  suo  robore  duraturis.  In  quorum  fidem  et  testimonium  pre- 
sentes  nostras  Utteras  fieri  nostrique  sigilli  cardinalatus  jussimus 
et  fecimus  appensione  communiri.     Datum  Rome  in  domibus  no- 

20stris  anno  Domini  millesimo  quadringentesimo  septuagesimo  ter- 
cio,  die  tercia  decima  mensis  februarii,  pontificatus  domini  Sixti 
pape  iüi.  anno  secundo. 

[Auf  dem  umgelegten  unteren  rapide  steht :]  Unum. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel   wie  in   urk.  nr.  614.     Auf   der   rückseite   von 

25hand  15.  jahrh.:   ,Pro  capella  sancti  Nicolai    episcopi  etc.  in  Coffungen  in  festo 

Nativitatis  Domini,  Penthecostes,  sancti  Anthoni,  sancti  Sebastiani,  sancti  Nicolai^ 

516.     Canonicus  Konrad  Wise,  vicar  Konrad  Sellichen  und  Schreiber 

Johannes  Mulenbach  zu  Fritzlar  quittiren  der  äbtissin  Elisabeth  von 

Waldeck  und  dem  stifte  zu  Kaufungen  den  empfang  der  ihnen  auf 

dOihre  lehengüter  zu   Wolfhagen   schuldig  gewesenen  100  gülden  nebst 

Zinsen, 
1473  märz  8, 

Wir  hernach  geschreben,  nemlich  Conrad  Wise  canonicus  1473 
zcu  Friczlar,  Conrad  Sellichen  vicarius  daselbis  und  Johannes  *^**^  ^' 
35  Mulenbach  schriber  etc.,  bekennen  uffintlich  mit  diesem  brife  vor 
uns  und  unser  nachkomen:  Als  die  edel  und  wirdige  frauwe 
Elysabeth  abatissen  zcu  Coufungen  vor  sich,  ire  nachkomen  und 
stifft  hundert  gülden  houbtgeldes  uf  seß  gülden  jerüches  czinses 
(gehören  uns  und  ^)  unsern  drehin  lehin  zcu  dem  Wulffhagen,  die 
40meister  Bodiger  Balhom  seliger   zcu  droeste  siner  sele   gemacht 

8 


114  1475  ian.  26. 

und  gestifftit  und  von  unsem  gnedigen  herren  von  Hessen  zcu 
lehin  ruren)  bie  sich  gehabt  haidt,  das  nu  die  selbe  egenante 
unser  gnedige  frauwe  von  Couffungen  vor  sich  und  iren  stifft 
und  nachkomen  soliche  hundert  gülden  houbtgeldis  mit  versesßen 
czinsen  uns  gutlichen  gegeben  und  wol  zcu  dancke  beczalt  haid.  5 
Und  darumb  so  sagen  wir  vor  uns  und  unser  nachkomen  die 
egenante  unsir  gnedigen  frauwen,  ire  nachkomen  und  stifft  zcu 
Couffungen  solicher  hundert  gülden  houbtgeldis  und  virsessen 
czinsses  qwid,  ledig  und  lois,  geverde  und  argehst  hirinne»  gencz- 
lich  ußgescheiden.  Und  des  zcu  erkunde  han  wir  egenant  <Don- 10 
rad  Sellichen  und  Mulenbach  unser  inges.  vor  uns  und  hern 
Conrad  Wisen  egenant  herane  thun  drugken  und  zcu  fortmer 
erkunde  gebeten  den  erbam  hern  Conrad  Volgharde  dechand 
etc.,  das  der  sin  inges.  heruff  auch  hait  thun  drugken,  das  ich 
Conrad  Volgharde  dechand  etc.  ^)  umb  der  genanten  czweier  bete  16 
willen  also,  doch  mir  unschedelich,  gethan  han.  Geschenn  uff 
montag  nach  Invocavit,  anno  etc.  Ixx.  tercio. 

Orig.-pap.  in  K.  Die  3  auf  der  rückseite  aufgedrückten  runden,  grünen 
Siegel  sind  stark  beschädigti  1)  22  mm,  Wappenschild,  darin  brustbild  eines 
mannes  mit  hut,    von  der  Umschrift   nur  wenige   unklare   buchstaben   erhalten;  20 

2)  28  mm,  heU.  Jungfrau  Maria   sitzend   mit  dem  kinde,    Umschrift  wie  bei  1); 

3)  26  mm,  ganz  defect  und  unkenntlich.  Auf  der  rückseite  von  band  16.  jahrh. : 
,Couffungen  qw4tantta\ 

1)  ,und'  wiederholt,  das   zweite  durchstrichen.        2)  hier   folgt  im   orig. 
nochmals  ,das  der  sin  inges.  heruff  auch  hait  thun  drugken,  das  ich  Conrad  ege-  26 
nant  also^ 

517.  Wilhelm  vmi  Elverfeldt  übergiebt  dem  landescomthur  und  com- 
thur  zu  Brakel,  Adrian  van  Doert,  den  hörigen  des  hofes  Herbede 
und  des  heil,  kreuzes  (zu  Kaufunge7i),  Gert  Messink,  für  die  kirche 
zu  Brakel  und   erhält  für  denselben  die  hörige    Kunne,    der  KoU'-&ö 

haoeschen  tochter. 

1475  Januar  25, 

1475  Wy  Willem  van  Elvervelde  bekenne  und  buthuge  in  dessem 

Jan.  25.  breve  vor  my  und  vor  myne  rechten  erven  van  wegen  dess  haves 

van  Herborde  unde  dess  hilligen  cruces,  so  dat  ene  wessellinge  85 
ghescheen  is  tusschen  heren  Adryaen  van  Doert  lantcumpthur  ^) 
unde  cumptur  to  Brakeil  in  der  tiit  unde  vor  my  Wilhem  vor- 
screven,  also  dat  ick  hebbe  avergegeven  unde  gheve  aver  Gtert 
Messinck,  de  horich  wass  in  den  hoff  van  Herberde  unde  dem 
hilligen  cruce,   unde  sali  nu  voert  mer  na  giffte  dess  breves  be-40 


1475  apr.  19.  115 

horich  ziin  dem  gadesshuess  to  Brakell,  dat  den  Duytschen  heren 
tohoort.  Und  ick  Willem  vorscreven  scheide  den  vorscrevenen 
Geit  Messynck  quyt,  ledich  unde  loess  van  allen  ghehoer,  dat 
de  vorscreven  hoff  van  Herberde  unde   dat   hillige  cruce  to  em 

5  hefft,  unde  myne  erffgenamen  unde  ick  dar  nummer  ansprake  an 
hebben  enwill,  also  dat  Gert  Messinck  vorscreven  horich  sali 
bliven  an  dem  gadesshus  to  Brakell  vorscreven.  Unde  ick  Willem 
vorscreven  bekenne,  dat  ick  ene  genoechlike  wederwessell  darvor 
hebbe,  als  myt  namen  Kunnen  der  Kolthavesschen  dochther,  doch 

lobehalven  een  dochter,  de  de  vorscrevene  Cünne  gehat  hefft  vor 
datum  dess  breffs.  Unde  ick  WiUem  vorscreven  hebbe  desse 
i^esseUinge  belevet.  Daraver  und  an  sin  ghewest  dedingeslude, 
myt  namen  her  Anthonius  schoellmester  unde  zeven  havessge- 
sworen,  als  myt  namen  Dyderick  vrone  ^),  Dyderick  Merich,  Tel- 

15liken  Elichman,  Hinrich  Messich,  Hinrich  Mersman,  Amt  van 
Kleynerbede,  Hannes  Bungener  unde  Hannes  Koster  to  Ymmynck 
unde  mer  ghuder  lüde  genoech.  To  mere  tuge  der  waerheit  heb 
ick  Willem  vorscreven  myn  segeil  vor  my  und  vor  myne  erven 
under  an  dessen  breff  gehangen.    Gegeven  in  de  jaer  unses  Heren 

20  m®.  cccc®.  Ixxv^.,  up  sunte  Pauwels  dach  Conversionis. 

Orig.-perg.  in  Münster.    Braunes  siegel,  elfmal  getheilter  schild,  Umschrift : 
WttLEM  VAN  ELVERFELDE  SEN.     Gedr.  Aander-Heyden  1,  nr.  624. 

^     1)  als  solcher  Westfalens  aufgeführt  bei  Voigt  1,  674.        2)  der  hofesfrone 
(gerichtsdiener)  ist  in  der  siebenzahl  nicht  einbegriffen. 

26  518.    Decan  Konrad  Volghard  sendet  dem  landgrafen  Heinrich  IIL  zu 
Hessen-Marburg  durch  Heinrich  von  Immenhausen  das  zu  Kauf  ungen 
auß>ewahrte  kreuz  kaiser  Heinrichs  IL  zur  mitnähme  in's  feld, 

1475  april  19. 

Hochgebomer  fürste  und  here.  Myne  gebete  und  schul-  U75 
sodigen,  willigen  diensten  ewir  fürstlichen  gnaden  allezyt  bevor.  ^^^'  ^^* 
Gnediger  fürste  und  Hbir  here.  Uwer  gnaden  schigken  ich  bie 
dießem  geinwortigen  hem  Heinriche  von  Lnenhusen  daz  lobe- 
liche,  werde,  heiige  crutze  keyser  Heinrich  ^),  inmaeßen  uwer  gnade 
von  mir  begerid  haid.  Abir  daz  banir  sannt  Mauricii  kan  ich 
35  uwere  gnaden  zu  dießir  zyt  nicht  geschicken,  so  ich  gerne  thede, 
dan  mich  myn  frauwe  von  Couffungen  hoech  berichted  haid, 
es  sy  besloßen  uff  dem  thome  und  habe  Henne  von  Biedenfeld 
die  slüßil  bie  sich,  und  hette  sie  daz  können  krygen,  sie  wulde 
es  uwem  gnaden  williglich  und  gerne  gesand  han.     Und  haid 


1 


116  14?5  apr.  19. 

mir  daby  warlich  gesaget,  sie  wiße,  daz  uwer  gnade  deßelben 
banirs  eyn  stügke  gereide  habe.  Sonderlich  haid  myn  frauwe 
mich  bilerd  und  geheißen,  uwer  gnaden  dieß  zu  bitten,  solich 
heilige,  werde  f  ^)  lobelich,  ehirlich  und  wirdigUch  zu  halten  und 
zu  virwaren  und  y  bie  uch,  abe  es,  da  Q-od  vor  sy,  zu  stryde  6 
und  zu  groeßem  wergke  qweme,  daz  dan  uwer  gnade  daz  y  bie 
uch  habe,  dan  keyser  Heinrich  damitde  groeße  wunderwergke 
durch  die  gnade  des  almechtigen  und  sines  heiigen  f  in  fünff 
houbtstryden  getryben  und  die  undir  demselben  f  hoechlich  und 
mochtlich  erwonnen  haid.  So  haid  s.  Mauricius  auch  dry  houbt- 10 
stryde  undir  synen  banire  gewonnen,  darumb  uwer  gnaäe  soUch 
t  und  banir  gerne  bie  sich  haben  mag  uff  dem  houbte  uwers 
helmes  adir  ysenhudis,  so  es  zu  solichir  beswerunge  des  kryges 
kommen  worde.  Gnediger,  liebir  here.  Da  ist  auch  eyn  be- 
sondir  stügke  bie  dem  f,  daz  keyser  Heinrich  in  sinen  strydenlS 
in  synen  harte  adir  busen  gefürd  haid,  daz  wulle  uwer  gnade 
auch  eren  und  bie  uch  in  uwerm  busem  und  wammese  haben. 
Dieselbe  myn  frauwe  von  Couffungen  haid  mir  befolen  zu  schriben, 
daz  uwer  gnaden  bruder,  seiger  l[andgraf]  Ludewig,  hette  eyne 
frauwe  gein  Brome  geschickt,  die  dan  mit  dem  teuffei  beseßen  were,  20 
dieselbe  frauwe  hette  man  hier  und  auch  den  beseßen  dueffil  ge- 
banned  zu  offinbaren,  abe  unser  here  mit  der  Paderbomschen 
fehde  gewynnen  adir  Verliesen  sulte,  hette  die  frauwe  und  der 
dueffil  gesagit,  er  müste  virliesen,  abir  wulte  sine  gnade  sie  un- 
gebanned  und  unbeswerit  laessen,  sie  wulten  sinen  gnaden  sagen,  25 
daz  er  nicht  Verliesen  sulte.  Daruff  hette  sine  gnade  ya  gesagit, 
du  were  sinen  gnaden  zu  antworte  worden,  zu  Kouffen')  were 
keyser  Heinrichs  f.  Wann  er  daz  bie  sich  hette,  so  sulte  er 
alle  sine  fyhende  obirwynnen.  Und  daz  habe  myn  here  seliger 
iren  gnaden  selbirs  in  geinwortikeid  zweyer  frommen  auch  ge-30 
sagit  und  daruff  daz  f  auch  bie  sich  genommen  und  nicht  ver- 
loren. Gnedige,  liebir  here.  Dwiel  nu  uwer  gnade  geschriben 
haid,  daz  f  zu  schigken,  so  hette  ich  daz  uwir  gnaden  gerne 
selbirs  bracht  und  darinn  bescheid  gethan.  Abir  nach  solichen 
schrifften  und  begerungen  han  ich  mich,  als  billich  ist,  gerichtid.  86 
Und  womitde  uwem  gnaden  ich  mit  lybe  imd  gute  zu  willen  und 
dienste  gesin  konde,  thede  ich  von  grimde  mynes  hertzen  gerne. 
Geschrieben  uff  mittwochin  nach  Jubilate,  anno  etc.  Ixx.  quinto. 

Uwer  gnaden  gantz  williger  diener 
Conradus  Volghard  dechand  etc.        40 
[Adresse:]   Dem  hoichgebornen  fürsten   und  herren  herren 


1477  nov.  25.  117 

Heinrichen  lantgraffen  zu  Heßen,  graffen  zu  Cziegenhain  und  zcu 
Nidde  etc.,  mynen  gnedigen,  Heben  Herren  zu  siner  gnade  Hände 
selbirs. 

Nach  einer  abschrift  des  18.  jahrh.  der  stand,  landesbibliothek  zu  Cassel 
5  (Ms.  Hass.  fol.  109)  bd.  9,  bL  215  f.).    Zwar  ist  die  vorl.  mit :   ,Ex  orig.  arch. 
aulae  Cassel'  bezeichnet,   doch  befindet  sich   das    orig.  nicht  mehr   im   königl. 
Staatsarchive  zu  Marburg.    Erwähnt:  Rommel  8,  54  und  anmerk.  p.  80. 

1)  vielleicht  war   in   dieses   ein  stück  der   grossen   kreuzpartikel   einge- 
lassen,  die  kaiserin  Kunigunde  bei  ihrem    eintritt   in^s  kloster  Kaufungen   der 
lOkirche  schenkte.        2)  so  überall  in  der  vorl.  für  ,kreuz*        8)  Eaufungen. 

519.     Äebtissin  Elisabeth  von  Waldeck  zu  Kaufungen   bestätigt  den 

seitens  der  gebrüder  Werner,  Thilo  und  Heimbrod  voti  Eiben  an  den 

dechanten  der  sanct  Martinskirche  zu  Cassel  auf  wiederkauf  beunrkten 

verkauf  ihres  antheils  am  zehnten  zu  Bettenhausen, 

15  1477  november  25, 

Wir  EHsabetH  von  Waldecken  von  Gotis  gnaden  abbatissa     1477 
des  fryen  keyserHcHen  stifftis  des  Heilgen  cruczes  zcu  Cauffungen  *^^^-  ^^• 
bekennen  vor  uns  und  unser  nacHkummen  und  stifft   uffentHcH 
in  diesem  brieffe  geyn.  allermenHcH,   die  en  anseHin  ader  Hören 

20 lesen:  NacHdem  WernHer,  Tiele  und  Heymbrait  von  Eibin  ge- 
brudere, unser  und  unsers  stifftis  Hebin  getruen,  den  wirdigen 
und  erbaren  decHand  und  capittel  sant  Mertins  kircHen  zcu  Cassil 
iren  teyl  des  czeHinden  zcu  BettinHusen  mit  sinen  zubeHorungen 
vor  drye  Hundert  und   funff  und  vierczig  gude  RinscHe  gülden 

25  uff  eynen  witderkauf f  virkoufft  Han  nacH  innHalde  und  ußwisunge 
eyns  virsiegeltin  brieffis  darüber  gegebin  und  nacHdem  nu  das- 
selbe egerurte  teyl  zceHinden  von  uns  und  unserme  stiffte  zcu 
leHine  geHit  und  ruret,  so  Han  wir  umb  betHe  willen  der  vorge- 
nanten von  Eibin  soHcHen  vorberurtin  kauff  den  egenanten  de- 

SOcHant  und  capittel  und  iren  nacHkumen  uff  eynen  witderkouff 
nacH  inHalde  irer  virscHribunge  darüber  gegebin  vor  uns  und 
unser  nacHkumen  und  stifft  gewiUiget  und  zcugelassin,  willigen 
und  zculassen  den  aucH  also  geinwurtigHcH  in  und  mit  crafft 
dieß  brieffis   ane  alle  geverde.     Und  des   zcu  erkunde  Han  wir 

35  unser  eptHie  ingesigel  an  dissen  brieff  tHun  HengHen,  der  gegebin 
ist  uff  sant  KatHerinen  tag  der  Heilgen  jungfrauwen,  anno  Do- 
mini millesimo  quadringentesimo  septuagesimo  septimo. 

Orig.-perg.  im  freiherrlich  von  Buttlarschen  archive  zu  Elberberg  abth.  11., 

Vn.  3:  ,Acta,  lehnsherrliche  consense  betr.*    Siegel  abgefallen.    Auf  der  rück- 

40 Seite  von  h^d  16.  jahrh.  (fast  ganz  unleserlich):  ^Yerwilligung  der  abatissin  zu 


118  zwischen  1466  und  1478?  —  1480  oder  wenig  später. 

Kauffungen,  der  von  Waldecken,  vor  der  von  Eiben  verkauff  (?)  am  zchenden 
zu  Bettenhausen^ 

B20.  Heinrich  von  Rusteberg  beschuldigt  die  äbtissin  zu  Kaufungen, 
gewaltthätigheiten  gegen  Herne  Fleischhauer  und  Hans  Fridd  ausgeübt 

zu  haben  und  droht  ihr  mit  fehde.  B 

[zwischen  1466  und  1478?] 

[zwischen  Wysed,  vrowe  von  Koffungen,  daz  ich  Heinrich  von  Rüste- 

1478?]  ^^^S^  unde  myn  helffer  unde  knechte  wollen  uns  an  gu  vor- 
warred  han  wmme  Henczen  Fleischouwers  unde  wmme  Hans 
Frydels  wyllen,  wmme  des  unreten  unde  gewalt  wyllen,  dy  gylO 
an  sy  geleget  han.  Unde  ab  wy  ergen[ant]  zu  uwerm  schaden 
quemen,  wo  dy  schade  werre  eder  sich  machte,  des  schaden  fui- 
gent^  wolde  wy  sin  unde  woldes  ich  unde  myn  helffer  unde 
knechte  ansse  ere  an  uch  vorwarret  han.  Under  mym  ingesegel 
Heinriches  von  Rusteberge,  des  sich  myn  helffer  unde  knechte  15 
mede  gebruchen. 

Orig.-pap.  in  K.    Das  auf  der  rückseite  aufgedruckt  gewesene  siegel  ist 
abgefallen;  nur  reste  der  Umschrift   sind   erhalten,    von    denen   ein  E  deutlich. 
Die  Urkunde  ist  undatirt.     Wenn  keiner  der  bis  zum  jähre  1428  vorkommenden 
Heinriche  aus  der  familie   von  Busteberg   gemeint   sein  würde,    so  könnte  sehr  20 
wohl  der  Mainzische  oberamtmann  und  provisor  des  Eichsfeldes,  graf  Heinrich 
von  Schwarzburg,  den  brief  geschrieben  haben,  der  1466  in  diese  Stellung  kam, 
1478  aber  abgesetzt  wurde,  weil  er,   wie  Paul  Jovius  in  seiner  Schwarzburger 
Chronik  (Schöttgen  und  Ereyssig  Diplomataria  558)  ihn  nennt,    ein  „unruhiger, 
streitiger  köpf  war,   der  auch  im  jähre  1475  Streitigkeiten  mit  dem  Iandgrafen25 
Heinrich  zu  Hessen  und  mehreren  Hessischen  rittem  hatte.    Die  oberamtmänner 
des  Eichsfeldes  nannten  sich  nach  dem   aussterben  der  familie  Rusteberg  mehr* 
fach  nach  ihrem  amtssitze,  der  Mainzischen  bürg  Rusteberg,  wenn  sie  auch  an- 
deren familien  angehörten.     Auch  die  Schreibweise   (haken    über  dem  u)  dürfte 
meines  erachtens  eher  auf  die  2.,  als  1.  hälfte  des  15.  jahrh.  hinweisen.    UeberSO 
bürg  und  geschlecht  Rusteberg  s.  Duval  416  ff. 

521.     Weisthum  der  rechte  des  hofes    und   der  hofleute  zu  Herbede, 
au/gestellt  von  dem  schultheissen  [Wilhelm]  von  Elver/eldt 

[1480  oder  wenig  später.] 

[1480  Dyt  nageschreben  is  dat  recht   des    haves  und  hayeslüdend5 

oder  wenig  ^^^  haves  te  Herbede,   so   veel  ich   des   yn   den    schedesbrieven 

spater.J  '  *' 

fynde  und  van  mynem  vader  seliger  und  den  aelden  haveslüden 
gehaert  hebbe  und  myn  aelderen  byt  an  my  togebracht  und  ge- 
haelden  is. 

Tom  ersten  stervet  en  havesman  up  eynem  havesgude,   soe40 


1480  oder  wenig  später.  119 

nempt  syn  vrowe  tovom  äff  syn  beste  peert.  Daerna  nempt  myn 
vrowe  van  Kouffungen  und  ich  to  gelicken  deylle  syn  geherwede, 
alse  syn  kleder  und  hantgetowe,  so  hey  syn  vronden  to  leve 
unde  lede  geet  und  vaert.     Deylt  Hey   myt   my   alle  veyrfossicla 

5vee,  gereyde  gelt  unde  allet,  dat  hey  gewunnen  hedde  up  from- 
den  lande.  Und  hedde  der  man  eyn  kar  ader  wagenn,  der  daer 
huyr  verdeynde  up  der  Straten,  dey  weer  myner  vrowen  van 
Kouffungen  unde  des  schultesen  myt  ^),  envorder  ^)  gebart  uns  van 
dem   manne,    (dey   up)')    dem    havesgude    stervet,    nycht.     Alle 

lOhaelde  vate,  gedorschen  off  ungedorschen  kom,  dat  up  der  erff- 
tall  gewassen  yss,  versteet  allet  dey  weer. 

Item  stervet  oick  eyn  vrowe  up  eynen  havessgude,  iss  daer 
eyn  dochter  off  meer,  dey  [bHvet]  *)  unbestat  desselven  jehaers  ^), 
versteet  det  geraede.     Storve  sey  bynnen  jayrs,   soe  weert  dem 

16  schulten  verfallen.  Wer  daer  geyn  dochter,  soe  geboerdt  myn 
vrowen  unde  dem  schulten.  Vorder  en  geboerdt  dem  schulten 
daer  dan  nycht. 

Item  eyn  erffkynt  mach  syn  haut  entfangen  umb  den  groet- 
sten,  also  to  vers[taen]   umb    den    derden  pennynck,    dat   guydt 

20  myner  vrowen  des  jayrs  to  pacht  gyfft .  .  .,  der  moydt  dat  erff- 
kynt gesynnen,  eer  dat  guydt  loss  und  to  haeve  sterve,  anders 
[were  dat]  guydt  verfallen,  soe  men  den  guyder  in  huldigen 
handen  haelden  moet. 

Item  wan  sich  dat  erffkyndt  verandersaetet  toe   der  hilgen 

25  ee,  dey  upgehaelde  hant  mowten  sey  an  dem  schulten  wynnen  •)  umb 
eynen  pennynck,  daer  dat  guydt  unferderflick  umb  si,  soe  seven 
havesluyden  mogelick  dunckt.     Dat  punt  al  soe  nae  foert. 

Item  der  schulte  ensall  gene  hande  an  havesgude  doen, 
daer  en  [by  sin  seven]  geswaeren  havesslude,   und  wan  dey  ver- 

aosteerff,  als  vorss.,  also  v[ervelle],  sali  hey  oick  seven  haeveslude 

senden,  umb  dat  to  deylen,  dey  erve und  verdregen  sich 

sunder  beseyn.  Unde  wan  dey  menne  sin^  uyt  dem  k[erspel], 
moet  en  dey  schulte  dey  koesst  doen,  unde  bynnen  kerspels  malck 
eyn  .... 

85  Item   sterevet   eyn   havesman,    dey   up    geynen  havesgude 

ensittet,  daer  geet  to  geherwede  syn  boempeert.  Dat  spent  men 
in  den  wagen  und  tuyt  den  nageil  uyt  der  lanckwart.  Wat  dan 
umer  dem  wagen  volget,  dat  geet  int  geherwede,  und  vaert  boert 
men  daer  eyn  vul  geherwede,   also   sich  dat  van  rechte  gebort. 

40Daertegen  wysst  men  der  vrowen  dat  gerade  und  dan  vort  dem 
schultese  allet,   daer  vorder  yss,   halff,  kaem  in  dem  velde,    ge- 


120  1480  oder  wenig  später. 

dorsschen  off  ungedorsschen,   wess  daer    yss,   gereyde  off  unge- 
reyde,  kleyn  off  groet,  nyclit  uytgescheden. 

Item  stervet  oick  eyn  vrowe,  dey  up  genen  havesgude  en- 
wont,  syt  daer  geen  dochter,  so  gebort  dat  gerade  myner  vrowen 
unde  dem  schulten.  Syt  daer  dochter,  dey  verstaet  dat  inma-  5 
ten  vorss.,  daertegen  wysst  men  dem  mamie  dat  geherwede. 
Wess  daer  dan  vorder  blyfft,  sali  dey  man  myt  dem  schulten 
deylen,  inmaten  alse  vorss.  steet,  wan  dey  man  gestorven  yss. 

Item  stervet  en  havesman,  dey  up  eynen  kaeten  sittet,  dey 
in  eyn  havesguydt  haert,    den  mach   dey  havesman   erfdeylen  ^),  10 
dey  up  dem  gude  sittet,  daer  in  dey  kaeten  haert. 

Item  storve  oick  eyn  havesmaget  off  knecht,  dey  myt  eren 
aelderen  in  unferdeylden  gude  sete  unde  geen  verticht  gedaen 
hedde,  storven  dey  in  dyssen  lande  off  yn  anderen  lande,  dit 
mögen  dey  aelderen  nemen  und  nycht  dey  schulthuyss,  dan  weer  15 
sey  verdeylt  off  hedden  verticht  gedaen,  soe  boerde  dem  schultsen 
er  goedt  mydteyn. 

Item  wan  sich  eyn  havesman   off  vrowe  up  en  havesguyde 
verändert  to  der  hilgen  ee,  er  ider  eyn   sal   dem   schultse  geven 
eyn  halve  marck,  unde  der  gude  mach   nymant  besitten,  sey  en20 
haeren  in  den  haeff. 

Item  wolden  sich  süss  twe  gemeyne  luyde  bestaden,  up 
havesguden  nycht  enseten  und  beyde  in  den  haeff  haerden,  der  ider 
eyn  boerde  dem  schultse  eyn  halve  marck  off  en  maelder  haveren. 

Item  wolden  sich  süss  eyn  knecht  off   maget,    dey  in  den  25 
haeff  harden,  bestaeden  to  der  hilgen    ee,    und  nem   eynen,  dey 
yn  den  haeff  nycht  enharde,  dey  moeste  umb  den  orloff  dedyngen 
nar  genaeden. 

Item  wellich  havesman  eyn  soen  offte  dochter 

en  man  off  vrowe,    dey  gern  uyt  dem  have 30 

....  wesselen  kont  sey  em  soe  gedoen  voer  en  wederwess[el]  .  . 

man  unde  wan  dey  wessel   also    gescheet,   daer  solt 

unde  der  schulte    en   sal   nymant   verwesseien 

sunder  wederwessel  ... 

Item  alle  geherwede  unde  geraede    deylen   en   vrowe    van  85 
Kouffungen  [imde  der  schulte]  gelick. 

Item  so  tymert  des  haves  lüde  dem  schultsen  eyn  mole  aen 
kamprat,  aen  stene,  unde  daeran  nycht  mer  yserens  dan  6  pfen- 
nige,  dan  den  selven  steen  sali  dey  haelen  up  Ryns  baerde,   unde 
wylhch    haevesman    daerup  nycht  enmelt,   verbreckt  4  pfennige40 
unde  dat  multer  iders  maels. 


1480  oder  wenig  später.  121 

Item  wat  ich  van  slachtholte  behoeffe  to  der  molen  to  mym 
siechten,  moyten  dey  haveslude  daerby  stellen  up  er  kost. 

Item  so  tymeren  my  dey  haveslude  eyn  bowhuyss  van  6 
balcken,  nu  dat  bowhuyss  halff  und  eyn  schuyr  van  vyff  balcken. 

5  Item  efE  my  myn  lantforst  verschreve   to    dienste   und  ich 

eyns  herwagens  behoeffte,  soe  moet  eyn  ider  havesman  to  myme 
gesynnen  syn  beste  pert  yn  myn  haeff  brengen  und  oick  myt 
synem  eede  behaelden,  dat  et  soe  sy,  und  daeruyth  mach  ich 
assdan  nemen  und  spannen  an  mynen  herwagen  dey  selve  perde. 

10  Wem  dey  so  affgengen,  moesten  dey  hele  haveslude  dey  betalen 
ofE  vernogen,  off  sey  nicht  weder  qwemen. 

Item  by  tyden  myns  vaders,  do  der  goltgolden  10  sh.  galt, 
plach  myn  vader  voer  eyn  schultswyn  to  nemen  vyff  schellinge, 
daer  em  doch  nae  lüde  des  schedesbrieves  geborde  en  halff  gol- 

15  den,  soe  dey  schedesbrieff  inhelt  und  vermach,  dat  en  schultswyn 
weert  sali  syn  twyer  Schillinge  pennynge  ®)  und  4  Schillinge  den. 
sult  gelden  eynen  guden  swaren  goldgulden.  Also  gebort  my 
voer  en  schultswyn  en  halven  goldgulden,  und  dat  yt  verlepen 
was  durch  dat  Hchte  gelt,   soe   myn    vader  vyff  Schillinge  voer 

20  dat  swyn  to  nemen  plach,  dae  der  goldgulden  10  sh.  galt  unde 
der  goldgulden  .  .  ech  unde  verleip  to  und  .  .  .  .  to  achteyn  und 

twyntich    Schillingen haveslude  woelden  sey   my  .  .  vyff 

Schillinge  voer  dat  swyn  geven,  dat  s umb  yn 

tyt  des  lichten  geldes  en  hör rechte,  inmaten 

25vorss.  en  halff  goldg[ulden] lüde  in  dem  aerde 

van  dem  garden  an  dem  ende  an  der Bungeners  haeff. 

ider  havesman  myt  synen  perden  des  jayrs  en  dach. 

voert  ider  havesman  iders   halven   jayrs  eyn  voder 

brantholtz  myt  synen  perden van  geboer,   dat  sey 

dOschuldich  syt  gelyck  er  pacht. 

Nach  dem  drucke  in  J.  Grimms  Weisthümer  8,  56  ff.  „aus  einem  zer- 
rissenen papiere  des  15.  Jahrhunderts.  **  Aus  dem  texte  des  weisthums,  wie  aus 
„Münzordnungh  der  goltgülden"  (zeitschr.  f.  Westfäl.  gesch.  21,  377  ff.)  ergiebt 
sich,  dass  dasselbe  frühestens  1480   und   zwar  von  Wilhelm  von  Elverfeldt  auf- 

85  gestellt  und  mit  dem  eingangs  erwähnten  schiedsbriefe  der  von  1404  dec.  8  (urk. 
nr.  811)  gemeint  ist.  Laut  der  ,Münzordnung^  galt  nämlich  der  goldgulden  im 
jähre  1404  4,  1480/81  10,  1477  18  und  1480  20  schülinge;  1480/81  lebte  Kon- 
rad }un.,  der  vater  Wilhelms,  der,  schon  1404  erscheinend,  directe  kenntniss 
Yon  dem  genannten  schiedsbrief  gehabt  haben  musste,  1477  und  1480  aber  Wil- 

40  heim,  der,  1455  zuerst  erwähnt,  nicht  aus  eigener  erfahrung,  sondern  nur  durch 
andere  von  diesem  briefe  wissen  konnte  (s.  Aander-Heyden  2,  Stammtafel  IV, 
der  freilich  Wilhelm  nur  bis  1475  kennt).    Da  nun  letzterer  den  preis  des  gold- 


oct.  36, 


122  1481  oct.  26. 

g^dens  in  beziebung  auf  ein  bereits  abgemachtes  geschäft  zu  20  Schillingen 
angiebt,  so  kann  nach  der  ,Münzordnung^  das  weisthum  frühestens  1480  und 
demna<sh  nur  von  Wilhelm  aufgestellt  sein.  —  Die  meisten  ergänzungen  in  [  ] 
verdanke  ich  der  gute  des  kgl.  staatsarchives  Münster. 

1)  oder  ,nyt*?        2)  hier  folgt  in  der  vorl.  ,eyn  (!•  ©J^)*-        3)  so  in  der   5 
vorl.        4)  vorl.  an  stelle  von  ,[blivet]*:  ,a  .  .  .*.        5)  =  Jahres;  vorl.  ,gehaer8\ 
6)  vorl.  jwyns*.        7)  vorl.  ,so*.         8)  vorl.  ,eff  deylen*.         9)  vgl.  band  1,  317 
z.  16/17. 

B22.     Notar,  cleriker  Michael  Paffen  bezeugt,  dass  äbtissin  Elisabeth 
von   Waldeck  zu  Kaufungen  dem  magister  Hennann   Weydeludt  eine  10 
Urkunde  der  weiland  äbtissin  Adelheid  von  Ziegenhain  daselbst  von 
1378  aug,  9  (nr,  248)  behufs  verwerthung  derselben  in  dem  processe 
der  klosterfrauen  Anna  von  Hunolstein  und  Jacoba  von  BeUberg  über 

die  abtei  zu  Herford  übergab. 

Kaufungen  1481  october  26.  15 

Jesus. 
1481  In  nomine  Domini,  amen.     Anno  a  nativitate  ejusdem  mil- 

lesimo   quadringentesimo    octoagesimo  primo,    indictione    quarta- 
decima,  pontüicatus  sanctissimi  in  Christo  patris  et  domini  nostri 
domini  Sixti  divina  Providentia  pape   quarti  anno  undecimo,   die  20 
vicesima  sexta  mensis  octobris,  hora  tertiarum  vel  quasi,  in  curia 
sive  aula  abbatiali  ecclesie  regalis    sancte    crucis    in  Koiffungen 
Maguntine  diocesis,  in  mei  notarii  publici  et  testium  honorabilium 
infrascriptorum  ad  hoc   specialiter  vocatorum  et  rogatorum  pre- 
sentia  personaliter   constitutus  honorabilis  vir  dominus  magister  25 
Hermannus  Weydeludt  presbiter  Maguntine   diocesis,    tenens    et 
in    suis   manibus   habens    certas   apostolicas  compulsoriales  litte- 
ras  Sanas,  integras,   non  yiciatas,  pendente  sigillo  ab  intra  rubel 
et  ab  extra  albi  coloris  munitas,  a  reverendissimo  in  Christo  patre 
et  domino   domino  Anthonio   de  Crassis  utriusque  juris   doctore,  30 
archipresbitero   et   canonico   ecclesie  Bononiensis,    domini   nostri 
pape  et  ipsius  sacri  pallacii  apostolici^)  causarum  signanterque  in 
causa  seu  causis  inter  venerabiles  et  generosas  dominas  Annam 
de  Hunoldisteyn  et  Jacobam    de  Eedberch   dicte  Paderbomensis 
diocesis  de  et  super  abbatia  ecclesie  sancte  Pusinne  Herfurdensis  Pa-  35 
derbomensis  diocesis  etc.,  prout  in  dictis  apostolicis  litteris  plenius 
habetur  et  continetur,  auditore  a  sanctissimo  in  Christo  patre  et  do- 
mino nostro  papa  prefato  deputato  emissas  ipseque  magister  Her- 
mannus venerabüem  et  generosam  dominam  dominam  Elisabeth  co- 
mitissam  de  Waldecken  et  pref ate  regalis  ecclesie  sancte  crucis  ab-  40 
batissam  cum  et  mediantibus  predictis  apostolicis  litteris  compulso- 


1481  oct.  26.  123 

riailbus  ad  tradendum^  exhibendtun  et  presentandum  sibi  certos  ciro- 
grapbos  sive  litteras  sibi  et  parti  sue  utiles  et  in  hujusmodi  causa 
sive  negotio  necessariäs  deservientes  sub  pena  excommunicacionis 
et  censuranim  in  diotis  literis  apostolicis  expressaruin  et  contenta- 
5  nun  primo,  secundo  et  tertio  instanter,  Omnibus  melioribus  ^)  modo, 
forma,  via,  jure  et  stilo,  quibus  potuit  et  debuit,  requisivit  et 
postulavit.  Prelibata  venerabilis  domina  abbatissa  matura  prehabita 
deliberacione  respondens  se  mandatis  apostolicis  et  requisioioni 
^ujusmodi  ut  filia  obediens  et,   quantimi  in  ea   esset,  parituram, 

lOpröut  in  licitis  et  honestis  merito  sit  dicte  sedi  apostolice  paren- 
dum  >et  obediendum,  unde  metu  excommunicacionis  et  censurarum 
certum  \2ir0graphum  in  pergameno  scriptum,  duobus  pendentibus 
sigillis,  videlicet  iUustris  domini  principis  domini  Hermanni  lant- 
gravii   Hassie    generoseque    et   venerabilis   domine   Alheydis.  in 

15  Czygenhayn  comitiBse  et  abbatisse  ac  conventus  wre  capituli 
supradicte  regalis  ecclesie  sancte  cmciB  roboratum,  que  quidem 
sigilla  per  fide  dignos  fuerunt  et  sunt,  ut  in  armis,  signis  et  lit- 
teris  circumscriptis  apparuit,  rite  et  legitime  ut  vera  recognita 
illorum,   quorum   dicuntur   suspicione   semota,    predicto   magistro 

20  Hermanne  Weydeludt  requirenti  et  michi  infrascripto  notario 
ad  manus  ad  exemplandum,  auschultandum  [!]  et  transumendum 
metu  supra  tacto  compulsa  tradidit,  cujus  tenor  sequitur  et  est 
talis: 

[Hier  folgt  Wortlaut  der  urk,  nr.  248  von  1378  aug,  9.] 

26  Suprascripto  et  inserto  czirographo  sie,   ut  premittitur,   ex- 

torso,  exhibito  et  presentato  memoratus  magister  Hermannus 
ipsum  per  me  notarium  publicum  auscultari,  exemplari  et  trans- 
sumi  fideliter  et  diligenter  sibique  a  me  desuper  unum  aut  plura 
transsumptum  sive  transumpta  in  publica   et   meliori    forma,    ita 

80quod  ipsis  in  judicio  et  extra  plenaria  fides,  ac  si  originalia  pro- 
ducerentur  et  exhiberentur,  valeat  et  possit  adhiberi,  instanter 
fieri  petivit  et  requisivit.  Ego  vero  notarius  requisicioni  ut  filius 
obediens  pariturum  dixi  et  obedivi.  Acta  et  facta  sunt  hec  anno, 
indictione,  pontificatu,   die,   mense  et  loco  supra  specificatis,  pre- 

85  8entibus  ibidem  honorabilibus  domino  Conrado  Marsoppen  ple- 
bano,  Adam  Loylebach  scriptori  et  valido  viro  Borchardo  de  Hu- 
noldishusen  armigero,  advocato  in  Koyffungen  testibus  Maguntine 
diocesis  ad  premissa  vocatis  pariterque  rogatis. 

(S.  N.)     Et  ego  Michael  PafEhen  de  Byenheym  clericusMa- 

40guntine  diocesis,  publicus  sacra  imperiali  auctoritate  notarius, 
quia  preinsertarum  litterarum  compulsorialium   apostolicarum  in- 


124  1481  oct.  28. 

sinuacioni  et  requisicioni,  oirographi  exhibicioni  et  tradicioni, 
venerabilis  et  generöse  domine  abbatisse  paricioni  sigillorumque 
recognicioni  omnibusque  aliis  et  singulis  premissis,  dum  sie,  ut 
premittitur,  coram  eadem  venerabili  domina  per  eamque  et  do- 
minum Hermannum  agerentur  et  fierent,  una  cum  prenominatis  5 
testibus  presens  interfui  eaque  sie  fieri  vidi  et  audivi,  idcirco  hoc 
presens  publicum  instrumentum  sive  transsumptum  in  notam  con- 
cepi  manuque  alterius  me  aliis  pronunc  prepedito ')  negotiis  fide- 
liter  scribi  procuravi,  manu  tamen  mea  propria  subscripsi  et  in 
hanc  publicam  formam  redegi  signoque  et  nomine  meis  solitislO 
et  consuetis  signavi  in  fidem  et  testimomum  omnium  et  singu- 
lorum  premissorum  rogatus  et  requisitus.  Approboque  rasuram 
dictionis  in  quarta  linea  a  principio,  videUcet  Maguntine,  non 
vicio  sed  errore  commissam. 

Orig.-perg.  zu  Münster,  fürstabtei  Herford,  sab  dato.  15 

1)  orig.  ,apo8tolice\        2)  orig.  ,ineliorebus'.        8)  orig.  ,prepeditum\ 

623.  Notar,  cleriker  Michael  Paffen  bezeugt  die  aussage  der  äbtissin 
Elisabeth  von  Waldeck  zu  Kaufungen,  dass  äbtissin  Anna  von  Hu- 
Holstein  zu  Herford  nicht  mehr  zum  stifte  Kaufungen  gehöre,  da  die- 
selbe längst  auf  die  früher  daseiest  besessene  pfründe  verzichtet  habe,  20 

Kaufungen  1481  october  28. 

1481  In  nomine  Domini  amen.     Anno  a  nativitate  ejusdem  mil- 

lesimo  quadringentesimo  octuagesimo  primo,  indictione  tercia  de- 
cima,  die  vicesima  octava  mensis  octobris,  pontifioatus  sanctissimi 
in  Christo  patris  et  domini  nostri  domini  Sixti  divina  providencia  25 
pape  quarti  anno  undecimo,  in  mei  notarii  publici  testiumque  in- 
frasoriptorum  ad  hoc  specialiter  vocatorum  et  rogatorum  presencia 
personaUter  constitutus  honorabüis  vir  dominus  Hermannus  Wey- 
deludt  ecclesie  sancte  Pusynne  secularis,  opidi  Hervordensis,  Pa- 
de[r]bomensis  diocesis  ebdom[a]darius  in  curia  abbaciaJi  sancte  80 
crucis  Kauffungensis,  habens  et  tenens  in  suis  manibus  quasdam 
litteras  compulsoriales  reverendi  in  Christo  patris  et  domini  An- 
tonii  de  Grassis  utriusque  juris  doctoris,  archipresbiteri  et  cano- 
nici ecclesie  Bononiensis,  domini  nostri  pape  capellani  ^)  et  ip- 
sius  ^)  sacri  palacü ')  apostolici  causeque  et  causarum  hujusmodi  ac  85 
partibus  infrascriptis  ab  eodem  domino  nostro  papa  auditoris  *)  spe- 
cialiter deputati  vigore  et  auctoritate  dictarum  litterarum  compul- 
sorialium  nobilem  et  generosam  dominam  Elisabeth  de  Waldecken 
abbatissam  secularis  ecclesie  in  Kauffungen  accessit  ipsamque  sub 
penis,   mulctis  et  censuris  in  dictis  litteris   compulsorialibus  con-40 


od.  28, 


1481  oct.  ÖS.  126 

tentis  requisivit,  quatenus,  si  que  jura,  littere  vel  instrumenta 
apud  eandem  forent  detenta  sive  deposita  aut  alle  informaciones 
sive  testimonia  ad  causam  inter  nobilem  et  generosam  dominam 
Annam  de  Hundelnsteyn  abbatissam  ecclesie  sancte  Pusinne  Her- 

5  Yordensis  ex  una  et  nobilem  et  generosam  dominam  Jacobam  de 
Rethberch  partibus  ex  altera  de  et  super  abbatissatu  dicte  ec- 
clesie sancte^)  Pusinne  fidem  et  testimonium  faciencia^  ipsa  seu 
ipsas  invicem  et  testimonium  ad  faciendam  fidem  et  plenariam 
informacionem  juxta  teuerem,  vim  et  formam  dictarum  Utterarum 

10  compulsorialium  in  medium  produceret  et  exhiberet  ad  transcri- 
bendum  sive  transsumendum,  quatenus  in  judicio  et  extra  de  te- 
noribus  eorundem  in  judicio  et  extra  integra  et  plena  fides  con- 
stare  poterit  et  testimonium  veritati  reddere  nequaquam  subticeret. 
Quibus  auditis  et  intellectis  dicta  nobilis  et  generosa  domina  bene 

15deliberata  respondit  in  hec  verba  vel  similia,  quantum  valeo: 
Super  quibus  interrogata  fuero,  veritatem,  quam  scivero  aut  scire 
valeo,  subticere  minime  volo,  sed  veritatem  dicere  et  testificare 
semper  cupio  et  litteris  compulsorialibus  in  omnibus  et  per  omnia 
obedire    curabo.     Extunc   prefatus    dominus  Hermannus    quesivit 

20  ab  -eadem,  an  prefatam  dominam  Annam  olim  ipsius  ecclesie 
sancte  crucis  canonissam  prebendatam  hodie  pro  canonissa  ibidem 
teneret  et  reputaret,  quod  desuper  veritatem  dicere  et  testificari 
dignaretur.  Ipsa  quoque  respondit,  quod  nequaquam  ipsam  do- 
minam Annam  pro  sua  canonissa  haberet,  nominaret  vel  teneret, 

25nam  constaret  sibi,  quod  ante  tempora  et  olim  ibidem  canonissa 
prebendata  fuisset,  sed  dudum  canonissatum  et  prebendam  resig- 
nasset  et  juri  suo,  quod  *)  ibidem  habuisset,  eidem  renunciasset  et 
ad  manus  suas  dimisisset.  Causam  hujusmodi  dicti  sui  seiende 
reddens  asseruit,  quod  dudum  post  resignacionem  canonissatus  et 

SOprebende  factam  per  ipsam  Annam  lapso  certo  tempore  et  post 
ratificacionem,  resignacionem^)  et  renunciacionem  hujusmodi  ipsa 
Anna  coram  se  instetisset  et  petivisset,  quatenus  sibi  dictas 
canonissatum  et  prebendam  iterum  conferre  dignaretur,  ut  illas 
una  cum  prebenda  Hervordensi  possidere  posset  paratam  se  offe- 

35  rendo  ad  solvendum  iterum  statuta,  cui  peticioni  tamquam  minus 
licite  et  facte  contra  statuta  ecclesie  sue  penitus  dedisset  repulsam 
neque  decrevisset  annuendam,  cum  non  posset,  eciam  si  veUet, 
facere  contra  statuta  hactenus  ad  longiora  tempora  servata  quit- 
quam  attemptare  sive  infringere,  producens  Privilegium,   ex  cujus 

40tenore  constabat  dilucide,  quod  canonissa  ecclesie  sancte  crucis 
in   alia   ecclesia   seculari    c[ano]nissatum  ^)  et  prebendam   habend 


126  1482  apr.  14. 

non  posset  neque  deberet  retinere  et  habere  canonissatum  ecclesie 
sancte  crucis  una  cum  canonissatu  et  prebenda  in  alia  ecclesia 
et  extra  ipsam^  unde  cum  canonissatum  et  prebendam  in  Hervor- 
dia assecuta  fuisset^  statim  per  illarum  assecucionem  vacasset  pre- 
benda in  Kauffungen  cum  canonissatu.  Quare  dominus  Herman-  5 
nus  procurator  nobilis  et  generöse  domine  abbatisse  Anne  de 
Hundelnsteyn  credenciales  litteras  et  testimoniales  ab  eadem  do- 
mina  Elisabeth  abbatissa  desuper  peciit  in  forma  auctentica  in- 
dulgere  et  impertiri,  super  quibus  omnibus  et  singulis  prefatus 
dominus  Hermannus  Weydeludt  peciit  sibi  a  me  notario  pubüco,  10 
uti  in  mandato  procuracionis  apparuit,  fieri  instrumentum  et  in- 
strumenta infrascripto.  Acta  siuit  hec  in  curia  abbatiali  ecclesie 
sancte  crucis  Kauffungensis,  die,  mense,  hora  et  loco  quibus  su- 
pra,  presentibus  ibidem  honorabili  et  discreto  viro  domino  Con- 
rado  Magersoppe  in  Kauffungen,  Ade  Ludelbach  et  Johanne  Fa- 15 
bri  clericiB  Maguxitine  diocesis  testibus  ad  premissa  vocatis  pa- 
riterque  rogatis. 

(S.  N.)  Et  ego  Michael  Paffhen  de  Byenheym  clericus  Ma- 
guntine  diocesis,  publicus  sacra  imperiah  auctoritate  notarius,  quia 
premissis  omnibus  et  singulis,  dum  sie,  ut  premittitur,  fierent  et  20 
agerentur,  una  cum  prenominatis  testibus  presens  interfui  eaque 
sie  omnia  et  singula  fieri  vidi  et  audivi,  ideoque  hoc  presens  pu- 
bUcum  instrumentum  manu  alterius  fideUter  scriptum  exinde  con- 
feci  et  in  hanc  publicam  formam  redegi  signoque  et  nomine  meis 
soUtis  et  consuetis  signavi  in  fidem  et  testimonium  omnium  et  26 
singulorum  prenussorum.  Protestor  de  omissis  per  errorem  dic- 
tionibus  in  fine  positis,  scilicet  palacii  et  resignacionem,  et  non 
dolose  factis. 

Orig.-perg.  zu  Münster,  füratabtei  Herford,  sub  dato  b. 

1)  orig.  ,capellanu8*.        2)  orig.  »ipse*.        3)  ,palacii^  unter  dem  texte  mit  30 
einfügungszeichen  zu  dieser  stelle.        4)  orig.  ,auditore^        5)  ,8ancte'  überge- 
schrieben.       6)  ,quod'  desgl.         7)  ,re8ignacionem*   unter  dem   exte  mit  einfü- 
gungszeichen zu  dieser  stelle.        8)  durch  loch  zerstörte  stelle. 

524.     Aebtissin  Elisabeth  von   Waldtck  und  pröpstin  Agnes  von  Diep- 
holz  zu  Kaufungen   veräussem  herm  Hermann  Gisecke  ufid  Metze2b 
Eichenbety  10  tnalter  fruchte  aus  ihrem  zehnten  zu  Witzenhausen  auf 

beider  lebenszeit. 

1482  april  14. 

1482  Wir  Elizabeth  von  Waldegke  des  keyßerlichen  frien  wemt- 

apHl  14.  liehen  stiffts  des  heyligen  cruces  zu  Kaufhmgen  eptischen,  Agnes  40 


1482  apr.  14.  127 

von  Diffolt  probestin  bekennen  vor  uns  und  unßer  nocbkummen 
und  stifft,  das  wir  umbe  nucz  und  besserunge  willen  des  obge- 
nanten  süffts  vorkautft  haben  und  in  und  mit  crafft  disses  brieffes 
vorkauf fen  zchen  mttlder  fruchte  Wiczenhuscher  masß«,  halb  kom 
Bund  halb  habbern,  jerlicher  gulde  alle  jor  gutlichen  und  unvor- 
zoglichen  zu  gebende  uff  sancti  Michaelis  tagk  des  heyligen  ercz- 
engels  ane  geverde  dem  erbam  und  ersamen  hem  Herman  Gy- 
secken  und  Motzen  Eychenbergw  zu  orer  beyder  liebe  unnd 
lebetage  adder  dwil  ör  eyns  bsundem  am  leben  ist.    Und  wir  und 

10  unßer  nochkuttimen  sullen  und  wuUen  in  sulche  fruchte  zchen 
malder  geben  und  vorandelogen  lasßen  aUe  jar  uß  unßerm  zchen- 
den  zu  Wiczenhusen,  wemme  wir  ader  unßer  nochkummen  zur 
zeit  den  Tormeygern  ader  vorkeuffen  werden.  Und  vor  sulche 
zchen  malder  haben  uns   die    obgenanten    semptlichen   gegeben 

15sesßzigk  gülden  und  seeß  gülden  und  zu  gudem  gedangk  woil 
bezalt,  die  wir  an  unßes  stiffts  nücz  imd  frommen  gewanth  hain, 
und  wir  sagen  sie  sulcher  seeß  und  sesßzcigk  gülden  in  crafft 
disses  brieffes  vor  uns  und  unßer  nochkummen  quid,  ledigk  und 
loiß  ane  geverde.     Und  wan  disser  keuffer   eyner  vorfallen   und 

20  von  todes  wegen  abgegangen  were,  das  Got  fristhe  noch  sienem 
gotliohen  willen,  ßo  sullen  die  zchen  malder  fruchte  dem  andern 
genczlichen  gevaUen,  diewil  eß  an  dem  leben  ist.  Auch  wan  die 
obgenanten  her  Hermann  und  Metze  beyde  von  todes  wegen 
vorfallen  und  abgegangen   sint,    ßo    sullen   sulche   zchen   malder 

25  fruchte  auch  todt  und  vorleddiget  sin  und  widder  an  unßer  stifft 
gefallen  sunder  alle  hindernisße  adder  beschwerunge.  Auch  ßo 
haben  wir  der  genanten  Metzen  zugesaget,  wan  sie  von  krangk- 
heyt  adder  gebrechen  ores  Kebes  in  unßerm  huße  zu  Wiczen- 
husen nicht  ^)  meher  vorhegen  magk,  ßo  wullen  wir  6r  eyn  kam- 

dOmem  thun,  darin  sie  ire  wonunghe  haben  sal  ire  lebetage.  Des 
zu  erkunde  und  merher  sicherheyt  haben  wir  vorkeufferin  unßer 
eptighe  und  capittels  ingesigel  an  dissen  brieff  thun  hengken, 
der  gegeben  ist  dominica  Quasimodogeniti,  anno  Domini  millesimo 
quadringentesimo  octuagesimo  secundo. 

85  Cop.-pap.  des  16.  jahrh.  in  K. 

1)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,mher*. 


läÖ  1482  oct.  6. 

525.     Aebtissin  Elisabeth  von   Waldeck  zu  Kaufungen  giebt  des  stißes 
freien  hof  zu  Lay  nebst  Weingärten  auf  30  jähre  an  Kypishenne  und 

seine  ehefrau  Grete  in  packt. 
1482  october  5, 

1482  Wyr   Elyzabeth   von    Waldecken    deß    keyserlichen    frihen  6 

oct.  5.  ^ertlichen  stiffs  des  heyligen  cruczes  zu  Keuffungen  eptischen 
bekennen  vor  uns,  unsem  nochkomen  und  stifft,  daß  wijr  unsern 
frihen  hoff,  gelegen  an  der  Mosellen  in  deme  dorffe  Leye,  myt 
syner  zubehorunge,  der  unser  und  unsers  stiffts  obgenant  frihe 
eygen  ist,  und  als  wijr  den  bießher  underhanden  besesßen  hainlO 
und  besitzen,  hain  wijr  den  selben  hoff  gethain  und  thun  inn 
Kypißhen  und  Grethen  syner  elicher  huißfrauwen  unsern  lieben 
getruwen  und  sullen  daruff  zehen  und  den  myt  renthe  halten 
drißsich  jair  langk  nesth  noch  eynander  folgende  nach  dato  dieß 
brieffs  und  seß  wyngartenflecken,  der  eyner  gelegen  ist  in  der  16 
Wynniger  marcken  beneben  frauwen  Annen  Syborgiß  wyngarten, 
der  ander  flecke  auch  in  der  Wynniger  marcke  bij  Hennen 
Gymp,  der  dritte  in  deme  Flore,  der  vierde  in  deme  Haßel,  der 
funffte  in  deme  Waßeme,  der  seßte  in  der  Eiche  uff  der  kirchen 
wijngarten,  frihe,  ledich  und  loß  sich  der  zu  gebruichen  und  alle  20 
ire^)  besserunge  die  obgeschreben  jair  langk.  Und  die  genanten 
Kypißhenne,  syne  huißfrauwe  und  ire  erben  sullen  den  egenanten 
unsem  hoff  in  guthem,  redelichen,  vollenkomelichen  und  wese- 
lichen  buwe  und  besserunge  halden  die  zijtlangk  uß.  Doch 
sullen  wijr  ytzund  uff  daß  erste  von  unsers  stiffts  guden  in  deme  25 
genanten  hoyffe  eyne  kuchen  und  stoben  helffen  buwen  und, 
waß  daß  kosten  wirt,  von  buwe  die  helffte  betzalen,  sundem  die 
koste  über  sulcbem  buwe  sal  der  homan  allein  thun.  Und  dan 
vurther  darnach  sullen  wijr  uns  von  unsers  ader  unsers  stiffts 
wegen  keyns  buwes  an  und  uff  unserm  hoiff  die  zijtlanck  kroden  80 
ader  thun.  Es  were  dan  sach,  daß  doch  Godt  verhuden  wulle, 
daß  der  hoff  von  fremedes  fures  wegen  abeginge.  Wers  auch 
sach,  daß  an  der  kelter  etwaß  broch  und  von  nuwens  buwen 
muste,  daß  sullen  wijr  und  unser  stifft  verlonen  und  der  hoiffe- 
man  und  sin  frauwe  die  koste  thun.  Auch  sullen  die  ergenanten  85 
Kypischhenne  und  syne  huißfrauwe  und  6re  liebenserben  ^)  uns 
ader  unsem  nachkomen  von  unsers  stiffts  wegen  aUe.  jair  jer- 
liehen  eyn  knecht  adder  zwene  von  Keuffungen  in  redeUcher 
koste  imde  myt  getrencke  halden  und  haben,  unde  darumb  sullen 
wijr  adder  unßer  nachkomen  und  stifft   in    alle   jair    geben    zu  40 


j 


1482  oct  5.  129 

herbest  eyne  ame  Frenßeß  wyns  und  nicht  me  geben  sullen. 
Wer  eß  auch,  ab  eß  so  komen  wurde,  daß  wijr  vur  uns,  vor 
unser  nacbkomen  unde  unsers  gesindes  waß  in  der  jaren,  williclie 
zijt  daß  were,  zu  Leye  qwemen,  behalden  wijr,  daß  wijr  mögen 
5  in  deme  obgenanten  unserm  hoiffe  bij  Kypißhenne,  syner  huiß- 
frauwen  und  eren  erben  Halden  und  darinn  syn  und  uns  mit 
eme  gebruichen  noch  aller  noitdorfftickeit  und  willen.  Auch  wers 
Sache,  daß  die  genanten  Kypißhenne,  syne  huißfrauwe  und  ere 
erben  die  punckte  und  artikel,  so  dießer  breff  inhelt,  nicht  hüden 

10  und  sumich  weirden,  wellich  zijt  daß  were,  so  sulten  sie  sich 
selber  ensatzt  hain  an  ire  addir  imandes  von  erentwegen  insage 
adder  hindemiße.  Und  wan  die  drißsich  jair  umb  sin,  dan  sal 
der  genante  unser  hoff  und  wyngartenflecken  wedderumb  ledigk 
und  loß  unde  ane  alle  beswerunge  *)  an  uns,  unser  nachkomen  und 

15  stifft  gefallen  an  Kypißhennen,  syner  huißf rauwen  und  iren  erben 
insage  an  geverde.  Und  wijr  Kypißhenne  und  Grethe  elude 
vurg.  bekennen  vur  uns  und  alle  unse  erben,  gereden  und  ge- 
loben in  guden  festen  truwen  und  eydestat,  alsulche  vurg.  punck- 
ten  und  articulen   feste   und  stede  zu  halden.     Deß  in  getzuche- 

20niße  der  warheit,  so  hain  wijr  Kypißhenne  und  Grethe  elude 
vurges.  vur  ims  und  alle  unse  erben  gebeden  die  ersamen  scheffen 
zu  Leye  dar  gemeynlichen,  daß  sij  ere  gemeyne  scheffeninge- 
segel  unden  uff  spacium  dießs  breffs  wiUen  drucken,  uns  aUer 
vurges.  Sachen  zu  oberzugen,  deß  wyr  die  scheffen  gemeynlichen 

25  zu  Leye  bekennen,  das  wijr  das  umb  bede  willen  dießer  vurges. 
elude  gerne  gethain  hain  in  getzuchniße  *)  der  warheit.  Datum 
anno  Domini  miUesimo  quadringentesimo  octuagesüno  secimdo, 
sabbato  post  Eemigii  confessoris. 

Orig.-pap.  in  K.     Unter  dem  texte  aufgedrücktes  rundes,  28  mm  grosses, 

90  grünes  siegel,  linksgewendet  stehender  heiliger  (sanct  Martinus?),  der  mit  einer 

sichel  seinen  mantel  theilt,    rechts  stengel  mit  blatt  und  2  lilien,  Umschrift:  S. 

SGHABINOKYM   DE   LEIHE.    Auf  der  rückseite  von  hand   des   amtmanns 

Ruland  zu  Kaufungen  (16.  jahrh.):  ,Der  hoff  Leya  uff  30  jar  verliehen^ 

1)  zuerst  war  ,ine*  geschrieben,    dann  wurde   der  letzte  n-strich   durch- 
85  strichen,   so  dass   nunmehr  r  zu  lesen  ist.        2)  leibeserben.         3)  orig.   ,be- 
swerenge^        4)  orig.  gertzuchniße\ 


130  1484  juli  20. 

526.  Heinz  Löber,  landgräflicher  schulfheiss  zu  Lichtenau^  setzt  auf 
grund  der  aussagen  der  einwohner  zu  Walburg  die  zwischen  dein 
stiße  Kaufungen  und  der  pfarrei  zu   Walburg  streitigen  grenzen  des 

zehnten  in  der   Walburger  f eidmark  fest, 

1484  juli  20.  5 

1484     Eyn  andere  vertzeychung,  den   tzehenden  in  die  pfar  Walbergk 
^^^  ^'  gehörent  belangende  ^). 

Anno  millesimo  quadringentiesimo  octuagesimo  quarto,  auff 
dinstagk  vor  Jacobi  hat  die  hoichgebome  frawe  Elisabeta  eb- 
tischin  des  freyenn  stieffts  des  beylgenn  creutzes  tzu  Kauffungenn  lo 
geschickt  ihrenn  amptmann  Burckhart  vonn  Hundelshausenn  unnd 
ihrenn  schryber  durch  etliche  gebrechenn  ihrer  gnadenn  tzehen- 
denn  unnd  des  pfarrers  tzu  Walbergk  unnd  dann  angesprochenn 
hat  Heyntzen  Loeber  unnd  etliche  aus  dem  rade  der  stat  Liech- 
tenaw  durch  ihre  schriffte  ihnen  gethann.  Unnd  derselbige  ge- 15 
nant  Heyntze  Loeber  schultheyß  hat  vortan  vermant  die  gantze 
gemeyne  vonn  Walbergk  bey  eyden  ihrenn  rechtenn  herrenn 
gethan,  ihre  wissenschafft  umb  solchenn  tzehenden  tzu  gehen  ^), 
auf  das  der  stifft  tzu  Kauffungenn  bliebe  bey  dem  ihren  unnd 
die  kirche  tzu  Walbergk  auch  deßelben.  So  ist  da  tzur  tzeit20 
gewesenn:  alle  die  lenderige  am  ßechberge  tzu  dem  Nhunne- 
baimie  zehendet  gantz  der  kirchen  tzu  Walbergk  unnd  Rodde- 
mans  lant  tzehendet  halb  tzu  Kauffungen  unnd  halb  der  kirchen 
tzu  Walbergk  unnd  wendet  ann  Hey[n]tzen  Vaupels  lant.  Was 
vortan  ist  noch  dem  Steynholtz  unnd  dem  Ulnrade*),  tzehendet  25 
alle  der  kirchenn  tzu  Walbergk,  unnd  gehet  vortan  über  die 
Weehre  noch  dem  Hasengrundeberge  *)  noch  den  dreyen  hage- 
dornern, da  tzehendet  der  Vollender  ^)  lanth  halb  tzu  Kauffun- 
genn unnd  halb  der  kirchenn  tzu  Walbergk,  das  kirchenlant 
unter  dem  Hasenberge')  halb  tzu  Kauffungen  unnd  der  kirchen 30 
tzu  Walberge  halb.  Vortan  noch  dem  Eysenberge  noch  dem 
fußpfade,  der  tzu  Cassell  gehet,  zehendet  all  der  kirchen  tzu  Wal- 
bergk biß  an  das  feltmarck  tzu  Rhommerade.  Diß  habenn  die 
vonn  Walbergk  gesprochenn  auf  ihre  eyde,  wie  vor,  unnd  das 
forter  bekreftigt  mit  ihrenn  eydenn,  wie  sie  das  durch  recht  ge-35 
lernt  wurden.  Deß  habe  ich  Heyntze  Loeber  meynes  gnedigen 
herren  schultheyß  gebeten  den  pfemer  herm  Seyfert  da  tzur 
tzeit,  das  er  diesse  lantweysunge  vortzeichen  wolle  in  ihr  meß- 
buch,  auf  das  hiemoch  aber  keyn  unwille  entspriessen  möge. 
Desselbigenngleychenn  hat  Borckhart  von  Hundeishausen  von  des  40 


1484  sept.  1.  131 

stiffts  wegen  von  Kauffungenn  als  eynn  volnmechtiger  amptman 
von  unser  gnedigen  frawenn  desselbengleychen  den  pfemer  ge- 
betenn,  das  also  vertzeychenn  tzu  eynem  ewigen  gedechtnus. 

Cop.-pap.  von  ende  16.  jahrh.  im  pfarrarchive  zu  Walburg,  mit  urk.  nr. 
5409  in  ein  heft  zusammengeschrieben. 

1)  vgl.    urk.    nr.   409.  2)   gehen  =  jehen,    d.   h.    sagen,    bekennen. 

3)  ,Ulnrade^    in   der   vorläge   unterstrichen.  4)   soll   jedenfalls    ,Hasenberge* 

heissen  (s.  note  6).  6)  s.  urk.  nr.  409  n.  1.  6)  hier  stand  zuerst  ,Hasen- 
grundeberge* ;  ,grunde*  ist  aber  ausgestrichen  worden. 

10  627.  Notar y  cleriker  Thilemann  Fentenent  ertheiü  dem  priester  Jo- 
hann Scherer  (Rasor),  rector  der  capelle  des  heil.  Nicolatis  zu  Kau- 
fungen,    das  appellationszeiigniss  in  einer  Streitsache  mit    dem   stifte 

daselbst  über  ein  haus  zu  Ober-Kaufungen. 
Hofgeismar  1484  September  1. 

15  In  nomine  [Domini]  ^),    amen.     Anno   a  nativitate    ejusdem     i484 

millesimo    quadringentesimo    octuagesimo    quarto,    indictione    se-   *^^*-  ^' 
cutida,    die  vero  prima  mensis    septembris,    Lora   primarum   vel 
quasi,    pontificatus    sanctissimi  in  Crisix)  patris  et  domini  nostri 
domini  Sixti  divina  providencia  pape  quarti  anno  ejus  tercio  de- 

20cimo,  in  mei  notarii  publici  testiumque  infrascriptorum  ad  hoc 
specialiter  vocaix)rum  et  rogatorum  presencia  personaliter  consti- 
tutus  honorabilis  et  discretus  vir  dominus  Johannes  Kasoris  pres- 
biter,  rector  cappelle  sancti  Nicolai  situate  in  cimiterio  ecclesie 
seoularis  sanote  crucis  in  Kauffungen  ac  beneficiatus  ibidem  Ma- 

25guntine  diocesis  habens  et  tenens  in  suis  manibus  appellacionis 
cedulam,  quam  animo  et  intencione  appellandi,  provocandi  aposto- 
losque  petendi  in  medium  produxit,  exhibuit  et  legit  protestatusve 
fuit  ac  alia  appellanti  incumbencia  fecit,  gessit  et  exercuit  ac 
appellacionem  ipsam  interposuit,  prout  dilucide  in  prefata  cedula 

90  lacius  continetur,  cujus  quidem  cedule  tenor  de  verbo  et  ad  ver- 
bum  sequitur  et  est  talis: 

Coram  te  notario  publice  et  testibus  hie  presentibus  et 
astantibus  animo  et  intencione  provocandi,  appellandi  apostolos- 
que  petendi  et  recipiendi  ego  Johannes  Rasoris  presbiter,   rector 

85  cappelle  sancti  Nicolai  situate  in  cimiterio  ecclesie  secularis  sancte 
crucis  in  Kauffungen  et  beneficiatus  ibidem  dico,  protestor,  pro- 
pono  et  aUego,  quod,  licet  nuper  coram  venerabili  viro  domino 
Johanne  Hund  commissario  et  canonico  Fritzlariensi  fuissem  per 
nobilem,    venerabilem  et  generosam   dominam  Elisabeth   abbatis- 

40sam,   Agnetem  de  Deffold  prepositissam  et  Margaretam  de  Hon- 


134  1484  sepi  8. 

standaUmn  [assignacionem] «)  et  usque  ad  difflnitivam  sentenciam 
inclusive  procedendo  et  proced»  videndo  cum  intimacione  quod, 
sive  conparuerint  sive  non,  nichilominus  in  causa  et  causis  hu- 
jusmodi,  prout  juris  et  mom  fuerit,  procedetur  eorum  presencia 
seu  absencia  in  aliquo  non  obstanf^.  5 

Cui  quidem  domino  Johanni  prefato  appellan^'  et  apostolos 
petenf»  ego  notarius  inffascriptus  apostolos  testimoniales,  quos  de 
jure  dare  potui,  tradidi  pariter  et  assingnavi.  Super  quibus  Om- 
nibus et  singulis  prefatis  dominus  Johannes  Basoris  appellans  a 
me  notario  publice  infrascripto  unum  vel  plura  publicum  seu  pu- 10 
blica  fieri  atque  confici  peciit  instrumentum  et  instrumenta.  Acta 
sunt  hec  in  choro  ecclesie  beate  Marie  veteris  opidi  Q-eysmarien- 
sis  anno,  indictione,  mense,  die,  hora  et  pontificatu,  quibus  su- 
pra,  presentibus  ibidem  venerabilibus  et  honorabilibus  viris  do- 
minis  Johanne  Deudeken  perpetuo  vicario  pretacte  ecclesie,  Con-15 
rado  Steynkop  presbitero  et  Conrado  Vothauwer  clerico  testibus 
Maguntine  diocesis  ad  premissa  vocatis  pariter  et  rogatis. 

(S.  N.)  Et  ego  Tylemamius  Fentenent  clericus  Maguntine 
diocesis,  sacra  imperiali  auctoritate  notarius  publicus,  quia  pre- 
dicte  protestacioni,  appellacioni,  interposicioni,  citacioni  Omnibus- 20 
que  aliis  et  singulis,  dum  sie,  ut  premittitur,  fierent  et  agerentur, 
una  cum  prenominaüs  testibus  presens  interfui  eaqt^  omnia  et  sin- 
gula  sie  fieri  vidi  et  audivi,  ideoque  hoc^)  presens  publicum  instrumen- 
tum manu  mea  propria  scriptum  exinde  confeci  et  in  hanc  pu- 
blicam  formam  redegi  signoque,  nomine  et  cognomine  meis  80-2B 
litis  et  consuetis  signavi  in  fidem  et  evidens  testimonium  omnium 
et  singulorum  premissorum  rogatus  pariter  et  legitime  requisitus. 

Orig.-perg.  in  K.,  sehr  kleine,  verblasste  und  stellenweise,  besonders  in 
den  brüchen,  mehr  oder  weniger  stark  verwischte  schrift.  Auf  der  rückseite 
von  hand  15.  jahrh.  (undeutlich):  ,Appellacio  domini  JohanniB  Scherrer'.  80 

1)  ,Domini'  fehlt  im  orig.  2)  orig.  ,et  aliarum  probacionum  genera*. 
3)  orig.  ,habere\  4)  orig.  ,noficando^  6)  orig.  ,teneore*.  6)  orig.  ,oede- 
riore'.  7)  verständlicher  würde  ,prefingo'  =  ,prefinio'  sein;  jedoch  ist  auch 
in  nachfolgenden  urk.  ,prefigo^  gebraucht.  8)  ^assignacionem*  fehlt  im  orig. 
(vgl.  p.  182  z.  14  und  15).  9)  die  im  bruche  gänzlich  unleserlich  gewordene  85 
stelle  von  ,eaque*  —  ,ideoque  hoc*  war  nur  mit  hülfe  anderer  Urkundentexte 
und  aus  buchstabenresten  zu  reconstruiren. 

628.     Konrad  Organista,  priester  zu  Grebensteiny   verzichtet  auf  alle 
weitereil  ansprüche  an  die  äbtissin  Elisabeth  von  Waldeck. 

1484  sept.  8.  40 

14S4  Ich  Conradus  Organista  priester  zcu  Grevensteyn  Menczschiß 

sept.  8. 


1484  sept.  8.  135 

bistnmps  bezeuge  unde  bekenne  uffinÜich  in  dusßem  brieffe  vor 
alßweme :  So  alße  die  wertige,  etdel  unde  walgebom,  etdel  Eliza- 
beth von  Waltegken  abtisse  deß  fryen  stifftes  zcu  Kouffungen, 
myn  gnedige  liebe  frouwe,  unde  ich  umbe  allen  unßern  gebrechen 
5  unde  zcwydracht,  zcusage,  arbeyt,  ouch  umbe  alle  worte  unde 
werche  durch  die  erbaren  unde  ersammen  herren  hem  Pibhard, 
hem  Johan  vom  Eeyne,  hem  Henriche  Goltamern  unde  hem 
Johan  Wetdegen  unßir  beydersijt  gekorenn  scheydesluthe  ganß 
gutUchen,  frunthchen   unde  genslichen  gescheyden  syn  unde  su- 

lOlichis  scheydeß  unde  gutlichen  vortracht  iglichir  parthie  eynen 
zcetdele  von  eynt  gesnetden,  sich  nach  sij  richten,  übergegeben 
ist  worden,  darumbe  nu  sal  noch  enwil  ich  egenanter  Conradus 
Organista  die  obgenante  myne  gnedigen  lieben  frouwen  von 
Kouffungen  umbe  keyne  zcusage  myr  gesehen  noch  umbe  arbeyt, 

15  Worte  eder  werche  nummermehe  belestigen,  ansprechen,  furderen 
eder  belangen,  geistlich  eder  wertlich,  durch  mych  eder  ander 
luthe,  sunder  wil  ire  genade  unde  werdicheyt  myr  egenant^n 
priestere  ichtiswaß  luttirlich  umbe  Gottis  willen  geben  eder  be- 
scheyden,  daß  sal  an  iren  genaden  unde  werdicheyd  stehen  zcu 

20thunde  eder  zcu  laißen.  Unde  daruff  so  quiteren  ich  egenanter 
Conradus  Organista  priester  die  obgenante  myne  gnedig[e]n  He- 
ben frouwen  von  Kouffungen  vor  mych,  myne  testamentarien 
unde  erben  alle  unßer  gespenne  unde  zcwydracht,  worte  unde 
werche   in   unde   myt    crafft  dusses  brieffis    ane    geverde.     Han 

25  desß  zcu  erkunde  gebeden  die  ersamen  wysen  luthe  borgermester 
unde  raid  zcu  Grevensteyn,  daß  sie  haben  ir  staidingesegil  unden 
uff  spacium  dusßis  brieffis  veste  thun  drugken,  deß  wy  borger- 
mester unde  raid  egenant  umbe  syner  bede  willen  so  kennen. 
Datum    anno    Domini   m^.  cecc.  Ixxxiüi®.,    in    die    saneti  Adriani 

OOmartiris^). 

Orig.-pap.  in  K.,  fleckig.    Unter  dem  texte  über  wachs   auf  papier  auf- 
gedrücktes rundes,   40  mm  grosses  siegel,    ritter  zu  pferde  sprengend  und  zum 
hiebe  ausholend,  schild  (mit  Hessischem  löwen)  am  linken  arm,  Umschrift :  SIGrlL- 
LVM  CIVITATIS  GREBENSTEIN.    Auf  der  rückseite  von   band  16.  jahrh. : 
35  ,Yertrag  zwischen  der  äbtissin  zu  Kauffungen  und  Organista  zu  Grebenstein'. 

1)  der  Römische  kriegsoberst  Adrianus  erlitt  den  martyrertod  am  4.  märz ; 
sein  fest  wird  jedoch  am  8.  September  gefeiert  (s.  Müller  Allgem.  martyrologium 
und  Breviarium  monasticum). 


136  1484  oct.  16. 

529.     Canonicus  Johannes  Hund  zu  Fritzlar  erlässt  einen  executions^ 
befehl  gegen  den  vicar  Johannes  Scherer  zu  Kaufungen, 

Fritzlar  1484  october  16, 

1484  Johannes  Huntd  ecclesie  sancti  Petri  Friczlariensis  Magun- 

oct.  16,  ^Q  diocesis  canonicus,  per  terminos  prepositurarmn  ejusdem  5 
sancti  Petri  Friczlariensis  ac  beate  Marie  Greismariensis  dicte 
diocesis  ecclesiarum  commissarius  statutorumque  provincialimn 
executor  ac  clericorum  et  laycorum  delinquencium  corrector  a 
reverendissimo  in  Christo  patre  et  domino  nostro  domino  Dei  et 
apostolice  sedis  gracia  archiepiscopo  Maguntino  specialiter  depu-10 
tatus  universis  et  singulis  dominia  plebanis,  viceplebanis,  capel- 
lanis  curatis  et  non  curatis,  altaristis,  vicariis  perpetuis,  divino- 
rum  rectoribus,  presbiteris,  clericis,  notarüs  et  tabellionibus  pu- 
blicis  qnibuscumque  per  nostram  Jurisdictionen!  ubilibet  consti- 
tutis  salutem  in  Domino  et  nostris  hujusmodi,  ymmo  verius  re-15 
verendissimi  domini  nostri  domini  Maguntini  firmiter  obedire 
mandatis.  Orta  pridem  coram  nobis  inter  venerabiles  et  gene- 
rosas  dominas  abbatissam,  prepositissam,  custodissam  ceterasque 
canonissas  ecclesie  regalis  sancte  crucis  in  Kouffungen  dicte  Ma- 
guntine  diocesis  ut  actrices  principales  ex  una  et  honorabilem  20 
virum  dominum  Johannem  Scherrer  vicarium  ejusdem  ecclesie 
sancte  crucis  de  et  super  quibusdam  domo  et  area  rebusque  aliis 
in  actis  cause  et  causarum  hujusmodi  lacius  deductis  et  illorum 
occasiona  reum  ex  adverso  principalem  partibus  ex  altera  questio- 
nis  materia,  nos  in  causa  et  causis  hujusmodi  ac  inter  partes  26 
ipsas  seu  verius  eorundem  legitimes  procuratores  rite  et  legitime 
procedentes  servatisque  servandis  ac  precognitis  ad  plenum  hu- 
jusmodi cause  meritis  ad  nostram  ferendam  et  promulgandam 
diffiniüvam  sentenciam  procedendum  duximus  et  processimus 
eamque  per  ea,  que  vidimus  et  cognovimus,  in  scripüs  tulimusdo 
et  promulgavimus  in  hunc,  qui  sequitur,  modum:  Cristi  nomine 
invocato  pro  tribunaU  sedentes  et  solum  [Deu]m^)  pre  oculis  ha- 
bentes  hac  nostra  diffinitiva  sentencia,  [qu]am^)  de  juris  perito- 
rum  consilio  et  assensu  ferimus,  in  scripüs  pronunciamus,  decer- 
nimus  et  declaramus,  domimi  et  aream,  de  quibus  in  actis  cause  35 
et  causarum  hujusmodi  coram  nobis  lacius  deductum  est*),  pre- 
fatas  cum  omnibus  suis  pertinenciis  ad  predictas  dominas  abba- 
tissam, prepositissam,  custodissam  ceterasque  canonissas  ecclesie 
regalis  sancte  crucis  in  Kouffungen  predicte  pertinuisse  ac  de 
jure  pertinere  et  prefatmn  dominum  Johannem  reum  domum  et  40 


1484  oct.  le.  137 

aream  cum  suis  pertinenciis  hujusmodi  occupasse  et  detmuisse  ac 
occupare  et  detinere  illicite.  Et  ipsas  domum  et  aream  cum  suis 
pertinenciis  dictis  dominabus  abbatisse  et  prepositisse  ac  custo- 
disse  actricibus  ex  parte  sue  regalis  ecclesie  sancte  crucis  pre- 
5dicte  adjudicandas  necnon  antedictum  dominum  Johannem  reum 
ad  restituendum  et  libere  dimittendum  domimi  et  aream  easdem 
cum  suis  aliis  pertinenciis  et  in  expensas  litis  hujusmodi  pro 
parte  dictarum  dominarum  actricum  factas  salvis  fiendis,  quafum 
taxacionem  nobis  in  posterum   reservamus,    dictis  dominabus  ac- 

lOtricibus  principalibus  et  eorum  legitime  procuratori  *)  condempnan- 
dum  fore  adjudicamus  et  condempnamus  sepedicto  domino  Jo- 
hanni  Scherrer  super  recusacione  et  contradictione  premissorum 
perpetuum  silencium  imponendo.  A  qua  quidem  nostra  diffini- 
tiva  sentencia  cum  per  ^)  predictiun  dominum  Johannem  Scherrer 

16  reum  et  ex  adverso  principalem  verbo  solum  et  dumtaxat  ad 
sanctissimum  in  Christo  patrem  et  dominum  nostrum  dominum 
Sixtum  divina  providencia  papam  quartum  ejusque  sanctam  se- 
dem  apostolicam  provocatum  et  appellatum  apostolique  tales  qua- 
les  sibi  de  jure  super  ®)  hujusmodi  sua  appellacione  deberentur  pe- 

20titi  terminusque  eciam  juris  vel  infra  ad  recipiendum  apostolos 
hujusmodi  per  nos  eidem  domino  Johanni  reo  ex  adverso  prin- 
cipali  statutus  fuisset  et  cum  ipse  dominus  Johannes  Scherrer 
reus  ex  adverso  principalis  appostolos  super  dicta  sua  appellacione 
debitos  in  termino  statuto  et  assignato  predicto  minime  peciisset 

25  ac  recepisset,  eundem  ad  ulteriorem  honorabilis  viri  Theoderici 
Gzann  clerici  Maguntine  diocesis,  dictarum  dominarum  abbatisse, 
prepositisse  et  custodisse  actricum  ex  adverso  principaHum  pro- 
curatoris,  de  cujus  procuracionis  [!]  ^  in  et  ex  actis  cause  et  causarum 
hujusmodi  legitimis  dinoscitur  constare  documentis,  prout  constat, 

SOinstanciam  ad  videndum  et  audiendum  dictam  appellacionem  per 
ipsum  a  dicta  nostra  sentencia,  ut  premittitur,  interpositam  de- 
sertam  fore  et  esse  et  eandem  nostram  diffinitivam  sentenciam  in 
rem  transsivisse  judicatam  pronunciari  omnesque  eciam  et  sin- 
gulas  expensas  pro  parte  dictarum  dominarum  abbatisse,  preposi- 

d5tisse  et  custodisse  actricum  ex  adverso  principalium  in  causa  et 
causis  hujusmodi  coram  nobis  legitime  factas  taxari  et  moderari 
ipsamque  nostram  diffinitivam  sentenciam  et  expensarum  taxacio- 
nem hujusmodi  exequi  et  debite  execucioni  demandari  litterasque 
executoriales  desuper  necessarias  in   forma  solita  et  constieta  de- 

40cemi  et  concedi,  vel  dicendum  et  causas,  si  quas  habuerit  racio- 
nabiles,  quare  premissa  fieri  non  debeant,  allegandum,  per  certas 


138  1484  oct.  16. 

nostras  litteras   super  hoc  emanatas   a  nobis   citaviinus   citarique 
fecimus  et  mandavimus  in  certuin  peremptorium  terminum  com- 
petentem,  diem  videKcet  et  horas  infrascriptas.    Quibus  advenien- 
tibus  et  in  eis  compamit  in  judicio   coram  nobis   dictus  Theode- 
ricus  Czan  procurator  et  eo,   quo  supra,    nomine   procuratorio  et  5 
domini  Johannis  Scherrer  rei  ex   adverßo  principalis   prefati,   ci- 
tati,    non   comparentis    neque    hujusmodi    diei   termino  in  aliquo 
satisfacere  curantis  contumaciam,  accusavit  ipsumque  contumacem 
reputari  et  in   ejus   contumaciam    primo    appellacione    deserta   et 
sentencia  nostra  diffinitiva  supradicta  in  rem  transsivisse  judica- 10 
tam  per  eum  petitis  ac  per  nos   decretis   consequenter    quandam 
expensarum  pro   parte   sua  in  causa  et  causis   hujusmodi  facta- 
rum  papiri  cedulam   facto,    realiter  et  in  scriptis   exhibuit  et  ni- 
chilominus  expensas  hujusmodi  taxari  et  moderari  sentenciamque 
nostram    diffinitivam    preinsertam    et    expensarum^)    taxacioneml5 
hujusmodi  exequi  et  debite  execucioni  demandari  Htterasque  exe- 
cutoriales  desuper  in  forma  solita  et  consueta  decemi  et  concedi 
per  nos  debita  cum  instancia  peciit  et  postulavit.     Nos  tunc  Jo- 
hannes canonicus  et  commissarius  prefatus    dictum  dominum  Jo- 
hannem  Scherrer    reum    ex   adverso   principalem  in  singulis  ter-  20 
minorum  terminis  hujusmodi   reputavimus,   prout  erat,    swadente 
justicia  contumacem  et  in  ipsius   contumaciam   deinceps   omnibus 
et  singulis    expensis   pro   parte    dictarum    dominarum    abbatisse, 
prepositisse  et  custodisse  actricum  principalium  in  causa  et  causis 
predictis  coram  nobis   legitime  f actis  et  in  quibus  idem  dominus  25 
Johannes  Scherrer   reus   condempnatus    existit,    ad  octo  florenos 
Benenses  legales  provida  moderacione  previa  taxatis  et  moderatis 
attendentes  requisicionem  hujusmodi  fore  justam  et  racioni  con- 
sonam  quodque  parum  prodesset  sentencias  ferre  et  expensas  ta- 
xare,  nisi  debite   execucioni   demandarentur  ®),    sentenciam  et  ex- 30 
pensarum  taxacionem   predictas    exequendas  et  debite  execucioni 
demandandas  fore  similiter  decrevimus  per  presentes  has  nostras 
litteras  executoriales  desuper  decernendo.     Que  omnia  et  singula 
premissa  vobis  omnibus  et  singulis  supradictis  aut  aliis,    quorum 
interest,  intererit  aut  Interesse  poterit  quomodolibet  in  futurum,  86 
intimamus,  insinuamus  et  notificamus  ac  ad  vestram  et  cujuslibet 
vestrum   noticias    deducimus    et   deduci    volumus   per    presentes. 
Quocirca  vos  omnes  et  singulos  supradictos  et  vestrum  quemlibet 
in  solidum  tenore  presencium  requirimus  et  monemus  primo,  se- 
cundo,  tercio  et  peremptorie  vobis  nichilominus  et  vestrum  cui-40 
libet  in  virtute  sancte  obediencie  et  sub  excommunicacionis  pena, 


1484  oct.  16.  139 

quam  in  vos  et  quemlibet  vestnim,  nisi  feceritis,  que  mandamus, 
trimn  tarnen  dierum  canonica  monicione  premissa  in  hiis  scriptis 
ferimus,  districte  precipientes  mandamus,  quatinus  prefatum  do- 
minum Johannem  Scherrer  reum  ex  adverso  principalem  publice 
6  et  diligenter  ac  primo,  secundo,  tercio  et  peremptorie  moneatia 
et  requiratis,  quem  et  nos  eciam  tenore  presencium  sie  requiri- 
mus  et  monemuS;  quatinus  infra  terminum  novem  dierum  liujus- 
modi  vestram  monidonem  inmediate  sequencium,  quorum  novem 
dierum  tres  pro  primo,    tres  pro    secundo   et  reliquos    tres    dies 

lOsibi  pro  tercio  et  peremptorio  termino  ao  monicione  canonica 
prefigimus  et  assignamus,  eisdem  dominabus  abbatisse,  preposi- 
tisse  et  custodisse  actricibus  principalibus  domum  et  aream  cum 
suis  pertinenciis  prefatas  juxta  teuerem  preinserte  sentencie  eva- 
cuet,   restituat^®)  ac  libere  et  expedite    dimittat^*)    ac   preinserte 

15  nostre  sentencie  in  omnibus  et  per  omnia  necnon  de  octo  florenis 
Brcnensibus  nomine  et  racione  expensarum  pro  parte  dictarum 
dominarum  abbatisse  et  custodisse  principalium  in  prosecucione 
litis  et  cause  hujusmodi  coram  nobis  legitime  factarum,  per  nos, 
ut  premittitur,    taxatarum,    in   quibus  per  nos   dictus  reus   con- 

20dempnatus  existit,  necnon  de  similibus  duobus  florenis  pro  pre- 
sencium Utterarum  nostrarum  expedicione  expositis  plenam  et  in- 
tegram  solucionem  et  satisfactionem  impendat  realiter  et  cum  ef- 
fectu  aut  se  interim  cum  dictis  dominabus  actricibus  principalibus 
desuper  amicabiliter  componat  et  concordet  ^')  cum  eisdem.   Alio- 

25  quin  dicto  novem  dierum  termino  lapso  nos  dictum  dominum 
Johannem  Scherrer  reum  ex  adverso  principalem  sie,  ut  premit- 
titur, monitum  exnunc  prout  extunc  et  extunc  prout  exnunc  ex- 
communicamus  Dei  in  nomine  per  presentes.  Quem  ut  sie  ex- 
communicatum  extunc  singulis  diebus  dominicis  et  festivis,   quo- 

SOciens  et  quando  pro  parte  dictarum  dominarum  abbatisse,  pre- 
positisse  et  custodisse  actricum  principalium  desuper  requisiti 
fueritis,  publice  nuncietis  eumque  ut  talem  evitetis  et  ab  aliis 
Christi  fidelibus  arcius  evitari  faciatis  et  procuretis,  donec  et 
quousque  absolucionis  beneficium  a  nobis  desuper  meruerit  obti- 

35nere  aut  aliud  ^^  a  nobis  desuper  habueritis  in  mandatis.  Abso- 
lucionem  vero  omnium  et  singulorum,  qui  prefatas  nostras  excom- 
municacionis  sentencias  aut  earum  aliquam  incurrerint  sive  in- 
currerit  quoquomodo,  nobis  vel  superiori  nostro  tantummodo  re- 
servamus.     In  quorum    omnium  et  singulorum   fidem  et  testimo- 

40nium  premissorum  presentes  nostras  litteras  exinde  fieri  nostrique 
sigilli  jussimus  et  fecimus  appensione  communiri.    Datum  et  actum 


140  1484  nov.  26.  a. 

Friczlarie  in  curia  solite  residencie  nostre,  in  loco  nostro  soliio 
et  consueto,  in  quo  jura  reddi  solent,  nobis  inibi  hora  audieno« 
causarum  consueta  ad  jura  reddenda  et  causas  audiendas  pro  tri- 
bunali  sedentibus,  sub  anno  a  nativitate  Domini  millesimo  qua- 
dringentesimo  octuagesimo  quarto,  indictione  secunda,  die  vero  5 
sabati  decima  sexta  mensis  octobris,  pontificatus  sanctissimi  in 
Christo  patris  et  domini  nostri  domini  Innocencii  divina  provi- 
dencia  pape  octavi  anno  primo,  presentibus  [!]  ibidem  venerabili 
et  provido  viris  [!]  domino  Martino  Placzfuys. 

[Von  anderer  hand  dicht  unter  dem   texte  rechter  hand:]    De  10 
mandatis  domini  judicis  et  commissarii  prefati  Herbordus  Stein- 
metz notarius  subscripsit. 

[Linker  hand  etwas  tiefer  unter  dem  texte,  zur  hälfte  unter  dem 
umgelegten  rande,  von  anderer  hand :]  Excommonicacio  [!]  facta  do- 
1484     minica  post  festum  Undecim  milium  virginum  per  me  Wemherum  15 
oct  26,   ^Q  Gronenberg  una  cum  tradicione  copie. 

[Rechts  unter  dem  umgelegten  rande  von  gleicher  hand  wie  vor- 
stehend:]  Excommunicacio  facta  in  dominica  post  festum  Omnium 
sanctorum  per  me  Wernherum  de  Gronenberg,  quod  protestor 
manu  propria.  20 

[Auf  dem  umgelegten  rande:]  Eberhardo. 

Orig.-perg.  in  K.,  schrift  in  den  bruchen  stellenweise  undeutlich.  Spitz- 
ovales,  60/86  mm  grosses,  grünes  Siegel,  halbe  fignr  des  heil.  Petrus  mit  Schlüssel 
und  buch,  darunter  aufirechter  Wappenschild  mit  laufendem  hunde,  Umschrift, 
theilweis  verwischt,  aus  den  siegeln  der  nächsten  4  urk.  ergänzt :  [S.]  IOBXNIS  25 
HUND  [CO]MMISSAR[n]  FBIDSLAR  ...  Auf  der  rückseite  von  hand  16. 
jahrh. :  ,Littera  executoris  in  causa  domine  et  Scherer*. 

1)  ,Deu*   im   bruche   zerrieben.         2)  ,qu*    desgl.        3)   orig.    ,deductis\ 
4)  zu  ergänzen  ,re8tituendas'.         6)  ,per'  übergeschrieben.         6)  orig.   ,supra\ 
7)  entweder  ist  ,procuracione*   oder  besser  ,procuracionis  mandato^   wie  p.  14430 
z.  14,  zu  lesen.       8)  orig.  ,expan8arum'.      9)  orig.  ,demanderentur*.      10)  orig.     * 
,restituet'.        11)  orig.  ,dimittet'.        12)  orig.  ,concordat*.        13)  orig.  ,alius*. 

530.     Canonicus  Johannes  Hund  zu  Fritzlar   erlässt    einen   arrest- 
befehl  gegen  das  vermögen  des  vicars  Johannes  Scherer  zu  Kaufungen, 

Fritzlar  1484  november  26,  a,  35 

1484  [JJohannes*)  Huntd  ecclesie   sancti  Petri  Friczlariensis  Ha- 

noi?. 26.  a.  guntine  diocesis  canonicus,   per  terminos  prepositurarum  ejusdem 
sancti  Petri  Friczlariensis  ac  beate  Marie   virginis  Geißmariensis 
dicte  diocesis  commissarius  statutorumque  provincialium  executor 
ac  clericorum  et  laycorum  delinquencium    corrector    a  reveren-40 
dissimo   domino    nostro   domino    Dei    et   apostolice    sedis    gracia 


1484  nov.  26.  a.  141 

archiepiscopo  Maguntino  specialiter  deputatus  universis  et  singalis 
dominis  plebanis,  viceplebanis,  capellanis  curatis  et  non  curatis, 
altaristis,  vicariis  perpetuis,  divinorum  rectoribus,  presbiteris,  ole- 
ricis,  notariis  et  tabellionibus  publicis  quibusciirnque  per  nostram 
5  jurisdictionem  constitutis  et  presertim  in  Kouffungen  ceterisque 
reqnisitis  salutem  in  Domino  et  nostris  hujusmodi,  ymmo  verius 
reverendissimi  *)  domini  nostri  domini  Maguntini  firmiter  obedire 
mandatis.  Exposito  nobis  pridem  per  providmn  virum  Theoderi- 
cmn  Czan  clerioum  dicte  diocesis,  legitimnm  procuratorem  vene- 

lOrabiliom  atque  generosarum  dominarum  abbatisse,  prepositisse  et 
custodisse  regalis  ecclesie  sancte  crucis  Kouffungensis  dicte  dio- 
cesis, quod,  licet  ipse  dudum  contra  quendam  honorabilem  virum 
dominum  Johannem  Scherrer  vicarium  ecclesie  sancte  crucis  pre- 
dicte  de  et  super  certis  domo  et  area  rebusque  aliis  in  actis  cause 

15hu]Usmodi  expressis  et  designatis  coram*)  nobis  litigando  senten- 
ciam  reportavit,  que  in  rem  transivit  judicatam,  et  subsequenter 
litteris  executorialibus  desuper  decretis  et  in  partibus  executis  et 
dicto  domino  Johanne  penas  excommunicacionis  in  eisdem  litteris 
executorialibus  contentas  dampnabiliter   ob  non  paricionem  inci- 

20disse  sentencialiter  per  nos  declarato,  prout  hec  et  alia  in  dictis 
litteris  executorialibus  plenius  continentur,  nichilominus  tamen 
dictus  dominus  Johannes  Scherrer,  volens  effugere  et  illudere 
hujusmodi  sentencias  et  penas  in  hujusmodi  litteris  executoriali- 
bus contentas,    bona   sua  mobiha    et   immobilia  ac  terras  et  res 

25  suas  in  fraude  ipsarum  dominarum  abbatisse,  prepositisse  et  custo- 
disse distrahere,  vendere  et  alienare  presumpsit  et  presumit  in 
earum  prejudicium  non  modicum,  dampnum  et  jacturam.  Fuimus 
igitur  per  dictum  Theodericum  Czan  procuratorem  prefatum  no- 
mine, quo  supra,  procuratorio  debita  cum  instancia  requisiti,  qua- 

dOtinus  sibi  partique  sue  de  et  super  premissis  de  oportuno  remedio 
providere  sibique  litteras  arrestatorias  de  et  super  omnibus  et 
singulis  bonis  et  rebus  dicti  domini  Johannis  Scherrer  sub  penis 
et  censuris  in  forma  debita  decemere  et  concedere  dignaremur. 
Nos  igitur  Johannes  Hundt   judex   et  commissarius  prefatus,  at- 

86tendentes  requisicionem  hujusmodi  fore  justam  et  consonam  ra- 
cioni  quodque  justa  petenti  non  est  denegandus  assensus,  idcirco 
auctoritate  nostra  ordinaria  vobis  et  cuilibet  vestrum,  qui  super 
execucione  presencium  fueritis  requisiti  aut  alter  vestrum  fuerit 
requisitus,  in  virtute  sancte  obediencie  et  sub  excommunicacionis 

40pena  trium  tamen  dierum  canonica  monicione  previa  firmiter  et 
districte  precipiendo  mandamus,  quatinus  accedentes,  quo  et  ubi  ^) 


1484 
dec,  14, 


142  1484  nov.  26.  a. 

propterea  fuerit  accedendum,  omnia  et  singula  bona  mobilia 
et  immobilia  ao  res  quaslibet  dicti  domini  Johannis  Scherrer, 
penes  quosoumque  et  ubicumque  inventa  et  reperte  fuerint,  sub 
excommimicacionis  et  quinquaginta  marcharum  argenti  puri  pro 
una  fisco  reverendissimi  domini  archiepiscopi  Maguntini  et  alia  5 
medietatibus  dicto  Theoderico  Czan  procuratori  partique  sue  ap- 
pUcandarum  penis  et  mulotis,  quas  quemlibet  contrafacientem 
trina  et  canonica  monioione  premissa  incurrere  volumus  ipso 
facto,  arrestetis  et  in  firmum  et  artum  arrestum  ponatis,  quas  et 
que  nos  eciam  tenore  presencium  sie  arrestamus  ac  in  firmum  et  10 
artum  arrestum  ponimus  et  poni  volumus  per  presentes,  doneo 
et  quousque  hujusmodi  arresti  negocium  per  nos  in  justicia  de- 
cisum  fuerit  atque  discussum  aut  aliud  a  nobis  desuper  habueritis 
in  mandatis,  inhiben^  ex  modo  et  forma  premissis  et  sub  dictis 
penis  et  mulotis  omnibus  et  singulis  vestris  parrochianis  et  sub- 15 
ditis  et  aliis  quibuscumque  personis  ecclesiasticis  et  secularibus, 
cuju^umque  condicionis  existant,  ne  ipse  aut  aliquis  eorum 
bona  et  res  dicti  domini  Johannis  Scherrer  emere  aut  in  pignus 
accipere  aut  alias  ea  sibi  quoquomodo  vendicare  aut  se  de  illis 
intromittere  presumat  aut  aliquis  eorum  presumat  per  se  vel  aliimi  20 
seu  alios  publice  vel  occulte,  directe  vel  indirecte,  quovis  quesito 
colore  vel  ingenio,  quod,  si  secus  factum  fuerit,  nos  id  totum  re- 
vocare  et  ad  statum  pristinum  reducere  ac  ad  denunciacionem  et 
declaracionem  dictarum  penarum  et  mulctarum  indubie  procedere 
curabimus  justicia  mediante.  Et  si  dictus  dominus  Johannes  25 
Scherrer  per  premissa  se  gravatmn  ^)  pretenderit,  extunc  ipsum 
dominum  Johannem  Scherrer  omnesque  alios  et  singulos  sua 
communiter  vel  divisim  Interesse^  putantes  peremptorie  citare 
curetis,  quos  et  nos  eciam  tenore  presencium  sie  citamus,  qua- 
tinus  feria^)  post  festum  sancte  Lucie  virginis  compareant  legi- 30 
time  coram  nobis  in  judicio  Friczlariensi  mane  hora  terciarum 
audiendi  causas^)  consueta  ad  dicendum,  opponendum  et  allegan- 
dum,  quicquid  verbo  vel  in  scriptis  contra  arrestacionem  et  in- 
hibicionem  nostras  hujusmodi  dicere,  opponere  sive  allegare  vo- 
luerint  aUasque  ad  procedendum  et  procedi  videndum  ulterius35 
in  negocio  hujusmodi  ad  ulteriora,  prout  justum  fuerit  et  ordo 
dictaverit  racionis,  cum  certificacione  tali,  quod,  nisi  hujusmodi 
nostris  litteris  arrestatoriis  et  inhibitoriis  paruerint®)  realiter  et 
cum  effectu,  nos  in  negocio  hujusmodi  contra  eos  ad  ulteriora, 
prout  justum  fuerit,  procedemus  dictorum  citatorum  absencia  in  40 
aliquo  non  obstante,   ipsis  citatis  in  tabuli»   ecclesie    sancti  Petri 


t4Si  noY.  26.  b.  143 

Fricdtfriensis  de  cetero  dumtaxat  vocatis.  In  quorum  omnium 
et  singulorum  preznissonim  fidem  et  testimonium  presentes  nostras 
litteras  exinde  fieri  nostrique  sigilli  jussimus  et  fecimus  appen- 
sione  communiri.  Datum  Friczlari^  sub  anno  Domini  m.  cccc. 
5lxxxiiü.,  die  vero  Veneris  vicesima  dexta  mensis  novembris,  pre- 
sentibus^**)  bonorabilibns  viris  domiilo  Gerwico  Bisachoftrade  vi- 
cario  ecclesie  Friczlarien[si8]  et  Johaiine  Stoiffenberg  testibus  Ma- 
guntine  diocesis  ad  premissa  vocatis  btque  rogatis. 

[Van  anderer  hand  dicht  unter  dtm  texte:]  Herbordus  Stein- 
lOmetz  notarius  subscripsit. 

Orig.-perg.  in  K.  Siegel  verwischt  (beschr.  s.  urk.  nr.  529).  Auf  der 
rückseite  von  hand  15.  jahrh. :  ,Littera  arresti'  lind  an  anderer  stelle :  ,Executum 
est  presens  mandatum  per  me  Johannem  Sponsi  plebanum  veteris  opidi  Cassel 
dominica  secunda  Adventus  Domini,  quod  proteltor  manu  propria^ 

16  1)  J  fehlt  im  orig.        2)  der   erste  theil  von  »reverendissimi*  durch  cor- 

rectur  undeutlich;  der  Schreiber  wollte  erst  ^archiepiscopi*  setzen.  3)  ,co- 
ram'  undeutlich  auf  rasur.  4)  ,ubi^  übergeschrieben.  5)  orig.  ^gravatos'. 
6)  hinteresse'  wiederholt.  7)  hier  dürfte  wohl  ,proxima'  zu  ergänzen  sein. 
8)  orig.   jCausarum'.         9)  orig.   ,paraverint*.         10)  von    ,presentibu8*    bis   zum 

20  Schlüsse  von  hand  des  notars. 

531.  Canonicus  Johannes  Hund  zu  Fritzlar  befiehlt  den  plebanen 
zu  Kaufungen  und  Cassel  etc.,  die  gegen  den  vicar  Johannes  Scherer 
zu  Kaufungen  ausgesprochene  wiederholte  und  verschärfte  excommu- 

nication  in  ihren  hirchen  zu  verkündigen, 
25  Fritzlar  1484  november  26,  b, 

Johannes  Hunt  ecclesie  saneti  Petri  Friczlariensis  Maguntine     t484 
diocesis  canonicus,  per  terminos  prepositurarum   ejusdem   saneti  ^^^'  ^^^-  ^• 
Petri  Friczlariensis  ac  beate  Marie  virginis  Geißmariensis   dicte 
diocesis    ecclesiarum    commissarius    statutorumque    provincialium 

SOexecutor  ac  clericorum  et  laycorum  delinquencium  corrector  a 
reverendissimo  in  Christo  patre  et  domino  nostro  domino  Dei  et 
apostolice  sedis  gracia  archiepiscopo  Maguntino  specialiter  depu- 
tatus  plebanis  in  Kouffungen  et  Cassel  ceterisque  plebanis,  vice- 
plebanis,  vicariis  perpetuis,   altaristis,   cappellanis   curatis  et  non 

86curatis,  presbiteris,  clericis,  notarüs  et  tabellionibus  publicis  qui- 
buscumque  per  nostram  jurisdictionem  constitutis  et  vestrum  cui- 
libet  in  solidum,  ad  quem  vel  ad  quos  presentes  nostre  littere 
pervenerint,  salutem  in  Domino  et  presentibus  fidem  indubiam 
adhibere  ac  mandatis   nostris  hujusmodi   firmiter   obedire.     Quia 

40honorabili8   dominus  Johannes  Scherrer  dudum  a  nobis   excom- 


144  1484  nov.  26.  b. 

municatus  per  certas  litteras  executoriales  per  nos  contra  eum 
ad  instanciam  providi  viri  Theoderici  Czann  venerabilium  atque 
generosarum  dominarum  abbaüsse,  prepositisse,  custodisse  oete- 
rarumque  canonissarum  regalis  ecclesie  sancte  crucis  Kouffun- 
gensis  legittimi  procuratoris  ex  adverso  principalium  rite  decretas  5 
et  ut  talis  sentencialiter  declaratus  et  denunciatus  tamquam  re- 
bellis  et  anime  sue  salutis  imjnemor  dictam  excommunicacionis 
sentenciam  per  decem  dies  post  illius  denunoiacionem  pertinaciter 
sustinuerit  et  sustineat  ad  presens,  non  curans  ad  sancte  matris 
ecclesie  gremium  redire  et  anime  sue  periculis  providere  ac  dictis  10 
litteris  executorialibus  in  aliquo  parere,  nos  ad  instanciam  et  re- 
quisicionem  providi  viri  Theoderici  Czan  prefatarum  dominarum 
abbatisse,  prepositisse  et  custodisse  actricum  principalium  procu- 
ratoris,  de  cujus  procurationis  mandato  in  actis  cause  hujusmodi 
legitima  extat  facta  fides,  predictum  dominum  Jobannem  Scherrer  16 
ex  adverso  principalem  omnesque  alios  et  singulos  sua  communiter 
vel  divisim  Interesse  putantes  ejusque  procuratores,  si  qui  essent 
in  opido  Friczlariensi,  pro  eodem  ad  videndum  et  audiendum 
dictam  excommunicacionem,  sentenciam  sive  processus  hujusmodi 
in  scriptis  aggravari  et  reaggravari  litterasque  aggravatorias  de- 20 
super  in  forma  debita  per  nos  decemi  et  concedi  vel  dicendum 
et  causam,  si  quam  haberent  racionabilem,  quare  premissa  fieri 
non  debeant,  allegandum  in  tabulis  ecclesie  Friczlariensis,  in 
quibus  tales  et  similes  citaciones  et  processus  exequi  solent,  per 
certas  nostras  litteras  citari  mandavimus  et  fecimus  ad  certum25 
peremptorium  terminum  competentem,  videlicet  ad  diem  et  horam 
inferius  annotatas,  in  quo  quidem  termino  comparuit  judicialiter 
coram  nobis  prefatus  Theodericus  ^)  Czan  procurator  et  eo,  quo 
supra,  nomine  procuratorio  et  pretactas  litteras  citatorias  in  ta- 
bulis antedictis  legittime,  ut  moris,  executas  facto,  realiter  et  in  80 
scriptis  representavit  citatorumque  in  eisdem  contentorum  non 
comparencium  contumaciam  accusavit  ipsumque  contimiacem  re- 
putari  et  in  ejus  contumaciam  dictam  excommunicacionis  senten- 
ciam et  Processus  hujusmodi  aggravari  litterasque  aggravatorias 
desuper  in  forma  solita  et  consueta  decemi  et  concedi  per  nos  85 
debita  cum  instancia  postulavit.  Nos  tunc  judices  prefati  dictum 
citatum  non  comparentem,  licet  sufficienter  expectatum  reputavi- 
mus  merito,  prout  erat,  exigente  justicia  contumacem  et  in  ejus 
contumaciam  attendentes,  quod  crescente  contumacia  merito  cres- 
cere  debet  et  pena,  ne  facilitas  audaciam  tribuat  delinquendo,  40 
auctoritate  nostra  hujusmodi  dictam  excommunicacionis  sentenciam 


1484  nov.  26.  b.  146 

sive  Processus  nostros  hujusmodi  in  hiis  scriptis  aggravayimus, 
pront  aggravamus  per  presentes,  has  nostras  litteras  aggravatorias 

desuper  deoementes.   Que  onmia  et  singula  vobis  onmibus 

et  singolis  supradictis  intiinainus,  insinuamus  et  notificamus  ac 
5  ad  vestram  et  oujuslibet  vestram  noticiam  deduciinus  per  presen- 
tes.  Quocirca  vobis  et  vestrum  cuilibet,  qui  super  execucione 
presencium  fueritis  requisiti  aut  alter  vestrum  fuerit  requisitus, 
in  virtute  sancte  obediencie  et  sub  excommunicacionis  pena  fir- 
miter   et  districte   precipientes   mandamus,    quatinus    accedentes^ 

10  quo  et  ubi  ^)  propterea  fuerit  accedendum,  predictam  denunciacio- 
nem  innovantes  et  aggravantes  prefatum  dominum  Johannem 
Scberer  ex  adverso  principalem  in  vestris  ecclesiis  et  capellis 
singulis  diebus  dominicis  et  festivis  infra  missarum  solempnia 
campanis  pulsatis,  candelis  accensis  et  demum  in  terram  projectis, 

löcruce  [conjtecta')  et  religione  induta*)  aquam  benedictam  asper- 
gentes  ad  fugando«  demones,  qui  eum  detinent  sie  alligatum  et 
laqueis  suis  concathenatum^  orando  quod  dominus  noster  Jhesus 
Christus  ipsum  excommunicatum  et  declaratum  ad  catbolicam 
fidem  et  sancte  matris  ecclesie   gremium   reducere    dignetur,    ne 

20  ipsum  in  perversitate  et  duricia  hujusmodi  dies  suos  finire  per- 
mittat, ac  eciam  post  missam  et  in  vesperis  aliisque  horis  cano- 
nicis,  sermonibus  et  predicacionibus  publice  excommunicatum  so- 
lempniter  denuncietis  et  publicetis  ac  faciatis  ab  aliis  sie  publi- 
cari  et  denunciari  ac  ab  omnibus  Christi   fidelibus  arcius  evitari, 

26donec  et  quousque  dictis  litteris  excommunicatoriis  nostris  paru- 
erit  *)  realiter  et  cum  effectu  aut  aliud  a  nobis  desuper  habueritis 
in  mandatis.  Absolucionem  vero  omnium  et  singulorum,  qui  pre- 
fatas  nostras  excommunicacionis  sentencias  aut  earum  aliquam 
incurrerint  sive  incurrerit  quoquomodo,  nobis  vel  superiori  nostro 

SOtantummodo  reservanius.  In  quorum  omnium  et  singulorum 

premissorum  fidem  et  testimonium  presentes  nostras  litteras  ex- 
inde  fieri  nostrique  sigilli  jussimus  et  fecimus  appensione  com- 
muniri.  Datum  et  actum  Friczlarie  in  loco  nostro  solito  et  con- 
sueto,  nobis  inibi  mane  hora  audiencie  causarum  consueta  ad  jura 

döreddenda  et  causas  audiendas  pro  tribunali  sedentibus,  sub  anno 
Domini  millesimo  quadringentesimo  octuagesimo  quarto,  die  vero 
Yeneris  vicesima  sexta  mensis  novembris,  presentibus  honorabili 
viro  domino  Gerwicko  Bischofferade  •)  vicario  ecclesie  Friczla- 
riensis  et  Johanne  Stoiffenberg  testibus  Maguntine  diocesis. 

40  [Van  anderer  hand  dicht  unter  dem  texte:]  Herbordus  Stei[n]- 

metz  notarius  subscripsit. 

10 


146  1484  dec.  16.  a. 

Orig.-perg.  in  K.,  stellenweise  verwischte  schrift.  Siegel  wie  in  urk.  nr. 
529.  Auf  der  rückseite  von  band  16.  jahrh. :  ,Littera  aggravatoria' ;  an  anderer 
stelle:  ,Executum  est  dominica  secunda  adventus  Domini  per  me  Johannem 
Sponsi  plebanum  veteris  opidi  Cassel,  quod  protestor  manu  propria'. 

1)  T  auf  ein  durchgestrichenes,  nicht  mehr  lesbares  wort  geschrieben. 
2)  ,ubi^  übergeschrieben.  3)  die  erste  silbe  verwischt  und  unleserlich.  4)  Du 
Gange  sub  Beligio:  „Religiosa  vestimenta,  ecclesiastica,  sacra",  also  ist  mit  ,re- 
ligione  inducta*  die  zu  den  heiligen  handlungen  gehörende  priesterliche  kleidung, 
namentlich  die  stola  gemeint.  Vgl.  urk.  nr.  274  n.  2,  nr.  281  n.  2  und  nr.  899 
n.  6).  6)  orig.  hat  abkürzungszeichen  zur  endung,  wonach  man  ,paruerint'  lesen  10 
müsste.        6)  orig.  ibischofE  von  Rade'  (vgl.  urk.  nr.  680  am  ende). 

532.    Canonictis  Johannes  Hund  zu  Fritzlar  befiehlt  den  plebanen  zu 

Kau/iingen,   Cassel   und  Immenhausen,   das  stifl  Kaufungen  in    die 

guter  des  vicars  Johannes  Scherer  daselbst  einzuweisen. 

Fritzlar  1484  december  15.  a.  16 

1484  [J]ohannes    Huntd    ecclesie   sancü  Petri  Fritzlariensis  Ma- 

dec.  15  «gtmtine  diocesis  canonicus,   per  terminos  prepositurarum  ejusdem 
sancü  Petri  Fritzlariensis   ac  beate  Marie  virginis  Geißmariensis 
dicte  diocesis  ecclesiarum  commissarius  statutorumque   provintia- 
liiim  executor  ac  clericorum  et  laicorum  delinquentium  corrector20 
a  reverendissimo  in  Christo  patre  et  domino   nostro  domino  Dei 
et  apostolice  sedis  gratia  archiepiscopo  Maguntino  speciaUter  de- 
putatus  plebanis  in  Kouffungen,    Cassel  et  Ymmenhusen  ceteris- 
que  plebanis,  viceplebanis,  vicariis  perpetuis,  altaristis,  cappellanis 
curatis  et  non  curatis,  presbiteris,  clericis,  notariis  et  tabellionibus  pu-  26 
blicis  quibuscmnque  per  nostram  jurisdictionem  constitutis  et  vestrum 
cuiUbet  in  solidum,  ad  quem  vel  ad  quos  presentes  nostre  littere 
pervenerint,    salutem  in  Domino  et  presentibus   fidem    adhibere 
indubiam  ac  mandatis  nostris  hujusmodi  firmiter  obedire.     Nove- 
ritis,    quod   pridem  pro   parte   venerabilium'  atque    generosarum  80 
dominarum   abbaüsse,    prepositisse   et   custodisse    regalis    ecclesie 
sancte  crucis  Kouffungensis  dicte  diocesis  nobis   sine  querela  ex- 
posito,  quod,  licet  ipse  dudum  contra  quendam   honorabilem  vi- 
rum  dominum  Johannem  Scherer  vicarium   dicte   ecclesie  sancte 
crucis  Kouffungensis  de  et  super  quadam  domo  et  area  infra  in- 35 
munitatem  ^)  dicte  ecclesie  sancte  crucis  situatarum  rebusque  alüs 
in  actis  cause  hujusmodi  expressis   coram  nobis  litigando  senten- 
ciam  reportaverint  ^)  diffinitivam,  que  in  rem  transivit  judicatam, 
et  subsequenter  litteris  executoriis  desuper  decretis,  emissis  et  in 
partibus  executis  et  insuper  servatis  ad  hec  servandis,   dicto  do-40 
mino  Johanne  Scherer  penas  excommunicacionis  ac  sentencias  et 


1484  dec.  15.  a.  147 

censuras  in  eisdem  litteris  executoriis  contentas  ob  non  paricio- 
nem  dampnabiliter  incidisse  finaliter  declarato,  prout  hec  et  alia 
in  actis  hujusmodi  cause  et  litteris  executoriis  plenius  continen- 
tur,  nicliilominus  tarnen  dictus  dominus  Johannes  Scherer  cona- 
5tur  effugere  et  iUudere  hujusmodi  sentencias,  penas  et  censuras 
et  se  dimittere  a  diocesi  Maguntina  ad  aUas  dioceses  ac  sua  bona 
mobiUa  et  immobiUa  ac  certas  possessiones  et  res  suas  in  frau- 
dem ipsarum  dominarum  abbatisse,  prepositisse  et  custodisse  ven- 
dere  et  alienare  presumpsit  et  presumit  et  in  earum  prejudicium 

10  non  modicum,  dampnum  et  jacturam  intollerabilem.  Unde  nos, 
recepta  de  et  super  premissis,  quantum  sufficiebat,  informacione 
diligentia  auctoritate  nostra  ordinaria  omnia  et  singula  bona  mo- 
bilia et  immobilia  atque  res  quaslibet  ipsius  domini  Johannis 
Scherer,    quibuscumque  nominibus  censeantur  et  penes  quoscum- 

16que  et  ubicumque  inventa  et  reperte  fuerint,  per  certas  nostras 
litteras  sub  'formidaHbus  penis  arrestamus  et  arrestari  fecimus  et 
mandavimus  illaque  et  illas  in  firmum  et  artum  arrestxun  poni 
fecimus  tamdiu,  donec  et  quousque  hujusmodi  arresti  negotium 
per  nos  in  jusücia  decisum  esset   atque    disscussum,    et  nichilo- 

20  minus  sub  modo  et  forma  premissis  et  sub  dictis  penis  et  sen- 
tenciis  prefato  domino  Johanne  Scherer  ex  adverso  principali,  ne 
hujusmodi  sua  bona  et  res  modo  predicto  vendere,  distrahere, 
alienare  et  impignorare  ^),  omnibusque  aliis  et  singulis  personis 
ecclesiasticis  atque  secularibus,  cujuscumque  condicionis  vel  Status 

25existant,  ne  se  de  eisdem  quoque*)  intromitterent  quovis  quesito 
colore  vel  ingenio,  quod,  si  secus  factum  fuerit,  nos  id  totum 
revocare  curaremus  justicia  mediante.  Et  si  dictus  dominus  Jo- 
hannes Scherer  se  per  premissa  gravatum  pr^^enderet,  extunc 
eum  et  quemlibet  eorundem  omnesque  alios  et  singulos  sua  com- 

ÖOmuniter  vel  divisim  Interesse  putantes  in  eisdem  litteris  citari 
fecimus,  quatinus  in  certo  cong[r]uenti  termino  tunc  futuro,  nunc 
vero  dudum  effluxo  comparerent  coram  nobis  in  judicio  ad  di- 
cendum  et  excipiendum,  quicquid  contra  dictas  Utteras  arresta- 
torias   dicere  s[ive]*)  excipere  vellent,   aliasque  ad  procedendum 

35  et  procedi  videndum  in  negotio  hujusmodi  ad  ulteriora  justicia 
mediante  cum  certificacione,  quod  ipsi  citati  in  tabulis  ecclesie 
sancti  Petri  Friczlariensis  de  cetero  dumtaxat  vocatt,  prout  hec 
et  alia  in  ipsis  litteris  plenius  continentur.  Quibus  quidem  lit- 
teris in  partibus  executis  et  per   providmn  virum  Theodericum 

40Zann  prefatarum  dominarum  abbatisse,  prepositisse  et  custodisse 
principalium  in  hac  causa  legitimum  procuratorem   coram  nobis 


148  1484  dec.  15.  a. 

judicialiter  reproductis  citatorumque  in  eisdem  non  comparentium 
contumacia  accusata  et  per  nos  pro  contumacibus  reputatis  et 
preterea  instrumento  sentencie  et  litteris  executoriis  antedictis 
pro  liquidacione  petitorum  facto  realiter  et  in  scriptis  coram  no- 
bis  datis  atque  representatis,  nos  in  eorom  contumaciam  ad  pre-  5 
faü  Theoderici  Zann  procuratoris  instanciam  dictos  citatos  ulterius 
ad  dicendum  et  excipiendum  contra  execucionem  ac  supradicta 
jura  ac  munimenta,  dicere®)  sive  excipere  vellent,  alioquin  ad 
videndum  prefatas  dominas  abbatissam,  prepositissam  et  custo- 
dissam  in  possessionem  dictorum  bonorum  et  rerum,  ut  premit-10 
titur,  arrestatorum  per  primum  decretum  causa  rei  servande  per 
nos  immitti  vel  dicendum,  quare  premissa  fieri  non  debeant,  et 
causas  rationabiles  allegandum^)  per  certas  litteras  executorias 
in  tabulis  ecclesie  Fritzlariensis  antedicte  citari  f ecimus  in  et  ad 
certum  terminum  competentem,  in  quo  comparuit  judicialiter  co-15 
ram  nobis  prefatus  Theodericus  Zan  procurator  et  eo  quo  supra 
procuratorio  nomine  et  proxime  dictas  litteras  citatorias  in  tabulis 
antedictis  executas  facto  representavit  citatorumque  in  eisdem 
contentorum  non  comparentium  contumaciam  ^)  accusavit  ipsumque 
contumacem  reputari  et  in  eorum  contumaciam  prefatas  dominas  20 
abbatissam,  prepositissam  et  custodissam  in  possessionem  bonorum 
et  rerum  arrestatorum  predictorum  per  primum  decretum  causa 
rei  servande  pro  modo  debiti  liquidati  immitti  aliasque  sentenciam 
sive  ordinacionem  in  scriptis  fieri  et  promulgari  per  nos  debita 
cum  instancia  postulavit.  Nos  tunc  judices  prefati  dictos  citatos  25 
non  comparentes  licet  sufficienter  expectatos  reputamus  merito, 
prout  erat,  exigente  justicia  contumacem  et  in  ejus  contumaciam, 
visis  per  nos  primitus  et  diligenter  inspectis  omnibus  et  singulis 
actis,  actitatis,  litteris,  scripturis,  instrumentis,  juribus  et  muni- 
mentis  in  negocio  et  causa  hujusmodi  quolibet  exhibitis  atque  30 
productis  habitöque  de  et  super  illis  deliberacione  matura,  ad 
sentenciam  sive  ordinationem  nostram  in  hac  causa  ferendam  et 
promulgandam  ®)  procedendum  duximus  et  processimus  eamque 
per  ea,  que  vidimus  et  cognovimus,  in  scriptis  tulimus  et  pro- 
mulgamus  in  hunc,  qui  sequitur,  modum:  Immittimus  venerabiles  36 
et  generosas  dominas  abbatissam,  prepositissam  et  custodissam 
actrices  prefatas  ex  primo  decreto  in  possessionem  bonorum  et 
rerum  arrestatorum  pro  modo  debiti  liquidati.  Que  omnia  et  sin- 
gula  vobis  omnibus  et  singulis  supradictis  et  aliis,  quorum  inter- 
est,  intimamus,  insinuamus  et  notificamus  ac  ad  vestram  et  cu-40 
juslibet  vestrum  et  eorum  noticias  deducimus  et  deduci  volumus 


1484  dec.  15.  b.  149 

per  presentes,  ne  de  premissis  ignorantiam  aliquam  pr^fendere 
valeatia  aut  valeant  seu  quomodolibet  allegare.  In  quorum  om- 
nium  et  singulorum  fidem  et  testimonium  prenüssorum  presentes 
nostras  litteras  exinde  fieri  nostrique  sigilli  jussimus  et  fecimns 

5appensione  communiri.  Lecta,  lata  et  in  scriptis  promulgata  foit 
hec  presens*^)  nostra  sentencia  sive  ordinatio  per  nos  Fritzlarie 
in  curia  nostre  solite  residentie,  nobis  inibi  mane  hora  audientie 
causarum  consueta  ad  jura  reddenda  et  causas  audiendas  pro  tri- 
bunali  sedentibus,   sub   anno  a  nativitate  Domini  millesimo   qua- 

10  dringentesimo  octuagesimo  quarto,  die  vero  Mercurii  decima 
qninta  mensis  decembris. 

Herbordus  Steinmetz  notarius. 
[Unter  dem  texte  von  anderem*  hand:]  Executum  est  presens  man- 
datum  per  me  Johannem  Sponsi  plebanum  veteris  opidi  Cassel  domi- 

15  nica  infra  octavam  Nativitatis  Christi,  quod  protestor  manu  propria. 

Orig.-perg.  in  K.    Siegel  wie  in   urk.   nr.  529.    Auf   der  rückseite   von 
gleichzeitiger  hand:  ,Littera  inmissionis  in  possessionem  vigore  arre8ti^ 

1)  orig.    ^enmunitatem*.         2)  orig.    ^reportavit^        3)  hier   dürfte   etwa 

,pre8umat^   zu  ergänzen  sein.         4)  überflüssiges   abkürzungszeichen  über   ,ue^ 

205)  im  brache  durch  riss  zerstört.        6)  vor  ^dicere'  wird  ,si  quid*  einzuschieben 

sein.       7)  orig.  alligandum'.        8)  orig.  ,contumatiam^         9)  orig.  ,promulgen- 

dam'.        10)  ^presens'  wiederholt. 

533.  Canonicus  Johannes  Hund  zu  Fritzlar  befiehlt  den  plebanen 
zu  Kauf  ungen,  Immenhausen  und  Cassel,  in  ihren  kirchen  die  uneder- 
^aufhebung  der  vofi  dem  vicar  Johannes  Scherer  zu  Kaufungen  er- 
schlichenen lossprechung  vom  banne,  die  verschärfte  excommunication 
gegen  denselben,  sowie  die  androhung  des  interdictes  für  alle  orte,  in 
denen  der  genannte  sich  aufhaue,  zu  verkündigen. 

1484  december  15.  b. 

30  [JJohannes   Huntd   ecclesie    sancti  Petri  Fritzlariensis  Ma- 

guntine  diocesis  canonicus,  per  terminos  prepositurarum  ejusdem     j484 
sancti  Petri  Fritzlariensis  ac  beate  Marie  virginis  Geysmariensis  ^^'  ^^'  ^• 
dicte  diocesis  ecclesiarum  commissarius   statutorumque  provincia- 
lium  executor  ac  clericorum  et  laycorum  delinquentium  corrector 

35  a  reverendissimo  in  Christo  patre  et  domino  nostro  domino  Dei 
et  apostolice  sedis  graüa  arclnepiscopo  Magunüno  specialiter  de- 
putatus  plebanis  in  Kouffungen,  Ymmenhusen  et  Cassel  ceterisque 
plebanis,  viceplebanis,  vicariis  perpetuis,  altaristis,  cappellanis  cu- 
ratis  et  non  curatis,  presbiteris,   clericis,   notariis  et  tabellionibus 

40publici8  quibuscumque   per  nostram  jurisdictionem   constitutis  et 


150  1484  dec.  15.  b.  * 

vestrmn  cuilibet  in  solidum,  ad  quem  vel  quos  presentes  nosire 
littere  pervenerint,  salutem  in  Domino  et  presentibus  fidem  ad- 
hibere  indubiam  ac  mandatis  nostris  hujusmodi  firmiter  obedire. 
Noveritis,  quod  in  causa  et  causis  inter  venerabiles  et  generosas 
dominas  abbatissam,  prepositissam  et  custodissam  regalis  ecclesie  5 
sancte  crucis  Kouffungensis  Maguntine  diocesis  actrices  ex  una 
et  bonorabilem  dominum  Johannem  Scherer  vicarium  dicte  ec- 
clesie sancte  crucis  Kouffungensis  reum  ex  adverso  principalem 
partibus  ex  altera  coram  nobis  vertentibus  idem  dominus  Jo- 
hannes Scherer  ad  instanciam  dictarum  dominarum  actricum  pro  10 
re^)  judicata  excommunicatus  et  adeo  aggravatus  extiterat,  quod 
Christi  fidelium  communio  ipsi  penitus  esset  interdicta.  Et  de- 
inde  venerabilium  et  generosarum  dominarum  actricum  prefatarum 
assensum  absolvendi  se  habere  suis  fictis  machinacionibus  osten- 
dit^)  ac  per  suas  sinistras  informaciones  quandam  absolucionis  15 
ad  mensis  spacium  relaxacionem  sive  „Tollimus**  a  nobis  repor- 
tavit.  Quare  nos  meUus  informati  ad  instanciam  et  requestam 
providi  viri  Theoderici  Zan  dictarum  dominarum  actricum  legi- 
timi  procuratoris  prefatum  dominum  Johannem  Scherer  ex  ad- 
verso principalem  omnesque  aHos  et  singulos  sua  communiter  vel  20 
divisim  Interesse  putantes  ejusque  procuratores,  si  qui  essent,  pro 
eodem  ad  videndum  et  audiendum  dictam  absolucionem  sive  „Tol- 
limus"  revocari  et  cassari  ipsumque  in  pristinas  excommunicacionis 
et  aggravacionis  sentencias  reintrudi ')  et  se  et  dicte  excommuni- 
cacionis et  aggravacionis  sentencias  et  processus  in  scriptis  reaggra-  25 
vari  litterasque  reaggravatorias  atque  cessacionii»  divinorum  desuper 
oportunas  in  forma  solita  et  consueta  decemi  et  concedi  vel 
dicendt^m  et  causam,  si  quam  habeant  racionabilem,  quare  pre- 
missa  fieri  non  debeant,  aUegandum  per  certas  nostras  litteras 
citatorias  in  tabulis  ecclesie  sancti  Petri  Fritzlariensis  predicte^dO 
in  quibus  execuciones  litterarum  et  processuum  nostrorum  exequi 
consueverunt,  citari  fecimus  et  mandavimus  in  et  ad  certum  ter- 
minnm  peremptorium  competentem,  videlicet  dies  et  horas  infra- 
scriptas.  Quibus  quidem  die  et  hora  advenientibus  comparuit 
judicialiter  coram  nobis  prefatus  Theodericus  Zan  procurator  et  36 
nomine,  quo  supra,  procuratorio  et  pretactas  litteras  citatorias  in 
tabulis  antedictis,  ut  moris  est,  executas  facto  representavit  cita- 
torumque  in  eisdem  contentorum  non  comparentium  contumaciam 
accusavit.  Ipsoque  per  nos  contumace  reputato  nos  in  ejus  con- 
tumaciam, et  quia  consensum  absolvendi  partis  adverse  minime40 
comperimus    affuisse,    relaxacionem   absolucionis  sive   „Tollimus^ 


1484  dec.  15.  b.  151 

predictam  revocavimus  et  cassavimus,  revocamus  et  cassamus  ipäum- 
que  dominum  Johannem  Scherer  in  pristinas  nostras  excommuni- 
cacionis  et  aggravacionis  sentencias  reintrudendum  duximus  atque 
reintrudimos.  Attendentes  insuper,  quod  perversorum  audacia^) 
5  presmnptive  exigit,  ut  una  pena  non  contenti  forcioribus  arcean- 
tur  penis,  ne  forte  fides  illorum  ledatur,  qui  semper  obedientiam 
debitam  suis  superioribus  impenderunt,  auctoritate  nostra  ordi- 
naria  hujusmodi  dictos  nostros  processus  ob  inobedienciam  et  re- 
bellionem  dicti   domini  Johannis  Scherer   reaggravavimus   et  re- 

lOaggravamus  per  presentes.  Que  omnia  et  singula  vobis  oionibus 
et  singulis  supradictis  intimamus  et  notificamus  ac  ad  vestras  et 
cujuslibet  vestrum  noücias  deducimus  et  deduci  volumus  per  pre- 
sentes vobisque  nichilominus  mandamus,  quatinus  omnes  et  sin- 
gulos  Christi  fideles  utriusque   sexus  homines  moneatis  et  requi- 

15  raus,  quos  et  nos  presentium  tenore  sie  requirimus  et  monemus  ^) 
et  injungimus^  sub  excommunicacionis  pena,  quam  in  quemlibet 
contrafacientem  ferimus  hiis  scriptis  et  precipue  familiaribus  et 
servitoribus  prefati  domini  Johannis  excommunicati,  aggravati, 
denunciati  et  reaggravati,    quod  infra    sex  dierum    spatium  post 

20  requisitionem  vestram  hujusmodi  immediate  sequentium,  quorum 
duos  pro  primo,  duos  pro  secundo  et  reliquos  duos  dies  pro  ter- 
cio  et  peremptorio  termino  prefigimus^  eisdem,  ipsi  familiäres 
a  familiaritate  et  servitio  ceterique  Christi  fideles  a  communione 
dicti  domini  Johannis  Scherer  reaggravati  omnino  desistant  ^)  nee 

25  cum  eodem  serviendo,  famulando,  loquendo,  stando,  sedendo,  sa- 
lutando,  hospitando,  comedendo,  bibendo,  coquendo,  cibum,  po- 
tum,  ignem  aut  alia  quecumque  vite  sue  necessaria  quomodolibet 
ministrando  aut^)  aUo  quovis  humanitatis  solatio  in  aliquo  par- 
ticipare  presumant.     Quod  si  contrarium  fecerint  seu   aliquis  fe- 

aocerit,  nos  in  eos  et  quemlibet  contrafacientem  exnunc  prout  ex- 
tnnc  et  extunc  prout  exnunc  in  hiis  scriptis  et  etiam  promulga- 
mus  vobis  et  cuilibet  vestrum  sub  dicta  excommunicacionis  pena 
districte  precipiendo  mandamus,  quatinus  prefatos  Christi  fideles, 
qui  cum  dicto  domino  Johanne  rebelliter  ^^)  participaverint^^),  sin- 

35  guUs  diebus  dominicis  et  festivis  in  vestris  ecclesiis  *^)  infra  divi- 
nomm  solempnia  excommunicatos  publice  nuncietis  et  ab  aliis 
denunciari  et  ab  omnibus  Christi  fidelibus  arcius  evitari  faciatis, 
cessan^d^')  insuper  et  cessari  faciatis  in  vestris  ecclesiis  et  par- 
rochiis  ac  earundem  terminis  et  limitibus,  quamdiu  dictus  dominus 

40  Johannes  Scherer  excommunicatus,  aggravatus,  denunciatus  et 
reaggravatus  presens  fuerit,  moram  traxerit,  domicilium  habuerit, 


I 


152  1484.  —  1485  jan.  17. 

Visus   seu  auditus    fuerit,    penitus  ab  officiis   divinorum    tamdiu, 

donec  et  quousque  a  nobis  habueritis  in  mandatis.    Absolucio- 

nem  vero  omnium  et  singulorum,  qui  prefatas  nostras  excommu- 

nicacionis  sentencias  aut  aliquam  earum  incurrerint  quoquomodo, 

nobis  vel  superiori   nostro   tantummodo   reservamus.     In  quorum  5 

omnium  et  singulorum   premissorum    fidem  et  testimonium  pre- 

sentes  nostras  litteras   exinde   fieri   nostrique    sigilli   jussimus  et 

fecimus   appensione  communiri.     Datum   anno  Domini  millesimo 

quadringentesimo  octuagesimo  quarto,   die  vero  Mercurii  decima 

quinta  mensis  deoembris.  10 

Herbordus  Steinmetz  notarius. 

[Unter  dem  texte  von  anderer  hand:]  Executum  est  presens 

mandatum  per  me  Johannem  Sponsi  plebanum  veteris  opidi  Cassel 

dominica  infra  octavam  Nativitatis  Christi,  quod  protestor. 

Orig.-perg.  in  K.,   gleiche   handschrift   wie   urk.   nr.  582.     Siegel  wie  in  15 
urk.  nr.  529.    Auf  der  rückseite   von   gleichzeitiger   hand:    ,Littera   reaggrava- 
ttoni«'^^),   sowie   von   hand  16.  jahrh. :   ^Bevocatio  absolutionis  Joannis  Scherer 
vicarii*. 

1)  orig.  ,eo*.  2)  orig.  ,08tendidit^  8)  ,reintradere*  wieder  hinein- 
etossen  (s.  Forcellini).  4)  orig.  ,audatia^  5)  ,one*  anf  rasur.  6)  orig.  20 
jinjungemus^  7)  über  ,prefigimu8*  s.  urk.  nr.  527  n.  7.  8)  orig.  ,desistanti*. 
9)  im  orig.  hat  das  wort  durch  Verlängerung  des  ersten  u-striches  das  aussehen 
wie  ,alit^  erhalten.  10)  orig.  ^rebellir'  mit  abkürzungszeichen  am  r.  11)  orig. 
,partisi  paverint'.  12)  das  im  orig.  folgende  ^publice  nuncietis*  muss,  weil 
gleich  darauf  wiederholt,  hier  wegfallen.  18)  orig.  ^censantes^  14)  ,ioniB*25 
durch  tintenflecken  verdeckt. 

534.  Das  stifl  Kaufungen  veräussert  an  Hermann  Hanisch  ^),  bürger 
zu  Cassel,  2  matter  fruchtzins  aus  gutem  zu  Lay  für  50  goldgulden. 

Der  kaufbrief  ist  wieder  gelost 

1484.  80 

1484,  Beg.  aus  »Extrakt  Eaufunger   briefe*    (fol.  22  f.,   nr.  97)   in  M.,   oberer 

stockhaussaal  5706.    Das  regest  ist  unter  ,Lay'  eingereiht  und  bemerkt:  »Siegel 
abgefallen^ 

1)  wird  wohl  »Harnisch^  heissen  müssen  (s.  Gundlach  Das  Casseler  bürgerbuch). 

535.  Die  brüder  Hans  und  Heinrich  von  Erffa  belehnen  Hans  wn85 
Boyneburg,  amtmann  zu  Schfnalkalden,  mit  ihrer  fischumde  zu 

Herleshausen. 
1485  Januar  17. 

1485  Wir  Hans  unde  Heinrich  von  Erffa  ^)  gebruder  bekennen 

jan,  17.  YQj.  ijjig  linde  unßer  rechten  erben  unde   thun    kunt   allermen-40 
liehen,  das  wir  Hanse  von  Boneborg  Hermans  son,  amptman  czu 


1485  kurz  vor  Januar  30.  153 

Smalkalden,  unde  sin  rechten  libeßerben  Uhen  unßer  fisweide  czu 
Herlßhussen  an  der  Wer  ^)  gelegen  mit  irer  czugehorunge,  ßo  dy 
unßer  eldervater  uff  unßem  vater  gebracht  hat  unde  wir  vort 
innegehabt  han  biß  uff  dissen  tag,  dem  vorgenanten  Hanse  unde 
ösynen  erben  vorlassen  unde  u^etragen  han,  vorlassen  ime  dy 
ouch  keynwertiglich  in  unde  met  crafft  disses  briffes,  ßo  das 
Hans  met  solUchem  wasser  thu ')  unde  mag  alß  met  andern  synen 
guttem  sundem  unser  unde  allermenliches  insage.  Unde  des  czu 
eyner  Sicherheit  so  geben  wir  dissen  briff  vorsegelt  met  unßer 
10 beider  angehangen  inges.  vor  uns  unde  unßer*)  beider  erben. 
Datum  anno  Domini  mcccc®.  Ixxxv.,  uff  sante*)  Anto[n]yus  tag. 

Orig.-perg.  in  K.    Beide  siegel  abgefallen. 

1)  Diese  von  Erhaschen  briider  scheinen  enkel  des  in  urk.  nr.  440  genannten 

Hans  gewesen  zu  sein  (nach  gleicher  mittheilung,  wie  dort  angegeben).     2)  Werra. 

158)  am  u  hängt  zwar  das  gewöhnliche  abkürzungszeichen  für  n;    da  ,thun*  aber 

zu  ,mag*  nicht  passt,  so  habe  ich  das  zeichen   unbeachtet   gelassen.        4)  über 

,er*  noch  ein  abkürzungszeichen  für  ,er^        5)  orig.  ^santa^ 

536.     CanonicuB  Johannes  Hund  zu  Fritzlar  erneuert  den  befehl  an 

die  plebane  zu  Cassel,  Immenhausen  und  Kaufungen,  das  stift  Kau- 

20 fungen  in  guter  und  habe  des  beneficiatefi  Johannes  Scherer  daselbst 

einzuweisen. 
Fritzlar  1485  [kurz  vor  Januar  30.] 

[Jlohannes  Hundt  ecclesie  sancti   Petri   Friczlariensis  Ma-      ^^^ 
,.        j.         .  .  .         .  .,  .     j        [kurz  vor 

guntine  diocesis  canomcus,  per  termmos  prepositurarum  ejusdem  "y^^  ^^.Z 

25  sancti  Petri  Friczlariensis  ac  beate  Marie  virginis  Qeißmariensis 
dicte  diocesis  ecclesiarum  commissarius  statutorumque  provincia- 
lium  executor  ac  clericorum  et  laycorum  delinquencium  corrector 
a  reverendissimo  in  Christo  patre  et  domino  nostro  domino  Dei 
et  apostolice  sedis  gracia  archiepiscopo  Maguntino  specialiter  de- 

SOputatus  plebanis  in  Cassel,  Ymmenhußen,  Kouffungen  ceterisque 
plebanis,  viceplebanis,  presbiteris,  clericis,  notariis  et  tabellionibus 
publicis  quibuscumque  per  nostram  jurisdictionem  ubilibet  con- 
stitutis  et  vestrum  cuilibet  in  solidum,  ad  quem  vel  ad  quos  pre- 
sentes  nostre  littere  pervenerint,  et  presertim  pedelHs  nostris  dicte 

35  nostre  commissarie  salutem  in  Domino  et  mandatis  nostris  hujus- 
modi,  ymmo  verius  reverendissimi  domini  nostri  domini  Magun- 
tini firmiter  obedire.  Noveritis,  quod  pridem  pro  parte  venera- 
bilium  et  generosarum  dominarum  abbatisse,  prepositisse  et  custo- 
disse  regalis   ecclesie   sancte   crucis  Kouffungensis   dicte    diocesis 

40nobis  non  sine  querela  exposito,    quod,   licet  ipse  domine  dudum 


154  1486  kurz  vor  Januar  80. 

contra  quendam  honorabilem  dominum  Johannem  Scherrer  bene- 
ficiatum  dicte  ecclesie  sancte  crucis  de  et  super  quadam  domo  et 
area  rebusque  aliis  in  actis  hujusmodi  cause  expressis  coram  no- 
bis  litigando  sentenciam  reportaverint  ^)  diffinitivam,  que  nulla 
provocacion«  suspensa  in  rem  transsivit  judicatam^  et  subsequen-  5 
ter  litteris  executorialibus  desuper  decretis,  emissis  et  in  partibus 
executis  et  insuper  servatis  servandis,  dicto  domino  Johanne 
Scherrer  penas  excommunicacionis  ac  sentencias  et  censuras  in 
eisdem  litteris  executorialibus  contentas  ob  non  paricionem  damp- 
nabiliter  incidisse  sentencialiter  declarato  ^),  prout  et  quemadmo-  10 
dum  hec  et  alia  in  actis  hujusmodi  cause  et  dictis  executorialibus 
litteris  plenius  continentur,  nichilominus  tarnen  dictus  dominus 
Johannes  Scherrer  conatus  effugere  et  illudere  hujusmodi  senten- 
cias, penas  et  censuras  et  se  diyerte[re] ')  a  diocesi  Maguntina 
ad  alias  partes,  loca  et  dioceses  ac  bona  sua  mobilia  et  immobilia  16 
ac  certas  possessiones  et  res  suas  in  fraudem  ipsarum  dominarum 
abbatisse,  prepositisse  et  custodisse  distrahere,  vendere  et  alienare 
presumpsit  et  presumyt  [!]  in  earum  prejudicium  non  modicum, 
dampnum  et  jacturam  intollerabilem.  Unde  nos,  recepta*)  de  et 
super  premissis,  quantum  sufficiebat,  informacione  diligentia  auc-20 
toritate  nostra  ordinaria  omnia  et  singula  bona  mobilia  et  immo- 
bilia atque  res  quaslibet  ipaius  domini  Johannis  Scherrer,  qui- 
buscumque  nominibus  censeantur  et  penes  quoscumque  et  ubi- 
cumque  inventa  et  reperte  fuerint,  per  certas  nostras  litteras  sub 
formidalibus  penis  arrestamus  et  arrestari  fecimus  et  mandavi-25 
mus  illasque  et  illa  in  firmum  et  artum  arrestum  poni  fecimus, 
tamdiu,  donec  et  quousque  hujusmodi  arresti  negocium  per  nos 
in  justicia  decisum  esset  atque  discussum.  Et  insuper  in  negocio 
et  causa  hujusmodi  arresti  rite  et  legitime  procedentes  servatis 
ad  hec  servandis  ac  cognitis  hujusmodi  negocü  meritis  sentenciam  80 
sive  ordinacionem  nostram  in  scriptis  tulimus  et  promulgavimus 
in  hunc,  qui  sequitur,  modum:  Inmittimus  venerabiles  atque  ge- 
nerosas  dominas  abbatissam,  prepositissam  et  custodissam  ex  primo 
decreto  in  possessionem  bonorum  et  rerum  arrestatorum  predic- 
torum  pro  modo  debiti  liquidati,  cumque  eadem  nostra  sentencia35 
sive  ordinacio  nulla  provocacione  suspensa  in  rem  transsivit  judi- 
catam,  nos  ad  instanciam  et  requestam  providi  viri  Theoderici 
Czan  predictarum  dominarum  abbatisse,  prepositisse  et  custodisse 
principalium  in  hac  causa  procuratoris,  de  cujus  procuracionis 
mandato  in  actis  hujusmodi  cause  legitima  exstat  facta  fides,  in  40 
execucionis  negocio  procedentis   prenominatum  dominum  Johan- 


1454  kurz  vor  janaar  80.  155 

nem  Scherrer  ex  adverso  principalem  omnesque  aUo?  et  singulos 
sua  communiter  vel  divisim  Interesse  putantes  eorumque  procu- 
ratores,  si  qui  sint,  pro  eisdem  ad  videndum  et  audiendum  pre- 
insertam  sentenciam  sive  ordinacionem  nostram  hujusmodi,  que,  ut 
5  prefertur,  nuUa  provocaeione  suspensa  in  rem  transivit  judicatam, 
per  nos  exequi  et  execucioni  debite  demandari  litterasque  execu- 
toriales  cum  aggravacione  ^),  reaggravacione  et  interdicto  desuper 
in  forma  debita  decemi  et  concedi  vel  dicendum  et  causam,  si 
quam  haberent  racionabilem,   quare   premissa  fieri  non  deberent, 

lOallegandum  per  certas  nostras  litteras  in  tabulis  ecclesie  Fricz- 
lariensis  juxta  priorem  oertificacionem  citari  fecimus  et  mandamus 
in  et  ad  certum  peremptorium  terminum  competentem,  videlicet 
diem  et  boram  infrascriptas.  Quibus  die  et  hora  advenientibus 
comparuit  judicialiter  coram  nobis  prefatus  Theodericus  Gzan  pro- 

15curator  et  eo,  quo  supra,  nomine  procuratorio  et  proxime  dictas 
litteras  citatorias  in  tabulis  executas  antedictis  facto  representavit 
citatorumque  in  eisdem  contentorum  non  com[parentium]  ®)  con- 
tumaciam accusavit  ipsosque  contumaces  reputari  et  in  eorum 
contumaciam  preinsertam  sentenciam  seu  ordinacionem   nostram 

20  exequi  et  execucioni  debite  demandari  litterasque  executoriales 
desuper  in  forma  solita  et  consueta  decemi  et  concedi  per  nos 
debita  cum  instancia  peciit  et  postulavit.  Nos  tunc  judices  pre- 
fati  dictos  citatos  non  comparentes  licet  sufficienter  expectatos 
reputavimus   merito,    prout   erant,    Qxigente  justicia  contumaces. 

25  Et  in  eorum  contumaciam  attendentes  postulacionem  hujusmodi 
fore  justam  et  consonam  racioni  quodque  parum  prodesset  sen- 
tencias  f erre,  nisi  debite  execucioni  demandarentur '"),  idcirco  auc- 
toritate  nostra  ordinaria  vos  omnes  et  singulos  supradictos,  quibus 
presentes  nostre  littere  diriguntur,  requirimus  et  monemus  primo, 

SOsecundo,  tercio  et  peremptorie  vobisque  nichilominus  et  cuilibet 
vestrum  in  virtute  sancte  obediencie  et  sub  excommunicacionis 
pena  trium  tamen  dierum  canonica  monicione  premissa  firmiter 
et  districte  predpiendo  mandamus,  quatinus  accedentes,  quo  et 
ubi  propterea  fuerit   accedendum,   prudentes   et   circimispectos  et 

35  honorabiles  viros  dominos  ®)  plebanos,  viceplebanos  et  cappellanos 
in  Esschinstruyt,  Heiße,  Heligenrode,  Volmerßhußen,  Crumbach 
et  "Walberg,  proyidos  et  nobiles  viros  scultetum,  scabinos  et  justi- 
ciarios,  consules  et  proconsules  ®)  opidorum,  villarum  et  locorum 
et  districtorum,  in  et  sub  quibus  dicta  bona  et  res  arrestata  sita 

40  sunt,  presertim  in  Cassel,  Ymmenhußen,  Kouffungen,  Heylgen- 
rode  et  quorumcumque  aUorum  locorum  pubHce  et  diligenter  mo- 


156  i486  kurz  vor  Januar  30. 

neatis  et  requiratis,  quos  et  nos  eciam  tenore  presencium  sie  requi- 
rimus  et  monemus,  quatinus  infra  terminum  sex  dierum  hujus- 
modi  vestram  monicionem  iiunediate  sequencium,  quorum  sex 
dierum  duos  pro  *°)  primo,  duos  pro  secundo  et  reliquos  duos 
dies  sibi  pro  tercio  et  peremptorio  termino  ac  canonica  monicione  B 
prefigimus  ^^)  et  assignamus  eisdem,  vener abiles  et  generosas  do- 
minas  abbatissam,  prepositissam  et  custodissam  prefatas  princi- 
pales  vel  ejus  procuratores  suarum  nomine  in  et  ad  corporalem, 
realem  et  actualem  possessionem  omnium  et  singulorum  bonorum 
et  rerum  dicti  domini  Johannis  Scherrer  per  nos,  ut  premittitur,  10 
arrestatorum  pro  modo  debiti  liquidati  causa  rei  servande  seu 
custodie  inmittant,  ponant,  prout  tenentur,  et  inducant  ac  poni, 
inmitti  et  induci  faciant  et  procurent  realiter  et  cum  effectu. 
Alioquin  dicto  termino  lapso  nos  dictos  scultetum,  scabinos,  con- 
sules,  proconsules  et  justiciarios  monitos,  ipsorum  exigente  con- 15 
tumacia,  exnunc  prout  extunc  et  extuno  prout  exnunc  exconmiu- 
nicamus  per  presentes.  Et,  si  dicti  plebani,  scultetus,  scabini, 
jusüciarii,  consules  et  proconsules  dictas  excommunicacionis  sen- 
tencias  per  quatuor  dies  dictos  sex  dies  inmediate  sequentes  susti- 
nuerint  et  parere  non  curaverint,  extunc  eos  et  quemlibet  eorum  20 
singulis  diebus  dominicis  et  festivis,  postquam  pro  parte  dictarum 
dominarum  abbatisse,  prepositisse  et  custodisse  principalium  de- 
super  requisiü  fueritis,  accensis  candelis  et  pulsatis  campanis  ex- 
communicatos  publice  nuncietis  ipsosque  et  quemlibet  eorum  ut 
tales  vitetis  et  ab  omnibus  Christi  fidelibus  arcius  evitari  faciatis25 
et  procuretis  tamdiu,  donec  et  quousque  dicti  moniti  et  excom- 
municati  mandatis  nostris  paruerint  aut  aliud  a  nobis  desuper 
receperitis ")  in  mandatis.  Si  vero  dicti  plebani,  scultetw«,  sca- 
bini, justiciarii,  consules  et  proconsules  moniti  dictas  excommuni- 
cacionis sentencias  per  alios  quatuor  dies  proxime  dictos  quatuor  dies  80 
inmediate  sequentes  animis,  quod  absit,  induratis  pertinaciter  susti- 
nuerint  et  parere  non  curaverint,  extunc  mandamus,  quatinus  dictos 
monitos  excommunicatos  ut  prius  excommunicatos  publice  nuncietis 
inhibentes  quoque  omnibus  et  singulis  vestris  parrochianis,  ne 
quis  dictis  plebanis,  sculteto,  scabinis,  justiciariis,  consulibus  et  85 
proconsulibus  monitis  et  excommunicatis  emendo,  vendendo,  mo- 
lendo,  pistando,  sal,  aquam,  ignem,  cibum  vel  potum  ministrando 
aut  aliquo  alio  communionis  genere,  verbo  vel  facto  quovismodo 
temere  participet  ^•),  alioquin  contrarium  facientes  minoris  excom- 
municacionis sentencias  incidisse  publice  nuncietis.  Verum  si40 
prefati  excommunicati,  aggravati  et  reaggravati  per  alios  quatuor 


1485  kurz  vor  Januar  ÖO.  157 

dies  dictos  octo  dies  inmediate  sequentes  premissa  omnia  et  sin- 
gala  animis,  quod  absit,  sustinuerint  induratis  Pharaonis  duriciam 
imitando  ad  modum  aspidum  sordidarum  **)  aures  suas  obduran- 
cium,  ne  voces  audiant  incantancium,  mandamus  vobis  modo   et 

5  forma  premissis  et  sub  dictis  penis  et  sentenciis,  quatinus  extunc 
in  presencia  dictorum  excommunicatorum,  dennnciatorum,  aggra- 
vatorum  et  reaggravatorum  et  quamdiu  in  vestris  ecclesiis  aut 
eormn  terminis  presentes  fuerint,  moram  traxerint,  domicilium 
sive  receptacnlum  habnerint,  cessetis  et  cessari  faciatis  ab  ofiiciis 

lOpenitus  divinorum.  Absolucionem  vero  omnium  et  singulorum, 
qui  prefatas  nostras  sentencias  aut  quamlibet  earum  incurrerint  ^^) 
quoquomodo,  nobis  vel  superiori  nostro  tantummodo  reservamus. 
In  quorum  omnium  et  singulorum  fidem  et  testimonium  premis- 
sorum  presentes  nostras  litteras  exinde  iieri   nostrique  sigilli  jus- 

15  simus  et  fecimus  appensione  conmiuniri.  Acta  sunt  hec  Friczlarie 
in  curia  solite  nostre  residencie  in  loco  nostro,  in  quo  jura  reddi 
solent,  nobis  inibi  hor[a  audientie]  **)  et  causarum  consueta  ad 
jura  reddenda  et  causas  audiendas  pro  tribunali  sedentibus,  sub 
anno  a  Nativitate  Domini  millesimo  quadringentesimo  octuagesimo 

20  quinto,  indictione  tercia,  die  vero ^^). 

Herbordus  Steinmetz  notarius  subscripsit. 
[Unter  dein  umgelegten  rande   von  anderer  hand:]   Executum 
est  presens  mandatum  dominica  in  Septuagesima  per  me  Wem-      1485 
herum  Gronenberg  capellanum  ibidem.  ^^^' 

25  Orig.-perg.  in  K.,   an  mehreren  stellen  durchlöchert.     Siegel  wie  in  urk. 

nr.  529,  untere  hälfte  fehlt.  Auf  der  rückseite  von  hand  16.  jahrh. :  ,Arrestation 
Johan  Scherers  guter  et  inmissio  in  eorum  bonorum")  ex  primo  decreto*. 

1)  orig.  ,reportavit'.  2)  aus  ursprünglicher  endung  ,as'  undeutliches  o 
corrigirt.        3)  orig.  ,diverte*.        4)  orig.  ,recepto'.        6)  orig.  ,aggravacionem^ ; 

30  auch  folgt  hier  wieder  getilgtes  ,et*.  6)  durch  loch  zerstört.  7)  orig.  ,deman- 
derentur*.  8)  ,et  honorabiles  viros  dominos*  auf  rasur.  9)  orig.  ,procon- 
sule*.  10)  ,pro*  übergeschrieben.  11)  s.  urk.  nr.  527  n.  7.  12)  orig.  ,re- 
cepitis*.  13)  orig.  ,participant^  14)  orig.  ,sordarum^  15)  orig.  ,incur- 
rerit*.        16)  die  eingeklammerte  stelle  steht  im  orig.  nicht,    wiewohl  der  platz 

35  dafür  offen  gelassen  ist.  17)  der  tag  ist  im  orig.  nicht  genannt,  ergiebt  sich 
aber  annnähemd  aus  dem  der  execution.         18)  zu  ergänzen  ,pos8essionem\ 


158  i486. 

637.  AebUmn  Elisabeth  von  Waldeck,  propstin  Agnes  von  Diepholz, 
küsterin  Margarethe  von  Honstein  und  die  jungfranen  des  siiftes  Kau- 
fungen  verschreiben  Hans  Bräutigam  und  dessen  ehefrau  Katharine 
zu    Lichtenau    eifie  jährliche    rente  von   l'/j  malter  frucht  aus  dem 

zehnten  zu   Walburg  auf  lebenszeit,  5 

1485. 

1485.  Wir  Elyzabeth  von  Waldecken  von  Gots  gnaden   optische, 

Agnes  von  Dipholt  probestin,  Margaretha  von  Honstein  custerin 
und  ander  gemeinlich  die  cappittelsjungfrauwen  des  fryen  wert- 
lichn  stiffts  des  heiligen  crutzs  zcu  Kauffungen  bekennen  vor  10 
uns  und  unser  nctchkommen  in  diesem  uffen  brieve  vor  alle  den, 
die  yn  sehin  adder  hören  lesen,  das  wir  umbe  nutzes  willen  des 
vorgnanten  unsers  stiffts  eins  steden,  vesten  vorkauffs  recht  und 
reddelichen  vorkaufft  habin  in  und  mit  crafft  dieses  brieves 
Hansen  Brudegam  und  Katherinen  siner  eUchen  werthin  itztl5 
wonhafftig  zcur  Lichtenauwe  zcu  yren  zcweyen  liben  und  lebe- 
tagin,  diewile  sie  alle  zcwey  lebin  ader  irer  eyn  besundem  an 
dem  leben  ist,  anderthalb  medder  fruchte  Hescher  wehir,  halb 
kom  und  halb  habber,  Walbergs  maßes  jerlicher  gulde  alle  jar 
gutlich  und  unvorzcoglich  ane  alle  vorboth,  geistiich  adder  wert-  20 
lieh,  zcu  bezcalende  uff  Michels  tag  des  heiligen  ertzengels  nach 
dato  disses  brieves  uß  unsern  gudern  und  zcehinden  zcu  Walberg 
vor  drißig  guder  gnemer  Rinscher  gülden,  die  sie  uns  und  un- 
serm  stiffte  an  gudem  golde  nutzlich  und  wol  zcu  dancke  bezcalt 
habin,  und  wir  solch  gelt  in  nutz  und  besßerunge  unsers  stiffts  25 
gewant  habin,  unnd  sagin  sie  der  gnanten  summe  geldes  vor 
uns  und  unser  nachkomen  quijd,  leddig  und  lois  in  diesem  brieve 
ane  geverde.  Wer  es,  das  es  queme,  do  Got  vor  sie,  hagel, 
missewas,  brandt,  ungewitter  adder  heringewalt,  wie  das  queme 
ader  kommen  mochte,  das  an  disser  bezcalunge  gebroch  worde30 
ein  teil  adder  alczumale,  wilchs  jars  das  were,  so  sollin  und 
wollin  wir  yn  die  vorgnante  summe  der  gulde  uß  unsern  ander 
gutem  adder  zcinsen  unsers  stiffts  bezcalen  [adjder^)  gebin,  zcu 
Walbergk  uß  imserm  spicher  zcu  wehrn  der  vorgnanten  wehre 
ane  alle  unser  insage  und  widderrede.  Wer  es  auch  die  vor- 35 
gnaütenn  keuffere  kost  adder  schaden  zcu  ermanen  nemen  von 
uns  der  vorgeschriebin  gulde  mit  geistlicher  adder  werÜicher 
forderunge,  des  doch  nicht  sin  sali,  den  schaden  und  kost  wollen 
wir  yn  wedder  keren  und  gelden  zcu  der  gulde,  so  dicke  des 
noit  geschee   sunder  wedderrede.     Wan    ouch    noch    dem   willen  40 


1486  febr.  21.  159 

Gots  dieser  keuffer  einer  gestorbin  were,  so  sullen  die  anderthalb 
malder  der  obgnanten  gulde  dem  andern  gentzlich  sin  lebetage 
gefallen  und  nicht  lenger.  Wir  wollen  auch  dorch  keynerley 
hinder,  fryeheyde,  privilegia,  gesatzte,  geschriebin  rechte,  die  itzt 
5  sin  adder  himach  von  den  pobesten,  keisem,  koningen  adder 
hern,  werüich  ader  geistlich,  gesatzt  adder  geschriebin  mochten 
werden,  nicht  behelff  suchin  noch  gebruchen,  die  uns  fromen 
und  den  keuffern  schaden  mochten,  in  keyne  wi£  sunder  argelist. 
Wan  auch  die  keuffer  von  dem  lebin  todis  halbin  vorfallen  sint, 

10  die  Godt  friste  nach  sinem  willen,  so  sal  dieser  brieff  auch  als- 
balde  toit  sin  und  die  fruchte  vorgeschriebin  leddig  und  lois  an 
uns  und  unser  stifft  widderumbe  gefallen  sal.  Alle  vorgnanten 
stucke  und  artickel  disses  brives  redden  und  gelobin  w[i]r^)  vor 
uns  und  unser  nachkommen    stede,    veste    und   unverbrochlichin 

15  zcu  halden  ane  alle  argelist.  Des  zcu  urkundt  und  merer  sicher- 
heyt  habin  wir  unser  epthie  und  cappittels  inges.  undin  an  diesen 
brieff  wissintUch  thun  hencken,  der  gegebin  ist  nach  Cristi  un- 
sers  Herrn  geburt  vierzcehinhundert  und  darnach  inn  dem  funff 
und  achzcigsten  jare. 

20  Orig.-perg.  in  K.     Beide  siege!  abgefallen.     Auf  der  rückseiie  von  band 

16.  jabrb. :  ^Leibverscbreybung  Hans  Breutigam  über  IV«  malder\ 

1)  ^ad*  durcb  loch  zerstört.        2)  i  abgeschabt. 

538.     Btirghard  von  Hundeishausen,   amtmann  der  äbtissin  zu  Kau^ 

fangen,  bekennt,  derselbefi  4  gülden  bezüglich  Andreas  Voüands,  saivie 

25  5  pfund  und  1  gülden   bezüglich  Claus    Vollands  schuldig   zu  sein. 

1486  februar  21. 

Ich  Borghart  von  HunolBhusen  myn  gnedigen  frauwen  von     i486 
Kouffungen  amptman   bekenne,    daß   ich  myn  gnedigen  frauwen  ^ 
schuldig*)  byn  4  gülden  von  wegen  Andrebeß Folandeß *),  dij  dann ') 

90  myn  gnedige  frauwe  dem  genanten  gutlich  unde  wol  beczalt 
hatt.  Item  ich  Borghart  bekenne  ouch,  daß  ich  myn  gnedigen 
frauwen  schuldig  *)  byn  5  pfund  und  1  gülden  von  wegen  Clobeß 
Folandeß*),  dy  dann')  der  genante  Clobeß  myn  gnedigen  frauwen 
geben  hatt,  und  sagen  mich  deß  quid,   ledeg  und^)  loyß  solcheß 

85geldeß.     In  by wessen  Johanneß,  Angenese,  Johanneß  Coci  scrip- 
toris.     Anno  Domini  m^  cccc.  Ixxxvi.,  uf  dinstag  post  Valtini. 
Summa  der  czyddeln  23  Va  pfund  4  Schillinge. 

Orig.-pap.  (obere  halfte  eines  ausgeschnittenen  zetteis)  in  K. 

1)  orig.  ,8chuldigz\      2)  wohl  in  Walburg.       3)  orig.  ,dam'.      4)  orig.  ,von*. 


160  1496  aug.  16. 

B39.  Der  ofßcial  der  propstei  Fritzlar  befiehlt  dem  plebane  zu  Kau- 
fungefi,  die  bei  der  investitur  des  zum  altare  der  heil.  Jungfrau  Maria 
daselbst  prasseniirten  priesters  Johannes  Reimboldi  interessirten  zum 
25.  aug^ist  1486  vor  sein  gericht   zu   Fritzlar   zur  geüendmachung 

ihrer  anspräche  vorzuladen,  5 

1486  august  15. 

i486  Officialis   prepositure  Fritzlariensis    plebano    in    Koiffungen 

^^'  ^'*'  ceterisque  requisitis  salutem  in  Domino.  Quia  venerabilis  vir 
dominus  Johannes  Reinboldi  presbiter  ad  altÄre  beate  Marie  vir- 
ginis  situm  in  ecclesia  sancte  crucis  [in]  *)  Koiffungen  predicto,  per  10 
liberam  resignacionem  venerabilis  viri  domini  Conradi  Volghardi 
novissimi  rectoris  ejusdem  vacans  per  venerabilem  et  generosam 
dominam  Agnesam  cappellanissam  et  canonissam  predicte  ecclesie 
sancte  crucis  est  nobis  presentatus  supplicantem  nobis,  quatinus 
eundem  dominum  Johannem  presentatum  de  dicto  altari  investire  16 
et  instituere,  prout  ad  nostrum  officium  spectat,  dignaremur,  quare 
mandamus,  quatinus  de  hujusmodi  presentacione  publice  propo- 
natis  edictum  citantes  res  Interesse  putantes,  ut  feria  sexta  pro- 
1466  xima  post  festum  sancti  Bartolomei  apostoli  coram  nobis  Fritzlarie 
aug.  25.  m^jj^  hora  terciarum  nostro  in  judicio  compareant  ad  informan-  20 
dum  nos  de  suo  jure  et  Interesse  cum  insinusu^ione,  quod,  sive 
comparuerint  sive  non,  nos  nicliilominus  in  hujusmodi  negocio, 
prout  juris  fu[er]it2),  procedemus.  'Reddite  lifteras  sigillatas.  Da- 
tum anno  Domini  m^.  cccclxxxvi.,  die  xv.  augusti,  nostro  sub  si- 
gillo  presentibus  appenso.  25 

Cristoforus  Kirchain  notarius  subscripsit. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel  wie  in  nr.  652,   jedoch    weniger   gut   erhalten. 
Auf  der  rückseite  von  gleichzeitiger  hand :  ,Ego  Johannes  Budel  altarista  ecclesie 
sancte  crucis  in  Gonfungen  recognosco   dominum  Joannem  Reimboldi  prodama- 
tum  necnon  omnes  et  singulos  interesse  putantes  citatos ')  in  feriam  sextam  post  80 
diem  sancti  Bartholomei.     Insinuatus  est  terminus  ad  8.  diem,.  si  juridica  fuerit. 

Cristofullus^ 
An  anderer  stelle   von   hand  16.  jahrh.    (des  amtmanns  Ruland  zu  Kaufungen): 
,Tregt  kein  gelt,  denn*)  ein  pfa£fenpre&«mi'. 

1)  ,in*  fehlt  im  orig.      2)  ebenso  das  abkürzungszeichen  für  ,er\      8)  orig.  35 
anscheinend  ,citati\        4)  orig.   jder^  mit  abkürzungsschleife    am  letzten  buch- 
Stäben,  also  etwa  ,deren';  da  dieses  keinen  sinn  giebt,   halte   ich  den    schriftzug 
für  einen  Schreibfehler  und  lese  ,denn*. 


1486  sept.  25.  —  1489  jan.  4.  161 

640.     Der  official  der  propstei  Fritzlar   beauftragt   den  pleban  zu 

Kaufungen  und  andere^  den  ca^wnicus  Johannes  Mühlbach  zu  Cassel, 

Sachwalter  des  zum  aüare  der  heil,  Jungfrau  Maria   zu  Kaufungen 

präsentirten  priesters  Johannes  Reimbold,  in  den  besitz  desselben 

5  einzuweisen. 

1486  September  25, 

Officialis    prepositure   Fritzlariensis    plebanis,    viceplebanis,      i486 
clericis  et  notariis    publicis    in   Koiffungen   ac   alias  per  preposi-  *^^  * 
turam  predictam  constitutis  pro  presentium   execucione   requisitis 

10  salutem.  In  termino  proclamacionis  hodierno  per  nos  pro  parte 
venerabilis  domini  Jobannis  Eeymboldi  presbiteri  Maguntini  ad 
altare  beate  Marie  virginis  in  ecclesia  sancte  crucis  in  predicto 
Koiffungen  situm,  per  liberam  resignacionem  venerabilis  domini 
Conradi  Volghardi  novissimi  rectoris   ejusdem  vacans,   per  vene- 

15rabilem  et  generosam  dominam  Agnesam  capellanissam  et  cano- 
nissam  predicte  ecclesie  sancte  crucis  presentati  emisse  nullus 
comparuit  oppositor.  Unde  honorabilem  dominum  Johannem*) 
Mulbach  canonicum  Casselensem,  procuratorem  dicti  domini  Jo- 
hannis  presentati,  procuratorem,  de  cujus  procuracione  nobis  lu- 

20cfrf«  constat,  ad  dictum  altare  investiendum  decemimus  et  per 
presentes  investimus  curam  et  regimen  ejusdem  altaris  sibi  pleno 
jure  committendo  mandantes,  quatinus  dicto  domino  Johanni  in- 
vestito  dicti  altaris  juriumque  et  pertinenciarum  omni  um  ejusdem 
inducatis  possessionem  corporalem,   facientes    sibi   de  ejusdem  al- 

25taris  fructibus  et  obvencionibus  universis  integre  responderi,  ad- 
hibitis  in  premissis  debitis  solempnitatibus  et  consuetis.  Datum 
anno  Dommi  m«.  cccclxxx.  sexto,  die  xxv.  septembris,  nostro  sub 
sigillo  presentibus  appenso. 

Christoforus  Kircbain  notarius  subscripsit. 

30  Orig.-perg.  in  K,,  verblasste,    stellenweise  undeutliche  schrift.     Siegel  des 

officialates  zu  Fritzlar,  zerbrochen  und  verwischt  (beschr.  s.  urk.  nr.  552).  Auf 
der  rückseite  von  band  16.  jahrh. :  ,Confirmation  einer  präbende  zu  unser  frauen 
altar*  (und  von  viel  späterer  band  hinzugefügt:)  ,zu  Kauffungen^ 

1)  orig.  ,Johannen^ 

35  541.     Aebtissin  Elisabeth  von   Waldeck,  pröpstin  Agnes  von  Diepholz 
und  küsterin  Margarethe  von  Honstein  zu  Kaufungen  verävssem  ihr 
haus  am  markte  zu  Cassel  nebst  zubehör  an  den  bürger  Kunz  Drossel 
daselbst  und  seine  ehefrau  Anna  Hesenrades  auf  lebenszeit, 

1489  Januar  4. 

40  Wir  Elisabet  von  Waldecken  von  Gotß  gnadin  deß   fryhin     .^^^^ 

11 


162  1480  Jan.  4. 

keyserKchen  stifftes  des  heiligen  crutzes  zcu  Kaoffungen  ebtis- 
schen,  Angnese  gebom  von  Dyffholt  probestin,  Margarethe  gebom 
von  Honstein  koesterin  bekennen  alle  semptHch  vor  uns,  unser 
nochkomen  unsers  stifftes  in  dissem  uffen  v^rsigelten  briffe  unde 
thun  kunt  allen,  die  dissen  briff  sehin,  boren  adir  lesen,  daz  wir  5 
eyntrechtlichin,  rechtlich  und  retdelich  mit  wolbedaichten  mode 
verkauft  han  und  verkeuffen  in  crafft  disses  brives  deme  ersamen 
ContzjBn  Drossel  burger  zcu  Cassel,  Annen  Hesenradiß  siner 
elichin  husfrauwen  unser  fryhen  husunge  mit  aUe  siner  zcube- 
horunge,  zcu  Cassel  an  deme  margkede  gelegen  ^),  zcu  irer  beider  10 
lybe  unde  lebetage  und  nicht  lenger.  ünde  sie  sulUn  unde 
woiliw  daz  in  weislichem  noit  buchen^),  uffrichtig  behalden  unde 
buchen  an  des  gemeltin  stifftes  schadin  unde  zcuthunt.  Wir 
habin  auch  forder  den  willin  behaldin,  ab  wir  mit  ünsem  junc- 
frawen  adir  unser  juncfrauwen  alleyne  dar  qwemen,  wilche  tzytlö 
ader  wann^,  adir  unser  amptlude,  gesinde,  unser  knechte  von 
unser  wegen  etzwaß  zcu  schicken,  zcu  keuffen  adir  darselbs  waß 
heilen  sulden,  suUin  wir  mit  den  unsem  unß  des  huses  gebruchin 
uß  und  ingeinth  deme  huse  an  alle  iren  schaden.  Und  so  die 
obgenanten  keuffere  von  todes  wegen  abgehin  werdin,  daz  Got20 
lange  zcum  besten  verhaldin  wille,  so  sal  solliche  husunge  mit 
aller  zcugehorunge  witder  loiß  unde  verletdiget  sin  deme  stiffte 
an  imandes  von  irer  wegen  insage  ader  verhindemisse,  davor 
unß  dan  die  obgenanten  keuffere  gegebin  unde  woil  zcu  dancke 
betzalt  han  funff  und  vertzig  guter  genemen  Einsehe  gülden  gud  25 
von  golde,  die  wir  dan  in  unsem  schimbarlichin  und  merglichin 
stifftes  noit  gewant  han.  Wir  sagin  sie  der  betzdunge  qwid, 
ledig  und  loiß  an  alles  geverde  in  crafft  dissem  brive.  Wir  wullin 
auch  dissen  brieff  mit  allen  artickeln  vor  unde  naichgeschrebin 
gantze,  veste,  unverbruchen  haldin  sunder  alle  geverde,  argelliste  30 
und  nuwe  funde  hirinn  alle  ußgescheidin.  Des  zcu  Urkunde  und 
Sicherheit  so  han  wir  Elisabeth  von  Waldecken  von  Gots  gnaden 
ebdisschen  unser  ingesigel  mit  deß  heiigen  cruczes  sigel  an  dissen 
briff  gehangen.  Datum  anno  Domini  millesimo  quadringentesimo 
octogesimo  nono,  dominica  post  Circumcisionis  Domini.  36 

Datimi  per  copiam  per  me  Johannem  Velhabern  de  Cassel 
clericum  et  notarium  publicum  etc.,  et  concordat  cum  vero  ori- 
ginal! de  verbo  ad  verbum,  quod  protestor  manu  mea  propria. 

Cop.  vid.-pap.  in  K.     Auf  der  rückseite  von   hand   der  priorin  Elisabeth 
Hake    (16.  jahrh.):    ,Copia  up  unse  hues  to  Cassel,    dar   itzunt    inwont    de  Lo-40 
bersche*. 

1)  8.  urk.  nr.  ^75  n.  2.         2)  bauen. 


1489  märz  24.  163 

542.     Genamite  von  Buttiar  zu  Ziegenberg  verpflichten  »ich  bei  über-- 

nähme  des  ihnen  vom  stifte  Kaufungen  verschriebenen  Vorwerkes  zu 

Blickershausen  zur  einhaüung  der  ihnen  laut  eingerückter  Urkunde  der 

äbtissin  Elisabeth  von   Waldeck  auferlegten  Verbindlichkeiten. 

5  1489  märz  24. 

Wir  Jorge  der  eitere,   Jorge  der  jüngere  und  Ostwalt  von     1489 
Butteler  genant,  zu  disßer  czyt  amptlude  uns^  gnedigen  herren  ^^^^  ^^' 
von  Hesßen,  zu  dem  Czegenberge  ges[e]ßen,  bekennen  in  disßen 
unßerm  ufen   reverßbrieffe  vor  unß,   unßer  nacbkomen,    daz   die 

10  erwerdige,  edele  und  wolgebom  frauwe  Elizabeth  von  Waldecken 
eptiscben  deß  keyßerlicben  trieben  stifftes  deß  beiigen  cruczeß 
zu  Kouffungen  unßer  gnedige  liebe  frauwe  unß  dren  vorgemelten 
nmbe  sunderUcher  gunst  und  gnade  wiUen  vorschriben  halt  von 
irem  stiffte  eyn  forwergk,   gelegen  vor  und  in  Blicbkerßbusßen, 

15  nach  lüde  eyns  briffes  daruwir  i)  gegeben,  der  dan  von  werten 
zu  Worten  lüde  ist,  alß  hymach  folgen  ist: 

Wir  Elizabeth  von  Waldecken  von  Gotß  gnaden  eptischen 
deß  keyßerUchen  friehen  stifftes  deß  heiigen  cruczeß  zu  Kouf- 
fungen, Angenße  von  Diffhoilt  probesteyn,  Margarethe  von  Hon- 

aosteyn  koesteryn  bekennen  alle  sempÜichen  vor  unß,  unßer  nach- 
[kommen]^)  unß  stiffte«  in  disßen  uffen  versiegelten  briffe  und 
thunt  kunt  allen,  die  dissen  briff  seehin,  hören  adir  lesßen,  daz 
wir  umbe  sunderlicher  gunst  willen  eyntrechtlichen  vorschreben 
haben  in  crafft   disses   briffes   unßer  frieh   forwergk,   in  und  vor 

25  Blicherßhusßen  gelegen,  m[i]t  aller  siner  zugehorunge  Jörgen 
von  Butteler  dem  elter,  Jörgen  und  Ostwalt  sinen  son  zu  der 
driger  liebe  und  leibetage  und  nicht  lenger  an  alle  gewerde')  uf 
solche  gestalt,  daz  unß  die  obgenanten  drige  von  Buteler  unß, 
nnßem  stiffte  und  nachkommen  alle  jar  jerlichen   darvor  geben 

30 und  bestellen   sullen  vir*)   malder,    halb  körn   und  halb  habem, 
Wecozenhusßer  maiß  uß  und  von  unßem  forwergk  uf  sancti  Mi- 
chaelis tag  nach  dato  disßes   briffes   und   unß    die  ken  Wicczen-. 
husßen  in  unßer  husß  darselbest  schicken,  und  ab  sie  s[u]mig  wor- 
den  in  der   becczalunge  eyn  teil  adir  zumail,    deß  dan  ye  nicht 

85  sin  sal,  ßo  mögen  wir  sie  dorumbe  fordern,  wie  eß  unß  gelüstet, 
an  alle  gewerde').  Wer  eß  ouch  sache,  daß  die  genanten  drieh 
von  Butteler  daz  sloiß  Czeygenbergk  nicht  under  banden  beheyl- 
den  und  abgeloist  werden,  wilge  czyt  jarß  sie  abgeleit  werden, 
ßo  sal  solche  vorschribungen  widder  uf  unß,  unßer  stifft  gefallen 

40  sin  und  loiefi  sin  m[i]t  aller   besserunge    unß,   unßem   stiffte   zu 


164  1489  nov.  21. 

gude,  ußgescheiden  eczliche  dinste  mynem  gnedigen  herren,  und 
[waß]*)  en  susten  eyget  in  rechte,  und  ab  die  gemelten  eynen 
meyger  daruf  heitten®),  ßo  sollen  wir  dem  selben  sin  meist- 
recht  ^  abieigen  nach  hyrkentnisße.  Ouch  haben  sie  unß  in  guden 
truwen  und  globen  gereth,  sulch  forwergk  in  guten  buwe  und  5 
besßerunge  halden  und  daz  nicht  laisßen  vorwussten  sunder  alle 
gewerde,  argeleiste,  nuwe  funde  hirin  genczUchen  ußgescheiden. 
Und  deß  zu  wairer®)  erkunde  ßo  geben  wir  Elizabeth  von  Wal- 
decken von  Gotß  gnaden  eptischen  obgemelt  dißen  brifft  [!]  vor- 
sigeUt  mit  unßem  eptigeinges^^/,  deß  wir  probesteyn  und  koe-  lO 
steryn  mit  hiran  gebruchen.  Datum  sub  anno  Domini  millesimo 
quadringentesimo  octagesimo  nono,  uf  dinstag  nach  dem  sontag 
Oculi  in  der  wasten*). 

Wilchin  brifiE  wir  gemelten  von  Butteler  geredden  und  ge- 
loeben  in  guten  truwen  m[i]t  alle  sinen  puncten  stede,  veste,  16 
unverbrochlichen  zu  halden  und  daz  forwergk  in  guten  buwe 
und  besßerunge  zu  halden  nach  lüde  deiß  briffes,  [ßo]  *®)  da- 
ruwir*)  gegeben  ist,  sonder  alle  gewerde.  Dieß  alleß  zu  waren 
erkunde  ßo  geben  wir  disßen  briff  vorsigelt  mit  unßem  eygen 
Siegel  vestlichen  unden  angehangen,  deß  wir  von  Butteler  ßo20 
hyran  bekennen.     Datum  et  anno,  die,  ut  supra. 

Orig.-perg.  in  K.  Siegel  abgefallen.  Auf  der  riickseite  von  band  der 
priorin  Elisabeth  Hake  (16.  jahrh.) :  ,Reverß  up  dat  vorwerck  to  Blicberßhusen' ; 
darunter  von  anderer  band  16.  jabrh. :  ,Die  von  Bottier  belangende,  anno  1489*. 

* 

1)   orig.    jdarwwir*.  2)  ,kommen'    fehlt   im    orig.  3)  =  geverde.  25 

4)  orig.  ,wir*.  6)  ,waß*  fehlt  im  orig.  6)  =  betten;  im  orig.  folgt  un- 

nützes jsollen*.       7)  Schreibfehler  für  ,meierrecht*  ?       8)  orig.  ,wäider*.        9)  = 
vasten.         10)  ,ßo*  fehlt  im  orig. 

543.     Henize  Maden  zu  Kaufungen  und  seine  ehefrau  Godeling  ver- 
äussern  dem  altare  U.  L.  F.  im  chore  der  Stiftskirche  daselbst  1  pfmid  30 

geld  jährlichen  zinses  auf  tciederkauf. 
1489  november  21, 

2489  In  Godes  namen,   amen.     Kunt  sie   allin   ludin,    dij    dissen 

nov.  2t.  Tiffen  instrumentesbriff  sehin,  hören  adir  lesen,  daz  in  deme  jare, 

als  man  czalte  noch  Cristus   geburt  thusent  virhundert  jar  unde35 
darnach  in  deme  nune  unde  achczigesten  jare,  in  der  achtin  czal 
indictio  genant,  in  dem  sesten  jare   der   kronunge   dez    allirheü- 
ligesten  in  God  vatir  unde   heren  hem  Innocencii    bobestea    von 
gotlicher  vorsichtikeit   dez  achten,    an   dem    eyne   unde    czwent- 


1489  nov.  21.  16B 

czigesten  tage  dez  mones  novembris  ^)  umbe  vesperczijd  adir  na 
darbij,  iii  husße  unde  wonunge  myn  uffenbar  schriber  unde  in 
myner  unde  disser  nachgeschreben  gezcuge  geynwertikeit  halt 
gestandin  dij  bescheiden  Hentcze  Maden  zcn  Kouffungen  unde 
5Godelingk  sin  elicbe  wertin  unde  han  mit  eigin  frihen  willin 
unde  vorbedachtin  mode  bekant  unde  bekennen  vor  sich  unde 
alle  ire  erbin,  daz  sye  rechtlichen  unde  redelichin  vorkoufft  habin 
unde  iczt  in  dissen  brive  vorkouffen  deme  lobelichin  unde  hei- 
ligen altare  unser  liben  frowen,  gelegen  in  deme  core  zcu  Kouf- 

lOfungen,  unde  eyme  iclichin  bisitczer  unde  rectori  dez  seibin  al- 
tariSy  nemelich  eyn  phunt  geldes  CesUchir  werunge  jerliche  gulde 
alle  jar  dij  gutlichen  gebin,  bringen  unde  beczalin  uff  sancte 
Martinus  tag  sunder  allin  vorczogk,  hinder  adir  schadin,  sunder- 
lichin  uß  eyner  wesßen  unde  von  czwen  ackir  landes,  gelegin  in 

15  der  Lempersbach  nerst  der  Stockem  zcu  Kouffungen  unde  vor 
unebeswehret  sint,  vor  sesczen  phunt,  dij  her  Johan  Reymolt 
itzt  besitczer  unde  eyn  rector  dez  seibin  altaris  den  vorkouffem 
darvor  gentzlich  unde  wol  vornoget  unde  beczalet  had.  Unde 
vorkouff er  obgenant  sagin  ^)  vor  sich  unde  alle  ire  erbin  den  itzit- 

20  genanten  hem  Johannen  unde  alle  sine  nochkomendin  besitczer 
dez  altaris  sulcher  somme  geldes  quid,  ledig  unde  loiß,  geseit 
unde  segin  in  crafft  disß  brives  ane  geverde.  Wer  es  ouch,  daz 
dij  obgemeltin  vorkouffer  adir  ire  erbin  an  der  jerlichen  gulde 
smnigk  worden,    daz   doch  nicht  sin  sal,    waz   mogelichin   kost, 

25  hinder  adir  schadin  dij  egemelten  her  Johan  adir  sine  noch- 
komen  rectores  alsdan  daruff  geistlich  adir  wertlichin  trugen  adir 
thedin  schaden,  den  sullen  unde  wollen  sij  ine  gentzlich  wider 
keren  sunder  insage  ane  geverde.  Doch  han  dij  vorkouffer  vor 
sich  unde  ire  erbin  dij  macht  behaldin,  daz  sij  dij  jerlichin  gulde 

80niogin  wider  abelosin  mit  solichin  sesczenden  phunde  Mi  Ces- 
lieber  geldis  werunge,  wilche  czid  sij  dez  gelüstet,  so  doch  daz 
alle  versessin  czinße  erst  gutlich  vornoget  sin  sunder  insage. 
Deß  nu  zcu  merer  Sicherheit  han  sij  mich  notarium  hirobir  ge- 
heissin  unde  gebedin,  ine  dez  zcu  machen  instrumenta,  ßo  dicke 

35  sich  dez  noit  geborthe.  Hirbij  sint  ouch  gewest  unde  sunder- 
lichin  geheisht  zcu  geczuge  dij  bescheidin  lüde  Henne  Rudolff 
unde  Henne  Smed,  wonhafftigk  zcu  Kouffungen.  Unde  dit  yst 
so  geschehin  in  allen  zciden,  so  hijvor  geschreben  sted  etc. 

(S.  N.)     Unde  ich  Johannes  Smed  clericus  von  Kouffungen, 

40notarius  etc.,  so  alß  ich  bij  dissem  bekentniß  gewest  bin  mit  den 
geczugen,  gehört,  gesehin  unde  daz  so  hij  mit  miner  eigen  hand. 


166  1490  sept.  4. 

namen  unde  merckezeichin  geschrebin  unde  undirtzeichind  han 
in  geczugniß  der  worheit  aJlir  vorgeschriebin  dinge. 

Orig.-perg.  in  K.,   fleckig.    Auf   der  riickseite   von   gleichzeitiger   band: 
,1  Ibr.  geldts  zw  Ober  Kauffungenn* ;  darunter:  »Beate  virginis*. 

1)  orig.  ,novembri*.        2)  Schreibfehler  für  habin  —  geseit?  (s.  urk.  nr.    5 
546  n.  2  und  nr.  646  n.  4). 

644.    Hans  Steinbach  verkauft  detn  aUare  der  heil.  Kunigunde  in  der 
stiflskirche  zu  Kaufungen  1  pfund  jährlichen  zinaes  auf  wiederkauf, 

1490  September  4. 

1490  In  dem  namen  Gots,  amen.     Kunth  unde  offinbar  sie  allin  10 

sept.  4,  i^jj^Qj^^  den  dissir  brieff  unde  uffin  instrument  vorkompt,  sehin 
adir  horin  leßen,  wie  das  in  dem  jore,  ßo  man  czailte  noch  un- 
sirs  herren  Crist  gepurt  thusint  vierhundirt  unde  damoch  yn  dem 
nunczigistin  jore,  am  vierdem  tage  dez  berbstmonde^,  unsirs  allir- 
beilgistin  in  Q-ot  vatir  unde  hem  hem  Innocencii  von  gotlichirl5 
vorsichtikeit  pobistes  dez  achtin  siner  heilgin  cronunge  dez 
sesün  Joris,  in  der  subinde  czail  der  Bomer,  die  men  nennet  in- 
dicien,  sint  vor  mich  uffinbar  notarien  unde  geczugin  himach 
geschrebin  kommen  Hans  Steynbach  unde  hait  vor  sich  unde 
vor  alle  syne  rechtin  erbin  bekant  mit  czitlichir  guter  vorbe-20 
trachtunge  unde  furtir  mit  fryen  wilHn  recht  unde  reddelich  vor- 
koufft  unde  geinwurticlich  vorkoufft  mit  crafft  diesßis  brieffis 
unde  instrumenttes  eyn  phunt  geldes  Cassilichir  werunge,  so  dan 
eyn  phunt  geldis  geneme  ist  ym  laut  zcu  Hessen,  fallinde  unde 
dynen  uS  dem  heilgin  altar  sante  Konnegundis  zcum  heilgin  25 
crucze  zcu  Couffungin  eym  yclichim  prister,  der  solchim  altar 
besorgit  mit  gotisdinesten,  mesße  dar  zu  hailün.  ünde  solche 
phundt  geldis  sail  alle  jor  gefallin  uff  die  heilgin  phingistin,  da- 
vor ich  Hans  vor  mich  unde  alle  myn  erbin  ynsecze  zcu  eym 
undirphande  mynen  garten  gensijt  der  Loßmoelen  bie  der  Lin-80 
demenschin  unde  stossit  uff  die  andir  sitem  uff  die  gösse,  davor 
mir  dan  verandelogit  habin  her  Johann  iczunt  phemer  zcu  Heise, 
der  iczunt  eyn  recht  besiczir  ist  des  obgenantin  altars,  czehin 
phundt  geldis  der  obgerurtir  werunge,  unde  ich  solche  czehin 
phundt  an  mynen  schimbarlichin  notz  unde  noitdurfft  gekart85 
unde  gewan  han  unde  sagin  sie  solchir  czehin  phundt  quidt,  le- 
digk  unde  loiß.  Unde  der  obgenante  Hans  hait  vor  mir  unde 
geczugin  hirnoch  geschrebin  vor  sich,  alle  syne  rechtin  erbin 
gereth,  solche  czinße  alle  jor  gutlichen  beczalin  uff  den  genantin 


1490  oct.  26.  a.  167 

phingistagk  an  allin  intragk  unde  vorsumeniS;  an  alle  Iren  scha- 
den, unde  ßo  sie  etwaz  Schadens  darufi  theden,  die  zinße  zu  ir- 
manen,  solte  unde  woilte  ich  unde  myn  erbin  gutUch  beczalen 
an  allin  iren  schadin.  Ouch  halt  der  obgeschrebin  Hans  vor 
5  sich  unde  sin  erbin  die  gnade  unde  willin  hirinne  behailtin,  wilch 
zijt  adir  wan  her  kommit  mit  czehin  phunt  vor  den  phingistin 
unde  begert  die  abelosunge,  sollin  die  besiczer  dez  altars  nicht 
vorsagin  adir  weigern  yn  keynerley  wüJ,  sofern  das  alle  vor- 
sessin  unde  irschenen  czinse  zuvom  im  beczalt  sin,  unde  ab  sie 

10  etwaz  Schadens  daruf  gethan  hettin,  die  zinße  czu  irmanen,  soltin 
sie  glich  engeltin  mit  der  houbsomme.  Alle  argelist  unde  nuwe 
funde  sollin  hirinne  ußgeslossin  sij  unde  also  dann  sail  ditz  in- 
strumentte  machtloiß  sin.  Czu  erkunde  unde  merrer  sichirheit 
halt  mich  Hans  vor  sich  unde  alle  syne  rechtin  erbin  geheischt, 

15  gebeden  unde  vormant  als  vor  eyn  uffinbar  notarien,  diessin  kouS 
unde  vorkouff  in  zcu  schribin  unde  zcu  machin  eyn  adir  mehir, 
ab  iz  noit  wurde,  instrumentt.  Hirbie  unde  ubir  sint  geheischt 
unde  gebedin  zu  geczuge  die  wirdigin  her  Gurt  Henkiß,  her 
Peter  Selheym  pristere  Menczer  bisthimis.    Unde  ist  gesehen  ym 

20monde,  jore,  tage,  als  vorgeschrebin  stet.  Unde  die  geczugk 
sint  besondirhch  hiebie  geheischt  unde  gebedin. 

(S.  N.)  Unde  ich  Siffirt  Hympe  von  keisirlichir  macht  unde 
gewalt  eyn  offinbar  notarius,  als  ich  bie  diessin  kouff  unde  vor- 
kouff mit   sampt  der   geczuge  vorgeschr.  bin   gewest   unde    die 

25dingk  also  gesehin  unde  gehört  han  unde  die  ßo  voUinbrocht 
sint,  han  ich  die  ßo  beschrebin  unde  yn  ditz  uffin  instrumentt 
gesaczt,  bec^^ichint  mit  mym  gewontlichim  mergkczeichin  unde 
namen,  also  ich  geheischt  unde  gebedin  bin  darubir  zcu  eym 
beczugniß  der  worheit. 

30  Orig.-perg.  in  K.    Auf  der  rückseite  von  band  16.  jahrh. :    jKunegundis, 

1  Ib.  gelds*. 

546.     ^es  Hentze  zu  Kaufungeti   und  seine   ehefrau  Gertrud  ver- 
äussern  detn  altare  U,  L.  F.  in  der  Stiftskirche  daselbst  iVa  pfi^'nd 

geld  jährlichen  zinses  auf  wiederkauf 
85  li90  october  25.  a. 

In  Godes   namen,   amen.     Kunt  sie  allin  ludin,   dij   disßen     1490 
instrumentesbriff  sehin,  hören  adir  lesßen,  daz  in  dem  jare,   alzo  ^^ '      '  ^' 
man  czalte  nach  Cristus   geburt   thusent   vierhundert   jar    unde 
darnach  in  dem  nunczigesten  jare,  in  der  sobin  czal  indictio  ge- 
40nant,    in  dem  sobende  jare  der  kronunge  des  allerheiligesten  in 


168  1490  oct.  26.  a. 

Godt  vatter  unde  herren  hem  Innocencii  babistes  von  goüicher 
vorsichtikeit  deß  achtln,  am  dem  fiinffe  unde  czwentzigesten  tage 
deß  mones  octobris^)  imibe  vesperczidt  ader  na  darbij,  in  husße 
unde  wonunge  myn  offinbar  schriber  unde  in  miner  unde  disßer 
nochgeschreben  geczuge  geinwertikeit  hait  gestanden  die  be-  5 
scheidin  Spijs  Henc;2;  zcu  Kouffungen  unde  Gerdruth  sine  eliche 
husfrowe  unde  mit  eigin  frigen  willen  unde  vorbedachten  mode 
bekant  unde  bekennen  vor  sich  unde  alle  ire  erbin,  daß  sij  recht- 
lichin  unde  redelichin  vorkoufft  habin  unde  iczt  in  dissin  brive 
vorkouffen  dem  lobelichin  unde  heiligen  altare  unßer  liben  f rowen  10 
in  der  kirchin  zcu  Kouffungen  unde  eyme  icclichen  besitczer 
unde  rectori  dez  seibin  altaris  nemlich  anderthalb  phunt  geldes 
Cesslicher  werunge  jerlicher  gulde,  alle  jar  dij  gutlichin  gebin, 
bringen  unde  beczallin  uff  Michaelistag  sunder  allin  vorczog, 
hinder  ader  schadin,  sunderlichin  uß  irem  eigen  husße  unde  höbe  15 
mit  aller  zcubehorunge,  gelegen  zcu  Kouffungen  zcusßen  Kersten 
Kutcze  unde  Henczen  Barbin,  unde  uß  irer  wesßen,  gelegin  dar- 
selberst  czusßen  den  phamwesßen  bij  der  Ren  alßo  genant,  vor 
vier  unde  zwentczic  phunt,  dij  her  Johan  Reymolt  itczt  besitczer 
unde  rector  deß  seibin  altaris  den  vorkouffem  darvor  gentczlich20 
unde  wol  vornoget  unde  beczalt  hadt.  Unde  dij  vorkouffer  ob- 
genant  sagin  ^)  vor  sich  unde  alle  ire  erbin  den  icztgenanten  her 
Johannen  unde  alle  sine  nochkomendin  besitczer  deß  altaris  sul- 
cher  ßomen  geldes  quid,  ledig  unde  loß,  geseit  unde  sagen  in 
crafft  disßes  brives  ane  geverde.  Wer  es  ouch,  daß  dij  obge-25 
meltin  vorkouffer  adir  ire  erbin  an  der  jerlichen  gulde  sumig 
worden,  daß  doch  nicht  sin  sal,  waß  mogelich  kost,  hinder  adir 
schadin  dij  egemelten  her  Johan  adir  sine  nochkomen  rectores 
alsdan  daruff  geistlich  adir  wertüchin  trugen  adir  teden,  den 
sullin  unde  wullin  sij  ine  gentczlichen  widderkeren  sunder  insage  30 
ane  geverde.  Doch  han  dij  vorkouffer  vor  sich  unde  ire  erbin 
dij  macht  behaldin,  daß  sij  dij  jerHchin  gulde  mögen  widder 
abelosßen  mit  solichin  vier  unde  czwentczig  phunt  geldes  Cess- 
licher werunge,  wielche  czydt  sij  deß  gelüstet,  so  doch  daz  alle 
versessin  czinsße'erst  gentzlich  vornoget  sin  sunder  insage.  Deß  35 
nu  zcu ')  merer  Sicherheit  han  sij  mich  notarium  hijrobir  geheissin 
unde  gebedin,  in  deß  zcu  machin  instrumenta,  ßo  decke  sich  deß 
noit  geborthe.  Hijrbij  sint  ouch  gewest  unde  sunderlichin  ge- 
heisht  zcu  geczuge  dij  bescheidin  lüde  Eckel  Reymolt  unde 
Kersten  Kutcz  wonhafftig  zcu  Kouffungen.  Unde  dit  ist  ßo  ge-40 
schehin  in  allen  czidin,  so  hij  vorgeschrebin  sted. 


1490  oct.  26.  b.  169 

(S.  N.)     Unde  ich  Johannes  Smed  clericus  zcu  Kouffungen, 

notarius  etc.,   ßo  alßo  ich  bij   disßem  bekenteniß   gewest  bin  mit 

den  geczugen,  gehört,   gesehin  nnde  daß  ßo  hij  mit  min  er  eigen 

hant,  namen  unde  merckeczeichin  geschrebin  unde  underczechind 

5han  in  geczugniße  der  worheit  aller  vorgeschrebin  dinge. 

Orig.-perg.  in  K.,  sehr  verblasste,  stellenweise  fast  erloschene  schrift.   Auf 
der  rückseite:  ,Beate  virginis*. 

1)  orig.  ^octobri*.        2)  s.  urk.  543  n.  2  und  nr.  546  n.       3)  ,zcu*  über- 
geschrieben. 

10  546.  Spies  Hentze,  sehte  ehefrau  Gertrud  und  andere  genannte  zu 
Kaufungen  und  Eschenstruth  veräussem  dem  altare  U,  L.  F,  in  der 
stißskirche   zu    Kaufungen    V/2    pfund  geld  jährlichen   zinses   auf 

wiederkauf 
1490  october  25.  b. 

15  In  Godes  namen,  amen.    Kunt  sij  allin  luden,  dij  dissen  in-      1490 

strumentesbriff  sehin,  hören  adir  lessen,    daz   in    dem  jare,   alzo^^^  ^^'  ^• 
man  czalte  noch  Cristus  geburt  tusent  vierhundert  jar  unde  dar- 
noch  in  dem  nu[n]czige8ten  jar,  in  der  achtin  czal  indictio  genant, 
in  dem  sobende  jare    der   kronunge  deß  allerheilligesten*  in  Qod 

20vater  unde  herren  hem  Innocencii  bobistes  von  gotlicher  vor- 
sichtikeit  deß  achtin,  an  dem  funffe  unde  czwentzigesten  tage  des 
mones  octobris^)  umbe  vesperczit  adir  na  darbij,  in  husße  unde 
wonunge  myner  uffenbar  scriber  unde  in  miner  unde  disßer  nach- 
gescreben  geczuge  geinwe[r]tikeit  han  gestanden   dij   bescheiden 

25SpiJ3  Hencze  unde  Gerdruth  sine  eliche  husfrowe  unde  Hencze 
Barben  unde  Katherina  sin  tochter  wonhafftigk  zcu  Kouffungen 
unde  Hans  Breydenbach  unde  Barbera  sin  eliche  husfr[o]we  won- 
hafftigk zcu  der  Esßenstrut  unde  mit  eigen  frihen  willen  unde 
vorbedachten    mode   bekant   unde   bekennen  vor   sich  unde  alle 

30ire  erbin,  daß  sij  rechtUchin  unde  redelichin  vorkoufft  habin,  unde 
(Hencze  Barie  unde  Hans  Breidenbach  sin  eydamsluthe  unde  [Ba]rÄ[er]a 
sin  [husfrowe]  be\yn\ügen  ...  2)  in  dissin  briffe  dem  ergenanten  Spijs 
Henczen  unde  siner  husfrowen  ergenant  zc[u]  vorkouffen)  itcz  in 
dissim  briffe  vorkouffen  dem  lobelichen  unde  heilligen  altare  unsser 

35liben  frowen  in  der  kirchin  zcu  Kouffungen  unde  eyme  iclichin 
besitzer  unde  rectore  deß  seibin  altares  nemehch  anderthalb  phunt 
geldes  Ceslicher  werunge  jerlicher  gulde,  alle  jar  dij  gutlichin 
gebin,  bringin  unde  beczallin  uff  Michaelis  tag  sunder  allen  vor- 
czog,  hinder  ader  schadin,  sunderlichin  uß  irem  eigen  husße  unde 

40  höbe  mit    aller    czubehorunge,    gelegin    zcu    Kouffungen    zussen 


170  1490  oct  25.  b. 

Kersten  Kucze  uff  eyner  siden  imde  Henczen  Barben  uff  der 
ander  siden,  unde  usß  erer  wesßen,  gelegin  darselberst  czusßen 
den  phamwessen  bij  der  Ren  alße  genant,  darumbe  dan  Hencze 
Barbe  unde  sine  kinder  bewillget  han  vor  seß  gülden,  dij  her 
Johan  Eeymolt  itczt  besitczer  unde  eyn  rector  deß  seibin  altaris  5 
den  vorkouffer  darvor  gentczlich  unde  wol  vornoget  unde  be- 
czallet  had.  Unde  dij  vorkouffer  obgenant  sagin')  vor  sich  unde 
alle  ire  erbin  den  itczgenanten  her  Johannen  unde  alle  sine  noch- 
komendin  besitczer  deß  altaris  sulcher  ßomen  geldes  quid,  ledig 
unde  loß,  geseit  unde  sagin  in  crafft  disßes  briffes  ane  geverde.  10 
Wer  es  ouch,  daß  dij  obgemeltin  vorkouffer  adir  ire  erbin  an 
der  jerlichin  gulde  sumigk  worde,  deß  doch  nicht  sin  sal,  waß 
mogelich  kost,  hinder  adir  schadin  dij  egemelte  her  Johan  adir 
sine  nachkomen  rectores  alsdan  daruff  geistUch  adir  wertlichin 
trugen  adir  theden,  den  suUin  unde  willin  sij  inen  gentczlichin  15 
widerkeren  sunder  insage  ane  geverde.  Doch  han  dij  vorkouffer 
vor  sich  unde  iren  erbin  dij  macht  behaldin,  daß  sij  dij  jerlichin 
gulde  mögen  wider  abelosßen  mit  sulchin  seß  guldin  an  golde 
adir  CessHcher  werunge,  wilche  czid  sij  deß  gelüstet,  so  doch 
daz  alle-  versessen  zinsse  erst  gentzlich  vornoget  sin  sunder  in-  20 
sage.  Deß  nu  zcu  merer  Sicherheit  han  sij  mich  notarium  hirobir 
geheisschin  unde  gebedin,  in  deß  zcu  machin  instrumenta,  so 
digke  sich  deß  not  geborthe.  Hijrbij  sint  ouch  gewest  unde 
sunderlichin  geheisht  zcu  geczuge  dij  bescheiden  lüde  Eckel  Rey- 
molt  unde  Kersten  Kutcz  wonhafftigk  zcu  Kouffungen.  Unde  25 
dijt  ist  so  gesehen  in  allen  cziden,  so  hijvor  gescreben  stet. 

(S.  N.)    Unde  ich  Johannes  Fabri  clericus  zcu  Kouffungen, 
notarius  etc.,  so  alß  ich  bij   disßem  bekenteniß    gewest   bin   mit 
den  geczugen,  gehört,   gesehin  unde  daß  so  hij  mit  myner  eigen 
hand,   name  unde  merckeczeichin  gescribin  unde  underczeichind  30 
han  in  geczugniß  der  worheit  aller  vorgescrebin  dinge. 

Orig.-perg.  in  K.,  in  den  brüchen  stellenweise  mehr  oder  weniger  er- 
loschene Schrift.  Auf  der  rückseite  von  hand  15.  jahrh. :  ,Spijß  Hencze^  da- 
runter von  hand  16.  jahrh. :  ^Dyesser  brieff  ist  der  iVj  Ibr.  geldts  im  &[rieffe?]*) 
begriffen  bekrefftigung' ;  an  anderer  stelle  ,Beate  virginis*.  35 

1)  orig.  joctobri*.  2)  von  ,redelichin*  an  sind  die  cursiv  gedruckten  stellen 
mehr  oder  weniger  undeutlich,  die  in  [  ]  stehenden  ganz  oder  fast  ganz  erloschen ; 
die  lesung  kann  daher  stellenweise  nur  mit  vorbehält  gegeben  werden.  3)  s. 
urk.  nr.  543  n.  2  und  nr.  545  n.  2.  4)  der  erste  buchstabe  mit  abkürzungs- 
punkt  ist  im  orig.  zwar  erkennbar,  aber  unklar  in  der  bedeutung;  da  er  jedoch  40 
dem  vorhergehenden  b  in  ,brieff*  ähnlich  ist  und  die  vorstehende  losung  auch 
dem  sinne  nach  den  vorzug  verdienen  dürfte,  so  gebe  ich  dieselbe  mit  vorbehält. 


1490  dec.  14.  171 

547.     Ha7is  Steinbach  zu  Kau/ungen  verätissert  dem  aüare  der  heil, 
Kunigunde  in  der  Stiftskirche  daselbst  10  Böhmische  groschen  jähr- 
licher güüe  auf  wiederkauf. 
Heisa  1490  december  14. 

5  In    Gotis   namen,    amen.      Kunth   unde   uffinbar    sie    allin     I49(j 

luthen,  den  diessir  brieff  unde  uffin  instrumentt  vorkumpt,  sehin  ^^*  ^^• 
adir  horin  leßen,  wie  das  yn  dem  jore,  so  man  czailte   noch  un- 
sirs  herren  Crist  gepurt  tusint  vierhundirt  unde  damoch  yn  dem 
nunczigistin  jore,  unsers   allirheilgistin  in  Got  vatir  unde   heren 

lOhern  Innocencii  von  gotlichir  vorsichtikeyt  bobistis  dez  achtin 
syner  heilgin  cronunge  dez  sestin  jars,  yn  der  achtin  czail  der 
Bomer,  die  men  nennet  indicien,  uff  dinstag  noch  santa  Lucien 
tagk,  in  wonunge  unde  husunge  dez  wirdigen  hem  hem  Johann 
phemer  zcu  Heisa  Mentzer  bisthums  ist  vor   mich  uffinbar  no- 

15tarien  kommen  unde  geczugin  himoch  geschrebin  die  bescheiden 
Hans  Steymbach  unde  hait  vor  mir  bekant  vor  sich  unde  aDe 
sine  rechtin  erbin,  das  her  mit  gudim  fryen  willin  recht  unde 
reddeHch  verkoufft  hait  unde  geinworticlichin  verkouffit  yn  crafft 
diessis  brieffis  unde  instrumenttes  zcu    dem   heilgin    altar  sancte 

20  Connegundis  zcu  Kouffungen,  den  dan  itzunth  yn  beseß  inne- 
hait  der  erwirdigir  hem  Johann  Kirchob  pherner  zcu  Heisa, 
zehen  Behmen  Hesschir  unde  Keschlichir  werunge  jerhchir  gulde 
alle  jor  faUinde  uff  den  heilgin  phingisttagk  uß  myme  garten 
jensijt  der  Loßmoelen  bie  der  Lyndem[en]schin  unde  stoßit  uff  der 

25andir  siten  uff  die  gaße,  davor  der  wirdige  here  her  Johann 
phemer  zcu  Hilsa  von  des  genantin  heügin  altaris  sante  Conne- 
gundis mir  unde  mynen  rechtin  erbin  gutlich  vorandelogit  unde 
gegebin  hait  czhen  phunt  Heschir  unde  CasseKchir  werunge  unde 
ich  solch  gelt  an  mynen  notz  gewant  han,  unde  sagin  yn  solchir 

80  czehin  phunt  quidt,  ledigk  unde  loiß  yn  diessin  uffin  instrumentt. 
Ouch  hait  der  obgenante  Hans  vor  sich  unde  syne  rechtin  erbin 
die  gnade  unde  willin  hirinne  behailtin,  wilch  zijt  adir  wan  her 
kumpt  mit  czehin  phundt  der  obgenanten  werunge,  sail  uns  her 
Johann,   adir  wer  eyn  besiczir  ist  des  obgedochtin  altaris,   nicht 

35  weigern  adir  versagin  vor  dem  heilgin  phingisttagk  mit  solchim 
undirscheit,  das  alle  vorsesßin  unde  irschenen  czinßen^)  zcuvorn 
im  beczalt  sin  mit  schadin  unde  koste,  ab  sie  etwaz  daruff  ge- 
want hetten,  unde  alsodann  sail  ditz  instrumentt  toit  unde 
machtloiß  sin.     Czu  erkunde  unde  merer  sichirheit  der  worheit 

40  hait  mich  Hans  egenant  geheischt,   gebeden    unde   vormant,    als 


172  1491  juni  8. 

eyn  uffinbar  notarien  gebort,  disßin  vorkouff  der  czynse  zcu 
schriben  unde  zcu  machin  evn  adir  mehir,  ab  iz  noit  wurde,  in- 
strumente.  Hirbie  unde  ubir  sint  geheischt  unde  gebeden  zcu 
geczuge  die  erssamen  her  Peter  Selheym  vicarius  zcu  der  Lich- 
tenauwe  unde  Hermannus  clerici  et  laici  prefate  diocesis.  Unde  5 
ist  gesehen  in  deme  jore,  monde,  tage  unde  stede,  als  vorge- 
schrebin  stet.  Unde  die  geczuge  sint  hirbie  besonderHch  geheischt 
unde  gebeden, 

(S.  N.)  Unde  ich  Siffert  Hympe  von  keisirlichir  macht 
unde  gewailt  eyn  uffinbar  notarius,  als  ich  bie  diesßim  kouff  unde  lO 
vorkouff  mit  sampt  der  geczuge  vorgenant  byn  gewest  unde  daz 
allis  also  gesehin  imde  gehört  han  unde  die  also  vollinbrocht 
sin,  han  ich  die  beschrebin  unde  yn  datz  uffin  Instrument  ge- 
saczt  unde  beczeichint  mit  myme  gewontlichim  mergczeichin 
unde  namen,  also  ich  darubir  geheischt  unde  gebedin  bin  darubir  15 
zcu  eym  beczugniß  der  worheit. 

Orip^.-perg.  in  K.,  hier  und  da  fleckig,  stellenweise  abgeschabte  einzelne 
buchstaben.  Auf  der  rückseite :  ,Kunegundis'  und  von  band  16.  jahrh. :  ,I[n]helt 
ein  Ibr.  gelds^ 

1)  e  mit  abkürzungsstrich  durch  flecken  verdeckt.  20 

548.  Notar,  cleriker  Johannes  KoUeling  bezeugt  die  aussage  d^es  ein- 
wohners  Johannes  Helwig  des  jüngeren  zu  Heiieshaiisen,  dass  er  von 
2  von  der  äbtissin  zu  Kaiifufigen  käuflich  erworbenen  hufen  zu  Her- 
leshausen  jährlich  24  fieue  groschen  an  die  vicarie  des  altares  der  heil. 
Felix  und  Regula  in  der  kirche  U,  L,  F,  zu  Eisenach  zahlen  müsse.  2b 

Eisenach  1491  juni  8. 

1491  In  nomine  Domini,  amen.     Anno  a  nativitate  ejusdem  mil- 

juni  8.  lesimo  quadringentesimo  nonagesimo  primo,  indictione  nona,  die 
vero  Mercurii  octava  mensis  junii,  mane  hora  terciarum  vel  quasi, 
pontificatus  sanctissimi  in  Christo  patris  et  domini  nostri  dominiso 
Innocencii  divina  providencia  pape  octavi  anno  septimo,  in  mei 
notarii  publici  et  testium  infrascriptorum  ad  hoc  specialiter  vo- 
catorum  et  rogatorum  presencia  personaUter  constitutus  providus 
Johannes  Helwigk  junior  villanus  in  Herleßhusen  Maguntine  dio- 
cesis, principaHs  principaliter  pro  se  ipso  non  per  errorem  in- 35 
ductus,  sed  ex  certa  sua  scientia  et  bene  deliberatus  ad  interro- 
gacionem  honorabilis  domini  Johannis  Lerche  presbyteri^  vicarii 
perpetui  ad  altare  sanctorum  Felicis  et  Regule  in  choro  colle- 
giate  ecclesie   sancte  Marie  Isenachensis    situm,    sibi  factam,    an 


1491  juni  Ö.  173 

videlicet  ipse  Johannes  Helwigk  eidem  domino  Johanni  pro  dicta 
sua  vicaria  censum  dare  teneretur  et  quantum,  expresse  confi- 
tendo  respondit  et  dixit  in  effectu,  se  in  pacifica  possessione  ha- 
buisse  et  hodie  habere  duos  mansos  terre  arabilis  cum  suis  atti- 
önenciis  in  campis  supradicte  vUle  Herleßhusen  sitos  procedentes 
de  fundo  religiöse  domine  abbatisse  in  Kauffungen,  quos  pro 
septuaginta  florenis  E.enensibus  emisset  et  solvisset  cum  tali  claw- 
sula,  quod  ipse  et  sui  heredes  ac  successores,  dictorum  mansorum 
possessores,  singulis  annis  possessori  vicarie  sanctorum  Felicis  et 

lORegule  in  ecclesia  beate  Marie  in  quolibet  festo  sancti  Michaelis 
solvere  debeant  et  teneantur  viginti  quatuor  novos  grosses  mo- 
nete  in  Thuringia  currentis,  quem  censum  ipse  confitens  prefato 
domino  Johanni  a  tempore,  quo  ipse  possessor  mansorum  fuisset, 
benivole  solvisset  et  in  antea  per  Dei  graciam   solvere  velit  sine 

15  omni  contradictione,  donnec  et  quousque  eundem  redimere  posset, 
quam  confessionem  dominus  Johannes  Lerche  audiens  pro  se  et 
suis  successoribus,  dicte  vicarie  possessoribus,  publice  et  expresse 
acceptavit  prefatumque  Johannem  censitam  ad  dandum  eundem 
censum   in   futuro   festo    sancti  Michaelis,    si  vita    comis    ubique 

20  esset,  venerabili  domino  Bertholdo  Herwici  scolastico  et  canonico 
supradicte  ecclesie  beate  Marie  Isenacensis  [obligavit]  ^),  qui  tunc 
prefatum  Johannem  censitam  de  solucione  hujusmodi  nomine 
ipsius  domini  Johannis  Lerche  quitare  deberet,  nisi  ipse  interim 
aliter  disponeret,  de  quo  etiam  prefatus  Johannes  Helwig  censita 

25  80  bene  contentum  asseruit  et  ita  volle  fateri  publice  promisit, 
super  quibus  omnibus  et  singulis  prefatus  dominus  Johannes 
Lerche  sibi  a  me  notario  publice  infrascripto  unum  vel  plura 
publicum  vel  publica  fieri  et  confici  peciit  instrumentum  et  in- 
strumenta.   Acta  fuerunt  hec  Isenach  in  stuba  minori  prepositure 

SOmonasterii  sancti  Nicolai  ibidem  ordinis  sancti  Benedicti  Magun- 
tine  diocesis,  anno,  indictione,  die,  mense,  hora  et  pontificatu, 
quibus  supra,  presentibus  ibidem  honorabilibus  dominis  Conrado 
Olostersmed  preposito  et  Henrico  Volkman  cappellano  dicti  mo- 
nasterii  presbyteris  Maguntine  diocesis,   testibus  ad  premissa  vo- 

35catis  et  specialiter  requisitis. 

(S.  N.)  Et  ego  Johannes  Kottelingk  clericus  Herbipolensis 
diocesis,  publicus  saera  imperiali  auctoritate  notarius,  quia  pre- 
missis  Omnibus,  dum  sie,  ut  premittitur,  fierent  et  agerentur,  una 
cum  prenominatis    testibus    presens   interfui   eaque   sie   fieri  vidi 

40  et  audivi,  ideoque  presens  publicum  instrumentum  manu  mea 
propria  scriptxmi   exinde  in  notam   sumpsi  et  subscripsi  signoque 


174  1491  nov.  12. 

et  nomine  meis  solitis  et  consuetis  signavi  rogatus  et  specialiter 
requisitus  in  fidem  et  testimonium  omnium  et  singulormn  pre- 
missorum. 

Orig.-perg.  in  M.    Auf  der  rückseite  von  anscheinend  gleichzeitiger  band: 
jHerleshusenn  duas  sexagenas  de  quibusdam  man8i8^  5 

1)  jobligavit*  fehlt  im  orig. 

549.     AebUssin  Elisabeth  von   Waldeck,  pröpstin  Agnes  von  Diepholz 
und  küsterin  Margarethe  von  Honstein  zti  Kaufungen  veräussern  dem 
vicar  Heinrich   Gudensberg  und  seiner  mutter   Vohwencke    6  viertel 
körn  jährlich  aus  ihren  gutern  und  zehnten  zu   Wolfsanger  auf     10 

tviederkauf 
1491  november  12. 

1491  Wir  Elisabeth  von  Waltecken  von  Gots  gnaden  des  keyser- 

nov.  12,  iic}^ßu  frien  stifts  zcu  Kouffungen   ebtissen,   Agneße  von  Dieffelt 

probstin  und  Margareta  von  Honstein  kosterin  daselbst  bekennen  15 
uffintlich  an  diesaem  brieffe  vor  uns,    unsere    nachkommen   und 
Stift  gein  allen  luden,  das  wir  lunb  unsers  mirglichen  nutzs  und 
noit  willen  unsers    stifts    dem    ersamen    hem  Henriche  Gudens- 
berge  viccaren  etc.,  Volswencke  *)  siner  mutter,  iren  rechten  erben, 
und  weme   sie   diessen  brief   verpfenden,    versettzen,   verkouffen,  20 
vergeben  adir  in  testamentswieße  bescheiden  worden,  sechs  viertel 
guts  harten  koms  Cesselichs  maiss   uß   unsern   gutem   und  zce- 
hinden  zcu   und   vor  Wolfsanger  gelegen    nach    gift    diss  briefs 
alle  jar  uf  sant  Michels  tag  in  der  kouffere  adir  mitberurten  hu- 
sunge  an  gutem,  reynen,  koufgeben   kome  zcu   messen  und  zcu  25 
bezcalen  vorkouft  haben  und  verkouffen   in   und   mit   kraft   diss 
briefs   vor    vierzeig  gute  gneme    Binische   gülden,    die   wir   von 
unsern  gloubern^)  und  kouffem  gutlich  dargeczalt  in  bezcalunge 
ufgenummen  und  unsers  stifts  anligennde  noitdorft  darmidde  uß- 
gericht  haben,  sagen  die  kouffere  vor   sich  und  ire  mitbeschrib- 30 
ben,  vor  uns  imd  unsere  nochkommen  solcher   summe  gülden  in 
Urkunde  und  kraft  diss  briefs  qwit,   leddig  und  loiß  ungeverlich 
und  heissen  unsere  meygere  und  zcehindener,  die  wir  zcu  igUcher 
zcijt  zcu  Wolfesanger  haben  mit  ernstem  empfehil  hiermit,    dem 
genanten  hem  Henriche,  Volswengke   siner  mutter   und  mitbe-35 
schreben  mit  solcher  fruchte  alle  jare  uf  zcijt  und  zcil,  wie  vor- 
berurt,  gewertig  zcu  sin.     Unde  wer  es  sache,    das  wir,   imsere 
nachkommen  und  stift  an   der  zcinße  bezcalunge   eyn  teils  adir 
alzcumail  durch  imsem  meyger  zcu  Wolffesanger  adir  zcehindener 


1491  nov.  lä.  178 

daselbst  sumig  worden  und  der  nicht  entheden,  wie  vorberurt, 
von  was  fümemen  adir  Ursache  das  zcuqweme,  durch  ungwitter, 
hagel,  regen,  urloge^),  hemgewalt  adir  andern  infals  halber, 
keynerley  ußgescheiden,  sal  alles  den  kouffem  und  mitberurten 
5  an  heubtgelde  und  zcinßen  unscheddelich  sin  und  sollen,  ob  do- 
rinne  seumnis  beschee,  das  doch  nit  sin  sal,  gute  macht  und  ge- 
walt  haben,  uns  alsdan  zcu  erfordern  und  zu  ermanen,  wie  sie 
können  adir  mugenn,  mit  geistlichem  adir  weltlichem  gerichten 
adir  ane  gerichte  ane  vorworthe,   wie  ine  das  allerbeqwemst  und 

10  fruchtbars  sin  wulte,  ire  zcinße  zu  erfordern,  und  alsdan  glicher- 
maiß  auch  macht  haben,  uns  umb  das  gancz  heubtgelt  anzcu- 
langen  und  zcur  bezcalunge  zcu  dringen,  an  andern  enden  zcu 
irem  nutz  anzculegen.  Wir  wollen  noch  sollen  ims  hirinnen 
keyner    gnade,   friheit,   privüegia    adir    rechts,    noch    gewonheit, 

15argelist,  nuwer  adir  alter  funde,  noch  eincherley  geverlichkeit 
beflissigen,  behelffen  adir  untememen,  das  uns  zcu  nutzte  [!]  und 
den  kouffern  und  mitbeschreben  zcu  irem  schaden,  hinder  adir 
unkost  erwaohssen  mucht  in  einchem  punte,  stucke  adir  artikel 
vor  adir  nachbeschreben,  sundem  disse  verschribunge  stete,  vast 

20  und  unverletzlich  halten  ane  alles  geverde.  Wir  haben  bie  un- 
sern  kouffem  die  fruntschaft  und  guten  willen  erhalten,  uns  wid- 
derlosunge  der  berurten  zcinße  vor  sovile  houbtgelts,  als  wir  itzt 
von  ine  enpfangen  han,  zu  gestaten,  wilch  zcijt  uns  behegelich 
und  beqwem  sin  wirdt,    also   das   alle    erschienen  und  versessen 

25  zcinße  nach  anzcal  des  jars  zusampt  kosten,  hinder  und  schaden, 
ob  des  etzwas  were  dorufgegangen,  wilcherley  wiße  das  were 
gescheen,  des  sie,  wie  vorberurt  ist,  macht  haben,  alle  und  iglichs 
zcuvoren  gnuglich  ußgericht  und  bezcalt  sien  auch  ane  geverde. 
Und  zcu  Urkunde  haben  wir  Elisabeth  eptissen  vor  uns  und  mit- 

30benanten  unsers  stifts  junfem  und  aller  unser  nachkommen  des 
heiligen  cruczs  ingesigel  mit  unser  eptigen  ingesigel  an  diessen 
brieff  wissentlich  thun  hengen,  des  wir  vorgenante  Agneße  und 
Margareta  mit  gebruchen  und  bekentlich  sin.  Datum  sonabints 
post  Mai*tini  episcopi,    anno  Domini   millesimo   quadringentesimo 

35nonagesimo  primo. 

Orig.-perg.  in  M.  Siegel  1)  Kaufunger  capitelsiegel,  vorzüglich  erhalten 
(beschr.  s.  urk.  nr.  636);   2)  unten  und  rechts  stark  beschädigtes   grünes  siegel 

•  der  äbtissin  Elisabeth  von  Waldeck  (beschr.  s.  urk.  nr.  496).  Auf  der  rückseite 
von  band  16.  jahrh.:  ^Abatissa  in  Kaufungen  6  virtel  fruchtkom*)  us  irenn  gu- 

40thern  zu  Wolffesanger*. 

1)  Polc-swind-eke  (s.  Förstemann  2.  aufl.  unter  Folcswind).  2)  ,glouber' 
=  creditor,  gläubiger.        3)  fehde.        4)  ,korn*  übergeschrieben. 


176  1492  sept.  1. 

550.     Die  stcuit  Imtnenhauseii  veräussert  an  Johann  Reimbold,  besitzer 
des  altares  U.  L,  F,  in  der  Stiftskirche  zu  Kaufungen,  3  gülden  jähr- 

liehen  zinses  auf  wiederkauf. 
1492  septeinher  7, 

1492  Wir  burgermeister,   raid  und  ganczce   gemeinde  der   staid  5 

*^^  •  '  *  Imenhusenn  bekennen  offintliohenn  in  disßem  breffe  vor  uns  unde 
alle  unser  nagkomen,  daz  wir  rechtlichs  unde  reddelichs  vor- 
kauffes  vorkeuffen  unde  vorkaufft  haben  und  vorkeuffen  in  crafft 
diß  breffs  dem  erbam  hem  Johan  Beimbolde  itz  besitzer  unser 
lieben  frowen  altars,  gelegen  in  dem  konniglichen  stiffte  zu  Kauf-  10 
fungenn,  und  einem  iglichem  besitzer  nag  ime  deß  gemelten  al- 
tars  drie  gülden  jerlicher  zcinße  allejerliches  zu  gebenn  und  zu 
fallen  uff  unser  liebenn  frowen  tag,  den  man  nennet  zu  latine 
Nativitatis,  wann  man  ansehet,  uß  und  von  unserm  raidhuße  und 
uß  allen  unßem  renthenn,  zcinsen,  geschosse  und  gefellen,  die  15 
wir  jerliches  uff  unße  raidhuß  und  in  unße  staid  inkomen  und 
fallen  haben,  nichts  ußgescheiden,  allejerliches  uff  die  egenante 
zcijt  zu  geben  und  zu  bezcalenn  vor  funffzcig  gülden,  die  der 
gnante  her  Johann  Eeimbolt  uns  an  gudenn  guldenn  übergegeben 
und  bezcalt  hait,  der  wir  ine  loeß  sagenn  in  crafft  disßes  breffes20 
ane  geverde,  die  ime  den  furter  vonn  dem  wirtigen  [!]  und  erbam 
geistlichenn  abte  und  convent  Breidenaw  abegelost  sin,  die  wir 
dan  furter  in  unser  stait  kuntlichen  nutz  und  noit  gewant,  nem- 
lich  unsemn  gnedigen  lieben  hem  zu  dem  keiserlichen  zcoge 
gegebenn.  Und  wir  und  unser  nagkomen  sollen  unde  wullen25 
dem  genanten  hern  Johan  als  besizer  des  gemelten  altars  und 
einem  iglichen  besitzer  deß  altars  nag  ime  alle  jar  gutlich  uff 
zcijt  genant  ane  sienen  unde  einß  iglichen  schadenn  ußrichten 
und  bezcalen,  daranne  sie  keinerlei  vorboeth  beider  gerichte  nag 
ichtes  vorhindem  ensail.  Und  waz  schaden  er  adder  siene  nag- 80 
komen  an  der  bezcalunge  solcher  zcinße  nemen,  daz  wire  mith 
sunderunge  boeden  senden,  adder  wilcherley  daz  were,  gereden 
wir  vor  uns  und  unser  nagkomenn  ime  unde  sinenn  nagkomen 
gelich  den  zcinßen  zu  betzcalenn  ane  widderrede  und  alles  ge- 
verde. Auch  habenn  wir  vor  uns  und  unser  nagkomen  inn85 
disßer  vorscriebunge  behaldenn,  wan  wir  adder  unser  nagkomen 
uff  den  genanten  unser  liebenn  frowenn  tag  adder  in  den  acht 
dagen  adder  nehest  damag  komen  mith  drittemhalbenn  gülden 
und  der  in  der  zcijt  bezcalunghe  thun,  sal  er  adder  sine  nag- 
komen von   uns  nehemen  in   fülle  bezcalunge   der   drier  gülden.  40 


1493  nov.  12.  177 

Szo  wir  adder  unse  nagkomeim  daz  vorhilden  und  binnen  der 
zcijt  der  bezcalunghe  so  nicht  theden,  sollen  wir  und  unser  nag- 
komen  zu  ußgange  der  achte  tage  die  drie  gülden  vor  ful  nag 
luthe  disser  vorscriebunghe  bezcalunge  thun  sunder  alleß  geverde. 
öWilch  zcijt  wir  adder  unser  nagkomen  auch  nag  der  ersten 
zcinße  bezcalunghe  zu  dem  gemelten  hem  Johan  adder  sinen 
nagkomen  komen  und  begenm  abeloesunge  der  zcinße,  sal  uns 
und  unsern  nagkomen  von  ine  gegonneth  und  gestadeth  werden 
mith  bezcalunge  der  zcinße  nach  vorlauff  der  zeit  und  daz  auch 

10  alle  versessen  zcinße,  abe  der  waz  wire,  mitsampt  kost  und  scha- 
den, ab  der  auch  daruff  gegangen  were,  zuvort  ußgericht  und 
bezcalt  sien  ane  alle  argelist  und  geverde.  Und  deß  zur  er- 
kunde haben  wir  vor  uns  und  unßer  nagkomen  unser  staid  in- 
gesegel  an  disßenn  breff  wissintlich  gehangen.    Gegebenn  an  fri- 

16  tage  unser  lieben  frowen  Nativitatis  obint,  anno  Domini  millesimo 
quadringentesimo  nonagesimo  secundo. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel  abgefallen.     Auf  der  rückseite:  ^eate  virginis*, 
80Vf}e  von  band  16.  jahrh. :  ,8  gülden  zins  Ymmenhusen'. 

65 1.    Johann  Mühlbach,  canonicus  der  sanct  Martinskirche  zu  Cassel, 
20  verkauft  dem  vicar  Johann  Lampracht  zu  Kaufungen  4  gülden  Jähr- 
licher gülte  aus  gefallen  zu  Meimbressen  auf  mederkauf 

1493  november  12. 

Ich   Johannes    Mulinbach   canonicus    sant  Mertins   kirchen     1493 
zcu  Cassel   bekennen  vor    mich    und   myne    erben   uffintlich    in  ^^^* 

25dißem  brive  gein  allermenigUch :  Nachdem  ich  in  vergangen 
zcyten  vier  gülden  gelts  yerlicher  gulde  von  Elisabeth  von  Cor- 
bach  nachgelaßen  witwen  Ernstes  von  Corbach  und  Ditmar  irem 
sone  seligen  vor  funffczig  Einsehe  guldenn  gekoufft  habe,  die 
Tyle  Wulff  von   Gudenburg,    Katherina    sine   husfrauwe,  Wolff 

30  und  Arent  ire  sone  hirbevor  dem  genanten  Ernste,  sinen  erben 
und  helder  des  kouffbrives  uß  yrem  geschoß  zcu  Meynbressen 
nach  Inhalt  eyns  versiegelten  brives  mit  drien  ingesiegeln  befes- 
tiget und  auch  der  genanten  Elisabeth  ^)  Corbach»  ^)  und  Ditmars 
eres  sons  brives  ußwysunge  mit  zwen  siegeln  bekrefftigt  uff  wit- 

35derkouff  verschreben  und  versatzt  haben,  habe  ich  itzt  umb 
myns  notzes  willen  solche  vorgenanten  zcwene  brive  mit  houbt- 
gelde  und  zcinsen  dorinn  berurt  forter  uff  witderlose  verkoufft 
dem  erbem  hem  Johann  Lamprachte  vicarien  und  besitzer  des 
altares  der  heiigen  Dryfaldigkeyt,  gelegen  im  keyserlichen  fryen 

12 


178  1494  aug.  14. 

stifft  des  heiigen  cnices  zcu  Kouffungen,  und  sinen  nachkmmnen 
regirern  des  selben  altars.  Und  der  selbe  her  Johann  und  sine 
nachkmnmen  soUen  sich  brive,  houbtgelts  und  zcinse  hinforter 
gebruchen  inhalts  der  selben  nach  yrem  notz,  dan  der  genante 
her  Johann  dy  myt  mynem  kunÜichen  wyssen  und  willen  mit  5 
funffczig  Einschen  gülden  von  mir  bracht  hait,  und  behalten 
doch  herinn  den  obgenanten  junghem,  iren  erben  und  mir  den 
witde[r]kouff  luts  yres  houbtbrives,  alle  geverde,  argeliste  und 
böse  fände  hirinn  genczlich  ußgesloßen.  Des  zcu  orkunde  hain 
ich  Johannes  Mulinbach  obgenant  myn  eygen  ingeß.  zu  ende  10 
dißs  brieves  gedrucht,  der  geben  ist  am  dinstag  nach  sant  Mer- 
tins  des  heiigen  bischoves  tag,  anno  Domini  millesimo  quadrin- 
gentesimo  nonagesimo  tercio. 

Orig.-pap.  in  K.    Ueber  wachs  auf  papier  aufgedrücktes,   etwas  beschä- 
digtes Siegel,  rund,  25  mm,   im  unten  abgerundeten  schild  auf  schrägem  balken  15 
(baumstamm?)   steigendes  thier  (fuchs   oder  wolf?),  Umschrift:  S.  lOHANNIS 
[MVLjmBACHS  (vgl.  urk.  nr.  425  siegel  1)). 

1)  orig.  irrig  ,Katherinen^        2)  im  orig.  ein  unklarer,    nicht  vollständig 
geschriebener  buchstabe,  der  am  meisten  einem  s  ähnlich  ist. 

562.     Der  official  der  propstei  Fritzlar  ladet   durch   den   pleban  zu^O 
Kaufungen  etc.   alle,   welche   einwendungen   gegen    die  investitur  des 
zum  altare  der  heil,  Jungfrau  Maria  zu  Kaufungen  präsentirten  cle- 
rikers  Johannes  Koch   zu  machen  haben,   auf  den  19,  august  1494 

vor  das  officialatsgericht  zu  Fritzlar, 

1494  august  14.  25 

1494  Officialis  prepositure  ecclesie  sancti  Petri  Friczlariensis  Ma- 

^^ff'  ^*-  guntine  diocesis  universis  et  singulis  divinorum  rectoribus  cete- 
risque  presbiteris,  clericis,  notariis  et  tabellionibus  publicis  qui- 
buscunque  nobis  et  nostre  jurisdictioni  subjectis,  presertim  ple- 
hsLnis  in  Koiffungen  salutem  in  Domino.  Pro  parte  honorabilis  30 
domini  Johannis  Coci  clerici  ejusdem  diocesis  ad  altare  beate 
Marie  virginis  situm  in  ecclesia  sancte  crucis  ibidem  in  Koiffun- 
gen, ad  presens  ex  libera  resignacione  seu  ex  obitu  quondam. 
domini  Johannis  Reymboldi  ejusdem  altaris  novissimi,  dum  vixit, 
possessoris  extra  Bomanam  curiam  et  in  partibus  defuncti  vacans,  35 
per  nobilem  et  generosam  dominam  Agnetem  comitissam  de  Tief- 
folt  pretacte  ecclesie  in  Koiffungen  canonicam  et  capellanissam, 
dicti  altaris  patronam  et  collatricem,  nobis  ad  investiendum  pre- 
sentati  fuimus  implorati,  quatinus  eundem  presentatum  in  et  ad 
dictum  altare  instituere  et  de  eodem  investire  dignaremur.     Nos40 


1404  aug.  18.  179 

enim  nemini  cito  manus  imponere,  sed  unicuique  jus  suum,  quan- 
tmn  in  nobis  est,  illesum  conservare  volentes  vobis  omnibus  et 
singulis  supradictis  et  vestrum  cuilibet  in  solidum  mandamus, 
qnatinus  mox  visis  et  receptis  presentibus  accedentes,  quo  prop- 
öterea  fuerit  accedendum,  et  de  dicto  altari  publicum  proponatis 
proclamationis  edictum,  citantes  omnes  et  singulos  sua  commu- 
niter  vel  divisim  interesse  putantes,  ut  feria  tercia  proxima  post  1494 
festum  Assumptionis  gloriosissime  virginis  Marie  compareant  co-  ^"^*  ^^' 
ram  nobis  Fritzlarie  nostro  in  juditio  [!]  mane  hora  terciarum  cau- 

lOsarum  consueta  ad  dicendum  et  excipiendum,  quitquid  verbo  vel 
in  scriptis  contra  pretactam  presentationem  ac  desideratam  in- 
vestituram  dicere  sive  excipere  voluerint,  aliasque  de  jure  et  in- 
teresse suis  nos  legitime  informandum.  Alioquin  nos  ad  deside- 
ratam  investituram    ac    alias    ad   ulteriora,    prout  justum  fuerit, 

15indubie  procedemus  ipsorum  citatorum  absentia  sive  contumacia 
in  aliquo  non  obstante.  Datum  sub  nostri  officü  officialatus  si- 
giUi  appensione  anno  Domini  miUesimo  quadringentesüno  nona- 
gesimo  quarto,  die  quartadecima  mensis  augusti. 

Casperus  Textoris  notarius  subscripsit. 

20  Orig.-perg.  in  K.    Beschädigtes  rundes,  33  mm  grosses,  über  grünes  wachs 

auf  papier  gedrücktes  siegel,  heil.  Petrus  unter  Goth.  baldachin  sitzend,  Schlüssel 
in  der  rechten,  Umschrift:  S.  OFFICIALS  PR[EPOSITVRE]  FRITZLAEIEN- 
S[IS].     Auf  der  rückseite:  ,Executum  est  presens  mandatum  dominica  infra  oc-       1494 
tavam  Assumptionis  Marie  per  me  Ciriacum  viceplebanum  in  Kouffungen,  quod  ^^-  ^^« 

25protestor  manu  mea  propria^  An  anderer  stelle  von  band  15.  jahrh. :  ,Littere 
proclamationis  Johannis  Coci  ad  vicariam  in  KoufEungen^ 

553.     Der  official  der  propstei  Fritzlar  befiehlt  dem  plebane  zu  Kau- 
fufigen,  den  zum  altare  der  heiL  Jungfrau  Maria  in  der  stißskirche 
daselbst  präsentirten  cleriker  Johannes  Koch  zu  investiren. 
90  Fritzlar  1494  august  18. 

Officialis  prepositure  ecclesie  sancti  Petri  Fritzlariensis  Ma-     1494 
guntine  diocesis  universis   et   singulis   divinorum  rectoribus  cete-  ^^' 
risque  presbiteris,  clericis,   notariis   et  tabelHonibus  publicis  qui- 
buscunque  nobis  et   nostre  jurisdictioni   subjectis,   presertim  ple- 

d5banis  in  Koiffungen  salutem  in  Domino.  Quia  in  hodierno*) 
proclamationis  termino,  alias  per  nos,  pro  parte  honorabilis  do- 
mini Johannis  Coci  clerici  prefate  diocesis  ad  altare  beate  Marie 
virginis  situm^)  in  ecclesia  sancte  crucis  in  Koiffungen  ejusdem 
diocesis,  ad  presens  ex  libera  resignatione  sive  ex  obitu  quondam 

40  domini  Johannis  Reymboldi  ejusdem  altaris  novissimi,  dum  vixit, 


180  1494  aug.  18. 

possessoris  extra  Eromanam  curiam  et  in  partibus  defuncti  vacans, 
per  venerabilem  ac  generosam  dominam  Agnetem  comitissani  de 
Tieffolt  pretacte  ecclesie  sancte  crucis  in  Koiffungen  canonicam 
et  capellanissam,  dicti  altaris  tanqnam  beneficii  monoculi  patro- 
nam  et  collatricem,  nobis  ad  investiendum  presentati  statuto  et  5 
prefixo  nullus  comparuit  oppositor  seu  contradictor,  unde  nos  ad 
ejusdem  domini  Johannis  Coci  presentati  principalis  instantiam 
et  petitionem  omnes  et  singulos  citatos  non  comparentes  repu- 
tamus  merito,  prout  erant,  justitia  suadente  contumaces  et  in 
eonim  contumaciam  eundem  dominum  Johannem  Coci  presenta-10 
tum  principalem  coram  nobis  personaliter  constitutum  et  id  hu- 
militer  petentem  in  et  ad  dictum  altare  investiendum  et  de  eodem 
instituendum  duximus,  prout  instituimus  et  [injvestimus  *)  in  Dei 
nomine  per  presentes.  Quocirca  vobis  omnibus  et  singulis  supra- 
dictis  et  vestrum  cuilibet  in  solidum  [in] ')  virtute  sancte  ob- 15 
edientie  et  sub  excommunicationis  pena  firmiter  et  districte  pre- 
cipiendo  mandamus,  quatinus  mox  visis  et  receptis  presentibus, 
dum  pro  parte  dicti  domini  Johannis  Coci  principalis  fueritis  re- 
quisiti  aut  alter  vestrum  fuerit  requisitus,  eundem  aut  ejus  legi- 
timum  procuratorem  pro  eodem  et  ejus  nomine  in  et  ad  dicti  20 
altaris  juriumque  et  pertinentiarum  omnium  ejusdem  corporalem, 
realem  et  actualem  possessionem  inducatis  et  recipiatis  facientes- 
que  eidem  aut  ejus  legitime  procuratori  pro  eodem  et  ejus  no- 
mine de  Omnibus  et  singulis  ejusdem  altaris  fructibus,  redditibus, 
proventibus,  juribus  et  obventionibus  universis  plenarie  et  integre  25 
responderi,  alioquin  nos  contra  rebelles  in  hac  parte  justicia  me- 
diante  procedemus.  In  quorum  testimonium  presentes  nostras 
litteras  exinde  fieri  nostrique  officii  officialatus  sigilli  jussimus  et 
fecimus  appensione  communiri.  Datum  Fritzlarie  anno  Domini 
millesimo  quadringentesimo  nonagesimo  quarto,  die  decima  octava  30 
mensis  augusti,  presentibus  ibidem  honestis  viris  Henrico  Seiling 
et  Petro  RuJJ  de  Wormatia  opidanis  opidi  Fritzlariensis  testibus 
ad  premissa  vocatis  atque  rogatis. 

Casperus  Textoris  notarius  subscripsit. 

Orig.-perg.  in  K.,  fleckig,  kleines  loch  im  texte.    Siegel  abgefallen.    Auf  35 
der  rückseite  yon  hand  16.  jahrh. :   ,Inve8titura  Johannis  Coci  vicarii  in  Kouf- 
fungenn  in  laciore  extensione'.     Darunter:  y'Besie  yirgini8\ 

1)  nach  urk.  nr.  552  sollte  der  termin  am  19.  august  sein;  es  muss  daher 
in  einer  der  beiden  Urkunden  ein  fehler  in  der  datirung  vorliegen.  2)  orig. 
^siti*.        8)  durch  loch  zerstörte  stelle.  40 


zw.  1442  juli  16  und  1495  apr.  25.  181 

554.  Aebtissin  Eflisabeth  von  Waldeck  zu  Kaufungen]  belehnt  Eck- 
hard Sifferdes  und  Folkenand  Heyn  zu  Walburg  mit  dem  Theilwiesen- 
ffut  daselbst,  das  deren  väter  Hemnann  Sifferdes  und  Henne  Heyn 

bisher  besessen  hatten, 
5  [ztvischen  1442  juli  16  und  1495  aprü  25.] 

Wir  E.  ^)  etc.  bekennen  und  thun  kunt  allen  den,  die  dissen  [zw,  1442 
briff  sehen,  boren  ader  leßen,  daz  wir  Egkarden^)  Sifferdes  und   ^^^^^^ 
Volckenanden  Heyn,  wände  *)  zcu  "Walberg,  rechtlichin  und  rede-      1495 
liebin   belebent   ban   und    gbeynwortlicbin    beleben   mit   czwen  ^^***  ^^^ 

lObuben  landes,  die  dan  von  uns  unde  unserm  stiffte  zcu  leben 
ruren,  gelegen  in  feltmarcken  und  felden  zcu  Walberg  und  ge- 
nant sint  daz  Tbeylweßengut,  mit  der  weßen,  aller  gerecbtickeit 
und  frybeit,  ßo  Herman  Sifferdes*)  seligen  und  Hennen  Heyn, 
ir  eldem,  biß  uff  dissen  tag  als  von  des  stiffts  und  des  beiligen 

löcruczes  wegen  undir  banden  gebabt  bait  und  die  genanten 
Egkart  und  Volckenant  solicbe  lebentscbaff  iren  beyden  ge- 
suestem^)  zcu  gude  tragen  soUin.  Und  wan  soHcb  gudt  und 
bube  landes  obgerurt  vorlediget  werden,  in  waz  wiße  daz  zcu- 
qweme,  soldin  ere  geswistere*)  adir  die  sieb  des  gudes  mit  irem 

20  wissen  und  willen  decbte  zcu  gebrucben,  die  adir  der  solden  daz 
von  uns  eptiscben  obgenant,  unserm  stiffte  und  nacbkomjnen 
soHcb  gudt  und  gebubete  lenderie  zcu  czijden  entpbän  nocb 
unsir  gewonde  und  recbte.  Und  wan  solicbs  nicbt  gescbee, 
mocbten  wir  soUcb  gudt  wenden  und  keren    und  darmitde  be- 

25  leben  nocb  unser  begere  und  gutgefalle  an  ydermans  insage  und 
bebindemisse. 

Pap.-conc.  in  M.  Li  Schmincke  collect,  (stand,  land.  bibl.  zu  Cassel 
Mss.  Hass.  fol.  3,  bl.  61)  ist  zum  regest  dieses  conceptes  von  anderer  band  be- 
merkt: jDesiderat  das  document  und  ist  auch  nicht  eingetragen^    Wiewohl  ein 

90  Eckhard  Syfferd  1454  in  Walburg  genannt  wird  (Siegel  302),  so  erscheint  diese 
einzelangabe  bei  der  gebräuchlichen  Wiederholung  der  vomamen  in  derselben 
familie  nicht  genügend,  um  darauf  die  datirung  der  nicht  datirten  Urkunde  zu 
gründen.  Ich  vermag  daher  beim  fehlen  anderer  anhaltspunkte  dieselbe  nicht 
genauer  zu  geben,  als  durch  die  lange  regierungszeit  der  äbtissin  Elisabeth  von 

86  Waldeck,  die  hier  wohl  ohne  zweifei  gemeint  ist. 

1)  Elisabeth.  2)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,Frederichs^  3)  woh- 
nend. 4)  ursprüngUch  stand  hier  ,Heinr.  Frederichs'.  5)  desgl.  hier  ,gan- 
erben'.        6)  und  hier  ,ghanerben^ 


182  zw.  1494  aug.  18  und  1495  apr.  25. 


555.  Aebtissin  Elisabeth  von  Waldeck,  pröpstin  Agnes  van  Diepholz 
und  küsterin  Margarethe  von  Honstein  zu  Kaufungen  vertragen  sich 
mit  dem  besitzer  des  altares  U.  L.  F.  in  der  Stiftskirche  daselbst, 
Johann  Koch,  dahin,  dass  die  demselben  zustehenden  4  matter  frucht 
statt,  wie  bisher,  aus  Nieder-Kaufungen  nunmehr  aus  Nieder-Zwehren  5 

verabfolgt  werden  sollen, 
[zunschen  1494  august  18  und  1495  april  25,] 

[zw,  1494  Wir  Elizabeth  von  Waldecken  von  Gotß  gnaden  eptische, 

^^^nd^  Agneße  von  Diffelt  probistin,   Margrete  von  Honsteyn  koesterin 
1495     deß  stifftes  deß  heilgen   cruczeß  zu  Kouffungen   bekennen  uffin- 10 

aprü  25.]  ^Qj^eji  jj^  disßen  briffe  dem  ersamen  Johanneß  Koche  und  den 
altristen,  besitzer  deß  altarß  unser  lieben  frouwen  in  stiffte  ge- 
legen: Szo  unßer  vorfaren  vor  czyden  her  Syfferde  Ormuß  und 
dem  egenanten  altare  vor  hundert  gülden  hubitgeldes  vir  malder 
fruchte  partim  deß  jarß,  gefallen  uf  eyne  syngemeisße  alle  sonn- 15 
obent  von  unßer  lieben  frauwen  zu  halten  uf  dem  genanten  altar, 
lut  disßer  ersten  vershribunge,  und  die  uß  unß  [!]  stifftes  gudem 
zu  Nydder  Kouffungen,  daß  Hencze  Hoimbergk  und  iczunt  Hanß 
Spangenbergk  buweit,  vorschriben  ist,  die  sich  dan  ßo  anfungeit : 
„Wir  Bertha  von  Gotß  gnaden  eptische,  Johannetta  probistin",  20 
„gegeben  under  deß  heiigen  cruczeß  und  der  eptige  ingesigel", 
1428.  und  endeit  sich  an  dem  „Datum  anno  vicesimo  octavo  etc.",  alßo 
haben  wir  unß  nu  mit  dem  genanten  besiczer  darumbe  vortragen, 
nachdem  unß  und  unßerm  stiffte  daß  gud  zu  Nydder  Kouffungen 
geleyn  ist,  daß  wir  forder  mer  die  fruchte  ufheben  sullen  uß  dem  25 
genanten  gude,  und  darkeyn  widderumbe  sal  nu  forder  mer  eyn 
iczwilcher  altriste  und  besitzer  deß  egenanten  altariß  sulche  vir 
malder  heben  und  nu  mer  gefallen  sullen  uß  unßern  und  deß 
stiffts  gude  zu  Neyder  Tweren,  daß  dan  zu  disßer  czyt  buweit 
und  gewinneit  N,,  und  uß  allen  unßern  andern  gudem  und  sal  80 
ouch  forder  mer  keynß  nicht  daran  verhindern,  hagelß  [!],  misse- 
gewasß  mögen  daß  ablaisßen,  daich  alßo  daß  sulch  hubeitgelt 
mit  iren  wisßen  widderumbe  angeleit  werde,  und  disß  sal  alleß 
gehalden  werde  nach  luit  der  ersten  vorschribunge  an  alles 
gewerde.  85 

Henne  Jasper  genant. 

Fap.-conc.  in  M.  Da  der  official  zu  Fritzlar  am  18.  aug.  1494  (urk. 
nr.  553)  die  investitur  des  Joh.  Koch  zu  dem  altare  befahl  und  äbtissin  Elisa- 
beth von  Waldeck  1495  apr.  25  starb,  so  sind  hierdurch  die  grenzen  der  da- 
tirung  des  undatirten  conceptes  gegeben.  40 


1495  mai  14  oder  16.  183 


B56.  Pröpstin  Agnes  van  Diepholz  und  küsterin  Margarethe  von 
Honstein  zu  Kauf  ungen  bitten  den  erzbischof  Berthold  zu  Mainz,  die 
nach  dem  tode  der  äbtissin  Elisabeth  von  Waldeck  vorgenommene 
wähl  der  fürstin  Agnes  von  Anhalt  zur  äbtissin  von  Kaufungen  zu 
5  bestätigen. 

Kaufungen  1495  mai  14  oder  16, 

In  nomine  Domini  nostxi  Jhesu  Christi,   amen.     Eeveren-     1495 
dissdmo  in  Christo  patri  et  domino   domino  Bartoldo  sancte  Ma-  ^^*  ^^ 
gontinensis  ecclesie  archiepiscopo,   sacri  imperii  per   Germaniam 

10  cancellario,  principi  electori,  domino  nostro  graciosissimo,  Agnes 
de  Deyfolt  ecclesie  collegiate  sancte  cnicis  in  Coffungen  preposita 
necnon  Margareta  de  Honsteyn  custrix  capitulum  ecclesie  prefate 
representantes,  patemitatis  vestre  reverendissime  humiles  filie  et 
devote,  cum  omni  reverencia  obedienciam  debitam  offerunt.    Ee- 

15  verendissime  pater,  graciosissime  domine.  Cum  propter  vacacio- 
nem  diutinam  ecclesie  capitis  solacio  destitute  gravia^)  in  spiri- 
tualibus  et  temporalibus  dispendia  paciantur,  canonum  conditores 
deliberacione  provida  censuerunt  certa  tempora,  intra  que  eccle- 
süs  sie  viduatis  debeat  de  novo  capite  provideri,  pridie  siquidem, 

20videlicet  die   sabbati  vicesima   quinta  mensis   aprilis   anni  infra-      1495 
scripti,  bone  memorie  domina  Elizabeth  quondam  abbatissa  ecclesie  ^^^'  "  ' 
coUegiate  supradicte  defuncta  et   ipsius  corpore    cum   reverencia 
tradito  ecclesiastice  sepulture,  ne  ecclesia  pref ata  sie  viduata,  que 
in  medio  tribulancium   et  adversantium    est   constituta,    sua   in- 

25  commoda  diucius  deploraret,  fuit  dies  sabbati,  videlicet  quarta  de- 
cima  mensis  may  ^),  ad  electionem,  postulacionem  vel  quamcumque 
aliam  provisionem  future  abbatisse  celebrandam  et  faciendam 
statutus  et  assignatus.  Citatis  itaque  omnibus  et  singulis,  qui 
hujusmodi  electioni,  postulacioni  seu*)  provisioni   debuerunt,   vo- 

80luerunt  et  potuerunt  commode  Interesse,  tandem  die  sabbati  pre- 
dicta  ad  electionem,  ut  premissum  est,  faciendam  prefixa,  ad- 
venientes  nos  Agnes  de  Deyfolt  preposita  et  Margareta  de  Hoyn- 
steyn  custrix  ecclesie  collegiate  prefate  ad  locum  capittularem 
condescendentes  ambe  due  ac  singulariter  singule  concorditer  ne- 

d5mine  discrepante  in  illustrem  et  religiosam  dominam  dominam 
Agnetim  de  genere  principum  de  Anholt  progenitam,  ecclesie 
collegiate  sanctorum  Anastasii  et  Innocencii  opidi  Gandersemensis 
Hildessemensis  diocesis  abbatissam  presentem,  dominam  utique 
providam,  discretam  et  honestam,  Deo  et  hominibus,  ut  speramus, 

40placidam,  etate,  vita,  moribus  et  sanctimonia  habilem  et  ydoneam 


184  1495  mai  14  oder  16. 

direximus  vota  nostra,  eandem  in  abbaüssam  ecclesie  nostre 
prout  via  et  forma,  quibus  potuimus  et  debuimus,  melioribus 
postulantes,  per  cujus  providam  discretionem  suorumque  amico- 
rum  favores  et  assistenciam  nostram  ecclesiam  in  spiritualibus  et 
temporalibus  defendi  et  a  noxiis  preservari  et  Deo  cooperante  5 
in  spiritualibus  et  temporalibus  uberius  regi  et  gubernari  spera- 
mus,  requirentes  dictam  dominam  Agnetim  per  nos  postulatam, 
divinitus,  ut  speramus,  assumptam,  ut  hujusmodi  nostre  concordi 
postulationi  cooperante  spiritus  sancti  gracia  de  se  facte  et  cele- 
brate  suum  dignaretur  prebere  assensum,  que  sie  requisita  tan- 10 
quam  Aaron  a  Domino  vocatus  divine  formidans  resistere  volun- 
tati,  postulacioni  per  nos,  ut  premissum  est,  facte  ac  votis  nostris 
annuit  et  consensit  expresse.  Quare  eandem  dominam  postulatam 
in  ecclesia  nostra  predicta  intronizavimus,  eam  super  altari  ma- 
jori collocando  et  ymnum  „Te  Deum  laudamus"  solito  more  cum  15 
cordis  jubilo  letis  vocibus  decantando  et  ad  majorem  devocionem 
ingerendam  campanas  ecclesie  fecimus  compulsari.  Quibus  per- 
actis  confestim  fecimus  postulacionem  per  nos  factam  per  domini 
Jobannis  Wiperti  dicte  ecclesie  nostre  senioris  Organum  clero  et 
populo  publicari.  Unde  nos  preposita  et  custrix  prediote  reve-20 
rendissimam  vestram  patemitatem  humiliter  voto  unanimi  exora- 
mus,  ut  postulacionem  per  nos,  ut  premissum  est,  factam  ex  pa- 
tema  benignitate  confirmare  dicteque  nostre  postulate  regimen 
ecclesie  tam  in  spiritualibus  quam  temporalibus  conmiittere  sub- 
ditisque  illius,  ut  illi  obedienciam  et  honores  debitos  exliibeant25 
et  prestent  ac  ut  postulate  salubria  mandata  observent,  deman- 
dare  dignemini  de  gracia  speciali,  ut  nos  ac  ceteri  clerici  postu- 
late subjectis  ac  sub  illius  regimine  constituti  possumus  sub  tam 
pia  et  justa  domina  coram  Deo  salubriter  militare.  Ceterum  ut 
reverendissima  vestra  patemitas  agnoscat  evidencius  vota  nostra  80 
in  predictis  omnibus  et  singulis  concordasse  et  concordare,  pre- 
sens  postulacionis  nostre  decretum  patemitati  vestre  reverendis- 
sime  transmittimus  manu  tabellionis  nostri  subscriptum,  quod  fe- 
cimus sigilli  nostri  appensione  communiri.  Acta  sunt  heo  in  loco 
capitulari  predicte  ecclesie  sancte  crucis  in  Ooffungen  Magunti-85 
nensis  diocesis  sub  anno  Domini  millesimo  quadringentesimo  nona- 
gesimo  quinto,  indictione  tercia  decima,  die  vero  sabbati  quarta 
decima  mensis  may  2),  pontificatus  sanctissimi  in  Christo  patris  et 
domini  nostri  domini  Alexandri  divina  providencia  pape  sexti 
anno  ejus  tercio,  presentibus  ibidem  honorabilibus  viris  domiiiis40 
Harbordo    Hover    canonico    ecclesie    Gandersemensis  predicte   et 


1495  mai  23.  185 

Johanne  Mengersshussen  proconsule  opidi  Munden  predicte  Ma- 
gontinensis  diocesis  testibus  ad  premissa  vocaüs  specialiter  atque 
rogatis. 

(S.  N.)  Et  ego  Albertus  Cook  clericus  Hildensemensis  dio- 
5  cesis,  publicus  sacra  imperiali  auctoritate  notarius,  quia  premissis 
Omnibus  et  singulis,  dum  sie,  ut  premittitur,  fierent  et  agerentur, 
una  cum  prenominatis  testibus  presens  interfui  illaque  omnia  et 
singula  sie  fieri  vidi  et  audivi,  ideoque  hoc  presens  publicum 
instrumentum  manu  alterius  fideliter  scriptum  exinde  conieci,  sub- 
lOscripsi,  publicavi  et  in  hanc  publicam  formam  redegi  signoque 
et  nomine  meis  solitis  et  consuetis  una  cum  appensione  sigilli 
capituli  prelibate  ecclesie  sancte  crucis  Kauffingensis  signavi  in 
fidem  et  testimonimn  omnium  et  singulorum  premissorum  rogatus 
et  requisitus. 

15  Orig.-perg.  im  kreisarchive  zu  Würzburg,  fleckig.    Siegel  abgefallen.    Auf 

der  rückseite  von  gleichzeitiger  band:  ^Registrata.    Oollata.    14 E^  may  95!^'. 

1)  örig.  ^gravibus^        2)  im  jähre  1495  fiel  der  14.  mai  auf   einen  don- 

nerstag;  der  nächste  ^dies  sabbati'   daher   auf   den  16.  mai;    eine   entscheidung 

darüber,  ob  monats-  oder  Wochentag  zutrifft,  ist  trotz  der  auf  den  14.  mai  lau- 

20tenden  registraturbemerkung  nicht  zu  geben,    doch  scheint  mir   die  festhaltung 

des  Wochentages  den  vorzug  zu  verdienen.        8)  orig.  ,et  seu\ 

567.     Johann  Kauffroeder  zu  Trimbs   und  seine   ehefrau   Ele   be- 
kunden, dass  sie  einen  daselbst  gelegenen  hof  van  der  äbtissin  Elisa- 
beth van  Waldeck  zu  Kaufungen  für  ihre  und  ihrer  kinder  lebenszeit 
25  zu  lehen  empfingen. 

1495  mai  23. 

Ich   Johan  Kauffroeder  und  Ele   myne    eliche   huißfrauwe     1495 
wamhefftich  zu  Tremß  doen  kundt  und  erkennen  uns  der  wair-  "^'  ^^- 
heit  vur  uns  und  alle  unse  erben  in  macht  und  crafft  dieß  brieffs, 

30  das  wyr  myt  gudem  vurbedachtem  mode  und  frijhen  willen  umb 
die  erwerdige  frauwe  Elyzabeth  von  Waldecken  eptissen  und 
gantzen  capittel  des  f rihen  keyserlichen  stiffts  zu  Kauffungen  recht 
und  redelichen  entlehent  und  zu  rechtem  erbe  entfangen  hain 
eynen  eren  hoff  gelegen  daselbs  zu  TremJJ  myt  alle   synem  zu- 

85  gehöre,  welcherleye  die  syn  in  dorffe,  in  felde,  in  husen,  in 
garten,  in  hoiffen,  wyngarten,  ackeren,  wesen  und  weyden,  er- 
sucht und  unersucht,  myt  zufellen,  die  von  hobegedinges  wegen 
darin  gehören  und  gehorich  sint,  vur  uns  und  unse  kyndere  von 
unser  beyder  libe  geboren  unser   aller  lebetage  langk  und  neit 

40  langer,  also  und  in  solicher  maißen,   das  wijr  alle  jair  uff  sent 


186  1495  mai  23. 

Michaelis  tagh  ungeverlich  davon  geben  und  betzaillen  sullen  achte 
gülden,  ye  den  gülden  zu  betzalen  myt  vier  und  zwentsich  wijß- 
pennyngen  der  vier  koirfursten  slach  bij  deme  Ryne,  und  sullen 
die  geben  und  hantreichen  unser  gnediger  frauwen  und  capittels- 
knechten,  so  wenne  sij  imm  herbest  alle  jaire  gene  Leye  senden,  5 
unvertzochlich  und  alse  nu  soliche  vurs.  ^)  guder  eren  furfam  und 
in  bijßher  eylff  gülden  und  dama  achte  gülden  jerlichs  gegeben 
hain  und  alse  die  husunge  darzu  gehorent  verfallen  sint.    So  haint 
die  vurgenante  unse  gnedige  frauwe  und  capittele   uns  Johanni 
Kaeffroeder   und   Elen   eluden   vurs.    und   unsem   erben   soUche  10 
zynse   gemynnert  und   uft  achte  gülden  jerlicha  komen  laißen, 
den  gülden  zu  betzalen  myt  vier  und  tzwentsich  togelichen  wijß- 
pennyngen    der  vier    koerfursten    slach,    wie    obgerurt  ist.     Des 
sullen  wijr  Johan   und   Ele    elude   vurg.    ader    unse    erben    den 
egenanten  ho[f]  ^)  buwen   und  buwelich   halden    unvergencklich,  15 
alse   recht   und   lantsgewainheit   ist.     Wurden   wijr    elude    vurs, 
ader  unse  erben  daran  sumich  und  bruchtich  und  wurden  darumb 
angesprochen,  so  sulden  wijr  uns  selber  sulches  gudes  verdrehen 
hain  und  uns  des  neit  me  gebruichen   ane   alle  geverde.     Und 
wann  wijr  Johann  Kaeffroder    und   Ele    elude   vurs.   ader   unse  20 
erben  von  unser  beyder  Hbe  geboren  neit  me  imm  leben  ensyn, 
dan  so  sali  der  egenante  hoff  myt  alle  synem  rechten  und  bes- 
serunge  wederumb  unser  gnediger  frauwen  vurg.  und  erem  stiffte 
verlediget  und  verfallen  syn  sunder  allen  indrach  und  hyndemiße 
unser,  unser  erben  ader  emants  anders  in  unsern  wegen,   geist-25 
liehen    ader  werentlichen  gerechten,    alles    sunder   geverde   und 
argelist').     In  getzuichniße  der  wairheit  so   synt  herbij    gebeden 
frome  lüde,    nemUch   Kypichs    Henne    und   Cyrfaiß  Zunen  bede 
scheffen  zu  Leye,    die    dieser   Sachen   Urkunde    entfangen    haint, 
des  wijr  Kypichs  Henne  und   Cirfaiß  vurs.    bekennen,    das  wijr  30 
das  umb  bede  willen  gerne  gethain  hain.    Sint  wijr  Johann  KaeiBE- 
roeder  vurs.  und  Ele  elude  keyne   eygen   segele  enhain,  so  hain 
wijr  vorters  vur  uns  und   aUe  unse    erben   in  macht  und  crafft 
dießs  brieffs  gebeden  und  bidden  die  ersamen  scheffen  gemeyn- 
lichen  zu  Leye,  das  sij  umb  unser  aller  bede  willen  ere  gemeyne  35 
scheffeningesegel    unden    an    diesen   brieff    willen   hencken    uns 
aller  vurs.  Sachen  zu  overzugen,  des  wijr  scheffen  alle   gemeyn- 
Uchen  daselbs  zu  Leye  bekennen,  das  wijr  das  umb  bede  wiUen 
aller  vurs.   parthijen  gerne  gethain  hain  und  wair  ist.     Datum 
anno    Domini    millesimo    quadringentesimo    nonagesimo    quinto,40 
sabbato  post  dominicam  Cantate. 


1495  juni  12.  187 

Orig.-perg.  in  K.    Siegel  der  Schöffen  zu  Lay   (beschr.  s.  urk.  nr.  525). 
Auf  der  rückseite  von  band  16.  jahrh. :  ,Lehennbrief  über  ein  hoif  zu  Trems*. 

1)  ,vurs,*  =  jVurscreven* ;   so   auch  fernerhin.        2)  durch  loch  zerstört. 
3)  von  ,ader  werentlichen^  bis  ^argelist^  auf  rasur. 

f 
5  558.     Erzbischof  Berthold  zu  Mainz  bestätigt  die  wähl  der  äbtissin 

Agnes  von  Anhalt  zu  Gandersheim  zur  äbtissin  des  Stiftes  Kaufungen. 

Worms  1495  juni  12, 

Bertholdus  Dei  gracia   sancte  Moguntine   sedis  archiepisco-      1495 
pus,   saori  Eomaid  imperii  per  Germaniam   archicancellarius  ao  •''*«•  '^- 

10  princeps  elector  religiöse  ^)  devote  nobis  in  Cristo  dilecte  Agnete 
de  Anhalt  abbatisse  ecclesie  collegiate  in  Kauffungen  nostre  dio- 
cesis  salutem  in  Domino  sempitemam.  Cum  conservande  religioni 
nil  tam  expediens  necessariumque  sit,  quam  eas  prefici  personas, 
quas  vite  morumque  sanctitas  gubernandarumque  rerum  testimo- 

15nium  commendat,  sane  vacante  nuper  abbacia  ecclesie  collegiate 
in  Kauffungen  nostre  diocesis  per  obitum  bone  memorie  Eliza- 
bette  ejusdem  ecclesie,  dum  viveret,  abbatisse,  devote  nobis  di- 
lecte Agnes  Deyf olt  ^)  preposita  et  Margarita  de  Hoenstein  custrix 
capitulum  representantes  ad  electionem,  postulacionem  sive  aHam 

20prout  de  jure  pr[o]visionem  dicte  abbacie  procedere  volentes  te 
Agnetem  de  Anhält  suprascriptam  tunc  abbatissam  ecclesie  sanc- 
torum  Anastasii  et  Innocencii  opidi  Qanderßheym  Hüdesemensis 
diocesis^)  abbatissam  ad  ecclesiam  in  Kauffungen  prefatam  con- 
corditer    postularunt,    prout   decreti    postulationis    littere    coram 

25  nobis  in  forma  autentica  producte  clarius  ostendunt.  Fuitque 
nobis  humiliter  supplicatum,  ut  dictam  postulacionem  de  te  ad 
dictam  abbaciam  factam  auctoritate  nostra  ordinaria  admittere, 
confirmare  te  abbatissam,  dicte  ecclesie  preficere,  in  spiritualibus 
et  temporalibus  regimen  et  administracionem  graciose  committere  *) 

80  dignaremur.  Nos  itaque  rationabilibus  supplicum  votis  annuere 
ac  Provision!  dicte  ecclesie  sine  mora  intendere  volentes,  de  sanc- 
timonia  honestateque  morum  ac  gubemandi  pericia  aliisque  circa 
idoneitatem  persone  requisitis  per  fide  dignos  certificati  ac  tibi 
licenciam  transeundi  concessam,  predictam  postulacionem  de  te  ad 

35  prefatam  ecclesiam  Kauffungen,  ut  premittitur,  factam  tenore  pre- 
sencium  admittimus,  ratificamus  et  confirmamus  teque  abbatissam 
prefate  ecclesie  pronunctiamus  et  declaramus,  regimen  et  admi- 
nistrationem  ecclesie  predicte  in  spiritualibus  et  temporalibus  tibi 
plenarie  committentes,   supplentes   omnes  et  singulos,    si  qui  for- 

40san^)  intervenissent  circa  verborum  concepcionem  in  dicto  postu- 


188  1495  juni  12. 

lacionis  actu  errores,  improprietates  vel  defectus.  Prestito  tarnen 
per  te  prius  promissione  et  juramento  corporali  in  manibus  ho- 
noräbilis  nobis  dilecti  decani  ecclesie  collegiate  in  Fritzlar  nostre 
diocesis')  nostro  nomine  stipulantis  et  desuper*)  a  te  litteras  pa- 
tentes in  forma  autentica  recipientis,  quod  ab  hac  hora  in  antea  5 
fidelis  eris  sancto  Martino  sancteque  ecclesie  Moguntine  eorum- 
que  nominibus  nobis  atque  successoribus  nostris  eidem  legittime 
prefectis  neque  eris  unquam  in  consilio,  tractatu  vel  facto,  ut 
Yitam,  membnim  statumve  perdamus,  quinymo  salutem  nostram 
ecclesieque  nostre  fideliter  procurabis  malaque  et  adversa  pro  10 
possibilitate  avertes  et  presertim  superioritates  et  jura  nobis  in 
ecclesia  tua  competencia  et  competitura  conservabis  et  de  hiis 
respondebis  neque  bona  ecclesie  presertim  immobilia  vel  ad  or- 
natmn  ecclesie  spectancia  nobis  inviüs  vel  ignorantibus  quovis 
titulo  alienabis  vel  obligabis,  nobis  successoribusque  nostris  reve- 15 
renciam  exibebis^  debitam  et  honorem.  Quapropter  omnibus  et 
singulis®)  colonis  emphiteotis,  officiatis  hominibusque  aliis,  qm- 
buscumque  censeantur  nominibus,  tibi  ecclesieque  tue  subjectis 
committimus  ac  districte  precipiendo  mandamus,  ut  tibi  tamquam 
abbatisse  dicte  ecclesie  de  censibus,  juribus  debitisque  per  omnia20 
respondeant  et  responderi  faciant.  Te  igitur  per  debitum  as- 
sumpti  oneris  hortamur  talem  te  prestes  in  vinea  Domini  cul- 
tricem,  ut  centuplum  acceptura  vitam  merearis  etemam.  Datum*) 
Wormacie  nostro  sub  sigillo  die  duodecima  mensis  junü,  anno 
Domini  millesimo  quadringentesimo  nonagesimo  quinto.  25 

[Von  anderer  hand  unter  dem  texte:]  Mandato  reverendissimi 
domini  Moguntini  speciali  Georgius  de  Helle  l[icentiatus]  dec[re- 
torum],  cancellarius  subscripsit. 

Orig.-perg.  in  K.,  fleckig.    Siegel  des  erzbischofs  Berthold  zu  Mainz.    Auf 
der  rückseite  von  hand  16.  jahrh. :  ,Election  einer  aptißin  zu  Kauffungen'.    Eine  80 
copie  dieser  urk.  befindet  sich  im  Mainzer  ingrossaturbuche  47  fol.  56  des  kreis- 
archives  zu  Würzburg  mit  den  hierunter  angegebenen  wesentlicheren  Varianten. 

1)  die  stelle  von  ,saori*  bis  ,religiose*  fehlt  in  der  copie.        2)  cop.  ^Agnes 
de  Deyfolt*.       3)  orig.  ,diotesis'.       4)  cop.  ,concedere*.       5)  ib.  ,forte*.       6)  ib. 
jinsuper*.        7)  =  exhibebis.        8)  in  der  cop.  folgt  hier  ,personis*.        9)  orig.  35 
,Date*. 


1496  Juli  d.  189 

6B9.  Aebtissin  Agnes  von  Anhalt  bekundet,  vom  erzbischof  Berthold 
zu  Mainz  als  äbtissin  des  stiftes  Kaufungen  bestätigt  worden  zu  sein 
und  den  vorgeschriebenen  eid  in  die  hände  des  decans  Wigand  Gossivin 

zu  Fritzlar  geleistet  zu  haben. 
5  Kaufungen  1495  Juli  9. 

Nos  Agnes  de  Anhalt  abbatissa  ecclesie   coUegiate  in  Koif-      1495 
fungen  Maguntinensis  diocesis  harum  serie  litterarmn  publice  re-    •^***    ' 
cognoscimus,  quod,   cum  alias  abbatia   ejusdem  ecclesie  in  Koif- 
fungen  per  obitum  bone   memorie  Elisabeth   dicte   ecclesie,    dum 

lOviveret,  abbatisse  vacante  generöse  domine  Agnes  de  Deyfolt 
preposita  et  Margareta  de  Honsteyn  custos  ejusdem  ecclesie  capi- 
tulum  ea  vice  representantes  ad  electionem,  postulationem  sive 
aliam  prout  de  jure  provisionem  dicte  abbacie  procedere  volentes 
nos  tunc   abbatissam   ecclesie   sanctorum  Anastasii  et  Innocencii 

IBopidi  Ganderssheim  Hildensemensis  diocesis  abbatissam  ad  eccle- 
siam  in  Koiffungen  prefatam  concorditer  postularint  ac  hujusmodi 
postulacione  per  reverendissimum  in  Christo  patrem  et  dominum 
nostrum  dominum  Bertholdum  sancte  Maguntinensis  sedis  archi- 
episcopum  sacri  Bomani  imperii  per  Germaniam  archicancellariimi 

20  ac  principem  electorem  admissa,  ratificata  et  confirmata,  nos  per 
venerabilem  virum  dominum  Wigandum  Gosswin  decanum  eccle- 
sie sancti  Petri  Friczlariensis  prefate  Maguntinensis  diocesis  a 
jam  dicto  reverendissimo  domino  Bertholdo  archiepiscopo  ad  hoc 
deputatum  commissarium  ^)   debite    requisite^)  in  ejusdem  domini 

25  Wigandi  decani  nomine  ejusdem  reverendissimi  archiepiscopi  rite  et 
legitime  stipulantis  et  recipientis  manibus  promisimus  necnon 
tactis  per  nos  corporaliter  sgripturis  sacrosanctis  ad  sancta  Dei 
ewangelia  juramentum  fidelitatis  solitum  et  consuetum  prestitimus 
et  juravimus  sub  hac  verborum  forma :  Ego  Agnes  abbatissa  ec- 

SOclesie  collegiate  in  Koiffungen,  quod  ab  hac  hora  inantea  fidelis 
ero  sancto  Martine  sancteque  ecclesie  Maguntinensi  ac  eorum 
nominibus  reverendissimo  in  Christo  patri  et  domino  domino  Ber- 
tholdo archiepiscopo  Maguntinensi  domino  meo  graciosissimo  ac 
ipsius  successoribus  ipsi  legitime   prefectis   neque  ero  unquam  in 

36consiho,  tractatu  vel  facto,  ut  vitam,  membrum  statumve  perdat, 
quinymo  salutem  ejus  ac  ecclesie  sue  fideliter  procurabo  malaque 
et  sibi  adversa  pro  possibilitate  mea  avertam  et  presertim  supe- 
rioritates  et  jura  eidem  domino  reverendissimo  Bertholdo  archi- 
episcopo in  dicta   mea    ecclesia   in  Koiffungen    competentia    seu 

40  competitura  conservabo  et  de  hüs   respondere  volo   neque   bona 


IdO  1496  märz  10. 

ecdesie  mee  prefate  presertim  immobilia  vel  ad  omatum  hujus- 
modi  ecclesie  spectantia  prefato  reverendissimo  domino  archiepis- 
copo  invito  vel  ignorante  quovis  titulo  alienabo  vel  obligabo  et 
quod  sepedicto  reverendissimo  domino  domino  Bertholdo  archi- 
episcopo  ejusque  successoribus  predictis  reverenciam  exhibebo  de-  5 
bitam  et  honorem  promitto,  spondeo,  polliceor  atque  juro  ad  heo 
sancta  Dei  ewangelia,  sie  me  Dens  adjuvet  et  sanctorum  ewange- 

liorum  conditores.  In   cujus    rei    evidens   testimonium   has 

nostras  litteras  nostro  dicteque  ecclesie  nostre  seu  capituli  in 
Koiffungen  sigillis  appensis  munitas  prefato  domino  WigandolO 
decano  et  commissario  requirenti  et  recipienti,  in  effectum  supra- 
dicto  reverendissimo  donrino  domino  archiepiscopo  Maguntinensi 
presentandas  seu  dirigendas  tradidimus  et  exhibuimus.  Datum  et 
actum  in  dicta  nostra  ecclesia  Koiffungen  sub  anno  Domini  mil- 
lesimo  quadringentesimo  nonagesimo  quinto,  septimo  ydus  julii,  15 
presentibus  ibidem  venerabilibus  viris  dominis  Johanne  de  Schach- 
ten et  Henrico  van  der  Sachssen  canonicis  supradicte  ecclesie 
Friczlariensis  testibus  ad  premissa  vocatis  atque  specialiter  rogatis. 

Orig.-perg.  des  kreiearchives  zu  Würzburg.    Beide  siegel  abgefallen.    Auf 
der  rückseite:    ,Forma  juramenti  electe  abbatisse  in  KaulEungen*,    sowie:  ,Regi-20 
strata  reg^stranda.  7?^  idus  julii  96  ^\ 

1)  orig.  ,deputato  commissario*.         2)  orig.  ,requisiti*. 

660.      Wigand  von   Weitershausen  bittet  die  äbtissin  N.  [Agnes]  zu 
Kaufungen,   seinen    oheim  Sittich   von  Berlepsch  mit  dem  bisher  von 

ihm  innegehabten  bergzehnten  zu  Uschlag  zu  belehnen.  25 

1496  märz  10, 

r 

1496  Der  werdigen  hoichgepom   furstyn  unnd  frauwen   frauwen 

märz  10.  jf^  eptisschen  des  keiserlichen  fryhen  steifts  zcü  Ka&ffungen 
myner  gnedigen  liebin  frauwin  entbitten  ich  Wygant  von  Wyterß- 
hftsen  myn  schuldige  unde*)  willige  dienste.  Gnedige  frauwe.  30 
Als  ich  den  bergkczehenden  zcur  Ußlacht  von  uwer  gnaden  unnd 
dem  steift  zcft  lehen  dragen,  als  werde  ich  durch  mjii  gelegen- 
heit,  auch  sondirlichen  willen,  so  mir  der  ernvestir  Sittich  von 
Berleubschen  mjm  lieber  ohem  gethan  hait,  ime  das  egenante 
lehen  zcu  ubirgeben,  darumbe  uwir  gnadt  bitten,  ene  an  myn  35 
stat  zcu  man  anzcAnemen  unnd  gnediglich  d[a]mit  zc&  belehenen, 
als  ich  an  zwyefel  vorhoffen  gescheen  werde.  Unnd  darumbe 
schreiben  ich  uwm  gnaden  dießen  mynen  uffin  breif  undir  der 
vesten  Conradt  von  Eschuwe   unnd  Apel  von   Grössen^)  inge- 


1496  Juli  2.  ft.  191 

sigeln,  myn  eide  unnd  gelobde  uff,  bie  unnd  ab,  wüicher  sige- 
Iftng  wir  Conradt  unnd  Apel  uns  umbe  unsers  swogers  Wy- 
gands  bede  willen  erkennen  unnd  gerne  getbain  han.  Gebin  uf 
domstag  noch  dem  sontage  Oculi,  anno  Domini  etc.  nonage- 
5simo  sexto. 

Orig.-pap.  in  K.  Beide  Siegel  rund,  25  mm,  über  wachs  auf  papier  auf- 
gedrückt: 1)  gespaltene  tartsche,  darüber  heim  mit  helmzier,  Umschrift  un- 
kenntlich (Konrad  y.  Eschwege);  2)  sehr  platt  gedi*ückt,  anscheinend  unten  ab- 
gerundeter Schild,  darüber  heim  mit  helmzier,  näheres  und  Umschrift  unkennt- 
10  lieh  (Apel  von  Grüßen).  Auf  der  rückseite  von  hand  16.  jahrh. :  ,Bergzend  zu 
Uschlad^     Darunter:  ,Witershusen  resignirt  den  Berleipschen'. 

1)  junde*  übergeschrieben.        2)  ein  Appel   von   Grüßen   war   1474    und 
147B  unter  den  vertheidigem  der  Stadt  Neuss  (s.  zeitschr.  f.  Hess,  gesch.  6,  18). 

561.     Aebfissin  Agnes  von  Anhalt  zu  Kaufungen  belehnt  Sittich  von 
15        Berlepsch  und  dessen  erben  mit  dem  bergzehnten  zu  TJschlag, 

1496  juli  2.  a. 

Wyr  Angnes  vonn  Godts  gnaden  gebomn  furst[i]n  zu  An-      1496 
halt  etc.,  des  fryenn  styfftes  zu  Kauffingen  eptyschenn  bekennen  ^        ^' 
gegen    diüeTmenlichen   dysßen  bryffes    ansichtigenn,    das    wyr    uff 

20  f orgebabeten  zcyttlichem  raith  der  edelnn,  wolgebomn  unßera 
styffts  juncfrawen  und  styfftshemn  den  vestbenn  Sittichenn  von 
Berleubscbenn  den  eitern  unßern  lyben  getruwen  mit  synen  lybes- 
lebennerben  uß  gnaden  und  sunderliob  gunst  auch  dinst,  ßo  her 
unßern  styfft   gethann  hadt    und    forther    mher    thun    wyll,    mit 

25  unßern  bergkzcenden  zu  Ußlacht  belehenn,  darmit  Wygant  von 
Wittershußen  von  unßern  forfarn  loblicher  gedechtniß  belehent 
gewest,  und  genanten  Sittichenn  uß  gunst  und  fruntschafft  sollich 
zcenden  uffgelasßenn  unnd  wyr  ohenn^)  in  crafft  dysses  bryffes 
zu  rechtenn  manlehenn   belent    habenn    und    unß,    unßern    styfft 

30getrwe  und  holt  zu  sin  und  darvon  zu  thunde,  wye  sich  von 
rechtenn  manlehen  geborth,  und,  so  uff  es  noth  geschytt,  dysßem 
volgunge  zu  gebenn.  Des  zu  urkundt  habenn  wyr  unßer  epthie 
sygill  unden  an  thun  hengken.  Datum  uff  swnabint  Visitacionis 
Marie  virginis,  anno  Domini  etc.  ^)  Ixxxxvi***- 

85  Datum  per  copiam. 

Cop.-pap.  in  K.,  fleckig.     Auf  der  rückseite  von  hand  16.  jahrh. :  ,Ußlach. 
Bergzehenden  daselbst  betr.' 

1)  =  ohn,  ihn.        2)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,xc*. 


192  1496  Juli  2.  b. 

562.     Sittich  von  Berlepsch  bekundet,  von  der  äbtissin  Agnes  von  An^ 
hau  zu  Kaufungen  den   bergzehnten  zu  Uschlag  für  sich   und  seine 

erben  zu  mannlehen  empfangen  zu  hcAen. 

1496  juü  2.  b. 

.  ,¥^^,  tch  Sitticli  von  Berleübschin  der  eltir  bekennen  gein  alir-  5 

jult  Je.  0. 

meniglichem,  die  diessen  brief  sehen  [oder]  *)  hören  leßen,  das  die 
hochwirdige  unnd  hochgebome  furstyn  unnd  frauw  frauw  Agnese 
gebom  furstyn  zcü  Anhalt,  des  keiserlichen  f rihen  styfts  Kaüffun- 
gen  eptischen,  myn  gnedige  liebe  frauwe,  mich,  myn  libslehenserbin 
von  sondirlicher  gnat  mit  dem  bergkzcehenden  zcur  Ußlach  mit  10 
siner  zugehorung  gnediglich  belehint.  Unnd  ich  Sittich  unnd 
myn  libslehenserbin  sullen  nil  hinfürtir  irre  gnaden  unnd  des 
styftes  Kauffungen  getruw  unnd  holde  man  sin  unnd  bleyben, 
irrer  gnaden  unnd  des  styfts  bestes  werbin  unnd  thun  unnd 
schaden  warnen,  als  von  solicher  lehen  recht  unnd  gewonheitlB 
ist.  Ich  Sittich,  myn  libslehenerbin  sullen  den  genanten  zcehen- 
den  von  irren  gnaden  und  dem  styft  Kafiffungen  zcft  rechtem 
manlehen  habin  unnd  tragen  unnd,  so  dicke  unnd  vil  sich  das 
geburt  unnd  noit  ist,  entphahen.  Zcu  urkund  han  ich  obinge- 
n[an]tir  Sittich  myn  eigen  ingesigel  hiran  gehangen,  der  gebin20 
ist  am  sonabint  unsir  Heben  frauwen  dag  Visitacionis  genant^ 
anno  Domini  thusint  vierhindert  ses  unnd  nuntzigesten. 

Orig.-perg.  in  K.     Braunes    siegel   zerbrochen,    siegelbild   und   Umschrift 
unkenntlich. 

1)  ,oder'  fehlt  im  orig. 

25 

663.  Memoriale  darüber,  wie  ein  schreiben  des  kaisers  an  den  papst 
abzufassen  sei,  durch  welches  äbtissin  Agnes  von  Anhalt  zu  Ganders- 
heim  und  Kaufungen  wegen  der  annähme  auch  der  letzteren  ab/ei  zu 
entschuldigefi  und  der  papst  zugleich  um  nachträgliche  genehmigung 

des  besitzes  beider  abteien  zu  bitten  wäre.  30 

[1.  hälfte  1497?] 

[i,  hälfte  Informatio  in  causa  abbatisse  Gandersemensis. 

1497?]  Serenissimus  dominus  Bromanorum  rex   in   imperatorem  fu- 

turum coronandus  dabit  Htteras  commendaditias  et  promotoriales 
pro  generosa  et  illustri  principissa,  abbatissa  in  Qandershem  ad  86 
sanctissimum  dominum  nostrum  papam  Alexandrum  in  forma  me- 
liori,  ut  sanctitas  sua  dingnetur  ex  gratia  speciali  ad  preces  regis 
dispensare,  ut  abbatissa  in  Qandershem  possit  teuere  simul,  quoad 
vivit,  ecclesiam  Qandersemensem  et  ecclesiam  in  Koffunghen  Ma- 


1.  tafte  1491  193 

guntinensis  dyocesis.  Et  pro  optinenda  hujusmodi  dispensacione, 
si  cantzellario  ^)  regle  majestatis  videbitur,  essent  in  epistola  scri- 
benda :  Inprimis  posset  verbis  ad  hoc  aptis  deducere  in  principio 
epistole,  qualiter  iUustris  princeps  ßodolfus  princeps  de  Anhalt 
5  etc.  in  famulatu  suo  existens  multa  placita  exhibuisset  servitia, 
ob  id  regie  majestati  existeret  inter  alios  suos  domesticos  fami- 
liäres admodum  dilectus  quandoque  ipsius  soror  Agnes  dudmn 
ad  ecclesiam  Gandersemensem  electa  fuisset,  que  per  sedem  apo- 
stolicam  ob   illius   merita    et  virtutes    confirmata    ipsaque  Agnes 

lOeapropter  dictorum  [!]  electionis  et  confirmacionis  vigore  fuisset 
pacificam  illius  ecclesie  Gandersemensis  possessionem  adepta,  ao 
quod  ipsa  eadem  Agnes,  postquam  ob  eadem  merita  et  virtutes 
fuisset  etiam  in  abbatissam  ecclesie  in  Herse  Paderburnensis  dyo- 
cesis  rite   et  canonice   electa,  tandem,   ut  ipsam  una  cum  Gan- 

lödersemense  ecclesia,  quoad  viveret,  simul  teuere  et  possidere 
posset,  fuisset  dispensationem  adepta.  Et  postquam  ipsa  Agnes 
ambas  ecclesias  ex  justis  titulis  possedisset  et  gubernasset  utiliter 
et  honeste,  tandem  fuisset  ob  singularia  merita  et  virtutes  electa 
in  abbatissam   ecclesie  in  Koffunghen  Maguntinensis  dyocesis  et, 

20antequam  ipsius  ecclesie  in  Koffunghen  possessionem  fuisset 
adepta,  ipsa  eadem  Agnes  ecclesiam  in  Herse  realiter  a  se  abdi- 
casset  et  dimisisset  et  resignasset,  tandem  post  resignacionem, 
abdicationem  ^)  et  dimissionem  premissas  et  postquam  ipsa  Agnes 
electioni  de   se,    ut   premissum    est,    facte   concessisset   et  sese  a 

25sede  Maguntina  confirmari  obtinuisset,  predicte  abbatiatus  ec- 
clesie in  Koffinghen  possessionem  fuisset  adepta  credens,  quando 
virtute  et  vigore  prime  sancte  sedis  apostolice  dispensacionis  uti, 
ut  posset  cum  ecclesia  Gandersemensi  in  Herse  ecclesiam  simul 
possidere,  regere  et  gubemare,   posset   loco   dimisse  aliam  accep- 

SOtare.  Unde,  si  et  quatenus  in  hac  dispensacione  sancte  sedis 
apostolice  aliquis  esset  error  commissus  vel  negligentia  fuisset') 
pro  parte  dicte  Agnetis,  ut  sanctitas  sua  cum  eadem  denuo  mi- 
sericorditer  dispensare  et  omnes  et  singulos  defectus  tollere,  si 
qui  forsitan  commissi  essent,  necnon  de  ecclesiis  prefatis,  videÜcet 

85 Gandersemensi  et  ecclesia  in  Koffunghen,  de  novo  providere 
[dignetur]*)  cum  derogacione  extravagantis  *)  „Execrabilis"  etc. 
Humiliter  fuisset*)  supplicatum,  prout  in  supplicacionibus  sancti- 
tati  sue  oblatis  lacius  dicebatur  contineri,  que  suppHcaciones,  ut 
aeeepisset  imperiaUs  majestas,  hucusque   refutate  nee  fuissent  ad- 

40  misse  et  signate.  Unde  petat  serenissima  imperialis  majestas, 
quatenus  sanctitas  sua  precum  imperialium  intuitu  dingnetur  ora- 

13 


194  1497  aug.  27. 

tionibus*)  dicte  Agnetis,  posfcquam  denuo  supplicaciones  illorum 
devote  porrexerint,  illas  gratiose  et  misericorditer  suscipere  et 
signare  dingnetur,  cum  adnectionibus  solitis,  quod  in  liac  causa 
faciat  regle  majestatis  rem  utique  gratissimam  etc.,  ut  est  moris 
scribere  regi  ad  pontifioem  cum  oblacionibus  debitis  in  meliori  6 
forma  etc. 

Supplicaciones  diverse  pro  prenominata  abbatissa  oblate  sunt 
pontifici,  sed  rejecte  et  non  sunt  admisse,  quia  abbatissa  erravit 
capiendo  possessionem  tercie  ecclesie  et  incompatibilis  loco  di- 
misse  secunde,  ut  premissum  quidem  est,  contra  extravagantem  *)  10 
„Execrabilis"  Johannis  xxii.,  que  est  durissima.  Fiant  igitur 
littere  imperatoris  in  forma  meliori  deprecatoria  cum  aliqua  facti 
narracione,  prout  regie  majestatis  cancellarius  optime  novit,  cui 
premissa  humüiter  devoteque  offert  corrigenda  et  emendanda"). 

Aus  dem  reichsregisterband  KK.  bl.  80  b  des  haus-,  hof-  und  staatsarchives  15 
zu  Wien.     Auf  der  rückseite  des  in   briefEorm   gestalteten   blattes:    ^Memoriale 
pro  domina  abbatissa  in  Gandershem  et  Koffunghen'.     Das  undatirte  memoriale 
kann  erst  geraume  zeit  nach  der  durch  den  erzbischof  zu  Mainz   erfolgten  be- 
stätigung  der  äbtissin    von  1495  juni  12    (urk.  nr.  558)    geschrieben    sein,    weil 
laut  des  textes  zuvor  schon  mehrere  gleichartige  Suppliken  eingereicht,  aber  vom  20 
papste  abschläglich  beschieden  worden  waren.     Da  äbtissin  Agnes  bis  incl.  urk. 
von  1497  aug.  27  (nr.  564)    sich  nur   als   äbtissin  zu  Kaufungen,    dagegen    seit 
dem  11.  december  desselben  Jahres  (urk.  nr.  565)  fast  immer  als  äbtissin  zu  Gan- 
dersheim    und   Kaufungen   bezeichnet,    wie    auch  ihr  grabstein    noch    bezeugt 
(urk.  nr.  580  n.  1),    so  dürfte  demnach    die   päpstliche    genehmigung    zwischen  25 
diese  termine,   der  vorliegende  entwurf  aber  etwa  in  die  erste  hälfte  des  jahres 
1497  fallen.     Der  unter  dem  Schriftstücke  zu  erwarten  gewesene  name  des  Ver- 
fassers des  entwurfes  fehlt. 

1)  vorl.  ,cantzellaria'.        2)  vorl.  ,abdicionem*.        3)  vorl.  ,fuit*.       4)  ,dig- 
netur*  fehlt  in   der  vorl.        5)  der  Wortlaut    der   hier   genannten    extravagante  30 
des  papstes  Johann  XXII.  von  1317  nov.  19  steht  im  Corpus  juris  canonici  c.  4 
„De  praebendis"   in  extravag,   comm.  III.  2,  cap.  unicum.     (Deutsch  bei  Schil- 
ling und  Sintenis  1,  816  ff.)        6)  vorl.  oratoribus*.         7)  vorl.  ,emendenda*. 

564.     Aebtissin  Agnes  fürstin  von  Anhalt  zu  Kaußmgen  belehnt  Jo- 
hannes Surbecke  mit  2  acker  land  vor  Cassel  am  wege  tiach    IVolfs-^Sb 
anger  mit  de?'  bestimmung,  da^s  nach  dessen  tode  das  leheti  auf  seinen 

Vetter  Johannes  Koch  übergehen  solle. 
1497  august  27. 

1497  Wir  Agnes  gebornn  furstin  von  Anhalt  von  Gots  gnadenn 

""^'      '  aptischen  zcu  Kauffungen  bekennen  vor  uns,  unßem  stiefft  unde40 
nachkomen,  das  wir  Johanneßen  Surbecken  unnde  alle  sine  erben 
rechtlichen  mit  krafft  disßes  brieffes  in  erbleinswieße  belenet  hain 


1497  ang.  27.  195 

linde  Miluaii  mit  zcwen  erbacker  landes,  alßo  vil  uns  dorane 
zcusteit  zcn  T<iriig;en,  gelegen  vor  Cassel  vor  dem  Annberge 
tbore  by  deme  wege,  der  zcu  Wulffeßanger  ghet,  zcuscbenn 
lande  Herman  von  Hebeide  mmd  der  junffrawen  von  Anberge, 
5  das  sin  vatter  seliger  minde  oreUAcn  erblichen  gekaufft  bain 
iinnd  dach  nach  erblehenswiße  das  incnik  unserm  stifft  unnde 
vorfam  auch  enphangen  haben  nach  gewonheü  mit  eyme  halben 
fertel  wins  unnd  ein  schülingwerd  schons  brodes')  mind  dorzcu 
uns,  unßerme  stiffte  unnd  nachkommen  alle  jär  uff  sancti  Martins 

10  tag  dorvonne  geben  unnd  betzalen  zcwintzig  Schillinge  Hesscher  ^) 
werunge  alßo  vor')  den  zchenden,  ßo  das  es  zcehentfrye  ist. 
Unnd  wan  er  der  genante  Johannes  thodes  halbenn  abegheet, 
alßo  dan  sal  sulche  belenunge  ghcher  masße  haben  in  krafft 
disßes   brieffes  Johannes  Koich   unnd    sin    erben,    des   genanten 

16  fettem,  ßo  das  sy  das  nach  gewonheit  enphangen  unde  dye 
zcinße  deme  stiffte  betzalen,  wy  vorberurt*)  ist.  Alßo  dan  möge 
sy  sich  des  nach  irme  nutze  gebruchen,  vorkouffen,  vorsettzen, 
dorane  wir  sy  nicht  behingem  nach  bedrangen  sullen  unnd  des 
ir  rechte  herre  *)  unnd  were  sin  unnd  alle  anspreche  abethun,  sy 

20  hanthaben  unnd  inn  dy  lenhenschafft  reichen,  ßo  dicke  inn  des 
noyt  ist,  alles  sundem  geferde  unnd  argelist  hyrinne  gentzlichen 
ußgescheidenn.  Des  zcu  erkunde  hain  wir  unßer  eptige  inge- 
sigell  an  disßen  brieff  gehangen,  der  gegeben  ist  uff  dinstag 
Decollacionis    sancti    Johannis  Baptiste,    anno  Domini  millesimo 

25  quadringentesimo  nonagesimo  septimo. 

Orig.-perg.  in  K.  Siegel  spitzoval,  50/30  mm,  braun,  rechts  gewendete 
abtissin  mit  kreuz  und  buch,  zwischen  4  Wappenschildern  stehend,  von  denen 
die  zwei  oberen  in  schulterhöhe  der  äbtissinfigur,  rechts  der  von  Anhalt,  links 
der  Bäringer,  die  beiden  unteren  aber  zu  füssen  der  abtissin  rechts  der  von 
SOBemburg,  links  von  Ascanien,  Umschrift:  SIGILLVM  ANGNETIS  PBIN. 
CIPISSE«)  DE  ANHALT  ABB  ATISSE  IN  KAÜFFVNGEN  (abbüdung  s. 
siegeltafel  8,  nr.  15).  Auf  der  rückseite  von  gleichzeitiger  band:  ,Surbecken 
nnd  Johannes  Koch',  sowie  von  band  16.  jahrh.:  ,Abtissin  zu  Kauffungen  über 
2  acker  vorm  Annenberg  beim  Wolffangerischin  weg'. 

35  1)  schönes  brod  =  weissbrod.         2)  orig.  ,Herscher*.  3)  orig.  ,wor*. 

4)  orig.  jvorberutt*.  5)  ,herre*  steht  von  anderer  gleichzeitiger  band  am  rande. 
6)  orig.  PNCI,  jedoch  NCI  nicht  deutlich,  abkürzungszeichen  für  KI  über  P 
nicht  zu  erkennen. 


1Ö6  1407  dec.  li.  Ä. 

665.  Fürstin  Agnes  von  Anhalt,  äbtissin  zu  Oandersheim  und  Kau- 
fungetiy  belehnt  Burghard  von  Colmatsch  mit  dem  dorfe  Wommen  und 
einem  gute  zum  Hain   bei  Herleshausen,  wie  er  dieselben  von  seinen 

eüem  ererbte. 
1497  december  11,  a,  6 

1497  Wir  Agneß  von  Götz   gnaden  gebomn   furstyn  zu  Anhalt 

dec.  IL  a.Q^Q^  der  frien  stiffte  Gandersheym  und  Kauffungen  eptischenn, 
bekennen  vor  unß,  unßer  nachkomen  und  vor  allen  disses  briffes 
ansichtigenn,  das  wir  den  vehestenn  Borgharden  von  Kolmetzsch 
unßem  lieben  getruwen  und  sine  rechten  Hbeslehnßerbenn  recht-  10 
lieh  belehnt  haben  und  in  krafft  ditz  briffes  beleben  mit  dem 
dorffe  Wommen  mit  gerichte  und  rechte  in  dorffe,  in  hoiltze  und 
f eilde,  mit  dem  Weinigensteine  und  den  BUstein  biß  an  den  Gonterß- 
graben,  besucht  und  unbesücht,  mit  aller  zcügehorunge,  mit  allem 
rechten,  das  uff  on  erstorben  und  sin  eldem  und  vettern  von  unßer  15 
vorfam  lopHch  gedechtniß  und  unßerm  stiffte  zcu  lehen  getragen 
haben  etc.  Auch  beleben  wir  on  mit  dem  gude  ungenverlich  [!]  6 
ader  BVa  hübe  landeß  zcu  dem  Hayn  bie  HerlshAsen  mit  allem 
nfttze,  rechte  in  dorffe,  in  feilde,  trifft,  weßenn,  ecker,  wasser, 
weide  mit  aller  zcugehorünge,  also  sin  eldem  uff  ön  gebracht  20 
haben  und  von  unßer  vorfarn  zcu  lehen  haben  gehadt,  und  in 
krafft  ditz  briffes,  wie  obin  angezceigt,  nichts  usgescheiden,  zcu 
rechtem  manlehen  belehnt  haben  und  6m  des  zcu  sym  rechten 
herre  und  were  zcu  sin  nach  unsers  stiffts  gewonde  und  rechte. 
Und  der  selbe  Borghard  von  Kolmetzsch  unser  lieber  getruwer25 
hadt  unß  und  unßerm  stiffte  gereth,  getrüw  und  hoilt  zcu  sin, 
unser  bestes  wysenn  und  schaden  warnnen  und  solche  gfttere 
vordinen  nach  unßers  stiffts  gewonde  und  rechte  und,  ßo  dicke 
und  vihel  sich  das  gepurth  und  noit  ist,  solche  guter  entphahen. 
Und  des  zcu  erkunde  und  wittirm  bekentniß  haben  wir  unßer  80 
eptige  ingesigil  wissentlich  an  dissen  briff  thun  hencken.  Datum 
anno  Domini  tdsenth  vierhundert  xcvii"^°  ^),  am  montage  nach  Con- 
cepcionis  Marie  virginis  etc. 

Orig.-perg.  in  K.     Rothes  siegel  der  äbtissin  Agnes  von  Anhalt  (beschr. 
8.  urk.  nr.  564).     Auf  der  rückseite  gleichzeitige  aufschrift:    ,Kauffungß  lenhen-35 
brieff  über  Women  und  die  Hayngutther  Burgkhart  von  Kolmitzsch  anno  xiiii«- 
xcvii.* 

1)  orig.  ,*o'. 


1497  dec.  11.  b.  197 

566.     Burghard  vofi  Colmatsch  bekundet,  von  der  fürsim  Agnes  von 

Anhalt,  äbtissin  zu  Oandersheim  und  Kaufungen,  mit  den  von  seinen 

eitern  ererbten  gütern,  nämlich  dem  dor/e   Womtnen  und  einetn  gute 

zum  Hain  bei  Herleshausen,  belehnt  worden  zu  sein. 

5  1497  december  11.  b. 

Ich  Borghart  von  Kolmetzsch  bekenne  vor  allermeniglich,      1497 
die  dissen  briff  sehen,  hören  ader  lesenn,  und  vor  mich  und  vor        ^^' 
myne  rechten  libeslehnßerben,  das  die  hochwirdige  in  Got  hoch- 
gebomne  furstin  und  frauwe  frauwe  Agneß  gebomn  furstin  zcu 

10  Anhalt  etc.,  der  frien  stiflEte  Gandersheym  und  Kaufffingen  ep- 
tischenn,  myn  gnedige  liebe  frauwe  mich,  myne  ^)  libeslehnßerben 
mit  dem  dorffe  Wommen,  mit  gerichte  und  rechte  in  dorffe,  in 
hoiltze  und  feilde,  mit  dem  Weinigenstein  und  den  Bilstein  biß 
an   den   Gonterßgraben   mit   aller  zcugehorunge    gnediglich   be- 

15  lehnt  hadt  und  auch  or  gnade  mich  und  myne  rechten  libes- 
lehnserben  fortter  belehnt  hadt  mit  dem  gude  ungenverHch  6 
oder  57«  hübe  landeß  zcu  dem  Hayn  bie  Herlshfißen  mit  allem 
nfitze,  rechte  in  dorffe  und  feilde,  trifft,  wesen,  ecker,  wasser, 
weide,  mit  aller  zcugehorunge,  also  myn  eldem  uff  mich  gebrocht 

20  haben.  Und  ich  Borghart  von  Kolmetzsch  und  myn  libeslehnß- 
erben sollen  und  wullen  or  gnaden  und  des  stiffts  Kauffungen 
getröw  und  hoilde  man  sin  und  bliben,  or  gnaden  und  des  stiffts 
bestes  werben  und  schaden  warnnen.  Und  ich  Borgharde,  myn 
libeslehnßerben  soUen  und  wullen   solche  guter   von  orn  gnaden 

25  und  dem  stiffte  Kauffungen  zcu  rechtem  manlehen  haben  und 
tragen  und,  so  dicke  und  vihel  sich  das  gepiirth  und  noit  ist, 
entphahen.  Und  zcu  erkunde  han  ich  obgenanter  Borghardt 
myn  eigen  ingesigil  hieran  gehangen.  Datum  anno  Domini  tii- 
senth  vierhundert  xcvii™**  ^),  am  montage  nach  Concepcionis  Marie 

aovirginis. 

Orig.-perg.  in  K.,   gleiche  handschrift   wie   die   vorhergehende   Urkunde. 
Randes,  25  mm  grosses,    grünes  siegel,   tartsche   mit   rechtsschrägbalken,    oben 
links   von   einer   rose   begleitet,   über   der   tartsche  heim   mit  decken  und  un- 
deutlicher  helmzier  (adlerflügel ?),    Umschrift:    [S.   BORJGHART   VON   KOL- 
35MAT[SCH]. 

1)  hier  folgt  wiedergestrichenes  ,lib*.        2)  orig.  »to*. 


198  1498  mai  7. 

567.  Agnes  fürstin  von  Anhalt,  äbtissin  zu  Kaufungen  und  Ganders- 
heim,  verhauß  zum  zwecke  der  tilgung  einer  von  der  verst.  äbtissin  Elisa- 
beth von  Waldeck  hinterlassenen  schuld  von  60  gülden  dem  dechanten 
Heinrich  Buland  zu  Cassel  als  dem  testamentsvollstrecker  des  gläu- 
bigers,  des  verst.  canonicum  Ebert  Volswenck  zu  Kaufungen,  eine  b 
jährliche  komgüUe  von  3  maltem  körn  und  hafer  aus  ihrem  hofe  zu 

(Nieder-)Zwehren  auf  wiederkauf 
1498  mai  7. 

1498  Wir  Agnes  gebom  furstin  von  Anhalt  abbatissa  der  heiligen 

^  '■  Men  stifffce  Cauffungen  und  Ganderßheim  bekennen  uffinüich  vorio 
uns  und  unser  nachkommen  in  dyßem  brieff,  das  wir  rechter  und 
reddelicher  schult  schuldig  gewesen  sein  dem  hoichgelerten  und 
wirdigen  hem  Heinrichen  Rulande  doctori,  dechen  sant  Martins 
kirchen  zcu  Cassel,  als  testamentarie  hem  Eberts  Volswencks 
seligen,  ettwan  canonick  des  selben  stiffts  zu  Cauffungenn,  sech-15 
tzig  gülden  vor  hundert  virtzig  vertel  und  ein  limes  korns  und 
vor  hundert  sechstehalb  vertel  habbern,  wilch  fruchte  frauw 
Elisabet  von  "Waldeck^w  etwan  auch  abbatissa  zcu  Cauffungenn, 
unser  vorfam,  in  des  obgnanten  hern  Eberts  testament  schuldig 
und  pflichtig  ist  verstorben,  als  wir  des  noch  irem  totlichen  ab- 20 
scheide  in  unser  abtey  zcu  Cauffungen  ankörnen  under  andern 
unsers  stiffts  brieffen  uffintlich  kuntschaff,  auch  derneben  ettiicher 
unsers  stiffts  hem  muntlichen  bericht  haben  entpfangen.  Darumb 
abir  das  wir  sulliche  summen  sechtzig  gülden  itzo  nicht  in  rath 
haben  barHch  zcu  betzalen,  haben  wir  obgnante  Agneß  abbatissa  25 
vor  uns  und  unser  nochkommen  vorgnante  summen  vorkaufft, 
auch  in  crafft  dißes  brieffes  kegenwerttiglich  vorkauffen  dem  vor- 
gnanten  herm  Heinrichen  Rolande  doctori  als  testamentarien 
hem  Eberts  und  sonderlich  als  einem  primissario  und  vorweser 
der  drier  frumessen  in  sant  Jörgen  kirchen  doselbst  zcu  Cauf-30 
fungen  jungst  nffgericht  dry  malder  guter  frucht,  halb  kom  halb 
habbern,  alle  jare  uff  sant  Michels  tage,  dyweil  dißer  kauff  stehet, 
zcu  Cauffungen  ader  zcu  Cassel  fry,  leddig  und  lois  zcu  betzalen 
von  und  us  unserm  hofe  zcu  Twem  gelegen,  und  haben  doruff 
unsem  hoiffmeister  doselbst  geheissen  und  entpf olenn,  dem  obge-  35 
dachten  hem  kauffern,  frumessem  und  vorweser  der  drier  fru- 
messe  und  seinen  nochkommen  mit  sulcher  komgulte  an  allerley 
kommer  ader  vorbiethunge  geisthchs  adder  wertlichs  gerichts 
jerlich  zcu  gewartten,  .  Und  wir  Angnes  abbatissa  und  unser 
nochkommen  sollen  und  wollen  dem  gmeltten  hem  kauffer  und  40 


1499  apr.  80.  199 

seinen  nochkommen  snlcher  drier  malder  fruoht  jerlich  pension 
werschaff  thun,  so  decke  und  offt  des  noit  beschicht.  Auch  wo 
der  selb  unser  hoifiEmeister  an  der  betzalunge  sulcher  korngulde 
seumig  worde,  das  doch  nicht  sein  sali,  so  sollen  und  wollen  wir 
5  Angneß  abbaüssa  vorgnant  ader  unser  nochkommen  sulche  korn- 
gulde US  unserm  hoife  zcu  Cauffungen  betzalen,  hait  auch  vorter 
gnanter  her  doctor  kauffer  vor  sich  und  sein  nochkommen  uns 
den  wiUen  ertzeugfc,  das  wir  ader  unser  nochkommen  sulche  dry 
malder  frucht  jerlicher  pension  mugen  widderkauffen  mit  sechtzig 

10  gülden  gnanter  werungen  viertzehen  tage  vor  ader  nahe  sant 
Peters  tage  stulfier,  in  wilcheme  jare  uns  das  bequeme  ist,  doch 
also  das  alle  zcuvor  erschennen  pension,  ab  der  noch  hinderstendig 
wem,  mid  tzemeUchen  erÜden  scheden  und  gethonem  kosten 
furderungen  halber   obgemeltter  korntzinse  bescheen  zcuvor  ge- 

15  gülden  und  betzalt  werden,  alle  geverde  und  argelist  usgeschei- 
den.  By  solchem  kauffe  sein  als  getzeugen  gewesen  dy  wolge- 
bom  unser  Hebe  muheme  frawUn  Angnes  grafin  von  Diffholt 
prepositissa,  her  Johannes  Bipart  canonicus  und  Henn  Hupach 
itzt  amptman  zcu  Cauffungen.     Und  des  zcu  merer  und  sicherer 

20kuntschafft  haben  wir  unsers  capittels  ingesigel  an  dißen  bryff 
wissenÜich  thun  henken.  Besehen  und  gegeben  noch  Cristi  un- 
sers Hern  gebort,  alß  man  tzalte  vertzenhundert  nuntzig  und 
achte  jar,  am  montage  nach  sanct  Philippi  und  Jacobi  tage  der 
heiligen  apposteln. 

25  Orig.-perg.  in  K.,    im  texte  ein   kleiner  kreuzschnitt.    Das  braune  siegel 

des  Kanfunger  capitels  ist  zerbrochen,  auch  fehlt  der  obere  theil  der  rechten 
Seite  (beschr.  s.  urk.  nr.  686).  Auf  der  rückseite  von  band  der  priorin  Elisa- 
beth Hacke  (16.  jahrh.):  ,Item  60  golden  hovetgheldes' ;  an  anderer  stelle: 
,Pf and  verschreibung* . 

30  568.     Äebtissin  Agnes  fürstin  von  Anhalt,  pröpstin  Agnes  gräfin  von 

Diepholz   und    canonicum  Ditmar  Diepel,  pfarrer   an   ßanct   Georg, 

sämmtlich  zu  Kaufungen,  genehmigen  die  Stiftung  von  3  ayn  hoch-- 

aitare  dieser  kirche  zu  lesenden  heil,  messen,  sowie  die  anstellung  eines 

priesters  aus  dem  nachlasse  des  cationicus  Ebert  Volswenck  zu 

35  Kaufungen. 

1499  april  3(K 

Wier  Agnes   gebornn  furstinne  von  Anhalt  abtissa,  Agnes     1499 
grafinne   von   Diefolt   probestinne    unnd  Ditmarus  Diepell  cano-  ^^^'  ^^' 
nicus   des  stieffts  Cauffungen,  pharher  sanct  Jörgen  kirchin  da- 
40  selbes,  bekennen  vor   uns  unnd   unser   nachkonmien    offlich  zw 


200  1499  apr.  80. 

ewigen  zciden  in  diessem  brieff,  das  der  werdiger  liochgelerter 
her  Henrich  Ruland  geistlicher  recht  doctor,  dechant  sanct  Mar- 
tinskirchin  zw  Cassel,  vor  unns  kommen  ist  unnd  von  wegen 
siner  selbes,  des  werdigenn  hochgelerthen  hem  Bernharts  Groß 
auch  doctor,  scholasters  sanct  Stephans  kirchin  zw  Mentze,  unnd  5 
aller  orer  mittestamentarien  etwan  hernn  Eberts  Volswenck  auch 
canonici  zw  Kauffungen  unnd  umbe  Grots  wiln  gebethen,  das 
wier  weiten  in  die  ere  Gots  des  almechtigen,  der  hochgelobethen 
junffrauwen  maith  Marie  unnd  aller  heiigen  zulassen,  vorgunnen 
unnd  gestatten,  uff  dem  hohen  altar  in  der  gedachten  sanct  10 
Jörgen  kirchin  zw  ewigen  zcythen  alle  wochen  uff  wercktages 
des  morgens  in  sommer  zw  viren,  im  winther  zw  funff  hören 
drie  messe  uffzwrichten  unnd  zw  halten,  eyne  vor  alle  glawbige 
seien,  dy  andern  von  der  zeit  eddir  von  dem  heiligen  ^),  die  dritte 
nach  andacht  des  priesters,  der  sie  heldet,  zw  troiste  unnd  selikeit  15 
gedachts  hem  Eberts,  siner  altem,  bruder,  swester,  frunde  unnd 
aller  christglawbiger  menschen,  auch  sonderlich  zw  guthe  den^ 
frommen  luthen  zw  Kauffungen  wonhafftigk,  das  die,  eher  sie 
morgens  an  ore  arbeith  gehen,  gotsdienst  in  gedachter  kirchin 
auch  haben  zw  besuchin.  Unnd  zw  sulchenn  drien  ewygen20 
messen  hait  genanter  her  Henrich  unnd  sine  mittestamentarien 
dy  behusunge  uff  der  Frieheit  zw  Cauffungen  gelegen,  do  itzo 
Contz^  Peters  innewonet,  unnd  diesse  nachgeschriben  zcinße  ewig- 
lich verordent,  gegeben  unnd  zwgeeygent,  nämlich  zwey  malter 
frucht,  halb  eyn  halb  ander,  usß  miner  frauwen  von  Cauffungen  25 
hoff  zw  Volmarßhusen  vor  funffzcigk  imnd  dry  malter  frucht, 
auch  körn  unnd  habern,  usß  der  selben  miner  gnedigen  frauwen 
zw  Kauffungen  hoff  adder  zchenden  zw  Twem  vor  seßzcigk 
gülden  erkaufft,  item  sex  gülden  by  Dittherichen  Schilden  zw 
Spangenbergk,  item  dry  gülden  by  der  Gretzen  zw  Aldendorff ,  30 
item  dry  gülden  by  Hanßen  Borckhofen  zw  Eschewege,  item 
anderhalben  gülden  by  dem  moller  Henn  Conradt  zw  Betten- 
husen,  alles  jerlicher  widderkaufflicher  zcinße.  Unnd  ouch  ob 
ettewas  meher  hinfurther  uß  gedachts  herrn  Eberts  guttem  mocht 
inbroicht  werde,  solt  auch  zw  suHcher  commenden  gegeben  werde,  36 
also  das  eine  frauw  abtissa  zw  Cauffungen  unnd  ore  stiefftsjunf- 
frauwen  sollen  soliche  drie  messe  eynem  frommen  priester  adder 
eynem,  der  in  jaresMst  prister  werden  magk  unnd  kein  ander 
geistlich  lehen  hait,  sien  lebelangk,  so  er  anders  eyn  pristerlich 
unnd  erbarlich  leben  füret,  zw  halten  enphelen,  mit  vollen  ge-40 
walt  unnd  macht,    das   genanter  priester  in  gedachtem  huße  säl 


1499  apr.  30.  201 

residiren  unnd  wonen,  dy  zcinße  infordern,  lieben  unnd  in  sinen 
nutz  keren  unnd  wenden.  Wo  aber  der  priester,  der  sulche  com- 
menden  der  drier  messe  bette,  gotsforcbt  unnd  siner  eigen  ere 
vorgesßigk  ein  unpristerlicb  unnd  unordelicb  leben  füret  mit  un- 
özcymlicbem  gesinde  odder  zw  Cauffungen  nicht  residiren  odder 
wonen*)  wolt,  so  sal  eyn  abtissa,  dy  dan  zwr  zeit  were,  solichen 
priester  ermanen  zw  dry  malen  mit  gutter  kunthschaff,  sich  der 
instauratz  mit  der  residentz  zw  halten  unnd  sien  leben  zw  bes- 
sern, ungeberde  abstellen,  unnd,   wo  des  der  priester  nicht  thun 

10  worde,  alBdan  dy  *)  drie  messe  eynem  andemn  priester  guts  lebens 
enphelen,  wie  vor  unterscheiden  ist.  Vorter  ist  bereth  unnd  ver- 
sprochen :  Nachdem  gemelter  hfer  Henrich  Buland  doctor  die  selben 
commenden  uß  sunderlicher  uflaßungegerechtikeit,  die  obgedach- 
ter  her  Bernhardt  doctor  uß  crafft  hem  Eberts  testament  gehabt, 

15  durch  sine  arbeith  der  ußfurungk  des  gedachten  testaments  erwor- 
ben, der  erste  besitter  geweßen  unnd  [nach]  ^)  ime  Johannes  Petri 
unnd  nach  dem  selben  Johanßen  Bichardus  Seßes  besittzer  Inhalts 
des  gemelten  testaments  hem  Eberts  werden  unnd  sien  sollen, 
so  sollen  dy  selben  dry   zw  der   residentze  unnd  ander  bürden 

20  nicht  gedrungen  werde,  dan  allein  das  sie  unsumlich  verschaffen 
sollen,  das  dy  dry  messe  gehalten  werde.  Unnd  wan  dy  dry 
personen  nicht  merher  an  leben  sien,  so  sali  diesse  instauratz 
stetlich  unnd  vast  gehalten  werde.  Diwiel  nuhe  wier  abtissa, 
probestinne  unnd  pharher  alle  vorgenant   erkennen,    das    soUich 

25  vorbeth  goÜich  ist  unnd  zw  merunge  gotsdiensts,  Marie  der  him- 
melkunnigen  unnd  aller  heiligen  erreychen  ®)  haben  wier  uns  eyn- 
mutUchen  entsunnen,  soUiche  dry  messe,  wie  vor  unterscheiden 
ist,  zwzwlassen  unnd  lassen  dy  zw  kegenwertiglich  in  crafft  dießs 
bneffs,  dach  unserm  stiefft,  uns  selbes  unnd  unsern  nachkommen 

30  an  unsern  uberkeiden  unnd  gerechtikeiden .  unscheddlich.  Des 
zw  Urkunde  haben  wier  abtissa,  probestinne  unnd  pharher  vor- 
gemelt  unsers  stieffts  sigel,  auch  der  vorgedacht  her  Henrich  Ru- 
lant  sien  ingesigel  an  diesser  brieffe  zwene  glichs  luths  wisßent- 
lich  zw  kuntschaff   thun  hangen.     Besehen   nach   Christi  unsers 

35  Hem  gebort  in  vierzcenhunderstenn  nunhenzcigesten  nuhenden 
jore,  am  vorfest  sanct  Phil[i]ppi  unnd  Jacobi  der  heihgen 
apostelnn. 

Orig.-perg.  in  E.    Beide  siegel  abgefallen.    Auf  der  rückseite  von  gleich- 
zeitiger band:  ,Sent  Jörgen  kirchen*  und  anscheinend  von  hand  des  amtmanns 
40 Buland  zu  Eaufungen  hinzugefügt:  ,zu  e3rner  commende*;  an  anderer  stelle  von 
hand  der  priorin  Elisabeth  Hake  (16.  jahrh.):  ^Up  sente  Jorgens  kercken^ 


202  U99  juli  24. 

1)  seil,  jdes  tages^        2)  orig.  ,dem\        3)  orig.  ,won€ft'.        4)  ,dy*  über- 
geschrieben.       6)  ,nach*  fehlt  im  orig.        6)  wohl  =  gereichen. 

569.     Agnes  fürstin  vmi  Anhalt,  äbtissin  zti  Gwidersheim  und  Kau- 
fungen,  belehnt  Johann  Meli,  bürgerssohn  in  Cassel,  mit  33  acker  land 

Sandershausen,  5 

1499  jtdi  24. 

1499  Wir  Agnes  von  Gots  gnaden  geborne  furstin  zu  Anhalt  etc., 

•^  *  "  ■  der  freien  werntlichen  stift  Gandersheim  und  Kauffungen  aptissin, 
bekennen  vor  uns,  unsere  nachkommen  und  stifft  in  dissem  un- 
serm  offenen  brive,  das  wir  ehr  Johan  Meylen  burgers  söhn  zu  10 
Cassel  belenett  hain  und  in  und  mit  craft  dißes  brives  belenen 
mit  einer  breiden  landeß  gelegen  zu  Sandershusen  uff  dem  Hoen- 
rode,  genant  die  Freihe  breide,  inhaltende  drei  und  dreissig  acker 
ohn  geverde  mitt  aller  irer  zubehorung  und  freiheide.  Und  sali 
und  will  uns,  unsem  nachkommen  und  stift  alle  jar  jerlichs  uffiB 
Michaelis  geben,  reichen  und  bezalen  in  unsem  hoiff  und  uff  un- 
sem Speicher  zu  Kauffungen  drei  vertel  guiter  harter  fruchtt,  ein 
halb  ander,  Gasseis  maiß  sunder  allen  behelff  ahn  unsem  scha- 
den, ahn  alles  geverde  und  argelist.  und  haitt  uns  geredtt  und 
gelobett,  trew  und  holtt  zu  sein,  unsers  stifts  bestes  wyßen  und  20 
argestes  warnen  und  soliche  guiter  versthen  und  die  lehenschafft 
zu  entphangen,  so  dicke  und  vil  das  vonnoiten  geschuitt.  Und 
wan  er  von  dodes  wegen  abgegangen  und  verfaln  ist,  so  sollen 
andere  seine  nachkonunen  die  lenderei  entphahen,  wie  oben  be- 
ruret  ist.  Und  des  zu  einem  waren  bekantniß  so  geben  wir  ime25 
dissen  briffe  besigelt  mit  unserm  ingesigel,  das  mir*)  wissent- 
lich unden  ahn  dissen  briff  han  thuin  hencken.  In  dem  jar  als 
man  schribe  dusant  vierhundertt,  in  dem  neun  und  neunzigsten 
jar,  ahm  abent  des  heiligea  apostels  sant  Jacobs. 

Auscultertt  und  coUationertt  ist  disse  copi  durch  mich  Jo-90 
sephum   Lorichium   Hadsunarium   aathoritate   imperiali   publicum 
notarium  und  glaudtt^)  gleich  mit  irem  waren  unverserten  ori- 
ginali  von  werten  zu  werten,    wie   obstett,    das  ich  mit   disser 
meyner  hantschrift  bekene. 

[Aeussere   aufschriß  von  gleicher  hatid:]    Copi   einer  perga-35 
menten  versigilten  verschribung  über  33  acker  bei  Sandershusen, 
darmit  ehr  Johan  Mieln  vom  stift  Kauffungen  belenet  etc. 

Cop.-pap.  vidim.  des  16.  jahrh.  in  K. 

1)  für  ,wir^        2)  Schreibfehler  für  ,laudtt'  [=  lautet]. 


1499  aug.  1.  203 

570.     Affnes  ßlrstin  von  Anhalt,  äbtissin  zu  Gandersheim  und  KaU' 
fangen,  belehnt  ihren  meier  Kurt  Herminges  und  seine  ehefrau  Adelheid 
auf  weitere  9  jähre  mit  ihrem  freien  hofe  zu  Hedemünden  und  ver- 
leiht ihm  das  Vorrecht  bei  etwaiger  Verpachtung  ihres  theUgutes  daselbst. 
5  1499  august  1, 

Wir  Angnes  vonn  Gots  gnadenn  gebomne  furstin  zw  An-     1499 
halt  etc.,  der  fryen  keiserlichen  stiffte  Ganderßheym  und  Kauf-    ***^'  ^' 
fungen   eptisschin,   bekennen  und   thun   kundt  vor  uns,   unnser 
nachkommen  und   stifft   uffintUchen  mit  diesßem  uffenn  brieffe 

10  geyn  ydermanne,  die  en  sehen  ader  hören  lesen '),  soliohen  fryen 
hoff,  acker  und  weßen  mit  syner  zubehorung,  so  wyr  haben  in 
und  zu  Hedemynne  dem  dorffe,  unser[m]  meyer,  der  daruffe  und 
von  unnser  wegen  den  so  innegehabt  hat,  Curdt  Herwmges  und 
Alheydenn  syn  eliche[n]  wirtyn,  umb  sunderlicher  gunst  willenn 

15  gelehen  haben  und  kegenwertiglich  mit  krafft  diesßs  brieffs  lyhen 
nuhen  jar  langh  noch  eynander  folgende  nach  dato  disßs  briffs 
(wilchen  hoff«  sie  in  bawe  und  besserunghe  halten  sollen,  nichts 
ußgescheidenn,  besonders  wes  er  newes  bawet,  sal  man  im  ab- 
legen, der  doruff  zcoge,  nach  mogeÜcheyt)  ^),   doch  also  das  wyr 

20  unnser  theylguth  daselbst  in  f eltmargke  mögen  vormeygern,  vor- 
thun  noch  unserm  guddungkenn,  wem  wyr  wollen,  an  ymande[s 
in]sage').  Aber  wer  es  sache,  das  der  genante  Curdt  und  syn 
hußfrauwe  darvor  zur  zcyt  geben  wulden  noch  SDtzcal^)  wie  eyn 
fremdter,  ßo  sullen  sie  solichs  haben  zuvor  eynem  andern.   Auch 

25  wan  die  obgenanten  9  jar,  wie  oben  angezceigt,  vorlauff en  und 
vorgangen  sint,  sal  alsdan  sollich  hoff  mit  sy[ner  zubehorunge]  *) 
uns,   unser  nackommen  und   stifft  widder  vorleddigkt  sein  und 

volgen  laissenn,   ßo  er  syn *)  mit  besserunghe  und 

weßen,  als  er  dan  ist,  und  ir  erben  ader  ymandt  von  erenwegen 

80  d •)  keyn  besserunghe  ader  recht  haben  sollen,  son- 
dern uns,  unserm  stiffte  gutlichen  folgen  und  unbedrangk  laißen. 
Szo  der  obgemelter  dan  wil,  magk  er  mit  uns  ader  unser  nach- 
kommen further  umb  solchen  hoff  theydingen.  Des  zu  erkunde 
der  warheit  gebin  wyr  dyssen  brieff  mit  unserm  ingesigel  vor- 

Sösigelt,  das  wir  dan  unden  wissentlichen  han  thun  hengken.  Ge- 
schenn  in  dem  newen  und  nhewnzcigisten  jare,  am  tage  Vin- 
cula  Petri. 

Orig.-perg.  in  K.,  fleckig  mit  Schädigung  der  sohrift.    Rothes  eiegel  mit 
braunem  rande,  siegelbild  sehr  undeutlich  0>e8chr.  s.  urk.  nr.  564). 

0 

40  1)  nach  ,lesen*  dürfte  ,das  wyr*  zu  ergänzen  sein.      2)  von  ^besonders*  bis 


204  1500  apr.  28. 

jinogelicheyt*  mit  einfügungszeichen  am  rande.  3)  durch  flecken  verwischte 
stelle.  4)  durch  flecken  verwischt;  dem  sinne  nach  ergänzt.  5)  durch 
flecken  verwischte  stelle;  ,syn*  ist  allenfalls  zu  erkennen.  6)  durch  flecken 
gänzlich  verdeckte  stelle. 

571.     Johannes  Kannegisser  kaufl   von   dem   hürger  Claus  Schfeticke  5 
zu  Gotha  die  badestube  in  der  Hotzelsgasse  daselbst, 

1500  april  23. 

1500  Zcu  wissen,    das   uff   dornstag  nach   den  osterheilgen  tagen 

apr.  23,  j^j^^j^  ^^p  geburt   Cristi   tuset   funffhundert  jare   in  bywesen   der 

ersamen  Clausen  Nickels,  Ulrichen  Schwitzers,  Friderichen  Jungen  10 
ich  Johannes  Kannegisser  dem  vorsichtigen  Clausen   Schlencken 
burger  zu  Gotha  die  badestuben  in  der  Hotzlesgassen,    die  dann 
von  eynem   erbam  räth   zcu  lehen  ruret  unnd  den  selbigen  jer- 
lich  zinsset  dry  schogk  unnd    acht    und    zwentzig   groschen   mit 
sampt  vier  hunem,  vor  funff  und  viertzig  gülden  Rynsche  recht  15 
unnd    redelich    abgekaufft   unnd    der   obberurten    summa    zehen 
gülden  alsobalde  an  barschafft  herruß  gereychet  unnd  ubergeant- 
wert  habe.     So  sthen  zwentzig  schogk  uff  der  badestuben.     Ane 
die    selbigen    sali    ich    gemelter    keuffer    Johannes    Kannegisser 
tretten,  bezalen,  uff  mich  nemen  unnd  forder   verzinßen,  gerade  20 
unnd  gelobe  vor  mich,  alle  myn  erbin  unnd  erbnemen,  gedacht- 
tem  Claußen    Schlencken,    allen    synen   erbin    ader    were    dißen 
brieff  mit  synem  gutten  willen  unnd  wissenn  kuntlich  innen  hat, 
die   uberigen   hinderstelligen,    nemlich  zehen    gülden,    viertzehen 
tage  nest  nach  Walpurgis  des  selbigen   erstin    järs,    unnd   domit25 
soll  ich  mynen  verkeuffer  ußwießen  unnd  darnach  uff  nestkunfftig 
Michahelis  auch  des  erstin  jars  aber  fünff  gülden  unnd  über  ein 
jare  uff  Michahelis,  als  man  zelet  tuset  funffhundert  unnd  ein  j&r, 
aber  zehen  gülden  unnd  darnach  uff  nestkunfftig  Michahelis  aber 
zehen  gülden  gutlichen  unnd  imverzoglichen  zcu  vergnügen  unnd  90 
zcu  bezalen  an  eyncherley  behelff,  hindemisse,  notrecht  unnd  an 
allen  synen,  syner  erbin  schaden.    Unnd  ob  ich  Johannes  Kanne- 
gisser uff  obberurtte  tagzit  bezalunge  nicht  thet,   was    dann   der 
gemelt  verkeuffer  ader   syne    erbin    solcher  myner   unbezalunge 
halben  schaden  entphangen  hetten  ader  nemen  worden  geistlichs35 
ader   werlÜichs    gerichts,    das    dann    möglicher    schade    heisset, 
solchen  schaden  allen    gerede  ich  ym  zcusampt  der  heubtsumma 
auch  zcu  bezalen.     Auch  so  seyn  besitzer  gemelter   badestubenn 
von  stifftunge  unnßer  gueten  unnd  gne[di]gen  hem  von  Sachssen 
jerlich  uff  alle  dinstag  vor  Letare  armen,  nottorfftigen  Iftten  ver-  40 


1600  aug.  lö.  206 

pUicht  ein  selebade  zcu  haltten  zcu  trost  unnd  ingemeyne  allen 
cristgleubigen  seien,  auch  meher  verphHcht  uff  ygUchen  domstag 
im .  quattember  eyn  selebade  zcu  halden  unnd  das  selbig  nach 
gewonheit  lossen  verkundigen.  Auch  so  ist  bereth  worden,  das 
5  der  vilbemeldet  myn  verkeuff er  Claus  Schlencke  soll  alle  erbzins, 
geschoß,  widerkeuffig  zinße^)  nach  verlauffener  zyt  bis  uff  nest- 
zeukunfftig  Walpurgis  nach  dato  diß  brieffs')  abtragen  unnd 
mich  Jo|ianneßen  Kannegissern  geruglichen  unnd  an  alle  entgel- 
tenis  an  die  lehen  brengen,  auch  stutzen,    gelttin,  hüte,    questin, 

10  laup  unnd  was  erden  unnd  nagelfest  ist,  sali  mir  an  alle  inspruche 
volgen.  Es  sali  auch  in  der  bezalunge  anderthalben  unnd  zwen- 
tzig  Bemisch  vor  ein  gülden  bezalt  werden.  Und  des  alles  zcu 
warer  Urkunde  unnd  bekenteniße  sindt  disser  kauffbrieff  mit  irer 
abrede  zwene  glichs  lutß  gemocht  unnd   die  mit  den')  wirdigen 

15  und  vesthen  ern  Peter  Clopff steins  *)  comenther  des  spitals  zcu 
Gotha,  Ordens  der  ritterschafft  sandt  Johanns  von  Jherusalem, 
unnd  des  gestrengen  unnd  vestin  joncker  Hanßen  Scharffensteins 
yngesigell  von  unßer  beyder  obbestympter  partheyen  vlyssige 
bethe  besigelt,   des  wir  samptlich,   Peter   Clopffstein  unnd   Hans 

20  Scharff ensteyn,  von  gemelter  yrer  bethe  wegen  also  gethan  be- 
kennen, unßer  yglichs  ingesigell  zcu  ende  yglichs  brieffs  uffge- 
druckt,  doch  unns  beyden,  auch  dem  orden  unnd  spittall,  auch 
mynen  Hanßen  Scharffensteins  erbin  on  schaden,  der  geben  ist 
im  j4r  und  tage  wie  obberurt. 

25  Orig.-pap.  in  K.    Von  den  über  grünem  wachse   auf   papier   unier  dem 

texte  aufgedrückten  runden  siegeln  ist  1)  28  mm,  schräggestellte  tartsche,  bild 
im  oberen  theile  sehr  verwischt,  nach  dem  gleichen  Siegel  in  urk.  nr.  572 
springender  hund,  Umschrift:  .  .  .  [SCHAR]FFEN [STEIN];  2)  35  mm,  siegel- 
bild  unten   abgerundeter  schild  mit  dem  Johanniterkreuz,  Umschrift  stark  platt 

30^  gedrückt,  nur  am  unteren  rande  lOH  ...  zu  erkennen. 

1)  hier  folgt  wieder  getilgtes  b.        2)  hier  folgt   wieder  getilgtes    ,nac^ 
8)  ,den'  im  bruche  undeutlich.        4)  ,st^  desgl. 

572.     Ulrich  Schwitzer,  bürger  zu  Gotha,  kauft  von  Johann  Kanne" 
giesser  die  badestube  in  der  Hotzelsgasse  daselbst, 
35  1500  august  18. 

Zcu  wissen,  das  uff  dinstag  vor^)  Bartholomei  nach  Crist[i]      1500 
gebürt  tuset  funffhundert  jare  in  bywesen  Friderich  Jungen  unnd  ^"^'  ^^• 
Heynrich   Schwanflogel  ich  Ulrich  Schwitzer  burger  zcu  Gotha 
dem  vorsichtigen  Johaunesen  Kannegissern  die  badestuben  in  der 
40Hotzelsgassen  gelegen,  die  dann  von  eym  erbam  rathe  zcu  Gotha 


306  1500  aug.  18. 

zcu  lehen  rurret  unnd  den  selbigen  jerlichen  zinßet  dry  schogk 
unnd  acht  und  zwentzig  groschen  sampt  vier  hunem,  vor  fünf 
und  virtzig  gülden  Rynsche,  auch  aller  forme  unnde  masse,  wie 
die  gemelte  stube  von  Clausen  Schlencken  an  mynen  vorkeuffer 
Johannesen  Kannegissem  komen  ist,  recht  unnd  redelich  abge-  5 
kaufft.  Unnd  so  sthen  auch  zwentzig  sohogk  uff  der  badestuben. 
An  die  selbigen  sali  unnd  wil  ich  tretten,  bezalln,  uff  mich  ne- 
men  unnd  forder  verzinßen,  gerede  unnd  gelobe  vor  mich,  alle 
myn  erbin  unnd  erbnemen  gedachtem  mynem  vorkeuffer,  allen 
synen  erbin,  ader  wer  dißen  brieff  mit  synem  guten  willen  unnd  10 
wissen  kuntlichen  innen  hat,  der  g[n]anten  funff  und  virtzig  gül- 
den funff  und  zwentzig  uff  nestkunfftig  Bartholomei  über  ein  j4r 
nach  dato  diß  brieffs  zcu  bezalen  ader  jerlichen  mit  dritthalben 
gülden  zcu  verzinßen,  also  lange  unnd  vil  die  gnanten  25  gülden 
unbezalt  ussen  sthen  unnd  fort  uff  MichaheHs,  als  man  zeit  duset  15 
funffhundert  unnd  ^)  ein  jir,  zehen  gülden,  darnach  uff  nest  Micha- 
helis*),  so  man  zeit  funflzehen  hundert  unnd  zwey  jir,  aber*) 
zehen  gülden  gutlichen  zcu  bezalen,  an  alle  synen,  syner  erben 
schaden.  Auch  so  ist  eyn  yglicher  besitzer  gemelter  badstuben 
von  stifftunge  unser  gueten,  gnedigen  hern  von  Sachssen  jer-20 
liehen  uff  dinstag  vor  Letare  armen,  nottorfftigen  lüten  verphlicht 
eyn  selebade  zcu  haltten  zcu  trost  unnd  ingemeyne  allen  crist- 
gleubigen  menscher^)  seien,  meher  verphlicht,  yglichs  jars  vier- 
mal, nemlich  uff  eyn  igHchen  domstag  im  quattember,  noch  eyn 
selebid  zcu  halten  unnd  das  nach  gewonheit  lossen  verkundigen.  25 
Ich  keuffer  sali  auch  alle  versessene®)  erbzins,  geschos  unnd  wi- 
derkeuffige  zinß  abtragen  von  Walpurgis  biß  uff  Michahelis  ge- 
melts  jars,  auch  stutzen,  geltten,  hüte,  questin,  laüp  unnd  was  erden 
und  nagelfeste  ist,  mir  an  alle  inspruche  unnd  Widerrede  volgen 
lassen.  Auch  ist  eyn  irtumb  betreffende  funff  gülden,  die  Claus  80 
Schlenck  im  kauffe  nicht  soll  gemelt  haben,  das  meym  verkeuffer 
unnd  mir  soll  an  schaden  seyn,  es  were  dann  sache,  das  meyn 
verkeuffer  solche  funff  gülden  zcu  geben  mit  recht  überwunden 
werde.  Alsdann  sale  meyn  vorkeuffer  die  helfft  tragen  unnd 
ich  die  andern  helffte.  Des  zcu  guter  Sicherheit  habe  ich  iem35 
zcu  warem  bürgen  gesatzt  vor  den  zinße  der  25  gülden,  nemlich 
2V2  gülden  eins  iglichen  jars,  so  lange  dy  25  gülden  unbezalt 
ussen  sthen,  auch  vor  alle  erbzins,  geschos  unnd  gaterzinß,  die 
uff  der  gemelten  badestuben  sthen,  auch  das*^)  die  stube  nicht 
soll  verruckt,  verkaufft,  f orphandt  noch  wyter  beschweret  werden  40 
unnd  das  ich  sie  auch  saU  in  gutem  wesseijdichen  gebwe  haltten. 


1500  oct.  5.  —  1501  dec.  13.  207 

den  gestrengen  unnd  vesthin  Juncker  Hanßen  Scharffestein  unnd 
Conrad  Eberthen.  Wo  ich  in  bezalung  gemelter  zjmß  sewmig 
erschin,  alsdann  sollen  mich  gnante  meyn  bürgen  der  entnemen 
und  vor   mich  bezalen,    deß    alles    wir    bede  Hans  Scharffestein 

5  unnd  Cordt  Eberth  solcher  burgschafft  in  crafft  diß  brieffs  also 
bekennen.  Zcu  Urkunde  sein  disser  zettel  zwen  glich  luts  ge- 
zwefacht  unnd  mit  des  gestrengen  unnd  vesten  Juncker  Hanßen 
Scharffesteins  sigill  bevestiget,  des  ich  Cordt  Eberth  durch  ge- 
brech eygens  sigills  mit  gebruche,   unnd  ich  Hans  Scharffestein, 

10  auch  ich  Cordt  Eberth  durch  irrer  beyder  bethe  wegen  also  ge- 
than  bekennen,  doch  unns  unnd  unßem  erbin,  ußgeschlossen  die 
burgschafft,  an  schaden,  der  geben  ist  ime  jare  unnd  tage  wie 
obberurt. 

Orig.-pap.  in  K.,    gleiche    handschrift    wie   die   vorhergehende   Urkunde. 
15  Siegel  Hans  von  Scharfenstein  (beschr.  s.  urk.  nr.  571  siege!  1). 

1)  ,vor*  übergeschrieben  für   ein   im  texte  gestrichenes  ,nach'.         2)  hier 

folg^   wieder   gestrichene  1.        B)  hier   folgt   wieder   gestrichenes    ^darnach  vi'. 

4)  hier  folgt  wieder   gestrichenes  ,zeh^        5)  für  wieder   gestrichenes    schluss-n 

ist  zeichen  für  r  übergeschrieben.      6)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  z.       7)  hier 

20  folgt  wieder  gestrichenes  ,8tube'. 

573.  Papst  Aleocander  VI,  befiehlt  dem  cardinal  Bat/mundus,  bischof 
zu  Ghirk,   diejefiigen  Master  Deutschlands,   die  eiiier  Visitation  zu  he- 

dürfen  schienen,  einer  solchen  zu  unterwerfen. 

Rom  1500  octoher  5. 

25  [Text  und  bemerkungen  s.  urk,  nr.  574  von  1501  december  13.] 

574.  Cardinal  Bat/mund,  bischof  von  Gurk  und  päpstlicher  legat  für 
Deutschland,  beauftragt  auf  grund  einer  Urkunde  des  papstes  Alexan- 
der  VI,  von  1500  oct,  5  (urk.  nr.  573)  die  übte  zu  Fulda,  Corvey, 
Bredelar  und  atulere  genannte  zufolge  ersuchens  des  landgrafen  Wil" 

dOfielms  IL  zu  Hessen,   die  in  Hessen  gelegenen  klöster  aller   orden  zu 

visitiren  und  nbthigenfalh  zu  reformiren, 
Ulm  1501  december-  13, 

Raymundus^)  miseratione  divina  tituli  sancte  Marie  nove  1501 
sancte  Bhomane  ecclesie  presbyter  cardinalis  öurcensis,  ad  uni-  ^^' 
35  versam  Germaniam,  Daüam,  Suetiam,  Norwegiam,  Frysiam,  Prus- 
siam  omnesque  et  singulas  illarum  provincias,  civitates,  terras ») 
et  loca  eciam  sacro  £>homano  imperio  in  ipsa  G-ermania  subjecta 
ac  eis  adjacentia  apostolice  sedis  de  latere  legatus,  reyerendis  pa- 
tribus  et  dilectis  nobis  in  Christo  in  Fuldensi  et  in  Corveya  nec- 


1500 
oct.  5. 


S08  1601  dec.  lä. 

non   in  Breytlar    et  Amnssburgk  ac  in  Hegene    monasteriormn 
abbatibus  et  priori  in  Hyrchenhain  ac  decano  ecclesie  in  Cassell, 
Herbipolensis,  Paderbornensis  et  Maguntine  diocesum,  salutem  in 
Domino,     ßhomani  pontificis  Providentia,  qui  disponente  Domino 
omnium  ecclesiarum  ci^ram  gerit,   cum  propter   curam  pastoralis  5 
ofiicii  Omnibus  intendere  et  singula   circmnspicere  nequeat,  saln- 
briter  adinvenit,  ut  legatos  ex  ipsius   latere   sancte  ßhomane  ec- 
clesie   cardinales    exigentibus    casibus    ad    diversas    orbis    partes 
emittat,  ut  juxta  prophetam    evellent,   edificent  et  plantent,    quo- 
rum  officium  in  eo  specialiter  debet  intendere,  ut  basilicas  et  mo-  10 
nasteria  ac  alia  Domino  dicata  loca  visitent,  restaurent  atque  re- 
forment,  ut  sie  ecclesiasticorum   Status   rectis  et  Deo   placentibus 
moribus  reformetur,  divinus  cultus  augeatur  et  crescat,  populoruna 
confirmetur  devotio   et   ecclesiarum   Status  Deo   authore    illibatus 
perseveret.     Exhibita    siquidem   nobis    nuper    pro    parte    illustrislS 
principis  domini  Wilhelmi  landtgravii  Hassie,   comitis  in  Catzen- 
elbogen,  inDietz,  Zygenhain  et  in  Nidda  etc.,  petitio  continebat, 
quod    in   dominus    suis    videlicet    Hassie,    Catzenelbogen,    Dietz, 
Zygennhain  et  Nidda  predictis ')  nonnuUa   monasteria  et  alia  di- 
versorum  ordinum  loca   existant,   que   visitatione,    correctione    et  20 
reformatione  plurimum  indigere  noscantur,  cupiatque  summopere, 
ut  hujusmodi    monasteria  et  alia   regularia  loca  in  suis    prefatis 
dominus  consistentia  reformentur.     Et  propterea   nobis  supplicari 
fecit,  ut  illa  visitare  et  reformare,  visitari  et  reformari  facere  cu- 
raremus.     Nos  igitur   pium    et  religiosum    ipsius    domini    landt-25 
gravii  votum  in  hac  parte   plurimum*)   Domino    commendantes, 
et  quia  pro  ipsorum  monasteriorum  et  aliorum  locorum  reforma- 
tione, visitatione  seu  correctione  ad  presens   pluribus  aliis  arduis 
ecclesie  Rhomane  ac  reipublice  Christiane    prepediti   negociis   In- 
teresse nequeamus,   idcirco  vobis  et  vestrum   cuilibet  in  solidum,30 
de  quorum  integritate  vite,  honestate  morum,  experientia  rerum  ac 
legalitate  specialem  in  Domino  fiduciam  gerimus,  auctoritate  aposto- 
lica,  qua  per  litteras  sanctissimi  in  Christo  patris  et  domini  nostri  do- 
mini Allexandri  divina  Providentia  pape  sexti  fungimur,  in  hac  parte 
tenore  presentium  committimus  et  mandamus,  quatenus  ad  singula  35 
monasteria  et  alia  quecunque   loca  tam  virorum  quam   mulierum 
ordinum  quorumcumque,   eciam  fratrum  mendicantium   tarn   con- 
ventualium   quam  de  observantia  nuncupatorum  ac  eciam  sancte 
Cläre  tam  exempta  quam  non  exempta  necnon   sub  vicariatibus 
comprehensa  in  prefatis  dominus   respective  consistentia,    vocatisiO 
tamen  et  vobis  adjunctis    aliquibus    elegantissimis    et   doctissimis 


1601  dec.  13.  209 

ac  religiosis  timorate  conscientie  et  Deum  timentibus  viris  ad  id 
necessariis,  prout  visum  fuerit  expedire,  personaliter  accedatis  ac 
de  Omnibus  et  singulis,  que  statom  prospermn,  visitationem^  cor- 
rectionem  et  reformationem  monasteriorum  et  aliormn  regularium 
ölocorum  predictorum  concemere  dinoscuntur,  eadem  auctoritate 
vos  diligenter  informetis  ac  omnia  et  singula,  que  in  monasterüs 
et  aliis  locis  predictis  visitationis,  correctionis  et  reformationis 
hujusmodi,  ut  prefertur,  auxilio  noveritis  quomodolibet  indigere 
tarn  in  capitibus   quam  in  membris  visitetis,    corrigaüs  ac  eciam 

10  ref ormetis,  prout  de  jure  fuerit  faciendum.  Et  generaliter  omnia 
alia  et  singula  in  premissis  et  circa  ea  quomodolibet  et  oportuna 
faciendi  et  exercendi  vobis  et  cuilibet  vestrum  plenam  ejusdem 
auctoritate  et  tenore  concedimus  facultatem  ac  vices  nostras  in 
premissis^)  plenarie  committimus,  donec  eas  ad  nos  duxerimus  re- 

15  vocandas,  contradictores  quoslibet  et  rebelles  per  censuram  eccle- 
siasücam  compescendo  invocato  eciam  ad  hec,  si  opus  fuerit, 
auxilio  brachii  secularis.  Volumus  et  vobis  districte  precipimus, 
ut  liceat  vobis  ab  monasterüs  et  aliis  locis,  que  visitabitis,  mode- 
ratas  procurationes  ad  victum  dumtaxat  exigere,  injungimus  vero 

20  vobis  et  sub  comminatione  ^)  divini  judicii  ac  excommunicationis 
pena  districte  precipimus  et  mandamus,  ne  pecuniam  aliquam  aut 
munus  aliquod  occasione  premissorum  exigere,  extorquere  vel  a 
sponte  dantibus  recipere  quoquomodo  presumatis  sub  excommuni- 
cationis et  inabilitationis  penis,  quas  in  vos  et  quemlibet  vestrum 

25proferimus  et  quas  incurrere  volumus  ipso  facto,  ne,  quod  ad 
animarum  salutem  et  hujusmodi  monasteriorum  reformationem 
concedimus,  ad  turpem  questum  referatur.  Et  nichilominus  vo- 
lumus eciam,  quod,  antequam  hujusmodi  visitationis  officium  exer- 
cere  aut  in  illo  intromittere   habeatis,   corporale  de  illud  fideliter 

30  et  sine  fraude  exercendo  ac  nichil  ratione  hujusmodi  visitationis, 
correctionis  et  reformationis  capiendo  in  manibus  dilectörum  no- 
bis  in  Christo  Fritzlariensis  et  Ameneburgensis  prepositorum  ac 
prioris  beate  Elizabeth  apud  Margpurgk  Moguntine  diocesis  vel 
alterius  eorum  solenne  prestare  juramentum  ^)  teneamini,  injunctum 

85  ergo  vobis  hujusmodi  reformationis  officium  fideliter  et  diligenter 
amplectentes  ita  vos  gerere  cum  omni  integritate  studeatis,  ut 
apud  Deum  meritum  et  sancte  apostolice  sedis  gratiam  et  nostram 
habere  teneamini.  Nohmus  tamen  nee  intendimus,  quod  propter 
comissionem  nostram  aut  illius  vigore  reformationes   per  vos  aut 

40aliquem  vestrum  faciendas  monasteria  et  alia  loca  per  vos,  ut 
prefertur,  reformanda  in  eorum   fructibus,   redditibus   et  proven- 

14 


Ölö  1601  dec.  lä. 

tibus  aut  jurisdictione  et  dominio  temporali  et  spirituali  quomodo- 
libet  diminuantur,  nee  aliquis  taäi  ecclesiasticus  quam  secularis 
princeps  vel  prelatus  propterea  jurisdictionem  aJiquam  in  illis 
habere  pretendat,  districtius  inhiben^^  quibuscunque  principibus 
et  aliis  prelatis,  ne  se  de  jurisdictione  dictorum  monasteriorum  5 
et  aliorum  locorum  sie  reformatorum  quovismodo,  nisi,  si  et  in 
quantum  fuerint  ab  illis,  quorum  interest,  pro  illorum  defensione 
et  protectione  requisiti,  intromittere  presumant.  Tenor  vero  litte- 
rarum  apostolicarum,  de  quibus  supra  fit  mentio,  sequitur  et 
est  talis:  10 

Allexander  episcopus,  servus  servorum  Dei  dilecto  filio  Bay- 
mundo  tituli  sancte  Marie  nove  presbytero  cardinali  Gurcensi,  ad 
charissimos  in  Christo  filips  nostros  Maximilianum  ßhomanorum, 
Joannem  Datie  reges  illustres  ac  universam  Germaniam,  Datiam, 
Suetiam,   Norwegiam,   Frisiam,    Prussiam    omnesque    et    singulasl5 
illarum  provincias,  civitates,  terras  atque  loca   eciam   sacro  Bho- 
mano  imperio  in  ipsa  Germania  subjecta  et  illis  adjacentia  nostro 
et  apostolice  sedis  legato   salutem  et   apostolicam  benedictionem. 
Admonet  nos  suscepti  cura  regiminis  et  pontificalis  inducit  autho- 
ritas,  ut  pro  felici  locorum  et  personarum  religiosarum  statu  sei- 20 
licite   vigilantes   necessitatibus    eorum    occurramus    et    dispendiis 
obvlemus,  taliter  quod  eis  sub  apostolici  favoris  plenitudine  quies- 
centibus   salutiferos    fructus    possint    virtutum  Domino    comodius 
exhibere.     Cum  itaque   nos   hodie    te    ad    charissimos   in  Christo 
filios  nostros  Maximilianum  Rhomanorum  et  Joannem  Datie  reges  25 
illustres  ac  universam  Germaniam,  Datiam,  Suetiam,  Norwegiam, 
Frysiam,  Prussiam  omnesque  et  singulas  illarum  provincias,  civi- 
tates, terras  atque  loca    eciam    sacro   Rhomano    imperio    in    ipsa 
Germania  subjecta  et  illis   adjacentia    pro    nonnullis    arduis   uni- 
versalis ecclesie  et  tocius   reipubUce   Christiane   negociis   legatum30 
nostrum  de  latere  tanquam  pacis  angelum   de  fratrum  nostrorum 
consilio  duxerimus   destinari   et,    sicut    ad    nostrum   nonnuUorum 
fide  dignorum  relatione  pervenit  auditum,   infra   metas  legationis 
tue  hujusmodi  sint  nonnuUa  tam  virorum  quam  mulienim  diver- 
sorum  ordinum  monasteria  ac  eciam  alia  regularia  eciam  fratrum  35 
mendicantium  tam  conventuaUum   quam    de    observantia   nuncu- 
patorum  ac  eciam  ordinis  sancte  Cläre  loca  tam   exempta   quam 
non  exempta,  que  in  spiritualibus  et  temporalibus,    eciam   in  ca- 
pitibus  et  membris  visitatione,    correctione  et  reformatione    quam 
plurimum  censeantur  indigere,  nos  ad  monasteriorum,  regularium  40 
locorum  et  membrorum  hujusmodi  statum   salubrem   et   reforma- 


1501  dep.  13.  211 

tionem  oportonam,  ad  quod,  nt  etiam  debito  tenemur  officii,  pa- 
tema  soUicitudine  intendentes  circumspectioni  tue,  de  qua  in  hiis 
et  aliis  specialem  in  Domino  fiduciam  obtinemus,  ad  monasteria, 
conventus  et  regularia  loca  hujusmodi  prout  tibi  visum  fuerit 
5expedire,  accedendi  ac  te  de  omnibus  et  singulis,  que  statum 
prosperum,  visitationem,  correctionem  monasteriorum,  conventuum, 
regularium  locorum  et  membromm  predictorum  concemere  dinos- 
cuntur,  auctoritate  nostra  te  diligenter  informandi  ac  omnia  et 
singula,    que    in   monasteriis,    conventibus,    regularibus    locis    et 

lOmembris  hujusmodi  visitationis,  correctionis  seu  reformationis 
auxilio  noveris  quomodolibet  indigere  tam  in  capitibus  quam  in 
membris  visitandi,  corrigendi  et  eciam  reformandi,  prout  de  jure 
fuerit  faciendum,  plenam  et  liberam  tenore  presentium  concedi- 
mus    facultatem    et    eciam    potestatem    contradictores    auctoritate 

15  nostra  appellatione  postposita  compescendo.  Non  obstanübus 
constitutionibus  et  ordinacionibus  necnon  privilegiis  et  indultis 
apostoHcis  sub  quacunque  forma  et  verborum  expressione  mona- 
steriis,  conventibus,  regularibus  locis  exemptis  seu  non  exemptis 
concessis  et  durante  hujusmodi  tua  legatione  imposterum  conce- 

20dendis,  quibus  eciam,  si  de  illis  eorumque  totis  tenoribus  spe- 
cialis, specifica  et  individualis  mentio  habenda  foret,  et  eciam, 
quod  eis  derogando  derogatum  esse  non  censeatur,  iUis  alias  in 
suo  pleno  robore  permansuris  apostolica  auctoritate  tenore  earun- 
dem  presentium  specialiter  et  expresse  derogamus  contrariis  qui- 

26buscunque,  aut  si  aliquibus  comuniter  vel  divisim  ab  apostolica 
alt  sede  indultum,  quod  interdici,  suspendi  vel  excomunicari  non 
possint,  per  litt^ras  apostolicas  non  facientes  plenam  et  expressam 
ac  de  verbo  ad  verbum  de  indulto  hujusmodi  mentionem.  Datum 
Rhome  apud  sanctum  Petrum,    anno   incarnationis  dominice  mil-      1500 

80lesimo  quingentesimo,  tercia  nonas  octobris,  pontificatus  nostri 
anno  nono,  in  quorum  fidem  presentes  litteras  fieri  nostrique 
sigilli  jussimus  et  fecimus  appensione  communiri. 

Datum  Ukne  Constanciensis  diocesis  anno  incarnacionis  do- 
minice millesimo  quingentesimo  primo,   idibus   decembris,   ponti- 

85  ficatus  sanctissimi  in  Christo  patris  et  domini  nostri  domini  AUe- 
xandri  divina  Providentia  pape  sexti  anno  decimo. 

[Unter  dem  texte  von  anderer  hand:]  Auscultata  et  diligenter 
revisa  est  hec  presens  copia  per  me  Joannem  Fighium  imperiali 
authoritate  notarium  publicum  et   concordat   cum    vero    suo   ori- 

40ginali  testis  hie  mens  cyrographus. 

Gleichzeitige  cop.-pap.  vidim.  (anfang  des  16.  jahrh.)  in  der  stand,  land. 


od,  5. 


212  1603  mal  16. 

bibl.  zu  Cassel,  Landau  Collect,  über  das  kloster  Eaufungen  11.  fol.  A.  8,  bl.  3  ff. 
Aeussere  aufschrift  von  der  band  des  Schreibers  der  copie:  ,Copia")  generalis 
comissionis  ad  reformanda  monasteria  et  fundationis  monasterii')  Confungensis 
in  Hassia*. 

1)  Raimund  Peraudi.  Ueber  ihn  s.  Schneider  Die  kirchliche  und  politische  6 
Wirksamkeit  des  legaten  Raimund  Peraudi,  Halle  1882,  und  Gottlob  im  bist. 
Jahrbuch  der  Görresgesellschaft  1885  p.  438—461.  2)  vorl.  ,terra*.  3)  ,pre- 
dictis*  übergeschrieben.  4)  hier  folgt  in  der  vorl.  unverstandliches  ,in*.  6)  vorh 
,impremi8sis\  6)  vorl.  ,terminatione'.  7)  juramentum*  am  rande  zugefügt. 
8)  vorl.  jCopie'.  9)  d.  h.  Wiederherstellung  des  früheren  klosterlebena  im  10 
gegensatz  zum  späteren  stiftsieben. 

576.  Bürgermeister  und  rath  zu  Cassel  beurkunden,  dass  dsr  bürger 
Lorentz  Sporer  ein  zwischen  den  grundstücken  des  Stiftes  Kaufungen 
und.  der  Meysenbiige  gelegenes  haus  an  den  bürger  Johann  Rh&n  ver- 

kaufl  habe,  16 

1503  niai  16. 

1503  Wir  burgermeister  und  radt  zu  Cassell  bekennen  öffentlich 

mat  16,  ^^  dissem  brieffe,  daß  vor  unß  komen  ist  Lorentius  Sporer  unser 
burger  und  hat  bekant  vor  sich  und  seyne  rechte  erben,    das  er 
ejniß   ewigen,   erbUchen,    steten,    vesten  verkauffs    rechtlich    und  20 
reddelich  verkaufft    han    und    verkeuffen  Johan  ßhonen  unsenu 
burger,  Margarethen  seyner  eheHchen  hausfrauwen  und  iren  rech- 
ten erben  ire  haus,  grundt  und  hobestadt  mit  aller  seyner  zube- 
horunge  bei  unß  in  der  alten  Stadt  am  marckt  gelegen  ^)  zusehen 
der  van  Cauffungen  huse  ^)  und  der  Meysebuche  stede  *)  vor  eyne  26 
summen  gelds,  die  sie  den  verkeuffern  denglich   und  wol  betzalt 
han.    Und  sie  han  ine  der  summen  vor  uns  gantz  queidt,  leddigh 
und  loß  gesagt  ane  geverde.    Darumb  sollen  und  wollen  der  ver- 
keuffer  und  syne  erben  denen  keuffern  und  iren   erben    des  vor- 
geschrieben hauss  und  kauffs  geruelich*)  loßunge  machen,  rechte  90 
werschafft    thun    und    alle    mogeUche    anspräche    abelegen    nach 
rechte  und  gewonheit  des  landts  zu  Hessen  und  der  stadt  Cassell, 
als  dicke  deß  noith  geschiet,   ane  allerley  Widdersprache.     Auch 
han  der  verkeuffer   vor   sich  und  seine   erben    ewiglich  verzieht 
gethan  und  vertzeihett  alles  rechten  geistlich  und  werlüich  smi-85 
der  alle  geverde  und  argelist.    Und  des  zu  erkunde  han  wir  unser 
der  Stadt  groß  siegel  hir  an  dissen  brieff  vestiglich  thun  hencken. 
Datum  am  dinstage  nach  Cantate,  anno  xv®  iii. 

Joannes  Benda  notarius  scripsit  et  subscripsit  et 
testatur,    quod   hec   copia   de   verbo    ad    verbuin40 
concordat  cum  suo  originali  etc. 


150a  juli  7.  213 

Cop.-pap.  vidim.  des  16.  jahrh.  im  städtischen  archive  zu  Cassel  G.  174  d. 
Unter  der  Urkunde  steht  eine  hier  nicht  interessirende  bemerkung. 

1)  wahrscheinlich  das  haus  am  Altmarkt  nr.  2  (früher  nr.  24).  2)  nach 
Nebelthau  p.  8  vermuthlich  das  haus  m^oi*  der  Schlagd  nr.  l**,  in  welchem 
51andgraf  Philipp  später  seine  rüstkammer  unterbrachte.  8)  an  der  stelle  des 
jetzigen  hauses  am  Altmarkt  nr.  3  (früher  nr.  22),  welches  im  18.  jahrh.  im  be- 
sitze einer  Casseler  bürgerfamilie,  genannt  ,in  Foro',  später  burgsitz  der  Mey- 
senbuge  war  (vgl.  Nebelthau  p.  12  f.).        4)  vorl.  »gereulich*. 

676.     Papst   Alexander  VL    befiehlt    dein   deckanteti    der    kirche   zu 

10  Fritzlar  auf  grund  einer  appellatian  der  äbtissin  Agnes  von  Anhalt 

zu   Kaufungen,   über   die   beraubungen,   die   der    ritter  Rudolf  von 

Hopfgarten  in  Heroldshausen  und  umgegend  an  stiftsgütem  ausgeübt 

hohe,  Untersuchung  anzustellen  und  das  urtheil  zu  fallen^ 

Born  1503  juli  7. 

15  Alexander  episcopus  servus   servorum  Dei   dilecto   filio   de-     1503 

cano    ecclesie  Frislariensis  Maguntine    diocesis    salutem    et    apo-    ^ 
siolicam    benedictionem.      Sua    nobis    dilecta    in     Christo    filia 
Agnes  de  Analt  abbatissa  secularis  et  collegiate    ecclesie   sancte 
crucis   in    Couffungen   Maguntine    diocesis    petitione   monstravit, 

20quod,  cum  olim*),  postquam  ipsa  Budolpbum  de  Hopf gartten  ^) 
militem  dicte  diocesis,  qui  dictam  ecclesiam  villa  Heroldeshusen 
sive  aliis  immobilibus  bonis  in  eadem  diocesi  consistentibus  tunc 
expressis  spoliaverat,  super  spolio  hujusmodi  ac  rebus  aliis  tunc 
expressis  et  illorum  occasione  coram  Wilhelme  Westphal  •)  decano 

25  ecclesie  Paderbumensis,  conservatore  seu  judice  super  hoc  per 
quasdam  Utteras  apostolicas  deputato  illarum  vigore  traxerat  in 
causam  et  inter  partes  ipsas  coram  eo  ad  nonnullos  actus  pro- 
cessum  fuerat,  Jacobus  Koelor*)  canonicus  ecclesie  sancti  Thome 
Lyppcensis  *)  Merseburgensis  [diocesis]  •)  falso  asserens,  se  ad  hoc 

dOsnfficientem  potestatem  quarundam  litterarum  apostolicarum  pre- 
textu  habere,  ad  instantiam  prefati  Budolphi  falso  asserentis,  se 
extra  dominium  ducum  Saxonie  ad  Judicium  trahi  non  posse,  de 
facto  eidem  Wilhelme  decano  per  quasdam  suas  certi  tenoris  lit- 
teras  sub  quibusdam  penis  et  censuris  tunc  expressis,  ne  in  causa 

85  hujusmodi  ad  ulteriora  procederet,  mandasset,  pro  parte  ejusdem 
abbatisse  sentientis  ex  hiis  inter  alia  indebite  se  gravari  ad  sedem 
fuit  apostohcam  appellatum.  Quocirca  discretioni  tue^)  per  apo- 
stolica  scripta  mandamus,  quatinus  vocatis,  qui  fuerint  evocandi, 
et  auditis  hincinde  propositis,    quod   justum    fuerit,    appellatione 

40remota  decemas  faciens,  quod  decreveris,  per  censuram  ecclesiasti- 
cam  firmiter  observari.     Testes  autem,    qui   fuerint  nominati,    si 


214  1503  aug.  16. 

se  gratia,  odio  vel  timore  subtraxerint,  censura  simili  appellaiione 
cessante  compellas  veritati  testimoniuia  perhibere.  Datum  Home 
apud  sanctmn  Petrum  anno  incamationöi  dominice  millesimo  quin- 
gentesimo  tertio,  nonis  julii,  pontificatus  \LOstri  anno  undecimo. 

Orig.-perg.  in  K.  Bleibulle  des  papstes  Alexander  VI.  an  weissem  bind-  5 
faden.  Am  oberen  rande  von  band  des  correctors:  ,Affigäftar  valvis*.  ,Pro  reve- 
rendissimo  domino  d[omino]  vicario*;  von  anderer  band:  ,Jow  Kagusintc«' ;  da- 
neben wieder  von  anderer  band:  ^Affixa.  L.  Ch.''  Auf  der  plicn:  ^ubscripsit 
Q-erona*;  unter  der  plica  die  taxvermepke:  ^=,  darunter  die  imterscbrÜbHi:  ,G. 
de  YtXdes.  A.  Draco';  am  linken  rande  exponirt:  ,Jul.^  Auf  der  rückseite:  3*  10 
Bagarotbus  protonotarius.  Alexander  de  Thomasis.  D.  Scaputius*;  an  anderer 
stelle:  ,L.  cor[rexit]*;  femer:  ,Mundentur*.  ,Pro  reverendissimo  d[omino]  vicario 
Jo.  BAgusinK«^  An  anderer  stelle  und  in  anderer  richtung  von  band  16.  jahrh. : 
,Bescriptum  appellationis  contra  Rudolpbum  Hopgarten  pro  domina  abbatissa 
monasterii  sancte  crucis  in  Koufiungen^  15 

1)  orig.  ,olum^  2)  orig.  Hopsgartten^  3)  orig.  ,Wesepbal^  4)  wie- 
wobl  die  majuskel  aucb  B  gelesen  werden  könnte,  ist  wobl  anzunebmen,  dass 
der  in  urk.  jener  zeit  bäufig  vorkommende  Jacobus  Eoler,  propst  des  cbor- 
herrenklosters  sanct  Tbomas  zu  Leipzig  gemeint  sein  ¥rird.  6)  aus  yLiscensis' 
oder  Jiistensis*  corrigirt.  6)  ^diocesis^  feblt  im  orig.  7)  ,tue'  radirt  und  20 
corrigirt. 

677.  Herzog  Georg  zu  Sachsen  beauftragt  seinen  rath,  domherm 
Henning  Bode  zu  Erßirt,  Rudolf  von  Hopf  garten  in  dessen  processe 
gegen  die  äbtissin  zu  Kaufungen  betr.  reckte  zu  Heroldshamen  zu 

unterstützen.  25 

Langensalza  1503  august  16. 

1503  Georg  von  Gots  gnadenn  hertzog  zu  Sachssen  etc. 

aug.  1  .  Hochgelaiter,  lieber,  andeohtiger  unnd  rath.    Wir  zweyfeln 

nicht,  ir  habt  wissenn  der  gerichtlichen  ubung,  dorynne  Budolff 
von  Hop^arten  mit  der  eptissin  von  Kouffungen  gestanden  hat  80 
und  noch  steht,   zu  erhaltung  etzlicher   unser   gerechtigkeyt  im 
dorff  Eroltshawsenn  *),  darzu  er  eurer  unnd  ander  rat  gebraucht 
hat.     Nachdem  aber  unns  an  der  sache  nicht  wenig    gelegenn, 
ist  imnser  beger,  ir  wollet  genanten  BudolSenn  uff  sein  gesynnen 
uimd  ansuchen  ferner  behulfienn  unnd  retig  erscheynnen,  wie  ir35 
denn  zu  tun  woU  wist,  auch  vorfugenn,  ym  procurator,  ap  er  der 
hir3nme  nodturfftig,  zuzuschicken,  ap  es  auch  ein  darlegenn  durch 
reysenn  oder  sunst  bedurffen  wurde,    darann   nicht   gebrechenn 
lassen,  denn,  so  ir  etwas  hirynne  ausgeben  wurdet,  mögt  ir  von 
unnserm  renntmeyster,  rath  unnd  lieben   getrawen  Georgen  von  40 
Widebach  widenmib  fordemn,  der  euch  des  vergnügen  und  ent- 
richtenn  wirt,    euch  des  nicht  beswem  lassenn.     Kompt  unns  zu 


1603  sept.  21.  215 

besundem  gefallenn  inn  gnaden  kegen  euch  zu  bedenckenn. 
Geben  zu  Saltza  2)  am  mitwocb  nach  Assumpcionis  Marie  virgi- 
nis,  anno  etc.  xv*  tercio. 

[Unter  dem  briefe  van  anderer  hand:]   Ich  Claus  Grunberg 
5  burger  zu  Erfurt  han  von  wegen   doctor  Henningen  unphangen 
18  gülden. 

[Adresse  auf  der  rückseite:]  Dem  wirdigen  unnd  hochgelarten 
uimserm  rat  und  lieben  andechtigen  em  Heningen  Bode  doctor, 
thumherren  zue  Erffurt  etc. 
10  [Darunter  von    anderer  jedoch  gleichzeitiger  hand:]    18   gül- 

den doctor  Heningk  bezcalt  in  geschefften  meins  g.  hem  aus- 
geÄ^w. 

Orig.-pap.  in  der  akte  loc.  8372  (ohne  folioangabe)  des  hauptstaatsarchives 
zu  Dresden  mit  der  aufschrift:  ^Gebrechen  zwischen  herzog  G-eorgen  zu  Sachsen 
15  and  dem  kloster   zu  Kauffungen  wegen   der   erbgerichte   und   erbhuldigung  im 
dorffe  Heroldshausen'.    Der  brief  war  durch  siegel  verschlossen. 

1)  Heroldshausen.        2)  Langensalza. 

678.     Agnes  Jurstin  von  Anhalt,  äbtissin  zu  Kaufungen   und  Gan- 

dersheim,  giebt  der  udttwe  Dietrichs  Fuchs,  Katharine  Bickenrode,  für 

20  eine  schuld  von  40  pfund  geld    und  3  Schillingen  eine   wiese   [zu 

Ober- Kauf ungen  ?]  auf  wiederkauf 
1503  September  21. 

Wyr  Angnes  vonn  Gots  gnadenn  geborime  furstin  zu  An-     1503 
halth  etc.,  der  keyserlichenn  fryen  stiffte  Kauffungen  unnd  Gan-  *^^*'  "^^ 

25derßheim  eptisschenn  bekennen  und  thun  kunt  uffintlich  mit 
krafft  diesßs  brieffs  vor  uns  und  unser  nachkommen,  das  wyr 
recht  und  reddelicher  scholt  schuldigh  sein  Katherinen  Bigken- 
reden Diderich  Vochß  seligen  nachgelassen  witwen^)  und  kin- 
dem  zwey  und  vierzeig  pfunt  geilts  und  drie  schillingh  vor  schue 

SO  und  andere  wäre,  die  dan  hyevor  unser  amptman  Heymbroith 
von  Beyneborg  unserm  gesinde  im  hoffe  vorandelogt  und  von 
unser  wegen  gegeben  hat  lut  syner  rechnunghe  etc.,  vor  wilche 
summa  geilts  wyr  der  genanten  frauwen  und  kindem  inthun  und 
ingethan   haben   mit  krafft   wie   obingenant   unnser   weßen,    die 

86hievor  Krugk  und  sin  frauwe  selige  gehabt  haben,  uß  wilcher 
weßen  sie  ader  ire  itztgenanten  kinder  unns  dar  uß  geben  sullen 
alle  jar  uff  sant  Michaelis  tag  12  Schillinge  zu  eynen  bekentniß, 
so  lange  als  sie  solche  weßen  vor  das  obgemelte  geilt  innehaben. 
Aber  wir  eptisschen  haben  das  vorbehalden:  Wanner  uns  gelust 

40  ader  belangt  ader  uimser  nachkommenn,   mugen  soUche   weßen 


216  1Ö04  Jan.  8. 

widderumb  zu  uns  mit  obgenanter  summa  abeloßen,  wilche  zcyt 
uns  das  bequeme  und  eben  ist  sondern  Katberinen  ader  obge- 
rurther  kinder  nach  ymandis  von  irer  wegen  insage,  an  alle  ge- 
verde.  Des  zu  orkunde  haben  wir  unser  epthie  ingeß.  unden 
uffs  spacium  diesßs  brieffs  wyssenüich  heyssen  drugken.  Datum  5 
am  tage  Mathei  apostoli,  anno  Domini  etc.  quingentesimo  tercio. 

Orig.-pap.  in  K.  Unter  dem  texte  über  rothes  wachs  auf  papier  ge- 
drucktes, in  der  mitte  undeutliches  siegel  der  äbtissin  Agnes  von  Anhalt  (be- 
sehr.  8.  urk.  nr.  564).  Auf  der  rückseite  von  hand  16.  jahrh. :  ,Ein  wise,  so 
Cathrein  Bickenrode  eingethan  worden  umb  zinß^  Die  läge  der  wiese  ist  nicht  10 
genannt;  vermuthlich  gehörte  sie  zur  gemarkung  Ober-Kaufungen,  weil  ein  an- 
derer ort  nicht  genannt  ist. 

1)  hier  folgt  im  orig.  wieder  gestrichenes  d. 

579.     Aebtimn  Agnes  fürstin  von  Anhalt  zu  Gandersheim  und  Kau^ 
fungen  ertheilt  [ihrem  vogte]  Johannes  Huppach  decharge  bezüglich  der  15 
rechnung  des  Jahres  1502  und  bekennt,  demselben  noch  221  pfund  5 
Schillinge  und  1  pfennig  schuldig  zu  bleiben, 

1504  Januar  8. 

1504  Wir  Agnes  von  Gots  gnaden   gebome  furstynne  von  An- 

jan.  8.    }^a,ilt  etc.,  aptischin  der  fryen  werÜichin  stiffte  Gandirshejrm  unde  20 

KoufiEungin  bekennen  vor  uns  unde   unse   nakommen,    daz    wie 

den    erssamen  unsim   libin   getruwin  Johannes  Huppach*)    siner 

rekogninge  2),    die  her  uns  von  unsirs  stieffüs  wegin  des  amptes 

1503  Kouffungin  itzunt  am  lestin  uf  montach  noch  sant  Elizabeth  tage 
nov.  20.  j^^jjQ  tertio  von  dem  jore  anno  secundo  gereohint  halt,  in  wilchir  25 

rechenunge  wie  etliche  underriohtunge  vonn  ym  begeret  heffen, 
die  he  uns  denne  gantz  unde  gruntlich  bericht  unde  bescheidin 
haet  uff  den  mantach  noch  der  heiligen  drier  konning  tag  anno 

1504  Domini  funffzehin*)  hundirt  unde  vier  jor,   das  wie  genante  Jo- 
^an.  8.    iiai^n   syner  rechenschafft  gentzlichin   unde  gruntlichin   quitirenao 

unde  loißsagin,  in  wücher  rechenunge  wie  obgemelte  Agnes  dem 
egenanten  Johann  zweyhundirt  unde  eyn  unde  zwintzigk  phunt 
5  Schilling  1  pfennig  schuldig  bieben.  Des  zcu  wanm^)  bekentniß 
unde  merer  Sicherheit  han  wir  unsir  secret  hir  undin  uff  spacium 
diesser  quitanczien  thun  drucken.  35 

Praesens  copia  fideliter  auscultata  est  ex  vero  originali  si- 
gillata  de  verbo  ad  verbimi  per  me  Siffridum  Hynpenum  nota- 
rium  pubUcum,  quod  fateor  manu  mea  propria  et  protestor  de 
instrumento  conficiendo.  Et  ego  Siffridus  protestor  de  illa  dic- 
tione  ,zehin'  yn  sexta  Unea  posita  non  ex  vicio,  sed  errore  posita.  40 


1504  oct.  27.  217 

Cop.-pap.  vidim.  in  M.,  acten,   ob.  stockh.  saal  5706.    Es   ist  noch   eine 
zweite  abschrift  dort  vorhanden.    Aufschrift  der  rückseite:  ,Copia  der  quittung^ 

1)  nach  einem  processaktenstück  gleicher  Signatur  von  1506  märz  21  war  er 
,vogt  des  stiftest  nach  einem  solchen  von  1506  april  8  auch  ,clericus  uxoratusS 
5  2)  =  rechenunge.  3)  in  der  vorl.  hatte  der  Schreiber  ,funfEhundirt^  geschrie- 
ben, sofort  aber  den  fehler  erkannt  und  das  vergessene  wort  ,zehin'  hinter  ,vier' 
im  texte  mit  einfügungszeichen  zu  dem  gleichen  hinter  ,funff'  angebrachten  zeichen 
hinzugefügt  (vgl.  schlusssatz  der  beglaubigung).        4)  vorl.  ,werim\ 

680.     Gräfin  Agnes  von  Diepholz,  pröpstin,  und  das  capitel  des  stif" 
\Otes  Kaufungen   bitten   den   erzbischof  zu  Mainz   um  bestätigung  der 
wähl  der  gräfin  Elisabeth  vo7i  Hesse  zur  äbtissin  des  Stiftes. 

1504  october  27. 

Reverendissimo    in  Cliristo    patri    et  domino  nostro   archi-      1504 
episcopo  Moguntino,  sacri  Bhomani  imperii  per  Germaniam  archi-   ^  ' 

15  cancellarioy  principi  electori  etc.  Agnes  comitissa  de  Diffholt 
prepositissa  totmnque  capitulmn  collegiate  secularis  ecclesie  sancte 
crucis  in  Confugio  Moguntine  diocesis  tarn  debitam  quam  humi- 
lem  reverentiam  et  obedientiam.  Sacris  canonibus  experientiaque 
rerum  magistra  novimus    esse   cautum,    ne   ultra    statuta  a  jure 

20tempora  vacet  ecciesia  abbatialis,  ne  pro  defectu  pastoris  seu 
regentis  dominicum  gregem  lupus  rapax  invadat  aut  viduata  ec- 
ciesia suis  in  facultaübus  grave  dispendium  patiatur,  eapropter 
bone  memorie  Agnete  de  Anhalt  abbatissa  nostra  anno  nativi- 
tatis  Jesu  Christi  benedicti  millesimo   quingentesimo   quarto  cur-      I504 

25  rente,  die  vero  quinta  decima  mensis  augusti  ^),  sicut  Deo  placuit,  ^'*^' 
viam  universe  camis  humane  ingressa    corporeque   ipsius,    prout 
moris  est,  ecclesiastice  tradito   sepulture  nos  capitulares  predicti 
ecclesie  predicte  convenientes  in  unum  ad  electionem  future  abba- 
tisse  nostre  canonice  celebrandam  diem   decimam  nonam  mensis      I504 

30septembris  statuimus  citatis  atqiie  vocatis  Interim  ad  dictum  diem  *^^  * 
et  terminum  omnibus  et  presentibus,  qui  electioni  celebrande  de- 
bnerunt,  voluerunt  et  potuerunt  comode  interesse,   in   ecciesia  et 
loco  nostro  capitulari  consueto  conveniendis.    In  quo  quidem  ter- 
mino,  videlicet  die  decima  nona  mensis  septembris,  convenientibus 

85nobis  in  loco  capitulari  Deum  pre  oculis  habentes  adhibitis,  de- 
bitis  et  consuetis  forma  et  solennitate  per  vota  collecta  concor- 
diter  elegimus  in  futuram  nostre  ecclesie  sancte  crucis  in  Con- 
fugio et  nostram  abbatissam  generosam  et  illustrem  dominam 
Elysabetb    comitissam^)    de   Plesse    dominam    utique   virtuosam, 

40  etate  sufficientem  et  idoneam,  prudentem,  humilem,  misericordem, 
in  lege  Domini  instructam,  in  spiritualibus   et  temporaUbus  cir- 


218  1604  nov.  28. 

cumspectam,  hominibus  placabilem  vitaque  et  moribus  commen- 
dandam.  Ipsa  vero,  ut  premittitur,  electa  electionem  hujusmodi 
sibi  legitime  presentatam,  licet  ex  humilitate  se  insufficientem  et 
indignam  asserens  moltipliciter  excusaret,  nobis  tarnen  vehementer 
instantibus  timens  divinis  dispositionibus  contraire,  jugo  divine  5 
vocationis  cervicem  cordis  bumilians,  invocato  divine  pietatis 
1504  auxiUo  die  vigesima  tertia  mensis  predicti  votis  nostris  assentien- 
*^^  *  '  dum  duxit  et  quidem  tam  timide  quam  devote  electionem  ipsam, 
officium  onusque  impositum,  ut  prodesse  valeat,  et  suscepit  et 
acceptavit.  Quam  quidem  electionem  et  acceptationem  vestrelO 
reverendissime  patemitati  intimamus  et  notificamus  unanimiter  et 
humiliter  supplicantes,  quatinus  vestra  reverendissima  patemitas 
electionem  predictam  auctoritate  ordinaria  confirmet  vel  attentis 
distantia  loci,  guerris  et  hostilitatibus  nunc  vigentibus  alicui  pre- 
lato  et,  si  placet,  domino  sigillifero  curie  vestre  Erffurdensis  auti5 
decano  ecclesie  sancti  Petri  Fritslariensis  committere  et  mandare 
dignetur,  ut  electionem  predictam  auctoritate  vestra  et  ordinaria 
confirmet  aliasque  et  alia  faciat,  que  de  jure  fuerint  in  premissis 
facienda,  quatinus  auctore  Deo  ecclesie  nostre  predicte  et  nobis 
velut  abbatissa  idonea  in  bis,  que  spectant  ad  eam,  preesse  va-20 
leat  et  prodesse  nosque  et  alii  sibi  subjecti  sub  ejus  regimine 
possimus  coram  Domino  salubriter  militare.  In  fidem  et  testi- 
monium  omnium  et  singulorum  premissorum  vestre  reverendis- 
sime patemitati  presens  canonicum  decretum  mittimus  sigiUo 
nostro  capitulari  impendente  munitum.  Datum  anno  nativitatis25 
Christi  millesimo  quingentesimo  quarto,  die  vero  vigesima  sep- 
tima  mensis  octobris. 

Orig.-perg.  in  M.    Siegel  abgefallen. 

1)  6o  auch  die  Umschrift  des  an  die  nördliche  aussenwand  der  Stiftskirche 
zu  Ober-Kaufungen  angelehnten  in  seinem  unteren  theile  sehr  verwischten  grab-  90 
Steines:  ,Anno  dni  M.  D.  TTTT.  i.  die  assumtiois  marie  obiit  dna  Agnes  de  an- 
hält abba[ti88]a  coen[obiorum]  Kauffungen  et  Gandersheim,  c.  a.  r.  i.  paoe.  (cujus 
anima  requiescat  in  p.)  2)  auffallende  bezeichnung,  da  die  von  Flesse  nicht 
grafen,  sondern  edelherren  waren,  allerdings  gleichen  rang  es  mit  den  grafen. 

581.     Canofiicus   Johannes   Sommeringk  bestätigt  als  erzbischoflicher^ 
commissar  zu  Erfurt  die  wähl  Elisabeths  von  Plesse  zur  äbtissin  des 

stißes  Kaufungen. 
Erfurt  1504  november  28, 

1504  Johannes  Sommeringk  juris  utriusque  doctor,  canonicus  ec- 

nov.  28,  qIq^^q  sancti  Severi  Erffurdensis  curieque  archiepiscopalis  ibidem  40 


1504  nov.  28.  219 

sigillifer  ac  in  spiritualibus  et  ad  infrascripta  commissarii»  gene- 
ralis a  reverendissimo  in  Christo  patre  et  domino  noflfcro  domino 
Bertholdo  sancte  Magontine  sedis  archiepiscopo,  sacri  B<>mani 
imperii  per  Germaniam  archicancellario  ac  principe  electore  spe- 
5  cialiter  deputatns  universis  et  singulis  dominis  prelatis  tarn  spiri- 
tuali;  quam  seculari  dignitate  pr^lUgentibus  necnon  plebanis  et 
divinorum  rectoribus  ceteriaque  presbiteris,  clericis^  notariis  et 
tabellionibus  pubiiow  per  terminos  nostre  commissionis  ubilibet 
GOuatüttÜB,  presentium  vigore  requisitis   onmibusque  aliis  et  sin- 

lOgtdiSy  quorum  interest,  intererit  seu  interesse  poterit  quomodo- 
libet  in  futurum,  salutem  in  Domino  et  presentibus  litteris  fidem 
indubiam  adhibere  nostrique  hujusmodi,  ymmo  verius  dicü  do- 
mini  nostri  reverendissimi  firmiter  obedire  mandatis.  Nuper  si- 
quidem   abbacia  ecclesie  sancte   crucis  in  Couffungen  Maguntine 

16diocesis,  ordinis  sancti  Benedicti,  per  obitum  quondam  Agnetis 
de  Anhalt  vacante  nobiles  et  generöse  domine  preposiüssa,  custo- 
dissa  necnon  venerabiles  domini  canonici  et  capitulares  ecclesie 
predicte,  ad  quos  abbatisse  electio  pertinere  dinoscitur  et  pertinet, 
Yolentes  indemnitati    dicte   ecclesie  per  obitum   predictum  abba- 

20tis8a  et  regente  orbate  obviare  et  eidem  ecclesie  viduate  de  nova 
abbatissa  providere,  ad  electionem  rite  procedentes  novam  abba- 
üssam,  in  quam  omnes  capitulares  et  eligere  habentes  consensisse 
comperimus,  nobilem  videlicet  et  generosam  dominam  Elisabet 
de  Plesße  presentem  et  consentientem,  in  statu  et  etate  legitimis 

25  constitutam,  in  spiritualibus  providam  et  in  temporalibus  circum- 
speciam  vitaque  et  moribus  commendandam "),  ac  alias  ad  dictam 
abbatiam  gubernandam  abüem  et  ydoneam,  legitime  et  canonice 
eligerunt  ipsamque  taliter  electam  nobis  vice  dicti  domini  nostri 
reverendissimi  sancte  Maguntine  sedis  archiepiscopi  presentarunt, 

80  [ut]^)  ipsam  electionem  et  presentationem  ratas  et  gratas  habere 
necnon  prefatam  dominam  electam  confirmare  ac  alias  et  alia, 
que  circa  negotium  confirmationis  hujusmodi  necessaria  fuerint, 
adhibere  dignaremur,  una  cum  electa  prehbata  debita  cum  in- 
stantia  postularunt,  prout  eciam  hec  et  alia  in  quodam  electionis 

36  instrumento  publice  desuper  confecto,  nobis  presentato  et  exhi- 
bito,  plenius  vidimus  contineri.  Nos  itaque,  an  alicujus  alterius 
intersit  eligere  seu  presentare,  experiri  et  eatenus  contra  dictum 
apostoli  nemini  cito  manum  imponere,  sed  unicuique  jus  suum 
illesum    conservare  volentes,    certas   proclamatorias   et  citatorias 

40litteras  in  talibus  fieri  consuetas  duximus  emittendas  citamusque 
per  eas  et  nostra  solita  atque  publica  proclamationum  edicta  per- 


220  1504  nov.  28. 

emptorie  omnes  et  singulos  sua  communiter  vel  divisim  Interesse 
putantes  et  se  electioni  hujusmodi  opponere  volentes,  ad  dicen- 
dum  fidemque  legitimam  faciendam  de  Interesse  hujnsmodi  dicen« 
dumque  et  opponendum,  quicquid  verbo  vel  in  scriptis  contra 
eandem  electionem  ac  electam  confirmationemque  subsequendam  5 
dicere  vel  excipere  voluerint,  in  certmn  terminum  peremptorium 
competentem.  Quibus  quidem  termino  adveniente  dictisque  pro- 
clamationum  litteris  fideliter  et  legitime  executis  et  coram  nobis 
reproductis  oitatorumque  non  comparentium  neque  contra  elec- 
tionem hujusmodi  aut  personam  electe  seu  etiam  confirmationem  10 
subsequendam  quitquam  dicere  vel  opponere  curantium,  pro  parte 
dicte  electe  ac  eligentium  predictonmi  contumacia  accusata  ac 
ipsis  citatis  per  nos  pro  contumacibus  reputatis  viaque  de  cetero 
opponendi  preclusa  postulationem  hujusmodi  justam  fore  censentes, 
requisita  tamen  etiam  de  ydoneitate  persone  electe  informatione  16 
necessaria  per  quorundam  fide  dignorum  per  nos  desuper  recep- 
torum  et  examinatorum  testimonium,  reperimus  prefatam  electam 
bone  vite,  conversationis  honeste  ac  statu  et  etate  legitimis  con- 
stitutam,  in  spiritualibus  providam  et  in  temporalibus  circum* 
spectam  aliasque  abilem  et  ydoneam  ad  hujusmodi  abbatiam  gu-20 
bemandam  et  nichilominus  recepto  per  nos  a  venerabili  viro  ma- 
gistro  Conrado  Dulcis  de  Homburg,  prelibate  domine  Elißabet 
electe  procuratore,  de  cujus  procurationis  mandato  legitime  con- 
stat,  juramento  solito  in  animam  ipsius  domine  consütuende ') 
tactis  scripturis  sacrosanctis  corporaliter  prestito,  electionem  et  25 
presentationem  de  persona  dicte  domine  Elisabet,  ut  premittitur, 
facto«  ratas  et  gratas  habentes  ipsamque  et  prefatam  dominam 
electam  auctoritate  reverendissimi  domini  nostri  archiepiscopi  Ma- 
guntini admittendam  et  confirmandam  duximus,  prout  admittimus, 
ratificamus,  approbamus  et  confirmamus  Dei  nomine  per  presentes  30 
ipsamque  dominam  electam  de  eadem  abbatia  in  personam  dicti 
magistri  Gonradi  sui  procuratoris  per  aimuli  in  digitos  suos  im- 
missionem  investientes,  dantes  et  concedentes  eidem  domine  EH- 
fiabet  electe  et  confirmate  facultatem  omnimodam,  abbatiam  hujus- 
modi tam  in  spirituaUbus,  quam  in  temporaUbus  regendi  et  gu-  86 
bemandi^  prout  coram  Altissimo  reddere  voluerit  rationem  *).  Que 
omnia  et  singula  vobis  omnibus  et  singuHs  supradictis  intima- 
mus,  insinuamus  et  notificamus  ac  ad  vestram  et  cujuslibet  ve- 
strum  noticiam  deducimus  et  deduci  volumus  per  presentes.  In 
cujus  testimonium  sigillum  nostri  commissariatus  presentibus  est  40 
appensum.     Datum  et  actum  Erffurdie  in   curia    archiepiscopali 


1506  Jan.  31.  221 

reverendissimi  domini  nostri  Maguntini  supradicti,   anno  Domini 

millesimo  quingentesimo  quarto,   die   vero  Jovis  vicesima  octava 

mensis  novembris. 

Hermannus  Ludde*)  notarius  snbscripsit. 

5  Orig.-perg.  in  K.    Das  commissariatssiegel  hängt  an.    Auf  der   ruckseite 

von  gleichzeitiger  hand:  ,Election/  Darunter:  ^Exposita  pro  presente  confirma- 
tione  et  sumptibus  singulis:  13  floreni  Renenses,  videlicet  10  sigillifero,  1  no- 
tario  et  2  pro  expensis. 

1)  orig.    ^commendendam*.        2)  ,ut*   fehlt   im   orig.        3)  orig.    ^conati- 
10  tuentM^        4)  hier  folgt  ein  einfügungszeichen,  dem  auch  ein  gleiches  am  rande 
entspricht;  doch  fehlt  der  text  dazu.        5)  oder  ^Lindde';  L  nicht  sicher. 

582.     Bevers,  worin  die  äbtissin  zu  Kaufungen  bezeugt^  daas  me  den 
erben  des  schäferkncchtes  Heinrich  für  gekaufte  schafe  einen  rest  von 
14^1%  gülden  schulde,  den  sie  im  nächsten  jähre  bezahlen  werde. 
16  1505  Januar  31, 

Anno  XV  **  quinto,    fritags    noch   Conversionis   sancti    Pauli      1505 
haben  Henrich   des  scheffersknechts   erbin,   so  er  hir  verstorben  ^^^' 
ist,  nemlich  syn  vater  Lotze  uf  dem  buveP),  zwene  menner  von 
siner   wegen   vohnechtig,    sein  nochgeloßen    guttere    anzunemen, 

20  hergeschickt.  So  haben  dy  selbigen  des  gnanten  Henrichs  se- 
ligen nochgeloßen  schoffe,  der  dan  ist  geweist  sechs  und  achtzeig, 
myner  g[nedigen]  frawen  vorkoufft  vor  I7V2  gülden.  Der  gülden 
hait  myn  g.  f.  zwen  alsbalde  bezcalt  und  hait  eynem  scheffer- 
knecht,  der  dy  schoffe  gehut  hait,   noch  sinem  toide   gehut  hait, 

25  sy  auch   eynen  gülden  gegeben.     So    sal   myn  g.  f.  dy  andern 

I4V3  gülden  uf  nehist  Walpurg  über  ein  joer  bezcalen.    By  dis-      1506 
sim  kouffe  sint  geweist  her  Johan  Michel,   her  Johan  der  capel-    ^^* 
lan,  myner  g.  f.  hofman  und  der  schoifmeister.    Actum  anno,  die, 
ut  supra. 

30  [Oleich  darunter  von  derselben  hand:]  Item   pobin   disse   ob- 

geschreben  scholt  ist  man  dem  gnanten  Henrich  seligen  schul- 
dig 21  gülden  alder  scholt  vor  schoffe,  dy  er  unser  vorfar  vor- 
andelogt  hait,  der  von  Anhalt.  Disser  zcitteln  ist  bezcalt  funff 
gülden  mit  eynem*)  pherde,  ist  Philippus  Peters  geweist. 

86  Item  disser  vorgeschriben  summen  hait  myn  g.  f.  Heinrichs     1505 

vater ')  funffzcehin  gülden  bezcalt  uff  fritag  nach  Cantate.  ^^'  ^'*' 

Cop.-pap.  in  K.,  anscheinend  von   hand   des   amtmanns  Ruland  zu  Kau- 
fungen,  fleckig.    Auf  der  rückseite,  auf  der  auch  urk.  nr.  682  steht,  von  hand 
der   priorin  Elisabeth  Hake:    ,Henrick  scheperS   sowie  am   rande   von   anderer 
40 hand:  1)  ,quüaneia  pro  14  gülden';  2)  ,pro  9  florent«';  3)  ,pro  7  floren»'. 

1)  wohl  =  bühel,  hügel  (vgl.  urk.  nr.  682  n.  1).        2)  hier  folgt  wieder 
gestrichenes  ^ist*.        3)  vorl.  ,vater8^ 


222  1505  febr.  8.  —  1405  sept.  16. 

583.  Aebtimn  Elisabeth   von   Plesse  zu  Kaufungen  genehmigt  auf 
bitten  Kurts  von  EU>ey%  den  verkauf  von  8  malter  fruckt  aus  2  höfen 

zu  Bettenhausen  an  Konrad  und  Ludwig  Schrendeisen. 

1505  februar  8. 

1505  Von  Gottes  gnadenn  wir  Elisabeth  gebome  vou  Flessa  ap-  5 

-'^  ^'  '  tissa  dess  kays.  freien  stiffts  zu  Kauffungen  bekenii«a  und  thun 
kundt  offentlicli  vor  uns  und  unser  nachkommen  hieran  jegen 
allermenniglich :  So  als  unser  lehenman  und  Über  getreuer  Heym- 
brodt  von  Elbenn  und  Alban  sein  vetter,  den  beide  Gott  gnade, 
und  Curdt  gedachts  Albans  von  Elbenn  bruder  dem  würdigen  10 
und  hochgelertten  herm  Conrädt  Schrendeisenn  doctor  und  ca- 
nonick  funff  malder  frucht,  halb  komn  und  halb  hafem,  jerlich 
aus  unsemn  zwen  höben  zu  Bettenhausen  gelegenn,  die  von  unss 
und  unserm  stiffte  zu  lehen  röhren,  verkaufft  haben  Inhalt  der 
verschreibuüge  darüber  sagende  und  auch  so  Curdt  von  Eiben  16 
in  dato  dieser  schrifft  dem  ersamen  Ludwigk  Schrendeisen  dem 
eitern  nach  obgenanten  aus  den  zwen  höben  drey  malder  frucht 
verkftufft  han,  auch  nach  Inhalt  der  verschreibunge  darüber  mel- 
tende,  hat  uns  obgemelter  eptissin  mehrgenanter  Curdt  von  Eiben 
bittlich  angesucht;  diesen  obgemelten  verkauft  der  5  malder  und  20 
auch  der  3  meläer  fruchte  zu  bewilligen.  Und  nachdem  wihr 
nuhn  Curde  vorgenant  aus  sonderlicher  gunst  geneigt  sein,  haben 
wir  seine  bitte  angesehen  und  die  beiden  gedachte  der  funff  und 
der  drey  malder  frucht  verkauff  bewilligt,  han  die^)  und  mit 
crafft  dieses  brieffes  gegen werttig  bewilligen  vor  [uns]  ^)  und  unser  25 
nachkommen.  Dieses  zu  urkundt  der  warheit  haben  wir  ehege- 
nante Elisabeth  vor  [uns]  ^)  und  unser  stifft  obgemelt  imser  eigen 
angeboren  innsiegel  unden  an  diesen  brief  vestiglich  thun  henckenn, 
der  dann  gegeben  ist  uff  sonnabent  inn  den  vier  nuhen*),  nach 
Christi  unsers  Herrn  geburth  1505.  30 

Cop.-pap.  des  17.  jahrh.  in  M.,  lehensakten  316  b  sp.^) 

1)  nämlich  ,bewilligt^        2)  ^uns*  fehlt  in  der  vorl.        3)  =  nonen,   die 
4  tage  von  Aschermittwoch  bis  Invocabit.        4)  ,specialia\ 

584.  Notar,  cleriker  Johannes  Sander  beurkutuietj  dass  Georg  Tipel 
zu  Eschenstruth  und  dessen  ehefrau  Else  dem  altare  sanct  Petri  und  96 
Pauli  in  der  stißskirche  zu  Kaufungen,  dc^  Gräbelin  genannt,    eine 
jährliehe  reute  von  10  Böhmischen  groschen  auf  wiederkauf  veräusserten. 

Eschenstruth  1505  September  16. 

sept  16  ^^  Godes  namen,   amen,     üffenbar   sie   allemenniglich,   den 


1505  sept.  16.  2^3 

dies  uffin  instrument  vorkompt,  gezceuget  adder  gelessen  wirt, 
das  im  jare,  als  man  zcallt  nach  gebort  Cristi  unsers  Hern  fuenff- 
zcehen  hundert  und  fuenffe,  inn  dem  seheszcenden  tage  des  mo- 
nes  September  genant,   umbb  die  dretten  stunde  adder  naer  dor- 

5  bie,  inn  der  dretten  zcinszcall  der  Homer,  die  man  nennet  indicio 
uff  latin,  unsers  allerheilligesten  in  God  vater  und  hem  hem 
Leonis  von  gotlicher  vorsichtikeit  babestes  des  zcenden  siner 
heiUigen  cronunge  des  dretten  jars,  inn  mines  uffenbar  schribers 
und  gezcugen  hir  unden  beschreben  kegenwertüeit,  ist  personlich 

10  der  ersamer  Gorge  Tipelln  sampt  siner  elichen  gemaUn  Elsen 
ersehenen,  zcu  Eschenstrudt  wonen  Menzcer  bistums,  und  uffint- 
Hch  bekant,  wie  her  von  dem  werdigen  hem  Johan  Tilchen  iczt 
besiczer  des  altars  Petri  und  Pauli,  der  genennet  wirt  das  Gre- 
belin,  gelegen  in  der  kirchen  des  stiffts  des  heilUgen  cruczes  zcu 

16  Kauffungen,  entphangen  habe  fuenff  gude  vollwichtige  Binschee  [!] 
golltgulden,  die  in  sinen  gnugsamen  nuecz  gewenth,  dorvon  jer- 
lich  eins  ixHchen  jars  uff  unser  liben  frawen  tag  Visitacionis 
genent  nach  dato  dies  Instruments  zcehen  Beheinsche  Hescher 
weher  gutlich  an  allen  schaden,  vorzcog  imd   hindersall  dem  ge- 

20nenten  hem  und  sinen  nachkommen  besiczer  de«  beschreben  al- 
tars zcu  reichen  und  geben,  dorvor  zcu  rechtem  zcinsbaren  un- 
derphande  gesaczt  eyn  grassehoeb  zcwischen  Adam  Tilln  und 
Hennen  Nuehenhain,  eyn  weßen  allernehest  dorbeneben  bie  Jost 
Nuehenhain  und  Casper  Tilln   gelegen.     Und  ßo   es   queme,   das 

25  der  genent  Gorge  adder  sin  erben  an  solcher  zcinsbezcallzcit 
sumigk  worden,  ßo  soll  der  beschreben  her  adder  sin  nachkom- 
men sich  der  vorbeschreben  guther  und  underphande  underzcihen 
an  all  gericht,  geistlich  adder  wertlichs,  die  vorsaczen  adder  vor- 
kauffen,  wie  im  das  b[e]quem  ist,  doran  nemen  zcins,  hobetgellt, 

SOkoest  und  schaden,  so  des  doruff  gegangen  weher.  Hadt  doch 
der  ersamer  Gorge  im  und  sinen  rechten  erben  dies  vorbehall- 
den,  das  sie  dissen  zcins  widderkauffen  mögen  und  ir  guther  dor- 
von entledigen,  wilch  zeit  jars  sie  das  vermögen,  ßo  sie  brengen 
und    geben    vor    der  vorbeschreben   zcinsbezcallzcit   solch  obbe- 

85  schreben  summa  gülden  dem  vorgenenten  hem  adder  sinen  nach- 
kommen uff  zeit  besiczer  des  beschreben  altares,  solln  von  inn 
uffgenummen  werden  und  dies  instrument  widdergeben,  doch 
alßo  das  mit  erst  all  versessen  herschenn  zcins,  koest  und  scha- 
den,  so  der  doruff  gangen  weher,   gutlich   bezcallt  sin.     Dies  zc 

iOorkunde  und  warheit  hat  mich  uffenbar  schriber  hir  unden  be- 
schreben geheischet,  gebedden  und  vermanet  der  ersamer  Gorge 


224  1506  mai  18. 

Tipelln  sampt  siner  elichen  husfrawen  vor  sie  und  ir  erben  dies 
eyn  adder  meher  instrument  adder  instrumenta  machen  der  war- 
heit.  Dorbie  ubber  gewest,  gebeischet  und  gebedden  sint  zcu 
gezcuge  die  werdigen  hem  her  Jost  Henne  Conrade  pharher  zcu 
Bettenhußen,  her  ^)  Henrich  Grosßcunczen  pharher  zcu  Eschen-  B 
strudt  und  ersamer  ^)  Siffert  Bemhardes  mitburger  zcu  Lichtenaw 
Menczer  bistums^  die  dies  aiße  gesehen  und  gebort  haben,  und 
ist  gesehen  vor  dem  pharhobe  im  dorff  Eschenstrudt  im  jar,  tage, 
monde,  indicio  und  babestlicher  cronunge,  wie  oben  sthedt. 

(S.  N.)  Unde  ich  Johannes  Sanderi  clerigk  Menzcer  bis- 10 
tums,  von  babestlicher  gewallt  uffenbar  schriber,  ßo  ich  sampt 
dissen  hir  vorschreben  zeugen  bie  disser  bekentlichkeit,  eruffe- 
nunge,  vorsacz  und  willigunge  gewest  bin,  alße  geseheen  [!]  und 
gebort,  habe  die  in  mergke  genummen  und  inn  dies  uffin  in- 
strument beschreben,  bezceichent  mit  minen  gewonlichen  merg-lB 
zceichen  und  namen,  als  ich  geheischeet  und  gebedden  bin  dor- 
ubber  zcu  bezcugnis  der  warheit. 

Orig.-perg.  in  K.    Auf    der    rückseite  von   gleichzeitiger   hand:    ,1  Ibr. 
gelds*,  sowie  von  hand  der  priorin  Elisabeth  Hake:  ,Up  dat  Grevelyn^ 

1)  orig.  ,hem*.        2)  orig.  .ersamen*.  20 

68B.     Aebtissin    Elisabeth    von   Plesse   zu   Kaufungen  übet-träfft  deni 

prior  der  Carmeliter  zu  Spangenberg,  bruder  Hildebrand  Sommer,  die 

capelle  und  clause  auf  detn  sanct  Ottilienberge. 

1506  inai  18. 

1506  Wyr  Elizabeth  geborn  von  Plesße   vonn  Gots  gnade  abba-2& 

mal  18.  yggg  ^^g  kcj serHchenu  frien  stiffts  des  heyligen  cruczs  zu  Kauf- 
fungen bekennen  vor  unß  und  unsir  nachkommenn  geyn  aller- 
mennigUchem,  das  der  geystlich  und  andechtig  herre  her  Hylle- 
brant  Sommer  von  Cassell  ordins  unsir  liebin  frawen  bruder, 
iczundt  prior  zu  Spangenbergk,  vor  uns  kommen  und  lutterlichdO 
umb  Goddes  und  Marien  syner  gebenedieten  mutter  willen  de- 
mudiglichen  gebeden,  das  wir  en  gnediglich  mit  der  cappellen 
und  clus  gelegin  uff  sanct  Othilienbergh  doselbst  syn  lebenlangk, 
Got  dem  almechtigen  und  syner  gebenedigeten  mutter  zu  dynen, 
vorsehen  und  bekennen  wuUen,  habin  wir  das  solchs  uß  sunder- 8B 
liehen  gnaden  deß  almechtigenn  Godes  vorbeuget  und  des 
gnanten  wobneinunge  mUdiglichen  angesehen  und  demnach  yme 
solche  cappellen  und  clus  vor  uns  und  unßir  nachkonmien  und 
vorwanten  des  heyligen  cruczes  ßo  in  syn  gebruch  geton,  alßo 
das  er  von  iczundt  dato  disB  brieffes   ßodan   cappellen   und   clus  40 


16Ö6  mal  18.  Öäß 

in  sin  *)  gebruch  nemen  und  darinnen  syn  lebenlangk  wonen  und 
besiezen  und  mit  sieb  eynen  bruder,  ßo  bis  anber  gewonlieh  ge- 
west,  babin  sali  und  magk,  doeh  mit  dem  unterscheyde,  das 
gnanter  her  BüUebrant  sieb  des  oppers,  ßo  jerlicbs  uff  den  mon- 
5tagk  nach  den  Astern  und  sust  das  jar  obbir  daselbst  in  die 
eappellen  adder  in  den  stock  gefeilet,  nicht  unterzihen  nach  ge- 
brachen sali,  ausgescheiden  was  das  jar  obbir  teglichenn  an  gelde, 
keßen  adder  anderen  geoppirt  wirt,  magk  er  sich  mitsampt  eynem 
bruder,  ßo  dach  bißher  gewonlichen   gewest,   nach   synem  fallen 

10  gebrachen,  doran  ym  von  uns  adder  ims  nachkommen  keyn  in- 
tracht  gesehen  saU.  Es  ist  auch  mehrgnanter  her  Hillebrant 
mit  uns  uwirkommen,  das  wir  unnd  unsir  nachkommen  yme  zu 
enthaldung  synes  libs  fudung^)  syn  lebenlang  all  jar  uß  unsirm 
stifft  Kauffungh  gebenn  sollin  und  wullin  nemlich  drie  f erteil  hartes 

lökörns,  zwey  fertell  gersten,  eyn  f erteil  hoppen  und  das  uff  den 
bergk  handelogin  unnd  libbern  und  uff  die  faste  eyn  metze 
erbes,  zwo  metzen  rubesomen,  anderthalb  metze  salczs,  viertzig 
heryng  und  drie  Stockfisch  und  darnach  uff  die  ostern  viertzigk 
phundt  Specks,  das  yme  ßo  gebessert  und  nicht  geergert  werden 

20  sali,  darvor  er  uns  willigliehen  zweyntzigk  Rynsche  gülden  an 
golde  geg[e]bnn  unde  vorandelagt  bot,  die  wir  vort  in  unsirs 
stiffts  schinbarlichen  nutz  gekart  und  gewant  habenn,  sagen  den 
gnanten  hern  sollicher  zwentzigk  gülden  vor  uns  und  unßirn 
nachkomen  qwidt,  ledigk  und  loß.    Sich  bot  auch  egnanter  herre 

25  hyrynne  kein  uns,  unsir  stifft  und  nachkommen  behalten,  ab  sich 
begeh  durch  gehorsam  syner  obirsten  adder  ander  wegen,  wie 
das  zukeme,  das  ir  widderumb  von  dem  berg  abzihen  wurde,  ßo 
sollin  und  wullin  wir  unnd  unsir  nachkommen  vor  die  vorge- 
schreben  fruchte  und  kost  all  jar   syn   lebenlangk  anderthalbenn 

30  gülden  geben  und  vorgunnen.  Was  er  auch  von  buchern  und 
andern  mit  sich  uff  den  bergk  bringt,  sali  widderumb  in  syn 
closter  zu  Cassell,  wie  eyner  geistlichen  personen  zustehit,  fallin 
sonder  unser  und  unsir  nachkommen  intraeht.  Alle  disß  vorge- 
schrebenn  stucke   und   punet   geredden   wir  Elizabeth   obgemelt 

86  vor  uns  und  unsir  nachkommen  stede,  veste,  gantz  unvorbroch- 
lich  zu  halden  an  all  geverde.  Deß  zu  orkund  und  merer  Sicher- 
heit habin  wir  unßir  ingesigill  vor  uns  unnd  unßir  nachkommen 
vestiglich  an  diesßenn  brieff  thun  hangenn.  Datum  anno  Domini  mil- 
lesimo  quingentesimo  sexto,  feria  seeunda  post  Voeem  joeunditatis. 

40  Cop.-pap.  in  K.    Unter  der  Urkunde  von  hand  des  amtmanns  Ruland  zu 

Kaufungen :  ^Disser  vortragk  ist  geendert  als  nemlich  uff  5  ortsgulden  etc.'    Auf 

15 


mai  24. 


226  1506  mai  24. 

der  rückseite  von  gleicher  hand:  ^Sanct  Otilien.    Claos  vor  Spangenberg*,  sowie 
von  hand  der  priorin  Elisabeth  Hake:  ,Her  Hyllebrant\ 

1)  ,in  sin*  übergeschrieben.        2)  =  vuotunge,  emährung. 

586.     Aebtimn  Elisabeth  von  Plesse  zu  Kaufungeti  belehnt  Georg  von 
Colmatsch   mit  dein   dorfe   Wo^nnien    und   einem  gute  zum  Hain  bei  6 

Herleshausen. 

1506  7nai  24, 

1506  Wir  Elizabeth  gebomn  von  Plesse   von  Gottes   gnaden  des 

kaiserlichen  freien  stiffts  zw  Kauffangen  abbatisse  bekennen  vor 
uns  und  unser  nachkommen  vor  allen  dits  brieffs  ansichtigen,  10 
das  wir  dem  vhesten  Jörgen  von  Kolmitzsch  unsem  heben  ge- 
treuen und  seine  rechten  Hbeslehenserben  rech[t]lich  belehent 
haben  und  in  crafft  dits  briffs  belehnen  mit  dem  dorff  Wommen, 
mit  gericht  und  recht  im  dorff,  in  holtz  und  feldt,  mit  dem  We- 
nigensteine  und  dem  Bilstein  biss  an  den  Gundersgraben,  besucht  15 
und  unbesucht,  mit  aller  zugehoerung,  mit  allem  rechten,  das  uf 
en  erstorben  und  sein  eitern  und  vettern  von  unsem  vorfaren 
loblicher  gedechtnuss  und  unserm  stifft  zw  lehen  getragen  haben. 
Auch  beleben  wir  en  mit  dem  gude  ungeverUch  sesse  oder 
sesstehalbe  hübe  landes  zu  dem  Hayn  bei  Herlesshausen  gelegen  20 
mit  allem  nutz,  rechte  im  dorff,  im  feldt,  trifft,  wiessen,  acker, 
wasser,  weyde,  mit  aller  zugehorung,  also  sine  eitern  uff  ene  ge- 
bracht haben  und  von  unsem  vorfam  zu  lehen  gehabt  haben 
und  ine  crafft  dis  briffs,  wey  obmangezeitten  [!]  ^),  nichs  ausge- 
scheiden,  zw  rechtem  manlehen  belehent  haben  und  oem  des  zw  25 
syne  rechten  here  und  werbe  zu  syn  nach  unssers  stiffs  gewonde 
und  rechte.  Und  der  selbige  Jorge  von  Colmasch  unser  lieber 
getreuer  hat  uns  und  unsem  stifft  geredt  getrew  und  hold  zu 
syn,  unser  bestes  wissen  und  unsem  schaden  warnen  und  sulche 
gutter  verdinen  nach  unsers  stiffts  gewonde  und  rechte  und,  so  30 
dicke  und  so  vil  sich  das  geburth  und  noith  ist,  solche  guthere 
emphahen.  und  des  zu  urkund  und  waren  bekentnuss  haben 
wir  unser  epthey  ingesigel  wissenHch  an  diesen  briff  thun  hencken. 
Datum  anno  Domini  thusent  funffhundert  und  sess  jare,  uff  son- 
tag  nach  unsers  Hern  Himelfarth.  35 

Gleichzeitige  cop.-pap.  in  M.,  Hessische  ortsrepositur,  dorf  Wommen. 
1)  wohl  Schreibfehler  für  ,oben  angezeigt^ 


1606  nov.  1.  227 

587.     Aebtissin    Elisabeth   von  Hesse   zu  Kaufungen  verleiht   ihrem 
untersassen  P/iarhennig  zu  Heisa   den  zehnten   daselbst  auf  6  jähre. 

1506  november  1, 

Wyr  Elizabeth  gebom   von  Plesse   von  Grots  gnaden   deß     J506 
5  keyßerlichen  frien  stiffts  deß  heiigen  crutzes  zu  Kauffungen  ebbe-    *^^'  ^' 
tisßche  bekennen  offinÜich  in  und  mit  disßem  briffe  vor  unß  und 
unßer  stifft  und  nachkommen,  daß  wir   mit  wisßen  und  volborth 
unßers  cappittels  unßerm  liben  getruwen  Pharhennichen  unßerm 
underßaeßen  zu  Heiße  und  siner  elichen  hußfrauwen  unßern  zce- 

lOhenden  daselbst  vor  und  umbelangk  dem  dorffe  Heiße  gelegin 
seß  jar  langk,  den  inne  zu  habin  und  zcu  sammende,  ingethann 
habin  uff  itzunt  dato  dysß  briffs  an  zcu  rechende,  und  saU  imß 
und  unßerm  stifft  iglichs  jars  uff  sancte  Michahels  tag  davon 
zcwey  Hesßche  malder,  nemlich  vier  fertel  koms  und  vier  fertel 

15habber  guder,  reyner  fruchte,  in  unßern  stifft  reichen  und  gebin, 
vor  solche  gunst  und  willen  imß  genanter  Pharhennichen  dryßig 
gude,  volwichtige  Einsehe  gülden  zcu  unßer  und  unßers  stiffts 
merglichem  behuff  geluwen,  gelibbert  und  verhandelagt  hat,  dy 
wir  auch  so  vort  zu  unßirs  stiffts  behuff  gebracht  und  mit  anderm 

20  gelde  unßerm  g[nedigs]ten  ^)  hern  von  Mentze  ^)  vor  subsidium 
gegebin  habin.  Und  bemelter  Pfarhennichen  und  sine  mitbe- 
nompten  habin  sich  in  disßer  verhandelunge  deß  behaltin,  daß 
sie  in  der  vorbestympten  zcijt,  nemlich  in  seß  jaren,  nymants 
von  solchem  zcehenderi  wetthen,  dingen  adder  meigern  sali,  son- 

25  dem  zcu  ußgange  der  seß  jar,  wan  wir  alßdan  adder  ymants  von 
unßer  wegin  ime  adder  sinen  mitbeschribben  solche  dryßigk  gül- 
den nach  Michahelis  vor  kathedra  Petri  wedder  zcu  gebin  gneigt 
wurden,  sollin  sie  ungeweigert  nemen  und  unß  alßdan  sodan 
zcehenden   folgin   und   nach   unßerm    gefall    darmede   gewerden 

dOlaßin.  Dyß  wye  vorbeschribben  redden  wir  Elizabeth  obgenant 
vor  unß,  unßir  stifft  und  nachkonmien  so  stede  und  veste  zu 
haltin,  alle  geverde  hirinnen  ußgeslosßen.  Und  deß  zcu  merer 
orkunde  habin  wir  unßer  sigill  wisßentlich  an  disßen  briff  thun 
hengkenn.     Datum  anno  Domini  millesimo   quingentesimo   sexto, 

85  ipso  die  Omnium  sanctorum. 

Orig.-perg.  in  K. ;  dasselbe  weist  an  4  stellen  cassationsschnitte  auf.    Das 
runde,  82  mm  grosse,  braune  siege!  der  abtissin  ist  vollständig  verwischt. 

1)  orig.  ,g  .  .*  mit  über  der  linie  stehendem  ,ten^       2)  ,Mentze^  mit  ein- 
fögnngszeichen  zu  dieser  stelle  am  rande. 


026  1505  oct.  17  bis  1506  dec.  20. 

588.  Ein  zwischen  dem  Kaufunger  stifisvogte  (ussrichter)  Johanne^ 
Huppach  als  klüger  und  der  durch  ihren  aintmann  Bet^ndt  von  dem 
Berge  vertretoien  äbtissin  Elisabeth  von  Plesse  zu  Kaufungen  als  ver~ 
klagten  icegen  Schuldforderungen  entstandene^'  process  wird  von  dem 
hof gewichte  des  landgrafen  Wilhelm  IL  zu  Hessefi  und  zwar  von  den  5 
richtern  Kom'ad  von  Wallenstein  kofmeister,  Ludwig  von  Boyneburg 
Statthalter  an  der  Lahn,  doctor  Johannes  EngeUender  kanzler,  Peter 
von  Treisbach  U7id  andern  zu  Marburg  dahin  entschieden,  dass  in 
einigen  der  7  vorgebrachten  punkte  die  äbtissin,  in  andern  Johannes 
Huppach  als  schuldig  zur  Zahlung  verurtheitt  werden,  gegen  welches  10 
erkenntniss  die  äbtissin  die  appellation   an   den   landgrafen   Wilhelm 

oder  an  den  papst  anmeldet, 
1505  october  17  bis  1506  december  20. 

1505  Nach  akten  in  M.,    oberer  stockhaussaal  5706,  in  welchen  auch  7  stücke 

oct.  17    in  Urkundenform  enthalten  sind,  die  zur  aufnähme  in's  urkundenbuch  berechtigt  15 

i^inß      ^Ären.      Da   dieselben   aber   bei    dem   grundsätzlichen    ausschlusse   des    ganzen 
dec.  20.   übrigen  aktenmaterials  auch  bei  vollständiger  wiedergäbe    kein    deutliches   bild 
des   processes    geben   würden,    so   erscheint   es    angezeigt,   ihren   inhalt    nur   in 
kurzer  regestenform,  wie  folgt,  darzubieten: 

1.  Gandersheim  1505  nov.  8.     Thilemann  Brungherdes,  pfarrer  zu  20 
Buden,  dioecese  Hildesheim,  bezeugt,   dass  Johannes  Huppach  in 
seiner  gegenwart  der  verstorbene^i  äbtissin  Agnes  von  Anhalt  zu 
Kaufungen   den   erlös  für  die  in  Franken    ve^'kauften   Schweine 
ausgezahlt  habe. 

2.  Cassel  1505  dec.  28,     Landgraf  Wilhelm  IL  zu  Hessen  ersucht  "2^ 
den  bischof  zu  Hildesheim  ^),  die  von  Johannes  Huppach  erbetenen 
verhöre    anstellen   und  hiei'zu    die    äbtissin    zu  Kaufungen    oder 
einen  Vertreter  det^selben  vorladen  zu  lassen. 

3.  1506  Jan.  27.     Burgvogt  Asmus  von  Bau^nAach  und  schulfheiss 
Georg  Nusspicker  zu   Cassel  bitten   den    kanzler   doctor  Johann*^ 
EngeUender,  die  sache,  nacMan  der  auf  befehl  des   lamlgrafen 
Wilhelm  LI.  versuchte    vergleich    der   partheien  gescheitert,    dem 
letzteren  vorzulegen. 

4.  1506  febr.  4.    Landgraf  Wilhelm  IL  bestimmt  in  eitlem  schreiben 
an  die  äbtissin  zu  Kaufungen  den  5.  märz  1506   als   verhand-db 
lungstermin  und  ladet  beide  parteien  hierzu  in   seifte  kanzlei  zu 
Marburg  vor. 

5.  1506  apr.  3.     Notar,  cleriker  Johannes  Meyger  bezeugt,  dass  der 
vofn  clericus  uxoratus  Johannes  Huppach  als   zeuge  aufgestellte 
pfarrer  Thiletnann  Brufigherdes  seine  aussage,  dass  Huppach  der  40 
verstorbenen   äbtissin   Agnes  85  gülden  für  verkaufte    schweine 


märg  21, 


1507  märz  21.  229 

entrichtet,  vw  dem  decan  der  Hrche  des  heil,  Blasius  und  official 
zu  Braunschweig,  Johannes  Blecher,  beschworest  habe. 

6.  1506  apr,  24.  Pfarrer  Sebastian  Gerhardt  und  schuUheiss  Dietzel 
Kruspe,  beide  zu  Heroldshausen,  bezeugest,  dass  Johannes  Hup- 

5         pach  mit  dem  mrthe  zu  Schönstedt  über  die  dem   letzteren  ver- 
kauften 83  malter  hortt  etc.  abgerechnet  habe. 

7.  1506  dec.  20.  Aebtissin  Elisabeth  von  Hesse  zu  Kaufungen 
schreibt  an  die  landgräflichen  räthe,  dass  sie  sich  durch  das  von 
ihnen  gefällte  urtheil  für  beschwert  erachte,  an  den  landgrafen 

10  oder  an  deft  papst  appellire  und  um  das  dazu  erforderliche  appel- 

lationszeugniss  bitte.     Zeugen:  notar  Hermann  Oriffte  u.  a. 
1)  bischof  Johann  lY.,  herzog  zu  Sachsen-Lauenburg. 

589.     Aebtissin  Elisabeth    von  Plesse,  pröpstin  Agnes    von   Diepholz 
und  das  capitel  zu  Kauf  ungen  veräussern  an  meister  Wenzel  Olesener, 
Ibdesseft  ehefrau  Else  und  den  pfarrer  Jacob  Huppach  eine  jährliche  rente 
üOft  5  malter  frucht  aus  dem  zehnten  zu  Walburg  auf  lebenszeit. 

15(/7  märz  21. 

Wier  Elizabeth  vonn  Plesß   eptischen,   Agnes  von  DyflEholt      1507 
probestin  unnd  anders  die  cappittelsjunckfrouwen  gemeynlioh  des 

20fryhen  keyßerlichen  stifftes  des  heiligen  cruces  zcu  Kouffungen 
bekennen  uffintlich  vor  uns  und  alle  unßer  nochkommen,  das  wir 
myt  gudem  wisßen  und  willen  unßers  ganzcen  capitels  und  herren 
umbe  und  uß  sonderlichem  nucz  unßers  icztgenanten  stiffts  eynes 
steden,  vasten  kauffis  vorkoufffc  haben  und  in  crafft  diesß  briffis 

25vorkeuffen  den  ersamen  meister  Wenzcel  Gießener,  Elßen  siner 
elichen  husfrouwen  und  Jacobe  Hupach  clerico  Menczer  bischtum, 
iczt  phemer  zcu  Walberg,  zcu  erer  drieher  lieben  und  lebetagen, 
diewile  sie  alle  drie  leben  ader  zcwey  ader  eyn  aym  leben  ist, 
funff  malder  fruchte  Hescher  were,   nemlich  nuhen  vertel  koms, 

80  eyn  vertel  weysße  und  zchen  vertel  habern  Walberges  mosßes 
reyner,  guder  fruchte  jerliche  gulde,  alle  jor  gutlichen  und  un- 
vorzcoglich  zcu  geben  und  zcu  bezcalen  uff  sanct  Michaelis  tag 
noch  datum  disses  brifes  kommen  ueß  und  von  unßerm  zchenden 
zcu  Walberg  fallen   und    ueß   andern    allen    unßem    erbezcinßen 

35  dorselbes  vor  hundert  gude  Rinsche  gülden,  die  sie  uns  und  un- 
serm  stifft  egenant  zcu  nucz  an  golde  wol  dencklich  bezcalt  haben, 
wir  sollich  gülden  vorter  in  unßers  styffts  icztgenanten  nucz 
gewant  haben,  besonderlich  dem  ersamen  Johanßen  Hupach  geben 
haben,  willichem  unßer  stifft  myt  obgenanter   summa  gülden  uff 

40widderkouff  vorhafft  was,  als  hyrmit  von  dem  redijniret  haben. 


230  1507  märz  21. 

Und  wir  sagen  die  keuffer  vor  uns  und  unßer  nochkommen  sol- 
licher summa  hundert  gülden  bezcalunge  qwidt,  ledig  und  loiß 
in  crafft  disßes  briffes.  Wer  es  ouch,  das  dor  queme  mysßewas, 
hagel,  brandt,  herennoidt  ader  ander  hindemisß,  wie  das  queme 
ader  kommen  muchte,  das  disßen  keuffem  ir  obgenanten  gulde  5 
nicht  worde  ader  werden  muchte  allzcumal  ader  eyn  teil,  wil- 
liches  jores  das  gesche,  ßo  wollen  und  sollen  wier  in  die  obge- 
nante  summa  der  gulde  uß  unßem  andern  zcinßen  und  gudem 
dorselbest  zcu  Walberg  fallen  ader  ueß  unßerm  höbe  und  zcinßen 
zcu  Kouffungen  geben  und  bezcalen,  libbem  und  weren  zcu  Wal-  10 
berg  in  unßer  zchentschuren  myt  Walberschem  moeße  ane  alle 
widderredde  unsers  ader  eynes  izlichem.  Wer  es  aber,  das  wier 
ader  unßer  nochkommen  sumyg  worden  an  der  bezcalunge,  ueß 
was  Sache,  noit  ader  gebodt  das  queme,  ßo  mögen  uns  ader  unßer 
stifft  zcu  Kouffungen  die  keuffer  obgenant  geistlich  ader  wemt-  15 
lieh  fordern,  und  nemen  sie  der  manunge  schaden,  geredden  myr 
en  zcu  geben  glich  den  zcinßen  an  aUe  insage.  Wan  ouch  nohe 
dem  wiUen  Godes  disßer  keuffer  eyner  ader  zcwen  von  todis 
wegen  vorscheiden  sin,  ßo  sollen  disße  vorgenanten  nuhen  vertel 
koms,  eyn  vertel  weisße  und  zchen  vertel  habem  dem  eynen,20 
das  aym  leben  ist,  sine  lebetage  gefallen  und  von  uns  geben 
werden.  Wir  wollen  ouch  und  geloben  eyniger  hande  fryheide, 
privilegia,  rechte,  noch  privilegia  ader  reformirunge,  die  iczt  ge- 
saczt  ader  geschreben  sin  ader  werden  mögen  von  babisten,  ko- 
m'ngen  ader  keyßern,  herren  ader  fursten,  geistlich  ader  wemt- 25 
Hch,  die  disßem  [!]  keuffem  hirynne  eynigen  hinder  ader  schaden 
bringen  und  unßem  stifft  h^elffen,  noch  widder  inhalt  disßes 
briffes  sin  mögen,  nicht  bruchen  noch  behelff  suchen,  sunder 
alle  puncte  und  artikel  disßes  briffes  geredden  wir  vor  uns  und 
unßer  nochkonmien  stede  und  vast  zcu  halden.  Szo  ouch  disße  90 
keuffer  aUe  von  todis  wegen  vorfallin  sin,  alsdan  sal  disßer  briff 
ouch  ßo  balde  todt  sin  und  die  fruchte  alßo  dan  widder  an  unßer 
stifft  fallen.  Disßer  ^)  alle  zcu  worer  und  vaster  haldunge  haben 
wier  vorkeuffer  obgenant  vor  uns  und  unßer  nochkommen  unßers 
capittels  des  heiigen  cruces  und  eptihe  ingesigel  an  disßen  briff  35 
wisßentlich  thun  henken,  der  geben  ist  uff  sanct  Benedictus  tag, 
sub  anno  Domini  miUesimo  quingentesimo  sepümo. 

Orig.-perg.  in  K.  Beide  siegel  abgefallen.  Auf  der  rückseite  von  hand 
des  amtmanns  Ruland:  ^Kauffungsche  bryffe,  so  zu  lybe  verscfareben  gewest 
seyn  etc.*  40 

1)  schlusB-s  yerklext. 


1507  mai  25.  231 

690.     Aebfissin  Elisabeth  von  Plesse  zu  Kaufungen  giebt  mit  Zustim- 
mung der  prbpstin  Agnes  von  Diepholz  Heinrich  Finschu  und  dessen 
ehefrau  Katharine  eine  tviese  zu  Ober-Kaufungen  auf  lebenszeit. 

1507  7nai  25. 

5  Wier  Elizabeth  vonn  Plessa  vonn  Gots  gnadenn  ebtischenn      löor 

des  keisserlichen  frien  stiffts  des  heilgenn  crutzes  zcu  Kauffungen  **"**  "  ' 
bekennen   uffentlich   vor   allermennicklich    vor    uns    unnd  unser 
nachkomenn,  das  mir  [!]  mit  wissen  und  guten  willen  der  eddeln 
unnd   woUgebom    freuchen  Agnesen    von  Diffholt   probstin    des 

lOgnanten  stiffts  einen  ort  wessen,  gelegen  zwischen  der  Losßeman 
und  dem  Steiner*),  Henrichen  Finschw,  Kathrinen  siner  elichen 
husfrawen^)  umb  eres  flisßlichen  dinst  willen,  den  sie  uns  und 
unserm  stifft  gethon  habenn  imd  furter  in  kunfftigen  zieden  thun 
mögen,  auch  vor  die  schult   einer  merckliche    summe    gelts,    die 

15  unser  stifft  Jocob  Keller  gnanten  Katherinen  ohem  schuldig  was 
und  bie  der  von  Waldecken  kuntlich  gerecht')  ist.  Und  sollen 
sich  die  vorgnanten  Henrich  und  K[a]therine  solicher  wisßen  ge- 
bruchen  nach  aller  ir  noitdurfft  er  beider  lebtage  lang  unnd  nicht 
lenger  und  sollen  die  wesße  in  wesentlichem  buwe  und  besßerung 

20  behalten  und  uns  und  unserm  frewchen  und  dem  stifft  getrwe 
unnd  holt  sein  und  imser  bestes  thun  und  schaden  warenn. 
Wann  auch  Henrich  und  Katherine  sein  eliche  husfrawe  beide 
vonn  todes  wegen  abgangenn  sein,  das  Got  frist  nach  sinem 
willen,  ßo  sal  solich  wese   uns  und   unserm   stifft  widderumb  an 

25  uns  gefallen  sein  sonder  insage  imandes  von  ir  wegenn  an  alle 
gewerde  unnd  argelist.  Und  wier  Agnese  von  Diffholt  probstin 
bekennen,  das  disße  gifft  unnd  liegunge,  wie  worgeschreben  ist, 
bewilget  und  volwort  hon,  willigen  unnd  volworten  die  auch  in 
crafft  disßes  brieffes.    Des  zu  warem  bekentnisße  meher  Sicherheit 

30  gebenn  wier  abatissa  egnant  disßen  unsernn  uffen  briff  mit  unsers 
stiffts  des  heilgenn  crutzes  grosße  sigel  vorsigelt,  das  wier  hierann 
fesÜich  thun  henckenn.  Datum  anno  Domini  millesimo  quingen- 
tesimo  septimo,  feria  tercia  Penthecostes  *). 

Orig.-perg.  in  K.,  mehrfach  durchlöchert  und  fleckig.    Braunes  siege!  des 
35capitels  zu  Kaufungen   (beschr.  s.  urk.  nr.  636).    Auf    der   rückseite   von   hand 
16.  jahrh.  (des  amtmanns  Ruland?):    ,Ein  wiese  ist  uff  leibe  vergeben  gewesen. 
Ist  dem  stifft  in  a[nno  2]5*)  widder  zugestorben*. 

1)  nach  diesen  angaben  müssen  die  heutigen  ,Stechwiesen*  nw.  Ober-Kau- 
fungen gemeint  sein.        2)  hier  dürfte  etwa  ^gegeben  haben^  zu  ergänzen  sein. 
40  3)  wohl  =  gereicht.       4)  d.  h.  infra  octavam  Penthecostes.       6)  durch  loch 


232  1607  oct.  6. 

und  abblassung  verdorbene  stelle;  die  ergänzung  ist  nach  den  erhaltenen  resten 
möglich,  jedoch  zweifelhaft. 

591.     Aebtissin  Elisabeth  von  Plesse  zu  Kaufungen  bekennt,  denn  bis- 
herigen Schreiber  des  stißes,  Berthold  von  Hungershausen,  38  gülden 

und  6  Böhmen  schuldig  zu  sein.  5 

1507  october  5. 

1507  Wyr  Elysabeth  gheboren  von  Plesse  von  Goddes   gnaden 

^^  *  '  ebbdisß  des  keysserlycken  fryen  styfiFtes  Koffungen  bekennen :  So 
alse  Barttoldes  von  Hungerßhussen  seck  by  uns  dre  yar  yn  denste 
alse  vor  iinsen  schryver  entbalden  hefft,  neymmelyok  twey  yar  10 
by  Barltt  vonn  Barghe  selygen  unsem  ammetmanne  unde  dama 
by  Henryck  von  Bodenhussen  ock  unse  anunetman,  unde  alse 
wy  onune  yüyckes  yarß  4  gülden  to  lonne  unde  seß  elen  Lundeß 
dockes,  dre  elen  Olmer  parchmes  to  kleydunge^)  unde  eynnen. 
gülden  to  lesende  to  gevende  geret  unde  gelonet  han,  daß  omme  15 
den 2)  allet  dorch  diön  dotlyck  aveganck  der  beyder  unser*)  se- 
lygen ammetman  nastendych  vorbleven  unde  nycht  betalt  yß, 
darto  ock  achte  ßynßhe  gülden  de  sulve  Barttoldes  yn  den  dren 
yaren  by  den  beyden  ammetmennen  yn  orme  afwesende  ut  syn- 
nem  budel  utgelecht  yn  unse  behoff,  de  ock  noch  unbetalt  syn.  20 
Solyckes  al  hebbe  wy  uns  met  deme  sulven  Barttoldes  to  ut- 
gange  der*)  dryre  yar,  neymlyck  uf  den  dynßdach  yn  der  meynt- 
wecken  na  Mycheheyl,  alse  me  schryvet  vofteynhundert  unde 
seven  yar,  bereket  unde  seck  hefft  yn  der  reckenschop  gefunden, 
dat  wy  demme  genanten  Barttoldes  met  den  achten  gelegen  gul-  25 
den,  nemmelyck  dryttych  unde  achtte  gülden  unde  6  Bommeß 
schüldych  syn.  Solleck  dryttych  und  achte  gülden  unde  seß 
Bonuneß  gereden  wyr  Ellysabet  vor  uns  unde  unse  styfftes  na- 
komen  demme  gedachten  Barttoldes  unde  synnen  arven  uff  dussen 
negestkomende  wynachten  gudlyck  to  betalen.  Des  to  orkundedo 
hebbe  wy  omme  dussen  bref  met  unsser  eigen  hant  geschreven 
unde  hyr  unden  met  unsem  yngesegel  vorsegelt.  Geven  up  de 
tyt  unde  dach,  wy*)  vorgeschreven  steyt. 

Orig.-pap.  in  K.  Das  runde,  28  mm  grosse,  braune  siegel  der  äbtissin 
ist  unter  dem  texte  aufgedrückt,  tartsche  mit  dem  Plesseschen  maueranker,  85 
darüber  heim  und  helmdecken  etc.,  Umschrift:  ELISABET  VÜ  PLATTIN 
EBTISSI[N  yJO  KAUFUG.  (abbüdung  s.  siegeltafel  4,  nr.  16).  Auf  der  rück- 
seite  des  orig.  von  band  16.  jahrh. :  ,Verschreibung  der  aptißin  zu  Kauffungen 
Bartholtt  von  Hungershaußen  über  nachstendigen  lohn\  In  K.  befindet  sich 
auch  eine  gleichzeitige,  vom  notar  und  cleriker  Johannes  Butel  beglaubigte  co-  40 
pie  desselben  Wortlautes,  aber  verschiedener  Schreibweise. 


1507  oct.  13.  233 

1)  orig.    ,kleydeuiige\        2)  cop.    ,dan*.        3)  hier   folgt   wiedergetilgtes 
,8egeln\        4)  ,der*  wiederholt.        5)  ,wy*  übergeschrieben. 

592.     Cleriker  Johannes  Koch,  caplan  des  aüares  der  heil,  Maria  in 
der  stißskirche  zu  Kaufungen,   verzichtet   auf  denselben  zu  gunsten 
5  des  priesters  Hermann  Koch, 

Fritzlar  1507  october  13. 

In  nomine  Domini,  amen.     Anno  a  nativitate  eiusdem  mil-     ^5(/r 
lesimo  quingentesimo  septimo,  indictione  decima,  pontificatus  sanc- 
tissimi  in  Christo  patris  et  domini  domini  Julii  divina  Providentia 

lOpape  secundi  anno  ejus  quarto,  die  decima  tercia  mensis  octobris, 
hora  octava  mane  vel  quasi,  in  opido  Fredeßlariensi  Moguntine 
diocesis,  in  stubella  superiori  prepositure  ecclesie  sanctiPetri  etc. 
inque  mei  notarii  publici  subscripti  et  testium  infrascriptorum 
presentia  personaliter  constitutus   discretus  vir  Joannes  Coci  cle- 

15ricus  prefate  diocesis,  perpetuus  cappellanus  ad  altare  beatissime 
Marie  virginis  ecclesie  sancte  orucis  in  Kauffungen  ejusmodi  dio- 
cesis, non  vi,  dolo,  metu,  fraude  nee  aliqua  sinistra  machinatione 
circumventus,  ex  certa  scientia,  libera  et  spontanea  voluntate 
etiam,  ut  cbsseruit,  et  bene  deliberata  voluntate,  omnibus  meliori- 

20bus  modo,  via,  jure,  causa  et  forma,  quibus  potuit  et  debuit,  pre- 
fatum  altare  et  jus  sibi  quomodolibet  competens  ad  idem  per  ca- 
lami,  quem  suis  manibus  tenebat,  traditionem  in  manibus  mei 
notarii  publici  infrascripti  vice  et  nomine  nobilis  et  generöse 
Agnetis   de  Tieffheilt  ^)   comitisse,   cappellanisse  et  canonice  secu- 

25laris  ecclesie  sancte  crucis  in  Kauffungen  sepe  enarrate  diocesis, 
collatricis  aut  coUatoris  cujuscumque  vel  quorumcumque  necnon 
aliorum  aut  alterius  suprasc[r]iptum  altare  conferendi  potestatem 
habentis  vel  habentium,  recipientis  pure  et  simpliciter,  ita  tamen 
ut  honorabili    domino  Hermano  Coci  presbitero  sepe  nominato^) 

30dicte  diocesis  conferatur  altare  prefatum  beate  Marie  virginis  et 
non  alias,  resignavit  eidemque  altari  atque  juri  sibi  in  eodem 
quovismodo  competenti  renimciavit  penitus  et  in  toto.  Promisit 
nichilominus  prefatus  Joannes  Coci  resignans  miclii  notario  pu- 
blice infrascripto  per  fidem  nomine  juramenti  prestitam  ab  ipso 

35  corporaliter,  quod  in  hujusmodi  per  eum,  ut  supra,  facta  resigna- 
tione  et  renunciatione  non  interveniat  dolus,  fraus,  Simoniaca 
pravitas,  illicita  pactio  aut  quevis  alia  corruptela,  requirens  me 
infrascriptum  notarium,  quatinus  sibi  super  premissis  omnibus  et 
singulis  conficerem  imum  vel  plura  publicum  seu  publica  instru- 

40mentum  vel  instrumenta.    Acta  et  data  in  prepositura  etc.,  anno, 


234  1507  oct.  28. 

die,  mense  et  hora,  quibus  supra,  presentibiis  ibidem  discretis 
viris  Hermano  Nicoli  de  Zenner  et  Petro  Byß  procuratoribus  pre- 
positure  ad  boc  specialiter  rogatis  atque  vocatis. 

(S.  N.)  Et  ego  Joanneß  Cleiacopi  statu  grandior,  imperiali 
autoritate  notarius,  clericus  Moguntine  diocesis,  quia  pretacte  re-  5 
signaüoni,  renunciationi  omnibusque  aliis  et  singulis  premissis, 
dum  sie,  ut  premittitur,  fierent  et  agerentur,  una  cum  prenomi- 
natis  testibus  presens  interfui  eaque  omnia  et  singula  sie  fieri 
vidi  et  audivi,  idcirco  presens  publicum  instrumentum  manu  pro- 
pria  conscriptum  fideliter  exinde  feci,  subscripsi,  publicavi  et  in  10 
hanc  formam  publicam  redegi  signoque  in  fidem  premissorum  et 
nomine  meis  solitis  et  consuetis  rogatus  et  requisitus  [signavi]'). 

Orig.-perg.  in  M.,  fleckig.    Auf  der  nicksei te  von  band  16.  jahrh.:    Re- 
signation und  von  anderer  späterer  band  darangefügt:  ,einer  prebende^ 

1)  die  raajuskel  ist  ganz  gleicb   dem  im   orig.  bäufig  vorkommenden  ma-  15 
juskel-O,   gemeint  aber  kann  nur  T  sein,   da  der  name  ohne  zweifei  TiefEbeilt 
s»  Dieffholt  (jetzt  Diepholz)  lautet.        2)  der  Schreiber  hat  irrthümlich   ange- 
nommen,   dass  er  Hermann  Koch   schon  genannt  habe,   während  nur  von  Jo- 
hannes Koch  die  rede  war.        8)  ,signavi*  fehlt  im  orig. 

593.     Caplanisse  gräfin  Agnes  von  Diepholz  zu  Kauf  ungen  präsentiti^D 
dem  official  der  sanct  Peterskirche  zu  Fritzlar  den  priester  Hermann 
Koch  zu  dem  vacanten  aUare  der  heil,  Jungfrau  Maria  in  der  Stifts- 
kirche zu  Kaufungen. 
1507  october  28, 

I5ar  Nobilis  et  generosa  Agnes   de  Dyffhalt   comiüssa,    capella-25 

oct,  28,  jjjggi^  Q^  canonica  regalis  necnon  secularis  ecclesie  sancte  crucis 
in  Koufifungen  Maguntine  diocesis  venerabili  viro  domino  officiali 
prepositure  ecclesie  sancti  Petri  Friczlariensis  ejusdem  diocesis 
salutem  et  omne  bonum  ad  perpetuum.  Beneficium  sive  altare 
beate  Marie  virginis  situm  in  predicta  seculari  ecclesia  sancte  90 
crucis,  ad  presens  per  liberam  resignacionem  seu  dimissionem 
honorabilis  viri  Johannis  Coci  clerici  predicte  Maguntine  diocesis, 
novissimi  ejusdem  possessoris,  seu  alias  quovismodo  vacans,  cujus 
coUacio,  presentacio  et  quevis  alia  disposicio  vacacionis  tempore 
occurentis  et  pro  hac  vice  ad  nos  tamquam  veram  patronam  et  35 
coUatricem  racione  capellanissatus  nostri  predicti  pleno  jure  et 
prescripta  consuetudine  spectare  dinoscitur  et  pertinere,  prout 
spectat  et  pertinet,  honorabüem  virum  dominum  Hermannum 
Coci  tamquam  abilem  et  idoneum  ad  predictum  altare  vacans, 
quod   monoculum   est,    regendum  et  possidendum   pure    propteriO 


1507  nov.  2B.  23B 

Deum  duximus  presentandum  supplicantes  cum  et  pro  eo,  qua- 
tinus  eundem  dominum  Hermannum  presbiterum,  ut  prefertur, 
per  nos  presentatum  ad  dictum  altare  instituere  et  de  eodem  in- 
vestire  sibique  de  universis  et  singulis  fructibus,  juribus  et  obven- 
5cionibus  responderi  mandare  ac  in  ipsius  altaris,  juriumque  et 
pertinenciarum  omnium  ejusdem  possessionem  realem,  actualem 
et  corporalem  inducere  et  induci  mandare  dignemini  adhibitis 
aliis  de  jure  adhibendis.  In  cujus  evidens  testimonium  sigillum 
nostrum  presentibus  duximus  subappendendum.  Anno  Domini 
lOmillesimo  quingentesimo  septimo,   Jovis  vicesima  octava  octobris. 

Orig.-perg.  in  K.,  grosser  flecken  am  rande  links.    Siegel  abgefallen.   Auf 
der  rückseite:  ^B^^^  virginis*,  darunter  von  band  16.  Jahrb.:  iNicbts^ 

594.     AebUmn  Eliscibeth  von  Plesse    zu  Kaufungen  genehmigt  den 

verkauf  eines  theiles  des  zehnten   zu   Bettenhausen   durch  Kurt   von 

15  Eiben  an  Job  Schrendeisen  zu   Cassel,  seine  ehefrau  Elisabeth  und 

ihre  erben  auf  unederkauf 
1507  november  25. 

"Wir  Elisabeth  von  Plesse  von  Gottes  gnadenn  aptissa  dess      1507 
kays.  freyen  stiffts  des  heiligen  craiss  [!]  ^)  zu  Kauffungen  beken-  **^^"  ^^' 

20nen  vor  uns  und  unser  nachkommen  und  stifft  öffentlich  in  die- 
sem brief e  gegen  allermenniglich,  die  ihn  sehen,  hören  oder  lesen : 
Nachdem  Curdt  von  Eiben  unser  und  imsers  stiffts  lieber  ge- 
treuer dem  ersamen  und  weiston  Joppen  Schrendeisen  burger  zu 
Cassel,    Elisabeth   seiner  eheHchen   hausfrauen  und   ihren  erben 

26  sein  theill  dess  zehenden  zu  Bettenhaussen  mit  alle  seiner  zabe- 
hörung,  das  unser  vorfahren  seligen,  die  von  Waldeck,  den  wür- 
digen hem  dechant  und  capitell  sanct  Martinskirchenn  zu  Cassell 
zu  vorschreiben  vorwilligt,  vor  431  gute  genehme  Reinische  gül- 
den uff  ein  wiederkauff  verkaufft  hat  nach  inhalt  und  ausweisung 

90  eines  versiegelten  brief  es  darüber  gegeben  und  nachdem  das  selbig 
ehrgeruhrt  theill  zehenden  von  uns,  unserm  stifft  zu  lehen  gehet 
und  rühret,  so  han  wir  umb  bitt  willen  des  vorgenanten  Curden 
von  Eiben  solchen  vorberuhrtenn  kauff  dem  genanten  Joppen, 
Elisabethen  seiner  ehelichen  hausfrauenn  und  ihren  erben  uff  ein 

85  wiederkauff  nach  inhalt  ihrer  verschreibimg  darüber  gegeben  vor 
uns,  unser  nachkommen  und  stifft  gewilligt  und  zugelassen,  wil- 
ligen und  zulassen  den  auch  also  gegenwerttiglich  inn  und  mit 
crafft  diss  briefes,  doch  uns,  unserm  stifft  und  nachkommen  die 
macht  und  gunst  inn   genanter  verwilligung  behaltenn  von  ge- 


236  1507  dec.  3. 

nantem  Joppe  und  seinen  erben,  solichen  wiederkauf  macht  haben 
zu  thun,  wann  uns,  unserm  stifft  und  nachkommen  geliebet,  ohn 
all  gefehrde  und  argelist.  Und  dess  zu  urkundt  han  wir  unser 
eptey  innsiegel  an  diesen  brief  thun  hencken.  Datum  uff  sanct 
Kathannentag  der  heiligen  Jungfrauen,  anno  Domini  1507.  5 

Gop.-pap.  des  17.  jahrh.  in  M.,  lehensakten  316  b  sp.  *) 
1)  =  creuzs.        2)  d.  h.  specialia. 

595.  Der  offitial  der  propstei  Fritzlar  befiehlt,  den  von  der  cano- 
nisse  gräfin  Agnes  von  Diepholz  zum  altare  der  heil,  Jungfrau  zu 
Kaufungen  präsentirten  priester  Hermann  Koch  in  amt  und  pfmnde  10 

einzuweisen. 
Kaufungen  1507  december  3. 

I5(xr  Officialis  prepositure  Fritzlariensis   universis   et  singulis  di- 

vinorum  rectoribus  ceterisque  presbiteris,  clericis  et  notariis  pre- 
positure nostre  subjuncüs  salutem  in  Domino.     Quia  in  hodiemol5 
proclamationis   termino   per  nos  ad  honorabilis  domini  Hermani 
Coci  presbiteri  Moguntine  diocesis  instantiam  ad  altare  sanctissime 
virginis  in  ecclesia  Kauffungensi,  ad  presens  per  liberam  d[omini] 
Jo[hannis]  ^)   Coci  resignacionem  ^)  ejusdem  altaris  novissimi  pos- 
sessoris  vel  alias  quovismodo  yacans,  per  generosam  Agnetem  de  20 
Tiffehen*)  comitissam  et  canonicam   regalem  ibidem  in  Kauffun- 
gen tamquam  patronam  et  collatricem  presentati   prefixo  et  Sta- 
tute nullus  comparuit  oppositor,   unde  nos  omnes  et  singulos  ci- 
tatos  non  comparentes  reputamus  contumaces  et  in  eorum  contu- 
maciam prefatum   dominum  Hermanum  Coci  presentatum  princi-25 
palem  coram  nobis  personaliter  constitutum  et  humiliter  instantem 
et  petentem  ad  dictum  altare,  ut  premittitur,  vacans  instituendum 
ac  de  eodem  investiendum  duximus,  prout  instituimus  et  investi- 
mus  Dei  nomine  per  presentes.     Quocirca  vobis   omnibus   supra- 
dictis  et  singulis  et  vestrum  cuilibet  in  solidum  mandamus,  qua- 30 
tinus  jam  dictum  dominum  Hermanum  principalem,   ut  premitti- 
tur, institutum  aut  procuratorem  pro  eodem  in  et  ad  dictum  al- 
tare, juriumque  et  pertinentiarum  omnium  ejusdem  possessionem 
corporalem,  realem  et  actualem  inducatis  facientes  sibi  de  omni- 
bus et  singuUs  ejusdem  altaris   fructibus,    proventibus   et   obven-35 
tionibus    xmiversis   plenarie   et  integre,   quantum  in  vobis  fuerit, 
responderi,    alioquin  nos   contra   rebelies*)    in    hac   parte,    prout 
justum  fuerit,  procedemus.     In   quorum  testimonio   nostri   officü 


ißof.  ^3l 

officialatns  sigillum   presentibus    duximus   appendendum.     Datum 
anno  Domini  septimo,  die  Veneris  tertia  decembris. 

Joannes  Cleincop  notarius  subscripsit. 
[Auf  der  räckseite  von  anderer  hand:] 
5  (S.  N.)     Anno  Domini  millesimo   quingentesimo  octavo,   in-      J508 

dicione    undecima,    pontificatus    sanctissimi   Julii*)  secundi    anno  ^^^'  ^' 
quinto,  [die]  ^)  martis  prima  februarii  ego  Johannes  Butel  clericus 
Maguntine    diocesis,    apostolica   et  imperiali    auctoritate    notarius 
per  honorabilem  dominum  Hermannum  Coci  retroscriptum  requi- 

10  Situs  eundem  instantem  et  petentem  in  et  ad  dictam  possessionem 
retroscripti    altaris    sanctissime    virginis   Marie    induxi    eidemque 

ejusdem  altaris  cum  repeticione  trina  versicul[i: 

^)    per  tactum   comu   altaris   cum    aliis  so- 

lemnitatibus  debitis  possessionem  realem  et  actualem  tradidi.    Ac- 

15  tum  in  regali  ecclesia  sancte  crucis  in  Confugio  presentibus  ho- 
norabilibus  Henrico  Thorwerter  et  Johanne  Coci  presbiteris  et 
clericis  prefate  diocesis  testibus  ad  premissa  vocatis  atque  rogatis. 
In  cujus  rei  testimonium  hoc  tergotenus  instrumentum  manu  mea 
propria   scriptum  exinde   confeci,   subscripsi   signoque   et  nomine 

20meis  solitis  et  consuetis  signavi  in  fidem  et  testimonium  omnium 
et  singuloriun  premissorum  rogatus  et  requisitus. 

Ita  est,  quod  ego  Johannes  Butel  notarius  attestor  hac  manu 
mea  propria. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel  abgefallen.     Auf  der  rückseite  unter  der  nota- 
25  Hellen  beglaubigung:  jB^^^  virgini8^ 

1)  orig.  ,d.  Jo/  2)  ,Jo.  Coci  resignacionem^  auf  rasur.  3)  orig.  ,Cif- 
fehen'  (s.  urk.  nr.  592  n.  1).  4)  orig.  ,relles'  ohne  abkürzungszeichen.  5)  seil. 
,pape*.       6)  ,die*  fehlt  im  orig.       7)  im  bruche  ganz  unleserlich  gewordene  stelle. 

596.     Aus  „Reichsanschlag  zu  dem  ßömerzuge,  auf  dem  reichstag 
80  zu  Costnitz  verfasset,  anno  1507'*. 

Aeptißin. 

Quedlinburg  mit  der  Stadt  Quedlinburg  —        4       120       i507, 

Ebüßin  zu  Eßen  mit  der  Stadt  Eßen 
Herferden  mit  der  stadt  Herferden 
35  Nieder-Mtinster  zu  Eegenspurg 
Ebtißin  zu  Ober-Münster 
Ebtißin  zu  Kauffung 
Ebtißin  zu  Lindaw 
Ebtißin  zu  Geringerodt 


zu 

zu 

an 

rosa: 

fuss: 

gelde: 

4 

120 

2 

3 

120 

3 

120 

2 

4 

150 

5 

160 

4 

120 

4 

120 

4 

120 

238  1508  juni  11. 


Ebüßin  zu  Bachaw 
Ebtißin  zu  Botenmönster 


zu 
ross: 

1 

zu       an 
fuss:   gelde: 

3       100 

Summa    5  zu  ross 

2         80 

36  zu  fuss 

/   Ebtißin- 

1200  gülden 
an  geld, 

f  anschlag. 

Aus  „Reichsabschiede^  2,  107. 

B97.     Notar,   cleriker  Johannes  Butel   aus    Cassel   beurkundet,    dass  iO 
Hans  Putzen  und  seine  ehefrau  Kunne  dein  altare  U.  L.  F.  in  der 
stißsktrche  zu  Kaufungen  1  pfund  geld  jährlichen   zinses  aus  ihrem 
grundbesitze  zu  Ober-Kaufungen  auf  wiederkauf  veräussert^i. 

Kauf  ungen  1508  Juni  11. 

1508  In  Godes  namen,  amen.    Kundt  und  uffinpar  sie  allen  luden,  15 

fum  1  .  ^^  disßen  uffin  instrumentisbriff  sehen,  hören  ader  leßen,  das  im 
jore,  als  man  zcalte  noch  Cristi  unßers  herren  geburt  thusent 
funffhundert  und  acht,  in  der  eylffteri  zcal  indictio  genant,  in  dem 
funfften  jore  der  *)  cronunge  des  allerheiligsthen  in  Got  vater  und 
herren  hem  Julii  babistes  von  gotlicher  vorsichtikeit  des  andern,  20 
aym  eylfften  tage  des  mahendis  junii  umbe  nonezcit  ader  dorbie, 
in  der  kirchen  des  heiigen  crucis  zcu  Kouffungen  Menzcer  bisch- 
tum  und  in  kegenwortikeit  myner  uffinpar  schriber  und  der 
zeugen  unden  geschreben  hon  gestanden  Hans  Putzen  ^)  und  Konna 
sine  eliche  husfrouwe  und  hon  semptlich  bekant  und  bekennen  25 
vor  sich  und  alla  ere  rechten  erben,  das  sie  myt  eygen  fryhen 
willen  und  vorbedochten  müde  eynes  steden,  festen  kauffis  recht- 
lich und  reddelich  vorkoufft  hon  und  vorkeuffen  in  und  myt 
macht  disßes  uffin  instrumentisbriffes  umbe  erer  noit  und  noctzes 
willen  dem  ersamen  hem  Herman  Koch  pristere,  regirer  und  al-  90 
taristen  des  altaris  unßer  Üben  frouwen,  gelegen  in  der  genanten 
kirchen  des  heiigen  crucis  zcu  Kouffungen,  und  alle  sinen  noch- 
kommen des  selbigen  altaris  eyn  phunt  geldis  jerliche  gulde,  ab 
die  zcu  Cassel  genge  und  geneme  ist,  alle  jor  die  gutlich  zcu 
geben,  bringen  und  bezcalen  uff  sancti  Mertins  des  heiligen  bi-35 
schoffis  tag  erst  kommen  noch  datum  disßes  briffis  ane  alle  vor- 
bot geistlich  ader  wemtlichs  kammers  [!],  alße  guiderecht  ist,  uß 
eren  eygen  ackern,  zwene  uff  der  hoe  bie  der  Kuetrifft  an  Henzcen 
Kyttzing,  eynen  acker  uff  dem  Wolffiszcun  an  Henzcen  EÜttzing 
uff  eyn  und  Cristinam  Ißensmedt  uff  ander  syt,  eynen  acker  hin-  40 


1506  imii  11.  239 

der  dem  Bepflche  an  Kersten  Kuzces  lande,  eyne  wisßen  bie  dem 
Nyhester  phadt  an  Eylen  Wilgis  wisßen  und  uß  erer  eygen 
schüren  hinder  Hennen  Fosßes  huße  noch  der  Losßemon  vor 
zcwelS  phundt  geldis  Cassellischer  werunge,  die  der  keuffer  en 
ödorvor  wol  dencklich  gezcalt  und  bezcalt  hoit.  Und  die  keuffer 
hon  den  vorkeuffer  vorgenant  und  alle  sine  nochkommen  regirer 
des  selben  altars  der  vorgenanten  summe  geldis  qwidt,  ledig  und 
lois  gesagt  und  sagen  in  crafft  disßes  briffis  ane  geverde.  und 
sollen  und  wollen  die  vorkeuffer  und  ere  erben  dem  keuffer  und 

10  sinen  nochkommen  sollich  egenante  jorgulde  guüich,  f ry,  ledig 
und  lois  geschosßes  bezcalen,  rechte  werschafft  thun  und  alle 
mogelich  anspreche  ablegen,  alßo  dicke  des  noit  ist,  ane  geverde. 
Auch  wers  sache,  das  der  keuffer  ader  sine  nochkommen  gehin- 
dert worde  an  der  bezalunge  der  vorgenanten  jorgulde,   was  sie 

15dan  dofuff  kosten  trugen,  arbeit  teden,  geistlich  ader  wemtlich, 
sollen  und  wollen  die  vorkeuffer  ader  ere  erben  gutlich  keren 
glich  der  gulde  und  heubtgelde  ane  alle  intrag  und  widdersprache. 
Doch  hon  die  vorkeuffer  vor  sich  und  ere  erben  die  macht  und 
gnade  behalden,    das  sie   die   vorgenanten   jorgulde  widder  abe- 

20  keuffen  mögen,  williche  zeit  sie  des  gelüstet  im  jore,  myt  zcwelff 
phunddn  geldis  der  vorgenanten  werunge,  alßo  das  sie  eyn  v«tel 
jors  vorher  dem  keuffer  das  Vorkunden  und  die  zcinße  und  vor- 
hurte gulde  genczlich  und  gar  bezcalen  ane  geverde  und  argelist. 
Des    zcu   orkuudt   haben    sie    hyruber   geheischt   mich    uffinpar 

25  schriber  und  gebeden  imibe  ßo  vil  instrumenta,  als  der  ene  behub 
ist.  Disße  ding  sin  gesehen  im  jore,  mohende,  tage,  stundt,  stait 
und  bischtum,  wie  obgeschreben  stehit,  in  by  weßen  Kersten  Kucz 
und  Eckel  !Beymbolt  gezcugen  geheischt  und  gebeden. 

(Si  N.)    Und  ich  Johannes  Butel  von  Cassel,  clericus  Menzcer 

80  bischtum,  vom  babist  und  keyßerlichar  macht  und  gewalt  nota- 
rius,  als  ich  bie  disßem  kouffe,  vorkouffe  und  willigunge  gewest 
bin,  disße  ding,  als  sie  gesehen  sin,  gesehen  und  gehört  hon,  ßo 
hab  ich  das  myt  myner  eygen  haut  geschreben,  myt  mynem 
namen  und  gewontlichen   merckzceichen   underschreben    in   ge- 

85zcugnisße  der  worheit. 

Orig.-perg.  in  K.  Auf  der  rückseite  an  verschiedenen  stellen  von  gleich- 
zeitigen bänden:  ,1  pfd.  geldts',  darunter:  ,Beate  Marie  virginis^,  sowie  weiter 
unten:  ,Hans  Puzen,  Könne  legitima^ 

1)  ,der'  wiederholt,        2)  t  von  gleicher  band  und  tinte  hinein  oorrigirt. 


24Ö  16Ö8  juli  16. 

598.     Aebtissin  Elisabeth  von  Hesse  zu  Kaufungen  belehnt  Kurt  von 
Eiben  mit  gutem  in  und  um  Gudensberg,  sotvie  um  Cassel. 

1508  juli  15. 

1508  Wier  Elyzabet  gheborn  vonn  Plesse  vonn  Gots  gnode  abba- 

juh  15.  ^gg^  ^^g  ^ej ssrlj chenii  frien  styftes  des  heylgenn  cruces  czu  5 
Kauffungenn  bekenneim  vor  uns,  unser  stieft  ^)  und  nochkommen 
in  duesseme  unsereme  brieffe,  das  wyr  rechtlich  und  redelich 
myt  banden  und  munde  belent  haeben  unde  belenen  in  unde  myt 
crafte  dusses  brieffes  Curdenn  vonn  Elbenn  unde  synes  liebes 
lehinserbenn  myt  dussenn  nachghescrebenn  lenenn  und  gutemnlO 
geystlich  und  wertlich,  nemelich  myt  czwen  hueben  landes  czu 
Twernn  unde  myt  eyner  huebe  czu  Glyche,  myt  eyner  halbenn 
huebe  czue  Lone,  myt  eyner  huebe  czue  Besse,  mit  czwenn  hue- 
benn  czu  Stocghusenn,  myt  eyner  hueben  czu  Wichtdorfft  und 
Stochhusenn,  myt  anderthalber  huebe  czu  Stocghusenn,  myt  soe-  15 
benn  eckernn^)  czu  Stochusenn,  myt  eyner  hueben  czu  Madenn, 
myt  czwintcig  eckernn^)  und  eym  baumgortenn  czu  Gudenss- 
berck'),  myt  den  gudern  czu  Volmershusenn,  czu  Schilderode, 
czu  Ockeshusenn,  czu  Bittenhusenn,  czu  Twernn,  czu  Harlshusenn, 
czu  Rengeshusenn  *),  alze  sjme  alndern,  dy  vonn  Elbenn,  seligenn  20 
dy  vonn  unsern  voervarn  seligenn,  vonn  uns  und  unsereme 
stieffte  czu  lene  ghetragenn  und  uff  enn  bracht  habenn,  alzo  daz 
er  und  sine  libeslenserbenn  dy  egenantenn  guternn  geystlicht  und 
wertlich  vonn  uns  unde  unsern  nochkommen  und  stieffte  czu 
rechteme  manlene  habenn,  traghenn,  voerstenn,  voerdynenn  und  25 
enphon  soln,  ßo  der  lene  alt  erkommenn,  recht  und  ghewonheyt 
ist,  und  doerumbe  unser  und  unsers  stieftes  ghetrwe  lehennmann 
synn,  unsers  bestes  tonn  imd  unsernn  schadenn  wamenn,  woe 
err  das  ghetonn  mack,  inmossenn  err  das  voer  sych  unde  synn 
liebeslennerbenn  uns  das  ghelobett  unde  gheswornn  haet,  doch  30 
in  dusser  leynßschaf f  ^)  usghescheidenn  unserr  und  unsers  stieffts 
mannrecht.  Des  czu  orkonnde  ^)  und  voerder  bekenthnisße  habenn 
wyr  unser  ebtighe  inghesegelt  [!]  ann  dussen  breff  thoenn  hen- 
ckenn.  Datum  uff  sonnobenth  amb  tage  Divisionis  appostolorum, 
anno  Domini  tusent  fünfhundert  unde  achte  jaer.  36 

Orig.-perg.  im  freiherrlich  von  Buttlarschen  archive  zu  Elberberg,  abth. 
n.  Vn,  3:  „Acta,  lehensherrliche  consense  betr."  Rundes,  27  mm  grosses, 
braunes,  von  hellbraunem  rande  umgebenes  siegel,  oben  fehlt  ein  stück,  siegel- 
bild  unkenntlich,    darunter  tartsche  mit  maueranker ^),    Umschrift:    [S.  ELISA- 

BE]TH  DE  PLESSE CRVCIS  [IN  C]OVF Die  ganze  40 

fläche  des  siegeis  sehr  verwischt.    Aufschrift  der  rückseite  der  urk.  unleserlich. 


1609  febr.  10.  a.  241 

1)  orig.  fXinsers  8tieft8^  2)  orig.  ,erkemn^  8)  das  kloster  Eaufangen 
besass  daselbet  4^/t  hufen  (s.  Brunner  in  zeitechr.  f.  Hess,  gesch.  etc.,  mittheilun- 
gen  1897,  p.  115).  4)  der  Schreibweise  nach  könnte  Rengshausen,  kreis  Ro- 
tenburg a.  d.  Fulda,  gemeint  sein,  jedoch  bei  der  läge  der  übrigen  dem  land- 
5  kreise  Cassel  angehörigen  orte  dürfte  wohl  das  dorf  Rengershausen,  landkreis 
Cassel,  hier  in  frage  kommen.  5)  ß  durch  tintenfleck  sehr  undeutlich  und 
fraglich.  6)  corrigirt  aus  ,erkomenn^  7)  das  Plessesche  siegelbild,  der 
mauer-  oder  hausanker,  weicht  in  vorliegendem  siegel  von  der  gewöhnlichen  ab- 
gerundeten form  durch  scharfe  ecken  ab  (vgl.  siegel  der  urk.  nr.  691). 

10  599.  Notar f  cleriker  Heinrich  Brinchnann  beurkundet,  dass  die  übte 
Franz  zu  Corvey  und  Dietrich  zu  Bredelar,  soune  der  stißsdecan 
Heinrich  Ruland  zu  Cassel  auf  apostolischen  befehl  das  kloster  Kau- 
fungen  visitirten  und  dabei  wesentliche  abweichungen  von  der  regel  des 
heil.  Benedict  fanden,  in  folge   dessen   äbtissin  Elisabeth  von  Plesse 

15     vorbehaltlich  der  fortgewährung  ihrer  competenz  abdanken  wolle. 

Kaufungen  1509  februar  10.  a. 

In  nomine  Domini,   amen.     Noverint  universi  presentis  pu-     1509 
blici  instrumenti  seriem  inspecturi,   quod  anno  a  nativitate  ejus--^*^^- ^^•^* 
dem   millesimo    quingentesimo    nono,    indictione    duodecima,    die 

20vero  decima  mensis  februarii,  hora  terciarum  vel  quasi,  ponti- 
ficatus  sanctissimi  in  Christo  patris  et  domini  domini  nostri  Julii 
pape  secundi  anno  ejus  sexto,  in  mei  notarii  publici  testiumque 
infrascriptorum  ad  id  specialiter  vocatorum  et  requisitorum  pre- 
sentia  constitutus  venerabilis  et  egregius   vir    dominus  Johannes 

25  Engellender  utriusque  juris  doctor  et  illustris  principis  et  domini 
domini  Wilhebni  lantgravii  Hassie,  comitis  in  Katzenelenbogen, 
in  Deitz,  Ctzigenhagen  et  in  Nidda  cantzelarius  ad  infrascripta 
speciale  habens  mandatum,  quandam  commissionem,  buUam  ^)  inte- 
gram,  sanam,  non  viciatam  seu   illesam,    per  reverendissimum  in 

SO  Christo  patrem  et  dominum  dominum  Raymundum  cardinalem 
Gurcensem  sanctissimi  domini  nostri  pape  Alexandri  ^)  de  latere 
et  in  partibus  legatum  decretam,  emanatam  et  sue  legationis  si- 
gillo,  ut  apparuit,  roboratam  seu  munitam,  in  presencia  reve- 
rendi  et  venerabilium  ac  religiosorum  in  Christo  patrum   et  do- 

85  minorum  Francisci  exempti  sancü  Yiti  Corbeyensis  ordinis  sancti 
Benedicti  et  Theoderici  sancte  Marie  in  Bredelar  ordinis  Cister- 
ciensis  monasteriorum  abbatum  necnon  venerabilis  et  egregü  viri 
domini  Heinrici  Bolandi  decretorum  doctoris,  ecclesie  coUegiate 
beati  Martini  opidi  Cassel  decani  Maguntine  et  Padebomensis  dioce- 

40sium  in  medium  produxit,  legit,  publicavit  et  presentavit  ipsos- 
que  reverendum  *)  et  venerabiles  viros  in  eisdem  litteris  et  bullis 

16 


242  16Ö9  febr.  lÖ.  a. 

apostolicis  eciam  expressos  et  nominatos  vigore  et  auctoritate 
earundem  litterarum  apostolicanun  meliori,  qua  potuit  et  debuit, 
forma  et  modo  ad  visitandum  et  reformandum  monasterium  sancti 
salvatoris  et  vivifice  crucis  in  Koffungen  ordinis  sancti  Benedicti 
Maguntine  diocesis  juxta  earundem  litterarum  commissionum  5 
apostolicarum  vim,  formam  et  teuerem  requisivit,  petiit  et  ad 
parendum  eisdem  postulavit.  Qui  quidem  reverendus,  venerabiles 
et  religiosi  patres  abbates  ac  egregius  vir  dominus  decanus  pre- 
memorati  post  maturam  deliberacionem  prehabitam  mandatis  aposto- 
licis in  ea  parte  se  obtemperando  ut  filii  obedientes  ad  requisitio-  lO 
nem  hujusmodi  consensum  plenarium  annuentes  pronos  se  obtu- 
lerunt.  Unde  prefati  reverendus,  venerabiles  et  religiosi  patres 
Franciscus  sancti  Viti  Corbeyensis,  Theodericus  beate  Marie  in 
Bredelar  monasteriorum  abbates  ac  egregius  vir  dominus  Hein- 
ricus  Rolandi  decanus  visis  et  receptis  buUis  hujusmodi,  ut  pre-  15 
mittitur,  ac  servatis  servandis  dilacionibus,  monicionibus  et  re- 
quisicionibus  ceterisque  solempnitatibus  in  hiis  observari  solitis 
et  consuetis  ad  actum  hujusmodi  visitationis  cum  debita  reve- 
rentia  et  honore  processerunt  dictumque  monasterium  sancti  sal- 
vatoris primo  a  capite  inde  ad  membra  visitando  sciscitantes  de  30 
morum  honestate  et  vita  regulari  personarum  ejusdem  scrutineum 
animo  admodum  diligenti  exercentes,  in  quo  quidem  visitacionum 
et  scrutinei  actu  vitam  regule  beati  Benedicti,  ad  quam  ratione 
fundacionis  astricte,  penitus  contrariam  et  in  nullo  conformem, 
sed  quandam  inolitam,  dissolutam,  irreligiosam  abusionem,  quam  25 
abolendam,  exstirpandam  et  reformandam  decreverunt,  comperien- 
tes,  quapropter  nobilem  et  generosam  dominam  Elißabeth  de 
Plesse  dicti  monasterii  sancti  salvatoris  abbatissam,  quam  solam. 
absque  membris  sive  conventualibus  Deo  servientibus  necnon  re- 
ligionis  habitu  aut  signo  aliquo  reÜgionis  in  vestitu  deferentem*)90 
ac  regulari  vita  penitus  deficientem,  sed  ut  secularem  in  habitu, 
vita,  moribus  et  in  incessu  comperiebant,  quare  eandem  de  tribus 
substancialibus  vite  regularis  pie  informando  ipsamque  in  Christo 
exhortando,  quatenus  anime  sue  salutis  intuitu  regulärem  vitam 
sancti  Benedicti,  ad  quam,  ut  pref ertur,  racione  fundacionis  ejus-  35 
dem  monasterii  astricta,  reassumendam  cum  pluritate  perso- 
narum devotarum  religiosarum  capitulum  seu  conventum  re- 
presentantium,  Deo  onmipotenti  ferventius  inservientium,  Christo 
Jesu  fructum  uberiorem  et  ampliorem  offerendo  magis  ac  magis 
instigarunt.  Ad  que  prefata  abbatissa  post  habitam  deliberatio- 40 
nem  premissa  atque  habitum  seu  cappam  secundum  regulam  beati 


1509  febr.  lö.  a.  243 

Benedicti  assumere  recusando,  sed  se  potius  pronam,  ne  longe 
augmentum  divini  cultus  protraheretur  et  vita  regularis  juxta 
ejusdem  monasterii  fundacionem  copiosius  tum  devotius  recupera- 
retur  sive  institueretur,  [ad]  *)  dictam  ejus  abbaciam  et  monasterium 
ösancti  salvatoris  cum  omnibus  suis  juribus  et  pertineiitiis,  com- 
petentia  sibi  tamen  obtenta,  in  presencia  et  ad  directionem  seu 
manus  prefatorum  visitatorum  vel  commissariorum  et  ad  futuri 
conventus  ejusdem  monasterii  instituendi  nutum  et  electionem 
resignandum  et  reddendum®)  paratam  obtulit  et  pronam.     Super 

lOquibus  omnibus  et  singulis  premissis  egregius  vir  dominus  Jo- 
hannes Engeilender  doctor  et  cantzelarius  prefatus  necnon  pre- 
memorati  visitatores  me  notarium  publicum,  quatenus  ipsis  super 
premissis  unum  vel  plura  publicum  seu  publica,  tot  quot  forent 
necessaria,  conficerem  instrumentum  et  instrumenta,   legitime  re- 

16quisierunt  et  quiHbet  ipsorum  requisivit.  Acta  fuerunt  hec  in 
monasterio  predicto  sancti  salvatoris  in  Koffungen  sub  anno,  in- 
dictione,  die,  mense,  hora  et  pontificatu,  quibus  supra,  presenti- 
bus  ibidem  venerabili  et  religiöse  in  Christo  patre  domino  Jo- 
hanne   beate    Marie    in     Bredenowe     ordinis     sancti    Benedicti 

20Maguntine  diocesis  abbate  necnon  validis  viris  Frederico  de 
Brencken,  Jodoco  Ratzenberch  et  Heinrico  de  Stockhusen  armi- 
geris  dictarum  Maguntine  et  Padebomensis  diocesium  testibus  ad 
premissa  vocatis  specialiter  et  rogatis. 

(S.  N.)     Et  ego  Heinricus  Bringkman  clericus  Padebornen- 

25sis  diocesis,  publicus  sacra  imperiali  auctoritate  notarius,  quia 
predicte  requisitioni,  litterarum  apostohcarum  presentacioni,  pa- 
ritioni,  visitationi  omnibusque  aliis  et  singulis,  dum  sie,  ut  pre- 
mittitur,  agerentur  et  fierent,  una  cum  prenominatis  testibus  pre- 
sens  interfui  eaque  omnia  et   singula   premissa    sie    fieri    vidi   et 

SOaudivi  ac  in  notam  sumpsi,  ex  qua  hoc  presens  publicum  instru- 
mentum manu  propria  fideliter  scriptimi  confeci,  subscripsi,  pu- 
bUcavi  et  in  hanc  pubHcam  formam  redegi  signoque  et  nomine 
meis  solitis  et  consuetis  signavi  in  fidem  et  testimonium  omnium 
et  singulorum  premissorum  rogatus  et  requisitus. 

35  Orig.-perg.  in  M.    Auf  der  rückseite  von  band  16.  jabrb. :  Jnsirumentum 

visitationis,  correctionis  tarn  in  capite  quam  in  reliquis  circumstanciis  monasterii 
in  Kauffungen^ 

1)  den  Wortlaut   dieser   bulle   papst  Alexanders  YI.,   sowie   des  decretes 

cardinal  Baymunds  s.  urk.  nr.  574.        2)  orig.  ^Alenxandri^        8)  orig.  ^reveren- 

46  dus*.    Wegen  des  Singulars  vgl.  p.  241  z.  33/34,  p.  242  z.  7  und  12,  p.  244  z.  12, 

p.  246  z.  29,   p.  249  z.  3/4  u.  s.  w.         4)  orig.  ,deferen8^         5)  ,ad^  feblt  im 

orig.  (vgl.  p.  244  z.  36).        6)  orig.  ,redendum*. 


244  1609  febr.  10.  h. 

600.  Notar,  cleriker  Heinrich  Brinckmann  beurkunde,  dass  äbtissin 
Elisabeth  von  Plesse  zu  Kaufungen  die  canoniker  Johannes  Merckel, 
Kaspar  Zincke  und  Johannes  Pflucke  zu  Cassel  zu  ihren  Sachwaltern 

in  angelegenheit  ihrer  abdankung  bestellte. 

Kaufungen  1509  februar  10.  b.  5 

1509  In  nomine  Domini,  amen.     Anno  a  nativitate   ejusdem  mil- 

fehr.  10. 6.  Jesimo  quingentesimo  nono,  indictione  duodecima,  die  vero  de- 
cima  mensis  februarii,  hora  nonarum  vel  quasi,  pontificatus  sanc- 
tissimi  in  Christo  patris  et  domini  domini  nostri  Julii  pape  se- 
cundi  anno  ejus  sexto,  in  mei  notarii  publici  testiumque  infra- 10 
scriptormn  ad  id  specialiter  vocatorum  et  rogatorum  presenciis 
coram  reverendo,  venerabilibus  et  religiosis  in  Christo  patribus 
et  dominis  Francisco  exempti  sancti  Viti  Corbeyensis  ordinis 
sancti  Benedicti  et  Theoderico  beate  Marie  in  Bredeler  ordinis 
Cisterciensis  Padebomensis  diocesis  monasteriorum  abbatibus  nee-  15 
non  egregio  viro  domino  Heinrico  Rolandi  decretorum  doctore, 
ecclesie  coUegiate  beati  Martini  opidi  Cassell  Maguntine  dio- 
cesis decano,  commissariis  et  visitatoribus  apostolicis,  prout  in 
eisdem  litteris  apostolicis  plenius  continetur,  constituta  nobilis  et 
generosa  domina  Elißabet  de  Plesse  monasterii  sancti  salvatori8  20 
et  viviiice  crucis  in  Kofhingen  Maguntine  diocesis  abbatissa 
mentis  et  rationis  suarum^)  sana  et  compos,  non  tracta  nee  se- 
ducta  vel  compulsa  aut  machinacione  aliqua  sinistra  circumventa, 
sed  matura  deliberatione  prehabita  et  sibi  de  et  super  compe- 
tencia  et  condigna  provisione  dicte  abbacie  juxta  ejus  petita  suffi-  25 
cienter  provisa,  ut  confessa  fuit  et  fatebatur  expresse,  omnibus 
melioribus  modo  et  forma,  stilo  et  ordine,  quibus  meUus  potuit 
et  debuit,  constituit,  creavit  et  solempniter  ordinavit  suos  veros, 
certos  et  legitimes  et  irrevocabiles  procuratores,  actores,  factores 
et  negotiorum  infrascriptorum  gestores  et  nunctios  speciales  et  30 
generales,  ita  tamen  quod  specialitas  generalitati  non  deroget  nee 
e  contra,  videlicet  honorabiles  vires  dominos  magistrum  Johan- 
nem  Merckel,  Casperum  Cincken  ^)  et  Johannem  Pflücken  ecclesie 
coUegiate  beati  Martini  Cassalensis  predicte  canonicos,  absentes 
tamquam  presentes  et  quemlibet  ipsorum  solum  et  in  solidum,  35 
ad  ipsius  nobilis  et  generöse  domine  abbatisse  consütuentis  no- 
mine et  pro  ea  dictam  abbatiam  et  monasterium  sancti  salvatoris 
et  vivifice  crucis  in  Kouffungen  dicte  Maguntine  diocesis  cum 
Omnibus  juribus,  pertinentiis  et  obventionibus  ejusdem  universis 
et  singulis,  intuita  reformatione  et  divini  cultus  in  eadem  ampli-40 


1509  febr.  10.  b.  246 

ficatione  ad  futuri  conventus  sive  capituli  instituendi  in  eodem 
monasterio  nutum  et  electionem  et  non  alias  necnon  ad*)  dicto- 
rmn  visitatorum  seu  oommissariormn  ejusdem  monasterii  directio- 
nem,  ordinacionem  et  disposicionem  et  illius  vel  illormn,  ad  quem 
5vel  ad  quos  dicte  abbatie  resignatio,  receptio  spectat  et  pertinet 
seu  spectare  et  pertinere  dinoscitur,  manibus  sponte  et  libere  re- 
signandum  et  reddendum  *),  prout  de  presenti  pronam  et  sponta- 
neam*),  si  quis  vel  qui,  ad  quem  vel  ad  quos  dicte  abbatie  re- 
signatio,   receptio    spectat  et  pertinet  seu  spectare    et   pertinere 

10  dinoscitur,  presens  esset  vel  fuissent,  resignandimi  et  redendum 
se  obtulit  et  exhibuit,  quodque  in  resignacionem  et  cessionem 
bujusmodi  non  interveniat  fraus,  dolus  seu  Symoniaca  pravitas 
aut  alia  sinistra  machinacio  in  animam  ipsius  constituentis,  ju- 
rando  renunctians  dicta  Elißabet  constituens  Omnibus  juribus  et 

IB  juris  actionibus,  indultis,  privilegiis  et  statutis,  quibus  contra  pre- 
missa  venire  posset  vel  quomodolibet  se  tuen,  relevans  eciam  et 
relevare  volens  dictos  suos  procuratores  ab  omni  onere  satisdandi, 
judicio  sisti  et  judicatum  solvi,  cum  omnibus  et  singulis  clausulis 
requisitis,  in  et  sub  juris  et  facti  renunciacione  necessariis  et  con- 

20tentis,  sub  ypoteca  et  obligatione  omnium  bonorum  suorum  mo- 
bilium  et  immobilium,  presentium  et  futurorum  promisitque  dicta 
constituens  michi  notario  publice  infrascripto  tamquam  publice 
et  autentice  persone  rite  et  legittime  manu  stipulata  vice  et  no- 
mine omnium  et  singulorum,   quorum  interest,  intererit  vel  quo- 

25  modolibet  interesse  poterit,  in  futurum  se  ratum  et  gratum  atque 
firmum  perpetuo  habiturum  totum  id  et  quicquit  per  dictos  suos 
procuratores  actum,  factum,  dictum,  gestum,  procuratumve  fuerit 
in  premissis  seu  aliquo  premissorum,  super  quibus  omnibus  et 
singulis  prefati  commissarii  me  notariiun  publicum,  quatenus  ipsis 

30  de  et  super  premissis  unum  vel  plura  publicum  seu  publica,  tot 
qnot  forent  necessaria,  conficerem  instrumentum  et  instrumenta, 
legittime  requisierunt.  Acta  sunt  hec  in  monasterio  predicto 
sancti  salvatoris  in  Koffungen  sub  anno,  indictione,  die,  mense, 
bora  et  pontificatu,   quibus  supra,  presentibus  ibidem   venerabili 

36  et  religiöse  in  Christo  patre  et  domino  Johanne  beate  Marie  in 
Bredenowe  ordinis  sancti  Benedicti  abbate  necnon  validis  viris 
Frederico  de  Brencken,  Jodoco  Ratzenberch  et  Heinrico  de  Stock- 
busen  armigeris  dictarum  Maguntine  et  Padebornensis  diocesium 
testibus  ad  premissa  vocatis  specialiter  et  rogatis. 

40  (S.  N.)     Et  ego  Heinricus  Bringkman  clericus  Padebornen- 

sis diocesis,    publicus   sacra   imperiali    auctoritate   notarius,    quia 


246  1509  märz  28.  a. 

predictis  constitutioni,  poteatatis  dacioni,  ratihabicioni,  relevacioni 
et  renunctiacioni  omnibusque  aliis  et  singulis  premissis,  dum  sie, 
ut  premittitur,  fierent  et  agerentur,  una  cum  prenominatis  testibus 
presens  interfui,  ea  omnia  et  singula  premissa  sie  fieri  vidi  et 
audivi  et  in  notam  sumpsi,  ex  qua  hoc  presens  publicum  instru-  5 
mentum  manu  propria  scriptum  confeci,  subscripsi,  publicavi  et 
in  banc  publicam  formam  redegi  signoque  et  nomine  meis  solitis 
et  consuetis  signavi  in  fidem  et  testimonium  omnium  et  singulo- 
rum  premissorum  rogatus  et  requisitus. 

Orig.-perg.  in  M.     Auf  der  rückseite   von  band   16.  jahrh. :   ^Constitutio  10 
procuratorii  domine  Elizabeth  de  Plesse  ad  resignandum  abbatiam  in  Kauffungen^ 

1)  orig.  jsuorum*.  2)  =  Zinck  oder  Zincke  (Casseler  bürgerfamilie). 
8)  vermittelst  einfügongszeichens  ist  im  orig.  das  aus  versehen  über  ,et'  (nach 
,disposicionemO  übergeschriebene  ,ad'  an  diese  seine  richtige  stelle  verwiesen 
worden.       4)  orig.  ,redendum*.        5)  orig.  ,spontam*.  15 

601.  Notar,  cleriker  Heinrich  Brinckmann  beurkunde,  dass  die  äbte 
Franz  zu  Corvey  und  Dietrich  (zu  Bredelar),  sowie  doctor  Heimnch 
Buland,  dscan  der  sanct  Martinskirche  zu  Cassel,  als  apostolische 
commissare,  visitatoren  und  reformatoren  des  Mosters  Kaufungen  da- 
selbst einen  neuen  convent  von  genannten  8  nonnen  von  der  Observanz  20 

der  Bursfelder  reformation  einführten. 
Kaufungen  1509  märz  28.  a. 

1509  In  nomine  Domini,  amen.     Anno  a  nativitate   ejusdem  mil- 

märz28  a,  lesimo  quingentesimo  nono,  indictione  duodecima,   die  vero  vice- 

sima  octava  mensis  marcii,  hora  terciarum  vel  quasi,  pontificatus  25 
sanctissimi  in  Christo  patris  et  domini   domini   nostri  JuHi   pape 
secundi  anno  ejus  sexto,  in  mei  notarii  publici  testiumque  infra- 
scriptorum  ad  id  vocatorum    et  rogatorum   presentiis    constituti 
reverendus,  venerabiles  et  religiosi  in  Christo   patres  Franciscus 
exempti  sancti  Viti  Corbeyensis  ordinis  sancti  Benedicti  et  Theo-  80 
dericus    sancte   Marie  ^)    ordinis   Cisterciensis   Padebomensis    dio- 
cesis  monasteriorum  abbates   necnon   venerabilis  et  egregius  vir 
dominus  Heinricus  Rolandi  decretorum  doctor,  ecclesie  beati  Mar- 
tini opidi  Cassell  Maguntine  diocesis  decanus   commissarii,    visi- 
tatores    et   reformatores   monasterii    sancti    salvatoris    et   vivifice35 
crucis   in  Kouffungen   dicte  Maguntine   diocesis  a  sede  apostolica 
deputati,  quia,  conventu  sive  capitulo  in  predicto  monasterio  sancti 
salvatoris  deficiente  et  vacante,  dicti  commissarii,  convocatis  con- 
vocandis  per  compulsum  campanarum,   ut  moris  est,  vigore  dicte 


1509  märz  28.  a.  247 

apostolice  commissionis  quasdam  venerabiles  et  religiosas  devotas 
virgines,  videlicet  Elißabeth  Haken,  Mechthildem  de  Thye,  An- 
nam  de  Borch,  Willam  de  Broickhusen,  Annam  de  Brencke, 
Margarethain  Beren,  Heylenam  Freßkenn  et  Pellen  de  Malsborch 
6  ordinis  sancti  Benedicti  de  observantia  reformacionis  Burßfelden- 
sis  ad  dictum  monasterium  sancti  salvatoris  in  Kouffungen  Om- 
nibus melioribus  modo,  forma  et  ordine,  quibus  melius  potuerunt, 
debuerunt  et  efficatius  fieri  potuit,  presentarunt  et  introduxerunt 
conventum  seu  capitulum  ibidem  instituendo,    ordinando  et  prio- 

lOrissam  una  cum  prefatis  virginibus  et  ex  eisdem  deputando  eis- 
que  veram  et  legitimam  sepedicti  monasterii  sancti  salvatoris 
in  Kouffungen  cum  omnibus  ejusdem  juribus,  dignitatibus,  pri- 
vilegiis,  reliquiis,  clenodiis,  attinentiis,  bonis,  proventibus,  red- 
ditibus,   fructibus,  obventionibus    et   emolimentis   universis    ejus- 

15  dem  per  introductionem  in  jam  dictum  monasterium,  assigna- 
tionem  claviimi,  tactum  cornu  summi  altaris  et  presentationem  in 
chorum  possessionem  realem,  actualem  et  corporalem  tradendo  et 
assignando  divinaque  et  custodiam  reliquiarum  eis  in  animam 
committendo  et  omnia  alia  et  singula  faciendo,  agendo,  exercendo, 

20que  in  premissis  et  circa  ea  fuerint  necessaria  et  quomodolibet 
oportuna  et  circa  hec  fieri  solita  et  consueta.  Super  quibus  om- 
nibus et  singulis  premissis  prefati  reverendus,  venerabiles  et  reli- 
giosi  patres  abbates  et  venerabilis  vir  dominus  decanus,  commis- 
sarii  et  visitatores  prememorati,  me  notarium  publicum  [requisie- 

25runt]^),  quatinus  ipsis  super  premissis  unum  vel  plura  publicum 
seu  publica,  tot  quot  forent  necessaria,  conficerem  instrumentum 
et  instrumenta.  Acta  sunt  hec  in  monasterio  predicto  sancti  sal- 
vatoris in  Kouffungen  sub  anno,  indictione,  die,  mense,  hora  et 
pontificatu,  quibus  supra,  presentibus  ibidem  venerabilibus  et  re- 

SOligiosis  in  Christo  patribus  et  dominis  Heinrico  Bursfeldensis  et 
Johanne  Bredenowensis  ordinis  sancti  Benedicti  monasteriorum 
abbatibus  necnon  validis,  honorabilibus  et  discretis  viris  Heinrico 
de  Schachten,  Jodoco  Ratzenbergk  armigeris,  Theplone  Riehen 
in  Koffungen  et  Hermanne  Krumpipen  in  Dalhusen  pastoribus 

35Maguntine  et  Padebornensis  diocesium  testibus  ad  premissa  vo- 
catis  specialiter  et  rogatis. 

(S.  N.)  Et  ego  Heinricus  Bringkman  clericus  Padebor- 
nensis diocesis,  publicus  sacra  imperiali  auctoritate  notarius,  quia 
predictis  presentationi,    introductioni,    capituli  seu  conventus  in- 

40  stitutioni,  possessionis  traditioni  omnibusque  aliis  et  singuHs  pre- 


248  1509  märz  2a  b. 

missis,  dum  sie,  ut  premittitur,  fierent  et  agerentur,  una  cum 
prenominatis  testibus  presens  interfui  eaque  omnia  et  singula 
premissa  sie  fieri  vidi  et  audivi  et  in  notam  sumpsi,  ex  qua  hoc 
presens  publicum  instrumentum  manu  propria  scriptum  confeci, 
subscripsi,  publicavi  et  in  hanc  publicam  formam  redegi  signoque  5 
et  nomine  meis  solitis  et  consuetis  signavi  in  fidem  et  tesümo- 
nium  omnium  et  singulorum  premissorum  rogatus  et  requisitus. 

Orig.-perg.  in  K,  Auf  der  rückseite  von  gleichzeitiger  band :  jlnstrumen- 
tum  inductionis  conventus  in  Kauffungen  regularis  observantie  ordi[ni8]  sancti 
Benedicti  unionis  Bur8felden8i8\  10 

1)  zu  ergänzen  «Bredelarensis'  (s.  urk.  nr.  602,  607,  609,  610  und  640). 
2)  jrequisierunt'  fehlt  im  orig. 

602.  Notar,  cleriker  Heinrich  Brinckmann  beurkundet,  dass  die  ca~ 
noniker  K<ispar  Zincke  und  Johannes  Pflücke  zu  (Hassel  als  Sachwalter 
der  äbUssin  Elisabeth  von   Hesse   deren  verzieht   auf  die  abteiliche  Ib 

würde  zu  Kaufungen  vor  ihm  erklärten. 
Kaufungen  1509  märz  28.  b. 

1509  In  nomine  Domini,  amen.     Pateat  universis  et  singulis  pre- 

märz28.b.^^j^^  publicum  instrumentum  inspecturis,   quod  anno  a  nativitate 

ejusdem  millesimo  quingentesimo  nono,  indictione  duodecima,  die  20 
vero  vicesima  octava  mensis  martii,  hora  nonarum  vel  quasi,  pon- 
tificatus  sanctissimi  in  Christo    patris    et   domini    domini   nostri 
Julü  pape  secundi  anno  ejus  sexto,  in  mei  notarii  publici  testium- 
que  infrascriptorum  ad  id  vocatorum  et  rogatorum  presentia,    in 
choro  virginum  monasterii  sancti  salvatoris  et  vivifice  crucis  Kou-  25 
fugiensis  Maguntine    diocesis    constituti   personaliter   honorabiles 
viri  domini  Casperus  Cincke  et  Johannes   Pflücke    ecclesie    beati 
Martini  opidi  Cassel  dicte  Maguntine   diocesis  canonici,   procura- 
tores   irrevocabiles    nobilis    domine   Elißabet   de  Plesse    ejusdem 
monasterii  sancti  salvatoris    abbatisse,    prout  de  ipsorum  procu-90 
racionis  mandato  in  instrumento  publice  per  me  notarium  infra- 
scriptum  confecto,  subscripto  et  signato*)  lacius  continetur,   con- 
stabat,  Omnibus  melioribus  modo,  via,  jure,  stilo,  forma  et  ordine, 
quibus  uberius  et  efficatius   potuerunt   et   debuerunt  seu  quilibet 
ipsorum  potuit  et  debuit,   abbaciam  et  monasterium  sancti  salva-85 
toris  et  vivifice  crucis  Koufugiensem  sepedictam  predicte  Magun- 
tine   diocesis    cum    omnibus   et  singulis  juribus,  jurisdictionibuSy 
libertatibus,  privilegiis,   proventibus,   fructibus,    redditibus,   perti- 


1509  märz  28.  b.  249 

nenciis  et  obvencionibus  ejusdem  universis  et  singulis  ac  eorun- 
dem  attinenciis  et.proprietatibus,  quibuscunque  eciam  nominibus 
fungantur,  ubilibet  constitutis  in  reverendi  et  venerabilium  ac 
religiosorum  in  Christo  patrmn  Francisci  exempti  sancti  Viti  Cor- 
öbeyensis  ordinis  sancti  Benedicti  et  Theoderici  sancte  Marie  in 
Bredeler  ordinis  Cisterciensis  Padebomensimn  monasteriorum 
abbatmn  ac  egregii  et  venerabilis  viri  domini  Heinrici  Bolandi  de- 
cretorum  doctoris,  dicte  ecclesie  beati  Martini  Cassaliensis  decani 
apostolicorum  ^)   commissariorum   et    dicti   monasterii  visitatorum 

10  presentia  ad  religiosarum  Elißabet  Haken  priorisse,  Mech[t]ildi8  de 
Thye,  Anne  de  Borch,  Wille  de  Broickhusen,  Anne  de  Brencke, 
Margarete  Bere,  Heylene  Freßcken  et  Pelle  de  Malsborch  ac  ce- 
terarom ')  conventualium  ejusdem  monasterii  sancti  salvatoris  Kou- 
fugiensis  electionem  et  omnimodam  disposicionem  pure  et  simpli- 

löciter  procuratorio  nomine  resignaverunt,  prout  quilibet  ipsorum 
de  presenti  publice  resignavit  et,  quod  in  cessione  hujusmodi  et 
resignatione  non  intervenit  dolus,  fraus  seu  Symoniaca  pravitas, 
in  dictorimi  visitatorum  et  commissariorum  apostolicorum  ^)  et 
reUgiosarum    virginum,    priorisse    et   conventuaHum   predictarum 

20manibus  jurarunt  et  quilibet  ipsorum  juravit  in  animam  dicte 
constituentis  promiseruntque  dicti  procuratores  et  quilibet  ipsorum 
promisit  michi  notario  publice  infrascripto,  tamquam  publice  et 
aut^ntice  persone,  rite  et  legitime  manu  stipulata  de  ratu  et  gratu. 
Super  quibus  omnibus  et  singulis  dicti  reverendus,  venerabiles  et 

25religiosi  patres  et  domini  commissarii  et  visitatores  ac  religiöse 
virgines,  priorissa  cetereque  conventuales  supranominate  me  no- 
tarium  publicum,  quatenus  ipsis  de  et  super  premissis  unum  vel 
plura  publicum  seu  publica,  tot  quot  forent  necessaria,  conficerem 
instrumentum    et   instrumenta    legitime    requisierunt    et    quilibet 

30  ipsorum  requisivit.  Acta  fuerunt  hec  in  monasterio  predicto 
sancti  salvatoris  Koufugiensis,  sub  anno,  indictione,  die,  mense, 
hora  et  pontificatu,  quibus  supra,  presentibus  ibidem  venerabüi 
religioso  in  Christo  patre*)  domino  Johann[e]  beate  Marie  in 
Bredenowe  ordinis    sancti   Benedicti   Maguntine    diocesis  mona- 

85sterii  abbate,  Theplone  Bichen  pastore,  Heinrico  Tweme  pre- 
bendario  in  Koffungen,  Heinrico  de  Schachten,  Jodoco  Ratzen- 
berch  armigeris  et  Ludolffo  Assenborch  clerico  Maguntine  et  Pa- 
debomensis  diocesium  testibus  ad  premissa  vocatis  specialiter  et 
rogatis. 

40  (S.  N,)    Et  ego  Heinricus  Bringkman  clericus  Padebornen- 

sis  diocesis,    publicus   sacra   imperiali    auctoritate    notarius,    quia 


2B0  1509  märz  29. 

predictis  resignacioni,  juramenti  prestitioni  omnibusque  aliis  et 
singulis  premissis,  dum  sie,  ut  premittitur,  fierent  et  agerentur, 
una  cum  prenominatis  testibus  presens  interfui  eaque  omnia  et 
singula  premissa  sie  fieri  vidi  et  audivi  ac  in  notam  sumpsi,  ideo- 
que  hoe  presens  publicum  instrumentum  manu  propria  conscrip-  5 
tum  exinde  confeei,  subscripsi,  publieavi  et  in  haue  publicam 
formam  redegi  signoque  et  nomine  meis  solitis  et  consuetis  sig- 
navi  in  fidem  et  testimonium  omnium  et  singulorum  premissorum 
rogatus  et  requisitus. 

Orig.-perg.   in  M.,    verblasste  schrift.    Auf  der   rückseite    von   band  16. 10 
jahrh. :  ^Instnunentom  resignationis  abbaue  in  Kauffungen  per  procuratores  con- 
stitutOB  per  dominam  Elizabet  de  Pleesß  quondam  abbatissam  in  Eauffungen^ 

1)  orig.  ,confectum)  subscriptum  et  signatum^        2)  orig.  ,apo8tolicaruni'. 
3)  orig.  jceterorum*.        4)  orig.  ,patri*. 

603.     Priorin  und  capitel  des  klosters  Kaufungen   laden  zu  der  aufih 
den  2.  april  1509  anberaumten  wähl  eitler  neuen  äbtissin  alle  die^ 

jenigen  ein,  welche  dabei  interessirt  sind. 
Kaufungen  1509  märz  29. 

laoB  Notificant  priorissa  et  capitulum  seu   conventus  monasterii 

märz  29.  gj^^^^  salvatoris  ac  vivifice  crucis  in  Konfunge  ordinis  sancti20 
Benedicti  Maguntinensis  diocesis  omnibus  et  singulis  presentes 
litteras  inspecturis,  et  quorum  interest  vel  Interesse  poterit  quo- 
modolibet  in  futurum,  quod  pridem  nobilis  et  generosa  domina 
Elißabeth  de  Plesse  quondam  ejusdem  monasterii  abbatissa  sponte 
et  libere  dictam  abbatiam  in  Konfunge  ore  proprio  ad  manus  et  25 
in  electionem  eapituli  seu  conventus  ibidem  resignavit  necnon  per 
suos  certos,  legitimes,  irrevocabiles  procuratores  die  Mercurii  vi- 
cesima  octava^)  mensis  marcü  resignare  fecit.  Et,  ne  ipsum  mo- 
nasterium  grave  in  spiritualibus  et  temporalibus,  prout  esset  ve- 
risimile,    per  diutinam  ipsius   abbatie  vacationem   paciatur  detri-30 

1509  mentum,  diem  lune  proximam,  que  erit  seeunda  mensis  aprilis, 
apr.  2.  ^^^  eontinuatione  dierum  sequentium  ad  tractandum  et  provi- 
dendum  de  futuri  eapituli  seu  abbatisse  substitutione  communiter 
duxerunt  statuendam.  Quapropter  per  presentis  eedule  affixionem 
et  bedellum  suum,  nunetium  juratum,  ad  hoc  specialiter  deputa-B5 
tum,  citari  mandant  et  citant  omnes  et  singulos  sua  Interesse  pu- 
tantes,  qui  hujusmodi  electioni  de  jure  aut  eonsuetudine  debent, 
possunt  et  volunt  interesse,  quatinus  die  supradieta,  hora  tercia- 
rum  cum  dierum  sequentium  eontinuatione,  ut  prefertur,  in  dicto 
monasterio  ac  loeo^)   capitulari   ejusdem  legitime   compareant  ad  40 


1509  apr.  2.  2B1 

tractandum  de  future  abbatisse  eleotkme  et  ad  ipsam  electionem, 
si  opus  fuerit;  procedendum  et  procedi  videndmn  et  omnia  alia 
et  singula  faciendum,  que  in  premissis  necessaria  fuerint  vel  quo- 
modolibet  oportuna,  certificantes  eosdem,  quod,  sive  oomparuerint 
ösive  non,  nichiknnuius  ad  premissa  omnia  et  singula,  prout  juris 
et  moris  taerüf  procedere  et  eidem  monasterio  de  persona  ydo- 
nea,  pivrat  Dominus  inspiraverit,  providere  curabunt  ipsorum  ab- 
sentia  non  obstante.  Datum  Konfunge  anno  Domini  m^.  quin- 
gentesimo  nono,  die  Jovis  vicesima  nona  mensis  marcii,  sigillo 
lOconventus  seu  capituli  memorati  in  fidem  et  testimonium  premis- 
sorum  presentibus  subimpresso. 

[Unter  dem  texte  rechts  von  gleicher  hand:] 

Die  Veneris  vicesima  decima  mensis  marcii  de  mane  Lora 
terciarum  presens  proclamationis  mandatum  januis  ecclesie  Kouf- 
15fungensis  est  affixum,  publicatum '),  lectum  et  executum. 

Die  lune  secunda  mensis  aprilis  de  mane  hora  terciarum 
presens  proclamationis  mandatum  iterato  modo  est  publicatum  et 
valvis  dicte  ecclesie  affixum  et  executum. 

Executum  et  denunctiatum  est  presens  mandatum  pro  tercia 
20  et  ultima  vice  die  lune  supradicta  hora  nonarum. 

Orig.-pap.  in  K.,  am  oberen  und  unteren  rande  eingerissen,  eine  anzahl  kleiner 

löcher  im  bruche  mit  Schädigung  der  schrift.     Unter  der  mitte  des  textes  über 

grünes  wachs  auf  papier  gedrücktes  siegel  des  capitels  zu  Kaufungen  (beschrei- 

bung  s.  urk.  nr.  686).    Auf  der  rückseite  von  hand  der  priorin  Elisabeth  Hake : 

25  ,Proclamacio  electionis'. 

1)  orig.  ,octaYo\  2)  unterer  theil  des  1  und  erstes  o  durch  kleines  loch 
zerstört.        3)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,et*. 

604.     Priorin  Elisabeth  Hake  und  das  capitel  des  klosters  Kauf  ungen 
bitten  den  erzbischof  Uriel  zu  Mainz,   die  einstimmige  wähl  der  con~ 
30     ventualin  Anna  von  der  Borch  zur  äbtissin  bestätigen  zu  wollen. 

Kaufungen  1509  april  2. 

In  nomine  Domini,  amen.     Reverendissimo  in  Christo  patri      J509 
et  domino    domino   Orieli    sancte    Maguntine    ecclesie    archiepis-    ^^'  ^' 
copo,   sacri   imperii  Romani  per  Germaniam  archicantzelario  ac 

35principi  electori  priorissa  et  capitulum  seu  conventus  monasterii 
sancti  salvatoris  et  vivifice  crucis  in  Kouffungen.  Vestre  reve- 
rendissime  patemitati  humiles  et  devote  filie  cum  omni  reverentia 
orationum  nostrarum  suffragia  ac  infrascriptorum  agnoscere  veri- 
tÄtem*).     Quia  propter  vacationem  diutinam  monasteria  pastora- 

40  libus  solatüs  destituta  gravia  in  spiritualibus  et  temporalibus  dis- 


252  IfK»  «pr.  2. 

pendia  paciuntar,  idcirco  vicesima  octava^,)  mensis  martii  anni 
presentis  abbatia  dicti  nostri  monasterii  in  Koaffimgen  per  nobilis 
et  generöse  domine  Elißabet  de  Plesse  novissime  ejosdem  nostri 
monasterii  abbatisse  irrevocabiles  et  legitimos  procuratores  ad 
nostri  conventos  seu  capituli  nntnm,  electionem  et  omnimodam  5 
dispositionem  in  presentia  reverendi  et  venerabilium  virorom  do- 
minomm  commissariorom  et  visitatoram  a  sede  apostolica  depu- 
tatomm  resignata  vacante  et  ne  ipsmn  monasteriom  vidoitatis 
sne  incommoda  diutius  deploraret,  foit  a  tnnc  presentibns  sab- 
sequens  proxima  secunda  mensis  aprilis  com  continuatione  inme-  10 
diäte  sequentinm  diermn  ad  electionem  future  abbatisse  celebran- 
dam  concorditer  assignata.  Convocatis  igitor  seconduin  statuta 
nostra  reverendo  et  venerabilibns  dominis  visitatoribns  supranar- 
ratis,  nobis  a  sede  apostolica  novissime  deputatis,  alüsque  convo- 
candis  et  convenientibus  in  termino  supradicto  ad  capitulom  no-  15 
strmn  omnibns,  qui  debuerunt,  voluemnt  et  potuerunt  commode 
Interesse,  post  invocationem  sancti  spiritos  per  solempnem  et  de- 
votam  misse  de  eodem  in  presentia  omninm  electorum  celebra- 
tionem  ac  saluberrimi  eukaristie  sacramenti  eligentium  commu- 
nionem  alüsque  juxta  sacri  Basiliensis  consilii  decreta  rite  per- 20 
actis  matura  deliberatione  prehabita  placuit  nobis  per  viam  com- 
promissi  restricü  dicto  nostro  monasterio  providere  ad  directionem 
prefatorum  patrum  visitatorum  cum  assistentia  venerabilium  et 
religiosorum  in  Christo  virorum  dominorum  Heinrici  Bursfeldensis 
et  Johannis  Bredenowensis  monasteriorum  abbatum,  qui  pro  hoc  26 
ipso  per  nos  singulariter  fuerunt  vocati  et  rogati,  unde  duas  de 
nostro  conventu  fide  dignas  sorores,  videlicet  Elißabeth  Haken 
priorissam  et  Annam  de  Brencke  una  cum  veneranda  et  religiosa 
domina  Alferade  de  Beygha  abbatissa  in  Gerden  concorditer  du- 
ximus  assumendas,  que  potestatem  a  nobis  sibi  traditam  accep-90 
tantes  illam  eligendi,  quam  major  pars  congregationis  nostre  no- 
mlnaret.  Ad  unum  capituli  nostri  angulum  se  trahentes  secreto 
et  singulatim  primo  sua  et  postea  cunctorum  vota  diligenter  ex- 
quirentes  eaque  stilo  per  notarium  publicum  commendantes  in- 
venerunt  omnes  et  singulas  tocius  capituli  seu  conventus  sorores  35 
vota  sua  direxisse  concorditer  in  sororem  Annam  de  Borch  mo- 
nasterii nostri  conventualem,  personam  ac  virginem  utique  provi- 
dam  et  discretam,  litterarum  scientia,  vita  et  moribus  merito 
commendandam,  in  etate  legitima  constitutam  ac  de  legittimo 
matrimonio  procreatam,  in  spiritualibus  devotam,  religionis  et  ob-  40 
servantie  regularis  zelatricem  ac  in  temporalibus  multiun  circum- 


1609  apr.  2.  25ä 

spectam  aliisque  multiplicibus  castimonie  et  sanctimonie  virtuti- 
busque  insignitam,  quam  soror  Elißabeth  Haken  priorissa  prefata 
una  compromissariarum  infra  terminum  in  compromisso  prefixum 
vice  sna  et  sociarum  compromissariarum  ac  tocius  capituli  seu 
5  conventus  elegit  solempniter  et  publice  pronuntiavit  sub  hac  ver- 
borum  forma:  In  nomine  patris  et  filii  et  spiritus  sancti,  amen. 
Ego  soror  iEJlüBabet  Haken  priorissa  hujus  monasterii  vice  et  no- 
mine religiosarum  virginum,  venerande  domine  Alferade  abba- 
tisse  in  Gerden  et  Anne  de  Brencke  compromissariarum  et  socia- 
le rum  mearum  et  mea,  quibus  est  a  toto  conventu  hujus  monasterii 
de  abbatissa  providendi  seu  eligendi  commissa  potestas,  de  reli- 
giosa  sorore  Anna  de  Borcb  seniore  provideo  buic  monasterio  et 
ipsam  vice  mea  et  sociarum  mearum  compromissariarum  et  alia- 
rum  presentium  jus  in  electione  habentium  in  biis  scriptis  in  abba- 

15  tissam  eligo.  Qua  electione  sie  rite  celebrata  ac  deinde  „Te  Deum 
laudamus^  solempniter  decantato  electionem  ipsam  solempniter 
publicari  et  dicte  electe  statim  insinuari  fecimus,  consensum  ipsius 
electe  bumili  precum  instantia  flagitantes,  que  post  humilem  in- 
sufficientie   sue  allegationem,   tandem  divine  nolens   resistere  vo- 

20luntati,  infra  tempus  a  jure  statutum,  annuit  votis  nostris,  elec- 
tioni  de  se  facte  consentiens,  eapropter  reverendissime  paternitati 
vestre  tam  devote  quam  humiliter  una  cum  dicta  electa  nostra 
supplicamusy  quatenus  electionem  tandem  sie  canonice  et  solemp- 
niter celebrataxn  confirmare  ac  eidem  ^)  electe  munus  benedictionis 

25  f avorabiliter  impartiri  aliaque,  prout  opus  fuerit,  oportune  provi- 
dere  dignemini,  ut  Deo  auctore  nobis  et  ipsi  monasterio  nostro 
velut  pastor  bonus  preesse  valeat  utiliter  et  prodesse  nosque  et 
alie  ejus  subdite  sub  ipsius  regimine  in  observantia  regulari  Do- 
mino  virtutum    possimus    salubriter  militare.     Acta   sunt  hec  in 

30  monasterio  sancti  salvatoris  et  vivifice  crucis  pretacto  sub  anno 
Domini  millesimo  quingentesimo  nono,  mense  et  die,  quibus  supra, 
in  quorum  omnium  et  singulorum  fidem  et  testimonium  presentes 
litteras  sive  presens  publicum  instrumentum  sigilli  nostri  capittuli 
seu  conventualis  appensione  una  cum  notarii  publici  subscriptione 

35jussimus  et  fecimus  communiri,  presentibus  ibidem  validis  hono- 
rabilibus  et  discretis  viris  Heinrico  de  Schachten,  Jodoco  Ratzen- 
bergk  armigeris,  Theplone  Eichen  pastore  in  Kouffungen,  Her- 
manne Krumpipen  pastore  in  Dalhusen  et  Ludolffo  Assenborch 
presbyteris    et    clericis   Maguntine    et    Padebornensis    diocesium 

40testibus  ad  premissa  vocatis  speciaUter  et  rogatis. 

(S.  N.)    Et  ego  Heinricus  Bringkman  clericus  Padebornen- 


264  15Ö9  apr.  23. 

sis  diocesis  publicus  sacra  imperiali  auctoritate  notarius,  quia  pre- 
dictis  eleotioni,  pronunctiacioni  et  consensui*)  omnibusque  aliis 
et  singulis  premissis,  dum  sie,  ut  premittitur,  fierent  et  ageren- 
tur,  una  cum  prenominatis  testibus  presens  interfui  eaque  omnia 
et  singula  premissa  sie  fieri  vidi  et  audivi  ac  in  notam  sumpsi,  5 
ex  qua  presens  publicum  instrumentum  manu  propria  scriptum 
confeci,  subscripsi,  publioavi  et  in  hanc  publicam  formam  redegi 
signoque  et  nomine  meis  solitis  et  consuetis  signavi  in  fidem  et 
testimonium  omnium  et  singulorum  premissorum  rogatus  et  re- 
quisitus.  10 

Orig.-perg.  in  M.  Kaufunger  capitelssiegel  (beschr.  s.  urk.  nr.  636).  Auf 
der  rückseite  von  hand  16.  jahrh. :  ,Decretum  electionis  soronim  in  Kauffungen 
de  abbatissa  electa^ 

1)  hier   dürfte   etwa   ,8upplicamu8*  zu   ergänzen  sein.  2)  ,octaya'  mit 

anderer  tinte,    aber   von   derselben   hand    übergeschrieben.        8)  orig.  ,eedem\  15 
4)  orig.  ,con8en8u^ 

605.     Notar,  cleriker  Heinrich  Brinckmann  beurkundet,  dass  die  zur 
äbtissin  des  klosters  Kaufungen   erwählte  Anna  von   der  Borch  den 
kandier  Johannes  Englender  und  den  rltter  Konrad  von  Mnnsbach  als 
ihre  procuratoren   bestellt  hohe,  um  die   bestätiyung  ihrer  erwählung  20 
bei  dem  erzbischofe  Uriel  zu  Mainz  zu  betreiben, 
Knu/ungen  1509  april  23. 

1509  In  nomine  Domini,  amen.     Anno  a  nativitate   ejusdem  mil- 

^^'      '  lesimo  quingentesimo  nono,  indictione  duodecima,   die  vero  vice- 

sima  tercia  mensis  aprilis,  hora  nonarum  vel  quasi,  pontificatus  25 
sanctissimi  in  Christo  patris  et  domini  domini  nostri  Julii  pape 
secundi  anno  ejus  sexto,  in  mei  notarii  publici  testiumque  infra- 
scriptorum  ad  id  specialiter  vocatorum  et  rogatorum  presentüs 
constituta  nobilis  et  religiosa  domina  Anna  de  Borch  electa  in 
abbatissam  monasterii  sancti  salvatoris  et  vivüice  crucis  in  Kouf-  30 
fungen  ordinis  sancti  Benedicti  Maguntine  diocesis  omnibus 
melioribus  via,  jure,  causa  et  forma,  quibus  potuit  et  debuit,  fecit, 
constituit,  creavit,  deputavit  et  nominavit  suos  veros  legitimes 
et  certos  procuratores,  actores,  factores  negotiorumque  suorum 
infrascriptorum  gestores  ao  nunctios  generales  et  speciales,  ita35 
tamen  quod  generalitas  non  deroget  specialitati  nee  specialitas 
generalitati,  videlicet  venerabilem  et  strennuum  viros  et  dominos 
Johannem  Engelender  utriusque  juris  doctorem  et  illustris  prin- 
cipis  et  domini  domini  Wilhelmi  Hassie  lantgravii,  comitis  in 
Katzenelenbogen,  Deitz,  Ctzigenhagen  et  in  Nidda,   cantzelarium  40 


15Ö9  apr.  2ä.  365 

et  Conradum  de  Manspach  militem,  absentes  tamquam  presentes 
et  quemlibet  eorum  in  solidum,  ita  tarnen  quod  non  sit  melior 
conditio  primitus  occupantis  nee  deterior  subsequentis,  sed  quod 
unus  eorum  inceperit,  illud  alter  eorum  prosequi,  mediare,  ter- 
5minare  possit  et  finire  ad  ipsius  domine  constituentis  nomine  et 
pro  ipsa  petendum,  impetrandum  et  obtinendum  confirmationem 
electionis  de  se  legitime  facte  in  abbatissam  dicti  monasterii 
sancti  salvatoris  et  vivifice  crucis  in  Kouffungen  et  ad  petendum 
et  obtinendum  suppleri  defectus,  si  qui  in  ipsa  electione  commissi 

lOfuerint,  a  reverendissimo  in  Christo  patre  et  domino  nostro  do- 
mino  Uriele  arcbiepiscopo  Maguntinensi  aut  in  hoc  ejus  vicario 
vel  quocumque  alio  ad  hoc  potestatem  habente  necnon  ad  juran- 
dum  in  animam  ipsius  constituentis,  quod  in  hujusmodi  electione 
non  intervenit  dolus,    fraus,   Symoniaca  pravitas   aut  alia  illicita 

IBpactio  seu  corruptela  ac  alterius  generis,  quodcumque  licituill  in 
hiis  solitum  et  consuetum  juramentum  prestandum  et  litteratf  sive 
commissiones  desuper  necessarias  quascumque  petendum  et  impe- 
trandum omniaque  et  singula  ad  hujusmodi  confirmationem  ne- 
cessaria    et   oportuna    faciendum,    procurandum    et    exercendum, 

20eciamsi  mandatum  magis  speciale  quam  presentibus  est  expres- 
sum,  requirant  unum  quoque  vel  plures  procuratorem  §eu  procu- 
ratores  loco  sui  substituendum  eumque  vel  eos  revOOftndum,  to- 
ciens  quotiens  opus  fuerit,  nichilominus  tamen  presenti  mandato 
in  suo  vigore   manente.     Super   quibus   omnibus  et  singulis  pre- 

25missis  prefata  constituens  me  notarium  publicum,  quatinus  eidem 
super  premissis  uDum  vel  plura  publicum  seu  publica,  tot  quot 
forent  necessaria,  conficerem  instrumentum  et  instrumenta  legi- 
time requisivit.  Acta  sunt  hec  in  monasterio  sancti  salvatoris 
predicto   sub  anno,    indictione,    die,    mense,    hora  et  pontificatu, 

80  quibus  supra,  presentibus  ibidem  religiöse,  Vldido,  honorabilibus 
et  discretis  viris  Hermanne  Wegener  de  Lemgo  ^)  presbitero  in 
Kouffungen,  Jodoco  Ratzenberge  armigero,  Alberto  Wyggeringk 
presbitero  et  Johanne  Reymbolt  clerico  Maguntinensis,  Monaste- 
riensis   et  Padebornensis   diocesium  testibus  ad   premissa  vocatis 

85  specialiter  et  rogatis. 

(S.  N.)  Et  ego  Heinricus  Bringkman  clericus  Padebornen- 
sis diocesis,  pubHcus  sacra  imperiali  auotoritate  notarius,  quia 
predictorum  procuratorum  constitutioni,  ordinationi  omnibusque 
aliis  et  singulis  premissis,  dum  sie,   ut  premittitur,   agerentur  et 

40fierent,  una  cum  prenominatis  testibus  presens  interfui  eaque 
oninia   et   singula  premissa   sie   fieri  vidi   et  audivi  ac  in  notam 


266  1509  mai  8. 

sumpsi,  ex  qua  hoc  presens  publicum  instrumentum  manu  propria 
scriptum  confeci,  subscripsi,  publicavi  et  in  hanc  publicam  for- 
mam  redegi  signoque  et  nomine  meis  solitis  et  consuetis  signavi 
in  fidem  et  testimonium  omnium  et  singulorum  premissorum  ro- 
gatus  et  requisitus.  5 

Orig.-perg.  in  K.  Auf  der  rückseite  von  gleichzeitiger  hand:  ^Constitutio 
procuratonim  ad  confirmationem  petendam  aput  [!]  reverendissimum  dominum 
Maguntiniim^ 

1)  vgl.  p.  262  z.  30. 

606.     Syfert  Hoßnann    und   Ciriacus  Rüdiger  zu  Harleshausen  »er- 10 
äussern  dem  kaland  U.  L.  F.   zu   Cassel,    den   fnan   vor   Zeiten   in 
Kaufungen  gekalten,  1  goldgulden  jährlichen  zinses  aus  grundstUcken 

zu  Harleshausen  auf  unederkauf 
Cassel  1509  mai  8, 

1509  Wyr  borgermeister  unnd  raith  zu  Cassel  bekennen  offent- 15 

mal  8.  jj^jj  jjjj^  diessem  brieve,  das  vor  unns  kommen  seyn  Syfert  Hofe- 
mann  von  Harleßhusenn,  Catherina  seine  elicbe  hußfraw,  Ciriacus 
Budiger  doselbst  und  Catherina  seine  eliche  hußfrauw  unnd  haben 
bekant  vor  sich  unnd  alle  ire  rechten  erben,  dass  sie  eyns  ste- 
digen  vasten  verkaufiEs  rechtlich  und  reddelich  verkaufft  hann20 
und  verkauffen  denn  wirdigen  herren  des  calants  unser  lieben 
frauwen,  den  mann  vor  zeiten  zu  Cauffungen  gehalden  hoit,  und 
helder  dißs  brifiEs  mit  iren  guten  wissen  unnd  willenn  eynen 
gülden  geldes  goldes  unnd  Casselischer  werung  jerlicher  zinse  alle 
jor  gutlich  zu  geben  unnd  unvorzoglich  zu  bezcalenn  uff  Martini  25 
episcopi  uß  irem  huse  und  hofe  zu  Harlßhußen  gelegen  zwischen 
husenn  Syfert  Hoemans  und  der  Kesebreden,  item  uß  iren  an- 
dern garten  zwischenn  Hans  Borckenn  und  Hermann  Borokenn 
gebrudem  unnd  stosset  uff  den  heisende  Weg,  item  uß  drey 
ackern  artlandes  gelegen  eyner  zwischen  Henrich  ßunemann  und  30 
Contz  Tylenn  und  stossen  uff  die  Trenckewezzenn  und  die  andern 
zwen  lyggen  uff  dem  Leymen  zwischen  Sussentrunck  und  Lotzen 
Waßmuts,  item  uß  irem  huse  und  hoiff,  zwischen  Ciriacus  Ru- 
diger und  Herman  Lotzen  gelegen,  item  uß  iren  acker  artlandes, 
zwischen  Henrich  Schröder  imd  Symon  Elgerßhusen  gelegen,  vor  35 
funffzehin  guter  gülden,  die  yne  diesse  kauffherren  denglich  und 
wolle  bezcalt  hann.  Und  sie  han  sie  der  somm  vor  uns  gantz 
qwijt,  leddig  und  lois  gesaget  ane  geverde.  Darumb  soUen  und 
mögen    diesse   verkauffer    und   ire    erben   diessen   jerhchen   zins 


1509  juli  21.  257 

widdenimb  zu  sich  kauffen,  wan  sie  gelustedt  vor  Martini  ^),  mit 
funffzceliin  guten  gülden  als  vorgeschrebin  stehit,  doch  also  das 
versessen  und  ersehenen  zinse  zuvor  gentzlich  ußgericht  und  be- 
zcalt  sein  ane  geverde.  Zu  urkunt  han  wir  unser  der  stait  in- 
5gesigel  hierann  vestigüch  thun  hencken.  Datum  am  dinstage 
nach  Cantate,  anno  xvc^  nono. 

Orig.-perg.  in  M.,  eigenthum  des  Vereines  für  Hess,  geschichte  und  lan- 
deskunde  zu  Cassel.  Siegel  abgefallen.  Aeussere  auf  Schriften :  ,Den  kalants- 
herren  uff  der  Preyheidt'  und  von  undeutlicher  hand:  ,Anno  Domini  etc.  xxii^, 

10  die  xix.  maji  hoit  Giriacus  Rudiger  unnd  Catherina  legittima  die  helffte  dijßes 
czinßes  abgeloest  myt  achtenhalben  gülden,  zcins  die  Jucunditatis  dominis 
magistro  Merckel,  d.  Jacolx)  et  Johanni  Plunckem*.  Die  vorliegende  Urkunde  wurde 
nui*  wegen  erwähnung  des  Kaufunger  kalandes  aufgenommen;  da  aber  Harles- 
hausen  durch  den  dortigen  grundbesitz  des  klosters  (s.  urk.  nr.  378)  ohnehin  zu 

15  dessen  gütercomplex  gehörte,  so  ist  die  Urkunde  unverkürzt  wiedergegben  worden. 

1)  ,Martini'  auf  rasur. 

607.     Df'e  vormalige  äbtissin  Elisabeth  von  Plesse,    die   erwählte  ab- 
tissin  Anna  von  der  Borch  und  der  convent   zu  Kaufungen  bevoll- 
mächtigen die  äbte  zu  Corvey,  Bursfelde,  Breitenau  und  Bredelar  als 
^Schiedsrichter   behufs  entscheidung  des  Streites  über  die  höhe  der  der 

erstereil  vom  Master  zu  zahlenden  pension, 

1509  juli  21. 

In  nomine  Domini,  amen.     Anno  a  nativitate  ejusdem  mil-      wo9 
lesimo  quingentesimo  nono,  indictione  duodecima,    die  vero  vice-  ^      ^^' 

25sima  prima  mensis  julii,  hora  nonarum  vel  quasi,  pontificatus 
sanctissimi  domini  in  Christo  patris  et  domini  domini  nostri  Julii 
divina  Providentia  pape  secundi  anno  ejus  sexto,  in  presentia 
nostrorum  [!]  notariorimi  ac  testium  infrascriptorum  ad  hoc  vocato- 
rum  et  rogatorum  personaliter  constituta   nobilis  et  generosa  do- 

SOmina  Elißabet  de  Plesse  quondam  abbatissa  monasterii  sancti  sal- 
vatoris  in  Koffungen  ordinis  sancti  Benedicti  Maguntinensis  dio- 
cesis  coram  veneranda  ac  religiosa  domina  Anna  de  Borch  electa 
abbatissa,  EUßabet  priorissa,  Mech[t]üdi  ^),  Willa,  Maragareta,  Anna, 
Pella,    Heylena   ceterisque  virginibus   conventualibus  ^)   dicti  mo- 

36  nasterii  in  Koffungen  professis  conventum  ibidem  representantibus 
et  f acientibus  *)  cum  sue  mentis  gravitate  exponebat,  quod,  cum 
prioribus  diebus  ob  honorem  et  utihtatem  sacrosancte  reforma- 
tionis  in  dictum  monasterium  introducende  abbatie  ejusdem  mo- 
nasterii libere  renunctiasset  ac  omne  jus  sibi  in  eadem  competens 

40resignasset  certa  tum  pensione  annua  ac  provisione  de  et  ex  fruc- 

17 


äßÖ  1609  juli  äl. 

übus,  redditibus  et  proventibus  dicte  abbatie  et  monasterii  pro 
statu  sue  generositatis;  conservationis  et  sustentationis  sibi  reser- 
vata  et  assignata,  sed  quia  talis  annna  pensio  et  provisio  juxta 
qualitatem  sue  persone  ac  currentium  temporum  exigentiam  nimis 
diminuta,  ymmo  minus  bene  constituta  et  reservata  dinoscitur,  5 
desiderans  ^)  igitur  et  affectans  a  dicta  domina  electa  abbatissa  et 
conventu  prefati  monasterii  eandem  provisionem  seu  pensionem 
annuam  adaugeri  ac  auctoritate  apostolica  prout  de  jure  con- 
stitui  et  reservari,  alioquin  ipsam  coram  quocumque  superiore  ad 
id  potestatem  habente  desuper  conqueri  et  dicte  abbatie  restitu-  10 
tionem  petere  cogeretur.  Ad  quod  dicta  domina  electa  abbatissa 
nomine  sui  et  conventus  respondebat,  quod  ipsis  videretur  eidem 
domine  Elißabet  competenter  et  sufficienter  provisum  fore  et, 
plus  quam  ipsamet  pro  competentia  postulasset,  esset  jam  eidem 
assignatum.  Qua  altricatione  sie  staute  dicta  domina  Elißabet  15 
nata  de  Plesse  ex  una  et  Anna  electa  abbatissa  et  conventus 
monasterii  predicti  in  Koffungen  parübus  ex  altera  volentes,  ut 
asseruerunt,  differentiam  predictam  amputare  et  ad  concordiam 
devenire  dictasque  controversias,  discordias  et  differentias,  ut 
premittitur,  subortas  in  totum  extinguere  et  integraliter  Concor- 20 
dare  ac  eciam^  que  in  futurum  suboriri  possent,  totaliter  compla- 
nare  omnibus  melioribus  modo,  via,  jure,  causa  et  forma,  quibus 
melius  et  efficatius  potuerunt  et  debuerunt,  non  coacte  neque 
aliqua  sinistra  machinatione  circumvente,  sed  sponte,  libere,  ex 
propriis  eorum  et  spontaneis  voluntatibus  maturisque  deliberatio- 26 
nibus  et  consiliis  prehabitis  compromiserunt  ac  de  alto  et  basso  *) 
compromissum  fecerunt  et  convenerunt  ac  ipsarum  quelibet  fecit, 
compromisit  et  convenit  in  reverendum  et  venerabiles  in  Christo 
patres  et  dominos  Franciscum  exempti  sancti  Viti  Corbeyensis^ 
Heinricum  Bursfeldensis,  Johannem  Bredenowensis  et  Tlieoderi-80 
cum  Bredelarensis  monasteriorum  abbates  tamquam  in  arbitros, 
arbitratores  et  amicabiles  compositores,  absentes  tamquam  pre- 
sentes,  dantes  et  concedentes  dictis  dominis  abbatibus  arbitris, 
arbitratoribus  et  amicabilibus  compositoribus  plenam,  liberam  et 
omnimodam  potestatem  et  auctoritatem  ac  speciale  et  generale  35 
mandatum  (non  sumptibus  tamen  et  expensis  dictorum  dominorum 
compromissariorum  ac  compositorum,  sed  dicte  domine  Anne  electe 
abbatisse  et  conventus  monasterii  prefati)  [ad]')  laudandum,  ter- 
minandum  et  diffiniendum  infra  hinc  et  festum  sancti  Michaelis 
proximum  futurum,  omnes  et  sing[u]las  controversias,  discordias  40 
et  differentias  predictas  de  et  super  provisionis   contentatione  ac 


160Ö  Juli  Öl.  259 

annua  pensione,  reservatione  et  assignatione  illonimque  ooca- 
sion«  ac  alias  quomodoUbet  inter  dictas  partes  subortas,  prout 
eis  videretur,  expediendum,  juris  ordine  servato  vel  non  servato, 
stando  vel  sedendo,  verbo  vel  in  scriptis,  omni  solempnitate  juris 
Bemissa,  partibus  presentibus  vel  absentibus  aut  ipsis  vocatis  vel 
non  vocatis  ac  eciam  diebus  feriatis  vel  non  feriatis,  quomodo- 
cumque  vel  qualitercumque  arbitrandum,  arbitramentandum,  compo- 
nendum,  laudandum  perpetuamque  concordiam  faciendum  ac  finem 
dictis    differentiis  inponendum.     Promiserunt  insuper  in  manibus 

lOnostrorum  [!]  notariorum  publicorum  infrascriptorum  tamquam  pu- 
blicarum  et  autenticarum  personarum  solempniter  stipulantium  et 
recipientium  vice  ac  nomine  omnium  et  singulorum,  quorum  in- 
terest,  intererit  aut  Interesse  poterit  quomodolibet  in  futurum, 
eciam  dicte  domine  Elißabet  de  Plesse   et  Anna  electa   abbatissa 

15  et  conventus  dicti  monasterii  in  Koffungen  compromittentes  et 
earum  quelibet  promisit  se  ratum,  gratum  atque  firmum  perpetuo 
habituras  totum  id  et  quicquit  per  dictos  dominos  Franciscum, 
Heinricum,  Johannem  et  Theodericiun  abbates  arbitros,  arbitra- 
tores   et  amicabiles   compositores    compromissi  hujusmodi   vigore 

20ordinatum,  laudatum,  sententiatum,  arbitratum,  diffinitum  et  pro- 
nunctiatum  fuerit,  et  contra  hujusmodi  arbitramentum  sive  arbi- 
trabilem  sententiam  per  se  vel  alium  seu  alios,  publice  vel  oc- 
culte,  directe  vel  indirecte,  quovis  quesito  colore  vel  ingenio, 
nullo  unquam  tempore   dicere,    facere   vel  venire  de  jure  vel  de 

2b  facto  neque  a  sententia  hujusmodi  appellare  sive  provocare  neque 
in  arbitrium  boni  viri  se  reduci  facere  aut  reducere  sub  quadrin- 
ge[n]torum  florenonun  Eenensium  pro  una  camere  apostolice  et 
alia  medietatibus  parti  premissa  observanti  per  partem  contrave- 
nientem  irremissibiüter  persolvendoriun  et  applicandorum  necnon 

SOcurie  camere  apostolice  consuetis  penis.  Pro  quibus  omnibus  et 
singulis  sie  tenendis,  observandis  et  adinplendis  et  pena  sive 
mulcta  quadringentorum ')  florenorum  ßenensium  solutione  et 
extorsione  in  eventum  contravencionis  prefate  Elißabet  de  Plesse 
et  Anna    electa    abbatissa   totusque    conventus    antedicte    seipsas 

Sösuosque  successores  et  dicü  monasterii  in  Koffungen  bona  sua 
mobilia  et  immobüia,  presentia  et  futura,  una  partium  alteri  effi- 
caciter®)  ypotecarunt  et  obligarunt  ac  quelibet  earum  ypotecavit 
et  obligavit  necnon  se  et  bona  sua  predicta  jurisdictioni,  coar- 
tioni  [!],  compulsioni  et  meris  examinibus  curie  camere  apostolice 

40  et  quarumcumque  aliarum  curiarum  ecclesiasticarum  et  secularium 
ubilibet  constitutarum,    per   quas  et   earum    quamlibet    voluerunt 


260  1609  iuli  21. 

posse  cogi,  compelli,  coerceri®),  excommunicari,  suspendi,  inter- 
dici,  arrestari,  rapi,  detineri,  incarcerari  ^®)  uno  contextu  vel  di- 
versis  temporibus  usque  ad  Observationen!  omnium  et  singulorum 
premissomm  se  supposuerunt  et  submiserunt,  ita  quod  executio  *^) 
unius  curie  executionem  alterius  non  inpediat  neque  retardet  non  5 
obstante  jure  dicente,  quod,  ubi  Judicium  ceptum  est,  ibi  finem 
recipere  debeat.  Eenunctiantes  dicte  Elisabet  de  Plesse,  Anna 
electa  abbatissa  et  conventus  sepedicti  monasterii  in  Koffungen 
hincinde  compromittentes  et  quelibet  pro  se  renunctiavit  expresse 
in  premissis  omnibus  et  singulis  exceptionibus  doli,  mali,  vis,  me- 10 
tus,  fraudis,  in  factum  actioni  non  sie  celebrati  contractus  nee 
sie  tradite  potestatis,  promissionis  et  compromissionis  aliter  fuisse 
dictum  quam  scriptum  et  e  converso,  ac  eciam  omnibus  aliis  et 
singulis  exceptionibus,  actionibus  juris  et  facti  expressis  et  non 
expressis,  quibus  contra  premissa  aut  aliquod  premissorum  dicere,  15 
facere  seu  venire  possent  aut  se  in  aliquo  defendere  vel  tueri. 
Quibus  omnibus  et  singulis  hie  specifice  et  expresse  renunctiare 
voluenint  et  renunctiarunt  per  presentes,  ac  si  de  eis  omnibus 
et  singulis  speciiicam  et  expressam  fecissent  mentionem  et  eisdem 
renunctiassent  et  specialiter  juri  dicenti  generalem  renunctiationem  20 
non  valere,  nisi  precesserit  specialis  et  expressa.  Et  iterum  statim 
et  in  continenti  pro  majori  cautela  et  tutiori  securitate  partium 
predictarum  seu  alterius  earundem  premissa  observantis  dicte  do- 
mine Elißabet  de  Plesse  ex  una  pro  se  et  Anna  de  Borch  electa 
abbatissa,  Elisabet  priorissa,  Mech[t]ildis,  Willa,  Margareta,  Anna,  25 
Pella,  Heylena  cetereque  virgines  et  moniales  prefati  monasterii 
conventum,  ut  prefertur,  facientes  et  representantes  pro  se  suis- 
que  successoribus  et  conventu  dicti  monasterii  parübus  ex  altera 
gratis  et  sponte  omnibus  melioribus  modo,  via,  jure,  causa  et 
forma,  quibus  melius  et  efficatius  potuerunt  et  debuerunt,  f ecerunt  30 
et  constituerunt,  crearunt  et  solempniter  ordinarunt  suos  veros, 
certos,  legitimes  et  indubitatos  procuratores,  actores,  factores  ne- 
gotiorumque  suorum  infrascriptorum  gestores  ac  nunctios  speciales 
et  generales,  ita  tamen  quod  specialitas  generalitati  non  derogat 
nee  e  contra,  videlicet  venerabiles,  honorabiles  et  discretos  viros,  35 
omnes  et  singulos  dicte  curie  camere  apostolice  notarios,  procu- 
ratores, factores  et  sollicitatores  necnon  quorumcumque  omniiim 
et  aliarum  curiarum  notarios,  procuratores,  factores  et  sollicita- 
tores, qui  nunc  sunt  et  pro  tempore  futuro  erunt  in  Komana 
curia  et  alibi  quarumcumque  aliarum  curiarum,  quorum  omnium  40 
nomina  et  cognomina  habere    voluerunt  et  quevis   earum  habere 


1609  juli  21.  261 

voluit  pro  sufficienter  expressis,  absentes  tamquam  presentes  et 
quemlibet  ipsorum  in  solidum,  ita  tarnen  quod  non  sit  melior 
condicio  primitus  occupantis  nee  deterior  subsequentis,  sed,  quod 
nnus  ipsorum  inceperit,  id  alter  eorum  prosequi,  terminare  valeat 
6  et  finire  ad  effectum  debitum  et  finem  producere,  scilicet  specia- 
liter  et  expresse  ad  ipsarum  constituentium  nominibus  et  pro  eis 
omni  tempore  et  diebus  feriatis  et  non  feriatis  ad  integram  et 
plenam  satisfactionem  dict«  contentationis  sive  annue  pensioniis 
solution^m,  eciam  post  ipsum  terminum  et  quotiens  predictis  par- 

lOtibus  ac  suis  videbitur  et  plaouerit,  coram  predicto  camerario, 
vicecamerario,  auditore  camere  regente  locumtenente  et  commis- 
sario,  ejusdem  et  aliarum  curiarum  predictarum  oföcialibus  et  ju- 
dicibus  seu  eorum  locatenentibus  comparendum  ac  ipsum  con- 
tractum  usque   ad   integram  satisfactionem    et    solutionem  semel 

15  vel  pluries  confitendum  et  recognoscendum  et  ad  petendum,  audien- 
dum  et  recipiendum  dictarum^^)  constituentium  nominibus  omne 
preceptum  omnemque  monitionem,  condemnationem,  sententiam 
atque  mandatum,  que,  quod  et  quas  prefati  domini  camerarius, 
vicecamerariuSy  auditor  camere  regens  locumtenens  et  alii  judices 

20  et  officiales  seu  ipsorum  locatenentes  et  eorum  quilibet")  contra 
predictas  dominas  constituentes  earumque  successores  ac  bona 
predicta  facere,  ferro  et  promulgare  voluerint  seu  voluerit  et 
eis  sponte  acquiescendum  necnon  submittendum  et  resubmittendum 
propterea  ipsas  dominas   predictas  constituentes  pro  premissa  fir- 

25imter  observandis  jurisdictioni  curiarum  predictarum  et  cujuslibet 
earum  et  ad  volendum  et  consentiendum,  quod  ipsi  domini  came- 
rarius,  vicecamerarius,  auditor  camere  regens  locumtenens,  com- 
missarius  et  alii  judices  officiales  predicti  in  ipsas  dominas  et 
conventum  predictum  constitutionis  et  excommunicationis  senten- 

SOcias  ferant,  proferant,  promulgent,  aggravent,  reaggravent  alios- 
que  Processus  reales  et  personales  gerant  et  faciant,  quos  volue- 
rint et  parti  premissa  observanti  placuerit  et  visum  fuerit  expe- 
dire,  quousque  de  integra  satisfactione  contractus  prefati  et  ex- 
pensarum  predictarum  sue  parti  fuerit  plenarie  et  integre  et  rea- 

85liter  satisf actum  juxta  presentis  publici  instrumenti  seriem  et 
tenorem,  et  generaliter  omnia  et  alia  et  singula  faciendum,  di- 
cendum,  gerendum,  exercendum  et  procurandum,  que  in  premissis 
et  circa  ea  necessaria  fuerint  seu  eciam  quomodolibet  oportuna. 
Promittentes  nobis  notariis  publicis  infrascriptis  tamquam  auten- 

40tici8  personis  presentidii^,  stipulantibus  et  recipientibus  vice  et 
nomine    omnium  et  singulorum,    quorum   interest,    intererit   aut 


262  1509  juli  21. 

Interesse  poterit  (juomodolibet  in  futurum,  se  omni  tempore  ra- 
timi,  gratum  et  firmtim  perpetuo  habituras  totum  id  et  quioquit  per 
dictos  earundem^*)  procuratores  suos  constitutos  et  eorum  quem- 
libet  actum,  dictum,  factum  gestumve  fuerit  in  premissis  seu  alias 
quomodolibet,  procurator««  relevant  et  relevare  volentes  nichi-  5 
lominus  eosdem  procuratores  et  quemlibet  ipsorum  ab  omni  onere 
satisdandi  judicioque  sisti,  judicatum  solvi  cum  suis  clausulis  et 
capitulis  necessariis  et  oporkmis  sub  expressa  ipoteca  et  obliga- 
tione  omnium  et  singulorum  bonorum  mobiüum  et  immobiHum, 
presentium  et  futurorum  quorumcumque  ac  sub  omni  juris  etio 
facti  renunctiatione  ad  hec  necessariA  pariter  et  cautela,  et  pre- 
missa  omnia  et  singula  in  presenti  publico  ixistmmento  oontenta 
teuere,  attendere,  complere  et  inviolabiliter  observare  contraque 
ea  seu  eorum  aliqua  non  facere,  dicere  vel  venire  de  jure  vel 
de  facto  quovis  quesito  colore  dictosque  procuratores  earundem,  15 
ut  premittitur,  constitutos  aut  eorum  aliquem,  quousque  de  pre- 
missis Omnibus  integra  satisfactio  una  cum  dampnis  et  expensis 
aut  iuteresse  predicüs  realiter,  plenarie  et  integre  facta  fuerit  et 
premissa  omnia  et  singula  observaverint  et  adimpleverint,  non 
revocare  seu  revocari  facere  hincinde  promiserunt  et  convenerunt20 
ac  ad  et  super  sancta  Dei  ewangelia  scriptis  sacrosanctis  per  eas- 
dem  corporaliter  sponte  tactis  juraverunt  et  quevis  earundem  ju- 
ravit.  Super  quibus  onmibus  et  singulis  predicte  Elißabet  nata 
de  Plesse,  Anna  electa  abbaüssa  et  conventus  dicti  monasterii  in 
Koffungen  sibi  a  nobis  notarüs  publicis  infrascriptis  unum  velS5 
plura  publicum  seu  publica  fieri  petierunt  et  quelibet  earum  pe- 
tiit  instrumentum  et  instrumenta.  Acta  fuerunt  hec  in  sepedicto 
monasterio  Koffungen  sub  anno,  indictione,  die,  mense  et  ponti- 
ficatu,  quibus  supra,  presentibus  ibidem  religioso,  honorabili  et 
diBcreids  viris  Hermanne  de  Lemgo  alias  Wegener  ")  professo  mo-  90 
nasterii  in  Marienmunster,  Johanne  Tylecken  presbitero  sacristano, 
Bertoldo  de  Roringen  armigero,  Johanne  de  "Wenthusen  derico 
et  Hinrico  Schrader  laico  Maguntinensis  et  Paderbomensis  dio- 
cesium  testibus  ad  premissa  vocatis  atque  rogatis. 

(S.  N.)  Et  quia  ego  Johannes  Srulemann  clericus  Magun-36 
tinensis  diocesis,  sacra  imperiali  auctoritate  notarius,  quia  predicte 
compromissioni,  procuratorum  constitutioni,  potestatis  dationi,  sub- 
nnssioni  juramentique  prestationi  omnibusque  aliis  et  singulis, 
dum  sie,  ut  premittitur,  fierent  et  agerentur,  presens  et  persona- 
liter una  cum  notario  subscripto  michi  adjuncto  et  testibus  in- 40 
frascripüs   interfui    eaque    sie   fieri  vidi   et  audivi,   ideoque   hoc 


1509  aug.  28.  263 

presens  publicum  instrumentum  manu  oonnotarii  fideliter  con- 
scriptum  exinde  confeci,  subscripsi,  publicavi  et  in  hanc  publicam 
formam  redegi  signoque  nomine  et  cognomine  meis  solitis  et 
Gonsuetis  signavi  in  fidem  et  testimonium  omnium  et  singulorum 
öpremissorum  rogatus  et  requisitus. 

(S.  N.)  Et  ego  Heinrious  Bringkman  clericus  Paderbomen- 
sis  diocesis,  publicus  sacra  imperiali  auctoritate  notarius,  quia 
predicte  compromissioni,  procuratorum  constitutioni,  potestatis  da- 
tioni,    submissioni,  juramenti  prestationi  omnibusque  aliis  et  sin- 

iOgulis,  dum  sie,  ut  premittitur,  fierent  et  agerentur,  una  cum  no- 
tario  suprascripto  micbi  adjuncto  et  testibus  infrascriptis  presens 
et  personaliter  interfui  eaque  sie  fieri  vidi  et  audivi,  ideoque  hoc 
presens  publicum  instrumentum  manu  mea  propria  fideliter  con- 
scriptum,   exinde  confectum  subscripsi,   publicavi  et  in  hanc  pu- 

15  blic€un  formam  redegi  signoque  nomine  et  cognomine  meis  solitis 
et  consuetis  signavi  in  fidem  et  testimonium  omnium  et  singulo- 
rum premissorum  rogatus  et  requisitus. 

Orig.-perg.  in  K.,  fieokig. 

1)  orig.  ,MechiIdi8^  2)  orig.  ,cetereque  virgines  conventuales'.  3)  orig. 
20  ^representantes  et  faciente8\  4)  orig.  ,disideran8^  5)  in  der  päpstlichen  kanz- 
leisprache:  wichtiges  und  an  wichtiges.  6)  ,ad*  fehlt  im  orig.  7)  orig. 
,qaadragintorum^  8)  orig.  ,efficatiter'.  9)  orig.  ,coarceri^  10)  orig.  ,in- 
carserari*.  11)  orig.  lexetutio^  12)  orig.  ,dictoram^  18)  orig.  ,cuilibet^ 
14)  orig.  ,eorandem\        15)  vgl.  p.  255  z.  81. 

25  608.     Dietrich  von  Plesse  bittet  die  regenten  zu  Hessen  um  rath,  wie 
seine  votn  amte  einer  äbtissin  zu  Kaufungen  widerrechtlich  entfernte 
Schwester  Elisabeth  in  ihre  rechte  wieder  einzusetzen  sei, 

1509  august  23. 

Ock  vesten  guden  frundes.     Jw  ist  ane  twivel  wol   in  ge-      1509 
80  dechtnisse,    welker   mathen  de  hochwerdighe    eddelle   unde  wol-  ^^^'  ^^' 
gkebom    frauwe    Elizabeth    ebbedissche    to    Kauffunghen,    unse 
fruntlike  leve  swester,  an  dat  vorbenannte  stiffte  to  KauSunghen 
to  eyner  ebbedisschen  gekoren,  irwelt,  bestedighet  unde  dardorch 
gheistlik  alse  eyn  begheven  persohne  unde  ebbedissche  geworden 
85  unde  dardorch  also  ewich  gheistlich  moyt  bliven  etc.,   unde  vor- 
der wu  de  suIStigke  unse  leve  suster,   indem  men  dat  stiffte  re- 
formeren  wolde,   mit  drauwe  unde  twanghe  de  genante   ebbedie 
to  vertaten  ist  worden    gedrunghen   unde    genodyghet  in  haste 
unde  ilinges  ane  allen  noyttirfftighen  rypen  rad,  so  billick  gebort 
40  unde  wol  gheeghent  hedde,   umbedachten   dinghes,    ane  dat   de 


264  1609  sept.  27.  a. 

vorbenant  iinse  leve  s wester  alse  eyn  ebbedissche  beqwemeliken 
orts,  Standes  na  nottrofft  ist  worden  affgelecht  unde  noyttroff- 
tighen  besorgtet  unde  von  der  vorbenanten  ebbedie  jamerliken 
vorangestet  ^)  gedrunghen  etc.  Derhalven  von  weghen  der  vorbe- 
nanten unser  leven  swester  unse  unde  er  flitighe  bede  unde  be-  5 
gher,  dusse  vorberorden  dinghe  in  unde  mit  iiyte  willet  be- 
dencken  unde  der  vorbenanten  unser  swester  darinne  raden  tom 
besten,  also  dat  de  vorbenante  unse  swester  so  jamerliken  unde 
in  sodaner  verilunge  also  beswert  unde  an  oren  rechten  vor- 
kortet  nicht  blivende  werde,  sundem  dat  orer  leffte  dat  tont,  dat  10 
gotlick,  redelick  unde  geborlick  ist,  volghen  unde  ore  lefften 
darto  komen  moghe,  unde  vorder  darto  hir  beneven  orer  lefften 
raden  unde  uns  to  kennen  willet  geven,  wu  de  vorbenante  unse 
leve  swester  de  dinghe  darto  to  komen  voychlicken  vornehmen 
moghe  to  orem  besten,  jw  hirinne  der  ergenanten  unser  leven  15 
swester  to  gude  orer  lefften  6b  ^)  uns  to  willen  des  besten  gud- 
wiUich  bewisen  unde  erfinden  laten,  des  und  alles  guden  wy  und 
de  vorbenante  unse  leve  swester  to  jw  gantz  und  ungetwevelt 
sin  vorsteende  unde  vorschuldent  umme  jw  sampt  unde  beß  ge- 
neget,  wedder  gheme  begherende  juwer  antwort.  Datum  ut  supra  20 
in  littera'). 

Orig.-pap.  in  M.,  ältere  akten  der  Casseler  räthe,  stift  Kaufungen.  Vor- 
liegender brief  gehört  zu  einem  schreiben,  das  ,Diderick  here  tho  Plesse*  an 
den  comthur  zu  Marburg,  an  dritter  Corde  von  Manspach  unde  Joste  von  Bom- 
bach^  in  politischen  angelegenheiten  richtete,  daher  dessen  datum,  zumal  vor-  25 
stehend  auf  dasselbe  verwiesen  ist,  auch  für  den  brief  zutrifft.  Das  schreiben 
war  mit  dem  Plesseschen  siegel  verschlossen. 

1)  verängstigt.        2)  =  of,  oder.        3)  nämlich   ,in  vigilia  sancti  Barto- 
lomei  apostoli,  anno  etc.  nono^ 

609.  Die  übte  Franz  zu  Corvei/,  Heinrich  zu  Bursfelde,  Johannes  dO 
zu  Breäenau  und  Dietrich  zu  Bredelar  entscheiden  als  erwählte  schied^" 
nchter  den  streit  zwischen  der  resignirten  äbtissin  Elisabeth  von  Plesse 
und  der  erwählten  äbtissin  Anna  von  der  Borch  und  dem  coyivente  zu 
Kaufungen  dahin,  dass  es  bis  zur  bestätigung  der  letzteren  bei  der 
bisherigen  hohe  der  pension  der  ersteren  zu  verbleiben  habe.  35 

1509  September  27,  a. 

1509  Vonn  Gots  gnadenn  wy  Franciscus  des  frygenn  stiffts  Cor- 

s€pt.37.a,j^QyQ^  Heinricus  tho  Bursfelde,  Johannes  tho  Bredenowe  und 
Theodericus  tho  Bredeler  ebbede  dein  kunth  hirmede  als  wem: 
So  und   alße   wy  alse  gekoren,   gewilkorde    und  verordenthe  in  40 


1509  sept.  27.  a.  265 

den  irringen,  saken  und  gebrecken  twisohenn  der  eddelen  wol- 
gebornn  Elißabeth  geboren  van  Hesse  etwan  ebbedischen  tho 
Koffungen  orer  leve  competentien  und  jarlickes  provisien  halver 
eyns,  der  werdigenn  und  geistlicken  Annen  van  der  Borch  er- 
öweltenn  und  gekorenn  ebbedischen,  priorinen  und  gantzem  con- 
vente  darsulvest  anders  deyls  compromissarien  huthe  datho  hir 
unden  geschreven  eynen  sententien  und  uthsproke  in  krafft  eynes 
darover  gemaketh  compro[mi]8ses  de  gedachten  Elißabeth  van 
Hesse  jarlickes  or  leventlangk  Inhalt  dessulven  sprokes  und  sen- 

lOtentien  van  der  genanten  erweiten  ebbedischen  und  conventhe 
genochsam  tho  versorgende  in  schrifften  gedan  unde  uthgesproken 
hebben.  Nachdem  nu  de  vilgedachte  Anna  van  der  Borch  ge- 
koren und  erweite  ebbedische  tho  Koffungen  itzt  nicht  confirme- 
reth  und  vor  eyne    ebbedischen    bestediget   und   orer  leve  nach 

15  formen  der  rechte  etwas  tho  handelen  und  seck  wes  tho  behoff 
des  closters  Koffungen  understann  nicht  geboreth,  loven  unde 
reden  wy  obgemelten  compromissarien  sampt  und  biso[n]demn 
tho  beschaffende,  bestellennde  und  verfoighen  der  gedachtem! 
Elißabeth  van  Plesse  inwendich  eynem  manthe  dem  neysten  nach 

20  der  erlangeden  ^),  uthgerechten  und  beholden  confirmation  der 
erweiten  ebbedischen  tho  Koffungen  Annen  van  der  Borch  orer 
leve  competentie  und  provisio  jarlicker  pensie  ludes  unses  sen- 
tentz  und  uthsprokes,  vann  alsdann  der  confirmerden  und  be- 
stedigeden  ebbedischen  und  convente  ader  capittel  tho  Koffungen 

25  mit  oren^)  breven  und  segelen  genochsam  sali  verwareth  und 
versorgeth  werden  und  idoch  der  genanten  van  Plesse  midde- 
lertid  ore  thogewyseden  und  verwilden  pensio  unde  provisie, 
wan  de  bedageth,  gelickewoll  tho  verhandelagenn  und  hanthreken. 
In   erkunde  duth  bovengescr.  also  stede  und  vast  geholden  und 

80  dem  so  geleveth  und  nachgekomen  werde,  hebben  wy  obge- 
nompten  Franciscus,  Heinricus,  Johannes  und  Theodericus  obge- 
nanter  clostere  ebbede  unse  secrethe  nach  eynander  hirunder  vor 
uns  und  unse  nakomen  dein  druckenn  des  ^)  donnerstages  Cosme 
et  Damiani,  anno  Domini  m®.  quingentesimo  nono. 

35  Orig.-pap.  in  E. ;  cassationsschnitt  durch  den  text.    Von  den  4  unter  dem 

texte  über  grünes  wachs  auf  papier  aufgedrückten  runden,  25  mm  grossen  sie- 
geln ist  1)  abgefallen;  2)  des  abtes  Heinrich  zu  Bursfelde,  siegelbild  wohl  das 
des  dortigen  kirchenpatrons,  des  apostels  Thomas  (halbe  figur)  mit  keule  (?) 
und  lanze  in  den  armen,  rechts  der  figur  S[anct],  links  T[homa8],  von  Umschrift 

40  nur  lesbar  BUESFELDE ;  3)  des  abtes  Johannes  zu  Breitenau,  siegelbild :  Maria 
mit  dem  kinde,  Umschrift  unleserlich;  4)  des  abtes  Dietrich  zu  Bredelar,  siegel- 
bild: ein  heüiger,  darunter  anscheinend  Wappenschild,  Umschrift  unleserlich. 
Die  patronin  des  klosters  war  jedoch  die  heil.  Jungfrau  Maria. 


266  1609  Bcpt.  27.  b. 

1)  hier   folgt   wieder    gestrichenes  ,und'.  2)   ,oren^    übergeschrieben. 

8)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,iniddew*[oche8]. 

610.    Die  äbte  zu  Carvet/,  Burs/elde,  Breitenau  und  Bredelar  bestimmen 
als  erwählte  Schiedsrichter,   dass  die  resignirte  abtissin  Elisabeth  von 
Hesse  (nach  der  bestäügung  der  erwählten  abtissin)  eine  jährliche  rente  5 
von  30  gülden  an  geld  und  70  viertel  frucht  auf  lebenszeit  unter  ge- 
wissen bedingungen  vom  Idoster  Kaufungen  erhalten  solle. 

Cassel  1509  septetnber  27.  b. 

1509  In  dem  namen   des  Vaders,    des  Sonnes    unde    des    hilgen 

*^^  '  •  '  Geistes,  amen.  In  den  gebrecken,  so  sick  twisschen  der  eddelen,  10 
wolgeborn  Elizabeth  gebom  van  Plesße  eyns,  der  werdigen  unde 
geistliken  Annen  van  der  Borch  erweiten  ebbedisschen  unde 
gantzem  convente  des  closters  unde  stiffts  Koffungben  eyner  Pro- 
vision unde  competentie  halver  gemelter  Elizabeth  van  Plesse  im 
-anfanghe  unde  inforunghe  der  reformation,  als  de  in  dat  closter  16 
unde  stifFte  to  Koffunghen  obgnant  geforet,  nach  orer  leven 
heysschen  vorwilleth  ^)  unde  vormaket  is  worden,  daranne  or  leve 
neyn  genoghe  hefft  erholden,  ander  deyls,  welche  gebrecke  der 
obgherorden  provision  unde  competentie  de  gnanten  beyden  par- 
thie  Elizabeth  van  Plesße,  Anna  van  der  Borch  erweite  ebbe- 20 
dissche  unde  convent  tho  Koffunghen  by  uns  Franciscke  des 
fryghen  stiffts  Corveye,  Hinricum  tho  Bursfelde,  Johann  tho  Brede- 
nouweundeDidericke  tho  Bredeler  closter  Paderborns,  Mentzer  imde 
Collens  bisschopdomme  ebbede  alse  compromissarien  ludt  eyns  com- 
promisses  gantz  gestalt  und  compromittereth  is,  demnach  in  macht  25 
des  sulven  compromisses  seggen,  sententieren,  pronunctiem,  lauderen 
unde  uthsprecken  wy  gnanten  compromissarien  wolbedachtes  raides 
unde  modes,  also  dat  de  gnanten  Anna  van  der  Borch  erweite  ebbe- 
dissche,  prio[r]inne  unde  convent  darsulvest  to  Koffunghen  unde 
ore  nakomen  der  gemelten  Elizabeth  van  Plesse  de  tidt  ores  le-90 
vendes  tho  der  pension  unde  contentation  orer  leve  alreide  nach 
orer  eyghenn  heyschunghe  vorwillet  unde  gegeven,  darboven  or 
alle  jar  iheyn  gülden  ahn  gelde  edder  golde  unde  twintich  fem- 
deil  fruchte,  halff  roggen  unde  halff  havem,  jarliker  pensie  up 
duth  ihokunfftige  jar  anthogande  unde  vorth  alle  jar  twisschen  85 
Michaelis  unde  Martini  de  fruchte  unde  de  geltrenthe  up  twey 
tide,  nemptlick  Michaelis  unde  Paschen  nocheynander  folgende, 
orer  leve  uth  des  stiffts  unde  closters  guderen  tho  vomoghende 
unde  darin  genochsam  tho  vorwarende,  so  maket  nemplich  sodan 
pensio  unde  jarlikes  provisio  overall  derüch   gülden  ahn  gelt- 40 


1509  sept.  27.  b.  267 

renthen,  de  gedachten  ebbedische,  prio[r]iiine  unde  convent  tho 
Koffunglien  der  gemelten  Elizabeth  van  Plesse  tho  Koffunghen 
levem^)  unde  hanthreken  sollen  ahn  fruchten,  maket  seventich 
ferndeill,  halff  roggen  uj^de  halff  havern,  orer  leve  uth  des  clo- 
5sters  Koffunghen  gudem  tho  Wisßenhusen  unde  Hedemynnen 
hanthrecken,  vorwAren  unde  fallen  lathen  or  leventlangk,  so- 
verne*)  unde  indem  seck  or  leve  in  eynem  erliken  geistliken 
ader  wartlikem  junckfemcloster  efft  stiffte  orer  leve  gebor  er- 
holt»  dar  sodan   jarlikes   pensien,    competentien  unde   provision 

lOvorthere.  Wo  se  aver  in  eyne  ebbedischen  erweit,  gekoren  unde 
angenomen  worde,  alsdan  schullen  sodan  obgnante  seventich 
femdeill  fruchte  sobalde  wedderumbe  dem  stiffte  Koffunghen 
wedder  leddich  heymfallen,  aver  de  geltrenthe  sali  orer  leve  ge- 
likewoU  or  levenüangk,  wo  dat  in  der  ersten  provision  beredeth 

15  unde  uthgefordt  is,  beholden,  gebruken  unde  upheven  unde  nach 
orem  doitliken  affgange  sodan  provisio  unde  jarlikes  competentie 
obgnant  dem  stiffte  unde  closter  Koffunghen  wedderumbe  leddich, 
los  unde  unbeswereth  komen  unde  fallen.  Dath  wy  obgnante 
compromissarien    also    nach    unsem   vorstände   unde   vomu[n]fft 

20  nicht  anders  betters  nha  aller  gelegenheit  diffiniem  unde  Indes 
unde  Inhalt  des  compromisses  uthsprecken  konen  nach  wetten 
mit  gebeydunghe  beyden  parthien  obgnant  by  penen  ime  com- 
promisse  uthgedrucht.  ünde  vormelden  dussen  unsen  uthsprocke 
unde  sententien  also  sunder   alle  unde   jenighe  wedder*)    edder 

25  inrede  unvorbrocklick  tho  holdende.  Bescheyn  *),  ghehandelt  unde 
difüniereth  dorch  uns  compromissarien  obgnant  tho  Cassell  up 
dem  raidthuße  darsulvest  donnerstages  Cosme  et  Damiani,  anno 
Domini  m^  quingentesimo  nono. 

Nos  Franciscus  abbas  Corbeensis  recognoscimus  prescriptam 

90concordie  sententiam  ita,  ut  prefertur,  una  cum  dominis  nostris 
abbatibus  compromissarüs  nostris  nobis  adjunctis  pronunciasse 
et  laudasse  teste  manu  propria  hie  apposita. 

Ego  Hinricus  abbas  Bursfeldensis  recognosco  prescriptam 
concordie  sententiam  ita,  ut  prefertur,  una  cum  dominis  compro- 

Sömissariis  michi  adjunctis  pronunciasse  et  laudasse  teste  manu 
propria, 

Ego  Johannes  abbas  Breydenawensis  recognosco  prescriptam 
concordie  sententiam  ita,  ut  prefertur,  una  cum  dominis  compro- 
missarüs  michi   adjunctis   pronunciasse    et  laudasse    teste   manu 

40mea  propria. 

Ego  Theodericus  abbas  Breydelarensis  recognosco  prescrip- 


268  1509  nov.  2. 

tarn  •)  concordie  sentenciam,  ut  prefertur,  iina  cum  dominis  com- 
promissariis  michi  adjunctis  pronunciasse  et  laudasse  teste  manu 
mea  propria^). 

Orig.-pap.  in  K.,    cassationsschnitt  durch  den   text.     Unbesiegelt.     In  K. 
befindet  sich   auch  eine  gleichzeitige    pap.-cop.  dieser   Urkunde   gleichen   wort-    5 
lautes,  aber  etwas  abweichender  Schreibweise,    auf   deren   rückseite   von  gleich- 
zeitiger  band:    ^B^l^ng^t  Kauffungenn^     Auch   in  M.  befindet   sich    eine   etwa 
gleichzeitige  pap.-abschrift. 

1)  orig.  ,worwilleth\      2)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,sollen*.      3)  hier 
folgt   wieder   gestrichenes   ,ßeck  or  leve*.        4)  hier  stand  zuerst  ,wedderrede' ;  10 
dann  ist  ,rede*  gestrichen  worden.        6)  cop.  ,Scheyn*.       6)  orig.  ,preschriptam\ 
7)  die  beglaubigungen  zeigen  4  verschiedene  handschriften. 

611.     Erzbischof  Uriel  zu  Mainz  beauftragt  die  übte  Franz  zu  Cor- 
vey,    Heinrich  zu  Bursfelde  und  Johannes  zu  Brdtenaii,    sowie  den 
doctm'  Heinrich  Ruland,  decan  der  sanct  Martinskirche  zu  Cassel,  und  16 
andere   ffenannte   mit   der   Visitation    und   refonnation    des    klosters 

Kaufungen, 
Mainz  1509  november  2. 

1509  Uriel  Dei  gracia  sancte  Moguntine  sedis  archiepiscopus,  sacri 

'^'''  ^'  Eomani  imperii  per  Germaniam  archicancellarius,  princeps  elector,  20 
venerabilibus  et  religiosis  Francisco  sancti  Viti  Carbaycensis, 
Heinrico  Bursfeldensis,  Johanni  Bredenawensis  abbatibus  mona- 
steriorum  ordinis  sancti  Benedicti  necnon  honorabilibus  Heinrico 
Kulandi  ecclesie  sancti  Martini  opidi  Cassel  decano,  Hermanno 
Hancrat  ecclesie  sancti  Petri  Fritzlariensis  scolastico  doctoribus25 
etc.  nostre  diocesis  et  Conrado  Steinwart  ejusdem  ecclesie  sancti 
Petri  canonico  et  commissario  nostro  Fritzlariensis  fideli  et  de- 
votis  nobis  in  Christo  dilectis  salutem  in  Domino  sempitemam 
et  in  commissis  vigilem  curam  et  fidem  adhibere.  Cum  non  mi- 
nori  solercia  nobis  enitendmn  ait  depositos  neglectosve  mores  sub  30 
religionis  regula  reformare,  quam  nova  queque  erigere  et  animas 
devotas  frugem  vite  melioris  amplecti  cupientes,  prout  possumus, 
auctoritate  et  auxilio  nostro  juvare  munitos  eciam  legittimis  adi- 
gere  censuris,  sane  cum  religionis  disciplina  temporalium  eciam 
rerum  administracio  in  monasterio  Kauffungen  ordinis  sancti  Be-  35 
nedicti  dicte  nostre  diocesis  adeo  sit  negligenter  bbservata  et 
gubernata.  ut,  nisi  sera  saltem  provisione  nostra  restituatur,  fa- 
tale quasi  ad  extremum  tempus  breve  expectet,  ne  autem  sanctum 
reformacionis  opus  morari  et  tantos  defectus  sub  dissimulacione 
transire  videamur,  vobis,  de  quonim  prudencia,   legalitate  et  in- 40 


1509  dec.  14.  269 

tegritate  confidimus,  tenore  presencimn  committimus  tibique  com- 
missario  nostro  precipiendo  mandamuS;  ut  accedentes  dictum  mo- 
nasterium  visitetis  defectusque  requiratis  diligenter,  in  capite 
et  in  membris  reformanda  reformetis,  emendanda  emendetis, 
Bcorrigatis  corrigenda.  Si  que  vero  fuerint,  quod  absit,  per- 
vers© spiritui  obtemperantes  et  se  honestaü  et  religionis  regule 
conformare  prorsas  noluerint,  eas  soUicite  admoneatis,  ut  se  man-» 
datis  salubribus  et  regule  conforment.  Si  que  vero  excommuni- 
cacionis   sentencias   forte  incurrissent,    eas  absolvendi  vobis  con- 

lOcedimus  facultatem  providentes  circa  regularis  vite  observanciam 
et  temporalium  bonorum  administracionem^  ut  illis  rite  servatis 
et  gubernatis  fideliter  Deo  valeant  liberius  famulari,  alia  denique 
facienteS;  sine  quibus  effectus  nostre  commissionis  explicari  et 
expediri  non  potest,  et,   que  quovismodo   vobis   videbuntur  opor- 

15tuna,  facientes,  quod  decreveritis  ecclesiasticam  per  censuram 
firmiter  observari,  volentes  preterea,  quod,  si  vos  abbates  prefati 
execucioni  bujusmodi  nostre  commissionis  omnes  non  interesse 
possitis,  unus  tamen  vel  duo  ex  vobis  eandem  nostram  conmiissio- 
nem  una   cum    aliis    supra    designatis    exequatur  vel  exequantur. 

20  Datum  apud  arcem  sancti  Martini  in  civitate  nostra  Moguntina 
sub  sigillo  nostro  die  sccunda  mensis  novembris,  anno  Domini 
millesimo  quingentesimo  nono. 

Orig.-perg.  in  M.     Siegel  abgefalleo. 

612.     Erzbischof  IJriel  zu  Mainz  bestätigt  die  nach  geschehener  visi- 
2btatfmi  bewirkte  refomiation    des  hlosters  Kaufungen,   sowie   die   wähl 

Annas  von  der  Borch  zur  äbtissin  desselben. 
Mainz  1509  deceinber  14. 

Uriel  Dei  gratia  sanct?  Moguntin^  sedis  archiepiscopus,  sacri      ^^^^ 
B^omani  imperii  per  Germaniam  archicancellarius,  princeps  elector 

SOreligiosis  ac  devotis  nobis  in  Chrysto  dilectis  Ann^  de  Borch 
elect^  et  monialibus  monasterii  sanctQ  crucis  in  Kauffungen 
nostr^  diocesis  salutem  in  Domino  sempitemam.  Cum  ad  incre- 
mentum  cultus  divini  et  regularis  vit^  observantiam  nihil  sit  tam 
expediens  nilque  tam  necessarium,  quam  neglectos  mores  inordi- 

85natamque  ac  disparem  vitam  ad  regularis  vit§  observantiam  et 
unitatem  deducere  monasteriisque  eas  prefici  personas,  quas  vit§ 
ac  morum  sanctitas  gubemandarumque  rerum  testimonia  com- 
mendant,  sane  quia  prefatum  monasterium,  quod  usque  hac  inter 
collegiatas  ecclesias  numerari  et  conscribi  consuevit,  in  quo  etiam 


ä96  16Ö9  dec.  14. 

hodie  certus  numerus  canonicorum  prebendatorum,  presbiteronim 
scilicet  s^cularium  existere  dinoscitur,  per  venerabiles  relligiosos 
ac  honorabilem  Franciscum  sancti  Viti  Corbeyensis,  Heinricum 
Bursfeldensis  ordinis  sancti  Benedicti  monasteriorum  abbates  et 
Conradum  Steinwarten  commissarium  nostrum  et  canonicum  Fritz-  5 
lariensem  ex  speciali  nostra  commissione  in  capite  et  membris 
correctimi*)  et  emendatum^)  regularisque  vit?  observantia,  quan- 
tum  vos  moniales  concernit,  auctorit^ate  nostra  inibi  instituta  sit 
ac  prfterea  tu  Anna  in  abbatissam  ejusdem  monasterii,  quQ  qui- 
dem  abbatia  per  liberam  resignationem  Elisabeth  de  Plesse  va- 10 
casse  dicitur,  per  Elisabeth  Haken  priorissam  et  alias  in  decreto 
electionis  nominatas  capitulum  representantes  servatis  servandis 
canonice  electa  sis,  prout  hec  in  litteris  processus  hujusmodi  visi- 
tationis,  correctionis^  emendationis,  institutionis  et  reformationis 
ac  decreto  pretact^  electionis  nobis  desuper  in  forma  autenticalö 
exhibitis  latius  continentur,  fuit  nobis  hxmiiliter  supplicatum,  qua- 
tenus  pr^fatam  regularis  vit^  institutionem  et  unitatem  sub  no- 
mine nostro  proprio  eadem  auctoritate  nostra  roborare  electio- 
nemque  de  persona  tua,  ut  premittitur,  factam  admittere  et  con- 
firmare  tibique  regimen  et  administrationem  dicti  monasterii  in  20 
spiritualibus  et  temporalibus  gratiose  committere  ac  omnes  et 
singulos  defectus,  si  qui  forsan  in  pr^ tactis  processibus  seu  eorum 
altero  intervenissent,  auctoritate  nostra  supplere  dignaremur.  Nos 
igitur  supplicüm  votis  annuere  ac  ea,  qu§  ad  regulärem  obser- 
vantiam  tendunt,  roborare  provisionique  dict§  ecclesi§  sine  mora25 
intendere  volentes  de  solemni  processu  pr^tact^  institutionis  et 
reformationis  ac  de  electione  necnon  tu§  elect^  sanctimonia,  ho- 
nestate  morum  et  gubemandi  peritia  aliisque  circa  ydoneitatem 
persona  tu?  requisitis  per  publica  documenta  et  fide  dignos  certi- 
iicati  institutionem  et  reformationem  pr^dictas  ratas  et  gratas  ha-  30 
bentes  electionem  de  te  factam  tenore  pr^sentium  admittimus, 
ratificamus  et  confirmamus  teque  abbatissam  pr^fati  monasterii 
pronuntiamus  et  declaramus,  regimen  et  administrationem  ejus- 
dem monasterii  in  spiritualibus  et  temporalibus  tibi  plenarie  com- 
mittentes,  supplentes  pr^terea')  omnes  et  singulos  defectus,  si35 
qui  forsan  in  pretactis  institutione,  reformatione  et  electione  in- 
tervenissent, pr^stito  tamen  per  te  prius  promissione  et  juramento 
corporali  in  manibus*)  pr^fati  commissarii  nostri  nomine  nostro 
stipulantis  ^)  et  desuper  a  te  litteras  reversales  in  forma  auten- 
tica  recipientis  •),  quod  ab  hac  hora  in  antea  fidelis  eris^)  sancto40 
Martine  sanct§que  ecclesi?  Moguntin?  eorumque  nominibus,  nobis 


160d  dec.  2Ä.  371 

[atjque*)  successoribns  nostris*),  eidem  legittime  pr^fecüs  neque 
eris  nnquam  in  consilio,  tractatu  vel  facto,  ut  vitam,  membrum 
statumve  perdamus,  quin  ymo  salutem  nostram  ecclesi^que  ^®) 
nostrf  fideliter  procurabis  malaque  et  adversa  pro  possibilitate 
Bavertes  et  pr^sertim  superioritates  et  jura,  subsidia,  videlicet  pri- 
marias  preces  et  alia  nobis  in  monasterio  tuo  competentia  et 
competitura  conservabis  et  de  hiis  respondebis  atque  bona  ec- 
clesif  prfsertim  immobilia  vel  ad  omatum  ecclesiQ  spectantia  no- 
bis invitis  vel  ignorantibns    quovis   titulo    [non]^^)   alienabis  vel 

lOobligabis  pr^fatosque  canonicos  sfculares  in  juribus  et  consuetu- 
dinibns  eorum,  quoad  canonicatns  et  pr^bendas  quietos  et  illesos 
permanere  sines  nobisque  et  successoribus  nostris  reverentiam 
exhibebis  debitam  et  honorem.  Quapropter  omnibus  et  singulis 
colonis    emphiteotis    officiatis   hominibusqae    aliis,    quibuscunque 

15censeantur  nominibus,  tibi  ecclesieque  tuf  subjectis  committimus 
ac  districte  precipiendo  mandamus,  ut  tibi  tanquam  abbatiss; 
dictf  ecclesif  de  censibas,  juribus  debitisque  per  omnia  respon- 
deant  et  responderi  faciant^^).  Te  igitur  per  debitum  assumpti 
oneris  hortamur:  Talern  te  prfstes  in  vinea  Domini  cultricem,  ut 

20  centuplum  acceptura  vitam  merearis  etemam.  Datum  apud  arcem 
sancti  Martini  in  civitate  nostra  Moguntina  sub  sigillo  nostro, 
die  quarta  decima  mensis  decembris,  anno  Domini  millesimo  quin- 
gentesimo  nono. 

Orig.-perg.  in  M.,  einzelne  flecken,  mit  stellen  weiser  Schädigung  der  schrift. 
25  Siegel  des  erzbischofs  Uriel.     Auf  der  rückseite  von   gleichzeitiger  hand:    ,Con- 
firmatio  abbatissae  Cofungensis'.     Diese  Urkunde   ist   auch    in    urk.  nr.  613  ein- 
gerückt. 

1)  orig.  jcorrexerunt.  2)  orig.  ,emendavorunt*.  3)  transsumpt  ,prop- 
terea*.  4)  ib.  ^manus'.  5)  ib.  ^stipulantes'.  6)  ib.  ^recipientes^  7)  ib. 
SO^ero*.  8)  durch  flecken  unleserliches  wort,  jedoch  ist  der  untere  theil  des  q 
nebst  dem  abkürzungszeichen  erkennbar;  transsumpt  ,et\  9)  ,nostris'  fehlt  im 
transsumpt.  10)  ib.  ,ecclesie*  (ohne  ,que*).  11)  ,non*  fehlt  im  orig.  12)  orig. 
,fatiant\ 

613.     Aebtissin    Anna    von    der    Borch    veröffentiicht    die    Urkunde 

Ob  des   erzbischofes    Uriel  zu  Mainz  von  1509   december  14  (nr.  612)  y 

durch  welche  ihre  wähl  zur  äbiissin  des  nunmehr  refonnirten  klosters 

Kauf  ungen  bestätigt  unrd. 
1509  december  23. 

Nos  Anna  de  Borch  abbatissa  monasterii  salutifere  crucis  in      1509 
40Koffungen  Moguntinensis   diocesis  recognoscimus  et  f atemur  per  ^^^-  ^^' 


272  1510  märz  10. 

presentQS,_quod  cum  superioribus  diebus  auctoritate  reverendissimi 
domini  domini  Urielis  archiepiscopi  Moguntinensis,  sacri  Bomani 
imperii  per  Germaniam  archicancellarii,  principis  electoris^  domini 
nostri  graciosissimi,  prefatum  monasterium  in  Koftungen  refor- 
matum  et  conventus  monialium  ibidem  cum  regulari  observancia  5 
institutus  sit  nosque  per  priorissam  et  conventum  jam  dicti  mo- 
nasterii  per  liberam  resignationem  Elizabeth  de  Plesse  novissime 
ipsius  abbatisse  viduati  in  ejusdem  monasterii  in  Koffungen  ab- 
batissam  rite  simus  electa  munere  confirmationis  a  dicto  reveren- 
dissimo  domino  nostro  graciose  obtento,  idcirco  debit«  fidelitatislO 
consuetum  juramentum  eidem  domino  nostro  graciosissimo  in 
manus  venerabilis  domini  Conradi  Steinwart  canonici  et  commis- 
sarii  Frizlariensis  nomine  reverendissime  dominationis  sue  stipu- 
lantis  et  recipientis  juravimus  et  prestitimus  modo  et  forma,  ut 
in  Utteris  confirmationis  prefati  reverendissimi  domini  nostri  con- 15 
tinetur.  Quarum  tenor  de  verbo  ad  verbum  sequitur  et  est  talis: 
[Hier  folgt  Wortlaut  der  Urkunde  nr,  612  von  1509  december  14.] 
In  cujus  rei  evidens  testimonium  nos  Anna  abbatissa  pre- 
nominata  sigillum  nostrum  abbatiale  presentibus  duximus  appen- 
dendum.  Datum  *)  decimo  kalendas  januarias,  anno  Domino  mil-  20 
lesimo  quingentesimo  nono. 

Copie   im   Mainzer    ingrossaturbuch  51    (fol.   85  f.)    des    kreisarchives  zu 
Würzhurg. 

1)  vorl.  jDate*. 

614.     Aebtissin   Anna   von   der  Borcfi,  priorin  Elisabeth   Hake  und  2b 
der  convent  zu  Kaufungen  beurkunden^  da^s  sie  der  vortnaligen  üb- 
tissin  Elisabeth  von  Plesse  eine  jährliche  pension  von  10  vierteln  frucht 
und  30  gülden  geld  aus  des  klosfers  einkünßen  zu  Witzenhau4ieu  und 

Hedemünden  entrichten  wollen, 

1510  märz  10.  30 

15J0  Wy  Anna  van  der  Borch  van  Godes  gnaden  ebdissche  des 

märz  10.  keyserlichen  fryggen  styfftes  imde  closters  des  hilgen  cruczes 
tho  Konfungen,  Elizabeth  Haken  priorissa  unde  vort  ghanse  con- 
vent darsulvest  bekennen  unde  doen  kunt  in  unde  vormyddest 
dussen  besegelden  breve  vor  uns,  unsen  nakommenden  imses  stifftes  35 
unde  conventes  unde  vor  als  weme:  So  als  wy  dorch  de  erbe- 
ren,  werdighen  unde  geystlicken  heren  Franciscimi  tho  Corbeia, 
Henricum  tho  Bursffelde,  Johannem  tho  Bredenowe  unde  Theo- 
dericum   tho  Bredeler  der   clostere  Paderbornsch,   Mentzer   unde 


1610  marz  10.  273 

Collenscli  byschdomes  ebden,  compromissarien  nabescreben  unser 
partye  in  macht  des  compromisses  darover  gemaket  synt  gescheyden 
unde  vordragben  myt  der  edelen  unde  walgeboren  Elizabeth  ge- 
boren van  Plesse  umme  de  ingevorden  reformation  unde  erer 
5  ley ffte  provision  unde  contentacion,  nadem  er  leyffte  dat  hefft  tho- 
gelaten,  bewylliget  unde  gevullbordet,  so  is  erer  leiffte  in  dem 
Schede  unde  utsprocke  dorch  de  genanten  prelaten  vor  ene  pro- 
vision unde  competencien  na  lüde  des  compromisses  gemaket,  als 
nemptlick  seventich  ferdel  fruchte,  halff  rogen  unde  halff  haveren, 

10  unde  an  ghelde  dertich  Rynssche  gülden  effte  goldes  gewere, 
welcher  fruchte  unde  kornrenthe,  wo  boven  bescreben  steet,  sollen 
unde  wyllen  wy  Anna  van  der  Borch  ebdissche  unde  convent 
unde  unse  nakomen  im  genanten  stiffte  ut  unses  styfftes  guderen 
to   Wytzenhusen  unde   Hedemyn    der    edelen    unde  walgeboren 

15  Elizabeth  van  Plesse  alle  jar  twysschen  Michaelis  unde  Martini 
gheven  unde  guetlicken.  betalen  unde  de  gheltrenthe  tho  twen 
tyden,  als  nemptlick  vyftheyn  gülden  up  Michahelis  unde  vyf- 
theyn  up  Passchen,  de  se  sal  in  unsem  styffte  Konfungen  for- 
deren laten  unde  darsulvest  entfangen   tho   tyden  in  der  senten- 

20cien  utgedrucht  unde  benomet,  welcher  provision  unde  jarlicker 
lyffrenthe,  wo  boven  bescreben  is,  setten  wy  Anna  van  der  Borch 
ebdissche  unde  ghantze  convent  tho  Konffungen  vorbenomt  de 
edelen  unde  walgebom  Elizabeth  van  Plesse  in  ene  rouwehcke, 
fredelicke  unde  besyttende  were,  sick*)   des   na  erer  leyffte  nut- 

25  lickesten  [to]  ^)  gebruken.  Unde  wy  Anna  van  der  Borch  myt  unsen 
medebeschreven  sollen  unde  wyllen  sodaner  pension  unde  Ujf- 
renthe  alle  tijt  rechte  heren  unde  werent  syn  vor  aller  rechten 
ansprake,  so  dicke  unde  vaken  des  van  noden  worde  unde  van 
uns  eder  van  unsen  nakomenden  geesschet  worde,   sunder  arge- 

80Hjst.  Unde  sodan  renthe  sal  er  lefte  in  enen  geistlicken  eder 
wertlicken  stiffte  na  lüde  des  utsprockes  vorgescreben  verteeren 
de  tijt  eres  levendes.  Weer  over  sake,  er  leffte  tho  ener  ebdis- 
schen  upgenomen  effte  gekoren  worde,  solden  sodan  seventich 
ferdel  fruchte  unsem   styffte  Konffungen  weder   hemefallen  unde 

35 de  gheltrenthe')  vorgescreben  sal  er  leffte  gelykewal  boren,  ent- 
fangen unde  hebben  de  tijt  eres  levendes.  Wanner  over  er  leffte 
van  dodes  halven  vorfelle,  dat  God  fryste  na  gnaden,  alsden 
solde  sodan  fruchte  unde  gheltrenthe  unsem  styffte  unde  convente 
weder  ledich  unde  loes  gefallen  syn  sunder  yemandes  wederrede. 

40  Alle  dusse  punte  unde  artickel  in  dussen  breve  begreppen  loven 
unde  reden  wy  Anna   van    der  Borch  ebdyssche  unde   convent 

18 


m 


u 


1510  märz  26. 


vor  uns,  unse  nakomende  iinde  convent  stede,  vast  unde  unvoi*- 
brocken  der  edelen  unde  walgeboren  Elizabeth  van  Plesse  tho 
holdende  sunder  alle  argelyst,  insaghe  geystlick  effte  wertlick. 
Dusses  tho  merer  unde  vorder  bekantnysse  unde  warer  orkunde 
hebbe  wy  vorbenompte  Anna  van  der  Borch  ebdysche  unser  5 
ebdie  ingesegel  an  dussen  breef  wytlicken  doen  hangen.  Unde 
wy  Elizabeth  priorynne  unde  ghantse  convent  hebben  vor  uns 
unde  alle  unsen  nakomenden  unses  styfftes  ingesegel  wytlicken 
neghest  unser  frouwen  ingesegel  doen  hangen,  de  gegheven  is 
na  Godes  gebort  vyftheynhundert  unde  theyn,  des  sundages  10 
Letare. 

Orig.-pei*g.  in  M.,  fleckig,  im  texte  2  dachförmige  schnitte.  Siegel  1) 
nind,  SO  mm,  grün,  im  siegelfelde  tartsche  mit  3  krähen  (1:2),  zu  beiden  selten 
der  tartsche  die  Jahreszahl  16—09,  Umschrift :  S.  ANNA  [DE  BORjCKA  ABBA- 
TISSA  IN  CONFÜGIO ;  2)  braunes  Kaufunger  capitelsiegel  (beschr.  s.  urk.  15 
nr.  636).  Auf  der  rückseite  von  hand  16.  jahrh. :  ,y ertrag  zwischen  Kauffungen 
und  einer  von  Pleß^ 

1)  ,to*  fehlt  im  orig.      2)  i  durch  loch  undeutlich.      3)  ,ghelt'  auf  rasur. 

616.     Aebtissin  Antut   von  der  Borch,  priorin  Else  Hacke  und  der 
c&nvent  zu  Kaufungen  veräusseni  Oswald-  von  Buttlar  und  seiner  ehe"  20 
frau  Eva  des  stißes   haus,   hof  und  zehnten  zu   Witzenhausen  auf 

lebenszeit 
Kaufungen  1510  märz  26. 

1510  Wir  Anna  vonn  der  Borgk  vonn  Gots  gnadenn  abbatisse, 

märz  26.  gjg^  Hackenn  priorin  unnd  gancze  convent  des  keißerlichen  25 
fryhenn  stiftts  des  helgenn  cruces  zu  Kauffungenn  bekennen 
uffentlichenn  mit  disßem  briff  vor  unns  unnd  unnße  stifft  unnd 
nackomen,  das  ^^'ir  recht  unnd  redlich  verkaufft  habenn  dem 
ernvestenn  Oswalte  vonn  Butler,  Even  siner  elichen  husfrawen 
unnßer  huß  unnd  hoff  zu  Wiczennhußenn  gelegenn  mit  aller  siner  30 
zubehorung  unnd  denn  zcenden  doselbst  vor  achzcigk  gülden  zu 
orer  beider  libe  unnd  nicht  lenger.  Sie  sollenn  auch  solliche  huß 
unnd  schonenn  mit  stallung  in  besßerung  halten.  Wer  es  auch, 
das  egnante  Oßwalt  unnd  sine  husfrawe  etwas  buweten,  sali  mynn 
genedige  frawe  unnd  das  stifft  den  wergluten  unnd  tagelonemn85 
das  lön  gebenn  unnd  der  vorgnant  Oswalt  unnd  syne  husfrawe 
die  kost.  Auch  habenn  wir  megnante  abbatisßa  unnd  stifft  die 
macht  behalten,  für  unns  unnd  unnßer  gesynnde  die  hyrburg 
darin  zu  habenn.  Unnd  sal  unns  vonn  dem  zcenden  al  jar,  die- 
wj'le  sie  lebenn,  seßzcig  malter  frucht  Wiczennhuschs   moßs  ge-  40 


1510  apr.  Ö.  276 

bexm,  halb  eynn  unnd  halb  ander,  auff  der  schone  erenn  daselbst, 
wo  mann  sie  es  heißt  hene  gebenn,  unnd  zcwey  schog  lynes 
tuches.  Solch  aczigk  guldenn  hat  unns  der  vorgnant  Oßwalt  unnd 
sine  husfrawe  guttlich  unnd  wol  zu  danck  gegebenn,  bezalt  unnd 
övergnungt  mit  dem  Upgude,  das  Oßwalt  an  unßerm  vorwerg 
zu  Blickerßhußenn  gehatt  hat  unnd  ome  vorschreben  was  vonn 
unnßemn  [!]  furfamn  der  vonn  Waldecken.  Solche  vorwerg  hat 
gnant  Oßwalt  frye  ledig  auffgegebenn  unnd  hat  unns  daruff  gutt- 
lich bezalett  unnd  vergnungt  ^)  unnd  sagenn  denn  vorgnanten  Os- 
lo walten  unnd  sine  husfrawe  solcher  summa,  wie  oben  geschreben, 
quit,  ledig  unnd  loß.  Auch  so  sali  der  vorgnante  Oswalt  unnßer 
getruwe  mann  synn,  unnße  beste  zu  thun  ^)  unnd  argeß  zu  warenn. 
Wer  es  auch  sache,  das  der  megnant  Oswalt  unnd  Eva  synn  elich 
husfrawe  vonn  todeß  wegenn  abgungenn,  das  Gott  verhalt  nach 
15  synem  gottlichenn  willenn,  so  sal  solche  huß  unnd  hoff  dem  sticht 
ledig  unnd  loß  widderumb  heimfallen  an  alle  insagung,  argelist 
unnd  nuwe  funde  ausgeslasßenn ').  Des  zu  Urkunde  habenn  wir 
unnßer  ebtye  ingesigell  vestentlichenn  an  disßenn  briff  thun 
henckenn.  Datum  Kauffungenn  auff  dinstag  nach  Palmarum, 
20  anno  Domini  mdx^. 

Cop.-pap.  des  16.  jahrh.  in  K.  Auf  der  rückseite  von  hand  der  priorin 
Elisabeth  Hake:  ^Oswalt  van  Butteler',  daran  anschliessend  von  anderer  hand 
16.  jahrh.  (amtmann  Ruland?):  ,verkauffte  behau8ung^ 

1)  in  der  vorl.  fehlt  ein  n-strich.      2)  vorl.  ^thum'.      8)  vorl.  ^angeslasßenn*. 

25  616.  Notar,  cleriket'  Johannes  Butel  beurkundet,  dass  Andreas  Fritzlar 
zu  Heiligenrode  und  später  auch  dessen  ehefrau  Cina  dem  rector  des 
altares  der  heil.  Dreifaltigkeit  zu  Kaufungen  15  Böhmische  groschen 
jährlicher  gtUte  aus  ihrem  hofe  in  der  Umbach  bei  Heiligenrode  auf 

wiederkauf  verkauften. 

90  Ober- Kauf ungen  1510  april  8. 

In  deme  namen  unßers  Herren^  amen.    Kundt  und  uffinpar     is^o 
sie  allen  luden,  den  disß  uffin  Instrument  vorkompt,  sehen,  hören    ^P^-  ^• 
ader  leßen,  das  im  jore,  als  man  zcalt  noch  Gristi  unßers  Herren 
geburdt  thusent  funffhundert  und  zchen  jor,  in  der  dryzchenden 
d5zcal  indictio  genant,  in  deme  sehenden   jore    der    cronunge    des 
allerheiligsten  in  Godt  vaters  und  herren  hem  Julii  babist  von 
godicher  Yorsichtikeit  des  andern,   aym  achzchenden   tage   des 
mahendis  februarii  umbe  ^)  vesperzcit  ader  nahe  dorbie,  im  dorffe      i^to 
zcu  Obern  Kouffungen  Menczer  bischtum,  in  huße  und  wonunge  A^**-  ^^- 


276  1510  ftpr.  8. 

myn  nffinpar  notarii  und  der  zeugen  nnden  geschreben  kegen- 
wortikeit   holt   gestanden    der   bescheiden  Andres  Friczslar    von 
Heilgenrode  und  domoch  aym  achsten  tage  des  mahendis  aprUis 
oueh  umbe  vesperzcit^)    czu  Heilgenrode  in  huße   und  wonunge 
Sittich  Beymbolts  hoit  gestanden  Czina  genanten  Andres  Friczlar  5 
eliche  husfrouwe,  er  eyn  als  das  ander,  alßo  Andres  erst  bekant 
hatte,  ßo  hoit  domoch  sine  husfrouwe  obgenant  das  so  gewilliget 
und  bekant  und   bekennen  vor  sich  und  er  erben,   das  sie  recht 
und  redelich  vorkoufift  haben  und  vorkeuffen  eynen  ixlichem  re- 
girer  und  besitzer   des  altaris    der   heiigen  Driffaldikeit  in  dem  10 
stifft  des  heiligen  crucis  Koufihingen  gelegen  und  sinen  nochkom- 
men  funffzchen   Bemsche   Cassellischer   werunge   jerliche   gulde 
aUe  jor  die  gutUchen  geben,    bringen    und   bezcalen    uff   sancti 
Michaelis  tag  sonder  allen  vorzcog,  hinder  ader  schaden  uß  eren 
eygen  fryhen  und  unvorsattzten  höbe  gelegen  vor')  Heilgenrode  15 
in  der  ümbach  zeuschen  Esßekuche  höbe  uff  eyn  und  deme  bome 
uff  ander  syt  vor  seß   gülden   golt  ader  goldes  werunge,   die  en 
dorvor  gutlieh  gegeben  und  zeu  danke  bezcalt  sin,  und  sie  haben 
eynen   ixlich   regirer   des   altares  soUichir   summe    sehes  gülden^ 
qwidt,  ledig  und  lois  gesagt.    Worden  disße  keuffer  ader  ere  erbend 
sumyg  an  der  bezcalunge  disßer  genanten  jorgulde,  was  Schadens 
doruff  getragen  worde,  solden  sie  alle  gelden  sonder  widderrede. 
Doch  mögen   disße  vorkeuffere  und  ere   erben    solliche   jerliche 
zeinse  widderkeuffen  myt  seß  gülden  wie  obgesehr.,  wan  sie  ge- 
lust  im  jore,  ßo  doch   das  vorsesßen   und    ersehenen   zcinße  myt  25 
dem  schaden  bezcalt  und  erst  vomoget  sin.     Des   zeu   erkunde 
haben  sie  mich  notarium  hiruber  geheischt  und   gebeden  en  des 
zu  machen  instrumenta,   ßo  dicke  des  noit  geburte.     Hyrbie  sint 
gewest   und    geheischt    zeu    gezeuge  Hans  Seheffer    und  Concze 
Kleynhenne,    und  bie  der  frouwen  willigunge    ist  gewest  Sittich  30 
Beymbolt  und  Henne  Cleynheneze.    Und  ist  ßo  gesehen  in  allen 
zeiden,  wie  vorgesehreben  sthet. 

(S.  N.)  Und  ich  Johannes  Butel  von  Cassel  clerieus  Menzeer 
bischtum,  vom  babist  und  keyserlicher  maeh[t]  und  gewalt  no- 
tarius,  als  ich  bie  disßem  kouffe,  vorkouffe,  bekentnisße  und  wil-  35 
ligunge  mit  behaltunge  widderkouffes  gewest  bin,  disße  dinge 
gesehen  und  gehört  han,  hab  ich  das  myt  myner  eygen  haut, 
namen  und  merekzeeichen  geschreben  und  underzeeiehent  in  ge- 
zeugnisß  der  worheit  aller  vorgesehreben  dinge. 

Orig.-perg.  in  K.     Auf   der   rückseite    von   band  16.  jahrh. :    .Trinitatis*,  40 
darunter:  ,1*/«  Ibr.  geldts'. 


1510  juni  9.  —  1510  aug.  8.  277 

1)  ,urabe'  wiederholt.       2)  hier  folgt  ein  gestrichenes  C.       3)  orig.  ,von*. 

617.  Jost  Ratzenberg f  vonnals  amUnann  zu  Kaufungen,  bekennt,  dasa 
er  sich  mit    dein    kloster   daselbst  bezüglich  der  bisherigen  zwistig- 

keiten  vertragen  habe. 
5  Kaufungen  1510  juni  9. 

Ich  Jost  Batzenbergk   etwann  amptman  zcu  Kauffungen*)     15 lo 
bekennen  uffenüich  mit   disßem  briffe,    das   ich   mich   gutlichen   •''****  ^* 
und  fruntlichen  voreinigt  habe  mit  myner  gneidigen  frawen  von 
Kauffungen  und  irem  gantzen  convent  daselbst  umb  alle  irthum 

10  und  gebrechen,  dye  sich  zwyschen  im  gnaden  und  mir  gehalten 
haben  bis  daher,  eß  sy  in  rechenschafft,  pferdtschaden  unnd  alles, 
das  in  irthum  zwyschen  im  gnaden  unnd  mir  bis  daher  geswebt 
hette,  sal  alles  hyn,  by  und  ab  sein,  in  disßem  unserm  frunt- 
lichen vertragen  sein.     Ich  will  auch  hinfurtter  myner  gneidigen 

löfrawenn,  irm  stiffte  und  convente  und  dynem  fruntschafft,  gunst 
und  willen  erzeygen,  wo  ich  kan  und  magk,  nach  allem  meynem 
vermögen,  und  sage  myn  gneidige  frawe  und  den  gantzen  con- 
vent  und  stifft  quädt,  ledigk  und  loß.  Des  zu  Urkunde  hain  ich 
meyn   ingesigel    wisßentlich    uff   spacium    disßes    Vertrages   thun 

20drugken.  Datum  Kauffungen  uff  sontagk  nach  Bonifacii,  anno 
xv*^  decimo  etc. 

Orig.-pap.  in  K.,  fleckig  und  eingerissen.  Unter  dem  texte  über  grünßs 
wachs  auf  papier  aufgedrücktes,  rundes,  25  mm  grosses  siegel,  tartsche  mit  tisch- 
gestell  (nach  Wessel,  abth.  2,  fol.  81),  über  dem  Schilde  heim  und  helmdecken, 
25  über  welche  ein  Spruchband  läuft,  dessen  inschrift  unkenntlich ;  über  dem  helme 
brackenkopf  mit  hnt  und  darauf  gesteckter  lilie.  Auf  der  rückseite  von  hand 
der  priorin  Elisabeth  Hake:  ,Quitancia  Jost  Katzenbergh*. 

1)  hier  folgt  noch  einmal  ,Kauffunge^ 

618.  Doctor  Hermann  Hankrai  scholaster,  licentiat  Hermann  Gran- 
dO  rechter  cantor  und  Konrad  Steinward,  canoniker  zu  Fritzlar,  quü- 

tiren  der   äbtissin  zu  Kaufungen  die  Zahlung  der  rückständigen  80 
goldgulden  für  deren  confirmation  und  für  ein  subsidium  an  den  erz~ 

bischof  Uriel  zu  Mainz. 
1510  august  8. 

35  Wir  Hermannus  Hankrod  doctor  und  scolaster,  Hermannus     isio 

Granwechter   licentiatus    cantor    et   Conradus  Steynwar^ö   cano-   ^"^'    " 
nicken  zcu  Fritzlar,  collectores  eynes  gantzen  subsidii  durch  den 
hochwirdigsten  fursten  und  heren  hern  Uriel  ertzbischaffen  zcu 
Mentze  etc.  churfursten  syner  gnade  clerisi^  uffgesatzt  pro  ju- 


278  1511  Jan.  80. 

cirndo  adventuO,  bekennen  in  dissem  brieve:  So  unnser  gnedige 
frauwe  van  Kauffungen  umb  irer  gnade  confirmation  und  das 
gemelte  subsidium  getedinget  bait,  also  das  ire  gnade  vor  solich 
confirmation  und  subsidium  zcusampt  geben  und  bezcalen  sal 
hundert  goldgulden,  also  nu  ire  gnade  solicher  hundert  gülden  5 
zwentzig  gemeltem  unserm  gnedigsten  hem,  als  wir  bericht  syn, 
bezcalet  hait,  aLso  das  nachstendig  syn  achtsdg  goldgulden,  soUch 
achtzig  goldgulden  hait  gemelte  unser  gnedige  frauwe  uns  gut- 
lich gegeben  und  bezcalt,  sagen  darumb  sie  und  ire  gnade  stifft 
suUcher  bezcalunge  gantz  quidt  und  loiß.  Des  zcu  erkunde  habe  10 
ich  Hermannus  Granwechter  senger  abgenant  myn  ingesigel  hir 
uff  spacium  disses  breves  gedruckt^  des  wir  andern  uns  hirane 
mit  gebruchen.  Datum  anno  Domini  millesimo  quingentesimo 
decimoy  die  octava  augusti. 

Orig.-pap.   in   K.    Das   unter   dem   texte   aufgedrückt    gewesene   runde,  15 
braune  siege!  ist  abgefallen.    Auf  der  rückseite  von   gleichzeitiger  band:    ,Qui- 
tanda  domini  Maguntini'. 

1)  orig.  jjacundo';  jucundus  adventus  =  feierlicher  einzug  und  empfang 
eines  bischofes  oder  fürsten  (s.  Brinckmeyer  Glossar,  diplom.). 

619.     Der  landhofmeister  (Ludwig  von  Boyneburg)  bittet  den  abt  zu  20 
Breitenau,  am  3,  februar  in  Kaufungen  behufs  abhörung   der  rech- 

nung  erscheinen  zu  wollen. 
Cassel  1511  januar  30. 

1511  Unser    freundlich    dinst   zuvor.      Wirdiger   und   geistlicher 

jan.  30.  Y^^j^Q^  besonder  guter  freunt.  Wir  sind  willens  imants  uss  unns25 
zu  verordnen,  der  biss  montag  nechstkunfftig  zu  Kauffungen  er- 
schin,  geschickt  die  Ordnung  des  husshaltens  alda  furzunemen  in 
hoffnung,  es  solt  dem  gotshuss  nit  zu  geringem  uffkommen  ir- 
schiessen,  Ist  darumb  unser  freuntlich  bitt,  ir  wollet  desselbigen 
montags  zu  morgen  umb  nuyn  uren  auch  daselbst  syn  unnddO 
unns  solichs  zum  besten  helffen  fordern.  Daran  doit  ir  unns  ge- 
fallens  hienwidder  gern  freuntlich  zu  verthienen.  Datum  Cassell 
donnerstags  nach  Conversionis  Pauli,  anno  etc.  undecimo. 

Lanthoffmeister  etc. 
[Adresse  unter  dem  texte:]  An  den  apt  zu  Breidenauw.  35 

Pap.-conc.  in  M.,  ältere  akten  der  Casseler  räthe,  stift  Eaufungen. 


1511  jan.  31.  —  1512  juni  26.  279 

620.  Der  landhofmeister  (Ludwig  von  Boyneburg)  bittet  den  abt 
Franz  zu  Corvey,  seine  gewalt  über  das  kloster  Kaufungen  wegen  der 
fernen  läge   seines    Wohnorts  dem  abte  zu  Breitenau  übertrageti   zu 

tooUen, 
5  Cassel  1511  Januar  31. 

Hochwirdiger  fürst  und  her.     E.  g.  synt  zuvor  unser  un-      15 ii 
verdrossen  und  gantz  williger  dinst.    Qnediger  herre.    E.  g.  hait  '^^^'  ^^' 
hiebevor  uff  begerde  wylent  unsers  g.  h.  seligen  1.  Wilhelms  zu 
Hessen  etc.  loblicher  gedechtnis  neben   den  wirdigen  und  geist- 

10  liehen  hem,  unsen  guten  freunden  von  Bursfelde  und  Breidenauw 
ein  reformation  zu  Kauffungen  angericht,  die  wir  dan  inn  guten 
ordenlichen  und  bestendigen  wesen  zu  haben  und  behalten 
weiten.  Dwyl  aber  e.  g.  demselbigen  gotshuss  ettwas  entsessen 
unnd  inn  tegUchen  furfaUenden   geschefften   ires   theils  zu  hant- 

15habung  obangezeigter  reformation  kein  statlich  uffsehens  haben 
kan  oder  magk,  als  wol  von  noeden  were,  so  ist  unser  dinstliche 
bitt,  dieselbige  e.  g.  wolle  dem  obgemelten  hem  von  Breidenauw 
ire  volmacht  darinn  heimgeben  und  bevelhen,  damit  solch  ange- 
fangen reformation  dardurch  inn  eynem  ordenlichen  wesen  desto 

20bass  plyben  und  gehanthabt  moeg  werden.  Daran  doit  e.  g. 
ungezweivelt  Got  dem  ahnechtigen  synen  wiUen.  So  wollen  wirs 
auch  geneigt  syn  widderumb  zu  verthienen  und  bitten  des  e.  g. 
zulessige  antwort.  Datum  Cassel  freitags  nach  Conversionis  Pauli, 
anno  etc.  undecimo.  Lanthoffmeister  etc. 

25  [Adresse  unter  dem  texte:]   An  den   apt  von  Corvey,    hem 

Franciscus. 

Pap.-conc.  in  M.,  altere  akten  der  Casseler  räthe,  stift  Kaufungen.     Auf- 
schrift der  rückseite:    ,Ein  gschrifft  an  den  apt   von  Corvey  ussgangen,    darinn 
begert  wirdet,  das  er  syn  gewalt,  die  er  mitsampt  ettlichen  andern  über  Kauf- 
SOfungen  hat,  dem  apt  von  Breidenauw  wolle  zustellend 

621.  Aebtissin  Anna  von  der  Borch  zu  Kaufungefi  belehnt   Jaspar 

von  Elverfeldt  mit  dem  schultheissenamte  zu  Herbede, 

1512  juni  26. 

Wir  Anna  vonn  der  Borgh  ^)  vonn  Qotts  gnadenn  des  kai-     1512 
35  8erlichenn    freien    stiffts   zu  Kouffungen   abbatißa  bekennön  vur  •^'*^* 
unnß,   unser  stifft  unnd   nachkhommen,    daß  wir   unser   Hebenn 
getreuwenn  Jaspar  von  Elverfelde^)  belehendt  habenn  unnd  be- 
lehenn  in  unnd  mit  krafft  dießes  brieffs  mitt  dem  schultißennampt 
zu  Herberde  in  unnd  inthogehorunge,  inmaißenn  das  seinn  seliger 


280  nach  1512  juni  26. 

vatter  Wilhelm  vonn  Elverfelde  zu  lehenn  vonn  onsen  stifffc  und 
forfharenn  gehabt  unnd  an  unnß  bracht,  wollen  darumb  seine 
rechte  bekennunge  hero  [!]  unnd  waher  sein  vor  aller  rechter  an- 
spraicke,  wo  unnd  wen  des  noitt  ist  unnd  vonn  unß  eischet. 
Soh')  halt  auch  bemelter  Casper  sich  verwilliget,  gereth,  gelobet  5 
unnd  versprochenn,  vor  solch  guidt  unser  unnd  unsers  stiffts 
getreuwe  holde  lehenman  zu  seinn,  unser  unnd  unsers  stiffte 
beste  zu  thun,  vor  alle  zeitt  unsern  schadenn  zu  wamenn,  wie 
einn  jeder  lehenman  seines  lehenherrn  uiß  gebore  unnd  vonn 
rechte  schuldigh  unnd  pflichtigh  ist,  das  auch  versehenn  unnd  10 
verdienen,  doch  hierinnen  des  hailigenn  creutz,  unsers  stiffts 
unnd  unsere  gerechügkeitt  aUes  uißgeschloßenn,  vorbehaltenn 
unnd  uißbesundert  ohne  geverde*).  Diß  zu  mehrer  siecherheitt 
und  Urkunde  habenn  wir  unsere  siegell  wißentlich  ahn  dießen 
unserenn  breiff  thun  hencken.  Anno  xv^xii.,  ßunnavendes  *)  Jo-15 
hannis  et  Pauli  martirum. 

Nach  dem  drucke  bei  Aander-Heyden  2,   nr.  13.    Vorlage   des   druckes 

war  die  notariell  beglaubigte  und  laut  aufschrift  der  rückseite  1573  apr.  20  zu 

233 
Speyer*)   produzirte   abschrift   des   königl.    staatsarchives   zu   Wetzlar,   E.   ^^ 

965 

stück  12;   „S  copieen  im  Staatsarchive  zu  Münster,  reponirte  registratur  des  re-20 

gierungsbezirkes  Arnsberg  nr.  313  f.  22*— 23,  f.  46—45*  und  f.  106—106*.   Reg. : 

V.  Steinen  4,  763. 

1)  sie  starb  am  25.  november  1512  und  zwar  zu  Kaufungen,  wie  das  Vor- 
handensein ihres  sehr  gut  erhaltenen,  in  die  ostwand  des  nördlichen  querschiffes 
der  klosterkirche  zu  Ober-Kaufungen  eingemauerten  grabsteins  beweist.  Na- 25 
heres  s.  anhang  3  nr.  3.  Das  necrologium  Gerdense  (im  besitze  des  konigl. 
gymnasiums  zu  Paderborn)  sagt  nach  Schaten  3,  228  von  ihr:  ,yn.  kalendas 
decembris  obiit  piae  memoriae  venerabilis  et  perdilecta  domina  Anna  de  Borch 
abbatissa  reformatrix  monasterii  sancti  salvatoris  in  Confugio,  quae  fuit  ex  nostra 
congregatione'.  2)  „er  war  im  jähre  1512  in  der  Kalandsbruderschaft  zu  30 
Herdicke  (v.  Steinen  3,  1512)*".  3)  „alle  4  abschriften  lesen  ,Sich'  *".  4)  da 
ebendieselben  irrig  ,gnade*  haben,  so  liess  auch  Aander-Heyden  „gnade**  drucken, 
was  aber  zweifellos  in  ,geverde'  zu  ändern  ist.  5)  vorl.  ,ßumavende8'.  6)  Aan- 
der-Heyden hat  ,'Wetzlar'  statt  ,Speyer*. 


622.     Verzeichniss  der  geschworenen  hofleute  zu  Herbede,  die  bei  derdb 
Übernahme  des  schtdtheissenamtes  daselbst  durch  Jaspar  von  Elverfeldt 

zugegen  waren.  —  Herbeder  adressformeln, 
[nach  1512  juni  26.] 

[nach  Jasper  von  Elborvelde  sal   daz   schulteissenampt  zcu  Her- 

juni  26.]  ^®^^  emphangen  *)  myt  sehen  hobesluden  nach  alder  gewonheit.  40 


1618  apr.  20.  281 

Item  dij  hu^beslude  werden  gekorn  uß  dem  höbe  zu  Her- 
bette, dy  dorin  gehom. 

Item  nocbvolgende  synt  gewest  dy  seben  gesworen  hobes- 
lude.  als  Jasper  erstlich  daz  schulteissenampt  entphangen  halt: 
6  Johan  Pimeynner  zcu  Langentryr, 

Hinrich  Merßman  zcu  Loer, 
Kune  Sebeken  zcu  Wände, 
Johan  to  Quembergk, 
Erley  zcu  Stypel, 
10  dy  Furste^)  zcu  Herbette. 

Cum  scribatur  ad  Herbette,  tum  sonat*)  ita: 
An  den  richter  und  semptlich  dy  hobeslude. 
Dem    ersamen   und   wysten   unserm   li[ben]    getruwen    des 

stiffts  des  heiigen  cruczs  zu  Kaufungen  ^). 
16  An  dy  hubeslude    semptlich,    dy    des    fryhen    keyserlichen 

hohes  zu  Herbette  von  wegen   des  heyigen    [cruczes]   zu  thund« 

haben,  unsem  lieben  getruwen. 

Nota.    Des  stiffts  knecht  zu  Herbette  heysset  Herman  Fürst. 

Fap.-conc.  in  E.    von  der  band  des   amtmannes  Ruland   zu  Eaufungen. 

20  Auf  der  rückseite  von  derselben  band :  ^Infonnacio  ad  Herbette'.  Bezüglich  der 
daiimng  der  Urkunde  genüge  der  hinweis,  dass  sie  mit  der  vorhergehenden 
(nr.  621)  in  engster  Verbindung  steht.  Auf  der  rückseite  desselben  blattes 
befindet  sich  ein  wieder  durchstrichenes  bruchstück  eines  conceptes,  betr.  eine 
Streitsache  des  stiftes  Eaufungen  mit  der  stadt  AUendorf  an  der  Werra  (s.  urk. 

26  nr.  760). 

1)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,in  bywesen^  2)  wohl  zwei  dieses 
namens  (wegen  der  siebenzahl).  8)  vorl.  ,somat'.  4)  der  ganze  satz  steht 
ohne  einfügungszeichen  am  rande,  gehört  aber  wohl  an  diese  stelle. 


623.     Elisabeth  von  Ptesae  quittirt  dem  kloster  Kaufungen  den  etn- 
30  pfa'f^  ihrer  rente  von  15  gülden, 

1513  april  20. 

Wy  Elisabeth  vonn  Plesse  bekennen  in  dusser  schriefft  vor  1513 
uns  unde  al^weme,  dat  wy  entfangenn  hebbenn  vonn  deme  con-  ^^^'  '^• 
vente  tho  Koffungenn  uns  up  denn  Passchenn  vorgangenn  be- 
d5dageth  vefteynn  guldenn,  der  wy  deme  genanthenn  convente^) 
von  dusser  lyt  unde*)  vorgangen  tydenn  seggen  quidt,  leddich 
unde  loes.  Dusses  tho  forder  wyssenheyt  hebbe  wy  vorghedachte 
Elisabeth  unse  ingesegel   under    dusse    schrifft   latenn  druckenn. 


282  1513  oct.  2.  —  1613  nov.  8. 

Ghegevenn  an  deme  middeweken  na  Jubilate,  anno  veffteynhun- 
dert  dritteynne, 

Orig.-pap.  in  K.  Das  unier  dem  texte  aufgedrückt  gewesene  runde, 
grüne  siegel  ist  abgefallen.  Auf  der  rückseite  von  hand  der  priorin  Elisabeth 
Hake;  ,Quitancie  der  van  Plesse  xv<!  xiii.,  Pasche'.  5 

1)  jconvente'  am  rande.      2)  ,unde'  wiederholt,  das  zweite  getilgt. 

624.  Elisabeth  von  Plesse  quittirt  dem  kloster  Kaufmigen  den  empfang 

ihrer  rente  vmi  15  gülden, 
1513  october  2. 

1513  Wy  Elisabeth   gebomn   von    Plesse    bekennen    openbar    in  10 

^^'  ^'  dussem  breve,  dat  uns  de  werdigen  unde  geistlickenn  frauwen 
onde  gantze  samnunge  des  stifftes  to  Kouffongenn  veffteyn  guldenn 
tinses,  so  uns  de  by  deme  styffte  vorbenant  uppe  nehist  Micha- 
elis vorgangenn  vorfallen  unde  bedagedt  weren,  gudtlick  unde  wol 
to  dancke  gegeven  unde  betaledt  hebbenn,  dat  uns  woll  genu-  16 
gedt,  unde  seggen  darumme  dat  genante  styffte  to  Kouffungen 
sulcker  veffteyn  gülden  tynses  quid,  leddich  unde  loes  in  unde 
mit  dussem  breve  von  dussem  unde  vor  allenn  vorgangenn  jarenn 
sunder  argelist  unde  geverde.  Des  to  betuchnisse  hebben  wy 
gebreck  halven  unses  eygen  ingesegels  den  eddelen  unde  wolge-20 
bomn  junckhem  Didericke  heren  to  Plesse  unsen  fruntlickenn 
leven  broder  syn  ingesegell  vor  uns  an  dussem  breff  to  druckende 
gebedenn,  dat  wy  Diderick  here  to  Plesse  umme  bede  willenn 
unser  fruntlickenn  leven  swester  boven  benomet  gedan  hebbenn. 
Datum  anno  Domini  millesimo  quingentesimo  decimo  tercio,  die  25 
dominica  proxima  post  diem  sancti  Michaelis. 

Orig.-pap.  in  K.  Unter  dem  texte  über  grünes  wachs  auf  papier  ge- 
drücktes rundes,  35  mm  grosses  siegel,  von  dem  nur  noch  die  helmzier  zum 
Plesseschen  wappen,  nämlich  der  maueranker  unter  einer  mit  pfauenfedem  ge- 
krönten Säule  und  von  der  Umschrift  SIGILLV PLESSE   zu   erkennen  30 

ist.    Auf  der  rückseite  von  hand  der  priorin  Elisabeth  Hake:  ,Quitancie  van 
der  van  Plesse  anno  xv«  xiii.,  up  Michaelis^ 

625.  Aebtissin  Älfradis  zu  Kaufungen  quittirt  den  regenten  zu  Hessen 
den  empfang  der  dem  kloster  zu  bauzwecken  verwilligten  100  gülden. 

1513  november  8.  35 

1513  Wyr  Alffredis  von  Gots  gnaden  des  fryhen  stiffts  zcu  Kauf- 

nov.  8.  ßjigQj^  abbaüssa  bekennen  vor  uns  und  ganß  samenunge  oben- 
gedachten stiffts,  daz  uns  der  gestrenger  Joest  von  Baymbach 
midtregentte  des  furstenthums  zcu  Hessen   von   der   gestrengen 


1513  dec.  16.  283 

und  emvesten  lanthoffemeisterfi  und  andfl»  viidtregenten  oben 
beru[r]tten  furstenthums  wegen  zcu  noitdorfft  unsers  stiSts  gebuw 
gutlicb  gegeben  und  zcugezaelt  halt  hundert  B»insche  gülden,  ge- 
reden  derhalben  in  crafft  disses  kegenwertigen  briffes  eyne  gnug- 
5  sam  quitancz,  zcu  waz  zcydt  wyr  von  obegenantepi  Joeste  doruft 
angesucht  werden,  ime  nach  aller  noitdorff  zcu  geben  sunder 
allen  uffzogk,  geverde  und  argelist.  Des  zcu  Urkunde  haben 
wyr  vilgenante  abbatissa  dissem  briSe  unser  eptige  ingesegel  an- 
gedruckt. Datum  dinstags  nach  sant  Leonhardi  tagk,  anno  Do- 
lo mini  millesimo  quingentesimo  decimo*)  tercio. 

Cop.-pap.  in  K.    Auf  der  rückseite  von  band  der  priorin  Elisabeth  Hake : 
yQuitancie  over  de  hundert  gülden  der  regenten^ 

1)  ,decimo'  übergeschrieben. 

626.     Verzeichnm  der  seitens  des  klosters  Kaufutvgen  erborgten  gelder, 
16  1513  december  16. 

Anno  domini  m^.   quingentesimo  decimo  tercio.     In  dussen     ^5/c; 
jar  heb  wy  geborghet  navolghende  hovetghelt :  ''^''-  ^^' 

Item  hundert  gülden  van  enem  borger  tor   Lechtenouwe. 
Item  noch  van  enem  darsulvest  vyftich  gülden. 
20  Item  noch  van  enem  darsulvest  dertich  gülden. 

•    Item  noch  hundert  gülden  van  Jörgen  Büttel  to  Cassel. 
Item  hundert  gülden  van  mester  Hans  Jeghers. 

Summa  is  des  geborgheden  gheldes  verdehalffhundert 

unde  dertich  gülden. 
25  Item  myt  solckem  ghelde,  so  hijr  oven  steyt,  is  wedderumme 

afgelost  unde  uf  ^)  wedderkoep  lijffgedynge  gemaket: 

Tom  ersten  hundert  gülden  mester  Hans  Beckers  wonafüch 
to  Ahnerade. 

Item  hundert  unde  10  gülden  an  twen  breven   gehörende 
80  to  der  commenden  to  sancte  Jörgen,  de  itzunt  in  bes3rttunge  hat 
her  Johan  Peter. 

Item    anderhalffhundert    gülden    afgelost    der    commissien 
under  dem  predikestole,   de  itzimt  in  bes3rttunge  hat  her  Cort 
Beyrwart. 
95  Item  dertich  gülden  afgelost  dem  seveker^)  to  Koffungen. 

Summa  drecht  de  aflosynge  10  gülden  mer,   den  men 
de  ovengedachten  summen  in  den  borghen  upgenommen 

unde  entfangen  hebben. 
Computatum  vi**  feria  Lucie*). 


284  1514  apr.  28.  —  1B14  nach  sept.  29. 

Item  de  hovetbreyff  is  gelost  van  dem  gleseiier,  unde  de 
parthie  tor  Lechtennouwe  hebben  se  to  sick  ghenommen,  unde 
de  breyff  is  dorghestecken  *). 

Pap. -Zettel  in  K.  von  band  der  priorin  Elisabeth  Hake.  Auf  der  rück- 
seite  von  gleicher  band:  ,Dat  geborgede  gelt^  5 

1)  vorL  ,utS  2)  könnte  gewerbs-  oder  eigenname  (Siebmacher)  sein 
(vgl.  p.  281  z.  7).  8)  soll  wohl  heissen  ,po8t  Lucie^  da  der  tag  dieser  hei- 
ligen 1518  auf  einen  dienstag  fiel.        4)  =  durchstochen,  ungültig  gemacht. 

627.  EliscAeih  voti  Plesse   quittirt  det*   äbUssin  zu  Kaufungeti  den 

empfang  ihrer  renie  von  15  gülden.  10 

1514  april  28. 

1514  Wy    Elizabeth   geboren   von   Plesse    bekennet,    dat   unß*) 

apr,  28.  j^  frawe  von  Raffungen  hefft  overantwordet  15  gülden,   de  uns 
bedaget  syn  in  den  hilgen  dagen  tho  osternn,    unde  seggen  ore 
deß  quith,  ledich  unde  loiß  von  dussem  jare  unde  von  allen  vor-  15 
gangen  jarenn.     Anno   Domini   m.   quingentesimo  xiiii.,   ipso  die 
Vitalis. 

Orig.  (?)-pap.  in  K. 

1)  in  der  Schreibweise  ,un8*  wiederholt. 

628.  Elisabeth  von  Plesse   quittirt  der  äbtissin  zu  Kaufutigeji  den  2^ 

empfang  ihrer  rente  von  15  gülden, 
1514  nach  September  29. 

1514  Wy  Elyßabeth  geboren   von  Pleße  wy  bekennen,   dat  unß 

*^\g   de  fruwe  von  Koffunghen  heff[t]  gegeven  16  gülden,  de  unß  be- 

daghet  syn  geweßt  up  vorgangen  Mycheylßdach,  deß  wy  or  denne  25 
quyt,  ledech  unde  loß  segen  von  dußem  vorgangen  yare  na  Godeß 
ghebort  dußent  vyf  hundert  yn  dem  xv.  ^)  yare. 

Orig.-pap.  in  K.,    von  Elisabeths   von  Plesse   eigener   band   geschrieben. 
Unter  dem  texte  8  eckiges  ringsiegel  über  wachs   auf   papier   aufgedrückt,   sie- 
gelbild  etc.  unkenntlich.    Auf  der  rückseite  von  band  des  amtmanns  Ruland  zu  80 
Kaufungen:  ,Quitancia  Michaelis  anno  xiiii*. 

1)  Da  die  aufschrift  der  rückseite  das  jähr  1514  angiebt,  eine  quittung 
zu  Michaelis  1515  auch  vorhanden  ist  (s.  urk.  nr.  643),  nicht  aber  eine  solche 
zu  Michaelis  1514,  so  beruht  zweifellos  die  Jahreszahl  1515  des  textes  auf 
einem  irrthum  oder  Schreibfehler.  85 


1614  sept.  80.  ä88 

629.  Aebtimn  Alfradis  von  der  Bofxh  und  das  capitel  zu  Kaufungen 
veräussem  dem  schaffen  Heinrich  Weingarten  zu  Cassel,  seiner  ehefrau 
Agnes  und  ihretn  söhne  Heinrich  aus  des  stißes  höfen  und  zehnten 
zu  Sandershausen  und  Wolfsanger  jährlich  12^ /o  malfer  frucht  auf 
5  hbenszeit, 

1514  September  30. 

Wyr    Alffradis   vonn    der   Borgk   von    Gots    gnadenn    des     UU 
frihenn  stiffts  des  heligen  crutzes  zu  Kauffungenn  abbatissa,  Eli-  **^  * 
zabet  Hacken  probstin,   Willa   von  Brugkhusenn   costerin   unnd 

lOgantze  sammenunge  des  capittels  doselbst  thun  kundt  unnd  be- 
kennen vor  alle  denjhennen,  die  diesßen  brieff  sehen,  hören  adder 
leßenn,  vor  uns  unnd  alle  unßers  stiffts  nhokummen,  das  wyr 
eyntrechtlich  mit  guthem  rathe  unnd  wolbedachtem  muthe  eyns 
steden  vesthenn  verkauffs  recht  unnd  reddelich  verkaufft  habenn 

16  in  unnd  mit  crafft  diesßes  kegenwertigenn  briefEs  verkeuffenn  den 
ersamenn  Henriche  Wyngarthenn  scheffen  zcu  Cassell,  Angneßenn 
siener  eKchenn  husfrawenn  unnd  Henriche  irer  beyder  sohen  zu 
der  drier  liebe  lebelangk  unnd  nit  lenger  dritzehendehalb  malder 
guther  reyner  fruchte,    halb    kom   unnd   halb  habbem,  jerlicher 

20zcinße  alle  jar  guthlichenn  zu  bringenn  unnd  zu  b[e]zalenn  uff 
sanct  Michaelis  tagk  zu  Cassel  in  ire  husunge  unnd  wonunge  an 
allen  irenn  hindern,  kost  unnd  schadenn  uß  unßern  eygen  hoben 
unnd  zcendenn,  die  wyr  haben  in  unnd  umbe  die  dorffe  Sanderß- 
husen   unnd  Wolffesanger   gelegenn,    wilchen    hoff    zu   Sanderß- 

25husenn  itzt  besitzt  unnd  inhoit  Schefferhen  mit   sienem  anhange  • 
doselbst,  unßer  hoffemenner,  desgUchenn  unßernn  hoff  zu  Wolffes- 
anger itzt  besitzt  unnd   inhoit   Hermann  Borg)tenn,    auch   unßer 
hoffeman  doselbst,  unnd  heysßenn  doruff  in  unnd  mit  crafft  diesßes 
kegenwertigenn  brieffs  die  selbigen  imßer  hoffemenner,  auch  alle 

30  der  selbigen  nhokimimen,  die  sulche  obegenanten  hoffe  inne  mö- 
gen haben,  den  selbigen  unßern  keuffem  sulche  obegenanten 
fruchte  uff  die  vorberurthe  tagezcidt  an  eynicherley  lenger  uff- 
halt  gutlich  zu  libbemn  unnd  zu  bezalenn  doran  keynerley  be- 
helff,  es  sie  midt  hagelschlage,   missegewaß,   hertzoge   adder   an- 

Söderley,  wie  das  erdocht  mucht  werde,  unßern  keuffem  an  iren 
verschriben  jerlichen  zcinßen  zu  schaden  vorgenummen,  noch 
gesucht  sal  werde,  sundern  wo  die  obeberurthen  hoffemenner  die 
verschriben  fruchte  zu  eyner  iglichen  zcidt  nicht  also  ußrichten 
unnd  gutlich  b[e]zalen  wurdenn,  das  doch  nicht  seyn  sal,  so  er- 

40leuben  wyr  vor  uns    unnd    alle    unßers    stiffts   nhokummen  den 


Il 


286  1514  sept.  äO. 

keuffem,  uns  alsdan  donimbe  mit  geistlicher  adder  werÜicher 
fordemnge  anzulangen  unnd  zu  ermanen,  biß  so  lange  sie  der 
verfallen  fruchte  gentzlich  ußgericht  unnd  wol  vergnügt  synt 
wurden,  ünnd  was  sie  den  des  selbigen  schaden  hetten  genum- 
menn,  geloben  unnd  geredden  wyr  vor  uns,  unßer  stifft  unnd  B 
nhokummen  innen  solchs  mit  den  zcinBen  gutlich  zu  geben  unnd 
zu  bezalen  an  alles  geverde.  Unnd  vor  sulche  drietzendehalb 
malder,  wie  vorgeschrebenn,  haben  uns  die  vorgenanten  keuffere 
guüich  unnd  wol  zu  dangke  vorgegeben,  vergnügt  unnd  b[e]zalt 
drittehalbhundert  guther  ßinscher  volwichtiger  gülden,  wilcher  10 
gülden  wyr  verkeuffer  die  vilgemelten  keuffere  vor  uns,  unßer 
stifft  unnd  nhokummen  hyrmidt  quidt,  ledigk  und  loiß  sagen, 
auch  mit  sulchen  drittehalbhundert  gülden  vorthan  eyne  ver- 
schribunge  von  des  stiffts  wegen  zu  Kauffungen  dem  werth  zum 
swan  zu  Cassell  Ludewigk  Koch  genant  gehalten,  drittehalbhun-  15 
dert  gülden  uff  widderkauff  widderumbe  abgekaufft  unnd  geloest 
habenn.  Unnd  wan  diesße  obegeschreben  drie  person  alle  von 
todes  wegenn  v^storben  synt,  das  Grot  noch  sienem  gotlichen 
willen  lange  zcidt  zum  besthen  verhalten  wulle,  alsden  so  sal 
diesBer  unßer  verkauff  unnd  brieff  gantz  crafftloiß  unnd  toidt20 
seyn,  doch  so  ferne  das  alle  hinderstendige  unnd  ersehenen 
zcinße,  kost  unnd  schaden,  so  des  etzwas  gemacht  were  in  er- 
manunge  der  zcinße,  an  die  ende,  do  sie  solchs  in  irem  testament 
adder  lesthen  willen  geben  und  bescheiden  wurde,  erst  gentzlich 
abbezalt  synt  sunder  alle  geverde  unnd  argelist.  Des  zu  warem25 
bekentnysße  haben  wir  eptische  obegenant,  desglichen  gantz 
sammenunge  des  oapittels  doselbst  vor  uns  unnd  alle  unßers 
stiffts  nhokummen  diesßen  uffin  brieff  mit  unßer  eptige  unnd 
capittels  genant  des  heiigen  crutzes  ingesigel  hyran  gehangen 
versigelt  geben,  des  wyr  uns  den  obegedachte  amptheprobstin  90 
unnd  costerin  hyran  also  midt  gebruchen  unnd  bekennen  in 
eynem  glauben  unnd  gezcugknisße  aller  vorgeschrebener  dinge. 
Gegeben  im  jare  gezalt  noch  Cristi  unßers  Herrnn  geborth  funff- 
zcehenhundert  unnd  vertzehen  jar,  uff  sanct  Jheronimus  tagk 
des  heligenn  cardinals  unnd  bichtigers.  85 

Orig.-perg.  in  K.  Beide  siegel  abgefallen.  In  der  mitte  des  textes 
zungenförmiger  cassationsschnitt.  Auf  der  rückseite  von  band  16.  jabrb.:  ^l^^/i 
malder  zu  Cauffungenn  zu  liebe'. 


i 


Ifel4  nov.  24.  28flS 

630.     Johann  Oswaldt,  schuUhem  zu  Eisenach,  fordert  von  der  ge^ 

me'mde  Herleshauaen  die  Zahlung  des  zehnten  pfennigs  von  Jۊ4m  ge- 

tränk    laut  verwilligung   des   zu  AUenburg  gehaltenen  Iaf9äi4fges   der 

fürstenthümer  Sachsen,  Thüringen  und  Meisten, 

5  1514  november  24. 

Mein  dynst  zcwvor,    Erßamen,    guthen  Ir^tinde.     Euch  ist     1514 
ungezcweyfelt  uffinbar,  welcher  masßen  die  itonde  meyner  gne-  ^^'  ^^' 
digsten  und  gnedigen  hemn  furstenthumb^  Als  Sachsßen,  Dwrin- 
gen  unnd  Meysßen,  awf  deme  gehalten  faMidttage  zcwAldenburg 

10  sich  erbothen  und  bewilligt,  yren  churfftrstlichen  und  fürstlichen 
gnaden  die  negstkumpftigen  viher  jar  lang  von  allem  und  yg- 
lichem  getrenok,  wein  und  byr  adirf  anders,  ßo  zcwm  zcapfen 
geschenckt  ader  sunst  getruncken  wirdet  den  zcehnden  pfennig 
zcw  geben  etc.    Dieweyll  yr  datt  itn  furstenthumb  zcw  Duringen 

15  mit  begriffen,  haben  yre  c[hur]f[tirstlichen]  und  f [urstlichen]  g[na- 
den]  mir  bevohlen,  solche  stewhre,  inmasßen  die  awf  angezceig- 
tem  landttage  erbothen  und  gewilligt,  von  euch  auch  einzcw- 
brengen.  Demnach  ist  voll  Wegen  hochgedachter  meyner  gne^ 
digsten  und  gnedigen  hem  611  euch  mein  gutlichs   ansynnen  und 

20  begehr,  yr  der  schultheiti  Wollet  sambt  zcweyen  ader  dreyen  awß 
der  gemeine  auf  schirsi  tfontag  zcw  Eysenach  bey  mir  erschey- 
nen,  alßdan  will  ich  ettch  ordenunge  und  weyße,  welcher  gestalt 
solche  stewhre  durcli  «üch  sali  gepflegen  werden,  eruffen,  und 
wollet  euch  hirinne  tflfl  trew  gelyder  und  landtsesßen  des  fursten- 

25thumb8  zcw  Dwriiigdn  gehorsamlich  halten  und  erzceygen.  Das 
werden  yre  c[hur]f(ttrsüichen]  und  f[urstlichen]  g[naden]  unge- 
zcweyfelt gegen  0üch  in  gnaden  erkennen.  So  byn  ich  euch 
freuntschaft  zcW  erzceygen  willig.  Datimi  freitags  nach  Clemen- 
tis,  anno  etc.  :lltii^. 

dO  Johann  Oßwaldt 

schultm«  zcw  Eysenach. 

[Adressä  auf  der  räckseite:]  Denn  erßamen  schultheyßen  und 
ganczer  gelllMiae  zcw  Herleshawßen  meynen  guthen  freunden. 

Orig.-pftp.  in  K.     Der  brief  war  mit  einem    auf   papier   über   wachs  ge- 
S5  druckten  rin/|fiiegel  (tartsche  mit  kleeblatt,  darüber  I.  0.)  verschlossen. 


äÖÖ  1614  nov.  Ö6. 

631.  Amtmann  RiUand  zu  Kaufungen  theilt  dtin  schultheissen  Jo* 
hann  Oswaldt  zu  Eisenach  mit,  dass,  da  das  darf  Herleshausen  nicht 
unter  Sachsischer,  sandern  unter  d^r  oMgkeit  des  Stiftes  Kaufungen 
stehe,    die   äbtissin    dem    schuüheissen    und   den    männern    dortseibst 

verboten  habe,  die  geforde^ie  steuei^  zu  zahlen,  5 

1514  november  26, 

ioJ4  Mynen  fruntlichen  dinst  myt  allem  gute  zcuvomt.    Achtbar, 

nor.  ^ ).  ijßg^ncler  guter  fruint.     Gestern   sonnabents ')   haben  myr   schul- 
teisse  und  menner  des  dorffs  zcu  Herlshusen  angezceyget  eynen 
breffe,  darin  ir  den  gescrybet  [!]  habt,  der  selben  etwilche  zcu  uch  10 
gen  Ysenach  zcu  kummen  uß  ursach   der  steure,   so  myne  ffne- 
digesten  xmd  gnedigen  hem  von  Saxen  von  irer  ^lade  leistende 
zcu   voraus   uffgesaßt    und    auch   gewilliget   sulte  habe.     Villicht 
were    meynunge,    als    ab    dy    von   Herlshusen   solchs    auch    der 
tvise  in  zu  ghende  geburen  sulte  etc.     Daruff  geben  ich  uch  zcu  15 
versthen,  wy  daz  stifft  Kauffungen  abegenant  dorffe,    als  ich  be- 
richt  werde,  poben  menschen  lebetage  und  nach  bys  zcu  dissem 
tage  ruwellicher  besiczunge   innegehabt  und  dermaße  herbracht 
hait   poben  alle    gebot,    verbot,    gerichte,    steure    adder    änderst 
myner   gnedigsten  und  g.  h.  von  Saxen  zcuthun.     üß  dem  habt  20 
ir  selber  zcu  betrachten,  waz  dy  ufgeleytte  steure  dy  von  Herls- 
husen  in   rechte    belangen   magk.     Haben  auch  daruff  von  we- 
gen myner  g.  frauwen  den  obgenanten  schulteissen  und  mennem 
verbotten,    sich    sulcher   angehaben   steure  im   dorffe  zcu  Herls- 
husen, angesehen  daz  sie  dem  gemelten  stiffte  aller  uberkeit  zcu-  25 
gethan  synt,  nicht  anzcunemen  adder  dorin  sich  zcu  bewilligen. 
Daruff  ich  uch   den    ampts  halber  gütlich  bitten,   daz   ir   solche 
nwerunge   gen    des   stifts  menner  witters  urs  fumemens  ruwen 
wultet.     Sie  gesthen  uch    auch   nicht,    daz  sie  urme  ampte  zcu- 
gethan  nach  unterworffen  synt.     Wult  ir  sie   auch   darüber   urs90 
vumemens  nicht  verlassen,   so   erbitten   sie   sich   des    zcu  rechte 
an  dy  eide,  dor  sich  solchs  hen  buche  eygen  und  geburen  magk. 
Wilchs  ich  uch  den  uß   guter  meynunge  nicht   habe    wuln   ver- 
halten, und  vor  mich  uch  dinst  und  willen  zcu  bewysen  thet  ich 
alle  zcidt  gancz  gerne.     Datum  unter  mym  ingesegeP)   sontags85 
nach  sant  Katherin  tagk,  anno  Domini  etc.  xiiii^.  Buland. 

[Adresse  unter  dem  texte:]  Dem  achtbar  und  ersamen  Johan 
Oswalden  schulteissen  zcu  Eysenach  mynem  gutem  fruinde. 

Pap.-conc.  in  K.  von   der  hand    des  amtmaniis  Ruland.     In  Weimar  be- 
findet sich  das  ausgefertigte,  dem  adressaten  zugegangene  schreiben  nicht.  40 


1514  dec.  28.  289 

1)  ygesiem  sonnabends'  über  das   im   texte   gestrichene    ,heate   sonntags* 
übergeschrieben.        2)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ^montags^ 

632.     Johann   Oswaldt,    schultheiss   zu  Eisenach,  fordert   mederholt 

den  schtdtheissen    und   die  gemeinde  zu  Herleshausen  zur  Bezahlung 

bder  getränkesteiier  auf  und  droht  im  Weigerungsfalle   mit  zwange- 

massregeln. 
1514  december  23, 

Mein  dynst  zcwvor.     Erßamen,  guthen  freunde.     Newlichst     1514 
hab  ich  von  wegen  meyner  gnedigsten  und   gnedigen  hem  von   ^^'  ^^' 

lOSachsßen  etc.  an  euch  als  landtsesßen  des  furstenthumbs  zcw 
Duringen  begert  und  angesunnen,  eczliche  awß  euch  awf  eyne 
benante  zceyt  bey  mich  gein  Eyßenach  zcw  vorferttigen,  domit 
ich  euch  maße  und  ordenunge  der  landtstewre,  ßo  negst  awf  dem 
gehalten  tage  zcw  Aldenburgk  von  allen  stenden  zcw  geben  be- 

16  willigt,  Unterricht  und  anzceyge  het  thun  mugen,  welchs  yr  über- 
gangen und  nicht  erschynen  seit.  WiewoU  auch  der  ambtman  von 
Kawfungen  mir  in  Schriften  angezceigt,  das  yr  solchs  zcw  thune 
nicht  schuldig  sein  sollet  etc.,  so  wil  mir  dach  fürstlichem  be- 
vehl  nach,  auch  uberdas  eß  alle  stende  der  furstenthumb  Sachssen, 

20  Duringen  und  Meisßen  bewilligt,  nicht  gefuegen,  euch  hirinne 
awßzcwschlisßen,  und  ist  nachmals  von  wegen  hochgemelter 
meyner  gnedigsten  und  gnedigen  hem  an  euch  meyn  guÜich  an- 
synnen  imd  begehr,  yr  der  Schultheis  wullet  mit  eczlichen  awß 
der  gemeyne  awf  schirst  sanct  Steffanstag  zcw  mittage  bey  mir      151^ 

25  zcw  Eysenach  erscheynen,  geschickt  von   allem   getrencke,   wein  ^*^^'  ^' 
und  byr,  so  yr  von  sanct  Michelstage  negst  vorschynen  biß  awf 
dyße   zceyt   ausgeschenckt   ader   sunst   getruncken,    den   zcenden 
Pfenning   nyderzcwlegen   und  mir  zcw    uberantwurtten   und   in 
deme  kein  seumbnis  ader   awfzcug  furwenden,    als    yr   von  bü- 

80Uckeit  wegen,  nachdeme  yr  im  furstenthumb  zcw  Duringen  be- 
griffenn,  zcw  thune  schuldig  seit.  Das  wirdet  euch  zcw  gnaden 
und  allem  guthe  gereichen.  Wo  aber  ewer  widerseczickeit,  der 
ich  mich  dach  bey  euch  nicht  vorsehe,  weitter  erschyne,  alßdan 
wurde  sich  ervolgen,  euch   in    ander    gestalt  zcw   deme,    das  yr 

35  zue  thune  vorpflicht,  zcw  brengen,  welchs  yr  dach  unzcweyf eUch 
vorhuthen  werdet.  Das  hab  ich  euch  darnach  zcw  richten  nicht 
wollen  vorhalten  und  byn  euch  gunst  zcw  zceygen  willig.  Da- 
tum sonnabents  nach  Thome  apostoli,  anno  etc.  xiiii^. 

Johan  Oßwaldt 

40  schulteis  zcw  Eysenach. 

19 


29Ö  1B15  Jan.  3. 

[Adresse  auf  der  rückseite:]  Den  erßamen  schulteisen,  fur- 
munden  und  ganczer  gemein  des  dorfs  Herleshawßen,  meynen 
guthen  freunden. 

Orig.-pap.  in  K.     Yerschlusssiegel  wie  urk.  nr.  680. 

633.     Herzog  Johann  zu  Sachsen  schreibt  der  äbtissin  zu  Kaufuvgen,  5 
dass  zwar  Berieshausen  ebenso    ivie  alle  andern  geistlichen  guter  in 
seinen  landen  zur  Steuerzahlung  verpflichtet  sei,  indessen  wolle  er  ihre 
gründe  der  ablehnung  durch  seine  amtleute  zu  Creuzburg  und   Wart- 

bürg  untersuchen  lassen. 
Weida  1515  Januar  3.  10 

1515  Von  Gots  gnadenn  Johanns  hertzog  zu  Sachssenn  etc. 

jan,  3.  Unnsem  grus  zuvor.    Erwirdige,  liebe,  anndechtige.    Wir  ha- 

benn  ewer  schreibenn  mit  anzeig,  welcher  gestalt  unnser  schulthes 
zu  Eysennach  dy  menner  zu  Herlshawsen  zu  der  gewiUigtenn 
hilff  bedranngen  solle,  des  ir  euch  beschwert  achtet,  alles  inhalts  15 
vemumen  unnd  geben  euch  zu  erkennen,  das  dy  gaistlichen, 
so  in  des  hochgebomnen  fursten  hemn  Friderichs  hertzogen  zu 
Sachssen  churfursten  etc.,  unnsers  lieben  brudemn,  unnd  unn- 
semn  furstennthumen  unnd  landen  guter  Ugen  haben,  wie  ann- 
dere  unnser  imterthan  mit  volg  unnd  stewer  gleiche  bürde  tragen.  20 
Wohl  dann  gemelt  dorfE  Herlshawsen  in  unnsers  lieben  brudem 
unnd  unnserm  furstenthumb  Duringen  gelegenn  unnd  sich  des- 
selben schütz  unnd  schirms  gebraucht,  habt  ir  zu  bedennckenn, 
das  sy  sich  von  dem,  das  anndere  zu  thun  pflegen,  nit  eussemn 
mugen.  Aber  damit  ir  euch  keiner  imbilligkait  zu  beclagenn,25 
habenn  wir  in  dem  brief  himeben  unnsern  ambtleuten  zu  Creutz- 
burg  und  Wartberg  bevolhenn,  euch  gegenn  gemeltem  Schultheis 
zu  beschaiden,  ewer  gerechtigkeit  unnd  sein  antwurt  zu  hören 
unnd  alsdan  also  in  die  sache  zu  sehen,  das  die  ewern  mit  keiner 
Unbilligkeit  beladen,  auch  unnserm  lieben  brudern  unnd  unns80 
nichts  entzogen  werde,  haben  wir  euch  gnediger  meynung  nit 
verhaltenn  woUenn.  Datum  zu  Weyda  am  mitwoch  *)  nach  Cir- 
cumcisionis  Domini,  anno  Domini  xv®xv. 

[Adresse  auf  der  rUckseite :]  Der  erwirdigenn,  unnser  lieben 
andecht[ig]en  ebtissen  des  junffemclosters  Kauffungen.  35 

Orig.-pap.  in  K.  Der  brief  war  mit  dem  herzoglichen  über  wachs  auf 
papier  aufgedrückten  ringsiegel  verschlossen. 

1)  orig.  ,mituoch'. 


1516  jan.  6.  291 

634.     Aebtissin  Alfradis  zu  Kaufun^en  bestellt  deii  dorßnann  Hans 

Francke  zu  Herleshausen  auf  8  Jahre  zu  ihrem  schultheissen  daselbst, 

ertheiU  ihm  dienstanweisung  und  bestimmt  sein  amtseinkommen. 

1515  Januar  6, 

5         •  Wyr  Alffradis  von  öots  gnadenn  des  keyßerlichenn  fryehen     1515 
stiffts  des  heiigen  cruces  zu  Kauffungen  eptische  thiin  kunth  allen   ^'^' 
luden,  die  diessen  uffen  brieff  sehen,  hören  adder  leßen,  vor  uns 
unnd  unsere  stiffts  nochkummenn,  das  wyr  unsem  Heben  getrwen 
Hansen  Francken  dorffmann   zu  Herlßhusen   vor    eynenn    schul- 

lOtheysen  dorselbst  die  nehestvolgende  achte  jar  langk  uffgenom- 
men  haben  unnd  in  crafft  diesses  brieffes  uffnemen  in  solcher 
gestalt,  unser  unnd  unsers  stiffts  getrwer  diener  und  schultheysse 
zu  syne,  in  unsers  stiffts  Sachen  unnd  gutter  dorselbst,  bewegk- 
lich  unnd   unbewegklich,    key[n]erley  ußgescheydenn,    getrwlich 

16  unnd  fromlich  vorzusthende  unnd  zu  handeln,  unsers  stiffts  dor- 
selbst renthe  unnd  gefelle,  sie  synt  stendigk  adder  unstendigk, 
an  gelde  adder  fruchte  unnd  allem  anderm,  nichts  ußgescheyden, 
uffheben,  getrwelich  eyns  iglichen  jars  zu  geburlicher  zcidt  be- 
rechen  unnd  bezcalen,  auch  uff  des   stiffts   lande  mit  allem  ver- 

20  mögen  eyn  getrwe  uffsehen  zu  haben  mit  ußstellen,  inbrengenn, 
auch  unser  fruchte  des  orths  zu  Herlßhusenn  mit  allem  flysse  zu 
verwaren  etc.,  dorzu  den  vilgemelter  Hans  Francke  solchs  alles, 
wie  hyrbevor  geschreben  sthet,  sienen  lieblichen  eydt  zu  Gode 
unnd  den  heUgenn  mit  synen  nffgerichten  fingern  also  unnd  der- 

26moysse  sunder  alle  geverde  unnd  argelist  zu  halten  gelobt  unnd 
geswom  holt,  dorkegenn  zu  siener  belonunge  unnd  von  des 
stiffts  wegenn  innebehalten  sal  die  lemher  unnd  smenderige,  so 
uns  den  die  scheffere  jerlich  der  tryfft  halber  zu  Herlßhusen 
plegen  zu  geben   unnd  zu  bezcalen,   item  das   stro  unnd  kaben, 

sowie  die  selbigenn  uß  unser  hobeschum  dorselbst  jerlich  mögen 
gefallen,  doch  mit  solchem  untterscheyde,  solch  stro  unnd  kaben 
uff  unserm  höbe  zu  futtern  unnd  myst  doruß  zu  machen,  auch 
vor  aUen  dingen  nüt  dem  stro  die  gebawe,  [so]  >)  uff  unserm 
hoffe  mögen  sthen,   mit  guttem  dachwergke   zu  halden.     Sal  der 

85  schultheysse  zu  Herlßhusen  die  omaden,  die  uff  unsers  stiffts  wißen 
wassenn,  vor  sich  noch  aller  siener  bequemlichkeit  bruchen  unnd 
nutzenn,  dach  mit  solchem  untterscheyde,  dem  stiffte  dorkegenn 
jerlich  zu  geben  uff  sanct  Michaelis  tagk  eynen  goltguldenn. 
Sal  der  schultheysse  auch  behalden  vor  sich   selber  unser  gebor 

40  vom  brawhuse  zu  Herlßhusenn,  magk  gefallen,  es  sie  an  trebem 


202  1615  Jan.  6. 

adder  byre,  auch  die  thun  frischbers,  auch  das  kleyne  wesen- 
ilecke,  desglichen  die  kleyne  busse  genant  auch  inne  behaldenn, 
was  er  fedderzcinße  unnd  eyger  vor  sich  selber  magk  jerlich  ins 
stifft  gebenn  ^),  auch  die  dienste  des  hoiltzes.  Er  sal  auch  in  un- 
serm  fryhen  höbe  unnd  behusunge  zu  Herlßhusenn,  dwil  er  des  5 
stiffts  schultheysse  ist,  sitze  unnd  dorinne  wonen  und  die  selbigen 
in  baw  unnd  wesenn  halten,  dach  an  sienen  schadenn.  Dorzu 
sal  er  eyner  sunderUchen  orsach  halber,  als  wyr  des  untter  eyn- 
ander  glawlich  abgereth  haben,  innebehaldenn,  dwil  er  schul- 
theysse ist,  eyns  iglichen  jars  eyn  malder  korns,  macht  an  Hescher  10 
wehrunge  eyn  fertel.  Unnd  nochdem  Hans  Francke  unser  schul- 
theysse uns  zugesagt  holt,  das  er  seyn  hawfutter  auch  wulle  jer- 
lich verfuttern  uff  unserm  höbe,  dorkegen  haben  wyr  ime  zuge- 
loyssen  unnd  vergunnen,  das  er  in  eynem  solchen  falle  und  nicht 
änderst  eyns  iglichenn  jars  von  unser  mistenstede  zu  Herlßhusen  16 
abfuren  magk  zu  gebruche  sienes  eygen  landes  funffzchen  fuder 
mistes  unnd  nicht  mher').  Unnd  ich  vilgenanter  Francke  ge- 
redde  hyrmit  in  gutten  waren  trwen  unnd  glawben  bie  dem  eyde, 
den  ich  zum  schultheissenampte  gethon  habe,  alle  vorgeschreben 
puncte  unnd  artickel  getrwelich,  glawblich,  stede  und  veste  sun-20 
der  alle  geverde  unnd  argelist  zu  halden.  Unnd  des  furtter  zu 
Urkunde  synt  diesser  zciddel  zwo  glichs  luts  ußeynander  geschne- 
den  unnd  gemacht  unnd  [uff]^)  die  eyne,  die  unser  schultheysse 
Hans  Francke  zu  sich  genommen  holt,  haben  wyr  unser  secret 
zu  ende  der  schrifft  uffdrucken  loysse  im  jar  gezcalt  noch  Cristi25 
unsers  Hern  geborth  funffzchenhundert  unnd  funffzcehen  jar, 
sonnabents  noch  dem  heiigen  Niwenjarstage. 

Orig.-pap.  in  £.,  obere  halfte  eines  durchgeschnittenen  zetteis  von  hand 
des  amtmanns  Ruiand.  Auf  der  riickseite  von  gleicher  hand:  ,Amptzcidell  des 
schultheyssen  zu  Herlßhusenn*.  30 

1)  ,8o'  fehlt  im  orig.  2)  ,auch  inne  behaldenn*  bis  ,in8  stifft  gebenn^ 
mit  einfügungszeichen  am  rande.  3)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,Herlß- 
husenn^        4)  ,uff'  fehlt  im  orig. 

Anlage  zu  Urkunde  nr.  634, 

Verzeichniss  von  besüztmgefi,  einkünßen  und  rechten  des  stißes  Kau-^fß 
fangen  zu  Herleshausen,  some  de»*  emkünfte  des  schultheissen  daselbst. 

Herlßhusen  an  der  Werrhe. 

Item  der  süefft  zu  Kauffungen  hat  daselbst  alle  obrigkeit 
des  j^erichts  und  rechts  über  hals   und  über  hant,  über   schuldt 


161B  Jan.  6.  293 

und  schaden,  usgescheiden  das  sechste  teile.  Solichs  han  die 
Treuschen  zu  lehen  von  obgerurttem  siiefft  zusampt  ander  mere 
guttem  nach  lauth  irer  lehenbrieff. 

Item  doselbst  sein  gelegen  etlich  lenderey  in  der  Awe,  und 
5were  der  selbigen  unter  banden  hat,  gibt  dem   stiefft  das  beste 
heupt,  wan  er  tods  halben  abgeht. 

Item  der  stiefft  Kauffungen   hat   auch    doselbst   zu   seczen 
einen   schulteissen   und   nicht  die  Trewschen,   desglichen    einen 
Schreiber    und    gerichtsknecht    des     orts    an    zuheischung    der 
10  Trewschen. 

Item  alle  gutter,  gelegen  in  der  feltmarck  zu  Herlshusen, 
auch  ettUch  ander  mere  wustenung  nach  laut  des  registers,  gehn 
vom  stiefft  zu  lehen  und  nicht  von  Treuschen. 

Item  im  dorffe  hat  der  stiefft  ein  freye  behusimg,  hoff  und 
15schewer  gelegen  gegen   den   kirchoff  zwuschen  Baltzar  Bracken 
und  Jörgen  Hennberg,  dorinnen  pflegt   in   des   stiffts   namen  zu 
wonen  der  Schultheis. 

Item  im  dorffe  hat  der  stieffte  noch  ein  frey  behusung  uff 

dem  kirchoff  gelegen   und   wirdt   genant  der  steyne  Stock.     In 

20  solche  behusung  pflegt  man  jerlich  zu  legen  die  frucht,   so  von 

den  furwergken  gefeit,  desgleichen  das  eigen  gewechs  und  ander 

fruchtzinße. 

Item  im  selben  dorff  ist  auch  gelegen  ein  prewhauß,  da  ge- 

burt  sich  von  einem  iglichen,  der  dorinnen  prewet,  zu  geben  sechs 

26virtel  byrs,  ein  thonn  frischbyre  oder  aber  vor  das  frischbire  12 

lewendenare.      Und    solche    getrencke    pfleget    uffzunemen    der 

schultheisß  seins  dinsts  halben. 

Item  man  gibt  dem  schulteißen  auch  zu  lene  die  klein  busße, 
nemlich  20  kroschen,  was  der  gefeit  am  gericht  zu  Herlshusen. 
80  Item  es  gebort  sich   auch  von   einem  iglichen  geprewe  zu 

geben  eyne  gelten  trebem  oder  2  gut  pfening  darvor. 

Item  der  Schultheis  behelt   auch  innen    das   rawfutter,   das 
uff  dem  hoff  gefeit,  doch  aber  das  er  den  mist  muß  lassen  folgen 
uff  des  stieffts  landt. 
S5  Item  auch  muß  der  Schultheis  die  dache  uff  dem  hoff  mit 

dem  selbigen  stroe  in  bawe  und  besserung  halten. 

Item  was  der  schulteiß  seiner  arbeit  des  stiffts  halben  thun 
muß,  befind[t]  ^)  sich  in  seinem  amptzetteln. 

Item    was    schmenderey   und    sawermilch    gefeit    von    den 
40  scheffereyen,  die  dem  stiefft  zustehen,  nympt-  der  schulteiß  seins 
dinsts  halben. 


I 


294  1B15  Jan.  6. 

Item  ein  iglicher  ackerman  muß  des  jars  dem  süfft  füren 
ein  fuder  holtz  z[u]  dinste.  Solichs  hebt  der  Schultheis  seins 
dinsts  ha[lb]en. 

Item  doselbst  geben  hundert  schaff  zu   trifftgelt  dem  stifft 
eynen  gülden  an  golde  oder  an  Schreckenberger  oder  22  Sehne-  5 
berger,  vier  scheffen  keß  und  einen  triffthamelL 

Item  ein  iglicher  scheff[e]r  gibt  von  seinen  schaffen  ein 
lamp.  Darzu  auch  schmenderey  und  sawermilch  hebt  der  Schul- 
theis seins  dinsts  halben. 

Item  der  stiefft  zu  Kauffungen  hat  das  funffte  teil  an  der  10 
schenckstadt  zu  Herlshusen  und  die  Treuschen  das  sechste  teile. 

Item  der  schenck  gibt  von  Va  fuder  byrs  ein  ortkan  byrs, 
von  eynem  eymer  weins  1  mas  weins.  Solichs  nymbt  der  Schul- 
theis seins  dinsts  halben. 

Item  der  stiefft  hat  zu  Herlshusen  ein  wisen.     Die  selbige  15 
müssen  die  menner   mehen  und   das  hewe  machen  und   in   des 
stieffts  schuem  infuren. 

Item  das  hewe  von  solcher  wisen  pflegt  der  schulthos  zu 
verkeuffen  und  zu  verrechen,  gemeinglich  12  gülden  ungeverlich. 

Item  die  onmaden  pflegt  der   schulteiß  zu  verkeuffen  und  20 
zu  berechnen,  nemlich  vor  eynen  gülden. 

Die  zwei  furwergk  und  zinsfrucht  zu  Herleshusen  haben 
getragen : 

an  körn  66  malter, 

an  haffem  69  malter,  25 

an  weiz  4Va  malter, 

an  dinckel  IVa  malter, 

an  gerste  15  malter. 
Die  [schjeffereye  haben  getragen  15V3  schock. 

Geltzinß  zu  Herlsshusen.  80 

Item  doselbst  sein  87  gesess^^  haben  geben 
an  gelt  88  schock  gelts,   ' 
eyer  40  schock, 
genß  35  gense, 

huner  54  huner,  ^^  85 

han  83  han. 


von  husen,  ackern, 
wisen  und  gartten. 


Zinß  zur  Wartt. 
2  Schneberger,  2  gut  denare. 


1515  febr.  21.  296 

Mölbach  vor  Iffte. 
10  Schneberger,  2^)  groschen. 

Wo[minen]. 
3  schock,  iVa  *n. '),  4  leben, 

5  Pap. -Zettel  in  K.,  in  den  brüchen  ausgerissen  mit  Schädigung  der  schrift. 

Der  Zettel  gehört  nach  dem  zwölften  absatz  des  vorliegenden  textes  als  anläge 
zu  der  bestallungsurkunde  (amtszettel)  des  schultheissen  Hans  Francke  zu  Her- 
leshausen von  1515  Januar  6  (urk.  nr.  684),  weshalb  er  auch  in's  urkundenbuch 
aufgenommen  wurde. 

10  1)  ausgerissene  stelle  gleich  den   übrigen   in   klammem   eingeschlossenen 

worttheilen.  2)  nur  ein  einerstrich  erhalten.  3)  durch  loch  unleserliche 
stelle;  der  2.  buchstabe  ist  n,  der  1.  könnte  b  sein  (Böhmen?). 

636.     Aebtissin  Älfradis  zu  Kaufungen    verleiht   detn  stiftsgenossen 
Rappe  zu  Hedemünden   des  Stiftes  haus,  hof  und  vorwerk  daselbst 
15  auf  12  jähre, 

1515  februar  21. 

Wyr  Alffradis  von  Grots  gnadenn  des  fiyhen  stiffts  zu  Kauf-      1515 
fungen  eptische  thun  kundt  alle  denjhenen,  den  diesser  uffen  brieff  ^  * 

furkumpt,  vor  uns  imd  unsers  stiffts  nochkummen,  das  wyr  Hap- 

20pen  stifftgnossenn  wonhafftigk  zu  Hedemyn  unserm  lieben  ge- 
truwen  vorlygen  haben  und  mit  crafft  diesses  kegenwertiges 
brieffes  vorliegenn  unser  frey  husunge,  hoff  und  forwergk,  als 
wyr  den  solchs  von  unsers  stiffts  wegen  dorselbst  bynnen  und 
vor  Hedemyn  ligende  haben,  nemlich   des  selbigen  gentzlich  zu 

25  gebruchen  und  innezuhaben  die  nehest  volgende  zwelff  jar  langk 
von  dato  diesses  brieffes  an  zu  rechen  und  nicht  lenger,  dach 
myt  solchem  unterscheyde,  das  obegnanter  Kappe  uns  und  un- 
serm stiffte  eyns  iglichen  jars  uff  MichaeUs  tagk  in  der  oben 
berurther  jarzcael  dorvon  geben  und  reichen  sal   zchen   malder 

30koms,  zchen  malder  habbem^)  und  vier  malder  gersten  guter, 
reyner  fruchte  Hedemyns  moesses  sonder  allen  unkost  unnd 
schadenn.  Sal  auch  nebendem  vilgnanter  Bappe  abethun  und  be- 
zcalen,  was  sich  sust  unsers  itzt  gedachten  hohes  und  forwergks 
halber  uß  alder  hergebrochter  plicht  geburen  magk,  jerlich  zu 

85  enthrichten  unserm  gnedigen  hemn  hertzawen  Erichen  von 
Braunßwigk  etc.,  dem  fereman  zu  Hedemyn  und  alles  ander, 
keynerley  ußgescheydenn.  Obegnanter  Kappe  sal  und  wil  auch 
unser  und  unsers  stifft  dorselbst  zu  Hedemyn  getruwer  hobeman 
sein  allezcydt,  des  selbigen  besthes  thun  und  schaden  warnen,  als 


296  1515  apr.  2. 

den  solchs  eynen  getruwen  hobeman  zusthet  und  geburth.  Unnd 
abs  queme,  das  sich  mhegedacbter  Kappe  des  selbigen  änderst 
(den  wie  hyr  oben  verzceychent)  ^)  halden  wurde,  das  doch  in 
keynem  wegk  sein  sal,  so  hoit  sich  gemelter  Rappe  vor  sich, 
seine  husfrawen  und  erben  selber  verwilliget,  der  moisse  das  5 
alsdan  die  sayt  unsers  forwergks  von  ime  ußgeseyth,  desglichen 
mit  andern  sienen  guthem,  beweglich  und  unbeweglich,  nergent 
zu  wenden  adder  zu  verussern  wil ')  adder  sal  habe  sunder  unser 
und  unsers  stiffts  ^sen  und  verwiUigunge,  es  sie  den  sache 
das  vorberurter  Kappe,  siene  husfrawe  adder  erben  erst  uns  und  10 
unserm  stiffte  der  jerlichen  zcynßbezcalunge  genugsam  ußrich- 
tunge  und  vergnugunghe  gethan  haben,  auch  unser  frey  hu- 
sunge,  hoff  und  lenderige  an  vorwustunge,  desglichen  an  uwer 
beswerunge  widderumbe  zu  unser  und  unsers  stiffts  banden  zu- 
gestalt  sie  wurdenn,  wuchs  ich  den  obengnanter  Kappe  also  zu  15 
halten  vor  mich,  meyne  husfrawen  und  erben  getruwelich  myt 
hande  und  munde  zugesagkt  habe,  auch  forter  bekenne,  das 
ich  solche  also  unverbrochlich  zu  halten  myt  meyme  eyde  zu 
Q-ode  und  den  heiigen  liblich  gesworn  und  gelobt  habe,  alles 
hyrinne,  geverde  und  argelist  ußgeschlossen.  Des  zu  erkunde  20 
beyder  parthie  so  synt  disser  zciddeln  zwo  glichs  lauths  ußeyn- 
ander  geschneden  gemacht  und  further  zu  mherer  warheyt  die 
eyne  zciddel  von  Rappen  stifftgnossen  angenommen  mit  unser 
eptige  angedruchtem  ingesigel  vor  uns  und  unser  nochkummen 
vorsigeln  loisse.  Gegeben  im  jare,  so  man  hoit  gezcalt  funffzchen-  25 
hundert  und  funffzcehen  jär,  uff  den  heiigen  obent  sanct  Peters, 
den  man  nennet  ad  Cathedram. 

Orig.-pap.  in  K.,  vielfach  durchlöchert,  doch  ohne  wesentliche  Schädigung 
des  textes.    Unter  dem  texte  über  grünes  wachs  auf  papier  aufgedrücktes  siege! 
der  äbtissin  Anna  von  der  Borch  (beschr.  s.  urk.  nr.  614),  das  ihre  nachfolgerin  80 
und  wahrscheinlich  auch  leibliche  Schwester  Alfradis  hier  gebraucht  hat 

1)  orig.  ,halbern^       2)  die  klammem  sind  auch  im  orig.       3)  orig.  ,vir. 

636.     Aebtissin  Alfradis  von  der  Borch,  priorin  Elisabeth  Hake  und 
der  convent    zu   Kaufungen    beurkunden,   dass  landgräfin  Anna  zu 
Hessen  eine  jährlich   am  mofUag  nach  Jubilate   in  der  klosterkirchedb 
daselbst  zu  lesende  Seelenmesse  mit  20  gülden  gestiftet  habe. 

1515  april  2. 

1515  Wy  Alffradis  van  der  Borch  van  Gotts  gnaden  abbatissa, 

apr.  ^.    Elizabeth  Haken  priorissa  unde  gantze  convent   des  keyserlichen 

fryen  styffts  des  hilgen  crutzes  to  Konffungen  ordens  sancü  Bene-  40 


1515  apr.  2.  297 

dicti  bekennen  unde  doen  kunt  öffentlich  myt  dussen  breve  ghen 
aJlermenlich  vor  uns  unde  aller  unser  nachkommen;  Nachdem 
de  durchluchtige,  hochgebom  forstyn  unde  frouwe  frouwe  Anna 
gebomn  hertogyn  van  Meckelenborgh,  lantgraffyn  to  Hesßen, 
5graffyn  to  Katzenelnboghen,  to  Dietz,  to  Czegenhagen  unde  to 
Nydde,  wytwen,  unser  gnedige  frouwe,  uth  innyger  andacht  dem 
almechtigen  Gode  to  love  unde  to  eren  unde  erer  selves  unde 
allen  gelovygen  seien  to  heyle  unde  trost  eyn  ewigh  gedecht- 
nyssse,  jerlich  gedechtnysse,   testament  unde   selegeret  by   uns, 

10  unserm  closter  unde  unsem  *)  unde  des  selbigen  nachkommen  jer- 
lich to  ewygen  tyden  uff  eynen  iden  mandag  nach  dem  sundach 
Jubilate  myt  vigilien  unde  selmyssen  cristlich  unde  andechÜichen 
to  holden  und  vor  er  forstlichen  gnaden  selven  und  alle  cryst- 
[gejlovygen  seien  in  er  forstlichen  gnaden  leven  unde  noch  erer 

15  gnade  dode  ewelich  to  bydden  verordent  unde  gestyfft  unde, 
uff  dat  wy  unde  unse  closter  unde  nachkommen  sulchs  jerlich 
und  ewygh  uffgericht  mögen  unser  twyntigk  gülden  eyn  erff- 
lichen  unde  ewygen  gülden  geldes  uff  den  obgnanten  mandach 
to  gefallen,  darvor  to  kouffen  an  gestalten  geldt  gnedelichen  ge- 

20  geven  hefft,  dat  wy  solch  geldt,  des  wy  vor  uns  und  unser  nach- 
kommen erer  forstlichen  gnaden  gans  quidt,  ledigh  unde  loss^) 
Seggen,  entfangen  in  unser  nutz  unde  besten,  wo  vorgemelt  ge- 
want  unde  eren  forstlichen  [gnaden]')  getruwelich  versprochen 
unde  verheissen  hebben,  verheissen  unde  versprechen  och  solchs 

25  getruwelichen  in  unde  mit  macht  unde  crafft  disses  breves  vor 
uns  unde  alle  unser  nachkommen  by  unsern  waren  truwen  unde 
ehern  an  eyns  rechten  gesworen  eydes  Stadt  uff  de  warheit  der 
hilgen  evangelien,  sulchs  obgemelt  jerUch  unde  ewighch  be- 
ghencknysse,  gedechtnysse  unde  testament   unde   stifftunge   hyn- 

30  forder  to  ewyghen  dagen  an  alle  verhinderunge  unde  sumenysse 
cristhch  unde  ordentlich  to  holden.  Unde  off  wy  unde  unse 
nachkommen  in  tijt  erer  forstlichen  gnaden  leven  eder  nach  eren 
dode  daran  sumygk  worden,  et  weer  eyn  mael  eder  meher,  unde 
sulche  stifftunge   unde   ewich   beghencknysse   unde   gedechtnysse 

35  wo  gemelt  nycht  enholden,  dat  doch  nycht  syn  sal,  so  verpHchten 
wy  uns*)  vor  uns  unde  alle  unse  nachkommen  itzt  als  dan,  dan 
als  itzt,  gegen  hochgemelten  unse  gnedige  frouwe  unde  em  forst- 
lichen gnaden  erven  ock  in  crafft  disses  breves,  dat  wy  solch 
obgnant  twyntigk  gülden  myt  aller  uffgehevener  nuttunge  weder 

40  van  uns  mögen  forderen  unde  de  an  andern  orthen  in  de  ere 
unde  denst  Godes,  darmit  sulch  beghencknysse  unde  gedechtnysse. 


298  1515  nach  apr.  8. 

WO  dat  gestifft  unde  dorch  ere  fürstliche  gnade  geordent,  gehalten 
werden,  eres  gefallens  weder  anleggen,  welchs  wy  unde  unser 
nachkommen  ene.alsdan  an  alle  weygerunge  unde  an  eren  scha- 
den weder  geven  unde  reichen  sollen.  Wy  unde  unse  nachkonmien 
sollen  unde  wyllen  och  sulche  stifftunge  jerlich  beghencknysse  5 
und  gedechtnysse,  darto  dissen  breiff  üb  hynfuer  in  ewygh  tijt, 
wo  sulchs  alles  gestyfft,  geordent  unde  hyr  ingeschreven  is,  ge- 
truwelicken  holden  unde  uns  darvan  nycht  absolveren,  noch 
solchs  in  ander  werck  verwandelen,  noch  keyn  ander  beghenck- 
nysse to  sulcher  tijt  myt  inzcien  noch  kunfttichlich  *)  uns  *)  vor-  10 
hynderen  laten,  noch  unser  dargegen  keynes  behelfes  eder  fry- 
heit,  se  syn  geistlich  eder  wertlich,  so  itzt  erlanget,  reide  eder 
hinfur  erlanget  eder  ut  egener  bewechnysse  gegeven  mögen  wer- 
den, to  gebruchen,  alles  an  geferde.  Unde  des  to  orkunde  unde 
ewyger  getuchnysse  hebbe  wy  Alfradis  abbatissa,  Elizabeth  Haken  15 
priorissa  unde  gantze  convent  unses  stifftes  ingesigell  vor  uns 
unde  unse  nachkommen  wissentlich  an  dussen  breff  doen  hangen, 
de  gegeven  is  uff  den  mandach  Palmarum,  nach  Christi  gebort 
dusent  viffhundert  und  in  den  fyffteynden  jar. 

Orig.-perg.  in  K.,    anscheinend   von   hand   der   priorin   Elisabeth   Hake.  20 
Sehr  gut  erhaltenes  Kaufunger  capitelssiegel,  spitzoval}  75/55  mm,   crucifixus  in 
damascirtem,   spitzovalem   felde,   Umschrift:    SIGILL.   ECCLIE   SCE  CRVCIS 
IN  COUPHVNGEN  (abbüdung  s.  siegeltafel  1,  nr.  1). 

1)  orig.    ,unserm^  2)  orig.    ,los8er^  8)  ,gnaden*    fehlt    im    orig. 

4)  orig.  ,unser'.        5)  orig.  ,kunsttichlich\  25 

637.     Elisabeth  von  Plesse  quütirt  der  äbtissin  zu  Kaufungen   den 

empfang  ihrer  rente  von  15  gülden, 
1515  nach  april  8. 

1515  Wy  Elysabeth  gheboren  von  Pleße  wy  bekennen,    dat  unß 

de  fruawe  [!]  von  Koffungen   hefft  betalt  15  gülden,   de  unß  be-30 
daget  syn  gewest  up   dußen  Vorgängen^)    osteren,   deß  wy  or  so 
quyt,   ledech  unde  loß   segen  von   dußem   vorgangen  yare   unde 
von  allen  vorgangen  yaren  ^).  m.  ccccc.  xv. 

Orig.-pap.  in  K.,  von  hand  Elisabeths  von  Plesse.     Von  dem   unter   dem 
texte  über  wachs  auf  papier  gedruckten  runden,  25  mm  grossen  siegel  ist  vom  36 
siegelbild  nichts,  von  der  Umschrift  nur  ATISSE  zu  erkennen.     Auf  der   rück- 
seite  von  hand  des  amtmannes  Ruland:    ,Quitancia   de   termino')    ostem   anno 
etc.  XV to*. 

1)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,Micheylßdach*.       2)  desgl.  hier  ,duß6n\ 
3)  orig.  ,termine*.  40 


nach 
apr.  8. 


1515  juli  4.  —  1515  juH  24.  299 

638.  Johannes  Kune,  propst  des  sanct  Katharinenklosters  vor  Eise^ 
nach,  beschwert  sich  beim  amtmann  zii  Kaufungen  wegen  gewisser 
übergriffe  seitens  der  untersasseti  des  klosters  Kaufungen  zu  Herles- 
hausen  und  Wartha  zum  nachtheile  der  besitzungen  des  erstgenannten 

5  klosters, 

1515  juli  4. 

Mynn  innyges  gebeth  myt  willigem  dynst  zcuvor.     Lieber      J515 
amptman.     Ich  habe  mich  kegenn  uch  vormalß  beklagt  der  men-    '^      ^' 
ner  halbemi  zcu  Herlleßhußenn  deß  klostterß  Kauffyngenn  under- 

lOsasßenn,  wye  dye  selbtigen  myt  roddenn  und  hackenn  zcu  sich 
zcehenn  und  yn  gebruchung^)  myt  gewaldt  landt,  holcz  und 
gutter,  dye  unserm  kloster  zcustendigk,  auch  daß  ^)  deß  klosterß 
menner  zcur  Warth  unß  vorzynßen  und  vorrechtten.  Ist  myn 
fruntliche  beth,    dye   uwern  dahynn   h«dtten  und  underwyesenn, 

15solchenn  obermudt  abzcustelnn  byß  zcu  ußdragung^)  der  sach. 
Wo  aber  nicht  solchs  geschehenn  mocht,  wyl  ich  kegenn  uch 
und  dem  klostter  entschuldiget  habe,  dadurch  zcu  myddenn  ander 
vomemenß.  Waß  ich  uch  zcu  dynnen  weyß,  thun  ich  zcu  aller 
zit  willigk.     Datum  mitwochenn  schirst  nach  Visitacionis  Marie 

20virginis,  anno  Domini  xv®  xv. 

Johannes  Kune  probst  deß  jungffrat^^ewklosters  sent 
Kathem  vor  Isennach  gelegenn. 

[Adresse  auf  der  rückseite:]   Dem  achtbamn  N.  N.  amptman 
zcu  Kauffyngenn  mynem*)  besundemn  gutten  gunner. 

25  Orig.-pap.  in  K.    Der  brief  war  mit  einem   grünen,    jetzt   grösstentheils 

abgefallenen  siegel  verschlossen. 

1)  hier  folgt  wieder  getilgtes  »mj^t*.      2)  ,claß*  übergeschrieben.       3)  ,uß* 
desgl.         4)  orig.  ,mymem*. 

639.  Aebtissin   Alfradis,  pröpstin    Elisabeth    Hake,    küsterin   Willa 
30  von  Bruchhausen  und  das  capitel  zu  Kaufungen   belehnen  für  den 

fall  des  todes  der  zeitigen  inhaberin  Dietrich  Becker  zu  Langendreer 
und  dessen  söhn  Johann  mit  der  s.  g.  Kaufunger  hufe  zu  Dorstfeld 

auf  beider  lebenszeit, 
1515  Juli  24. 

35  Wy  Alffradis  van  Gots  gnaden  des  keyserlicken  frihen  stiffts      jöio 

to  Kouffungen  eptische,   Elizabeth  Hacke  provestyn,   Wylla  van  •^'*^*  ^^' 
Brockhusen  costeryn  imde   gantze  samenunge   des  capittels  dar- 
selvest  Ordens  sunte  Benedictus  doen  kunt  unde  bekennen  over- 
myddest  dussen  open  breve  vor  uns  unde   unse  nakomelyngen, 


300  1515  juli  24. 

dat  wy  angeseen  mannychvoldigen  truwen  denst  uns  unde  unsen 
convente,  [den]  *)  Diderick  Becker  wonhaftich  to  Langentreer  by 
Dortmunde  gedaen  unde  bewyset  hefft  und  noch  in  tokomenden 
tyden  doen  und  bewysen  sal  unde  mach,  unde  hebben  darumme 
eyndrechüicken  gewontlicker  wyse  vergadert  myt  unser  aller  5 
wetten,  wyllen  unde  vorbedachten  mode  den  gnanten  Diderick 
unde  Johan  synen  elicken  sone  ^)  begnadet  unde  behandet,  begna- 
den unde  behanden  in  crafft  dusses  breves  to  twen  banden  unde 
to  erer  beyder  lyve,  de  leste  hant  unde  dat  leste  lyff  van  en 
beyden  utgewart  myt  ener  hove  landes,  de  Kouffungesche  hovelO 
gnant,  so  als  de  selve  hove  to  Dorstfelde  in  dem  gerichte  van 
Hockerde  myjb  al  eren  olden  unde  nyggen  tobehorungen  unde 
rechte,  in  holte,  in  felde,  an  water,  an  weyde,  an  kome,  an 
weyte  unde  in  aller  slachter  nut  gelegen  is,  nychts  darvan  ut- 
bescheyden,  unde  als  Johan  Bungener  zelige  unde  Neße  syniö 
huesfrouwe  de  van  unsem  styffte  in  ener  lyfftucht  undergehat 
unde  Neße  noch  tor  tyt  underhefft.  Also  dat  Diderick  Becker, 
Johan  syn  sone  ^)  na  dode  der  gemelten  Nezen  Bungeners  sollen 
unde  mögen  de  vorgnante  hove  landes  anfangen  unde  buwen 
unde  der  to  all  eren  schoensten  und  besten  orber  unde  nut  erer  20 
beyder  levenlanck  gebruken.  Unde  wy  unde  unse  nakomelynge 
sollen  unde  wyllen  se  erer  beyder  levenlanck  restlicken  by  der 
hove  landes  beholden  unde  ene  der  warschop  doen  vor  allerleye 
bysprake,  bekrodynge,  hynder  unde  indracht,  war,  wanner,  van 
wemme  unde  wo  ene  de  geschege,  so  dicke  unde  so  vaken  ene  25 
des  noet  unde  behoff  doet  unde  geborlick  is.  Unde  wanner  se 
beyde  na  den  wyllen  Godes  verstorven  synt,  sal  de  hove  landes 
vorgnant  uns  unde  unsem  stiffte  wedderumme  ledich  ingekommen 
unde  verfallen  syn,  dan  offte  Diderick  eder  syn  son  vorgnant, 
alsdan  enyges  lyves  erven  achterleyten,  de  sollen  unde  wyllen  30 
wy  unde  unse  nakomen  guetlicken  vor  ymands  anders  myt  der 
ovengnanten  hove  landes  begnaden  unde  behanden,  so  ver  de 
selven  uns,  unsem  stifte  darvan  doen  wyllen,  wo  eynander,  unde 
nuüick  syn.  Et  sollen  Diderick  Becker  und  sjoi  son  uns  unde 
unsen  nakomelyngen  jerlickes  unde  aUe  jar  up  sunte  Andreas  35 
mysse  vor  eyn  erkunde  unde  pacht  geven  enen  enckeden  golt- 
gulden  offte  de  gewerde  unde  sollen  de  hove  landes  uns  truwe- 
Ucken  by  eynander  beholden  unde  bewaren  unde  wes  darvan 
verkomen  were,  darwedder  bybringen  na  al  eren  vermoigen  unde 
vort  uns  unde  unse  nakomen  gelickes  enem  denstman  getruweiO 
unde  holt  syn,  unse  beste  to  doen  unde  schaden  to  warnen^  war 


1615  sept.  2.  a.  301 

se  den  veresschen,  sunder  argelist.  Unde  dis  allet,  wo  vorgnant, 
in  orkunde  unde  tuchnysse  der  warheit  so  hebbe  wy  Alfradis 
abbatissa  unde  voi*t  wy  semptlicken  juncfrouwen  des  capittels 
vorgnaHt  unses  capittels  gnant  des  hilgen  crutzes  ingesegel  myt 
6  unser  aller  wetten,  wyllen  unde  consente  vor  uns  unde  unse  na- 
komelynge  an  dusse  breyff  doen  hangen.  Datum  et  actum  anno 
Domini  millesimo  quingentesimo  quinto  decimo,  in  vigilia  divi 
Jacobi  apostoli. 

Cop.-pap.  in  K.  von  hand  der  priorin  Elisabeth  Hake. 
10  1)  ,den*  fehlt  in  der  vorl.        2)  vorl.  unnützer  abkürzungsstrich  über  ,on*. 

640.  Aebtissin  Alfradis,  pröpstin  Elisabeth  Hake,  hüsterin  Willa  von 
Bruchhausen  und  das  capitel  zu  Kaufungen  übergeben  dein  kloster 
Bredelar   ihre  be^itzungen   in   den   kirchspielen  Bontkirchen,  Hering- 

hausen  und  Adorf. 
16  1515  September  2.  a. 

Wyr  Alfradis  van   gotliker  vorsichticheit  ebdisse  unde  wy     1515 
Elizabeth  Hake   provestynne,  Wylla  van  Brochusen  kosterynne  **^**-  ^'  ^* 
unde  vorder  dat  gantze  gemeyne  capittel  des  keyßerliken  frygen 
sticbtes   Koufungen  Mentzes   bisdoms,    ordinis    sancti  Benedict!, 

20  bekennen  vor  ims,  alle  unse  nakommen  unde  vor  alle  dengennen, 
den  dusse  breff  in  tokommenden  tyden  vorkommende  wert,  een 
Seen,  hören  edder  lesende  werden,  dat  wy  eyndrechtliken  unde 
capitulariter  vorgaddert  unde  vorsamet,  overgeleget  unde  bedacht, 
unde  vorder  myt  unsen   getruwen  unde    hemelyken    reeden  ge- 

26  8lotten:  So  unse  vorfam  vor  uns  unde  wy  selves  wenther  up 
datum  dusses  breves  etwelke  eygene  friggen  gudere  unde  eygen- 
dom  hebben  in  den  herschoffen  van  Waldecke,  Padbergh  unde 
demme  gerichte  to  Brylon,  by  namen  in  den  kespeln  tho  Buwen- 
kerken,  to  Herdynckhusen  unde  to  Adorp  ungeverlick   gelegen, 

30  in  lenderigen  unde  ekkeren,  weßen  unde  geholten,  watem  unde 
watersflotten,  de  dan  dorch  notsake  der  herenvede  in  vorgangen 
jaren  vorwoestet  unde  bewassen  syn  worden,  dergelyken  noch 
degelykes  in  besorge  stan,  so  dat  lange  tyd  her  uns  unde  unsen 
upgemelten  stid^ite  Koufungen  kleyne  renthe  unde  tynße  darvan 

86  upgekommen  ys,  inmaten  de  yerliken  registere  darover  dat  claer- 
liken  uthwiset.  Nademme  nu  sodan  geroerden  gudere  vere  van 
uns  gelegen  syn  unde  uns  manichfaldiger  besorgunge  orsake 
gevet  unfelycheit  halven  der  lande,  boddenlons  unde  anders,  so 
uude  alsdan  de  werdigen  unde  geystliken   hern   abt,    prior  unde 


äOä  16lg  sept.  2.  a. 

convent  des  closters  Breydelar  ordinis  Cisterciensis  dat  dorp  to 
Buwenkerken  als  vor  eygen  mit  sampt  noch  anderen  eren  erf- 
liken  gudern  darummlanck  legende  hebben,  sy  wy  mit  enne 
eyndrechtich  geworden  unde  eyne  erflike  ewyge  geltrente  van 
en  na  vormeldinge,  segele  unde  breve  angenommen,  welke  jar-  5 
like  tynße  unde  geltrente  se  up  ere  kost  unde  besorch  sunder 
al  unse  todoen  in  unse  stycht  Koufungen  jerlikes  betalen  unde 
leveren  motten.  Inmaten  se  alrede  eyn  tydlanck  jar  so  dat  ge- 
dan  hebben,  dar  enthegen  hebbe  wy  upgenanten  ebdisse,  pro- 
vestynne,  costerynne  unde  gantze  capittel  van  Koufungen  den  10 
vorgemelten  abbate,  priori,  gantzem  convente  to  Breydelar  unde 
al  eren  nakommelingen  overgegeven  unde  in  krafft  dusses  yegen- 
wordigen  breves  walberadens  modes  in  eren  erffliken  eygendom 
jegenwordichliken  overgeven  unde  vorwilligen  solke  upgemelten 
gudere  frygheit  unde  egendom  mit  alle  der  selven  gudere  gerech- 15 
ticheyt  unde  tobehoringe,  dar  nicht  van  uth  bescheden,  erfflik 
unde  to  ewigen  dagen  by  den  van  Breydelar  to  blivende  mit 
fullenkommener  macht,  de  velgenanten  gudere  egendom,  fricheit 
unde  gerechticheit  to  besittende  unde  to  ensettende  edder  selvest 
to  gebrukende,  darmet  to  donde  unde  to  latende  gelyk  und  als  20 
rechte  egendomere  mit  erme  egen  frigen  gude  doen  unde  laten 
mögen.  Darentboven  wy  velgemelten  van  Koufungen  Betten  unde 
laten  in  krafft  dusses  breves  de  van  Breydeler  in  eyne  stede 
fullenkommene  were  unde  besittunge  aUer  upgerorden  overgyfft 
der  nummermer  wedder  to  roepende,  oeck  neynerleyge  pauwest-25 
like  unde  keyserlike  Privilegien  jegenwordich  edder  tokommen 
dar  entkegen  to  gebrukende,  dan  na  alle  unseme  vermöge  gebor- 
like  warschop  to  donde.  Wert  oeck  sake,  dat  eynige  Privilegien, 
besegelde  breve,  rullen  edder  registere,  de  up  de  gemelten  gudere 
unde  gerechticheyde  inhaldende  edder  vormeldende  gefunden  wor-  30 
den,  de  ensoUen  ims  unde  unseme  stychte  Kouffungen  edder 
neymande  van  unser  wegen  vorderlyck  syn,  sunder  wy  sollen 
unde  wyllen  se  den  van  Breydeler  unde  eren  nakommen  to  eren 
banden  stellen  sunder  alle  argelist.  Up  dat  nu  alle  dusse  vor- 
geroerden  artickele  unde  punte  steede,  vftsthe  unde  geloefflike35 
den  van  Breydelar  unde  eren  nakommelingen  in  ewicheyt  van 
uns,  unseme  stichte,  alle  unsen  nakommen  unde  bewanten,  se 
syn  dan  geystlik  edder  wertlick,  unvorbrocken  gehalden  werden, 
des  hebbe  wy  Alffradis  ebdisse  unser  ebdye  ingesegel  unde  wy 
Elyzabeth  Hake  provestynne,  Willa  van  Brochusen  ko8terinne40 
unde  gantze  capittel  des  stichtes  Koufungen  unses  gemeynen  ca- 


1515  sept.  2.  b.  äOä 

pitteis  ingesegel  vor  uns  unde  unse  nakonunelinge  vestliken  an 
dussen  breff  doen  hangen,  öegeven  unde  gehandelt  des  sundages 
neest  Egidii  abbatis,  anno  Domini  vyfftenhundert  unde  vyfftene. 

Orig.-perg.  in  Münster  i.  W.,  kloster  Bredelar  nr.  603.  Siegel  1)  rund, 
5  80  mm,  zeigt  im  runden  siegelfeld  den  oberen  theil  einer  heil,  kaiserin  oder 
königin  (wohl  der  heil.  Kunig^nde),  kreuz  in  der  rechten,  modell  einer  doppel- 
thürmigen  kirche  auf  dem  linken  aim,  darunter  Wappenschild  mit  8  krähen 
(2 : 1),  Umschrift :  S.  ALFFKADIS  DE  BORGH  (abbildung  s.  siegeltafel  4, 
nr.  18).  2)  Kaufunger  capitelsiegel  (beschr.  s.  urk.  nr.  636).  Auf  der  rückseite 
10  von  hand  16.  jahrh. :  ,Super  omnibus  bonis  Couffunge  et  precipue  in  Buwen- 
kerken  de  bonis  predialibus*. 

641.     Abt  Dietrich  und   der   convent  zu  Bredelar   versprechen   dem 
kloster  Kau  fangen  jährlich  3^2  gülden  zins  für  die  ihneti  verliehenen, 
in  den  herrschaften  Waldeck  und  Padherg^  soune  im  gogerichte  Brilon 
16  gelegenen  stiftsgüter. 

1515  September  2.  b. 

Wy  Theodericus  uth  Gots  vorsehunge  abbeth   des   closters      1515 
unser  leven   frouwen    kerken    to  Breydelar    ordens  Cisteroiensis,  ^^P^-^-^- 
Amoldus  van  Bum  prior,  Henricus  Berße  bursarius  unde  gantze 

20samenunge  des  conventes  darselvest  doen  kunt  alle  denjhenen, 
den  dusse  offen  breyff  to  sehn,  hörn  edder  lesende  forkumpt,  vor 
uns  unde  alle  unsers  closters  nachkomen :  Nachdem  de  erwerdige 
in  God  frouwe  Alfradis  von  Gots  genaden  des  keyserlichen  fry- 
hen  styffts  to  Kouffungen  ebdisse,    andechtigen  unde  geystlichen 

25  Elisabeth  Hacke  provestyn,  Willa  von  Brockhusen  kosteryn  unde 
gantz  capittel  des  ovengenanten  styffts  uns  vorgemelten  apte, 
priori,  bursarien,  gantzen  convente  unde  der  selbigen  nachkom- 
men, itlike  guder  unde  tynse,  wo  dan  dey  selbigen  myt  erer  ge- 
rechticheyt  van  dem   itzt  gedachtem    styfft«   in   den    herschaffen 

30  van  Waldecken,  Padberch  unde  ghogerichtez  to  Brylon  lueth 
eyns  overgegeven  vorsegelten  breffs  herbracht  synt,  upgelathen 
unde  tho  unsem  banden  erfflicher  gebrukunge  togestalt  hebben, 
so  bekenne  wy  ovengedachten  abt,  prior,  bursarius,  gantze  con- 
vent vor  uns  unde   alle  unses    closters   nachkommen  myt   krafft 

85dusses  kegenwordigen  breffs,  dat  wy  kegen  solche  upgelathen 
unde  overgegeven  gerechticheyt  dem  vorberorten  styffte  eyns  it- 
liken  jars  up  sant  Mertins  dach  des  hilgen  bisschoffes  ewyger 
tynße  uß  unsers  closters  guttern,  myt  namen  verdenhalven  gül- 
den Franckfurter  werunge  eyner  abtissen   darselvest  gein  Kouf- 

40fungen  up  unser  eygen  kost  unde  bodelon  gutlich  levem  unde 
betalen  wyllen  unde  sollen,   sundem  allen  uptogk,    hynder  unde 


304  1516  sept.  2.  h. 

schaden.  Unde  abs  queme,  dat  wy  edder  unses  closters  nach- 
kommen solchs  nycht  helden,  dat  doch  in  keynen  wech  syn  sal, 
so  vorheyssen  unde  verpliohten  wy  uns  ovengenanten  abt,  prior, 
bursarius  unde  gantz  convent  vor  uns  unde  alle  unses  klosters 
nachkommen  myt  crafft  disser  kegenwortigen  verschrivunge,  als-  B 
den  alle  den  schaden,  den  dat  styfft  Kouffungen  solcher  unser 
unbetalunge  halver  neromen  mochte,  cleyn  edder  groet,  myt 
geystücher  edder  wertlicher  vomemunge,  keynerleye  uthgesche- 
den,  den  selbigen  in  guden  waren  truwen  unde  geloven  sunder 
enyge  insage,  were  unde  upholt  myt  sampt  den  erschennen  tyn-  lo 
JJen  vorgedachten  styffte  to  gelden  unde  to  betalen,  darwedder 
dan  van  uns  unde  unsen  nachkommen  keynerley  behelff  dorch 
geystlike  edder  wertliche  rechte,  Privilegien,  lantsgewonheit  itzt 
mögen  syn  edder  aver  tokommenden  mochten  gegeven  werden, 
gesocht  noch  vorgenommen  sal  werden,  sunder  der  selbigen  unde  15 
alles  andern  ovengenanten  styffte  in  dusser  sache  wedderwertigk 
mochte  syn,  myt  krafft  dusser  verschryvunge  genslich  verthegen 
unde  a^esat  sal  syn.  Unde  vorther,  wi  wol  in  dem  hovetbreve, 
so  den  uns  vom  stiffte  to  Kouffungen  in  dussen  sachen  ubber- 
gegeben,  vormelt  stet  uff  fryheit,  egendom  unde  ander  meer20 
punte,  werschaff  tzu  donde,  so  sal  dach  das  obgenante  styfft  in 
dem  selbigen  keyner  wytter  adder  meer  werschaff  keyn  uns  unde 
unsers  closters  nakommen  tzu^)  donde  schuldich  noch  verplicht 
syn,  den  als  so  vil,  als  das  styfft  Kouffungen  selber  rechts  mögen 
haben  unnd  in  rechte  der  vorberorten  gudere  geweren  kun,  hyr-  25 
inne  alle  geverde  unde  argelist  uthgeslossen.  Des  to  waren  be- 
kentnysse  unde  geloven  aller  vorgeschreven  artickel  unde  punte 
hebbe  wy  vorgenanten  Theodericus  apt  unser  ebdie  ingesegel, 
desgeUcken  wy  ganse  gemeyne  samenunge  des  closters  Breyde- 
lers  unses  conventes  ingesegel,  des  wy  dan  vorgedachten  prior  90 
unde  bursarius  hyrinne  also  medde  gebrucken,  vor  uns  unde  alle 
unser  nachkommen  an  dussen  breyff  gehangen.  Gegeven  im 
jar,  so  men  hefft  getalt  fyfftheynhundert  imde  fyfteyn  jar,  sun- 
tages  nach  Egidii  abbatis. 

Orig.-perg.  in  K.,   schön   geschrieben   und   gut   erhalten.    Siegel  1)   des  35 
abtes  und  2)  des  conventes  zu  Bredelar.    Auf  der  nickseite  von  band  16.  jahrh. : 
,Apts  zu  Breidelar  und  dessen  convents  reverß  über  entrichtung  der  zinße  von 
des  stiffts  Kauffungen  gutter  in  der  graff schafft  Waldeck^ 

1)  orig.  ,ztu'. 


1615  sept.  6.  306 

642.  Dechant  Eucharius  Spicher  und  das  capitel  der  kirche  U.  L.  F. 
zu  Eisenach  beurkunden,  dass  äbtissin  Alfradis  von  der  Borch  und 
der  convent  zu  Kaufungen  2  schock  (groschen)  jährlichen  zinses  aus 
gütern  zu  Herleshausen,  die  sie  der  vicarie  der  heiL  Felix  und  Re- 
bgula    der  genannten   kirche   zu   Eisenach  schuldeten,  mit  24  gülden 

ablösten. 
1515  September  5. 

Wir  Eucharius  Spicher  dechannt,  Burchardus  Hille  scolasti-     1515 
cus,   Petrus  Dubicher  cantor,   Jodocus  Oltz^)    senior  unnd   capi-   *^^*'  '^' 

lOtulares  uunßer  liebin  frauwen  stifftkerchenn  zcu  Isennach  inn 
diesßem  uffin  brieffe  vor  unns,  alle  unnßer  nachkomenn  eintrechtig- 
lichin  unnd  uffenttlichenn  bekennenn :  Nachdem  alß  dy  erwerdige 
Alphradis  vonn  der  Borgk  ^)  eptischenn  unnd  ganntz  convent  des 
juncfrauwennclosters  zcu  Kawffungenn  vier  und  zcwenzcig  gülden 

15  mit  zcwey  schogk  jerlichs  zcinses  ann  unnd  uff  etzlichen  huffe 
landes  zcu  Herleshusen  gelegen,  als  nemlichenn  an  Hans  Mollern 
ein  halb  schog,  Hans  Helwdg  vier  unnd  zcwenzcig  g[roschen],  Claus 
Gobell  achtzcen  gr.,  Hans  Ruttoll  dem  jungen  zcwenzcig  gr., 
Mathis  RutoUff  achtzcen  gr.,  Ditzell  RutoUff  zcehenn,  der  vicarie 

20Felicis  und  Regule  in  unnser  vorgenantin  kirchin  gelegin  ader 
besitzer  der  selbigenn  zcugehorennde,  etzliche  zeit  lang  auch 
em  Ditterichen  Scholl  als  itzt  besittzem  und  seinen  vorfarnn  zcu 
dangk  bezcalt,  haben  nun  angezceigte  eptischenn  unnd  convent 
itzgedachtin  em  Ditterichen   Scholl   vicario  gemelter  vicarie   om 

25  unnd  allen  seinen  nachkomen  mit  unnserm  gunst  unnd  willen 
solche  zcwey  schog  zcinses  mit  vier  und  zcwenzcig  gülden  wi- 
derumb  abgekaufft  und  erlediget.  WywoU  wir  den  kawffbriff 
darober  haltende  uff  das  mall  nicht  haben  könnt  antreffen  ader 
finden,  doch  haben  gedachte  eptische  und  convent  genanten  olo- 

SOsters  dy  hewbtsumme  vier  und  zcwenzcig  gülden  guter  werung 
gemelten  em  Ditterichin  Scholl  und  sinen  nachkomen  woll  zcu 
dangk  bezcallt  und  vorgnugt.  Allso  doch,  ab  solcher  kauffbriff 
in  zcukunfftigen  zciten  ober  kortz  ader  lang  dorch  unns,  on  ader 
seine  nachkomen  antroffen  ader  funden  wurde,  alsdann  sali  solch 

35  briff  und  sigill  ober  gemelte  zcwey  schog  zcinses  berurter  vicarie 
haltende  hinforder  zcu  ewigen  gezciten  machtloß  und  ganntz  mit 
dissem  reversallsbriff  getodt  sein.  Hirmit  auch  ich  obgenanter 
Ditterich  Scholl  vicarius  gedachter  vicarie  vorzeihe  mich  vor 
mich   unnd    myn    nachkomen   allerley    gerechtigkeit,    so    ich    an 

40  sulchen  huffe  landes  ader  guter  und  kawffsbriffes  darober  haltende 

20 


äö6  151B  nach  sept.  20.  —  151B  oct.  28. 

ader  gehabt  hette  *),  mimmermeher  dy  in  ansprach  zcii  haben  an 
geverde.  Des  zcu  Urkunde  unnd  steter  haldunge  wir  dechannt 
und  capittell  obinberurt  umb  bethe  willenn  genantes  ern  Ditte- 
rich  SchoUn  unsers  vicarien  unser  *)  sigiU,  das  wir  in  Sachen  ge- 
brachen, wissentlichin  thun  hengenn.  Datum  nach  unnsers  herrn  5 
Christi  geburt  tusennt  funffhundert  im  funffzcende  jare,  uff  mit- 
wochen  nach  Egidy. 

Orig.-perg.  in  K.  Siegel  des  capitels  der  kirche  U.  L.  F.  zu  Eisenach. 
Auf  der  rückseite  von  hand  der  priorin  Elisabeth  Hake:  ^R^versal'. 

1)  über  t  ist  ein  e  geschrieben.        2)  ,der  Borgk*  von  anderer  hand  mit  10 
dunklerer   tinte  in   die  offen  gelassene  stelle  nachgetragen.        8)  orig.  ,hettet\ 
4)  orig.  ,unser8^ 

643.  Elizabeth  vmt   Plesse   quittirt   der  äbtissin   zu  Kaufvngen   deti 

empfang  ihrer  rente  von  15  gülden. 

1515  nach  September  29.  15 

1515  Wy  Elyßabeth  gheboren  von  Plesße  bekennen,   dat  unß  de 

^\q  frauwe  van  Koffungen  hefft  betalt  15   gülden,   de  unß  bedaget 

syn   up   dußen   vorgangen  Mycheylßdach,    deß   wy   denne   or  so 

quyt,   ledech  unde  loß  segen  von   dußenn   vorgangen  yare  unde 

von  allen  vorgangen  yaren.    xv.  20 

Orig.-pap.  in  K.,  handschrift  Elisabeths  von  Plesse.  Von  dem  über  wachs 
auf  papier  unter  dem  texte  aufgedrückten  siegel  sind  nur  wenige  buchstaben 
der  Umschrift  schwach  kenntlich. 

644.  Amtmwm   Riiland   zu   Kaufungen    quiUirt   dem    schult heissen 
Heinrich  Keyne  zu  He^vldshausen  den  empfang  von  56  Schneeberger25 

schock  für  verkauße  frucht. 
1515  october  28. 

1515  Anno  Domini  etc.  xv***,  uff  sanct  Simonis  et  Jude  tagk  hoit 

oct,  28.   Henrich  Keyne  schultheysse  zu  Heroldeßhusen  dem  amptman  ßu- 

landt  Rulande  verandeloget  funffzcigk  seß  Schnebersche  schogk  *)  30 
der  verkaufften    fruchte   halber   uff  rechenschaff  ^).     Sulchs   synt 
zwo    zciddeln    ußeynander   geschneden    glichs    luts    etc.      Datum 
anno  et  die  ut  [supra] '). 

Orig.-pap.,  obere  hälfte  eines  ausgeschnittenen  zetteis,  in  K.,   handschrift 
des  amtmanns  Kuland   zu  Kaufungen.    Auf   der   rückseite   von   gleicher   hand:  85 
,Prima'. 

1)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,des  fruchte'.  2)  ,uff  rechenschaff' 
steht  zu  dieser  stelle  am  rande.        3)  ,supra'  fehlt  im  orig. 


1515  nov.  18.  —  1515  vor  dec.  30.  307 

645.  Das    stift   Kaufungen    quittirt    (dem    schultheissen)    Heinrich 
Keyne  (zu  Heroldshausen)  den  empfang  von  58  V2  schock  Schneeberger 

für  verkaufte  frucht, 
1515  november  18. 

5  Anno  Domini  etc.  decimo  quinto,  suntags  in  vigilia  Elisabet     1515 

halt  Hinrich  Keynne    uff   rechenscaff   verandeloget  myner   g.  f.  ^^^' 
von  Kauffungen   funffzigk  nuende    halb    schogk  Sneberßer   we- 
runge.     Des  zc  Urkunde  synt  disser  zydel  zwo  ußeynander  glicb- 
ludende  gesneden.     Datum  ut  supra. 

10  Orig.-pap. -Zettel   (nicht  ausgeschnitten)  in  K.^   handschrift  des  amtmanns 

Ruland.    Auf  der  rückseite  von  gleicher  hand:  ^Secunda  quitancia  uff  bezalunge 
der  fruchte'. 

646.  Simon  Scheffer  zu  Eschenstruth  beklagt  sich  bei  dem  Statthalter 
zu  Cassel  darüber,  dass  er,  wegen  todschlags  an  Tynez  vom  amtmann 

IbBuland  zu  Kaufungen  bereits  mit  20  gülden  bestraft,  nun  auch  von 
der  landgräflichen  obrigkeit  in  strafe  genommen  werden  solle,  und 
erklärt  in  einer  nachschriß,  dass  bisher  niemals  die  äbtissin  zu  Kau- 
fungen,  sondern   der   landgraf  die  peinliche   gerichtsbarkeit  in  den 

stißsdörfern  atisgeubt  habe. 

20  [1515  vor  december  SO.] 

Gestrennger  und  erenvester  herr  Statthalter.  Gonstiger,  lieber     [1515 
jonckher.    Ewr  strengkeyth  gebe  ich  clagendt  zu  vememen,  wye    ,  ^^qq  1 
das,  nachdem')  mir   hyebevor    unversehenlich    eyn   myßradt   be- 
gegendt,   also   das   ich   Tynez   endtleybt  habe,    in  myttler   zeytt 

25  von  der   oberkeyth,   nemlich  von  Conradt  von  Waldesteyn  hoff- 
meyster  und  andern  etc.  verordenthen  rethen,  durch  byth  myner 
guten  frundt  eyn  frey    sicher   geleyth   erlangeth,    mich  mit    den  * 
frunden  des  entleybten,  der  sele  Got  genade,  vereynigt  und  ver- 
tragen, der  amptman  zu  Kauffingen  Ruelandt  mich  umb  soÜcher 

30  my ßhandeloung  for  zwey  jaren  anstadt  myner  genedigen  frauen 
etc.  zu  Kauffingen  umb  zweyntzigk  gülden  gebuest,  der  ich  ime 
dem  amptman  zehen  gülden  bezalt,  dy  andern  noch  schuldig 
byn.  Auch  hat  ytzgenandter  ambtman  mir  zugesagt,  vor  allen 
schaden  gutt  zu  seyn,   weß  mir  derhalben  zugefuegt   oder   end- 

35stenn  wurde.  So  werde  ich  ytz  uß  e.  s.  bevelhe  von  myns  g-. 
heren  etc.  zu  Hessen  amptknechten  auch  umb  bueß  angelangt, 
weliche  ich  doch,  wye  angezeygt,  dem  amptman  zu  Kauffingen 
verbuest,  habe  ye  Hoffnung,  mich  nicht  mit  zweyen  ruethen 
zu  straffen,  darumb  an  e.  s.  myn  underthenig  byth,    wollen  mir 


SOÖ  1615  dec.  30. 

armen  gonstig  verholffen  seyn  gegen  dem  gemeldten  amptman, 
das  der  selbige  mich  lautts  syner  zusage  gegen  e.  s.  anstath 
myns  g.  heren  schadtloß  halten  oder  aber  soliche  unzymliche 
und  ime  ungebur liehe  bueß  wyder  heruß  geben  an  dy  orth,  do 
dy  hyn  geburdt  und  gehordt,  uff  das  ich  armer  nicht  weyther  5 
angelangt  und  mit  ejmer  bueß  gestrafft  werde.  Das  wyl  umb  e. 
s.  ich  zu  verdjTinen  altzytt  wyllig  seyn. 

E.  s. 
undertheniger 
Symon  Scheffer  10 

von  der  Eschenstrude. 

Cop.-pap.  in  K.  Da  das  schreiben  an  den  Statthalter  Kraft  von  Bodenliausen 
zu  Cassel  adressirt  war,  so  kann  die  vorläge  nur  copie  sein.  Dieselbe  ist  ohne 
adresse  und  undatirt;  jedoch  geht  aus  dem  schreiben  des  Statthalters  Kraft  von 
Bodenhausen  zu  Cassel  von  1515  dec.  30  (urk.  nr.  647)  hervor,  dass  derselbe  15 
Simon  Scheffer  vorliegendes  schrei])en  bereits  erhalten  hatte.  Dem  schreiben 
liegt  ein  zettel  mit  einer  nachschrift  vom  selben  tage  und  folgenden  Wort- 
lautes bei: 

Auch,  gestrennger  her  statthelther.  Ist  formals  derglychen 
handeloung  in  unsem  dorffen  auch  geschehen,  aber  nye  erhordt20 
oder  zugelassen  worden,  das  myn  genedige  fraw  etc.  zu  Kauf- 
fingen oder  ire  ambtleuth  sich  solicher  maleficzthendel,  hals  und 
heubt,  über  das  bluth  etc.  zu  richten  oder  dy  selben  zu  straffen 
und  buessen  underzogen  hab,  sonder  soliche  und  derglichen  hen- 
del  ye  und  ye  von  der  oberkeyth  unserß  g.  herrn  etc.  zu  Hissen  [!]  25 
mit  gleydtung,  bueß  und  straffung  erhalten  und  gehandthabt 
worden.     Datum  ut  [supra]^). 

1)  ,dem*  ül^ergeschrieben.        2)  ,supra'  fehlt  in  der  vorl. 

647.     Der  Statthalter  zu  Cassel j   Kraft   von  Bodenhatisefi,   bittet  die 
Uindgräfin  Anna  zu  Hessen  und  die  räthe  des  fürstenthutnSf  von  einer  90 
weiteren  bestrafung  Simon  Scheffers  zu  EschensUnith  absta)ui  nehmen 
zu  wollen-^   da  derselbe  wegen    des    begangenen  todschlags   vom   stifte 

Kaufmigen  bereits  in  strafe  genwnmen  sei, 
Cassel  1515  december  30. 

15  Kt  Durchleuchtige,  hochgebomne  furstin,  genedige  frawe,  auch  36 

dec.  3(J.  emvesten,  lieben  schwagem  und  freunde.  Ich  hab  gegen^^nirtigem 
Symon  Scheffer  von  der  Eschenstruth  in  namen  e.  f.  g.  und  eur 
abtrag  seiner  begangen  uberfarong  halben  gefordert,  Nue  er- 
sucht er  mich  mit  ingelegter  suppUcation  unnd  bericht,  das  der 
amptman  von  Kauffungen  bus  derhalben  von  ime  entpfangeu,  A\ne40 


1516  Jan.  29.  309 

sie  uß  derselbigen  seiner  supplication  tzu  vernemen  finden '). 
Dweil  nue  solch  und  derglichen  strofung  ye  und  alweg  meinem 
genedigen  hem  geburt  und  aber  der  arm  mit  tzehen  gülden  dem 
stiefft  Kauffungen  willen  gemacht,  hat  er  mich  gebeten,  ine 
5  gegen  e.  f.  g.  und  euch  tzu  verschrieben,  dormit  er  disserseits 
mit  abnemong-)  der  büß  verschonet  werden.  Hab  ich  ime*)  also 
nit  tzu  weigern  gewust.  Was  nun  e.  f.  g.  und  ir  darin  ze  thun 
gemeint,  wollen*)  e.  f.  g.  und  ir  mir  widerumb  tzu  versteen 
geben.  Desselbigen  wil  ich  mich  gehalten.  Datum  Cassel  am 
lOsontag  nach  dem  helgen  Cristag,  anno  etc.  xvi***. 

Crafft  von  Bodenhausen, 
stathelter  tzu  Cassel. 

[Adresse   auf  der   rückseite:]    Der  durchleuchtigen,    hochge- 
bornnen  furstin  und  frawen  frawen  Annen  gebom  hertzogin  von 
15  Meckelnburgk,  lantgrafin  tzu  Hessen  etc.,  witween,  meiner  gene- 
digen frawen,  unnd  den  ernvesten  veordenten  rethen  des  fursten- 
thumbs  Hessen  meinen  lieben  schwagem  und  guten  freunden. 

Orig.-pap.  in  K.     Der  brief  war  mit  dem  über  grünes  wachs  auf  papier 
aufgedrückten  siegel  Krafts  von  Bodenhausen  verschlossen;   siegelbild  und   um- 
20  Schrift  sind  unkenntlich. 

[Dem  brief e  liegt  ein  zettel  von  derselben  hand  und  folgenden  in- 
halts  bei:]  Ouch  genedige  frauwe,  lieben  schwagem  unnd  freunde. 
Der  arm  ist  willig,  die  andern  tzehen  gülden  meinem  genedigen 
hem  tzu  entrichten,  als  ferre  das  er  der  vom  amptman  abgewent 
25 werde,  das*)  ine  der  fhurter  darumb  unbemuhet  lasse.  Datum 
ut  supra. 

1)  ,find^  auf  rasur ;  anscheinend  stand  hier  zuerst  ,haben^  2)  aus  ,abne- 
men*  corrigirt.  3)  ,ime*  übergeschrieben  für  ein  im  texte  gestrichenes  ,uch*. 
4)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,sie'.      5)  hier  folgt  wieder  durchstrichenes  ,er'. 

30  648.     Martin  Koler,  Schreiber  zu  Kaufungen,  quittirt  dem  schuUheissen 
Heinrich  Kegne  zu  Heroldshausen  den  empfang  van  46  Schneeberger 

schock  für  verkaufte  frucht, 
1516  Januar  29. 

Anno  Domini  etc.  xvi*^,    denstags   noch  Conversionis   Pauli      I5W 
35  habe  ich  Martinus  Koler  Schreiber   zu  Kauffungen   von  Henrich  ^^*^'  "  ' 
Keyne    schultheyse    zu  Herlßhusen  uff  rechenschaff   entphangen 
der   verkaufften  fruchte   halber  ^)  virtzigk    und   seß   Schneberger 
schogk.     Des  zu  erkunde  sint  disser  zciddeln  zwo  glich  luts  ge- 
macht ußeynander  geschnedden.    Datum  anno  et  die  ut  [supra]  ^). 


L. 


310  1516  febr.  21. 

Orig.-pap.,  obere  halfte  eines  ausgeschnittenen  zetteis,  in  K. 

1)  ,der  verkauften  fruchte  halber^  steht  mit  einfügungszeichen  am  rande. 
2).,supra*  fehlt  im  orig. 

649.     Aebtissin  Alfradis  zu  Kaufmigen  verleiht  dem  dorfmann  Hans 
Beyger  zu  Herleshausen  ihres  süßes  vorwerk  daselbst  auf  9  jähre.      5 

1516  februar  21. 

1516  Wyr  Alffradis  von  Gots  gnadenn  des  keyßerlichen  fryhen 

^^  ■  •  stiffts  des  heiigen  cruces  zu  Kauffungen  eptisclie  thnn  knnth  mit 
diessem  uffen  brieffe  gein  allermenlich  vor  uns  und  unser  nho- 
kunxmen,  das  wyr  unserm  lieben  getrwen  Hansen  Beyger  dorff-  10 
man  zu  Herßbusen  unsers  stiffts  forwergk  doselbst  gelegen  mit 
eckem  und  wesen  die  nehesten  newn  jar  langk  nho  dato  diesses 
brieffes  nocbeynander  folgende  ingethon  haben  und  mit  crafft 
diesses  kegenvertigen  brieffes  inthun  in  solcher  gestalt,  das 
genanter  Beyger  solch  forwergk  getrwelich  aUer  siener  noithdorfft  16 
zu  rechter  zeit  uff  siene  kost  ußsteUen  sal  und  wil,  es  sie  mit 
eren,  thungen,  sehen,  infum  und  allem  andern,  keynerley  ufige- 
scheyden,  unnd  den  alle  dasjhene,  was  uff  vorbenanttem  forwergke 
zu  eyner  iglichen  zeit  bynnen  den  newun  jaren  magk  wassen,  uns 
und  unserm  stiffte  die  helffte  darvon  geben  und  infuren.  Es  sal  20 
auch  das  stro  und  sprue  uff  dem  forwergk  blyben  und  zu  miste 
gemacht  werde.  So  haben  wyr  auch  zugelossen,  das  Beyger  ime 
zu  guthe  eyns  iglichen  jars  obenberurtter  zcidt  zwo  metz  lyns 
magk  uff  des  stiffts  forwergk  sehen,  desglichen  eyn  sotteil  ^)  mit 
graberuben  und  eyne  mit  krude  besetze  loysse  unnd  doruber25 
keyns  mher.  Abs  aber  queme,  das  Beyger  wurde  eyn  sottell*) 
zwo  adder  drei  ungeverlich  mit  zu  besomen  uff  des  stiffts  for- 
wergk sehen  loysse,  dorkegen  sal  von  unsers  stiffts  wegen  als 
vyle  an  besethem  kome  des  besten  genonmaen  werde,  als  des 
landes  mit  dem  rubesomen  beseth  ist  wurden.  Es  sol  auch  der  30 
meyger  zuvomt  eyns  igUchen  jars  abenemen  zwene  futteracker, 
eynen  über  winter^)  und  eynen  über  sommer,  nicht  die  besten 
und  auch  nicht  die  ergesthen,  sonndem  sich  dorinne  halten,  wie 
ime  die  selbigen  unser  schultheysse  zu  eyner  iglichen  zeit  wyßen 
und  anzceygen  wirt,  alles  sonder  geverde  und  argelist.  Des  zu  35 
Urkunde  sint  diesser  zcidel  zwo  glichs  luts  ußeynander  geschned- 
den  und  gemacht  und  die  eyne  von  unserm  meyger  angenommen 
mit  unser  eptige  ingesigel  zu  rucke  versigeln  loysse.  Gegeben 
im  jore  gezcalt  funffzcehenhundert  und  seßzchen  jar,  uff  obent 
sanct  Peters  tagk  ad  kathedram  genant.  40 


1516  märz  28.  —  1516  apr.  19.  311 

Orig.-pap.,  untere  hälfte  eines  ausgeschnittenen  zetteis  in  K.  Auf  der 
rückseite  von  gleichzeitiger  hand:  Jicihebreffs  ubers  vorwerg  zu  Hiershaußen 
uff  9  jar  lang^ 

1)  =  sätel,  Bin  ackermaß.        2)  orig.  ,witter^ 

5  660.     Aebtissin   Alfradis  zti    Kaufungen   bekennt,    vorn  schultheissen 
Heinrich  Ketpie  zu  Heroldshausmi  15^1  2  schock  Schneeberger  an  geld- 

zins  abschläglich  empfangen  zu  haben, 
1516  märz  28. 

Wyr  Alffradis  von   Gots  gnaden   des   keyßerlichen   fryhen      1516 

lOstiffts   zu  Kauffungen   eptische   thun  kundt    vor    uns    und   unser  ^^^^  ^' 
nochkummen :  Nochdem  als  uns  den  unser  schulfcheysse  und  lieber 
getrwer  Henrich  Keynne   zu   Heroldeßhusenn   noch  der  gethon 
rechenschaff  der  stendigen  geltzcinse  halber,  bys  uff  diessen  tagk 
hyrunter  geschreben  dorselbst  mögen  felligk  gewest  seyn,  schul- 

15  digk  bliben  ist  zwentzigk  funfftehälb  schogk  anderhalben  Schne- 
berger,  so  bekennen  wyr  obegedachte  eptische,  das  uns  vorbe- 
rurtter  unser  schultheysse  doruff  gelibbert  und  in  biewesen  hem 
Sebastians  Gothardi  bezcalt  hoit  seßzcehendehalb  Schnebersche 
schogk   uff  rechenschaff  der    obegedachten   hinderstelligen   gelt- 

20zcinse.  Des  zu  Urkunde  haben  wyr  diesser  zciddel  zwo  glichs 
luts  ußeynander  geschneden  und  die  eynen  von  dem  schultheyssen 
angenommen  durch  unsern  amptman  uß  unserm  befel  mit  siener 
eygen  handt  unterschriben  loyssen.  Geschin  fritags  noch  dem 
heiigen    Ostertage,    anno    Domini    millesimo    quingentesimo    de- 

25cimo  sexto. 

Orig.-pap.,  obere  hälfte  eines  ausgeschnittenen-  zetteis,  in  K. 

661.     Jodocus  Conrad,  pfarrer  zu  BeUenhausen,  vertauscht  IV2  acker 
land  zu  Bettenhausen  neben  des  heil,  kreuzes  zu  Kaufungen  land  an 
den  convent  zu  Ähnaberg  gegen  1  acker  vor  BeUenhausen. 
30  1516  april  19. 

Ich  Jodocus  Conrade  phemer  zu  Bettenhusen  bekennen  i5io 
offintlich  vor  mich  unnd  alle  mein  erbin  mit  macht  unnd  krafft  ^^^' 
diß  briffs,  das  ich  habe  anderhalben  acker  arthafftigs  lands  ge- 
legen in  der  feltmarckt  zu  Bettenhusen  unnd  stoßen  unden  uf 
35  dy  Pingestweiden  uf  eyn  unnd  obin  uf  deß  heiigen  crutzs  land 
zu  Kauffungen  unnd  ligen  zwischen  genants  heiigen  crutzs  lande 
zu  Kauffungen  unnd  dem  lehin,  das  itzimds  buwet  und  inhait 
Hermen  Greben  seligen  kinder,  den  andechtigen  unnd  geistlichin 
jungfrawen,  mater  unnd  gantzen  convent  des  stiffts  unnd  cloisters 


312  1516  apr.  21.  —  1516  juni  17. 

zum  Anenberge  und  iren  nachkommen  erblichen  vorputtet  habe 
vor  eyn  acker  lands  gelegen  vor  dem  genanten  dorffe  und  stoßt 
uff  den  weg,  der  do  gehit  noch  dem  Pottentiche  uff  eyn  unnd 
uf  den  weg  noch  dem  Forste.  Darumb  hab  ich  genanter  Jost 
vor  mich,  myn  erben  uf  sollich  land  ewiglich  vorzeicht  gethan  5 
und  vorzcyhen  aUs  rechten  geistUch  unnd  wemtlichs.  Auch  ge- 
loben unnd  geredde  ich  genanter  Jost  vor  mich,  myn  erben  den 
gedachten  mater  unnd  gantzen  convent  und  iren  nochkommen 
recht  here  unnd  wehere  zu  sein  und  alle  möglich  anspruche  ab- 
zulegen nach  rechte  unnd  gewonheit  des  lands  zu  Hessen  unnd  10 
der  stait  Cassel,  so  decke  des  noyt  gesohlt,  sondern  alle  geferde 
und  argelist.  Zur  urkimd  han  ich  myn  ingesigel  an  dissen  briff 
veste  gUch  thun  hencken.  Datum  sonnabind  nach  Jubilate,  anno 
nostre  salutis  millesimo  quingentesimo  sexto  decimo. 

Orig.-perg.    in   M.,    kloster  Ahnaberg.     Bundes,    25  mm   grosses,    grünes  15 
Siegel  in  braunes  wachs  eingelassen,  mutze  mit  kreuz  (?)  darauf,  jederseits  be- 
gleitet von  2  rosen,    Umschrift   unleserlich.    Auf   der    rückseite   von   band  17. 
Jahrb.:  ,Dy8se  brijff  helt,  daß  de  von  Aneberg  verbuth  haben  eyn  acker  landes 
vor  1*/,  acker'. 

652.  Elisabeth   von  Pksse  quittirt  der  äbtissin  zu  Kaufungeti  den2Q 

e^npfang  ihrer  rente  von  15  gülden, 
1516  april  21. 

1516  Wy  Elyßabeth  gheboren  von  Plesße  bekennen,  dat  ^)  unß  de 

^^'      '  frauwe  von  Koffungen  hefft  betalt  15  gülden,    de  unß  bedaghet 

syn  yn  den   helgen  dagen  to  osteren  vorgangen,    deß  wy  or  so  25 
quyt,  ledych  unde  loß  sogen   von  dußem  vorgangen  yare   unde 
von  allen  vorgangen  yaren,  unde  bekennen  duß  met  unße  egen 
hantschryfft  ^).    Dattum  f offteyn  hundert  und  sesteyn  up  mandach 
na  Cant[a]te. 

Orig.-pap.  in  K.    Unbesiegelt.  30 

1)  hier   folgt  wieder    gestrichenes   ,von'.  2)  hier   folgt    wieder    ge- 

strichenes ,xv'. 

653.  Ambnann  Ruland  zu  Kaufungen  quittirt  detn  schuUheissen 
Heinrich  Keyne  zu  Heroldshausen  den  empfang  rikkständiger  10^1  2 
Schfieeberger  schock,  sowie  weiterer  7  schock  Schneeberger  für  verkaufte  35 

frUchte, 
1516  juni  17. 

1516  Anno  Domini  millesimo   quingentesimo  etc.   xvi***,   dinstags 

jum  17.  j^Q^Y^  Yiii  habe   ich  Rulandt  Eulandts    ampts   halber    berechent 


1516  nach  sept.  29.  —  1516  oct.  4.  313 

mit  Henrich  Keynen  schultheyssen  zu  Herolßhusen  der  hinder- 
stelligen  geltzcinse  halber,  als  sich  den  befunden  hoit,  das  ge- 
nanter schultheysse  noch  schuldigk  ist  gewest  zu  bezcalen  neun 
Schneberger  schogk  und  anderhalbe  Schneberger.  Solch  itzt 
5  gedacht  gelt  hoit  gemelter  schultheysse  uff  itztgenanten  tagk 
gutlich  enthricht  und  bezcalt  und  ubberdas  noch  gelibbert  m. 
g.  f.  uff  bezcalunge  der  verkaufften  fruchte  soben  Schneberger 
schogk.  Des  alles  zu  erkunde  sint  disser  zciddeln  zwo  glichs 
luts  gemacht  uJJeynander  geschnedden,  iglicher  partige  eyne  zu 
10  sich  genommen.  Gesehen  im  jar  und  uff  tagk,  wie  oben  ge- 
schreben. 

Orig.-pap.,  obere  hälfte  eines  ausgeschnittenen  zetteis,  in  K. 

654.  Elisabeth  von   Plesse  quiUirt  der   äbtissin  zu  Kaufungen   den 

etnpfang  ihrer  rente  von  15  gülden. 
15  1516  7iach  septetnber  29. 

Wy  Elysabeth  geboren  von  Plesße  wy  bekennen,    dat  unß      J516 
de   domna  to  Koffunghen  hefft  betalt  fuffteyn  gülden,  de  unß*)     ^f^^n 
bedaget  syn  up   dußen  vorgangen  Mycheylßdach,   des  wy   denne 
or  so  quyt,  ledych  unde   loß   segen  von   dußem  vorgangen  yare 
20  un[de]  von  allen  vorgangen  yaren.    Geschreven  met  unßer  eghen 
haut,  do  me  schref  fuffteynhundert  unde  sesteyn  yar. 

Orig.-pap.  in  K.  Unter  dem  texte  über  braunem  wachs  auf  papier  ge- 
drücktes ovales,  12/8  mm  grosses  ringsiegel  mit  dem  Plesseschen  maueranker, 
darüber  ,E.  v.  P.*. 

25  1)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,betalt  synn*. 

655.  Quittung  des  Carmeliterbruders  Hildebrand  Sommer  (zu  Cassel) 
i^f  '^Va  gülden f  welche  er  von  der  äitissin  Älfradis  zu  Kaufungen 

zu  Michaelis  schuldiger  weise  erhielt 
1516  october  4. 

30  Brudir  Hildebrandus  Sommir  ordins  unßer  libin  frawen  bru-      i5W 

der  etc.  bekennen  hirr  mit  myner  eigin  hantschrifft,  das  ich  en-     ^^^'  ^' 
phangen  habe  von  der   andechtigen  unde  geistlichin  frawin  Al- 
ffradis  abbatissa  des  keiserUchen  stifftisß  Kouffungin  drettenhalbin 
gülden,  die  sie  mer  phlichtigk  tzu  thonde  ist  uff  Michaelis  noch 

85  lüde  eynes  briffes  daruwer  saghin  etc.  Unde  ich  Hildebrandus 
obingnant  saghin  gnanthe  frawen  Alffradis,  unde  wen  das  mit 
belanghit,    solcher  2V2   guldin    von    disßem    keygenwortigin  jare 


314  1516  oct.  11. 

unde  vorgangin  jare  hijr  mit  disßir  sohrifft  qwidt,  ledigk  unde 
loß.  Zou  orkunde  habin  ich.Hildebrandus  mit  eigin  signett  uff 
spacium  disßir  schlifft  gedrugk[t].  Datum  anno  xv*  xvi.,  die 
Francisci  confessoris. 

Orig.-pap.  in  K.    Das  über  wachs  auf  papier  aufgedrückte,  runde,   c.  22   5 
mm  grosse  siege!  zeigt  das  monogramm  des  ausstellers  (H.  S.)  in  verschlunge- 
nen zügen.    Auf   der  rückseite   von   gleichzeitiger   hand   der   priorin  Elisabeth 
Hake:  ,Quitancia  Hildebrands^ 

656.     Der  Statthalter  zu  Cassel,   Kraß   voti  Bodenhansen,   theiÜ  dein 
amtmann  Ruland  zu  Kaufungen  mt,  dass  er  am  15.  october  ein  hals-  10 
gericht  bei  Eschenstruth  im  namen  des  landgvafen  halten  icerde   und 
fordert  denselben  auf,  daselbst  zu  erscheinen,  damit  die  competenzfrage 
bezüglich  der  peinlichen  gerichtsbarkeit  entschieden  werde, 

Cassel  1516  october  11, 

1516  Mein   grues   zuvor.     Ersamer,    guter    gonner.     Ich    bin   in  15 

^^ '  '  willens  uf  nehisten  mitwochen  von  wegen  meins  genedigen  hern 
bei  der  Eschenstrudt  ein  halsgericht  der  zweier  totschleger  halben, 
wie  ir  wisset,  sizen  und  halten  ze  lassen,  von  der  einem  ir*) 
bues  ufgenommen  und  dem  andern  sein  gute  auch  ghein  Kauf- 
fungen bracht  etc.  Darumb  so  geb  ichs  uch  zu  erkennen,  das  20 
ir  alsdan  daselbst  seyt  und  antzeiget,  aus  was  gerechtigkeit  ir 
die  bues  u^ehaben  und  dem  andern  sein  guth  genommen  ha- 
bet^), und  deshalben  erkentnus  darüber,  obs  dem  stift  oder 
meinem  genedigen  hern  geporen  wul,  erwartet*),  wolt  ich  uch 
nitt  pergen.  Datum  Cassel  ilents  am^)  Sonnabende  nach  Dio-25 
nisy,  anno  etc.  xvi. 

Crafft  von  Bodenhusen, 
stathelter  zu  Cassel. 

[Adresse  auf  der  rückseite:]  Dem  ersamen,  meinem  guten 
freunde  Bulande  Bulants  amtman  zu  Eauffungen.  30 

Orig.-pap.  in  K.  Der  brief  war  mit  einem  über  grünem  wachs  auf  papier 
aufgedrückten  (von  Bodenhausenschen)  siegel  verschlossen,  tartsche  mit  3  halb- 
monden,  darüber  heim  mit  helmzier,  Umschrift  fast  ganz  verwischt. 

I  1)  orig.  ,ire*.       2)  orig.  »haben*.        3)  von  ,und  deshalben*  bis  »erwartet* 

i  mit    einfügungszeichen  am   rande.         4)  hier  folgt   wieder   gestrichenes   ,mitt-35 

;  wo[ch]'. 


1616  oct.  15.  315 

657.  Protocoll,  die  c&tnpetenz  der  peinlichen  gerichtsbarkeit  zu  Eschen- 
struth  betr.,  worin  atntmann  Rtlland  zu  Kaufungen  zwar  des  land- 
grafen  recht  auf  dieselbe  anerkennt,  ihm  aber  das  recht  zur  erhebung 
von  bussen  bestreitet  und  den  (landgräflichen)  schuUheissen  zu  Lichtenau 
5  unberechtigter  eingriffe  in  die  gerichtsherrlichkeit  des  Stiftes  Kaufungen 

zu  Eschenstruth  beschuldigt 
1516  october  15. 

Instrumentum  ^)  super  appellacione  facta  quarta  post  Dyonisii.        J516 

oct.  15, 

Item  bym  bescryben  eins  halßgerichts  halfter. 
10  Solchs  ist  ny  gedacht  adder  gehalten. 

Item  ungehalten  das^)  halsgerichte*)  byn  beschuldiget*),  ich 
sulle  mym  g.  h.  geweldeglich  genummen  zcur  Eyssenstrudt  syn 
halßgericht  über  hals  und  hant  etc. 

Solchs  han  ich  nicht  zeugestanden,  sundem  selber  be- 

16  kant,  syne  f.  g.  habe  das  halsgericht  zcur  Eyssenstrudt. 

Doruff  ist  das  erbbuch   gelesen   zcustende    dem  gerichte 

zu  Bichenbach.    Solchs  vermelt  clerlich  disse  nhovolgende 

meynunge  und  worte: 

„Item   das   dorff  Eyssenstrudt  gehört   dem  heiigen 
20  crucze  zcu  Kauffungen. 

Myn   g.   h.   hait   dorselbest  daz   halssgerichte   über 
hals  und  über  hant*). 
Item  10  fertel  habbern." 
Über   vermeldunge   des    erbebuchs   hain    dy    scheffen    nach    Beswe- 
26uberigk   zuerkannt,    myn  g.   h.   habe   auch   dorselbest   busse  zu    *''*^^*- 
nemen  und  loß  zu  geben  etc. 

Doruffe  ist  von  des  stiffts  wegen  gefraget  und  gebetten  von 

den  scheffen,  leuterunge  ers  rechtspruchs  zu  thunde,   in  waz  ge- 

stalt  myn  g.  h.  busse  sulle  zu  nemen  habe,   nachdem   das   erbe- 

30  buch  gar  von  keyner  busse   vermeldet,    sundem    eyne   gemessen 

forme  gibt,  waz  myn  g.  h.  zcur  Eyssenstrudt  habe  sulle  etc. 

Solchs   haben  dy  scheffen  nicht  wuln   l«*ttem,   nach 
bericht  von  sich  sagen. 
Sundem  nach  in  busse  erkannt,   daz  ich  myn  g.  h.  gewel-    Btswt- 
35  deglich  sulle  syne   uberkeit   genummen   habe,    unangesehen    daz    ^^^0^- 
ich  solchs  nicht  zugestanden  habe,  auch  vom  widderteil  nicht  be- 
wert*) ist  wurden  etc. 

Doruffe   alse   appellere   an   unser   g.  f.  dy  furstyn  zu 
Hessen,  dy  verordentte  rethe  daselbst. 
40  Der    schulteisse    zur   Lichtenaue  unternympt  sich  gerichte    ^^  ^^' 


316  1516  oct.  28.  —  1516  dec.  31. 

zu  halden  zur  Eyssenstrudt  in  eyner  ander  forme,  den  sich  eyns 
hallsgerichts  eygent  und  geburt,  dem  stiffte  zu  Kauffungen  in 
aberete  syner  uberkeit,  gerichts  und  rechts,  antreffen  erbe  adder 
gutter,  daz  ime  den  nicht  geburt. 

Pap.-conc.  in  K.  von  hancl  des  amtmanns  Ruland  zu  Kaufungen.  Auf  5 
der  rückseite  von  gleicher  band :  ^Appellacion  der  sache  zur  Eyssenstrudt  etc.  uff 
den  toitsclagk  Symon  Scheffers'.  Dem  datum  des  protocolles  fehlt  die  Jahres- 
zahl, doch  ergiebt  sich  dieselbe  aus  urk.  nr.  656 ;  das  tagesdatum  trifft  in  beiden 
urk.  auf  den  15.  october.  —  Ueber  den  grund  der  aufnähme  dieses  protocolles 
in's  urkundenbuch  s.  Einleitung  p.  XVIII ;  dasselbe  steht  zudem  in  sachlichem  10 
zusammenhange  mit  den  urk.  nr.  646,  647,  656,  659—661,  672,  686—692. 

1)  hier  folgt  anscheinend  ,civ*  (civile?).  2)  vorl.  ,da*  mit  folgendem 
horizontalstriche.  3)  ,ungehalten  das  halsgerichte*  am  rande  mit  einfügungs- 
zeichen ;  wohl  =  trotz  nicht  abgehaltenem  halsgerichte.  4)  hier  folgt  wieder 
gestrichenes  ,eyns  gemeynen  gerichts'.  5)  das  salbuch  ,der  Stadt  und  ampt  15 
Lichtenaw*  von  1454  (Staatsarchiv  Marburg)  sagt  über  die  gerichtsbarkeit  von 
Eschenstruth:  „Ist  des  heil,  kreuzes  zu  Kaufungen.  Das  gericht  ülx^r  hals  und 
band  ist  unseres  g^edigen  herrn".  6)  ,bewert'  übergeschrieben  für  gestriche- 
nes ,bericht*. 

658.  Das  stift  Kaufungmi  qiäUirt  dem  schult fieissen  Heinrich  Keytie  20 
zu  Heroldshausen  den  etnpfatig  von  18  zu  Michaelis  fällig  gewesenen 

Schneeberger  schock, 
1516  october  28. 

1516  Anno  Domini  etc.  xvi*®  uff  tagk  Simonis  et  Jude  apostolo- 

oct  28,  j.^^yjj  ]^qJ|.  Henrich  Keyne  schultheysse  zu  Herolßhusen  uff  rechen-  25 
schafft  der  geltzcinße,  de  anno,  ut  supra,  Michaelis  verfallen,  ge- 
geben dem  stiffte  zu  Kauffungen  achzchen  Schneberger  schogk. 
Des  zu  orkunde  sint  diesser  zciddeln  zwo  glichs  luts  gemacht 
ußeynander  geschneden  und  iglich  partige  eyn  zu  sich  genom- 
men.    Datum  die  et  anno,  ut  supra.  30 

Orig.-pap.,  obere  hälfte  eines  ausgeschnittenen  zetteis,  in  K. 

659.  Landgräfin  Anna  zu  Hessen  befiehlt  dem  amtmann  Rulami  zu 
Kaufungen,  die  von  Simon  Scheffer  zu  Eschenstnith  eingezogenen  10 
gülden  wieder  heraus  zu  geben  und  ihn  wegen  seiner  bestrafung  an 

den  Statthalter  zu  Cassel  zu  weisen.  35 

Marburg  1516  december  31. 

1516  Anna  von  Gots  gnaden  geborn  hertzogin  von  Megkelburgkh, 

dec.  31.  lantgrefin  zu  Hessen  etc.,  witwe. 

Lieber,  getrewer  und  guter  gonner.    Es  hat  uns  Crafft  von 
Boddenhausen    stathalter    zu    Cassell   Symon   Scheffers   von    der  40 


1517  Jan.  7.  317 

Eschenstruth  seins  begangen  handels  halben,  derwegen  du  von 
ime  ein  abtrag  gefordert  und  eingenommen,  wie  du  dann  aus 
inliggender  sclirifft  ferner  vernehmen  wirdest,  geschrieben.  Dweyl 
dann  die  oberkeyt  zu  Eschenstruth  unserm  freuntlichen  lieben 
5  8on  und  gnedigen  herrn  zusteht  und  bemelter  Symon  Scheffer 
seiner  uberfharung  halben  seiner  lieb  und  fürstlichen  gnaden 
inn  straffung  und  puße  verfallen  ist,  tragen  wir  nicht  wenig  be- 
frembdung,  das  du  von  demselben  Symon  Scheffer  solch  büß  ein- 
genommen hast.    Demnach  ann  dich  unser  begerung  und  bevelh 

10  ist,  du  wollest  gedachtem  Symon  Scheffer  solch  zehen  gülden, 
so  du  von  ime  zu  abtragk  entphangen,  widderumb  geben  und 
ine  forther  umb  seine  begangen  mißhandlung  ann  den  Statthalter 
zu  Cassell  weysen.  Wo  du  aber  ausserhalb  diser  Sachen  von 
wegen   der  erwirdigen   unser  lieben   andechtigen    und    gnedigen 

15  frawen  der  abbtissin  ^)  von  Kauffungen  zu  benantem  Symon  Scheffer 
zusprechen  und  einich  vordrung  bettest,  ine  alsdann  ann  den  en- 
den und  orten,  da  er  gesessen,  mit  recht  fumehmen,  daselbst  er 
dir  gepurlichs  rechten  nit  weigern  oder  vor  sein  soll,  welchs  wir 
uns    also    der   pülicheit    nach    zu    dir    versehen    wollen.     Datum 

2ÖMartpurgkh  mitwochs  nach  Innocentum,  anno  etc.  xvii"®^). 

Verordenten  rethe  des  furstenthumbs 

zu  Hessen. 
[Adresse  auf  der  rückseite:]   Unnserm  lieben,   getrewen  und 
gueten  genner  Rulant  Rulands  amptman  zu  Kauffungen. 

25  Orig.-pap.  in  K.     Der  brief  war  mit  zwei    über  wachs  auf  papier  aufge- 

driickten  siegeln  verschlossen;  1)  auf  papier  über  rothem  wachse  aufgedrücktes, 
12/10  mm  grosses  ringsiegel,  das  über  unten  abgerundetem  wappenschilde  die 
liuchstaben  A.  L.  Z.  H.  (Anna  landgräfin  zu  Hessen)  zeigt;  der  schild  ist  in 
4  f eider  getheilt,  deren  bilder  jedoch  nicht  mehr  zu  erkennen  sind ;  vermuthlich 

30  waren  lowe  und  stierkopf  in  je  2  feldem.  2)  rund,  33  mm  gross,  über  grünes 
wachs  auf  papier  aufgedrückt;  dasselbe  ist  ganz  unkenntlich,  nur  ein  schild,  der 
einen  15 wen  zeigt,  ist  deutlich  ausgeprägt  (scheint  ein  anderes  siegel  derselben 
landgriifin  zu  sein). 

1)  .der  abbtissin^  am  rande  mit  einfügungszeichen.        2)  orig.  ,*<>*. 

35  660.  Amtmann  Riiland  zu  Kaufungen  verwahrt  sich  bei  dem  Statt- 
halter zu  Cassel,  Kraft  von  Bodenhausen,  gege^i  die  angeblich  von 
diesem  ausgehende  forderung  Simon  Scheffers  zu  Eschenstruth,  dem- 
selben die   bereits  an  das   stift  zu  Kauffmigen  gezahlten  10  gülden 

ivieder  herausgeben  zu  sollen, 

40  1517  Januar  7. 

MejTienn  plichtigenn  unnd  willigen  dienst  allezeit  zuvornt.     •  ^  '^ 


31Ö  1617  Jan.  1. 

Gestrenger  unnd  ernvester  her  staidthelder.  Nehest  vergangen 
montags  ist  zu  myr  kommen  m.  g.  f.  von  Kauffungen  untersosse 
Simon  Scheffer  zur  Eyschenstrudt  wonhafftigk  mit  dem  angebenn, 
ir  sult  ime  befolen  unnd  geheyssen  habe,  myr  von  urer  wegen 
zu  sagen,  das  ich  gedechte  unnd  gebe  genantem  Simon  widder-  5 
umbe  errusser  die  ußgegeben  zchen  gülden  etc.  Unnd  was  ich 
des  ime  doruff  zur  anthwortte  wurde  sagen,  solchs  sulde  uch 
Helt  der  wasserhuter  widderimibe  an  uch  gelangen  loysse.  Nu 
haben  ich  zu  obengenanter  zeit  von  myr  kein  anthwortte  ge- 
geben, den  so  vil:  ich  wulde  uch  die  selbigen  scrifftlich  zu- 10 
schicke.  Wo  nu  solch  obegenanter  befel  so  gesehen  were,  so 
geben  ich  ur  gestrengkeit  doruff  zu  erkennen,  das  ich  in  mynem 
namen  adder  nutz  keynerley  von  obengedochten  Simon  uffge- 
haben  habe,  unbilche  haben  ich  auch  ime  etzwas  errusser  zu 
geben.  Es  magk  aber  wol  war  sie,  das  myr  vilgenanter  Simonis 
ungeverlich  vor  drittehalben  jare  von  wegen  m.  g.  f.  von  Kauf- 
fungen als  ir  gnade  diener  zu  eyner  zeit  vier  gülden  an  gelde 
magk  verandelogt  habe.  Die  selbigen  habe  ich  auch  von  stundt 
zugelibbert  vorberurtter  m.  g.  f.  Es  ist  auch  wol  war,  das  vil- 
gemelter  Simon  hoben  die  oben  angezceygethen  4  gülden  er- 20 
nocher  auch  andern  luden  von  wegen  des  stiftts  an  ryntnossem  *) 
und  gelde  uff  seß  gülden  m.  g.  f.  der  eptischen  uß  crafft  eynes 
Vertrages  (nicht  uffgericht  in  nochteyl  mynem  gnedigen  hem  an 

bezcalt  habe.     Doruß  kan  ich  bie  myr  nicht  abgenemen,  das  ich  25 
derhalben  uß  rechtem  sulde  schuldigk  adder  plichtigk  sejm,   vil- 
gedachtem  Simon  uff  meyn  person  widderumbe  errusser  zu  geben 
solche  zchen  gülden,   die   er   Simon  m.  g.  f.  von  Kauffungen  an 
gelde  und  wäre  mogk  entricht  unnd  bezcalt  habe,  dach  also :  wo 
sich  vilgenanter  Simon  vil  bedacht   habe,    als    sulte    er   die  ver-90 
gnugunge  mit  zchen  gülden  unbilche  gethon  habe,  so  muchte  er 
derhalb  m.  g.  f.  die  eptischen  doruff  gutlich  adder  aber  zu  rechte 
annsprechenn  unnd  mich  zu   myner  person   unbelestiget  loysse. 
Wil  aber  solchs  ur  gestrengkeit   adder  Simon   nicht   vor  buche 
ansehen,  so  magk  ich  derhalben  auch  recht  erlieden  unnd  erbitte  35 
mich  auch   des  zu   rechte  uff  m.  g.  f.    und  furstyn  zu  Hessen, 
die  verordenthen  rethe  doselbst  dormit  gutlich  bitten,  diesse  meyn 
antworthe  guthwilligk  uffzunemen*)   und  zu  verstende.     Wil  ich 
widderumbe,   in  dem  myrs  vermogeUch   ist,    allezeit  gerne   ver- 


1517  ian.  9.  Sl9 

dienen.     Datum   mithwochen  noch    Trium   regum,   anno  Domini 
etc.  xvii"*®. 

Bulandt  Bulandts 

amptmann  zu  Kauffungen. 

5  [Adresse   auf  der   iUckseife:]    Dem   gestrengenn   unnd    em- 

vesthenn  Craffte  von  Bodenhusenn  staidthelder  zu  Cassell,  mynem 
herm  unnd  gebietter. 

Orig.-pap.  in  K.,  von  band  des  amtmanns  Ruland  da8eiy)8t.     Yerschluss- 
siegel  abgefallen.    Ebenda  ist  auch  das  concept  des  briefes  von   gleicher  hand. 

10  1)  noz  =  stück  vieh  (vgl.  Vilmar  Idiotikon  p.  285 ;  rint-noz  s.  Deutsches 

Wörterbuch  8,  978).        2)  die  klammem  sind  auch  im  orig.        3)  ,zu*  überge- 
schrieben. 

661.     Aebiissin  Alfradis  zu  Kaufungen  weist  die  f orderung  des  statt" 

halters  Kraß   von  Bodenhausen  zu  Cassel  auf  herausgäbe  der  von 

\h  Simon  Scheffer  dem   stiße  gezahlten  10  gülden  zurück,   erbietet  -sich 

aber  zur  rechenschaft. 
1517  Januar  9, 

Wes  wir  ere  und  guts  vermögen  alle  zcidt  zcuvornt.    Ern-      ^5^7 
vester,  lieber,  besunder  und  gutter  freundt.    Uns  hait  des  nehsten   i«*»-  ^• 

20  vergangen  mittwochen  unser  amptman  und  lieber  getruwer  Eu- 
landt  Bulants  syner  berichtunge  angezceyget,  wy  uff  nechst  ge- 
haltten  obent  der  beigen  dry  konige  zcu  ime  kummen  sy  unsers 
stiffts  untersosse  Symon  Scheffer  mit  sulchem  vorgeben,  itzt  ge- 
dachtem amptman  von  uwer  wegen  zcu  sagen,    das   der  selbige 

25gedechte  und  gebe  Symon  Scheffer  widderumbe  errusser  dy  uff- 
gehaben  zcehen  gülden  etc.,  ir  wuldet  auch  des  selbigen  eyn  ant- 
wort  habe  etc.  Ubberdas  so  hait  uns  auch  gemeltter  amptman 
in  der  selbigen  sache  uberandeloget  etliche  brieffe  an  inen  von 
unser  g.  f.  der  furstin   und    den  verordenten   rethen  ußgangen, 

SOdorinne  verschlossen  ist  gewest  eyn  brieff  mit  eyner  ingeleitten 
supplication,  von  uch  furter  zeugeschickt  unser  vorberurtten  g.  f. 
und  den  rethen,  dy  wir  den  erlesen,  auch  zu  guder  mosse  woll 
verstanden.  Wo  nu  solche  supplication,  wy  dy  selbige  erer 
worthe  in  sich  vermeldet,  von  warhafftigem  gründe  und  bestände 

35  were,  so  wultten  wir  uns  selber  in  der  sache  unsers  ungelympff s 
und  auch  wedderumbe  schuldigk,  uns  und  nicht  unsem  amptman 
in  der  sache,  dy  zhen  gülden  errusser  zcu  geben,  wysen.  Wir 
syn  aber  Symons  vorgebrachten  clageschrifft,  darinne  der  selbige 
unserm  amptman  gesparter  warheit  gerne  wolle   ungenade  und 

40  Ungunst  zcuschube,   nicht  gestendigk.     Wyr  wissen  auch  dy  sei- 


3äO  1517  febr.  10. 

bigen  mit  rechte  lossen  zcu  verantwurtteu.  Demnach  so  bitten 
wyr  uch  gutlich,  der  selbigen  keynen  glauben  zcu  geben  bis  zcu 
verhorunge  des  rechten.  Und  so  nu  dy  sache  gelanget  ist  an  unser 
g.  f.  und  verordentte  rethe  etc.,  so  erbietten  wir  uns  auch  uff 
dy  selbigen  zcu  rechte  von  unser,  auch  unsers  amptmans  wegen,  5 
wes  wir  des  ader  unser  amptman  zcur  ansproche  nicht  mugen 
verlossen  werde.  Unser  amptman  gesteht  auch  gar  nichts,  das 
er  von  unser  wegen  mit  Symon  Scheffer  etwas  entkegen  unsers 
g.  h.  uberkeit  furgenommen  noch  gehandelt  habe,  will  auch,  wo 
inen  des  Simon  wytter  syner  ungegruntten  forderungk  nicht  ver-  10 
lossen  will,  ime  doruff  vor  eyme  igklichen  richter,  dorhen  sich 
den  solche  sache  zcu  rech[t]fertigen  magk  eygen  imd  geburen, 
zcu  rechte  stehen,  das  wir  uch  den  alles  uß  gutter  meynunge, 
dormidt  ir  uns  und  unserm  amptman  nicht  ungelympffUch  miiget 
ansehen,  nicht  han  wuln  verhaltten.  Mit  gunstlicher  erpietunge  15 
darbeneben  uch  wolgefallens  zcu  bewysen,  wem  wir  gantz  for- 
derlich und  willigk  geneigt.  Datum  under  unserm  secret  fri- 
tags  nach  Trium  regum,  anno  Domini  etc.  decimo  septimo. 

Von  Gots  gnaden  Alffaradis  des  fryhen 

styffts  zcu  Kauffungen  eptisge.  20 

[Adresse  auf  der  rückseite:]  Dem  ernvesten,  unserm  lieben 
besundern  und  gutem  fi'eunde  Craffte  von  Bodenhusen  staitheltter 
zcu  Cassell. 

Cop.-pap.  in  K.,  von  liand  der  äbtissin  Alfradis.     Die  vorläge  macht  den 
eindruck  eines  originale;  da  das  schreiben  aber  nicht  versiegelt  ist  und  im  Kau- 25 
funger  archive  sich  befindet,  dürfte  es  wohl  als  copie  anzusehen  sein. 

662.     Bürgermeister  und   rath   zu    Witzenhausen  quittiren  dem  stiße 
Kaufungen  den  enipfang  der  ihnen  aus  der  zeit  der  äbtis»in  Elisabeth 

von  Plesse  schuldig  gebliebenen  15^ I2  gülden. 

1517  febmar  10.  30 

mir  Wir  burgemeister  unnde   raith   zcu  Witzenhusen   bekennen 

fehr,  10.  jjjyt  dießhen  uffin  breiffe  vor  uns  unde  alle  unßer  naichkomen 
sollichen  seßtenhalben  gülden,  so  uns  duser  styff  van  Kauffungen 
von  wegen  der  eddellen  unde  ynnigen  van  Plesße  zcu  der  czijt, 
so  die*)  eptyssa  gewest  ist,  der  stait  schuldich  bleven,  hait  uns 36 
daß  styfft  gutlichen  gegeben  unde  woU  betzalt  unde  sagen 
darumbe  das  ergenante  styfft  van  Kauffungen  vur  uns  unde  unse 
naichkomen  sy  unde  or  naichkomen  quid,  ledich  unde  loiss  ane 
geverde.    Zcu  erkunde  haben  wy  unser  stait  secrett  unden  uff  spa- 


Ibll  marz  26.  321 

cium    disß    brifs   gedrucht.      Datum    anno^)   Domini   xv®  decimo 
septimo,  die  Scholastice  virginis. 

Orig.-pap.  in  K.     Unter  dem  texte  über  wachs  auf  papier  aufgedrücktes, 
ganz  unkenntlich  gewordenes  siegel  der  stadt  Witzenhausen   (beschr.  s.  urk.  nr. 
5  742).     Auf   der   rückseite   von   band    der   priorin   Elisabeth   Hake :    ,Quitancia 
Wytzenhusen*. 

1)  orig.  ,der'.        2)  orig.  ,anne^ 

663.     Die  äbtissin  zu  Kaufungen    erhebt  dem  schultheissen  Johann 
Ostvaldt  zu  Eisenach  gegenüber   einspntch   wegen   des  von  de^nselhen 
10  geforderten  zehnten  pfennigs  aus  dem  dorfe  Herleshausen, 

1517  märz  25. 

Von  Gots  gnaden.  ^527 

Unser  gunst  zcuvornt.    Ersamer,  lieber,  besunder  und  guter  ''^^^  ^^' 
goenner.     Uns  haben  unser  lieben  getrewen   di   gemeyne  dor[f]- 

15  schafft  zcu  Herlshusen  erer  clage  vorbryngen  lasse,  wilcherley 
gestalt  ir  sye  untersthet  geweldiglicher  vememunge  zcu  dringenn 
anstait  und  von  wegen  unser  gnedigsten  und  gnedigen  hem  von 
Saxen  etc.  in  bezalunge  des  zhenden  phenniges,  wy  villichte  der 
iczt  gedachten  unser  gnedigsten  und  gnedigen  hem  untersassen 

20  und  lantschaft  möge  gebe  etc.  Nu  haldet  sich  solch  vergliche- 
wysse  nicht  uff  dy  dor[f]schafft  zu  Herlshusen,  den  dy  selbigen 
synt  unser  und  unsers  stiffts  und  nicht  zcugehorigk  unsern  vor- 
gemelten  gnedigsten  und  g.  h.,  es  sy  myt  eyden,  gelobden,  din- 
sten  etc.,  schaczunge,  geboth  ader  verbot,  gerichte  adder  andern 

26  etc.  Uß  waz  ursach  sulten  den  di  selbigen  unser  untersessen  an 
den  orthe  solche  ufgesezte  saczunge  zcu  geben  schuldigk  syn? 
Uberdaz  so  haben  wyr  hybenev[en]  disse  selbigen  handellunge,  auch 
wie  unbilche  drauworte  herter,  als  uns  uff  di  zydt  furkummen, 
sult  gehabt  habe,   an  unsern   gnedigen   hem   herczawen  Hansen 

30  von  Saxen  etc.  gelangen  losse.  Syn  f.  g.  hait  uns  auch  doruff 
widderumb  guter  gnedige  und  zympliche  antwort  geben  losse, 
darbeneben  thun  scryben  an  den  borckgraffen  zcu  Cruzeburgk 
und  hem  Caspern  von  Boynneburgen,  uff  waz  gestalt  sich  di 
selbigen  an  syner  gnade  stait  in  sulcher   sache   zcu  halten   suln 

35  habe.  Demnach  ist  an  uch  unser  gutliches  beger,  ir  wult  do- 
ruber  di  unsern  zcu  Herlshusen  myt  keyner  gewalt  uberdryngen 
adder  auch  sie  erer  habe  und  gutter  phende  losse.  Muget  ir  sye 
aber  wrer  anspreche  nicht  erlossen,  so  erbitten  wyr  uns  des  von 
uns  und  unsers  stiffts  wegen,  auch  von  wegen  unser  untersessen 

40  zu  Herlshusen   in    rechte    furzukummen,    an  waz   ende  uns  den 

2X 


3ää  1517  apr.  U. 

solchs  magk  eygen  und  gebaren.  Wo  ir  auch  etwa^  witters 
doruber  gerne  dy  unsem  werdet  vernemen  (des  wyr  uns  dach  zcu 
uch  in  keynen  wegk  versehen)^),  so  wurden  wyrs  dennocht  von 
uch  ungeclaget  nicht  lossen,  wie  den  wyr  alles  im  besten  nicht 
han  wuln  verhalten.  Nebendem  uch  gunstlichen  willen  zcu  er-  5 
zeygen  thetten  \idr  ganz  gerne.  Begem  damidt  ure  bescrybene 
antwort.  Datum  unter  unserm  secret  uff  tagk  Annunciacionis 
Marie,  anno  Domini  etc.  septimo. 

Pap.-conc.  in  K.,  von  hand  des  amtmanns  Riiland  daselbst.    Das  schreiben 
war  für  den  schultheissen  Jobann  Oswaldt  zu  Eisenach  bestimmt,    wie   die  ant-  10 
wort  desselben  (urk.  nr.  664)  ausweist,    aus  deren   datum  zugleich  erhellt,    dass 
vorliegendes  concept  nicht,  wie  aus  ,septimo^  zu  vermuthen,  1507,  sondern  1517 
geschrieben  worden  ist. 

1)  die  klammem  sind  auch  in  der  vorläge. 

664.     Johann    Oswaldt,    schuüheiss   zu   Eisenach,    nimmt   in    einefn  15 
schreiben  an  die  äbtissin  Alfradis  von  der  Borch  zu  Kaufungen  das 
recht  in  anspruch,  von  den  einwohnern   des  dorfes  Herleshausen   die 
getränkesteuef'  für  das  fürstenthum   Thümigen   auf  4  jähre  erheben 

zu  können. 
1517  april  14.  20 

1517  Hochwirdige  furstin  und  fraw.    Ewern  gnaden  seint  meyne 

apr.  14.  Tinyordroßne  und  gantz  willige  dynste  zcwvor,  Gnedige  fraw. 
Ewer  gnaden  schreyben  newlichst  an  mich  gethan,  die  inwoner 
des  dorfs  Herleshawsen  belangende  hab  ich  alles  inhalts  vorlesen, 
und  nachdeme  e.  g.  in  solchem  schreyben  unter  anderm  an-  25 
zceigt,  das  das  dorf  Herleshawsen  e.  g.  und  des  stifts  Kawfungen 
eygenthumb  und  meynen  gnedigsten  und  gnedigen  hern  von 
Sachssen  etc.  wider  mit  ayden,  gelobden,  dynsten,  gerichten,  vor- 
bot ader  gebot  ader  andern  vorwant  ader  zcwgethan  sein  solte 
etc.,  solchs  alles  läse  ich  in  seinem  werd,  dan  mir  auch  ane  nodtdO 
in  deme  eyniche  disputation  furzcwwenden.  Wil  mich  aber  gantz- 
lich  vorsehen,  wo  der  ankunft,  welcher  massen  das  dorf  Herles- 
hawsen erstlich  an  das  styft  Kawfungen  kommen,  fleissig  nach- 
gesucht, wurdde  sich  befinden,  das  solch  dorf  vor  zceyten  ein 
aygenthumb  und  zcwgehorung  des  schloßs  Brandenburg  gewest35 
etc.,  welchs  ich  auch  also  berwhen  lasse.  Dieweyl  aber  ufflnbar 
und  unleuckbar  am  tage  ist,  das  das  dorf  Herleßhawsen  im  kreyse 
des  lands  zcw  Dwringen  begriffen  und  awf  Dwringscher  erden 
gelegen,  dadurch  die  inwoner  solchs  dorfs  bylUch  als  landtsessen 
des  furstenthumbs  Dwringen  geachtet  und  gehalten  werden  und  40 


1617  apr.  lÖ.  323 

alle  stende  gnanter  landtschaft  ader  furstenthumbs  eynmutiglich 
die  stewher  vom  getrencke  vihr  jar  lang  zcw  geben  bewillig[t], 
weys  ich  amptshalben  der  angezceigten  in  woner  zcw  Herleshawsen 
solcher  bewilligten  stewre  auch  keinswegs  zcw  erlassen.  Und  ist 
5  an  e.  g.  meyn  bit,  e.  g.  wolle  sie  darvor  nit  hanthaben,  sundem 
gnediglich  unterrichten,  sich  in  deme  nit  widersetzig  zcw  machen 
und  die  stewher  unverzcogUch  awszcwrichten.  Ab  sie  aber  hir- 
uber  mit  bezcalung  der  stewher  nachlessig  erscheynen  und  ich 
sie  mit  pfandung  ader  ßunst  angreiffen  wurde,  mich  alßdan  solchs 

lOnotturftigen  fumemens  nit  zcw  vordencken.  Das  byn  ich  umb 
e.  g.  zow  Yordynen  beflissen.  Datum  dinstags  PascQ,  anno  etc. 
xvu". 

E.  g. 

williger  Johan  Oßwaldt 

1&  schiilteia3  zcw  Eysenach. 

[Adresse  auf  der  rückseite  des  briefes:]  Der  hochwirdigen 
furstin  und  frawen  frawen  Alfradis  von  der  Burck  des  freyen 
Stifts  zcw  Kawfungen  eptischen,  meyner  gnedigen  frawen. 

Orig.-pap.  in  K.     Der  brief  war  mit  dem  über  grünen  wachs  auf  papier 
20  auf  gedrückten  ringsiegel  Johann  Oswalds  verschlossen. 

665.  Amtmann  Ruland  zu  Kaufungen  quittirt  dem  schultheissen 
Heinrich  Keyne  zu  Heroldshausefi  den  empfang  von  6  Schneeberger 
schock  und  5  Schneebergern  der  dem  süße  Kaufungen  von  Michaelis 

1516  her  schuldig  gebliebenen  geldzinsen, 
25  1517  april  18. 

Anno  Domini  etc.  decimo  septimo,  sonnabe[n]ts  noch  dem  J517 
heiigen  Ostertage  hoit  Henrich  Keyne  schultheysse  zu  Herolßhusen  ^^-  ^^• 
m.  g.  fr.  von  Kauffungen  geliebbert  uff  rechenschaff  der  hinder- 
stelligen  geltzcinse  halber,  die  den  dem  stiffte  doselbst  anno  etc. 
80  xvi*®  Michaelis  und  unbezcalt  ^)  verblyben  seynt,  seß  Schnebergsche 
schogk  und  6  Schneberger.  Wuchs  den  sint  zwo  zciddeln  glichs 
luths  gemacht  und  ußeynander  geschneden,  iglich  partige  eyne 
zu  sich  genommen.     Datum  die  et  anno,  ut  supra. 

Orig.-pap.  in  K.,  obere  halte  eines  ausgeschnittenen  zetteis,  fleckig. 
85  1)  iMichaelis  und  unbezcalt'  übergeschrieben. 


324  1517  apr.  80.  -  I6l7  mai  15. 

666.  Ernst  Herzog,  pfarrer  der  sanct  Jakobikirche  zu  GöUingen, 
beke7int,  15  gulde^i  vofn  amtmann  Ruland  zu  Kaufungen  für  Elisa- 

beth  von  Plesse  empfangen  zu  haben, 
1517  aprü  30. 

1517  Ich   Emestus   Herzogk    pemer    der    kirchen    sancti    Jacobi  5 

apr.  30.  bijmen  Gottingen  *)  bekenne,  dat  ich  upgenomen  heffe  up  hüte 
donstagk  post  Misericordias  Domini  von  deme  erbaren  idelen 
Rolande  amptman  des  stiffts  tho  Koffungen  vifftein  gülden  geldes, 
als  40  Mathier^),  vor  den  gülden  uth  befelich  der  edelen  mjTier 
gnedigen  leven  frochen  Elizabethen  geboren  von  Plesse  etc.,  10 
welcher  vifftein  gülden  ich  von ')  wegen  der  vorbenompten  myner 
gnedigen  frochen  dat  stifft  von  Koffunge  von  dussem  jare  quitere 
unde  los  sege.  Des  tho  erkunde  heffe  ich  tho  behoff  deme  stifft« 
tho  Koffunge  orer  gnade  ingesegel  unden  upt  [!]  spacium  dusser 
quitantie  doin  drugken  am  jare  unde  dage,  do  men  schreiff  du-  15 
sent  viffhundert  unde  xvii,  am  dage,  wu  oben  angezeigt. 

Orig.-pap.  in  K.     Unter  dem  texte   ringsiegel  wie    in   urk.  nr.  654.     Auf 
der  rückseit«  von  band  der  priorin  Elisabeth  Hake:    ,Quitancia  der  von  Plesse^ 

1)  jGottingen*  stebt  am  rande.       2)  über  die  Mattbiergroscben  vgl.  Grote 
Münzstudien  4,  235.        3)  ,von*  übergeschrieben.  20 

667.  Aebtissin  Alfradis  zu  Kaufungen  beschwert  sich  bei  der  land- 
gräfin  Anna  zu  Hessen  über  die  mdetrecktlichen  ei'ngnffe  des  schul- 
theissen  zu  Eisenach,  dei'  den  zehnten  pfennig  an  getränkesteifer  von 
den  einwohnern  des  dem  stifte  Kaufungen  gehörenden  dorfes  HerUs- 

hausen  fordere,  und  bittet  um  abhülfe,  25 

1517  mai  15. 

1517  Durchleuchtige,  hochgeborn  furstin,  gnedige  fraw,   gestren- 

mai  15.  g^^  ^j^j  ernvhesten  vorordente  rethe.  Unser  innigs  gebet  gein 
Goth  und  was  wir  ehr  und  guts  vermögen,  alzceyt  zcwvor. 
Gnedige  fraw  und  verordente  rethe.  Geben  e.  f.  g.  demutiglich  90 
zcw  e[r]kennen,  wie  der  Schultheis  zcw  Eysenach  eyner  grosen 
unbillichen  newerunge  wider  alle  gleich  und  recht  unser  unter- 
sessen  des  dorfs  zcw  Herlßhawsen  mit  dem  zcehenden  pfennige, 
des  tranck  halben  zcw  geben  etc.,  untersteht  zcw  besweren,  dar- 
zcw  mit  solchen  drawschrif ten :  wo  solchs  unser  untersessen  nicht  85 
vormeynen  zcw  geben,  alßdan  wolte  er  sie  anstat  seyner  gnedig- 
sten  und  gnedigen  hem  von  Sachssen  etc.  darumb  pfenden  lassen 
etc.  Nw  wyssen  wir  gar  keyne  gerechtickeit  nach  uberkeyt,  die 
obgedachten  unsern  fursten  und  gnedigen  hem  von  Sachssen  etc. 


1517  mai  15.  325 

an  vorberurtem  unserm  dorffe  mögen  habe,  es  sey  mit  dynsten, 
gift,  gobe,  gerichte  ader  eynem  andern,  es  habe  nahmen  wie  es 
wolle,  keynerley  awsgescheyden,  sondern  alzceit  von  uns  und 
unsers  stifts  vorfarn  solchs  mehgedacht  dorf  keyserfrey  beseßlich 
5  innegehabt  und  herbracht  haben.  Solten  wir  nw  desselben  alse 
geweldiglich  durch  ungeburlich  furnehmen  des  schültheissen  ab- 
gedrungen und  vorletzt  werden,  hetten  wir  vor  uns  und  auch 
utisers  Stifts  nachkommen  nit  zcw  geringer  beschwer  anzcwsehen. 
Nachdem   nw  unser    gnediger    her   von  Hessen  etc.  unsers  stifts 

10  ein  erbvoydt  ist,  dasselbig  auch  billich  seins  rechten  zcw  be- 
schützen und  zcw  beschirmen  schuldig,  so  ist  an  e.  f.  g.  und 
euch  vorordente  rethe  unser  demutige  und  gunstige  bet,  der- 
halben  wollet  thun  schreyben  an  den  vorgemelten  schültheissen 
dermassen,  sich  solcher  seiner  unzcimlichen  newerunge  gein  uns 

15  und  unsers  stifts  unterthan  zcw  enthalden  und  sich  unsers  vor- 
mals gethane  schrift  derhalben  yme  zcwgeschickt  an  rechte  zcw 
begnügen,  auch  die  unsern  darbey  lasße,  wie  von  den  forigen 
fursten  und  hern  seliger  gedechtnis  des  furstenthumbs  zcw  Dho- 
ringen  über  menschen  und  menschen  gedechtnis  alzceyt  erewsßert 

20  also  bewerlich  herbracht  und  gescheen  ist.  Dyse  unser  zcimliche 
bethe  gnediglich  und  gunstiglich  aufnehmen  woln  wir  uns  also 
gantzlich  verhoffen  und  auch  widerumb  gein  e.  f.  g.  und  gunst, 
damit  wir  es  wissen  zcw  vordynen,  alzceyt  demutiglich  und 
willig  gemne  beweysen.     Bitten  hirmit  umb   eyne  gnedige  und 

25  gunstige  antwurt.  Datum  unter  unserm  secret  freitag  nach  dem 
sontag  Cantate,  anno  Domini  etc.  xvii^. 

E.  f.  g. 
demutige  und  underthenige  Alfradis 
von  Gots  gnaden  des  freyen  stifts 

30  zcu  Kaufungen  eptische. 

[Adresse  unter  dem  texte:]  Der  durchleuchtigen,  hochgeborn 
furstin  und  frawen  frawen  Annen  geborn  herzcogin  zcw  Meckeln- 
purck,  landgrevin  zcw  Hessen,  grevin  zcw  Katzenelnbogen  etc., 
witwe,  den  gestrengen  und   emvhesten    vorordenten    rethen   da- 

35  selbst,  unser  gnedigen  frawen  und  guten  freunden. 

Cop.-pap.  des  16.  jahrh.  im  S.  Emestin.  gesammtarchiv  zu  Weimar  (reg. 
B.  fol.  58  a   nr.  25).     Vorstehendes   schreiben   sandte  die   landgräfin    Anna   zu       ^5/7 
Hessen  mit  dem  begleitschreiben  urk.  nr.  668  an  Johann  Oswaldt,  schültheissen    ^^*  ^^• 
zu  Eisenach.    Eine  andere  copie  dieses  briefes  von  band  des  amtmanns  Ruland 
40  zu  Kaufungen   befindet   sich    in  der  stand,  landesbibliothek  zu  Cassel    (Landau 
collect,  über  das  kloster  Eaufungen  U.  fol.  A). 


mai  19. 


326  1517  mai  19. 

668.     Landgräfin  Anna  zu  Hessen  fordert  den  schuUheissen  Johann 

Oswaldt  zu  Eisenach   auf,   seine  mderrechtlichen   belästigungeti   der 

einwohner  des  dorfes  Herleshausefi  einzustellen. 

Marburg  1517  inai  19, 

1517  Anna   von  Gots    gnaden    geborn   hertzogen    von  Meckeln-  5 

purgk,  landgrevin  zow  Hessen  etc.,  witwe. 

Lieber,  beßunder,  und  unser  freuntlich  grus  zcwvor.  Er- 
ßamer,  guter  gonner.  Die  erwirdige,  unser  Übe,  andechtige  und 
gunstige  fraw  Alfradis  des  keyserliohen  freyen  stifts  zcw  Kaw- 
fungen  abtischin  hat  uns  ytzo  von  wegen  ires  stifts  und  dessel-10 
bigen  zcwgehorungen  geschriben,  welcher  massen  dw  desselbigen 
stifts  dorf  und  herlickeit  zcw  Herlßhawsen  mit  newerunge  zcw 
beschweren*)  unterstehst,  das  dach  bey  yren  vorfam  und  nye 
meher  noth  gewest,  nach  gescheen  ader  solchs  zcw  thune  unter- 
standen sey,  wie  dw  dan  weitter  awß  yren  inligenden  schrift[en]  15 
vernehmen  wirdest.  Nw  ist  solcher  styft  von  keysem  und  ko- 
nigen fundirt,  gestift  und  awfbracht  und  von  ynen  hochlich  ge- 
freyet  und  priveligirt,  also  das  nymant  denselben  gewaltsamer 
that  ader  in  eyniche  weyße  anzcwtasten  ader  zcw  beleydigen 
hat,  darzcw  der  hochgebom,  durchleuchtig  fürst  unßer  freunt-20 
Hcher,  Über  son  und  gnediger  herre  landgraf  Philips  zcw  Hessen 
etc.  desselbigen  stifts,  seyner  zcwgehorunge,  unterthan  und  vor- 
wanten  erbvoyt,  schütz  und  schirmher  und  [von]  2)  vorgemelten 
keysem  und  konigen  von  wegen  des  heyigen  Komischen  reichs 
darzcw  geordent,  welchs  auch  sein  vorfam  bys  awf  yne  über  die  25 
dreyhundert  jhar  also  herbracht,  zcwdem  berurter  stift  mit  seyner 
zcwgehorung  an  alle  mittel  im  furstenthumb  Hessen  gelegen  und 
dareyn  zcw  vorteydingen  gehörig  und  ßunst  nymand  unterwurfGg 
ist.  Dergleichen  seint  auch  alle  desselbigen  stifts  hochegericht 
und  uberkeit  seyner  liebe  und  fürstlichen  gnaden,  auch  alle  und  80 
yede  solchs  stifts  lehnsvorwanten  derselben  dynstpflichtig,  also 
das  unserm  söhn  und  gnedigen  hem,  nach  uns  an  seiner  stat 
mit  nichten  geburen  wyl,  solchen  stift  ader  desselben  zcwgeho- 
rung mit  eynicher  newerung  beschweren  nach  belestigen  zcw 
lassen.  Hetten  uns  auch  des  zcw  dir  solchs  zcw  unterstehn  35 
keinswegs  vorsehen,  begem  derhalb  an  dich,  das  dw  gemelten 
stift  ader  desselbigen  zcwgehorunge  und  sonderlich  das  dorf 
Herlßhawsen  mit  eynicher  newerung  ader  beschwerunge  unbe- 
lestigt  und  gantzlich  ungepfandt  lassest.  Wo  dw  aber  von  wegen 
unser  ohmen  und  gnedigsten  und  gnedigen  hern  der  churfursten  40 


I 


1517  mai  24.  327 

und  fursten  zcw  Sachssen  ader  vor  dich  selbst  zcw  berurtem  stift 
ader  desselben  zcwgehoninge  forderunge  zcw  haben  vormeintest, 
mögen  wir  gegen  ynen  ader  dir  derhalben  vorher  handelung 
und  awstrags  nach  herkomen  beder  furstenthumb  Dhoringen  und 
5  Hessen  erleyden,  daran  dw  dan  billich  unsers  bedunckens  auch 
gesetigt  byst  und  hiruber  femer  zcw  handeln  nichts  unterstehst, 
damit  wir,  wo  dw  weitter  etwas  handeln  ader  zcw  handeln  un- 
tersteen  wurdest,  nit  geursacht  werden  dasselbig  aufzcwhalten 
und  widerumb  pfenden  zcw  lassen,    darinne  dw   dich   dan  selbst 

10  zcwm  besten  halten  wollest,  als  wir  uns  der  pillickeit  nach  gentz- 
lich  vorsehn.  Das  wolten  wir  dir  zcw  vormeyden  weitterung, 
so  villeichte  dadurch  entsteen  mochte,  auch  im  besten  nit  vor- 
halten.  Datum  Marpurck  am  dynstage  nach  Vocem  jocunditaüs, 
anno  etc.  xvii. 

15  Verordente  rethe 

des  furstenthumbs  Hessen. 
An  Johansen  Oßwaldt  schultheissen  zcw  Eysenach  etc.  ge- 
schriben. 

Cop.-pap.  des  16.  jahrh.  im  S.  Emestin.  gesammtarchive  zu  Weimar, 
20 reg.  B.  fol.  58a  nr.  25.  Auf  der  rückseite  von  gleicher  band:  ,Copey  der  land- 
grevin  und  rethe  zcw  Hessen  sendebrifs  an  Schultheis  zcw  Eysenach  geschriben 
uf)  der  eptischen  zcw  Kawfungen  supplication* ;  darunter  von  anderer,  wohl 
gleichzeitiger  band:  ,Wegen  beschwening  ires  stifftsdorffs  Herleshausen  mit 
neuerung'.  Das  concept  zu  diesem  schreiben  befindet  sich  in  der  stand,  landes- 
25bibl.  zu  Cassel,  Landau  collect,  über  kloster  Kaufungen  (U.  fol.  A);  nur  ist  im 
concept  der  montag  nach  Yocem  jocunditatis  als  tag  der  niederschrift  genannt. 

1)  vorl.  jbeschwerunge*.      2)  ,von*  fehlt  in  der  vorl.      3)  ,uf*  übergeschrieben. 

669.     Johann   Oswaldt,  schulthms  zu   Etsenach,  fordert,  den  schul- 
theissen ufid  die  vortnünder  des  dorfes  Herkshatisen  nochtnals  auf,  die 
SOschtildige  getränkesteuer  binnen  4  wochen   an  ihn  zu  entrichten^  und 

droht  im  Weigerungsfälle  mit  execution. 

1517  mai  24, 

Mein    dynst   zcwvor.     Ersamen,    guthen    freunde.     Wiewol     15i7 

Alu  y***     O^ 

von  wegen  meyner  gnedigsten  und  gnedigen  hern  von  Sachssen 
35  etc.  ich  euch  hievor  zcwn  mehrem  maln  geschriben  und  ange- 
sonnen, das  yr  als  lantsessen  des  furstenthumbs  zcw  Dhoringen 
die  bewilligten  stewhre,  so  durch  gemeyne  lantschafte  auf  eynem 
gehalten  tage  zcw  Aldenburg,  yren  churfurstlichen  und  fürstlichen 
gnaden  von  allerley  getrencke  zcw  geben,  bewilligt,  auch  aws- 
40  richten  und  mir  geyn  Eysenach  uberantwurtten  sollet  etc.,   des 


328  1517  juli  4. 

yr  euch  dach  bys  anher  enthalten,  welchs  von  wegen  yrer 
churfurstlichen  und  fürstlichen  gnaden  mich  nit  wenig  be- 
frembdet,  aber  wie  deme^),  so  ist  von  wegen  yrer  churfurst- 
lichen und  f.  g.  nachmals  mein  ansynnen  und  begehr,  yr  wollet 
solche  stewher,  sovill  der  von  allerley  getrenck  die  zceyt  anher  6 
bey  euch  vorfallenn,  mir  inwendig  den  negsten  vihr  wochen 
nach  dysem  dato  volgend  unnachleßlich  geyn  Eysenach  reichen 
und  uberantwurtten.  Wo  aber  solchs  von  euch,  des  ich  mich 
dach  nicht  vorsehe,  übergangen,  wurden  yre  churfurstlich  und 
fürstlich  gnad  alßdan  solchs  von  euch  inbrengen  lassen,  welchs  10 
ich  euch  guther  maynunge  und  euch  darnach  zcw  richten  nit 
habe  vorhalten  wollen.  Datum  sontags  Exaudi,  anno  etc.  syben- 
zcehenn. 

Johann  Oßwaldt 
Schultheis  zcw  Eysenach.      16 

[Adresse  auf  der  rückseite :]  Den  erßamen  schultheisen  und 
dorfsvormunden  des  dorfs  Herleshawsenn,  meynen  guthen  freun- 
denn. 

Orig.-pap.  in  K.    Verschlusssiegel  wie  in  urk.  nr.  630. 

1)  zu  ergänzen  ,ouch  sey*.  20 

670.     Abrechnung  des  amtmanns  Buland  mit  Heinrich  Keyne  (schtä- 
theissen  zu  Heroldshausen)  über  die  seit  vorvergangenem  Michaelistag 
von  letztei'em  an  das  stift  Kaufungen  und  an  andere  genannte  abge- 
führten kom-  und  haferlieferungen. 

1517  juli  4.  25 

1517  Anno  Domini  millesimo   quingentesimo   decimo   septimo  uff 

^      4.    gonnabe[n]t   noch  Visitacionis   Marie   han   ich  Kulandt  Bulandts 
amptman  zu  Kauffungen  von  wegen  des  stiffts  mit  Henrich  Key- 
nen  gerechent  der  fruchte  halber  von  den  nehesten  zweyen  ver- 
gangen MichaeHs  tagk,  also  das  gedachter  Henrich  uff  der  kern-  90 
menothe  gelibbert  hoit  an  korns  anderhalb  hundert  zwey  malder, 
eyn  lyms,  doruber  an  schult  übergeben  an  kome  hinderstelligk, 
nemlich  soben  malder  an  Groben,  vierdehalb  malder  an  Bottener, 
eyn  malder  an  Fritage,  drey  lyms  an  Spitznasen  zu  Molferstedt, 
eyn  malder  an  Mertin  Olschleger  zu  Guttem,  ejm  halb  malder  an  35 
Swartzkoppe,  ein  fertel  an  Casper  Wylande,  drey  fertel  Andrebs 
Ditmar,  eyn  malder  Steynmetze,  eyn  malder  Hans  B.otingk,  eyn 
halb  malder  Hans  Helwigk,  eyn  malder  relicta  Jorge  Alden,  eyn 
malder  Berit  Ludolff,  eyn  malder  Curt  Seltzer,   eyn  halb  malder 


1B17  juli  6.  329 

Casper  Aide,  eyn  malder  Curfc  Stelingk,  eyn  malder  die  Hechten, 
drittehalb  fertel  Claus  Wackermul,  drittehalb  fertel  Hans  Topper, 
funff  metzen  Hans  Kremer,  eyn  malder  Hans  Hesse,  drittehalb 
fertel  Lips  Ecker,  eyn  malder  Volckmar  Tubenrauch,  wilch  obe- 
5  genante  körn  treyt  an  eyner  summen  anderthalb  hundert  zwentzigk 
newn  malder,  drey  metzen.  Doruber  hoit  er  auch  uff  dem  boden 
an  habbern  gelibert  hundert  und  achzchen  malder,  dorboben  an 
schult  übergegeben  achtehalb  malder  an  Hanse  Konemunde,  vier 
malder  an  Bottener,  vertzehendehalb  malder  an  Hansen  Groben. 

10  Ist  verfuttert  in  zweyen  den  nehesten  vergangen  jaren  zwei  malder, 
eyn  lyms,  wilchs  alle  zusammen  brengt  hundert  vertzigk  funff 
malder,  eyn  lims.  Zu  erkunde  diesser  liberunge  sint  doruff  ge- 
macht zwo  ußgeschneden  zciddeln  glich  ludende,  wilcher  zciddehi 
Henrich  Keyne  eyne  zu   sich   genommen   hoit,   die   ander  zcidel 

15  von  myr  Rulande  obgemelt  behalten.  Geschyn  uff  jar  unnd  tagk, 
wie  hyr  oben  verzceychent  sthet. 

Orig.-pap.,  obere  hälfte  eines  ausgeschnittenen  zetteis,  in  K.  Auf  der 
rückseite  von  gleicher  hand:  ,E.echezciddeln  der  liberunge  an  fruchte  zu  He- 
rolßhusen^ 


20  671.     Job  Schrendeisen  bezeugt  seinein  Schwager j   dem  atnimann  Ru- 
land  zu  Kattfungeti,   sein  beileid  über  den   iod  dessen  brnders   und 
bittet  ihn  veranlassen  zu  wollen,  dass  die  äbtissin  daselbst  geld  und 
fruchte,  die  sie  ihm  noch  schidde,  baldigst  entrichte, 

1517  Pili  6. 

25  Myn  fruntlich  dinst  zcuvor.     Liber  swoger.     Mir  ist  euwer     1517 

betrupniß  leidt  mynß  herrin  seligen,  euwerß  bruderß,  mynß  libin   ^      ^' 
gefattem  und  swogerß   abscheidt^).     Godt    der   Herre    sie    syner 
seile  barmhertczigk  etc.     Liber  swoger.    Ich  mocht  herlidin,  daß 
yr,  wo  eß  uch  gelegin  wer,  zcu  mer   anher   kemet,   allerley   unß 

SOunttereyn  zcu  bespreche,  domit  ich  armer  getrost  mocht  werdin. 
Wo  eß  uch  aber  nit  zcu  thun  ist,  bit  ich  myr  kegin  gutte  frunde 
nit  zcu  vorgeßen  unde  myr  zcimi  besten  gedencken.  Mit  vil  se- 
liger czidt  ich  uch  wonschin  bin  unde  wolt  mir  euwer  libe  huß- 
frowen,  myn  swegem,    von   myner   hußfrowen   unde   myr  wegin 

36  frontlich  grusßen.  Wir  hoffen  zcu  Godt,  wir  wollen  yn  kortcz 
mit  freudin  zcusammenkommen.  Geschribin  yllents  montages 
noch  Marie  Heymsuchonck,  anno  xvii*®. 

Ew.  swoger 

Job  Schrinyßen. 


330  1517  aug.  20. 

[Darunter  von  gleicher  hand,  aber  anderer  fedet*  und  tinte :] 

Liber    s woger.      Myn    g.   f.  von   Koffongen   ist   mer   noch 
schuldigk,  wy  nochfolget.     Ist  myn  bit,    daß    ich   bezcalt  mocht 
werdin,  dan  mir  ytczo  fast  geldiß  mangelt.     Gesche  mir   alß  lib, 
alß  wwrde  eß  mir  gebin,    wi  ir  wol  abzcunehemen    habet,    thudt  5 
yr  d[a]z  best.     Alß  der  frondt  wil  ich  vorschulden. 

Item  48  gülden,  17  albus,  1  heller,  15  vertel  kornß,  3 
vertel  6  metcz  habern  ludt  der  ußgesnidden  czitteln  treget  dy 
somm  etc. 

Deß   holt  Huppach  9V2  gülden  an  le[\ven]pfennigen  zcu  21 10 
Snibergem  beczaldt. 

Item  2)  10  gülden  dedit  her  Dipmar  von  her  Budelß  wegen. 

Item  7  gülden  dedit  Ws')  Heßbruch.  Sal  noch  3  gülden 
gebin,  bin  ich  mit  ym  zcufredden.  Also  mangeln  mir  noch  19  gülden 
4  albus  1  heller  unde  1 B  vertel  kornß,  3  vertel  6  metcz  habem.  15 

Liber  swoger.  Bit  ich,  wolt  mir  solch  gelt  schicken  unde 
daß  kom  unde  habbern  losßen  zcu  Herlßhußen  beczallen,  uS  daß 
ich  desto  baß  wip  unde  kint  möge  herhaltten.  Wywol  ich  mich 
vorsehe,  yr  werdet  solchs  bestellen,  mir'*)  gelt  unde  frocht  zcu 
beczallen,  bit  ich  doch  euwer  beschribin  antwort.  Ich  wolt  liber  20 
yn  der  guette  bezalt  werdin,  dan  mit  ungudt.  Ich  kan  mit  wiln 
nit  lenger  beitten.  Ich  hab  nicht  mer,  öodt  herbarmß,  mich  alhie 
zcu  *)  herhaltten,  muß  myn  sach  uf  ander  wege  richten.  Eß  wirt 
mir  leider  zcu  langk,  alßo  uß  der  snur  zcu  zerin  etc. 

[Adresse  auf  der  rückseite:]   Dem  wolgeachten  unde  erbarn25 
Bulandt  Bulande    amptman  zcu  Koffongen,   mynem  frontlichen, 
libin  swoger,  zcu  eygin  handin  geschriben. 

Orig.-pap.  in  K.     Verschlussiegel  abgefallen. 

1)  der  verstorbene  konnte  möglicher  weise  der  decan  und  doctor  decre- 
torum  Heinrich  Roland  des  sanct  Martinsstiftes  zu  Cassel  gewesen  sein,  welcher  30 
nach  der  im  archive  dieses  stiftes  noch   aufbewahrten  ,Nomenclatura  decanorum 
ante   reformationem^    zuletzt   im    jähre  1516    genannt   wird.        2)  vorl.  ,Idem\ 
3)  W[ilhelmu]8?       4)  hier  folgt  wieder  getilgtes  ,zcu*.        5)  ,zcu*  übergeschrieben. 

672.     Die    ähtissin    zu    Kaufungeti    schreibt   dem    Statthalter   Kraft 
vofi  Bodenhausen  zu  Cassel,    dass   nicht  sie  dem  Simon  Scheffer   zu^ 
Eschenstruth,   sondern  er  ihr  10  gülden  schulde,    was  sie,  falls  der^ 
selbe  auf  seinem'  f orderung  beharre,   gerichtlich  entscheidefi  zu  lassen 

erbötig  sei. 
1517  august  20, 


1517 


au     *>o  Weß  wyr  ere  und  guts  vermögen  allezcydt  zcuvornt.    Em-  40 


1517  aug.  20.  331 

vester,  lieber,  besunder  und  guter  fnint.  Wir  haben  ungeverlich 
vor  vierzhen  tagen  durch  unsem  amptman  Symon  Scheffer  un- 
sern  untersossen  zcur  Eyssenstrudt  wonhafftigk  etlicher  hinger- 
stelUger  bezalunge,  antreffen  zhen  gülden,  dy  er  uns  den  nach 
5uß  crafft  eyns  gutlichen  Vertrages  zcu  vergnügen  schuldigk  und 
plichtigk  ist,  manen  losse.  So  hait  icztgedachter  Symon  doruff 
unserm  amptmanne  zcur  antwort  gegeben,  er  sy  uns  keyns  schul- 
digk, sunder  er  habe  uns  hybevor  in  der  selbigen  sache  ver- 
gnüget zhen   gülden,    dy  suln  wyr  ime  widdergebe.     Solchs  sult 

10  ir  gesagt  habe,  ir  wult  inen  des  auch  gein  uns  hanthaben  und 
verteydingen,  und,  wo  wyr  inen  doruber  untersthen  wurden 
phende  zcu  lossen,  so  wulde  er  eyn  solch  spei  uffrichten,  mhen 
sulle  über  vil  jar  wyssen  dorvon  zcu  sagen  etc.  Wan  nu  solche 
vortrostunge  geschyn  wer  (des  wyr  nicht  glauben)  ^),  wer  Symon 

15  uff  syn  teil  wol  dynlich  anzcunemen.  Wyr  hetten  uns  abir  der 
selbigen  wol  zcu  verwundem,  den^)  der  selbige  Symon  hait  in 
korcz  verlauffener  zcydt  ufft  und  vil  über  uch  geclaget  und  am 
lesten  dy  worthe  ufflich  gereth,  ir  wert  unserm  amptman  gram 
und  nicht  gut,    deß  selbigen   muste   er  gein  uch  in  syner  sache 

20entgelden.  Wan  solchs  also  wer  und  auch  unser  amptman  gein 
uch  daz  selbige,  dywyle  wyr  inen  zcu  unserm  dyner  gehabt  ha- 
ben, verschult  hette,  so  sult  er  uns  worlich  dorinne  keyn  wol- 
gefallen  gethan  habe,  wulten  inen  auch  nicht  wyssen  in  unserm 
dinste.     Daz  abir  Symon  umb  syner   draw  und  sliffter*)  worthe 

25vermeynt,  dordurch  uns  daz  erteydingette  gelt  nicht  zcu  geben, 
dorumb  werden  wyr  unser  bezalunge  an  ime  und  dem  synen  zcu 
erlangen  nicht  stille  sthen,  sundem  dy  wege  furnemen,  daz  wyr 
wuln  von  ime  vergnüget  syn  und  bitten  dormidt,  ab  uch  des 
Symon  unser  untersosse  witter  syns  unrechten  ansuchen  wurde, 

80alsden  inen  dorhen  wysen,  daz  er  uns  dazjhene  bezale,  weß  er 
sich  in  vordem  tagen  syner  verbrochen  gutter  halber  gutlich 
vertragen  und  vereyneget,  deß  selbigen  auch  bereyde  dy  helffte 
bezalt  hait.  Bedunckt  abir  Symon,  daz  er  zcu  uns  schulde  und 
zcusproche    möge    habe,    so  wuln  wyr  ime  uff  syn  ansuchen  an 

35bezalung  des  gerichts  koest  eyn  gerichte  myt  fromen  versten- 
digen  und  unpartlichen  scheppen  sieze  losse,  ime  auch  an  dem 
selbigen  syner  anspreche  gerecht  werden,  daz  wyr  uch  umb 
alles  gelympffs  wyllen  nicht  han  wuln  vorhalten  der  guten  Zu- 
versicht,   ir  werdet  daz   selbige  auch  vilgemeltem  Symen,    so  er 

40  zcu  uch  kummen  wurde,  disse  unser  gelympffte  scrifft  nicht  ber- 
gen.    Doruber  uch  gunstigen  willen  und  wolgefallen  zcu  erzey- 


332  1517  aug.  22.  —  1517  oct.  4. 

gen,   thetten  wyr   gancz   angespart  gerne.     Datum  unter  unserm 

secret  donnerstags   nach  Assumpoionis  Marie,    anno   Domini  etc. 

septimo. 

Von  Gots  gnaden  etc. 

Pap.-conc.  in  K.  von  band  des  amtmanns  Ruland.    Auf  der  rückseite  Ton    5 
derselben  band:  Jn  causa  Symons  zcu  Eyssenstnidt' ;  an  anderer  stelle  von  der 
der  priorin  Elisabetb  Hake:    ^Symon  tor  Esscbenstrod^     Dass  der   nicbt   unter- 
schriebene und  adressirte  brief  der   äbtissin   an    den    Statthalter   gerichtet  war, 
ergiebt  sich  aus  den  anderen  Urkunden  der  jähre  1515 — 1518. 

1)  klammern  auch  in  der  vorl.        2)  vorl.  ,der*.        3)  oder  ,8clifter*;  uu- 10 
bekanntes  wort,  etymologie  zweifelhaft;   muthmassliche   bedeutung:   scharf  oder 
glatt,  (geschliffen). 

673.  Martin   Wechmann  zu  Cassel  bekennt,    dass   ihm    alle   schuld 

(wohl  seitens  des  stifles  Kaufungen)  bezalt  worden  sei, 

1517  august  22,  15 

^5/7  Ich  Herten  Wechman  von  Cassell  beken   met   mener  egen 

^^'    "*  hantscherfft,    daß  ich  aller  schollt  bezallt  ben  uff  sonobens  noch 
unnß  leben  ferwen  Hymmellfort,  xv°  und  xvii  jor. 

Orig.-pap.  in  K.    Auf  der  rückseite  von  band  der  priorin  Elisabeth  Hake: 
,Merten   Stotterjoban^     Die    schrift   lässt   mit    ausnähme   von    ,hymmell^   nach  20 
jedem  e  ein  y  folgen,  auf  dessen  wiedergäbe  jedoch  verzichtet  wurde. 

674.  Quittung   des  bruders  Hildebrand   Carmeliterklosters  zu  Cassel 
über  2^/2  gtdden,  welche  er  von  der  äbtissin  Alfradis  zu  Kaufungen 

auf  Michaelis  schuldiger  weise  erhalten  habe, 

1517  october  4,  25 

1517  Brudir  Hildebrandus  ordins  unßer  libin  frawin  bruder  et<5. 

^^^'  ^*  des  closters  Cassel  bekennen  hijr  mit  myner  eygen  hantschrifft; 
das  ich  enphangin  habe  von  der  andechtigen  unde  geistlichin 
frawen  Alfradis  abbatissa  des  keyserlichen  frien  stiffteß  tzu  Kouf- 
fungin  drettenhalbin  guldin  eyner  vorschribunge  halbin  daruwerao 
haldin  uff  Michaelis.  Unde  ich  Hildebrandus  obingnant  saghin  *) 
gnantin  frawin  Alfradis,  unde  wen  das  mit  belangit,  solchir  2V3 
guldin  von  disßin  jarr  unde  vorghangin  jaren  qwid,  ledigk  unde 
loß.  Zcu  Srkunde  habin  ich  Hildebrandus  min  signeth  uff  ende 
disßs  briffes  thon  drucken.  Datum  anno  xv°  xvii.,  Dominica  post  35 
Michaelis. 

Orig.-pap.  in  K.  Das  unter  dem  texte  aufgedrückt  gewesene  Siegel  ist 
abgefallen.  Auf  der  rückseite  von  band  der  priorin  Elisabeth  Hake:  3er 
Hildebrant*. 

1)  hier  folget  wieder  durchstrichenes  ,vor*.  40 


1517  oct.  20.  333 

675.     Amtmann  Ruland  bestellt  auf  befehl  der  äbtissin  zu  Kaufun- 

geil  den  dorßnann  Hans  Eiterwind  zu  Heroldshausen  zum  schuüheissen 

daselbst  U7id  weist  ihn  in  seine  pflichten  und  rechte  ein. 

1517  october  20. 

5  Ich  Eulandt   Balandt   amptman   des    stiffts    zu  Kauffungen      1517 

bekenne  in  craft  dieses  kegenwertigen  brieffes,    das  ich  uß  befel   ^^' 
und  von  wegen  myner    gnedigen    frawen    der    eptische   obenge- 
dachten stiffts  zu   eynem   schultheyssen   uffgenommen  habe   den 
ersamen  Hansen  Eytterwynt  dorffman  zu  Herolßhusen  in  solcher 

lOgestalt  und  meynunghe,  das  itztgedachter  Eytterwynt  sal  und 
wil  m.  g.  fr.  und  des  vorgedachten  stiffts  zu  Herolßhusen  ge- 
trwer  diener  und  schultheysse  seyn,  allezeit  des  vorberurtten 
stiffts  bestes  thun  und  schaden  warnen,  wie  eyn  iglicher  frommer 
und  getrwer   diener  gein   sienen    hern    schuldigk    und    plichtigk 

15  ist,  der  er  sich  den  auch  solchs  also  zu  thunde  und  zu  halten 
mit  hande  und  munde  glawblich  vermittelst  sienen  lieblichen 
geswomen  eyde  ufflich  versprochen  und  zugesagt  hoit,  und  furt- 
ter  gedachten  stiffts  renthe,  sie  sint  an  erbezcinse,  gelde,  fruchte 
inhalts  des  übergegeben  registers,  desglichen  auch  an  lehen  adder 

20ufflossen  gelde  adder  anderm,  in  was  namen  das  seyn  magk, 
keynerley  ußgescheyden,  sondern  allen  uffzcogk  und  an  des  stiffts 
schaden  infordern  unnd  ermanen,  dermosse  das  in  nehest  volgen- 
den  vertzen  tagen  noch  sanct  Michaelis  tagk  m.  g.  f.  diener,  den 
ir  gnade  alsden   zu   ime   schicken    wirt,    die    geltzinse  zu  lebern 

25  und  zu  Verandelogen.  Vorgenanter  schultheysse  sal  und  wil  auch 
infordern  die  fruchtezcinse,  alt  und  nwe,  vor  nest  zukummen  wy- 
nachten  heligentage  in  solcher  gestalt,  das  sie  alsden  uff  des 
stiffts  zu  Herolßhusen  kemenothe  legen  sal,  der  selbigen  auch 
nichts  abnemen  nach  abnemen  losse,  cleyn  adder  groß,  auch  mit 

80  dem  in  und  ußmessen  getrwelich  unnd,  wie  bilche  und  recht  ist, 
eyn  uffsehen  zu  haben,  auch  die  fruchte  uff  der  kemenothe  mit 
allem  ilysse  seins  Vermögens  waren  und  wende  zu  lossen,  so 
solchs  die  zeit  und  noyt  erfordert,  das  ime  den  alles  uff  sienen 
gethon  eydt  als  eynen  frommen  und  getrwen  diener  sal  geglawbet 

35  werde,  dorkegen  den  mhegedachter  schultheysse  zu  siener  belo- 
nunge  eyns  iglichen  jars,  dwil  er  solch  schultheyssenampt  von 
wegen  des  stiffts  innehoit,  gegeben  sal  werde  seß  malder  korns, 
eyn  malder  gerste  unnd  funff  malder  habbem  Molhuser  werunghe, 
dach  also  die  selbigen  fruchte  nicht  von  der  kemenothe,  sondern 

40  von  ymandesse  im  dorffe,  der  den  solche  zcael  fruchte  zu  geben 


334  1B17  oct.  20. 

magk  plichtigk  seyn,  uffgenommen  sal  werde.     Es  sal  auch  ufft- 
genanter  schultheysse,  was  von  hain  nehest  vergangen  Michaelis 
tagk  verfallen  sint,  von  hunnern  nehest  zukummen  fastnacht  er- 
acäKjrikfiiL  werden  zu  Herolßhusen  und  Guttern  dem  stiffte  zustende 
Inhalts   des  registen^    uSheben,    dorkegen  m.   g.   f.    diener,    so   5 
die  selbigen  zu  ime  kummen,  essen,  hna»^  unnd  herbergen,  den 
pherden  haw  und  stro  an  entgeltnysse  des  stiffts  beeeahuäge  ge- 
ben und  andelogen.   Was  aber  in  solcher  zeit  an  bere  getrunekott. 
wirdt,  solchs  sal  vom   stiffte  bezcalt  und  vergnüget  werde.     Wo 
es  auch  also  qweme,    das   der  schultheysse    mit    allem    bewisten  10 
flysse  ymandes  unter  des   stiffts  zcinseluthen  mit  gute  nicht  er- 
fordern adder  ermanen  künde  vor  den  gezciden  hyrinne  diesses 
brieffes  ußgedrugkt,    alsden  so   sal  solchs    der    schultheysse  von 
stundt  lossen  gelange  in  der  dritten  wochen  noch  sanct  Michaelis 
tagk  an  eynen  amptman  zu  Kauffungen    dem    selbigen   uff    des  15 
stiffts*)  bodelon  zu  erkennen  gebe,  wer  noch  zcinßgelt  schuldigk 
ist,   derglichen    also    gehalten  werde  in   den   wynachten  hehgen 
tagen,  wo  etzwas  von  fruchte  noch  hinderstelligk  und  unbezcalt 
were,  und  sich  den  furtter   solcher  ungehorsamer  zcinßluthe  mit 
der  bezcalunge  uffzunemen  nichts  unterzchin,  er  habe  es  den  von  20 
m.  g.  f.  von  Kauffungen  nwen  befel  und  geheysß,   wes   er   sich 
alsden   gein  die  selbigen   zu   halten    sulle    habe.     Ab    aber    der 
schultheysse  ymandesse  siener  unbezcalunge  uß  gimst  unnd  liebe 
der  zeit,    wie  hyr  oben    geschreben,    verschonen  wulde    und  er- 
nocher  vorwende,   der  adder  die  weren  ime  noch  schuldigk  etc.,  25 
in  dem  selbigen  sal  er  alsden  nicht  gehört  werde,   sondern   sol- 
cher schult  den  stifft  gentzlioh  und  volkummelich  enthrichte  und 
bezcale,  glich  als  ab  er  der  selbigen  renthe  und  zcinse   gar  wol 
vergnüget  wer   worden.     Der  schultheysse    sal    auch    des    stiffts 
fruchte  nymandeß  verliegen  bie   dem  eyde,    den   er  siens  amptsSO 
halber  dem  stiffte  gethon  hoit,  alles  hyrinne  geverde  und  argelist 
ußgeschlossen.     Des  zu  Urkunde  sint   diesser  zciddeln  zwo  glichs 
luts  gemacht  und  ußeynander  geschneden,  der  selbigen  auch  eyn 
iglich  partige  in  bieweßen  frommer  luthe,  nemlich   gewest  Hans 
Bottener  und   Hans  Grobe,    eynen  zu  sich  genommen.     Und  zu  35 
mherer  Sicherheit  so  han  ich  obgenanter  ßulandt   amptman   die 
zciddeln  von  dem  schultheyssen  angenommen,    mit  mynem  inge- 
sigel  versigelt,  widderumbe  die  zciddel  von  myr  Hansen  Eytter- 
wynde  dem  stiffte  übergegeben  uff  meyn   gutiiche    bethe   durch 
den  wirdigen  hem  Sebastian  Gotharts  pherner  zu  Herolßhusen  40 
mit  siener  eygen  hant  unterscribe  losse,  des  ich  den  itzt  genanter 


151t  oct.  26.  —  161?  nov.  16.  336 

phemer  mich  hyran  also  bekenne,  desglichen  wyr  obengedachte 
gebeden  frunde  bekennen,  das  ^'yr  in  disser  handelunge  bie  und 
über  geAvest  sint,  beyde  partige  auch  solche  zciddel  also  ange- 
nommen haben,  sich  domoch  211  halten.  Datum  anno  Domini 
Smillesimo  quingentesimo  decimo  septimo,  dinstags  noch  sanct 
Lucas  tagk. 

[Darunter  von  afiderer  hand:]   Ich  vorgenanter  Sebastianus 
Gothardi  pfemer  zu  Hershußen  bekenne,  daß  ich  mich  disser  us- 
gesnetten  zcydel  uß  bede   Hanß  Etterwindeß   unde  Schultheißen 
10  underscreben  habe  mit  meyner  eygen  handt. 

Orig.-pap.,  obere  hälfte  eines  ausgeschnittenen  zetteis,  in  £.  Auf  der 
riickseite  von  anderer  hand  16.  jahrh. :  ,Schultheißen  zu  HeroldeshauBen  be- 
stallungsbriff^ 

1)  ,inhalts  des  registers^  steht  mit  einfügungszeichen  am  rande.      2)  ^stiffts* 
15  übergeschrieben. 

676.  (Job  Schre)ideisen)  schreibt  seinem  schwager^  dem  amtmann 
Ruland  zu  Kaufungen,  dass  er  10  guJden  von  dei'  äbtissin  daselbst 
abschläglich    empfangen    habe,   und   bittet   ihn    um    Übersendung   von 

petersilien-  und  bestellung  von   Warburgei'  unirzeln. 
20  1517  october  25. 

Liber  swager.     Keigenworttiger   zeuge  hoit  mir  zehen  gul-      2517 
den  an  le[wen]pfennigen,  ye  21  groß  vor  1  gülden  geübbert  yn   ^t,  25. 
abslagk   der   scholt,   ßo   m.    g.   f.   von   Koffungen  mir   schuldigk 
ist    etc.      Gesehen    uff    sontagk    noch    sant    Ursuln    tagk,    anno 
25  XV®  xvii**^. 

[Auf  der  andern  Seite  des  zetteis  von  gleicher  hand:]  Liber 
swager.  Myn  bit  ist,  wolt  her  Dipmar  dem  woginmeister  zcu 
Cassel  bitten,  mer  vor  4  albus  Keßlisch  pettersilligenwortzeln 
wol  schicken  unde  vor  4  albus  Warbercksch  wortczeln  bestellen. 

30  Orig.-pap. -Zettel  in  K.,  gleiche  handschrift  wie  urk.  nr.  671. 

677.  Elisabeth   von  Plesse   quittirt  dei"   äbtissin  zu  Kaufungen   den 

empfang  ihrer  rente  von  15  gülden. 
1517  novembei'  15, 

Wy  Elysabet  geboren  von  Plesße   bekennen,    dat   unß    de      ^517 
85domna  von  Koffungen   hefft   betalt  foffteyn  gülden,   de  unß   be-  ^^^'  ^^• 
daget    syn    upen    dußen   vorgangen   Mycheylßdach,   unde    segen 
or   des  qujrt,   leddych    unde   loß    von    dußem  vorgangen*)  yarre 


336  1517  nov.  22.  a.  —  1617  nov.  ÖÖ.  a, 

und    von    allen    vorgangen    yarren^).     Dusßent   fyfhundert  unde 
seventevne. 

Orig.-pap.  in  K.,   handschrift   Elisabeths    von  Plesse.     Unter    dem    texte 
ist  dasselbe    ringsiegel  wie  in  urk.  nr.  664  aufgedrückt.     Auf  der  rückseite  von 
anderer  gleichzeitiger  band:   ,Traditus  est  ille  census  dominica  post  Martini  et    5 
tulit  famulus  Hinrich  von  Bodenhusen  etc.' 

1)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,mych'.  2)  hier  desg^.  ,foffteyn  hun- 

dert unde  seventeyn'. 

678.  Aebt/ssin    AlfracHs   zu   Kanfungen    belehnt    Kurt    Sti/dejohan, 
burger  zu   Grebenstein,    mit    der    bisher   vmi  Kurt   Cleyntotte,   bürger  10 
daselbst,  besessenen  Va  hufe  land  ztoische^i  Gr ebenstein  und  Franken- 

hausen. 
1517  november  22.  a. 

^^In  [Text  und  be^nerkungen  s.  urk.  nr,  680  von  1517  nov.  SO,  a.J 

tWV.  Je  Je.  fl. 

679.  Aebtissin  Affradis  zu  Kaufungen  belehnt  Kurt  Cleyntotte,  bürget' ib 
zu  Grebenstein,  mit  der  bisher  von  Kurt  Sfgdejohan,  bnrger  daselbst, 

besessenen   V2  htife  land  zwischen  Grebenstein  und  Frankenhausen. 

1517  novetnber  22.  b. 

^^00  h  [Text  und  bemerkungen  s.  urk.  nr.  G81   von  1517  fwv.  30.  h.J 

tlOV,  i£ti.    Um 

680.  Lehensrevers  des  Grebeiisteiner   büjyers  Kurt  Stydejohan   ilber^O 
Vj  hufe  land'  zwischen  Grebenstein  und  Frankenhauaen. 

1517  novetnber  30.  a. 

1517  Ich  Curdt  Stydejohan  burger   zu  Grebensfceyne   bekenne  in 

nov.  30.  a.  Q^eAft   diesses    kegenvertigen   brieffes    vor    mich   und    alle    myne 

liebeserben,  das  ich  von  der  erwirdigen   myner  gnedigen  frawen25 
der  eptischen  zu  KaufEungen  eyne  halbe  hübe  landes  zu  rechtem 
erbelehen  innehabe,    doruff  auch  von   eren   gnaden  eynen  lehen- 
brieff  entphangen,    der   dan    luth  von  wortten    zu    wortten,    wie 
hymoch  volget: 

Wyr  Alffradis  von  Gots  gnaden  des  keyßerlichen  fryhenSO 
stiffts  des  heiigen  cruces  zu  Kauffungen  eptische  bekennen  vor 
uns  und  alle  unsers  stiffts  nochkummen,  das  wyr  zu  rechtem 
erbelehen  belehent  haben  und  kegenvertiglich  belehenen  den  er- 
samen  unsem  lieben  getrwen  Curden  Stydejohan  burger  zu  Gre- 
bensteyn,  alle  des  selbigen  rechten  liebeserben  mit  unser  halben  35 
hübe  landes  zwischen  Grebensteyn  und  Franckenhußen  gelegen, 
wücher  halben  hübe  kegenwessel  itzt  besitzt  unnd  innehoit  Gurt 


i 


1517  nov.  30.  a:  337 

Cleyntotte,  auch  unser  lieber  getrwer  und  burger  zu  Greben- 
steyn,  mit  aller  fryheit  und  gerechtikeit,  es  sie  an  wasser,  weyde, 
holtze,  felde  unnd  allem  andern,  inmoyssen  er  den  und  seyn 
vorfam  solchen  halben  hübe  von  unsern  vorfam  eyner  eptischen 
5  zu  Kauffungen  zu  lehen  innegehabt  und  in  rwelichem  besesse, 
gewalt  und  weher  herbracht  han,  dach  uns  und  unsers  stiffts 
nochkummen  dorinne  vorbehalten  ewiger  gulde  eyns  iglichen 
jars  uff  sanct  Michaelis  tagk  eyn  halb  phunt  geldes  Hescher 
weherunge,    das   selbige    auch    zu    bezcalen   in  unser  stifft  gein 

10  Kauffungen.  Es  sali  auch  obengenanter  Curdt  Stydejohan  und 
des  selbigen  erben,  wie  vorgeschreben  sthet,  solche  halbe  hübe 
landes  von  uns  und  unsers  stiffts  nochkummen  zu  rechtem  erbe- 
lehen  haben,  vorsthen,  verdienen  und  zu  geborlicher  zcidt,  wie 
erbelehengutter  gerechtikeit  unnd  gewonheit   gibt,    von   uns  und 

15  unsern  nochkummen,  so  ufft  und  vyle  des  vonnoden  ist,  ent- 
phangen  werde,  doch  nicht  hocher  vor  das  lehengelt  schuldigh 
sejni^)  zu  geben  uff  eyn  igliche  zeit  von  solcher  halben  hübe 
landes,  den  eynen  volwichtigen  Rinschen  gülden,  auch  uns  unnd 
unserm  stiffte  allezeit  getrwe   unnd   hoilt    zu    seyn,    unser  unnd 

20  unsers  stiffts  besthes  thun  unnd  schaden  zu  warnen,  wie  den  eyn 
iglicher  getrwer  unnd  frommer  lehenman  gein  sienen  lehenhem  ^) 
in  rechte  schuldigk  und  pHchtigk  ist,  wuchs  den  auch  also  zu 
thunde  mhegedachter  Curdt  vor  sich,  siene  erben  in  guden, 
waren  trwen  mit  sienen  lieblichenn  uffgerichten  fingern  zu  Grode 

25  und  den  heiigen  gelobt  und  geswom  hoit,  solchs  alles  also  un- 
verbrüchlich zu  halten  sonder  geverde  unnd  argelist.  Des  zu 
Urkunde  haben  wyr  vorgenante  eptische  unser  eptige  ingesigel 
uff  diessenn  brieff  in  eynen  glawben  und  gezcugkenysse  aller  vor- 
geschrebener    dinge    loissen    uffdrugken.      Gegeben    im   jare,    so 

80  man  hoit  gezcalt  funffzcehenhundert  unnd  sobenzcehen  jar,    son-      1517 
tags  noch  sanct  Elizabet  tagk.  **^^-  ^^' 

Gereden  dormit  in  guden,  waren  trwen  vor  mich,  alle  liebe[s]- 
erben  solchen  vorberurttenn  lehenbrieff,  alle  siener  puncte  und 
artickel   getrwelich    bie    mynem    gethonem    eyde    gentzlich    und 

35  unverbrochlich  zu  halten  sonder  alle  insage,  geverde  unnd  arge- 
list. Des  zu  Urkunde  han  ich  diessen  reversalsbrieff  die  ersamen 
unnd  wyßen  burgemeister  unnd  raith  der  stede  Grebensteyne  mit 
erme  des  raits  secret  zu  versigelnn  gebetten,  wilchs  wyr  den  itzt- 
genante  uns  hyran  ufflich  bekennen,  doch  uns  unnd  unsern  noch- 

40kummenn  an  schaden.  Datum  anno  Domini  millesimo  quingente- 
simo  decimo  septimo,  uff  sanct  Andreas  tagh  des  heUgen  appostelnn. 

22 


338  1517  nov.  30.  b. 

Orig.-pap.  in  K.,  gleiche  handschrift  wie  urk.  nr.  681.  Siegel  der  Stadt 
Ghrebenstein  über  grünem  wachs  auf  papier  aufgedrückt,  Umschrift  unleserlich 
(beschr.  s.  urk.  nr.  528). 

1)  ,8eyn^  übergeschrieben.        2)  ,lehen'  desgl. 

681.     Lehenrevers  des  Grebensteiiier  bärgers  Kurt  Cleyntotte  übei'  V2    ^ 
hufe  land  zwischen  Grebenstein  und  Frankenhausen. 

1517  november  30.  b, 

1517  Ich  Ourdt  Cleyntotte  burgher  zu  Grebensteynn  bekenne  in 

nov.  30. 0.  ßj.j^g^  diesses   kegenvertigen   brieffes   vor    mich   unnd   alle   myne 

liebeserben,  das  ich  von  der  erwirdigen  meyner  gnedigen  frawen  lO 
der  eptischen  zun  [!]  Kauffungen  eyne  halb  hübe  landes  zu  rech- 
tem erbelehen   innehabe,    doruff    auch    von    eren   gnaden    eynen 
lehenbrieflF  entphangen,    der  dan    luth    von   wortten   zu   wortten, 
wie  hyrnoch  folget: 

Wyr  Alffradis  von  Gots  gnadenn  des  keyßerlichen  fryhen  15 
stiffts  des  heiigen  cruces  zu  Kauffungen  eptische  bekennen  vor 
uns  unnd  alle  unsers  stiffts  nhokummen,  das  wyr  zu  rechtem 
erbelehen  belehent  haben  imnd  kegenvertiglich  belehenen  den 
ersamen  unsem  lieben  getrwen  Curden  Cleyntotten  burger  zu 
Grebensteyn,  alle  des  selbigen  rechten  Hebeserben  mit  unser  20 
halben  hübe  landes  zwischen  Örebensteyn  unnd  Franckenhusen 
gelegen,  wilcher  halben  hübe  kegenwessell  itzt  besitzt  unnd  inne- 
hoit  Curdt  Stidejohan,  auch  unser  lieber  getrwer  unnd  burger 
zu  Grebensteyn,  mit  aller  fryheit  und  gerechtikeit,  es  sie  an 
wasser,  weyde,  holtze,  felde  unnd  allem  andern,  inmoyssen  er  25 
den  und  seyn  vorfarn  solche  halbe  hübe  von  unsern  vorfam 
eyner  eptischen  zu  Kauffungen  zu  lelien  innegehabt  unnd  in 
rwelichem  besesse,  gewalt  unnd  weher  herbrocht  han,  dach  uns 
unnd  unsers  stiffts  nochkummen  dorinne  vorbehalten  ewiger  gulde 
ejms  igUchen  jars  uff  sanct  Michaelis  tagk  eyn  halb  phunt  geldes  30 
Hescher  werunghe,  das  selbige  auch  zu  bezcalen  in  unser  stifft 
gein  Kauffungen.  Es  sali  auch  obengenanter  Curdt  Cleyntotte 
und  des  selbigen  erben,  wie  vorgeschreben  sthet,  solche  halbe 
hübe  landes  von  uns  und  unsers  stiffts  nochkummen  zu  rechtem 
erbelehen  haben,  vorsthen,  verdienen  unnd  in  geborlicher  zcidt,  85 
wie  erbelehengutter  gerechtikeit  unnd  gewonheit  gibt,  von  uns 
unnd  unsem  nochkummen,  so  ufft  und  vyle  des  vonnoden  ist, 
entphangen  werde,  doch  nicht  hocher  vor  das  lehengelt  schul- 
digh  seyn*)  zu  geben  uff  eyn  igliche  zeit  von  solcher  halben 
hübe  landes,  den  eynenn  volwichtigen  Binschen  gülden,  auch  uns  40 


1517  dec.  16.  33Ö 

und  unserm  süffte  allezeit  getrwe  unnd  holt  zu  seyn,  unser  und 
unsere  stiffts  besthes  thun  und  schaden  zu  warnen,  wie  den  eyn 
iglicher  getrwer  und  frommer  lehenman  gein  sienen  lehenhern^) 
in  rechte  schuldigk  und  plichtigk   ist,   wuchs   den   auch   also   zu 

6  thunde  mhegedochter  Curdt  vor  sich,  siene  erben  in  guden,  waren 
trwen  mit  sienen  lieblichenn  uffgerichten  fingern  zu  Gode  unnd 
den  heiigen  gelobt  und  geswom  holt,  solchs  alles  also  unver- 
brochlich  zu  halten  sonder  geverde  unnd  argelist.  Des  zu  Ur- 
kunde haben  wyr  vorgenante  eptische  unser   eptige  ingesigel  uff 

lOdiessen  brieff  in  eynen  glawben  unnd  gezcugenysse   aller  vorge- 
schrebener  dinge  loyssen  uffdrugken.     Gegeben  im  jare,   so  man 
hoit  gezcalt  funffzcehenhundert    unnd    sobenzcehen    jar,    sontags      1517 
noch  sanct  EHzabet  tagk.  *'^-  ^^' 

Gereden  dormit  in  guden,  waren  trwen  vor  mich,  alle  myne 

15  liebeserben  solchen  vorberurtten  lehenbrieff,  alle  siener  puncte 
und  artickel  getrwelich  bie  mynem  gethonem  eyde  gentzlich  unnd 
unverbrochlich  zu  halten  sonder  alle  insage,  geverde  unnd  arge- 
list. Des  zu  Urkunde  hau  ich  diessen  reversalsbrieff  die  ersamen 
und  wyßen  burgemeister  unnd  raidt  der  stede  Grebensteyne  mit 

20erme  des  raits  secret  zu  veraigeln  gebetten,  wilchs  wyr  den  itzt- 
genante  uns  hyran  ufflich  bekennen,  dach  uns,  unsem  nochkum- 
men  an  schaden.  Datum  anno  Domini  millesimo  quingentesimo 
decimo  septimo,   uff   sanct  Andreas  tagk   des  heiigen  appostelnn. 

Orig.-pap.  in  K.,   handschrift  wie    in    der   vorigen   Urkunde.     Siegel    der 
25  Stadt  Grebenstein  (beschr.  s.  urk.  nr.  528). 

1)  ,8eyn*  mit  einfugungszeichen  am  rande.        2)  flehen'  übergeschrieben. 

682.     Amtmann  Ruland  zu  Knufungen  findet  Oodefart,  bruder  des 
verstorbenen  schä/erknecktes   Heinrich,   bezuglich   einer  restschtUd  des 
Stiftes  daselbst  für  gekaufte  schafe  mit  2  gülden  endgültig  ab, 
80  1517  december  16. 

Anno  Domini  millesimo  quingentesimo  decimo  septimo,  mith-  i5t7 
Wochen  noch  sanct  Lucien  tagk  ist  Godefart,  Lotzen  son  uff  den  ^^^'  ^^• 
buln*),  zu  Kauffungen  gewest  und  von  wegen  siener  und  siener 
bruder  etzlicher  nhostendiger  schult  von  wegen  siens  bruder 
35  Henrichs  seligen,  nemlich  gewest  sestehalben  gülden,  als  den  der 
stifft  zu  Kauffungen  ine  noch  zu  vergnügen  ist  schuldigk  gewest, 
luts  seins  angebens  gefordert.  Als  hoit  Bulandt  Bulandt  ampt- 
mann  zu  Kauffungen  sich  mit  obenberurtten  Godefart  von  wegen 
des  stiffts  solcher  schult  gutlich  vertragen  der  mosse,    das  m.  g. 


340  1518  ian.  1. 

f.  eptische  vor  solche  schult  unnd  forderungk  in  der  guthe  ge- 
geben und  bezcalt  holt  zwene  guldenn,  die  der^)  vorgenante 
Godeforth  von  siener  und  siener  bruder  wegen  also  angenommen 
holt,  dormit  auch  aller  ferner  ansproche  quidt  unnd  lois  gesagt 
an  alle  geverde.  Hijbie  unnd  über  sint  gewest  der  amptman  5 
obengenant,  Martinus  schriber,  Henchen  Wickenams  hoffman, 
Baltzer  hoiltzforster,  Herman  schoffmeister  und  Herman  sturmer. 
Gegeben  uff  jor  und  tagk,  wie  oben  geschreben  sthet. 

Cop.-pap.  in  K.,  von  band  des  amtmannes  Ruland  zu  Kaufungen,  fleckig; 
der  text  steht  auf  der  rückseite  der  urk.  nr.  582.  10 

1)  =  bühel,  hngel  (s.  urk.  nr.  582  n.  1).        2)  vorl.  ,den*. 

683.  Hartmann  von  Kirchberg,  abt  zu  Fulda,  berichtet  gutachtlich  [der 
landgräfin  Anna  zu  Hessen],  er  finde  bezüglich  der  klagesache  der 
canoniker  Martolf  und  Cranwechier  zu  Kaufuiigmi  wegen  vorenthaltener 
probenden  seitens  der  äbtissin  daselbst,  dass  jene  zum  bezuge  der  prä-  15 

benden  berechtigt  seien. 
1518  Januar  1. 

1518  Wir  haben  nach  gehapten  verlaß  des  jungst  gehalten  reiehs- 

jan.  1.    ^gg  ^jj  Mentz  ^)   mit  e.  1.  unnd   gunsten    rethen    gehapt  die  ge- 

richtshandlung,    zwischen    abbatissen    und    convent   zu  Kauffun- 20 
gen,    auch    Martolff    und    Cranwechter    canoniken   daselbst    sich 
erhalten,  bie  uns   pracht,   uns   darin    der   notturfft  ersehen  unnd 
befinden,  daß  die  cleger  sich  in  allem  irem   foi-tragen  begründen 
ires  beseß  unnd   gerechtigkeit,    derselbigen   irer  prebenden   unnd 
derselbigen  jerlichen  fallenden  nutzungen  sich  von  abbatissen  und  25 
convent  abbruchs  und  smelerung,  auch  mancherley  nuger  beswe- 
rung^)  beclagen,  das  wir  in   allem   besehenen    fortragen    besten- 
diges  grunds  in  recht  nicht  widderlegt  finden  mögen,  davon  wir 
anders  nicht  bedencken  mögen,   dan  daß   die    urtheil  widder  ab- 
batissen und  convent   fallen  mochten,    daruß    inen    dan   beswer-30 
lieber  nachteil  unnd  schade  entstehen  wurde,    derhalben  wir  vor 
gutt  ansehen,  damit  weitherung  forkomen  werden  mocht,   daß  e. 
1.  und  g.  abbatissen  und  convent  berichten,    die   prebendaten  in 
dem,  des  sie  in  altherbrachter  *)  possession  sein,  unbetrubt  pleiben 
lissen,  dan  es  ist  zu  vilmalen  bie  uns  umb  widderumb  antwortung  35 
der  gerichtshandlung  angesucht  worden,   des  wir  uns  aber  doch 
im   allerbesten   bißnoch  mit  fugen   enthalten   haben.    Bitten  e.  1. 
und  gunsten,  in  dem  uns  weither  ires  willens  und  gemuts  zu  be- 
richten.    Datum  ut  in  Utteris. 


1518  apr.  5.  —  1618  nach  apr.  5.  341 

Orig.-pap.  in  M.,  akten,  ob.  stockhaus-saal  5706.  Aufschrift  auf  der  rück- 
seite  von  hand  16.  jahrh. :  ,H&rtniannus  de  Kirchberg  abbas  Fuldensis  in  lit.  1. 
Jan.  1518^  sowie  darunter:  ,Differentien  abt  Hartmanns  mit  dem  convent  zu 
Fu]da\  Das  schreiben  ist  ohne  adresse,  war  aber  ohne  zweifei  an  die  regentin, 
5]andgpräfin  Anna  zu  Hessen,  gerichtet,  wie  aus:  ,mit  euer  liebden  und  gunsten 
rethen'  und  anderem  zu  schliessen  ist. 

1)  der  reichstag  zu  Mainz  begann  am   1.   juli  1517.        2)  ,auch  —  be- 
swerung'  steht  am  rande.        3)  ,altherbrachter'  übergeschrieben. 

684.     Amtinann  Ruland  zu  Kaiifungen  quittirt  der  äbtissin  und  denv 
10  stifte  da^lbst  den  empfang  seiner  besoldung. 

1518  april  5. 

Ich  Rulandt  Bulandt  iczt  zcur   zydt  amptman  myner  gne-      1518 
digen  frauwen  der  eptisgen  zcu  Kauffungen  und   deß  stiffts  der-    ^^'  *^' 
selbest  bekenne  in  crafft  disser  kegenvertigen   myner   hantscrifft, 

15daz  myr  dy  obengenanten  myne  gnedige  frauwe  und  stifft  alle 
der  amptsplicht,  [der  sie]  *)  myr  bis  uff  dissen  [tagk]  ^)  schuldigk 
und  plichtigk  mögen  gewest  syn,  genczlich  und  wol  zcu  dancke 
vergnüget  und  bezalt  han,  sagen  sie  auch  des  selbigen  bys  uff 
datum  disser  quitancz  quid,  ledigk  und  loeß  an  alle  geverde  und 

20  argelist.  Des  zcu  witter  Urkunde  han  ich  disser  quitanz  zcu  ende 
der  scrifft  myn  ryncksignet  angedruckt.  Gegeben  im  jare  gezalt 
funffzhenhundert  und  achtzhen  jar,  montags  in  der  heiigen  Oster- 
wochen. 

Orig.-pap.  in  K.     Unter  dem  texte  ovales,  14/18  mm  grosses,  über  wachs 

25  auf   kreuzweise    durchschnittenes    papier    gedrücktes   ringsiegel :    stechhelm   mit 

decken    und   zier,    zwischen   offenem    flug   wachsender,    springender,    rückwärts 

schauender   fuchs  mit   beute  im  maule;    auf  jeder  seite  ein  R    (vgl.  siegel  der 

urk.  nr.  705).     Auf  der  rückseite  von  gleicher  hand:    , Quitancz  der  amtsplicht'. 

1)  ,der  sie'  fehlt  im  orig.        2)  ,tagk'  desgl. 

90  685.     Elisabeth  von  Plesse  quittirt  der  äbtissin   zu  Kaufungen   den 

empfang  ihrer  rente  von  15  gülden, 
1518  nach  april  5. 

Wy  Elysßabeth  gheboren  von  Plesße  bekennen,  dat  unß  de      151s 
dommna  to  Koffungen  hefft  betalt  foffteyn   gülden,    de   unß   be-     **®^* 
35daget  syn  up  dußen  vorgangen  osteren  unde  segen  or  deß  quyt, 
ledych  unde  loß  von  dußem  vorgangen  yare  unde  von  allen  vor- 
gangen yarren.     Anno  Domini  etc.  achteynne. 

Orig.-pap.  in  K.,  von  hand  Elisabeths  von  Plesse.    Das  unter  dem  texte 
aufgedrückt  gewesene  braune  siegel  ist  abgefalleu. 


meU  24. 


342  1518  mal  24. 

686.  Kraß  von  Bodenhauseti,  Statthalter  zu  Cassel,  meldet  dem  land- 
grafen  Philipp  zu  Hessen,  dass  der  amtmann  zu  Kaufungen  ufibe- 
rechtigter  weise  Simon  Scheffer  zu  Eschenstruth  wegen  todtschlags  in 
eine  geldbusse  genommen  und  neuerdings  gepfändet  hohe,  mewohl  das 
gericht  zuvor  entschied,  dass  das  halsgericht  zu  Eschenstruth  dem  land-  5 

grafen  allein  zustehe, 

Cassel  1518  mar  24. 

1518  Durchleuchtiger,   hochgebomner   fürst   unnd  her.     E.  f.  g. 

sein  mein  underthenige  willige  unverdrossen  ^)  dinste  zuvor.  Ge- 
nediger her.  Vergangner  zeit  ist  ein  totschlag  zur  Eschen- 10 
strut  gescheen,  desselbigen  dan  Symon  Scheffer  daselbst  wonendt 
neben  andern  mit  betzeuget  gewesen,  als  ist  durch  filfeltige  er- 
farung  funden,  das  er  unschuldig  dartzu  kommen  unnd  merglich 
zur  noetw[e]hr  bewegt,  wilchs  e.  f.  g.  fraw  mutter  unnd  die 
rette  genedigHch  betracht  unnd  ine  widerumb  ins  furstenthumb  15 
gelossen,  doch  das  er  sich  mit  des  totplieben  freuntschafft  ses- 
sigen  unnd  sich  mit  mir  in  namen  e.  f.  g.  umb  die  buess  ver- 
tragen salte.  Das  hat  er  also  gethan.  Nue  fordert  der  amptman 
zu  Kauffungen  wither  buess,  hat  auch  algereidt  zehen  gülden 
von  ime  gehaben  unnd  itz  dem  armen  schaef  gepfent  noch  vor  20 
tzehen  gülden  unnd  vermeint,  das  stifft  sol  des  halsgerichts  da- 
selbst zur  Eschenstrut  mitberechteget  ^)  sein,  wiewol  deshalben  uf 
mein  begeren  vergangens  jars  ein  gericht  gehegt  unnd  bekant 
ist,  das  es  e.  f.  g.  allein  zustee  unnd  sunst  njmants.  Das  alles 
unangesehen  untemympt  er  doch  den  armen  wither  zu  beschwe-  25 
ren,  wilchs  mich  dan  bedunck  unpillich  sein.  Wie  ich  mich  nue 
sol  in  dem  gehalten,  des  bit  ich  e.  f.  g.  antwort,  damit  der  arm 
der  untzimhchen  abforderung  der  buess  verlassen  plieben  moege 
unnd  dergestalt  sich  in  die  oberkeit  e.  f.  g.  des  orts  nicht  mit 
ingeflochten  werdt.     Datum  Cassel  am  Pfingstmontag,  anno  etc.,  so 

xviu". 

Crafft  von  Boddenhusen, 

stathelder  zu  Cassel. 

[Adresse  auf  der  riickseite:]  Dem   durchleuchtigen,    hochge- 

bomnen  fursten  unnd  hern  hem  Philipsen  lantgrafen  zu  Hessen,  d5 

graven   zu   Catzenelnpogen,    zu  Dietz,    zu   Czigenhain   unnd    zu 

Nidda,  meinem  genedigen  herren^). 

Orig.-pap.  in  K.    Der  brief  war  mit  einem  jetzt  unkenntlichen,  auf  papier 
über  grünem  wachse  aufgedrückten  siegel  verschlossen. 

1)  orig.  ,unvergro88en^      2)  orig.  ,mitberechtekeit'.      3)  landgraf  Philipp  40 
hatte  am  16.  märz  1518  die  regierung  des  landes  zu  Hessen  angetreten. 


1518  mai  27.  —  nach  1518  mai  27.  343 

687.  Landi/raf  Philipp  zu  Hessen  befiehlt  dein  amtntann  Ruimul  zu 
Kaufunyeiiy  die  vmh  Simon  Scheffer  zu  EschenstrtUh  erhobene  busse 
demselben    wieder  herauszugeben   und  sich  jeder  einmischung  in  die 

landgräfliche  gerichtsbarkeit  zu  enthalten, 
6  Marburg  1518  mai  27. 

Philips  vann  Gots  gnadenn  landtgraff  zu  Hesßen,   graff  zu     1518 
Catzenelnpogen,  zu  Diez,  zu  Ziegenhain  und  zu  Nidda.  *'*^* 

Lieber  getreuer.    Unns  hat  unnser  stathelter  zu  Cassell  unnd 
lieber  getreuer  Crafft  van  Bodenhaußen  zu  erkennen  geben,    das 

10  du  dich  inn  unnser  fürstlich  oberkeit  des  halsgerichts  zur  Eschen- 
strut  vermeintlich  imlasßen  [!]  und  einen  armen,  Symon  Schepffer 
gnandt,  umb  ein  büß,  die  er  eins  todslags  halber  verwirckt,  ge- 
phannd  haben  sollest,  wie  dann  uß  inligender  schrifft^)  zu  ver- 
nemen.    Ist  darumb  unnser  meynung,  das  du  dich  des  enthaltest, 

15  denn  armen  weyther  unbeschwert  lasßest  unnd  ime  sein  abgno- 
men  pfände  van  stund  an  entgeltnus  widerumb  zustellest.  Wann 
so  du  den  armen  auch  straffen  wurdest,  als  du  vorgnomen  hast, 
wurd  das  unser  oberkeit  des  orts  nit  wenig  zu  nachteil  reichen. 
Wir  konten  auch  das  nit  erleiden.    Darnach  hastu  dich  zu  rich- 

20tenn.  Datum  Marpurgk  am  donnerstag  nach  Pfingsten,  anno 
etc.  xviii. 

[Adresse  auf  der  rUckseite:]  Unnserm  lieben  getreuen  Bulanndt 
Bulands  amptman  zu  Kauffungen. 

Orig.-pap.  in  K.    Der  brief  war  mit  einem  über  rothem  wachse  auf  pa- 
25pier  aufgedrückten  siegel  verschlossen;  renaissanceschild  mit  aufrechtem  löwen. 

1)  nämlich  urk.  nr.  686. 

688.  Die  äbtissin  zu  Kaufungen  erklärt  [dem  Statthalter  zu  Cassel], 
dass  sie  gleich  ihrem  amtmann  allezeit  das  recht  des  landgrafen  auf 
das  halsgericht  zu  Eschefistruth  anerkannt  habe,  jedoch  auch  von  ihm 

80  die  acktung  dsr  rechte  des  Stiftes  erwarte, 

[nach  1518  mai  27.] 

.  .  .  Desglichen  daz  unser  amptman  sulte  von  wegen  unsers  [nach 
stiffts  etwaz  myt  wngedachten  sinnen  gehandelt  habe  nochstelligh  ^^  ^  ■, 
unserm  g.  h.  an  syner  g.  uberkeit  des  gerichts  und  rechtes  über 
85  hals  und  hant,  denn  wyr  sint  des  alleczit  an  alle  insage  gesten- 
digh  gewest  und  auch  unser  amptman  von  myner  wegen,  daz 
unserm  g.  h.  gehört  daz  halsgericht  über  des  stifftes  dorff  zcur 
Eyssenstrudt,  ....  versehen  uns  auch  des  zcu  unserm  g.  h.  an 
zweyfel,  daz  syn  f.  g.  des  stiffts  gerechtkeit  ime  geben  [wil]  ^)  . . . 


344  1518  mai  31.  —  1518  juni  4. 

Bruchstück  eines  pap.-conc.  in  K.  von  band  des  amtmanns  Ruland,  das 
auf  der  rückseite  des  conc.  urk.  nr.  689  steht,  aber  mehrfach  durchstrichen  ist. 
Da  es  hiemach  zweifelhaft  ist,  ob  das  conc.  mundirt  und  die  reinschrift  expe- 
dirt  wurde,  so  möge  das  regest  mit  der  wörtlich  zugefügten  wichtigsten  stelle 
des  conc.  genügen;  der  rest  ist  im  zusammenhange  unverständlich.  5 

1)  ,wil*  fehlt  in  der  vorl. 

689.  Bericht,  betreffend  die  geschehene   atislösung   der   gepfändeten 

Schafe  Simon  Scheffers  zu  Eschenstruth, 

1518  mai  31, 

1518  Actum  anno  octavo  etc.  ^).  10 

mai  31.  -Qff  montagk  noch   Trinitatis  ist  Simon  Scheffer  zu  Kauf- 

fungen kummen  unnd   siene   gepanthen  schoft   uff  recht  widder- 
umbe  ußgeborget,  die  ime  den  durch  sienen  ungehorsamen  siens 
ußblybens,  durch  m.  g.  f.  von  Kauffungen  über  10  möl  verboth 
ußblyben,  als  er  den  selbst  vor  dem  pherner  Hans  Hußmans  ge-  15 
ben  und  Henche  Koches   dozelbst  wonhafftigk   bekant  holt  mit 
den  worthen :  der  stadtheiter  zu  Cassell  hab  ime  solchs  verbotten. 
Item  ist  vom  amptmann  doselbst  angheist,  den  knechten  ir 
phenderecht,  desglichen  zu  bezcalen  von  schoffen  seyn  schemer- 
lön.     Daruff  holt  Simon  geanthworth,  er  muchte  so  vil  ußgeben,  20 
er  liesse  die  schoffe  an  eynem  golgen  ^)  scheren.    Daruff  hoit  der 
amptman  geanthworth,  was  genanter  Simon  nicht  ußgeben  wulde, 
darbie  muß  es  der  amptman  itzt  lossen  bis'^)  zu  bequemer  zcidt 
des  rechten.    Nicht  deste  wenigers  möge  Simon  die  schoffe  holen, 
wan  im   solchs  gelibt.     So  muss    ime    der    amptman  uff  dismolaö 
siens  willens  gefolgen. 

Pap.-conc.  in  K. 

1)  von  hand  des  amtmanns  Ruland  übergeschrieben.  2)  galgen?  Höh- 
nische redensart?        3)  vorl.  ,bie*. 

690.  Amtm^ann   Ruland   zu  Kaufungen   antwortet   dem  landgrafen^ 
Philipp  zu  Hessen,  dass  die  Verpflichtung  Simon  Scheffers  (zu  Eschen- 
struth)   zur  Zahlung  von  20  gülden,   von  deneti  10  bereits  entrichtet 
seien,  auf  einer  Vereinbarung  desselben  mit  der  äbtissin  zu  Kauf  ungen 
beruhe,   wobei  das  recht  des  landgrafen  auf  die  gerichtsbarkeit  über 

hals  und  hand  unangetastet  geblieben  sei,  35 

1518  juni  4, 

1518  Abir  war  magk  es  syn,    daz    uß   eynem  altbeseßlichen  her- 

fum  4.    kummen  des  stiffts,    von   myr  nicht  mer  angeheben,   in  Ordnung 

usbracht  etc.,  Symon  syner  gutter  halber,   von  dem   stiffte   her- 


1B18  juni  4.  345 

bracht  und  durch  synen  toidtslagk  dem  stiffte  suln  heyssen  ver- 
lediget  syn,  sich  myt  myner  g.  f.  von  Kauffungen  des  artikels 
gutlich  ges^get  hait  und  des  also  auch  zu  geben  zugesagt  20 
gülden.  Dach  so  ist  in  dissem  vertrage  ufflichen  vorbehalten  u. 
6  f.  g.  uberkeit  des  gerichts  über  hals  und  hant  etc.,  wuchs  den 
myn  g.  f.  von  Kauffungen  in  dissem  handel  nicht  hait  wuln  midt 
begreffen  habe  etc.  Genantem  Symon  ist  auch  zu  sulcher  be- 
zalunge  der  zwenzigk  gülden  erteyrfmget ')  zwey  jar  langk,  daruffe 
er  auch  zcu  usgange  des  ersten  jars  zhen  gülden  gutlich  entricht 

10  hait.  In  den  lesten  zhen  gülden  sucht  er  nu  uß  vortrostunge  2) 
des  staithelders,  als  er  nu  selber  mhe  sagt,  weygerunge  etc.  Weß 
Symon  nu  des  selbigen  fuge  und  recht  magk  habe,  solchs  mit 
myn  g.  f.  von  Kauffungen  stelle  zcu  u.  f.  g.  und  darinne  recht 
erlyden  etc.     Vilgemelter  Symon  ist   auch   nicht   alleyne   gepant 

IB  wurden  uß  ursach  der  vorberurtten  zhen  gülden,  sundern  zcu 
mherenteils  syns  grossen  ungehorsames,  als  derjhene,  der  sich 
gar  mutwillegk  heldet  gein  daz  stifft  zu  Kauffungen,  beyde  myt 
Worten  und  wercken.  Doch  solchs  alles  unangesehen,  so  hait 
myn  g.  f.  von  Kaffungen  dennocht   uff  u.  f.  g.    scriff  lossen   zu- 

20  stellen  Symon  syne  abgepante  scheffe  myt  vurbehaltunge,  inen 
syns  ungehorsames  und  anderer  erer  gebreche  myt  rechte  anzcu- 
sprechen.  Solchs  alles  han  ich  u.  f.  g.  zcu  myner  warhafftigen 
entschuldunge  (als  derjhene,  der  sich  .  .  .  *)  ungern  ur  f.  g.  uberkeit 
adder  gerechtkeit  in  dissem  adder  eynem  andern  untersthen  wurde)  *) 

26  nicht  wuln  verhalten  myt  unterteyniger  bethe,  daz  selbige  also 
gnedeglich  uffzunemen  und,  ab  etwaz  witters  an  u.  f.  g.  myt 
nachtelligk  unrechtsyn  gelangen  wurde,  auch  in  selbeger  myner 
antwort  gnedeglich  erlyden,  den  allezcydt  u.  f.  g.  myner  als  ur 
gnade  gehorsamer  unterthan  zu   eren  und  rechte  mechtegk  ist. 

30  Datum  fritags  nach  Corporis  Christi,  anno  Domini  etc.  octavo. 

U.  f.  g. 

unterteyniger  und  gehorsamer 

Bulandt  B>ulandt 

amptman  zu  Kauffungen. 

36  Pap.-conc.  in  K.,  dossen  anfang  fehlt;   flüchtige,    stellenweise  unleserliche 

handschrift  des  amtmanns  Ruland.  Ohne  adresse ;  aus  inhalt  und  anrede  erhellt 
jedoch,  dass  dass  schreiben  an  landgraf  Philipp  zu  Hessen  gerichtet  war  (s.  die 
antwort  in  urk.  nr.  692). 

1)  =  jgeteydinget* ;  ,din*  nur  zu  errathen.       2)  vorl.  ,vertrastunge*.      3)  un- 
40  leserliches  wort  von  2 — 3  buchstaben.       4)  die  schlussklammer  ist  auch  in  der 
vorl.,  die  erste  klammer  aber  fehlt. 


346  1518  juni  7. 

69 1 .  Der  (landgräfliche)  amtmann  Balthasar  Schrautenbach  zu  Giessen 
antwortet  dem  amtmann  Ruland  zu  Kaujungen,  dass  dessen  wn'gehen  in 
Eschenstruth  den  landgraflichen  rechten  zuwider  seiy  da  dem  land- 
grafen  das  halsgericht  allein  zustehe.  Wegen  der  zinmi  vom  sanct 
GeorgsaÜare  zu  Rotenburg  a.  d.  Fuld<i  möge  er  sich  an  den  rent-  5 

Schreiber  zu  Cassel  wenden, 
1518  juni  7. 

1518  Mein  freuntlich   diennst  zuvorn.     Erbar^   besonnder  guther 

jMn»    .    fj.QUjj^^^     Ewer   schreibenn  mir    itzt   getbj^m   hab   ich   gelesenn 

unnd  Simon  Scheffers   halber  werdet  ix  die  meynung  uß  mynslO 
gnedigenn  furstenn  unnd  herm  antwort,   die  sein  f.  g.  uch  des- 
halben thut,  vememen.     Unnd  wurdfc  dieselb   sach  by  seinem  f. 
g.,  auch  meiner  g.  frauwen  und  d«ii  rethenn  dermassenn  ermes- 
senn,  als  solt  ewer  fumemen  d^   oberkeit  des  halsgeriechts  zu- 
wieder  unnd  abbruychlich  fein  unnd   allein  zu  mynem  g.  herm  15 
stehenn,    so   yemants    denn    lieb    verwirckt,    ob    sein  f.   g.   ine 
straffenn  oder  erlass^in  wolt,  unnd  so  der  eins  geschee,   so  solt 
es  unverhindert  vonn  aUermenigüch  daby  blieben.    Unnd  wiewoU 
ir  im  eyn  aimdeni  namen  gebt,  als  solt  Simon  der  guther  halber 
sich  vertragen  habenn,  so  wirt  es   doch   darfur   angesehenn,   das  20 
es  myns  %,   herm  oberkeit^)   entgegenn   unnd  dermassen  nicht 
sein  eoU.     Das  hab  ich  uch  im  bestenn  nicht  wollenn  verhaltenn. 
Der  zynns  halber  sannt  Georgenn  altar  zu  Rottenberg  habe 
ich  uch  hiebevor  eynn  uffzceichnung  by  dem   renntschreiber  zu 
Cassell  geschickt  unnd  ime  bevolhenn  gehabt,   uch   die   zu  brin-25 
gen,  unnd  hett  mich  versehen,  es  were  gescheen,   uff  das  ir  uch 
darinn  hett  mögen  erkunden.     Diewyll   aber   des   nicht,    so  bitt 
ich  guÜich,  so  ir  anders  ^)  zu  Cassell  seyt,  das  ir  denn  rentschrieber 
wollet  manen  unnd  vlys  thun,  wie  ich  uch  gebetten  habe.    Auch 
stehet  mir  der  hewbtbrieve  über  4  gülden  gelts  zu  Allndorff  vonn  80 
Tichmulemn  herruren,    davon  ir  mir  vormals  gesagt  habt,   noch 
ussenn. 

In  Simon  Scheffers  sach  ist  nicht  nott  yemants  meiner  g. 
frauwen  vonn  Kawffungenn  halber  gein  Marpurg  zu  schickenn. 
Es  hat  die  biede  woll  biß  in  die  brunfft.  35 

Die  zwenn  kese,  so  ewer  hawsfrauwe  meiner  hawsfrauwen 
geschickt  hat,  habe  ich  entpfanngen,  unnd  myn  hawsfrauwe  segt 
ewrer  hawßfrauwen  freuntlichenn  dancke  mitt  erpiettung,  solchs 
wieder  freuntlich  zu  verglichenn.  Die  anndern  zwen  dem  hoff- 
meister ')  soUenn  auch  zu  recht  komen,  wann  er  itzt  nicht  hie  ist.  40 


1618  juni  8.  —  1518  oct.  9.  347 

Damit  seit  dem  Almechtigen  bevolhenn  unnd  habt  vill  guther 
nacht.   Datum  ylennd  am  monntag  nach  Bonif acy  *)  anno  xv**  xviii^. 

Balthazar  Schrauttennbach, 
ambtmann  zun  Giessenn  etc. 
5  [Adresse  auf  der  tOcksette:]  Dem  erbern  Bulanndt  Bulanndt 

ambtman  zu  Kawffungenn,  meinem  besonndern  gutten  freunde. 

Orig.-pap.    in  K.    Der   brief   war  mit   einem   über   grünem   wachs   auf 
papier  undeutlich  aufgedrückten,  nicht  mehr  erkennbaren  ringsiegel  verschlossen. 

1)  hier  folgt  im  orig.  unverständliches  ,zu\       2)  orig.  ,an  da8^       8)  orig. 
lOyhofi*  nebst  angehängtem   abkürzungszeichen.        4)  orig.  ,B^fi<^'- 

692.  Landgraf  Philipp  zu  Hessen  antwortet  dem  amtmann  Ruland 
zu  Kaufungen,  er  solle  die  erhebung  der  7%och  rückständigen  10  gülden 
von  Simon  Scheffer  (zu  Eschenstruth)  einstweilen  anstehen  lassen,  da 
er  diesen  eingriff  in  die  landgräfliche  gerichtsbarkeit  nicht  dulden  könne. 

16  Marburg  1518  juni  8, 

Philips  van  Gots   gnaden  landtgraff   zu    Hesßen,    graff   zu      1518 
Catzenebipogen,  zu  Diez,  zu  Ziegenhain  und  zu  Nidda.  '^**'** 

Lieber  getreuer.  Dein  schreybenn  haben  wir  itzo  vemomen 
und  alles  inhalts  verleßen.  Und  ist  nochmals  unser  meynung, 
20  das  du  der  zehen  gülden  halben,  die  du  van  dem  man  nemen 
wilt,  biß  uff  weythern  bescheidt  s/f/steest.  Dann  wir  können 
solchß  noch  zur  zeit  angesehenn  den  gerichtzwang  des  orts  nit 
erleidemi,  weiten  wir  dir  uff  dein  schreyben  nit  bergen,  dem 
stifft  Kaudangen  und  dir  zu  gnaden  sein  sonsten  gneigt.  Datum 
25Marpurgk  am  dinstag  nach  Bonifacii,  anno  etc.  xviii. 

[Adresse  auf  der  rückseite:]   Unnserm  lieben  getreuen   Ru- 
landen  B>ulands  amptman  zu  Kauffungen. 

Orig.-pap.  in  K.    Yerschlusssiegri  wie  in  urk.  nr.  687. 

693.  Quittung    des    bruders   Hildebrand   Sommer    Carmeliterklosters 
SO  zu  Cassel  über  2^1%  gülden,   welche  er  von  der  äbtissin  Alfradis  zu 

Kaufungen  zu  Michaelis  schuldiger  weise  erhalten  habe. 

1518  october  9. 

Hildebrandus  Sommir  ordinisbrudir  des  closters  bynnen  Gas-     1518 
sei,  ordins  unßer   libin    frawen   brudir    etc.,    bekennen   hijr    mit    ^^**  ^' 
35  myner  hantschrifft^  das  ich  enphangen  habe  von  der  andechtigen 
unde  geistlichin    frawen    frawen    Alffradis    abbatisßin   des    frien 
keisßerlichen    stifftes   tzu   Kouffungen    drettenhalbin   guldin,    die 
sie  mer^)  tzu  thonde  ist  uff  Michaelis  2).    Unde  ich  Hildebrandus 


348  1518  oct.  31. 

obingnant  saghin  gnantin  frawen  abbtischin  unde  wen  das  mit 
belanghit  solcher  2V3  guldin  vor  mich  mit  disßir  schrifft  qwidt, 
ledigk  unde  loß.  Zu  örkunde  habin  ich  myn  signet  uff  ende 
disßir  schrifft  gedrugk[t].  Datum  anno  xv®  xviii.,  in  die  Dyonißii 
martiris.  5 

Orig.-pap.   in  K.     Siegel    abgefallen.     Auf   der   rückseite    von   hand   der 
priorin  Elisabeth  Hake:  ,Quitancien  here  Hillebrant^ 

1)  orig.  ,mes*.        2)  orig.  ,Michaelir^ 

694.     Hans  Rothe  und  seine  ehefrau  Christine  verschreiben  mit  bewilli- 
gung  des  stiften  Kaufungen  V2  schock  groschen  an  die  sanct  Martins-  10 
kirche   zu    Grossen -Gottern    und   verpflichten    sich,    dieselben   binnen 

4  Jahren  wieder  einzulösen, 
1518  october  31. 

1618  Ich  Hans  Rothe,  Cristina  mein  eliche  wertin  bekennen  vor 

■   uns,  allen  unßem  erbin :  Nachdem  als  wir  myt  wissen  und  wille  15 
des   erbam  Buland  Rulandi   itzt   amptman   zcu   Kouffungen  an- 
stat  seyner   gnedigen  frawen   eptisßen    daselbst   de   kirchen   sant 
Mertin  gelegen  ^)   zcu  Grossen  Guttern  eyn  halb  schogk  groschen 
Doringer  lantwehr   uff  funff  schogk   derselbigen  wehr  vorschri- 
ben  haben,  dach  ane  schaden  vorberurtes   stiffts   seiner  gereohti-20 
keit,   inhalts  des  gegeben  houbtbrives   doruber  gegeben  etc.,    ßo 
gerede  und  gelobe   ich    obgnanter    Hans  Rotha,    Cristina   mein 
eliche  wirtin  vor  uns  2)  und  unßer  erbin,   daß  wir  in  solcher  be- 
willigung   in  guthen,   waren  truwen    und    glaubin    vorgedachten 
amptman  anstat  des  stifftes  zeugesaget  haben,  hirmyt  gegenwertig  25 
zcusagen  und  vorpflichten,    daß  wir  solchs  vertel  landis   widder- 
umbe  yn  den  nechsten  vier  jam  nechstzcukunfftig   an  allen  wei- 
ter vorzcog  zcu  uns  loesen,   quid  und  der  gegeben  vorschribung 
ledig  und  loes  machen  wullen.     Und  wie   solchs  von  uns  adder 
unßem  erben  alßo  nicht  geschehn  wurde,  alsdan  ßo  sal  und  mag  90 
eyn  stifft  zcu  Kouffungen  solchs  vertel  landes  als  eyn  lehen  und 
erbherrg  der  vorberurten  summe  geldes  an  alle  unßer  und  unser 
erbin,  auch  an  alle  witter  entgeltnuß  inzculosen  und  zcu  behalden 
habe,  darkege  dan  von  uns  adder  unsem  erbin  keyn  insage  adder 
widderrede    geschehen    sali,    hy rinne   alle    argelist    und    geverde35 
gantz  ußgeslosßen.    Deß  zcu  Urkunde  habin  wir  obgenante  Hans 
Rothe,  Crisstina  syn  eliche  wirtin  dissen  reverßbriff  zcu  vorsigeln 
gebethen  den  erbern  und  vesthen  Henrich  Jons,   welchs  ich  iczt 
gedachter  Henrich  Jons  dan  hiran  umbe  fruntlicher  bethe  willen 


1B18  nov.  4.  —  1518  nov.  ^.  349 

vorgedacht«,^  Hans  Rothen  uffintlich  bekenne,  dach  mir  und  mein 
erbin  ane  schaden.  Datum  im  jare  nach  Qodes  geburt  funff- 
zcehnhundert  und  achtzcehn,  uff  sontag  aller  Godes  Heilgen 
abent. 

5  Orig.-pap.  in  K.     Unter  dem  texte  auf  papier  über  grünes  wachs  aufge- 

drücktes rundes,  28  mm  grosses  siegel,  schräggestellte  tartsche  mit  B  überein- 
ander stehenden  pflugschaaren  oder  messem,    über   dem    Schilde    stechhelm  mit 

helmdecken,    Umschrift:    S.  HEINRICI Auf  der  rückseite  von  band  16. 

Jahrb.:  ,Han8  Rothe  und  Cristina  syn  eliche  wertyn  von  Grossen  Guttem*. 

10  1)  orig.  ,gelengen'.         2)  aus  ,und*  corrigirt. 

695.     Job  Schrefuieisen  bekennt,  dass   ihm   sein  Schwager,    amtmann 

Buland  zu  Katifungen,   im  außrage  der  äbtissin  daselbst  48  gülden 

und  3^/'2  Schneeberger  von  seinem  guthaben  ausbezahlte, 

1518  november  4. 

15  Anno  Domini  etc.  xv**  unde  xviii,  uff  donstagk  noch  Aller-      15W 

heyligen  tagk  hoidt  myr  der  achtpar  unde  erbar  Eulandt  Bulandt    ^^^'  ^' 
amptman  zcu  Koffungen,   myn   swager,   von  wegin  unde  anstadt 
myner  g.  f.  von  Koffongen  vor  unde  auch  ytczont  fertczigk  unde 
acht  gülden,  fyrdehalbin  Sniberger  beczaldt  *),  so  myr  yr  g.  ludt 

20eyner  vorrechtin  czitteln  schuldigk  ist  geweist.  Dy  gedachte 
czittel  vormagk  noch  16  vertel  komß  ungeverlich  unde  3  vertel 
habbem,  dy  ist  mir  myn  g.  f.  noch  schuldigk.  Zcu  orkonde 
gebin  ich  dyß  beckentnißczittel  ^)  von  myr  mit  myner  eygin  handt 
geschribin  uff  czidt  unde  czil,  wy  obstehedt. 

25  Job  Schrinyßen  subscripsit. 

Orig.-pap.  in  K.,  handschrift  wie  in  urk.  nr.  671.    Auf  der  rückseite  von 
gleichzeitiger  band:  ,Quitancien  Job  Schryntiseren*. 

1)  ,beczaldt'    übergeschrieben.         2)   ,beckentniß*    mit    einfügung^szeichen 
am  rande. 

30  696.  Dietnch  de^'  ältere,  he^T  zu  Plesse,  schreibt  seiner  Schwester 
Elisabeth,  dass  er  auf  ihre  bitte  ihrem  vorhaben   des  toiedereintrittes 

in  das  kloster  Kaufungen  zustimmen  wolle. 
Plesse  1518  november  23, 

Angebomn  leve.    In  gantzen  truwen  tovornn.    Eddele  unde      1518 
35wolgebomn,    fruntlike,    leve    swester.     J[uwer]   l[eve]   schrivent  ^^^' 
idzundt  an  mij  sampt  edliker  muntliker  berichtunge  Conrads«  etc. 
geduenn  hebbe  ik  vormerckt  unde   ingenomenn   und   byn  sulkes 
juwer*)  leve  vornemen,   dorch  j.  1.  to  Konffungenn   vorgenomen, 
so  forder  j.  1.  dat  drechlich,  umbe  j.  1.  vilen  anliggendes  willenn 


350  1M8  nach  nov.  2S. 

tofredenn  unde  will  sulkes  j.  1.  vorgunnen,  kan  averst  in  3  efte 
4  wekenn  j.  1.  dur^)  to  schickende  nicht  gewurdenn,  dat  jw.  1.*) 
idzunt  tor  andtworde  nicht  mochte  bergenn.  Want  wurmede  ick 
j.  1.  vile  nutbarige  vondenn  unde  guds  doen  konde^  dede  ik 
gerne.  Datum  Plesse  under  mym  pitzer  dinxstedage  Clementis,  5 
anno  etc.  xviii®.  Diderick  de  eider, 

here  to  Plesse. 
[Adresse  auf  der  rückseite:]    Der   eddelen   und  wolgebomn 
freuwichenn  Elisabet  gebornn  von  Plesse  etc.,  myner  besundemn 
fruntl[i]ken,  leven  swester*).  10 

Orig.-pap.  in  K.  Der  brief  war  mit  einem  über  wachs  auf  papier  ge- 
druckten, 8  eckigen,  15/10  mm  grossen  ringsiegel  verschlossen :  tartsche  mit  dem 
Plesseschen  maueranker,  darüber  D.  T.  P.  (Dietrich  to  Plesse). 

1)  der  letzte   buchstabe   sehr   undeutlich,    weil  corrigirt;    ob  r  herauszu- 
lesen, ist  zwar  zweifelhaft,  doch  wurde  es  als  grammatisch  einzig  möglich  unier  15 
vorbehält  hier  eingestellt.        2)  tuch.        8)  1  übergeschrieben.        4)  sie   lebte 
damals  im  Plesseschen  familienkloster  zu  Höckelheim  bei  Northeim. 

697.     Elisabeth  von  Plesse  bittet  die  äbtissin  zu  Kaufungen  um  er- 
laubniss,  wieder  in  das  kloster  Kaufangen  eintreten  zu  dürfen, 

[1518  nach  november  23.[  20 

ini8  Weß  eck  leveß  unde  guddes  vormach,  tovoren.    Leve  fruwe 

'^^oj?  ^^^  Koffungen.  Eck  do  yock  fruntlyke  wetten,  dat  mek  unße 
leve  Hergod  hefft  yn  den  syn  gegeven,  dat  eck  wyl  di  kappen 
anteyn,  wen  gy  mek  wolden  wedder  ynnomen  unde  wolden  mek 
schreven,  eff  gy  dat  doyn  wyllen.  Unde  wen  gy  dat  doyn  wyllen,  25 
so  wolde  eck  yock  dat  want  senden  to  der  kappen,  dat  gy  de 
mek  letten  macken  unde  wolde  de  kappen  anteyn  yn  der  kercken, 
ey  gy  mek  ynlatten.  Eck  kan  mek  nycht  toffrede  geven,  eck 
mot  to  Koffungen.  Ock  so  wyl  eck  doyn,  alse  eyn  horsam  kynt 
schaP)  doyn,  dat  mek  mogelyck  yst  to  doynde.  So  hebbe  eck  SO 
by  mynne  broder  west  eyn  malle  edder  twen  edder  dre,  er  eck 
dat  yawort  hebbe  kont  von  omme  krygen.  So  doyt  so  wal  unde 
haldet  mek  nycht  lange  up.  Dat  yß  mek  yn  mynnen  syn  kom- 
men, dat  eck  ot  doyn  wyl.  Wen  gy  mek  nycht  ynnommen 
wylt,  so  wyl  eck  de  kappen  anteyn  unde  wyl  to  Koffungen  kom-  86 
men  unde  wyl  nycht  von  dar,  gy  nommen  mek  yn.  Unde  schry- 
vet  mek,  wen  gy  mek  mynne  tynße  geven  wylt,  so  wolde  eck 
yock  dat  want  senden  to  der  kappen.  Unde  begerre  deß  yuwe 
gudlycke  antworde. 

Elyssabeth  von  Plesße.      40 


1518  dec.,  vor  Weihnaciiten.  a.  361 

[Adresse  auf  der  rückseite:]  Der  werdyghen  unde  erberen 
Alffradeß  von  der  Borch  ebbedyßhe  to^)  Koffungen  fnintlyke 
schreven. 

Orig.-pap.  in  E.,  von  Elisabeths  von  Flesse  hand;    mehrfach  sind  Wörter 

5  durchstrichen  und  sorgfältiger  wiederholt.     Der  brief  war  mit  demselben  ring- 

sieget  geschlossen,  wie  in  urk.  nr.  654.     Elisabeth  von  Plesse  schrieb  den  brief, 

nachdem  ihr  bruder  ihr  die  erlaubniss  zur  rückkehr  nach  Eaufungen   gegeben 

hatte  (urk.  nr.  696). 

1)  ,8chal*  übergeschrieben.        2)  ,to*  wiederholt. 

10  698.     Elisabeth  von  Plesse  dankt  der  äbtissin  Alfradis  von  der  Borch 

zu  Kaufungen  für  die  ihr  zugesagte  wiederaufnähme  in  das  Master, 

sendet  ihr  den  brief  ihres  bruders  (urk,  nr.  696)  und  bittet  um  mit- 

iheilung  darüber,  wann  ihr  eintritt  erfolgen  könne. 

[1518  december,  vor  Weihnachten,]  a. 

15  Weß  ecke  leveß  unde  gudeß  vormach,  tovoren.     Werdyge,     [1518 

leve  fruwe  von  Koffungen.     Alße  eck  yuwer  leve  enbot  by  unßen    ^^  .?^ 
susteren,    de  hebbet  meck   berychtet,   dat  meck  yuwe   leve  wyll  nachten.] 
gemne  wedder  ynnommen*)  unde  so  vorder,   alß  eck  wolde  ful-        "* 
herdych  blyuven,  deß  eck  mek   denne   hochlyck  bedancke  tegen 

20yock  unde  yuwen  koffent.  Unde  wyl  meck  so  holden,  dat  gy 
wol  seyn  scholt,  dat  ot  myn  ernst  yst.  Unde  alse  gy  gernne 
wolden  wetten  unde  wolden  eyn  schryfft  hebben  von  mynnen 
brodere,  so  sende  eck  yock  dusßen  yngelechten  breff,  den  hefft 
myn  broder  an  mek  geschreven,  dar  gy^)  wol  ynne  seyt,  dat  ot 

25syn  wylle  yst,  unde  wyl  mek  herlycken  darben  senden.  Eck 
weyt  noch  nycht,  eff  he  sulvest  wyl  met  mek  ryden.  Deyt  he 
deß  nycht,  so  wyl  he  yock  noch  eynnen  breff  by  meck  senden. 
So  do  yuwe  leve  so  wol  unde  schryve  mek  yuwe  meyn[un]ge,  dar 
eck  meck  wette  na  to  rychten.    Wen  dut  yuwer  leve  so  bevelle, 

30  so  wolde  eck  na  dusßen  beilegen  dagen  kommen  unde  begerre 
deß  yuwe  gudlycke  antworde.  Hyrmede*)  hebbet  vele  gude 
nacht. 

Elyssabet  von  Plesße. 
[Adresse  auf  der  rückseite:]  Der  erwerdyghen  fruwen  fruwen 

35AIffradiß  von  der  Borch  ebbedyßche  to  Koffungen  fruntlyken 
gheschreven. 

Orig.-pap.  in  K.,    von  Elisabeths   von  Plesse  hand.     Der   brief   war   mit 
dem  in  urk.  nr.  654  beschriebenen,   über  wachs  auf  papier  aufgedrückten  ring- 
siegel  verschlossen.     Die  datirung  ergiebt  sich  aus  den  Worten:    ,na  dusßen  hei- 
40  legen  dagen'. 


352      1518  dec,  vor  Weihnachten,  b.  —  1518  dec,  vor  Weihnachten.  C. 

1)  vor  ,nommen*  verklextes  ,no*  und  nach  ,nommen*  wieder  gestrichenes 
^de'.  2)  hier  folgt  ein  wieder  gestrichenes  unleserliches,  kurzes  wort.  3)  nach 
,hyr*  folgt  w^ieder  gestrichenes  ,de^ 

699.  Elisabeth  von  Plesse   bittet  die   äbtissin  zu  Kanfungen,   ihr  die 

zu  Michaelis  fällig  gewesenen  renten  zu  iibei^senden,  5 

[1518  decetnber,  vor   Weihnachten.]  b. 

fl5i8  Ock,  leve  fruwe  von  Kof fangen,  so  doyt  so  wol  unde  gevet 

^wJh-    ^^^  ®^^^  ^y^  tjrnße,  de  mek  bedaget  syn  uppe  dusßen  worgangen 

nachten,]  Mycheylßdach,  dat  eck  möge  mynne  kost  betallen  unde  wat  eck 

schuldych  byn,  unde  bydde  yock*)  gudlycken,  dat  gy  mek  dat  10 
senden  by  dußem  yegenwordygen  boden,  edder  wen  gy^)  dat 
nycht  konden  doyn,  so  sendet  dat  meck,  wen  eck  yock  dat  want 
sende,  unde  bedet  dat  meck,  wen  eck  dat  yock  senden  schal*), 
unde  nommet  [!]  dar  nycht  lange  berath  up,  dat  schal  yock  nycht 
ruwen.     Geschreven  met  hasf*).  15 

Orig.-pap.  in  K.,  von  Elisabeths  von  Plesse  hand.  Ohne  Unterschrift, 
adresse  und  datum.  Der  brief  darf  wohl  als  gleichzeitig  mit  dem  in  urk.  nr. 
698  zu  erachten  sein,  war  demselben  vielleicht  sogar  als  nachschrift  beigelegt, 
zu  welcher  annähme  wenigstens  der  anfang  mit  ,Ock',  sowie  der  schluss  ,Ge- 
schreben  met  hast'  g^t  stimmt.  20 

1)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,gudlych*.  2)  ,gy'  übergeschrieben. 
3)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,dat*.         4)  hier  desgl.  ,vofteyn  s*. 

700.  Elisabeth  von  Plesse  quittirt    der  äbtissin   zu   Kaufungen  den 

empfang  ihrer  rente  von  15  gtdden, 
1518  [december,  vor    Weihnachten],  c,  25 

1518  Wy  Elysabeth  geboren  von  Pl[e]ße  wy   bekennen,   dat  unß 

f dec,,  vor  ^^  frauwe  von  Koffungen   hefft   betalt   foffteyn    gülden,    de   unß 

nachten],  bedaget  syn  uppe  dusßen  vorgangen  Mychelßdach,  deß  wy  or  so 

^-        quyt,  leddych  unde  loß  ßegen  von   dußem  vorgangen  yare  unde 

von  allen  vorgangen  yarren.     Dußent  vyffhundert  unde  achteyn.  80 

Orig.-pap.  in  K.,  von  Elisabeths  von  Plesse  hand.  Siegel  wie  in  urk. 
nr.  654.  Dass  die  Quittung  noch  vor  Weihnachten  ausgestellt  ist,  zeigt  die 
Jahreszahl  1518,  da  mit  Weihnachten  das  neue  jähr  begann. 


1619  Jan.  oder  anfan^  febr.  a.  36d 

701.     Verzeichniss  der  bedingungen,  unter  denen  die  wiederaufnähme 
der  vormaligen  äbtissin  Elisabeth  von  Hesse  als  nonne  in  das  kloster 

Kaufungen  erfolgen  soll. 
[1519  Januar  oder  anfangs  februar.J  a. 

5  Busse  nochfolgende  artickel  sal  mhen  der  er  werdigen  frouwen    [JoW 

Elisabet  von  Plesse,    er   sy  to  closter  und  in  de   professien  zcu  ^^nfanas 
Kouffungen  angenommen  wert,  eygentlich  vorgehalten:  /«W  «. 

Item  sal  anzheyn  daz  geistliche  cleidt  nho  ordenswyse. 
Item  geloben  und  sweren  zcu  halten  den  gehorsam  gein  de 
lOprelaten  der  unien  zcu  Bursfelde,   gein  eyne  ebdissen  zcu  Kauf- 
fungen noch  der   regel   sancti  Benedicti,    des   selbigen   auch  von 
sich  geben  er  eygen  hantschrifft   noch  wyse  und   gewonheit  der 
unien  etc. 

Item  abzcureden  aller  eygentschaff,  de   sie   hait,    es  sy  myt 

15  des  stiffts  verschribunge  adder  in  andern  sachen,  als  den  dij  von 

Plesse  solchs   selber  wol  weyß,    daz    sich   daz  selbige   vor   allen 

dingen  also  geburt  und  zcusthet  geistlichen  reformertten  person. 

Item  solche  ubergebunge  der  breffe  und  sigil  muß  gescheyn 

zcu  Kauffungen,  er  sij  zcu  closter  geit,   vor  eynem  notarien  und 

20gezcugen  etc. 

Item  sal  er  scloffzeln  haben  by  der  andern  junfern  zeln. 

Item  begert    sij    eyner    besundern   stuben,    de  selbigen   sal 
mhen  er  buwen  nach  geburlicher  bequemicheit  und  auch  besich- 
tunge  der  prelaten,    wo   solche   stube   schicklich  nho  gelegenheit 
25  der  sache  hen  zcu  buwen  wil  syn. 

Item  mhen  sal  er  zeugeben  eyne   geistliche  und  bestendige 
suster,  uff  sie  zcu  erer  bequemicheit  zcu  wartten. 

Item  sal  doruff   auch   sunderlich   verwarnt  werden,   daz   dij 
abbatissa   nicht   macht   sal    habe,    er   hinfurtters    zcu    erlauben, 
SOwidderumbe  und  abirmals  uß  dem  styftte  zcu  zhyen  etc. 

Item  sal  auch  keyn  andern  bichtvatter  habe,   den   des   sich 
dij  andern  junfern  im^)  convente  gebruchen. 

Und  wywol  hijrbevor   gesatzt  ist,   daz   er   nach   Inhalt   der 
hilgen  regel  nycht  geburt   eygentschaff  zcu   han,    so  woln  wyr 

35  doch  ansehn  eren  stant  und  person  und  derhalben  zculossen,  wo 
sie  solchs  begert,  daz  men  er  des  jars  etwaz  uß  den^)  renthen 
des  stiffts  ers  redelichen  gebruches  an  gelde  zcu  geben  magk 
habe,  weß  sich  des  den  daz  convent  myt  er  und  [myt] ')  midde- 
wyssen    der   prelaten   vereyniget  und   vertreit.     Und   solchs   sal 

40  alles  gescheyn,  er  sij  to  closter  ingenommen  wyrt. 

23 


354  1619  Jan.  oder  anfangs  lebr.  t). 

Sal  in  dussem  handel  nychts  besclossen  adder  auch  dij  von 
Plesse  in  daz  stifft  genommen  werden  an  bjrwessen  etlicher  ge- 
schickten von  wegen  ers  bruders  hern  Diderichs  von  Plesse  etc., 
dij  den  soln  hom  und  sehn,  waz  und  wij  myt  der  von  Plesse 
gehandelt  wert.  6 

Orig.-pap.  in  K.,  von  hand  der  priorin  Elisabeth  Hake,  nach  einem  da- 
selbst vorhandenen  concepte  von  hand  des  amtmanns  Ruland.  Beide  sind  ohne 
Unterschrift  und  datum,  indessen  ist  ohne  zweifei  die  vorliegende  Urkunde  der 
urk.  nr.  702  nicht  lange  vorhergegangen  und  sicher  das  in  letzterer  als  jder  pre- 
latten  schryfft*  bezeichnete  document.  10 

1)  orig.  ,in*,  conc.  ,im*.      2)  orig.  ,dem*,  conc.  ,den*.      3)  ,myt*  fehlt  im  orig. 

702.  Elisabeth  von  Hesse  nimmt  die  ihr  für  den  Wiedereintritt  in 
das  kloster  Kaufungen  gestellten  bedingungen  an  und  bittet  um  des 
conventes  gebete  für  die   verstorbene  äbtissin   (zu  Höckelheim),   sowie 

für  eine  gute  neuwahl.  15 

[1519  Januar  oder  anfangs  februar.]  b. 

[1519  Weß  eck  leveß  unde  gudeß  vormach,  tovoren.     Erwerdyge, 

Jan.  oder  j^y^  f rauwe    von   Koffungen.     Alße   gy   mek  hebbet  ^)   sant   der 
febr.]  b.  prelatten  schryfft,  dar  byn   eck   nycht  vor   vorffert,   dar  wyl   ek 

mek  wol  geborlyck  ynne  holden.  Eck  do  yock  gudlyken  wetten,  20 
dat  unße  domma^)  yst  gestorven  unde  de  koffent  yst  serre  be- 
drovet,  so  doyt  so  wol  unde  byddet  unßen  leven  Hergod  vor  se, 
unde  de  koffent  byddet  yock,  dat  gy  wyllen  den  allenmechtygen 
God  vor  se  bydden,  dat  se  mögen  eynne  wedder  krygen,  de  sy 
vor  or  lyff  unde  seile  unde  vor  or  styft.  Wen  se  dusß  tofreden25 
synt,  so  wyl  eck  yuwer  leve  enbeden,  wen  eck  kommen  wyl. 
Hyrmede  voele  guder  nacht. 

Elysabeth  von  Plesße. 

[Adresse  auf  der  rückseite :]  Der  erwerdj^gen  frauwen  Alffra- 
duß   von   der   Borch    ebbedyssche   to   Koffungen,    mynner    leven  30 
frauwen  unde  frundynne. 

Orig.-pap.  in  K.  Der  eigenhändige  brief  war  mit  gleichem  siegel,  wie  in 
urk.  nr.  654  verschlossen. 

1)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,gesa'.  2)  aebtissin  Judith   von  Du- 

dinghusen  zu  Höckelheim;  leider  hat  sich  ihr  todestag  und  somit  eine  genauere  86 
datirung  der  vorliegenden  urk.  nicht  feststellen  lassen ;  sie  urkundet  zuletzt  1518 
febr.  6,   ihre  nachfolgerin  Adelheid  Amdes   zuerst   1619  sept.  21  (nach  gütiger 
mittheilung  kgl.  staatsarchives  zu  Hannover). 


il 


Ibl9  febr.  16.  388 

703.  Elisabeth  von  Hesse  verzichtet  auf  die  ihr  bisher  vom  Master 
fffUj/ifir j[rn  aiisgezahlte  jährliche  pe^mon  v.on  30  gtdden  und  70 
viertel  frucHt  tmi  verpflichtet  sich,  unewohl  vom  chordienst  dispensirt, 
nach  vermögen  zum  brevierffebete,  wie  zum  monatlichen  besuche  des 
5  sehuldcapitels. 

1519  febmar  16. 

Wyr  Elizabeth    geporn    von    Plesse   thun  kunth   alle   den-      WW 
jhenen,   den   disser   uffen  brieff  vorkumpt,    und    sagen :    Wiewol  •'*    ' 
wyr  gestern*)  uß  unserm  wollbetrachtem  gemute  mit  zeitlichem 

10  und  genügsamem  raitde  unser  hern  und  frunde  vor  eynem  uffen- 
bar  notarien  und  gezcugen  darzcu  erfurdert  und  gebetten  unser 
verschrybung  der  dryssigk  gülden  und  sobenthigk  viertel  frucht, 
so  wir  den  uß  dem  stiffte  zcu  Kauffungen  jerUch  uff  unsem  lyb 
und  lebetage  uffzcunemen  gehait   han,   demselbigen  gentzlich  re- 

16nuntiert,  abgetreden,  ledigk  und  loiß  nach  der  besten  forme  und 
gestalt  der  rechte  widderumbe  aller  gerechtigkeit  dem  vorbe- 
rurtten  stiffte  heymgegeben  han,  nach  inhalt  eyns  uffenbaren  in- 
strmnents  darubber  sagen,  wywol  nu  solchs  alles  zcu  rechte 
gnugsam  ist   und  vor  gnugsam  wuln  gehalten  han^),    so  wuUen 

20wirs  dach  by  dem  selbigen  nit  lassen,  sundern  sulcher  renun- 
tiation  und  loißsagung  mit  crafft  dis  kegenwertigen  brieffes  nach 
femer  bekrefftigen  und  approbiren  in  sulcher  gestalt,  das  all 
dasjhene,  was  des  von  uns,  und  wie  obenberurt  steht,  gescheen 
ist,  das  wir  sulchs  alles  nicht  zcwengklich,  nach  verreyßlich,  sun- 

25  dem  gantz  frijwilligk,  wol  betrechtlich  gesehen  und  vorgenommen 
han.  Und  nachdem  uns  dan  unser  erwirdige  frauwe  Alfferadis*) 
abbatisse  zcu  Kauffungen  mit  middewissen  unsers  erwirdigen  in 
Got  vaters  und  hern  hern  Johan  abts  des  stiffts  Breydenauw,  un- 
sers hern  und  prelaten,   auch    gantzen   convents   zcu  Kauffungen 

80  angesehen  unsere  *)  gebrechHckeyt,  dy  wir  dan  leyder  mögen  han 
im  Unverstände  zcu  singen  und  lesen  zcu  köre,  auch  *)  des  capit- 
tels  stede  und  derhalben  in  solchem  uß  vorberurten  Ursachen  uns 
deß  selbigen  ubbersehen  werden,  so  suln  und  wuln  wir  dach 
glychwoil  unser  gebeth  geyn  Gott  den  almechtigen  nach  unserm 

85  allerbesten  vermugen*)  zcu  thunde  verplicht  syn').  Und  wie- 
woll  wir  nu  uß  angezceygten  unser  vorberurtten  Ursachen,  be- 
suchunge  des  capittels  stede  und  auch  aller  ander  wytter  des 
stifftes  handelunge  uns  umb  unser  flelicher  bethe  willen  nachge- 
geben und  verlassen  seint  wurden,    unser  gemute  und  meynung 

40  auch  uff  keyn  ander  wege  gesatzt  nach  vorgenommen  han,  sun- 


356  1519  febr.  i1. 

der  alleyn  zcu  bevlyssigen  mit  dem  dienst  des  ewigen  Gots,  so 
wuln  wir  dach  uß  krafft  unsers  gehorsams  uff  ejiien  frytagk  zcu  ge- 
burlicher  zeit  eyns  igklichen  monts  schuldigk  und  verplicht  zcu  [!] 
syn  inzcugehen  und  zcu  besuchen  capitulum  culparum  gnant  und 
doselbst  mitzcunemen  han  unser  penitentien  nach  ordens  wyse,  6 
gebure  und  gewonheit.  Des  zcu  Urkunde  und  in  eyn  gezcugnisse 
aller  vorgeschrybener  dinge  und  artickel,  so  han  wir  uns  Eliza- 
beth obengenant  dissem  unserm  uffen  brieffe  mit  unser  eygen 
hant  underschryben.  Geben  im  jare,  als  man  hait  gezcalt  funff- 
zcenhundert  und  neuntzen  jare  ^),  mittewoche  nach  sant  Valentini  10 
tagk  des  heyigen  byschoffes  und  mertellers  *). 

Pap.-conc.  in  K. ;  zahlreiche  correcturen  von  hand  des  amtmanns  Ruland 
zu  Kaufungen. 

1)  hier  folgte  ursprünglich  das  vom  corrector  nachher  gestrichene  ^dins- 
tags,  nemlich  nach  gewest  sant  Yaltins  tagk  des  helgen  bischoffs  und  mer- 16 
telers'.  2)  von  jwywol'  bis  ^gehalten  han*  von  hand  des  correctors  mit  ein- 
fügungszeichen  am  rande.  3)  ,Alfferadis'  von  hand  des  correctors  am  rande. 
4)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,gros8e'.  5)  hier  dürfte  jbesuchunge*  einzu- 
schalten sein  (s.  p.  355  z.  36/37).  6)  hier  folgte  das  vom  corrector  gestrichene 
,im  chore  zu  thun*.  7)  hier  folgte  das  vom  corrector  gestrichene  ,und  sulche20 
uns  heymgegeben  in  unser  eygen  conscienttien,  wie  wir  das  geyn  Got  dem  al- 
mechtigen  selber  wissen  zu  verantwurtten*.  8)  hier  folgte  ursprünglich  ,uff 
dagk,  wie  anfengklich  obengesatzt  und  geschrieben  steht';  der  corrector  hat 
dies  gestrichen  und  dafür  ,mittewoche'  bis  ,mertellers*  gesetzt.  9)  nach  einigen 
Zeilen  Zwischenraum  folgt  hier  nachstehender  satz:  ,Wir  Elizabeth  gepom  zcu  25 
Plesse  bekennen  ufflich,  das  wir  uns  dissem  unserm  uffen  brieffe  mit  disser  unser 
eygener  handt  unterschrieben  han,  und  geloben  darmit  denselbigen  unsem  brieff 
aller  syner  artickel  und  puncte  getruelich  und  worlich  zcu  haltten  sunder  alle 
geverde  und  argeli8t\  Neben  diesen  satz  schrieb  die  hand  des  correctors :  ,Hoc 
non  scribatis^  30 

704.     Aebtissin  Alfradis,  pröpstin  Elisabeth  Hacke,  kellnenn   Helene 
Freseken  und  küsterin  Belcke   von  der  Malsburg  zu  Kaufimgen  be- 
urkunden, dass  sie  der  in  das  kloster  uneder  eingetretenen  Elisabeth  von 
Plesse  jährlich  12  gülden  für  besondere  bedürfnisse  vertcilligten. 

1519  februar  17.  85 

1519  Wyr  Alffradis  von  Gots  gnadenn  des  fryhen  stiffts  des  he- 

fehr,  17.  üg^j^  cruces  zu  Kauffungen  eptische,  Elizabet  Hacke  prostin, 
Helena  Fryßen  kelnersche,  Belcke  von  der  Molßborgk  custerin 
und  gantz  capittel  unnd  samenunge  des  vorbenanten  stiffts  thun 
kunth  gein  allermenglich  mit  diessem  uffen  brieffe  vor  uns  und  40 
alle  unsers  stiffts  nochkummen :  Nochdem  als  den  die  edele  unnd 
wolgebome  frawchen  Elisabet  geborn  von  Plesse  uß  andechtigem 


1519  febr.  17.  357 

cristlichem  hertzen  unnd  guter  meynunghe  sich  bie  uns  ins  stifft 
gewant,  den  heiigen  orden  sanct  Benedictus  unsers  lieben  vatters 
mit  anzunemen,  die  selbige  regel  unnd  Statuten  in  dem  gehorsam, 
wie  den  eyner  iglichen  geistlichen  juncfernn  des  orts  also  zu 
öthunde  und  zu  halten  geburt  und  zusthet,  geloben  unnd  sweren 
etc.,  in  dem  selbigen  den  vorbenanntte  frawchen  Elisabet  uß  an- 
dechtiger  meynunghe,  synlicher  betrachtunge,  zur  ere  Gots,  dem 
heiigen  crutze  zcu  lobe,  auch  in  trost  orer  sele  selikeit  uffgeloissen 
gein   uns    und    aUe    unsers   stiffts  nochkummen,  ledigk  und  lois 

10  gegeben  holt  die  verschribunge  in  sich  hal^^d  drissigk  gülden 
und  sobenzcigk  fertel  fruchte,  wie  wyr  den  unnd  unser  stifft 
solchs  erer  liebe  eyns  iglichen  jars  noch  luth  brieffe  und  sigil 
doruber  gegeben  er  lebelangk  zu  bezcalen  schuldigk  und  plich- 
tigk  gewest  sint,  so  han  wyr  doch  in   solchem  allerley  zukunff- 

lötiges  bedacht,  das  mhegedachte  frawchen  Elisabet  von  Plesse 
wol  erer  gelegenheit  noch  poben  aUe  andere  noytdorfftige  besor- 
gunge  auch  sust  in  zcietten  muchte  behuff  habe  zu  ere  liebes 
bequemikheit  wyn,  wurtze  adder  desglichen.  Dormit  sie  nu  des 
selbigen  reddeUcher  und  zcimUcher  gebur  ungesumet  möge  seyn, 

20  so  bekennen  wyr  obengenanten  abbatissa,  probstin,  kellersche,  cu- 
sterin  und  gantz  capittel  und  samenunge  vor  uns  und  alle  unsers 
stiffts  nochkummen,  das  wyr  zu  solcher  bestellunge  des  weins,  der 
wurtze  adder  desglichen  vorberurtte  frawchen  Elizabet  in  bie- 
weßen  des  erwirdigen  und  andechtigen  in  Got  vaters  und  hem 

25  Johan  apte  des  closters  zu  Breydenawe,  unsers  lieben  hern  pre- 
laten  unnd  visitators,  zugesagt  han  in  unnd  mit  crafft  diesses 
kegenvertigen  brieffes  zusagen  und  getrwelich  verheyssenn,  eyns 
iglichen  jars  erer  person  und  lebelangk  zu  gebenn  uß  unsers  stiffts 
zcinßen  und  renthen   zwelfi.gulde   wert  geldes,   wilch   gelt   den 

SOeyn  abbatissa  zu  Kauffungen  er  gutlich  von  zcyden  zu  zctVden 
noch  reddelicher  noytdorfft  und  bequemikeit  eres  liebes  ungewey- 
gert  geben  ^)  und  gerecht  sal  werde,  wan  solchs  vilgemelte  frew- 
chen  Elizabet  umbe  eyne  eptischen  selber  bidden  adder  durch 
eynew   andern  bidden   lest,    alles    sunder    geverde    und    argelist. 

35  Des  zu  Urkunde  und  gezcugknysse  der  warheit  so  han  wyr  vor- 
berurtte eptische  diessem  brieffe  unser  eptige,  desglichen  wyr  an- 
dern unsers  capittels  ingesigel  anhencken  loisse,  des  wyr  den 
obengenanten  amptjuncfem  uns  hyran  also  mit  gebruchen.  Da- 
tum im  jar  gezcalt  noch  Cristi  unsers  Hern  funffzcenhenhundert 

40  und  newnzchen  jar,  donnerstag  noch  sanct  Valentins  tagk  des 
heiigen  bischoffs  unnd  mertellers. 


358  1519  apr.  28.  —  1519  oct.  4. 

Ck)p.-pap.  in  E.|  mit  einigen  unwesentlichen  correcturen  von  hand  des 
amtmanns  Buland. 

1)  vorl.  »gegeben*. 

705.  Amtmann  Buland  zu  Kaufungen  bekefint,  van  der  äbtimn  AU 
fradis  daselbst  seine  amtsbesoldung  an  geld  und  anderen  gebühren  5 

empfangen  zu  haben. 
1519  april  28, 

1519  Ich  Eulandt  Rulandt  iczt  zcur  zydt  amptman  zcu  Kaiiffungen 

apr.  28.  bekenne  gein  allermenglich,    daz    mich  dy  hochwyrdige  frauwe 

frauwe  Alffaradis  von  Gots  gnaden  des  fryhen  styfts  zcu  Kauf- 10 
fangen  eptisse  myn  gnedige  frauwe  gutlich  und  wol  zcu  dancke 
vergnügt  und  bezalt  hait  bys  uff  datum  disses  reversalsbryf  my- 
ner  verscryben  amptsgebur,  es  sy  an  gelde,  tuche  und  allem  an- 
dern, keynnerlichen  [!]  usgescheiden,    sagen  derhalben  dy  vorge- 
nanten myne   gnedige   frauwen,    desglichen  ir    gnade    stifft   sol-15 
eher  bezalunge    in    crafft    disses    uffen    breffs    quid,    ledigk    und 
loeß  an  alle   geverde  und  argelist.     Des  zcu   Urkunde    han   ich 
mhegedachter  Eulandt   disse    quitancz    myt  eygener  hant*)  ge- 
scryben  und    auch    myt  mynem^)   sigel  versigelt.     Datum  anno 
Domini  millesimo  quingentesimo   decimo    nono,    donerstags  nach  20 
dem  heiigen  Ostertage. 

Orig.-pap.  in  K.  Unter  dem  texte  über  wachs  auf  papier  gedrücktes 
rundes,  25  cm  grosses  siegel,  im  schilde  springender,  rückwärts  sehender  fuchs 
mit  beute  im  gebisse,  gleiche  figur  als  helmzier,  auf  einem  Spruchband :  RYLANT 
(vgl.  Siegel  der  urk.  nr.  684).  25 

1)  ,hant'  übergeschrieben*.        2)  ,mynem*  undeutlich  auf  rasur. 

706.  Quittmig  des  brude^^s  Hildebrand  Sommer  Carmeliterklosters  zu 
Cassel  über  SVa  gülden,  welche  er  von  der  äbtissin  Alfradis  zu  Kau- 

fungen  zu  Michaelis  schuldiger  weise  erhalten  habe. 

1519  october  4.  30 

1519  Hüdebrandus  Szonmür  ordinsbruder  des  closters  Cassel,  or- 

''^*-  ^-  dins  unßir  libin  frawin  bruder,  bekennen  hijr  mit  disßir  schrifft, 
das  ich  enphangin  habe  von  der  andechtigin  unde  geistlichin 
frawin  Alfradis  abbatischin  des  keyserlichen  styfftes  KoufFungeu 
drettenhalbin  guldin,  die  sie  myr  des  jars  phlichtigk  tzu  thonde35 
sin  uff  Michaelis  noch  eyner  vorschribunge  daruwir  meldende. 
Unde  ich  Hüdebrandus  obingnantte  saghin  egenantin  frawin  ab- 
batischin, unde  wen  das  mit  belanghith,  solcher  2V«  guldin  hijr 
mit   disßir    schrifft    von    disßin    keyginwortigin   jare   unde   vor- 


1520  apr.  11.  3B9 

ghangin  jaren  qwidt,  ledych  unde  loß.  Zcu  orkunde  habin  ich 
gebedin  unsim  vater  prioren,  daz  her  ^)  sin  inges.  an  ende  dijßir 
schlifft  haith  thon  drucken.  Datum  anno  xV*  xix.,  in  die  Frans- 
cisci  confessoris. 

5  Orig.-pap.  in  K.  Auf  papier  über  wachs  gedrücktes  spitzovales,  50/82  mm 
grosses  siegel,  heil.  Maria  stehend  mit  dem  kinde,  in  der  rechten  einen  scepter; 
danmter  in  besonderem,  in  das  spitzoval  eingeschobenem,  unten  eckigem,  oben 
abgerundetem  rahmen  die  halbe,  rechts  seitwärts  gestellte  figur  eines  mannes; 
Umschrift:   S  .  FORIS MAKIE  DE [C]ASSELE. 

10  1)  ,her*  übergeschrieben. 

707.     Äbt  Gerhard  zu  Minden  gestattet  der  äbtissin  Mechtilde  Pleiten 

und  2  professschwestern  des  [Cisterciensetmofinen'Jklosters  zu  Rinteln 

in  geschäflsangelegenheiteti  das  kloster  Kaufungen  zu  besuchen. 

Minden  1520  april  11. 

15  Nos    Gerardus   Dei   pacientia    abbas   monasterii   sanctorum     1520 

Mauritii  et  Symeonis  Myndensis  ordinis  sancti  Benedicti   notum  ^^^'  ^^' 
facimus  universis  et  singulis  Christi  fidelium  utriusque  sexus  ho- 
minibus,  tarn  religiosis  quam  secularibus  personis  presentes  nostras 
Utteras  visuris  auditurisque,  quod  legiümis  ex  causis  licentiavimus 

20  et  per  presentes  licentiam  damus  venerabiU  ac  religiöse  domine 
Mettildi  Pletten  in  monasterio  Bintelensi  abbatisse  una  cum  cel- 
leraria  ibidem  necnon  et  Anne  Wippermans  sororibus  professis 
loci  prenotati,  ut  valeant  visitare  et  adire  monasterium  Koffynghen 
pro  aliquibus  negociis  et   causis   expediendis,  prefigentes  nichilo- 

25  minus  eisdem  terminum  revertendi  et  constituendi  *)  in  suo  mo- 
nasterio Bintelensi  dominicam  Cantate  proxime  futuram  sine  ul-     0)20 
teriore  dilatione  et  absentatione  per  presentes,  cum  plena  auctori-    **"**    ' 
täte  confitendi,  communicandi^   quociens  devocio   earundem  more 
ordinis  exeundi  et  redeundi  poposcerit,  necnon  et  aha  ecclesiastica 

30  sacramenta,  si  opus  fuerit,  percipiendi.  Kogamus  nihilominus 
omnes  et  singulos  supradictos  ^),  ad  quos  prenotate')  declinare 
contigerint,  quatenus  easdem  spiritualibus  et  temporaUbus  sub- 
sidiis,  favorabili  consiho  et  auxilio  dignemini  subvenire  a  largifluo 
remuneratore  mercedem  recepturi.     Datum  nostro  in   monasterio 

Söprenotato  Myndensi  anno  Domini  millesimo  quingentesimo  vige- 
simoy  feria  quarta  Pasche.  In  robur  et  firmitatem  appressum  est 
huic  licenciationi  sigillum  nostre  abbacie. 

Orig.-pap.  in  M.,  Schaumburger  sammtarchiv,  kloster  Binteln.    Das  über 

wachs  auf  papier  aufgedrückte  siegel  ist  spitzoväl,  40/80  mm  gross  und  zeigt  unter 

40  baldachin  sitzende,  vornüber  geneigte  gestalt  eines  geistlichen  mit  stab  und  buch. 


360  1520  oct.  4.  —  1520  dec.  5. 

prägung  undeutlich,  Umschrift  verwischt.  Das  siegel  ist  von  denen  bei  Ilgen, 
die  Westfälischen  siegel  des  mittelalters,  heft  3,  abgebildeten  verschieden.  Auf 
der  rückseite  von  annähernd  gleichzeitiger  hand:  ,yisitatrices  factae  sunt  vir- 
gines  in  Rintelen\ 

1)  orig.  jconstitui*.        2)  orig.  ,supradicti*.        3)  orig.  ,prenotati^  5 

708.  Quittung  des  bruders  Hildebrand  Sommer  CarmeÜterklosters  zu 
Cassel  aber  2^/2  gtUden,  welche  er  von  der  äbtissin  Alfradis  zu  Kau- 

fungen  schuldiger  weise  erhalten  habe. 
1520  october  4. 

1520  Bruder  Hildebrandus  Sommer  ordinsbrudir  des  closters  Gas- 10 

sei,  ordinis  unßir  libin  frawin  brudere  etc.,  bekennen  hijr  mit 
myner  hantschrifft,  das  ich  enphangin  habe  von  der  andechtige[n] 
frawen  Alffradis  abbatisßin  des  frien  keyserlichen  styfttes  Kouf- 
fungin  2V2  guldin,  die  sie  mir  phlichtigk  tzu  thonde  sin  des  jars 
noch  lüde  eyner  schriff[t]  daruwir  saghin.  Unde  ich  Hildebrandus  15 
vorgnanth  saghin  gnantin  frawen  solcher  2V3  guldin  hijrmit  qwid, 
ledigk  unde  loß  von  disßem  jare  unde  vorghangin  jaren.  Des 
tzu  erkunde  habin  ich  gebedin  unßem  patrem  prioren,  daz  her 
sin  ingesigel  ufi  ende  disßis  briffes  hat  thon  drugken.  Datum 
anno  ^)  xv®  xx^.,  in  die  Francisci  confessoris.  20 

Orig.-pap.  in  K.    Siegel  wie  in  urk.  nr.  706,  nur  weniger  deutlich. 
1)  hier  folgt  wieder  durchstrichenes  ,millesimo^ 

709.  Aebtissin  Alfradis  zu  Kaufungen  bedauert  in  einem  schreiben 
an  den  pater  Dietrich  zu  Georgenberg,  dass  sie  seinen  umnschen  be- 
züglich der  dem  kloster  Bredelar  übergebenen  guter  in  der  herrschaft^ 

Padberg  nicht  entsprechen  könne, 
1520  december  5. 

1520  Von  Gots  gnaden  Alfradis  des  fryhen  styffts  zcu  Kauffungen 

eptische. 

Unser  inniges  gebet  und  waz  wyr  gudes  vermögen,  aUezcijdt  80 
zcuvom.  Erwerdiger,  besunder  guter  frunt.  Ur  schryben  itzt 
an  uns  gethan,  darinne  wyr  dan  versteyn  allerley  wedderstant, 
den  daz  closter  zcu  Breytler  etlicher  guter  halben,  in  der  her- 
schaff von  Padbergk  gelegen,  haben  solle,  han  wyr  alles  inhalts 
verstanden,  ist  uns  auch  gar  herczlich  leyt.  Wüsten  wyr  auch  35 
in  den  sachen  dem  gotshuse  zcu  Breytler  etwaz  gudes  und  nucz- 
barlichs  anzouzceygen,  es  wer  in  vorsigelten  briffen  adder  re- 
gistem,  des  selbigen  wulten  wyr  uns  gerne  und  an  zwyffel  wil- 


i 


1620  dec.  12.  361 

ligk  bewysen.  Ir  habet  aber  des  artickels  meynunge  hybevor 
in  der  verhandelunge  und  in  zcijdt  des  kauffes^  wy  nnsers  styffts 
gelegk  dorinne  gewest  ist,  aller  notdorfft  verstanden,  wulden  aber 
gerne,  daz  wyr  uch  in  solcher  sache  gar  vyle  zcu  liebe  und 
öwyllen  gesyn  konden.  Wyr  han  auch  vor  etlicher  zcydt  dem 
handell  zcu  gude  myt  allem  flysse  unsers  styffts  breyffe  und  re- 
gister,  so  vyle  der  selbigen  nach  vor  auwen  mögen  syn,  dorch- 
suchen  lassen,  es  hoit  sych  aber  noch  keyns  funden,  daz  zcu 
solcher  sache  fruchtbar  mucht  syn,  wylchs  wyr  uch  alles  nycht 
10  han  kun  verhalden  myt  erpittunge,  urme  closter  und  uch  wyllige 
dejniste  zcu  erzceyhen.  Der  selbigen  wem  wyr  gunstlich  ge- 
i^öygt.  Datum  unter  unsem  secret  uff  obent  Nicolai]  des  hilgen 
bischoffs,  anno  Domini  etc.  xx™**. 

[Adresse  auf  der  rückseite:]   Dem  wirdigen  und  andechtigen 
15  unserm  lieben,  besundern  und  guten  frunde  hern  Theoderico  pater 
des  closters  zcum  Jorgenberge  etc. 

Orig.-pap.  in  Münster  i./W.,  kloster  Bredelar  nr.  618.  Auf  der  rückseite 
ein  grösstentheils  abgebröckeltes  und  gänzlich  unkenntliches  Verschlusssiegel,  so- 
wie von  band  16.  jahrh. :  ,Nota  diligenter  Kouffungen'. 

20  710.     Anitrna7in  Ruland  zu  Kaufungeii  quitürt  der  äbtimn  daselbst 
den  empfang  seiner  amtsbesoldung  bis  zum  vergangenen  osiertermine, 
sowie  seiner  sommerkleidung  für  das  laufende  jähr, 

1520  december  12. 

Ich  Bulandt  Kulandt  amptman  des  stiffts^)  zcu  Kauffungen     1020 
25  bekenne  in  crafft  disser  myner  hantscrifft,  daz  myr  dy  hochwyr-  ^^' 

dige  in  Got  myn  gnedige  frauwe  dy  eptische  des  vorgedachten 
stiffts  aller  amptsplicht,  keynnerley  usgescheiden,  dy  den  dy  vor- 
genante myn  gnedige  frawe  myr  myns  dinstes  halber  zcu  geben 
bys  zcu  den  nesten  vergangen  ostem  schuldigk  und  plichtigk 
30  ist  gewest,  dorzcu  dy  somercleydunge  disses  kegenvertigen  jars 
aUe  gutlich  und  wol  zcu  dancke  vergnügt  und  bezalt  hait,  sagen 
derhalben  dy  obengenanten  myn  gnedigen  frauwen,  desglichen 
er  stifffc,  solcher  erer  bezalunge  in  und  myt  crafft  disses  kegen- 
vertigen  briffes  genczlich  quid,  ledigk  und  loeß  an  alle  geverde 
85  und  argelist.  Des  zcu  Urkunde  han  ich  oben  vermelter  Bulandt 
dissem  mynem  bekentnysse  zcu  ende  der  scrifft  myn  rinckpiczer 
angedruckt.  Gegeben  im  jare,  als  mhen  gescryben  funffzhen 
hundert  und  zwenzcigk  jar,  mittewochen  nach  Conceptionis  Marie 
virginis. 


362  1621  apr.  19.  ~  1621  mai  22. 

Orig.-pap.  in  K.  Unter  dem  texte  über  wachs  auf  papier  gedrucktes 
Siegel,  wie  in  urk.  nr.  684. 

1)  ,des  stiffts'  übergeschrieben. 

711.  Bruchstück  der   durch   Jost  von  Berlepsch   uiid    Johann    von 
Hanne  geschehenen  beurkundung  eines  zwischen  dem  stiße  Kaufungen  5 

und  Oswald  von  BuUiar  geschlosseften  Vertrages, 

1521  april  19, 

1521  .  .  .  der  stifft  Kaxiffungen  zcu  sich  genummen  halt,  bekennen 

^  ■      •  wyr  oben  vermelten  Joest  von  Berleibssen  und  Johan  Hun  *)  als 
tydingslade  disser  sache,   daz  wyr   den  selbigen  ^)  uff  bede  vor- 10 
gedachten  Oswalds  myt  unsern   angehorigen  inges[eg]el  gebruch 
syns  eygen  ingesegels  wyssentUch   han  usgeben  zu »)  eynem  ge- 
zugnisse    und    glauben    aller    vorgescribewe»*   dynge.     DesgÜchen 
vermeltyer  Oswalt  hait  auch   dorbeneben  in  guden  waren  truwen 
und  glauben  myt  hant  und  munde  zeugesagt,  dissen  ufgerichten  15 
vertrag   vor    sich  ader   syne   erben   und    nachkuromen   in    allen 
synen  puncten  und  artikeln  vertruwellich,   doch  uns  und  unsern 
erben  unscheedelich  zcu   halten,   und  gehalten  sal  werde  sunder 
alle  geverde  und  argelist.     Datum   im  jare  als  [me|i]*)   hait  ge- 
zaelt   funffzhenhundert    zwenzigk   und    eyns,     fritags   nach    dem  20 
A/r^ewsuntage  *)  Misericordia  Domini  gefiant. 

Hyrmidt  suln  auch  alle  hingerstellige  zcynse,    waz  der  sel- 
bige vermelter  Oswalt  von  wegen  syns  Vetters  adder  aber  syner 
eygen  halben  dem  stiffte   solchs    vorwergks   halben   uszurichten 
muchte  schuldigk,  genzlich  ufgehaben,   ledigk  und  loeß  gegeben  25 
sgn  sunder  alle  geverde  und  argelist. 

Pap.-conc.  in  K.,  von  band  des  amtmanns  Buland  daselbst,  vielfiach  cor- 
rigirt,  flüchtig  und  stellenweise  sehr  undeutlich.  Auf  der  rückseite  von  gleicher 
band:  ,Concordia  inter  dominam  et  Oswaldum  Butteler'. 

1)  wahrscheinlich  =  von  Hanne  (s.  Landau  Bitterburgen  1,  112).      2)  wohl  90 
,brief  zu  ergänzen.         3)  vorl.  anscheinend  ,in'.        4)  an  stelle  des  eingeschobe- 
nen  ,men*  steht  in    der  vorläge  ein  verschlungenes  ,St*.        5)  ,hirten*  überge- 
schrieben; man  könnte  das  wort  eher  für  ,hein*  als  für  ^hirten*  lesen,  allein  das 
folgende  ,Misericordia  Domini'  macht  die  gegebene  lesung  unzweifelhaft. 

712.  Der  rath  zu  Gotha  ladet  den  pf airer  Johann  Feige  zu  Kau-^ 
Jungen  ein,  nach  Gotha  zu  kommen,  um    wegen  zafUung  der  Zinsen 

aus  der  dortigen  badestube  an  ihn  riicksprache  zu  nehmen, 

1521  mai  22. 

1521  Unser  freuntlich    dinst  zuvor.     Wirdiger,    wolgelerter,    be- 

mai  22,  sunder  gunstiger  herr  und  freundt.    Wir  haben  euch  hievor  auch  40 


1521  mai  24,  363 

geschriben  der  badstuben  halben  bey  uns,  daruf  ir  etUch  gelt  zu 
haben  vermeinet,  des  wir  euch  dan  unbeschediget  unsem  erb- 
tzinßen  wol  gestehen.  Aber  solch  badstube  ytzo  wüst  lyget,  und 
wir  unser  erbtzinße,  desgleichen  ir  ewer  zinße  darbig  sein  musßen, 
öhyrumb  ist  unser  freuntlich  bit,  ir  wollet  euch,  ßo  schirsten  ir 
könnet,  derhalben  zw  uns  fugen  und  handelung  darinnen  für- 
wenden  lasßen,  damit,  ab  dy  sach  dermasßen  gericht  mooht  wer- 
den, das  ein  ider  teyl  ein  zymlichs  von  der  stuben  zu  bekomen, 
auch  dy  selbig  widderumb   erbawet  und  angericht.     Das  weiten 

10  wir  euch  unangetzeigt  nicht  lasßen,    dem   wir  zu  dinen  geneigt. 

Bitten  hiruf  bey  kegenwertigem  ewr  beschribene  antwurt.    Geben 

unter  unserm   statsecret   mitwoche  nach   dem  heyligen  Phingst- 

tage,  anno  Domini  xv®  xxi.  Der  rath  zw  Gotha. 

[Adresse  auf  der  räckseite:]    Dem  wirdigen,    wolgelerten   er 

15  Johan  Fygen  zw  Kawfhingen  pharrem,  unserm  besundem  gun- 
stigen hem  und  guthen  freunde, 

Orig.-pap.  in  K.  Der  brief  war  mit  einem  über  grünes  wachs  auf  papier 
aufgedrückten,  38  mm  grossen  siegel  verschlossen,  von  dem  nur  die  umrisse 
einer  unter  baldachin  sitzenden  figur  zu  erkennen  sind. 

20  713.  Dittnar  Rycke  schreibt  dem  rathe  zu  Gotha,  er  werde  in  der 
nahebevorstehefiden  Versammlung  der  betheiligten  beantragen,  dass  dem 
rathe   ein   Unterhändler   bezüglich    der   badestube    daselbst  zugesendet 

werde, 
1521  mai  34. 

25  Myne  fruntliche   dinste  und  alles  gut  zcuvornt.     Achtbarn     15J21 

und  wysen  hem,  besundem  guten  freunde.     Ur  scryben  iczt  an  *'*^*  ^^' 
mich  gethan,  betreffen  dy  bodestuben  by  uch,  han  ich  vorstanden 
und  geben   uch    doruff   zcur    antwort,    daz   dyjhenen,   dy  solche 
Sache    belangt,    nest    zcukummen    suntags   zcu   hauffe   kummen 

30  werden.  Alsden  wil  ich  ure  scriffte  zcum  besten  vorbrenge  der 
zcuversicht,  daz  wyr  alsden  eynen  unter  uns  zcu  uch  uffs  förder- 
lichste verorden  und  zcuschicken  werden  in  der  sache  zcu  han- 
deln. Solch  han  ich  uch  zcum  besten  nicht  wuln  verhalten,  und 
an  daz  uch  willen  und  dinst  zcu  thunde,  wer  ich  myt  allem  flisse 

36gancz  willigk.  Datum  fritags  in  der  heiigen  Phingestwochen, 
anno  Domini  etc.  xx  primo.  Ditmarus  Rycke  etc. 

[Unter  detn  texte  die  adresse:]  An  den  raith  zcu  Gotha  ge- 
scryben. 

Cop.-pap.  in  K. 


364 


1521.  a.  —  1621.  b. 


714.     ÄU8  der  ,,Rßicl^sinatricul  von  anno  1521".  a, 

Aebtißinnen. 

153L  a.  Abtißin  zu  Quedlinburg  mit  der   stadt  Quedlin- 
burg : 
Abtißin  zu  Eßen 

„    Herwerden 

„    Nieder-Münster  in  Regenspurg 
von  Thom 

zu  Ober-Münster  in  Regensburg 
Kauffingen 
öeringrode 
Lindau 
Buchau 
Aebtißin  zu  Röthl-Münster 

Hegbach 
Gutenzeil 
Peund  oder  Peindt 


77 
77 
77 
77 
77 
77 
77 
77 


77 
77 
77 
77 


77 
77 
77 


77 
77 
77 


zu  ross: 

zu   TUE 

0 

10 

2 

13 

0 

.  0 

2 

18 

0 

0 

0 

13 

1 

10 

1 

10 

1 

10 

2 

10 

0 

9 

0 

5 

0 

5 

0 

5 

10 


15 


Aus  „Reichsabschiede"  2,  218. 


715.     Aus  der  ^yReichsmatricul  von  anno  1521*^ 
Aebtissinnen. 


*. 


152L  h,  Aebtissin  zu  Quedlinburg  mit  der  stadt  Qued- 
linburg 
Aebtissin  zu  Essen 

Und  soll   ihr  die   stadt  und   das 

capitel  in  reichs-anlagen  zu  Steuer 

kommen. 

Herwerden 

Niedermtinster 

Obermünster 

Kaufflingen 

Rotenmünster 

Lindau 

Gringerode 

Buckau 

Hechbrach ') 

öutenzell 

Bainda 

Aus  „Reichsabschiede"  2,  225. 


77 

77 

77 

77 

77 

77 

77 

77 

77 

77 

77 

77 

77 

77 

77 

77 

77 

77 

77 

77 

77 

77 

r. 

2 
2 


f.        c.       ca.  *)  20 


16 
13 


90 
60 


150 
100 


25 


6 

30 

50 

1 

3 

37 

62 

6 

37 

62*) 

1 

10 

30 

30 

1 

4 

30 

50 

6 

37 

62 

1 

6 

30 

50 

2/ 

6 

45 

75 

5 

5 

8 

86 

5 

5 

8 

5 

5 

8 

iöää  marz  2^.  —  1522  mai  4.  36ß 

1)  r.  =  zu  ross,    f.  =  zu  fuss,    c.  =  zu  unterhalt   des   cammergerichts 
jährlich,     ca.  =  cum  augmento  (s.  „ Reichsabschiede '^  2,  221).  2)  um    eine 

rubrik  nach  links  verschoben?        8)  soll  wohl  ,Hechbach*  (Hegbach)  heissen. 

716.  Amtmann  Buland  zu  Kaufungen  quiitirt  der  äbtissin  daseibat 
5  den  empfang  seiner  besoldung,  ausgenommen  19  gülden,  die  «•  erst  zu 

ostem  ei'halten  werde. 
1522  märz  27. 

Ich  Kulant  Kulant   iczt   zcur  zydt   amtniEui   des  stifFts  zcu     ln22 
Kauffungen  thun   kant  gen^)    allermenglich    in   und   myt    crafft       ^^ 

lOdisses  briffes,  daz  myr  myn  g.  f.  eptische  vorbenanten  stiffts  alle 
mynen  amptsplicht,  [der  sie]  ^)  bys  uff  dissen  tagk  magk  plichtigk 
und  schuldigk  gewest  syn,  genczlicli  und  gutlich  vergnügt  und 
bezalt  hait,  usgescheiden  ninzhen  gülden,  so  myr  nest  zcukummen 
ostem  bi   eren   gnaden  myns   gethän    dinstes    halber    erschynen 

15  werden,  nach  noch  zcu  geben  und  zcu  bezalen,  alles  hyrinne 
geverde  und  argelist  usgeslossen  Datum  anno  Domini  millesimo 
quingentesimo  vicesimo  secundo,  donnerstags  nach  dem  heiigen 
suntage  Oculi  genant.  Des  alles  zcu  Urkunde  han  ich  Bulandt 
disse  quitancz  myt  mynem  rincksignet  unterzeichent. 

20  Orig.-pap.  in  K.,    von   hand   des  amtmanns  Ruland.     Siegel  wie   in  urk. 

nr.  684. 

1)  orig.  ,ger*.        2)  ,der  sie*  fehlt  im  orig. 

717.  Ayntmann  Ruland  zu  Kaujuvgen   vergleicht   das   stiß   daselbst 
mit  dem  st/ßsmanne  Jost   Wassmuih  zu   Ober^Elsutigen    dahin,    dass 

25  letzterer  dem  stlße  für  die  riickständigen  flüchte  am  nächsten  Micha- 
elistage  9  viertel  kam  und  6  viertel  hafer  nebst  Zinsen  entnchten  solle, 

1522  mai  4. 

Zu  *)  wysßenn :  Nochdem  als  sich  den  etzliche  irrunge  unnd     1522 
gebrechenn   gehalten   han   zwischen   uns  Rulande  Bulandes    als    *****  ^' 

30  amptmann  des  stiffts  zu  Kauffungen  an  eynem  unnd  Josten  Waß- 
mudt  obenberurtten  stiffts  man  wonhafftigk  im  dorffe  zu  Obern 
Eisingen  anderteyls,  antreffenn  etzliche  hinderstellige  und  unbe- 
zcalte  fruchte,  wie  sich  den  solchs^)  noch  ußwyßunge  der  re- 
gister  clerlich  befunden  holt,   als  han  wyr   uns   des  von  beyden 

35teyln  unter eynander  gutlich  vertragenn,  der  moysße  das  gedach- 
ter Jost  vor  alle  hinderstellige  und  unvergnugte  fruchte,  [die]') 
bys  uff  diessen  tagk  magk  erschynen  seyn,  geben  und  dem 
stiffte   bezcalen  sal   uff  nest    zukummen  Michaelis   tagk    newnn 


366  vor  1522  jum  2^. 

fertel  koms  und  ses  fertel  hsibherUy  die  ich  den  ohextg&taaim^ 
Jost  also  geredde  und  gelobe  zusampt  den  zynßen,  die  den  uff 
nest  zukummen  Michaelistagk  auch  erschynen  werden,  sonder 
allenn  femer  uffzcogk  und  des  stiffts  schaden  ußrichten  unnd 
vergnügen  wil.  Des  alles  zu  Urkunde  han  wyr  als  selbsachenn  5 
zu  beyden  teyln  zwo  zcyddeln  glichs  luths  und  Inhalts  uffgericht 
und  ußeynander  geschnedden  und  auch  igliche  partige  doruff 
eyne  zu  sich  genummen.  Datum  sontags  nach  Invencionis  crucis, 
Bosno  Domini  millesiino  qmBgpatofliiao  vicesimo  secundo. 

Orig.-pap.,  untere  hälfte  eines  ausgeschnittenen  zetteis,  in  K.  10 

1)  orig.  ,Zun^        2)  ,8olchs*  übergeschrieben.        8)  ,die*  fehlt  im  orig. 


718.  Dietrich  Becker  zti  Langendreer  bittet  (den  herzog  Johann  zu 
Cleve  als  seinen  landesherrn),  sich  für  ihn  beim  stifte  Kaufungen  zu 
verwenden,  damit  er  von  dort  aus  an  dem  gebrauche  des  ihm  über- 

gebenen  hofes  Huckarde  nicht  gehindert  wei*de,  15 

[vor  1522  juni  22  J 

[vor  15JS3  Durchluchtige,   hochgebornn  fürst.     Myn  schuldige,   willige 

jum  22.]  ^enst  sy  u.  f.  g.  altyt  voran  bereit.  Gnedige,  allerlieffste  her. 
U.  f.  g.  geve  ich  mit  klagenn  tkennen,  wie*)  die  erwirdige  ab- 
dysse  innd  proistinne,  vort  decheninne  ind  sementliche  junffemao 
des  stichts  tot  Kouffunge  in  den  laut  Heyssen  gelegenn  my  ind 
mynenn  son  Johann  gnant  twe  hande  an  denn  Kouffunschen 
have,  wie  die  tot  Heckerde  in  den  gericht  van  Dorstvelde  ge- 
legen, gegeven  innd  uns  darmede  na  inhalt  uyrer  werden  ind 
lyeffden  gegeven  brieve  ind  siegele,  dairoff  ich  u.  f.  g.  hyrby25 
wairhafftige  copie  oevergeve  -),  behandet  heben.  Innd  so  ich  dan 
der  dry  ader  vier  jair  in  gebruick  geweist  synn,  wordt  my  nu 
van  obgemelten  myner  frauwenn  ind  andern  alsulchen  indracht 
vurgekeirt  ind  gedain,  ick  an  gebruicke  der  VMVscreoen  hoeven 
vurhyndert  ind  dairby  nyt  verbly ven  moegen,  anroepe  ind  bidde  30 
daromme,  so  ich  dienstlichste  kan  ind  mach,  u.  f.  g.  my  als  u.  f.  g. 
arme  undersaete  gnedich  erschynen  ind  by  vulgemelten  frauwen 
ind  sticht  also  verschayffen  doin  willen,  [dat]*)  ich  desjheenen 
my  also  inhalt  brieve  ind  siegele  verliehent  behaldenn  ind  boeven 
denn  selven  nyt  bedrungenn  ader  besweirt  wordenn  moegenn.  85 
Sulchs  gebuert  my  myt  mynen  schuldigen  plichtigenn  dienst 
myns  armen  vermoegens  altyt  tho  verschuldenn.  Doch  wes  my 
des  vann  u.  f.  g.  geschien  ader  wederfarnn  sali,  begem  ich  eyn 


I62ä  juni  22.  a.  367 

gnediche  troistliche  antwort  van  dorselver  u.  f.  g.,  der  ich  denn 
almechtigen  inn  ewicheit  bevelh. 

U.  f.  g. 

arme  undersaete  tot 
5  Lang«idrier  Die[t]rich  Becker. 

Cop.-pap.  in  K.    Der  bri«!  ist  zwar  ohne  adresse  und  datum,  scheint  aber 
.  nach  dem  inhalte  der  urk.  nr.  719  an    den   herzog  Johann   zu   Cleve  gerichtet 
und  von  diesem  an  die  abtissin  nach  K.  gesdiickt  worden  zu  sein,  wonach  sich 
auch  die  zeit  der  abfassung  desselben  bestimmt. 

10  1)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,my^        2)  auf  das  letzte  e  folgt  wieder 

gestrichenes  n.        8)  ,dat^  fehlt  im  orig. 

719.     Aebtissin    Alfradis   zu   Kaufmigen   erklärt   sich    dem    herzöge 
Johann  zu  Cleve   bereit,  die  klage  Dietrich  Beckers  wegen  des  gutes 
(Huckarde)  bei  Dorstfeld  durch  ein  manngericht  entscheiden  zu  lassen. 
15  1522  juni  22.  a. 

Durchluchtiger,    hochgeborner   fürst   und   herre.     Qnediger      152^ 
herre.     Unser  demutiges  gebet  gein  Got  und  waz  wyr   ere  und-^**^*  ^^'  ^• 
guts  vermugen,   synt  u.  f.  g.  allezcydt   unterteynigk  und  willigk 
bereyt.     Gnediger  herre.     Waz  den  u.  f.  g.  iczt  an  uns  mgt  in- 

20  verslossener  suppHcacio?*  etc.  Diederich  Beckers  hait  thun  scry- 
ben,  han  wyr  alles  verlesen  und  auch  zcu  guter  meist  verstanden 
und  geben  doruff  u.  f.  g.  den  bericht  von  unser[m]  stifft,  [daz]  ^) 
eyn  fry  gut  legende  hait  by  Dorstfelde.  Nu  heldet  sich  solchs 
gudes  halber  dy  irrunge,  daz  an  dem  selbigen  gude  der  ernveste 

25  unser  lieber  getruwer  Jasper  von  Elverfelde  lanttroste  etc.  nach 
Inhalt  etlicher  briffe  und  sigel,  so  von  unser  vorfam  der  ep- 
tischen  seligen  an  Jasper  in  zcusagen  verscryben  und  gegeben, 
inglichen  sali  Dederiche  Beckers  auch  uß  ursach  syner  briffe  und 
sigil  vermeynen,  also  eyn  iglicher  uffe   syn  teil   an  solchen  vor- 

SOgnanten  gude  gerechtkeit  zcu  haben  etc.  Solchs  lossen  wyr  nu 
alles  uffe  sich  selber  beruwen,  dach  alse,  wo  obengedachter  Di- 
derich  sich  unser  vorigen  antwort,  ime  zu  vilmals  zugeschickt, 
nicht  wil  sedigen  losse  und  by  ime  selber  bedencken,  myt  waz 
f erlicher  und  unwarhafft[i]g<??'  gründe  [er]  ^)  solche  syne  angezceg^ 

35  briffe  und  segil  erlanget  hait,  so  synt  wir  des  willigk  uff  gedachten 
Diderichs  ansuchen  nach  lehengutter  gewonheit  und  rechte  eyn 
unparteyelich  mangerichte  lossen  zculegen'),  dormidt  eynem  ig- 
lichen  teylle  gesche,  waz  ime  in  rechte  magk  zusthen  und  ge- 
buren.     Ist   aber   gemelter  Dideriche    solchs    in    der   w^ste   nicht 

40  anzcunemen  *),  so  synt  wir  des  verstentigky  daz  der  duf  chluchtige, 


ä68  1622  jum  22.  b. 

hochgeborne  forste  und  herre  her  Philips  lantgrafiEt  [!]  zcu  Hessen 
etc.  unser  g.  herre  unser  und  unsers  stiffts  allezydt  gein  Dide- 
riehen  zcu  eren  und  rechte  mechtigk  sal  syn.  Solchs  han  wyr 
u.  f.  g.  uß  unterteyniger  meynunge  nicht  wuln  bergen.  Item  an 
daz,  womidt  wyr  u.  f.  g.  unsere  vermogeliche  dinst  wüsten  zcu  5 
z^^en,  deß  selbigen  wem  wyr  aller  unterteynnekeit  ganz  willigk. 
Gegeben  unter  unser  der  eptyche  secret  sonntags  in  octava  Cor- 
poris Christi,  anno  Domini  etc.  xxii. 

Von  Gots  gnaden  Alffrads  des  fryhen  stiffts  zu  Kauffungen 
eptische,    Elisabet  Hack^   prebstyn,    Helene    Frisken    kelnersße,  10 
Anna  von  Tallwigk  custeryn  und  ganze  cappitel  des  vorberurtten 
stiffts. 

[Auf  der  rikkseite  die  adresse :]   Dem   durchluchtigen,   hoch- 
geboren  fursten   und  hem   hem  Johan   herczaw  zcu  Cleve,  zcu 
Gulich,  zcu  Berge,  graffe  zcur  Margk  und  zcu  Ravensbergk  etc.,  16 
unserem  gnedigen  hern. 

Pap.-conc.  in  K.  von  der  hand  des  amtmanns  Buland  daselbst. 

1)  ,daz'  fehlt  in  der  vorl.        2)  ,er*  desgl.        3)  Schreibfehler  für  ,legen 
zcu  lossen^        4)  ,bereyt*  zu  ergänzen. 

720.     Die  äbtissin  zu  Kaufuiigen  berichtet   detn  herzöge  Johann  (zu^ 
Cleve),  das8  Dietrich  Becker  (zu  Langendreer)    niemals  in  diensten 

des  süßes  Kaufungen  gestanden  habe. 
1522  Juni  22.  b, 

1522  Auch,  gnediger  furste  und  herre,  u.  f.  g.  sal  es  nicht  dorvor 

jum  22. 6.  ansehen,  als  daz  Dederich  Beckers   sulte  uns  adder  unserm  stiffte  25 
bis  nach  doher  y  dinste  adder  ander  getruwekeit  bewysen  habe, 
den  er  ist  unser  adder  unsers   stiffts   dyner  ny  gewest.     Wie  er 
aber  uns  in  selbigem  eyniche  worhafftige  anzeygunge  wüste  zcu 
geben,  so  wulten  wyr  ime  dorkegen  dupel  syne  belonunge  thun. 

Auch,  gnediger  furste  und  herre,  so  wyssen  wyr  nicht,  weß  30 
wyr  uns  in  dem  bedencken  suln.     U.  f.  g.  scrifft  ist  uns   uber- 
antwort  wurden  hüte  sonntags  nach  dem  feste  Corporis  Christi  *). 
Nu  heldet  ur  gnade  scrifft  im   dato   alrest  uff   sontag   Johannis- 
abent  Nativitatis  2)  etc. 

Pap.-conc.  in  K.     Ohne    adresse.    Der  adressat  ist,   wie   in   der   vorigen  35 
urk.,  herzog  Johann  zu  Cleve  und  das  stück  wohl  eine   nachschrift  (nach    ein- 
treffen des  herzoglichen  briefes)  zu  urk.  nr.  719. 

1)  die  datirung  stimmt  mit  der  der  vorigen  urk.  überein,  w^enn  auch  das 
jähr  hier  nicht   genannt  ist.        2)  im  jähre  1522   fiel    der  Johannisabend   auf 


162Ö  oct.  4.  369 

einen  montag;  die  datirung  des  herzoglichen  Schreibens  ist  zu  beanstanden,  weil 
ein  am  22.  in  Kaufungen  eingetroffener  brief  nicht  am  22.  oder  23.  in  Cleve 
geschrieben  sein  konnte. 

721.     AnUnwnn  Ruland  zu  Kau  fangen   bekennt  ah  bevolhnächtigter 
bdes  dechanteii  Eberhard  Schiesser  zu  Mainz,  präbendaten  zu  Kaufun- 
gen,  dass  die  äbUssin  daselbst  ihm  als  ausgleich  für  die   demselben 
5  jähre  lang  schuldig  gebliebene?!  naturalien  40  gülden  auszahlte. 

1522  october  4. 

Ich  Bulant  Rulant  iczt  zcur  zydt  amptman  zcu  Kauffungen     t522 

10  bekenne  in  und  myt  crafft  disses   kegenvertigen  briffes,   daz  ich    ^^'-  ^• 
uß  volmacht  und  gewalt    des  wyrdigen    hern  Schissers    dechent 
zcu  Mencz  etc.  und  prebendat   zcu  Kauffungen  myt  myner  gne- 
digen  frauwen  der  eptischen  zcu  Kauffungen  gutlich  und  gencz- 
lich  gerechent  habe    also   und   zcum  ersten,    daz   myn  g.  f.  ge- 

lömelten  hern  Schisser  schuldigk  ist  gewest  zcu  bezalen,  nemlich 
dy  treystennynge  %  es  sy  ber,  speck,  fleys,  wurste,  brot,  swyns- 
koppe,  smalcz,  swynsfusse,  wy  dan  solchs  eyns  iglichen  jars  der 
stifft  gein  hern  Schissern  syner  prebenden  halber  zcu  vergnügen 
plichtigk  ist  gewest,  als  nemlich  anzcurechen  uff  Michaelis  tagk, 

20  als  mhen  halt  gescryben  anno  Domini  millesimo  quingentesimo 
decimo  octavo,  bys  uff  Michaelis  gescryben  anno  Domini  mille- 
simo quingentesimo  vicesimo  secundo,  vor  solchs  alles,  wy  oben 
sthet,  bezalt  und  gegeben  hait  an  gelde  vierzigk  gülden,  als 
nemlich  eyn  iglich  jar  achte  gülden  etc.     Bekenne   auch   dorbe- 

25  neben,  daz  myr  dy  vorgedachte  myn  gnedige  frauwe  anstait  hern 
Schissers  vergnügt  hait  alle  verfallende  fruchte,  es  sy  habber 
adder  kom,  dy  bys  zcu  dissem  tage  ern  Schissern  by'dem  stiffte 
zcu  Kauffungen  erschynen  ist  gewest.  Demnach  so  sagen  ich  2) 
vorgenanter  Rulandt    dy   vorgedachten    myne    gnedige    frauwen, 

SOdesglichen  erer  gnade  stifft  in  und  myt  crafft  disser  kegenver- 
tigen quitancz  solcher  erer  bezalunge  an  und  von  wegen  hem 
Eberharts  Schissers  quid,  ledigk  und  loeß,  auch  schadelos  zcu 
halten^)  sunder  alle  ge verde  und  argelist.  Des  zcu  Urkunde  so 
han  ich  Rulandt  disse  quitancz  myt  eygener  haut  gescryben  und 

35 auch  [myt]*)  meynem  rincksignet  zcu  ende  der  scrifft  verzey- 
chent.  Datum  anno  Domini  millesimo  quingentesimo  [vicesimo]  ^) 
secundo,  uff  tagk  sant  Francisci  des  heiigen  bitvatters. 

Orig.-pap.  in  K.     Unter  dem  texte  über  grünes  wachs  auf  papier   aufge- 
drücktes ringsiegelf  wie  in  urk.  nr.  684.    Auf  der  rückseite  von  derselben  hand  : 
40, Schissers  quitancien'. 

24 


370  1622  nov.  8. 

1)  tröstung,    aufbesserung    einer    pfründe.  2)   ^ich*   übergeschrieben. 

8)  ,auch  schadlos  zu  halten*  mit  einfügungszeichen  am  rande.  4)  imyt*  fehlt 
im  orig.  5)  jvicesimo*  fehlt  im  orig.,  ist  aber  gemäss  der  im  texte  vorkom- 
menden Zeitangaben  nothwendig  zu  ergänzen. 

722.     Landgraf  Philipp  zu  Hessen  schreibt  an   einen  ungenanuten^  5 
dass  die  auf  des  süßes  Kaufungen  rente  zu  Heroldsliausen  gelegte 
beschlagnahme,   da  diese  sache  vor  ihn  und  den  herzog  Georg  gehöre, 

aufgehoben  werden  solle. 
1522  november  8. 

1522  Philips  von  Gots  gnaden  lanntgrave  zu  Hessen^  grave  zu  10 

not?.  8.    Catzennelnpogen  etc. 

Lieber  getrewer.  Die  erwirdige  inn  Got  unser  freundin 
die  abtissin  zu  KawiTungen  hat  uns  mit  inligender  clagschrift, 
das  ir  etzlich  gepot  uf  des  stiffts  renthe  zu  Herolßhawsen  gelegt 
und  besehen  sein  sollen  etc.,  angesucht,  wie  du  das  daraus  zu  15 
sehen  hast.  Deweyl  nu  die  Sachen  vor  unsers  ohmen  hertzeg 
Georgen  und  unser  rethe*)  uns  als  zwen  ordenlichen  richter  zu 
ortem  gehören  und  vor  uns  in  recht  anhengig  versast  und  sie 
darumb  zu  recht  zu  stehen  urputig  und  willig  sein,  begeren  wir 
an  dich  ernstlich,  du  wollest  den  angetzeigten  kumer  und  gepot  20 
durch  den  richter  bescheen  *)  uff  und  abthun  und  den  Heinrichen '), 
von  des  wegen  die  gepot  gescheen,  mit  ernst  dahin  halten  und 
vermögen,  das  er  sich  seins  unpillichen  fumemens  enthalte  und 
sich  an  ordenlichem  rechten  und  irem  erpieten  gnugen  lasse,  da- 
durch den  jungfrawen  ire  renthe,  zinße  und  alle  gerechtigkeit  25 
ungeweigert  volgen,  sie  claglos  gemacht  und  zufrieden  gesteh, 
wir  auch  weithers  anlawffens  von  inen  überhaben  werden  mögen. 
Des  thun  wir  uns  alße  zu  dir  versehen  und  begem  hiruf  dein 
antwurt.  Datum  sonnabents  nach*)  Leonhardi,  anno  Domiui 
etc.  xxii.  80 

Orig.-pap.  in  K.     Ohne  adresse. 

1)  jUnsers  ohmen  —  rethe'  von  anderer  band  mit  einfügungszeichen  am 
rande.        2)  ,durch  den  richter  bescheen*  desgl.        3)  wohl  Heinrich  Keine  (s. 
urk.  nr.  783).        4)  hier   folgte   zuerst  wieder   gestrichenes  ,Allerheilgen  tagk', 
für  das  von  anderer  band  am  rande  ^Leonhardi*  gesetzt  wurde ;  beides  trifiFt  den  d5 
8.  november. 


152Ö  nov.  Ö9.  —  1622  dec.  äO.  371 

723.  Jasper  von  Elverfeld,  schultheiss  des  süßes  Kaufungen  zu  Her- 
bede, zeigt  der  äbtissin  Alfradis  zu  Kaufungen  an,  dass  er  ausser 
den  von  ihrem  caplan  Tylken  erhobenen  Pachtgeldern  und  11  horns- 
gülden  ihr  auch  seinerseits  vmi  dem  gute  zu  Dorstfeld  6  goldgulden 

b  schicke  U7id  verspreche,  ihr  im  folgenden  jähre   die  ganze  schuld  zu 

bezahlen, 
1522  november  29, 

Mynen  schuldygen,  wylgen  deynst  altyt  tofom.   Erwerdyge      15^:2 
und   gnedyge   leyve   vrowe.     Her  Johan  Tylken  u.  gnaden  kap-  ^^^'  ^' 

lOpelan  heft  upgebort  und  uiitfangen  na  den  regysten  u.  g.  pacht, 
hyr  *)  jars  faln  heft,  und  darto  1 1  hornsgulden  van  verfalle.  Ocli 
soe  schycke  ich  u.  gnaden  6  goltgulden,  27  radelwytde^)  vor 
iden  gülden,  van  2  jarn  van  dem  gude  to  Dorstfelde,  wywal  ich 
der^n  nach  nicht  al  gebort  heb,  dan  sy  der  toversycht  de  pacht  to 

15  krygen.  Tegen  dat  tokomen  jar  sal  u.  g.  dan  allet  goyt  besehet 
van  dem  gude  to  Dorstfelde  krygen,  soe  ich  des  nach  geyn  klar 
ende  hebbe,  dan  ich  byn  in  der  boringe,  wy  her  Johan  Tylken 
u.  g.  wal  seygen  sal.  Dan  der  schryft  myns  g.  h.  an  u.  g.  ge- 
dan  befrompt  my,  dat  de  so  hynder  my  her  sunder  al  myn  wet- 

20ten  gescheyn  is,  dan  ich  wyl  wal  in  karten,  so  vro  ich  to  have 
kome,  wal  vememen  de  gestalt  der  schryft.  Darmede  u.  g.  Gode 
dem  almechtygen  to  langen  selgen  tyden  gesunt  befaln  syn.  Da- 
tum sunte  Andres  avente   under  mynem  syngnet  anno  etc.  xxii. 

Jasper  van  Elverveld, 

25  u.  g.  schultys  to  Herbede  ^). 

[Adresse  auf  dtr  rilckseite:]  Der  erwerdygen  myner  gnedygen 
leyven  vrouwen  vrouwen  Alf  rat  van*)  der  Borch  van  Gatz  gna- 
den des  vryen  stychtes  Koufyngen  epdysse. 

Orig.-pap.  in  K.  Der  brief  war  mit  dem  über  wachs  auf  papier  aufgedrückten 
SOringsiegel  Jaspers  verschlossen,  11  mal  getheilte  tartsche,  darüber:  I.  V.  E. 

1)  vor  ,hyr*  zu  ergänzen  ,de  u.  g.*  2)  ,radelwitte*,  der  Cölnische  albus 
mit  einem  rade,  4*/»  Braunschweiger  pfennige  werth  (s.  Schiller  und  Lübben). 
3)  ,de*  verwischt.        4)  ,van'  wiederholt. 

724.  Landgraf  Philipp  zu  Hessen  verweist  die  dorfmänner  zu  Ober- 
35  Kauf  ungen  mit  ihrer  klage  gegen  die  äbtissin  und  den  amtmann  Ruß- 
land zu  Kaufungen  auf  das  gefällte  urtheil  und  befiehlt,  dass  einige 

von  ihnen  anderen  tages  in  Cassel  erscheinen  sollen. 

Cassel  1522  decetnber  30. 

Philipp   von  Gots   gnaden   landgrave  zu  Hessen,   grave  zu     1522 
40  Catzenelnbogen  etc.  ^^'''  ^^' 


S72  I62ä  febr.  lä. 

Lieben  getreuen.  Wir  haben  von  unsern  rethen  auf  euer 
vorig  an  uns  gelangte  clage  ^)  und  gesterigs  weither  furtragen  in 
den  irrungen  zwischen  euch  als  clegern  eins,  unser  lieben,  an- 
dechtigen  der  abbatissin  zu  Kauffungen  und  Ruland  Bulands 
amptmann  daselbst,  auch  ezlichen  sonderen  personen  beclagten  5 
andersteils  sich  erhaltende  allenthalb  bericht  empfangen  und  ge- 
hört und  befinden  nu  im  selbigen,  das  ir  etwas  unförmlich,  eigen- 
willig und  mit  selbsgewalt  die  pfandung  gethan,  euch  auch  von 
unsertwegen  gegebenen  bescheids  und  ewer  selbs  bewilligung  nit 
gehalten  habt  und  das  sie  euch  darumb  abermals  nach  pillicheitlO 
und  dem  rechte  gemeß  ein  bescheidt  geben  haben,  und  wollen 
daruff  ernstlich,  das  ir  gestern  genomen  abschidt  gentzHch  gelebt 
und  nachkomet  und  etzliche  von  euch  morgen  mittwoch  Vormit- 
tage zeitlich  hie  zu  Cassel  uff  unser  cantzlei  erscheinen  lasset, 
weither  handelung  zu  gewarten.  Deß  wollen  wir  uns  ernstlich  ver-  15 
sehen.   Datum  Cassel  am  dinstag  nach  Innocentum,  anno  etc.  xxiii. 

[Adresse  unter  de^n  texte:]   Unsern   lieben   getreuen   greben, 
furmunden  und  gemeyne  zu  Obemkauffungen. 

Pap.-conc.  in  M.,  ältere  akten  der  Casseler  räthe,  stift  Kaufungen. 

1)  die  klage  war  am  23.  december  1522  in  Cassel  vorgebracht  worden.     20 

725.  Der  canonicus  und  ej'zbischöfliche  cwnmissar  Konrad  Steinwarf 
zu  Fritzlar  befiehlt  den  rectoren  zu  Kaufungen  und  Cassel,  die  j^riester 
Johannes  Butel  und  Johannes  Tuen  in  die  landgräfliche  kanzlei  zu 
Cassel  zu  einem  bestimmten  tet^mine  vorzuladen,  um  zeugniss  in  der 
klagesache  der  gemeinde  Ober-Kaufungen  gegen  den  amtmann  Ruland  25 

daselbst  abzulegen. 
1523  februar  13. 

1523  Conradus  Steynguart   canonicus   ecclesie   sancti  Petri  Fritz- 

fehr.  13.  lariensis,    reverendissimi   et   illustris    principis   et   domini    domini 

Alberti  Romane  ecclesie  tituli  sancti  Petri  ad  vincula  presbyteri30 
cardinalis,  Maguntini  et  Magdeburgensis  archiepiscopi  etc.,  mar- 
chionis  Brandenburgensis  etc.  commissarius  generalis  per  Fritz- 
lariensem  et  Geismariensem  preposituras  constitutus  divinorum 
rectoribus  in  Kauffungen  et  Cassel  ceterisque  requisitis  salutem 
in  Domino  et  nostris  hujusmodi,  ymmo  verius  prefati  domini  re-35 
verendissimi  mandatis  obedire.  Vobis  et  vestrum  cuilibet  in  so- 
lidum  mandamus,  quatenus  ad  instanciam  providi  viri  Rulandi 
Bulandi  accedentes,  quo  propterea  fuerit  accedendum,  peremptorie 
citetis  honorabiles   dominos  Johannem  Butel  et  Johannem  Tileni 


1523  febr.  13.  373 

m 

presbyteros,  quos  et  nos  auctoritate  prefati  domini  reverendissimi 
sie  citamus,  ut  in  certo  termino  pro  parte  prefati  Rulandi  sta- 
tuendo  seu  assignando  compareant  coram  validis,  strennuis  et 
nobilibus  viris  dominis  consiliariis  illustris  principis  et  domini  do- 
5  mini  Philippi  landgravii  Hassie,  comitis  in  Katzenelnbogen,  Dietz, 
Zcigenhayn  et  Nidda,  in  ejusdem  illustris  principis  domini  land- 
gravii cancellaria  Casselensi  ad  jurandum  et  veritati  testimonium 
perhibendum  in  causa  coram  eisdem  dominis  consiliariis  inter 
villanos  et  communitatem  ville  Kauffungen  superioris  ut  actores 

10  ex  una  et  prementionatum  Kulandum  Rulandi  de  et  super  rebus 
in  actis  cause  hujusmodi  latius  deductis  et  illarum  occasione  ut 
reum  ex  altera  partibus  indecisa  vertente.  Alioquin  contra  eos- 
dem  citatos  propter  eorum  contumaciam  et  rebellionem  ad  ulte- 
riora  procedemus.    Et  nichilominus  eisdem  citatis,  ut  juramentum 

15  hujusmodi  coram  eisdem  dominis  consiliariis  prestare  licite  possint, 
presentium  tenore  indulgemus,  ita  tamen  ut  hoc  ipsum  juramen- 
tum in  religionis  habitu  decenti  et  in  manibus  sacerdotis  prestent. 
Datum  anno  etc.  xxiü.,  in  die  xiü.  februarü. 

Hermannus  Vette  notarius  subscripsi. 

20  [^^{f  der  räckseite:] 

Johannes  Petri  de  Kauffungen  vicerector  parochialis  ecclesie 
sancti  Ciriaci  veteris  opidi  Cassel  presentibus  recognosco,  quod 
pro  requisicione  Bulandi  Bulandi  et  retroscripti  mandati  exhibi- 
cione  venerabiles  dominos  Johannem  Beuttel  et  Johannem  Tylen 

25  auctoritate   domini   commissarii  Fridslariensis  mihi  in   hac   parte 
conmiissa  et   concessa    citavi    citacionisque    copiam   de   verbo  ad 
verbum  unicuique   ipsorum  tradidi   cum  speciali  certificacione  et 
assignacione  termini  ad  comparendum  sub  sexta  feria  post  Invo-     t5J33 
cavit  in  prenominata  cancellaria  mane  hora   audiendarum  causa-  ^^  ^' 

30  rum  consueta  et  ad  jurandum  et  veritatis  testimonium  prestandum 
in  causa,  que  vertitur  inter  prefatum  Kulandum  Rulandi  ex  una, 
villanos  et  communitatem  ville  Obemkauffungen  partibus  ex  al- 
tera, prout  in  dicto  mandato  ulterioribus  verbis  plenius  expri- 
mitur  et   continetur.     Actum  et  scriptum   manu    mea   propria  a 

35  tergo  mandati  hujusmodi  commissionis  die  vicesima  secunda  mensis 
februarü,  anno  Domini  etc.  vicesimo  tercio. 

[Darunter  von  anderer  hand:]  Commissio  domini  commissarii.      1523 
Presentatum  freitags  nach  Invocavit,  anno  etc.  xxiü.  ^^  ^' 

Orig.-pap.  in  M.,  ältere  akten  der  Casseler  räthe,  stift  Kaufungen.    Das 
40  aufgedrückte  spitzovale,  50/30  mm  grosse  siegel  zeigt  den  heil.  Petrus  mit  den 
schlüsseln,  darunter  Wappenschild  mit  einem  S.,  Umschrift  verwischt, 


374  1528  märz  8. 

726.     AebUssin  Alfradis  von  der  Borch  und  das  atift  zu  Kaufungen 

veräussem   an    Thilo   Wolff  von   Gudenberg   zu   lUer,    Statthalter  zti 

Cassel,  ihren  antheil  am  zehnten  zu  Calden  auf  wiederkauf. 

1523  märz  8. 

1523  Wir  Alffradis  von  der  Burgk  von  Gots  gnaden   des   freien   5 

marz  8.  g^^g  ^j^g  heyigen  creutz  zu  Kauffungen  eptiße,  Elizabeth  Hacke 
probstin,  Helena  Frysten  kelnerße,  Anna  von  Talwigk  custerin 
und  gantze  samelung  des  capittels  daselbst  thun  kunth  unnd  be- 
kennen für  uns  und  alle  unsers  stiffts  naclikhomen  ghen  aller- 
menniglich,  das  wir  recht  und  reddlich  zu  kauff  geben,  wie  dan  10 
ein  auffrichtiger  kauff  von  rechts  oder  gewonheit  wegen  allerbest 
crafft,  macht  und  bestendigkeit  hat,  haben  sal  und  magk,  und 
verkeuffen  hiemit  jegenwertiglich  in  crafft  und  macht  dießes 
brieffs  dem  emvestenn  Thieln  Wolffen  von  Gudenberg  zu  Itter 
da  zur  zeit  stathelter  zu  Caßell,  seinen  rechten  erben  oder  in-  15 
heiter  diß  brieffs  mit  seinem  guten  wißen  und  willen  unser 
tzweytteyl  des  halben  zehende  zu  Kalden  *)  mit  aller  in  und  zu- 
behorunge,  nichts  außgescheiden,  vor  vierhundert  gülden  an  golde 
gut  von  muntze  unnd  gewicht  Franckfurter  weher,  die  wir  dan 
also  von  ime  zugetzalt  entpfangen  und  di  furter  in  unsem  und  20 
des  stiffts  nutz  und  frummen  gewandt  haben,  der  wir  inen  hie- 
mit quitiren  und  lois  sagen.  Und  sal  nu  hinfurter  der  gnant 
keuffer,  sein  erben  und  mitbeschriben  solchen  tzweitteil  unsers 
und  des  stiffts  halben  zehenden  zu  Kalden  mit  aller  in  und  zu- 
behorunge,  wie  wir  das  in  alwege  innegehabt  und  gebraucht,  25 
inhaben,  innemen,  uffheben  und  sich  des  noch  allem  seinem 
besten,  nutz,  willen  und  gefaUen  gebrauchen,  damit  thun  und 
laßen  soll,  als  sonst  mit  andern  seinen  renthen  und  gefeilen,  und 
setzen  ine  des  in  ewige  ruige  possession  und  gebrauchunge,  uns 
und  unser  nachkhomen  gentzlichen  dorauß  unnd  wollen  inen  der  30 
auch  volkhomen  werschafft  thun,  so  dick  und  vil  ime  des  noit 
sein  wirdet,  und  ine  dabei  gnediglich  handthaben,  schützen, 
schirmen  und  behalten.  Doch  wollen  wir  hirin  uns  und  unsem 
nachkhomen  usgedinget  und  furbehalten  haben,  wilche  zeit  wir 
wollen,  mögen  wir  oder  unsers  stiffts  nachkhomen  unser  ange-85 
zeigt  tzweiteil  des  halben  zehenden  mit  aller  in  und  zubeho- 
runge  mit  vierhundert  goltgulden  obenberurter  werunge  oder 
mit  sovil  geldes,  als  zu  der  zeit  gut  Rheinische  volwichtige  gül- 
den Franckfurter  we[h]er  ^)  erer  betzalung  mögen  gelden,  ablösen, 
doch  also  das  wir  oder  unser  nachkhomen  gemeltem  keuffer  oder  40 


1523  mai  25.  375 

seinen  erben  und  mitbeschrieben  solche  ablosung  ein  halb  jar 
zuvor  verkundigen  und  alsdan  tzwischen  Michaelis  und  Martini 
solche  vierhundert  gülden  in  der  stadt  zu  Fritzlar  mit  einem 
nemHchen  benanten  zugeschriben  tage  in  crafft  einer  ablosunge 
5  gutHch  geben  und  on  allen  vertzugk  libbem  laiße.  Alsdan  wollen 
wir  oder  unser  nachkhomen  obenberurt  unser  tzweiteil  des  halben 
zehenden,  wie  wir  das  verkaufft  gehabt,  widderumb  zu  unser  und 
des  stiffts  gewalt  und  eigenthumb  nemen,  und  diße  verschreibung 
todt  unnd  crafftlos  sein.    Wir  obgnant  Alffradis  unnd  di  andern ») 

10 mitbeschriben  geredden  und  versprechen  in  guten*)  trewen  und 
glauben,  diße  unser  verschreybung  in  allen  iren  puncten  und 
artickeln  stedt,  vest  und  unverbrüchlich  zu  halten,  darwidder 
nichts  zu  suchen  noch  zu  gebrauchen,  das  unß  und  unsem  nach- 
khomen zu   guthe  und   den   gemelten    keufier    zu    schaden    und 

15nachteil  khomen  mochte  in  keynerley  weis,  alles  ungeverde*) 
und  argelist.  Des  zu  Urkunde  haben  wir  eptiße  obgnent,  des- 
gleichen gantze  samblung  des  capittels  daselbst  vor  uns  und  alle 
unsers  stiffts  nachkhomen  dißen  offen  brieff  mit  unser  eptige  und 
capittels  genant  des  heyigen   creutz  ingesiegel  hyran  gehangen 

20  versiegelt  geben,  des  wir  uns  den  obgedachte  ampteprobstin, 
kelnerße  und  custerin,  uns  hieran  also  mitgebrauchen.  Und  be- 
kennen desgleichen  ich  Kulandt  Eulandt  amptman  zu  Kauffungen 
als  mithendeler  zu  merer  bekrefftigung  unnd  bekentnuß,  auch 
mein  ingesiegel  wissentlich  hyran  gehangen  habe,  alles  in  einen 

25  glauben  und  gezeugnuß  vorgeschribener  dinge.  Gegeben  im  jar 
nach  Christi  unsers  Hern  geburt  f unffze[n]hundert  tzwentzig  unnd 
drei  jar,  uff  den  sontagk  in  der  fasten  gnant  Oculi. 

Orig.-perg.  in  K.,  stellenweise  kleine  löcher.     In   der  mitte  der  Urkunde 
cassaüonsschnitt.    Die  3  siegel  sind  abgefallen. 

30  1)  vgl.  urk.  nr.  831.        2)  h  durch  riss  zerstört.       3)  hier  folgt  wieder- 

gestrichenes b.        4)  desgl.  ,go*.        5)  für  ,on  geverde*. 

727.     Aebüssin  Alfradü  und  das  capitel  zu  Kaufungen   veräussern 
den   söhnen  des   vorhinnigen  schuUheissen  Hans  Fritzen  zu  Herles- 
hausen ländereien  daselbst, 
35  1523  mai  25. 

Wyr  Alffradis  vonn  Godts  gnadenn  des  keyserlichenn  styffts     1523 
des  heylgenn  creutzs  kyrchenn  zu  Kauffungen  eptischen,  Elizabet   ^^*^  ^^' 
Hackenn    proebstynn,    Helena   Fryßkenn   kelnei^ßen,    Anna   von 
Thalwig    custerynn   imnd   wyr    gantze   capittel    des    obgnanten 


376  1523  mai  2B. 

styffts  thun  kundt  unnd  bekennen  gegenn  allermenniglichenn, 
denn  oder  dem  dyese  unsere  offene  vorschrybunge  oder  bryff 
vorkompt:  Nachdem  unsere  vorfamn  obgedachts  styffts  seliger 
gedechttnys  verflossener  zeit  eynn  stucke  landes  ynn  der  feltmarg 
zu  Herlßhusenn  hjrnder  der  mulhe  gelegenn  nach  inhalt  eyner  5 
vorschreybunge  darober  volnzogenn  unnd  gegebenn,  dem  ersamen 
Hansenn  Frytzenn,  Nesenn  seyner  hausfrawenn  unnd  der  selbi- 
gen rechten  erbenn  widerkauffsweise  umb  eynnhundert  Reynsche 
guldenn  vorkaufft  etc.  Wann  nun  solche  lenderey  im  mehren- 
theil  zu  wesennwachs  gemacht  unnd  gebessertt  unnd  wir  zu  un-  10 
serm  unnd  des  styffts  nutz  unnd  frommen  gelts  benoettigt,  ha- 
benn  wir  obvermelte  eptischenn,  probstynn,  kelnerße,  custerynn 
unnd  gantze  capyttell  gnantes  styffts  eyntrechttiglichenn  für  uns 
unnd  unsere  nachkommenn  myt  wolbedachtem  synne,  muthe 
unnd  radte  erblichenn,  ewiglichen  unnd  grundtlichenn  denn  vor-  15 
sychttigen  unsern  lyebenn  getrewenn  obberurts  Hansen  Frytzen 
seligenn  shoenenn,  auch  allenn  denn,  dye  dyesem  bryff  anhengigk 
seynn,  der  selbigen  erbenn  unnd  erbnemen  ader  wer  dyesenn 
bryff  mytt  ihrem  wissenn  ader  wyllenn  innehat,  vorkaufft  habenn 
unnd  vorkeuffenn  obangezeigte  lenderey  myt  aller  nutzunge  unnd  20 
besserunge  inn  crafft  dyeses  bryffs  umb  tzweyhundertt  Reynsche 
guldenn  Frankfurtter  where  in  aller  mase  unnd  forme,  wie  erb- 
kauff,  inn  allen  rechtenn  nach  der  allerbestenn  forme  unnd  ge- 
staltt  geistlichs  ader  weltlichs  rechts,  crafft  unnd  bestandt  haben 
sali  ader  magk,  welcher  tzweyhundert  guldenn  sie  unsem  vor-  25 
farnn  seligen  eynnhundert  unnd  uns  itzo  auch  eynnhundert  gul- 
denn ann  gudter  muntze  zu  gudtem  dancke  unnd  alßo  dye  tzwey- 
hundert gülden  kauffgelts  gentzlich  unnd  gar  zu  gudter  genüge 
bezalt  unnd  entricht  habenn,  dye  wir  auch  wircklich  entpfangenn  ^) 
und  ynn  unsernn,  des  styffts,  auch  unser  nachkommen  nutz  unnd  30 
frommen  gewandt,  nemlich  gegenn  denn  vonn  Herda  funfftzehn 
malder  fruchte,  halb  komn  unnd  halb  haffernn  jerlicher  gulde, 
dye  etwe  vonn  unsernn  vorfamn  vorschrieben  gewest,  abgelost. 
Derwegenn  sagen  wir  dye  keuffer  unnd  inhaber  dyeses  bryffs 
solcher  ihrer  bezalunge  der  tzweyhundertt  guldenn  inn  crafft  35 
dyeses  bryffs  für  uns  unnd  alle  unsere  nachkommen  quydt,  ledig 
unnd  lois  unnd  vorzeyhen  uns  für  uns  und  unsere  nachkommen 
aller  rechte,  forderunge  unnd  anspreche  ann  bemelter  lenderey 
unnd  bekennen  hyrauff  weyther,  das  wir  vor  uns  unnd  unsers 
styffts  nachkommenn  solche  lenderey  unnd  wysenn  erblich  unnd  40 
ewigüchenn  denn  benanten  keuffernn  ader  inhaber  der  selbigenn 


1523  mai  25.  377 

alles  geschos,  dorffrechts  ader  schatzange,  steure,  bethe  ader 
oberbethe,  dyenstes  unnd  aller  beschwerunge,  dye  itzo  namen 
babenn  ader  zukunfftig  namen  gewynnen  oder  auffgesatzt  moech- 
tenn  werdenn,  darinne  uns  unnd  unsernn  nachkommen  nichts 
5  vorbehalttenn  soll  seynn,  ewiglichen  entnommen,  der  aller  ge- 
freyhet  habenn  unnd  befryhenn  sye  der  aller  inn  crafft  dyeses 
bryffes,  außgeschlossenn  tzwene  guldenn,  dye  sye  erplichenn  auff 
sant  Michaelis  tag  jerlichenn  inn  unsernn  styfft  reichenn  soellen 
unnd  wollenn,   unnd  geredenn  hyrauff  für   uns  unnd  alle  unsere 

10  nachkommen  bey  unsem  gudtem  glauben  unnd  waren  trewenn 
denn  egnanten  keuffem  oder  inhabem  dyeses  bryffs  dyeses  erb- 
kauffs  der  lenderey  unnd  wesenwachs,  ßo  offt  es  vorfyell  oder 
noth  were,  eyne  rechte  volkommene  gewehre  zu  seynn,  wie  ge- 
where  recht  unnd  herkommen  ist,  sie  auch  solchs  erbkauffs,  aps 

lönodt  geschee,  zu  aller  zeit  sonder  der  keuffer  entgelt  schadlois 
zu  halttenn,  geverde  unnd  argelist  außgeschlossenn.  Des  zu 
wahrer  stether,  vhester,  unvorbruchlicher  unnd  glaubwirdiger 
halttunge  habenn  wir  obgnante  eptischen  für  uns  unnd  unser 
nachkommen,  desgleichenn  wir  dye   gantze  vorsamelunge  unsers 

20capittels  grois  ingesigell  ann  dysen  bryff  unnd  erbkauffsvor- 
schreybunge  wolbedechtiglichen  unnd  wissentlichenn  thun  hen- 
ckenn,  welcher  vorsygelunge  wir  obberurtte  amptsjungffrawenn 
alßo  mytgebrauchenn  unnd  bekennen.  Gebenn  unnd  gescheenn 
im  jare,  als  mann  hait  gezalt  nach   unsers  Hemn  geburtt  funff- 

25tzehn  hundertt  tzwentzig  unnd  drey  jare,  montags  ynn  denn 
heügen  Pfyngstagenn «). 

[Unter  dem  texte  von  gleicher  hand:]  Dyese  copya  ist  getrew- 

lich  außgeschrieben  unnd  fleissig  durchlesenn  durch  mych  Caspar 

Reyngken  notarium  etc.  unnd  concordirt  myt  ihrem  rechten  ori- 

80  ginall  vonn  wortt  zu  worth,    bezeuge    ich   myt    dyeser    meyner 

eygenn  handtschryfft. 

C.  E».  notarius  scripsit  et  sabscripsit. 

Cop.-pap.  vidim.  des  16.  jahrh.  in  der  stand,  land.-bibl.  zu  Cassel,  Landau, 

collect,  über  kloster  Kaufungen  I.  fol.  F.     Die   handschrift  ist  dieselbe  wie  in 

35urk.  nr.  782.     Auf  der  rückseite  von  gleicher  hand:  ,Copia\  und  von  der  hand 

des  amtmanns  Kuland:  ^B^l^i^S^i^^i  itzliche  wesen,  so  das  closter  Kauffungen  in 

Herleßhausen  verkaufft  hatt.    Anno  1523^ 

1)  vorl.  ,entfpangenn^        2)  vorl.  ,fpyngstagenn*. 


378  1628  juli  5.  —  1523  sept.  1.  a. 

728.  Ämtmann  Ruland  zu  Kaufungen  quittiH  der  äbtissin  daselbst 
die  Zahlung  v&n   4  noch  rückständigen  gtäden  für  den  prebefidateti 

Eberhard  Schiesser  daselbst. 
1523  juli  5. 

1523  Ich  Rulandt  Rulant  iczt  amptman  zcu  Kauffungen  bekenne  5 

•^''*'*  ^'  myt  kegenvertiger  quitancz,  daz  myr  dy  erwyrdige  myn  g.  f.  di 
eptisse  zcu  Kauffungen  vergnügt  und  bezalt  halt  von  wegen 
hem  Eberhart  Schisse[r]s  prebendaten  zcu  Kauffungen  etc.  vier 
gülden  zcu  der  nesten  vergangen  fastenmesse  gedachtem  ern 
Schisser  erschynen  gewest,  sagen  derhalben*)  vormelte  mynelü 
gnedige  frawen  solcher  bezalunge  von  der  obengedachten  termyn 
und  allen  andern  hybevor  erschynen  quid,  ledigk  und  loeß,  auch 
schadlos  zcu  halten.  Des  zcu  Urkunde  han  ich  Bulandt  disse 
quitancz  myt  mynem  rincksignet  zcu  ende  der  scrifft  verzeychent. 
Datum  anno  Domini  millesimo  quingeiitesimo  vicesimo  tercio,  15 
suntags  nach  Visitacionis  Marie. 

Orig.-pap.  in  K.  von  hand   des  ausstellers.     Siegel  wie   in   urk.   nr.  684. 
Auf  der  rückseite  von  gleicher  hand:  ,Quitanciz  ex  parte  Schissers'. 

1)  .halben'  übergeschrieben. 

729.  Äebtissin  Älfradis   von  der  Borch,  propstin  Elisabeth   Hacke,20 
küsterin  Anna  von  Dalwigk  und  das  capitel  zu  Kaufungen  verkaufen 
an  Martin  Deynhard,    bürger  zu  Melsungen,    6  viertel  kom  und  2 
viertel  hafer  jährlichen  zinses  aus  ihren  gutem  zu  Grifte  auf  lebenszeit^ 

1523  September  1,  a, 

1523  Wyr  Älfradis   von  der  Borgk  von  Gots   gnaden  des   frien25 

sept  1.  «.  gtiffts  des  heiigen  cruces  zu  Kauffungen  ep[t]ische,  Elzabet 
Hacke  probstin,  Anna  von  Talwigk  costerin  und  gantze  samme- 
nunge  des  capittels  doselbst  thun  kunt  und  bekennen  vor  alle 
denjhenen,  die  diessen  brieff  sehen,  hören  adder  leßen,  vor  uns 
und  alle  unsers  stiffts  nochkunmien^  das  wyr  eyntrechtiglich  mit  90 
guttem  rade  und  woilbedachtem  müde  eynes  steden,  vesten  vor- 
kauffs  recht  und  reddelich  vorkaufft  haben,  in  und  mit  crafft 
diesses  kegenvertigen  brieffes  vorkeuffen  dem  ersamen  Martine 
Deynhardi  burger  zu  Meisingen  zu  sienen  liebe  lebetege  und 
nicht  lenger  ses  fertel  gudes  martgnemen^)  harthen,  reynenS5 
koms  und  zwey  fertel  haffem  jerlicher  zcinße,  alle  jar  gutlich 
zu  bezcalen  uff  sancti  MichaeHs  tagk  zu  Meisingen  in  siene  be- 
husunge  und  wonunge  an  aUen  sienen  hindern,  kost  und  scha- 
den uß  unsern  hüben  landes   und  gude,   die  wyr  haben  in  und 


1523  sept.  1.  a.  379 

umbe  das  dorff  Griffte  liegende,  welche  gutter  itzt  von  wegen 
des  stifftes  besitzt  und  innehoit  Conze  Fern«  dorffman  doselbst, 
auch  alle  siene  nochkummen,  die  solche  obgnante  gutter  von 
wegen  des  stiffts  inne  mögen  haben,  den  selbigen  unsern  keuffem 
5  solche  obgenante  fruchte  uff  die  vorberurtte  tagezcit  an  allerley 
lenger  uffhalt  gutlich  zu  lieffem  und  zu  bezcalen,  dorane  key- 
nerley  behelff,  es  sie  mit  hagelschlage,  myssegewas,  herzuge 
adder  anderley,  wie  das  erdocht  muchte  werden,  unserm  keuffer 
au  sienen  vorscryben  jerlichen  zcinßen  zu  schaden  furgenummen 

10  noch  gesucht  sal  werden,  sunder  wo  der  obenberurte  meyger  die 
vorscryben  fruchte  zu  ejnier  iglichen  zeit  nicht  also  ußrechten 
und  gutlich  bezcalen  wurden,  das  doch  nit  seyn  sal.  So  erleuben 
wyr  vor  uns  und  alle  unsers  stiffts  nochkummen  dem  keuffer 
uns  alsden  dorumbe  mit  geistlicher  adder  wemtiicher  forderunge 

16  anzulangen  und  zu  ermanen  bys  so  lange,  das  er  der  verfallen 
fruchte  genzlich  ußgericht  und  woil  vergnüget  ist  worden.  Und 
was  er  dan  des  selbigen  schaden  hette  geniunmen,  geloben  und 
geredden  wyr  vor  uns  und  unser  stifft  und  nochkummen,  ime 
solchs  mit  den  zcinßen   gutlichen  zu  geben   und  zu  bezcalen  an 

20  alles  geverde.  Und  vor  soliche  obgenante  achte  fertel  fruchte, 
wie  obgescreben,  hoit  uns  der  vorgenante  keuffer  gutlich  und 
woil  zu  dancke  vorgegeben,  vorgnugt  und  bezcalt  vertzigk  gutter 
Rinscher  volwichtiger  goltgulden,  wüche  gülden  wyr  vorkeuffer 
dem  vilgemelten  keuffer  vor  uns,   unser   stifft  und  nochkummen 

25  hyrmit  quidt,  leddigk  und  lois  sagen,  auch  mit  solichen  vertzigk 
goltgulden  forthan  eyne  vorscrybunge  von  des  stifftes  wegen  zu 
Kauffungen  hem  Henriche  Gudenßbergk  vicarien  sanct  Mertins- 
kyrchen  zu  CasseU  gehalten  und  noch  sienen  toitlichen  absterben 
in  testame[n]tswyse  forthan   solichen  brieff  und  zcinße   gegeben 

30  und  bescheyden  hoit  den  wyrdigen  dechen  und  gantzen  cappittel 
obgenanten  stiffts,  doch  mit  vertzigk  goltgulden  hewbtgeldes  ab- 
zukeuffen  und  zu  erloßen.  Und  wan  diesser  obgenante  Martinus 
Deynhart  von  todes  wegen  verstorben  ist,  das  Got  noch  sienen 
gotlichen  willen  lange  zeit  zum   besten  vorhalten  wolle,   alsden 

35  so  sal  diesser  unser  vorkauff  und  brieff  gantz  crafftlos  und  toit 
seyn,  doch  so  ferne  das  alle  hinderstellige  und  erschinen  zcinse, 
kost  und  schaden,  so  des  etzwas  gemacht  were,  in  ermanunge 
der  zcinse  an  die  ende,  da  er  solchs  in  sienen  testament  ader 
letzsten  wülen  geben  und  bescheyden  wurde,   erst  gentzlich  ab- 

40  bezcalt  seyen  sunder  alle  geverde  und  argelist.  Des  zu  warem 
bekentnysse  haben  wyr    eptischen   obgenant,    desgUchen   gantze 


380  15S  ««pt.  1.  b.  —  1523  sept.  29. 

sammenuiige  des  capittels  doselbst  vor  uns  und  alle  unsers  stüffs 
nochkummen  diessen  uffen  brieff  mit  unsem  eptige  und  capittels 
genant  des  heiigen  cruees  ingesiegel  hyran  gehangen  vorsiegelt 
gegeben,  des  wvt  uns  obgedachte  ampteprobstin  und  costerin 
hyrane  also  mitgebruchen  und  bekennen  in  eynem  glauben  und  5 
gezcugnys  aller  vorgescrebener  dinge.  Datum  im  jare  gezcalt 
noch  Cristi  unsers  Hern  geburt  funffzeenhundert  zwentzigk  und 
drey  jar,  uff  sancti  Egidii  tagk  abbatis. 

Gop.-pap.  in  K. 

1)  ^  marktgenehm,  den  anf orderungen  des  marktes  entsprechend.  10 

730.  Atnbnann  Rtiland  quittirt  der  äbtissin  zu  Kaufungen  den  em- 
pfang  von  20  gülden  ab  abschlag  auf  die  ihr  geliehenen  KM)  gülden. 

1523  September  1.  b, 

1523  Ich  Rulandt  Kulandt  iczt  zcur   zydt   amptman  zcu   Kauf- 

sept.  1,  b.  foj^gen  bekenne  vor  mich  und  myne  erben,  daz  myr  myn  gne-  15 
dige  frauwe  di  eptische  zcu  Kauffungen  in  absclagk,  so  ich  eren 
gnaden  hundert  gülden  zcu  der  schaczunge  myns  gnedigen  hem 
gelygen  habe,  der  selbigen  widderumb  vergnüget  und  bezalt  hait 
zwenzigk  gülden.  Des  zcu  Urkunde  han  ich  diß  bekentnysse  myt 
mynem  ryncksignet  zcu  ende  der  scrifft  angedruckt  verzeychent.  20 
Datum  anno  Domini  millesimo  quingentesimo  vicesimo  *)  tercio, 
dinstags  uff  sant  Egidy  tagk. 

Orig.-pap.  in  K.  von  hand    des    aosstellers.     Siegel  abgefallen.     Auf  de-i 
rückseite  von  gleicher  hand :  ,Quitancz  uff  zwenzigk  gülden'. 

1)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,secundo\  25 

731.  Aebtisein  Alfradis,  pröpstin  Elisabeth  Hacke,  kellnerin  Helepie 
Freseken,  küsterin  Amm  voti  Dalwigk  und  das  capitel  des  stJfles 
Kaufungen  veräussern  an  Hen  Langen  und  Fritzen,  dorfmänner  zu 
Dorla  und  heiligenmeister  der  pfarrkirche  des  heil.  Matthaeus  daselbst, 
jährlich   6  viertel  fruchte  partim,  sowie  1   gans   und  2  hähne   ausdO 

ihrem  lehen  zu  Gleichen  auf  wiederkauf 
1523  September  29, 

1523  Wyr  Alffradis  von  Gots  genaden  des  fryen  stiffts  des  hel- 

sep  ,  ^  .  jjggj^  cruczes  zu  Kauffun  gen  eptissche,  Elizabeth  Hacke  prebstin, 

Helena  Fryssen  kelnerssche,   Anna  von  Tallewig  custerin   unde35 
gancz  capittel  vorbenantes   stifftes  bekennen   vor  unß  unde   alle 
unsers  stifftes  nochkummen,   das  wyr   eyntrechlich  myt  woilbe- 
dochtem   müde  unde  nuttze   unsers  stifftes   eyns  rechten  redde- 


162ä  sept.  2ä.  381 

liehen  kauffs  verkaufft  han  unde  in  crafft  disses  brieffes  ver- 
kauffen  den  ersamen  Hen  Langen  unde  Frittzen  dorffmenner  zcu 
Torle  alße  helgenmeyster  der  pfarkyrchen  sanct  Matheus  apostel 
unde  ewangelisten  des  vorbenanten  dorffes,   aucb    den  nochkom- 

5  raen  helgenmeystern  der  itztgemelten  pfarkyrchen  sex  fertel 
reyner,  guter  fruchte  Gudenßberges  moisses  halb  körn,  die  an- 
dern helffte  halb  habem  jerlicher  fruchte,  eyn  ganß,  czween 
haen,  dy  inen  dan  alle  jar,  dywyle  disser  kauff  stehet,  von  unser 
und   unsers   stifftes  wegen  Hen  Hwsen  dorffman   zcu  Glichen  uß 

lOunserm  lehen  darselbest,  das  den  itzt  gemelter  Hen  besitzt  und 
inhat,  adder  aber  werde  solch  unser  lehen  zukunfEtig  besittzt 
unde  inhat,  gutlich  unde  sunder  allen  verczogk  uff  eynen  igg- 
lichen  sant  Michaelis  tag  nach  dato  disses  brieffes  fulgende  geben 
unde  beczalen   sal   vor   drissig  unde    seß  volwichtige    goltgulden 

15  Frangforter  werunge,  dy  unß  den  die  obenberurte  kauffere  darvor 
nutzlich  unde  woil  zcu  dangke  ubbergegeben  und  beczalt,  auch 
myt  solchem  heubtgelde  fortan  ghen  die  sex  pferner  zu  Fritzlar 
abgeloist  han  sex  fertel  fruchte  partym,  etwan  vorschreben  ge- 
weest  uß  unsers  stifftes  guther  zu  Volmerßhußen  gelegen  inhalts 

20brieff  unde  segel  von  unsem  vorfaren  seligen  darubber  gegeben. 
Unde  demnoch  so  sagen  wyr  vorkauffersche  dy  kauffere  solcher 
erer  beczalunge  unde  lebberunge  der  heubtsummen  hyrmyt  quidt, 
leddig  unde  loiß.  Unde  wo  es  queme,  das  solche  vorgesatzte 
fruchte  uß   unserm    lehen    zcu  Glichen    nicht    kunth    gegen   dye 

26  helligenmeister  adder  ere  nochkomen  vergnügt  unde  ußgericht 
werde,  so  woln  wyr  vorkauffersche  uß  andern  unsers  stifftes  gu- 
thern  verschaffen,  das  ene  solche  vorschreben  fruchte  gutlich 
entricht  unde  an  allen  eren  schaden  beczalt  sal  werden.  Wo 
auch  dy  kauffere  adder  ere  nochkomen  darubber  schaden  wurden 

30  nemen  (das  doch  in  keynen  wegk  syn  sal) '),  so  mögen  sie  unß 
adder  unsers  stifftes  nochkomen  darumb  erfordern  geistlich  adder 
wemtlich,  unde  weß  sie  dan  also  ym  selbigen  schaden  werden 
nemen,  geredden  wyr  vorgemelte  eptissche  unde  gancz  capittel 
vor  unß  und  unser  nochkomen  den  kauffern  und  iren  nochkomen 

35  widderumb  zcu  vergnügen  unde  zcu  beczalen  an  alle  unser  unde 
unsers  stifftes  insage.  Unde  wyewol  wyr  itztgenante  eptissche 
unde  capittel  in  disser  verschrybunge  beneben  den  seß  fertel 
fruchte  auch  myt  verkaufft  han  eyne  ganß  und  czwene  han,  so 
ist   doch   im   selbigen  insunderheyt  abgeredt,   das   dye  meherge- 

40dochten  helligenmeister  vor  sich  unde  ere  nochkomen,  diewyle 
disse  verschrybunge  unerloist  blybet,  alle  jar  uff  sanct  Michaelis 


ädä  152B  aept  ^. 

tagk  snlche  ganß  und  czwene  hayn  ghen  Kauffunge  in  unser 
stifft  geben  unde  beczalen  sullen  unde  wullen.  £s  han  unß  auch 
und  unsers  stiffts  nachkomen  dy  kauffere  vor  sich  und  ere  noch- 
komen  den  gunst  und  wyllen  gethan^  das  wyr  sulchen  verschre- 
ben  czynß  myt  dryssig  unde  sex  goltgulden  obengemelter  werhre,  5 
zu  waiß  zijt  unß  das  gelyebet,  doch  also  das  dy  selbige  ablo- 
sunge  geschee  vor  sanct  Johannes  des  teuffers  tag,  widderumb 
abkauffen  mögen,  auch  also  das  alle  versessen  czynße,  desgUchen 
schadegelt,  ab  sich  des  selbigen  etwas  kunthUch  unde  geburlich 
wurde  erfynden,  zufomt  ghein  die  kauffere  abvergnugt  und  be-  lü 
czalt  syn  wurden,  darwydder  adder  gegen  dy  andern  hyrinne 
gesattzte  artikel  keynen  ußgescheyden  von  unß  vorgedochten 
eptisschen  unde  ganczem  capittelle  adder  unsers  stiffts  nochkomen 
keyn  behelff,  schütz  adder  beschyrm,  es  sy  in  waß  gestalt  es 
WTille,  zcu  nachteil  und  schaden  den  kauffern  adder  eren  noch-  15 
komen  gesucht  noch  vorgnomen  sal  werden,  sundem  deß  selbigen 
hynnyt  vor  unß  und  unsers  stiffts  nochkomen  in  guthen,  waren 
truwen  und  glauben  gentzlich  wullen  verczigen  und  abgesaget 
haben.  Were  auch  disse  verschrybunge  myt  gutem  wyssen  unde 
wyllen  der  kauffere  inhat,  dem  adder  den  woln  wyr  unß  glicher  20 
wyße  myt  solchen  zynsen  zcu  beczalen  verplicht  unde  verschre- 
ben  haben,  alß  wyr  ghein  die  helligenmeister  unde  ire  nochko- 
men Inhalts  disses  brieffes  gethan  haben,  alles  sunder  geverde 
unde  argelist.  Des  zcu  erkunde  unde  glauben  aller  vorgeschre- 
bener  dynge  han  wyr  vorberurte  eptissche  unser  eptige,  des- 25 
glichen  wyr  capittelsjungfern  unsers  capittels,  das  men  nennet 
des  helligen  cruczes  ingesegel,  wilcha  wyr  den  obenangeczeugte 
amptjungfern  hyrinne  mydde  gebruchen,  an  disßen  brieff  wissent- 
lich thun  anhengken.  Gegeben  im  jar,  alß  men  hat  geschreben 
funffczenhundert  czwentzig  und  dry  jar,  uff  montag  Michaelis  30 
des  helligen  erczengels  tag^). 

Orig.-perg.  in  E.,  cassationsschnitt.  Siegel  1)  spitzoval,  50/28  mm,  grün, 
siebende  äbtissin  mit  kreuz  und  hirtenstab,  der  untere  theil  der  figur  durch 
halbrunden  Wappenschild  mit  3  krähen  (2 : 1)  verdeckt,  Umschrift :  S.  ALFRA- 
DIS  DE  BVRGH  ABBATISSE  IN  COVFVGEN  (abbildung  s.  siegeltafel  4, 35 
nr.  19);  2)  des  Kaufunger  capitels,  grün  mit  weissem  rande  (beschr.  s.  urk. 
nr.  686).  Auf  der  rückseite  von  späterer  band:  ,Di8sen  brieff  hat  der  stifft  izt 
anno  etc,  77  ingelost  undt  wurdt  nuhn  hinfuro  im  stiefftsregister  in  der  innahm 
berechnet  undt  inpracht^     Daneben  von  anderer  band:  ,6  vertel  Glichen^ 

1)  die  klammem  sind  auch  im  orig.        2)  der  Michaelistag  war  im  jähre  40 
1528  ein  dienstag. 


I 


16Öä  oct.  4.  -  15^  dec.  ä.  383 

732.  Aebtissin  Alfradis  zu  Kaufungen  giebt  dem  dorfmann  Hentze 
Bracke  zu  Herleshausen  V4  acker  lafid-  im  tiefen  Graben  daselbst  in 

erbleUie. 
1523  october  4, 

5  Wyr  Alffradis  vonn  Grodts  gnaden  des  styffts  zu  Kauffangen      I5ji>3 

eptische  thun  kundt  vor  allermeniglich  vor  uns  unnd  alle  unsers    *^^'  ^' 
styffts  nachkummen,  das  wir  das  fertell  landes  eynes  ackers  ge- 
legenn  im  tyffenn  Grabenn  hynder  Stromans  hoffe,    wilchs  hye- 
bevor  bie  unsernn  vorfamn   lange    zeit   innegehabt   hoit   unser 

lOlyeber  getrewer  Hentze  Bracke  dorffman  zu  Herlßhusen  unnd 
darauff  etzliche  obsbeume  gepflantzt'),  das  selbige  viertel  landes 
haben  wir  obgenante  eptischen  vor  uns  unnd  alle  unsere  nach- 
kommen gemelten  Bracken  unnd  seynen  erbenn  seyner  getrewer 
dynste  halber  hynfurters  mehr   erblich   vorlyhenn   unnd  hyrmyt 

15  kegenwertighch  vorlyhenn  noch  der  besten  forme  und  gestalt 
der  rechtenn,  doch  uns,  unserm  styffte  darinne  jerlich  vorbe- 
halttenn  eyns  iglichenn  Michaelis  tag  tzwene  Schneberger  dar- 
vonn  zu  gebenn,  alles  sonder  geverde  unnd  argelist.  Des  zu  Ur- 
kunde hann  wir  obgemeltenn  eptische  ann  dyasenn  bryff  unsere 

SOsecrett  zu  ende  dyeser  schryfft  wissentlich  anndrucken  laisenn, 
der  gegeben  ist  im  jare  gezalt  funfftzehnhundertt  tzwentzig  unnd 
drey  jare  auff  sant  Franciscus  tag  des  heiigen  beichtigers. 

[Unter  dem  texte  von  gleicher  hand:]    Dyese  copia  ist  fleissig 
oberlesenn  unnd  außgeschriebenn  durch  mych  Caspar  Reyngkenn 

25  notarien  etc.  unnd  concordirtt  mytt  ihrem  rechten  originall  vonn 
worthe  zu  worthe,  bezeug  ich  myt  dyeser  meyner  eygenn  handt- 
schryfft.  C.  R.  notarius  publicus  scripsit  et  subscripsit. 

Cop.-pap.  vidim.   der   stand,    land.-bibl.    zu  Casse),    Landau  Collect,  über 
kloster  Kaufungen  I.  fol.  F.     Die  handsohrift  ist  diesellie  wie    in  urk.  nr.  727. 
80  Auf  der  rückseite  von  gleicher  hand:  jCopia\ 

1)  vorl.  ,gefplantzt\ 

733.  Docior  Dietrich  von  Werthem,  ritter  Apel  von  EbeleAen,  amt~ 
mann  Sittich  von  Berlepsch  zu  Langensalza  und  ritter  Christian  von 
Hanstein,  Statthalter  zu  Cassel,   vergleichen  die  äbtissin  Alfradis  zu 

SbKaufungen  und  Heinrich  Keine  zu  Ober-HeroUlshausen  dahin,  dass 
letzterer  die  der  äbtissin  schuldigen  40  malter  hafer  sogleich,  die  90 
maüer  kam  aber  in  geld  und  an  bestimmten  terminen  bis  zum  jähre 

1526  entrichten  soll. 
1523  decennber  3. 

40  Zw  wißenn,  das  wir  Ditterich  vonn  Wertter^)  doctor,  Apel    ^^  ^ 


384  1B23  dec.  3. 

vonn  Eybelebenn  ritter,  Sittich  vonn  Beriepschenn  amptman  zw 
Salcza  und  Kirsten  vonn  Hansteinn  ritter  und  statbelder  zw 
Caßel  aus  befehel  der  durchluchtegen,  hochgebomn  fursthen  und 
hemn  hernn  Georgenn  hirczogk  zw  Sachsenn  etc.  und  hemn 
Philipßen  lantgraffenn  zw  Hesßenn  etc.  unßer  genedege  hem  auff  5 
hauedt^)  donnerstag  noch  Andree  im  drie  und  zwanczegesthen 
jhar  in  gebrechenn,  dye  sich  ein  zietlang  zwischenn  der  hoch- 
wirdegenn  frawenn  Alfaradis  eptisobenn  des  frien  stieffts  zw 
Kawffeungen  einnes  und  Heinrich  Keinne  zw  Obern  Hirleßhau- 
ßenn*)  wonhafftig  andersth[e]ils  erhalten,  belangende  nuencziglü 
malder  koms  und  vierzig  malder  habernn  Bf oelhaueßer  moeß,  dye 
eir  äiis  gedachter  unßer  genedegen  frawe^  vonn  Kaueffungen 
behaußunge  zw  Harleßhaußen ')  genomenn,  deßgliechen  das  er  als 
ire  Schultheiß  und  insemeler  kejTi  bestendige  vechenung  nicht 
gethann,  soliche  irung  und  gebrechenn  noch  genugßamer  ver-i5 
horung  und  beyder  pardt  bewillegung  haben  wir  sye,  wye  hier- 
noch  fulget,  guetlichen  vertragen,  als  neimUchen  das  Heinrich 
Keynne  alsbalt  an  verzog  unßer  genedegen  frawen  dye  verczig 
malder  habern  wederumb  lebem  und  gebenn  saell,  zum  andern, 
nochdem  er  das  entwenthe  komn,  dye  nuenczigk  malder,  an  wur-  20 
denn  dorvor  vierczig  schogk,  zwenczig  Schneberger  vor  ein 
schogk  zw  reyechenn,  gebenn  und  zwenczigk  schogk  der  selbe- 
genn  were,  dye  er  in  sienner  rechenung  schuldig  blyebenn,  wil- 
Uches  alles  zwsamenn  gerechent  sechzigk  schock  macht,  dye  sael 
gedachter  Heinrich  Keinne  unßer  genedegen  frawenn  vonn  Kauef-  25 
fungenn  ann  irenn  schadenn  auf  nochfulgende  tagziedt  entrichten 
und  guetlichen  vergenuegen,  als  neimlich  auf  nehest  kunftegemi 
Walporgis  tag  noch  datho  dißes  reczes  zwenczig  schogk  und 
alßo  damoch  alleweyege  auff  Walpurges  zwenczig  schogk,  wil- 
lichs  sich  enden  wurdet,  wann  man  schryebett  sexs  und  zwan-3u 
czigk  jhar.  Darvor  sient  buerge  und  selbst  schuldig  wurdenn 
semptlichen  und  sunderlichen  Hans  Kuenmuendt,  Claus  und  Lue- 
dewigk  Michel  gebrueder,  Hans  Clipsteinn,  Hans  Hausmann  *)  und 
Steffenn  Keinne  alle  wonhafftig  zw  Hirleßhaußenn  und  habenn 
diße  benenten  buergenn  uns  denn  comißoregen  ann  dye  hant  ge-  35 
lopth  und  trauelichen  zwgeßagt,  wo  ader  wan  der  selbßacher 
Heinrich  Keinne  in  dißenn  arttickeln  hierin  beruert  einnenn  ader 
meher  suemigk  wurde,  so  wulttenn  sye  denn  selbegen  volnczye- 
ung  und  geborliche  außrichtung  thunn  und  suUen  hiermit  alle 
zuspruche,  nichst  usgeschloßen  *),  so  unßer  genedege  frawe  zw  40 
gedachtem    Heinrich    Keinne    bißheir    gehapt,    deßgliechen    auch 


1624  fet)r.  11.  365 

alle  furdemng,  dye  Heinricli  Keinne  vor  dem  lantgericht  zw 
Thomaßbruecke  zw  unßer  genedegen  frawen  gehapt,  aufgehaben 
sienii;  und  sael  Henrich  Keinne  denn  unkosthen,  so  er  des  ge- 
richst  halbenn  erledenn,  alleinn  an  schaden  des  stiefftes  tragen, 
5 alles  truelichen  und  ungeferlich.  Dißenn  reczes  haben*)  beyde 
thiel  [!]  gewelleget,  mit  dangßagung  angenomen  und  denn  zw  zwe- 
fachenn  mit  unßer  der  comißaregenn  beczeschafften  zw  besege[l]nn 
und  innen  zw  ubergebenn  gebetten.  öescheenn  die  et  anno, 
ut  supra. 

10  Orig.-pap.  in  K.     Unter  dem  texte  4  über  wachs  auf  papier  aufgedrückte 

ringsiegel;  1)  oval,  18/6  mm,  in  tartsche  ein  baumast  mit  3  blättern,  darüber 
D.V.W.  (Dietrich  von  Werthern) ;  2)  8  eckig,  12/10  mm,  8  eckiger,  unten  abge- 
rundeter Schild,  bild  unkenntlich,  über  dem  schild  A.  V.  EB.  (Apel  von  Ebeleben) ; 
3)  oval,  18/14  mm,  tartsche  mit  5  fusslosen  vögeln  (sittichen),  darüber  S.  V.  B. 

15  (Sittich  von  Berlepsch);  4)  Geckig,  16/12  mm,  tartsche  mit  8  halbmonden  (2 : 1), 
darüber  auf  gewundenem  bände:  K.  V.  H.  (Kirsten  von  Hanstein).  Eine  alte, 
wohl  gleichzeitige  copie  dieser  urk.,  wenn  auch  abweichender  Schreibweise,  be- 
findet sich  in  der  akte  nr.  8941  bl.  2  des  hauptstaatsarchives  zu  Dresden. 

1)  dass  hier  nicht  v.  Werder,  sondern  v.  Werthern  gemeint  ist,  ergiebt 
20  das  Wappen  (siegel  1).  2)  ungewöhnliche  form  für  ,hute*  (mhd.  ,hiute*),  heute. 
3)  Heroldshausen;  nach  ,Harleßhaußen'  (z.  13)  folgt  ein  wieder  gestrichenes  un- 
leserliches wort.  4)  könnte  auch  ,Hansmann*  heissen;  copie  ,Hausman^ 
5)  ,nich8t  usgeschloßen*  mit  einfügungszeichen  am  rande.  6)  ,haben*  in  der 
Schreibweise  ,habenn*  wiederholt. 

25  734.  Landgraf  Philipp  zu  Hessen  ersticht  die  äbtissin  Alfradis  zu 
Kaufungen^  Michel  Hungershamen  im  falle  der  richtigkeit  seiner  for- 

derung  zu  befriedigen^, 
Cassel  1524  februar  17, 

Unnser  freuntschafft  zuvor.  Erwirdige,  liebe  freundin.  Wa-  25JS4 
30rumb  unns  jetzo  Michel  Hundershawsen  mit  inligender  suppli-  f^^-  ^^• 
cation  und  copien  angesucht,  werden  ir*  daraus  ferner  zu  sehen 
finden.  Wo  im  nu  alßo  ist,  wie  er  antzeigt,  so  begem  wir  gut- 
lich, ir  wollet  euch  darin  selbst  die  pillicheit  weisen  und  benenten 
Michel  seiner  anforderung  klagloiß  nind  zufridden  stellen  mit  gut- 
86  williger  ertzeigung.  Das  wollen  wir  umb  euch  gunstiglich  be- 
schulden.    Datum   Cassel    am    mitwochen    nach   Invocavit   anno 

etc.  xxiiii. 

Von  Gots  gnaden  Philips  landtgrave 

zu  Hessen,  grave  zu  Katzenelnpogen  etc. 

40  [Adresse   auf  der  rückseite:]    Der    ernwirdigen  unser  lieben 

freundin  Alfradis  ebtischen  des  freien  stiffts  Kauffungen. 

Orig.-pap.  in  E.    Rothes  verschlusssiegel  abgefallen. 

25 


386  1524  apr.  8.  —  1624  apr.  14. 

735.  Doctor  Dietrich  von  Werthem,  Andreas  Pflvy,  amtmann  zu 
Domburg  und  Camburg ^  und  Philipp  von  Eibisch,  amtmann  zu  Herbs- 
leben, sagen  dem  amtmann  Ruland  zu  Kaufungen  zu,  sich  bei  dem 
het*zoge  Georg  zu  Sachsen  für  die  freigäbe  der  der  äbtissin  zu  Kau- 

fangen  zustehenden  rechte  in  Heroldshausen  zu  verwenden.  6 

Treffurt  1524  apHl  8. 

1524  Aus    befehell    des    durchlauchteii,    hochgepomnen   furstenn 

^^^'    '    mmd  herm  herrn  Georgen  heitzogenn   zu  Sachssenn  lantgraven 
in  Doringen  unnd  marggraven  zu  Meyssenn,  unsers  g,  h.,  habenn 
wir  Ditterich  vonn  Wertter  doctor,  Anders  Phlug  amptman   zu  10 
Domnberg   unnd  Camberg  unnd  Philip   vonn  Ribisch   amptman 
zu  Herbeschleuben  mit  dem  ersamen  Rulanth  Bulanth  amptman 
zu  Kaufungenn    als    geschicktenn   der   hochwirdigen    frawen  N. 
eptischenn  zu  Kauffungenn  gehandelt  der  gebrechen  halben,    dij 
sich  der  erbgerichte  unnd  erbholdunge  halben  im  dorffe  Herliß-16 
hausen^),  auch  der  IOV3  schok  halben,   dij  in  die  ablosunge  der 
vonn  Hubfgartenn  nicht  vormeinth  gehöre  sollen,  gehandelt  unnd 
bewilliget,    bey    unnserm    g.   h.    hertzogenn    Georgenn    uns    zcu 
fleissigen,  das  sein  furstUche  g.  unnser  g.  frau  der  optischen  und 
stifft  zu  Kauffungen   dij   erbgerichte  ubir  schult  unnd   schadenn20 
einreumen  wollen,  sollen  deßglichenn  geburliche  eidespflicht  vonn 
irenn    mennem,   dij    sey    im    dorffe    hait,    zu   des   stiffts  gerech- 
tigkheit    thu    lasse.     Belangende   dij    IOV2    schok,    wo    der    stifft 
vonn  Kauffungen  zukunfftigk,  wie  sich  zu  rechte  geborth,  beweise 
wirth,    das    sey  unserem  g.  h.   nicht   zugehoren    sollen,    tragenn25 
wir  nicht  zweivell,  sein  f.  g.  werden  sich  alßdann  der  gebor  nach 
auch  gnediglichen  ertzeigenn,  unnd  unns  in  dijßem  allem  unsers 
g.  h.   gemuthe*)   sey  wirt.     Wollen  wir   uns  bey   sein   f.  g.  be- 
fleissigenn,    das   sein  f.  g.  unnser  g.  f.  der   eptischenn  zu   Kauf- 
fungenn forderlich  zu  erkhejmen  gebe  unnd  wissenn  lasse.     Da- 80 
tum  zu  Dreffurdt  am  freitage  nach  Quasimodogeniti  im  xxiiii.  jare. 

Gop.-pap.  in  der  akte  nr.  8941,  bl.  1  des  hauptstaatsarchives  zu  Dresden ; 
aufschrift  der  akte:  ^B^l^^g^^^^  <Ü6  zinsen  zu  Heroldshausen,  so  denen  kloster- 
frauen  zu  Eauffungen  von  herzog  Georgen  zu  Sachsen  vorenthalten  werdend 

1)  Heroldshausen.        2)  hier  dürfte  etwa  ,gun8tig'  zu  ergänzen  sein.         35 

736.  Priester  Johamies  Sander  antwortet  dem  amtmann  Buland  zu 
Kaufungeji  tvegen  pfandbestellung  für  ein  stiflisches  darlehen,  da^ 
die  zu  verpfändenden  guter  unbelastet  seien  und  genügenden  werth  hätteti. 

1524  april  14. 
1524  Minen  fruntlichen  und  underthan  dinst  zcuvor.    Erenfaster.  40 

apr.  14.  ^ 


I 


1624  april  24.  3Ö7 

zcuvorsichtiger,  guder  gunner.  Sint  schrifffce  von  hem  Joan  Ko- 
then  ußgangen  an  mich  gelanget  dies  inhaldes,  wie  alhir  bie  uns 
eczlich  mitburger  bie  uch  eyn  summa  gülden  zcu  vorschriben 
und  vorzcinsen  anzcunemen  gemueths.  Daruff  uger  gemueth, 
ößo  ich  uch  erkennen  geben,  ab  solch  guther  dorvor  vorphent, 
auch  hirvor  vorphent  adder  vorschriben  sint  und  auch  gnugsam 
sint  vor  solch  summa  gülden,  derhalb  uch  (mines  gewissens)^) 
erkennen  gebe,  das  alhir  eyn  radt  biesher  nicht  had  gesigelt 
sunder    erfarens    vorphendunge    der    guther,    versthee    ich    und 

10  weis,  das  solch  guther  allenthalb  hirbievor  nicht  vorphent  sint. 
Auch  vor  solch  summa  gülden  eyn  ider  sines  orths  gnugsam  ist, 
auch  jerlichen  zcins  woU  geben  mögen,  dan  harth  vor  der  stadt 
gelegen  sint  mit  guder  besserunge,  auch  nicht  liderlich  in  vor- 
wustunge    kommen    mögen.     Dies,    guder    gunner,    begems   und 

15  bieth  habe  ich  uch  nicht  mögen  vorhalten,  miner  gnedigen  frau- 
wen  und  iren  kindem  geistlich.  Derglichen  uch^),  uger  hus- 
frauwen  und  den  ugem  dinstes  willen  zcu  erzeigen  bin  ich  wil- 
ligk  als  underthan  cappellan.  Datum  anno  etc.  xxiiii.,  donnerstagk 
nach  dem  sontage  Misericordia  Domini. 

20  Joannes  Sanderus 

prister. 

[Adresse  auf  der  ruckseite :]  Dem  erenfastenn  und  achtbarn 
Buelandt  Kuelandt  amptman  des  stiffts  Kauffungen,  minem  be- 
sundern  guden  gunner,  fruntlichen  grtiss, 

26  Orig.-pap.  in  K.     Der  brief  war  mit  einem  über  wachs  auf  papier  aufge- 

drückten, runden,  10  mm  grossen  siegel  verschlossen,  dessen  bild  ein  3  blättriges 
kleeblatt,  dessen  Umschrift  aber  unleserlich  ist. 

1)  die  klammem  sind  auch  im  orig.        2)  ,uch*  übergeschrieben. 

737.     Die  landgräfliche  kanzlet  zu  Cassel  ladet  die  äbtissin  zu  Kau- 
^fungen  in  der  sache  gegen  Michael  Hungershausen  auf  den  2.  mai 

1524  vor. 
1524  april  24. 

Uff  schirstkommenden  montag  nach  Vocem  jocunditatis  zue     1524 
rechter    tagzeit   sollen   unsere    gnedige   fraw    die   abbatissin   zw  ^^^'  ^^' 
35  Kauffungen  eins  unnd  Michaeli  Sanderßhusen  *)  andemn  teill  hie 
auff   der  canzlei   erscheinen  unnd  irer    irrung    halb    gepurlicher 
handlung   phlegen.      Signatum    Cassell    sontags^)    Cantate    anno 
etc.  xxiiii.  Canzlei  zw  Hessen. 

Orig.-pap.  in  K.,  dieselbe  handschrift,  wie  in  nr.  734. 


&88  Vor  1524  nuu  ± 

1)  Schreibfehler  för  Hnngerßhiiseii  (s.  urk.  nr.  7B4.  738  n.  739).  2)  hier 
folgt- wieder  gestrichenes  ^nach  Jnb*. 

738.    Michel  Hungershausen  bittet  (den  landgrafen  Philipp  zu  Hessen), 
das  Stift  Kaufungen  zur  auszahlung  des  seinen^  vater  Berthald  schuldig 

gebliebenen  betrages  veranlassen  zu  wollen.  5 

[vor  1524  mai  2.] 

[vor  1524  Durchleuchtiger,  hochgepomer  fürst,  gnediger  her.    E.  f.  g. 

**"**  '^  sei  mein  underdeniger  schuldiger  gehorsamer  dinst  alzeit  zu- 
voran.  Gnediger  her,  ich  fuge  e.  f.  g.  underdenigen  clagende 
zu  wissen,  das  Bertholdus  Hundershausen  mein  vatter  seliger  lo 
etwan  dem  stifft  Kauffungen  ein  zeitweÜ  gedinet  als  vor  ein 
Schreiber.  Nun  hat  die  aptissin  sampt  andern  amptjunckfrawen 
etHch  rechenschafft  mit  ime  gehalten  und  sein  ime  in  der  ersten 
rechenschaff  schuldig  blieben  38  gülden  und  sechs  albus,  wie  e. 
f.  g.  inliegender  glaubwirdiger  copien  gnedigHch  woel  zu  ver- 16 
nemen  habt,  in  der  andern  rechenschaff  sein  sie  ime  schuldig 
blieben  40  gülden  und  nach  zehen  gülden  vor  ein  jaerlangk 
lohen  und  zehen  gülden  vor  ein  pferdt  und  wo  solchs  die  fraw 
von  Kauffungen  edder  imants  von  irer  wegen  nit  gesten  *)  wol- 
ten,  getrawe^)  ich  sie  mit  den  erentvesten  und  wirdigen  Juncker  20 
Krafft  von  Bodenhausen  und  her  Johan  Wael  wol  zu  beweisen. 
Hochgepomer  fürst,  gnediger  her.  Nun  hat  mein  vatter  seliger 
edder  ich  als  sein  naturlicher  erbe  von  der  summe  gelts  zu  be- 
tzaln  kein  heller  edder  phenig  kriegen.  Bit  e.  f.  g.  underde- 
nigen, wollet  an  die  wirdigen  und  andechtigen  aptissin  und  gantz  25 
convent  zu  Kauffungen')  vor  mich  schreiben,  des  sie  mir  als 
naturlicher  erbe  meines  vatters  die  angetzeigte  schult  gelden  und 
betzaln.  Bit  xmib  ein  gnedig  antwort,  das  wil  ich  umb  e.  f.  g. 
alzeit  gehorsamlich  vorthin*). 

E.  f.  g.  90 

underdeniger  diner 
Michel  Hundershausen. 

Cop.-pap.  in  K.,  undatirt  und  ohne  adresse,  ohne  zweifei  aber  an  den 
landgrafen  Philipp  zu  Hessen  gerichtet.  Die  datirung  ergibet  sich  aus  Urkunde 
nr.  789,  der  die  vorliegende  vorausgegangen  sein  muss.  85 

1)  gestehen.  2)  vorl.  ,gedrawe*.  8)  ,zu  Kauffungen^  mit  einfngrungs- 
zeichen  am  rande.        4)  verdienen. 


1524  mal  2. 


389 


739.     Ritter  Christian   von  Hanstein.   Statthalter  zu   Cassel,    verträgt 

die  äbtissin  Alfradis  zu  Kaufungen  und  Michel  Hungershausen  dahin, 

dass  erstere  am  nächsten  franleichnamsfeste  20  und  am  nächsten  neu- 

Jahrstage  18  gülden  an  die  mutter  des  letzteren  zu  entrichten,   dieser 

5  aber  sich  aller  tveiteren  ansprüche  zu  enthalten  habe. 

1524  mai  2. 

Nachdem  sich  irrung  und  gebrechen  zwyschen  der  erwir- 
digen  in  Goth  frawen  frawen  Alfradis  des  frien  stiffts  Kawffungen 
aptysse  als  beklagete   an  einen    und   Michel    Hungerßhusen    als 

lOkleger  von  wegen  sines  vaters  zelige  und  mutter  ander  teyls  er- 
haltin, habin  ich  Cristian  vonn  Hanstein  ritter,  staithelder  zw 
Cassel,  nach  gehorter  schulde  und  antwort,  doch  mit  wyssen  und 
willen  beider  partie  sie  gutlich  und  fruntlich  vortragen  derge- 
stalt, wie  hirnach  folget :  ErsteUch  sal  Michel  Hungerßhusen  alle 

15  anspreche,  wie  und  was  mas  sich  die"  erhaltin,  kegin  hoichge- 
melter  frawen  Alfradis  aptysse  ader  irer  ader  des  stiffts  nach- 
komen  in  argem  nicht  meher  gedencken  und  gentzelich  biege- 
leget  sie  und  denn  briff  ubir  die  38  gülden  ungeferlich  halten, 
so   sinen   vater  zelige    von  der    erwirdigen    frawen  Katheryna') 

20  von  Plese  gegebin,  widerumb  dem  stifft  zustelle.  Darkegin  sal 
hoichgemelte  frawe  Alfradis  eptysse  genanthem  Michel  Hungerß- 
husenn  38  gülden  montz,  je  26  albus  vor  ein  gülden,  gebin  und 
vorandelagen  und  sollicher  angetzeigeter  summen  sal  genanthen 
Michel  uff  nestkomende  Corporis  Cristi   ader    acht  tage  ungefer- 

25  lieh  darnach  nach  dato  hirunder  angetzeiget  zwentzigk  gülden 
gelibert  und  betzalt  werden  und  die  andern  18  gülden  uff  nest- 
folgende des  newen  jars  tagk  darnach  auch  gelibert  werdenn, 
doch  das  genantes  Michels  muter  zu  ider  zciet,  waneher  ^)  [sie]  *) 
das  gelt  empheet  vor  sich  und  ire  sohene,  gnuglich  und  gewone- 

30  lieh  quitantien  ubirgebe.  Darmit  sullen  alle  irrung  und  gebrechen, 
wie  und  was  mas  sich  die  erhaltin  habin,  gentzelich  bie  und  hin- 
geleget  sin.  Des  zu  orkunt  sint  dysser  reces  zwee  glichluten 
under  minen  hem  Cristians  von  Hanstein  ritters,  staithelders  zu 
Cassel,   pitzschaff  uffgericht  und   ider  partie   einen   gegebin,   sich 

85  des  habin  zu  richten.  Gescheen  mantages  post  Vocem  jocundi- 
tatis,  anno  Domini  millesimo  quingentesimo  vicesimo  quarto. 

Orig.-pap.  in  K.  Unter  dem  texte  auf  lack  aufgedrücktes  ringsiegel  des 
Statthalters  Christian  von  Hanstein  (beschr.  s.  urk.  nr.  733,  siegel  4). 

1)  muss  »Elisabeth*  heissen.      2)  ,wan*  aus  ,was*  corrigirt.      8)  ,sie*  fehlt 
40  im  orig. 


1524 
mai  2, 


1524 
mai  26, 


390  1624  mai  14.  —  1624  mai  22. 

740.  Die  landgräfliche  kanzlei  zu  Cassel  ladet  die  äbtissin  zu  Kau- 
fungen in  der  sacke  gegeu  Dietfich,  des  von  Bewern  diener,  auf  den 

25,  mai  1524  vor, 
Cassel  1524  mai  14, 

1524  Uff  schirstkommenden  mitwochen  nach  Trinitatis  zw  rechter  6 

******      •  tagzeit  sollen  unsere  gnedige  fraw  die  abbatissin  zw  Kauffungen 

eins  unnd   Diederioh    des  von  Bewern    diener   andemn  teill  hie 

auff  der   canzlei    erscheinen   unnd    irer   irrung  halb   gepurlicher 

1524     verhoer  unnd   handelung   pflegen.     Signatum   Cassell    sampstags 

*****     *  nach  Exaudi,  anno  etc.  xxiiii.  10 

Canzlei  zw  Hessen. 

Orig.-pap.  in  K. 

741.  Nette,   unttwe  Bertholds  Hunget^shausen,   und  ihr  söhn  Michel 
quütiren  der  äbtissin  Alfradis  zu  Kaufungen  den  etnpfang  der  «w- 

tragsmässigen  abschlagssumme  von  20  gülden,  16 

1524  mai  22, 

1524  Ich  Nette  Hungershußenn  nagelaßenn  Bertolden  Hungers- 

*****  •  husen  zeliger  gedechtnis  witwen  thun  konth  gegen  allermennic- 
lich  inn  und  mith  crafft  dusßes  brives:  Nochdem  als  mir  unnd 
meinen  kindern  vonn  wegen  obgedachts  meins  huswerts  zeligen20 
di  hoichwirdige  mein  gnedige  frawe  frawe  Alffaradis  des  freiggen 
stiffts  zu  Kauffongen  eptische  an  stad  ires  süffts  schuldig  ist  zu 
bezcalenn  drisig  und  achte  gulde  werth  geldes  inhalts  eins  reces, 
uffgericht  und  gemacht  durch  den  gestrengen  und  emvesthen 
hem  Cristiane  vonn  Hansteyn  ritther  und  stathelter  zu  Casßel26 
etc.,  so  bekenne  ich  obgnante  Nette,  desglichenn  ich  Michel 
Hungershußenn  vorberurten  Bertolden  nochgelaßen  naturlicher 
sohenn  vor  unns  und  alle  unser  erbin,  das  di  vorgemelte  unser 
gnedige  frawe  solcher  obgnanten  summe  guldenn  inhalts  des  Ver- 
trages gegen  uns  gutlich  und  wol  zu  dancke  vergnügt  unnd  be-90 
zcalt  hcdd  zu  dusßer  ersthen  tagzit  noch  vormelden  der  recesfi 
zcwenzig  gülden.  Demnoch  so  sagen  wir  vorgemelte  Nette  und 
Michel  vor  uns  und  alle  unser  erbin  hir  in  crafft  dusßer  quitan- 
cienn  hoiohgemelte  unser  gnedige  frawenn,  irer  gnaden  stifft  sol- 
licher zcwenzig  gülden  bezcalunge  dusßer  tagzit  gevallenn  quid,  35 
leddig  unnd  lois,  alles  sonder  geverde  und  argeUst.  Des  in  or- 
kunde  habin  wir  obgnante  Nette  und  Michel  vor  uns  unnd  unser 
erbin  di  ersamen  und  wißen  burgermeister  und  raid  der  stat 
Witzenhaußenn  gebethen,    dusße   quitancien  mith  irem  der   stat 


1524  juni  23.  —  1624  juli  18.  391 

secreth  ingesigel  zu  befesthigenn  gebrech  eigen  ingesigels,  des 
wir  itztgnante  burgermeister  und  raidt  um  bethe  willen  hirane 
uffintlich  bekennen  uns  und  unsirn  nochkomen  unschedelich. 
Datum  dominica  Trinitatis,  anno  Domini  millesimo  quingentesimo 
övicesimo  quarto. 

Orig.-pap.  in  K.  Unter  dem  texte  über  wachs  auf  papier  aufgedrücktes, 
rundes,  20  mm  grosses  Siegel,  gezinnte  mauer  mit  3  thürmen,  im  thorbogen 
unter  dem  mittleren  thurme  ein  W  (Witzenhausen).  Das  siege!  ist  ein  anderes 
als  das  bei  v.  L'Estocq. 

10  742.  Herzog  Georg  zu  Sachsefi  schreibt  der  äbtissin  Alfradis  zu 
Kaufungeny  dass  er  gegen  ihr  erbgericht  und  die  erbhuldigung  der 
klosterletUe  des  dor/es  Heroldshausen  nichts  einzuwenden  habe,   wenn 

nur  seine  rechte  gewahrt  tvürden, 
Dresden  1524  juni  23. 

15  Von  Gots  gnaden  Georg  herzaw  zcu  Sachssen  etc.  1524 

Erwyrdige,  liebe,  andechtige.    Der  hochgelertter,  unser  rethe  •^'****  ^' 
und  lieben  getruwen  her  Ditterich  von  Wertern  dootor,  Andres 
Plugk  und  Philips  von  Eybyczsch  unse  amptlude  zcu  Dombergk, 
Cambergk  und  Herbeschlewben  haben  uns  angezeygt,   waz  sie 

20myt  uch  von  wegen  urs  olosters,  der  erbegeriohte  und  erbhul- 
dunge  halben  am  dorffe  Heroldshusen  gehandelt.  Nu  ist  uns 
nicht  entkegen,  daz  ir  von  urs  closters  luden  im  selbigen  dorffe 
Heroldshusen  die  erbehuldunge  annemet  und  uch  der  erbegerichte 
über  sie  gebracht,  doch  daz  uns   solchs   an  unser  uberkeit  und 

26  gerechtikeit  ane  nochteil  sy.  So  lassen  wyr  uns  auch  sust,  waz 
sie  von  wegen  der  eylfftehalb  schock  myt  uch  abgeredt,  wolge- 
fallen.  Haben  wyr,  uch  darnach  habt  zu  richten,  gnediger  mey- 
nunge  nicht  wullen  verhalten.  Geben  zcu  Dresden  dornstags  in 
vigiUa  Johans  baptistae,  anno  D[omini]  xxiv. 

80  [Adresse:]  Der  erwirdigen  unser  lieben,  andechtigen  frawen 

Alfferadis  des  fryhen  stiffts  zu  Kauffungen  eptische. 

Gleichzeitige  cop.-pap.  in  der  akte  loc.  8872,  bl.  1  des  hauptstaatsarchives 
zu  Dresden;  die  äussere  aufschrift  s.  bemerk,  zu  urk.  nr.  577. 

743.     Aebtissin  Alfradis  und  die  jungfraueti  des  Stiftes  Kaufungen 

3b  belehnen   den   schuüheissen   Hans  Eiterwind   zu  HeroMshausen   und 

dessen  ehefrau  Katharine  mit  dem   ihnen  abgekauften  hause  und  V2 

hufe  land  daselbst  auf  lebenszeit 
1524  juli  13. 

Wyr  Alffradis  von  Gots  gnaden  des  stiffts  zu  Kauffungen    -^u^^^ 


392  1B24  juli  13. 

eptische,  Elizabet  Hacke  probstin,  Helena  Frißken  kelnerße^ 
Belcke  von  der  Malspurgk  custerin  und  gantz  capittel  des  vor- 
gedachten stiffts  thun  kundt  gein  allermeniglich  für  uns  und 
alle  unsers  stiffts  nachkomen:  Nachdem  als  wir  den  unserm 
sohultteissen  zu  Heroldeshausen  und  lieben  getrwen  Hansen  Eyt-  5 
terwinde,  Katherin  seiner  elichen  hausfrawen  noch  zu  bezaln 
schuldig  seint  vierzigk  und  soben  Schnebergse  schock  des  abge- 
kaufften  hauses  und  der  halben  hüben  landes  halber,  zu  Herol- 
deshausen und  der  feltmargk  doselbst  gelegen,  Inhalts  eins  uffen- 
bar  Instruments,  des  datum  heldet  funffzehen  hundert  zwentzig  10 
und  vier  jare,  den  sobenden  tagk  des  monats  augusti,  demnach 
so  bekennen  wir  obengemeltte  eptische,  vorberurte  amptjunffrawen 
und  gantz  capittel  für  uns  und  alle  unsers  stiffts  nachkomen,  das 
wir  in  bezalunge  solicher  obenberurtter  summen  gelts,  auch  sunst 
zu  sunderlicher  gnade  und  gunst,  so  wir  den  tragen  zu  unserm  15 
vorgedachten  schultteysen  und  desselbigen  hausfrawen,  geben 
wuln  aus  unsem  renthen  und  zinsen  zu  Heroldeshausen  eyns 
ighchen  jars  uff  sanct  Michaelis  tagk  des  ertzengels  sechs  malder 
fruchte,  halb  körn  und  die  ander  helffte  habbern,  darzu  itzt 
nehstzukomen  Michaelis  tagk  vier  Schnebergse  schock,  darnach  20 
aber  uff  ein  igUchen  sanct  Michaelis  tagk  zwey  schock,  dieweil 
sie  beide  ader  aber  eyns  under  den  zweien  lebt.  Wan  sie  aber 
beide  todes  halber  verscheiden  seint,  welchs  der  almechtiger  Gott 
zum  besten  uffhaltten  wulle,  alsden  so  sal  unser  stifft  further  in 
der  bezalunge  der  fruchte  und  auch  des  gelts  kein  weither  be-25 
schwerunge  nach  ausgifft  zu  thunde  habe,  sunder  aUe  toidt,  by 
und  abe  sein,  über  das  so  bekennen  wir  auch  für  uns  und  un- 
sers stiffts  nachkomen,  das  wir  obengedachten  unserm  sohult- 
teissen und  lieben  getruwen  Hansen  Eytterwinden,  Katherinen 
syner  eHchen  hausfrawen  aus  sunderlicher  gnade  und  gunst  ver-  30 
lyhen  hau,  in  und  mit  orafft  dis  kegenwirtigen  brieftes  verlyhen 
unser  behausunge  und  hobereyde  in  Heroldeshausen  gelegen, 
inen  hiebevor  abgekaufft,  dasselbige  er  beider  lebetage  inne  zu 
haben  und  zu  gebrauchen,  dach  also  unnd  nit  änderst,  das  solche 
imser  behausunge  imd  hobereyde  in  gutem,  bequemlichen  ge-S5 
beuwe  und  besserunge  von  inen  gehaltten  werde,  darzu  dem  dorffe 
Heroldeshausen  er  dorffrecht  in  unserm  namen  und  bezalunge 
die  zidt  ers  lebens,  ob  sich  des  etwas  solchs  unsers  haußes  und 
vorgedachten  halben  hübe  landes  gein  die  vorgemeltte  dorffschafft 
in  rechte  buche  wulde  eygen  und  geburen,  zu  verstehen,  ußgeben  40 
und  bezalen.     Wir  wuln  auch  hiermit  (abs  queme)^)  das  unsers 


1524  aug.  7.  393 

stiffts  fruchte  uff  unser  kemnothen  zu  Heroldeshausen  nicht  alle 
gelygen  künde,  alsdan  so  wuln  wir  uns  dieselbigen  zu  legen  und 
uffzuschudden  uff  unser  vorbenanten  behausunge  aller  bequemig- 
keit  und  gutes  nutzes  vorbehaltten  habe  an  allen  intragk  und 
5  wegerunge  eyns  iglichen.  Desgleichen  zu  was  zcidt  unsers  stiffts 
amptman,  auch  unser  diener  zu  Heroldeshausen  inkomen,  alsden 
so  suln  dieselbigen  frey  macht  und  gewalt  habe,  in  unsers  stiffts 
vorbenanten  behausunge  darin  zu  lygen,  abe  und  zu  zu  gehen 
mit  eren  lybe  und  habe  nach  irer  notturfft  und  wolgefallen,  dach 

10  sunder  alle  nachteil  und  schaden  vorgemeltten  Eytterwindes  unnd 
syner  elichen  hausfrawen,  hyrinne  gentzlich  ausgeschlossen  alle 
geverde  und  argelist.  Des  zu  Urkunde  han  wir  obengenante  ep- 
tische  unser  eptige  ingesiegel,  desgleichen  wir  capittelsjunffem 
unser  capittels  ingesiegel,  des  wir  andern  amptjunffem  hierin  alle 

15  also  für  uns  und  unsers  stiffts  nachkomen  mit  gebrauchen,  dissem 
brieffe  wissentlich  thun  uffdrucken.  Gegeben  im  jare,  als  man 
hait  gezalt  funffzehenhundert  zwentzig  und  vier  jare,  uff  Mar- 
garethen  tagk  der  helgen  junffrawen. 

Cop.-pep.  in  K.     Wiewohl   in  dieser  Urkunde  bezug  auf  ein   erst  am  7. 
20  august  1524  errichtetes  notariatsinstrument  (urk.  nr.  744)  genommen  ist  und  die- 
selbe daher  ihren  platz  nach  urk.  nr.  744  hätte  finden  müssen,  so  kann  doch 
bei  der  besondersartigen  Stellung  des  sanct  Margarethentages   in  Kaufungen  (s. 
urk.  nr.  428)  kein  zweifei  über  die  meinung  der  datirung  für  den  13.  juli  be- 
||  stehen.    Es  kann  dies  durch  die  annähme  erklärt  werden,  dass  das  original  zwar 

I  25  an  oder  nach  dem  7.  august  geschrieben,  auf  den  13.  juli  aber,  als  auf  den  tag 

der  Vereinbarung,  zurückdatirt  wurde. 

1)  die  klammem  sind  auch  in  der  vorläge. 

744.     Notar  Johannes  Baussel  zu  Mühlhausen  beurkundet,  dass  der 

schtdtkeiss  Hans  Eiterioind  zu  Heroldshausen  und  seine  ehefrau  Ka- 

30  tharine  der  äbtissin  Alfrodis  und  dem  capitel  zu  Kaufungen  ihr  haus 

und  V2  hufe  tand  verkauften, 
Mählhausen  1524  august  7. 

In  Gottis  namen,  amen.    Im  jare  nach  Christi  unsers  Herrn     1524 
gepurt,  als  man  hait  gezcalt  funffzenhundert  zwenzig  unnd  vier    ^**^*  ^• 

35]ar,  uff  den  sobenden  tagk  des  monats  augusti,  in  der  zwelfften 
Khomerzale,  im  latin  indictio  gnant,  im  ersten  jare  der  kronunge 
des  allerhelgesten  in  Got  vatters  und  hem  hern  Clementis  bapstes 
des  sobenden,  umb  die  zwelffte  stunde  nach  mittage  adir  nahe 
darby,   in   der  stait  Molhausen  Mentzer  bistumbs,   in  behausung 

40  des  ersamen  Johan  Stobenrauchs  raithsmeisters  vorberurtter  stat 
synt  für  mir  uffenbar  schryber  und  den  gezeugen  hyr  unten  ge- 


394  1524  aug.  7. 

schryben  personlich  erschienen  die  ersamen  Hans  Eytterwint 
schultteiß  und  dorfmann  zu  Heroldeshaußen  in  der  plege  zu  Thu- 
mesbrugken  gelegen,  Catherina  des  selbigen  Eytterwindts  elich 
hausfrawe,  alle  beyde  irer  gesunder  vernunfft,  frywilligk  und 
sunder  allen  gezwangk,  in  bywesen  der  erbern  Bulandt  Kulandt  5 
amptmans  zu  Kauffungen  als  von  wegen  der  hochwirdigen  in 
Gott  und  frawen  frawen  Alffradis  eptischen  des  stiffts  zu  Kauf- 
fungen öffentlich  bekandt  und  gesagt  haben,  wy  dieselbigen  Hans 
Eyterwindt  und  syne  hausfrawe  vor  sich  und  ire  erben  eyns 
rechten  und  reddehchen  kauffs  verkaufft  haben  der  vorgemelten  10 
eptischen  und  capittel  doselbst  ere  behaussunge  zu  Heroldeshausen 
zwyschen  Hansen  Clypsteine  dem  schumecher  unnd  Osannen 
Trenckelsbach  wittfrawen  gelegen,  darzu  erer  gantzen  hübe  in 
der  feltmargk  doselbst  gelegen  dy  helffte,  welche  behausunge 
und  landt  alle  zu  lehene  sal  gehen  vom  stiffte  zu  Kauffungen,  15 
vor  sobenzigk  Schnebergse  schock,  welcher  summen  den  vorbe- 
nanten  eptischen  und  capittel  so  balde  zu  gute  komen  solle 
zwentzigk  und  dry  Schnebergse  schogk,  so  die  verkeuffere  erer 
rechenschaff  des  schultteissen  ampts  halben  gein  dy  eptischen 
und  capittel  zu  bezalen  schuldigk  suln  gewest  syn.  So  sal  es  20 
mit  den  ubergen  vierzigk  und  soben  schocken  also  gehaltten 
werde,  das  die  eptische  und  capittel  des  vorgedachten  stiffts  gein 
dieselbigen  Hansen  Eytterwynt,  Katherynen  syne  eliche  haus- 
frawen  eins  igUchen  jars  auff  sant  MichaeUs  tagk  des  ertzengels 
gutlich  gegeben  und  gereicht  sal  werde  uß  des  stifftes  zinsen25 
und  renthen  vorberurtten  dorffs,  dyweil  sie  beyde  ader  eyns  al- 
leyn  lebt,  sechs  malder  fruchte,  halb  kom  und  halb  habem,  Mol- 
huser  moß  und  werbe,  darzu  uff  dissen  nest  zukomen  Michaelis 
tagk  nach  dato  disses  brieffes  volgende  vier  schock  Schnebergers 
gelts,  darnach  uff  iglichen  Michaelis  tagk,  dyweil  Eyterwindt  so 
und  syne  hausfrawe  sie  beyde  ader  eyns  am  leben  ist,  zwey 
schock  geldes.  Wan  aber  Hans  Eyterwyndt  und  syn  eliche  haus- 
frawe nicht  mehr  am  leben  synt,  wuchs  der  almechtig  Gott  zum 
besten  lange  zcidt  ufferhaltten  wulde,  alsden  so  sal  solche  ussgifft 
der  fruchte,  auch  des  gelts,  dy  eptische  zu  Kauffungen  und  capittel  35 
dorselbst  niemandes  wyther  zu  vergnügen  schuldig  nach  plichtig, 
sundem  gantz  toit,  by  und  abe  syn  sunder  eyniche  beschwe- 
runge  ader  intragk,  welchs  den  alles  also  von  beyden  teylen 
obengemeltter  amptman  an  stait  und  im  namen  syner  gnedigen 
frawen  der  eptischen  zu  Kauffungen  und  capittel  dorselbst,  Hans  40 
Eytterwyndt  und  Katherina  syn  eliche  hausfrawe  als  selbsachen 


1624  oct.  19.  395 

angenomen  ist  wurden,  des  sie  mir  dau  uffenbar  notarien  sich 
disser  vorgesatzten  puncte  und  artickel  unwidderrufflich  nachzu- 
komen  und  zu  haltten  mit  handtgebender  trewe  vestiglich  zuge- 
lobty  verheissen  und  versprochen  han,  auch  daruff  beide  parthie 
5  mich  offenbar  schryber  myns  geschwom  ampts  mitzuteiln  requi- 
rert  und  erfordert,  über  solchs  alles,  wie  hyroben  gesatzt  und 
geschrieben  steht,  eynem  iglichen  teil  eyns  ader  mehr  uffenbar 
Instrumente,  als  vil  der  sache  notturfft  erfordert,  in  der  aller 
besten  forme   des    rechten  zu  machen.     Alles  gescheen  im  jare, 

lOmonde,  tage,  indiction,  bapstumb,  stede,  wy  hyroben  verzeichent 
steht,  in  by wesen  der  achtbam  und  ersamen  Johan  Stobenrauchs, 
Heinrich  Schweinberges  und  Hans  Pfansmids,  alle  bürgere  zu 
Molhausen  Mentzer  bistumbs,  also  gezugen  hierubber  geheist  und 
gebeten. 

15  (S.  N.)    Unnd  ich  Johannes  Bawssel  wonhafftig  in  Molhausen 

Menscher  bischthum,  von  kaiserlicher  gewalt  uffinbarer  notarius, 
dyweile  dann  solche  oben  berurte  narration  unnd  allen  andern, 
wie  hir  obenn  gesatzt,  in  meiner  und  der  oben  gnanten  ge- 
zceugen  gegenwertikeit   also   ergangen,    gescheen,    gesehen   und 

20  gehört  habe,  darxmib  so  han  ich  dis  uffin  Instrument  darüber 
gemacht  uß  merglicher  vorhinderunge  und  ander  meiner  rede- 
Uchen  geschefft  durch  einen  andern  glaubhaffügen  getruwigUchen 
schreiben  lassen,  mich  aber  mit  myner  eigen  ^)  hant  unterschrieben 
und  in  disse   offene  forme    gesatzt  mit   meinem  namen  und  zu- 

25  nahmen,  auch  met  meinem  gewoniglichen  notariatus  gemergke 
gezcetgent  an  einem  glauben  und  gezceugniße  aller  vorgeschre- 
bener  dinge,  daruff  ich  also  sunderUchen  requirirfc  und  bey  meiner ») 
eidespflicht  darzu  erfurdert  und  gebeten  bin  wurden. 

Orig.-perg.  in  K. 
30  1)  orig.  ,eigent^        2)  orig.  ,ineinen\ 

746.     Erzbischof  Albert  zu  Mainz  gestattet  auf  bitten  der  äbtissin 

und  des  conventes  zu  Kaufungen,  dass  nach  dein  tode  des  zeitigen 

besitzers  die  präbende  des  sanct  Benedictus  altares  daselbst  behufs  auf- 

besserung  der  tischgelder  dem  kloster  einverleibt  werde, 

85  1524  october  19, 

Albertus   miseratione    divina    sacrosancte    Bomane    ecclesie     iö24 
tituli  sancti  Petri  ad  vincula  presbiter  cardinalis,    sancte  Mogun-  ^  * 

tine  sedis  ac  Magdeburgensis  ecclesie  archiepiscopus,  princeps 
elector,  sacri  Bomani  imperii  per  Germaniam  archicancellarius  et 


396  1524  oct.  19. 

primas,  administrator  Halberstadensis,  marchio  Brandenburgensis, 
Stettinensis,  Pomeranie,  Cassuborum  Sclavorumque  dux,  burg- 
gravius  Nurnbergensis  ac  Eugie  princeps  ad  perpetuam  rei  me- 
moriam.  Ad  ecclesianim  et  monasteriorum  omnium  nobis  sub- 
jectarum^)  statum  salubriter  dirigendum  solercia  reddimur  inde-  5 
fessa  solliciti^  ut  juxta  pastoralis  nobis  officii  debitum  eorum  oc- 
curramus  dispendiis  et  profectibus  intendamus.  Sane  pro  parte 
religiosarum  nobis  in  Christo  dilectarum  abbatisse  et  conventus 
regalis  monasterii  sancte  crucis  in  Kauffungen  ordinis  sancti  Be- 
nedicti,  nostre  Moguntine  diocesis,  nobis  magna  extitit  querimonia  10 
expositum,  quod,  licet  olim  in  dicto  monasterio  (in  quo  seu  ejus 
ecclesia  sint  certa  beneficia  ecclesiastica,  prebende  nuncupata,  per 
clericos  seculares  regi  solita)^)  fuerit,  prout  hodie  sit,  quedam 
prebenda  altaris  sancti  Benedicti  in  capella  ejusdem  sancti  in 
dicto  monasterio')  sita,  cui  annexa  sit  cura  animarum^  ita  quod  15 
illam  pro  tempore  obtinens  ad  audienciam  confessionum  et  ad- 
ministrationem  sacramentorum  abbatisse  et  conventus  ac  familia- 
rium,  domesticorum  ejusdem  monasterii  ac  nonnullorum  aliorum 
yicinorum  fuerit  et  sit  astrictus.  A  multis  tamen  retroactis  tem- 
poribus,  presertim  postquam  abbaüssa  et  conventus  antedicti  ad  20 
vite  regularis  sub  regiüa  sancti  Benedicti  observanciam  fuerint 
et  sint  redacti,  ad  dictum  altare  pro  tempore  prebendati  nee  in 
iUa  personaHter  residere  nee  curam  animarum  saltem  per  se  ipsos, 
ut  deceret,  exercere,  sed  de  hujusmodi  prebenda  fructus  in  ab- 
sencia  recipere  consueverunt,  quo  factum  sit,  ut  domus  ad  pre-25 
dictam  prebendam  pertinens  in  magna  ejus  parte  corruerit  et, 
nisi  per  dictas  abbatissam  et  conventum  provisum  fuisset,  anima- 
rum cura  sepius  iieglecta  extitisset.  Verum  si  eadem  prebenda, 
cujus  fructus,  redditus  et  proventus  triginta  florenorum  auri  BrC- 
nensium  valorem  unnuum  non  excedunt,  quam  primum  illam  per  80 
cessum  vel  decessum  modemi  possessoris  vacare  contigerit,  eidem 
monasterio  perpetuo  incorporaretur,  uniretur  et  annecteretur,  dicto 
monasterio  et  iUius  animarum  eure  plurimum  consuleretur  *)  do- 
musque  pretacta  in  decenti  structura  et  possessiones  ad  eandem 
prebendam  pertinentes  in  bona  cultura  tenerentur.  Unde  fuit85 
nobis  pro  parte  earundem  abbatisse  et  conventus  humiliter  sup- 
plicatum,  quatinus*)  prebendam  predictam,  que  de  ipsarum  col- 
latione  extiterit,  cum  omnibus  juribus  et  pertinenciis  suis  eidem 
monasterio  et  illius  mense  conventuali  in  perpetuum  incorporare, 
unire  et  annectere  dignaremur.  Nos  vero  de  premissis  satis  su-40 
perque  informati  et  in  veritate  ita  compertis  earundem  abbatisse 


1524  oct.  19.  äÖ? 

et  conventus  petitionibus  tanquam  justis  et  rationabilibus  annuen- 
tes,  dictam  prebendam  altaris  sancti  Benedict!  in  capella  ejusdem 
sancti  in  predicto  monasterio  sitam  prefato  monasterio  et  illius 
mense  conventualiy  accedente  ad  hoc  venerabilis,  devoti,  nobis  in 

6  Christo  dilecti  Eberhardi  Schiesser  moderni  ipsius  prebende  pos- 
sessoris  consensu,  in  perpetuum  incorporamus,  annectimus  et  uni- 
mus.  Volentes  ac  per  presentes  statuentes,  ut  cedente  vel  dece- 
dente  dicto  Eberhardo  Schiesser  aut  dictam  prebendam  quomodo- 
libet  dimittente  (reservata  tarnen  sibi  in   eventum   cessionis  pen- 

lOsione  annua  quattuordecim  florenorum  auri  seu  valoris  illorum 
pro  una  in  Anunctiatione  et  alia  medietatibus  pensionis  hujusmodi 
in  Nativitatis  Marie  festivitatibus  sibi  vel  procuratori  suo  in  op- 
pido  Francfurdensi  nostre  Moguntine  diocesis  solvenda)®)  liceat 
abbatisse   et   conventui   predictis    prebende    prefate   possessionem 

16  propria  auctoritate  recipere,  apprehendere,  continuare  ac  perpetuo 
tenere  fnictus,  redditus  et  proventus  illius  in  stios  proprios  ac 
dicti  monasterii  usus  convertere,  neönon  prebendam  ipsam  per 
presbiterum  secularem  vel  dicti  aut  alterius  ordinis  regulärem  ad 
eorum  nutimi   amovibilem,   quem   communium   presenciarum  seu 

20  quottidianarum  distributionum  cum  aliis  ibidem  prebendatis  resi- 
dentibus  participem  esse  volumus  ac  decemimus,  in  spiritualibus 
regi  et  gubernari  ac  curam  animarum  exerceri  facere,  non  ob- 
stante  constitutionibus  et  ordinationibus  in  provincialibus  et  sino- 
dalibus    edictis,    conciliis    generali  bus    vel    specialibus    ceterisque 

26  contrariis  quibuscumque,  nostris  tamen  et  ecclesie  nostre  Mogun- 
tine subsidiis  biennalibus  et  aliis  juribus  quibuscumque  semper 
salvis.  In  quorum  fidem  presentes  litteras  fieri  nostrique  sigilli 
jussimus  appensione  communiri.  Datum  die  Mauricii')  decima 
nona  mensis  octobris,    anno  Domini   millesimo  quingentesimo  vi- 

SOcesimo  quarto. 

Orig.-perg.  in  K.  Stark  beschädigtes  siegel  des  erzbischofs.  Auf  der 
rSckseite  von  band  16.  Jahrb.:  ,Biscboff  zu  Mentz  concedirt  dem  stifft  Kauf- 
fungen  die  prebende  uff  s.  Benedict!  altar  gestifftet^  In  Urkunde  nr.  767  be- 
findet sich  ein  transsumpt  der  vorliegenden. 

86  1)  orig.  jSubjectorum* ;  transsumpt  ,8ubjectarum^        2)  die  klammem  sind 

auch  im  orig.  3)  ,in  dicto  monasterio'  auf  rasur.  4)  orig.  ,consuletur' ; 
transsumpt  ,consuleretur'.  6)  im  orig.  fehlt  das  abkürzungszeichen  über  q 
und  ein  n-strich ;  transsumpt  ,Quatinus'.  6)  die  klammem  sind  auch  im  orig. 
7)  so  deutlich  im  orig.,  soll  zweifellos  ,Mercurii'  heissen;   der  19.  oct.  1624  fiel 

40  thatsächlich  auf  einen  mittwoch. 


SdÖ  vor  1624  oct.  23.  -   1624  oct.  ÖS. 

746.  Verzeichniss  von  gütern  zu  Heroldshausen  und  Göttern,   von 
denen  die  domherren  zu  Langensalza   die  zitisen  beziehen,  an  denen 

aber  das  sUfl  Kaufungen  das  lehenrecht  hat. 
[vor  1524  october  23,] 

fvor  1524  An  nacher[8t]henden  guttem  haben  di  thmnhern  zu  Salcze  5 

oct,  23.]  ^jj  zcynse  und  daz  stifft  zu  Kauffungen  das  lehenrech[t]. 

Zu   Heroldeshusen. 
Hans  Etterwynt, 

Veiten  Hersserly»  1  fertel  ^). 

Heinrich  Keynne  l  fertel.  10 

Osanndi.  Trenkelbachs  Va  hübe. 

Claws  Michel  1  fertel. 

Guttern. 
Hesse  1  fertel. 

Herman  Karthe  1  fertel.  16 

Daneben  steht  am  rande  ,Valpurgis',  darunter  ,parochia*. 

Pap.-conc.  des  16.  jahrh.  in  K.,  handschrift  des  amtmanns  Ruland  daselbst. 
Wenn,  wie  wahrscheinlich,   dieser  Hans  Eiterwind  (hier  Etterwint)  derselbe  ist, 
der  in  den  Urkunden   nr.  748,    744  und  747  von  1524  juli  13,   aug.  7  und  oct. 
28  vorkommt,    so  ergiebt   sich   aus  letzterer   die   späteste  grenze   der  datirung,  20 
da  derselbe  in  dieser  als  bereits  verstorben  erwähnt  wird. 

1)  im  conc.  zeichen  f/^;   vermuthlich  sind  hier  viertel  und  nicht   gülden 
gemeint. 

747.  Notar  Johannes    Helmolt  zu  Mühlhausen  beurkundet,   dass  er 
den  amimann  liuknid  zu  Kaufungen  als  Vertreter  der  äbtissin  und  2b 
des  capitels  da^elbt  in  den  besitz  des  von  dem  inzwischen  verstorbenen 
schultheissen  Hans  Eiterunnd  und  seiner  ehefrau  Katharine  zu  He- 
roldshausen erkauften  hauses  und  einer  halben  hufe  land  daselbst  in 

aller  form  eingewiesen  habe, 

1524  october  23.  30 

1524  In  Gottis  namen,  amen.     Im  jar,  als  man  halt  gezalt  nach 

oct.  23.  Christi  nnsers  hern  gepurt  funffzehen  hundert  zwentzig  und  vier 
jare,  auff  den  dry  und  zwentzigsten  tagk  des  mondes  octobris, 
in  der  zwelfften  Bomerzal  im  latin  indictio  gnent,  im  andern  jar 
der  kronunge  des  aller  helgesten  in  Got  vatters  und  hern  hern  85 
Clementis  bapstes  des  sobenden,  morgens  zu  der  tertien  zcidt 
ader  nho  darby,  zu  Heroldeshausen  in  behausunge,  darinne  itzt 
wonet  nhogelassen  hausfrawe  Hans  Eytterwyndes  seUgen  Kathe- 
rina genant;   Mentzer  bystumbs,   ich  hier  unden  geschrieben  no- 


16^4  oct.  23.  ääd 

tarius  bekenne  in  diessem  uffenbar  Instrumente:  Nachdem  als 
dan  in  kurtzverlauffener  zcidt  dy  ersamen  Hans  Eytterwindt  se- 
ligen, Katherina  sein  eUche  hausfrawe  für  sich,  ere  erben  der 
erwirdigen  und  andechtigen  in  Got  frawen  Alffradis  des  stiffts 
5  zu  Kauffungen  eptische.  auch  gantzem  capittel  doselbst  ere  inge- 
habte behausunge  zu  Heroldeshausen,  auch  eyn  halbe  hübe  landes 
in  der  feltmargk  doselbst  gelegen  Inhalts  eins  uffenbar  Instru- 
ments darubber  sagende  verkaufft  suln  habe,  welch  Instrument 
in  dato  sal  haltten  funffzehenhundert  zwentzig  und  vier  jar,  auff 

10  den  sehenden  tagk  des  mondes  augusti,  unnd  nu  den  unter  an- 
dern der  erbar  Bulandt  S.ulandt  amptman  zu  Elauffungen  im 
namen  und  gewalt  der  vorgedachten  eptischen  syner  gnedigen 
frawen,  auch  von  wegen  der  capittelsjunffem  doselbst  mich  als 
ein  uffenbar    schryber  solcher    erkaufften    gutter  in   crafft  myns 

15  notariatsampts  zu  investiren,  inzusetzen  und  possession  zu  geben 
requirert  und  erfurdert,  des  ich  mich  den  myns  gesworn  ampts 
halber  schuldigk  zu  thunde  angesehen  habe,  demnach  so  bekenne 
ich  hierunther  geschrieben  uffenbar  schryber,  das  ich  in  bywesen 
der  nhofolgenden   gesatzten  gezugen   darzu   sunderlich   erfordert 

20  und  gepeten  vorbenanten  Rulanden  als  im  namen  und  von  wegen 
der  vorberurtten  eptischen  und  der  capittelsjunffem  zu  Kauffun- 
gen solcher  vorgedachten  behausunge  und  hobreide  mit  gutem 
wissen  und  willen  und  bywesen  vorgenanten  Katherinen  inge- 
furt,  investiert  und  possession  mit  handreichunge  der  hausthoer, 

25  die  selbigen  zugeschlossen,  auffgeschlossen,  die  schlüssele,  so  zu 
solchem  hause  han  gehört,  darmit  zu  thunde  und  zu  lassen,  in 
der  aller  besten  forme  und  gestalt,  wie  sich  den  solchs  zum 
rechten  magk  eygen  und  geburen,  ingethan  und  ubberantwort 
habe,  von  vorgemelttem  amptman   alsobalde   auch  in   und   ange- 

SOnomen  ist  wurden,  desgleichen  rechts  auch  der  vorgedachten 
halben  hübe  landes  erer  possession  megemeltten  Bulanden  im 
namen  und  von  wegen,  wie  oben  geschrieben  steht,  investiert, 
ingesatzt  unnd  possession  gegeben  habe,  über  welchs  alles  mich 
hier  unden  geschrieben  notarien  der  erbar  Bulandt  Bulandt  ampt- 

35  mann  zu  Kauffungen  von  wegen  syner  gnedigen  frawen  der  ep- 
tischen und  gantzen  capittels  doselbst  by  myner  geburlichen 
amptspHcht  erfordert  und  gepeten  hait,  hierubber  zu  machen  eyn 
ader  mehr  uffenbar  Instrumente,  so  vill  der  sache  noitturfft  magk 
erfurdern.     Alles  gescheen   im  jare,   tage,   monde,   stede  und  an- 

40  dem,  wie  hier  oben  geschrieben  steht,  in  kegenwirtigkeit  und 
bywesen   der   ersamen  Conraden  Schilling  burger  zu  Molhausen 


4ÖÖ  1624  dec.  9. 

Mentzer  bystumbs  und  Mathie  Kalben  von  Collen  Colsch  bys- 
tumbs  als  gezugen  hierubber  sunderlich  geheischet  und  gebethen. 
(S.  N.)  Unnd  ich  Johannes  Helmolt  wonhafftig  zu  Mol- 
husenn  Mentzer  bistumbs,  von  kaiserlicher  gewalt  uffinbar  no- 
tarius,  dyweil  dan  solche  vorberurtte  investurgebunge  der  pos-  5 
Session  und  der  selbigen  annemunge,  auch  allen  andemn,  wy 
hier  oben  geschrebenn  stehet,  in  meyner  unnd  der  obgenantenn 
gezceugenn  gegenwertickeyt  also  ergangenn,  geschin,  gesehen 
unnd  gehört  habe,  dorumb  so  habe  ich  dys  uffenn  Instrument  do- 
ruber  gemacht,  us  merglicher  verhinderunge  anderer  meyner  re-  10 
delichenn  gescheffte  durch  eynen  andern  gloubhafftigenn  getrew- 
lichen  schribe  lasse,  mich  aber  met  meyner  eigin  hanndt  unter- 
schrebenn  unnd  in  dyesse  uffne  forme  gesatzt^),  mit  mynem  na- 
men  und  zcunamen,  auch  mit  mynem  gewonlichenn  notariatus 
gemercke  gezeichennt  in  eynen  gloubenn  und  gezeugnisse  aller  16 
vorgeschrebener  ^)  dinge,  doruff  ich  also  sonderlich  requirirt  unnd 
bey  meyner*)  eydespflicht  dorzcu  erfordert  unnd  gebetten  bin 
wordenn. 

Orig.-perg.  in  K. 

1)  orig.  ygesasatzt*.        2)  orig.   ,vorge8chrebender*.        3)  orig.   ,meyiiem*.  20 

748.     Amtmann  Ruland  zu  Kaufungen  quittirt  dei*  äbtmin  daselbst 
den  efnpfang  von  iveiteren  20  gülden  aus  einem  ihr  früher  gegebenen 

darlehen  von  100  gülden, 
1524  deceinber  9. 

1524  Ich  Buland  Eulant  iczt  zcur  zydt  amptman  zcu  Kauffungen  25 

^^'  '  bekenne  in  crafft  disses  kegenvertigen  briffes,  daz  myr  myn  gne- 
dige  frawe  dy  eptisühe  zcu  Kauffungen  zcu  dato  disser  myner 
hantscrifft  abermols  vergnüget  und  bezalt  hait  zwenzigk  gülden 
in  absclagk  der  hundert  gülden,  so  ich  hybevor  eren  gnaden  ge- 
lenth  habe.  Und  demnach  so  byn  ich  solcher  hundert  gülden  90 
nu  vergnüget  und  entricht  von  der  vorbenanten  mjmer  gnedigen 
frauwen  vierzigk  gülden  und  blybet  nach  zcu  bezalen  schuldigk  *) 
seßzigk  gülden.  Des  alles  zcu  Urkunde  han  ich  disse  zcydel  ver- 
piczert  myt  mynem  rincksignet.  Datum  anno  etc.  xx  quarto, 
fritags  nach  Nicolai  episcopi  tagk.  35 

Orig.-pap.  in  K.,  von  band  des  ausstellers.     Unter  dem  texte  siegel   wie 
in  urk.  nr.  684. 

1)  ,schiddigk*  übergeschrieben. 


j 


1624  dec.  19.  ä.  4Ö1 

749.  Am^ann  Sittich  von  Berlepsch  zu  Langensalza  berichtet  dem 
herzöge  Georg  zu  Sachsen,  dass  er  das  begehren  der  äbtissin  zu  Kau^ 
ßingen,  er  möge  die  männer  zu  Ober- Heroldshausen  bezüglich  der 
erbgerichte  und  erbkuldigung  an  sie  weisen,  vorläufig  abgewiesen  habe, 
5  und  bittet  um  verhaltungsbefehle, 

1524  december  19,  a. 

Durchlauchter,  hochgebomer   fürst  und  her.     Ewern  fürst-      15J^4 
liehen  gnaden  sind  meyne  underthenige  schuldige  dinst  in  allem  ^^^-  ^^-  ^• 
gehorsam  zuvor.     Gnediger  fürst  und  her. 

10  Die  aptissa  zw  KaufEungen  hatt  myr  hiebevor  eyn  schryfft, 

darinne  e.  f.  g.  ir  zwgeschriben,  ich  solte  die  menner  in  ewer 
f.  g.  dorffe  zw  Obim  Herelshawßenn  im  ampt  Thamsbrugkenn 
gelegenn  mit  den  erpgerichtenn  an  sie  weyßenn  unnd  ir  erphul- 
dunge  thun  lassen,  zeygen  laßenn  mit  beger   des  zu  vorfolgenn. 

15  Ich  hab  mich  aber  des,  aldiweyll  ewer  f.  g.  myr  solchs  nit  per- 
sonlich oder  durch  schryfft  befolhenn,  bis  anher  enthaltenn. 

Nhu  werde  ich  iczt  abirmals  derhalb  von  ir  angesucht,  das 
ich  ewer  f.  g.  unangezeygt  nit  laßen  wollen,  unnd  meyns  eyn- 
feltigen  bedungkens,  nachdem  sich  vill  zcangks,  als  gereyde  zcum 

20teyUe  vor  äugen,  darawß,  wann  die  selbigen  gericht  an  sy  ko- 
men,  erfolgen  wirdet,  solt  nit  unbeqweme  [seyn]  *)  das  man  ir 
in  ander  wege  vergleychunge  thet,  damit  die  selbige  gericht 
bey  ewem  f.  g.  bliebenn. 

Doch  was  ewer  fürstliche   gnade   darinne  von  mir  wollenn 

25  gethan  haben,  will  ich  mich  underthenigen  gehorsams  bezeygenn. 
Geschriben  montags  nach  Lucie  virginis,  anno  [mjdxxiiii. 

E.  f.  g. 

undertheniger  amptmann  zw  Saltza 
Sittich  von  Berlepschen. 

80  [Adresse  auf  der  rückseite:]  Dem  durchlauchten,  hochgebor- 

nenn  fursten  und  herm  hemn  Georgen  hertzogen  zw  Sachssen, 
lantoaffen  in  Doringen  und  marggraffenn  zw  Meyssenn,  meym 
gnelgen  hermn.  ^ 

[Darunter  von  anderer  hand:]  Die  gericht  zu  Obern  Herelß- 
85haußen  der   eptischen  zu  Kauffungen   ist  nicht   beqwem   eynzu- 
reumen. 

Orig.-pap.  in  der  akte  loc.  8372,  bl.  2  des  hauptstaatsarcfaives  zu  Dresden; 
aufschrift  s.  bemerk,  zu  urk.  nr.  577.     Siegel  abgefallen. 

1)  ,seyn*  fehlt  im  orig. 

26 


402  1524  dec.  iS.  b.  —  1524  dec.  ÖÖ. 

750,  Amtma7in  Sittich  vwi  Berlepsch  schreibt  an  den  herzog  Georg 
zu  Sachsen,  dass  die  äbtissin  zu  Kaujungen  das  erbgericht  zu  Herolde- 
hausen  noch  nicht  habe  in  besitz  nehmen  lassen,  dass  dagegen  ihr 
amtmann  die  leute  zwingen  tcolle,  ihre  appellationeji,  statt  me  bisher 
in   Thamsbrück,  nun  in  Cassel,   tco  nicht   Sächsisches  sondern  kaiser-  5 

recht  gelte,  anzubringen. 
[1524  december  19.]  b. 

[1524  Gnediger   fürst   und  her.     Die    aptisse   zw  Kauffungen   hat 

dec.  19.J  h.  uQßjj  ^ie  erpgericht  zw  Herlshawsen  *),  wy woU  ich  ir  zwgeschri- 

ben,  mich  ewer  f.  g.  befehels  zu  gehalten,  nit  innhemen  laßenn.  lo 

Nhu  beclagen  sich  die  lewth  daselbst,  das  der  amp[t]man 
zw  Kawffungen  sich  algereyde  understehet,  die  lewt,  so  vor  ime 
daselbst  an  gericht,  es  sey  umb  erbschulde  oder  schaden,  han- 
deln wurden,  wult  er  mit  den  appellacione  außm  landtgericht  zw 
Thamsbrugken,  dahin  sich  die  und  andere,  so  in  der  pflege  15 
Thamsbrugke  appelacie  thun,  alwege  gangen  sindt,  nhu  aus 
Sachsischem  rechten  geyn  Kawffungen  und  forter  geyn  Cassell, 
da  nach  keyßerrecht  geurtelt  wirdet,  zw  dringen,  des  sich  die 
lewt  hefftigk  beschweren,  allervleysigst  gebetten.  Ich  wolt  solchs 
ewer  f.  g.  undertheniglich  vermelden  in  hoffnunge,  ewer  f.  g.  20 
werden  sie  des  stugks  bey  alt  geübter  gerechtigkeyt  gnediglich 
behandthaben  und  nicht  in  widderwertige  recht  dringen  laßen. 
Ane  das  wurd  es  mergUch  irrunge  und  langkwerige  gezengk  er- 
wegken.  Das  hab  ich  aus  amptspflicht  uff  ir  bitten  ewer  f.  g. 
anzwzeygen  nit  zw  underlaßen  wissen.     Datum  ut  supra.  25 

Orig.-pap.  im  hauptstaatsarchive  zu  Dresden,  akte  loc.  8372|  bl.  8;  deren 
aufschrift  s.  bemerk,  zu  urk.  nr.  577.  Der  schluss  des  Schreibens  ^Datum  ut 
supra*  kann  sich  nur  auf  das  datum  der  urk.  nr.  749  beziehen,  da  nur  diese 
beiden  schreiben  von  Sittich  von  Berlepsch  herrühren,  wenn  auch  in  der  akte 
andere  documente  zwischen  beide  eingeschoben  sind;  ,datum  ut  supra*  scheint 30 
auf  den  Charakter  einer  nachschrift  zu  urk.  nr.  749  hinzuweisen;  die  datirung 
dieser  Urkunde  wurde  daher  auch  für  die  vorliegende  beibehalten. 

1)  Heroldshausen  ist  gemeint. 

751.  Nette  Hungershausen,  bilrgonn  zu  Witzenhatisen,  und  ihr  söhn 
Michel  quittiren  der  äbtissin  Älfradis  und  dem  stiße  zu  Kaufungendb 

den  empfang  der  ihnen  schuldig  gewesenen  38  gülden. 

1524  december  30. 

1524  Ich  Nette  nagelaßenn  husfrawe  Bertoldes  Hungershusen  ze- 

dec.  30,  liger  gedechtnisß,  burgerin  zu  Witzenhußenn,   thun  kunth  gegen 

allennenniclich  in  und  mith   crafft  dusßes   brives:   Nochdem  und  40 


1626  mal  11.  403 

alße  mir  dan  di  hoichwirdige  und  andechtige  in  Goth  frawe  Al- 
fradis  des  stifftes  zu  Kauffungen  eptische  noch  achtzehenn  gude- 
werth  gülden  zu  bezcalen  schuldig  ist  Inhalt  eins  u^erich- 
ten  Vortrages  geschin  durch   denn  gestrengenn  und  emvesthenn 

5  hern  Cristiane  vonn  Hanstein  ritther  und  stathelder  zu  Casßel, 
so  bekenne  ich  vorberurthe  Nette  vor  mich  und  alle  meine  erben, 
desglichen  ich  Michel  Hungershußen  nagelaßen  sohen  vorbedach- 
ten Bertholdes  meins  vatirs  zeligen,  das  di  obgemelte  unsir  gne- 
dige  frawe  von  irer  und  ires   stiffts  wegen   uns  di  achtzhen  gul- 

10  den  hinderstellig  alles  noch  Vormeldung  des  vor  angezceugethen 
Vortrages  gutlich  und  w^ol  zu  dancke  entricht  und  vorgnugeth 
haith.  Und  demnoch  so  sagen  wir  hirmede  in  crafft  dusßes  uffin 
briffes  di  gemelte  unsir  gnedige  frawen  di  eptische,  irer  gnad[en] 
stifft  und  alle   dijennigen,   den   dusßer  unsir   quitanci>   zu   ersta- 

16tunge  komen  mochte,  solcher  irer  gutlichen  bezcalung  der  er- 
sthenn  und  iczt  der  lesthenn  termynn,  alle  zu  hauffe  getragenn 
drisig  acht  gülden,  von  unsir  und  aller  unsir  erbin  wegen  quid, 
leddig  und  lois  sunder  alle  geverde  und  argelist.  Des  zu  warem 
bekentnisße  habin  wir  vorgedachte  Nette  und  Michel  dusße  qui- 

20tand^  di  ersamen  und  wißenn  burgermeister  und  raid  der  stat 
Witzenhusen  mith  irem  stathsecrete  zuvor  sigeln  gutlich  gebe- 
then,  wuchs  wir  dan  icztgemelte  burgermeister  und  raid  uns 
alßo  hirane  bekenne  uns  und  unsim  nachkomen  unschedeHch. 
Anno  Domini  millesimo   quingentesimo  vicesimo   quinto,   fritages 

26post  Innocentum. 

Orig.-pap.  in  K.     Siegel  wie  in  urk.  nr.  741,  nur  weniger  gut  erhalten. 

752,     Ämtmann  Ruland  zu  Kaufungen  quittirt  der  äbtissin  daselbst 
die  tviedererstattung  der  ihr  ßilher  geliehenen  100  goldgulden. 

1525  mai  11, 

80  Ich  Bulant  Kulant  iczt  amptman  zcu  Kauffungen  thun  kunt      i525 

gein  allermenglich :   Nachdem  als    ich   den  vor  etlicher   zydt  der   ^^  ^^' 
erwyrdigen  in  öot  und  andechtigen   frauwen   frauwen  Alfferadis 
des  stiffts  zcu  Kauffungen   eptische  zcu    der   schaczunge,   so   das 
vorberurtte  stifft  hait  muessen  ußgeben   und  bezalen   dem  hoch- 

Sögebom  fursten  und  hern  hern  Philipssen  lantgreffen  zcu  Hessen 
etc.,  gelygen  habe  hundert  goltgulden,  so  bekenne  ich  obenge- 
rurter  Kulant,  daz  ich  solcher  hundert  gülden  widderumb  von 
der  obengemelten  myner  gnedigen  frauwen  und  irme  stiffte  gut- 
lich vergnüget  und  bezalt  byn  wurden,  quitere  sich  auch  dersel- 


404  1626  mal  21. 

bigen  in  und  myt  crafft  disses  kegenvertigen  briffes,  hyrinne  alle 
geverde  und  argelist  usgesclossen.  Des  zcu  genügsamer  worheit 
han  ich  Eulant  dissem  reversalsbriffe  myn  rinckpiczer  zcu  ende 
der  scrifft  angedruckt.  Gegeben  im  jare,  als  mhen  gescryben 
funffzhenhundert  zwenzigk  und  fünf!  jar,  donnerstags  nach  dem  5 
simtage  Jubilate. 

Orig.-pap.  in  K.,  band  des  ausstellers.     Unter  dem   texte   siegel   wie  in 
urk.  nr.  684.     Auf  der  rückseite  von  gleicher  band:  3ulandt8  quitantz'. 

753.     Altarist  Johann  Biphart   zu   Fritzlar    und   pfan-er  Heinrich 
Stockenrath  zu  Dörnhagen  schicken  der  äbtissin  zu  Kaufungen  tneh-  10 
rere  documente  etc.   in  betreff  des  beneficiums  des  sanct  Benedictus- 
alfares  daselbst  und  bitten  dieselbe,   das  beneßcium  dem  letzten  willen 

des  Stifters  gemäss  aufrecht  zu  erhalten. 

1525  rnai  21, 

1525  Unnser    demutigs    gepeth    vor   ewer    heilbar    gluckselickeit  15 

mat  21.  ^Qg  leibs  unnd  der  seien  zusampt  unnsern  gantz  willigen  unnd 
geflissen  dinsten  zu  aller  zeit  zuvor  bereit.  Erwirdige  unnd  an- 
dechtige  gnedige  fraw.  Ewern  gnaden  bitten  wir  woler  [!]  meinung 
hiemit  wissen,  wilcher  maissen  die  gestrengen  unnd  emvesten 
hern  unnd  Junckern  her  Oristian  von  Haenstein  ritter  und  stat-20 
heiter  und  andere  unnsers  gnedigen  fursten  und  hern  von  Hessen 
heingelaissen ')  rethe  zu  Cassell  unns  itzo  abermals  haben  thun 
beschrieben  unnd  betagen  unnd  wes  wir  denselben  mit  antwurt 
begegent  haben,  das  hait  die  selbig  e.  g.  aus  ingeflochten  ab- 
schriefften  unnd  copien  gentzlich  zu  vernemen.  Dweyl  aber,  gne-  25 
dige  fraw,  solche  sache  unnsers  bedunckens  numals  hinder  der 
selben  ewern  g.  unnd  dem  besitzer  des  altars  sancti  Benedicü 
des  keysirlichen  ewers  freyen  stiffts  als  rechten  und  worhafftigen 
patron,  alles  nach  laut  und  vermugen  der  ufPgerichten  fundation- 
brifEe,  die  ^vir  ewern  g.  sampt  andern  brifflichen  inf ormation  unnd  30 
auch  muntlich  bericht  hiemit  zustellen,  uberantwurten  unnd  an- 
zeigen, mit  nicht  zu  verhalten  seint,  als  das  die  selbig  ewer  g. 
bie  ir  selbst  unnd  bey  ewer  g.  capittell  unnd  rethen  on  zweiffei 
zu  ermessen  unnd  zu  bedencken  hait,  unnd  sonderlich  ßo  uber- 
schicken  ich  Johan  Bipart  e.  g.  hier  die  fundation  des  altars  86 
sancte  crucis  und  trium  regum  in  ewern  stiffte,  gebe  dameben 
e.  g.  zu  verstehin,  wie  ich  in  vorzeiten  ein  possessor  unnd  be- 
sitzer der  prebenden  unnd  capellen  sancti  Benedicti  gewesen. 
Derhalber  ist  die  fundation  des  altars  etc.  bey  mich  kommen, 
als  den  patron  unnd  lehinhem  noch  ußweisung  derselben.     Hab  40 


vor  1525  aug.  29.  406 

mich  nu  der  prebenden  unnd  capellen  geeussert  und  nicht  meher 
zu  schaffen.  Derhalben  eusser  ich  mich  auch  der  fundation  unnd 
schicken  die  e.  g.,  ewerm  stiffte,  dem  altar  unnd  ewern  stipendio 
zu  guthe,  als  disser  geinwertiger  prister  unnderrichtung  wirt  ge- 
öben,  was  derhalber  gehandelt  ist  der  aplosung  halber  und  wo 
das  heubtgelt  ist  hinderlegt.  Nu  ist  mir  und  meinen  vettern  ein 
ander  tagsatzung  zugeschigt,  wie  e.  g.  aus  inhgender  abschrifft 
zu  sehen  haben,  des  hab  ich  2)  den  rethen  unnsers  g.  hern  ge- 
schriben,  wie  ich  e.  g.  hab  die  fundation  geschigt  unnd  der 
10  Sachen  vorther  nit  zu  schicken  haben  wull.  Ist  darumb  an  die- 
selbig  e.  g.  unnser  beider  oitmutig  und  embsige  bitt,  e.  g.  wollen 
sich  solcher  Sachen  nu  hinfurther  unterwinden,  damit  solch  uff- 
gericht  fundirt  beneficium  in  wesen  pleyb  unnd  das  der  lester 
wille  des  fundatoris  gehanthabt  unnd  vollenpracht  werden  muge. 
16  Darin  wollen  sich  ewer  g.  ßo  gnedigUch  und  freuntlich  beweisen 
und  erfinden  laissen,  als  das  die  Sachen  an  sich  selbst  thut  hei- 
schen unnd  erfordern  und  wir  unns  des  zur  selben  e.  g.  sicher- 
lich und  gentzlich  thun  vertruwen.  Das  wollen  wir  mit  gutem 
willen  verdienen  unnd  wo  das  umb  e.  g.  unnd  stifft  zu  beschul- 
20  den  kompt  unnd  sich  zu  thun  geburt,  Datum  sonntags  Vocem 
jocunditatis,  anno  etc.  xxv^. 

E.  g. 

williger  caplan 
Johann  Biphart  altarist  zu  Fritzlar, 
25  und  Henricus  Stoickenrath  pfemer 

zum  Dornhagen. 
[Adresse  auf  der  rückseite:]    Der   erwirdigen   unnd    andech- 
tigen   frauwen    der    abtissen   des   kaißerlichen    freyen    stiffts    zw 
Kauffungen,  unnser  gnedigen  frawen. 

30  Orig.-pap.  in  K.    Verschlusssiegel  abgefallen.    Auf  der  rückseite  über  der 

adresse  von  band  16.  Jahrb.:  Johann  Pipparrt  altarist  zu  Frizlar  und  Henrich 
Stockenradt  pfarher  zum  DomhagenS  sowie  unter  der  adresse:  ,Den  altar  sancti 
Benedicti  betr.  zu  Kau&ngen^ 

1)  =  verordente,  beauftragte.        2)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,e.  g.*. 

35  754.     Aebtissin  Alfradis  zu  Kaufungeti  bittet  den  landgrafen  Philipp 
zu  Hessen  um   hülfe  zur  erlangung  ihrer  van  den   aufruhrerischen 
stiftsunterthanen  zu  Heroldhausen  ihr  vorenthaltenen  rechte. 

[vor  1525  august  29.] 

Durchleuchtiger,  hochgebomer  furste  unnd  herre,   gnediger  [vor  1525 
40  herre.    E.  f.  g.  sie  unser  demutiges   gebet  unnd  was  wir  guts  ^^^-  ^^^ 


406  vor  1525  aug.  29. 

vermögen,  allezeidt  untherteinlich  unnd  willigk  bereith.  Gnediger 
herre.  Es  haben  sich  vur  etlichen  zeiden  zwischenn  dem  hoch- 
geborn  forsten  unnd  hem  hem  Jörgen  hertzaw  zcw  Sachssen 
etc.,  unserm  gnedigen  hem  und  uns  etliche  irrunge,  betreffen 
dy  huldunge  unsers  dorffes  menner  zcu  Heroldeßhausen,  auch  5 
der  erbegerichte  dorselbest  erhalten,  wilcher  gebrechen  wir  den 
mit  seinen  f.  g.  gutlich  hyngeleyt  und  vortragen  synt  wurden, 
dermaße  das  wir  und  unser  stifft  dy  vurberurten  huldunge  unnd 
erbegerichte  widderumb  ann  unsers  stifftes  mennem  vurberurtenn 
dorffes  innemen  suln  etc.  Doruff  den  vurgedachter,  hochgemelter  10 
furste,  demselbigen  also  zcu  geleben,  hait  solchs  thun  schreibe 
losse  Sittich  von  Berlepschen  als  seiner  f.  g.  amptman  zcu  Saltze, 
desglichenn  denn  mennem  zcu  Heroldeßhausen,  auch  uns.  Der 
amptman  zcu  Saltze  haidt  auch  solchs  in  beyweßen  unsers  ampt- 
mans  zcu  Kauffungen  an  dy  obengenannten  mennere  alle  uff  dyl5 
zeidt  vorsamlet  gewest  anstaidt  seins  gnedigen  hem  hertzaw 
Jörgen  zcu  Sachssenn  gelangen  losse,  ernstlich  geheissen  unnd 
gebotten,  uns  und  unserm  stiffte  fort  mehr  mit  der  huldunge 
und  erbegerichten  gehorsamlich  zcu  halten  unnd  gewertigk  zcu 
sein.  Sey  han  aber  dasselbige  nicht  wuln  annemen  nach  thun,  20 
uß  was  mutwilliger  vorschundunge  *)  wissen  sey  am  bestenn  etc. 
Zcum  andern  so  han  sich  etliche  gebrechen  gehalten  zwischen 
Heinriche  Keynen  unserm  alten  Schultheißen  zu  Heroldeßhaußen 
und  unns,  der  wir  den  durch  e.  f.  g.  rethe  zcusampt  des  hoch- 
gemelten  unsers  gnedigen  herm  hertzaw  Jörgen  zcu  Sachssen  25 
etc.  rethe  inhalts  eins  uffgerichten  recesses  auch  gutlich  vor- 
einiget synt  wurden.  Wywol  nu  solchs  alles  war  und  bewißlioh 
ist,  so  hain  wir  doch  myt  grosser  gehabter  muhe  und  erbeith, 
vil  erliddener  unkost  und  schaden,  auch  manchfeltigem  ansuchen 
bey  dem  ernvesten  unserm  lieben  getrawen  Sittichen  von  Ber-90 
lepschen  amptman  zcu  Saltze  thun  losse,  bijs  nach  doher  dy  wege 
nicht  können  noch  mögen  finden,  das  denn  schrifften  unsers  g. 
h.  hertzaw  Jörgen  adder  auch  den  ufgerichten  recessen  von  den 
beklagten  folge  und  ußrichtunge  gesehen  wer.  Wy  offt  unnd 
vilmals  dy  bürgen  und  selbgelden  Heinrich  Keines  halber  durch  35 
den  amptman  zcu  Saltze  in  den  gehorsam  erfordert  seint  wur- 
denn,  wo  sey  sich  den  des  selbigen  gein  den  morgen  gehalten 
han,  so  sint  sie  doch  uff  den  abent  widderumb  in  er  hauß  ge- 
gangen unvergnuget  erer  pHchtigen  schult  gein  unns  ußzurichten, 
dortzu  unsemn  Schreiber  vil  vergessen  und  mutwillige  wortte4ü 
gegeben,  dortzu  gedrawet.    Nachdem  wir  nu  bericht  werden,  das 


1525  aug.  29.  407 

villichte  e.  f.  g.  rethe  zcusampt  des  hochgeborn  fursten  unsers 
g.  h.  hertzaw  Jörgen  zcu  Sachssen  etc.  rethe  in  kortzer  zeidt 
zcusamen  werdenn  komme,  so  ist  ann  e.  f.  g.  unser  demutige 
und  undertheinige  bethe,  das  dy  selbige  unser  anliegende  be- 
öschweronge  halber  wulde  gnediglich  thun  verschreiben  an  dy 
verordenten  und  geschickten  rethe,  bey  den  von  Heroldeshaußen 
zcu  verschaffen,  sich  der  vorberurtenn  ausgegangen  schriffte  unnd 
fürstlichen  recesse,  der  selbigen  ann  vemer  vorruckunge  zcu  ge- 
leben, auch  den  erlyden  schaden  und  Unkosten  der  bilcheit  nach 
lOgein  uns  gnugliche  ußrichtonge  und  betzalunge  zcu  thunde.  E. 
f.  g.  wuUe  sich  hierinne  gnediglich  thun  ertzeygen.  Dasselbige 
synt  wir  widderumb  alletzeid  gein  dyselbige  unsern  plichtigen 
dinsten,  auch  poben  das  zcu  verdinen  gantz  willigk.  Bitten  e. 
f.  g.  umb  ein  gnedige  antwort. 

15  E.  f.  g. 

demutige  und  gehorsam 

Alffaradis  von  Gots  gnaden 

des  stiffts  zcu  Kauffungen  eptische. 

[Adresse  auf  der  rückseite:]  Dem  durchluchtigen,  hochgeborn 
20  fursten  unnd  hem  hern  Philipßen  lantgrave  zcu  Hessenn,  grave 
zu  Catzenelnbogen,  zcu  Dietz,  Ziegenhain  und  zcu  Nidda,  unserm 
gnedigen  hem. 

Orig.-pap.  in  der  akte  loc.  8372,  bl.  3  f.  des  hauptstaatsarchives  zu  Dres- 
den; auf  Schrift  s.  bemerk,  zu  urk.  nr.  577.     Undatirt;  jedoch  scheint  ihrem  in- 
25  halte   nach    die  vorliegende   Urkunde    der  nr.  755   vorzugehen.     Der   brief   war 
mit  einem  grünbräunlichen,  jetzt  stark  beschädigten  siegel  verschlossen. 

1)  Verführung  (s.  Lexer  unter  , verschunden*). 

755.     Landgraf  Philipp  zu  Hessen  bittet  den  herzog  Georg  zu  Sachsen, 

der  äbtissin  Alfradis  zu  Kauf  ungen  zum  gentcsse  ihrer  vertragsmässigen 

SO  rechte  der  erbhuldigung  und  erbgerichte  zu  Heroldshausen   den  auf- 

rührerischen  einwohnem  gegenüber  zu  verhelfen, 

Cassel  1525  august  29. 

Unnsem  freuntlichen  dienst  unnd  was  wir  liebs  und  guts  j525 
vermögen  zuvor.  Hochgebomner  fürst,  freuntlicher,  lieber  vater  ^'*^-  ^^' 
36  und  oheym.  Die  erwirdige  unser  liebe  freundin  Alfradis  eptissen 
des  stiffts  Kauffungen  hat  uns  der  menner  zu  Heroldshuesen  und 
der  erbegerichte  halben  daselbst  mit  ingelegter  schrifft  ange- 
sucht und  wes  ire,  dero  und  des  schult  i«  Henrich  Keynen  halben 
beschwerung  begegen  angetzeigt,  wie  e.  1.  das  weither  daraus  zu 


408  1626  sept.  8. 

vememen  haben.  Wiewol  nu  e.  1.  init  ire  derselben  Sachen  ver- 
tragen und  in  krafft  solchs  Vertrags  ire  die  Zustellung  an  bemelts 
dorff  mennern  und  erbegerichte  gethan,  mit  nebenbevelhen,  wie 
e.  1.  das  nach  in  gutem  gedechtnis  tragenn,  so  understeen  sich 
doch  dieselben  menner  in  dem  allen  gegen  die  ebtissen  eignes  6 
mutwillens  uffzulenen  und  e.  1.  bevelh  nach  die  huldigung  unnd 
anders  zu  thun  und  zu  volncziehen  zu  sperren,  alßo  das  sie  die 
e.  1.  bevelhe  nach  zu  keinem  gehorsam  pringen  magk,  bitten 
darumb  freuntlich,  e.  1.  wollen  nachmals  bei  denselben  dorffs- 
mennem  zu  Heroldeshaußen  ernstlich  verfugen  lassen  und  inen  10 
bevelhen,  das  sie  bemelter  ebtissen  mit  der  huldigung  und  an- 
dem  gepurenden  dinsten  und  gerechtigkeiten  hinfuro,  wie  das 
die  pilUcheit  erfordert,  underthenigen  gehorsam  leisten  unnd  ge- 
wertig  seien  und  .sich  im  selben  keinswegs  widerseczen,  darza 
das  den  vertregen,  so  durch  e.  1.  und  unser  rethe  auch  irent- 16 
halben  gemacht  und  uffgericht  seint,  gelebt  werde  mit  gutwilliger 
erczeigung,  wie  wir  uns  des  zu  e.  1.  genczÜch  versehen.  Das 
wollen  wir  umb  e.  1.  hinwider  freuntlich  verdienen.  Unnd  biten, 
e.  1.  wollen  die  anthwort  zu  dem  nehsten  tag  ghein  Molhausen 
schicken.  Daselbst  sollen  unser  rethe  solcher  Sachen  halben  wei-  20 
ther  zu  handeln  auch  bevelh  haben.  Welten  wir  e.  1.  freunt- 
licher  meynung  nit  verhalten.  Datum  Cassel  am  dinstag  Decol- 
lationis  Joannis  Baptistae,  anno  etc.  xxv. 

Von  Gots  gnaden  Philips  lanndtgrave 
zu  Hessen,  grave  zu  Kaczennelnbogen  etc.  25 
[Adresse  auf  der  riickseite:]    Dem   hochgebomnen    fursten, 
hem  Georgen  herczogen  zu  Sachsen,   landtgraven  in  Dhoringen 
unnd  marggraven  zu  Meissen  etc.,    unserm   freunüichen,    lieben 
vater  und  oheymen. 

Orig.-pap.  in  der  akte  loc.  8872,  bl.  6  des  hauptetaatsarchives  zu  Dresden;  90 
aufschrift  s.  bemerk,  zu  urk.  nr.  577.     Ueber  der   adresse   von    anderer   band: 
,Dye  erbgerichtboldung   zcu  HeroldesbauBen   unnd   ebtyscben   zcu  Kaujffungen 
unnd  iren  schultissen  belangende^    Das  aufgedrückt  gewesene   rothe   siege!  ist 
abgebröckelt. 

766.     Herzog  Georg  zu  Sachsen   weist   seine   räthe   an,    darauf  zudb 
sehen,  dass  die  rechte  der  äbtissin  zu  Kaufungen  im  dorfe  HeroldS" 
hausen  geachtet  würden,  sowie  dass  Johann  Landstein  und  sein  an- 

hang  bestraft  werde, 
Dresden  1525  September  8, 

sept  8  yon  Gotts  gnaden  Georg  hertzog  zu  Sachssenn  etc.  40 


1626  sept.  8.  409 

Lieben  getreuen  unnd  rethe.  Auß  hyr  beyliegenden  schriff- 
ten  werdet  yr  befynnden,  was  der  hochgeporne  forste  her  Phi- 
lipps landtgraffe  zu  Hessen  etc.  unnser  freundtlicher  lieber  oheme 
und  son  von  wegen  der  eptissin  zu  Kauffungen,  unnd  unser  ampt- 
6  man  zu  Saltza  und  schultis  zu  Mulhausen  ^)  Johann  Landtsteyn[s] 
und  andere  sachen  an  unns  gelanget.  Nun  ist  es  an  dem,  das 
wir  mit  bemelter  eptissin  der  gerichte  halben  zu  Herolßhausen 
also  sein  vortragen,  das  sie  von  des  closters  leuthen  die  holdung 
nehmen  und  über  sie   die  erbgerichte    haben   solle,    als  ist  auch 

10  von  unsem  rethen,  so  wir  die  zceyt  zu  Dreffort  gehabet,  zwu- 
schen  yr  und  Hainrichen  Kenne  ein  receß  auffgericht,  wie  sie 
sonnder  zweyffel  euch  wyrdet  weytter  berichten  lassen,  begem 
derhalben,  yr  wollet  vorfugen,  das  denselben  auffgerichten  ver- 
tregen  allenthalbenn  nachgegangen  werde.    Unnd  ab  von  nothen, 

IBobgedachts  unsers  sons  rethe,  so  ytzundt  zu  Mulhausen  synn, 
darzu  zu  zcyhen,  so  werdet  yr  euch  dorinne  der  gepure  wol  zu 
halten  wyssen. 

Johann  Landtsteyns  halben  tragen  wir  befromdung,  das  die 
Sache  dergestalt  vorgenohmen  und   das  derhalbenn   die   gerichte 

20  nydergeleget,  wie  euch  denn  obgedachte  unser  amptman  und 
schultis  derer  dann  diese  schrifft  verstendigen  werden,  wollet 
es  derwegen  mit  des  landtgraffen  rethen  handeln,  also  das  die 
geweidiger  der  prister  von  Saltza  sampt  Johann  Landtstein  und 
sein  anhang  yrer  Verhandlung  nach  ungestraffet  nicht  pleyben 

26  unnd  allenthalben  die  pilligkeyt  hyrinne  vorgehe,  unns  auch  und 
den  unsem  nichts  zu  nachteyl  eingereumet  werde.  Doran  thuet 
yr  unnser  meynung.  Geben  zu  Dreßden  freytags  Nativitatis 
Marie  virginis,  anno  etc.  xxv. 

[Adresse  auf  der  rückseite:]  Unsem  rethen  unnd  lieben  ge- 
aotrewenn  Cristoffen  von  Taubenheim  amptman  zu  Friburgk  unnd 
Hannsen  von  Schonbergk  ytzt  zu  Mulhausen. 

Gleichzeitige  cop.-pap.  in  der  akte  loc.  8372,  bl.  6  des  hauptstaatsarchives 
zu  Dresden;  aufschrift  s.  bemerk,  zu  urk.  nr.  677.    Unter  der  adresse  von  an- 
derer band:  ,1.  belangende  die  eptissin  zu  Kauffungen  der  erbgerichte  holdung; 
36  2.  Johan  Landstein  und  deßelben  anhangk  sollen  in  geburliche  straff  genohm- 
men  werden'. 

1)  hier  wird  ,von  wegen'  zu  wiederholen  sein;   es   handelt    sich  anschei- 
nend um  zwei  verschiedene  angelegenheiten :  landgraf  Philipp  —  äbtissin,  sowie 
amtmann  und  schultheiss  (eine  person)  —  Johann  Landstein.    Die  letztere,  der 
40Kaufnnger  sache  vielleicht  nicht  ganz  fremd,   scheint  mit  dem  bauemkriege  in 
Verbindung  zu  stehen. 


nov.  28. 


410  1B25  nov.  28. 

767.  Notar,  cleriker  Hermann  Renyen  heiirkiuuUi ,  dcuss  ilecan  Eber- 
hard  Schiesser  zu  Mainz  auf  die  p'äbende  tnid  capelie  des  heil.  Be- 
nedict zu  Kaufungen  verzichtete  und  auf  ff  rund  einer  cerwilligung  des 
erzbischofs  Albert  zu  Mainz  die  äbtissin   und  das  capitel  des  klosters 

Kaufungen  in  den  besitz  der  präbende  setzte.  5 

Kaufungen  1525  november  28. 

1525  In  nomine  Domini,  amen.    Notum  sit  et  per  presens  publi- 

cum instrumentum  pateafc  evidenter,   quod  anno  a  nativitate  Do- 
mini millesimo   quingentesimo  vicesimo    quinto,   indictione  tertia 
decima,  die  vero  mensis  vicesima   octava  novembris,   pontificatus  10 
sanctissimi  in  Christo   patris   et  domini   nostri   domini  Clementis 
divina  Providentia  pape  septimi  anno  tertio,  hora  vesperarum  vel 
quasi,   in  mei   notarii   publici  testiumque  infrascriptorum  ad  hoc 
specialiter  vocatorum  et  rogatorum   presentia  personaliter  consti- 
tutus    honorabilis    dominus   Reinhardus  Brecht   vicaiius    ecclesieiö 
collegiate  sancti  Martini  in  Cassel  procurator  et  eo  nomine  vene- 
rabilis    viri    domini    Eberhardi    Schiesser    decani    ecclesie    sancti 
Mauritii  Maguntine  necnon  prebendarii   regalis  ecclesie  sive  mo- 
nasterii   sancte    crucis   in  Kauffungen  Maguntine    diocesis,    prout 
per  quoddam  instrumentum  publicum  manu  et  signo  discreti  viri  20 
magistri  Conrad!  Stockhausen  clerici  Maguntine  diocesis,  aposto- 
lica  et  imperiali  auctoritatibus  notarii  causarumque  in  sancta  Ma- 
guntina sede  jurati   scriptum,    subscriptum  atque  signatum,   quod 
in  medium  exhibuit,  fidem  fecit  legittimam  eoque  nomine  procu- 
ratorio,   quo   supra,  prebendam   et  illi   annexam    capellam    sancti  25 
Benedicti  habentem  etiam  curam  animarum  cum  omnibus  juribus 
et  pertinentiis   suis   annexisque  et   connexis,   omnibus  melioribus 
modo,  via,  jure,  causa,  stilo,  forma  et  ordine,   quibus  magis,  me- 
lius et  efficatius  inque  jure  validius  potuit  et  debuit,  in  manibus 
mei  notarii  publici  infrascripti  tanquam  publice  et  autentice  per- 30 
sone  vice  et  nomine  omnium  et  singulorum,  quorum  interest,  in- 
tererit  seu  Interesse  poterit,  recipientis,  denuo,  quatinus  opus  esset, 
resignavit  eisdemque  ac  omni  juri  prememorato  principali  suo  in 
eisdem  seu  ad  ea  quomodolibet  competenti  cessit  ac  illorum  pos- 
sessionem   seu    quasi   corporalem,    realem   et   actualem    evacuavit35 
evacuatamque    dimisit    realiter   et   cum   effectu    ac  penitus   et   in 
toto   quodque  in  hujusmodi   resignatione,    cessione,   dimissione  et 
evacuatione  non  interveniat  fraus,  dolus,   symonie  labes  aut  que- 
libet  alia  illicita  pactio  sive   corruptela,   tactis  per  eum  scripturis 
sacrosanctis    ad   sancta  Dei  evangelia  juravit.     Quibus  sie  factis40 


1625  nov.  28.  411 

venerabiles  domine  Alphradis  Dei  gratia  abbatissa,  Elizabet  Hacken 
prepositissa,  Helena  Frißken  celleraria,  Belcha  de  Malsburg  custo- 
dissa  totnmque  capitulum  dicte  ecclesie  sive  monasterii  sancfce 
crucis  in  Cauffungen  ibidem  presentes,  premissa  videntes,  audientes 
5  et  intelligentes  rataque  et  grata  habentes  quasdam  litteras  unionis 
et  incorporationis  dictarum  prebende  et  capelle  curam  habentis 
animarum  juriumque  et  pertinentiarum  ac  annexorum  et  connexo- 
rum  hujusmodi  per  reverendissimum  dominum  dominum  Albertum 
archiepiscopum  Maguntinum   etc.   decretas   ejus    vero   sigillo   ro- 

lOtundo  de  cera  rubra,  glauca  circumdata,  in  pressula  pergamenea 
subappendente  sigillatas,  sanas  siquidem  et  integras,  non  vitiatas, 
non  cancellat£is,  nee  in  aliqua  ipsarum  parte,  ut  apparuit,  sus- 
pectas  realiter  et  in  scriptis  in  medium  produxit  et  exhibuit  ac 
alta  et  intelligibili  voce  publice  legi  fecit  tenoris  subsequentis : 

15  [Hier  folgt  Wortlaut  der  urk,  nr.  745  von  1524  october  19 J 

Quarum  quidem  preinsertarum  litterarum  vigore  dicte  do- 
mine abbatissa  totumque  capitulum  me  notarium  infrascriptum 
ad  tradendum  sibi  dictarum  prebende  et  illi  annexe  capelle  sancti 
Benedicti   curam  habentis   animarum,   ut  prefertur,   juriumque  et 

20  pertinentiarum  ac  annexorum  et  connexorum  quorumcumque  juxta 
predictarum  litterarum  continentiam  et  teuerem  debita  cum  in- 
stantia requisiverunt.  Ego  tunc  notarius  infrascriptus  ad  requi- 
sitionem  hujusmodi  mandatis  dicti  reverendissimi  domini  archi- 
episcopi  Maguntini  etc.  obedire  volens   dictam   dominam  Alphra- 

25dim  abbatissam  suo  aliarumque  virginum  astantium  et  totius  ca- 
pituli  nomine  pro  ipsis  et  subsequentibus  suis  in  dicta  regali  ec- 
clesia  sancte  crucis  per  installationem  ad  stallum  in  choro  ac 
tactum  dextri  comu  altaris  prelibate  capelle  in  corporalem,  rea- 
lem  et  actualem  possessionem  seu   quasi  prebende   et  capelle  ju- 

SOriumque  et  pertinentiarum  annexorumque  et  connexorum  hujus- 
modi posui  et  induxi  sibique  eandem  tradidi  ac  de  fructibus,  red- 
ditibus  et  proventibus  prebende  et  capelle  hujusmodi  responderi 
mandavi  auctoritate  et  tenore  preinsertarum  litterarum  unionis 
et  incorporationis   aliasque  et  alia  feci,   prout  et  quemadmodum 

35  in  litteris  hujusmodi  mandatur,  realiter  et  cum  effectu.  Quam 
etiam  possessionem  eedem  domine  abbatissa  et  capitulum  auctori- 
tate predictarum  litterarum  ac  juxta  earundem  teuerem  et  con- 
cessionem  apprehenderunt  ratamque  et  gratam  habuerunt  omnia- 
que  et  singula  fecerunt  et  fieri  se  curaturas  obtulerunt,  promise- 

40runt  et  obligaverunt,  que  in  litteris  incorporationis  preinsertis 
continentur  et  habentur.    Super  quibus  omnibus  et  singuhs  eedem 


412  15^  dec.  5. 

domine  abbatissa  et  capitulum  pro  se  et  successoribus  suis  unum 
vel  plura  publicum  seu  publica  fieri  et  confici  petierunt  instru- 
mentum  et  instrumenta.  Acta  fuerunt  hec  in  choro  prenominati 
monasterii  sub  anno  Domini,  indictione,  pontificatu,  die,  mense, 
quibus  supra,  presentibus  ibidem  honorabilibus  dominis  et  dis-  5 
cretis  viris  Johanne  Michaelis  prebendato  ibidem,  Johanne  Tylen 
vicario  ibidem,  Georgio  Magersoppen  plebano  in  Heisa  presbiteris, 
Hansone  Typein,  Hansone  Wickenants  et  Hansone  Grunewalt 
laicis  Maguntine  diocesis,  testibus  ad  premissa  vocatis  atque  ro- 
gatis.  10 

(S.  N.)  Et  ego  Hermannus  Bengen  de  Grifte  clericus  Mo- 
guntinensis  diocesis,  publicus  sacra  apostolica  auctoritate  notarius, 
quia  dictis  resignationi,  cessioni,  possessionis  evacuationi  et  in- 
dutioni  omnibusque  aliis  et  singulis  premissis,  dum  sie,  ut  pre- 
mittitur,  fierent  et  agerentur,  una  cum  prenominatis  testibus  pre- 15 
sens  et  personaliter  interfui  eaque  sie  fieri  vidi  et  audivi,  ideo 
hoc  presens  publicum  instrumentum  manu  alterius  me  aliis  ne- 
gociis  legittime  occupato  fideliter  scriptum,  exinde  confeci  signo- 
que  nomine  et  cognomine  meis  solitis  et  consuetis  signavi  atque 
in  hanc  publicam  formam  redegi  in  fidem  et  testimonium  omnium  20 
et  singulorum  premissorum  legittime  rogatus  pariter  et  requisitus. 

Orig.-perg.   in  E.    Auf   der   rückseite   von   hand   der  priorin  Elisabeth 
Hacke:  ,Incorporacio  Benedicti'. 

758.     Das  sUft  Kaufungen  übergiebt  den   räthen  des  Herzogs  Georg 
zu  Sachsen  heschwerdepunkte  bezüglich  seiner  rechte  zu  Heroldshausen.  25 

[1525  december  5.] 

[1525  Disse  nachvolgende  artikel  sint  von  des  stiftz  zu  Kauffungen 

^'    '■'    wegen  in  beswerunge  desselbigen   den  vorordenthen  rethen  des 
durchluchtigen  und  hochgebornen  forsten  und  hem  hem  Jörgen 
herzog    zu    Sachssen   etc.    zu   Molhusen    dinstags    noch   AndreedO 
aposteln  tage  übergegeben. 

Es  sint  aus  dem  ambt  zu  Saltze  gevordert  und  ufgehoben 
etzliche  jor  von  dem  vorberurten  stiffte  und  dem  dorffe  Herles- 
husen^)  21  schog  Schneberger  geltz  vor  schutzgelt  nicht  aus 
alden  rechten  noch  herkommen,  sunder  durch  Spitznasen  seligen  35 
ambtmann  doselbst  kortz  vor  sinem  totlichen  abscheide  aus  wid- 
derwertikeit  uf brecht,  unangesehen  daß  sich  allein  lOVa  schog 
jerUch  zu  schutzgelde  zu  geben  geborth  hat.  Und  das  solchs 
waher   sihe,    wil    sich    der  vorgenannte   stifft  zum   ersten    sines 


vor  1626  apr.  2S.  413 

grundes  gezogen  habe  uf  alle  register  dem  ambt  zu  Saltze  oder 
Tomesbrugken  zugehörig,  die  vor  ankörnen  Spitznaß  gegeben 
und  geschriben  sint  worden.  Zum  andern,  da£  solchs  abermalß 
waher  sihe,  so  sal  sich  mit  worheit  ausweisen,  das  alle  gerechti- 
5keit,  die  ein  fürst  aus  Doringen  etc.  an  dem  dorffe  zu  Herls- 
husen  ^)  gehabt  hat,  von  langen  jaren  vorschriben  ist  gewest  den 
Hophgarten,  auch  innegehabt  ungeferlich  über  achtzig  oder  nun- 
zigk  jor  lang,  wilche  widderloesunge  widderumb  by  regierunge 
Spitznafi  seligen  der  vorberurten    ambte   ingelost  ist  worden,  in 

10  welcher  haubtvorschribunge  nicht,  meher  dan  allein  lOV»  schog 
an  gelde  disser  zyt  zu  rechen  zu  schutzgelde  vorschriben  ist  ge- 
west, darzu  das  ubergerichte  etc.  Das  solchs  war  sy,  wil  sich 
der  stifft  gezogen  habe  uff  den  abgelösten  haubtbriff,  wuchs 
briffes  auch  nach    eine    copien  im  ambt  zu  Saltze   ligende  sich 

15  erfindet. 

So  nun  alle  gerechtikeit  der  forsten  von  Doringen  etc.,  uf 
die  zyt  am  obgedachten  dorffe  gehabt,  vorschriben  ist  gewest 
den  Hophgarten,  so  han  jo  dieselbigen  aus  kraft  orer  verschri- 
bunge  kein  gerichte  noch  gerichtszwang  doselbst  über  die  menner, 

20  ausgescheiden  das  ubergerichte  und  das  namhaftige  schutzgelt 
inhaltz  der  vorschribunge,  by  inen  beseslich  innegehabt,  gebrucht 
oder  herbrocht,  wilchs  sich  dan  das  stift  zu  Kauffungen  alles,  waz 
sich  hyrinne  noch  unvortragen  adder  unentscheiden  heldet^),  wil 
gegunnt  habenn    uf    den    abgelösten  haubtbriff  oder  desselbigen 

25  copien,  auch  dasselbige  alles  gestalt  habe  zu  gnediger  und  guder 
betrachtunge  und  enscheits  ^)  des  vor  hochgemeltenn  unsers  gne- 
digen  hem  herzog  Jörgen  zu  Sachsen  etc. 

Orig.-pap.  in  der  akie  loc.  8872,  bl.  7  des  hauptstaatsarchives  zu  Dresden; 
anfschrift  s.  bemerk,  zu  urk.  nr.  577.     Es  konnte  bei  der  mangelnden  datirung 
80 zweifelhaft  erscheinen,   ob  1524  (mit  dec.  6)   oder  1525  zu  setzen  sei;   indessen 
die  räthe  des  herzogs  treten   erst  1525  in  dieser  sache   auf,    und   in    den  Dres- 
dener akten  ist  vorliegende  Urkunde  unter  1525  eingereiht. 

1)  Heroldshausen  ist  gemeint  (s.  urk.  nr.  576  und  577).  2)  ,waz  sich^ 
bis  ,heldet^  steht  am  rande.        8)  ,und  enscheits*  desgl. 

85  759.  Amtfnann  Ruland  zu  Kaufungefi  legt  Verwahrung  dagegen  ein, 
d€L88  die  Stadt  Allendorf  a,  d.  Werra  von  2  daselbst  gelegenen,  dem 
stiße  Kaufungefi  gehörenden  häusem  städtische  abgaben  beanspruche, 

[vor  1526  april  23.] 

.  .  .  wy  den  auch  dy  von  Aldendorff  ufbringen,   es  sulle  on  [vor  1526 
40noit  syn  und  auch  widder  recht,  ire  clage  myt  eren  staitscheffen-  ^^'  ^^'J 


414  1626  apr.  ÖB. 

hem  zu  bewysen  etc.  Da  uff,  sagen  ich  Kuland,  so  solchs 
Widder  recht  sult«  syn,  haben  dach  dy  von  Aldendorff  hybevor 
sich  des  artikels  der  zwo  behusunge  halber,  als  sie  sagen,  an- 
treffen den  geschoß,  so  dyselbigen  auch  schosser  sulten  syn*), 
sich  gegrwndt  ers  bewyses  zcu  thunde  uff  der  stait  Aldendorff  5 
geschoßbucher  und  register  etc.  vorwendt,  nicht  auch  der  lehen- 
guter halber  etc.  —  ist  es  doch  eyn  ^)  gemeyner  spruch :  Wo  gliche 
Sache  synt,  dor  sulte  jo  ouch  buche  glich  recht  syn. 

"Wieder  durchstrichenes,  undatirtes  conc.-bnichstück  in  K.,  von  hand  des 
amtmanns  Ruland  daselbst  auf  die  rückseite  des  conc.  urk.  nr.  622,  aber  wohl  10 
später  als  diese  geschrieben ;  amtmann  Ruland  kommt  nur  bis  1626  april  28  vor, 
"wonach  die  datirung  der  vorliegenden  Urkunde  zu  bemessen  war.  Nach  gütiger 
mittheilung  des  nunmehr  verstorbenen  bürgermeisters  Oeste  zu  Allendorf  a.  d. 
W.  ist  das  original  dort  nicht  vorhanden,  sondern  wahrscheinlich  bei  dem  grossen 
brande  von  1637  mit  allen  übrigen  Urkunden  verbrannt.  15 

1)  ,so  dyselbigen'  bis  ,sulten  syn'  ohne  einfügungszeichen  am  rande;    sie 
sind  unter  vorbehält,  da  wo  geschehen,  eingeschaltet.        2)  vorl.  ,eyne*. 

760.     Dechant  Eberhard  Schiesser  zu  Mainz  bekennt,  dass  das  stift 
Kaufungen  ihm  für  seinen  verzieht  auf  die  präbende  und  capelle  des 
heil,  Benedict  daselbst  eine  pension  von  7  gülden  zu  jeder  Frankfurter  "20 
messe  zusagte,  und  quittirt  den  empfang  diesem'  summe  für  die  letzte 

fastenmesse. 
1526  april  23. 

1526  Ich  Eberhart  Schießher   dechant  sanct  Mauricien   stiffts  in 

apr.  23.  jj^j^^  bekenne  öffentlich  mit  dißer  miner  hantschrifft :  Nachdeme  25 
ich  hievor  in  incorporation  miner  prebenden  in  dem  fryhen  stiffte 
zu  Kauffungen  zusampt  der  capellen  daselbst  gelegen,  die  man  nen- 
net sanct  Benedictus  capellen,  mit  iren  zugehorend  [!]  dem  selben 
stifft  geschehen  bewilliget^)  hab  und,  damit  ich  solcher  bewilli- 
gung  und  Übergebung  nit  zuvil  schaden  entphang,  mir  eyn  jar-30 
liehe  pension  durch  a[b]tissin  und  capittel  desselben  stiffts,  nem- 
lich  alle  Francforter  meß  sieben  gülden,  myn  lebenlang  zu  Franc- 
fort zu  bezalen  reservirt  ist,  wie  dann  brieff  darüber  gemacht 
clarlich  ußtruckent,  daß  demnach  die  ernwirdige  und  geistliche 
frauwen  Alf raidis  abtissin  und  capittel  vilgemelts  stiffts  mir  sieben  35 
gülden,  ye  sechs  und  zwentzig  albus  für  ejmen  gülden,  gutlich 
und  wol  von  der  nehst  vergangen  meß  in  der  fasten  gelegen 
entricht  und  bezalt  haben,  sage  sie,  iren  stifft  und  wen  eß  be- 
roren  mag,  solcher  bezalung  von  gemeltem  erstem  ziel  fry,  ledig 
und  loß.     Deß  zu  merer  Sicherheit   hab   ich  myn  secret  zu  end40 


i 


1626  nov.  21.  41 B 

dißer  miner  hantschrifft  getruckt.    Datum  uff  sanct  Georgien  deß 
heyligen  mertlerß  tag,  anno  Domini  etc.  vicesimo  sexto. 

Orig.-pap.  in  K.     Unter  dem  texte  über  wachs  auf  papier  aufgedrücktes 
rundes,  12  mm  gfrosses  ringsiegel,   Wappenschild  3  spitzberge,    dicht   über  dem 
5  mittleren  ein  6  spitziger  stem,  darüber  E.  S.     Auf  der   rückseite  von  band  des 
amtmanns  Kuland:  ,Quitantz  Schießers\ 

1)  ,bew*  steht  auf  rasur;  zuerst  scheint  ,verw'  dagestanden  zu  haben. 

761.     Aebtissin  Älfradis,  inöpstin  Elisabeth  Hacke,  kellnenn  Helene 

Freseken,  küstei'in  Belcke  von  der  Malsburg  und  das  capitel  des  Stiftes 

lOKaufungen  verleihen  dem  kloster  Bredelar  das  präsenfationsrecht  der 

pfarrei  HeiHnfffiause7i  auf  30  Jahre. 
1526  november  21. 

Wyr  Alffradis  van  Gots  gnaden  des  friggen  styfftes  to  Koyf-      i526 
fungen    ebdysse,    Elizabeth  Haken    provestyn,    Helena    Freskens  **^^-  '^^• 

15  kelnersche,  Pelcke  van  der  Maelsburch  custeryn  unde  gantze  ca- 
pittel  vorbenanten  styfftes  thun  kunth  geyn  aldermenglick,  wat 
Standes  geystlick  edder  wertlick  eyn  itliker  syn  mach:  Nachdem 
als  uns  dan  dorch  doetliken  affganck  des  werdigen  unsers  cap- 
plans  unde  leven  getruwen  heren  Reynharts  Degenhardi  selyger 

20  gedechtnysse  unser  kercken  unde  pharlehen,  gelegen  im  dorffe 
to  Herdinchußen  ^),  itzt  vorlediget  ist  worden,  unde  den  nach  up 
Oven  angetekente  pharkercke  eyn  ander  prester  darto  genochsam 
geschicket  up  unsere  unde  unsers  stiffts  hergebrachten  besetlike 
gerechticheyt,  dat  men  nomet  jus  presentandi,    schuldich  synt  to 

25  presenteren,  so  nu  unser  hertliche  gemote  is,  unde  wolden,  dat 
de  selve  kercke  unde  pharlehen  eyn  geschickter  phemer  eyns 
guden  redelicken  levens  vorstendelick  dat  wort  Godes  wal  lutter 
unde  ciaer  den  pharluden  to  beterynge  eres  levens  uthtoleggen, 
in  erledigunge  unser  consciencien  solcher  sache  vorordent  moechte 

30  werden.  Darup  bekenne  wy  ovengenanten  abbatissa,  provestynne, 
kelnersche,  custerynne  unde  gantze  capittel  des  vorgedachten 
stiffts  vor  uns,  alle  unßers  stiffts  nachkomen  in  unde  myt  crafft 
dusses  kegenwordigen  breves,  dat  wy  myt  tytliken  gehabten  rade 
der  rechtesvorstendygen  solch  unßer   jus   presentandi  der   vorge- 

35  dachten  erledigeten  pharkercken,  darup  to  presenteren  vorberorder 
mathe  enen  geystlicken  eder  wertliken  prester,  den  erwerdigen, 
werdigen  unde  andechtigen  heren  abte,  priori  unde  convente  des 
cloesters  Breitier  im  stiffte  to  Collen  gelegen  neest  tokomen  der- 
tich  jaer  lanck  nach    dato    dusses    breves   nachenander   folgende 

40  nach  der  alderbesten  forme  des  rechten,  wo  sich  dan  solchs  eygen 


416  1626  nov.  21. 

unde  geboren  sal  edder  mach,  versprecken,  overgeven  unde  toge- 
stalt  hebben,  hyrmede  unde  in  crafft  dusses  kegenwordigen 
breves  versprecken,  overgeven  unde  mechtich  solch  jus  presen- 
tandi  to  stellen,  doch  alles  also  to  gescheyn  itzt  unde  de  neesten 
nachvolgende  dertich  jar  lanck  up  unsem  unde  unsers  stiffts  5 
namen  unde  vulmacht,  ock  anders  nycht,  gelyck  als  dafc  selve 
dorch  unse  vorfaren  loveliker  unde  mylder  gedechtnysse  myt  den 
mergenanten  van  Breideler  in  vergangenen  yaren  bededinget  unde 
besproken  was,  by  namen  to  solker  tydt,  do  se  denme  gemalten 
unßeme  seligen  capelane  heren  Eegenharde  ^)  to  beterynge  synes  10 
notrofftigen  gebrukes  eres  cloesters  egentlike  kerckleen  to  Buwen- 
kercken  syn  levenlanck  angeseen  synen  armoet  lutterlike  umme 
Godes  willen  oeck  vorleenden.  Dan  so  balde  nach  uthganck 
solcher  vorberorter  dertich  jaer  sal  uns,  unßer  nachkomen  unde 
stiffte  solche  coUacien  juris  presentandi  der  pharkercken  to  Her- 15 
dinchusen  wederumme  aller  gerechticheyt  sunder  eynich  myddel 
eder  insaghe  heymegefallen  syn,  van  uns  eder  unßers  stiffts 
nachkomen  als  den  phemer  darup  to  presenteren.  Ist  darup 
an  uch  walgelerten,  werdigen  unde  achtbam  heren  prelaten,  ar- 
chidiaken  unde  eynen  itliken,  de  in  dussen  dyngen  synes  geboer-  20 
liken  befels  unde  amptes  im  rechte  to  doen  mach  hebben,  unßer 
guetlicke  begheer,  denyenen,  de  also  vorangezeigeter  mathe  dorch 
ovengenanten  den  abt  unde  convent  der  vorberorten  erledigeten 
pharkercken  vor  uch  presenteret  wert,  den  selbigen  alßo  syner 
gerechticheit  unde  possession  myt  affnuttunge  der  pharkercken  25 
tynße  dorch  ur  richtliker  ampt  syner  ordellichen  wyße  unde  ge- 
woenheyt  nach  to  investyeren  unde  to  intruderen  to  laten.  Des 
selbigen  wil  wy  uns  to  uch  beneven  dem  rechte  gutwiUich  vor- 
seyn  unde  oeck  wederumme  geyn  eyn  iclichen  sampt  unde  by- 
sunderen  gunstich  gerne  vorschulden.  Des  alles  to  erkunde  90 
hebbe  wy')  Alffradis  abbatissa  unßer  ebdie  ingesegel,  des  geli(^ 
wy  capittelsjuncferen  unßers  capittels  ingesegel,  des  wy  vorge- 
dachten amptjuncferen  hyrynne  mede  gebruken,  an  dussen  breff 
wettentlyck  doen  hangen  in  eyn  getuchnysse  unde  geloven  aller 
vorgesc.  dynge.  Gegeven  im  jare  als  men  hefft  getalt  vyffteyn-35 
hundert  twyntich  unde  ses  jaer,  up  mytweken  nach  sancte  Eliza- 
beth der  hilligen  wytfrouwen. 

Orig.-perg.  in  Münster  i.  W.,  klosier  Bredelar  nr.  631.  Siegel  der  fib- 
tissin  Alfradis  von  der  Borch  (beschr.  s.  urk.  nr.  731).  Erwähnt:  Bommel  3, 
anmerk.  p.  298,  doch  ist  hier  irrig  Herlinghausen  (kreis  Warburg)  genannt.        40 

1)  8.  urk.  nr.  15  n.  1.        2)  =  Beinhard.        3)  ,wy'  übergeschrieben. 


i 


1526  nach  nov.  21.  —  1527  oct.  16.  417 

762.  Revei'8  des  ahtes  und  capitels  zu  Bredelar  über  das  ihnen  vom 
stifte  Kaufungen   auf  30  jähre   verliehene  jv^  praesentandi  für  die 

kirche  zu  Heringhausen  ^). 
1526  [nach  november  21], 

5  Reg.  in  „Extrakt  Kaufunger  briefe'',  fol.  10,  nr.  42  in  M.,  ob.  stockhaus-      lo26 

saal  5706.  f^^^ 

nov,  21], 

1)  die  vorläge  hat  ,Hertingshau8en^   (s.  jedoch  hierüber  die  bemerkungen 

zu  urk.  nr.  15). 

763.  Landgraf  Philipp  zu  Hessen  verordnet,  une  hei  aufhebung  der 
10  klöster  mit  der  abfindung  der  ordensleute  und  mit  dem  klostervermögen 

verfahren  u?erden  solle, 
Cassel  1527  october  15, 

Wir  Philips  von  öots  gnaden   landgrave  zu  Hessen,   grave     1527 
zu  Cazenelenpogen,  zu  Dietz,  Ziegenhain  und  Nidde,  thun  kunth    ^^'  ^^' 

15 hieran  bekennende:  Nochdem  auf  itzt  jungst  gehaltem  reichstage 
zu  Speier  in  gemeynem  reichsrath  durch  stathelter,  churfursten, 
fursten  und  andere  stende  des  heiigen  Romischen  reichs  einmu- 
tiglich  abgeredt  und  beschlossen  worden  ist,  also  das  es  ein  yeder 
in  seinen   landen   und   gepieten    dermassen    halten    und    schaffen 

20solt,  wie  er  solchs  jegen  Got  und  keyserliche  mat.  unserm  aller- 
gnedigsten  hem  zu  verantworten  gedecht.  Weil  wir  uns  nu  zu- 
vorabe  Got  dem  almechtigen,  unserm  schepfer,  und  dan  keyr. 
mt.  unserm  allergnedigsten  hem  zu  unterthenigem  gehorsam 
schuldig  erkennen   und   wissen    und  wir   sehen,    das   unther  an- 

26  denn  der  Ordenspersonen  halber  Ordnung  furzunemen  hoch  von 
noten  sein  wil,  sonderlich  weil  auß  erkentnus  gotlichs  worts 
öffentlich  war  befunden,  das  das  closterleben,  wie  eß  dieße  zeit 
her  gestanden,  onchristlich,  ergerlich  und  Got  hoch  misfellig  ist, 
derhalben  dan  der  merer   theil  der   Ordensperson,   die  solchs  auß 

30  clarem  verstände  der  schrift  selbst  bekennen  müssen,  sich  heraus 
in  die  weit  begeben,  so  haben  wir  die  unsern  vom  adel  und 
stedten  furgefordert,  uns  mit  denselbigen  derohalben  maß  und 
wege  entschlossen,  die  wir  für  christlich,  nit  eigennutzig,  der 
erbarkeit  gemeß  und  wir^)  jegen  Got  und  key.  mt  unserm  aller- 

35gnedigsten  hem  undertheniglich  und  wol  zu  verantworten  sein 
erachten  und  es  demnach  alßo  mit  den  clostem  und  ordensper- 
sonen,  das  uns  und  gemeiner  landtschaft  zu  gutem  und  wolfart 
reichen  soll,  zu  halten  furgenommen,  wie  nachfolget: 

27 


4lÖ  1527  oct.  16. 

Erstlich  wollen  wir  denjhenigen,  so  in  clostern  pleiben 
wollen,  sie  seien  vom  adel  oder  nit,  an  gelegen  orten  notturftige 
versehung  thun  mit  essen,  drincken  und  bekleydungen.  Welche 
aber  vom  adel  sich  herauß  in  die  weit  begeben  undt  reich  sein, 
den  wollen  wir  dasjhenige  volgen  lassen,  das  sie  hynnein  pracht  5 
haben,  welche  aber  unther  inen  arme  und  notturftig  sein  und 
nit  vil  hinnein  pracht  haben,  der  iglicher  woUenn  wir  zum  we- 
nigsten hundert  gülden  auß  gnaden  mitgeben.  Und  die  andern 
personen,  so  nit  vom  adel  sein,  wollen  wir  auch  nach  gelegen- 
heit  versehen.  Alßo  welche  ausgehen,  sollen  ire  zimliche  abfer-  10 
tigung  haben,  welche  aber  pleiben,  den  wollen  wihr  notturftige 
versehung  thun,  den  Weibspersonen  ahn  einem  gelegen  ort  und 
den  manßpersonen  zu  Marpurg  im  Kugelhauße,  das  sie  daselbst 
im  collegio  studiren  und  sonst  das  wort  Gottes  hören  unnd  sich 
unverstandts  hinfure  nit  zu  beclagen  haben  mugen.  15 

Zum  andern,  nachdem  wir  furgehabt,  in  unsem  ober  und 
untherfurstenthumben  zwey  closter^)  zu  ordnen,  darin  di  unsem 
vom  adel  solten  ire  kinder,  sonderlich  an  einem  ort  funftzig  per- 
son,  uferziehen  und  erhalten,  und  es  dan  von  gemeynem  adel 
dem  armen  notturftigen  hauffen  furtreglicher  undt  nutzer  sein  20 
bedacht,  das  sollich  gefeile  in  einen  gemeynen  kästen  fielen,  vier 
vom  adel,  zwen  im  obem  furstenthumb  und  zwen  im  unther- 
furstenthumb,  beneben  unsem  rethen  darüber  verordent  wurden, 
denen  yedes  jars  rechenschaft  beschee.  Und  wan  es  die  notturft 
mit  etlichen  vom  adel,  die  es  begeren  wurden,  erfordern  thet,  25 
alsdan  einer  person  vom  adel,  der  des  jahrs  acht  ausgesetzt  wer- 
den sollen,  wo  es  sollich  gefelle  ertragen  mochten,  dreihundert 
gülden  auß  solchem  kästen  zu  steuern,  wo  es  aber  die  gefelle 
nit  ertrugen,  das  es  alsdan  bey  tzweyhundert  gülden  oder  sovil 
di  gefelle  ertragen  können,  pleiben  sollt,  wilch  wir  auch  nit  für  90 
unbequeme  und  zu  erhaltung  des  adels  für  notturftig  angesehen 
und  solchs  alßo  hiemit  auch  gegont  und  zugelassen  haben  wollen. 

Weither  so  haben  wir  den  unsem  vom  adel  die  gnedige 
Vertröstung  gethan,  das  wir  unther  inen  dreissig  manspersonen, 
funftzehen  im  obem  und  funfzehen  im  unthem  furstenthumben,  35 
die  notturftig  sein  und  wir  für  geschickt  ansehen,  die  sich  auch 
unsers  gefallens  gerne  prauchen  lassen  weiten,  mit  etlicher  Steuer 
an  frucht,  körn  und  habern  in  ire  behausung  versehung  thun 
wollen,  damit  sie  sich  in  rustung  erhalten  und  uns  uf  erfordern 
desto  statHcher  dienen  mugen.  40 

Zum  dritten  wollen  wir  von  den  clostergefellen  die  univer- 


1527  oct.  15.  419 

sitet  zu  Marpurg  erhaltenn  lassen,  wuchs  dan  gemeines  nutzes 
hohe  notturft  zuvorabe  erfordert,  das  gute  konst  und  tugend  in 
wesen  erhalten  werden  und  mennigHch  seine  kinder  zu  eheren 
und  tugenten  ufzihen  lassen  muge. 

5  Letzlich,  damit  wir  uns  des  argkwons  eigens  nutzens  gentz- 

lich  entheben,  wollen  wir,  das  alle  andere  clostergefällen,  so  über 
soliche  und  andere  notturftige  gemeines  nutzes  ausgift  uberplei- 
ben,  das  dieselben  in  gemeine  kästen  gefallen,  darüber  zwene 
unserer  rethe  und  zwen   vom   adel  und   auch   zwen  von  stedten 

lOverordent  werden.  Denselbigen  sollen  die  verordenthe  voigte 
yedes  jars  gepurliche  rechenschaft  thun  und  dan  alle  solche  ge- 
felle  in  die  gemeine  kästen  zu  gemeines  landes  notturft  verwer- 
lich  hingelegt  und  wedder  von  guttem  noch  nutzungen  hinfuro 
on  vorwissen  nichts  vereussert  noch  abgezogen,   sonder  also  bey 

15  einander  behalten  werden.  Wo  es  unser  und  gemeines  landts 
notturft  erfordern  wirdet,  das  alsdan  solich  gelt  angegriffen,  des 
armuts  verschonet  und  mit  Schätzung  nit  so  erschepft  werde, 
solchs  alles  wir  alßo  mit  den  unsem  vom  adel  und  stedten  für 
christlich  zu  furderung  gemeines  nutzes  on  menniglichs  ergerung 

20  oder  nachtheil  für  gut  angesehen,  beschlossen  und  vereyniget 
haben. 

In  Urkunde  haben  wir  landgraf  Philips  obgemelt  unser  se- 
cret  hieran  thun  hencken  und  haben  die  vom  adel,  drey  außem 
obern  furstenthumb,  nemblich  Herman  Rieteseln  den  eitern,  unsern 

25  erbmarschalck,  Eitel  von  Lebenstein  und  Rudolf  Schencken,  und 
drey  außem  untherfurstenthumb,  nemlich  Ludwigen  von  Boyne- 
burgk,  Graft  von  Budenhausen  und  Henrichen  von  Baumbachen 
gepethen,  das  sie  vor  sie  all  ire  insiegel  und  pitzir  auch  hieran 
haben  thun   hencken,    in   gleichnus   haben    unsere    underthanen 

30  die  von  stedten  Cassel  und  Marpurg  gepethen,  ihrer  stedte  in- 
siegel beneben  unser  und  der  vom  adel  insiegel  zu  irer  aller  be- 
willigung  zu  hencken,  wuchs  wir  vom  adel  und  stedten  umb  be- 
schehener  bit  willen^)  alßo  gethane  bekennen  ane  all  geverde. 
Geben  und  gescheen  zu  Cassel  am  dienstage  nach  Dionisii,  anno 

85  Domini  miUesimo  quingentesimo  vicesimo  septimo. 

Orig.-perg.  in  doppelter  ausfertigung  in  M.,  Landtagsabschiede.  Von  den  8 
runden  siegeln  ist  1)  secret  des  landgrafen  Philipp,  33  mm,  roth,  in  holzkapsel,  schild 
mit  dem  Hessischen  wappen,  Umschrift  auf  Spruchbändern  undeutlich ;  2)  28  mm, 
grün,  im  schilde  eselskopf  mit  3  blättern  im  maule,  auf  Spruchband :  HERMAN 
40IMETESEL;  auf  dem  pressel  (pergamentband):  Herman  Ritessel;  8)  14  mm, 
grün,  Schild  mit  löwe,  darüber  L.  y.  L. ;  auf  dem  pressel:  Eitel  von  Lewenstein; 


420  1527  dec.  16.  a. 

4)  27  mm,  grün,  im  getheilten  schild  oben  löwe,  unten  rauten,  heim  mit  rüden- 
köpf,   auf   Spruchband:    RVDOLF   SENC;    auf  dem  pressel:    Rudolff  Schenck; 

5)  24  mm,  grün,  quadrirter  schild,  heim  mit  büffelhörnem,  aufschrift:  L.  v.  B. ; 
auf  dem  pressel :  Ludwig  von  Boineburg ;  6)  in  holzkapsel,  24  mm,  grün,  schild 
mit  8  halbmonden,  heim,  darüber  säule  mit  hahnenfedern  von  2  halbmonden  5 
begleitet,  Umschrift:  S.  GRAFT  VÜ  BODEHJI;  auf  dem  pressel:  Crafft  von 
Bodenhusen ;  7)  17  mm,  grün,  im  Schilde  liegender  halbmond  mit  stem  auf  jeder 
spitze,  aufschrift:  L.  v.  B. ;  auf  dem  pressel :  Heinrich  von  Baumbach ;  8)  61  mm, 
grün,  Stadtmauer  mit  thor  und  thürmen,  links  oben  dreitheiliges  blatt,  Um- 
schrift: SIGILLVM  [BVjRGENSIVM  DE  CASSELE;  auf  dem  pressel:  Der  10 
stat  Cassel.  An  dem  9.  pressel  mit  der  aufschrift:  ,Der  stat  Marpurgk*  hängt 
nur  ein  rundes  stück  wachs;  das  siegel  ist  nicht  ausgeprägt.  Auf  der  rückseite 
der  Urkunde  von  hand  17.  jahrh.:  ,y ertrag  zwischen  herren  landgr.  Philipaen 
und  8.  g.  f.  ritter  und  landschafft  des  furstenthumbs  Hessen  wegen  der  ordens- 
persohnen  undt  wie  selbige  biß  uff  ilu-  hinsterben   zu   unterhalten,    sodan    der  15 

1527      kloster   guter   undt  wohin   dieselbe  zu  verwenden.     De   dato  Cassel   dingstags 
(yct.  15.    nj^jj  Dionysii  anno  1527*.     Gedr.:   Estor  113  ff.    (mit  zahlreichen  ab  weich  ungen 
der  Schreibweise,  doch  sonst  übereinstimmend). 

1)   hier   folgt   w^ieder   gestrichenes    ,es*.  2)  Kaufungen    und    Wetter. 

8)  von  ,umb'  bis  ,willeu*  am  rande.  20 

764.  Landgraf  Philipp  zu  Hessen  vencüligt  der  vormaligen  Kau- 
funger  laienschwester  (s.  urk,  nr.  766)  Barbarn  Schmincke  eine  ob- 
findung  von  jährlich  1  Va  matter  frucht  unter  vorbehält  des  rUckkau/s. 

Kaufungen  1527  december  16,  a. 

1527  Wir  Philips  von  Gots  gnaden  lantgraff  zu  Hessen,    graye2o 

tc.  Ib.  a.  ^^  Catzenelnpogen  etc.,  thun  kunt  hieran  uffentlich  vor  unß  und 
unser  erben  bekennende :  Nachdem  di  erber  Barbara  Schminckin 
etzwan  ordenßperson  zu  Kauffungen  im  closter  geweßen  us  erber- 
lichem  bedencken  und  eigenem  christlichem  bewegnuß  den  stant 
der  vermeinten  geistlicheit  zu  verlassen  und  sich  in  ein  erber  30 
gotseliges  und  gemein  christlich  leben  zu  begeben  geursacht  wor- 
den ist,  daß  demnach  wir  als  der  lantsfurst,  wiewol  sie  ins  closter 
nichts  bracht,  sonder  uns  ir  mit  furderung  gnediglich  zu  er- 
scheinen undertheniglich  gebeten,  ir  und  iren  erben  us  christ- 
lichem bedencken  anderthalb  malter  frucht  ^)  partim  Hessisch  moß  35 
US  und  von  den  gefellen  gemelts  closters  erblich  nachfolgender 
massen  verschrieben  und  sie  damit  laut  ires  vertzigs  abgelegt 
und  vergnügt  haben,  thun  das  auch  gegenwertiglich  in  macht 
und  crafft  di^  brieffs,  also  daß  nu  hinfurter  der  itzig  voigt  zu 
Kauffungen,  oder  so  zu  yeder  zeit  daselbst  sein  wirdet,  gemelter40 
Barbaren  alle  jar  und  yedes  jar  besonder  uff  ein  yeden  sanct 
Michelstag  anderthalb  malter  frucht,  wie  obsteet,  reichen,  geben 
und  vergnügen  sie  damit  nach  irem  besten  willen,  als  [wir]  *)  ir 


1527  dec.  16.  b.  421 

pantschaff  zu  thun  und  lassen  macht  haben,  doch  hierinn  uns  und 
unsem  erben  vorbehalten,  wilche  zeit  oder  wan  wir  zwischenn 
Weihenachten  und  sanct  Peters  tag  im  lentz  ir  oder  iren  erben 
an  montz  gemeiner  weherung  unsers  furstenthumbs  dreissig  gul- 
5  den  geben  werden,  das  alsdan  sie  und  ire  erben  solich  gelt  von 
unß,  unsem  erben')  und  nachkomen  zu  empfaen,  der  tzinse  ab- 
zutreten schuldig,  soliche  frucht  widderumb  hinter  sich  fallen 
und  disse  unser  verschreibunge  crafftlos  bei  und  abe  sein  soll 
on  geverde.  In  urkunt  haben  wir  unser  groß  secret  ingesigel 
lOhierauff  trucken  und  zu  Kauffungen  geben  lasßen  montags  nach 
Lucie,  anno  Domini  millesimo  quingentesimo  vicesimo  septimo. 

Orig.-perg.  in  K.,  wasserfleckig.    Stark  beschädigtes,  rundes,  rothes,  unter 
dem  texte  aufgedrücktes  siegel,  bestehend  aus  unkenntlich  gewordenen  5  wappen- 
Schilden.     Auf   der   rückseite  von  band  16.  jahrh. :   ,Uff  mittwoch  nach  Judica      1527 
16  habe  ich  Peter  dem  scholssenn  zu  Felsseberck  de[n]  breiff  abegelassen  und  im  geben   ^P^-  ^^* 
26  gülden  zu  gult,  macht  30  zu  monze'. 

1)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,wie*.       2)  ,wir*  fehlt  im  orig.      3)  ,erben* 
übergeschrieben. 

765.     Gertrud  Herolds  atis   Berneburg  bekennt,    bei    ihrem  austritte 
20  aus  dein  kloster  Kaufungen  von  Umdgraf  Philipp  zu  Hessen  aus  den 
gutem  und  gefallen  desselben  abgefunden  worden  zu  sein. 

1527  december  16,  b. 

Ich  Gerdrudt^)  Herolds  von  Bemeburgk,   ordensperson  zu     1527 
Kawffunge   gewest,    thun   kunth   hiemit  für  mich,    meine  erben      *  ^^* 

25  unnd  alle  diejhenen,  so  des  zu  thun  haben  adir  gewinnen  mugen, 
öffentlich  beckhennend:  Nachdeme  viel  mißbrauchs  halben  das 
geistlich  closterleben  ietzundt  gantz  verächtlich  und  dem  heiligen 
evangelio  nit  gleichförmig  geacht  und  gehaltten  wurdt,  auch 
viel   closter    durch   abweichung    der    personen    allenthalben   ver- 

80  wüstet  und  verledigt  werden,  darauß  dan  der  durchleuchtig,  hoch- 
gebom  fürst  unnd  herre  herre  Philips  lanntgrave  zu  Hessen, 
grave  zu  Catzennelinpogen  etc.,  mein  gnediger  herre,  als  der 
lanndsfurst  verursacht  die  andern  uberblibende  ordensperson  von 
der  closter  gueter  abzufertigen.     So  dan  sein  fürstlich  gnad  von 

35  vielen  derselbigen  ordenslewth  stetig  darumb  angelauffen  und  ge- 
bethen  wurdt,  wie  dan  von  etzlichen  meinen  mitschwestem  zum 
theü  beschehen,  also  hat  mein  gnediger  fürst  und  herre  mich 
auß  besonndern  gnaden  und  erbarlichem  cristlichem  gemueth  auß 
bemelts  closters  guetem  und  gefeilen  gnedigleich  abgelegt  und 

40  zufrieden  gestelt.     Derwegen   sein   fürstlich   gnad,    irer    gnaden 


422  1627  dec.  16.  c. 

erben  und  nachkhomen  ich  hiemit  und  in  crafft  dieses  brives 
mein  verzeiens  aller  und  ider  gerechtigkeit,  forderung  und  an- 
sprucb,  so  ich  derhalben  zu  seinen  fürstlichen  gnaden,  irer  gna- 
den erben  und  nachkomen,  dem  closter  und  sunst  jederman  in 
adir  usserhalb  rechtens  gehabt  habe  adir  gewinnen  mocht,  gantz  5 
queidt;  ledig  und  loß  sage,  wil  darauff  verzeihen  und  hiemit  gantz 
verziehen  2)  haben  für  mich  unnd  diejenigen,  wie  obstehet,  unnd 
alle  die,  so  von  meinetwegen  derhalben  forderung  fumehmen 
adir  suchen  werden,  an  geverd.  Des  alles  zu  urkhund  hab  ich 
den  ersamen  Johan  Rohen  burgger  zu  Cassell,  sein  pittschire  zu  10 
ende  dieser  schriefft  hirauff  zu  drugcken,  freuntlich  und  vhleissig 
gebethen,  wuchs  ich  Johan  obgemelt  umb  irer  pit  willen  also 
gethan  beckhenne,  doch  mir  und  meinen  erben  an  schadden. 
Unnd  zu  mehrer  Sicherheit  hab  ich  diesen  brieff  mit  meiner  eigen 
hanndt  untterschreiben.  Geben  anno  Domini  millesimo  quingen- 15 
tesimo  vicesimo  septimo,  feria  secunda  post  Lucie.  Gerdrut  von 
Bemeborgk '). 

Orig.-pap.  in  M.,  Abfindungen  von  klosterpersonen,  stift  Kaufungen.    Das 
unter  dem  texte  der  ersten  folioseite,  nicht  am  Schlüsse  der  Urkunde  über  wachs 
auf  papier  aufgedrückte  ovale,   15/10  mm   grosse   getheilte   ringsiegel   zeigt   im  20 
oberen  felde  I.  R.,   im  unteren  anscheinend  ein  Z,   vielleicht  zunft-   oder  band* 
Werkszeichen. 

1)  orig.  jGergrudt*.  2)  orig.  »verzeihen*.  3)  die  namensunterschrift 
ist  dem  letzten  worte  des  textes  unmittelbar  angefügt.  Die  namensträgerin 
kann  nicht  dem  Hessischen  adligen  geschlechte  der  von  Bemeburg  angehört  25 
haben,  da  dieses  schon  1431  ausstarb  oder  ausgestorben  war  (s.  Landau  Be- 
schreibung des  ktirfürstenthums  Hessen  p.  287).  Sie  hiess  Gertrud  Herolds 
(s.  eingang  der  Urkunde)  und  war  aus  Bemeburg;  vermuthlich  ist  auch  sie 
laienschwester  im  kloster  Kaufungen  gewesen. 


766.     Genannte  14  laienschweatern  des  klosters  Kaufungen  bekennen,SO 
bei  ihrem  austritt   aus   demselben   durch   landgraf  Philipp  zu  Hessefi 
aus  den  gutem  des  klosters  abgefunden  worden  zu  sein. 

1527  dece^nber  16,  c. 

1527  Wir   diße    hernach   benanttew,    mit    namen   Margareta    von 

dec.  16.  <?•  Scheidenn  1),  Geßgen  Mathia^),  Gertrudt  Messerschmidts  von  Mon-35* 
ster,  Eigen  Pote  von  Kauffungen,  Elizabet  Homans  von  Buchs- 
hagen '),  Anna  Hochbergs  von  Kauffungen,  Katherin  Jacobs  von 
Fritzlar,  Margaretha  Kole  von  Butzbach,  Catharina  Ewalds  von 
Soste,  Gutta  Haußmans  von  Kauffungen,  Katherina  Eatzings  zu 
Kauffungen,    Barbara  Schmincken   von  Cassell,   Osterhelle  Haß- 40 


/i 


1527  dec.  16.  c.  423 

mans  und  Katherin  Peters,  alle  sustem  zu  Kauffungen  geweßen, 
thun  kunth  hiemit  vor  uns,  unser  erben  und  alle  diejhenen,  ßo 
des  zu  thun  haben  oder  gewynnen  mögen,  öffentlich  bekeimende : 
Nachdem  vil  misbraucha  halben  das  geistlich  olosterleben  iczundt 
5gantz  verächtlich  und  dem  heiligen  evangelio  nit  gleichförmig 
geacht  und  gehalten  wirdet,  auch  vile  closter  durch  abweichung 
der  personen  allenthalben  verwüstet  und  verlediget  werden,  do- 
rauß  dan  der  durchleuchtige,  hochgeporne  fürst  und  her  herre 
Philips  lantgrave  zu  Hesßen,  grave  zu  Katzenelnbogen  etc.,  unser 

lOgnediger  her,  als  der  landsfurst  verursacht,  die  andern  uber- 
pleibende  ordenspersone  von  der  closter  gutter  abzufertigen.  Szo 
dan  sein  fürstliche  gnade  von  vilen  der  selbigen  ordensleute 
stettig  darumb  angelauffen  und  gebetten  wirdt,  wie  auch  von  etz- 
Hchen  unsern  mitschwestem  zum  theil  bescheen,  also  hat  hochge- 

15  melter  unser  gnediger  her  uns  auß  besundem  gnaden  und  erbar- 
lichen  cristlichen  gemute  auß  bemelts  closters  guttem  und  gefellen 
gnediglich  abgelegt  und  zufridden  gestellt.  Derwegen  sein  fürst- 
liche gnade,  irer  gnaden  erben  und  nachkomen  wir  hirmit  und  in 
crafft  dits  brieffs  unsers  verzceihens  aller  und  jeder  gerechtigkeit, 

20forderung  und  ansprach,  ßo  wir  derhalben  zu  seinen  fürstlichen 
gnaden,  irer  gnaden  erben  und  nachkomen,  dem  closter  und 
sunst  jedermann  ine  ader  ausserhalb  rechtens  gehabt  haben  oder 
gewynnen  mochten,  gantz  quidt,  ledig  und  loße  sagenn.  Wollen 
hirauff  verzceihen  und  hiemit  gantz  verzciehen  haben  vor  uns 

25  und  diejhenigen,  wie  obsteht,  und  alle  die,  ßo  von  unsemtwegen 
derhalben  forderung  fumemen  oder  suchen  werden,  on  geverde. 
Des  alles  zw  Urkunde  haben  wir  semptlich  den  ersamen  Johann 
Pflugem  Voigt  zu  Kauffungen,  sein  pitschire  zu  ende  disser  schrtfft 
hirauff  zu  trucken,  frundtlich  und  vleissig  gebethen,   welchs  ich 

SOJohan  icztgmelt  umb  irer  bit  willen  also  gethan  bekenne,  doch 
mir  und  meynen  erben  on  schaden.  Und  zu  merer  Sicherheit 
haben  wir  die  erbar  und  tugenhafftig  junckfrawen  Elizabet 
Hackin  priorin  zu  Kauffungen  gebetten,  unser  aller  obgeschriben 
namen  mit  irer  handt,   nachdem  wir  nit  schreiben  können,  vor 

35  uns  an  spacium  dits  briffs  zu  schreiben,  welchs  ich  gemelte  Eli- 
zabet umb  irer  bit  willen  mit  meyner  handt  also  gethan  bekenne, 
doch  mir  unschedenlich.  Gegeben  anno  Domini  millesimo  quin- 
gentesimo  vicesimo  septimo,  feria  secunda  post  Lucie. 

Orig.-pap.   in  K.     Unter  dem  texte   über   wachs   auf   papier   gedrucktes 
4088eitiges,  8/5  mm  grosses  ringsiegel,   in  einem  hufeisenförmigen  schilde  kreuz, 


424  1528  märz  23. 

von  2  blumenetengeln   begleitet,    über    dem   kreuze  I.  P.     Auf   der   folgenden 
freien  seite  von  band  der  priorin  Elisabeth  Hacke: 

Margarethe  van  Schedyngen  *). 

Gezeke  tom  Thye*). 

Geriirud  Mestmeckers.  5 

Blecke  Pothen. 

Elizabeth  Hovemans. 

Anna  Hoeberghes. 

Katherina  Jacobs. 

Margaretha  Kolen.  10 

Eatherina  Ewalds. 

Jutte  Hußmans. 

Oesterheyl  Huesmans. 

Eatherina  Eytzyngs. 

Barbara  Smyncken.  15 

Eatherina  Peters. 
Auf  der  rückseite  von  gleicher  band:  ,Sustem  zu  Eauffungen^ 

1)  Scheidungen.  2)  identisch  mit  Gezeke  tom  Thye.  3)  soll  wohl 
,Guckshagen^  heissen.  4)  orig.  ,Tomthye*;  zvreifellos  ist  das  Westfälische  ge- 
schlecht von  der  Thye  gemeint  (vgl.  Fahne  Gesch.  der  Westfäl.  geschl.  383).      20 


767.     Jasper    von  Elverjeldt,  drost  zu   Wetter  (a.  d,  Ruhr),   dankt 

Thilo  Wolff  von  Gvdenberg  für  ein  schreiben,  betreffend  ein  vom  stifte 

Kaufungen  rührendes  gut,  und  bittet  um  weitere  Verhandlungen. 

1528  märz  23. 

1528  Mynen  fruntlicken  denst  myt  vermöge  alleß  gaden  tovom.25 

^''  ''■  Erveste  und  erber,  bysunderß  gude  front.  Ich  heb  ewer  Uebden 
schryfft  hyr  befor  und  och  nu  an  my  gedaen,  belangen  eyn  gudt, 
[dat] ')  ich  van  dem  keyserlichen  fryen  sticht  Kofungen  nnder- 
heben  solle,  alleß  inhaldeß  etx>.  vernumen. 

So,  gude  f runt,  bedancke  ich  my  tom  ersten  hochlich  ewreß  30 
guden  wyln,  den  ich  Inhalt  ew.  schryfft  in  myner  unbekantheit  spor 
und  befynde,  und  wolde  wal,  [dat]  ^)  ich  deß  myt  mynen  kyndren, 
bewanten,  fronden  und  magen  unseß  vermogenß  verdeynen  moch- 
ten.    Vorder   so   heben    ew.   1.  afftonemen,   dat  ich   gestalt   der 
saken  aver  wech  ^)  nicht  geschry ven  kaen,  und  mynß  verseynß  kan  36 
ew.  1.  der  och  geyn  recht  wetten  geheben,  begerde  darumb  wal 
frontlich  und  weder  verdenstlich,  [dat]  *)  ew.  1.  my  eynen  dach  und 
Stadt  na  ew.  gelegenheit  schryven  und  benomen  wolden,  dar  ich  my 
personlich,   sover   ich   enygeß  wegeß,   dat  unvelicheit  halven  be- 
langen mochte,    by  ew.  komen  wolde,   deß  weges   vergenoch   to40 
ryden  sal  my  nicht  verdreyten,  so  ich  deß  averß  der  orsaken  off 
halven  off  anderß  nicht  belangen  mochte,  alßdan  wyl  ich  myner 


i 


i 


1528  märz  29.  425 

soen  eyn  by  ew.  1.  schicken  umb  ew.  gude  meynunge  und  de 
myne  weder  allenthalven  to  hören  und  to  vememen  und  de  by- 
kumst  ew.  sal  sunder  ewren  schaden  syn,  so  ich  dat  gerne  myt 
dancbarheit  erkennen  wyl.  So  dat  averß  allet  in  ew.  gelegenheit  - 
5  nicht  wer,  so  beger  ich  dat  beste  to  doen  und  my  in  ew.  schryff- 
ten  undecken  wyhi,  wy  de  meynynge,  vorder  dan  ew.  schryfft 
meldet,  darvan  syn  solde,  so  wyl  ich  my  in  geborlicker  antwort 
vememen  laten,  och  den  baden  gerne  Ionen,  und  ew.  hyrin  got 
wyllich  ertzeygen,  verdeyn  ich  altyt  gerne  ken  Godt  almechtich, 
10  de  selve  ew.  1.  lange  gesunt  bewam  wyle.  Datum  mandach  na 
dem  sundage  Letare,  under  mynen  sigel,  anno  etc.  xxviii. 

Jasper  van  Elverfelde 
droste  tot  Wetter  etc. 
[Adresse  auf  der  rückseite:]   Dem  erntveste[n]    und   erbem 
15  mynen  bysunderß  guden   f runde  Tyle  WulfiE  vom  Godensberge, 
her  tzo  Ytter  etc.  denst ...  g  .  .  . 

Orig.-pap.   der  stand,  land.-bibl.  zu  Cassel,  Landau  Collect,  über  kloster 
Eaufungen  11.  fol.  F.    Yerschlusssiegel  abgefallen. 

1)  ,dat*  fehlt  im  orig.       2)  =  over  wech,  über  land. 

20  768.  Thilo  Wolff  von  Gudenberg  zu  Itter  ersucht  Jasper  von  Eher- 
feldtj  drosten  zu  Wetter,  am  14,  april  in  Büren  zu  einer  besprechung 
wegen  eines  vom  stifte  Kaufungen  rührenden  gutes  erscheinen  zu  wollen. 

Cassel  1528  märz  29, 

Mein  freundlich  dienst  und  wes  ich  liebs  und  guts  vermagk  1538 
25  zuvor.  Erenvester  und  erberer  liber  er  trost,  besonder  guter  *^^^ 
freund.  Ich  hab  euer  schreiben,  so  ir  mir  uff  mein  jüngstes  an 
euch  bescheen  schreiben  gethan,  belangend  ein  gut,  so  ir  vom 
stift  Kaufungen  habt,  begerend,  dweil  euch  gestalt  der  sachen 
über  land  zu  schreiben  nit  zu  thun  sei,  einen  tag  und  maistat 
30  zu  benennen,  dahin  ir  euch  persönlich  zu  mir  fugen  oder  euer 
son  einen  zu  mir  schicken  wollet,  ferrer  von  dem  handel  zu 
reden  etc.,  des  und  ferrers  Inhalts  freundlicher  guter  meinung 
gelesen  und  verstanden.  Wil  euch  daruff  hinwidder  guter 
freundücher  meinung  nit  verhalten,  das  ich,  gefrist  mich  Got, 
35  in  den  nehstkomenden  osterheiligen  tagen  zu  Beurn*)  sein  wil. 
Darumb  ist  an  euch  mein  freimdlichs  pitten  und  begeren,  ir 
wollet  uff  den  osterdinstag  daselbst  zu  Beum  durch  euch  oder  apr.  14, 
euer  son  einen  bei  mir  erscheinen,  wollen  wir  alsdan  von  dieser 
Sachen    ferrer    reden    und    endlich    darin    schliessen.      Das   hab 


426  1528  apr.  11. 

ich  euch  uff  euer  schreiben  hinwidder  nit  verhalten  wollen  und 
wil  mich  des  zu  euch  freundlich  versehen  und,  wamit  ich 
vermag,  gerne  verdinen.  Datum  Cassel  am  sontage  Judica, 
anno  etc.  xxviii. 

Tj'lo  Wolff  von  Gudenbergk  zu  Ittere.       5 

[Adresse  auf  der  ruckseife :/  Dem  erenvesten  und  erbem  Jas- 
pern von  Elverfelde  trost  zu  Wetter,  meinem  besonder  guten 
freunde. 

Orig.-pap.  in  Düsseldorf,  Guntrumsche  Sammlung,  band  8.  Von  dem 
Verschlusssiegel  sind  nur  wenige  reste  übrig.  10 

1)  wahrscheinlich  ist  hier  Büren  sw.  Paderborn,  gemeint,  welches  unge- 
fahr  gleichweit  von  Cassel  als  von  Wetter  a.  d.  Ruhr  entfernt  ist. 

769.     Anna  von  Dalwigk,  vormah  nonne  zu  Kaufungeny  bekennt^  bei 
ihrem  austritt  aus  dem   kloster    von   landgraf  Philipp  zu  Hessen  aus 
den  gutem  mid  gefallen  desselben  abgefunden  worden  zu  sein,        15 

Cyossel  1528  april  11, 

1628  Ich   Anna  von  Talwigk,    etwan    geweßen  ordensperson  zu 

<^P^'  ^^'  Kauffungen,  thue  kunth  hiran  öffentlich  vor  mich,  meyne  erben 
und  alle  diejhenen,  so  des  zu  thun  haben  und  gewinnen  mögen, 
öffentlich  bekennende:  Nachdem  auß  gnaden  des  almechtigen, 20 
ewigen  Gottis  sein  heiliges  wares  ewangelion  wiederumb  zu  tage 
komen  ist,  ich  auß  Verleihung  seiner  gotlichen  gnaden  zu  mein 
selbst  bedencken  komen  bin  und  in  myr  anders  nicht,  dan  was 
der  vermeinten  ungutlichen  geistlichait  zu  dem  heiligen  evangelio 
und  der  schultpflichtigen  gemeinen  christlichen  liebe  zuwider  ge-  25 
weßen  ist,  ftinden  habe,  darauß,  sovil  myr  möglich,  änderst  Chri- 
sten zu  sein  und  christlichem  leben  gemeß  zu  leben  geburt  und 
geliebt  hait,  ich  denselbigen  vermeinten  standt  zu  verlassen  und 
mich  in  ein  erbar,  gotseligs  leben  zu  begeben  geursacht  bin, 
das  demnach  ich  den  durchleuchtigen,  hoichgebornen  fursten  und  30 
hem  hem  Philipsen  landgraven  zu  Hessen,  graven  zu  Catzen- 
einbogen  etc.,  meynen  genedigen  fursten  und  hem,  undeithenig- 
lich  ersucht,  mich  genedigUch  auß  des  bemelten  cloisters  guthem 
und  gefellen  abzulegen  und  zu  bedenken  gebethen  und  dero- 
halben  sein  fürstlich  gnad  auß  besondern  gnaden  und  erbarem  35 
christlichem  gemuete  myr  genediglich  erschienen')  seint,  mich 
gentzlich  und  zumal  abgelegt  und  zufrieden  gestellt  haben.  Dero- 
wegen  sein  fürstliche  gnade,  ire  erben  und  derselbigen  nach- 
komen  ich  hirmit  und  in    crafft   dieß   meins   verzigs  aller   und 


i 


1528  sept.  8.  427 

yeder  gerechtigkait,  forderung  und  anspräche,  so  ich  deßhalber 
zu  seinen  fürstlichen  gnaden,  iren  erben  und  nachkomen,  dem 
cloister  und  sonst  yderman  in  ader  außerhalb  rechtens  gehapt 
hab  ader  gewinnen  mochte,  gantz  queidt,  ledigk  und  loß  sage, 
5WÜ  darufE  verzeihen  und  hirmit  gentzHch  und  zumal  verziehen «) 
haben,  vor  mich,  diejhenen,  wie  obstehet,  und  alle  die,  so  von 
meynetwegen  deßhalb  forderung  vomemen  und  suchen  werden, 
an  geverd.  Des  zu  Urkunde  hab  ich  meynen  freuntlichen,  lieben 
bruder  Caspam  von  Dalwigk')  gebethen,  das  er  vor  mich  sein 
10  ringkpitzschir  unnden  uffs  spacium  diesses  meins  verziegs  thun 
drucken,  wuchs  ich  Caspar  von  Talwigk  umb  bit  willen  ge- 
than  bekenne,  doch  myr  und  meynen  erben  an  schaden.  Geben 
zu  Cassell  am  Osterabendt,  anno  etc.  vicesimo  octavo. 

Orig.-pap.  in  M.,  Abfindungen  von  klosterpersonen,  stift  Eaufungen.  Das 
15  unter  dem  texte  über  wachs  auf  papier  aufgedrückte  8  eckige,  15/13  mm  grosse 
ringsiegel  zeigt  im  unten  abgerundeten  schilde  das  v.  Dalwigksche  8  endige 
hirschgeweih,  die  enden  mit  rosen  besteckt,  über  dem  schilde  C.  v.  D.  Auf  der 
rückseite  von  gleichzeitiger  band:  ,Anna  von  Thalwig,  ordensperson  zu  Kauf- 
fungen gewesen^,  sowie  an  anderer  stelle,  ebenwohl  von  gleichzeitiger  band: 
20, Anna  vonn  Talwig,  gewesenn  ordensperson  zu  Eaufiungen^ 

1)  orig.  ,erscheinen*.       2)  orig.  ,verzeihen*.      3)  kommt  als  Waldeckscher 
gesandter  bei  landgraf  Philipp  zu  Hessen  vor  (s.  v.  Buttlar  Stammtafel). 

770.     Landgraf  Philipp  zu  Hessen  überweist  der  ehemaligen  kloster- 

frau  zum  Ahnaberge  in  Cassel,  Sophie  von  Hebel,  als  abßndung  für 

25  ihr   in's   kloster  gebrachtes   vermögen   (ungefähr  1600  gülden)    eine 

jährliche  rente  von  24  maltem  frucht  aus  gutem  des  klosters  KaU" 

fungen  zu   Wolfsanger  und  Nieder-Zwehren. 
Cassel  1528  September  8. 

"Wir  Philips  von  Gots  gnaden  landgrave  zu  Hesßenn,  grave     15j^ 
30  zu  Caczenelinpogen,  zu  Diecz,  Ziegenhain  und  Nidda,  thun  kunth   *^^*'  ^' 
hieran  öffentlich  vor  uns,  unser  erbenn,  erbnemen  und  nachkom- 
men bekennende:   Nachdem  die  erbare  unser  underthann  Sophia 
von  Hebell  etwan  ordensperson  bynnen  Casßel  zum  Anneberge 
sich  in  den  ehelichen  standt  nach  christlicher  ordenunge  begeben, 
35  das  demnach  wir  als  der  landtsfurst  und  gnediger  herre  zu  wid- 
derlegunge  desjhenigen,  so  sie  in  guter  anczalh  in  das  obgenant 
closter  ires  vatterlichen  und  mutterlichen  erbes  gepracht,  nemb- 
lich  ungeverlich  in  die  sechczehenhundert  gülden,  dieselbigen  in 
vielgemelts  closters  scheinbarlichen  nuczen  kommen  und  gewant 
40  sein  worden,  uff  das  sie  sich  auch  in  desto  stadtlicher  mit  ehrenn 


428  1528  sept.  8. 

erhalten  und  der  erbarkeit  geleben  mege,  und  zu  ergeczlicheit 
desselbigen  ir,  iren  erben  oder  mit  irem  guthen  wissen  und 
willen  unnd  verwilligung  kuntlichen  inheiter  dießes  briefs  erplich 
und  ewigclich  und  sonder  einiche  abe  noch  widderlosunge  vier 
und  zwanczigk  malter  frucht  partim  Casselisch  maß  von  und  aus  5 
den  guttem,  so  unsere  underthan  zu  Wolfesanger  und  Niddern 
Twem  jerlichs  bis  anhero  dem  kloster  Kauffungen  gegeben  haben, 
nemblich  Herman  Boreken  zu  Wolfesanger  acht  malter  aus  ge- 
melts  stiifts  hofe,  Urban  Henckell  acht  malter,  Jost  Meybarts 
funff  malter,  Cuncze  Eeynbolt  drey  malter,  alle  zu  Niddern  10 
Thwem  wonhafftig,  so  sie  bis  anhero  gein  Kauffungen  von  ge- 
melts  stiffts  lehen  gegeben,  das  in  einer  summa  die  zwanczig  und 
vier  malter  vol  macht«,  erplich  gegeben,  verschrieben,  einge- 
reumpt  und  zugestelt  haben,  thun  das  auch  gegenwertigclich  in 
crafft  und  macht  dieß  briefs,  also  das  nun  hinfurter  gemelte  hof-  15 
menner  Herman  Boreken,  Urban  Henckell,  Jost  Meybarts  und 
Cuncz  Beynbolt  obbemelt  und  ire  nachkomen,  die  solche  gutter, 
so  sie  iczo  innehaben,  besiezen  werden,  gnanter  Sophien  und 
iren  erben  oder  mit  irem  guthen  wissen  und  willen  einheltem 
dies  briefs  und  sonsten  niemants  alle  und  ides  jars  besondern  20 
aus  denn  berurten  guttern  zwanczig  und  vier  malter  frucht,  ein 
iglicher  sein  gepurende  theill,  wie  oben  angeczeigt,  auf  einen 
iden  sanct  MichaeHstag  in  ire  gewonliche  behausung  alher  gein 
Cassell  liebern,  reichen,  gebenn  und  vergnügen  sollen  und  auch 
sonsten  niemants  der  zinse  halben  zu  thun  schuldig,  dan  allein  25 
ementen  Sopheien  und  iren  erben  ader  mit  irem  guthen  wissen 
und  willen  inhaltem  dis  briefs,  wilchen  wir  solches  auch  hiermit 
in  crafft  dis  briefs  also  gepiethen  und  bevolhen  haben  woUenn 
imd  sie  darmit  als  dem  irem  nach  allenn  irem  besten  nuczen, 
willen  und  gefallenn  geruegclich,  unbedrangklich  one  aUe  unnser,  30 
unser  erben,  erbnemen,  nachkomen  unnd  mennigcUchs  unpillichen 
eintragk  unnd  Verhinderung  zu  geprauchen,  verendern,  verpfen- 
den,  vereussern  oder  vorkeuffen  und  gleich  andern  iren  erb  und 
guttern  zu  thun  und  lassen  macht  haben  soll,  ane  sie  gewiesen,  in 
aUer  maß,  [als]  ^)  zwvor  ein  abbatissin  und  gemeinlich  convent  des  35 
gewesen  closters  zu  Kauffungenn  zu  thun  macht  gehapt  haben. 
Und  ob  sichs  auch  zutragen  und  begeben  wurde,  das  ir,  iren 
erben  oder  mitbeschrieben  einicher  mangell  und  appruch  an  und 
von  solchen  frucht  und  verschrieben  zinßen  (des  doch  nicht  sein 
soU)^)  besehe,  die  sollen  und  wollen  wir  ir  und  iren  erben,  wie  40 
vorgemelt,    in    allewege   gnugliche    Versicherung   und  verschrei- 


1629  apr.  22.  —  1631  mai  13.  429 

bung,  des  abgangenen  werts  gleich  ist,  verschaffen,  darzu  wir  uns 
auch  iczo  in  crafft  und  macht  dis  briefs  verpflichten  und  ver- 
pflicht  haben  wollen.  Wo  auch  die  iczigen  oder  kunfftigen  der 
obberurten  gutter  besiczer  ane  den  pachten  und  zinsen  zu  iden 
6  termin  seumigk  und  den  nit  entrichten  wurden,  so  sollen  gnante 
Sophia  und  ire  erben  solche  gutter  einczunehmen  und  einem  an- 
demn  ires  gefallens  einzuthun  macht  haben,  darbey  wir  und 
unser  erben  sie  auch  vestigclich  hanthaben  und  vertheidingen 
wollen  sonder  alle  argelist  und  geverde.  Und  des  zu  Urkunde 
10  haben  wir  unser  fürstlich  secret  wissentlich  an  diesen  brief  lassen 
hencken  und  uns  mit  eigen  banden  underschriebenn,  der  geben 
ist  zu  Casßell  am  tage  Nativitatis  Marie,  anno  Domini  millesimo 
quingentesimo  vicesimo  octavo. 

Gop.-pap.   der   stand.    land.-bib].  zu  Cassel,   Landau  Collect,  über  kloster 
16  Kaufungen  I.  fol.  St.  F.    Auf  der  rückseite  von  gleicher  band :  ,Copey  der  ver- 
Schreibung  über  die  24  malter  frucht,  so  m.  g.  f.  und  herr  Sophien  von  Hebell 
gegeben,  unnd  hat  das  rechte  originalh  Pawel  Scherer  bey  sich^ 

1)  ^als'  fehlt  in  der  vorläge.        2)  die  klammem  sind  auch  in  der  vorl. 
■ 

j  771.     Kaiser  Karl  V.  verlangt  voii  der  äbtissin   zu  Kaufungen   bis 

20  zum  nächsten  sanct  Jacobitage  die  einzahlung  de^'  auf  dem  reichstage 

zu  Speyer  beschlossenen  Steuer'  zum  hiege  gegeii  die  Türken  im  betrage 

von  75  gülden  zur  ausrüstung  derer  zu  fuss  und  60  gülden  derer  zu 

Pferde,   sowie   2  Jahre  hindurch  jährlich  30  gülden  zur  imterhaltung 

des  reichskammergerichtes, 
25  Speyer  1529  april  22. 

Auf  papier  gedrucktes  formular  eines  ausschreibens  mit  handschriftlichen       15J29 
eintragungen  in  M.     Ueber  wachs  auf  papier  aufgedrücktes,   jetzt  unkenntliches   opr.  22. 
Verschlusssiegel.      Unterzeichnet    ist    das    ausschreiben    (linksseitig) :    ,Friderich 
pfalczgreffe ^)  .  .  .  statheltere' ;    rechtsseitig  steht:    ,Ad  mandatum  domini  impe- 
SOratoris  in  consilio  imperiali'. 

1)  hier  folgt  unleserliche  abkürzung. 

772.    Landgraf  Philijjp  zu  Hessen  befehlt  dem  amtmann  zu  Trendel- 

bürg,  sowie  seinen  räthen  Burghard  vofi  Cramm  und  Jost  von  Esch- 

wege,   die  durch   den  tod  Kaspars  von  Efverfeldt  erledigten,   in   der 

^graf Schaft  Mark  gelegenen  Kaufunger  stiftsgiiter  mit  beschlag  belegen 

und  von  stiftswegen  verwalten  zu  lassen. 
Marburg  1531  mai  13. 

Philips   von  Gots   gnaden  landgrave   zu   Hesßen,   grave   zu      i53i 
Catzenelnpogen  etc.  *^^*  ^^^ 


430  1632. 

Rethe  und  liebe  getreuen.  Uns  kompt  für,  wie  Caspar  von 
Elferfelde  ^)  im  lande  zur  Marck  tods  abgangen  sein  solle.  Dweil 
nu  derselb  «tzliche  des  stiffts  zu  Kauffungen  guter  under  banden 
und  gepraucbt  hat,  so  wollet  imands  abfertigen,  soliche  guter 
intzunemen  und  further  von  des  stiffts  wegen  zu  bestellen  und,  5 
ob  hirin  besperrung  widderfuren,  das  selb,  und  von  wem  solchs 
geschieht,  uns  zu  erkennen  geben,  damit  man  sich  darin  ferrer 
auch  zu  schicken  wisse.  Weiten  wir  euch  onangetzeigt  nit  lassen. 
Datum  Marpurgk  sonnabends  nach  Cantate,  anno  etc.  xxxi. 

[Adresse  auf  der  lückseite :]  Unsem  amptman  zur  Trendein- 10 
bürg,  rethen  unnd  lieben   getreuen  Burgharten   von  Gram   unnd 
Josten  von  Eschewege. 

Orig.-pap.  in  K.     Der  brief  war  mit  einem  über  wachs   auf   papier  auf- 
gedrückteni  jetzt  unkenntlichen  rothen  siege!  verschlossen. 

1)  ohne  das  auf  der  linie  stehende  ,Oberfelden'  zu  durchstreichen,  ist  von  15 
anderer  gleichzeitiger  hand  ,Elferfelde'  darüber  geschrieben. 

773.     Die  Hesmche  ritterschaft  bekundet,   dass   landgraf  Philipp  zu 
Hessen  derselben  die  klöster  Kauftmgen  und  Wetter  mit  deren  ganzem 

besitze  übergab  und  zustellte, 

1532,  90 

1533.  Im  nahmen  der  heyligen  unzertheilten  Dreyfaltigkeit,  amen. 

Kundt  undt  offenbahr  sey  jedermänniglich,  nachdem  der  durch- 
leuchtige, hochgebome  fürst  undt  herr  her  Philips  landtgrafe  zu 
Heßenn,  graff  zu  Catzenelnbogen,  Dietz,  Ziegenhain  undt  Nidda, 
unßer  gnediger  fürst  undt  herr,  unß  allen  von  der  ritterschaft  25 
beiden  ober-  undt  niederfürstenthumbs  zu  Heßenn  die  zwey  haufie 
undt  clöster,  nembUch  Kauffungen  undt  Wetter  sambtlich  undt 
sonderlich  unverscheiden,  uß  gnaden  gegeben  undt  zugestalt  mit 
ihren  bäwen,  renthen,  zinßen  undt  gefallen,  in-  undt  zugehö- 
rungen, auch,  waß  s.  f.  g.  darauß  undt  von  vergeben  undt  ver-90 
than,  wiederumb  darbey  zu  stellen  oder  andere  gelegene  guter 
an  dero  stat  zu  geben  zugesagt,  auß  gnaden  zugestellt  undt  selber 
geben  hat,  also  daß  die  keiner  andern  gestalt  dan  dem  adell  zu 
guth  gebraucht  sollen  werden. 

Erster  absatz  des  druckes  bei  Ledderhose  2,  60 — 63,  unter  der  Überschrift :  35 
»Vergleich  der  Hessischen  ritterschaft  von  1532,  die  adelichen  stifte  Kaufungen 
und  "Wetter  betr.*  Da  der  weitere  inhalt  der  Urkunde  sich  lediglich  mit  ange- 
legenheiten  des  ritterschaftlichen  stiftes  beschäftigt,  so  wurde  von  der 
Wiedergabe  desselben  gemäss  der  im  Vorworte  zum  1.  bände  (p.  xviii  und  xix) 
aufgestellten  zeitgrenzen  abgesehen.  Die  von  8  Hessischen  rittem  untersiegelte  40 
Urkunde  schliesst  mit  den  werten:  , Geben  im  jähr  Christi  etc.  xxxii'. 


1634  febr.  20.  431 

774.     Amtmann  und  verordnete  des  stiftes  Katifun ffe7i  bitten  den  her- 
zog Georg  zu  Sachsen,  die  zu  Heroldshausen  einkomnienden  Zinsen,  die 
er  mit  beschlag  belegt  habe,  der  Hessischen  ritterschaft  als  der  jetzigen 
be^tzerin  d^r  Katifunger  guter  verabfolgen  zu  lassen, 
5  Cassel  1534  februar  20. 

Durchleuchtiger,   hochgepomer  fürst.     E.  f.  g.  seind  unser     1534 
underthenig,    schuldig    und   willig    dienst  zuvor.     Gnediger  her.  f^^^-  '^• 
Nachdem  der  durchleuchtig,  hochgepom  fürst  und  her  her  Phi- 
lips landgrafe    zu  Hessen,   grave   zu  Catzenelnpogen  etc.,    unser 

lOgnediger  fürst  und  her,  gemeine  ritterschaft  des  furstenthumbs 
Hessen  uß  besonderm  fürstlichem  und  christlichem  gemute  mit 
dem  hauße  Kauffungen  unnd  desselbigen  eingehorigen  zinßen, 
gefellen  und  guttem  zu  aussteuer  unnd  versehung  irer  dochter, 
deren  notturft  es  erfordert,  gnediglich  begnadet  unnd  begäbet  hat, 

15  unnd  wir  nu  von  irentwegen  zur  aufnomme  und  rechnung  dersel- 
bigen  gefellen  verordent  [sind]  ^)  und  befinden,  das  unther  e.  f.  g. 
Heroltshausen  das  dorff,  im  ampt  Saltza  gelegen,  und  was  sonst 
zum  hauße  Kauffungen  gehört,  daruf  e.  f.  g.  verpot  gelegt  haben 
soll,    so  ist  gemeiner   ritterschaft  und  unser  underthenig  vleissig 

20bit,  e.  f.  g.  als  ein  löblicher  berumpter  fürst  unnd  liebhaber 
deren  vom  adel  wollen  gemeine  ritterschaft  und  der  notturftigen 
gelegenheit  gnediglich  bedencken  und  inen  zu  irem  gedeien  unnd 
wolfart  solliche  zinße  und  gefelle,  unnd  was  der  erschienen  und 
aufgenommen  sein,    volgen  lassen  und  des   alßo  befelhsbrief  an 

25  die  beampten  des  orts  mitteilen,  damit  sie  sollicher  zinße  hebig 
und  inen  die  sampt  dem  nachstandt  werden  mögen,  wie  dan  ver- 
schiener  jare  uffem  reichstage  zu  Augspurg  die  gemeine  ritter- 
schaft e.  f.  g.  deßhalben  auch  hat  bitlich  ansuchen  laßen.  Da- 
durch können  unnd  mögen   sie  ewem  f.  g.  sovil  desto  statlicher 

80  dienst  beweisen,  des  sie  sich  und  wir  mit  inen  hiemit  beneben 
der  pflicht  aufs  underthenigst  in  aller  gutwilligkeit  erpotten  haben 
und  derhalben  bey  e.  f.  g.  mher  gnade  unnd  furderung,  dan  auf- 
halt und  Verhinderung  gentzlich  vertrösten  wollen,  derselbigen 
gnedigen  befelh  und   antwort  hieruf  bittend.     Datum  Cassell  am 

85freitage  nach  Esto  mihi,  anno  etc.  xxxiiii. 

E.  f.  g. 
underthenige,  schuldige  und  gantz  willige 
amptman  sampt  andern  von  wegen  der  ritterschaft 
des  furstenthumbs  Heßen  verordenten 

40  zu  Kauffungen. 


432  1634  märz  10. 

[Adresse  auf  der  rückseite:]  Dem  durchleuchtigen,  hochge- 
pornen  fursten  und  herren  hem  Greorgen  hertzogen  zu  Sachßen, 
landgraven  in  Dhuringen  und  marggrafen  zu  Meissenn,  unserm 
gnedigen  fursten  unnd  herren. 

Orig.  -  pap.  in  der  akte  nr.  8941,  bl.  16  des  hauptstaatsarchives  zu  5 
Dresden ;  aufschrift  der  akte  s.  bemerk,  zu  urk.  nr.  736.  lieber  der  adresse  von 
anderer  band :  ^Etzliche  vom  adel  auß  dem  landt  zu  Hessen  schreyben,  das  ihnen 
die  zcynse  zu  dem  closter  Kauffung,  wie  vor  alders,  auß  meins  g.  herren  dorffem 
zu  ausstattung  yrer  tochter  mochten  gefolgt  werden\  Unter  der  adresse:  ,Im 
ambt  Saltza.     Dabei  f.  g.  antwortt.    Außlendiscb.     Anno  1634'.  10 

1)  ,sind'  fehlt  im  orig. 

775.  Herzog  Georg  zu  Sachsen  antwortet  dem  amtmann  und  den 
verordneten  der  Hessischen  rittei*schaft  zu  Kau/ungen,  dass,  selbst 
wenn  überhaupt  guter  aufgehobener  klöster  ohne  kaiserliche  genehmi- 
gung  den  obrigkeiten  anheimfallen  könnten,  landgraf  Philipp  zu  Hessen  15 
doch  keineswegs  das  recht  habe,  in  seinen  (herzog  Georgs)  landen  ge- 
legene  Kaufunger  guter  der  Hessischen  ritterschafl  zu  schenken. 

Dresden  1534  märz  10. 

1534  Strengen,  lyben,  getreuen.    Alß  yr  unns  durch  ewer  schrey- 

marz  .  ^^^  ^j^^^.  a^tzeigen,  wye  der  hochgeborne  fürst,  unßer  lyber20 
ohem  unnd  söhn,  her  Phillips  landgraff  zu  Hessen  etc.  gemeyne 
rytterschafft  des  furstenthumbs  Heßen  mit  dem  hauße  Kauffungen 
unnd  des  selbigen  zcugehoryng,  zcynßen,  gefellen  unnd  guttem 
zu  austeuer  unnd  versehung  yrer  tochter  genediglich  begenadet 
unnd  begäbet  unnd  derhalben  dasjhenige,  ßo  solchem  hauß  in  25 
unßerm  ampt  Saltza  zcugehoryg  seyn  sol,  thut  fordern,  haben 
wyr  gerne  gehört,  das  sich  bemelte  rytterschafft  kegen  unßerm 
ohem  unnd  söhn  der  underthenigen  dynstborkeit  thut  befleyßigen 
unnd  seyn  lyb  verursachen,  yhr  vyl  gnaden  zu  ertzaygen.  Wyr 
kunnen  aber  nycht  befinden,  nachdem  Kauffungen  sampt  seiner  30 
zcugehorung  eyner  ebtischen  unnd  geystlichen  orden  und  be- 
gebenen personen,  so  auch  ins  reychs  anschlegen  befunden,  zcu- 
stendyg,  wye  s.  1.  hat  geburen  mögen,  dye  rytterschafft  mit  dem 
zcu  begnaden,  das  in  unßerm  furstenthum  gelegen,  Dan  ßo 
solcher  ordenn  unnd  versammelung  dermaßen  vorwust  unnd  dis-35 
solvyrt,  das  dye  gutter  dem  selbigen  orden  zustendig  der  ober- 
kayt  heymgefallen,  so  hat  sich  yhe  bemelter  unßer  ohem  unnd 
söhn  der  selbygen  in  unßerm  lande  unnd  furstenthimi  nicht 
antzumaßen.  Aber  wye  dehm  sey  unnd  weyl  wyr  unns  bißher 
solcher  unnd   dergleychen    guter    in    unßern    nutzen  zu   wenden  40 


15B4  Juli  8.  433 

ader  jhemants  damit  zu  begenaden  nicht  angenumen^  sonder 
nnns  in  dem  nach  bephel  unnd  aussatzong  kayserlicher  majestät 
unßers  allergenedygsten  herm  zu  halten  gedencken,  welche  wyr 
darauff  nach  nicht  yermarck[t],  das  solche  guter  den  orden  unnd 
ögeystlichen  mochten  entzogen  unnd  werntlichen  geaygent  ader 
in  ander  Sachen^  dan  darzu  sye  gestyfft,  gewant  werden.  Wahn 
aber  solche  ordenung  wyrdt  aufigericht  unnd  kays.  majestät  nach 
das  Ro[mische]  reych  sich  solcher  guther  nicht  annyhmpt,  so 
wollen  wyr  unns  kegen  bemelter  rytterschafft  unverweyßlicher 
10  genediger  antwort  vomemen  lassen  unnd  habens  euch  genedyger 
meynung  hynwidder  nicht  wollen  vorhalten.  Geben  zu  Dreßden 
dynstags  nach  Oculi  im  xxxiiii. 

Pap.-conc.  in  der  akte  nr.  8941,  bl.  17  des  hauptst&atsarchives  zu  Dresden; 

aufschrift  s.  bemerk,  zu  urk.  nr.  785.  Unterschrift  fehlt,  ergiebt  sich  jedoch 
15  ans  dem  inhalte  als  antwort  auf  urk.  nr.  774.    Adresse  am  rande  des  conceptes : 

,An  den  amptman  unnd  andere  von  der  rytterschafft  des   furstenthums  Hessen 

verordenten  zu  Kauffungen^     Das  orig.  ist  nicht  im  stiftsarchive  zu  Kaufungen. 

—  Diese  und  die  vorhergehende  Urkunde   sind,    wiewohl  schon  in  die   zeit    des 

ritterschaftlichen  besitzes  des  klosters  Kaufungen  gehörend,  in  rücksicht 
20  auf  die  nachfolgenden  Urkunden  nr.  776 — 784  aufgenommen  worden.    Uebrigens 

verblieben  das  dorf  und  die  zur  vogtei  Heroldshausen  gehörenden  umliegenden 

guter  im  besitze  des  ritterschaftlichen  stiftes. 

776.     Priorin  und  convent  des  klosters  Kat(funge7i,  dermalen  im  kloster 
GehrdeHy  bitten  den  erzbischof  Albrecht  zu  Mainz  um  bestätigung  der 
25  nach  dem  tode  der  äbtissin  Alfradis  von   der  Borch  vorgenommenen 
wähl  der  Schwester  Helene  Freseken  als  äbtissin  von  Kaufungen. 

G  ehr  den  1534  juli  8, 

Reverendissimo  in  Christo   patri  et  domino  domino  Alberto      ^534 
titulo  sancti  Petri  ad  vincula  cardinali,   Moguntinensi  et  Magde-    .^"^*  ^• 

SOburgensi  archiepiscopo,  principi  electori,  primati  etc.  aut  in  spi- 
ritualibus  vicario  ejus  generali  priorissa  et  conventus  desolati 
monasterii  sancti  salvatoris  in  Coffungen  propter  tyrannicam  ex- 
pulsionem  —  proh  dolor!  —  exules  et  jam  in  Gerden   dioecesis 

.    Paderbomensis  residentes,  vestrae  reverendissimae  patemitatis  hu- 

36  miles  et  devotae  filiae,  cum  omni  reverentia  orationum  nostrarum 
suffragia  et  in  infrascriptorum  agnoscere  veritatem.  Quia  propter 
vocationem  diutumam  monasteria  pastoralibus  solatiis  destituta 
gravissima  in  spiritualibus  et  temporalibus  dispendia  patiuntur, 
idcirco   anno  Domini  millesimo    quingentesimo   trigesimo    quarto, 

40  die  lunae  27.  mensis  aprilis  defuncta  bonae  memoriae  domina 
Alverade  von  der  Borch  ^)  abbatissa  novissima  monasterii  praefati 

28 


434  1634  Juli  8. 

et  ipsius  corpore  cum  devotione  et  reverentia  tradito  ecclesiasticae 
sepuiturae  (ne  ipsiim  monasterium,  si  in  locum  pristinum,  ut  Deo 
volente  speramus,  restitutum  fuerit,  viduitatis  suae  incommoda 
diutius  deploraret)  ^)  fuit  a  nobis  dies  Mercurii,  qui  fuit  octavus 
mensis  julii  ad  electionem  fnturae  abbaüssae  celebrandam  con-  5 
corditer  assignatus.  Convocatis  igitur  secundum  statuta  nostra 
venerabilibus  patribus  et  dominis  Francisco  abbate  Corbejensi 
praecipuo  nostro  commissario  et  Joanne  abbate  Abdinghovensi 
tanquam  assumpto  et  collega  Paderbomensis  dioecesis  et  conve- 
nientibus  in  termino  supradicto  in  capitulari  loco  Gerdensi,  quem  10 
ad  hoc  elegimus  (ad  proprium  enim  nostrum  capitularem  locum 
accessum  habere  non  potuimus)^)  omnibus,  qui  debuerunt,  volu- 
erunt  et  potuerunt  commode  interesse,  post  invocationem  sancti 
Spiritus  per  devotam  missae  celebrationem  aliisque  juxta  sacri 
Basileensis  concilii  decreta  rite  peractis,  matura  deliberatione  prae-  15 
habita,  placuit  nobis  omnibus  et  singulis  adhuc  praesentibus  et 
vitam  monasticam  profitentibus  per  formam  et  viam  compromissi 
dicto  nostro  monasterio  providere.  Unde  reverendissimum  do- 
minum abbatem  Corbejensem,  nostrum  commissarium,  ac  vene- 
rabilem  dominam  Annam  von  der  Borch  priorissam  Gerdensis20 
monasterii  in  compromissarios  concorditer  assumendos  duximus. 
Qui  potestatem  sibi  a  nobis  traditam  acceptantes  et  in  partem 
secedentes,  tandem  post  tractatus  inter  se  habitos  et  vota  singu- 
lamm  personarum  inquisita  (prout  ipsi  nobis  postea  retulerunt)  *) 
unanimiter  in  Helenam  Fresken  sororem  nostram  et  professam  in  25 
Coffungen  concordarunt,  providam  et  utilem  illi  monasterio  prae- 
dicto,  vita  et  moribus  commendandam  etc.  Quam  idem  abbas 
compromissarius  vice  sua  et  dominae  priorissae  Gerdensis  com- 
promissariae  ac  totius  conventus  elegit  solemniter  et  publice  pro- 
nuntiavit  sub  hac  verborum  forma:  90 

In  nomine  Patris  et  Filii  et  Spiritus  sancti.  Ego  Franciscus 
abbas  monasterii  in  Corbeja  et  domina  Anna  priorissa  in  Gerden, 
quibus  est  a  toto  conventu  monasterii  in  Coffunga  de  abbatissa 
providendi  commissa  potestas,  de  sorore  Helena  Fresken  provideo 
monasterio  praefato  vice  mea  et  venerabilis  dominae  priorissae  35 
praefatae  et  aliarum  praesentium  jus  in  electionem  habentium 
eamque  etiam  his  scriptis  in  abbatissam  eligo. 

Qua  electione  sie  rite  celebrata  .  .  .  consensum  ipsius  flagi- 
tantes,  post  humilem  insufficientiae  suae  allegationem  tandem  di- 
vinae  nolens   resistere  voluntati  annuit  votis  nostris,  electioni  de  40 
se  factae  consentiens.  Eapropter  reverendissimae  paternitati  vestrae 


15Ö4  sept.  14.  435 

tarn  devote  quam  humiliter  ima  cum  dicta  electa  supplicamus, 
quatenus  electionem  eandem  sie  canonice  et  solemniter  celebratam 
confirmare  ac  eidem  electae  munus  benedictionis  favorabiliter  im- 
pertiri  aliasque,  prout  opus  fuerit,  opportune  providere  dignemini 
5  etc.  .  .  .  Acta  sunt  haec  et  data  in  monasterio  sanctorum  Petri 
et  Pauli  in  Gerden  sub  anno  Domini  millesimo  quingentesimo 
trigesimo  quarto^  indictione  septima,  die  Mercurii  octava  mensis 
julii,  ponüficatus  sanctissimi  in  Christo  patris  et  domini  nostri 
domini  Clementis  divina  Providentia  papae  septimi  anno  unde- 
lOcimo.     In  quorum  omnium  et  singulorum  fidem  etc. 

Nach  druck  bei  Schalen  3,  229  f.  Randbemerkung :  ,Habetur  in  chartu- 
lario  monadterii  Gerdensis* '). 

1)  das  Necrologium  Gerdense  (im  besitze  des  königl.  gymnasiums  zu  Pa- 
derborn) sagt  von  ihr :  ,Pie  memoriae  venerabilis  ac  praedilecta  domina  Alfradis 

15  d6  Borch  secunda  abbatissa  reformationis  cenobii  sancti  salvatoris  in  Oonfugia, 
quae  nobiscum  conversata  est  in  magna  caritate,  pro  qua  fideliter  oretur\  Sie 
starb  nach  Schaten  3,  228  (randbemerkung)  im  kloster  Gehrden:  ,.  .  .  recipit 
se  ad  monasterium  Gerdense,  ubi  et  moritur^  2)  die  klammem  sind  auch  in 
der  vorläge.        3)  dies  chartular  ist  im  königl.  Staatsarchive  zu  Münster  i.  W. 

20  nicht  vorhanden. 

777.  Die  Kaufunger  äbtissin  Helene  Freseken  bittet  den  kanzler  des 
Herzogs  Georg  zu  Sachsen,  ihr  und  ihrem  convente  die  ihnen  vorent- 
haltenen Zinsen    (aus  den  Heroldshauser  besitzungen)   zukommen  zu 

lassen. 
25  1534  septeinber  14. 

ünsem  gunstighen  wyllen  und   wes  wyr   guts   vermoghen,      i^s4 
alletzyt  vom.    Erbar  und  frentlicbe,  über  er  cantzeler,  bysundern  **!**•  ^^• 
gunstighe,    gude    vrent.     E.  1.  ist  ungetzwyvelt   wol  indechtich, 
das   wyr   in   kortzer.  verghangener  tzyt    unße    vylfeldighen    und 

80  noettrofftighe  schrybent  haben  gethaen  an  den  durchluchtighen, 
hoechgebom  fursten  und  herren  herrn  Georgen  hertzoghen  tzu 
Sachsen  etc.,  das  wyr  elenden  kyntere  unßir  tzemelichen  gelt- 
tynße  und  langen  possession  ßoghar  sunder  unße  schult  und  in 
sodaner  unßir  elendicheit  berovet  werden  Gode  geklaghet.     Wes 

35  wyr  nu  tor  antwordt  von  dem  staitheldere  zu  Cassel  und  von 
dem  Hesschen  cantzler  entfangen  haben,  werden  er  wol  ver- 
steyn*)  uß  iren  schryftten,  de  wyr  dem  hochgepomen  fursten 
mytt  übersenden  mytt  der  unßir  schryfft.  Warumb  ist  unßir 
frentUch  beghern,  ir  wyln  unßir  elendicheit  behertzoghen  [!]  unde 

40  helffen  und,  das  uns  unße  tzynße  gehantrechent  moghen  wijrden, 


-.  >^ 


436  1534  nov.  1. 

wylch  uns  dys  verghangen  jar  ghans  und  all  vorentholden  syn. 
Uns  bevromet  nycht  wenich,  nachdem  mael  uns  die  hochgebor- 
nen  fürst  begnadet  hefft,  gnedelichen  die  tzynße  ufftoboren  tzo 
unßir  und  unßer  capittelsjuncfrauwen  unterenthaldunge  und  noet- 
drofft,  wo  wyr  der  ßo  gar  berovet  wijrden.  Warumb  ist  unßir  5 
frentliche  begher,  ir  das  beste  dartzu  thun  und  zu  sprechen  wyln. 
wyr  wydderumb  kommen  mochten  zu  der  uffborynge  unßir  tzynße, 
wante  wy  vorsehn  und  verhoffen  unsi  vyl  guts  tzu  ewer  erbarheit 
und  wy^ln  das  auch  alletzyt  gherne  vordeynen  myt  unßim  ge- 
bede,  God  almechtick  flijßlich  vor  euch  zu  bytten.  Datimi  am  10 
taghe  Exaltacionis  sancte  crucis,  anno  etc.  xxxiii[i]. 

Helene  Freskens  abbatissa  myt 
sampt  iren  capittelsjuncfrauwen, 
[Adresse  auf  der  rückseite:]  Dem  erntvesthen  und  erbarn  N. 
cantzeler   unsers   g.  h.   des   durchleuchtigen   und   hoechgepornen  16 
fursten,  hertzogen  Georgen  tzu  Sachsen  etc. 

Orig.-pap.  in  der  akte  nr.  8941,  bl.  11  des  hauptstaatsarchives  zu  Dresden; 
aufschrift  s.  bemerk,  zu  urk.  nr.  735.  Das  grüne  Verschlusssiegel  ist  abgefallen. 
Der  besonders  schön  geschriebene  brief  hat  das  datirungsjahr  XXXIII ;  da  aber 
äbtissin  Helene  Freseken  nach  dem  am  27.  april  1534  erfolgten  tode  der  ab- 20 
tissin  Alfradis  von  der  Borch  erst  am  8.  juli  15B4  zur  äbtissin  en^'ählt  wurde 
(s.  urk.  nr.  776),  so  kann  nur  ein  Schreibfehler  vorliegen. 

1)  hier  folgt  im  orig.  noch  einmal  ,werden*  in  der  form  ,wijrden*. 

778.     Die  Kaufunger  äbtissin  Heletie  Freseken j  priorin  Elisabeth  Hacke 
und  convent  bitten  den  amtmann  Friedrich  von  Wi^ ziehen  zu  Langen-^ 
salza,  ihnen  die  Heroldshausei'  Zinsen  zu  übersenden. 

1534.  november  1, 

]r,34  Unser  gebeth  in  Got  almechtig  mit  willigem  vermögen  alle- 

fiov.  1.    tzeit  zuvom.    Gestrenger  imd  ernvester,  beßunder  gunstige,  liebe 

er  amptman.     So  ewer  Hebe  ahnn  tzweiflfel  wol   bewust   ist,    das  30 
die  wirdige  und  erbar  Alfraet  von  der  Borg  seliger  gedechtnisse, 
etzwan  ebtische  zu  Kauffungenn,  in  Got  kortzlich  vorstorbenn  ist, 
wilch  unnß  dann  hertzHch    leit    ist,    so   wordt   uns   und  unsernn 
conventesjuncferen  gerathenn  vonn  unsern  prelaten  und  comissa- 
rien,  geistlich  unnd  wehrntlick,  wyr  ein  electionn   thun   solltenn35 
nach  forme  der  rechtenn,   so   dan   durch  schickunge  des  almech- 
tigenn  Gottes  ein  restitution  vorhoffet  mochte  werten,    das   dann 
dem  stiffte  von  Kauffungen   an   einer   erweltenn   ebtischenn  kein 
mangel  sein  mocht,  so  sein  wir  erweit  und  confirmirt  in  ein  eb- 
tischenn, dar  wir  uns  dan  gantz  unnutte  und  unbequem  erkennen  40 
tho  wessenn.     Ist  derhalben  unser  aller  demutige  bittenn,   das  e. 


i 


1534  dec.  7.  437 

1.  uns  wille  behulfflich  wesen,  das  uns  ubirgelebert  mochtenn 
werddenn  nnse  geheltzinse,  die  uns  dar  jherlichs  zu  Herlßhausen  *) 
gefallenn,  und  begern  ohn  ^)  e.  L,  wiln  unsem  schultheissen  HanB 
Freitag  daran  habenn,  dat  hie  unser  zinse  und  renthe  mit  vleiß 
öihnmahne')  und  forttel*).  Solch  wiln  wir  mit  unsem  gebethenn, 
Sovel  mogelich  ist,  zu  Got  almechüg  zu  vordinen  geneigt  seinn. 
Das  undir  unserm  eptige  ingeßigel  anno  xv.  ^xxxiiii,  am  tage 
Omnium  sanctorum. 

Helena  Fres[k]en8  ebtische,  Elitzabet 
10  Hage  priorine  mit  sampt  dem 

gantzen  convent. 
[Umstehend  von  derselben  hand:]  Zedula. 
Ach  lieber  er  amptman.     Ist    unser    freindtlich   begehr,   er 
wiln   schaffen  bey    dem    schultheissen,    dat   hey  unß  das  getrete 
15  und  habernn  zu  guthe  verkauffenn  wil,  wan  das  allerbest  gehul- 
tzick  *)  ist,  und  das  e.  1.  uns  schrifftlich  woltte  zu  erkennen  geben, 
waß  tzit  wir  dan  unser   bodeschafft  dan,    wie  e.  1.  wulle,   wider- 
umb  schicken  sollen.     Datum  ut  in  literis. 

[Adresse  unter  dem  texte:]   Dem  gestrengen,   ehmvesten,  un- 
20  sernn  lieben  beßunderm  und  guten  freunden,  hem  Friederich  von 
Witzleib  ritter,  amtman  zu  Saltza  etc. 

Cop.-pap.  in  der  akte  nr.  8941,  bl.  15  des  hauptstaatsarchives  zu  Dresden. 

1)  jHeroldshausen'  ist  gemeint.       2)  an.        3)  einmahnen.        4)  nd.  vor- 
teilen, verrechnen.        6)  =  gültig?  (s.  p.  438  z.  33). 

25  779.     Aebtissin    Helene  Freseken,  pnorin   Elisabeth    Hacke  und  die 

capitelsjungfrauen  de^  klosters  Kaujungen   bitten  den  amUnann  Frie- 

drich  von   Witzleben  zu  Langensalza  und  Thamsbrück  wiederholt  um 

seifte    Verwendung   bei   herzog  Georg  zu   Sachsen  zur  erlangung  der 

ihnen  zustehenden  Zinsen  behufs  linderung  ihrer  noth, 

30  Gehrden  1534  december  7, 

Unsem  freuntlichenn  grüß  alletzeit  vor.  Gestrenger  und  1534 
ernvester,  gunstiger  freunt.  Ewer  trewliche  undereicht  habenn  ^^'  ^* 
wir  zu  grossen  danck  enthpfangen  und  vormercken  nit  änderst, 
dan  daß  ir  genn  unser  sachenn  wJlden  forderlich  sein  unnd  wiln 
35  uns  gentzlich  zu  euch  vorsehn,  ir  werdet  hinfurder  in  denn 
sachenn  bey  unnsern  gnedigen  hemn,  sovil  an  euch  is,  helffenn, 
darauff  wir  zu  dem  unsem  kohmen.  Zu  underhalttenn  etlicher 
maeß  bey  fremden  leuthenn  unsers  leibs  noitorfft,  so  lanng  sich 
Got  ubir  uns  erbarmen  wirth  der  vortrostung  nach,   habenn  wir 


438  1584  dec.  7. 

tzeiger  disses  briffs  mit  unsem  wirdigen  hern  des  capittels  Pader- 
bomn  vorschrifEt  abegefertiget  ann  unsem  g.  f.  und  hem  in 
gantzer  zuverßicht,  seiner  fürstlichen  gnaden  wirde  als  ein  wiß- 
licher  fürst  unser  grosse  ehlent  behertzigenn  und  uns  armen 
kindern  unser  tzinse  volgen  lassenn,  das  wir  nicht  durch  armut  5 
und  uns  in  die  weit  bey  unser  freunde  zu  begebenn  genötigt 
wordenn,  das  wir  sonnst  lange  nit  der  hulffe  deß  almechtigen 
vorhut  ßin  wilnn,  auch  hinfurder  gernn  thun,  weß  fromen  closter- 
junckfrawen,  wilche  sich  Got  ergehbenn,  wol  getzimt,  so  weit 
wir  durch  die  eusserste  noit  von  unsem  vornemen  nit  gedranget  10 
werden  und  so^)  auch  vom  fursten  dissen  unsem  geschickedenn 
vulmechtigen  die  tzinse  zu  hantreichenn  wert  bevehl  geben,  bitten 
wir  durch  Gott,  ir  woln  unser  sache  getrewlich  fordemn,  das 
wir  uns  auch  gentzHch  zu  euch  als  zu  einem  getrewenn,  fromen 
und  erbarn  man  vorsehn  und  gemne  verschulden.  Datum  Ger- 15 
den  under  unser  eptey  ingeßigel  montags  nach  Niclai,  anno  Do- 
mini etc.  xxxiiii. 

Helena  Freßkens  von  Gots  gnaden  des 
keiserUchen  freyen  stiffts  eptische, 
Elisabet  Hacke  priorin  mit  ihren  20 

capittelsjungkfrawenn. 

[Darunter  von  gleicher  hand:]  Zedula. 

Auch  gestrenger,  Heber  er  amptman,  besondem  gunstige, 
guthe  freund.  Unser  freuntlich  bit  ist,  ewer  lieb  wille  dissenn 
bothen  anweißung  thun,  das  er  an  den  durchleuchtigen,  hoich-25 
gebomne  fursten  und  hern,  hern  Jürgen  hertzogk  zu  Sachssen 
etc.  möge  komen,  umb  unser  botschafft  ußzurichtenn  na  rade 
und  ußweyßinge  ewer  lieb  schreiben  uns  jungst  zugeschribenn 
(eth  hat  sich  waß  lange  vertzogen  mit  dem  bothenn  ußtzufer- 
tigen,  ist  nach  gebliben  von  gebrecken  wegen  der  bottin)'),  wieso 
xms  der  so  balde  on  kunthen  bekohmen  *)  etc.  Darbenebin  ist  noch 
unse  freuntlich  beger,  e.  1.  wiln  uns  ohne  dat  zuschreiben,  was 
itzt  das  getreide  guldig  ist  zu  verkeuffen.  Alßdann  wollten  wir 
unse  bodschafft  darschicken  etc.     Datum  ut  supra. 

[Adresse  auf  der  rüchseite:]   Dem  gestrengen,  ernvesten,  un-35 
serm  lyeben,  beßundem  und  guthen  freunde,   hem  Fridrich  von 
Witzleuben  ritter,  amptman  zu  Saltza  und  Thamsprucken. 

Cop.-pap.  in  der  akte  nr.  8941,  bl.  9  des  hauptstaatsarchives  zu  Dresden; 
aufschrift  8.  bemerk,  zu  urk.  nr.  735. 

1)  ,die  eusserste*  bis  ,und  so^  steht  am  rande  mit  einfügungszeichen.      2)  die  40 
klammem  sind  auch  in  der  vorläge.      8)  etwa  =  an  konnte  kommen? 


1535  Jan.  24.  439 

780.  Ämtmann  Friedrich  von  Witzleben  zu  Langensalza  bittet  den 
herzog  Georg  zu  Sachsen  um  Weisung,  ob  er  nach  dem  erfolgten  tode 
der  Kaufunger  äbtissin  Alfradis  von  der  Borch  auch  ihrer  nachfol^ 
gerin  Helene  Freseken  die  geld-  und  getreidezinsen  zu  Heroldshausen 
6  verabfolgen  lassen  solle,    tcie  letztgenannte   ihn   bereits  in  2  briefen 

gebeten  habe. 
1535  Januar  24. 

Durchlauchter,    hoohgepomner    fürst.      Ewern    furstlichenn     1535 
gnadenn  seint  mein  underthenige,  schuldige  unnd  willige  dinnste  •'**^*  ^^' 

10  mit  vleißs  zuvor.  Gnediger  fürst  unnd  herre.  Die  erwirdige  inn 
öot  Helena  Freskenns  sampt  irenn  conventsschwestemn  hat  mich 
hiebevor  mit  einer  schrifft,  der  copey  e.  f.  g.  inliginnde  zu  be- 
findenn,  ersuchenn  lassenn,  darauf  ich  irenn  erwirddenn  der 
zeit  zu  antwort  gebenn,  das  mir  wissentlich,  das  e.  f.  g.  der  ge- 

löweßenenn  ebtischinn  Alffradis  vonn  der  Borch  die  geilt  unnd  ge- 
treidtzinße  zu  Heroldeshausenn  bisanher  auß  gnadenn  volgenn 
lassenn.  Darvor  ichs  achtete  allermeist  vonn  deswegenn,  das  sie 
sich  mit  ezlichenn  irenn  conventsschwestemn  zu  Gerden  im 
oloster  inn  irem  habit  ires   ordens   rigel  [!]  gemes   bestendiglich 

20  vorhaltten  hette. 

Aldieweil  ßie  abir  vorstorbenn  unnd  ich  irer  erwirdde  der 
Helenenn  obgedacht  unnd  derselbenn  conventsschwestemn  lebens 
unnd  wanndels  keine  wissenschafft  trüge,  wolt  mir  nit  gepurenn, 
iren  erwirddenn  vonn    obbestimpten   zinßenn  zu  Heroldeshausen 

25  ahn  e.  f.  g.  vorwissenn  unnd  bevelich  etzwas  folgenn  zu  lassenn. 
Es  mochten  abir  ire  erwirdde  e.  f.  g.  ersuchenn  lasßenn  mit 
gruntlicher  anzei[g]unge  unnd  bericht,  wie  es  umb  irer  erwirdde 
personenn  unnd  derselbenn  conventsschwestemn  allenthalb  ge- 
legenn  unnd  gestalt  were,   was   mir   dann  von  e.  f.  g.  bevolenn 

SOwordde,  wolt  ich  mich  gehorsamiglich  gehalttenn. 

Darauf,  gnediger  fürst  unnd  herre,  hat  mich  ire  erwirdde 
iczo  abirmalh  mit  einner  schrifft,  wie  e.  f.  g.  ob  invorwarter 
copey  zu  vormirgkenn,  ansuchenn  lassenn,  auch  geginwertigenn 
briveszeiger  mit  sonderlichen  supplicacionschrifftenn  ann  e.  f.  g. 

85  abgef ertiget.  Habe  e.  f.  g.  ich  auß  unndirthennigkeit  zu  merher 
untterricht  dissen  sachenn  im  bestenn  nit  vorhaltten  unnd  binn 
denselben  e.  f.  g.  ubir  schuldige  pflichte  zu  dinenn  gevlissenn. 
Datum  sontags  nach  Fabiani  unnd  Sebastiani  martyrum,  anno 
etc.  XXXV.  E.  f.  g. 

40  undirtheniger  amptman  zu  Saltza  etc. 

Friderich  vonn  Wiczleibenn  ritter. 


440  .       1536  febr.  15. 

[Als  nachschrifl  folgt  hl,  13:]  Gnediger  fursfc  unnd  herre. 
Die  zinße  zu  Heroldeshausenn  inn  e.  f.  g.  ampt  Thammesprugken 
seint  bei]  acht  und  zwanzig  maltter  kornns  unnd  zwanzig  maltter 
haffern,  alles  Erfortter  maß,  unnd  zwanzig  altte  schogk  unnge- 
ferlich  an  geilde.  Derselbe  zinns  ist  vormals  inn  das  gestifft  5 
Kauffungen  gegebenn  worddenn.  Dieweil  abir,  als  ich  bericht, 
die  ebtischinn  Alffradis  vonn  der  Borch  gottseligenn  sich  auß 
dem  gestifft  begebenn  mossenn  unnd  mit  etzlichenn  ires  Ordens 
personen  genn  Westfolnn  inn  ein  closter,  Gerden  genant,  ge- 
want,  habenn  e.  f.  g.  irenn  erwirdden  die  obangezeigtenn  zinße  10 
zu  noittorftiger  unntterhalttunge  dahinn  genn  Gerdenn  folgenn 
lassenn,  biß  ßie  inn  Got  vorstorbenn.  Wes  sich  e.  f.  g.  nue  ge- 
ginn die  itzige  neuerweltte  ebtissen  bezeigen  wollenn,  stehet  inn 
e.  f.  g.  gnedigem  gefallenn.     Datum  ut  supra. 

[Adresse  auf  der  rückseite  bl,  14:]  Dem  durchlauchtenn,  hoch-  15 
gepornnen   furstenn   unnd   hern   hernn  Jeorgenn   hertzogenn   zu 
Sachssenn,    landtgravenn   in  Dhoringenn   unnd   marggraven    zu 
Meiasenn,  meinem  gnedigenn  furstenn  unnd  hernn. 

[Darunter  von  anderer  hand:]  nr.  68.  Datum  sontags  nach 
Fabiani  und  Sebastiani  anno  etc.  xxxv.  20 

Orig.-pap.  in  der  akte  nr.  8941,  bl.  12  ff.  des  hauptstaatsarchives  zu 
Dresden;  aufschrift  s.  bemerk,  zu  urk.  nr.  735.  Grünes  Verschlusssiegel  abge- 
fallen.  lieber  der  adresse  von  der  hand,  die  das  vorstehende  datum  geschrieben 
hat:  ,Her  Friderich  von  Witzleuben  schreybet  der  eptissin  zu  Kauffungen  der 
zynB  halben,  so  sie  forderet  zu  Heroltshaußen'.  25 

781.    Herzogin  Elisabeth  zti  Sachsen  bittet  den  kanzler  Johann  Feige, 

zu  beteirken,  dass  der  Kaufunger  äbtissin  Helene  Freseken  und  ihretn 

capitel  die  Zinsen  aus  Heroldshausen  atisgezahlt  würden. 

Dresde7i  1536  februar  15, 

1536  Vonn  Gots  genaden  Elyzabeth  hertzoginn  zue  Sachssen  und  30 

febr,  15,  gebome  lanthgrevinn  zue  Hessen  etc. 

Erbar,  lieber,  getrewer.  Ihr  werdeth  euch  ahne  zweyfell 
wohl  zue  erinnerenn  wissenn,  was  euch  imsers  herren  vattem 
kanzler  der  zynße  halben  zw  Herolßhausen,  das  da  von  ^)  Helenen 
Freßkens  eptisschin  unndt  ihrer  capittelljunckf reven  mit  euch  ge-  35 
handelt  unnd  ernechst  darauff  euch  2)  geschriebenn.  Nuhnn  ha- 
benn itzo  die  bemelte  eptischinn  unndt  junckfrawen  unsren  herren 
vatternn  ferner  angelangt  mith  anzeige,  alß  selteth  ihr  darumb 
nichts  wissenn  wollenn,  welchs  unnß  nicht  wenigk  befremdeth, 
denn  wyr  unnß  wohl  erinnemn  kunnen,  das  der  handeil  dahieniO 


i 

j 


1686  märz  9.  a.  441 

gericht,  das  unser  herr  vatter  unserem  bruder  die  zinß  vonn  He- 
roltzhausen  folgenn  lassenn  solth,  doch  das  den  obenn  benenn- 
thenn  junckfrawen  davonn  ihr  lebenlangk  jherliche  underholtung 
gereycht  werden  soltehn.  Demnach  ist  unser  genedige  begeren, 
5  ihr  woUeth  euch  desselbenn  erinneren  unndt  furderen,  das  ihm 
also  nachgegangenn  unndt  derwegenn  her  Fridrichen  von  Wicz- 
leuben  geschriben  werde.  Darann  thuth  ihr  unnß  sunder  guthe 
gefallens  in  genaden  zue  bedenckenn.  Datum  Dresdenn  dinzs- 
tags  nach  Valentini,  anno  etc.  xxxvi. 
10  Elisabet  von  Gotths  gnaden  geborne  landtgrefiin 

zu  Hessen,  hertzogin  zu  Sachssen'). 
[Adresse:]  Dem  erbam,  unserem  liebenn,   getrewen,   herren 
Johann  Feygen  von  Lychtenaw,  unsers  freuntlichen,  lieben  bru- 
ders,  des  lantgraven  zue  Hessen,  kantzlemn. 

15  Pap.-conc.  in  der  akte  nr.  8941,  bl.  5  des  hauptstaatsarchives  zu  Dresden; 

aufschrift  s.  bemerk,  zu  urk.  nr.  735. 

1)  ,der  zynße  halben*  bis  ,das  da  von*  mit  einfügungszeichen  am  rande. 
2)  »mit  euch'  bis  ,darauff  euch*  desgl.  8)  die  Unterschrift  ist  von  hand  der 
herzogin,  die  auch  den  text  corrigirt  hat. 

20  782.  Kanzler  Johann  Feige  von  Lichtenau  ersucht  den  amtinann 
Friedrich  von  Witzleben  zu  Langensalza,  die  Kaufunger  klosterjung- 
frauen  mit  ihrem  gesuche  an  den  Statthalter  und  ihn  zu  weisen,  worauf 

sie  dann  bescheid  haben  sollten, 
Cassel  1536  märz  9.  a. 

25  Mein  gutwillig  dinst  sampt  allem  guttem  zuvor.    Gestrenger      1536 

und  emvhester,  Ueber  her  und  besunder  gutter  f reimdt.    Weshalb  ^'^^^     ^' 
mir  mein  gnedige  fraw  von  Sachsen   der  junckfrawen   halb,   so 
etwan  in  Kouffungen  gewesen,  geschribenn,  werdet  ir  uß  inver- 
wartter  copien  vememenn.    Dieweil  ich  nuhn  in  zehen  oder  eilff 

SOwochenn  nicht  anheimisch,  sunder  in  Sachen  meines  g.  f.  und 
hem  vorritten  gewest  und  erst  vor  acht  oder  zehen  tagenn 
widerumb  komen,  ist  niemants  bei  mir  gewesenn,  und  bin  ich 
auch  derhalb  meins  wißens  von  niemants  erinnert  wordenn.  Da- 
rumb  moget  ir  die  gemelten  junckfrawen  alher  an  den  stadthelder 

35  und  mich  weisen,  sollen  si  geburUchen  bescheidt  findenn.  Komen 
oder  schicken  sie  dan  zw  mir,  sol  jenen  dergleichen  begegenen. 
Das  woldt  ich  euch  alßo  dinstlicher,  freuntlicher  meinunge  nicht 
vorhalten  und  bin  uch  gutwillig  zu  dinen  geneigt.  Datum  Casßell 
am  donnerstage  noch  Invocavit,  anno  eto.  xxxvi^. 

40  Johan  Fige  von  Lichtenaw 

cantzler  zu  Hesßen. 


442  1636  märz  9.  b. 

[Adresse  auf  der  rückseite :]  An  her  Friderich  von  Witzleben 
zu  Saltza  und  Thomasbruck  amptmann. 

Cop.-pap.  in  der  akte  nr.  8941,  bl.  6  des  hauptsiaatsarchives  zu  Dresden; 
aufschrift  s.  bemerk,  zu  urk.  nr.  735. 

783.     Kanzler   Johann   Feige    von    Lichtenau   erwidert  der  herzog  in  5 
Elisabeth  zu  Sachsen  auf  ihr  schreiben,  dass  er  den  amtmann  Fried- 
rich von    Witzleben  ersucht   habe,    die   Kaufunger  Idosterjungfrauen 
wegen  der  zinsen  zu   Heroldshausen   an  ihn  zu  weisen,   worauf  sie 

bescheid  von  ihm  haben  sollten. 

Cassel  1536  märz  9.  b.  10 

1536  Durchleuchtige,   hochgebomne  furstin  unnd  fraw.     E.  f.  g. 

märz  9.  b.  g^y    mein    underthenig    schultig    unnd    vleißwillig    dinst    zuvor. 
Gnedige  furstin  unnd  fraw.    Ich  hab  e.  f.  g.  schreiben,  so  sie  mir 
der  zinße  zu  Hereltzhausen  und  jungfrauwen   halb,   so  etwan  zu 
Kaufungen  gewesenn,   gethan,   undertheniglich  emphangen  unnd  15 
verlesenn  unnd  weis  mich   der  abrede,  so  der  cantzler  unnd  ich 
mit  einander  gehapt,   wol  zu   erinnern.     Ich   wil   aber   e.   f.    g. 
undertheniglichen   nichtt   bergen,    das    ich    in    zehen    ader    eilff 
Wochen  ungeverlich  nit  anheimisch,    sonder   in  meinß  g.  f.  unnd 
hem  zu  Hessen  etc.   geschefften  verrietten  gewesenn  unnd  erst  20 
vor  acht  ader  zehen  tagen  komen.     So  bin  ich   derhalb   seither 
der  abbredde  von  niemants   angelangt  worden,   unnd  derwegenn 
ist  e.  f.  g.  zu  milde  berichtet.    Ich  hab  aber,  alsballt  mir  e.  f.  g. 
schriefft  zukomen,   hem  Friederich  von  Wiczleben  geschriebenn, 
die  jungfrauwen  alher  zu  verweisen,  so  selten  sie  guten  und  ge-25 
purlichen  bescheit  finden,   wie   dan  e.  f.   g.   derselbenn   schriefft 
copien  inliegenndt  gnediglich  zu   sehen   habenn.     Das  wollt   ich 
e.  f.  g.    hinwider    undertheniglich    nichtt    verhallten    unnd  thun 
mich  derselben,  der  ich  undertheniglich  altzeit  zu  verdienen  gantz 
geneigtt,   zu  gnaden  bevelhen.      Datum   Gassell    am  donnerstagSO 
nach  Invocavit,  anno  etc.  xxxvi. 

E.  f.  g. 

^     underthenig  wiUiger 

Johan  Feige  von  Lichtenaw, 

canzler  zu  Hessen.  35 

[Adresse  auf  der  rückseite,  bl.  10:]  Der  durchleuchtigen,  hoch- 

gebornnen    furstin    und    frauwen    frawen    Elisabethen    gebomen 

lantgravin  zu  Hessen,  herczogin  zu  Sachsen,  lantgravin  in  Dho- 

ringen  und  marggrefin  zu  Meisßen,  meiner  gnedigen  furstin  unnd 

frawen,  40 


1636  oct.  10.  —  1587  febr.  19.  443 

Orig.-pap.  der  akte  nr.  8941,  bl.  8  des  hauptstaatsarchives  zu  Dresden; 
aufschrift  s.  bemerk,  zu  urk.  nr.  735.  Grünes  Verschlusssiegel  unkenntlich  ge- 
worden. 

784.  Herzogin    Elisabeth   zu   Sachsen    mahnt  den  Statthalter  Adolf 
5  Bau  und  den  kanzler  Johann  Feige  nochmals  dringend,  der  Kaufunger 

äbtissin  Helene  Freseken  und  deren  capitelsjungfrauen  ihre  jährlichen 

Zinsen  (aus  Heroldshausen)  zukomtnen  zu  lassen, 

Dresden  1536  october  10. 

Strengen,  emvhesten  unnd  erbarn,  lyben  getrawen.  Welcher     1536 

lOgestalt  der  hochgeborne  fürst  unser  fruntlicher,    lyber  her  unnd   ^^'  ^^' 
vater,  hertzog  George  zu  Sachsen  etc.  von  unßerer  lyben,  andech- 
tigen  Helena  Freschkens  sampt  Iren  capitelsjungfrauen  ytzt  wyrdt 
angelangt,  das  habt  ihr  inlygende   zu  vernemen.     Nun  wyst  ihr 
euch,  her  cantzeler,  zu  erynnem,  was  ihr  unns  auff  unser  nechst 

löschryben  in  vergangener  post  dysßer  sachen  halben  zur  antwort 
geben.  "Wyewol  wyr  aber  wol  hetten  leyden  wollen,  das  sye 
ewern  yhnen  zuegeschribenen  bescheyt  nach  by  der  ritterschafft, 
ßo  nechst  uff  Cantate  zu  Homberg  sollen  bey  eynander  gewest 
seyn,  angeregt,  so  begem  wyr  doch,  ab  vellycht  das  selbige  von 

20  yhnen  verblyben,  yhr  wollet  sye  deß  nicht  laßen  entgelten,  son- 
dern nichtsdesterweniger  darob  seyn,  das  sye  friger  abrede  nach 
jherliche  underhaltung  bekummen  mögen  und  obgemelter  unßer 
her  vater  derhalben  nicht  durffe  weyter  angelangt  werden  und 
thut  unß  daran    guts  gefallens,    in    gnaden   nicht   zu   vergessen. 

25  Geben  zu  Dresden  dynstags  nach  Dyonisii  etc.  xxxvi. 

[Adresse:]  An  Adolf  Rau  stadthaltem  unnd  Jehan  Feygk 
cannzelem. 

Pap.-conc.  in  der  akte  nr.  8941,  bl.  5  des  hauptstaatsarchives  zu  Dresden; 
aufschrift  s.  bemerk  zu  urk.  nr.  735.    Absender  des  briefes   ist  zweifellos  die 
dOherzogin  Elisabeth  zu  Sachsen. 

785.  Aebtissin  und  convent  des  klosters  Kaufungen  bevollmächtigen 
den  licenciaten  der  rechte  und  advocaten  des  kaiserlichen  kammerge^ 
richtes  Mauritius  Breunle  mit  Vertretung  in  ihrem  processe  gegen  den 

landgrafen  Philipp  zu  Hessen  und  die  Hessische  ritterschaft 
35  1537  februar  19. 

Wir  ebtissin  unnd  convent  des  gotshauß  Kauffingenn  be-      Jn37 
kennen  unnd  thun  kunth  allermenniglichenn  in  krafft  diß  brieffs:  •''^  ^' 
Nachdem  wir  ann  dem  hochloblichen  kayserlichen   chammerge- 
richt  ein  keyserlich  mandat  gegen  unnd  wider  denn  durchleuch- 


444  1537  febr.  19. 

tigenn,  hochgebornen  fursten  unnd  herrn  herrn  Philippsen  landt- 
graffen  zu  Hesßen,  graven  zu  Catzeuelenbogenn  etc.,  uiind  irer 
furstlichenn  gnaden  amtmann  zu  ßenß,  auch  Crafftenn  von  Holz- 
haußen,  Harthman  Schlegeln,  Johann  von  Hundelshaußenn  unnd 
Baltazar  Dieden  als  anweldenn  gemeyner  ritterschafft  des  lants  5 
zu  Hessen  anspracht,  belangen  etliche  ermelts  unßers  closters 
entwerte  unnd  spolierten  renthen,  gultenn  unnd  gutern  inhalt 
der  narrata  inn  hochgedachtem  keyserlicher  majestät  mandat  in- 
verlippt.  Dweil  aber  wir  solcher  unßer  rechtvertigung  unnd 
furderung  aigner  person  nit  wisßen  nachzukommen  noch  außzu-  10 
wartenn,  das  wir  solches  nach  unßem  gantz  volmacht  und  ge- 
walth  gegebenn  unnd  bevholen  habenn,  geben  unnd  bevheln 
den  hiemit  wisßentlich  in  crafft  diß  brieffs  dem  wirdigenn  unnd 
hochgelertenn  herrn  Mauritio  Breunle  der  rechten  licenciaten 
und  berurts  keyserlichen  chamer[ge]richts  advocat  unnd  procu-  15 
rator,  abweßend  als  gegenwirdig,  inn  unßerm  nhamen  unnd  von 
unßerntwegenn  vor  gedachtem  keyserlichen  chamergerioht  zu 
erscheinen,  dieße  unnßer  sach  unnd  ansprach  des  orts  anzuprin- 
gen,  auch,  wo  nott,  weitere  proceß  zu  erlangen  unnd  demnach 
clag,  antwordt,  rede,  wyderrede  und  alle  notturfftige  materien20 
im  rechten  fürzutragen,  den  aid  für  geverde  der  warheit  und 
andere  gepurliche  aidt,  eciam  si  litis  decisoriiun  fuerit,  inn  unnßere 
ßele  zu  schweren,  das  selbig  von  dem  widertheill  zu  begem  unnd 
was  vom  gegenpart  eingelegt  württ,  wo  nott,  zu  widerfechten, 
lebendig  unnd  schrifftlich  zeugnisß  unnd  urkundt  für  unnd  ein- 25 
zuspringen  unnd  furter  alle  weßentliche  unnd  zufellige  termyn 
zu  vertretten,  in  der  Sachen  zu  beschliesßenn,  bey  unnd  endturteil 
zu  emphahen,  die  costen,  schedenn  unnd  interesse  zu  bitten,  die 
bei  dem  aidt  zu  betewem  unnd  einzunhemenn,  auch  darumb  zu 
quitiren  und  sonnst  gemeinlich  unnd  sonderlich  alls  anders  zu  80 
handlenn,  thun  unnd  zu  lasßenn,  das  in  solcher  unßer  sachenn 
zu  jeder  zeitt  nott  sein  wirtt  unnd  wir  selbs  thun  selten,  kun- 
then  oder  mochten,  so  wir  ider  zeitt  aigner  personen  zugegen 
weren,  zu  gewin,  zu  Verlust  und  allen  rechtenn,  wie  recht  ist, 
auch  einen  oder  mher  offther  anweite  an  seine  stat  zu  under-35 
setzen,  auch  den  oder  die  selbige  zu  widerruffen  unnd  solchenn 
gewalt  widerumb  ann  sich  zu  nhemenn,  so  oftt  ine  das  fuir  gut 
oder  der  sachenn  diennstlich  ansehen  wurtt,  versprechenn  auch 
hieruff  bei  unsern  truen  unnd  geistlichenn  gelobdenn  ann  eidts 
stat,  solchs  alls,  was  also  durch  obgemelten  unsernn  anwalt  oder  40 
seine  substituirte  zu  unnsemn  besten  gehandlet,  gethan  oder  ge- 


1637  märz  6.  445 

lassenn  württ,  steet,  vest  unnd  unverpruchlich  unnd  sie  unnd 
irer  iden  diesßer  anwaltschafft  unnd  aller  bürden  des  rechtens 
schadtloeß  zu  halten,  bey  verpfendung  aller  unnßer  hab  unnd 
guter,  ligender  unnd  farender,  gegenwurtiger  oder  kunfftiger. 
5  Unnd  ob  gemelter  unser  anwalt  oder  seine  underßetzte  hierin 
noch  weiters  oder  mhere  gewalts,  dan  obsteet,  zu  habenn  not- 
turfftig  sein  wurdenn,  den  allenn,  wie  voUig  der  immer  sein  sollt 
unnd  zu  recht  genug  ist,  willen  wir  inen  hiemit,  itztt  als  dan 
unnd  dan  als  itztt,    auch  gegebenn   unnd  zugestelt  habenn   alls 

10  getrewelich  unnd  ungeferlich.  Des  alls  zu  warhem  urkundt  haben 
wir  unßer  unnd  unßers  gotshauses  Kauffingen  unnd  convents  in- 
siegell  zu  endt  dieß  gewalts  unndenn  auff  spatium  aufgedrucktt, 
der  gebenn  ist  nach  Christi  unßers  Herrn  geburtt  im  funffzehenn- 
hunderstenn  unnd  sieben  und  dreissigestenn  jare,  auff  montag  den 

15  neunzehensten  tag  des  monats  februarii. 

Orig.-pap.  in  M.,  akten,  reichskammergerichtsprocess  K.  21.  lieber  wachs 
auf  papier  aufgedrücktes,  rundes,  36  mm  grosses  siegel,  halbe  figur  einer  äb- 
tissin  mit  kreuz  und  hirtenstab,  unter  der  iigur  Wappenschild  mit  springendem, 
linksgewendetem  fuchse,  Umschrift :  S.  HELE[NE]  FRE[SEKEN]  ABBA[TISSE] 
20  IN  CONFVGIO.  Aeussere  aufschrift:  ,Mandatum  constitutionis.  Ebtissin  unnd 
conventt  des  closters  Kauffingen  c,  herm  Philippßen  landtgraven  zu  Hesßen  etc. 
unnd  gemeiner  ritterschafft  gemelts  furstenthumbs  et  consortes  etc.  Produo- 
tum  Speier  30.  mai,  anno  etc.  37.  [3.]* 

786.     Kaiser   Karl  V.   gelnetet  auf  die   klage   der  äbtissin   und   des 
2bc(mvent€S  des  k/osters  Kaufwigen  dem  landgrafen  Philipp  zu  Hessen 
und  den  genannten  anwälten   der   Hessischen  ritterschaft  bei  strafe^ 
ihre  gewaltthätigk^ten   gegni    dieselben    einzustellen   und   ihnen    das 
khster  selbst,  saune  alle  ioiderrerhtlich  beschlagnahmten  guter,  nament- 
lich die  zu  Lag  und  in  Thüringen  gelegenen,  zurückzugeben, 
80  Speyer  1537  märz  5. 

Wir   Karl   der  funfft  von   Gots   gnaden   Romischer   keyser,      i537 
zu  allen  zeitten  merer  des  reichs  etc.,  in  Germanien,  zu  Hispanien, 
Ibaider  Sicilien,    Hierusalem,   Hungern,   Dalmatien,    Croatien   etc. 
konig,  ertzhertzog  zu  Osterreich,  hertzog  zu  Burgundi  etc.,  grave 

35  zu  Habspurg,  Flandern  und  Tirol  etc.  embieten  dem  hochge- 
pornen  Philipsen  lantgraven  zu  Hessen,  graven  zu  Catzenelen- 
bogen  etc.,  unserm  lieben  ohem  und  fursten,  und  unsem  und  des 
reichs  lieben  getrewen  N.  seiner  lieb  amptmann  zu  Renß,  auch 
Crafften  Rawen  zu  Holtzhavvsen,   Hartmann  Siegeln,   Johan  von 

40  Hundelßhausen   und  Balthasarn   Dieden   für   sich   selbst   und    als 


märz  5. 


446  1637  mSrz  6. 

anwälden  gemeiner  ritterschafft  des  lante  zu  Hessen  unser  gnad 
und  alles  gut.  Hochgepomer  ohem  fürst  und  lieben  getrewen. 
ünserm  keyserlichen  camergericht  haben  die  ersam  und  gaist- 
liehen,  unsere  lieben  andechtigen  abtissin  und  convent  des  gotz- 
hauss  Kauifingen  mit  clag  furpringen:  Wiewol  in  gemeynen  5 
unsem  und  des  reichs  rechten,  guldiner  bullen,  reformation,\us- 
gekuntem  lantfriden  und  sunderlich  dem  abschide  unsers  reichs- 
tags  zu  Augsburg  gehalten  bei  mercklichen  penen,  sonderlich 
auch  unser  und  des  heiligen  reichs  acht  ernstlich  verpotten,  das 
niemants,  wer  der  seie,  den  andern  gaistlichs  oder  weltlichs  standts  10 
des  glaubens  halben  vergweltigen,  verdringen,  ubertziehen,  noch 
seiner  Obrigkeiten,  renthen,  zinßen,  zehenden,  gulten  und  gueter 
etc.  enthwem,  sonder  ain  yder  sich  seiner  zuspruche  und  forde- 
rungen  halben  gegen  dem  andern  ordenlichs  rechtens  geprauchen 
und  benugen  lassen  solle,  so  sollen  doch  des  allen  unangesehen  15 
dein  lieb,  du  gedachter  unser  ohem  landtgrave  Philips,  sy  gemelts 
ires  closters  Kauffungen  verwißen,  des  spoliirt  und  solches  uner- 
settigt  ferrer  eynen  hove  zu  Leyen,  in  dem  ertzbistumb  Trier 
gelegen,  zusampt  renten,  weynzehenden,  gulten  und  allen  gerech- 
tigkeiten  daselbst  eyngenomen,  solchen  hoff  und  guter  mit  20 
aller  gerechtigkeit,  eyn  und  zugehorungen  euch  obementen  und 
andern  gemelten  von  der  ritterschafft  zugestelt,  übergeben  und 
zugeeygnet  und  volgents  du,  gedachter  amptman  zu  Benß,  auch 
ir  emente,  in  namen  wie  obgemelt,  den  vergangen  herbst  mit 
gewalt  in  gemelt  dorff  Leyen  dem  erwirdigen  Johansen  ertz-25 
bischoven  zu  Trier,  des  heiligen  Römischen  reichs  durch  Gallien 
und  das  konigreich  Arelat  ertzcantzler,  unserm  lieben  neven  und 
churfursten,  zugehörig  eyngefallen,  den  weyn,  so  des  orts  dem 
convent  allein  zustendig,  inen  gewaltiger  weiß  entwhert,  denselben 
dem  pfarer  und  sonst  zweyen  andern  umb  zwentzig  und  siebent-  30 
halben  goltguldin  (die  sy  doch,  als  sy  solchs  erfarn,  in  arrest 
und  verpot  legen  lassen  und  noch  darin  ligen)  *)  verkaufft  haben, 
alles  eygengewaltiger,  ungeburlicher  weiße,  obberurten  rechten, 
Ordnungen,  Satzungen,  landtfriden  und  abschiden  zuwider,  auch 
über  das  gemelt  ir  gotshauss  Kauffingen  unverdechtlicher  zeit  35 
in  unserm  und  des  heiligen  Römischen  reychs  schütz  und  schirm 
gewesen,  auch  in  gemeinen  des  reichs  stewem  und  anlagen,  wie 
andere  des  reichs  verwanten,  allweg  angeschlagen  und  ersucht, 
darzu  auch  sonderlich  ire  enthwerten  gueter  von  weylent  keyser 
Henrichen  unserm  vorf am  am  reyche  seliger  gedechtnus  und  gar  40 
nit  von   einem   lantgraven   zu   Hessen  herkomen  und  gemeltem 


1637  märz  6.  447 

irem  gotzhwße  gegeben  worden,  wie  auss  einer  copey  solcher 
keyserlichen  donacion  alsbald  angezaigt  zu  vememen  seie,  und 
daruff  umb  dieß  mandat,  au<;h  sonst  ander  notturfftig  hilff  des 
rechten  gegen  deiner  lieb  und  euch  zu  erkennen  und  inen  mitzu- 
5  teyln,  diemutiglich  anruffen  und  bitten  lassen.  Wan  wir  nue  me- 
niglichem  rechtens  zu  verhelffen  schuldig  und  geneigt  seien,  inen 
auch  solch  mandat  erkent  worden,  darumb  so  gepieten  wir  deiner 
lieb  und  euch  andern  obgenenten  allen  und  eynem  jeden  inson- 
derheit von  Bremischer  keyserlicher  macht  bey   Vermeidung   der 

lOpenen,  in  berurtem  unserm  und  des  reichs  landtfriden  begriffen, 
hiemit  ernstlich  und  wollen,  das  ir  in  neun  tagen  den  nechsten 
nach  uberantwurtung  oder  verkundung  diess  brieffs  von  obange- 
zognem  ewerm  gewaltigen,  tatlichen  und  landfridbruchigen  be- 
scheen    fume[men]*)   und    handlungen    widerumb    absteet,    auch 

löhinfurter  die  gedachten  abtissin  und  convent  bey  ordenlichem, 
geburlichen  rechten  und  gedachts  ires  gotshauß  cristenlichen 
keyserlichen  stifftungen,  allen  iren  gerechtigkeiten,  zugehorungen, 
einkomen,  zinßen,  weyngarten  und  zehenden,  die  sie  nit  allein 
zu  Layen  und  in  gemeltem  ertzbischtumb  Trier,  simder  auch  im 

20landt  zu  Thüringen  haben  und  lange  zeit  in  rwigem  besess  ge- 
hapt,  inen  auch  allein  und  sonst  nyemant  anderm  zustendig, 
pleiben  lassent  und  in  solichem  nit  sewmig  oder  ungehorsam 
seiet,  darmit  nit  not  werde  zu  erclerung  berurter  penen  gegen 
deiner    lieb    und    euch    im    rechten    zu    handeln    und  procedirn. 

26  Daran  thun  ewere  lieben  und  ir  andere  unser  ernstliche  meynung. 
Wo  sich  aber  dein  lieb  oder  ir  sampt  oder  sonderlich  diess 
unsers  gebots  beschwert  und  rechtmessige  inreden  darwider  zu 
haben  vermeinten,  alsdan  so  heyschen  und  laden  wir  dein  lieb 
und  euch  von  berurter  unser  keyserlicher  macht,    das  ir  uff  den 

80  letzten  tag  des  monats  aprilis  nechstkunfftig,  den  wir  euch  für 
den  ersten,  andern,  dritten,  letzten  und  entlichen  rechttag  setzen 
und  benenne[n]  peremptorie  oder,  ob  derselb  tag  nit  ein  gerichts- 
tag  sein  wurde,  den  nechsten  gerichtstag  darnach  selbs  oder 
durch  ewern  volmechtigen  anwaldt  an  gedachtem  unserm  camer- 

d6gericht  erscheinet,  dieselben  inreden  furzubringen,  der  Sachen 
und  allen  ihren  gerichtstagen  und  terminen  byß  nach  entlichem 
beschlus  und  urteyl  auszuwarten.  Wan  ir  komet  und  erscheinet 
als  dan  also  oder  nit,  so  wirt  nit  desto  minder  uff  des  gehor- 
samen teils  oder  seins  volmechtigen  anwalts  anruffen   und   erfor- 

40  dem  hierin  im  rechten  gehandelt  und  procedirt,  wie  sich  das 
nach   seiner  Ordnung  geburt.     Darnach   wisset   euch  zu  richten. 


448  16B7  märz  5. 

Geben  in  unser  und  des  reichs   stat  Speyr   am  funfften  tag   des 

monats  martii,  nach  Cristi  unsers  Hern  geburt  funfftzehenhundert 

und  im  syeben  und  dreyssigsten,  unserer  reiche   des   Römischen 

im  achtzehenden  und  der  andern  aller  im  zwey  und  zweintzigsten 

jaren.  6 

Ad  mandatum  domini  imperatoris  proprium 

üdalricus  Varnbuler  etc. 

Verwalter  etc.  subscripsit. 

Caspar  Hamerstetter  judicii 

camerae  imperialis  prothonotarius  lo 

subscripsit. 

Orig.-pap.  in  M.,  ob.  stockhaussaal  6706  in  der  akte:  ^Betreffend  den 
stifft  Kaufungischen  hof  Leyen  bei  Coblenz'.  Rücksiegel  abgefallen.  Auf  der 
rückseite  von  gleichzeitiger  band:  ,Mandat.  Kauf  fingen  contra  Hessen  etc.\  sowie: 
^Praesentatum  uff  den  Ostemtag  zu  Cassel  anno  etc.  xxxvii.  meynem  gn.  hem  15 
selbst*.  Hierauf  folgt  abschriftlich  der  Wortlaut  der  folgenden  Urkunde  nr.  787. 
Im  wesentlichen  gleichlautende,  wohl  auch  gleichzeitige  abschriften  der  vor- 
liegenden urk.  befinden  sich  im  staat-sarchive  zu  Wetzlar  und  im  haus-,  hof-  und 
Staatsarchive  zu  Wien  (s.  bemerk,  zu  urk.  nr.  794).  Eine  andere  abschrift  findet 
sich  in  M.,  Reichskammergerichtsprocessakten  K.  21  [1],  und  zwar  mit  nach- 20 
stehendem    anhange : 

,Ich  Hanß  Uckait  geschwomer  caraerpott  beken  bey  dem  aydt,  den  ich 
zu  kaiserlich  camergericht  gethon  hab,  und  mit  diser  meiner  aigen  handt- 
schrifft,  das  ich  verkundt  habe  den  ersten  tag  aprilis  anno  etc.  87  dem  durch- 
leuchtigeui  hochgebomen  fursten  hem  her  Philipsen  landtgraven  zu  Hessen  etc.  25 
diß  key serlich  mandat  zu  Cassell  im  schloß,  seiner  fürstlichen  genaden  zu  aigen 
banden  uberantwort  und  mir  daß  recht  versigelt  original  verhalten  und  mir 
sagen  lassen,  diß  original  nit  mit  einer  copey  zu  ledigen  und  mir  diß  urkundt 
hiirzu  gegen  lassen  geben  auß  der  canzley  und  mir  sonderlich  kein  antwurt 
geben  etc.  80 

Item  den  xxviii.  tag  marci  anno  etc.  37  verkundt  Hederich  von  Kaien- 
berg amptman  zu  Reincz  in  abwesen  seiner  haußfrawen  Elisabet  zu  eigen  ban- 
den uberantwort  uff  Höllenstein  in  sein  bewonu[n]g  und  gesagt,  im  daß  auff 
daß  forderlich  zu  schicken. 

Item  am  xxx.  tag  gemelts  monet  Crafft  Rawen  von  Holtzhausen  zu  aigen  35 
banden  zu  Marpurg  uberantwort  in  seiner  behausung  etc.,   Hartman  Schlegem 
den  xxx.  tag  gemelts  monet  verkundt  zu  aigen  banden  uberantwort  zu  Gemundt 
in  seiner  behausung. 

Item  den  virten  tag  aprilis  anno  etc.  87  verkundt  Johan  von  Hundelß- 
hausen  in  abwesen  Marg^eta  seiner  haußfrawen  zu  aigen  banden  uberantwort  40 
zu  Armendtsachsen  ^)  in  seiner  behausung  etc.,  am  virten  tag  gemelts  monet 
verkundt  Balthasar  Dide  zu  aigen  banden  uberantwort  in  seiner  behausung  zu 
Welingrodt,  und  dise  edeleut  wie  obgemelt  verkeundt  mit  den  copeyen  eines 
key.  mandats  gleych  laudts  uberantwort  und  mir  zu  antwort  geben,  waß  mein 
her  landtgrave  thu,  daß  sein  sie  zufriden'.  45 

Gleichlautend,  doch  in  anderer  Schreibweise  gedruckt :  ,Recusation  widder 
das  chammergericht,  betreffen  das  closter  Kauffungen'  (urk.  nr.  794). 


1537  apr.  1.  —  1687  apr.  26.  a.  449 

1)  die  klammem  sind   auch  im  orig.        2)  durch   loch  zerstörte  stelle; 
oop.  ^{umemeu^;  druck  ^fftraemen^        3)  Harmuthsacheen. 

787.  Die  landgräfliche  kanzlei  zu  Cassel  bescheinigt  dem  kammer- 
gerichtsboten  Hans  Uckhait  zu  Cassd,  dass  sie  dets  origimml  des  für 

hden  landgrafen  bestimmten  ifisinnatiotisschreibens  zurilckbehalten  habe. 

Cassel  1537  april  1. 

üff  den  heiligen  ostertag,  der  da  war  der  erste  aprüis,   ist     1537 
dem  durchleuchtigen,  hochgebomen  fursten   und   hern  hem  Phi-    ^^^'  ^' 
lipßen  landgraven  zu  Hessen,  graven  zu  Catzenelnbogen  etc.,  ein 

10  kaiserlich  mandat  und  citation  von  dem  cammergericht  ufE  be- 
rumpter  abtissin  und  convent  zu  Kauffungen  vermeintes  ansuchen 
durch  desselben  cammergerichtsbotten  Hanßen  Uckhait  ^)  zu  Cassel 
eigner  person  uberantwortt  worden  und  hat  gemelter  bott  solich 
Originalmandat  mit  einer   copien   zu   erledigen   widdergefordertt, 

15  antzeigende  das  er  das  selbig  den  andern  darin  benennten  auch 
insinuiren  und,  wie  ime  gepurte,  exequiren  mußte.  Dweil  aber 
hochgedachter  unser  gnediger  her  das  original  zu  irer  notdurfft 
zu  behalten  bedacht,  haben  sie  dem  botten  ansagen  lassen,  wo 
er  bei  andern   insinuation  thun  wolt,   mocht   er   solichs   mit  den 

20  copien  ußrichten.  Und  deß  in^)  Urkunde  ist  dem  botten  dieß 
bekanntnus  uß  der  cantzlei  geben  zu  Cassel  am  tage,  wie  ob- 
steet,  und  in  jaren  nach  Christi  unsers  Herrn  gepurtt  funfzehen- 
hundert  unnd  im  siben  und  dreissigsten. 

Cantzlei  zu  Cassel'). 

25  Pap.-conc.  in  M.,  akten,  reichskammergerichtsprocess  E.  21.  Aeussere 
aufschrift :  ,Urkhunt,  das  herr  Philips  landgrave  etc.  das  originall  behalten  hoit'. 
Darunter:  ^Ebtissin  und  convent  zu  Kauffungen  c.  Herrn  Philipssens  landgraven 
zu  Hessen  und  graven  zu  Katzenelinbogen  und  irrer  f.  g.  ritterschafft.'.    Darunter 

Productum  Speir  ultima  aprilis,  anno  37.  [2]*. 

30  1)  urk.  nr.  786  rückseite  ,Ockhait'.        2)  ib.  .zu*.         3)  ib.  ,Hessen*  statt 

,Cassel'. 

788.  Landgraf  Philipp  zu  Hessen  bedroht  das  domcapitel  und  die 
stände  zu  Paderborn,  falls  sie  nicht  die  im  kloster  Gehrden  sich  auf- 
haUendeti  Kaufunger  nonnen  wegen  ihres  gerichtlichen  Vorgehens  gegen 

26  ihn,  sowie  das  kloster  Gehrden  wegen  der  aufnähme  derselben  be- 
strafen und  nicht  brief  und  sieget  beibringen^  dass  die  nonnen  von 

weitereti  schritten  gegen  ihn  abzustehen  sich  verpflichten, 

Cassel  1537  april  26,  a, 

Philips  von  Gots   gnaden   lantgrave   zu  Hessen,    grave   tzu      1537 
40  Catzenelnpogen.     Unnsern  grus,  ersamen,   edlen  und  erbam,  lie-  ^P^'  ^-  "■ 

29 


45Ö  1537  apr.  26.  a. 

ben,  besondern  und  getrewen.  Wir  mugen  euch  nit  verhalten, 
das  uns  in  kurtzen  tagen  von  keiserlichem  chamergericht  ein 
peenlich  mandat^  uf  die  peen  des  landtfridden  meldend,  uf  an- 
suchen etlicher  cloisterfrawen,  die  sich  nennen  abatissin  und  con- 
vent  des  gotshauses  Kauffungen,  tzukomen  ist,  davon  wir  euch  6 
abschrift  tzuschicken.  Wan  wir  nu  eigentlich  berichtet  worden, 
das  sich  dieselbigen  personen,  so  sich  solchs  namens  prauchen 
und  uns  sampt  unsem  dienern  und  unterthanen  itzt  anfechten, 
im  cloister  Gerden  im  stift  Paderborn  gelegen  aneweselich  ent- 
halten soDent,  auch  solch  ir  fumemen  ein  handeil  ist,  der  uns  10 
und  den  unsem  vast  viel  als  leib  und  gut  antreffen  will,  und 
aber  uns  nicht  zu  erinnern  wissen,  das  wir  dem  stift  Paderborn 
in  einichen  weg  dartzu  ursach  gebenn,  so  haben  wir  euch  als 
denen,  so  die  erbliche  versehung  des  gemelten  stifts  tzustehet 
und  di  ir  leib  und  gut  darin  haben,  solchs  nicht  verhalten  wollen  15 
unnd  wollen  uns  daruff  von  wegen  der  guten  ein  tzeitlang  her- 
prachten  nachberschafft,  und  die  wir  unsers  teils  furter  tzu  un- 
derhalten  gantz  gneigt  sein,  versehen,  ir  werdet  die  gemelten 
cloisterfrawen,  so  sich  unsers  stifts  Kauffungen  in  solcher  gestalt 
anmassen  und  auch  ire  enthaltere,  das  kloster  Gerden,  umb  disen20 
mutwillen  straffen  und  endüich  vermugen,  das  sie  von  stund 
solche  frevelliche  anforderung  abstellen  und  uns  des  unter  ewem 
brieven  und  sigeln  versichern,  nachdem  ir  woll  wist,  wie  der 
evangelisch  und  papistisch  handel  gelegen  und  gestalt  ist.  Wo 
aber  solchs  nit  geschehe  und  uns  daraus  weither  beschwerung  25 
entstünde,  nachdem  dises  ein  gemeiner  handell  der  gantzen  evan- 
gelischen verstendnuss,  nemblich  chur  und  fursten,  graven  und 
stette,  so  in  solcher  verstendnus  sein,  ist  und  die  alle  neben 
uns  tzugleich  angehet,  so  wollen  wir  euch  desen  itzt  guitlich 
erinnert  habenn,  das  dieselbige  unsere  evangelische  verwanten30 
und  wir  solche  beschwerung  bey  niemants  dan  bey  euch,  ewem 
landen,  leuthen,  personen,  habe  und  guttern  sampüich  unnd  son- 
derlich tzu  suchen  wüsten,  welchs  wir  vor  uns  in  warheit  lieber 
vertrag  hetten,  glauben  auch,  das  die  gemelte  evangelische  ver- 
stendtnus  desselbigen  auch  lieber  uberig  stunde.  Solchs  woltenSö 
wir  euch  samptlich  und  sonderlich  im  besten  nicht  verhalten, 
denen  wir  sonst  one  das  tzu  gnaden  und  gutem  willen  woll  gneigt 
sein,  und  begeren  darum  ewer  anthwort. 

Datum  Cassell  donnerstags  nach  JubUate,  anno  etc.  xxxvii^. 

[Adresse  auf  der  rückseite:]   Denn  ersamen,   edlenn  und  er- 40 
bamn,   unsem  lieben,   besondrenn  und  getrewen    dechandt  und 


\ 


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1637  apr.  26.  b.  —  IBS?  apr.  2t.  461  \^ 

capitel;  auch  gemeynem  adell,  ritterschafft  unnd  landtschafft  des 
Stifts  tzu  Paderbornn  samptlich  und  sonderlich. 

Orig.-pap.   im  Staatsarchive   zu  Münster  i.  W.,   Paderbomer  capselarchiv 
88'^.     Gedr.    in   lateinischer    spräche:    Schaten   3,   230 f.     Erwähnt   und   inhalt  , 

5  wiedergegeben :  v.  Steinen  5,  718  ff.     Auf  der  rückseite   über  wachs  auf  papier  ^^    ^^ 

aufgedrücktes,  kleines,  jetzt  unkenntliches  Siegel. 

789.  Erzbischof  Hei^mann  zu  Cöln  befiehlt  dem  domcapitel  zu  Pa- 
derborn, einige  seiner  mitglieder  zu  der  am  7.  mai  zu  Hallenberg 
stattfindenden  Verhandlung  mit  den  Hessischen  räthen  zu   entsenden. 

10  Poppeisdorf  1537  april  26.  b. 

Herman  von  Grotts  gnaden  ertzbischof  zu  Collen  und  chur-      1537 
fürst,  administrator  zu  Paderbomne  etc.  ^^' 

Wirdigen,  lieben,  andechtigen.    Nachdeme  uff  nehistkomen- 
den  montage  nach  Vocem  jocunditatis  zu  morgen  zum  Hallenberg     1537 

15  under  andern  Jürgen  Morenholtz  ^)  halben  mit  den  landtgrevischen    ^"^^  ^' 
reten    soll   gehandelt,   derhalb  wir   unsere   Beinische   und  West- 
velische  rethe  z&  gemelter  zeit  daselbst  haben  werden  und  auch 
darumb  unsem  stadthalter  und  erbmarschalck  unnsers  stiffts  Pa- 
derborn dahin  beschriben  haben,  begern  wir  gutlich,    ir   wuUent 

20etlige  von  euch  mit  allem  bericht  der  handelung  mit  Silvester 
von  der  Molsperg^)  gepflegen  zu  gemelten  tage  abfertigen  den  tag 
zu  besüechen,  wulten  wir  euch  gnediger  meynung  nit  verhalten. 
Datum  Poppeistorf  am  xxvi**"  aprilis,  anno  etc.  xxxvii. 

[Adresse  auf  der  riickseite:]  Denn   wirdigen,   unsem   lieben 

25  andechtigen  dechant  und  capittell  unser  dhoimkirchen  in  unser 
Stadt  Paderbornne. 

Orig.-pap.   im  Staatsarchive  zu  Münster  i.  W.,  Paderbomer  capselarchiv 
88**.     Der  brief  wai*  mit  dem  siegel  des  erzbischofes  verschlossen. 

1)  wohl  ,Marenholtz\      2)  wohl  ^Malsburg^ ;  wenigstens  hat  v.  Buttlar  einen 
30  Silvester  von  der  Malsburg,  domherr  zu  Fritzlar,  der  1559  resignirte.    In  der  Mols- 
bergschen  Stammtafel  bei  Humbracht  184  findet  sich  kein  Silvester  verzeichnet; 
auch  heisst  dieses  geschlecht  nicht  von  der  Molsberg,  sondern  von  Molsberg. 

790.  Das  domcapitel  zu  Paderborn  antwortet  dem  landgrafen  Phi- 
lipp zu  Hessen,  dass  die  stände  des  bisthums  baldmöglichst  einberufen 

36       werden  tvürden,  um  über  seine  beschwerde  beschluss  zu  fassen. 

1537  april  27. 

Hoichgebom,  durchluchtige,  gnedige   fürst  und   her.     ünse     1537 
gebede  und  fruntliche  willige   denste   sin  euer   fürstliche   gnaden  ^^'  ^' 
allezyt  vom.     Gnedige  fürst  und  her.    Wy  haben  euer  fürstliche 


\ 


/ 


/ 


4S2  1537  mai  7. 

/  gnaden  schrifft  an  uns,  de  gemeyne  adell,  ritterschafft  und  lant- 

schafft  unsers  süffts  gedan  entfangen.  Und  dwile  dan  euBr 
fürstliche  gnaden  wissen  deselbigen  nyt  by  enander  sin,  auch 
nyt  myt  der  ile  so  balde  by  enander  komen  können,  willen  wy 
doch  darna  trachten  und  de  sulvigen  euer  fürstliche  gnaden  5 
schrifft  wider  anbringen,  auch  by  egener  badeschafft  antwort 
zustellen  laissen.  Dan,  der  penHchen  mandaten  aveschrifft  inholt 
euer  fürstliche  gnaden  schrifft  haben  wir  nycht  gekregen.  Wat 
wy  euer  fürstliche  gnaden  willen  und  denst  don  konden,  sin  wir 
willig.  Deselbige  euer  fürstliche  gnaden  Godde  abnechtigem  fro- 10 
lieh  gesunt  befeilen.  Am  fridage  na  Jubilate  under  unseme  se- 
crete,  anno  37. 

Domdechant  und  capittel  der  domkerchen  Paderborn. 
[Adresse  unter  dem  texte:]  An   unseren  gnedigen  hern  van 
Hessen.  15 

Cop.-pap.  im  Staatsarchive  zu  Münster  i.  W.,  Paderbomer  capselarchiv  88". 
Auch  eine  2.  copie  ist  daselbst  vorhanden.  Inhalt  in  lateinischer  spräche  kurz 
wiedergegeben:  Schaten  8,  231. 

791.     Die  Cölnischen  räthe  melden  dem  kurfürsten  zu  Cöln,  dass  die 
Paderbornschen  abgesandten  vmi  einem  bedrohlichen  schreiben  des  land-  20 
grafen  zu  Hessen  ihnen  zu  Haüenberg  kenntniss  gegeben,  worauf  sie 
denselben  den  rath  ertheilt  hätten,  wegen  der  allg&meifien  politischen 
läge  dem  landgra/en  sich  willfährig  zu  zeigen. 
Hallenberg  1537  unai  7, 

1537  Auch,  gnedigster  herre,  sein  uff  uwer  churfurstlicher  gnaden  25 

mm  7.  beschreiben  unnd  erfordern  e.  churfurstlicher  gnaden  Statthalter 
unnd  andere  des  thumcapittels  verordenten  dere  Helmershuisischen 
Sachen  halb  hude  montag  zu  morgen  alhie  zum  Hallenberge  bie 
uns  erschennen  unnd  haben  unns  unnder  andern  ein  geswinde 
schrifft  unnsers  gnedigen  hern  des  landtgraffen  an  das  thum-30 
capittel,  auch  ritterschafft  unnd  landtschafft  e.  chf.  g.  süfftz 
Paderbornne  dere  neuwe  gekomnen  frauwen  zu  Kauffungen,  ßo 
sich  zu  Gerden  im  stifft  Paderbornne  im  cloister  enthalten  soll, 
unnd  derselben  keyserUgen  mandaten  halb,  am  camergericht  gegen 
den  landtgraffen  erlanget  ußgangen,  luth  ingelechter  derselbigen  35 
schrifft  copei  furbracht  unnd  uns  gebetten,  dweile  die  schrifft 
geswinde  unnd  sie  der  handelunge  kein  wissens  ader  auch  nehe 
raith  ader  consent  darzu  geben  hetten  und  zudeme  auch  die 
schrifft  an  das  dhoimcapittell,  vorth  ritterschafft  unnd  landtschafft 
halte,  darumb   sie  nicht  wisten,   wie  sie  sich  darin  halten  sullen40 


1537  mai  7.  463 

etc.,  innen  darin  unnsem  raitt  mitzutheilen.  Nun  haltt  unns 
ßoliche  schrifft  neben  der  ilender  erstreckunge  des  Hessischen 
tages  allerlei  bedenckens  gemacht.  Aber  wie  deme,  dweil  die 
Sachen  der  Lutherischen  stende  die  itzige  gestaltt,  wie  e.  chf.  g. 
5  wissen,  haben^  ßonderlich  das  die  stende  nicht  alleine  widder  das 
camergericht  in  dergleichen  sachen  protestiertt,  ßonder  auch 
jungst  zu  Schma[l]kalde  ustruglich  entschlossen,  deme  camer- 
gericht keinen  gehorsam  zu  lehisten,  also  das  das  vurhaben  der 
abdissen  zu  Kauffungen  dieser  tzeitt  nirgens  anders  unnsers  ach- 

10  tens  dhienlich  sein  wurde,  dan  deme  stifft  Paderbomne  (das  doch 
mith  Kauffungen,  ßo  unnder  deme  landtgraven  gelegen,  nichtz 
zu  thun  haitt)^)  etwas  unruwe  zu  machen  und  zuletzt  auch  e. 
churf.  g.  mith  den  sempttligen  evangelischen  stenden  in  zangk 
unnd  Unwillen   zu  fueren,    ßo  haben   wir    inen    den  Paderborn- 

ISnischen  nicht  anders  zu  rathen  gewist,  dan  das  sie  sulten  deme 
landtgraffen  mith  nachfolgender  anthwurth  bejegnen:  Szie  hetten 
des  furhabens  der  frauwen  zu  Kauffungen  wider  sein  f.  g.  vur 
derselben  schrifft  ankumpft  gar  kein  wissens  gehabtt,  viel  wei- 
niger der  abdissen   solichs  geraten,    wie   sie   auch  als   diejenige, 

20  die  des  cloisters  Kauffungen  ader  der  abdissen  nichtz  zu  thun 
hetten,  unngemne  thun  selten.  Dweil  aber  dieselbig  sich  im 
stifft  Gerden  villicht  enthalten  mocht  als  diejenige,  die  daeselbst 
ingecleidett  unnd  profession  gethain,  ßo  wuUten  sie  deme  landt- 
graffen zu   underthenigem    gefallen  mitt  berurter   abdissen  zum 

25  fleissigsten  unnd  furderligsten  handelen,  die  sachen  wider  sein 
f.  g.,  ßofemne  sie  im  stifft  Paderbomne  pleiben  wolte,  beruhen 
zu  laissen,  der  Zuversicht,  sie  sulle  sich  desselbigen  also  berichten 
laissen.  Wo  nitt,  wolte  die  landtschafft  sie  wider  sein  f.  g.  nitt 
enthalten,   dan  underthenige   nachpurschafft  mitt  seiner  f.  g.  zu 

30  unterhalten  weren  sie  nicht  weiniger  dan  sein  f.  g.  gneigtt  unnd 
gantz  willig,  wisten  auch,  das  ir  gnedigster  her  der  ertzbischoff 
unnd  churfurst  zu  Collen  derselben  meinung  und  neigung  were 
etc.  Nun  haben  aber  die  Paderbomnischen  weither  zu  bedencken 
ingeforth,  als  ob  von  noiten  sein  suUtt  ires  stifftz  gebruich  nach 

35darumb  einen  landtag  uszuschreiben,  damith  die  antwurth  mith 
gemeinem  raith  beschlossen  worde.  Wir  haben  aber  die  be- 
schreibunge  eines  gemeinen  landtages  (doch  uff  uwer  chf.  g.  ver- 
bessemn)^)  dieser  sachen  halb  nicht  vur  dhienlich  angesehen, 
viel  weiniger  an  u.  chf.  g.  vurwissen  geraten  kunnen  und  darumb 

40  vur  besser  angesehen  hetten,  das  die  verordenten  diese  dhinge 
anfangs   mith   den  Paderbornnischen  rethen  zu  beraithschlagen. 


454  1537  mai  10. 

Wir  wuUen  aber  zu  ankunfft  der  Hessischen  rethe  mit  inen  uß 
dieser  Sachen  zum  fleissigsten  redden  und  den  Verzug  der  Pader- 
bomnisohen  anthwurth  entschuldigen  unnd  bitten  bie  irem  hern 
zu  verschaffen,  des  Verzugs  keinen  verdroß  zu  haben,  dan  es  sulten 
die  Paderbornnischen  seiner  f.  g.  zum  furderUgsten  mith  under-  5 
theniger  geburliger  antwurth  begegenen  etc.  unnd  wullen  mitler 
tzeitt  e.  churf.  g.  weithern  beschiedtz  gewertig  sein.  Wes  nu 
e.  chf.  g.  in  diesem  sonderlich  beschrieben  der  landtschafft  an- 
sehen werden,   haben  sie  unns  zum  furderligsten  anzutzeigen. 

Cop.-pap.  des  staatsarchives  zu  Münster  i.  W.,  Faderbomer  capselarchiv  10 
88 '^  Adresse,  absender  und  datum  ergeben  sich  theils  aus  dem  Inhalte,  theils 
aus  dem  schreiben  des  kurfürsten  vom  26.  april  an  das  domcapitel  (ork.  nr.  789). 
Wie  die  faltung  des  Schreibens  zeigt,  ist  dasselbe  zweifellos  die  in  dem  schreiben 
des  Statthalters  Franz  von  Horde  von  mai  10  (urk.  nr.  792)  erwähnte  beilage. 
Der  anfang  des  Schreibens  fehlt  in  der  vorläge.  15 

1)  die  klammem  sind  auch  in  der  vorläge. 

792.  Statthalter  Franz  von  Horde  sendet  dein  domcapitel  zu  Pader- 
born  eine  abschrift  des  Schreibens  der  Cölnischen  räthe  an  den  kur- 
fürsten zu  Cöln  (urk.  nr.  791)  und  bittet  um  Hbersendufig  des  latid- 

gräflichen  Schreibens.  20 

Boke  1537  mai  10. 

1537  Mein  freuntlich  dhinst  zuvor.    Wirdigen  unnd  erbamn,  gun- 

stigen, lieben  hern  unnd  freunde,  üff  uwer  wierden  geschickten 
unnd  verordenten  vom  dhoimcapittell  beger  unnd  erfordemn, 
das  ich  u.  w.  eine  copien  der  schriffte,  ßo  die  Cölnischen  rethe  25 
dieser  nuwen  landtgravischen  Sachen  halb  an  unnsemn  gnedig- 
sten  hernn  unnd  churf.  gethain,  zuschicken  wulle,  findett  u.  w. 
dieselbigen  hie  inverwarth.  Bitten  gleichsfals  u.  w,  mir  der 
schrifft  copien,  ßo  der  landtgraff  derwegen  an  u.  w.,  vortt  ritter- 
schafft unnd  landtschafft  gethain  haitt,  hinwidder  bie  jegenwor-30 
tigem  zuschicken  wulle.  Das  wull  ich  mich  also  versehen.  Da- 
tum Boick  am  unsers  Herrn  Hemmelfartztage,  anno  etc.  xxxvii. 

Frantz  von  Horde, 
Paderbomnische  stattholter  etc. 
[Adresse  auf  der  rückseite :]  Den  wirdigen  unnd  erbarn  hern  35 
dhoimdechandt  unnd  capittell  der  dhoimkirchen  zu  Paderbornne, 
meinen  gunstigen,  lieben  herrn  unnd  freunden. 

Orig.-pap.  im   Staatsarchive  zu  Münster  i.  W.,  Faderbomer  capselarchiv 
88 '^     Verschlusssiegel  rund,  gevierter  schild  mit  herzschild,    darin  eine  rose, 
felder   1)  und  4)  hund,   2)  und  3)  rad,    über   dem   schilde  F.  V.  H.,   rechts  T,  40 
links  B  (Franz  von  Horde  to  Boke). 


mai  10. 


1687  mai  12.  —  1637  mai  26.  465 

793.     Die  kanzlei  des  landgrafen  PhiUpp  zu  Hessen  übersendet  dem 
domcapüel  zu  Paderborn  eine  zweite  copie  des  an  denselben  gewichteten 

inandais  des  reichskammergerichtes. 
Cassel  1537  mai  12. 

6  Erwurdigen,    würdigen    und    erbam    hem.     Ewer   ehrwird     15^ 

sein   unsere  gutwillig  dinst  bevoran.     Grunstige  hem.     Als  ver-   ^^^^ 
gangner   tage   in   namen  und  aus    bevelh    des    durchleuchtigen, 
hochgebomnen  fursten  und  hem  hem  Philipsen  landtgraven  tzu 
Hessen,  grafen  tzu  Catzenelnpogen  etc.,   unsers  gnedigen  fursten 

10  und  hem,  ewer  erwirden  ein  schritt  an  ewer  e.,  auch  die  ritter  und 
landtschafft  des  stifts  Paderborn  haltend  von  wegen  eins  keiser- 
lichen  mandats  durch  berumbte  abatissin  und  convent  am  kaiser- 
lichen chamergericht  ausbracht  zugeschickt  und  aber  in  solchem 
hochermelts  unsers  g.  hn.  schreiben  copien  des  angeregten  man- 

16  dats,  inmassen  die  schrift  davon  meidung  gethain,  gemangelt  ha- 
ben mag  und  das  im  tzuschlyessen  des  briefs  ungeverlicher  weise 
übersehen  sein,  damit  nu  daraus  weither  irrung,  auch  uns  gegen 
unsemn  gnedigen  hem  kein  ungnad  entstehe,  so  übersenden  e.  e. 
wir  hiemit  soHch  copien  nochmals  zu,    dinstiichs  vleiss  bittend, 

20  e.  e.  wollen  dieselbig,  gleich  ob  sie  erst  im  brieve  gewest,  gun- 
stiglich  und  unbeschwert  annemen,  dieselbig  also  bey  vorige 
schrift  legenn  und  unserm  g.  h.  unverhindert  desselben  anthwort 
widderfaren  lassenn,  wie  wir  uns  des  zu  ewer  ehrwirden  ver- 
hoffenhch  getrosten  und  unsers  vermugens  gem  verdienen  wol- 

26lenn.  Datimi  Cassell  sambstags  nach  Yocem  jucunditatis,  anno 
etc.  xxxvii. 

Hochgemelts  unsers  g.  h.  tzu  Hessen,  graven  tzu  Catzeneln- 
pogen etc.  secretarienn  und  cantzleischreiber. 

[Adresse  auf  der  rOckseite:]  Denn  erwurdigen,  würdigen  und 

30  erbam  hem  thumbprobst,  dhumdechand  und  capitul  des  stifts 
Paderborn,  unsem  gunstigenn  hem. 

Orig.-pap.  im  Staatsarchive  zu  Münster  i.  W.,  Paderbomer  capselarchiv 
88''.  Das  abgefallene  siegel  liegt  bei:  vogel  auf  einem  aste,  aus  einem  kerne 
fressend,   darüber  I.  N.  D.  I.  (Jürge  Nusspicker  der  jüngere). 

36  794.  Landgraf  PhiUpp  zu  Hessen  weist  das  vom  reichskammergerichte 
ausgegangene  kaiserliche  mandat,  wie  Oberhaupt  dessen  rechtsprechung 
betr,  die  entsetzung  der  Kaufunger    nonnen  als   widerrechtlich  und 

partheiisch  zurück. 
Cassel  1537  mai  26. 

40  Wyr  Philips  von  Gots  gnaden  lanndtgrave  zu  Hessen,  grave   ^^  ^e. 


4B6  1537  mai  -26. 

zu  Catzenelnpogen,  Dietz,  Ziegenhain  und  Nidda  etc.,  fägen  den 
hochgebornen  fürsten,  wolgebomen  unnd  hochgelerten  hern  Han- 
sen pfaltzgraven  bey  Rhein,  hertzogen  in  Bayern,  graven  zu 
Spanheim,  kaiserlicher  majestat  unsers  allergnedigsten  hem  cam- 
merrichtem  und  beisitzern  desselbigen  cammergerichts  zu  wis-  5 
sen,  das  unns  in  namen  allerhöchst  gmelter  Kömischer  kayser- 
licher  majestat  unther  gewönlichem  tittel,  und  wie  im  prauch 
am  cammergericht  ist  z&  schreiben,  ein  vermeint  mandat  mit 
annhangenden  clausein  der  rechtfertigunge  zükormnen  ist,  von 
Worten  zö  werten,  w'ie  hiernach  volgt,  lautendt:  10 

[Hier  folgt  Wortlaut  der  urk.  nr.  787  von  1537  tnärz  5.] 

Solch  vermeint  mandat  haben  wir  kayserlicher  majestat 
person  halben  mit  denen  ehren,  wie  sich  gepüret,  aber  ewer 
person  halben  mit  mercklicher  beschwerunge  für  uns  und  die 
mitcitirten  unser  diener  unnd  unterthanen  entpfangen,  hetteni5 
uns  auch  zu  euch  samptiich  und  sünderlich  sölchs  nit  versehen 
gehapt,  ein  solch  peenlich  mandat  widder  uns,  als  einen  gehor- 
samen fürsten  des  heiigen  reichs  on  alle  ursach,  auch  widder 
recht  unnd  pilligkeit  außgehen  zu  lassen  in  sachenn,  da  euch  die 
erkantnis  oder  Jurisdiction  öffentlich  durch  ewere  rechte  obrig-20 
keit,  als  hernach  gemeldet  werden  soll,  abgeschnittenn  ist,  da- 
rauß  wir  ewer  verdechtig  gemüt  widder  uns  und  alle  evange- 
lische chür  und  fürsten,  graven,  herren  und  stette  zö  vorigen 
bestendigen  Ursachen,  die  wyr  widder  euch  deßhalben  neben  an- 
dern protestyrenden  chür  unnd  fürsten,  graven,  stetten  unnd  sten-  25 
den  in  gewonlioher  form  der  rechten  fürpracht  haben,  augen- 
scheinlich vermercken. 

Dweil  aber  vermöge  gemeiner  recht  alle  und  yede  recht- 
fertigunge on  einiche  suspition  oder  verdacht  erörtert  und  auß- 
gefurt  werden  sollen  und  nicht  allein  sorglich,  sondern  auch  zum  30 
höchsten  beschwerlich  ist,  von  verdechtigem,  argwönigen  richtem 
rechts  zu  gewartenn,  nachdem  solche  handlunge  gewönlich  be- 
trübte und  geverliche  außgenge  zu  haben  pflegen, 

So  sagen  wir  on  widerrüffunge  vorgesetzter  unnser  procu- 
rator,  das  yr  der  kaiserlich  chammerrichter  und  die  andern  bei- 35 
sitzer  uns  und  unsern  dieser  sache  zügewanten  verdechtig,  arg- 
wönig,  widderwertigk  und  also  gegen  uns  unnd  unsern  züge- 
wanten geschickt  seiet,  das  yr  in  Sachen  den  glauben  und  reli- 
gion,  und  was  denen  anhenget,  belangende  unnser  richter  nicht 
sein  möget  und  darumb  mit  vorgeender  protestation,  das  wyr  in  40 
ewem  vermeinten  gerichtszwangk  keinswegs  verwilligenn  wollen, 


1637  mai  26.  457 

auch  durch  diesses  und  volgents  unser  notturfftigs  fürpringen 
ewer  aller  ehre  und  gelimpff  nicht  verletzt,  sundern  dasselbig 
allein  zu  beschirmunge  unserer  ehre,  glympff,  recht  und  gerech- 
tickeit  furgewendet  haben  wollen,  davon  wir  uns  öffentlich  be- 
ötzeugen,  so  repetirn  wir  hiemit  obgemelt  recusationschrifft  und 
darin  verleibte  Ursachen,  so  in  namen  der  protestirenden  stende 
hievor  in  gemein  von  unser  aller  wegen  einpracht  sein,  in  aller 
massen  und  form,  als  ob  die  von  werten  zu  werten  hierin  inse- 
rirt   weren,    davon   wir   auch   nicht   zu  weichen,    sundern    dero 

lOvestiglich  anzuhangen  gedencken,  und  geben  unserm  lieben  ge- 
trewen  Nicoiao  Asclepio  der  siben  freien  kunst  magister,  procu- 
ratori  unsers  hoffgerichts  zu  Hessen,  unsern  volkomenen  befelch, 
macht  und  gewalt,  solch  obgedachte  fftrgewendte  recusation  also 
in  unserm  namen,  wie  obgemelt,   zu  repetyeren   unnd  zu  wider- 

15  holen,  ungezweiffelt,  so  yr.  solch  Ursachen  zu  grundt  bewegen, 
ir  werdet  befinden,  das  die  selbigen  offenbar,  gnögsam,  recht- 
messig,  im  rechten  erheblich,  unnd  euch  darftber  das  ampt  des 
rychters  widder  uns  zu  geprauchen  verpotten  sei,  mit  bith,  wie 
in  solchem  itzo  erzeltem  recusationlibell  gebetten  worden  ist,  inn 

20  Zuversicht,  yr  werdet  euch  hierin  und  sunderlich,  dweil  wir  ewer 
audientz,  also  vor  befestigunge  des  kriegs  unnd  ehe  wir  ichts 
anders  verfenglichs  für  euch  gehandelt  haben,  recusieren  und 
fliehen,  lauth  gemeiner  recht,  der  geptir  halten. 

Unnd  zu  mehrer  bekrefftigunge   der  vorigen   recusation  so 

25  haben  wir  nit  wollen  unterlassen,  ewer  jeden  insonderheit  et  ut 
singulos  in  aller  maissen,  als  ob  eins  jeden  name  hierinne  sun- 
derlich außgedruckt  were,  inn  dieser  unser  Sachen  insonderheit 
von  newem  zu  recusiren  und  ewer  iglichs  verdechtig  audientz 
zu  fliehen  und  deßhalben  noch  weither  und  mehr  dringende  ur- 

30  Sachen,  wiewol  die  vorigen  gnÄgsam  und  erheblich  gewesen,  an- 
zuzeigen, als  wir  dann  auch  in  und  mit  krafft  diß  Übels,  doch  un- 
widderrüfflich  der  vorigen  recusation  thün  und  obgemeltem  un- 
serm procuratori  zu  thün  befolhen  haben  wollen,  unnd  ferrer 
gewalt,  macht  und  befelch  geben,  in  unserm  namen  und  in  unser 

S5seel  zu  schweren,  das  wir  solch  unser  sündere  recusation  gever- 
licher  weise  nit  fAmemen  oder  übergeben,  sondern  euch  auß 
gftten  gegründten  Ursachen  euch  fürmaJs  in  schrifften  unnd  nach- 
mals in  diesem  recusatorio  libello  samptlich  unnd  sünderlich  in 
der  besten  form  der   rechten   übergeben,    in  dieser   sachen  ver- 

40dechtig  und  argwönig,  und  das  wir  dieselbigen  Ursachen  wäre, 
rechtmässig  und  bestendig  halten,  mit  erbietunge,  solche  Ursachen 


458  1537  mai  26. 

samptUch  und  sunderlich,  was  dero  nit  offenbar  weren,  als  sie 
dan  zäm  mehrer  teil  seindt  und  durch  euch,  deßgleichen  auch 
durch  die  widderpartei  bekanth  werden  m&ssenn,  soviel  zu  dieser 
Sachen  vonnfiten,  den  uberflus  hindangesetzt,  coram  arbitris  com- 
muniter  eligendis,  dartzü  wir  uns  hiemit  offeriren  oder  sunst,  5 
wie  sich  den  rechten  nach  gepftren  wil,  zu  beweisen. 

Und  damit  dieselbigen  Ursachen  yederman  offenbar  werdenn, 

So  setzen  und  sagen  wir  war  sein,  das  yhrer  kammerrichter 
und  yr  andern  beisitzer,  ein  jeder  insonderheit,  noch  des  glaubens 
seit,  den  wyr  für  zwantzigk,  dreissigk  jarenn  in  Teutscher  nation  10 
gehabt  habenn. 

Item  das  insonderheit  yr,  die  graven  und  herm,  so  am 
cammergericht  sitzen,  desselbigen  glaubens  seiet. 

Item  das  yr  alle  und  ewer  iglicher  des  glaubens  seiet,  den 
die  Römisch  kirch  bisher  gehalten  hat  und  nach  heldet,  15 

Item  das  yr  alle  unnd  ewer  iglicher  des  glaubens  seit,  wel- 
ches die  bischove  und  bäbstlichen  geistlichen  in  Teutscher  nation 
auch  seinn. 

Item  das  yr  alle  unnd  ewer  iglicher  insonderheit  des  glau- 
bens seit,  den  die  hochgmelte  kays.    maje.   und   etlich  viel  chfir20 
unnd  fürsten  unnd  stende  neben  yrer  kays.  maje.  auff  gehaltenem 
reichstag  zi\  Augspurgk   anno  etc.  xxx  gehalten  unnd  zu  halten 
verordenet,  bewilligt  und  ernstlich  gebotten  haben. 

Item  setzen  und  sagen  wir  war  sein,  das  yr  unnd  ewer 
iglicher  obgemelten  Römischen  bäbstlichen  oder  kaiserlicher  m.Ä 
und  yrer  angenger  glauben  gemäß  die  ceremonien  in  den  kyrchen 
fftr  recht  unnd  christlich  haltet,  so,  wie  obgemelt,  för  zwantzigk, 
dreissig  jaren  in  den  kyrchen  oder  bethheusem  Teutscher  na- 
tion gehalten  worden  seindt. 

Item  das  yr  unnd  ewer  iglicher  das  closterleben,  so  mAnche  90 
und  nunnen,  Augustiner,  Benedicter,   Bemnhardiner  und  andere 
Orden  haben  und  halten,  für  christlich  unnd  recht  haltet, 

Item   das  yr  und    ewer   iglicher    fftr    christlich    und    recht 
haltet,    Abs  sacrament   des   waren    leibs   unnd  blftts  Jesu  Christi 
unther  der  einen  gestalt  des   brots   allein  zft  geprauchen  und  zu  35 
nemen. 

Item  das  yr  unnd  ewer  iglicher  für  recht  unnd  christlich 
haltet,  das  die  sondere  messe  ein  opffer  sei,  unnd  Christus  seinem 
vatter  darin  fftr  lebendig  unnd  totten  geopffert  werde. 

Item  das  ir,  hertzog  Johans,  und  die  graven  und  herm  an  40 
gemeltem  canmiiergericht  beisitzer,  den  gedachten  abschiedt,  aufim 


1537  mai  26.  459 

reichstag  zu  Augspurgk  gemacht,  in  allen  seinen  clausein  unnd 
articnln  angenommen  und  bewilligt  habt, 

Item  das   gmelter  abschiedt,   zu  Augspurgk  gemacht,    viel 
andere   papistische   puncta  und  ceremonien,   was  man   christlich 
5  und  recht  halten  soll,  in  sich  hab, 

Item  das  yr,  hertzog  Hans  unnd  die  graven  unnd  herrn  an 
gmeltem  cammergericht  sitzende,  sölchs  alles,  wie  es   der  gemelt 
Augspftrgische   abschiedt  vermeldet,   inn  ewem  landen  und  ge- 
pieten  vestiglich  haltet, 
10  Item  das  yr  die  beisitzere  eins  iden  insonderheit  denselbigen 

abschiedt,  soviel  euch  der  in  dem  articul  anfahendt:  „Und  in- 
sonder  soUen  sie  allen  und  jeden  cammergerichtspersonen,  cham- 
merrichter,  assessorn  etc."  *)  unnd  sunnst  in  seinem  gantzen  in- 
hallt betrifft,  auch  bewilligt  und  angenommen  habt, 

15  Item   das  war  sei,    das  wir  nicht   des  Komischen  oder  pa- 

pistischen, sundern  des  reinen  evangelii  glaubens  seind. 

Item  das  wir  in  etlichen  viel  articuln  anders,  dan  die  Rö- 
misch papistische  kirch  heldet,  glauben  und  halten. 

Item  das  wir  den  gmelten  Augspurgischen  abschiet  nie  an- 

20  genommen,    sundern   neben    andern  evangelischen    stenden   dar- 

widder   öffentlich   protestirt  unnd  dene  in  vielen    artickuln  den 

glauben  betreffend  unrecht  und  widder   die   heilige   schrifft   auff- 

gericht  sein  glauben  und  halten. 

Und  sünderlich  das  wir  widder  denselbigen   abschiet  unnd 
25  alle  menschliche  satzunge  gleuben,   das  der  christlich  glaubß  f&r 
Got  gerecht  mache  one  z&thüunge  der  werck,   wie  das  die  wort 
sancti  Pauli  klerlich  vermeldenn. 

Item  das  wir  das  klosterleben,  münch  unnd  nünnen,  Augu- 
stiner, Benedicter,  Bernhardiner  etc.  und  anderer  ordenn  nach 
80  der  weise,  als  sie  das  bißher  geglaubt,  geAbt  unnd  gebraucht 
haben,  für  unnrecht,  unchristlich  und  in  christlicher  gemein  für 
ergerlich  achten  und  halten. 

Item  das  wyr  für  unchristlich  unnd  unnrecht  halten,  das 
sacrament  des  altars  allein  in  der  gestalt  des  brots  zä  ge- 
85  prauchenn, 

Item  das  die  besondere  messe  kein  opffer  gegen  Got  sei, 
also  das  Christus  seinem  vatter  geopffert  werd,  sondern  dieselbige 
sondere  messe  ein  unrechter  mißbrauch  und  widder  Got  und  die 
heilige    evangelion    eingefört    und    keineswegs  zu   gedulden  sei, 

40  Item  das  wir  andere  mehr  arückul   des  obgemelten  Augs^ 


460  1537  mai  26. 

pürgischen  abschiedts  für  unrecht  und  widder  die  schrifft  gesaizt 
glauben,  achten  unnd  haltenn, 

Item  das  daraus  folgt,    das   ewer   iglicher   mit  uns  und  wir 
mit  euch  in  hefftigenn  artickuln  des  glaubens  nicht  einig  seindt, 

Item  das  yr  uns  obgemeltem  abschiedt  nach   für  aptrinnige  5 
und  ketzere  haltet, 

Item  das  wir  euch  hinwidderumb  als  die,  so  im  christlichen 
glauben  irren,  achten  unnd  haltenn, 

Item   das   yr    also   uns   im  glauben  widderwertig   und  deß- 
halben  zum  höchsten  ungünstig  seiet,  10 

Item  das  auch  war  sei,  das  yr  hertzogk  Hans  unnd  yr  die 
graven,  so  zum  reich  gehören,  euch  im  articul  deg  obgemelten 
Augspurgischen  abschiedts,  anfahendt:  „Und  damit  in  dem  allem 
in  der  handthabung  oder  volnziehung"  2),  in  ein  bünthnus  mit 
etlichen  stenden  des  heiligen  reichs  begeben  und  auffs  allerhöchst  15 
durch  ewern  gwalthaber  doctor  Jheronimum  Fensen  und  andere 
verpflicht  habt,  bey  ewerm,  den  ir  nennet  den  alten  christlichen 
glauben  und  religion,  zft  pleiben  und  deßhalb  ewer  landt  und 
leute,  auch  leib  und  g&t  zfi  einander  treulich  zu  setzen,  darin  yr 
euch  öffentlich  parteien  und,  wie  wir  es  achten  mi\ssen,  un-20 
freundt  widder  uns  und  unser  verwanten  gesatzt  und  gemacht 
und  also  widder  uns  on  unser  verschulden  Sachen,  so  unser  eher, 
standt,  gelimpff,  leib  und  gut  belangendt,  angenommen,  gelobt 
und  versprochen  habt, 

Item   das  war,   das   sölchs    alles    die   höchste    Parteilichkeit  25 
unnd   argwon  notwendiglich  beschleust  und   anzeigt,    die  mann 
möcht  erdencken. 

Item  das   die   spaltunge   des  glaubens    und   zweierlei    oder 
widderwertiger  eyffer  zu  Gott  die  gmüter  der  menschen  gemein- 
lich pflegt  von  einander  zu  scheiden  und  abgünstigk  zu  machen,  90 
als  das  bei  vielen  bißher  gespürt  worden  ist,  der  etlich  leib  und 
leben  darumb  verlorenn,  etliche  verderbt  habenn. 

Auff  das  nun  sölchs   noch    derer  erschein,   das  ewer  yder 
insonderheit  des  obgemelten  papistischen  glaubens  in  sachen  der 
religion   unser  widderwertige    vheinde    und  uns   verdechtig    ge-3o 
achtet  werdet. 

So  ?5eigen  wir  euch  an,  das  ir   förmals  in  gleichenn  feilen 
vielen  standen  unsers  heiligen  christUchen  evangelischen  glaubens 
dergleichen  vermeinten  restitution  bei  peen  des  landtfrieden,    als 
der  acht  und  anderer  mandiret,  welchs  keiner,  der  unsers  christ-  40 
liehen  evangelischen  glaubens  ist,   thette  oder   gewissen   halben 


1537  mai  26.  461 

th&n  möchte,  sonder  ein  jeder,  der  unnsers  heiligen,  alten,  evan- 
gelischen,  christlichen    glaubens    ist,    heldet  solche  mandata  für 
unchristlich,    widder    Got    unnd    den    christlichen    glauben    auß- 
gangen. 
5  Item  sagen  war  sein,  das,  wiewol  etiiche  unser  mitverwante 

evangelische  chür  und  fürsten,  graven,  stette  und  stende  mit  und 
neben  uns  ewer  audientz  als  zürn  hohesten  argwönig  deßhalben 
recusirt  und  angezeigt,  das  die  Sachen,  den  glauben  und  religion 
belangendt,    darin    sie    auff    ewem    vermeinten    papistischen    be- 

lOscheidt  und  urteil  nicht  gehorsamen  mögen,  noch  auß  götlichem 
verbot  sollen,  darin  auch  yr  von  rechtswegenn  kein  jurißdiction 
gehapt,  und  ob  yr  die  gehabt  hettet,  so  were  euöh  dieselbe  Juris- 
diction unnd  erkentnus  durch  den  kaiserlichen  friedt  und  still- 
standt  im  zwei  und   dreisigsten    jare    zu    Nürmbergk    auffgericht 

16  benommen  und  euch  des  zum  höchsten  erinnert,  so  habt  yr  doch 
den  kaiserlichen  manigfaltigenn  gebotten  nicht  wollen  gehorsam 
leisten  noch  still  stehen,  als  yr  vor  Got  unnd  der  weldt  zu  thün 
schuldig  gewesen  seiet,  sonder  darüber  widder  sie  und  uns  pro- 
cedirt  und  etliche  in  peen   des   landtfrieden   zu   sprechen  under- 

20  standen,  welch  denselbigen  und  uns,    ehre,   leib  und  gut  antrifft. 
Item  auß  welchem  gewaltigUch  erweist  ist,  das  yr  und  ewer 
yder   insonderheit  papistisches   glaubens,   uns   widderwertig   und 
verdechtig  seit. 

Unnd  wan  wir  sunst  kein  andere  ursach  eins  rechtmessigen 

25  Verdachts  zu  euch  hetten,  so  were  dieses  alles  allein  viel  mehr 
dan  gnugsam.  Dan  wiewol  yr  als  hochverstendigk  leuth  gewist 
habt  und  wisset,  das  auß  solcher  von  kay.  unnd  küniglicher  ma. 
verpotten  ewer  handlungen  und  processen,  so  yr  bis  zum  ende 
procediren    soltet,   wie  es   dan   noch  zur  zeit   sich   gegen   denen 

30  von  Hamburgk  unnd  andern  nicht  anders  anstehen  lesset,  dan 
das  es  ewer  meinunge  sey,  also  biß  zum  ende  fürtzefaren,  nichts 
anders  in  Teutscher  nation,  dan  grausame  empörunge,  krieg, 
auffrür,  plütvergiessen  unnd,  als  kaiserliche  majestat  im  abschiedt 
zu    Eegenßburgk    selbs    meldet,    zerstönmge    gantzer    Teutscher 

85  nation  volgen  würde,  so  ist  das  cammergericht  und  ewer  yeder 
insonderheit  dannocht  so  vermessen  und  frevenlich  gewesen  unnd 
noch,  das  es  diesses  grossen  unraiths  und  der  gantzen  Teutschen 
nation  verstörunge  lieber  gewarten  oder  villeicht  ursach  sein 
will,   dan   seinem   fürgenommen   wiUen  zu  entweichen  und   den 

40  kaiserlichen  unnd  königUchen  befelhen  gehorsam  zu  leisten. 

Und  achtens  darfür,  wan  gleich  kaiserliche  unnd  künigliche 


462  15S7  mai  26. 

majestaten  dem  cammergericht  in  dergleichen  Sachen,  so  solche 
grosse  ergernus  unnd  empörunge,  so  sie  zum  ennde  gereichen 
soltenn,  anrichten  würden,  zu  procedirenn  außdr&cklich  thetten 
befelhenn,  als  sie  sich  bede  auß  gotlicher  versehunge  gnediglichst 
wol  wissen  zu  enthaltenn,  so  söltet  yr  unnd  ewer  yeder  inson-  5 
derheit  doch  in  dem  die  itztgmelte  ergernus  und  empöninge 
gegen  yren  kaiserlichen  und  küniglichen  majestaten  als  getrewe, 
gelobte  unnd  geschwome  fürste  unnd  geliedder  des  heiligen 
reichs  und  euch  deßhalben,  das  yr  also  nicht  procediren  und 
f ürtfaren  möchtet  zum  füglichsten  zu  entschuldigen  pflichtig  sein,  10 
damit  yr  solches  grossen  unnraths  nicht  ursach  weret,  züforderst 
in  Sachen  Gottes  wortt  betreffendt. 

Solches  noch  weiter   antzuzeigenn,   das    euch    diesse   hand- 
lunge  nicht  gepurt   hatt,   so  wisset  yr  unnd  ist  war,   das  kaiser- 
Hche  majestat  uff  den  gemelten  vertrag  zu  Nürmbergk   gemacht  15 
in  allen  und  jeden  religionsachen  stilzüstehen  befolhen  hat. 

Item  das  darnach  yre  majestat  euch  auff  ansuchen  etzlicher 
Oberl^idischer  stette  dasselbig  auß  ItaUa  abermals  geschrieben 
und  befolhen  hat. 

Item   das   ir   dieser   beileigenden  kaiserlichen  bewilligunge,  20 
versicherunge   und   initation   aller   widderwertiger    hendel   unnd 
urteil  gn&gsam  erinnert  seiet  durch   die  kaiserliche  majestat  und 
yren  befelich. 

Item  darüber  so  ist  war,  das  königliche  majestat  dem  cham- 
mergericht  mher  dan  einmal   geschrieben   und  apschrifft  des  Ca-Ä 
dawischen')   Vertrags   von   solchen   religionsachen   meldende   zu- 
geschickt hat, 

Item  das  in  solchem  Cadawischenn  vertragk  dar  außge- 
druckt  sei,  das  zwischen  den  parteienn  am  kaiserlichen  chammer- 
gericht,  was  religionsachen  weren  ader  sein  sölten,  bis  auff  dieftJ 
zeit  misverstandt  eingefallen  were,  unnd  das  gleichwol  am  cham- 
mergericht  unangesehen  sölchs  misverstandts  stilgestanden  wer- 
den solte. 

Item  so  ist  war,  das  über  die  kaiserliche  befelhe  das  cham- 
mergericht  (nicht  sagen  wyr  das  von  euch,  her  chammerrichter)*)36 
zu  anzeigunge  seins  widderwertigenn,  part^ischenn  gemAts  erst 
zu  kaiserlicher  majestat  geschickt  unnd  sich  angenommen  habe, 
wie  es  erleuterunge  bedörfte,  welches  religionsachen  weren  oder 
nit,  unnd  darauff  bescheidt  erlangt,  wie  yr  dan  wisset, 

Item  das  das   chammergericht  über   die   königlichen    befeie  40 
gleichwol  procedirt  habe, 


1587  mai  26.  463 

Item  das  damit  das  gmelt  chammergericlit  und  ewer  igli- 
cher  insonderheit  über  solchen  auffgerichten  friede  und  stilstandt 
kaiserlicher  majestat  auch  menschlichem  rechten  nach  zuviel 
unnd  frevenlich  gehandelt  habe, 

5  Item  das  sölchs  dem  chammergericht  unnd  euch,  so  es  und 

yr  unparteische  richter  sein  wöUen,  nicht  gepurt  habe,  sondern 
solte  pillich  dasselb  die  parteien  haben  lassen  ausfechten  und 
der  andern  Sachen  gewartet  haben, 

Item  das  das  chammergericht  unnd  ewer  igUoher  insonder- 
lOheit  keinswegs   ursach    gehabt   hat  zu   zweifelnn,    was  glaubens 
und  reUgionsachen  weren  und  warauff  sich   der   friedt   und  stil- 
stant  zu  Nürmburg  auffgericht  erstreckte  oder  nicht. 

So  ist  war,  das  die  Sachen,  so  dem  chammergericht  von 
wegen  der  von  Ulm,  Memmingen,  unser  unnd  anderer  von  den 
16  entweichen  [!]  vermeinten  geistlichen  Änpracht  sein,  an  ynen  selbst 
kein  friedbröchige  Sachen  gewesen  sein,  nemlich  das  sie  und  wyr 
denselbigen  apgewichenen  geistlichen  der  genenten  gotsheuser, 
darin  sie  gewesen  sein,  zinse,  gülte  oder  gfttter  nicht  wolten 
folgen  lassen. 

20  Item  dweill  sölchs   also  war,   so  weren  dieselbigen  Sachen, 

wo  die  bede  abschiede  zu  Speier  im  neununtzwentzigsten  und 
zu  Augspurgk  im  dreisigsten  jarenn  nicht  gemacht  weren,  alleine 
Sachen  simplicis  spolii  nach  ewer  blinden  achtung  gewesen,  unnd 
het  dem  chammergericht   darin  widder  uns   andere   evangelische 

26  chür  und  fürsten,  graven  und  die  gefreiten  stette,  so  zwo  instantz 
haben  sollen,  und  die  stette,  so  dem  reiche  one  mittel  nicht  un- 
therworffen  sein,  kein  gerichtszwangk  gepfiret,  das  ist  war. 

Item  das  ist  war,  das  das  kay.  cammergericht  sich  solcher 
jurißdiction  widder  uns  und  andere  evangelische  chür  und  fürsten 

30au£  crafft  zweier  articul,  so  in  berurten  beden  abschiedenn  ver- 
leibt sein,  nemlich  das  kainer  von  gaistUchem  unnd  weltlichem 
Stande  den  anndern  des  glaubens  halben  vergwaltigen,  dringen 
oder  überziehen,  noch  auch  seiner  oberkait  renth,  zinse,  zehen- 
den und  gAter   entweren  etc.,    alles  bei  peen   und    straff   unser 

86  kaiserlichen  zu  Wormbs  auffgerichten  lanndtfriedens  etc.,  des- 
gleichen auß  andern  articuln  derselbigen  beder  abschiede  sich 
auff  diese  sachenn  des  glaubens  grundende  underzogen  hat. 

Dweill  nun  dem  chammergericht  in  erster  instantz  gegen 

fürsten  unnd  gefreieten,   auch  gegen   den   stetten,   die  nicht  one 

40  mittel  dem  reiche  underworfi'en  seindt,  in  sachen  schlechts  spoUi 


464  1537  mai  26. 

kein  Jurisdiction  zästehet,  sondern  allein  von  wegen  der  ent- 
setzunge,  so  des  glaubens  halben  gescheen  sein,  nach  vermöge 
der  gmelten  beider  abschiede,  die  anzunemen  vermeint,  wiewol 
wir  dieselbigen  abschiede,  wie  obgemelt,  auß  redlichen  Ursachen 
widderföchten  unnd  auch  itzt  nicht  bekandt  haben  wollen,  das  5 
sie  pillicher  oder  christlicher  weise  gesatzt  oder  gemacht  sein, 
und  sölehs  also  dar  und  offenbar  und  dan  die  klage  und  der 
streit  zu  Nürmburgk  darumb  gewesen  ist,  das  das  cammergericht 
sich  der  Sachen  vermeinter  angezogen  entsetzunge  des  glaubens 
halben  geschehen  untherzöge,  welchs  unns  hoch  beschwerte,  lo 
Dweil  wir  vermeinten,  das  das  kaiserliche  cammergericht  in 
denen  glaubenssachenn  nicht  zu  erkennen,  sundern  solche  handt- 
lunge  bei  einem  freienn,  gemeinenn  christlichen  concilio  stehenn 
selten,  so  ist  die  kaiserliche  majestat  dardurch  bewegt  worden, 
dieselbigen  rechtfertigunge,  so  sich  in  glaubens  und  religion- 15 
Sachen  entsetzung  halben  zügetragenn  hetten,  aptzüschaffen,  unnd 
darauß  gnugsam  erweist,  das  das  chammergericht  und  ewer  jeder 
insonderheit  nicht  ursach  gehabt  haben,  von  solchen  religion- 
sachen  ^-zü  zweiffein,  dweil  dieselbig  in  gmelten  articuln  der 
reichsabschiede  gnügsam  erclert  sein,  nemlich  von  wegen  der  20 
entsetzunge,  so  sich  des  glaubens  halben  begeben  haben. 

Item  setzen  und  articuliren  war  sein,  das  sich  kaiserliche 
majestat  selbst  in  demselbigen  abschiedt  zu  Augspurgk  auffge- 
richt,  was  sie  für  Sachen  halte,  so  dem  christlichen  glauben  unnd 
reUgion  züwidder  eingerissen  sein  selten,  noch  weiter  erklert  hat,  25 
als  nemlich  diese  nachvolgenden :  Item  predigen  und  leren,  das 
ein  mensch  das  sacrament  in  beden  gestalt  zu  entpfahen  schul- 
digk,  item  mess  abthün,  item  predigen,  das  dieselbige  gotsleste- 
runge  sei,  item  canon  oder  etwas  von  gesengen  auß  der  messe 
lassen,  item  bildunge  verwüsten,  item  ceremonien  der  styffte,  30 
clöster,  pfarren,  pfründen  apschaffen  und  andere  an  die  stadt 
setzen,  item  prediger  oder  bettelorden  abstellen,  item  der  closter, 
stiffte  und  verleddigten  pfründen  g&tere  in  besundem  nütz  oder 
in  andere  wege  wenden  und  verordnen,  die  probst  und  confes- 
sores  bei  den  junckf rawenclostern  abschaffen,  item  closter  z&thän  35 
und  versperren,  denselben  messe  zu  halten,  sacramenta  außzü- 
teilen  verpieten,   item   closter   apthün,    derselbigen   Ordensperson  ^ 

man  unnd  weiber  zu  nemen  gestatten,  sie  auß  den  clostern  unnd 
vertziegsbrieff  über  sich   zu  geben  dringen,    item  den  ordensper- 
sonen  die  ordenskleider  außziehen  und   sunst  in  weltlichen  klei-40 
dem  in  clostern  zu  wonen  gedulden,  item  verpieten  andere  mehr 


i 


1637  mai  26.  466 

Ordensperson  einzünemmen,  it^em  pfarhem  nach  gefallen  auS  und 
von  den  pfarren  setzen  etc., 

Item  das  war  sey,  wan  gleich  das  kaiserliche  canunergericht 
und  yr  alle  insonderheit  aller  unnserer  mitverwanten  evangelischen 
5stende  Sachen  besieht,  so  wirdet  es  befanden  unnd  solts  pillich 
lange  befunden  haben,  das  die  evangelischen  stende  und  wir  kein 
andere  Sachen  fftr  glaubens  und  religionsachen  achten,  halten 
unnd  anzeigen,  dann  wie  dieselbige  kaiserliche  majestat  und  die 
stende  des  heiligen  reichs  yrer  majestat  inn  dem  fall  anhengigk 

10  selbst  erzelt,  geacht  und  gehalten  haben,  soviel  die  uns  und  un- 
sere mitverwanten  betreffend  und  wir  hierin  repetirt  haben,  doch 
in  zweierlei  gestalt.  Dan  die  kaiserliche  majestat  und  yre  an- 
hangende stende  haben  dieselben  für  glaubenssachen  gehalten, 
darumb  das  sie  widder  den  glauben  seien,  so  halten  wir  die,  so- 

IB  viel  der  uns  betreffend  und  wir  derselbigen  für  recht  halten  und, 
als  obgemelt  ist,  bekennen  darumb  für  glaubenssachen,  das  sie 
demselbigen  glauben  enlich  und  von  Gots  und  noit  wegen  also 
sein  und  gehalten  werden  mAssenn,  wie  wir  die  allenthalben  ge- 
ordent  haben, 

20  Item    das    darauß    clerlich    volge,    wie    ob    artickulirt,    das 

chammergericht  keinswegs  ursach  gehabt  hat  zu  zweiffein,  was 
es  f&r  religionsachen  halten  sol  oder  nicht,  so  kaisei'liche  ma- 
jestat unnd  yre  anhangende  stende  des  reichs,  desgleichen  die 
abschiede  dieselben  alle  samptlich  und  sünderlich  also  lauter  und 

25  helle  ercleren  und  auBtrücken.  Achten  derhalb  nun,  das  hierinne 
gnügsam  angezaigt  sei,  wie  unnpillich,  parteisch  unnd  verdechtig 
das  chammergericht  und  ewer  personen,  so  desmals  am  chammer- 
gericht gewesen,  in  solcher  afichunge  der  kaiserlichenn  unnot- 
türfftigen,  überflüssigen  erclerunge  gehandelt  habe, 

30  Item  das  war  sei,  so  diese  sache,  darumb  yr  uns  itzt  man- 

dirt  und  citirt  auff  ansuchen  der  außgewichen  nennen  von  Kauf- 
fungen, recht  angesehen  wirdet,  so  ist  offenbar,  das  sie  unther 
den  obgemelten  erzelten  religion  und  glaubenssachen  an  mehr 
dan  einem  ort  clerUch  begriffen  sei, 

35  Item  das  yr   selbst  sölchs    nicht   mögt  widderredenn    oder 

widdersprechen. 

Item  dweil  yr  darüber  proceß  erkandt  habt,  das  darauß 
folge,  das  yr  öffentlich  widder  die  kaiserliche  unnd  künigliche 
bevelch  gethan  habt   unnd  darumb  habenn  wyr  hie  oben  nicht 

40unbillich  gesatzt,  das  unns  solch  ewer  fümemen  befrembde,  in- 
massen  es  dan  noch  thüt  als   öffentlich  kaiserlichen  und  künig- 

30 


466  1637  mal  26. 

liehen  bevelhen  und   allen   menschlichen   rechten   und   erbarkeit 
züwidder. 

Dweil  aber  nun   dar   erweist  ist,   das  yr  und  ewer  iglicher 
eins  andern  glaubens  seit  dan  wir  unnd  darauß  gewaltiglich  folgte 
auch  im  werck  und  der  thait  warhafftig  erscheint,   das  yr  unser  5 
und  aller  evangelischen  stende  abg&nstigen  unnd  widderwertigen 
seiet, 

Item    das   die    Sachen  ewers    glaubens    ewer    eigen    sachen 
seien,   so  mögt  yr  unsers  achtens  mit  Got  und  gfitem  gewissen 
darynne  nimmermehr  gleiche  richter   sein  noch  werden  und  seitio 
also  schäldigk  darynne  stUzüstehen  und  fürter  nicht  zu  procediren, 

Dan  nimmermehr  wirdet  darf&r  geachtet,  das  yr  euch  selbst 
ungleich  seiet  widder  ewern  glauben,  wiewol  es  in  dem  fall  für 
Got  unnd  der  weit  unrecht  ist,  erkennen  und  urteilen  werdet. 
Und  darftmb  weret  yr,  ob  yr  wol  der  Ursachen  der  verdechtlicheit  15 
nicht  erinnert  worden,  für  euch  selbst  von  solchem  erkandtnüß 
abzustehen,  schuldig  gewesen. 

Unnd  ob  yr  vermeintet,  das  ewer  glaube  gerecht  were, 
sölichs  zuvor  in  einem  gemeinen  freien  christlichen  concilio  aufi 
dem  wort  Gottes  außf&ndig  werden  zu  lassen,  20 

Dann  es  ist  unmüglich,  das  yr  erkennen  möget,  was  in  dem 
fall  recht  sei  oder  nicht,  es  seie  dan  zuvor  der  articul,  welchs 
teils  glaube  recht  oder  unrecht  sei,  durch  ein  gemein  frei  christ- 
lich concilium,  wie  obgemelt,  außfundig  gemacht  werden. 

Dweil  dan  diese  sachen  unser  seHgkeit  und  gewissen  an- 25 
triefft  und  wir  Got  mehr  schuldig  seind  zu  gehorsamen  dan  den 
menschen,  so  mag  es  die  gestalt  in  diesen  sachen  nicht  haben, 
das  wir  die  genenten  geistlichen  bei  yren  preuchen,  ceremonien, 
Zinsen  unnd  gälten  dartzä  gehörigk  beseßlich  pleiben  lassen  sollen 
biß  zu  der  erklerunge.  90 

Nachdem  wir  ein  christlich  oberkeidt  von  Got  verordent 
seind  und  solchen  grewel,  der  widder  Got  und  sein  wort  ist, 
wissen,  und  thüdt  also  der  herbrachte  beses  in  den  dingen,  die 
widder  Got  seind,  gar  nicht  dartzft,  das  mann  sie  dermassen,  wie 
bißher,  in  beseß  pleiben  lassen  solte.  35 

Dan  so  sich  wirdet  erfinden,  als  bei  uns  unnd  allen  Christen 
kein  zweiffei  ist,  und  wir  in  unsem  gewissen  versichert  sein,  das 
der  vermeinten  gaistlichenn  glaube,  ceremonien  unnd  dienste 
widder  Gott  unnd  sein  wort  seindt,  so  wirdet  kein  christlich 
gemüt  nimmermehr  pillichen  oder  zulassen,  das  wir  innen  zu  40 
solchen  ungötlichen  ceremonien,   wercken  unnd  sachen  f&rschüb, 


1587  mai  Ö6.  467 

hilff  unnd  rsdt  thün  oder  zusehen  haben  söllenn  oder  mögen  unnd 
alles  das  recht  sein,  das  wir  in  dem  fall  der  vermeinten  geist- 
lichen halben  gehandelt  habenn. 

Und  sölchs  alles  achten  und  halten  wir  von  ewerm  jeden 
5  insonderheit  die  warheit  sein.  Wer  aber  einer  oder  mehr  unther 
euch^  die  unsers  glaubens  weren,  als  wir  uns  auß  angetzeigten 
gründen  nicht  versehen  und  sich  uns  dieselbigen  angeben  und 
bekennen  würden,  widder  dieselbigen  repetiren  wir  insonderheit 
den  ungehorsam,  den  sie  in  dieser  sache  des  friedtstandts  halben 

10  geübt  haben,  wie  der  oben  articulirt  ist.  Und  wollen  alsdan 
denselbigen  weiter  Ursachen  vermelden,  warumb  sie  auch  in 
diesen  Sachen  nicht  richter  sein  mögen,  innmassen  sie  dieselbigen 
Ursachen  selbst  wol  wüsten. 

Auß  diesem  allen  achten  wir  one  not  sein  weiter  Ursachen, 

16  der  noch  viel  fürhanden  weren  zu  vermelden,  warumb  yr  in 
diesen  Sachen  uns  unnd  allen  evangelischen  stenden  verdechtig 
seit,  auch  one  not  sein,  sölchs  weiter,  dweil  es  alles  offenbar  ist, 
zu  beweisenn,  wiewol  wir  im  fall  der  notturfft  uns  dartzü,  wie 
obgemelt,  coram  arbitris  communiter  eligendis  oder  sunst  an  ge- 

20pflrlichen  orten  erpotten  haben  wollen. 

Daneben,  so  dünckt  uns  von  euch  als  den  fürstehem  des 
reichs  unngnugsamlich  erforschet  und  bedacht  sein,  das  Kauf- 
fungen dem  reiche  on  mittel  zügehörig  und  unverdechtlicher 
zeit  in  schütz  unnd  schirm  des  heiligen  reichs  gewesen,  auch  in 

25  gemeinen  des  reichs  steurenn  und  anlagen,  wie  andere  des  reichs 
verwanten,  alwege  angeschlagen  und  ersucht.  Dweil  solch  nar- 
rata  darauff  nicht  schliessen,  das  yr  uns  dermassen  peenlich  man- 
diren  soltef  und  gemeinlich  den  stenden  des  reichs  unverrborgen 
ist,  das  die  fürsten  zu  Hessen  dem  reiche  sölchs  schirms,  den  es 

80  dermassen  one  mittel  an  Kauffungen  haben  solte,  nie  gestanden, 
sondern  solch  closter  alwege  in  allen  steuren  und  anschlegen 
außgezogen  haben. 

Und  wiewol  es  itzüzeiten  angeschlagen  und  ersucht  worden 
sein  magk,  so  hat  es  doch  über  menschen  gedencken  nie  keinen 

85pfennigk  geben,  sondern  sich  für  ein  kloster  und  stifft  des  für- 
stenthümbs  zu  Hessen  geachtet,  gehalten  unnd  alle  bürden  des- 
selbigen  helffen  mittragen  bis  auff  diessen  tagk.  Dan  es  liegt  ye 
nicht  am  anleigen,  sondern  am  außrichten  der  anschlege,  und  ob 
iemants  darin  mangel  gehabt,  so  hetten  wir  darumb  gnugsamen 

40  und  gruntlichen  bericht  mögen  geben. 

So  auch  wir  in  dem  wege  stunden,   das  wir   darumb  redde 


468  1537  mai  ^. 

und  antworth  verpflegen  solten,  wie,  von  wem  und  von  was 
guter  solch  closter  eestifftet  und  in  wes  schirm  es  sein  seit,  so 
wüsten  wir  den  grundt  darzüthün,  das  meniglich  hören  müst, 
das  solch  stifft  unns  zustünde  unnd  uns  solches  unverweisslich 
sein  mftste.  5 

Dartzü  wirdet  ye  war  sein,  das  solche  gAtter  zu  christlichen 
guten  Sachen  zu  geben  gemeint  sein  unnd  nicht  zu  unchristlichen 
unnd  unmilden  wercken,  inmassen  wir  es  dan  auch  f&rter  zu  ver- 
sehunge  armer  edler  jungkfrawen,  wie  auch  im  anfangk  die  mei- 
nunge  gewesen  ist,  verordenet  haben,  als  öffentlich  ist.  lö 

Unnd  wiewol  wir  nicht  wissen  oder  ermessen  mögen,  wa- 
rumb  das  chammergericht  der  vorigen  gemeinen  recusation  nicht 
stadtgegeben  habe,  änderst  dan  auß  frevel  und  vermessenheit, 
wie  obgmelt,  so  können  wir  doch  nicht  gleubenn,  das  yr  es  darfur 
werdet  achten,  das  yr  als  ordinarii  von  kaiserlichs  rechten  wegen  15 
nicht  soltet  oder  mochtet  recusirt,  sonder  euch  ein  bischove  zü- 
geordenet  werden.  Dann  wiewol  noch  umb  solchen  ewem  ge- 
richtszwangk,  den  yr  in  namen  kaiserlicher  majestat  übet,  ein 
zweiffei  sein  möcht,  ob  der  ordentlich  oder  delegirt  geheissen 
werden  solt,  so  werden  wir  doch  auß  rechtgelertenn  meinunge20 
berichtet,  das  solch  keiserlich  recht  nicht  im  prauch  sei,  sondern 
man  prauch  in  den  feilen  die  satzunge  der  gäistUchen  rechte. 
So  wer  auch,  obgleich  das  weltUch  recht  im  prauch  unnd  yr  or- 
dinarii sein  soltet,  in  diesem  fall  kein  bischove,  als  der  bäbstliche 
glaube  und  anhangk  bisch[o]ve  hat,  der  in  solchen  Sachen  unpar-  25 
teisch  sein  möcht  zu  finden,  sondern  es  were  nit  minder  sein 
eigen  sache  und  er  gleich  als  wol  als  yr  selbst  suspect  und  arg- 
wönig.  Darumb  so  maß  es  auß  natürUchen  Ursachen  nach  satzunge 
der  geistliche[n]  rechte  gehaltenn  werden  unnd  yr  euch  procedirens 
enthalten.  90 

Dan  wiewol  das  chammergericht  das  höchst  gericht  sein  sol, 
so  mAß  es  dannocht  im  fall  solchs  groben  Verdachts  sich  mensch- 
licher vernunfft,  erbarkeit  und  pillichait  vergleichen,  inmassen 
auch  kaiserlicher  majestat  selbst,  so  yr  solche  redliche,  treffliche 
ursachenn  angezeigt  wArden,  sich  one  zweiffei  in  gleichem  fall  35 
darin  ertzeigen  würde,  das  yr  gericht  unnd  urteil  one  verdacht 
gehalten  und  ausgef&rt  würde. 

Zudem  so  steen  wir  hie  in  einem  fall,  darin  nach  meinunge 
der  rechtgelerten  der  ordenlich  richter   de   jure   civiU  mag  recu- 
sirt  werden  und  er  der  recusation  zu  deferiren  schuldig  ist,  nem-  40 
lieh  so  offt  er  verdacht  ist,  auß  dem,  das  man  sich  vermüttet,  er 


1537  mai  26.  469 

werdt  yme   selbst  nicht  widderwertigk  sein,    auch  ewer  iglichs 
person  insonderhait,  wie  obgemelt,  suspect  und  verdacht  sein. 

Dweil  dan  offenbar  ist,  das  ewer  yglicher  papistisches  oder 
Römisches  glaubens  seit  und  unser  handlunge,  darumb  wir  fftr- 
5  genommen  werden,  wiewol  die  christlich,  erbar  und  recht  ge- 
wesen ist,  demselbigen  papistischen  oder  BhAmischen  glauben  zü- 
widder,  so  ist  nicht  zu  vermuten,  das  yr  widder  euch  selbst, 
Widder  ewem  glauben  und  vermeint  gewissen  werdet  erkennen. 

Demnach,  wiewol  nach  gemeinem  rechte  in  offenbaren  sus- 

10  picion,  als  dan  hie  der  fall  solcher  offenbaren  suspicion,  die  ewer 
iglicher  insonderheit  nicht  verneinen  mag,  fürhanden,  der  recu- 
sation  nicht  vonnftten  ist,  so  wollen  wir  doch,  wie  obgemelt,  im 
fall  so  es  noit  sein  solt,  ewer  audientz  hiemit  auß  angezeigten 
unnd  andern  offenbaren  und   redlichen  Ursachen  coram   arbitris 

16  weither  fürzüpringen  in  der  besten  form  der  rechte  recusirt 
unnd  euch  ermanet  haben,  euch  in  obgemelten  Sachen  ferrer  unnd 
weither  nicht  einzulassen,  sondern  derselbigen  zu  eussern  unnd  zu 
entschlahen  unnd  in  dem  nach  außweisunge  der  rechte,  der  ver- 
nunfft   unnd   erbarkeit   zu.   halten    und    zu    ertzeigen,    wie    sich 

20  gepürt. 

Im  fall  der  notturfft  so  ernennen  wir  für  arbitros  unnsers 
teils  die  hochgebom  fürst[en]  hemn  Buprechtenn  pfaltzgraven  bei 
Rein,  hertzogenn  in  Beiem,  gravenn  zft  Veldentz,  unnd  wolge- 
bomen  Conraten  graven  zu  Tegkelnpurgk  samptlich  und  sünder- 

25  lieh  und  bitten  den  gegenteil  anz&halten,  dergleichen  ein  oder 
mehr  arbitros,  so  unparteisch  seindt,  zu  benemen. 

Wollen  unns  auch   fürter  erbotten  habenn,  in   diesem   fall 
das  zA  gedulden,  zu  halten  und  zu  volnziehen,  das  gemeine  recht 
und  der  gebrauch  derselbigen  außweist  und  vermagk  unnd  darin 
30  unnsers  teyls  nichts  untherlassen. 

Mit    fürbehaltunge    diesses     recusationlibell    zu 
.    merenn,   zu  mindern,    zu  endem  nach   notturfft   und 
wie  sich  in  recht  gepürt. 

In  Urkunde  aller  dieser  dinge  unnd   zu  anzeigunge  unsers 
35  willens  unnd  meinunge  haben  wir  unser   secretinsigil  an  dis  re- 
cusationlibell wissentlich  thün  hencken. 

Gescheen  unnd  geben  zu  Caßell  am  sambstagk  nach  Pfing- 
sten den  sechs  und  zwentzigsten  maji,  und  Christi  unnsers  lieben 
herren    unnd   seligmachiers    gebürt   im   fünffzehenhundert    unnd 
40  sieben  und  dreissigstenn  jare. 


470  1537  JTini  6. 

Nach  dem  gleichzeitigen  drucke:  ,Becu8ation  widder  das  chammergeridit, 
betreffen  das  closter  Kauffangen'.  So  auf  dem  titelblatt.  Unter  dem  titel  ein 
ritter,  den  Hessischen  Wappenschild  haltend,  unter  welchem  ^Hessen'  steht  (stand, 
land.-bibl.  zu  Cassel,  Hass.  coli.  4^  9).  Copieen  des  unbekannten  orig.  im  Staats- 
archive zu  Wetzlar  (Miscellaneen  IX,  12  a.  fol.  826  ff.),  sowie  im  haus-,  hof-  und  5 
Staatsarchive  zu  Wien,  Reichskammergerichts-visitationsakten,  fasc.  316  (folio  in 
14  papierblättem),  beide  im  ganzen  mit  dem  drucke  übereinstimmend,  jedoch 
in  der  Schreibweise  abweichend. 

1)  §.  91    des   reichsabschiedes   zu  Augsburg  1530   (s.  Reichsabschiede  2, 
320).        2)  §.  66  desselben  abschiedes  (ib.  316).        3)  der  zu  Cadan  in  Böhmen  10 
zwischen  könig  Ferdinand  einer-  und  kurfürst  Johann  Friedrich  zu  Sachsen  und 
landgraf  Philipp  zu  Hessen  anderseits  am  29.  juni  1534   abgeschlossene  vertrag 
(s.  V.  Bommel  4,  165  ff.).        4)  die  klammem  sind  auch  im  drucke. 

795.     Domcapitel,  ritterschaß  und  städte  des  süßes  Paderborn  ant- 
worten deni  landgraf en  Philipp  zu  Hesseft,  dass  sie  bis  zum  eintreffen  15 
seines   briefes    von    einer    klage   der   Kaufunger   äbtissin    gegen    ihn 
nichts  gewusst,  noch  weniger  zu  derselben  gerathen  hätten,  nun  aber 
die  Kaufunger  äbtissin  auffordern  würden,  die  sache  beruhen  zu  lassen, 

wenn  anders  sie  in  Gehrden  bleiben  wolle. 

1537  juni  6.  20 

1537  Hochgebom,   durluchtiger,   gnediger   fürst  und   her.     Unse 

jum  6,    fi^iitliche,  willige,   berede   denste  sin  ure  fürstliche  gnaden  alle- 
zyt  veran  [!]  bereit.     Gnediger   fürst  und  her.     Urer  fürstlichen 
gnaden  schrifft  an  uns  gedan,   belangen   de   frauwen   van  E^uf- 
fimgen,  eyns  keiserlichen  erlangten  mandaten  halven  haben  wir  25 
erlesen.     So  haben  wir    des    furhabens  der  frauwen  van  Kauf- 
fungen   widder    ure    fürstlichen    gnaden   vor   dusser   urer  furst- 
hchen  gnaden   schrifft  ankörnest    gar    keyn  wissens   gehat,   vyll 
weniger  der  abdissen  solichs  geraden,  wo  wy  auch  als  diejenige, 
de  des   cloisters  Kauffungen    ader    der    abdissen  nichts   zu   thun90 
haben,  ungerne  don   selten.     Dwile   aber   deselbig  sich  im  stifft 
Gerden  villicht  enthalden  mocht,   als   diejenige,   de  darselbst  in- 
gecledet   und   profession  gethan,   so  willen  wir   urer   fürsÜichen 
gnaden  tzu   undertenigem  gefallen    myt  berurter  abdissen   tzum 
flissygesten  und  forderlichesten  reden  laissen,   die  Sachen  widder  35 
ure    furstUche   gnaden,    sovern    se   im    stifft   Paderborn    pleiben 
wolte,  beruwen  zu  laissen,  der  Zuversicht,    sie  sulle  sich   dessel- 
bigen  also  berichten  laissen.     Wo   nyt,    wolden   wy   sie  widder 
ure   furstUche   gnaden  nyt  enthalten,    dan  undertenige  nachpur- 
schafft    myt    urer    fürstlichen    gnaden    zu    underhalten    sin   wy40 
nycht    weniger    dan   ure    fursthchen    gnaden   gneigt    und    gons 


J 


1637  juni  11.  471 

willig,  wissen  auch,  das  unser  gnedigster  Herr  der  ertzbischoff 
und  churfurst  zu  Collen  derselbigen  menunge  und  neigunge  sei. 
War  wy  sus  urer  fürstlichen  gnaden  undertenigen  willen  und 
denst  don  können,  syn  wir  gans  willig  myt  denstlicher  bitt,  uer 
5  fürstliche  gnaden  uns  nycht  ovel  affnehmen  der  verwylunge 
dusser  antwort.  Deselbige  urer  fürstlichen  gnaden  Godde  al- 
mechtigem  frolich  gesunt  befellen.  Mytweckens  na  Corporis 
Christi  under  unsers  vam  capittel,  eyns  van  der  ritterschafft  und 
zwen  van  den  steden  mede  van  wegen  der  andern.  Anno  37. 
10  Domdechant  und  capittel, 

ritterschafft  und  stette 
des  stiffts  Paderborn. 
Antwort  an  unseren  gnedigen  hern  van  Hessen. 

Cop.-pap.  des  staatsarchives  zu  Münster  i.  W.,  Paderbomer  capselarchiv 
1588''.    Auch  das  concept  ist  daselbst  vorhanden.     Inhalt  in  lateinischer  spräche 
kurz  wiedergegeben:  Schaten  3,  231 ;  desgleichen  in  deutscher  spräche:  v.  Steinen 
5,  720. 

796.     Domcapitel   und   abgeordnete   der  ritterschaß    und   städie  des 

Stiftes  Paderborn  berichten   dem  landgrafen  Philipp  ztt  Hessen,  dass 

20  die  Kaufunger  äbtissin  Gehrden  verlassen  habe,  daselbst  aber  nur  dann 

wieder  aufgenommen  werden  umrde,  wenn  sie  verspräche,  von  weiteren 

schritten  gegen  den  landgrafen  abzustehen. 

1537  juni  11. 

Durchluchtige,  hoichgebome,  gnedige  fürst  unnd  her.    Unse      1537 

25  frunüiche,  wilge,  berede  denste  sin  eure  fürstliche  gnaden  allezyt  ^^^^  ^^' 
voran  bereit.     Gnediger  fürst  unnd  her.     In  der  Sachen  mit  der 
abdissen  van  Kauffungen   haven  wir  unse  geschickeden  vam  ca- 
pittell,  ritterschafft  unnd  steden  des  stiffts  Paderborn  nach  Ger- 
den  affgeferdiget,    de   sulvigen   abdissen  myt  ernstlichem  befeil 

80  anzusprecken,  darmede  de  forderunge  jegen  eure  fürstliche  gna- 
den abgestalt  und  gedempet  möge  werden,  sovem  se  im  styfft 
blyven  wolde.  So  is  den  geschickeden  darsulvest  tho  Gerden 
bejegend  van  der  fruwen  unnd  convent  zu  Gerden,  dat  de  ab- 
tisse   van  Kauffungen   nycht   by   en  sy   und  wall  in  de  vyfften 

36weckenn  van  en  gezogen,  aver  wo  und  warben^),  sy  enne  in 
warheit  nicht  bewust.  Dwile  nu  se  van  sulcher  forderunge  neyne 
wittenschup  gehat  noch  geraten,  auch  der  Sachen  nichtes  zu  thun, 
so  willen  se  doch  darvor  sin,  off  de  selbige  ebtisse  wedderumme 
zu  enne  ankeme,   de  ebüssen  nycht   annemen,   wowall  se  by  en 

40ingecledet   unnd   profession    gethan,    es  sy  dan  se   erst  siegelle 


472  1537  juni  11. 

unud  breve  gebe  unnd  genochsam  borghe  stelle  der  Sachen  mmd 
forderunge  genoch  zu  thun,  went  et  sy  keynsweges  jegen  eure 
fürstliche  gnaden  noch  jegen  unsern  willen  darin  wes  zu  Ver- 
heugen. Wowall  se  uns  wider  verstendiget,  dat  de  abdisse  myt 
itlichen  andern  junffem  by  zyden  eurer  fürstlichen  gnaden  loff-  6 
lieber  gedechtnisse  heren  vaders  zeliger  van  crem  convent  ge- 
fordert unnd  begert  sin  zo  den  zyden  hoichgemelten  euer  fürst- 
lichen gnaden  hern  vader  zeliger  zu  sunderlinx  gefallenn  gewest, 
wowall  myt  crem  mercklichem  naichteile  eres  conventz,  dar  se 
de  junffem  nycht  wall  verlaten  konden  unnd  vort  andere  unge- 10 
schickede  in  de  stede  hebben  mosten.  Dan  als  se  nu  wedder 
van  Kauffungen  gezogen,  sin  se  zu  enne  an  ore  convent  gekomen 
unnd  ume  Got  und  christliche  getruwe  gebeden,  se  eyn  zytlanck 
zu  behuysen  und  zu  erholten.  Weichet  en  in  dussen  zyden  gans 
ungelegen  unnd  swerlich  unnd  haven  nochtans  ßodan  nicht  äff- 15 
geslagenn  und  se  an  und  äff  erleden,  se  verhofft  enne  zu  gute 
reichen  solte  etc.  So,  gnediger  fürst  und  her,  willen  wy  uns  des 
gentzUch  verseyn,  dat  de  frauwe  unnd  convent  zu  Gerden  nycht 
jegen  eure  fürstliche  gnaden  noch  uns  de  ebtissen  van  Kauffun- 
gen erhalten  werde,  es  werde  dan  erstlich  sulch  angehaven  for-20 
derunge  gentzlich  affgesacht,  welches  wir  euer  fürstliche  gnaden 
undertenichtlicher  meininge  nyt  haben  verholten  mögen.  Dan 
wor  wir  euer  fürstlichen  gnaden  willen  unnd  denst  don  konden, 
sin  wy  gans  wiUich.  De  selbige  euer  fürstliche  gnaden  Godde 
almechtich  frolich  gesunt  befolhen.  Geben  under  unsen  domcapit-  25 
tels,  auch  eyns  van  der  ritterschafft  unnd  eyner  der  stede  secret- 
ten  unnd  pitzer  am  mandage  na  Bonifacii  anno  etc.  xxxvii. 

Domdechant  unnd  capitteU  und  verordente 
van  der  ritterschafft  und  steden 

des  stiffts  Paderbomn.  30 

[Adreiise  unter  dem  texte:]  Dem  durchluchtigen  unnd  hoich- 
gebomen  fursten  unnd  heren  hern  Philips  landtgraffen  zu  Hessen, 
graven  zu  Catzenelnbogen,  Zienhaigen  unnd  Nida  etc.,  unsem 
gnedigen  fursten  und  hern. 

[Darunter:]  Auscultata  et  collationata  est  presens  copia  per 35 
me  Salomonem  Dieckman  notarium   et  concordat   cum    originali 
littera,  quod  attestor  manu  propria. 

Cop.-pap.  vid.  im  Staatsarchive  zu  Münster  i.  W.,  Paderbomer  capsel- 
archiv  88 ^^  Inhalt  in  lateinischer  spräche  wiedergegeben:  Schaten  3,  232,  in 
deutscher:  v.  Steinen  5,  720.  40 


1537  juni  20.  473 

1)  es  scheint,  dass  sie  nach  Horde  südlich  Dortmund  sich  begeben  habe; 
wenigstens  nennt  urk.  nr.  817  diesen  ort,  wo  sie  eine  belehnung  Tollzog. 

797.  Landgraf  Philipp  zu  Hessen  ermdert  detn  dotncapitel,  der 
riiterschafl  wid  den  Städten  des  süßes  Paderborn,  dass  er  ihr  schreiben 
5  (urk,  nr.  796)  nicht  für  genügend  ansehen  könne  und  erwarte,  dass 
sie  das  vorgehen  der  Kaufunger  non7%en  gegen  ihn  verhindern  würden, 
widrigenfalls  seine  drohungen  (urk.  nr.  788)  in  kraft  bleiben  sollten. 

Zapfenburg  1537  juni  20. 

Phillips  vonn  Gots  gnadenn  laimtgrave  tzu  Hessen,  grave     1537 

lOtzu  Catzennelnpogenn  etc.  •'^*'** 

Unsem  grus  unnd  alles  gut  tzuvor.  Ersamenn,  erbarn,  lie- 
ben andechtigen,  besondem  unnd  getrewenn.  Ewer  anderweit 
schreibenn,  darinn  ir  unns  antzeigt,  wess  ir  uff  ewer  jungst  ge- 
geben antwort  bei  der  abtissin  unnd  dem  closter  tzu  Gerden  von 

15  wegen  irer  conventualn  jungfrawen,  so  us  unnserm  haus  Kauf- 
fungen zu  inen  kommen  sein  unnd  uns  sampt  etlichen  unnsern 
dienern  und  unsrer  ritterschafft  uff  die  peen  des  landfriden  am 
kaiserlichen  chammergericht  furgnommen  haben,  handien  habt 
lassen  unnd  was  euch  begegnet  sei,  haben  wir  alles  innhalts  ver- 

20  lesen.  Und  nachdem  wissentUch  und  bei  solchen  clostern  lang 
tzeit  herkommen  ist,  das  closterjungfrawen  an  wiessen  irer  obernn 
in  landen  nit  pflegen  hin  und  wider  zu  spatziren  oder  sich  an 
ander  ort  tzu  begebenn,  so  ist  seltzam  tzu  vememen,  das  die 
aptissin  tzu  Gerden  oder  auch  ir  nicht  soltet  wiessenn,   wo  die- 

25  selben  Kauffungischen  jungfrawen  hinkommen  seien  und  so  gar 
an  wiessen  also  selten  verrückt  sein.  Nachdem  sie  aber  in  zeit 
unnser  schriefft  zu  Gerden  in  ewers  süeffts  gerichtstzwanck  und 
gewalt  begriffen  sein,  kan  unns  solch  ewer  antwort  unnd  hand- 
lung  nit  gnug  thun,  versehen  uns  auch,  sie  werde  van  niemants, 

30  der  erbars  gmuts  sei,  im  [!]  dem  fall,  das  ir  uns  nicht  gedechtet 
zuwider  tzu  lebenn,  für  gnugsam  angesehenn.  Dann  wir  haben 
euch  alspalt  dieses  hanndels,  daraus  unrat  erwachssen  möcht,  als 
ein  getrewer  nachpur,  der  tzum  fried  gneigt  ist,  verwarnet  unnd 
hettenn  unns  versehen,    ir  soltet  dergleichenn  die  weg  gesucht 

35  habenn,  dardurch  tzanck  und  unwielle  möcht  verhüttet  werdenn, 
sein  auch  noch  der  tzuversicht,  ir  werdet  in  betrachtung  der 
pülicheit  die  weg  suchenn,  damit  solch  der  jungfrawen  vomemen 
abgestelt  unnd  unnachttpurlicher  wielle  verhutt  werde.  Wo  nit 
und    das   unns    oder   den   unnsern    daraus    schade    begegnet,    so 

40  müssen  wir  es  bei  voriger    unnser   schriefft   derhalben  an  euch 


474  1587  imn  25. 

gethan  pleibenn  lassen.  Solchs  wollen  wir  euch  also  onnser 
nnnd  ewerer  notturflFt  nach  im  besten  nit  vorhalten.  Datum 
Zapfenburg')  mitwochens  nach  Yiti.  anno  etc.  xxxviL 

Philips  1.  z.  Hessen  etc.  snbscripsi-». 

[Adresse  auf  der  ruckseite:/  Denn  ersamenn^  erbamn,  unsem  5 
lieben  andechtigen^   besonndemn  nnnd  getrewenn  dechand  unnd 
capittell  unnd  verordente  von  der  ritterschafFt  unnd  stettenn  des 
stieffts  Paderbomn. 

Orig.-pap.   im  Staatsarchive  zu  Münster  i.  W.,   PaderlM>nier   capcelarchiv 
88'*.     Es   sind   nur   ondentliche   reste    des   secretsiegels   eiiialten.     Ueber   der  10 
adresse :  ,Lanntgraf  zu  Hessen  contra  fninwe  zu  Kauffingen' ;  unter  der  adresse : 
,14.  julii  1587  Poppeisdorf'  (prasentationsTermerk  des  kurfursten). 

1)  jetzt  Sababurg,  jagdschloss  im  Reinhardswalde.        2)  eigenhändig. 


798.     Das  domcapiiel  zu  Paderborn  anttoorfet  dem  landgrafen  Philipp 
zu  Hessen,  dass  alsbald  die  stände  zur  berathung  und  beschlussfassung  15 
tiher  dessen  schreiben  (urk.  nr.  797)  einberufen  werden  wurden  und 

alsdann  antwart  erfolgen  solle. 
1537  Juni  23. 

1537  Hoichgebom,  durluchtiger,   gnediger  fürst  und  her.     Unse 

^^^^     '  willige,  berede  denste  sin  u.  f.  g.  allezeit  bereit.    Gnediger  fürst  20 
und  her.    Wir  haven  u.  f.  g.  schrifft  holdende  an  uns  und  ver- 
ordenten  van  der  ritterschafft  und  stetten   des   stiffts  Paderborn 
uff  hüte  saterdags  undergenannt  des  morgens  umb  ses  ure  ent- 
fangen.    So  willen  wir  upt  forderlicheste  de  sulvigen  verordenten 
van  der  ritterschafft  und  stetten  by  uns  zu   komen  verschryben  25 
und  alsdan  u.  f.  g.  schrifft  uffbrechen  und  erlesen  laissen,   auch 
by   egener  badeschafft  u.  f.  g.  schrifftlich   antwort  wedderumme 
zuschicken.      Desselbigen  u.  f.  g.   keynen  verdrot  annemen,   als 
de  schrifft  uns  nycht  alleyne  anlangen,  gebort  uns  zu  verdenen, 
und  war  wy  sus  u.  f.  g.  willen  und  denst  don  können,   sin  wy30 
willig.     De  selbige  u.  f.  g.  Godde  almechtigen  frolich  gesunt  in 
guten  saugen  regimenten  befollen.    Under  unserm  secreten  sater- 
dags na  den  teyndusent  merteler  daghe,  anno  etc.  37. 

Dompravest,  domdechant  und  capittel 

der  k[irche]  Pad[erborn].  35 

An  Hessen. 

Cop.-pap.  im  Staatsarchive  zu  Münster  i.  W.,  Paderbomer  oapselarchiv  88". 


J 


1587  jtdi  7.  475 

799.  Das  domcapitel  zu  Paderborn  bittet  den  kur/ürstefi  Hermann 
zu  Cobiy  administrator  des  süßes  Paderborn,  um  seinen  rath  und  um 
/Ursprache  bei  dem  landgrajm  zu  Hessen  in  der  Kaufunger  sache. 

1537  juli  7. 

6  Hochwerdigester,  gnedigester  churfurst  und  here.    Unse  ge-      15S7 

bethe  zw  Godde  almechtigen  und  gans  willige  undertenige,  be-    ^^  * 
rede  denste  sin  u.  cf .  g.  *)  alle  zyt  voran  bereit.    Gnedigester  chur- 
furst und  here.    Uns  hait  de  hoichgepomer  und  durleuchtige  fürst 
und  here  here  Philips  lantgrave  zw  Hessen  etc.  uff  de  antwordt, 

10  wy  synen  f.  g.  myt  rade  u.  cf .  g.  geschicketen  hoichwisen  rhede 
zum  Hallenbergh  gedan,  der  forderunge  halben,  so  de  frauwe  van 
Kauffungen  jegen  sin  f.  g.  im  camergericht  vorgenomen,  wedder  den 
schryven,  welcher  schrifft  wy  by  jegenwerdigen  unsem  vam  capitell ') 
secretario  Engelberte  oversenden.    So  witten  wy  in  dusser  sachan 

lönyt  wal  zw  raden  bussen*)  u.  cf.  g.,  dar  wy  der  schrifft  wafc  be- 
swert  sin,  Dannoch  haben  wy  de  Sachen  und  schrifft  dem  doister 
Gerden  wedderumme  ernstlich  angeben  laissen,  wowal  de  frauw 
van  Kauffungen  van  Gerden  gewechen  und  nycht  dar  ist,  als  wy 
bericht,  bidden  u.  cf.  g.  myt  hoigen  flys  und  nndertenicheit,  u. 

20  cf .  g.  uns  hirin  noittrufftich  und  gueüich  geraden  sin  willen  und 
uns  vorbidden  jegen  hoichgemelten  unsem  gnedigen  hem  van 
Hessen  etc.,  wy  sampt  gemeyner  landeschafft  u.  cf.  g.  stifft  Pader- 
born des  buyssen  swarheit*)  blyven  megen,  dar  wy  der  sachen  nyt 
zu  thun  noch  geraden  haben  und  uns  des  wedderumme  u.  cf.  g. 

25  gemothe  und  raith  by  jegenwerdigen  guetlich  entdecken  willen  ge- 
bort uns  und  syns  willig  allezyt  umme  u.  cf .  g.  wedder  zu  verdenen. 
Deselbige  u.  cf.  g.  Godde  almechtigem  in  langer  froUcher  gesunt- 
heit  over  uns  zu  gebeden  befollen.  Am  saterdaghe  na  Odolrici 
under   unsers   vam  capittell    und   der    stadt  Paderborn   secreten 

dOmede   van    wegen   der    ritterschafft   und   gemeynen   landeschafft 

u.  cf.  g.  stifft  Pad[erbom]  *),  anno  etc.  xxxvii. 

E.  cf.  g. 

gans  willige 

domprobst,  domdechant  und  capittel  .  .  .  ®). 

36  [Auf  der  rUckseite:]  Dem  hoichwerdigesten  in  Got  hem  heren 

Herman. 

Durcbcorrigirtes  und  als  concept  zurückbehaltenes  orig.-pap.  im  Staatsarchive 
zu  Münster  i.  W.,  Paderbomer  capselarchiv  88"'. 

1)  ,uwer  churfurstlichen  gnaden'.      2)  ,vam  capitell'  mit  einfügungszeichen 
40  am  rande.      3)  auBer,  ohne  hülfe.      4)  ohne  beschwerung.       5)  von  ,mede'  bis 
,Pad'  ohne  einfügungszeichen  am  rande,  doch  hierher  gehörig.      6)  schluss  ab- 
gerissen; darüber  durchstrichenes  ,ritterschaft  und  stede  der  kercken'. 


476  1687  juli  19.  —  1638  febr.  4. 

800.  Kurfürst  Hermann  zu  C/öln  bescheidet  die  stände  des  Stiftes 
Paderborn  dahin,  dass  die  Verhandlungen  wegen  der  Kaufunger  sache 

bis  zu  seiner  detnnächstigen  ankunß  in  Paderborn  ruhen  sollen. 

Poppehdorf  1537  juli  19. 

1537  Hennan  von  Grotz  c^naden  ertzbisschoff  zu  Collen  unnd  chur-  5 
^^  *     '   fürst,  hertzog  zu  Wesfcvalen  unnd  Engeren,  administrator  zu  Pa- 

derbome  etc. 

Wirdigen,  edellen,  erbaren  unnd  ersamen,  lieben  rethe,  an- 
dechtigen  unnd  getruwen.  Wir  haben  ewer  itzig  schreiben  die 
abtissen  unnd  juncfferen  zu  Kauffingen  belangen  vernommen.  10 
Dweill  wir  nu  willens,  unns,  wiU  öott,  in  kurtzem  hinüber  in 
unnser  stifft  Paderbome  zu  uch  zu  begeben  unnd  derhalb  weither 
unnderreddungh  mit  uch  zu  halten,  wuUen  wir  es  bey  unnser 
foriger  meynongh  vergangener  zeit,  uch  durch  unnsere  rethe  an- 
getzeigt,  beruhen  laissen  unnd  damit  bis  zu  unnser  ankunfft  ver-  15 
harren.  Das  weiten  wir  uch  gnediger  meynongh  nit  bergen  unnd 
sein  uch  mit  besonnderen  gnaden  gantz  gneigt.  Datum  Poppels- 
torff  am  xix.  juHi,  anno  etc.  xxxvii. 

[Adresse  auf  der  rOckseite :]  Den  wirdigen,    edellen,   erbaren 
unnd  ersamen,  unnseren  rethen,  lieben  andechtigen  und  getruwen  20 
dechant  unnd  capittell  unnser  dhoimkirchenn,  ritterschafft,  stetten 
unnd  landtschaftt  unsers  stiffts  Paderborne  sambt  unnd  besonnder. 

Orig.-pap.  im  Staatsarchive  zu  Münster  i.  W.,  Paderbomer  capselarchiv 
88**.  Der  brief  war  mit  dem  auf  papier  über  wachs  aufgedrücktem  siege!  des 
erzbischofes  verschlossen.  25 

801.  Helena  Freseken,  äbtissin  des  stiftes  Kaufungen,  belehnt  die 
gebräder  Schotte  wnd  Kurt  von  Elverfeldt  mit  dem  schuUheissenafnte 

und  hofe  zu  Herbede  auf  beider  lebenszeit, 

1537  juli  27, 

•  ^r%r  [Text  und  bemerkungen  s,  Urkunde  nr.  802  von  1538  februar  4.]  30 

802.  Aebtissin  Helene  Freseken  zu  Kaufungen  bezeugt,  dass,  da  ihr 
bei  der  besiegelung  des  lehenbriefes  (urk,  nr.  801)  das  Kaufunger 
capitelsiegel  nicht  zur  hand  war,  sie  dasselbe  nunmehr  mit  vorwissen 

der  sämmtlichen  stiftsjungfrauen  der  Urkunde  anhängte, 

1538  februar  4.  35 

1538  Vonn  Gotts   genadenn  wir  Helena  Freißkhenß   deß  kaiser- 
^^  ^'    '    lichenn  freienn  stiffts  zu  Kouffungen   abbatißa  thun  kundt  unnd 

bekennen  vor  unnß^  unser  stifft  und  unser  nachkhonunenn;   daß 


1638  febr.  4.  477 

wir  unser  lieben  getreuwen  Schottenn  unnd  Coirdenn  vonn  Elver- 
felde  gebrudere,  so  lange  sie  beide  oder  einer  vonn  innenn  liben 
unnd  leben,  belehendt  habenn  unnd  belehenenn  in  unnd  mitt 
krafft  dieses  unsers  lehennbreiffs  mitt  dem  schultiüampt  unnd  dem 
öboeve  zum  Herbede  ^)  unnd  mit  demselbig  in  unnd  zubehoir  in 
all  derselbiger  maißenn  tumd  gestalte  alß  der  bemelter  gebruder 
vatter  Jaspar  vonn  Elverfelde  unnd  derselbig  annicher  Wilhel- 
menn  vonn  Elverfelde  für  die  zu  lehen  vonn  unserm  stifft  vur- 
seßenn,  gehaltenn,  gedragenn  unnd  vortt  an  unnß  bracht  habenn, 

lOgelobenn  unnd  versprechen  darumb  denn  gemeltenn  gebruderen 
unnd  einem  jedenn  vonn  innen  deßelbigenn  unsers  lehens  rechte 
here  unnd  were  zu  seinn  vur  alle  recht  anspraiche,  wie,  wair 
unnd  wannher  das  noitt  seienn  unnd  sie  vonn  unnß  erforderenn 
werdenn.    Deß  haben  mehergedachte  gebruder  Schott  unnd  Coirdt 

15  gewilliget,  versprochenn  unnd  gelobt  zu  sulchem  guide  unser 
unnd  unsers  stiffts  getreuwe,  geholde  lehenmenner  zu  seinn, 
auch  unser  unnd  unsers  stiffts  beste,  nutz  unnd  frommen  fhur- 
zuwendenn  uimd  unsem  schadenn  unnd  ärgst  furzukhommen 
unnd  darfur  zu  gewamen,    wie  dan  des  guide,  getreuwe  lehen- 

20menner  irenn  lehenherm  uiß  gepur  unnd  vonn  rechte  schuldigh 
unnd  pflichtigh  zu  thun  seinn,  daßelbigh  lehenn  unnd  schultiß- 
ampt  auch  zu  verstain,  zu  vertrettenn  unnd  zu  bedienen,  alß  sich 
geburtt,  unnd  ist  hirinnenn  des  heiligenn  creutzes,  unsers  stiffts 
unnd  unser  gerechtigkeitt  alles  uißgeschloßenn  und  furbehaltenn, 

25ohn    geferdt   unnd   argelist.     Deß    zu   urkundt   unnd    sicherheitt 
habenn  wir  Helena  vurgenant  unsem  siegell  wißentlich  an  dißenn 
unsem  lehenbreiff  thun  hangen,  der  gebenn  ist  denn  sieben  unnd 
zwentzigsten  tagh   deß  monats  julii,   nach  Christi  unsers  Herrn     1537 
gepurtt  tausent  funffhundert  unnd  im  sieben  unnd  drißigsten  jaire.  ^^^  ^' 

80  Folgt  ein  transfix,  so  dene  vurß.  lehenbreive  transfigeirtt : 

So   alß  wir  Helena  Freißkenß    abbatißa  zu  Kouffunge    die 

erbam  unnd  erntfestenn  Schotten  unnd  Coirdte   gebrudere  vonn 

Elverfelde  belehendt  haven  mitt  unsere  schultißampt  unnd  hove 

zum  Herbede  lautt  unnd  Inhalt    dießes   Originals,    denn  wir  be- 

35  siegelt  mitt  unserm  siegell  unnd  dhomalß  unsers  capittels  siegell 
bei  unnß  nitt  enwar,  denn  wir  schuldigh  darahn  zu  hangenn  ge- 
wesen werenn  etc.,  so  bekennen  wir  nhun  durch  uimd  vermitz 
dießenn  doergestecktenn  transfix,  dat  wir  itz  mitt  guidenn  vur- 
wittenn    unsere   unnd   unser    semptlichenn    stifftsjunffem    unsen 

40  süfftsingesiegell  wittlich  hieran  habenn  gehangenn,  denn  wir  hir- 
mide  tho  dießem  originaell  gebruickenn.    Datum  uff  montagh  nach 


478  16B8  märz  11.  —  1639  jan.  1. 

Purificationis  Mariae^  anno  Domini  tausent  viffhundert  unnd  im 
acht  und  drießigstenn  jaire. 

Collationiertt  unnd  auscultertt  ist  diese  copei  mit 
dem  waren  unnd  rechten  besiegelden  originaell,  darmit 
sich  dieselbe   von  wordt   zu  wordt   concordiertt  unnd  6 
•     vergleichett,  durch  mich  Diderichen  Beckman  offenen 
und  approbierten  notarium  teste  manu  propria. 

Cop.-pap.    vid.    in   Wetzlar,    abtheil  ung    Preussen,    litt.   E.  nr.    288/965, 
Btück  13.    Auf  der  rückseite  von  hand  16.  jahrh. :    ,Copey  lehenbriefs  von  wey- 
landt  frau  Helena  abbatissinn  zu  Kauffingen    anno  1588   gegeben'.    Darunter:  10 
,In  Sachen  Elferfeldt  contra  Herbede  und  Goiilich,   in  specie  Guilch  hz. ')  Pro- 
ductum  Spirae  20.  aprilis   anno  etc.  73.  [13].    Reg.:  Aander-Heyden  2,  nr.  46. 

1)  vorl.  jHörberde*.        2)  ,hz*  mit  abkürzungszeichen ;  =  ,herzog*? 

803.  König  Ferdinand  fordert  die  äbtissin  zu  Knufungen  auf,  behufs 
bekriegung  der  Türken  numnschafien  auf  den  15.  mai  1538  in  Wien  15 

zu  stellen  und  geldbeiträge  zu  leisten. 
Prag  1538  mirz  11. 

1538  T)^^^  haben  auch  dir  die  anzal   der   hilff  in   spetie  nit  an- 
märz  11.  zaigen  oder  benemen  wellen,  sondern  wir  wellen   uns  genntzlich 

vertrössten,  du  werdest  dich  hierinn  aus  angebomem  christlichem  20 
gemAet  selbs  zum  höchsten  angreyffen"  (4.  Seite  unten). 

Könne  sie  „die  hilff  an  pferden  oder  folckh"  nicht  leisten, 
so  wolle  sie  doch  „die  gebürend  besoldung  verordnen''  (mitte 
der  5.  seite). 

[Unter  dein  texte  handschriftlich:]  Ad  mandatum  domini  regis25 
proprium. 

[Adresse  auf  der  rückseite:]  Der  ersamen  unnser  lieben  an- 
dächtigen abbtissin  des  gotshaus  Khauffingen. 

Nach  dem  6Vs  folioseiten  langen  drucke  mit  handschriftlichen  eintm- 
gungen  in  K.    Yerschlusssiegel  abgefallen.  80 

804.  Georg  von  Beck^rode^)  bekundet,  dass  landgraf  Philipp  zu 
Hessen  ihm  das  vom  stifte  Kaufungen  herrührende  dotf  Herleshausen 
mit  allen  ziibehörungen  laut  einer  ihm  darüber  gegebenen  verschreibung 
verpfändet  habe,  jedoch  mit  dem  vorbehalte,  dasselbe,  wenn  von  ihm 
selbst,  mit  4000  gülden,  wenn  aber  von  seinen  erben,  mit  3000  gülden  35 

jederzeit  wieder  einlösen  zti  körnten. 
1539  Januar  1. 

1539  Orig.-perg.  in  M.,    Hessen-Casselsches  generalrepertorium,   Herleshausen; 
jan.  1.    schmutzig,  stark  verlöschte  oder  verblasste  schrift.    Siegel  abgefallen.    Da  über 


1689  »ept.  16.  479 

Kaufungen  in  der  Urkunde  nur  erwähnt  wird,  dass  das  dorf  Herleshausen  vom 
stifte  an  den  landgrafen  gekommen  sei,  so  ist  die  aufnähme  derselben  unter-» 
blieben. 

1)  er  starb  laut  inschrift  des  in  der  kirche  zu  Herleshausen  befindlicheti 
5  grabsteines  am  16.  october  1558. 


806.  Das  domcapitel  und  die  Stadt  Paderborn  antworten  den  klostit^ 
frauen  zu  Oehrden,  dass  sie  den  beschluss  de}'  stände  bezüglich  dir 
Kaiifunger  nonnen  nicht  abändern  könnten;  wenn  sie  sich  beschwert 
fühlten^  so  mochten  sie  diejemgen  dafür  ansehen,  durch  welche  die  ver-^ 
10  tvirrung  entstanden  sei. 

1539  September  16. 

Unsem  fruntlichen  groit  vom.    Werdige,  erbare  und  geist-     J539 
liehe  leve  fruw  und  junffem.     Jw  schrifft^)  an  uns  gedan  der  ^^P^-  ^^• 
werbunge^)  halven,    so  an  jw  van  unserm  g.  h.   dem    coadjutor 

15  sampt  dem  erntfesten  und  hoichwisen  hern  stathelter  und  andern 
rheden  dusses  stiffts')  der  fruwen  van  Koffungen  halven  düi^ch 
Mauritium  renthschryver  thom  Dringenberghe  gescheyn,  hebben 
wy  lesende  aUenthalven  vemomen.  So  weren  wy  wal  gneigt^ 
jw  willen  tbo  donde,   dar  wy  dat  myt  fogen  don  konden,    äver 

20  den  avescheit  gemeyner  landeschup  in  dusser  sake  genomen  uüd 
gegeven  myt  medewitten  tho  den  tyden  churfurstlicher  rhede 
Witten  wy  alleyne  aen  de  sulvigen  nycht  tho  verändern.  So  gy 
aver  des  bewegen  eder  beswert  weren,  hedden  gy  billich  antho- 
soiken  dejenige,  darher  jw  de  *)  werbunge  ^)  gekomen  is.     "Wy  jw 

26  guter  meninge  wedderumme  nicht  bergen  mochten,  und  war  wy 
jw  sus  willen  don  konden,  des  sin  wy  willich.  Godde  almech-» 
ügen  befollen.  Under  unsem  secret  am  dinsthetage  na  Crucid 
exaltationem  anno  etc.  xxxix. 

[Auf  der  rückseite:] 

80  Domdecken  und  capittel  der  kercken, 

borgermester  und  raith  der  stadt  Pad[erborn]. 

Den  werdigen,   erbam  und  geistlichen  fruwen  und  junffem 
des  cloisters  Gerden,  unsem  gunstigen  frunden. 

Pap.-conc.  im  Staatsarchive  zu  Münster  i.  W.,  Paderbomer  capselarchiv  88  '^. 

35  1)  diese  schrift   befindet  sich  nicht   im  konigl.  Staatsarchive  zu  Münster 

i.  W.        2)  forderung.        3)  Busses  stiffts^  mit  einfügungszeichen   am   rande. 
4)  hier  folgt  durchstrichenes  ,badeschup'  (botschaft). 


480  1540  Jan.  14. 

806.     Der   landgräfliche  rechtsanwalf   Johann  Helffmann   bittet  den 

Landgrafen  Philipp  zu  Hessen  um  verhaltungstnassregeln  in  der  pro- 

cesssache  gegen  die  äbtissin  und  den  convent  zu  Kaufungen. 

1540  Januar  14. 

1540  Durchleuchtiger,  hochgeborner  fürst.     E.  f.  g.  seyen  meyn  5 

jan,  14,  un(Jerthenig,  schuldig,  ganz  wiUig  dienst  alzeit  zuvor,  Gnediger 
herr.  Es  hat  die  abbatissin  unnd  convent  zu  Kauffungen  im  jare 
dreißig  sieben  eyn  vermeint  penallmandat  wider  e.  f.  g.  unnd 
derselbigenn  rietterschaft  ausgehen  und  denn  letztenn  tag  aprilis 
gemelts  jars  mit  desselbigenn  verkundung  zu  Speyer  gericht- 10 
lieh  inlegen  lassenn.  Darauff  mir  e.  f.  g.  bevolhen,  dieselb 
in  craft  meyns  gemeinen  gewalts  zu  vertretten,  auch  mir  ge- 
walt  von  der  rietterschaft  ubersandt;  als  aber  derselbe  nit  ge- 
nugsam, damit  dan  widder  die  rietterschaft  uf  derselben  unge- 
horsam nichts  nachteiUges  gehandelt,  hab  ich  von  derselbigen  15 
wegen  cavirt,  gewalt  mit  berechtigung  voriger  handlunge  einzu- 
pringen,  wie  ich  solchs  gewalts  halb  hievor  zugeschriebenn,  doch 
bis  daher  nit  bekhomen  mugen,  dweil  man  villeicht  keyn  hoff- 
nunge  gehabt  etwas,  wo  man  sich  gerichtlich  einließe,  nach  ge- 
stalt  der  Sachen  zu  erhalten  und  die  sach  vor  eyn  religionsach  *)  20 
angezeigt.  WiewoU  ich  nuhn  die  sach  damit  bis  uff  den  ersten 
tagh  aprilis  aus  allerlei  Ursachen  furgeschoben,  dieselb  von  itzt- 
gemelten  erstem  tage  aprilis  anno  etc.  xxxviii,  uff  welchen  uf  e. 
f.  g.  unnd  derselben  rietterschaft  ungehorsam  ruffen*)  begert  als 
die  religion  und  unsern  christlichenn  glauben  belangen  stilige- 25 
standen,  so  ist  doch  unangesehenn  aller  vertrage  und  stilstende 
denn  12  tagh  diess  monats  inverschlossenn  urtheil  wider  dieselb 
unnd,  dero  rietterschaft  vermeintlich  eröffnet  worden.  Dweil  ich 
nu  nit  weyß,  was  ich  darauff  handien  soU,  so  ist  meyn  under- 
thenig  bit,  e.  f.  g.  wollen  mich  solchs  gnediglich  verstendigen  90 
unnd,  wo  ich  mich  von  wegen  derselben  und  der  ritterschaft  über 
vorgescheen  recusation  und  antzaig,  das  di  sach  die  religion  be- 
langendt,  inlassen  solt,  mir  von  wegenn  der  rietterschaft  gewalt 
mit  becreftigunge  vorgeubter  handlunge,  auch  bericht  der  ganzer 
Sachen  gnediglich  zuschicken  ader  mich  wiessen  lassenn,  wes35 
ich  mich  hinfuro  in  der  sachen  halten  soll,  will  ich  demselbigen 
allein,  soviel  mir  thunlich,  emsUichs  vleis  nachkomen,  auch  der- 
selben nit  bergen,  das  nach  negst  verschienen  weynnacht  in 
dreyen  reUgionsachen  wider  meyn  gnedigen  hernn  hertzog 
Ulrichen   zu   Wirttenpergh    unnd  irer   f.   g.    rethe    uff    des    abtsiO 


1641  aug.  10.  48l 

von  Maallbrnn  anhalten,  wiewoll  dieselben  auch  eyn  gute 
zeit  stilgestanden,  urthail  eröffnet  worden  seyn  unnd  ruffen 
uff  die  acht  wider  die  rechte  erkandt,  das  man  sie  allen 
gerichtstag  in  di  acht  ercleren  mag.  Dergleichen  ist  dem 
5dhumdechant  von  Augspurg  hern  Philipsen  von  Reichbergh  la- 
dunge  uff  die  acht  wider  die  von  Ulm  und  Lutzen  von  Frey- 
burgh  iren  mitburger  erkandt  worden,  wiewoll  dieselb  sach,  als 
die  religion  belanget,  auch  lange  zeit  stilgestanden,  das  one 
zweivel  in  andern  religionsachenn,   so   nuhn   eyn  lange   zeit  be- 

10  ruhet,  auch  erkentnus  gescheen  und  onwiderpringliche  beschwe- 
rungen,  wo  solchs  nit  furkhomen,  volgen  werde,  wuchs  dieselb 
aus  hohem  fürstlichem  verstandt  unnd  das  zu  dieser  zeit  also 
furtgefaren  woU  bedencken  werden.  Hab  e.  f.  g.  ich,  dero  ich 
mich  in  undertheniger   dienstparkeit   bevelhe,   im  pesten   zu  er- 

15  kennen  gebenn  wollen.     Datum  denn  vierztzehenden  tagh  janua- 

rii,  anno  etc.  xxxx®.  E.  f.  g. 

undertheniger 

Johann  Helffman. 

[Adresse  am  rmide:]   An   landgraven  Philipsen  zu  Hessenn. 

20  [Unter  dem  texte:]  Auch,  gnediger  herr,  hab  ich  in  der  ge- 

haim  erfaren,  wie  doctor  Mathias  Helt  kays.  maj.  vicecanzler  in 

der  kurz  alher  zu  chammerrichter  und  beisietzem  khommen  soll. 

Es  ist  viell  kriegsvolck  alhie  durchgelauffenn.    So  seyn  vor  funff 

tagen  4000,  wo  nit  darüber,  Spanier  vier  maill  wegs  von  Kaisers- 

25bergh   gelegen,    dessenn  die  Widersacher    hoch    unnd   grosmutig 

etc.  beruhmen  sich  viell  hoher  schätz  iind  gwelde. 

Voigt  die  obgemeldt  urthel,  so  den  12.  januarii  jüngst  publicirt: 

Soll  ich,  wie  sich   geburet,   handien   und  vermuge   gethans 

bestants   von  wegen    der   rietterschafft  gewalt  furpringen,    unnd 

30  wo  ich  solchs  in  dreyen  wochen  nit  thun  wurde,  das  alsdan  des 

gebetten  ruffen  halb  ergehen  soll,  was  recht  were. 

[Am  rande:]  Lantgraff  zu  Hessen  contra  Kauffungen. 

Cop.-pap.  in  M.,  ältere  akten  der  Casseler  rathe,  stift  Kaufungen. 

1)  von    ,zu    erhalten'    bis    ,religionsach'    von    anderer    hand    am    rande. 
35  2)  ,ruffen'  von  gleicher  hand  am  rande. 

807.     König  Ferdinand  fordert  die  äbtissin  zu  Kaufungen  auf,  den 

auf  sie  fallenden  Beitrag  zum  kriege  gegen  die  Türken  bis  zum  29. 

September  1541  in  Frankfurt  a,  M.  zu  entrichten, 

Neustadt  1541  august  10. 

40  „Unnd  dann  dir  zu  obbestimbter  bewilligten  eyllenden  hilff 

31 


1541 
aug.  10, 


4Ö2  1B4Ö  apr.  9.  —  lk^'2  apr.  10. 

ain  halben  zu  roß  unnd  funff  zu  fueß  monetlich  z&  underhalten 
gebürt."  „Geben  in  unnser  stadt  Newstatt  den  zehenden  tag 
augusti,  anno  etc.  im  ain  und  viertzigisten''  etc. 

Auszug  aus  dem  mit  handscluiftlichen  eintragungen  versehenen  drucke  in  K. 
Das  ausschreiben  war  mit  einem  auf  papier  über  rothes  wachs  gedruckten,  jetzt  5 
unkenntlichen  siege!  verschlossen.    Adresse  auf  der  rückseite :  ,Der  ersamen  unserer 
lieben,  andechtigenn  abbtissin  des  gotzhaus  zu  Khauffingen^    Darunter  von  an- 
derer band :  ,Hirin  wirdet  erfunden  die  anläge  gegen  den  Turckenn,  anno  1541'. 

808.  Heinrich,  pfcUzgraf  bei  Rhein  und  herzog  in  Bayern,  admini" 
strator   der  stifte   Worms   und  Freising,   sowie   sein    vetter  Johann,  10 
pfalzgraf  bei  Rhein  und  herzog  in  Bayern,  fordern  die  äbtissin  zu 
Kaufungen  naniens  des  Rheinischen  kreises  auf,   am  30,  april  1542 
zu  Worms  an  einer  kriegsberathung  gegen  die  Türken  theilzunehmen. 

1542  [april  9], 

1542  Nachdem    der   reichstag   zu   Speyer    den   krieg   gegen    die  15 

[apr.  j,  rpi^pjj^jj  beschlossen,  sei  ein  kriegrath  unter  dem  kriegserfahmen 
Georg  Zorn  von  Bulach  eingesetzt  worden.  Da  nun  „eim  yeden 
fendlin  ein  halb  schlang  oder  falckonen  mit  yrer  zägehör  und 
beraitschafft  zügeordent  werden  soll",  so  möchten  sich  diejenigen 
kreisstände,  welche  kein  ganzes  f ähnlein  stellen,  darüber  berathen20 
und  vergleichen.  „Datum  .  .  . ")  Ostertag  anno  etc.  im  zwey  und 
viertzigsten." 

[Adresse  auf  der  rückseite :]  Der  wirdigen  unnser  lieben  be- 
sonndem  N.  abbtissin  zu  Kauffungen. 

Auszüglich  nach  dem  mit  handschriftlichen  einschreibungen   versehenen,  25 
mehrfach  durchlöcherten  drucke  in  K.     Das  ausschreiben  war  mit  2  auf  papier 
über   wachs    gedruckten,    gut    erhaltenen   siegeln   der   genannten   fürsten    ver- 
schlossen. 

1)  die  etwa  25 — SO  buchstaben   enthaltenden  Wörter  nach   ,Datum*   sind 
durch  mäusefrass  zerstört.  SO 

809.  König  Ferdinand  ersucht  die  äbtissin  zu  Kaufungen,  2^/%  mann 
zu  ross  und  25  zu  fuss  behufs  bekriegung  der  Türken  am  14.  tnai 
1542  in  Wien  stellen,  sowie  zu  gleichem  zudecke  den  zehnten  pfennig 

ihres  einkommens  einzahlen  zu  wollen, 

Speyer  1542  april  10.  36 

1542  Nach  grossem  gedrucktem  ausschreiben  mit  handschriftlichen  eintragungen 

apr.  10.   ^  ^     Unter  dem  texte  auf  papier  über  wachs  aufgedrücktes  kaiserliches  siegel. 

Auf  dem  besonderen  umschlage  zu   diesem   ausschreiben   von   band  16.  jahrh.: 

,Mandatum  cae[8aris]  an  di  aptissin  zu  Kauffungen*,  sowie  von  anderer  gleich- 

1542      zeitiger  band :  ,Praesentatum  Cassel  durch    ein  Wormbisch  potten  am   mitwoch  40 

apr.  18.   post  Misericordias  Domini,  anno  etc.  42*. 


1B42  juni  1.  —  1643  märz  23.  483 

810.  Der  vorstand  des  Rheinischen  kreises  fordert  auf  grund  eines 
ausschreibena  könig  Ferdinands  die  äbtissin  zu  Kaufungen  zur  schleu- 
nigen Stellung  ihres  kriegsvolkes  zu  ross  und  zu  fuss  auf,  sowie  zur 
Zahlung  rf«'  rückständigen  gelder  für  besoldung  dei^  gegen  die  Türken 
5  bestimmten  truppen. 

1542  juni  L 

Nach    drucken   (2  blätter)  in  K.     Unterschrift,    adresse  und   besiegelung      154Ji 
fehlen.     Das  königliche  ausschreiben  ist  aus  Wien  1542  juni  1  datirt;  diese  da-    •^'**  ^' 
tirung  behält  auch  das  kreisausschreiben  durch  ,Datun)  ut  in  literis'  bei. 

10  811.  Heinrich,  pfalzgraf  bei  Rhein  und  herzog  in  Bayern,  admini- 
strator  der  stifte  Woi*ms  und  Freising,  sowie  sein  vetter  Johannes, 
pfalzgraf  bei  Rhein  und  herzog  in  Bayern^  theilen  der  äbtissin  zu 
Kaufungen   ein  kaiserliches  mandat  über  die  werthbestimmung  (val-^ 

vation)  der  münze  zur  nachachtung  mit, 

15  1542  juni  12. 

Nach   druck    in  K.    mit   handschriftlichen    eintragungen    etc.     Das   aus-       154J2 
schreiben  war  durch  2   auf  papier  über  rothes  wachs  aufgedrückte  siege!  der  •^'****  ^^• 
beiden  fürsten  verschlossen.     Adi^esse  auf  der  rückseite:    ,Der  wirdigen   unnser 
lieben  besonndem  N.  abbtissin  zu  Kauffingen^ 

20  812.  Die  gesandten  der  stände  des  Rheinischen  kreises  beim  reichs- 
tage  zu  Nürnberg  mahnen  die  äbtissin  zu  Koufungen  eindringlichst 
an  die  zaMung  des  rückständigen  gemeinen  pfe^migs  zur  abwehr  der 

Türken. 
Nürnberg  1543  märz  23. 

25           Erwirdige,  andechtige,  liebe  frau.    Euch  sei  in  gebure  unn-      1^43 
ser  fruntlich  dinst  zuvor.     Wir   seint  zweivelsone,   ir  wist   euch      ^^ 
zu  erinnern,  welcher  maß  unnd  gestalt  uf  jungst  gehalten  [reichs- 
tag  zu]  Speir  durch  die  Ehomisch  kheyserliche  majestet  unn[8ern] 
herm   der  Bhomisch  kheyserliche  majestet 

30  auch  V hern   commissarien,    churfursten,   fur- 

[sten] graven,  stett  unnd  stennde,  d 

Teutscher  nation  gemeinlich  z[ur  abwehr] unsers  glau- 
ben unnd  namens  erbfe[inds  des  Türck]hen  ei[ne  be]harrliche  hilff 
und  gemeiner  pfenning,    durch  uß[schreiben]    im  heiligen  reich 

35  Teutscher  nation  bewilligt,  beschlossn  unnd  verabscheidet.  Das 
auch  ein  yede  oberkheit  denselbn  gemeinen  pfenning  treulich 
einpringen  und  furter  in  des  kraiß,  darunder  ein  yeder  gesessen, 
gemeine  truhen  inzuschutten  unnd  einzuwerffen  schuldig  sein 
solle,  alles  vermöge  unnd  grundlicher  usfumus  berurts  reichsab- 


484  1543  marz  2B. 

schieds  hierüber  ufgericht.  So  dann  ir  zu  tinnsem  gnedigen  herm 
unnd  oberen  in  Reinischen  kraiß  gehörig  unnd  von  desselben 
kraiß  wegen  ire  fürstliche  gnaden  unnd  sie  ire  verordennte  ober- 
innemere  unnd  ein  gemeine  kraißtruhen  zu  Frannckhfort  am 
Meyne  ufgericht  unnd  sich  nit  versehen,  das  jemand  dem  ange-  5 
nomen  und  bewilligten  reichsabschide  mit  erlegung  berurts  ge- 
meinen Pfennings  mangl  gelassen  haben  solte,  so  seind  wir  doch 
yetzt  an  stat  unnd  von  wegen  hoch  unnd  obermelter  unnserer  gne- 
digen furstn,  gnedigen  herm  unnd  obern  durch  die  ver[orde]nnte 
oberinnemere  dises  Rheinischen  kraiß  be[richtet,  das]  ir  an  erlegung  10 
ires  gemeinen  pfennings  seu[mig  gejwesen,  auch  bis  noch  uff  dise 
zeit  gar  nichts  erlegt  [habt].  DieweiP)  es  nun  dem  Speirischen 
reichsabschide  zuwider  und  zu  höchster  beschwerd  dises  kraiß  rai- 
chet,  bes[onders  in]  dem,  das  das  krigsvolckh,  so  von  den  stennde[n 
de]ß  verganngnen  somers  in  Hungern  geschick[t  ge]wesn,  den  15 
mehrertheil  noch  nit  betzalt  unnd  tegUchen  darumb  ungestym 
anhalten  unnd  betzalt  sein  wollen,  das  durch  solich  euer  ver- 
lenngerung  deß  inlegenns  ires  gemeinen  pfennings  grosser  unrath 
disem  kraiß  ervolgen  mag  unnd  wiewol  in  berurtem  Speirischen 
reichsabschied  notturfftiglichen  versehen,  wie  gegen  den  unge-20 
horsamen  procedirt  werden  soll,  auch  dem  obersten  veldhaubt- 
man  zugelassen  ist,  die  zu  überziehen,  also  das  wir  an  stat 
unnd  von  wegen  unnserer  gnedigen  fursten,  gnedigen  herm  unnd 
oberen  wol  fuge,  diejenigen,  so  umb  betzalung  irer  ussteennden 
besoldung  anhalten,  uf  euch  unnd  anndere,  so  bisher  mit  dem  25 
erlegen  seumlich  erschinen,  zu  weisen,  haben  doch  wir  in  be- 
trachtung  mercklichen  unraths  solches  euch  zum  pessten  noch 
zur  zeit  nit  fumemen,  noch  auch  sonnst  mit  fiscalischen  processen 
gegen  euch  hanndlen  welln  lassen,  sonder  unns  enntschlossen, 
zuvor  euch  darumb  und  he  ...  zu  ersuchen  unnd  vor  irem  scha-  90 
[den  zu  war]nen,  ...  ist  hiruff  an  stat  unns[erer  gnedigen  furs]tn, 

[gnedigen  herm]  und  obern  unnser  fruntlich  [bitt] 

ir  woUet  nochmals  unnd  ufs ,   [wie  es]   unterthanen 

unnd  2;ugewandten   ge[buret,   nicht]   endziehn    unnd    furter    gein 
Fran[nckhfort  den]  verordennten  innemem  in  [ein  gemeine]  kr[aiß-  35 

truhen]  gewislich  uberanntwurten, wur von  euch 

nochmaln  ungehorsamlich  verpleiben, nit  furderlich  besche- 

hen,  habt  ir  wol  zu  ermessen,  ....  das  gegen  euch  nach  vermog 
Speirischen  reichsabschids  wurde  unnd  muste  solcher  ungehorsam 
halb  procedirt  und  volfam  werden,   welches  doch  unsre  gnedige40 
fursten,  herren  und  obern  vil  lieber  euch  zu  kuntUchem  gevallen 


1543  märz  30.  485 

furkhomen  sehen,  und  wolten   euch  diß  annderst  nit,    dann  das 

es  uß  unvermeidlicher  noth  nit  umbgeen  werden  mögen,  im  besten 

antzeigt  haben.     Dero  wir  zu  dinen   geneigt  seind,   bitten   auch 

wider  anntwurt  bei  disem  bottn,   unns   darnach  gerichtn  mögen. 

5  Datum  Nurmberg  uf  donerstag  nach  Letare,  anno  etc.  xliii. 

E.  A.2) 

wiUige 

rethe  und  gesandtn,  potschafft  der 

stennde  des  Bheinischen  kraiß, 

10  yetzo  zu  Nurmberg  ufm  reichstage 

bei  einander  versamlet. 

[Adresse   auf  der   räckseite:]    Der   erwirdigen,    andechtigen 

frawen  N.  abbatissin  zu  Kauffungen,  unnser  lieben  frawen. 

Orig.-pap.  in  K.,  durch  mäusefrass  an  3  stellen  stark  beschädigter  text. 

15  Das  schreiben  war  mit  5 — 6  auf  papier  über  wachs   aufgedrückten   ringsiegeln 

verschlossen,  von  denen  4  zwar  noch  erhalten,  aber  nicht  mehr  erkennbar  sind. 

1)  orig.  anscheinend  ,Jieweil'.        2)  A  undeutlich;  wohl  ,Andechtigkeit\ 

813.     Landgraf  Philipp  zu   Hessen    weist  seine   beim   reichstage  zu 

Nürnberg  beglaubigten  räthe  an,  gegen  die  Zahlung  der  vorn  hause  Kau- 

20 fungen  seitens  des  Bheinischen  kreises  geforderten  Steuer  Verwahrung 

einzulegen,  da  für  das  seinem  fürstenthume  einverleibte  haus  Kau- 

fungen  dieselbe  in  der  landessteuer  bereits  mitbezahU  sei. 

Cassel  1543  märz  30. 

Philips  vonn  Gots  gnadenn  landgrave  zu  Hessenn,  grave  zä     1543 

25  Catzenenlpogen  etc.  ^^'  ^' 

Lieben  rethe  und  getrewen.     Wir  gebenn   euch  zu  erken- 

nenn,  das  unns  unsere  verordente  von  der  ritterschaft  des  hauses 

Kauffungen  undertheniglich   mit  inverwarter    schrift    der    rethe, 

gesanten  und  potschafftenn  des  Reinschenn  kreis  itzo  zu  Nuren- 

SObergk  anngesucht,  wie  ir  hirbei  verwart  auß  vorigen  mandaten 
unnd  auch  itziger  schrift  fernner  zu  sehen  habt.  Nun  befremb- 
den  wir  unns  der  forderung  nit  wenig,  hetten  unns  der  nit  ver- 
sehenn  erstlichenn  von  den  kreisfurstenn  und  letzhchenn  denn 
potschafftenn  und  gesanten,  dweil  Eauffungen  und  desselben  haus 

35  gutere  unserm  furstenthumb  gantz  und  gar  incorperirt  [und]  *)  un- 
terworffen,  zudem  sollich  haus  Kauffungen  hievor,  wie  ir  wist, 
stehets  mit  der  steur  bei  uns  plieben,  wie  auch  itzo  gescheenn 
unnd  dann  wir  zu  aller  zeit  unser  hylff  gegenn  den  Turcken 
und  andere  des  reichs  obliegen  statlicher  und  also  geleistet,    das 

40  wir  ye  sovil  gethain^)  unnd  meher  dan*)  [wir  zu  thunn]  schul- 


486  1544  aug.  17. 

dig  gewesen,  wie  wir  dasselbig  auf  aUen  [reichstegenn  anzeigen 
lassen],  ir  auch  itzo  zum  vleissigsten  an[tzeigen  und  verfom^) 
sollet].  Der  wegen  so  ist  unser  beve[lch  mit  gnaden,  das  ir  mit] 
bestem  vleis,  wie  ir  ze  thun  [wist,  die  potschaftenn  unnd  ge]- 
santten  des  Reinischen  kreis  g[uttlich  unterrichtet  dieser]  mey-  5 
nung,  wie  oben  gemelt,  unnd  das  auch  ir  antheil  unnd  steur  bey 
unns  ye  unnd  alwegen  plieben  sei  unnd  wir  in  dem  fall  als  der 
oberher  sie  pillich  vertretten  und  auch  darüber  sie  des  hauses 
Kauffungen  verordent  vonn  der  ritterschaft  ungern  weither  wol- 
tenn  beschweren  lassen,  das  thun  wir  uns  gentzlich  versehn.  10 
Datum  Cassel  am  freitag  nach  dem  heiigen  Ostertage^),  anno 
etc.  43. 

Philips  l[andgraf]  z[u]  Hessen  subscripsit. 
[Adresse  auf  der  rückseite:]  Unnsemn  verordenten  rethen  zu 
Nurenbergk  unnd  lieben  getrewen  Rudolffen  Schennckenn,  Johan  15 
Waltern  der  rechte  doctor  unnd  N.  .  .  .  •) 

Orig.-pap.  in  E.,    untere  ecke   rechts  des   textes  fehlt  (mäusefmss);    das 
fehlende  ist  aus  einer  in  E.  befindlichen   abschrift  und  dem  ebenwohl   daselbst 
aufbewahrten  concepte  in   eckigen  klammem  ergänzt.     Das   schreiben   war  mit 
einem  auf  papier  über  rothem  wachse  aufgedrückten,  jetzt  unkenntlichem  Siegel  20 
verschlossen. 

1)  ,und*  fehlt  im  orig.,  nach  der  copie  ergänzt.  2)  in  der  copie  folgt 
hier  ,al8  einicher  churfurst* ;  im  orig.  ist  diese  stelle  mit  blasserer  tinte  mehrfach 
durchstrichen    und    unleserlich    gemacht.  8)  ,meher    dan'    übergeschrieben. 

4)  ,tzeigen  und  verfam*  aus  dem  concepte  ergänzt.        5)  cop.  und  conc.  ,Cassel25 
den  80.  marcy  anno  etc.  48^         6)  die  beiden  anderen  räthe  waren  Thilemann 
Günterode  und  Sebastian  Aitinger  (s.   v.  Rommel  4,  262). 

814.     Kaiser  Karl  V,  mahnt  die  äbiissin  zu  Kaufungen  an  die  be- 
Zahlung  ihres  antheiles  an  der  vom  letzten  reichstage  zu  Speyer  be- 
willigten defensivhülfe  und  droht  im  Weigerungsfalle  mit  execution,    35 

St,  Dizier  1544  august  17, 

1544  Carl  von  Gottes  gnaden  Römischer  kaiser,  zu  allen  tzeitten 

«"^-  '''  merer  des  reichs  etc. 

Erwirdige,  liebe  andechtige.  Wir  werden  glaublich  bericht, 
wie  das  an  d.  a.  *)  gepuerenden  anlag  der  jungst  zu  Speyr  be-  35 
willigten  defensifhilff  noch  bißher  kain  betzalung  gescheen  seye. 
Dieweil  dan  solche  verweilung  diesem*  unserm  zug  nit  wenig  hin- 
derung  bringt  und,  wo  die  betzalung  lenger  angestelt,  noch  weitter 
unrath  gepern  wurdt,  und  aber  dem  hailigen  reiche  Teutscher 
nation  trefflich  daran  gelegen  ist,  das  dieser  werenden  handliing40 
statlich  und  mit  ernst  nachgesetzt   und    dem   reiche   dieses   ob- 


1545  apr.  9.  487 

ligenden  lasts  ainsmals  abgeholffen  werde,  das  doch  one  Unter- 
haltung des  kriegsvolcks,  so  wir  auf  Vertröstung  des  reichs  hüff 
bestellen  und  annemen  lassen,  kainswegs  gescheen  kan.  Dem- 
nach ersuchen  wir  dich  gnediglich  begerend,  du  wollest  beruerte 
5  deine  anlag  nochmals  one  allen  vertzug  richtig  machen  und  vol- 
ligHch  betzalen  unnd  hierin  nichs  erwinden  lassen,  noch  unge- 
horsam erscheinen.  Das  wellen  wir  uns  zu  dier  genl^Hch  w- 
sehen,  dan  wo  sich  d.  a.  hierin  ungehorsam  halten  wurden  wir 
verursacht  und  nit  allain  an  unserm  kaiserlichen  camergericht 
10  vermöge  des  Speirischen  abschieds,  sonder  auch  zu  abtrag  der 
ehesten  und  schaden,  so  uns  und  dem  reiche  daraus  entstuenden, 
gegen  d.  a.  handien  und  die  execution  selbs  verschaffen  und  thun 
lassen.  Damach  wiß  sich  d.  a.  zu  richten.  Geben  in  unser  stat 
sanct  Desier  in  Franckreich  am  xvii.  tag  des  monats  augusti, 
15  anno  etc.  im  xliiii*®'*,  unsers  kaiserthumbs  im  xxiiii***^. 

Carolus  ^) 

Ad  mandatum  caesaris  et 

catholicae  majestatis  proprium') 

H.*)  Obemburger  subscripsit. 

20  Vidit  Boisot. 

[Adresse  auf  der  räckseite :]  Der   ersamen  unser  lieben,  an- 
dechtigen  N.  abbtissin  des  gotshaus  Kauffingen. 

Orig.-pap.  in  K.    Das  schreiben  war  mit   dem   auf  papier    über  rothem 
wachse  aufgedrückten  kaiserlichen  siegel  verschlossen. 

25  1)  orig.  ,d.  A/,  wohl  =  ,deine  andechtigkeit^        2)  eigenhändige  Unter- 

schrift des  kaisers.        8)  von  anderer  hand,   als  der  text        4)  undeutlich  mit 
dem  folgenden  0  verschlungen. 

816.    Landgraf  Philipp  zu  Hessen  belehnt  die  von  Gnfte,  von  Boyne" 
burgk,  von  Löwenstein,  von  Netra  und  von  Buitlar  mit  den  gutem, 
30  welche  sie  bisher  vom  stifte  Kaufungen  zu  lehen  trugen, 

Cassel  1545  april  9. 

Wir  Philips  von  Gottes    gnaden^)  landtgrave  tzu  Hesßen,      iö45 
grave  tzu  Catzenelenpogen,   tzu  Dietz,  Tziegenhain  unnd  Nidda    ^^^' 
etc.  bekennen  öffentlich  an  diesßem  brieve:   Nachdem  aus  guten 

35  christlichen  Veränderungen  das  hauß  Kauffungen  mit  allen  seinen 
lehen  unnd  gerechtigkeiten  an  uns  alls  den  obervogt  unnd  landts- 
fursten  gefallen  unnd  uns  dan  unsere  lieben  getrewen  Churt  von 
Gryfft,  Joachim,  Jost,  Jhoseph  unnd  Heimbrot  von  Boyneburg, 
Otto  von  Lebenstein  ^),  Andreß  von  Netter   unnd  Oßwalt')  von 

40  Buttler  unndertheniglich  ersucht  unnd  gebetten,   das  wir  sie  mit 


488  1646  apr.  9. 

den  lehen,  so  sie  vom  hauß  Kauffungen  gehabt  unnd  herpraclit 
haben,  gnedigüch  belehenen  wolten,  so  haben  wir  sie  unnd  ire 
leibslehenserben  belehenet  unnd  belehenen  sie  nach  Kauffungi- 
scher  lehenrecht  unnd  gewonheit  mit  nachgemelten  gutern,  nem- 
lich  mit  zweien  hüben  landes  zu  Tzwern,  mit  einer  hübe  zu  5 
Glyche,  mit  einer  halben  hübe  zu  Lone,  mit  einer  hübe  zu  Besße, 
mit  tzweien  hueben  zu  Stockhausen,  mit  einer  hüben  zu  Wich- 
torJBE  unnd  Stockhausen,  mit  anderthalber  huebe  zu  Stockhausen, 
mit  sieben  eckern  zu  Stockhausen,  mit  einer  hüben  zu  Maden, 
mit  zwantzig  ackernn  unnd  einem  baumgarten  zu  Gudenspergkh  10 
mit  den  guetern  zu  Vollmerschausen,  zu  Schilderode,  zu  Ockeßs- 
hausen,  tzu  Bettenhausen,  zu  Twern,  zu  Harlßhausen  unnd  tzu 
Eengshausen*),  inmassen  ire  vorfaren  selligen  die  etwo  von  dem 
hauß  Kauffungen  zu  lehen  gehabt  unnd  herpracht  haben.  Da- 
rumb  so  sollen  die  obgemelten  von  Grrifft,  Boyneburg,  Lewen-15 
stein*).  Netter  unnd  Buttler  unnd  ire  leibslehenserben  dieselben 
lehen  nuhn  hinfurter  vonn  uns  und  unsern  erben  zu  rechtem 
manlehen  haben,  tragen,  verstehen,  verdienen  unnd,  so  offt  sich 
der  fall  zutregt,  empfahen,  uns  getrew,  holdt,  gehorsam  unnd 
gewertig  sein,  unnsern  schaden  warnnen  unnd  alles  ander  thun,  20 
das  getrewe  lehenman  irem  hem  zu  thun  schuldig  unnd  pflichtig 
sein,  wan,  wo  unnd  wie  offt  des  noth  geschieht  unnd  sich  nach 
Kauffungischer  lehenrecht  eigent  und  geburet,  inmassen  sie  uns 
solchs  gelobt,  einen  eydt  zu  Got  geschworen  unnd  iren  reverß- 
brief  übergeben  haben,  doch  hierin  imnser,  unser  erben,  man  25 
und  meniglichs  recht  ausgeschlosßen.  Es  haben  uns  auch  die 
vorgerurten  von  Grifft,  Boyneburg,  Lewenstein  *),  Netter  unnd 
Butler  hierinnen  versprochen  unnd  zugesagt,  da  es  der  allmechtig 
also  schicken  thete,  das  wir  thodts  wegen  verfaren  unnd  sie  das 
erleben  wurden,  allsdan  unser  testament  unnd  letzten  willen,  so  30 
wir  gemacht  hetten  oder  kunfftiglich  machen  wurden,  sovil  an 
inen  zu  halten  und  hanthaben  ze  helffenn,  alls  ohne  geverde. 
Des  zu  urkhunt  so  haben  wir  unnser  secretingesiegel  wissentlich 
an  diesßenn  brief  hencken  und  geben  lasßen  zu  Casßell  am  don- 
nerstag  nach  dem  heyligen  Ostertage,  anno  Domini  millesimoSo 
quingentesimo  quadragesimo  quinto. 

Orig.-perg.  in  M.,   Hessen  Casselsches  generalrepertorium.    Die  als   ori- 
ginal ausgefertigte  Urkunde  kann,  nachdem  sie  mehrfache  correcturen  und  Strei- 
chungen von  namen  erfahren,  nur  noch  als  entwurf  gelten.    Die  gestrichenen 
namen  wurden  deshalb  im  texte  belassen  und  die  änderungen  nur  notirt.    Siegel  40 
abgefalleq. 


1548  oct.  15.  —  vor  1563  oct.  28.  489 

1)  bis  hierher  in  grösserer  und  stärkerer  schrift.  2)  ,Otto  von  Leben- 
stein^  ist  durchstrichen.  3)  ,Oßwa*  ist  gleichfalls  durchstrichen  und  darüber 
ein  kreuz  gesetzt,  dem  folgende  randbemerkung  von  anderer  band  16.  jahrh. 
entspricht:  ,Aßmußen  von  Butlers  seligen  erben*  (das  vor  ,erben*  stehende  wort 
6  ,kinder*  ist  durchstrichen).  4)  über  die  läge  von  ,Rengshausen'  s.  urk.  nr. 
598  n.  4.        6)  ,Lewenstein*  ist  durchstrichen. 

816.     Kaiser  Karl  V.  gebietet  der  äbtissin  zu  Kaufmvgen,  sich  auf 

die  demnächstige  steUtmg  ihres  vom  letzten  reichstage  zu  Augsburg  fest- 

gesetzten  anschlags  von   einem  zu  ross  und  10  zu  fuss  gefasst  zu 

10  machen^  sotvie  die  zahlufig  von  312  guldefi  zur  reichsvertheidigung  und 

zu  einem  Römerzuge  an  den  bestimmten  terminen  zu  leisten, 

Speyer  1548  october  15. 

„Und  du  aber  eynen  yeden  solcher  sechs  monat  zu  roß  auff      J548 
eins  unnd  zu  fueß  auf  zehenn  personen   angeschlagen,   das  alles   ^^'  ^^' 
15  in  ainer    som  zusamen  gerechnet  auff   dreyhundert  unnd  zwolff 
guldenn  lauffe." 

Nach  druck  mit  handschriftlichen  eintragungen  in  K.  Ohne  adresse. 
Siegel  abgefallen.  Auf  der  rückseite  von  band  16.  jahrh. :  ,Cunradt  Brinlin  cam- 
merbott,  gebbenn  zu  Kauffungen  26.  decembris*. 

20  817.  Kaspar  von  Eloerfeldt  greiß  die  durch  die  Kaufunger  äbtissin  He- 
lena  Freseken,  dennahn  im  kloster  Gehrden,  vollzogene  belehnung  seiner 
brüder  Schott  und  Kurt  mit  dem  hofe  und  der  vogtei  zu  Herbede  als 
erschlichen  an  und  verlangt^  dass  er  selbst  als  der  ?iach  belehnung 
seines  vaters  Kaspar  zuerst  geborene  mit  dem  genannten  hofe  und  der 

25  vogtei  daselbst  belehnt  werde 

vor  1553  october  28, 

Delation,  auch  bedencken  Caspars  von  Elverfelldt.  vor  1553 

Die  erwirde  frauw  Helena  Freiskenn  abtisse  von  Cauffunghe,  ^^'  ^^' 
itzunt  im  cloister  zu  Gerden,  halt  mich  Caspar  von  Elverfeldt 
30  etliche  allte  breiffe  und  copien,  belangen  das  dorff  Herbede  er- 
leissn  laissn,  darauß  verstanden,  wie  kaiser  Hinrich  der  dritte 
des  namen  und  Cunnugunda  kaiserrynne  das  dorff  Herbede  mit 
alle  syner  zubehoirre,  ubrigkaitt,  jaechte,  vichsserie,  wassergö- 
reichttigkait,  huissere,  mullen,  landt,  sandt,  hoUtz  und  torfft  etc. 
85  anno  a  Nativitate  Christi  1020,  regni  sui  17,  imperii  vero  7,  dem 
stifft  Cauffunge  erfflig  gegeben  und  vorlaissn  habe. 

Item   das   Cordt   von  Elverfeldt   seynen    son  "Wilhelm   die 
lehengerechtigkait  cedert,    daruff  folgent  Wilhelm  im  jair   1453      U53 
feria  sexta  post  dominicam  Letare   von  wilandt  frauwe  Elizabet  ^^'  ^^- 


490  1568  oct.  28. 

von  Walldecke  abtissa  zu  Kauffunge  zu  leben  entfangenn.  Dar- 
nacb  myn  vatter  Jaßpar  von  Elverfeldt  anno  incamationis  1512 
von  Anna  von  der  Borcb  abtissa  sein  lebenlang  zu  leben  ent- 
fangen. 

Item  zum  lesten  myne  gebrodere  Scbott  und  Cordt  (domalls  5 
ich  ein  vaterloesse  umindiger  wair)  ^)  von  oberrurtte  Helena  von 
Freisken  zu  Horrte  anno  1537  dermaissn  zu  leben  entfangen, 
nemplig  ist  by  der  belebenunge  dey  abtissa  allein  gewesn  int 
Widder  junffer  noch  lebenman  dem  capittell  Cauffunge  verwandt, 
item  zu  Hortte  aufilendig  uff  ain  ungewontliche  steidt,  allen  wid- 10 
der  yre  der  frauwen  orde  regulam,  eidt  und  pflicht^)  beschein. 
Demnach  habb  ich  adn  yr  erwirden  supplicert:  Nachdem  sie  den 
erstgepom  sonn  von  Elverfeldt  und  khainen  mehe  zu  beleihen 
vurwendthe  und  dann  myne  brodere  Schott  und  Cordt  vurges.  um 
die  erlanthe  belehenu[n]ge  myns  vatters*),  ich  aber  damoch  von  15 
unssn  elltem  acquirente  feudum*)  gebuern  und  geschaiffen,  bette 
ich  in  dem  lehenguidt  Herbede  jus  primogeniture,  dann  eß  wurde 
hirynne  alleyn  der  soin  vur  den  erstgepornen  (so  fill  die  friheit 
desselben  berurt)  ^)  gehalltenn,  der  nach  erlangunge  solchs  lehens 
geboem  ist*).  20 

Zudem  do  bestempte  myn  brodere  die  vermenthe  belebe- 
nunge entfangenn,  war  ich  zu  der  tzit  ein  unmündiger  12  jaernn 
allters  yre  pflechtkindt,  haben  für  und  nach  der  belebenunge 
mych  verschwygen,  allso  die  belebenunge  widder  broderliche  truw 
eher  und  recht  außbracht  und  erschleicken,  derwegenn  yr  er-  25 
wirden  alls  ain  geißliche  cristUche  prelatynne  solche  belebenunge 
quasi  surreptitium  dolo  malo  acquisitum  et  ex  errore  concessum 
uenbillig  alls  cassert  hindtansetzenn  dem  unmündigen  wesen  und 
vatterloisse  kindt  in  yhre  erwirden  verlehenunge  nit  hinderlich 
sondern  bystendig  und  vurtrechtlig  finden  laissn  etc.,  allso  mich  80 
myt  dem  lehenguidt  Herbede,  wie  sich  gepurt,  gnelich  belehen- 
nen.  Bevor  abb  so  die  belebenunge  mynen  brodern  beschein 
were  an  den  gepurliche  ortten  nach  ordnu[n]ge  und  satzunge  des 
lehenrecht  nicht  beschein,  sondern  widder  yre  erwirden  regulam 
sancti  Benedicti  und  satzunge  der  rechten,  auch  ohn  bywes^n  yre  35 
junffem  oder  manne  von  leben,  nam  feudum  ad  abbatissam  de- 
volutum  absque  consensu  capituli  denuo  infeudari  jura  prohibent. 

Eß  were  ummer  kleglig  und  tyranneß,  so  myn  brodere  das 
gansse  guidt  Herbede    (darvon  wall    zwe  von  adell  sich   richlig 
underhallthen  konthe)  ^)  vurmoge  solcher  vermenthef  belebenunge  40 
allein  behallthn  und  geneissn,   ich  aber  yre  miterbb  und  broder 


16B8  oct.  Ö8.  491 

solte  dem  verbygehen,  gar  entsatz  und  beraubbt  werden,  mynen 
broder  einnen  hem  maechn  myr  zum  bettell,  wellchs  ohn  zanck, 
stritt,  ja  thotschlag  nit  zugesehen  werden  enkonthe,  die  orsache 
dan  von  er  erwirden  sich  erwasschn  thetten. 
6  Über  das  hette  myn   broder  weit  über  den  mehern  theill 

der  Cauffungsche  lehenguttere  in  der  belehenunge  verschwygen 
und  hindergezoegen. 

Item  eß  wurde  auch  nie  recht  die  betzalunge  des  lehen- 
gellts  beschein,  daran  merchlig  abgetzogenn  etc. 

10  Solchs  allen  thalbn  unbedacht  haet  yr  erwirden  mir  die  be- 

lehenunge strack  eins  vur  all  abgeschlagenn,  denegert  und  hin- 
gewesn.  Daruff  lehenrecht  spricht:  So  der  lehenher  seynen  le- 
henman  über  fleissige  ersuchen  nit  belehenen  wül,  wirdt  er  syne 
gerechtigkait  des  aigentthumb  ebennsowoll  alls  der  lehenman,  so 

16  der  das  lehen  nit  entfangen  woUthe,  beraubbt. 

Dem  allso  habb  ich  von  er  erwirden  hoichlig  begertt,  recht 
mir  mitzutheÜenn,  die  manne  von  lehen  zu  beschriben,  das  lehen 
nicht  zu  eroffnen,  darmit  ich,  was  recht  in  der  saeche  were,  mich 
belernen  mochte.     Bynn  ich  von  yr   erwirden  beantwordt,   sey 

20  weisse  mit  mich  nihtz  ze  richten.  Ich  sulle  auch  deshalbn  ge- 
gen mynen  broder  Schotte  nicht  richten,  myn  broder  hette  ir  ain 
grossn  winckoeffs  pfenninck  erlacht,  auch  denst  und  wiUen  er- 
zeichet, yr  zugethain,  das  sie  mir  dargegen  recht  geben*)  noch 
erstatten   woUde,    allso    mych  rechtzloeß  uff   dem    puncte   abge- 

25  ferttiget. 

Ist  abermalls  beschribens  lehenrechtens :  So  der  lehenher 
seynen  leheman  recht  versaigt,  haet  er  darmit  seyn  gerechtigkait 
verwurckt. 

Dann  die  verwurckunge  halber   des  lehens   soll   zwisschen 

SO  dem  lehenhem  und  dem  man  von  lehen  aller  ding  ain  glichhait 
gehallthn  werdenn.  Und  ist  deshalbn  ain  gemeyne  regell:  In 
was  fallen  der  lehenman  sein  lehen  wair  gegen  seynen  lehenhern 
verwurckt,  das  engegen  ebenn  in  dem  selbigen  falln  der  heer 
gegenn  den  lehenman  sein  gerechtigkait  auch  verwurckn  möge, 

35  für  ain. 

Zum  andern :  Nachdem  die  originaillfundation  oder  donaüon 
kaiser  Hinrichi  hoichloblicher  gedacht  nachbrengt,  das  nicht  allein 
der  hoeff  Herbede  mit  syner  zubehoirre,  sonder  das  gansse  allyge 
dorff  Herbede  hoicheit,  herlichkait,  jaech,  holltz,  visserrie,  mulln, 

40  zolin,  ackcher,  landt,  zandt,  verbott,  schatzunge  etc.  zu  dem  stiff 
Gauffunge  eigen  ergeibenn  sey, 


492  1553  oct.  28. 

Und  dann  myn  broder  von  yr  erwirden  allein  mit  dem  hoeff 
Herbede,  das  ist  die  halb  bauwunge,  die  halb  mnlle  und  halb 
hauß  belendt  worden  ist  nach  inhallt  vre  angehortte  belehenunge, 
wante  in  myner  broder  belehenunge  ist  nicht  beroumeth  die  her- 
lichait;  hallßgericht,  burgerUch  gericht,  zoll,  wechtgell,  jaich^  5 
holltz  und  maest,  vichsserie,  mulln,  schatzunge,  in  summa  nichtz 
von  dem  ganssn  dorff  Herbede  und  syne  zubehorre  gesatz,  wie 
in  andere  lehenbreiffe  oder  in  der  originaU  lehenbreffe  zustehen 
gemeinlich  pflecht,  welchs  alleth  gehorret  zu  der  vogthien,  die 
myn  grosservatter  von  aynen  graven  von  der  Marck  an  sich  10 
gebracht.     Ergo  jus  feudale  a  parente  acquisitum  censebitwr. 

Begertte  deshalbn  von  yr  erwirden,  sie  woUthe  mich  aUs 
ein  erbfollgere  myner  furelltem  der  von  Elverfelldt  myt  der 
fogthie,  welche  myn  broder  in  seyner  vermenter  belehenunghe 
nit  entfangen  oder  verschwygen  hette,  belehenen.  15 

Ist  myr  darauff  von  yr  erwirden  alleth  geweigert  und  von 
binden  geschlachenn  wider  Godt,  recht  und  aUe  billicheit. 

Darauff  habe  ich  yr  erwirden  bescheiden  mussn:  Dweille 
sie  des  stiffs  Kauffunge  beste  zu  suechn  sich  berommeth,  auch 
dem  billigen  crutz  zu  Cauffunge  dermaissn  beeidt,  des  stiffs  Cauf-  20 
funge  guttere  zu  mehern  und  nichtz  zu  myndem,  so  wollthe  yr 
erwirden  nich  gepuern  solchs  lenger  wissentUch  zu  dullden,  das 
myn  broder  die  uberige  guttre  neben  der  belehenunge  her  zu 
sich  zueghe,  in  hohen  merchlicher  abwendunge  des  stiffs  gutter 
und  gerechtigkait,  schaiden  und  nachtaiU  der  ersten^  fnndation. 25 

Haet  yr  nicht  zu  hertzen  gegangen,  gedencket  mynen  broder 
und  syne  erbbn  und  sonn  darby  zu  blyben  laissn,  darmit  sie  des 
ein  Pfenniges  geneissn  mochte. 

Daruff  habe  ich  protesteirt,  im  fall  ich   an   andern  orttenn 
darüber  recht  bequeme  und  mir  die  belehenunge  zuerkant,  wereSO 
ich  nit  schuldig,   yr  erwirden   an  dem  dorff  Herbede   ainige   ge- 
rechtigkait zuerkennen  etc. 

Eß  wollen  die  gelerthn  und  sonderlich  Bald  c.  1  quatr.  do. 
prop.  prive.,  das  der  lehenher  und  der  lehenman  yre  habende 
rechte  undt  gerechtigkait  in  den  lehenguttren  kheinesweges,  eß35 
seyen  die  verwurckunghe  gestallt,  wie  sie  wollen,  entsetz  und 
beraubt  werden  sulln,  dann  mit  gerichtHchn  proceß  und  urteill, 
und  solchs  ist  der  gemayner  und  meherer  beschluß  aller  doctores: 
Zasius  in  parte  sui  tractatus®)  fol.  97. 

Dweille  nuhn  zwisschn  dem  lehenhern  undt  mich  umb  die  40 
investathuir  lehengerechtigkait,  auch  umb  weigerunge  des  rechtns 


156Ö  oct.  2Ö.  49ä 

irrunge  erstanden  und  erwasschn,  sindt  vunnoge  der  lehenrechte 
die  manne  von  lehen  des  stiffs  Cauffimge  in  dussn  puncten  zu 
enscheiden  ordtliohe  richtere,  ordinarii  judices.  Dar[u]mb  sullnn 
mir  die  manne  von  lehen  laidung  peremptorie  widder  mynen 
5  broder  und  die  ebtisse  von  Cauffinge  außzugehen  erlaubenn,  auch 
folgent  mir  daruffer  auff  myn  anspräche  recht  zu  erclem  schuldig. 
Dann  allso,  wie  folget,  woUthe  ich  vur  die  lehenmanne  myn 
action  instelln,  videlicet  his  nudis  articulis. 

So  ich  an  dem  lehen  Herbede  jus  primogeniture  habbe^  dar- 

10  von  in  myne  kindthait  dorch  myne  tutom,  itzunt  vermenthe  lehen- 
tragere,  dolo  malo  entsatz  und  ohn  vurganger  erkendtnisse  er- 
bärmlich beraubt,  in  yre  nutz  gewendt,  die  belehenunge  surrep- 
titie  außbracht,  zudem  die  belehenunge  von  der  abtissin  widder 
form  und  manem  der  lehenrecht  glichfalls  widder  der   abtissin 

16  satzunge  geißliche  rechte  beschein,  so  were  die  belehenunge  myne 
brodem  beschein  nichtig,  kraffloeß  und  unkundig. 

Uberdas,  dweille  die  ehrgemelthe  abtissa  myne  zwe  brodere 
miterbn  oder  coheredes  belehent,  mir  aber  thaitlig  weigern  thuit, 
mich  darmit  zu  aynem  betteler  g^ch&emme  mich  widder  mynen 

20  broder  in  f aber  leibes,  gluck  und  wallf ardt  gestallt  und  mir  dann 
die  belehenunge  zuerkandt  worde,  soUthe  ych  der  abtissn  vur- 
ges.  hinfuro  khein  lehengerechtigkait  oder  pflicht  zu  erzeichen 
und  zu  thun  pflichtig   sein   oder  was  dar[u]mb  recht  were. 

Zum  andern,  so  die  frauwe  von  Cauftunge  mir  die  vogthie 

26  ain  angewunnen  lehengudt  zu  verlehennen  weigert,  mynen  broder 
aber  solchs  ohn  belehenunge  zu  nutzen  duUdet,  dannoch  darüber 
mich  recht  mitzutheilln  weigert  und  abschlachet  widder  yre  er- 
wirden  auffgelecht  ampt  und  pflicht,  so  myr  dan  die  belehe- 
nunge  zuerkant  wurde,    ob    yr   erwirden   die  lehengerechtigkait 

30  darmit  nicht  verwurckt  hette. 

Zum  lesten,  sie  gesatz  mit  unbegebender  warheit  Ate  ge- 
melthe  frauwe  mynen  broder  allenthalbn  woU  und  recht  beleben 
hette  und  unstrafflich  bestehen  mochte,  so  ist  doch  waher,  das 
die  itzige  vermenthe    abtisse    yren    kaisserUche  frien  stiffte  und 

86  gefurstliche  abtissnampt  na  khein  regalia  vom  kaiserlicher  ma- 
yestet  entfangen  noch  erlangtt.  Dar[u]mb  konthe  sie  das  dorff 
Herbede  myt  synew  zubehoere,  nemplig  den  zoll  von  veich  zu 
nehmen,  zu  latin  armandriam  [!],  item  die  frie  Strasse  und  begU- 
tunge,  item  wasserzoll,  pruckenzoU,  wechzoU,  wagenzoll,  item  die 

40  straff  der  mißthaitter  und  Verbrecher,  item  die  uffkompff  der 
guttere,    welche    ohn    rechtmeissige    erbb    erleidigenn,    item    der 


494  1551 

gntter,  die  sich  selb  enleiben,  item  die  confiscertte  gattere,  item 
die  gemayime  extraordinarii  stair,  item  oberichkait,  magistrait  zu 
geben  mid  allso  raidt  mid  gerichtte  za  setzen,  item  perckwerck 
nnd  arrtz  za  graben  und  derglichn»  wie  es  mynem  broder  gegen- 
wärtige stondt  nutzet,  mit  nichte  und  weniger  dan  recbte  jemant  5 
verlehenin. 

Dnssenn  allen  allso   bescbein,    nemplig  daroBe  nrteiU  nnd 
recht  erkandt,  ergangen,    wollthe  ich  mich   zu   kayserlicher  ma- 
yestet  vurfuegenn,  darvon  aUs   ein   fondatoir  nnd  oberlehenhem 
des  stiffs  Kanffonge  das  leben   zu   entfangen   begem,   darmit   zn  10 
der  execntion  schritten. 

So  nun   diesse   mjn    gerynge   bedenckenn   uff   die  relation 
bestendtlig  by  fürstliche  hoichweise   rethe   geachtt,    wollthe  ich 
den    arbeit    nnderstehen    unverdrossn   sey,    wes    mir    das    recht 
znerkenthe,  wolthe  .ich  sollchs  myneni  g.  f.  nnd  hem  landtgraven  15 
zn  cedem  geneiget  sein. 

Undertheniglig  bitte,  syn  f.  g.  wolln  myr  ein  staidtHch 
underhak  hir  gebenn  und  stuir  und  raidt  gnelich  mitteilln, 
darmit  ich  die  sache  außfuei*n  mochte  und  das  die  seeß  manne 
von  lehen  recht  zu  sprechen  beschreibn  worden.  20 

Orig.-pap.  der  stand.  land.-bibl.  zu  Cassel,  Landau  Collect,  über  klost«r 
Eaufungen  TL,  foL  A,  mehrfach  corrigirt.  Auf  der  rückseite  von  anderer  gleich- 
zeitiger hand :  ,DiB8e  sach  sollen  doctor  Jost  unnd  doctor  Fredench  besehen,  er- 
wegen  und  ir  bedencken  darauf  anzeigen.     Gegeben  28.  octobris  anni  etc.  53^ 

Heinrich  Lersshenner  subscr.         25 
An  anderer   stelle:    ,Elverfelde'  und  wiederum:    ,Herbett  in  Westphalen^     Das 
schreiben  ist  ohne  adresse,    scheint  jedoch   nach   dem  vorletzten  satze  an   land- 
graf  Philipp  zu  Hessen  oder  an  die  Hessische  kanzlei  gerichtet  zu  sein. 

1)  die  klammern  befinden  sich  auch  in  der  vorläge.        2)  vorl.  ,fplicht* ; 
so  auch  später.        3)  wohl  zu  ergänzen:    dennoch  belehnte.        4)  missgluckter 30 
ausdruck  für  ^acquisito  feudo?'        6)  hier  wie  anderwärts  stehen  am  rande  ju- 
ristische be weisstellen.        6)  vorl.  ,gehen*.       7)  orig.  ,erster*.        8)  wahrschein- 
lich „de  feudis". 

818.    „Extract  des  heiligen  Römischen  reiche  anschlag  durch  die  ver~ 

ordnete  tnoderatores  anno  1557  zu    Wwvnss  bedacht^  36 

1557, 

1667.  Eptißin 

zu  Quadelnburg  mit  der  stadt  Quadelburg :  zu  ross  2  zu  fuss  10, 

eptißin  zu  Eßen:  ^       ^     2    ^  n  1^^^ 

„    Hervorden:  „      „     2    „  „  6,40 

„    Niedermünster  zu  Begenspurg:  „      „     2    „  „  6, 


n 


1659  febr.  2ä.  496 

eptißin  zu  Obermünster ")  zu  Regenspurg:    zu  ross  2  zu  fuss     6, 
„        „    Kauffungen:  „      ^     1    „      „     10, 


V  7) 

n  7) 

7?  77 

77  77 

77  77 


Lindau:  „  „  1    „  „  B, 

Weginrode^):  „  „  10[!]  ^  6, 

Bothenmünster :  ^  „  2    ^  ^  4, 

Hegenbach»):  „  „  2    „  „  5, 

Guttenzell:  „  „  2    „  „  5, 

Beund*):  „  „  2    „  „  3. 

Cop.-pap.  des  18.  jahrh.  in  K.  (unzuverlässige  vorläge). 

10  1)  vorl.  irrig  ,Dommün8ter^    welches  in  B>egensburg  nicht  existirte,  woM 

aus  Thom  (s.  urk.  nr.  714)  und  Obermünster  combinirter  nanie.  2)  sicher 
Schreibfehler  für  ,Gerinrode*.  3)  Heppach  (s.  Oesterley  Hist.  geogr.  Wörter- 
buch unter  Hegbach).        4)  vorl.  irrig  ,Brond*. 

t 

819.     Helena  Freaeken,  äbtimn  des  süßes  Kaufuiigen,   belehnt  Kon- 
Ibrad  van  Eiverfeldt  mit  dem  schuüheissenamte  und  hofe  zu  Herbede 

auf  lebenszeit. 
1559  febrtiar  22. 

Vonn  Gotts  gnadenn  wir  Helena  Fresekenn  deß  kaiserlichenn      755^ 
freien  stiffts  zu  Kouffung  abbatiße  thun  kundt  unnd  bekenne  vur  f^-  ^^^ 

20unnß,  unser  stifft  unnd  unsere  nachkhommenn,  das  wir  unsem 
lieben  getreuwenn  Corde  vonn  Elverfelde,  Schottens  gohne,  sein 
lebenn  lanck  belehentt  habenn  unnd  belehenen  in  unnd  mitt 
krafft  dießes  unsers  lehenbreiffs  mit  dem  schultißampte  unnd 
höbe  zu  Herbede  unnd  mitt  demselbig  in   unnd   zubehorung  in 

25  alle  demselbigenn  maißen  unnd  gestalt,  alß  des  bemelts  Cordes 
vatter  Schotte  von  Elverfelde,  auch  derselbigenn  eltervetter  die 
vonn  Elverfelde  zuvor  dieselbige  zu  lehenn  vonn  unserm  stifft 
unnd  unnß,  auch  unsem  vorfharen  gehaldenn,  getragenn  unnd 
vortt  an  unnß  bracht  habenn.     Gelobenn  unnd  versprechen  da- 

30rumb  denn  bemeltenn  Corde  vonn  Elverfelde  deßelbigenn  unsers 
lehens  rechte  herent  unnd  warent  zu  seinn,  vor  aller  rechter  an- 
spraiche,  wie,  wair  unnd  wannehr  des  noitt  sein  und  er  vonn 
unnß  erforderenn  wurdt.  Deß  haitt  mhergedachter  Cordt  ge- 
willigt, gesprochenn  unnd  gelobt  zu  sulchenn  guidt  unser  unndt 

35  unsers  stiffts  getreuwe,  gehuldigter  lehenman  zu  seinn,  auch  unnß 
und  unsers  stiffts  beste,  nutz  unnd  frommen  furzuwendenn  unnd 
unsem  schadenn  unnd  ärgerst  furzukhommenn  unnd  darfur  zu 
warnen,  wie  dann  das  einn  guett,  getreuwe  lehenmann  seinem 
herm   auß   geboer  unnd  von   recht   zu    thuenn   schuldigh    unnd 

40pflichtigh  ist,   zudem  daßelbige  lehenn  unnd    schultißampt   auch 


496  1568  febr.  26. 

zu  versehenn,  zu  yerl^etteiin  unnd  zu  bedienenn,  alß  sich  gepnrii, 
Unnd  hirin  ist  des  hailigenn  creutzes,  unsers  stiffts  mmd  unsere 
gerechtigkeitt  alles  uißgeschloßenn  unnd  vurbehaltenn  ohn  ge- 
ferdt  unnd  argelist.  Deß  zu  urkhundt  unnd  siecherheitt  habenn 
wir  Helena  abbatißa  vurgenant  unser  abbatißenn  ingesiegell  wi-  5 
ßentlich  ahn  dießenn  unsern  lehennbrieff  thun  hangenn,  der 
gebenn  ist  am  tage  Petri  ad  cathedram,  nach  Christi  unsers  sai- 
ligmachers  gepurtt  im  tausentt  funffhundert  unnd  im  neun  unnd 
funffzigstenn  jair. 

Collationiertt  unnd  auscultiertt  ist  diese  copei  mit  dem  wa-  10 
ren  unnd  rechten  besiegelden  originaell,  wie  dieselben  sich  gegen 
einandern  vergleichen,   durch  mich  Diderichen  Beckman   appro- 
bierten notarium  teste  manu  propria. 

Cop.-pap.  vid.  in  Wetzlar,  abtheilung  Preussen,  litt.  E.  nr.  233/965,  stück 
14.     Auf  der   rückseite :    ,Copey  lehenbriefs  von  weylannd  fraw  Helenen  abba- 16 
tissin  des   kay.  stiffts  Eauffingen  anno  1559   gegebenn.    Darunter:  ,Inn  sachenn 
Elferfeld  contra  Herbede  und  Guilch,  in  specie  Guilch  belangend.    E.  Pr[oduc* 
tum]  Spirae  20.  aprilis  anno  etc.  73  [14.]'.     Reg. :  Aander-Heyden  2,  nr.  81. 

1503     820.     Kaiser  Ferdinand  L  fordeH  die  äbtissin  zu    Kaufungtn   zur 

^^  ^'    '  *  entrichtung  der  rückständigen  steuern  auj)  nämlich  750  gülden  bau-  20 

steiler  zur  herstellung  der  festungen   an   dei'  Türkischen  grenze^    SS2 

gülden  zur  Regensburgschen   Tiirkenhülfe  und  19  gülden   30  kreuzer 

zu  d^7i  kosten  der  legationsreise  nach  Frankreich, 

Imisbruck  1563  februar  25. 

Ferdinand  von  Gottes  gnaden  erwellter  Römischer  khayser,  25 
zu  allen  zeitten  merer  des  reichs. 

Ersame,  liebe  andechtige.  Wiewol  wir  dir  hievor  etlich 
mal  und  sonnderlich  am  jüngsten  vom  lessten  tag  monnats  julii 
des  negstverschinen  zway  imd  sehzigisten  jars  geschriben  und 
bevolhen  haben,  das  du  die  verfallnen  drey  frissten  ausstendigen  SO 
pawgellts,  weliches  unns  in  anno  etc.  neun  und  funffzig  auf  ge- 
haltnem  reichstag  zu  Augspurg  zu  Verrichtung  und  ferttigung 
der  graniznoth  und  befesstigunggebew  wider  gemainer  christen- 
hait  erbfeindt,  den  Turggen,  bewilligt  worden  und  der  zu  deiner 
gebur  sybenhundert  funffzig  gülden  betrifft,  desgleichen  die  ße-36 
genspurgisch  Turggenhilff  achthundert  zwen  und  dreissig  gülden 
und  noch  den  Frannckhreichischen  raißcossten  neunzehen  gülden 
dreissig  khreutzer,  aufs  allerfurderlichist  und  zum  lenngisten 
auf  Franckhfortter  herbstmeß  des  gemellten  negstverschinen 
zway    und    sehzigisten    jars    in   die    geordnetten    legstet    richtig  40 


1663  febr.  25.  497 

machen,  erlegen  und  bezallen  sollest,  und  wir  unns  auch  darauf 
khaines  andern  dann  der  gewissen  bezallung  versehen,  so  werden 
wir  aber  anyetzt  aines  solichen  berichtet,  das  du  unangesehen 
derselben  unnserer  gnedigen  vermonung  und  bevelch  soliche  be- 
5zallung  noch  bißheer  nit  gethan  hast,  des  unns  dann  nit  wenig 
zu  misfallen  raicht,  derwegen  und  dieweill  dann  allgemainer 
christenhait,  zuvorab  des  heiUigen  Bömischen  reichs  Teutscher 
nation  unnsers  geliebten  vatterlandts  höchste  notthurfft  ervordert, 
das  gemellte  granitznoth  und  befesstigunggebew  mit  dem  furder- 

10  lichisten  zum  ennde  verf erttigt  werden  und  zum  pawen  yetzt  die 
allergeleginst  und  besste  zeit  alberait  ann  der  handt  ist  und  von 
tag  zu  tag  noch  mer  hertzue  wechst.  So  mugen  wir  der  be- 
mellten  befesstigunggebew  hohen  notthurfft  und  der  bilUchen 
gleichait  nach  nit  umbgeen,  solicher  zallung   halb  weittere  weeg 

16  an  die  handt  zu  nemb«w  und  ob  wir  woU  ursach  hetten,  den  ge- 
stragkhten  weeg  des  rechtlichen  proceß  gegen  dir  alßbaldt  vol- 
fuem  zu  lassen,  so  wellen  wir  dennselben  doch  diser  zeit  noch 
in  rhue  stellen  unnd  dich  nochmallen  durch  unnsere  bevelch 
gnedigchch    unnd    doch    aufs    letzt    vermondlich    ersuechen,    dir 

20  gnedigclich  unnd  emnstlich  bevelhendt,  das  du  bemellte  possten, 
die  drey  frissten  des  Augspurgerischen  pawgellts,  desgleichen  die 
Regenspurgisch  Turggenhilff  und  dann  den  Franckhreichischen 
raißcossten,  weliches  dann  alles  ausser  beruerts  legationscossten, 
dor  an  sein  sonnder  orth  gehörig,  zu  gemellten  granitznoth  und 

26 befesstigunggebewen  geordnet  und -gehörig  auf  negstkhomende 
Franckhfortter  fasstenmeß  in  die  geordneten  legstet  gewißlich 
erlegest  und  bezallest  und  darmit  den  weeg  des  rechtUchen  pro- 
ceß, der  dann,  wo  die  bezallung  lennger  verzogen  wurde,  ge- 
wißlich one  weittere   vermonung  und  furwamung  gegen  dir  zu 

30  ennde  furgenomben  werden  muesst,  verhuetten  wellest.  Daran 
erstats  du  unnsem  gnedigen  willen  und  manung.  Du  sollest  dich 
auch  darnach  entUch  wissen  zu  richten.  Und  wir  begem  auch 
hierauf  bey  ubergebenn  diß  bevelhs  dein  schrifftliche  antwurt. 
Geben  in   unnser   stat  Ynnsprugg  den   funff  und  zwainzigisten 

36  tag  monnats  februari,  anno  etc.  im  drey  und  sehzigisten,  unnserer 
reiche  des  Römischen  im  drey  und  dreissigisten  und  der  ann- 
dem  im  syben  und  dreissigisten. 

Ferdinand  subscripsit. 
Ad  mandatum  domini  electi 

40  imperatoris  proprium 

vidit  Seid.  C.  Kuepacher*). 

82 


498 


1666  apr.  18. 


[Adresse  auf  der  rückseite:]   Der    ersamen,    unngerer   lieben 
andechtigen  N.  abbtissin  des  gotzhans  Khaufßngen. 

Orig.-pap.  in  K.,  fleckig.     Das  schreiben  war  mit  dem  auf  papier   über 
roihem  wachse  gedruckten  kaiserlichen  siege!  (adler  mit  brustschild)  verschlossen. 
Ueber  der  adresse   von  band  16.  jahrh.:    ^Praesentatae  Marpurgk.     Philip ßenn  5 
vonn  Dermbach  den  27.  julii  anno  etc.  63';  an  anderer  stelle:  ,y[idit]  Hilf. 

1)  hier  folgt  unverstandlicher  verschlungener  schriftzug. 

821.     Kaiser  Maximilian  IL   bekundet y    dass  Konrad  von  Einer feldt 
ihn  um  die  belehnung  mit  dem  hofe  Herbede,  der  votn  reiche  zu  lehen 
und  vom  stifte  Kaufungen  zu  afterlehefi  rühre,  gebeten  habe.         10 

Augsburg  1566  apnl  18, 

1566  Wir  Maximilian  der  ander  von  Gottes  gnaden  erwölter  Ro- 

apr.  18.  ujjgQjier  kaiser,  zu  allen  zeitten  mehrer  deß  reichs,  in  Germanien^ 
zu  Hungern,  Behaim,  Dalmatien,   Croatien  und  Scblavonien  etc. 
könig,   ertzhertzog  zu  Oesterreich,   hertzog  zu   Burgundi,    Steijr,  15 
Kämdten,  Crain  und  Wurtemberg  etc.,   grave  zu  Tirol  etc.,  be- 
kennen öffentlich  mit  diesem  brieff  gegen  allermeniglich :   Nach- 
dem unß  unser  und  deß  reichs  lieber  getrewer  Cordt  von  Elver- 
feldt  undertheniglich  angeruffen  und  gebetten,   das  wir  ime  den 
hof  zu  Herwede  in  der  graffschafft  von  der  Marcke  gelegen,   so  20 
principaliter  von   uns   alß  Römischen    kaiser    und   dem   balligen 
reich  zu  lehen   und  von    dem    stiefft  KauJEhingen  zu  affterlehen 
ruret  und  weilandt   Schotte  von  Elverfeldt  sein   vatter  von   der 
negst  geweßenen  abbatissin  zu  Kauffungen  zu  lehen   empfangen 
und  getragen,  und  er  gleichfals  von   dem  stiefft  Kauffungen   zu  26 
lehen  zu  erkennen  und  zu  empfahen,  da  allain  erstberurter  stiefft 
noch  in  esse  und  nit  verschiener  zeit  durch  die  oberkaith  diß 
orts   gantz   und   gar   abgethan,   were    urputtig   und    genaigt   zu 
lehen  zu  verleihen,   gnedigUch  geruehen,   daß  wir  demnach  ge- 
dachten  Cordten  von  Elverfeldt  solches  seines  underthenigs  su-30 
chens  und  begerens  diese  urkhundt  under  unserm  kaiserlichen  uf- 
getruckten  insiegel  gnediglich  zugestelt  und  übergegeben  haben, 
sich  derselben  seiner  notturft  und   gelegenheit   nach   haben    zu 
geprauchen.     Geben  in  unser  und  deß  reichs  statt  Augspurg  den 
achtzehenden  tag  des   monats   aprUis,    anno    etc.    im    sechs   und  35 
sechtzigsten,  unserer  reich  des  Römischen  im  vierthen,  deß  Hun- 
gerischen im  dritten  und  des  Behaimischen  im  achtzehenden. 

Maximilian. 

Ad  mandatum  sacrae  caesareae  majestatis. 

Collationirt  und  vleissig  auscultirt  ist  diese  vurß.  copeij  mit  40 


1^1  nov.  6.  4dd 

dem  waren  und  rechten  besiegelten  original,  darmit  sich  dieselbe 
von  wortt  zu  wort  concordiert  und  vergleicht,  durch  mich  Die- 
therichen  Beckman  offenparen  und  approbirten  notarium  teste 
manu  propria. 

5  Cop.-pap.  vid.  in  Wetzlar,  abtheilung  Preussen,  litt.  E.  nr.  288/965  stück 

18.  Aaf  der  rückseite:  ^Copei  einer  urkhundt  der  kayß.  maijestät,  daß  Curdt 
von  Elverfeldt  umb  belehnung  des  schultheissenampts  und  hoffs  Herwede  ange- 
sucht^  Darunter:  Jn  sachen  Gulich  pro  interesse  und  Herwede  principal  contra 
Curdten  von  Elverfeldt.  nr.  1.  P[roductum]  Spirae  11.  septembris  anno  etc.  78 
10  [18.]*    Reg.  Aander-Heyden  2,  nr.  96. 

822.  Wilcke  von  Bodenhausen  bittet  den  landgrafen  Wilhelm  IV,  zu 
Hessen  um  die  genehmigung  zu  einer  Verhandlung  mit  den  Vorstehern 
des  stißes  Kaufungen  wegen  eines  hauses  zu   Witzenhausen,   das  er 

vom  stifie  erkaufen  wolle. 
15  1567  nooember  6. 

Durchleuchtiger,  hochgebornner  fürst.     E.   f.  g.   sein   mein     2567 
schuldig  unntertenig   unnd  gehorsam  diennst  zuvor.     Gnediger   nor.  6. 
her.     E.  f.  g.  mach  ich  unterteniglich  nit  vorhalten,  das  der  stift 
Kauffungen  eine  alte  behausunge  zu  Witzenhausen  in  der  stadt 

20vonn  alters  besitzlich  herbracht,  wilche  aus  besonnder  gnediger 
bewilligung  e.  f.  g.  großvatter  und  her  vatter  fursten  zu  Hessenn 
etc.  milder  gedechtnus  mein  großvatter  unnd  vatter  vom  stifte 
obberurt  innegehapt,  unnd  ist  dasselbige  neulig  uft  abganng 
meines  vatters    auch    vonn   hochermelten    furstenn  e.   f.   g.   her 

25  vatter  jungfrauw  Annenn  vonn  Bodennhaußenn,  welche  ein 
klosterpersonn  gewesenn,  die  zeit  ires  lebenns  auffs  neue  vor- 
schriebenn.  Als  das  gebew  nhun  alt,  dreymal  unnderschidlich 
zusamengeflickt  unnd  ohne  genntzliche  vomewerunge  nicht  wol 
kann  gebessert  werdenn,  wer  *)  ich  wol  geneigt,  wann  es  mit  gne- 

30  diger  begunstigung  e.  f.  g.  gescheenn  konnte,  mit  denn  vorstenn- 
demn  des  hausses  Kauffungen  umb  die  hoberedung  vor  ein  ge- 
burlich  kauffgelt  uff  einenn  erbkauff  zu  hanndelenn  unnd  dassel- 
bige danckbarUch  zu  bezalenn,  dessenn  auch  die  berurte  vorstenn- 
der  irer  vorwaltung  nach  dem  stifte  zu  gutte  willig,  unnd  solch 

85  kauffgelt  dem  stifte  mher  nutz  bringen,  als  wenn  mann  die  hauß- 
stedte  austhette,  wie  e.  f.  g.  ich  auch  algereit  vor  dieser  zeit  habe 
annsprechenn  lassen  unnd  damals  die  gnedige  vortrostunge  be- 
komenn,  dieselbige  wolte  sich  der  sachen  erkundigenn  unnd  mich 
vor  einem  anndernn  gnedigUch  darzu  komenn  lassenn,    dessenn 

40  ich  mich  dann  in  unnderthenigkeit  bedanckenn  dhu.     Unnd  ge- 


600  1670  nov.  2^. 

lanngt  demnacli  nochmals  ann  e.  f.  g.  mein  unnderthenige  bit, 
dieselbige  wolle  mir  so  gnedig  erscheinenn,  das  e.  f.  g.  vorwil- 
ligung  zu  diesem  kauff  mir  gegonnet  xmnd  dessenn  mir  deine 
bescheinunge  mitgeteilt  worde.  So  wil  ich  darann  sein,  das 
gleich  meiner  Schwester  ann  irer  leibzucht  vonn  hochermeltem  5 
forsten  jüngsten  erhalten  nichts  sol  abgebrochenn  werden  unnd 
wüs  nebenn  gutter  bezalung  des  kauffgelts  gegenn  e.  f.  g.  mit 
meinenn  gehorsamenn  diennsten  über  die  pflicht  zu  vordienenn 
ider  zeit  inn  unndertenigkeit  fleiswillig  erfundenn  werdenn.  Da- 
tum denn  6.  november,  anno  etc.  67.  10 

E.  f.  g. 

undertheniger 
Wilcke  vonn  Bodennhausenn 
der  eider. 
[Adresse  auf  der  rückseite :]  Dem  durchleuchtigenn,   hochge- 15 
bomenn  furstenn  unnd  herrnn  hermn  Whillem  ^)  lanndtgraven  zu 
Hessenn,  Dietz,  Ziegennhain  unnd  Nidda  etc.,  meinem  gnedigenn 
fursten  unnd  hermn,  unnderteniglich  zu  behanndenn. 

Orig.-pap.  der  stand,  land.-bibl.  zu  Gassei,  Landau  Collect,  über  das  kloster 
Kaufungen  U.  fol.  A.     Siegel  abgefallen.     Auf  der  rückseite  über  der  adresse:20 
,Wilcke  von  Bodenhausen  schreibt  der  behaußung  halber  zu  Witzenhausen  dem 
Stift  KaufEungen  zustendig^   sowie  unter  der  adresse:   ,Praesentatuni  Cassel  den 
8.  novembris  anno  etc.  67*. 

1)  orig.  ,wor'.        2)  aus  zuerst  im  texte  gestandenem  ^Philipen*  corrigirt. 

823.     Kaiser  Maximilian  IL  stellt  den  hof  Herbede  nctch  aufhebtmg25 
des  klosters  Kaufungen  und  dein  tode  der  letzten   äbtissin  untei*  die 
hoheit  des  Herzogs  zu  Cleve  als  grafen  voti  der  Mark, 

Speyer  1570  november  22. 

1570  Wir  Maximilian   der   ander,    von  Gottes   genaden    erweiter 

nov,  22,  Römischer  kaiser,  zu  allen  zeitten  merer  des  reichs,  inn  öerma-30 
nien,  zu  Hungern,  Behaim,  Dalmatien,  Croatien  unnd  Sclavonien 
etc.  künig,  ertzhertzog  zu  Oesterreich,  hertzog  zu  Burgundi,  Steyr, 
Klämdten,  Crain  unnd  Wirtemberg  etc.,  grave  zu  Tyrol  etc., 
bekhennen  öffentlich  mit  disem  brief  unnd  thuen  khundt  aller- 
meniglich :  Als  unns  der  hochgebornn  Wilhelm  hertzog  zu  Grülch,  35 
Cleve  unnd  Berg,  unnser  lieber  ohaim,  schwager  unnd  fürst,  ge- 
horsamblich zu  erkhennen  geben,  welcher  massen  der  stifft  unnd 
abbtissin  des  closters  Kauffingen  im  lanndt  zu  Hessen  gelegen 
vor  Jahren,  als  derselb  stifft  noch  inn  guetem  standt  unnd  wesen, 
einen  freyen  reichshof  Herbede  genant,  inn  seiner  lieb  gravschafft  40 


1570  nov.  22.  501 

Marckh,  welche  von  nnnß  unnd  dem  heiligen  reiche  zu  lehen 
ruert,  gelegen,  sambt  dessen  zugehörigen  leuthen  unnd  guettem 
ingehabt  unnd,  obwol  hernach  als  in  bemeltem  lanndt  zu  Hessen 
der  religion  halben  enderung  fürgenomen,  der  stifft  zerstört,  ge- 
5  dachte  abbtissin  unnd  die  closterjunckhfrawen  sich  von  ainander 
begeben,  die  gueter  eingezogen  unnd  das  closter  inn  ain  weltlichs 
schloß  verwandt  worden,  so  hette  doch  bemelte  abbtissin  sich 
berürts  hofs  Herbede  ausserhalb  des  stiffts  durch  iren  dahin  ge- 
stellten schuldthaissen,  ainen  von  Elverfeldt,  die  zeitt  ires  lebens 

10  ettlichermassen  angenomen.  Als  aber  volgents  sy,  die  abbtissin, 
mit  todt  abganngen,  wurde  biß  daheer  bemeltem  hof  unnd  dessen 
hofleuthen  von  niemant  rechtmessigelich  vorgestannden,  sonnder 
unnderstuenden  die  erben  desselben  gewesnen  schuldthaissen,  die 
von  Elverfeldt,    sich    deren    nunmehr   zu  unndememen,    sy  vom 

15  reiche  abzuziehen,  auch  mit  unträglichen  bürden  unnd  dienst- 
barkhaitten  zu  beladen  unnd  von  freyen  reichsleutten  zu  iren 
leibaignen  leutten  zu  machen,  wo  sy  nitt  dargegen  der  gebuer 
verthaidingt  wurden.  Dieweyl  sy  aber  solches  für  sich  selbst 
nit  vermöchten,  hetten  sy,  die  hofleuthe,  sein  lieb  als  den  landt- 

20fürsten,  dem  solcher  hof  mit  gebott  unnd  verpott,  laistung  ge- 
mainer  reichs  unnd  lanndtsteuem,  auch  sunst  durchaus  mit  der 
landtfürstlichen  obrigkaitt  unnderworffen,  zu  mehrmalen  ange- 
lanngt  unnd  gebetten,  sich  irn  anstatt  ainer  abbtissin  antzunemen 
unnd  sy  bey  iren  alten  rechten  unnd  freyhaitten  hanndtzuhaben. 

25  Welches  aber  sein  lieb  weitter,  als  sich  von  solcher  lanndtsfurst- 
lichen  obrigkait  wegen  geburte,  one  unnsem  austruckhlichen  con- 
sens  unnd  verwilligung  zu  thuen  verwaigert  unnd  derwegen  vil- 
gedachte  hofsleuthe  an  unnß  remittiert  unnd  gewisen  hette,  wie 
unns  dann  sy,  die  hofsleuthe,   selbst  ebnermassen   unnderthenig- 

80  lieh  furgebracht  unnd  neben  seiner  lieb  umb  denselben  unnsem 
consens  unnd  verwilligung  diemuetigelich  angesuecht  unnd  ge- 
beten. Deß  haben  wir,  angesehen  solch  obemants  unnsers  lieben 
ohaimen,  Schwagers  unnd  fürsten  des  hertzogen  zu  Gülch  unnd 
der  hofsleuthe  selbst   diemuetig  pitt,   innsonderhait  auch  seiner 

35  lieb  daneben  gethanes  zimblichs  erpieten,  den  zynß,  so  der  abb- 
tissin unnd  dem  stifft  Kauffingen  jährlich  darvon  zu  raichen  ge- 
brauchig gewesen,  zu  nutz  aines  anndem  adelichen  unvermög- 
lichen  stiffts  inn  seiner  lieb  lannden  gelegen  zuwenden  unnd,  da 
das    closter  Kauffingen   widerumben  über    khurtz   oder   lang  in 

40  vorigen  standt  käme,  demselben  seine  gerechtigkait  daran  wider 
einzuräumen,    unnd   darumb   mit   wolbedachtem  mueth,  guetem 


602  1670  nov.  22. 

rath  unnd  rechter  wissen  obernantem  unnserm  lieben  ohaim, 
Schwager  nnnd  fürsten  hertzog  Wilhehn  zu  Gülch  unnd  seiner 
lieb  erben  unnd  nachkhomen,  graven  zu  der  Marckh,  unnsem 
gnedigen  consens  gegeben^  zugelassen  unnd  bewilligt,  thuen  das 
auch  hiemit  von  Römischer  kaiserlichen  machtvolkhomenhait  B 
wissentlich  in  crafft  ditz  briefs,  nemblich  das  sein  lieb,  dero 
erben  unnd  nachkhomen,  wie  obsteht,  mehrgemelts  stiffts  Kauf- 
fingen jura  unnd  gerechtigkaitt  an  gedachtem  hof  Herbede  unnd 
seinen  zugehörigen  leuthen  unnd  guettem  anstatt  solches  closters 
allermassen,  wie  es  dasselb  zur  zeit  gehabt,  als  es  noch  in  guetem  10 
standt  gewesen,  innhaben  unnd  demselben  zum  besten  schützen, 
handthaben  unnd  verthaidingen  sollen,  doch  unnß  unnd  dem 
heiligen  reiche  an  unnsem  unnd  sonnst  menigelich,  innsonnder- 
hait  auch  vorgedachts  gewesnen  schuldthaissen  erben,  denen  van 
Elverfeldt,  an  ir  jedes  rechten  so  wol  zu  offtberuertem  schuldt-15 
haissenampt  als  dem  hof  Herbeden  unnd  dessen  zugehörigen 
leuthen  und  guettem  unvergriffen  unnd  unschedlich.  Unnd  dann 
mit  der  außthruckhHchen  beschaidenhait,  das  sein  Heb  den  zynß, 
so  der  abbtissin  unnd  dem  stifft  Kauffingen  järlich  davon  zu 
raichen  gebreuchig  gewesen,  obgesetztem  seiner  lieb  erpieten20 
nach  zu  ainem  anndem  adenlichen  stifft  inn  seiner  lieb  lannden 
gelegen  zuwenden  unnd,  da  das  closter  Kauffingen  widerumb 
über  kurtz  oder  lanng  in  vorigen  stanndt  kompt,  demselben 
solche  sein  gerechtigkait  an  beruertem  hof  wider  einzuräumen, 
auch  dessen  alles  seiner  lieb  ainen  revers  in  behöriger  form  zu  25 
unserer  kaiserlichen  reichshofcantzlei  zu  überantwortten  schuldig 
seye.  Mit  urkhundt  ditz  briefs,  besigelt  mitt  unnserm  kaiserlichen 
anhangenden  insigel,  gebenn  inn  unnser  unnd  des  reichs  statt 
Speyer  den  zwenundzwaintzigisten  tag  des  monats  novembris, 
nach  Christi  unnsers  lieben  Herren  gepurt  funftzehenhundertdo 
unnd  im  sibentzigisten,  unserer  reiche  des  Römischen  unnd  Hun- 
gerischen im  achten  unnd  des  Behaimischen  im  zwaiundzwann- 
tzigisten  jähren. 

Maximilian  ^). 

Nach  druck  bei  Aander-Heyden  2,  nr.  104.     „Orig.   im  Staatsarchive  zu  36 
Düsseldorf,  Cleve-Mark  2014.    Das  an  einer  schwarzgelben  seidenen  kordel  hän- 
gende große  majestätssiegel  ist  sehr  gut  ausgeprägt  und  erhalten." 

1)  „eigenhändige  Unterschrift." 


1571  juni  12.  B03 

824.  Die  landgräflich  Hessische  kanzlei  berichtet,  dass  das  kloster 
Kaufungen  allezeit  den  Hessischen  landgra/en  unmittelbar,  dem  reiche 
aber  nur  miUelbar  unterworfen  gewesen  sei,  daher  auch  alle  landes- 
steuern  an  die  landesherrschaft  entrichtet  habe,  so  dass  die  reichs- 
b  abgaben  desselben   in  denen  des  gesammten  landes  mit  enthalten  ge^ 

Wesen  seien, 
1571  juni  12. 

Bericht  des  closters  KauSungen  halber.  i57l 

Das  stifft  oder  closter  Kauffangenn  ist  im  ambt  Cassell  eyn  •^•****  ^^' 
10  meyl  wegs  von  der  stadt  und  also  ohne  mitteil  im  niederfursten- 
thumb  Hessenn  gelegen. 

Unndt  nachdem  inn  diessem  closter  vonn  alters  jungfrawenn 
vom  adell  underhaltenn  mmdt  aufferzogenn  worden  seynny  so 
ist  es  inn  besehener  der  closter  verenderung  vor   ungeferlich  40 

15]haren  dem  adell  unndt  gemeyner  ritterschafft  des  furstenthumbs 
Hessenn  zu  handenn  gestelt,  die  es  auch  vor  unndt  nach  dem 
Passawischenn  vertrag  unndt  dem  in  anno  etc.  55  auf^erichtem 
religionfriedenn  über  rechtsverwerte  zeit  inn  irer  administration 
mit  allenn  und  jeden  im  furstenthumb  Hessen   gelegenen  unnd 

20darzu  gehörigen  guetemn,  renten,  zinssenn  unndt  gefellenn  ge- 
hapt  haben,  auch  darüber  ihre  besondere  Vorsteher,  vögtt  unndt 
diener  gehabt  unndt  noch  habenn.  Unndt  werdenn  die  jhar- 
lichen  nuzungen  unndt  gefeile  diesses  closters  durch  gemeyner 
ritterschafft  verordente  Vorsteher  zu  nichts  anders   außgewendet, 

25  dann  zu  ehlicher  ausstattung  unndt  verheuratung  armer  jung- 
frawenn vom  adell,  so  aus  diessem  furstenthumb  Hessenn  bürtig 
seyenn.  Ob  nun  wohll  eynn  abttissinn  zu  Kauffungenn  in  des 
reichs  matricuU  unndt  anschlege  gesetzt  seinn  magk,  nicht  weiß 
mann,  was  ursachenn  halber  oder  aus  wes  angebenn,  so  ist  doch 

30  einmall  gewiß  unndt  wahr,  das  ermelt  closter  Kauffungenn  dem 
reich  niemals  ohne  mitteil  underworffen  gewesenn,  viel  weniger 
einiche  regalia,  privilegia,  noch  andere  freyheitenn  oder  gerech- 
tigkeitenn  vom  heiligen  reich  gehabt,  wie  auch  vonn  desselbenn 
closters  wegenn  dem  reich  nie  keinn  steur  gereicht,  noch  ezwas 

36  contribuirt  wordenn,  sondernn  es  ist  dasselbig  closter,  als  ob 
stehet,  ohne  mitteil  inn  fürstlicher  Hessischer  landtsobrigkeit  ge- 
legenn  unndt  daher  gleich  andemn  clöstem  im  furstenthumb 
Hessenn  vor  eynn  prelatur  unndt  standt  desselbenn  furstenthumbs 
jederzeit  geachtet  unndt  gehaltenn,  ist  auch  gleich  andemn  pre- 

40laten  unndt  stendenn  zu  allenn  uxindt  jeden  deßelbenn  fursten- 


604  1571  juni  12. 

thumbs  obliegendenn  nöthenn  zu  landtagen  beschriebenn  unndt 
erfordert  unndt  hatt  dasjhenig,  so  jedesmals  daselbst  beschlos- 
senn,  gleich  andemn  prelaten  min  dt  stendenn  gehorsamblich  ge- 
leistet unndt  insonderheit  alle  reichs  unndt  landtsteur  vonn  allenn 
seynenn  im  furstenthumb  Hessenn  gelegenenn  guetemn  unndt  5 
leutenn  über  rechtsverwerte  zeit  unndt  aller  menschenn  ge- 
denckenn  gleich  andernn  desselben  fürstenthumbs  prelaten,  sten- 
denn unnd  angehörigenn  den  fürsten  zu  Hessen  erlegt. 

Es  habenn  auch  die  furstenn  zu  Hessenn  vonn  alters  unndt 
undencklicher  zeit  über  diß   closter  Kauffungenn  unndt  dessennio 
angehörige  leut  ordinariam  Jurisdictionen!  in  aUenn  sachenn  unndt 
fehllenn,   sie  seyenn  peinlich  oder   bürgerlich  gewesenn,   unver- 
hinderlich  exercirt   unndt  herbracht,    auch  zu  irenn    herfertenn 
unndt  andernn  nöthenn  eynenn  herrwagenn  auf  diessem  closter, 
darzu  die  volge  uff  denn  closterleuthenn  unndt  noch  weiter  ihre  15 
Öffnung,  lager,  azung,  futter  unndt  mahll  vor  ire  fürstliche  per- 
sonenn  derselbigenn  hoffgesindt,  diener,  Jäger  unndt  hundt,  auch 
vor  die  beamtenn  zu  Cassell,   so  offt  unndt  dick  sie  das  begert, 
frey  gehabt  unndt  herbracht,   wie   auch   ire  f.  g.  diesselbige  ge- 
rechtigkeitenn  noch   auff  denn   heutigen  tagk  habenn,    glichwol20 
aber  umb  des  closters  unvermöglicheit  willen  sich   dero  beschei- 
denlich  und  ohne  ubermaß  geprauchen. 

Aus  welchem  allenn  dar  erscheinet,  das  vielermelt  hauß 
Kauffungenn  nicht  alleinn  vom  heiligenn  reich  nit  herruret,  noch 
demselbenn  mit  ichtwas  underworffenn,  sondernn  das  es  auch  25 
insonderheit  der  contribution  halber  jegenn  dem  reich  in  posses- 
sione  vel  quasi  libertatis,  die  furstenn  zu  Hessenn  aber  dersel- 
benn  steurenn  inn  kündtlichem  besiz,  prauch  unndt  gewehr  über 
menschen  gedenckenn  gewesenn  unnd  noch  seynn. 

Darmit  auch  die  gelegenheit  der  jhargefell  vonn  diessem  30 
closter  imndt  daher  weiter  die  unvermüglicheit  jegen  dem  ver- 
meintenn  reichsanschlagk  zu  vememen  sey,  so  ist  ann  dem,  das 
Kauffungenn  in  reichsanschlägenn  vermeintlich  geseczt  ist  uff 
einenn  zu  rosß  unndt  zehenn  zu  fuß,  tregt  monatlich  nach  dem 
einfachem!  anschlagk  funfftzigk  zwenn  gülden.  85 

Nun  habenn  aber  prelaten,  ritter  unndt  landtschafft  des 
fürstenthumbs  Hessenn  die  in  anno  etc.  66  bewilligte  eylende 
Turckenhulff,  was  die  zu  des  fürstenthumbs  Hessenn  geburendem 
anschlag  tregt,  zu  erlegenn  uff  sich  genommen  unndt  derwegen 
Tinder  sich  verabschiedet,  das  zur  erhebung  solcher  eilendenn40 
Turckenhulff  alle  unndt  jede  im  furstenthumb  Hessenn  gelegene 


1571  juni  12.  605 

gueter  belegt  unndt  auff  jedes  hundert  guldenn  capitall  oder  funff 
guldenn  jharlicher  renthe  eynn  halber  gulde  contribuirt  wer- 
denn  solle. 

Solchem  anschlagk  nach  habenn  die  Vorsteher  gemeyner 
6  ritterschafft  vonn  des  hausses  Kauffungenn  unndt  aller  seiner  zu- 
gehörigen gueter,  rente,  zinsse,  zehendtenn  unndt  gefelle  wegenn, 
was  derenn  im  furstenthumb  Hessenn  gelegenn  seynn,  nichts  aus- 
genommenn,  zu  solcher  eilendenn  Turckenhilff  denn  verordentenn 
obereinnehmemn  jegenn  Cassell  eynnhundert  zwainzigk  einn  gul- 

10  denn  unndt  zwainzigk  vier  albus  unndt  vonn  aller  irer  zum  haus 
Kauffungenn  gehöriger  unndt  im  furstenthumb  Hessenn  ingeses- 
sener underthanenn  unndt  derselbenn  haab  unndt  gueter  wegenn 
eynnhundert  unndt  eynenn  guldenn  unnd  mehr  nicht  erlegt. 
Tregt  also  die  steur  zusanmienn  beydts  vonn  des  hausses  Kauf- 

löfungenn  unndt  der  darzu  gehorigenn  underthanenn  wegenn 
überall  zu  der  ganzenn  eilendenn  Turckenhilff  zweyhundert 
zwainzigk  zwenn  guldenn  unndt  zwainzigk  vier  albus. 

Da  aber  das  haus  Kauffungenn  obermeltem  vermeintenn 
reichsanschlag  nach  diesse  eilende  Turckenhulff  hette  erlegenn 
SOsollenn,  so  wurde  diesselbige  zwölffhundert  unndt  vierzigk  acht 
guldenn  unndt  also  eynn  höhers  unndt  mehrers  angelauffenn 
unndt  ertragenn  habenn,  als  Kauffungen  von  allenn  seynenn  im 
furstenthumb  Hessenn  gelegenenn  gütemn  ann  jharlichenn  rentenn 
unnd  gefellenn  einzukhommenn  hatt. 

25  WiewoU  auch  disß  hausß  Kaufungenn  im  landt  zu  Thüringen 

under  churfurstlicher  Sachssischer  landtsobrigkeit  eynn  dorff  He- 
roldeshausenn  genant  liegenn  hatt,  so  wird  doch  dasselbig  mit 
allenn  reichs  unndt  landtsteurnn  hochgedachtem  churfurstenn  ver- 
haltenn  unnd  darvonn  ins  furstenthumb  Hessenn  nichts  gereicht. 

30  Aus    welchem   bericht  dar   erscheinet    ersÜich,    das  Kauf- 

fungenn zu  einiccher  reichscontribuüon  nicht  kann  noch  magk 
gezogenn  werdenn,  wie  es  auch  dem  reich  niemals  wedder  heller 
noch  pfennig  contribuirt,  unndt  vors  andere,  wann  es  gleich 
vom   heiligenn   reich   herrührte    unndt   demselben    ohne   mitteil 

35  underworffenn,  auch  jegenn  dem  reich  in  possessione  vel  quasi 
libertatis  nicht  wehr  (als  gleichwoll  das  wiederspiell  offendtlichenn 
am  tage  ist)  ^),  das  ihme  doch  obermeltenn  vermeintenn  reichsan- 
schlagk  seiner  kündtlichenn  unvermöglicheit  halber  zu  entrichten 
unmüglich  wehr. 

40  Signatum  den  12.  junii  anno  157  P). 


606  1575  sept.  29. 

Gleichzeitige  cop.-pap.  in  M.,  ob.  stockhaussaal  5706}  stift  Kaufimgen, 
dessen  reichsunmittelbarkeit  betr.  Ohne  Unterschrift  und  adresse.  Aus  dem 
fehlen  aller  curialien  dürfte  zu  vermuthen  sein,  dass  dieser  bericht  von  der  land- 
gräflichen kanzlei  zu  Cassel  mit  unbekanntem  begleitschreiben  behufs  abwehr 
der  forderungen  seitens  des  reichs-  oder  kreisregimentes  an  die  betr.  kanzlei  5 
adressirt  war.  Das  concept  befindet  sich  in  der  stand,  landesbibl.  zu  Cassel, 
Landau  Collect,  über  kloster  Kaufungen  II.  fol.  A. 

1)  die  klammem  sind  auch  in  der  vorläge.        2)  datumzeile   von   band 
des  correctors. 

825.     Landgraf  Wilhelm  IV.   zu   Hessen  beschwert  sich  bei  kaiser  10 
Maximilian  II.  darüber,  dass  der  herzog  zti  Jülich  dem  schultheissen 
Kaspar  von  Elverfeldi  bei  bedrüchung  d^r  hoßeute  des  Kaufungschen 
hofes   zu   Herbede   durch  die   finger  sehe   und   diesen   hof  unrecht- 
mässiger weise  für  seine  landeshoheit  in  anspruch  nähme. 

Melsungen  1575  September  29.  15 

1675  Allerdurchleuchtigster,    großmechtigster    und    unuberwindt- 

**^  •  •  lichstor  Bömischer  kaiser.  Ewer  Römische  ^)  kayserliche  majestet 
seintt  meine  allerunderthenigste,  schuldige  und  gantz  willige^) 
dinste  jederzeit*)  zuvom.  Allergnedigster  her.  Ewer  kayserliche 
majestet  gebe  ich  in  aller  underthenigkeit  zu  erkennenn,  das  in  20 
meinem  fürstenthumb  allernegst  bey  Cassell  das  hauß  Kauffun- 
genn  gelegen,  welchs  vor  zeittenn  eyn  stiefft  gewesenn,  darin- 
nenn  jungfrawenn  vom  adell  ufferzogenn  wordenn,  und  als  sich 
vor  jarenn  die  verenderunge  *)  des  closterlebens  zugetragenn,  ist 
dieser  stiefftt  zu  ehrlicher  ausstattunge  adelicher  jungfrawen25 
dieses  fürstenthumbs  Hessenn  durch  weilandt  meinenn  herm 
vater  seligen  deputirtt  und  verordenet,  auch  zu  dem  ende  ge- 
meiner Hessischer  ritterschafftt  dasselbig  hauß  Kauffungenn  mit 
allen  seineim  in  und  zugehörigen  guttemn  und  gerechtigkeitten 
ubergebenn  und  zugestellt,  daher  dan  gemelte  Hessische  ritter-30 
schafftt  durch  ire  insonderheitt  aus  irenn  mittein  hierzu  deputirte 
Vorsteher  solch  hauß  Kauffungenn  mit  allen  seinenn  beidts  in 
und  ausserhalb  meines  fürstenthumbs  under  andemn  obrigkeitten 
gelegenen  und  darzu  gehorigenn  dorffem,  höfen,  güttern,  rent- 
tenn,  zinsenn  und  gefeilen  vor  und  nach  dem  religionfrieden  in  85 
geruiger  administration  und  Verwaltung  biß  auff  diese  zeitt  men- 
niglichs  unverhindertt  gehabtt  und  herbrachtt. 

fj  Nun  hatt  aber  dis  hauß  Kauffungenn  under   andemn  sei- 

nenn guttemn  auch  einenn  hoff  und  etzliche  darzu  gehörige  hoff- 
leuth  zusambtt  eynem  schultheissennambtt  über  solchenn  hoff  ^)  40 


1B76  sept.  29.  507 

zu  Herbede  under  dem  hochgebomenn  furstenn,  meinem  freund- 
lichenn^  liebenn  vetter  und  schwager  hertzogk  Wilhelm  zu  Qü- 
lich  etc.,  vonn  etzlichenn  viel  hundertt  jaren  hero  in  geruiglichem 
brauch,  besitz  und  gewehr  herbracht,  welchs  schultheissenambtt 
Bein  abtissin  zu  Kauffungenn  akeitt  von  des  Hauses  Kauffungeim 
wegen  und  demselbenn  zum  besten  gegen  geburliche  vergeltunge 
und  uS  gewisse  maß,  doch  lenger  nicht  dan  ad  vitam  andemn 
außgethann  und  verlawen®),  krafft  welcher  leyhe  es  am  letztenn 
an  einenn  Caspar  vonn  Elverf eldtt ')   genant  kommenn  und  er- 

lOwachssenn  ist. 

Als  nun  itzgemelter  Caspar  vonn  Elverfeldtt  sich  nicht  allein 
dieses  schultheissennambts  zu  misbrauchen  und  die  Kauffungische 
hoffleuth  zu  Herbede  mit  unzimlichenn  dinsten  und  in  vil  andere 
wege  wieder  kundtlich   herkommen    zu   beschwerenn,    sondernn 

15  auch  dem  hauß  Kaufiungen  seine  am  selbigen  hoff  und  schult- 
heissennambtt  habende  und  vonn  so  vielen  hundertt  jarenn  her- 
brachte unzweivenliche  erbgerechtigkeitt  zu  intervertiren  und  zu 
schwechen  understanden,  seint  die  Vorsteher  gemelter  meiner 
ritterschafftt  daher,  wie  auch  ingleichem  uff  vielfaltigs  wehclagenn 

20  der  armen  von  dem  von  Elverfeltt  betrangtter  Kauffungischenn 
hoffleuthe  zu  erhaltunge  des  hauses  Kauffungenn  so  gar  kund- 
licher gerechtigkeitt  und  abwendung  irenn  hoffleuthenn  zuge- 
fuegtter  drangsaln  gemüssigtt  wordenn,  sich  dessenn  über  denn 
vonn  Elverfeldtt  vor  hochermeltem  meinem  freundlichenn,  lieben 

2B  vettern  und  schwager  dem  hertzogenn  zu  Qulich  (weill  in  seiner 
liebden  fürstenthumb  beids  der  hoff  Herbede  gelegenn  und  der 
vonn  Elverfeldtt  gesessenn)  ®)  zu  beclagen  und  verhörstäge  auszu- 
bringen, darauff  auch  die  Sachen  durch  seiner  liebden  Verord- 
nung umb  negst  verschiene  ostem   zum  Ham  zwüschen  beiden 

90  vorbenanttenn  parteyen,  meiner  algemeinenn  Hessischenn  ritter- 
schafft und  irenn  verordenten  vorstehemn  als  clegemn  an  einem 
und  Caspar  vonn  Elverfeldten  als  beclagtem  am  andemn  theill, 
in  verhör  gezogenn  wordenn. 

Ob  nun  woU    seine  liebden   in   solcher  verhör,    wie    auch 

35  zuvor  niemals  an  berurttem  Kauffungischenn  hoff  und  darzu  ge- 
horigenn  hoffleuthen  und  schultheissennambtt  zu  Herbede  einiges 
interesse,  rechtens  noch  gerechtigkeitt  angemast,  darbenebenn 
auch  seine  liebden  in  beschehener  verhör  ires  undersassenn  des- 
senn vonn  Elverfeldtt  offenbaren  unfueg,  wie  seine  Hebden  selbst 

40  in  irem  schreibenn  an  mich  bekennen,  gnugsam  befundenn  und 
daher  meine  ritterschafftt  in  gentzlicher  hoffnung  und  Zuversicht 


508  1575  sept.  29. 

undertheniglichenn  gestanden,  es  solte  und  würde  ihnenn  in 
dieser  irer  gerechten  und  wolbefugtten  Sachen  gegenn  denn  vonn 
Elverfeldtt  die  justitia  administrirtt  worden  sein,  so  fertth  aber 
seine  liebden,  nicht  weiß  ich  aus  weß  verleittung,  zu  und  zeucht 
viel  angezogenen  Kauffungischen  hoff  Herbede®)  mit  seinenn  zu-  5 
gehorigenn  hoffleuthen  und  gerechtigkeitten  (weill  der  vonn  Elver- 
feldtt umb  seines  kundtlichen  unfugs  willenn  denselbenn  lenger 
nicht  behaltenn  kan)  ®)  selbst  ein,  wendett  dessen  gegenn  mich  und 
meine  ritterschafftt  diese  Scheinursachen  vor:  Erstlich  das  ange- 
regtter  hoff  und  gutt  in  seiner  liebden  lands  obrigkeitt  gelegenn,  10 
darumb  seine  liebden  in  mangell  einer  abtissin  zu  Kauffungen 
befugtt  seyen,  solchen  hoff  einzuzihenn  und  zu  andemn  mildenn 
Sachen  zu  verwendenn,  zum  andemn  hettenn  auch  seine  liebden 
dessenn  von  euer  kayserlichen  [majestet]  ^®)  außdrucklichen  beve- 
Hch  erlangtt.  15 

Wiewoll  ich  nuen  seine  liebden  hinwieder  zu  gemuett  ge- 
fürth,  welcher  gestaltt  der  in  anno  etc.  55  uffgerichte  religion- 
frieden der  domals  eingezogener  und  verendertter  geistlichenn 
gutter  halben  klare  zill  und  maß  geb,  darinnenn  aber  gar  nicht 
zu  befinden,  das  seiner  liebden  oder  andemn  obrigkeitten  nach- 20 
gegebenn  sey,  auch  in  futurum  und  also  nue  mer  die  under 
ihnenn  gelegene  geistliche  gutter  einzuzihenn,  sintemall  daraus 
under  denn  stenden  des  reichs  ein  seltzame  Verwirrung  ervolgen 
und  endlichen  desfals  eines  newenn  rehgionfriedens  vonnothenn 
sein  wolte,  zudem  das  disf als  seine  libden  als  landesfürst  pro  ad-  25 
ministranda  justitia  von  meiner  ritterschafftt  undertheniglich  er- 
suchtt,  seine  liebden  auch  als  Ordinarius  ohne  alle  anmassung 
einiges  Interesse  oder  gerechtigkeitt  sich  der  verhör  undemom- 
men,  darumb  diese  von  seiner  liebden  beschehene  einzihung  des 
hoffs  und  seiner  zugehor  umb  so  viell  befrembdter  zu  vernehmen  80 
sey,  das  auch  seine  liebden  meines  gentzlichen  Versehens  diesel- 
bige  ire  einzihunge  mit  dem  bemmbttenn  euer  kayserüchen  ma- 
jestet rescript "),  ob  gleich  dasselbig  vorhanden,  (davonn  mir  doch 
weitter  nichts  bewust  ist)  ^)  gar  nichtt  wirdt  justificirenn  koimen, 
sintemall  euer  kayserliche  majestet  eben  so  wenig  als  aller  irer  35 
vorfahm  Römischenn  kayser  gemüth,  will  und  meinung  sein 
würde,  mir  und  meiner  ritterschafftt,  unser  unerfordertt,  viel  we- 
niger gehortt,  ichtwas  an  unserm  rechtenn  durch  einig  rescript 
zu  entzihenn  etc.  So  bleibtt  doch  seine  liebden  dessenn  allenn 
unerachtett  sonder  zweivell  aus  anderer  leuth  verleittung  uff  40 
irem  vornehmen  und   vermeintt  vielgedachtenn  Kauffungischenn 


Iblb  sept.  29.  609 

hoff  zu  Herbede  mit  seiner  zugehorigenn  gerechtigkeitt  in  han- 
denn  zu  behalttenn. 

Wan  aber  dasselbig  ein  newerung,  welche  zu  merglicher 
schmelerung  des  hauses  Kauffungen  und  zu  sonderm  praejuditz 
Betzlicher  anderer  in  Duringen,  Braunschweig  und  under  andern 
obrigkeittenn  gelegener  Kauffungischen  dorffer  und  gutter,  die 
meiner  ritterschafftt  gegenn  Kauffungen  biß  uff  denn  heuttigen 
tag  unverhinderlich  gevolgt  worden,  gereichen  thutt,  derwegenÄ" 
ich   uff   vielfaltigs   meiner   ritterschafftt   underthenigs    ersuchenn 

lOgemüssigt  werde,  euer  kayserliche  majestet  hirunder  in  aller  un- 
derthenigkeitt  anzulangen,  so  ersuche  euer  kayserliche  majestet 
ich  mit  gantz  gehorsamer  underthenigster  bitt,  euer  kayserliche 
majestet  geruhe  disfals,  das  vonn  ir,  meiner  und  meiner  ritter- 
schafftt ungehortt  erlangtes  rescript  (ob  etwo  dasselbig  vorhanden 

15  wer)  ^)  allergnedigst  zu  endern  und  bey  meinem  freundtlichenn 
liebenn  vetternn  und  schwagern  dem  hertzogenn  zu  Gülich  die 
Vorsehung  zu  thun,  das  vielgedachter  hoff  Herbede  zusambtt 
seinenn  hoffleuthen  und  schultheissennambtt  beim  hauß  Kauffungen, 
darbey   solchs   alles  über   etzliche   hundertt  jar   unverrücktt  ge- 

20wesenn,  nochmals  gleich  andern  Kauffungischen  guttern  bleiben 
und  gemeine  Hessische  ritterschafftt  sich  dessenn  allenn  zu  ehr- 
licher ausstattung  irer  adelichen  töchter  beschehener  Verordnung 
nach  erfrewenn  mog.  Solchs  thue  zu  euer  kayserlichen  majestet 
ich  mich   zusambtt  meiner    ritterschafftt  der  billickeitt  nach  in 

25  aller  underthenigkeitt  getrosten,  seint  es  auch  umb  dieselbige 
euere  kayserliche  majestet  jederzeit  in  underthenigstem  gehorsam 
zu  verdienenn  schuldig  und  willig.  Datum  Milsungen^^)  am  29. 
septembris  anno  etc.  75. 

Euer  Römisch  kayserlichen  majestet 
30  allerunderthenigster  schuldiger 

und  gehorsamer  fürst 
Wilhelm  landgraf  zu  Hessen. 

[Adresse  auf  der  nickseite:]  Dem  allerdurchleuchtigstenn, 
grossmechtigistenn  und  unüberwindtlichstenn  fürstenn  und  hemn 

35hem  Maximiliane  dem  andernn,  erweitem  Römischem  kayser,  zu 
allenn  zeittenn  mehrern  des  reichs,  in  Germanien,  zu  Hungemn, 
Behem,  Dalmatien,  Croatien  und  Schlavonien  konigen,  ertzher- 
tzogen  zu  Osterreich,  hertzogen  zu  Burgundi,  Steyer,  Karndten, 
Crain  und  Württemberg,   gravenn  zu  Tiroll  etc.,   meinem  aller- 

40gnedigtenn  hern. 


610  157'8. 

fCanzleivermerke  unter  der  adresse:] 
Hessen  1.  Wilhelm  contra  Gülich. 

A[cceptum]  22,  octobris  anno  76  "). 
Hessen  contra  Gulch  per  Kauffungen  und  hoff  Herbede  "). 

Zwei  gleichwertbige  orig.-pap.  im  haus-,  hof-  und  Staatsarchive  zu  Wien,  5 
von  verschiedenes!  bänden  geschrieben;  dasjenige,  nach  welchem  die  abschrift 
genommen  wurde,  habe  ich  mit  A.,  das  andere  mit  B.  bezeichnet;  beide  orig. 
t|ind  von  landgraf  Wilhelm  eigenhändig  unterzeichnet  und  waren  mit  rothen 
siegeln  verschlossen,  von  denen  nur  noch  geringe  spuren  übrig  sind.  Die  doppelte 
ausfertigung  mit  den  weit  auseinander  liegenden  empfangsvermerken  lässt  sich  10 
vielleicht  dadurch  erklären,  dass  der  landgraf,  durch  daa  ausbleiben  der  antwort 
ungeduldig  geworden,  nach  mehr  als  9  monaten  sein  gesudi  unter  dem  früheren 
datum  wiederholte.  Die  randbemerkungen  zu  A.  sind  von  anderer  band  als  der 
text.  Eine  cop.-pap,  ohne  den  eingang  des  Schreibens  in  Landau  Collect,  über 
das  kloster  Kaufungen  Ü.  fol.  A.  (stand,  landesbibl.  zu  Cassel).  15 

1)  in  B.  fehlt  ,Römi8che^  2)  ib.  ,gehor8ame*  statt  ,gantz  willige*. 
3)  ib.  ,allzeit'.  4)  ib.  ,verenderungen^  5)  ib.  folgt  hier  ,und  hoffleuthe*; 
hier  randbemerk,  in  A.:  ,Hoff  zu  Herbede'.  6)  ib.  ,verlauhen^  7)  rand- 
bemerk, in  A.:  ,Everfeldt^  8)  die  klammern  sind  auch  im  orig.  9)  am 
rande  ,Dux  Juliac[enBis]  den  hoff  eingezogen^  10)  ,maje8tet*  fehlt  im  orig.  20 
11)  am  rande  ,Re8criptum  cae8aris^  12)  B.  ,0as8el'  statt  ,Milsungen\  13)  ib. 
,A[cceptum]  9.  augusti  76*.  14)  ib.  ,landgraf  Wilhelm  zu  Hessen  contra  Giilch 
per  hof  zu  Herbede*. 

826.     Ausztig  aus   ^Articulirte   clag  deß   edlen   unnd  ehmvesten 
Conradten  vonn  Elverfeldts  clägern  contra  richter  unnd   sampt-25 
liehe  hoffleuth  des   hoffs  Herbede   beclagten",   betreffe^td   das  ver- 
häüniss  des  genannten  hofes  zum  stiße  Kaufnngen. 

[1578.] 

[1578,]  Zum  funfften  wahr,  daß  gedachter  Conradt  vonn  Elverfeldt 

berurt  lehen  mit  seiner  zubehor  vonn    der   letst  geweßnen   ap-30 
tißin  Helena  Freisekens,  so  anno  etc.  65  *)  inn  Gott  verschieden, 
auch  zu  lehen  empfangen  unnd  getragen. 

Zum  sechsten  wahr,  daß  ein  obrigkait  oder  landtgraffschafft 
Heßen  verschinner  jaren  ermelt  frei  stifft  Kauffingen  gantz  unnd 
gar  abgethan  unnd    kein   aptisen    noch   canonisen  des  orts  mehr  35 
vorhanden. 

Zum  siebenden   wahr,   daß  derhalb   gemelter  Conradt  vonn 
Elverfeldt  die  B*omiß  kay.  mayestet  seinen  allergnedigsten  herren 
alß   anstatt  des   obberurten  kay.   freyen   stiffts  Kauffingen  ober- 
lehenherren  anno  etc.  66  umb  allergnedigste  belehenung  vorge-40 
melts  lehens  allerunderthenigst  angesucht. 

Zum  13«  wahr,  dass  die  hoffleuth  deß  hoffs  Herbede  schul- 


1678.  SU 

dig  und  verpfliclit  sein,  järlichs  uff  Andreae  ^lostiali  dem  lehen- 
herren  ein  benandten  zinß  zu  bezallen,  welchen  zins  die  hoffleittii 
nennen  daß  Hessengeltt. 

Aus  stück  8  der  im  Staatsarchive  zu  Wetzlar  befindlichen  akte  Preussen  litt. 
6E.  nr.  284/966,  fol..l7ff.    Der  process  wurde  nach  Aander-Heyden  2,  nr.  124 
im  jähre  1578  beim  reichskammergericht  eingeführt. 

1)  sie  starb  also  im  jähre  1566,  nach  dem  necrologium  Gerdense  (im  be- 
sitze des  königl.  gyranasiums  zu  Paderborn)  am  21.  märz  und  zwar  ohne  zweifei 
im  kloster  Gehrden.    Von  ihr  sagt  nämlich  Schaten  8,  282:   „Gerte  eam  postea 

10  ad  Gerdense  monasterium  reversam  et  in  eo  tandem  pientissime  defunctam  esse 
non  obscure  coUigi  videtur  ex  Gerdensi  nccrologio,  in  quo  ad  diem  vicesimam 
primam  martii  ita  legitur:  xii.  kalendas  aprilis  obiit  venerabilis  Helena  Fresken 
domina  electa  ad  monasterium  sancti  salvatoris  in  Gonfngio,  monacha  nostrae 
congregationis."  —  Mit   ihrem,    der   letzten   äbtissin   tode   schliesst 

15die  geschichte  des  nonnenklosters  Kaufungen  ordinis  sancti 
Benedicti. 


Nachträge 

zum  i.  und  2.  bände. 


27  a.     Bischof  Werner  (zu  Minden)  kauß  von  der  äbtissin  zu  Kau- 
fungen ein  gut  in  Gehlenbeck. 
[zuHschen  1153  juli  und  1170  november  10.] 

Wemherus  episcopus  emit  quoddam  in  Gelenbike  predium /]pw.  ii53 
6  ab  abbatissa  in  Coyfingen,  unde  fratribus  ^)  .  .  .  •^*  !f?^ 

Notiz  aus  einem  im  königl.  Staatsarchive  zu  Hamiover  ruhenden  necro-  *'^^*  ^^--Z 
logium  des  hochstiftes  Minden  Ms.  XU  49,  bl.  15  zum  22.  juli  (Maria  Magda- 
lena). Die  eintragung  scheint  ziemlich  gleichzeitig  gemacht  zu  sein.  Die  da- 
tirung  kann  nicht  näher  bestimmt  werden,  als  durch  die  regierungszeit  des  bi- 
lOschofes.  —  Die  ganze  mittheilung  verdanke  ich  der  gute  des  königl.  staats- 
archives  zu  Münster  i.  W. 

1)  das  folgende  ist  radirt  und  darüber  etwa  um's  jähr  1270  etwas  anderes 
geschrieben,  so  dass  die  ursprüngliche  eintragung  nicht  mehr  zu  erkennen  ist. 

39  a.     Äebtissin  Lutgardis  zu  Kaufungen  belehnt  den  ritter  Arnold 
15  von  Didinchoven  mit  der  durch  die  ächtung  und  hinrichtung  des  grafen 
Friedrich  von  Isenburg  erledigten  vogtei  zu  Herbede. 

Brühl  (?)  1227  februar  1. 

In  nomine  sancte  et  individue  Trinitatis.     Que  geruntur  in     i22r 
tempore,  ne  labantur  cum  tempore,  poni  solent  in  lingua  testium  f^^'  ^* 

20  et  scripture  memoria  perhennari.  Innotescat  igitur  omnibus,  ad 
quos  presens  scriptum  pervenerit,  quod  ego  Lutgardis  Confun- 
gensis  abbatissa,  cum  advocatia  curüs  nostre  in  Herebede  ex  male- 
ficio  Friderici  quondam  comitis  in  Isenberg,  qui  eandem  de  manu 
nostra  tenuit,   per  sententiam  imperii   a  principibus   approbatam 

25nobis  vacaret,  Arnoldum  militem  de  Didinckhoven  de  communi 
consensu  tam  fratrum  et  sororum  quam  ecclesie  nostre  ministe- 
rialium,  accepto  ab  eo  competenti  servitio,   eadem  infeodavi  bis 

83 


614  1277  aug.  ^. 

presentibus  Metheide  capellanissa  ecclesie  nostre,  canonica,  Beyn- 
hardo  et  Conrado  ejusdem  nostre  ecclesie  canonicis,  Volperto  et 
Eggehardo  dapifero  ministerialibus,  Arnoldo  de  Linnebecke  et 
aliis  quam  pluribus.  Acta  sunt  autem  hec  in  ecclesia  Bmlo  in 
octava  Conversionis  beati  Pauli  anno  ab  incamatione  Domini  5 
millesimo  ducentesimo  vicesimo  sexto,  kalendis  februarii. 

Nach  einer  abschrift  des  18.  jahrh.  der  stand.  land.-bibl.  zu  Oassel,  Lan- 
dau Collectaneen  über  kloster  Kaufungen  I.  fol.  G.  Was  die  datirung  betrifft, 
so  kann,  da  die  Urkunde  auf  die  sentenz  könig  Heinrichs  VIL  von  1226  no- 
vember  (urk.  nr.  39)  bezug  nimmt,  die  belehnung  erst  im  jähre  1227  der  heu-  10 
tigen  Zeitrechnung  geschehen  sein.  Das  Cölnische  jähr  begann  mit  der  ostervigil, 
daher  die  Urkunde  1226  hat.     Gedr. :  Westf.  urk.  buch  7,  nr.  291. 


52  a.    Äebtisain  Bertradis  zu  Kaufungen  kommt  mit  den  bürgern  der 
Stadt  Münden  überein,  dass  die  abgäbe  des  besthauptes  van  deren  gu- 
tem zu  Hedemünden  nicht  von  ihnen,  sondern  van  ihren  Colonen  dem  15 
kloster  zu  entrichten  sei;  tvürden  aber  die  guter  wüste  liegen,  so  be- 
hatte  sich  das  kloster  seine  rechtsansprüche  vor. 

1277  august  27. 

ij^Y  Bertradis  Dei  gracia  abbatissa  in  Cophungen  universis,  ad 

aug.  S^.  quos  presens  scriptum  pervenerit,  salutem  in  Domino.     Quoniam90 
ea,  que  geruntur  in  tempore,   cito  labuntur  cum  flexu  temporis, 
necesse  est,  ut  ea,  que  fiunt,  sub  scripti  testimonio  conserventur. 
Quocirca  notum  esse  cupimus  tam  presentibus  quam  futuris,  quod 
nos  cum  dilectis  nobis  in  Christo   burgensibus   civitatis  Munden 
in  eo  convenimus  pari  oonsensu,  quod,  si  aliqui  predictorum  agros,  25 
mansos  aut  areas  habuerint  in  villa  Hedemynne,  nobis  et  ecclesie 
nostre  solventes  in  morte  ipsorum  jus  pocioris  capitis,  quod  vulgo 
curmede^)  dicitur,   non  ab  ipsis  burgensibus  requirere  debeamus, 
sed  a  colonis  eorundem,    cum  ipsi   coloni   transierint   de   medio 
hujus  vite,   tali   condicione,   si  prefata  bona  per  predictos  bur-90 
genses  locata  fuerint  ad  colendum.     Si  vero,   quod  absit,  eadein 
bona  nostra  per  negligenciam  ^)  ipsorum   desolata   manserint   et 
inculta,  jus  nostrum  quodcumque  requiremus,   ubi  de  jure  fuerit 
requirendum.     In  hujus  rei  certitudinem  presentem   litteram  de- 
dimus  nostri   sigilli   robore   communitam.     Datum   anno  Domini  85 
mcclxxvii,  sexto  kalendas  septembris. 

Nach  einer  die  abkürzungen  nachbildenden  abschrift  von  ende  15.  jahrh. 
im  Staatsarchive  zu  Hannover,  depositum  der  Stadt  Münden,  abschriften. 

1)  vgl.  Hildebrand  in  Qrimm  Wörterb.  5,  2813.       2)  vorl.  ,neglienoiam*. 


1425.  —  1443  iuni  ÖO.  ft.  61 8 

378  a.     Auszug  aus  dem  einnahmeregister  des  Fritzlarer  archidiaco- 

naissprengels  im  jähre 
1425. 

'  De  altaribus  in  Kauffangen.  14J^5. 

5  de  altari  sancte  crucis  2  punt. 

de  altari  sancti  Benedicti  2  punt. 

de  altari  sancti  Nicolai  1  punt. 

de  altari  ad  sanctum  sepulcrum  34  sol. 

de  altari  beate  Marie 

10  de  altari  in  Kaldenbacb  3  punt. 

Nach  dem  drucke  bei  Falckenheiner  Geschichte  Hessischer   städte   und 
Stifter  2,  218. 

427  a.     Aebtissin  Elisabeth   von   Waldeck  und  küsterin  Loricha  von 
Weilnau  zu  Kaufungen  bestätigen  die  von  der  gemeinde  Hedemünden 
Ih  gemachte  Stiftung  zweier,  wöchentlich  am  montage  und  dienstage  in 
der  dortigen  pfarrkirche  zu  celebrirenden  heil,  messen. 

1443  juni  20.  a. 

Wir  Elizabeth  von  Waldeck  abbatiscben,  Loriche  von  Wye-      1443 
lennauwe  costorynne,  cappitelsjungfrauwe  des  konniglichen  stiefftes*^"***       ^* 

20  zcu  Kauffungen,  bekennen  uffintlich  in  und  mit  crafft  diesses  un- 
sers  uffen  briefes  vor  allermenlich  vor  uns  und  unser  nachkum- 
men,  das  wir  solliche  zwo  ewige  mesße,  alse  dy  bescheyden  fro- 
men  lute,  der  rad,  altemanne,  Vormunden,  fischere,  steynknechte 
und  dye  gancze   gemeynde  zcu  Heddemyn  Qodde   dem  almech- 

25tigen,  der  hochgelobten  kuschen  jungfrauwenn  Marien,  allem 
hummellischem  here  zcu  lobe  und  eren  und  allen  cristengloybi- 
gen  seien  zcu  hulffe  und  troyste  ewiglich  alle  wochin  zcu  zwen 
genannten  tagen,  mit  namen  uff  montagk  und  dinstagk,  poben 
dye  drye   ander  wontlich  herkummen  pfarwochinmesse  in  unser 

80  pf arkirchen  ^)  darselbs  zcu  Heddemyn  mit  willen,  wiessen,  rade 
imd  vorhengknisse  des  erbam  hern  Conrad  Kampmans^),  yczunt 
unsers  pherners  und  cappellans  darselbs  zcu  Heddemyn,  irhaben, 
gestiefftet  und  gemachit  han  nach  lüde  und  Inhalte  eyns  erers 
virsigelten  briefes   darubber  geben,   daz  wir   solliche  zwo  messe 

35  gewilliget  und  gefolbord  han,  willigen  und  folborten  dye  auch 
keynwurtlich  in  und  mit  crafft  diesses  unsers  uffen  brieffes  vor 
uns  und*)  unser  nahekummen,  als  daz  dye  auch  ewiglich  ge- 
scheen  und  gehalten  werden,  inmassen  als  der  brief  darubber 
geben,  inhalden  und  meldin  ist,   ane  alles  geverde  und  argelist. 


616  1448  junl  20.  b. 

Des  zcu  kuntschafft  und  waren  bekentnisse  geben  wir  diessen 
offen  brieff  mit  unsers  abbatischen  und  des  cappitels  gemeynem 
grossen  inges.  virsigeld*),  dy  wir  vesüich  hiran  han  thun  han- 
gen. Datum  anno  Domini  millesimo  quadringentesimo  quadra- 
gesimo^)  tercio,  ipso  die  Corporis  Cristi.  5 

Orig.-perg.  des  städtischen  archives  zu  Hedemünden,  kircbenurkunden 
m.  a.  Beide  siege!  abgefallen.  Gedr.:  Zeitschr.  f.  Niedersachs,  gesch.,  Jahrg. 
1900,  p.  321  f. 

1)  hier  folgt  anscheinend  wieder  gestrichenes  ,zcu'.        2)  druck  ,Itamp- 
mans'.        8)  ,yor  uns  und*   auf  rasur.        4)  ^virsigeld*   steht  neben  ,mges.*  am  10 
rande.        5)  orig.  ^kuadragesimo^ 


427  b.  Konrad  Kampmann,  pfarrer  zu  Hedemünden,  giebt  seine  Zu- 
stimmung zur  abhaüung  der  von  der  gemeinde  Hedemünden  gestißeten, 
wöchentlich  2  mal  in   der  pfarrkirche  daselbst   zu  celebrirenden  heil, 

fnessen,  15 

1443  Juni  20.  b. 

1443  Ich  Conradus  Kampmannus^)   pherner   zcu  Heddemyn  zcu 

•^***  diesser  cziit  bekennen  uffintlich   in  und   mit  crafft   diesses  uffen 

brieffea  vor  mich  und  alle  myne  nachkummen  vor  allermenlich, 
solliche  zcwo  ewige  messe,  als  die  bescheyden  frommen  lute,  der  20 
rad,  Vormunden,  alterlute,  fischere,  steynknechte  und  die  gancze 
gemeynde  zcu  Heddemyn  Godde  dem  almechtigen,  der  hochge- 
lobeten  jungfrauwen  Marien,  allem  hummellischem  here  zcu  lobe 
und  eren,  allen  cristengloubigen  seien  zcu  hulffe  und  troiste  alle 
Wochen  zcu  zwen  genannten  tagen  in  myner  pharkirchen  dar- 25 
selbs  zcu  Heddemyn  mit  willen,  wissen  und  vollebord  der  er- 
wirdigen  und  edeln  frauwen  frauwen  Elizabeth  von  Waldeck 
eptischin  zcu  Kauffungen,  myner  gnedigen  frauwen,  und  ires  cap- 
pitels jungfrauwin  gemachit,  gestiefftet  und  mit  almusen  irhaben 
han  noch  lüde  und  inhalde  eyns  ires  virsigelten  brieffes  darubber  30 
gegeben,  das  ich  solliche  zwo  messe  gewilliget  und  gefolbort  han, 
willige  und  folborte  die  auch  keynwurtigÜch  in  und  mit  crafft 
diesses  meynes  uffen  brieffes,  das  die  ewiglich  gehalden  werden 
und  gescheen  ane  myne  und  myner  nachkummen  insage  in  aller 
masse  und  wise,  als  der  brieff  darubber  gegeben  ußwieset  und  35 
meldinde  ist,  ane  alles  geverde  und  argeHst.  Des  zcu  warem  be- 
kentnisse han  ich  myn  ingesegel  an  diessen  uffen  bneff  gehangen. 
Datum  anno  Domini  millesimo  quadringentesimo  quadragesimo 
tercio,  ipso  die  Corporis  Christi. 


1505  juU  6.  —  1513  mai  22.  B17 

Orig.-perg.  des  städt.  archives  zu  Hedemünden,  kirchenurk.  III.  b.    Siegel 
abgefallen.     Gedr.:  Zeitschr.  f.  Niedersächs.  gesch.,  jahrg.  1900,  p.  322 f. 

1)  druck  ,Ilanipmannu8^ 

583  a.     Aufzug  aus   dem  Mainzer    subsidienregister  für  den   clenis 
5  Nieder-Hessens. 

1505  Juli  6. 

Eegistrum  subsidii  charitativi  clero  Hassiae  inferioris  saeculo         1505 

xvi***  impositi.  ^^*  ^• 

Anno    Domini   millesimo    quingentesimo    quinto,    die    sexta 

lOmensis  julii  reverendissimus  in  Christo  pater  et  dominus  dominus 

Jacobus  archiepiscopus  Maguntinus  etc.,  princeps  elector,  in  prima 

sui  inthronisatione  ^)  imposuit  clero  dioecesis  Maguntinensis  duo 

majora  subsidia  et  sex  procurationes,  quorum  subsidiorum  coUectores 

subdeputati  per  Fritzlariensem  et  Geismariensem  preposituras  fue- 

15  runt  dominus  Eaw[e]  de  Papenheym  decanus  et  commissarius  reve- 

rendissimi  et  Hermannus  Granwechter  cantor  ecclesie  sancti  Petri 

Fritzlariensis  et  levaverunt  juxta  continentiam  hujus  registi. 

De  altaribus  in  regali  ecclesia  sancte  crucis  in  Confugio. 

20 


25 


Sancte  crucis 

56 

albus. 

Beate  Virginia 

4 

7) 

Sancti  Henrici  imperatoris 

12 

7) 

Sancte  Margarethe 

5 

V 

Sancti  sepulcri 

25 

7) 

Sancte  Trinitatis 

10 

7) 

Sancte  Konigundis 

3 

7) 

Capella  sancti  Nicolai 

10 

7) 

Sancti  Benedicti 

36 

7) 

Sancte  Juliane  in  nemore 

13 

w 

Nach  dem  drucke  bei  Würdtwein  Dioecesis  Maguntina  in  archidiaconatus 
dOdistincta  tom.  3,  419  und  527  f.  (commentatio  10). 

1)  soll  wohl  heissen  ,in  primo  [anno]  sue  inthronisationis'. 

623  a.     Aebtissin   Alfradis,  priorin  Elisabeth   Hake,   kelhierin   Iseke 

von  der  Becke,  küsterin   Willa  von  Bruchhausen  und  der  convent  zu 

Kaufungen  belehnen  Heinrich  von  Bodenhausen,  mitregenten  zu  Hessen, 

S6und  seine  ehefrau  Elisabeth  mit  des  stifles  haus  und  einkünften  zu 

Witzenhatisen  auf  beider  lebenszeit, 
1513  mai  22, 

Wir  Alfferade  von  Gots  gnaden  deß  keyßerlichen  frien  stiffts 


1513 
mai  22. 


B18  1513  mai  22. 

deß  heilgen  crutzes  zcu  Kauffungen  ebtyssche,   Elyzabet  Haken 
priorisse,  Ißeke  von  dem  Beke  kelnersche,  Wille  von  Brughußen 
costerin    und    die    gantze   convent   doselbst   bekennen   ofiintJich 
vor  unnß,  unßer  stifft  und  alle  unßer  nacbkomen,   daß  wir  ein- 
trechtiglich  wol  bedachtes   müdes  und  rades  mit  dem  emvesten  B 
und  erbarenn  Heinriche  von  Budenhußen  itzunt  mitregente  deß 
furstenthumbs  zcu  Hesßen  umb  unßers  stifftes  husß  und  hob,   so 
daß  in  der  stath  Witzenhußen  gelegin  ist,  auch  mit  dem  fruchte- 
zcehenden  doselbst  vor  Witzenhußen  gelegin,  wie  hirnach  volget, 
obbirkomen  synt,   also  daß  gedachter  Heinrich   von  Budenhußen  10 
und  Elyzabeth  syn  eliche  hußfrauwe  daß  genante   huß  und  hob 
mit  siner  zcubehorunge   erer  beider   lebenlangk  darinne   wonen 
und  [nach]  ^)   aUem  erem  gefallin  gebruchen  mögen  und  daß  in 
gudem   gebuwe  und  besßerunge   behalden,   und  sollin  auch  den 
fruchtezcehenden   samen  laßin  und   dar  innfuren.     und  uß  und  15 
von  dem   selbigen  zechenden  sollin  und  wollin  sie   alle  jar  der 
eddeln  wolgebom  frauwen  Elyzabeth   gebom  von  Plesse  etwan 
ebbetissche  zcu  Kauffungen  sobbentzigk  malder  fruchte,  halb  kom 
und  anderteil  habber,   so  er  von  unßerm  stiffte  jerlich  er  leben- 
langk vorschribben,  diwile  sie  beyde  adder  er  eins  lebet,  unvor-20 
tzoglich  uff  Michahelis  gebin  und  betzalen,  also  daß  wir  deß  son- 
der last  und  von    erer  liebe   und  gnade    ungemant  und  sonder 
schaden  blibenn,  ußgescheiden  den  wyenzcehenden  und  den  flasß- 
zcehenden,    den  habin  wir  vor   unß  und  unßir   stifft   behalden, 
den  selbst  samen  zcu  laßenn   adder   zcu  vorthunde  unßerm  stifft  25 
zcu  gude   alles  noch  unßirm   gefallin,   und   so  in  der  vorhande- 
lunge   bereth,    daß  bemelter   Heinrich   von  Budenhußen  hir   en- 
kegin    unß    und    unßirm    stifft    zcu    fruntschaff    und    wynkauff 
zcwentzigk  Einsehe   gülden   gebin  sollt.     Und  wyewoll   er    sich 
zcuvomt  gereide  vorphlicht  und  daß  selbige  unßir  huß   und  hoff  90 
in  gudem  gebuwe  und  besßerunge  zcu   behaltin   gereth   und  ge- 
lobeth,  so  habin  wir  doch  ubbir  daß  gewilliget  und  zcugelaßin, 
daß  er  solche  zcwentzigk  gülden  Einsehe  am  selbigen  huße,    wo 
daß  am  nodesten  und  nutzlichst  ist,  schimbarlich  verbuwen  und 
die  hußunge   darmede  besßem  sali,    daß    er    unß  auch    also    zcu  85 
thunde  uffs  förderlichst  zcuvorendenn  gereth  und  gewilliget  hat. 
Wir  habin  unß  auch  an  genantem  huße  und  hofe  und  siner  zcu- 
behorunge vor  unß,  die  unßem  und  unßir  nachkommen  unßir  offe- 
nunge   und  herberge   darinne   vorbehaltin,    wan   unß  adder   den 
unßem,  unßerm^)  gesinde   deß  vonnoden  ist,  und  sonderlich  wan 40 
wir   unßirn   wyntzehenden    samen    laßin,    den    darinn  zcu  bren- 


1527  dec.  24.  519 

gende  und  nach  noitdorfft  zcu  handellende  und  zcu  vorwarende, 
byß  so  lange  wir  den  von  sieden  brengen  und  in  unüim  stifft 
holen  mögen.  Wan  auch  gedachter  Heinrich  von  Budenhußen 
und  Elyzabeth    syn    eliche   huJJfrauw   beyde   von   thodes   wegin 

6  abgegangen  und  vorfallin  synt,  daß  Goth  nach  synem  willen 
lange  vorhalte^  alßdan  sali  solch  unßer  husß  und  hoff  mit  syner 
zcubehorunge  und  aUer  besßerunge,  wasß  der  daranne  gethan, 
derglichen  auch  unßer  fruchtezcehenden  leddigk,  loeß  und  unbe- 
swert  wedderumb  an  unß  und  unßir  stifft  komen  und  fallin.    So 

10  auch  dye  gedachte  Elyzabeth  vonn  Plesse,  ehe  dan  ehegemelter 
Heinrich  von  Budenhußen  adder  syn  hußfrauwe  thodes  halbin  ab- 
ginge, daß  Goth  nach  synem  willen  fuge,  alßdan  solden  solche 
sobbentzigk  malder  fruchte  widderumb  an  unß  und  unßim  stifft 
komen  und  fallin  und  unß  jerUch  dan  furters  von  Heinrich  von 

15  Budenhußen  und  siner  hußfrauwen  er  lebenlangk  daselbst  zcu 
Witzenhußen  in  unßir  schum  uff  unßir  husß  geliebbert,  vergnüget 
und  betzalt  werden  an  allen  vertzogk,  hinder  und  schaden,  und 
wir  Alfferade  abbatisse,  Elyzabet  priorisse,  Ißeke  kelnersche, 
WiUe  costrin  und  ander  aUe  cappittelsjungfrauwen  und  convent 

20obgenant  wollin  Heinrichs  von  Budenhußen  und  Elyzabet  siner 
hußfrauwen  deß  genanten  unßirs  hußes  und  hofes  mit  syner  zcu- 
behorunge zcu  Witzenhußenn,  derglichen  auch  unßirs  fruchtezce- 
henden doselbst  rechte  bekennige  here  und  weher  syn,  hirinne 
.gantz  ußgeslosßen  alle  argelist  und  geverde.     Deß  zcu  orkonde 

25  und  warem  bekentnisß  habin  wir  vor  unß,  unßir  stifft  und  nach- 
komen  unßir  ebthie  und  stiffts  ingesigele  vesüglich  unde  wisßent- 
lich  an  disßen  briff  thun  hangenn,  der  gegebin  ist  nach  Cristi 
unßers  Hern  geburt  tusent  funffhundert  und  darnach  im  drye- 
tzehenden  jare  am  sontage  Trinitatis. 

80  Orig.-perg.  im  freiherrlich  von  BodenhauBenschen  familienarchive  zu  schloss 

Amstein  (unter  nr.  16).  Beide  siegel  sind  abgefallen.  Auf  der  rnckseite  von 
hand  16.  jahrh.  (sehr  verblasste  schrift):  ,Contract  des  hauses  in  WiizcenhauBen 
halber'  (von  da  ab  unleserlich). 

1)  »nach*  fehlt  im  orig.       2)  letzter  m-strich  durch  loch  zerstört. 

85  766  a.  Verzeichniss  des  bei  der  aufhebung  des  klosters  Kaufungen 
vorgefundenen  und  an  die  landgräfliche  kammer  abgelieferten  silbers. 

1527  december  24, 

Anno  Domini  tausent  fünfhundert  ^)  zwenzig  und  siebenn  auf     1527 
den  christabendt  hat  Johan  Sachs  der  registrator  dis  nachfolgende     ^^'  '*  ' 


^ 


620  nach  1527  dec.  24. 

sUberwergk  in  meins  gnedigen  henm  khamem  geliffert,  wie  er 
das  US  denn  closternn  allennthalben  entfangen  hat. 

Kauffungen. 

Ein   silbern   kestgen  vergolt,    dorin   ist   ein   stuck    des   heiligen 

kreuzes,  hencket ')  ann  einer  grossen  silbemn  kitten  und  zwey  5 

cleinot  derann,  hat  eins  perlein. 
Drey  bucher  beschlagenn  mit  silber  ufi[ä]  vergolt,  hat  eins  vil 

guter  stein  unnd  perlein. 
Ein  leidüein')  mit  perlein  unnd  dorin  zwen  grosse   stein  haben 

sü[ber]wergkh,  auch  ein  brieflein,  dorin  solnn  edelstein  sein  und  10 

und  auch  darneben  ettlich  gestick  von  perlein  und  beschlagk  *) 

in  einem  sonder  tuch. 
Summa  des  closters  Kaufungen  weiget  mit  kupff[er],   ble[i]  und 

anderm,  so  daran  ist,  61  margkh. 

Auszug  aus  der  in  der  folgenden   Urkunde  nr.  766  b  genannten  akte  in  15 
M.  und  zwar  aus  dem  derselben  vorgehefteten,  selbständigen  und  für  sich  (mit 
bleistift)  foliirten  theile.   Das  hier  vorliegende  yerzeichniss  steht  daselbst  fol.  10, 
kommt  aber  auch  in  dem  der  folgenden  urkimde  vor. 

1)  vorl.  ,funfhendert\        2)  ,hencket*  wiederholt.        3)  =  lädlein,  kleine 
lade  oder  truhe.        4)  vorl.  ,be8chalgk^  20 

766  b.     Verzeichniss  des  bei  der  aufhebung  des  klosters  Kaufungen 
vorgefundenen  kirchenschatzes,  sowie  der  Urkunden  und  lehen  des  klosters. 

[nach  1527  december  24.] 

[nach  Kauffungen  stifft. 

15S7 

dec.  24.]  1  kiUich  haben  die  Jungfrauen  by  ine  behalten.  25 

2  killich  in  den  casten  gethon. 

2  silbern  und  vergult  meßkenchen. 
1  silbern  und  vergult  monstrantz. 

1  sUbern  casten  vergult,   darin  das  heilig  crutz;   ein  stuck  leigt 
auch  dameben;  1  silbern  kuttel  und  ein  cleinot  mit  perlin.       30 

3  bucher  beschlagen,  der  eins  ist  vol  edelgestein. 
1  rot  samp[t]casel  mit  einem  perlincrutz. 

1  roet  damasken  rock. 

1  swartz  samptcasel  mit  einem  perlincrutz  und  2  samptrocken. 

1  rot  samp[t]casel  verpleumpt.  35 

1  brun  atlascasel. 

1  weis  damasken  casel. 

1  swarz  sampt  churkap. 

2  alt  verpleumpt  churkappen. 


nach  1527  dec.  24.  521 

1  swarz  casel  sampt  mit  beschlaok  hat  die  von  Pleß  enweg. 
1  damask  casel  ist  der  von  Grifft,  hat  die  noch. 
Etlich  perlin  sein    in    einem    leidlein    und   damebn   zwen    groß 
stein,  soln  gammahe  ^)  sein,   auch  ein  briflein  mit  stein,   soln 
5       edelstein  sein  und  auch  gestick  in  einem  sonder  tuchlein. 
Den  Vorhang  mit  perlin  gestickt. 


Bryve   der  aptey  Kauffungen. 

1.  Fundation  des  stiffts  Kauffungen  durch  keiser  Heinrichn  und 
Kuniunda  seiner  hausfrauen.     Anno  mxv. 

10  2.  1  Briff  meldet  über  das  dorff  Herleßhusen  by  Creutzberg 
oder  Isenach,  hat  keyser  Heinrich  dem  stifft  Kauffungen  mit 
aller  uberkeit  und  oberkeit  geben.     Anno  1016. 

Herleßhusen  das  dorff  tragt  mit  siner  zugehorung  an 
stendigen  geltzinsen  82  Va  schock  8  Schniberger  etc.,  unsten- 

16  d[ig]  131  Va  Hesch  Ib.  7  sh ,  89  virtel  korns,  106  virtel  haf- 

fem,    5  virtel   3  metzn   weis,    I6V3   virtel   1    metzn   gersten, 
9  virtel  6  metzn  dinckels  und  etlich  federfe. 

3.  Heroldeßhusen  im  ampt  Saltz  39  schock  1  Schniberger, 
100  virtel  8V3   metzn  kom  stendig,  haffern  707«  virtel  und 

20         etlich  federfe,  1  virtel  gersten. 

Gemelt  dorff  Heroldeßhusen  ist  durch  keyser  Heinrich 
dem  stifft  Kauffungen  geben  mit  der  freiheit,  aber  über  hals 
und  hant  zu  richten  steet  hertzog  Georgen  zu. 

Keyser  Budolff  hot  solich  gifftigung  bestedigt.     Anno 
25  1290. 

52  Brive  gehören  über  die   zwey   dorff  Heroldeßhusen 

und  Herleßhusen  mit  allen  iren  zugehorung,  sein  eintzlingen 

hin  und  widder  erkaufft   und   auch  etlich   stuck   durch   ein 

lantgrafen     in    Doringen    geben,     steen    in    einer     sondern 

30         schachteln. 

4.  Ein  briff,  noch  ein  briff  meldet  über  das  dorff  Obern  und 
Niddern  Kauffungen,  auch  etlich  gutter  im  dorff  zu 
Wolmerßhusen  mit  einß  teils  des  Kauffunger  walts,  hat 
keyser  Heinrich  dem  stifft  Kauffung  mit  aller  hirlicheit  eigen 

36         geben.     Anno  1019. 

5.  Keyser  Heinrich  hat  geben  dem  stifft  ein  freymarckt  zu 
Kauffungen  allen  mitwochen^)  über  gantz  jare»    Anno  1041. 

Zinß  zu  Obern  Kauffungen  117  Ib.  137»  sh.  Hesch  aller 
geltzinsen,   an   kom    341    virtel  47a   metz,   an  haffem  74  Va 


622  nach  1527  dec.  24 

virtel  9  metzn,  an  weis  12  metzn,  gersten'SO  virtel,  tmckel 
60  virtel,  moen  2  virtel  6Vs  metzn,  rubesamen  10  metzn, 
alles  ungever  überschlagen. 

Ober  Kauffungen  da  hat  das  cloater  die  uberkeit  über 
gericht,  recht,  büß  und  feilen  kauff  und  das  dritteil  der  büß  5 
über  schult  und  schaden  und  besitzt  der  ampt[man]  das  ge- 
rieht  midt  und  über  die  stifftsgutter  zu  richten  eto, 

Zins  zu  Niddem  Kaufungen  6  Ib.  Hesch  5Vs  sh.  Vs 
heller,  an  kom  80  virtel  6  metzn,  haffem  77  virtel  14  meten, 
moen  SVa  metzn.  10 

Die  von  Niddem  Kauffungen  gehorn  zum  dritten  teill 
geen  Obern  Kauffung  an  gericht  und  auch  mit  dem  besten 
heupt. 

Wolmerßhusen  zins  an  gelt  I8V3  Ib.  6  sh.  Hesch,   an 
körn  60  virtel  4  metzn,   an   haffem  60  virtel  4  metzn  und  15 
etlich  federfe. 

6.  Heydemin  und  Oberderod.     Zwen    briff    von    keyser 
Heinrichen  und  Budolffo  über  das  dorff  Heidemins  im  gericht 
zu  Siohelnstein  gelegen,  ist  dem  stifft  geben  mit  aller  zuge- 
horung.     Das  gericht  und  zwey  forwerck  die  steen  m.  g.  h.  20 
8U.    Anno  1017. 

Thut  an  zinsen  7  Ib.  8  sh.  3  heller.  Das  besthaupt. 
An  kom  30  virtel,  an  haffem  43  virtel  5  metzn,  an  gersten 
30Vs  virtel  8  metzn  und  etlich  vederfe. 

7.  üßlacht.    An  zinsen  2V3  Ib.  gelts  und  3  metzn  mons.   Da- 525 
ruber  meldet  der  briff  zu  Obern  Kauffungen,   und  noch  ein 
sunderlicher  briff  darüber  meldet  über  2  hübe  landes.   Anno 
1170. 

Ein  briff  meld^^  über  ein  hoff   genant   der  Liuden- 
hoff,  den  hat  keyser  Heinrich  geben,  ist  aber  nit  in  kunt-SO 
schafft  oder  wesen. 

8.  Keyserliche  bull  von  k^jyser  Heinrichn  über  das  kirchlehen 
sanct  Johannes  kirohen  su  Wolfs angers  mit  befre[i]ung 
eins  jormarcks  und  des  zolA  doselb[s]t,  auch  gotter.  Anao 
1019.  85 

Zins  zu  Wolfsanger  an,  ^^t  29  Ib.  3  sh.  Hesch,  an 
kom  90  virtel,  haffem  94  V)  virtel  und  etlich  federfe,  sampt 
den  zehenden. 

9.  Ein  briff  von  einem  bischoff  von  Meinte  meldet  über  wein 
und  fruchtzehenden  zu  Witzenhusen,  haben  in  vortzeiten40 
die  von  Hanstein  von  ime  zu  lehen  gehabt  und  mit  andern 


nach  1527  dec.  24.  623 

guttem  belehent  worden,  und  disse  zehenden  dem  stifft  zw 
Kauffungen  geben  mit  sampt  einer  freien  behusung  zu  "Witzen- 
husen.     Anno  Domini  1226. 

Zins  an  gelt  4  Ib.  47«  sli-j  aii  frucht  70  virtel  partim, 
6         den  flachstzehen,    3  schock    elen    tuchs  und  ungeverlich   2 
oder  3  ton')  weins. 

10.  Crombach.  Do[r]t  hat  der  stifft  etliche  zins  f edlen,  nem- 
lich  iVa  Ib.  1  heller  Hesch,  genant  zentgelt,  10  virtel  frucht 
partim  uf  Juliana  Berk,   ist  dem  stifft  incorporirt  laut  et- 

10         lieber  brive. 

Ein  briff  meldet   über    einen    freien   hoff   gelegen  zu 
Ciissel  geben  von  keyser  Heinrichen.     Anno  1008. 

11.  Keyser  Sigißmundus  confirmirt  und  nympt  in  schütz  und 
schirm  das  closter  zu  Kauffungen.     Anno  1417. 

1612.    Sanderßhusen.     Ein  key serlicher  briff    über    gutter  imd 
gerechtigkeit,  so  der  stifft  hat  doselbst,  des  datum  helt  1167. 
Zins,  nemlich  5  sh.,  39  Va  virtel  korns,  39  V«  virtel  haf- 
fern und  eÜich  federfehe. 

13.  Ein  confirmaoion    von    kaysem  Rudolffo    über   Kauffungen 
20         und  Wolfsanger.     Anno  1290. 

14.  Ein  briff  von  keyser  Hennrich  helt  über*)  gutter,  gelegen 
zu  Escheberg  und  Mescher,  ist  des  süffts  Kauffungen 
mit  aller  seiner  zugehonmg.     Anno  1019. 

Zins   y^  virtel  erweis.     Meischer   haben    die   von    der 
26         Molsperg  unter  irer  hant. 

16.    Ein  confirmacion  von  keyser  Ruprechten.     Anno  1401. 

16.  Leigia  das  dorff  by  Coblentz  im  stifft  Trier  gelegen  hat 
keyser  Heinrich  dem  stifft  Kauffungen  mit  allen  rechten  und 
zugehorung  geben  sampt  der  freiheidt,  dergleichen  diß  nach- 

30         geschriben  hübe,  nemlich  Trintnitz,  Asche,  Windinga.    Anno 
1018. 

Geltzins  und  von  wein  da  gefallen  und  verkaufft  97  Va  Ib. 

17.  Ein  vertrag  über  die  phar  zu  Leien  dieselben  zu  v«"leien 
zwen  briff. 

36  Die  phar  zu  Leien  ist  incorporirt  dem  closter  zw  Chauf- 

fungen  durch  lantgrafen  Ludwigen,  erlangt  by  bapst  Martine 
dem  funfften.     Anno  [1422]^). 

18.  Herbert  ein  dorff  und  ein  burckses,  gelegen  indem  lande 
zu  Cleve,  hat  geben  Heinrich  dem  stifft  zw  Kauffungen  mit 

40         aller  uberkeidt  und  zugehorung,  uberkeiten,  moln,  wasser  und 
weiden.    Anno  1020. 


524  nach  1527  dec.  24. 

Ist  itzo  verschriben  hern  Jaspam  Alferfelde  uff  sein 
leibt,  über  das  gebts  nach  dem  stifft  zu  Kauften  jerlich 
B9  Ib.  9  sh.  gelts  Hescher  were. 

19.  Ein  vertrag  zwischen  den  von  Kauffungen  und  den  Jasper 
von  Elferfelde.     Anno  1404.  5 

20.  Ein  briff  meldet  über  den  zehenden  zuNiddern  Twern, 
hot  lantgrafe  Ludwig  dem  stifft  widderumb  zugestelt.  Anno 
1224. 

E[t]lich  meher  brive  über  geltszins  und  renth  Nidder 
Twern.     Sein  zutheil  erkaufft  etc.  10 

Zinsen  1  Ib.  8  sh.  gelts,  an  kom  lB3Vs  virtel,  haffem 
133  virtel,  weis  I2V3  virtel,  gersten  20  virtel,  dinckel  4  virtel 
und  etlich  federfe. 

Drey  brive  halten  über  gutter  und  zins  zu  Iryngs- 
husen.     Anno  etc.*).  15 

Zins  28  virtel^)  frucht  partim  und  etlich  federfe. 

Zins  zu  Gas  sei  20  Ib.  8  sh.,  Va  virtel  frucht  partim, 
24  stige  eiger,  1  gans. 

Weldero[de]  haben  die  von  Eiben  von  dem  stifft  zu 
lehen  gehabt  und  dem  stifft  widderumb  vor  gelt  zukommen  20 
lassen.     Anno  [1361]*). 

Zins  12  Ib.,  an  fruchten  11  virtel,  4  metzen  mons  und 
etlich  federve,  etlich  eiger,  sampt  der  oberkeitt. 

21.  1  Pf  an  saltz  gefeit  zu  Aldendorff,  ist  verschriben  uff  der 
Colonischen  choden  erbUch.     Anno  1336.  25 

Bettenhusen  zins  1  Ib.  4  sh.  Hessch,  24  [virtel]*) 
frucht  partim. 

Grebenstein  1  Ib.  gelts. 

Calden  5  virtel  ungeve[r]lich,  darneben  hot  Thill 
Wolff  den  zehenden  vor  400  fl.  in  des  closters  gerechtigkeit.  30 

Ein  Schachtel  mit  alten  briven,  halten  über  gerechtig- 
keit zu  Calden. 

Eisingen  18  virtel  partim,  6  steige  eiger  und  6  huner, 
ist  erblehengut. 

22.  Ein  incorporacion  über  sanct  Benedictus  altar,  dem  stiff  zu- 35 
gestelt  mit  verwilligung  eines  bischoffs  von  Meintz,   bischoff 
Albrechts.     Anno  1524. 

Zins   an  gelde   thut  2Va  Ib.  9  sh.,    23   virtel   3  metzn 
frucht  partim  und  2  ort  zehenden   am  Lindenberge,  und  zu 
Helgenrod   von    etzlichn  lenderien    gebn,   wan  und  was 40 
die  tragen. 


nach  1527  dec.  24.  625 

9  Ib.  2  sh.  thut  3V2  gülden  jerlicher  zins  by  den  hem 
von  Bredler  vor  eüich  gutter  zu  Herdinghusen  in  der 
herschafft  Waldeck  ^°)  gelegen,  mit  den  Jungfrauen  gebuttet 
laut  3  brive. 


5  1  swarz  sampt  casel  mit  silbern  und  vergultem  beschlack,  hot  die 
grefin  von  Ples  lossen  machen  und  hot  die  no[c]h  by  ire. 
1  damastken  bunt  casel,    hot  di  von  Grifft  lossen  machen  und 

noch  by  ire. 
Etlich   perlin  und  stein  sein    in    einem  schechtelgen  und  einem 
10       thuch  gebenden,  hot  die  aptischen  by  ire. 
Nota.     Der  samptvorhang  ist  etc. 


Nota.     Sechs  preben[den]  sein   in   der   fundacion  begriffen; 
der  ist  ein^^)  dem  stifft  incorporirt,  und  sein  noch  funff  in  esse, 
nemlich : 
16  Crucis  hot  der  dechant  zu  Franckfurt,   der  hot  sein  zins 

zu  Eitta  und  Kauffungen  eintzÜngm  faln. 

Steffani.     Jost  Rulandt  sein  zins  zw  Kauffungen  by  dem 
stifft  und  im  dorff  erbtzins. 

Johann  Heß  pfemer  zu  Twern  hat  die  dritte  probendt,  und 
20  die   pare   Niddern  Twern   ist   zu   der  probende    incorporirt,    und 
sonst  kein  zins. 

Conrodt  Sibel  hot  die  virde  probende ;  darzu  ist  incorporirt 
die  phar  Wolfsanger,  sonst  kein  zins. 

Johan  Michel  hat  die  funffte  brobenden;   dartzu  ist  incor- 
25porirt  die  phar  Meinbressen. 

Sanct  Nicklaus  altar  her  Reinhart. 

Johan  Kauffung^r  *^)  ein  comende  Georii. 


Nachvolgenden  sein  des  stiffts  lehenman. 

Caspar   von  Elferfelde,   in   der  Marck  wonhafftig,  ist 
30belehent  zu   seinem   leib   mit  guttern    zu   Herberte,    gelegen   by 
Dorffmonde,  uf  der  Rure  mit  husung,  hoff,  eigenleute  etc. 

All   von  Bischoffrade   sein   belehent  [mit]  ^*)   dem  seße 
Hambach,   und   was   sie   gutter   haben    zu  Walberg   und   Rech- 
feit etc. 
36  Heinrich  von   Honstein  zw  Netter  mit  etlichen  Schil- 

lingen Schniberger  pfenge. 

Conrodt  von  Eiben  ist  mit  etlichen  lehen  belehent  zu 
Bettenhusen,  Glichen,  Volmerßhusen  etc. 


526  nach  1627  dec.  24. 

Die.  Hunde  seint  belehent  mit  [dem]")  kirchlehen  zu 
Berckshusen  und  dem  zehenden  doselbst. 

Fridrich  von  Hertingshusen  sein  [!]  belehent  mit  den 
guttern  zu  Twem. 

Alle  von  Berlipschen  seint  belehent  mit  guttern  zu  Hei-  5 
gerrode,  Ußlaoht,  Dalheim. 

All  Treuschen  haben  lehen  zu  Herleßhhusen,  vorwerck, 
menner  und  ander  zugehorung. 

Sittich  von  Berlipschn  ist  belehent  mit  dem  berck- 
zehenden  zu  Ußlacht.  10 

Caspar  von  Berlipschn  ist  belehent  mit  einem  theil 
des  zehenden  zu  Crumbach  etc.,  eins  teils  des  zehenden  zu  Bet- 
tenhusen,  zu  Harleßhusen  auch  vom  zehenden,  mit  einem  gründe 
by  Helgenrade  halb,  mit  lenderi  by  Twern  gelegen  etc. 

Philips  von  Talwick  und  sein  bruder  sein  belehent  mit  15 
guttern  zu  Crombach,  Uxhusen  und  den  zehenden  zu  Speel  und 
den  Speelhoff  doselbst. 

Heimbort  von  Hundelßhusen  ist  belehent  mit  guttern 
zu  Walberg  und  Twem  etc.  gelegen. 

Budolff  von  Boyneburc  und  sein  bruder  sein  belehent 20 
mit  dem  vorwerck  zu  Herleßhusen  etc. 

Georg  von  Kolmetzsch  ist  belehent  mit  dem  dorff 
Wommen  mitt  aller  seiner  gerechtigkeit  und  auch  mit  dem  Bil- 
stein  und  Wenigenstein. 

ßulandt  Eulands  ist  belehent  mit  einer  behusun[g]  und 25 
hob  zu  Kauffungen. 

ßeckrodt  haben  lehen  zu  Herleßhusen,  zinß  und  menner. 

Hans  von  Bischhusen  ist  belehent  mit  zweien  hüben 
landes  zu  Heidemin  gelegen. 

Die  Viernaw  zu  Herleßhusen   sein  belehent  mit  3  hüben 30 
landes,  13  sh.,  1  gans,  4  huner,   und  was   sie   gutter   haben   ge- 
legen zum  Hain  doselbst. 


Burgerlehen  zu  Grebenstein  etc. 

Kleinthodt  burger  zu  Grebenstein  hat  V«  hübe  zu  lehen, 
zu  Franckenhusen  zu  lehen.  36 

Conrodt  Stidejohan  hot  das  geigenwechssel. 

Heinrich  Beltzers  hot  ein  hübe  landes  zx\  Meischem 
zu  lehen. 


naoh  1627  dec.  24.  527 

[Zusamwenstellung  der  gefäUe:] 

Stendig  geltzins  71373  Ib.,  ]  Summa  etc. 

Unstendig  [geltzins]")  1586  Ib.  |  2298Va  Ib. 

Weis  57«  virtel  4  metzn  stendig, 
5  Weis  unstendig  197«  virtel. 

Korn  stendig  494  virtel, 

Korn  unstendig  469  virtel. 

Haffem  [stendig]  ^•)  484  virtel, 

Haffem  unstendig  303  virtel. 
10  Gersten  stendig  317«  virtel, 

Gersten  unstendig  98  virtel. 

Tinckel  30  virtel  9  metzn. 

Moen  stendig  2  virtel  67s  metzn. 

Bubesamen  stendig  10  metzn. 
16Pederfe  etc. 

Uß  frucht  ist  gelost  diß   jors   400   gülden,    ist   von  obgemelter 
summa  abtzutzieh[en],  derglichn  100  Ib.  bus  etc. 

Aus  der  akte  „Yerzeichnuß  der  clostergr&ter  und  anders,  was  darinnen 
fanden **  in  M.,  ob.  stockhaussaal  6628,  handschrift  von  896  blättern  in  folio  von 

20 verschiedenen  bänden  geschrieben;  die  akte  ist  aus  den  aufnahmen  der  mit  der 
inventansirung  des  besitzstandes  der  Hessischen  klöster  beauftragten  landgräf- 
lichen commissare  gebildet  und  in  Einen  band  zusammengeheftet.  Von  den  im 
kloster  Kaufungen  vorgefundenen  stucken  handeln  die  blätter  849 — 866. 
Was  die  zeit  der  abfassung  der  undatirten  vorläge  betrifft,  so  dürfte,  wiewohl 

26  die  Kaufunger  nonnen  bis  zum  jähre  1681  in  ihrem  kloster  blieben  (s.  v.  Rom- 
mel  8,  861),  dennoch  anzunehmen  sein,  dass,  wie  die  inventare  der  meisten 
klöster  in  den  jähren  1627  und  1628  im  zusammenhange  mit  der  abfindung  der- 
jenigen klosterpersonen,  die  sich  hierzu  verstanden  (vgl.  die  urk.  nr.  766  und 
769),   aufgestellt  wurden,   wahrscheinlich   auch    die   Kaufunger   inventarisirung 

80  ende  1627  oder  anfang  1628,  möglicher  weise  aber  auch  schon  vor  1627  dec.  24 
gefallen  sein  kann.    Ungenau  gedr.:  Ledderhose  2,  61 — 69. 

1)  über  den  stein  gamahin  (franz.  cam6e)  handelt  sehr  ausführlich  und 
gelehrt  O.  Schade  Altdeutsches  Wörterbuch  2.  aufl.  2,  1841.  2)  ,mitwochen' 
für  das  im  texte  gestrichene  ,dinstag'  übergeschrieben.      8)  vorl.  ,tor*.      4)  vorl. 

86  ,vnber*.  6)  die  zahl  fehlt  in  der  vorl.  (ergänzt  aus  urk.  nr.  869).  6)  zahl 
fehlt;  welche  der  Ihringshauser  Urkunden  gemeint  sind,  ist  nicht  ersichtlich 
(vgl.  register  des  1.  bandes).  7)  ,virter  übergeschrieben.  8)  zahl  fehlt 
(ergänzt  aus  urk.  nr.  207).  9)  ,virtel*  fehlt.  10)  hierdurch  ist  der  beweis 
erbracht,  dass  das   im   fürstenthum   Waldeck   gelegene  Heringhausen   gemeint 

40  ist  (s.  urk.  nr.  16  n.  1).  11)  luUnlich  Benedicti.  12)  vorl.  ,Kauffgung6r'. 
18)  ,mit'  fehlt.  14)  ,dem^  desgl. ;  statt  dessen  undeutlicher  schriftzug.  16)  ,gelt- 
zini*  fehlt.        16)  ,stendig^  desgl. 


528  1637  zw.  febr.  19  und  märz  B. 

78Ba.  Mauritius  Breunle,  Ucentiat  der  rechte  und  anioalt  der  ab- 
tissin  und  des  conventes  des  klosters  Kaufungen  ersucht  den  kaiser- 
lichen kammerrichter  um  ein  Strafmandat  gegen  den  landgrafen  Philipp 
zu  Hessen  und  um  Wiedereinsetzung  der  von  demselben  vertriebenen 
nonnen  in  ihr  eigenthum,  insbesondere  um  rückgabe  des  ihnen  gewaÜ-  5 
sam  entrissenen  dorfes  Lag  und  ihrer  Thüringischen  besitzungen. 

1537  [zwischen  febr.  19  und  märz  5]. 

1537  [zw.  Durchleuchtiger,    hochgeborner  fürst,   kayserlichen  majestät 

f^^^'J^  camer richter.  Gnediger  her.  E.  f.  g.  zeig  ich  in  namen  und 
märz  5],  auß  bevelch  domina  und  convent  des  closters  Kauffingen  in  bester  10 
form  underthenigUchen  suppHcirendt  ann :  WiewoU  inn  der  gül- 
den bullenn  kayserlicher  und  Romischer  reformacion,  auch  inn 
gemeynen  rechten  und  außgekonten  landtfrideu,  auch  sunderlich 
im  jüngsten  kayserlichen  abscheidt  zu  Augspurg  aufgericht  bey 
mircklichen  peenen  und  under  andern  bey  peenen  der  achtt*)l5 
strenglich  und  hoch  verbotten  ist,  das  nimans  hoch  oder  nider 
standts  den  andern  aigens  gewalts  und  fumemens  unerlangts 
rechtens  mitt  der  thatt  gewaltiger  weiß,  keiner  von  geistlichen 
oder  weltlichen  stenden  den  andern  des  gelaubens  halber  verge- 
waltigen, verdringen  oder  uberzihen,  noch  auch  seine  obrigkeitt,  20 
renten,  zinß,  zehendt,  gulten  und  guter  etc.  entweren  soll,  sonder 
so  yemandt  eynich  spruch  und  forderung,  umb  was  Sachen  das 
were,  zu  haben  vermeint,  das  er  sich  deßhalben  ordenlichs  rech- 
tens benugen  soll  lassen,  so  hatt  dach  solches  alles  unangesen 
der  durchleuchtig,  hochgeboren  fürst  und  herr  her  Pilipps  lant-25 
grave  zu  Hessen  etc.  obgenante  domina  und  convent  ires  closters 
Kauffingen  venvisepi,  sie  dessen  spolijrt.  Über  das  ist  seine  f.  g. 
dessen  alles  ungesettigt  gewesen,  sonder  den  junckffrauen  ^)  ein 
hoff  zu  Leyen  im  ertzbisthumb  Trier  gelegen  zusampt  renthen, 
weyn,  zehend,  gulthen,  alle  gerichtigkeit  daselbst  eingenomen,  30 
solchen  hoff  und  guter  sampt  aller  gerichtigkeitt,  inn,  an  und 
zugehoren  den  edeln  und  vesten  Krafft  Eawen  zu  Holtzhausen, 
Hartman  Schlegel'),  Johan  von  Hundelshawsen  und  Balthasar 
Diedenn  sampt  der  gemeinen  ritterschafft  in  Hessen  etc.  zuge- 
staltt,  übergeben  und  zugeiget  hott.  Zudem  hott  des  hochge-35 
melts  lantgraven  amptman  zu  Renß  und  die  ritterschafft  nechst- 
vorgeschriben  den  vergangen  herbst  mitt  gewalt  in  das  dorff 
Leyen  obgenant,  dem  ertzbischoff  und  churfursten  zu  Trier  zu- 
gehörig, eingefallen,  den  weyn,  der  daselbst  dem  convent  allein 
zustendig,  gewaltiger  weis  entwerth,   denselbigen  dem  pfarherrn40 


I 
1 


1537  zw.  febr.  19  und  märz  5.  629 

und  [schnljtheisen*)  N.  und  Ludwigen  N.  umb  sieben  und  zwentzig- 
sten  halben  goltgulden  ^)  verkaufft.    AlJJpalt  aber  domina  und  con- 
vent  solches  erfaren,  haben  sie  solches  gelt  lossen  arrestiren,  wel- 
ches dan  noch  im  arrest  ligtt. 
5  Dweyll  dan,  gnediger  fuirst  und  herr,  das  gotshawßs  Kauf- 

fingen ye  und  alwegen  inn  dem  schütz  und  schirm  des  heiigen 
reichs  gewesen  und  aufgenomen  worden,  auch  die  auferlegte 
reichsstewer  entrichtt  und  bezaltt,  darzu  auch  die  entwerte  guther 
von  eynem  Romischen  keiser  Heinrico   hochloblicher  gedachtnus 

10  und  gar  nitt  von  dem  lantgraven  fundirt,  wie  dan  e.  f.  g.  auß 
hiebeij  gelegter  copey  zu  vememen  habenn,  und  solch  thatlich 
furnemen  dem  landtfriden  und  abscheidt  jungst  auff  dem  reichs- 
tage  zu  Augßpurg  uffgerichtt  stracks  zuwidder  ist, 

Derhalben  an  e.  f.  g.  meyn  als  vilgemelts  convents  anwalth 

15  inn  crafft  des  gewalts,  den  mit  reproducirung  des  mandats  mich 
e/nzupringen  erbeten  will  haben  und,  wo  von  notten,  bestandt 
thun,  underthenigste  bith  und  beger,  e.  f.  g.  wollen  anstat  kay. 
majestat  und  die  auß  bevelch  gemeyner  des  reichs  stende  solches 
zu-thun  haben,  mir  ein  kayserlich  peenalmandat  bey  obbestimpter 

20peen  des  landtfridens  und  des  helgen  reichs  achtt  wider  obge- 
melten  lantgraven  zu  Hessen  und  edelleuth  als  anweite  gemey- 
ner ritterschafft  des  furstenthumbs  zu  Hessen  und  dem  ampt- 
man  zu  ßenß,  der  dan  geweltiglich  den  weyn  und  hoff  zu  Leyen 
eingenomen,   den  weyn  verkaufft,   gnediglichen   erkennen,    darzu 

25  inen  gepieten,  von  solchem  thatlichen  gewaltsamen  lantfridtbruch- 
lichen  vorhaben  abzusteen  und  dominam  und  conventh  des  clo- 
sters  Kauffingen  bey  ordentlichen  rechten  auch  ires  gotshawß 
christlichen  kayserlicher  stifftung  sampt  allen  iren  gerichtigkeit 
zugehorenden  einkommen,   zinsen,  wyngarten,    zehenden,   die  sie 

30  nitt  allein  zu  Leyen,  sonder  auch  inn  Duringen  haben  unnd  inen 
allein  zustendig  und  zugehörig,  auch  so  ein  lange  zeitt  inn  rwyger 
possession  gehapt,  die  dan  auch  im  ertzbischtumb  Trier  und 
lanth  zu  Durringen  und  gar  nitt  inn  Hessen  gelegen,  pleiben  zu 
lossen,  inn  dem  allem  nitt   allein   oberzelten   messen   und  weisß, 

35  sonder  wie  solches  meynen  principolen  zu  guth  kommen  mechtt, 
umb  hilffliche  mittel  der  rechten  underthenigUchen  anruffende. 

Demnach,  gnediger  f.  und  herr,  solches  gelth,  nemlich  26  Va 
golttgulden  im  arrest  bey  den  obbenanten  kauffem,  dem  pfar- 
herm  und  inwonem  zu  Leihen  unnd  hinder  eynem  gerichtt  da- 

40  selbst  gelegt  worden  und  noch  ligtt,  so  ist  ann  e.  f.  g.  meyn 
als  anwalt  underthenigste  bith  und  beger,   e.  f.  g.  wollen  auch 

34 


630  1537  mai  30. 

bey  peen  des  obberurten  lantfridens  und  Augßburigischem  ab- 
scheid noch  dem  gerichtt  und  Inhaber  des  gelts  zu  Leyen  ge- 
piethen,  das  sie  solches  arrestirt  geltt  dem  convent  des  gotshawß 
zu  Kauffingen  onn  alle  einrede,  weygeining  und  verhindemuß 
volgen  und  zustellen  wolln  lossen,  inn  dem  abermals  e.  f.  g.  5 
hochadehch  richterlich  ampt  gantz  demutiglichen  anrußende 

E.  f.  g. 

underteniger,  williger 
Mauric[i]us  Breunle  licentiatus 
als  anwalth  und  procu[ra]tor.     10 

Orig.-pap.  in  M.,  processakte  des  reichskammergerichtes  K.  21;  an  2  stellen 
ist  die  Schrift  undeutlich,  bzw.  ausgelöscht.  Die  datirung  ergiebt  sich  aus  urk. 
nr.  785  und  dem  datum  des  mandats  (s.  urk.  nr.  786,  sowie  unten).  Aufschrift 
der  rückseite:  ,Supplicatio  pro  mandato  penali.  Domina  und  convent  zu  Kauf- 
fingen contra  hemi  Philippsen  lantgraven  zu  Hessen  etc.  sampt  seiner  ritterschafft  15 
et  consortes'.  Darunter  von  anderer  band:  ,Ist  das  mandat  in  supplicatione  erst- 
lich gebetten  cum  clausula  erk[ant].  In  consilio  quinta  [die]*)  martii  anno  etc.  ST. 
Darunter  von  wieder  anderer  band:  ,Ego  caveo  de  presentibus*.  Unter  diesem: 
,Mauritius  Breunle  licentiatus  subscripsit'. 

1)  orig.  ,auchtt'.       2)  orig.  ,junckrau£fen*.      3)  undeutlich ;  am  rande  von  20 
anderer  band :  ,Schlegell'.       4)  ,8chul'  fehlt  im  orig.       5)  ,golt*  übergeschrieben. 
6)  ,die*  fehlt  im  orig. 

794  a.    Mauritius  Breunle,  licentiat  der  rechte  und  anwaU  der  äbtissin 
und  des  conventes  des  klosters  Kaufungen,  bittet  den  kaiserlichen  kam- 
merrichter  tviede^'holt,  den   laiuigrafen  Philipp  zu   Hessen  und  seine  2b 
ritterscha/t  aufzufordern,   die  geivaltthätigkeiten  gegen  das  genannte 
kloster  einzustellen  und  demselhmi   alle  ihm   entrisseneti   guter  tvieder 

zurückzugeben. 

1537  mai  SO. 

1537  Durchleuchtiger,   hochgeborner   fürst,   Romischer  kay.   ma-30 

mat  30.  jgg^g^^  chammerrichter.  Gnediger  herr.  Anwald  der  erwirdigen, 
geistlichen  unnd  andechtigen  ebbtissin  unnd  conventt  des  gots- 
hawß Kauffingen  repetirt  uff  jungst  den  29.  aprilis,  reproducirt 
verkunth  kayserlich  penallmandat  gegen  den  durchleuchtigen, 
hochgebornen  fursten  unnd  herm  herrn  Philipsen  landtgraven  36 
zu  Hessen,  graven  zu  Catzenelnbogen  etc.,  auch  seiner  f.  g.  ambt- 
man  zu  B*enß  unnd  dann  Crafft  Rauhen  von  Holtzhausen,  Hart- 
man Schlegeln,  Johann  von  Hundelßhausen  unnd  Balthasar 
Diden  als  anweldt  gemeyner  ritterschafft  des  furstenthumbs  zu 
Hessen   etc.   außgangen    die   narrata    desselbigen    annstatt    eyner40 


1637  mai  30.  531 

clagen,  jedoch  nitt  inn  gestalt  eins  zirlichen  libels,  sonder  öyner 
schlechten  summarien  erzehmg  der  geschichten,  unnd  nachdem 
sich  daruß  befindt,  das  hochgedachts  fursten  unnd  seiner  f.  g. 
ritterschafft  eigengewaltige  handtlung  unnd  furnemmen  nitt  allein 
öden  gemeynen  beschriben  rechten  und  Satzungen,  gülden  bullen 
(reformation),  außgekuntem  landtfriden  unnd  sunderlich  dem  ab- 
scheide uff  dem  reichstage  zu  Augßpurg  gehalten  zugegen^)  ist 
unnd  noch  weyter  zugegen  dinen  möge,  so  bith  er,  anwald,  inn 
aller  underthenigkeitt  hierüber   durch  e.  f.  g.  mitt  rechtt  zu  er- 

10  kennen,  sprechen  unnd  zu  erclerenn,  das  inen  den  beclagten 
samptt  und  sonder  solche  unnd  dergeleichen  handtlunge  unnd 
furnemmen  nitt  gepurtt  habe  oder  noch  gepure,  sonder  nach  in- 
haltt unnd  bey  penen  des  obberurten  mandats  nochmals  schuldig 
sein   den   vorbestimpten  kayserlichen   confirmationmandaten   und 

15  abscheiden,  das  gotzhawß  Kauffingen  bey  seiner  oberkeyten, 
rechten,  gerechtigkeitten  unnd  altem  langen  herbrachten  pos- 
session  vel  quasi  zu^e^^en  durch  sich  selbst  oder  andere  im  argen 
aigens  gewalts  nichts  furzunemmen  sonder  sich  aller  solcher  unnd 
dergeleichen   beschwerungen,   spolijrung   und  mgriffen  inn  alweg 

20  gegen  anwalts  ^vmcip[alenj  unnd  irem  convent,  auch  guther  mei- 
nung  thatlicher  handtlung  zu  enth[alten  haben,  was]  biß  anher 
denselbigen  zugegen  [an  guthem]  furgenommen,    gespolijrt  unnd 

[ingriffen]   worden    ist,    zu   restituijren  und   abzustehen 

unnd  inn   vorigen  standt  zu   stellen    mitt   bekerung    des    costen, 

25  schaden  unnd  Interessen.  Hieniber  samptt  und  sunder,  auch  wa^ 
sunst  der  clagenden  partheien  nach  gestalt  aller  handtlung  zu 
guthem  gedeihen  soll,  kan  oder  mage  e.  f.  g.  hochadelich  rich- 
terlich ambtt  unnd  alle  hilffliche  mittel  der  rechten  in  under- 
tenigkeitt  anruffend. 

30  Vorbeheltlich  aller  notturfft 

Mauricius  Breunle 
licentiatus. 

Orig.-pap.  in  M.,  processakte  des  reichskammergerichtes  K.  21.  Schrift 
an  mehreren  stellen  undeutlich  oder  ausgelöscht.    Die  datirung  gründet  sich  auf 

35  die  angäbe  des  der  akte  vorgesetzten  rotulus,  in  welchem  es  unter  ^Tricesima 
May'  heisst:  ,Breunlin  repetirt  einpracht  mandat,  dedit  constitutionem  et  peti- 
tionem  summariam'.  Aufschrift  der  rückseite:  ,Petitio  summaria.  Ebbtissin 
unnd  convent  des  gotzhawß  Kauffingen  contra  den  durchleuchtigen  und  hoch- 
gebomen  fursten   unnd  herrn  hem  Philipsen  landtgraven   zu  Hessen    und    irer 

40 fürstlichen  gnaden  ritterschafft  etc.'  Darunter:  ,Productum  Speir  30.  maji 
anno  37.  [4]'. 

1)  entgegen. 


532  1640  Jan.  31. 

806  a.  Die  ritierschaft  des  fürstenthums  Hessen  ertheiÜ  dem  licentiaten 
der  reckte  und  advocaten  des  reichskamniergerichtes  Johann  Helffmann 
vollmdchtf  sie  in  der  klagesache  der  äbtissin  und  des  conventes  des 
Stiftes  Kaufungen  wegen  beunmhigung  des  hofes  zu  Lay  vor  gericht 

zu  vertreten.  5 

1540  Januar  31, 

1540  Wir  die  gemeine  ritterschafft  des   furstenthmnbs  zu  Hessen 

jan.  31.  ijejjej^nen  für  uns  und  unser  nachkommen  und  thun  kunt  hiran 
öffentlich  gein  meniglichen:  Nachdem  in  namen  der  Romischen 
kayserlichen  majestat  unsers  allergnedigsten  hem  an  irer  ma-  lo 
jestat  im  heiligen  reich  loblich  cammergericht  wir  verschiener 
weile  auf  etzlicher  personen,  so  sich  vermeintlich  abbatissin  imd 
convent  des  stifts  Kauffungen  genent,  anhalten  umb  angetzogener 
turbirung  und  Verhinderung  willen  des  hoves  zu  Leyen,  so  gein 
Kauffungen  gehörig  und  im  ertzstift  Trier  gelegen  ist  und  an-i5 
ders  halber  citirt  und  furgeheischen  worden,  und  aber  wir  der 
zeit  auch  itzo  aus  ehaften  selbst  nicht  erschinen  können,  dorumb 
wir  den  hochgelerten,  erbam  und  achtpam  Johan  Helffman^) 
der  rechten  licentiaten,  berurts  cammergerichts  advocaten,  procu- 
ratornn,  unsem  besondem  gimstigen  frundt,  vermocht,  uns  gegen  20 
und  Widder  berumpt  abbatissin  unnd  convent  und  derselben  fur- 
tragen im  recht  zu  vertretten,  doruf  er  auch  etzlich  termyn  ver- 
standenn  und  verwesen  hat.  Und  nu  ime  newlicher  tage  durch 
ein  beiurtheil  ufgelegt  worden,  das  er  von  uns  gwalt  cum  rati- 
ficatione  einpringen  und  in  derselben  sach  volnfaren  solte  etc.,  25 
demnach  so  ratificiren  wir  und  haben  geneme  und  wollen  hiemit 
laiiticirt  und^)  geneme  gehabt  haben  alles  und  ydes,  wes  ge- 
dachter Johan  Helfman  licenciat  bis  anhero  in  unserm  namen 
und  vonn  unser  wegen  gegen  gmelte  gnente  abbatissin  und  con- 
vent der  außprachten  ladung  derselben  vermeinten  clage  halber  30 
und  sonst  zu  unser  notturft  bis  dahere  an  gedachten  cammerge- 
richt furgewendet  und  einpracht  hat,  setzen  und  ordenen  ine 
ferrer  zu  unserm  gemeynenn  sindicum  und  machtpotten  und 
wollen  ime  darzu  in  kraft  diß  briefs  constituirt  und  geordent 
haben  in  der  allerbesten  und  bestendigsten  form  und  weise,  wie  35 
das  ymmer  von  rechts,  gerichts  und  gewonheit  wegen  gescheen 
und  zugehen  sol,  kan  und  magk,  also  das  er  auf  solich  unser 
ratification  seine  von  unser  wegen  bishere  furprachte  handlung 
widderholen  und  weither  alles  und  yedes,  was  unser  und  der 
Sachen  notturft  sein  und  sich  dem  rechten  und  gerichtlicher  ord-  40 


1540  Jan.  31.  633 

nungen  nach  eignen  und  gepuren  wil,  an  gedachtem  cammerge- 
richt  furtragen,  sonderUch  ime»)  von  uns  bevolhene  exception 
und  recusation  furwenden,  im  falh  der  notturft  ein  iden  zim- 
lichen   und  in  recht  zuerkanten    eide,    fumemlich    calumnie,    in 

6  unser  gewissen  schweren,  kuntschaft  und  beweisunge  füren,  vom 
gegentheil  hinwidder  zu  schweren  gesynnen  und  desselben  zeugen 
und  kuntschaft  füren,  sehen  und  hören,  darwidder  excipijren,  in 
Sachen  zu  recht  beschlissen,  urtheil  bitten  und  anhören,  wo  von 
nothen    dorvon    appelliren   und    provociren,    die    appellation   in- 

lOsinuiren,  provociren  und  sonst  alles  und  yedes  anders  thun  und 
lassen  sol,  das  wir  zugegen  selbst  thun  und  lassen  konten,  selten 
und  mochten.  Er  sol  und  magk  auch  andere  an  seine  stadt  under- 
setzen,  dasselb  widderruffen  und  den  gwalt  widder  an  sich  nemen, 
wan  und  so  oft  ine  das  für  bequem  und  notwendig  ansieht.    Und 

15  ob  ime  ader  seinen  undersetzten  hirzu  weither  ader  mehr  ge- 
walts  und  bevelhs,  dan  hirin  begriffen  ist,  vonnothen  sein  wurde, 
den  wollen  wir  ine  hiemit  auch  itzo  als  dan  und  dann  als  itzo 
in  allermassen,  als  ob  der  außdrugklich  hirin  geschrieben  stunde, 
zugestelt  und  geben  haben,   auch   alles   und   ydes,    was    er  ader 

20  seine  undersetzten  hiruf  handien,  thun  und  lassenn  werden,  das 
ist  und  sol  sein  unser  samptUcher  bevelh,  guther  wille  und  mey- 
nunge.  Und  wir  wollen  ine  und  sie  deshalb  in  alwege  Schadens 
entheben  bei  Verpflichtung  unser  habe  und  guther,  sovü  hirzu 
vonnothen  ist,  one  geverde.    In  urkundt  haben  wir  Sigmunt  von 

25Boyneburg  itzo  stathalter  zu  Cassel,  Johan  Meisenbug  haußhof- 
meister,  Johan  vonn  Hundelshusen  und  Balthasar  Diede  unser 
insigil  hiran  wissentlich  gedruckt,  deren  wir  andern  uns  hirzu 
mitgeprauchen.  Gescheen  und  gegeben  am  sampstage  nach  Con- 
versionis  Pauli,  anno  etc.  viertzigk, 

80  Orig.-pap.  in  M.,  processakte  des  reichskammergerichtes  K.  21.   Unter  dem 

texte  4  auf  papier  über  wachs  aufgedrückte  siegel,  von  denen  1)  rund,  25  mm,  ge- 
vierte  tartsche,  heim  mit  büffelhömem,  Umschrift  unleserlich;  2)  8 eckiges  ring- 
siegel,  6  mm,  bug  eines  vogels  (meise) ;  3)  rund,  25  mm,  zweimal  getheilter  schild  mit 
heim  und  helmzier   (alles  undeutlich),  Umschrift  unkenntlich;   4)  rund,  24  mm, 

35geyierte  tartsche,  darüber  heim,  das  übrige  unkenntlich.  Aufschrift  der  rück- 
seite  der  Urkunde:  ,Gwalt  cum  ratifficacione  der  ritterschafft  des  furstenthumbs 
Hessen  contra  angemaßte  abbatissin  und  convent  zu  Kauffingen'.  Darunter  von 
anderer  band:  ,Productum  Wimpfen  3.  martii  anno  40  [6]^  Am  unteren  rande 
anscheinend  von  der  ersten  band :  ,Recu8ation  und  appellation  nitt  zu  prauchen^ 

40  1)  landgraf  Philipp  zu  Hessen  hatte  demselben  schon  am  11.  juni  1580 

eine  generalvoUmacht  zu  seiner  Vertretung  in  rechtssachen  ertheilt  (im  selben 
aktenstück  enthalten),  so  dass  eine  besondere  bevollmächtigung   für   den  vor- 


534  1540  febr.  27. 

liegenden  process  nicht  nöthig  war.  Da  demgemäss  in  der  general vollmacht 
eine  bezugnahme  auf  Kaufungen  fehlt,  wurde  von  einer  aufnähme  derselben 
in's  urkundenbuch  abstand  genommen.  2)  durch  wasserflecken  unleserliche 
stelle.        3)  ,ime*  übergeschrieben. 

806  b.     Notar  Heinrich    von  Dey  beurkundet,    dass   äbtissin   Helene  5 
Freseken,  priorin  Elisabeth  Hacke  und  klosterjung  fr  au  Iseke  von  der 
Becke  des  klosters  Kauf  ungen  vor  ihm  und  zeugen  ihren  verzieht  auf 
die  fortführung  des  gegen  den  laiidgrafen  Philipp  zu  Hessen  und  die 
Hessische  ritterschaft  angestrengten  processes  erklärteti. 

Gehrden  1540  februar  27,  10 

1540  Im  jar  unnsers  Herren,  als  man  schrieft  nach  Christi  gei^wxt 

^^  ^'  '  funftzehen  hundert  unnd  viertzigk  jar,  in  der  dreitzehenden  in- 
diction  oft  Romertzal,  am  freitage  Jijonisü.^)  tags  monats  febru- 
arii  umb  tiet^)  zu  einem  schlage  nach  mittage  etc.  ist  in  meiner 
notari  unnd  zeugenn  hirnach  geschrieben  gegenwerdicheit  persön-  IB 
lieh  erschiennen  der  erbertigen  [!]  unnd  erbaren  Helena  Fresekenns 
etwa  ebbetische  zu  Kauffungen,  Elisabeth  Hacken  priorissa  unnd 
Isecke  von  der  Becke  closterjunckfrawe  daselbs  unnd  bekanthen 
öffentlich  vor  sie,  fort  vor  alle  jene,  des  vonn  erentwegen  moch- 
ten wollen  zu  thunde  haben,  diweil  sie  inn  vorigen  jaren  jegenn20 
den  irluchtigen,  hochgepomen  fursten  unnd.hem  hem  PhiUpsen 
lantgraven  zu  Hessen,  graven  zu  Catzenelnpogen  und  Nidda  etc., 
sampt  seiner  f.  g.  ritterschafft  furstenthumbs  zu  Hessen  zu  der 
zeit  durch  irenn  advocathenn  und  procuratom  Mauricius  Briunle 
am  key.  chammergericht  zu  Speier  etUche  furderunge  angestalt26 
unnd  furgenommen,  dat  se  alsnue  bedacht  syen  unnd  all  solche 
furderung  unnd  sache  vor  se  und  ehre  mitvorbenanten  junck- 
frawen  gentzlich  und  volkomlich  abgestalt,  cassiren  unnd  fallen 
lassenn  habenn,  so  se  de  ock  jegenwertich  in  craf[t]  und  macht 
dieß  protocolli  abstellen,  casseren  unnd  gentzlich  fallen  lassen,  de  90 
sachenn  «fft  furderung  keinswegs  wyther  zu  treiben,  furtzufharen 
ader  zu  triben  efft  furtzufharen  lassen  wollen,  haben  das  wiether 
stipulatis  manibus  in  de  hant')  miner  notari  untergescree?en  myet 
hantastungen  in  beywesen  des  gestrengen  und  erentvesten  Jo- 
hann Spigell  erbmarschalcks  stief ts  Paderbomn  geloflich  gereddet  35 
und  zugesagt,  nue  hinfurrer  imib  sodan  Sachen  nit  weiter  tzu 
fordern  efft  fordern  lassenn,  sprechen  eft  sprechenn  lassenn  in 
keine  wiyß,  sonnder  duesse  abstellung  unnd  casserunge  vor  sie 
unnd  ire  mitjunckfrawen  Ä^ede  fast  unverbrechen  und  unwidder- 
roplich  sunder  jhenige  veringerunge  ^)  geloflich   tzu   halten.     So  40 


1640  febr.  27.  535 

habenn  auch  zint  der  tzit,  das  der  hochgemelter  fürst  unnd  her 
mein  gnediger  herre  tzu  Hessenn  derhalben  erstmals  an  das  stieft 
zu  Gerdenn  geschreben  hat,  irem  procuratori  obgemelt  nicht  ge- 
screven  offt  anregen  lassenn,  das  er  inn  der  sachenn  weiter  pro- 
öcediren  zollt,  dan  ohne  ungeferlich  zu  zweienn*)  offt  dreymal 
entbodden  de  sachen  gentzlich  zolle  abstellen  und  nicht  weiter 
procediren,  dardurch  wol  verment,  inn  der  sache  over  langen 
zydem  nit  widder  hette  vorgenommen  wurden,  idoch  wie  dem 
alle  pittenn  unnd  begeren   de   obgemelten    ebtisse    imnd   junck- 

lOfi'awen  diese  abstellung  und  cassirung  gemelter  sachen  altzo 
ufftt  aller  furderlichste  dem  richter  und  advocaten  key.  cham- 
mergerichts  zu  Speyr  sich  darnach  wissenn  zu  richten  möge  ver- 
stendigtt  irerden  dit  wie  vurgen.  Istt  altzo  inn  gegenwertickeit 
mines  notarii  und  tzugen  hirinne   unäergeschreben  im  closter  zu 

IB  Gerden  wonhaftig  verhandelt  und  gescheen  im  jare,  indictione  •), 
monat,  tag  unnd  stunndt,  wie  obgemeldet,  darbey  ahn,  unnder, 
ober,  mit  mir  gewesen  verzugesleude,  de  wirdigen  unnd  erent- 
haftigen  her  Johan  Vollenters  capellan  zu  Gerdenn  unnd  Johans 
Opferman  von  Northeün  schriber   obgemelt^w  erbmarschalcks  hie 

20sunderlich  zugeyscht  und  gepeden  etc. 

Ich  Henricus  de  Dey  keyserlicher  gewalt  und  macht  notari 
bekenne  öffentlich,  das  diese  dinge,  wie  obgmelt,  also  verhandelt 
zint  wardm,  und  protestire,  ob  des  zu  thunde  nodich  sein  wurde, 
diese  bekantnusse  weither  instrumenta  zu  gebenn  etc. 

26  Cop.-pap.  in  M.,  processakten  des  reichskammergerichtes  E.  21,  stellenweise 

undeutliche  oder  ausgelöschte  schrift.  Aufschrift  der  rückseite:  ,Copia  instru- 
menti  renunctiacionis  cause  juris  et  litis'.  Abtissen  und  convent  zu  Eauffingen 
contra  hem  Philipssen  landtgraven  zu  Hessen  und  ritter8chaff[t]  des  fursten- 
thumbfl  Hessen'.    Darunter  von  anderer  hand:    ,Productum  Wimpfen  24.  maii 

30  anno  40  [7]'. 

1)  dieser  heil.  Dionysius  wurde  anfangs  des  4.  Jahrhunderts  nach  dem 
martertode  des  heil,  bischofes  Narcissus  (807)  bischof  zu  Augsburg,  erlitt  aber 
ebenwohl  den  martertod  unter  dem  kaiser  Diocletian  (s.  Müller  Allgemeines 
martyrologium  p.  75).  2)  vorl.  ,tient*.  8)  vorl.  ,haut*.  4)  vorl.  vemige- 
85  runge'.  5)  ,zweienn'  steht  für  das  im  texte  gestrichene  ,dreien'  mit  einfügungs- 
zeichen  am  rande.        6)  vorl.  ,indictioni'. 


i 


Anhänge. 


1.  Notae  necrologioae  CoufUngenses. 

Febr.  14.  xvi.  kal.  mart.    Ordinatio  Heinrici  imperatoris  et  Chu- 

nigundis  imperatricis.     1014. 
p      15.  xv.      „         „       Gisela  imperatrix,   mater  sancti  Hein- 
rici imperatoris,  obiit^). 
„      24.  vi.       „         „       Adventus  sancte  crucis  in  Coufungen^). 
„      27.  üi.       „         „       Heinricus  dux  [Bawarie],   frater   Cuni- 

gondis  imperatricis,  obiit.     1026. 

März     3.    y.    non.       ^       Anno  dominice  incamationis  m.  xxx.  üi., 

indictione  iii.,  v.  non.  mart.,  domina  Chu- 
nigunda  imperatrix  angusta  digne  me- 
morie  obiit**). 

Mai      2.    vi.       ,,      maji.    Theodericus  Metensis  episcopus,   frater 

Chunigundis  imperatricis,  obiit.     1046. 
„       18.  XV.     kal.    jun.      Gisilbertus  frater  Chunigundis  impera- 
tricis Papiae  occisus  obiit.    1004. 

Juni     4.     ii.    non.    jul. ')    Ghuonradus  Imperator  augustus,  pater 

Heinrici  imperatoris,  obiit.    1039. 

Mai    13.     iii.     id.     maji.    Liukart  comitissa^),  soror  Chunigundis 

imperatricis,  obiit. 

Jul.    13.     (iii.     id.    jul.)    Anno  dominice  incamationis  m.  xx.  iüi., 

indictione  septima,  iii.  idus  julü,  tran- 
situs  ad  translationem  sancti  Heinrici 
imperatoris.  Eodem  die  dedicatio  Con- 
fungensis  ecclesie,  quando  velata  est 
domina  Chunigundis  imperatrix  augu- 
sta^). 

März  29.    iüi.   kal.    apr.    Dietmarus  pater  abbatisse  üote  obiit. 

Sept.   19.  xüi.      „       oct.    Abbatissa  Uota  filia  sororis  Chunigun- 
dis imperatricis  obiit  °). 

Oct.    14.      ii.    id.       ^       Heinricus  filius  fratris  Cunigundis  im- 
peratricis, [dux  Bawarie,]  obiit.     1047. 


538  Anhänge. 

Oct.    28.     V.     kal.     nov.    Sigefridus  Kunuz  comes,   pater  Chuni- 

gundis  iinperatricis,  obiit.  c.  998. 

Dec.  13.  id.     dec.    Domina  Hedewich  comitissa,  mater  Chu- 

nigundis  imperatricis,  obiit. 
Eodem  die  Agnes  imperatrix,  ejus  con- 
sanguinea,  obiit.    1077. 

Nach  druck  bei  Böhmer  (ed.  Huber)  Fontes  4,  467  f.  Auch  gedruckt: 
Mon.  Germ.  bist.  SS.  6,  791.  Die  noten  in  zahlen  sind  so  bei  Böhmer,  die 
in  buchstaben  aber  eigene  zuthat. 

1)  am  16.  febr.  1048  starb  Gisela,  mutter  Heinrichs  III.  Indessen 
hiess  die  mutter  Heinrichs  11.  auch  Gisela.  2)  bei  Pertz  Confungen,  auch 
später.  3)  ,11.  non.  jun.'  sollte  es  heissen.  4)  gemahlin  Arnulfs  grafen  von 
Holland  und  Gent.  a)  auch  sonst  wird  1033  nach  älteren  quellen  als  todes- 
jahr  der  kaiserin  Kunigunde  genannt,  dennoch  halte  ich  mit  anderen  1039  für 
das  richtige  (vgl.  Looshom  1,  293  f.).        b)  1025.        c)  1035. 


2.  Nomina  sororum  nostrarum  Co'phunffensium. 

Erste  spalte: 

Werendrudis  abbatissa^)  obiit.  Liutgardis  abbatissa^).  Lu- 
cia.  Beatrix*).  Werendis.  Werendrudis.  Ehilt*).  Osterlint.  Lan- 
degardis.  Liutgardis.  Regelint.  Kunigundis.  Methilt.  Gisla. 
Athelbeith.  Methilt.  Sophia.  Juditha.  Bertha.  Hatheuuich.  We- 
rendrut.  Methilt.  Oda.  Werendrut.  Liutgardis.  Hatheuuic.  We- 
rendrut*).  Liutgardis.  Methildis.  Bertradis.  Liutgardis.  Athel- 
heith.  Cunigunt.  Cunigunt  *).  Luthgardis  abbatissa  ^).  Gysla  pre- 
positissa^).  Methildis.  Gisla  soror  ejus.  Judita.  Judita.  Gysla. 
Liutgardis. 

Zweite  spalte: 

Ekkehard«««  sac^rdos.  Eeinboldw«  sacerctos®).  Widoldw«  sa- 
cerdos^^),    Conra,dtis,  Otto  sacerdotes.    Jutta  ^^). 

Aus  dem  Corveyer  confratemitätsbuche  im  Staatsarchive  zu  Münster  i.  W. 
(Ms.  I.  133  f.  39).  Das  am  köpfe  der  seite  befindliche  medaillon  zeigt  die  halbe 
figur  einer  heiligen  frau  und  trägt  die  Umschrift:  ,Sancta  Margareta  virgo  et 
martyr*.  Die  einzelnen  blätter  der  handschrift  sind  durch  je  3  in  rundbogen  ge- 
schlossene Säulen  in  2  spalten  getheilt,  über  die  sich  ein  grosserer  rundbogen 
spannt,  der  für  jedes  kloster  ein  medaillon  mit  einem  anderen  heiligenbüde 
einschliesst. 

1)  urkundete  als  pröpstin  1167  (urk.  nr.  27),  als  äbtissin  1174  (urk. 
nr.  28).  2)  es  gab  3  äbtissinnen  dieses  namens  zu  Kaufungen;  hier  moss 
Lutgardis  11.  gemeint   sein,   die   1198 — 1228   urkundete.        3)  bis  hierher  mit 


i 


Anhänge.  B39 

rother  tinte.  4)  eine  küsterin  Ehelt  kommt  1167  vor  (urk.  nr.  27).  5)  dieser 
name  ist  radirt;  er  war  der  letzte  der  ersten  eintragung.  Die  nächsten  7  namen 
sind  von  einer  hand  13.  jahrli.  zugefügt.  6)  das  folgende  von  einer  andern 
hand  ende  des  13.  oder  des  angehenden  14.  Jahrhunderts.  7)  Lutgardis  in.; 
sie  urkundet  vielfach  von  1289  bis  1309.  8)  kommt  zwischen  1189  und  1228 
vor  (s.  urk.  nr.  40  a.  in  den  Nachträgen  zum  1.  bände).  9)  Reimboldus  ca- 
nonicns  presbyter  1167  (s.  urk.  nr.  27).  10)  Widoldus  canonicus  presbyter 
1167  (s.  urk.  nr.  27).  11)  die  3  ersten  namen  dieser  spalte  gehören  der  ersten  ein- 
tragung an,  die  2  nächsten  sind  von  der  in  n.  6  bezeichneten  hand,  der  letzte 
name  aber  von  einer  dritten  hand  des  13.  jahrh. 


3.  Die  grabmäler  der  äbtissinnen. 

Die  äbtissinnen  zu  Kaufungen  wurden  in  der  klosterkirche 
des  heiligen  kreuzes  beigesetzt  und  ihre  begräbnissstätten  durch 
Steinplatten  überdeckt  und  kenntlich  gemacht.  Von  solchen  grab- 
mälern  sind  in  Kaufungen  nachstehende  3  ^)  erhalten : 

1.  Der  später  in  die  Südwand  des  chores  eingelassene  grab- 
stein  der  äbtissin  Bertha  von  Sayn,  die  von  1399 — 1442  regierte. 
Ihr  stark  abgetretenes  bild  ist  in  ganzer   figur  eingemeiselt ;   die 
Umschrift  in  Gothischer  kleinschrift  lautet  aufgelöst  ^) :  , Anno  Do-     U42 
mini  m.  cccc.  xlii.   obiit   domina  Bertha   de  Sein   abbatissa  in  vi-  ^^^^  ^^' 
gilia  Bamabe  apostoli,  cujus  anima  requiescat  in  pace^ 

2.  Der  wohl  seit  langer  zeit  an  die  aussenseite  der  nord- 
wand der  kirche  angelehnte  grabstein  der  äbtissin  Agnes,  fürstin 
zu  Anhalt,  die  von  149B — 1504  regierte.  Der  stein  ist  an  der 
Oberfläche  bereits  stark  verwittert,  jedoch  ist  noch  die  stehende 
gestalt  einer  äbtissin  kenntlich.  Die  Umschrift  lautet  unter  zu- 
hülfenahme  einer  früheren  entzifferung,  wie  folgt :  , Anno  Domini  1504 
m.  d.  iüi.  in  die  Assumtionis  Marie  obiit  domina  Agnes  de  An-  ^"^* 
halt  abbatissa  coenobiorum  Kauffungen  et  Gandersheim,  cujus 
anima  requiescat  in  pace'^)  (c.  a.  r.  i.  pace). 

3.  Der  in  die  östliche  wand  des  nördlichen  querschiffs  ein- 
gelassene grabstein  der  äbtissin  Anna  von  der  Borch,  die  von 
1509 — 1512  regierte.  Er  ist  von  röthlichem  Sandstein,  sehr  gut 
erhalten  und  zeigt  die  gestalt  der  äbtissin  mit  gut  kenntiichen 
gesichtszügen,  den  insignien  ihrer  würde  und  dem  wappenschÜde 
ihres  geschlechtes,  sowie  die  Umschrift*):  ,  Anno  Domini  xv^^xii.,  151J2 
octavo  kalendas  decembris  obiit  in  Christo  veneranda  et  reU-  '•^^-  ^^' 
giosa  domina  Anna  von  der  Borgk  prima  reformationis  hujus 
imperialis    coenobii    abbatissa,    cujus   anima  requiescat  in  sancta 

pace,  amen^ 


540  Anhänge. 

1)  ausser  diesen  zeigt  der  als  oberste  stufe  der  kanzeltrcppe  verwen- 
dete stein  das  fragment  einer  inschrift  (,f  anno  dn*)?  die  wohl  einem  grab- 
denkmal  angehört  haben  dürfte.  2)  unaufgelöst:  ,anno  dni  mccccxlii  obiit 
dna  bertha  de  sein  abbatissa  in  vigilia  barnabe  apli  cu9  aia  reqescat  in 
pace^  Die  aufgelöste  Umschrift  s.  auch  in  den  bemerk,  zu  urk.  nr.  428. 
3)  von  ,Agnes^  bis  ,Gandersheim'  kann  ohne  vorhergehende  Säuberung  des 
Steines  nichts  oder  nur  zweifelhaftes  erkannt  werden.  4)  unaufgelöst:  An° 
dni  XV«  xii  oktö  kla«  decembris  obijt  in  XPO  venerada  et  religiosa  dna  Anna 
vö  der  borgk  pma  reforatöi»  h9  ipial*  cenobij  abbatissa  09  aia  req'est  in  sota 
pace  amen. 


Regimen  et  statuta  Kouffungensium. 


Hec  sunt  statuta  vel  observancie  sex  ebdomadariorum  in  [zw.  1413 
monasterio  sancte  crucis  in  Kouffungen,  quod  est  fundatum  anno  ^^ , 
Domini  millesimo  VIII.,  [IX.]  ^)  kalendas  junii  per  beatum  Hein- 
ricum  quondam  Bavariae  ducem,  Romanum  imperatorem  secun- 
5  dum,  et  per  beatam  Kunegundam  filiam  comitis  palantini,  ejus 
contoralem,  imperatricem,  et  a  sede  apostolica  confirmatum,  ut 
not[at]um  est  in  litteris  apostolicis  ^). 

Quoniam  que  ad  Dei  laudem  omnipotentis  omniumque  festo- 
rum   per    anni    circulum    currencium    laudabiliter    instituta   sunt, 

lOmaxime  que  a  sanctis  Dei  ordinata  sunt,  necessarium  est  imitari 
et  ad  futurorum  memoriam  conmendare,  ne  quo  labente  damp- 
nosa  austeritas  alicujus  hominis  infrascriptas  ordinaciones  quovis- 
modo  violare  vel  corrumpere  presumat:  binc  est  quod  beatus 
Heinricus   quondam   Romanorum  imperator   secundus   et  Bavarie 

lödux  et  beata  Kunnegundis  imperatrix  divino  amore  inflammati 
cultum  Dei  augere  cupientes  in  villa  Kouffungen  Maguntinensis 
dyocesis  monasterium  sanctimo[nia]lium  ordinis  sancti  Benedicti 
in  honore  sancti  salvatoris  mundi  et  beate  Marie  virginis  et 
apostolorum  principum   sancti  Petri  et  Pauli   et  omnium   sancto- 

20rum  et  vivifice  sancte  crucis  instauraverunt  et  dotaverunt,  prout 
hec  instauracione  et  confirmacione  monasterii  continetur,  in  quo 
sex  ebdomadarios  presbyteros  cottidie  pro  regimine  summe  misse 
nee  non  pro  vespertino  et  matutinali  officio  in  diebus  festivis 
praeter  horas   canonicas    puellis   sanctimonialibus   conmissas  per- 

26  petuis  temporibus  durandum  ordinaverunt  et  tamquam  legittimum 
sempitemum  observandum  statuerunt.  Quorum  tytuU  seu  nomina 
hec  sunt:  Primus  ebdomadarius  rector  altaris  sancte  crucis,  se- 
cundus capellanus  capelle  sancti  Benedicti,  tertius  rector  parro- 
chialis  ecclesie   sancte  Agathe   in  Twerne,    quartus   rector   parro- 

SOchialis  ecclesie  sancti  Bonifacii  in  Mejnnbreschen,  quintus  rector 
parrochialis  ecclesie  sancti  Johann  is  in  Wolffsanger,  sextus  ebdo- 
madarius rector  parrochialis   sancti  Steffani  in  Kouffungen.     Hec 


542  Regimen  et  statuta 

prenominata  sex  beneficia  inseparabiliter  ad  summam  missam  in 
predicto  monasterio  sunt  annexa,  et  eorum  rectoribus  tantiim  et 
millis  aliis  officium  summe  misse  prenotati  instauratores  cele- 
brandum  perpetualiter  commendaverunt.  Ordo  eorum  continetur 
in  hoc  versiculo:  5 

Crux,   Benedic,  Agatha,   Bonifaque,   Johan  quoque,   Stepha. 

Forma  autem  ebdomadariorum  in  regimine  summe  misse 
est  hec :  Quod  ipsi  et  nulli  alii  debent  inter  se  cottidie  in  ordine 
predicto  celebrare  officium  summe  misse  diei  proprium  in  sum[m]o 
altari  sancte  crucis.  Hoc  quidem  altare  specialiter  ad  hanc  mis-  10 
sam  in  eo  perficiendam  ordinatum  et  privilegiatum  est  a  funda- 
toribus  predictis  pro  solis  ebdomadariis,  qui  ibi  septimanatim  per- 
petualiter debent  celebrare.  Quelibet  personarum  predictarum 
unam  ebdomadam  observabit  per  se  vel  per  alium  suum  coebdo- 
madarium  surrogandum.  Et  quotiens  ebdomade  explete  fuerint,  15 
tociens,  qui  prior  incepit,  reinchoabit.  Potest  eciam  quilibet  eb- 
domadarius  in  necessitate  legere  missam,  prout  conveniencia  tem- 
poris,  monasterii  et  personarum  necessitas  postulaverit.  Sed 
diebus  festivis  et  dominicis  puelle  sanctimoniales  cum  ebdoma- 
dario  officium  misse  pariter  in  binis  choris  tali  ordine  decantabunt :  20 

Introitum  misse  puelle  incipient,  psalmum  ebdomadarius, 
GlmHa  patri ')  puelle,  introitum  misse  ebdomadarius  iterabit,  Kyri- 
eleison  primum  puelle,  secundum  ebdomadarius,  tertiimi  puelle, 
quartum  ebdomadarius,  et  sie  divisim  usque  ad  finem.  Glmua  in 
excelsis  ebdomadarius,  Et  in  terra  pnx  puelle.  Ebdomadarius  dicit  25 
Laudamns  te,  puelle  Benedicimus  te,  et  ita  prosequendo  usque  ad 
finem.  Ebdomadarius  dicit  Dominus  vobiscnm  et  leget  epistolam, 
si  non  habebit  ministrantes.  Graduale  ebdomadarius  cum  versu, 
puelle  cantabunt  Allein  ja.  Sequenciam  incipiunt  puelle  versum 
primum,  secundum  ebdomadarius,  tercium  puelle,  quartum  iterum  30 
ebdomadarius,  et  ita  prosequendo  usque  ad  finem.  Evangelium 
dicit  ebdomadarius,  item  dicit  symbolum  Credo  in  unum  Deum. 
Offertorium  cantabunt  puelle,  item  sanctus,  agnus,  communio 
usque  ad  finem  puelle  conplebunt.     Sequitur: 

In  vesperis  diebus  festivis  tantum  subsequentibus  ebdoma-35 
darius  dicit  Dens  in  adjxitorium,  et  puelle  sanctimoniales  inponent 
anthyphonam  et  psalmum  versum  primum,  secundum  versum 
dicit  ebdomadarius,  tercium  puelle,  et  ita  dividuntur  versus  psal- 
morum  usque  ad  finem.  Capitulum  dicit  ebdomadarius,  respon- 
sorium  in  vesperis  inponunt  puelle,  et  versum  dicit  ebdoma-40 
darius  cum  Gloria  patri,  ympnum  inponunt  puelle,  secundum  ver- 


Kouffungensiuin.  543 

sum  dicit  ebdomadarius,  tercium  puelle,  quartum  iterum  ebdo- 
madarius,  et  sie  prosequendo  usque  ad  finem.  Versiculum  dicunt 
puelle,  item  anthyphonam,  et  psalmum  Magnificat  inponunt  pu- 
elle, secundum  versum  Et  exidtavit  Spiritus  mens  dicit  ebdomada- 
örius.  Et  statim  ponit  incensum  et  thurifieat  in  summo  altari  et 
abbatissam  et  puellas  et  ebdomadarios,  et  semper  stabit  in  primo 
loco.  Post  Magnificat  puelle  cantabunt  anthyphonsan,  et  ebdo- 
madarius dicit  coUectam.  Puelle  Benedicamus  Domino  dicent,  et 
ebdomadarius  dabit  benedictionem  cum  signo  crucis. 

10  In  festis  nativitatis  Christi  et  pasche   ebdomadarius  erit  in 

matutinis  et  incipiet  Dom  ine,  labia  mea  aperies,  puelle  sanctamo- 
niales  respondent  Et  os  meum.  Et  iterum  puelle.  Venite  can- 
tabit  ebdomadarius.  Quo  expleto  puelle  incipient  anthyphonam 
et  legent  omnes  psalmos.    Ebdomadarius  leget  lectiones  et  eciam 

IBomeliam,  responsoria  cum  versiculo  cantabunt  puelle.  Te  Deum 
pariter  puelle  cum  ebdomadario  conplebunt.  Landes  cum  psalmis 
et  cetera  usque  ad  finem  puelle  cantabunt.  Ad  alia  autem  omnia 
et  singula  festa  tocius  anni  exceptis,  ut  prefertur,  subscriptis 
nuUus  ebdomadarius   obligetur   nee  habet  Interesse   nisi  voluerit. 

20  Hie  sequuntur  festa  prenotata,   in  quibus  fiunt  processiones  Sequuntur 

seu  staciones  per  totum   circulum   anni,    quorum  sunt  in  uno  vi-^"?.  ^^^^'*^ 
ginti  tria,  et  est  forma  talis:  stationes*). 

Primo  in   die   pasche   ad   aspersionem    aque   cantent   puelle  [Pasche.] 
sanctimoniales   Vidi  aquam.     Ebdomadarius   dicit  versum  Domine, 

25  apud  t^  est  fons  rite  et  leget  coUectam  Presta,  quesumus,  omnipotens 
Dens,  per  hujus  aque  aspersionem.  Et  erit  stacio  ad  sanctiun  Ge- 
orgium.  Et  in  exitu  monasterii  cantatur  anthyphona  In  die  res- 
surrectionis,  Curn  rex  glorie.  In  introitu  ecclesie  sancti  Georgii 
anthyphona  Egregius  Dei  martyr  ineipietur,   et   fiunt  conmemora- 

SOciones  sanetorum  cum  anthyphonis  consuetis,  et  ebdomadarius 
dicit  versiculum  cum  coUeeta.  Postea  in  reversione  due  puelle 
sanctimoniales  cantent  ympnum  Salve  festa  dies.  Ebdomadarius 
portabit  crucem  Christi  ante  portam  monasterii,  et  ibi  inponitur 
anthyphona    Sedit  angelus  a  puellis,   versum  Crtirifixum  et  Recor- 

Sbdamini  cantabit  ebdomadarius,  deinde  puelle  incipient  tropum. 
Postea  ineipitur  summa  missa,  quam  simul  puelle  cum  ebdoma- 
dario inter  se  et  in  binis  choris  more  solito,  ut  prescriptum  est, 
conplebunt. 

In  die  sancti  Marci  letaniam  majorem  ebdomadarius  cantat,  Marci  evan- 

40  missam  de  rogacionibus,  officium  Exaudivit,    Postea  portabit  cru-    ^^  **  ^' 
cem   Christi   per   circulum   monasterii,    et   cantent  puelle   Exurge 


544  Kegfimen  et  statuta 

Domine,  surgite  sancti  vel  responsorium  Surgens  Jesus,  Si  festum 
in  ebdomada  pasche  evenerit,  postea  dicunt  puelle  Septem  psal- 
mos.  Et  fit  stacio  ad  sanctum  Georgium,  et  ibi  fiunt  conmemo- 
raciones  sanctorum  cum  antyphonis  consuetis.  Ebdomadarius  dicit 
versic[u]lum  cum  collecta.  Postea  revertitur  ad  portam  monasterii,  5 
inponitur  antyphona  Lux  perpetua  cum  collecta  de  sanctis. 

Inventionis  In  die  invencionis  sancte  crucis  ad  aspersionem  aque  0  crux 

sancte  cru-  giQ^Qg^^  ^^  g^t  stacio  ad  sanctum  Georgium.    Ebdomadarius  por- 


C1S. 


tabit  crucem  Christi,  et  cantent  puelle  responsorium  In  ligno 
crucis,  Postea  cantant  laudes  Helena  Constantini  mcUer,  deindelO 
ante  portam  ecclesie  sancti  Georgii  inponitur  anthyphona  de  sancto 
Georgio  cum  versiculo  et  collecta,  et  fiunt  conmemoraciones  sanc- 
torum cum  anthyphona  consueta,  versicuHs  et  collecta.  In  reditu 
due  puelle  cantent  ympnum  Salve  festa  dies,  in  introitu  porte  mo- 
nasterii  anthyphonam  Sedit  angelus  vel  anthyphonam  0  crux  glo-  15 
riosa.  Deinde  puelle  inponunt  missam,  introitum  Nos  autetn,  et 
perficitur  officium  in  binis  choris  more  solito,  ut  prescriptum  est. 

Rogatio-  Item  in  rogacionibus  feria  secunda  ebdomadarius  cantat  mis- 

"""*•      sam  de  die.    Postea  fit  stacio  ad  sanctum  Benedictum  cum  cantu 

Exurge  Domine,  surgite  sancti,  postea  puelle  dicunt  Septem  psalmos.  20 
Et  ibi  fiunt  conmemoraciones  sanctoinim  cum  anthyphonis,  versi- 
[cujlis  cum  coUectis  consuetis,  quas  dicit  ebdomadarius,  et  portabit 
sanctam  crucem.  In  reversione  puelle  cantant  letaniam  specialem 
Hutmli  prece,  in  introitu  ecclesie  anthyphonam  Lux  peipetua  cum 
collecta  de  sanctis.     Sequitur:  25 

Item  in  rogacionibus  feria  tercia  ebdomadarius  cantet  mis- 
sam, officium  dominicale  Vocem  jocunditatis,  postea  portabit  cru- 
cem Christi.  Et  fit  stacio  ad  sanctum  Nicolaum  cum  cantu  Exurge 
Domine,  surgite  sancti.  Puelle  dicunt  Septem  psalmos.  Et  fiunt 
conmemoraciones  cum  anthyphonis,  versiculis  et  coUectis  con-30 
suetis  per  ebdomadariimi.  Postea  puelle  cantent  letaniam  Ardun 
spes  mundi,  et  in  introitu  monasterii  cantatur  anthyphona  Lux 
perpetua  cum  collecta  de  sanctis.     Sequitur: 

In  vigilia  Item  feria  quarta  in  vigilia  ascensionis  ebdomadarius  cantat 

ascensionis.  miggam  de  vigilia  ascensionis.  Postea  ebdomadarius  portabit  cru-  35 
cem  Christi  cum  cantu  Exurge  Domine.  Et  fit  stacio  ad  sanctum 
Georium,  ibidem  in  introitu  dicitur  anthyphona  Egregius  Dei 
martyr  cum  versiculis  et  coUectis,  postea  puelle  legent  Septem 
psalmos.  Et  fiunt  conmemoraciones  sanctorum  cum  anthyphonis, 
versiculis  et  coUectis   consuetis  per  ebdomadarium,   postea  inpo-40 


^^ouffungenuum.  545 

nent  puelle  letaniam  Votis  supplicibtis.  In  reversione  cantatar 
anthyphona  Lux  perpetxia  cum  coUecta  de  sanctis. 

Item  in  die  ascensionis  ebdomadarius  portat  crucem  Christi,  l«  die  as- 
et  fit  processio  trans  ambitum  et  per  circulum  monasterii  cum  ^^"sioms. 
öresponsorio  Omnis  pulchritudo,  deinde  cantatur  Salve  festa  dies, 
postea  laudes  Viri  Galyley  et  lie  in  orbem.  Item  in  introita  mo- 
nasterii cantatur  responsorium  Hodie  secreta  celi.  Et  missam  puelle 
inponunt,  ut  prius  prenotatum  est,  in  binis  choris  conpletur. 
Eodem  die  facto  prandio  ebdomadarius  faciet  actum,   scilicet  du- 

lOcentes  crucem  cantando  [cum]  suis  pertinenciis  ad  locum  suum. 
Sequitur : 

Item   in   vigilia   penthecostes    ebdomadarius    indutus    sacris  in  vigilia 
vestibus    leget   propheciam    sine    tytulo    Tentavit    Deus  Abraham,    P^°^J^^" 
tractum  puelle  et  versum  primimi  puelle,  secundum  ebdomadarius, 

15  tercium  iterum  puelle,  quarta  prophecia  lecta  itur  ad  fontem  cum 
letania  Hex  sanctorum,  quam  cantent  puelle.  Deinde  ebdomada- 
rius dicit  coUectam  et  cantat  prefacionem  et  benedicit  fontem. 
Postea  revertitur  ad  chorimi  cum  cantu  Kyrie,  hoc  puelle  inci- 
pient.     Et  perficitur  missa  ex  utraque  parte  et  more  solito.     Se- 

20  quitur : 

Item    in    die    penthecostes    ebdomadarius    portabit    crucem    Penthe- 
Christi,  et  erit   stacio   ad   sanctum  Georium  et  cantent  response-     costes. 
rium  Ajyparuerunt,  postea  laudes  Cum  complerentur^   postea  anthy- 
phonam  de  sancto  Georio  cum  coUecta,  et  fiunt  conmemoraciones 

25sanctorum  cum  anthyphonis  et  coUectis  consuetis.  In  reversione 
cantatur  Salve  festa  dies,  postea  responsorium  Advenit  ignis  Do-r 
minus  et  [in]  introitu  anthyphona  Ve7ii  sancte  Spiritus.  Postea 
puelle  inponunt  missam,  more  solito  conplebitur.     Sequitur: 

Item  in   die   corporis  Christi   ebdomadarius   portabit   sacra-     in  die 

• 

SOmentum  Christi  et  alius  sanctam  crucem.    Et  ebdomadarius  cantet    ^S!^^^ 

Chnsti. 

O  vere  digna  tribus  vicibus,  puelle  respondent  Per  quam  fracta 
et  cantent  responsorium  Accepit  Jesus  cum  responsorio  Sacerdos 
verus  et  pontifex,  et  fit  stacio  ad  sanctum  Georium.  Ibi  fiunt 
conmemoraciones   sanctorum   cum   anthyphonis   et  coUectis   con- 

35suetis.  In  reversione  cantatur  responsorium  Vere  mira  et  divina, 
et  in  introitu  cantatur  anthyphona  0  sacrum  conviviiim,  Postea 
puelle  inponunt  missam  more  soUto  conplendam.     Sequitur: 

Item  in  die  sancte  Margarethe  ibi  est  dedicacio  monasterii.  Margarethe 
Ebdomadarius  portabit  crucem  Christi,  et  puelle  inponunt  respon-    ^'^■'8^'™^- 

40  sorium  Te  domine  celi  celorum.  Et  fit  stacio  ad  sanctum  Georium. 
Ante  portam  inponitur  anthyphona  Egregius  Bei  martyr  cum  col- 

35 


546  ^Regimen  et  statuta 

lecta,  postea  fiunt  conmemoraciones  saiictx)ruin  cum  anthyphonis, 
scilicet  Chorus  et  Salve  regina  venerabilis  inclita  virgo  desifderataj , 
et  coUectis  consuetis.  In  reversione  cantatur  responsorium  Be- 
nedic  Domine  et  ostenditur  omni  populo  preciosum  lignum  sancte 
crucis  et  cantatur  introitus  Ecce  lignum  crucis  trina  vice  cum  5 
psalmo  Beati  inmaculati,  postea  responsorium  Ternbilis  Ad  in- 
troitum  monasterii  cantatur  responsorium  Vi»ita,  quesumtis,  Do- 
mine.  Postea  puelle  inponunt  missam  Te^-ribilis,  more  solito  con- 
plebitur. 
Henrici  im-  Item  in   die    sancti  Henrici    imperatoris,    fundatoris    nostri,  10 

peratoris.  ebdomadarius  portabit  crucem  Christi  cum  responsorio  de  sancto 
Henrico,  scüicet  O  Christi  Domini  cesar,  Converso  ad  stimmum  sUulio, 
Item  laudes  SpecUite,     Et  fit  stacio   usque   ad  sanctum  Georium. 
In  introitu  cantatur  anthypbona  Egregius  Dei  martyr  cum  anthy- 
phona  et  coUecta,   et  ibi  fiunt   conmemoraciones  sanctorum,    col-  15 
lectas  et  versiculos   dicit   ebdomadarius.     In   reversione   cantatur 
responsorium  Sancte  Henri ce  et  responsorium  Cum  adisset  rex  be~ 
atus   montem    Cassinnm,      Ad   introitum    monasterii    responsorium 
Gradas  tibi  rex  et  responsorium  Jam  saciH  principis  fama  propa- 
gatur,     Deinde  puelle  inponunt  missam,   more  solito   conplebitur.  20 
Sequitur : 
Assump-  Item  in  die  assumpcionis  beate  Marie  ebdomadarius  portabit 

tioms.  crucem  Christi,  et  fit  processio  ad  sanctum  Georium  cum  respon- 
sorio Cum  joamditate.  Item  laudes  Assumpta  est  Maria  in  celum, 
item  in  ecclesia  sancti  Georii  anthyphona  Egregius  Dei  martgr2d 
cum  collectis  consuetis,  quas  dicit  ebdomadarius.  In  reversione 
responsorium  Qtie  est  ista,  ad  introitum  ecclesie  Salve  Maria  gefni- 
trixj.  Postea  missam  puelle  inponunt  seu  incipient  more  solito. 
Sequitur : 
Nativitatis  Item  in   die   nativitatis    sancte   Marie    ebdomadarius    portatöO 

Marie,  crucem  Christi,  et  fit  processio  ad  sanctum  Georium  cum  respon- 
sorio Solem  Justicie.  Item  laudes  dicuntur,  anthyphone  ^)  Nativitas 
gloriose^  Nativitas  est  hodie  Marie.  Item  in  ecclesia  sancti  Georii 
anthyphona  de  sancto  Georio  Egregius  cum  collecta,  et  fiunt  con- 
memoraciones sanctorum  cum  anthyphonis  et  collectis  more  solito,  35 
quas  dicit  ebdomadarius.  In  reversione  responsorium  Ad  fiutum 
Domini  vel  responsoriimi  Salve  Maria  gefnitrixj,  ad  introitum 
monasterii  Tota  pulchra  es,  Deinde  puelle  inponent  missam  more 
solito. 

Kune-  Item  in  die  sancte  Kunnegundis   imperatricis   ebdomadarius  40 

gundis.    assumit  crucem  Christi,  et  fit  processio  ad  sanctum  Georium  cum 


i 


tCoulEungensium.  547 

responsorio  Surge  virgo.  Item  laudes  oantantur  Vinculum  caste 
dilectio[nis].  Ante  portam  incipitur  anthyphona  de  sancto  Georio 
cum  collecta,  et  fiunt  conmemoraoiones  sanctorum,  ebdomadarius 
dicit  versiculos  et  collectas.    In  reversione  cantatur  responsorium 

6  Olyva  generosa,  item  in  introitu  monasterii  cantatur  responsorium 
0  mater  nostra.     Postea  puelle   inponent   missam  more   consueto. 

Item  in  vigilia   exaltacionis   sancte   crucis   ad  processionem    [Vigilia 
ad  sanctum  Stephanum  in  principali  choro  puelle  cantent  anthy-  ^^^racisT^ 
phonam   0  amx  gloriosa.     Ebdomadarius   leget   versiculum   cum 

10  collecta  de  sancta  cruce.     Sequitur: 

Item  in  die  exaltacionis   sancte   crucis   ebdomadarius  portat  [Exaltatio 
crucem  Christi,  et  fit  processio  ad  sanctum  Georium  cum  respon-    ^^"*^*^j 
sorio  In  ligno  crucis. 

Item  cantentur  laudes  O  magnum  pietatis  opus  et  in  ecclesia 

lösancti  Georii  fiunt  conmemoraoiones  sanctorum  cum  anthypbonis 
et  coUectis  consuetis,  quas  dicit  ebdomadarius.  In  reversione 
inponitur  Per  tuam  crucem,  ad  introitum  monasterii  Änima  mea 
Uquefacta  est  vel  Tota  pulchra  es,  Deinde  puelle  inponunt  missam, 
introitum,  more  solito  perficiendam. 

20  Item  in   die   omnium   animarum  fit  processio  per  ambitum     In  die 

et   cj'^miterium.     Ebdomadarius    portabit   thuribulum   et  cantabit  *"»™^""*- 
responsorium  Absolve,  Domine  Detis  eteme,  in  cujus,  et  in  reversione 
dicitur  specialis  letania  de  animabus,  cujus  principium  est  Oramiis 
te  Domine.    Ad  introitum  monasterii  inponitur  Libera  me,  Domine, 

25 et  postea  inponitur  missa  pro  defunctis  more  solito.     Sequitur: 

Item  in  purificacione  sancte  Marie  ebdomadarius  dicit  versum    Purifica- 
Eandtabunt  sancti  in  gloria  et  post[ea]  collectas  et  benedicit  lumina      *°'"^* 
et  canta[t]  prefacionem  et  incipit  anthyphonam  Lumen  ad  revela-- 
cianem   gencium,      Postea    ad    aspersionem    inponitur    anthyphona 

dOAve  gracia  plena  et  alia  anthyphona  Ädorna  thalamum.  Et  fit 
processio  ad  sanctum  Benedictum.  Ibi  in  introitu  cantatur  anthy- 
phona Hoc  erat  et  anthyphona  Responsum  accepit  Symeon.  Ebdo- 
madarius dicit  versum  Benedictus,  gut  ve?iit  in  nomine  Domini  et 
dicit  collectam  Domine  Jesu  Christe,  fili   Dei,    qui  hodiema   die  in 

dbnostre  carnis  substancia  inter  homines,  Inde  revertitur  ad  ambitum 
cum  responsorio  Videte  miraculum  et  itur  per  ambitum.  Ad  introitum 
monasterii  cantatur  anthyphona  vel  responsorium  Cum  inducerent 
puerum  Jesum,  Postea  puelle  inponunt  missam  more  solito.  Sequitur : 

Item    in   die   cinerum   puelle   cantent  anthyphonam   Exaudi  Cinerum. 

40  nos  cum  versu.  Ebdomadarius  dicit  versiculum  Domine,  non  se- 
cundum  peccata  et  collectam  Deus,  omyiium  misericordiarum  a^  tocitis 


548  Begimen  et  statuta 

bonitafis  auctor,  Puelle  inponxint  letaniam  de  sanctis  per  ambitam. 
In  reversione  cantatur  antyphona  Media  vita,  Ebdomadarius  dicit 
versiculum  Peccavtmus,  Domine,  cum  paftribusj  et  collectam  Lieffa- 
Ulein.  Ebdomadarius  inponit  anthyphonam  InmuUmur  habitu, 
deinde  anthyphonam  Jtixta  vestibulum,  et  Interim,  dum  hoc  can-  5 
tatur,  ponendi  sunt  cyneres  super  caput  seu  capita  hominum  di- 
cendo  Mem^nto  homo,  quia,  et  post  datum  cjmeris  ebdomadarius 
dicit  versiculum,  Ostende  nobis,  Domine,  misericordiam  tuam  et  dicit 
collectam  Concede  nobis,  quesumus  Domine,  presidia.  Deinde  puelle 
introitum  misse  inponunt  more  solito.     Sequitur:  10 

Palmarum.  Item  in   die   palmarum   erit  processio.     Ebdomadarius  por- 

tabit  sanctam  crucem  cum  anthyphona  Cum  appropinqtiaret  Do- 
minus,  et  solet  esse  stacio  ad  sanctum  Georium.  Si  fuerit  aura 
pluvialis,  tunc  ad  sanctum  Benedictum,  et  cantatur  CollegertoU 
pontifices  cum  versu  ünus  aufem,  postea  ebdomadarius  leget  pro-  15 
pheciam  Venerunt  filii  Israel,  deinde  dicit  ewangelium  Cum  ap- 
propinqua^set,  postea  collectam,  et  cantat  prefacionem  et  benedicit 
palmas,  item  puelle  anthjrphonam  Pueri  Hebreorum.  In  recessu 
cantatur  anthyphona  Cum  audisset  usque  ad  locum,  ubi  crux  pa- 
rata  jacet.  Ibi  facit  domina  abbatissa  oraciones  ad  crucem,  et  20 
cantatur  ympnus  Gloria,  lauSj  postea  anthyphona  Occurrunt  turbe 
fulgentibus  palmis  ^  item  ympnus  0  crux  ave,  spes.  In  reditu  can- 
tatur responsorium  Ing rediente  Domino,  et  puelle  inponunt  missam 
Domine,  ne  lonye  facias  more  solito.     Sequitur : 

In  die  cene  Item  in  die  cene  puelle  inponunt  officium  misse  Nos  autem,  25 

D»»«»'-  et  ebdomadarius  conplebit  officium  more  soUto.  Post  missam  de- 
nudantur  altaria  et  lavantur  vino  et  aqua  et  cantatur  responso- 
rium Circumdederunt  me  vin  mendaces.     Sequitur: 

Item  in  cena  Domini  facto  prandio  inmediate  domina  abba- 
tissa cum  suis  puellis  et  presbyteris  peragat  mandatum  ipsum,  80 
ut  moris  est,  pedes  lavando  et  manus,  et  domina  prepositissa  or- 
dinet,  quod  epistola  legatur  sine  tytulo,  scilicet  Convenientibus 
vobis.  Et  dominus  ebdomadarius  faciet]  benedictionem  panis  et 
vini,  que  tunc  dividantur,  ut  moris  est,  et  per  dominam  preposi- 
tissam  distribuantur  tam  puellis  quam  presbyteris  ibidem  presen-35 
tibus.     Sequitur : 

Parasceve.  Item   in   die   parasceve   ebdomadarius   leget  propheciam    In 

tribulacione,    puelle    cantent  tractum,    postea   ebdomadarius  leget 
passionem,    postea    dicit     oraciones    et   Flectamus    genua,    postea 
cantet  anthyphonam  Popule  meus,  puelle  dicent  Agios  o  theos,   cho-  40 
rus  dicit  Sanctus,     Postea  ostendatur  omni   populo  lignum  sancte 


Kouffungensium.  549 

crucis   cum  introitu  Ecce  lignum  criwis,  postea  cantatur  ympnus 
Crux  fidelis  et  Dum  fabricator  mundi.     Postea  ebdomadarius  por- 
tabit  crucem  ad  locum  sepulchri   cum  responsorio  Ecce,  quomodo 
inoritur  jtistus  et  in  reversione  Sepidto  Damino.     Sequitur : 
5  Item  in  vigilia  pasche  puelle  incipient  Septem  psalmos  cum  In  vigilia 

letania.     Ebdomadarius   benedicit    ignem,    postea   puelle   cantent    P^^^®* 
ympnum  Inventor  rutuli,    deinde   ebdomadarius    inponit  ympnum 
Exultet  jam   angelica  et  benedicit  cereum.     Postea  ebdomadarius 
leget  propheciam,    puelle   tractus   cantabunt.     Deinde  puelle  in- 

lOcipient  letaniam  ad  fontem  Kyrieleison,  ebdomadarius  dicit  col- 
lectam  et  cantat  prefacionem  et  benedicit  fontem,  postea  puelle 
incipiunt  Kyrieleiaon, 

Et  ebdomadarius  perficiet  missam  cum  puellis   more  solito. 
Sequitur : 

15  Item  Omnibus  et  singulis  diebus  dominicis  perpetuis  tempo-  [Dies  ac- 

ribus abbatissa  et  puelle  sanctimoniales   predicti    monasterii  ha-    ™^'"^*J 
beant  processionem  ante  summam  missam  cum  vexillis  sive  cru- 
cibus  de  choro  per  ambitum  dicti  monasterii.     Et  ebdomadarius, 
quem  ordo  tangit,  precedet  cum  aspersorio  more  consueto,  et,   si 

20non  celebrat  de  sancto  aliquo,  habeant  stacionem  in  ambitu. 
Ante  introitum  monasterii  legende  bipartitu  psalmum,  scilicet  De 
profundis,  et  ebdomadarius  leget  coUectam,  scilicet  Dem,  in  cujus 
miseracione  et  coUectam  Fidelium  Dens,  et  cum  cantu  intrant  mo- 
nasterium  redeundo  ad  chorum.     Sequitur: 

26  Item  in  processionibus,   in   stacionibus,    in   rogacionibus,  in 

circuitu  ambitus  ebdomadarius  portabit  crucem  sanctam  Christi 
et,  quidquid  temporis  vel  diei  proprium  fuerit  in  responsorio  vel 
in  anthyphonis  sive  sint  suffragia  sanctorum  vel  conmemoraciones, 
simul  puelle    cum    ebdomadario   decantabunt   tam    in    egressione 

30  quam  in  reversione.  CoUectas  dicit  ebdomadarius.  Et  consuetudo 
est,  quod  quilibet  ebdomadarius  potest  pro  alio  ebdomadam  con- 
servare  et  obvenciones  et  jura  altaris  pro  laboribus  suis  sublevare. 

Item  debet  perpetualiter   quelibet   domina   abbatissa    mente  [Prebende.] 
inspicere  et  corde  advertere  varios  labores  an[n]uos  et  perpetuos 

Söoperum  spiritaUum  ebdomadariorum  predictorum  et  Ulis  se  gra- 
ciosam  exhibere  et  benefacere,  promovere,  verbo  et  facto  prodesse, 
ut  matrem  et  piam  adjutricem  se  ubilibet  exhibere.  Et  e  con- 
trario Uli  ebdomadarii  debent  se  monasterio  et  domine  abbatisse 
et  in  omni  loco  fideles,  favorabiles  et  serviles  representare. 

40  Pro  hiis  Omnibus  inplendis  et  pro  laboribus   omnium  ebdo- 

madariorum per  circulum   anni  faciendis  quelibet   domina   abba- 


550  Regimen  et  statuta 

tissa,  que  pro  tempore  fuerit,   ex   corpore   monasterii  debet  dare 
cuilibet  ebdomadario   in    qualibet   sua    ebdomada  nomine  laboris 
vel  precii  octo  panes  prebendales,    quonim    quatxiordecim   debent 
pistari  de  uno   lymeto    siliginis,    quatuor    panes   pro    eleemosina, 
quatuor  denariatos  albi  panis  et  duas  geltas  cervisie,  que  tantnm  B 
Tina  vice  simul,    quantum   puellis   cervisia   prebendalis   solet  dari, 
distribuantur,  sex  talenta  carnium,  videlicet  dominica  die  in  pon- 
dere  duas  libras   et  tercia    feria    duas   libras  et  similiter  quinta 
feria  duas  libras   in   pondere   preter   festa  incurrencia,   in  quibus 
eciam  dantur  carnes,  ut  supra  scriptum  est,  vel  pecunia  pro  eisdem.  lo 
Sequitur : 
De  piscibus  Item  in  sextis  feriis  tempore  suo  dantur  pisces  prebendales 

prebeodali.  ^^^^^^um  consuetudinem.     Item  in  quadragesima  in  quaUbet  sep- 
timana  sex  allecia. 

Item  in  die  pasche  per  ordinacionem  domine  abbatisse  infra  15 
summam  missam  preparatur  et  ordinatur  mensa  ante  altare  beate 
Margarete  virginis  in  ecclesia   sive  in  choro  sancte  crucis,   super 
quam  ponantur  nove  scutelle  inplete   carne   assata  cum   duobus 
frustis  lardi  et  cum  quatuor  ovis  bulitis.    Qua  missa  finita  bene- 
dicentur   per   dominum  ebdomadarium    et  per  dominam  preposi-20 
tissam  distribuantur  tam  puellis   quam  ebdomadariis  ibidem  pre- 
sentibus  secundum  consuetudinem  ecclesie.     Sequitur: 
De  lardo  Item  in  octava  pasche  cuilibet  ebdomadario  sextam  partem 

dando  octa- i^gj^g    proprie  eyyie  backe,   et  illa  bema   debet  habere  in  pondere 

va  pasche.  ^  r     r  ^  r  r 

quinquaginta  libras.     Sequitur:  25 

Item  in  vigilia  nativitatis  Christi  debet  quelibet  puella,  quam 
ordo  tetigerit,  offerre  ad  altare  sancte  crucis  duos  panes  preben- 
dales, unam  stopam  cervisie  et  unum   caseum  bovinum.     Oblacio 
pertinet  ebdomadario. 
Cathedra  Item  ipso   die  sancti  Petri  ad  cathedram   domina  abbatissaSO 

Petri.  pj,Q  lyxnc  existens  omni  anno  debet  offerre  ad  altare  sancte  crucis 
unum  medium,  proprie  eyn  scheffel,  diversorum  frumentorum,  que 
oblacio  pertinet  ebdomadario. 

Kune-  Item  in  die  sancte  Kunnegundis  erunt  stipendia,  et  per  eb- 

gundis.    domadarium  summa  missa  finita  benedicentur  panes  et  ibi  panes  35 
benedicti  distribuentur   puellis  et  presbyteris  ibidem  presentibus. 

Lucie.  Item  in  die  beate  Lucie  virginis  domina  abbatissa  pro  tunc 

existens  debet  omni   anno   offerre   super    summum    altare   sancte 
crucis  unum  caseum  ovinum  et  unam  stopam  cervisie,  et  oblacio 
pertinet  ebdomadario.     Et  eodem   die    erunt  stipendia,   ut  supra  40 
in  die  beate  Kunnegundis. 


Kouffungensiiim.  551 

Item  ex  consuetudine   ecclesie  Kouffungensis   domina  abba- 

tissa  debet  invitare  ad  prandimn  secunda  feria  proxima  post  diem 

penthecostes  singulis  annis  puellas  et  presbyteros  ad  altare  sancte 

crucis   spectantes,   pro  tunc  ibidem  presentes   et  eosdem  bene  et 

Blaice  tractare. 

Item  hoc  idem  facit  domina  abbatissa  puellas  et  ebdomada-  De  ebdo- 
rios  invitando  ad  prandium   in   die   pasche,    in   die   penthecostes,  ™^^^™s  in- 
in  die  assumpcionis  -Marie,   in   die  nativitatis  Christi,   in  prof esto  mensam  do- 
sancti  Martini   episcopi,  in  profesto   circumcisionis  Domini,   simi-"**°^  *^^*" 
10  liter  ad  cenam  in  profesto  trium  regum.     Et  pro  tunc  ordinat  do- 
mina abbatissa,   quod  fiat  quedam  massa  ex  farina,  melle  et  spe- 
ciebus  bonis,  matema  lingua  eyne  [!]  teyg,  que  tunc  debet  dividi  et 
dari  puellis  et  ebdomadariis  cuilibet,  ut  moris  est,  causa  solacii. 

Item   quelibet  puella   ecclesie  sancte    crucis   in  Kouffungen   De  elec- 

15ipsa  vivente  eligere  unam  de  suis  concapittularibus  et  ad  eandem^*^"^,^^?^*' 
^  ^  t    1  1        1  T  mentario- 

assumere  potest  unum  vel  duos  de  ebdomadariis,   quibus  animam      rum. 

suam  commendat,   ut  secundum   statuta  et  consuetudines  ecclesie 

Kouffungensis  faciant  pro  salute  anime   sue  subscripta,   videlicet 

quod  eadem  per  defunctam   electa   per   integrum   annum   et  per 

20quatuor  septimanas  omni   die   feriata  pro   salute  defuncte   anime 

sue  offerat  ad  altare  sancte  crucis  duos  panes  prebendales,  scilicet 

semmelrocken,  et  unum  medionale  cervisie,  dominicis  autem  diebus 

et   festivis    ferialibus    album    panem,    scilicet    cuneum,    et    unam 

stopam  cervisie.     Oblacio  pertinet  ebdomadario. 

25  Item  domina   abbatissa  pro   tempore   existens  tenetur   dare  De  obitu 

puelle  defuncte   per   integrum   annum  et  per  quatuor  septimanas  P^fJJ*™"* 
post  obitum  ejus  inmediate  integram  prebendam  in  omnibus,  tam- 
quam  adhuc  viveret,  quam  ad  se  puella  per  defunctam  sie  electa 
recipiat  et  hujusmodi  oblaciones  faciat  de  eisdem. 

30  Item  cuihbet  domine   abbatisse   post   obitum   ejus   cedet  in-  De  obitu 

tegra  prebenda  sicut  puelle  per  integrum   annum  et  per  quatuor  ^^^tisse 
septimanas,   de  quibus  eciam  puella  per  eandem  dominam  electa     gensis. 
faciat  oblaciones,   ut  prefertur.     Oblacio   erit   ebdomadario.     Pro 
salute  anime  sue  domina  abbatissa  tunc  noviter  electa  prebendam 

35  exponat. 

Item    cujuslibet    domine    abbatisse   Kouffungensis    defuncte 

anniversarius  inmediate  uno  anno  et  quatuor  ebdomadis  post  obi- 

tiun  suum  transactis  an[n]uatim  in  altari  sancte  crucis  peragi  debet 

perpetuis  temporibus   ad  summam  missam.     Et  domina  abbatissa 

40  tunc  temporis  existens  offerre  debet  pro   salute    anime   ejusdem 


552  Regimen  et  statuta 

unum   caseum   ovinum  et  unam   stopam   cervisie  bone.     Oblacio 
pertinet  ebdomadario. 

De  statutis  Item  ex  jure  et  consuetudine  ecclesie  Konffungensis  huc  us- 

dandis.    ^^^  introducta  quilibet  puer   nobilis   sive   puella   in  assmnpcione 

ejus  per  dominam   abbatissam   et  puellas  capitt[u]lares  inibi  ad  5 
prebendam  tenetur  et  debet  domine   abbatisse  et   cuilibet  puelle 
dare  clenodium  seu  clenodia,  sicut  fieri  est  consuetum,  et  cuilibet 
de  sex  ebdomadarüs  ibidem  unum  florenum»  seu  unum  par  cali- 
garum  Valens  florenum. 

Item  quilibet  ebdomadarius  seu  ebdomadariorum  ecclesie  10 
sancte  crucis  in  Kouffungen,  videlicet  rector  altaris  sancte  crucis 
ibidem,  rector  capelle  sancti  Benedicti  ibidem,  plebanus  in  Twem, 
plebanus  in  Meynbressen,  pleban[us]  in  Wolfesanger  et  plebanus 
in  Kouffungen,  post  beneficiorum  suorum  adepcionem  et,  postquam 
ad  beneficia  eorum  predicta  fuerint  investiti,  statim  domine  abba- 15 
tisse  ex  jure  et  consuetudine  ecclesie  Konffungensis  dabit  duos 
florenos  seu  clenodium  in  valore  duorum  florenorum  et  cuilibet 
puelle  unum  florenum,  puellis  in  scolis  existentibus  dabit  medium 
florenum  et  campanario  octo  ulnas  panni  conmunis  colorati. 

De  plebano  Item  domina  abbatissa  in  Kouffungen,    puelle  inibi,    bene-  20 

sancti  Be-  fi^iati  ibidem,  religiosi  et  religiöse  cum  earum  familia  et  familia- 
ribus  cottidianis  et  habitantes  in  domibus  liberis  ibidem  prope 
ecclesiam  Kouffungensem  spectant,  quantum  ad  jus  parrochiale, 
ad  rectorem  capelle  sancti  Benedicti.  Alii  omnes  et  singuli  spec- 
tant ad  plebanum  in  Kouffungen.  25 

Item  notandum,  quod  altare  sancti  Stephani  in  ecclesia  sancte 
crucis  Kouffungensi  situm  nuncupatur  altare  parrochiale,  ex  quo, 
quia  tempore  necessitatis  conmune  est  plebano  ecclesie  sancti  Be- 
nedicti ex  merito  et  debito,  quia  in  suis  terminis  est  situm,  et 
dicitur  idem  altare  altare  parrochiale  ex  eo,  quia  plebanus  ecclesie  30 
sancti  Georii  aut  suus  capellanus  ipsius  nomine  missam  parrochia- 
lem  solent  in  eodem  celebrare  et  eciam  funera  sua  peragere  ra- 
cione  ordinacionis  super  eodem. 

Item  quilibet  in  ecclesia  Kouffungensi  beneficiatus  et  eciam 
presbyteri  alieni  seu  advenientes  religiosi  aut  seculares  possunt85 
missam  super  eodem  altari  celebrare  cantando  seu  legende,  simi- 
liter  et  super  aliis  altaribus  in  eadem  ecclesia  situatis  racione 
privilegiorum  ecclesie  ejusdem,  altari  sancte  crucis  ibidem  ex- 
cluso,  super  quo  soli  domini  sex  ebdomadarii  ex  ordinacione 
sancti  Henrici   et  beate  Kunnegundis  sue   conthoralis  sub   penaiO 


Kouffungensimn.  553 

eteme  dampnacionis  solent  celebrare.    Oblaciones  vero  facte  super 

altaribus  ibidem  omni  tempore  sunt  celebranüs. 

Item  quocienscumque  necesse  fuerit,   tociens  puelle  debent  De  abba- 

in  capitulo  suo  cum  consilio  suorum  ebdomadariorum  concorditer  **^?  ^^^^' 
^  tione. 

5  eligere  unam  ydoneam,  habüem  et  probam  puellam  in  abbatissam 
aut  ex  inflacione  spiritus  sancti  vel  sub  juramento. 

Item  cum  abbatissa  electa  fuerit,  ex  tunc  puelle  presentent 
abbatissam  electam  dominis  ebdomadariis  predictis,  qui  tunc  eam 
ducant  ante  altare  sancte  crucis,  ubi  tunc  ad  sancta  Dei  ewangelia 

10  corporale  prestat  juramentum,  quod  velit  ecclesiam  Kouffungensem 
et  omnia  statuta  ejusdem,  consuetudines,  observancias  et  ordina- 
ciones  antiquas  in  esse  fideliter  conservare  et  puellas  et  ebdoma- 
darios  et  personas  ejusdem  ecclesie  cum  effectu  defendere.  Et 
juramentum  tale  est,  ut  sequitur: 

15  Quod  ego  N.  nunc  et  antea  sim  fidelis  ecclesie  sancte  crucis  Juramen- 

in  Kouffungen,    puellis   et  personis  inibi    beneficiatis   ac  jura   et  ^""*  *^^*' 
bona  ipsius  ecclesie  pro  posse  meo   defendam   et  statuta  et  con- 
suetudines,   observancias  et  ordinaciones  antiquas  edita  et  editas 
ipsius  ecclesie  inviolabiliter  observabo. 

20  Hec  ego  juro,  ut  me  Dens  adjuvet  et  conditores  sanctorum 

ewangeliorum. 

Item  quo  facto,  ut  prescriptum  est,  ex  tunc  ebdomadarii 
sive  canonici  abbatissam  electam  levando  super  altare  sancte  crucis 
inponunt  cantando  Te  Deum  laudamus. 

35  Item  quocienscumque  oportunum  fuerit,   abbatissa  pro  tem-  De  advo- 

pore  existens  et  puelle  debent  cum  consüio  sex  ebdomadariorum   c**^/^»- 

*  *^  eendo. 

sive   canonicorum   concorditer   eligere   unum   probum,   abüem  et    ^ 
prudentem  virum  in  advocatum  debito  juramento,  quod  velit  fide- 
liter  preesse  ecclesie  et  domine  abbatisse,   puellis  et  presbyteris 

30  et  personis  et  observancias  et  consuetudines  antiquas  ecclesie 
observare  et  presertim  omni  anno  conputum  facere  domine  abba- 
tisse  et  puellis  in  presencia  ebdomadariorum  sive  canonicorum  et 
amicorum  ecclesie  de  receptis  et  expositis. 

Item  consuetudo  est,  quod,  quando  domina  abbatissa  et  offi- 

35ciatus  ibidem  in  Kouffunge  volunt  conjunctim  sive  divisim  cel- 
larium,  pistorem  aut  cocum  conducere,  idem  conductus  debet 
facere  promissum  manuale,  quod  velit  esse  fidelis  ecclesie  sancte 
crucis,  puellis  et  sex  ebdomadariis  ibidem  et  eisdem  panem,  cer- 
visiam,    cames  et  alia  per  ipsos   ex   parte    ecclesie  et  abbatisse 

40danda  ministrare  de  tempore  in  tempus,  secundum  quod  cuilibet 
eorum  pertinet. 


lebrandis. 


554  Regimen  et  statuta 

Item    simile   promissum   fiat   per   magistrum    colonum,   den 
habeman,  et  custodem  silvarum  tempore  conductionis  eorundem. 

Item,  quando  et  quociens   opus   fuerit   conducere   campana- 
rium,  quod  pertinet  ad  dominam  abbatissam  et  custodem  conmu- 
niter,  hie  tenetur  f acere  juramentum  fidelitatis  ecclesie  sancte  crucis  5 
et  personis  ejusdem.     Et  idem  campanarius  debet  esse  clericus. 

Defestisce-  Item  notandum,    quod  omnia   festa  jam   instituta  a  quibus- 

cumque  in  ecclesia  sepe  dicta  seu  instituenda  et  eciam  alia  festa 
solempnia  debent  celebrari,    quantum  ad  missam,  in  altari  sancte 
crucis,    quia   dicte   ecclesie    ornamenta,    omnes   monstrancie    cum  10 
suis  reliquiis,   omnes   calices,   clenodia   et   preparamenta   spectant 
ad  idem  altare.     Presertim  duo  libri  missales,  una  pars  videlicet 
estivalis   et   alia  hyemalis,    olim  per    honorabiles    vires    dominos 
Deynhardum  rectorem  altaris  sancte  crucis  predicti,  dictum  Ger- 
falken rectorem  capelle  sancti   Benedicti  et  dictum  de  Krakouwel5 
plebanum  in  Meynbressen   bone   memorie   conparati   spectant  ad 
idem  altare,  quia  eidem  dederunt  et  assignaverunt.    Tunc  ex  con- 
suetudine  antiqua  et  jure  ecclesie  Kouffungensis  omnia  privilegia 
et  confirmaciones  dicte  ecclesie  a  sede  apostolica  aut  ßomanorum 
imperatoribus    concessa,    omnes   littere,    omnia  munimenta   super  20 
bonis  dicte   ecclesie   debent  esse   in   bona   custodia  in  cista  bona 
duabus  seris  et  duobus  clavibus')  clausa,   quorum  clavium  unum 
habeat  et  custodiat  domina  abbatissa,   alium  domina  prepositissa 
et  de  capittulo  puelle.     Tunc  eadem  cista  debet  esse  sita  in  loco 
tuto,  accessibili   et  bene   duabus  januis   clause,   seris  et  clavibus25 
munito,  quorum  clavium  unum  habeat  et  custodiat  domina  abba- 
tissa et  alium  domina  prepositissa  et  puelle. 

Item  ex  oonsuetudine  et  jure  ecclesie  Kouffungensis  omnes 
littere  et  omnia  munimenta  super  bonis,  pensionibus,  fructibus  et 
obvencionibus  puellarum  de  capittulo  solum  existencia  seu  pre-30 
posituram,  custodiam  et  capellaniam  conmuniter  seu  divisim  tan- 
gencia  debent  esse  in  bona  cista  duabus  seris  et  clavibus  duobus 
clausa,  quorum  clavium  unum  habeat  et  costodiat  domina  prepo- 
sitissa et  alium  puelle  de  capittulo.     Sequitur: 

Item  domina  abbatissa  tenetur   et  debet  omnes  in  ecclesia  85 
Kouffungensi  beneficiatos   et  puellas   ibidem   tueri   et  defendere, 
quemlibet  et  quamlibet  in  jure  suo  et  in  dignitatibus  suis,  quan- 
tum in  ea  est,  pro  posse  conservare.     Sequitur: 

Item  consuetudo  ecclesie  Kouffungensis  tenet,  quod  quelibet 
puella  in  scola  existens  debet  in  eadem  permanere,   doneo  per- 40 


Kouffungensium.  566 

fecte,  quidquid  ad  eam  in  ordine  spectat,  sciat  legere  et  cantare. 
Sequitur : 

Item  tenet  consuetudo   ecclesie,   quod,   quando   et  quociens 

aliqua  puella  debeat  de  scola  licenciari  seu  absolvi,  hoc  fieri  debet 

5  per  dominam  abbatissam  cum   consilio,   scitu  et  consensu  et  vo- 

luntate    domine   prepositisse,    custodis  et  capellane   et  puellarum 

unanimiter. 

Item  puelle  predicte  ecclesie  non  solent  facere  nee  fecerunt 
neque  faciunt  professionem. 

10  Item  est  consuetudo  ecclesie,  quod,  quando  et  quociens  puella    Corpora 

a  scola  licenciatur  seu  sumitur,  tunc  statim  domina  abbatissa  te-  P"^"*™™- 
netur  sibi  ordinäre  domum  habitacionis  prope   ecclesiam  in  loco 
abili  et  convenienti.    Et  eadem  puella  debet  et  tenetur  diligenter 
per  integrum  annum  chorum  visitare  et  in  horis  mane  et  vespere 

löusque  ad  finem  permanere.     Sequitur: 

Item  uno  integro  anno,  postquam  puella  a  scola  fuerit 
sumpta,  transacto  ipsa  poterit  parentes  suos  seu  amicos  propriis 
tamen  sumptibus  et  expensis  visitare.  Et  extunc  domina  abba- 
tissa   ordinat    sibi    servum,    equos  et   currum,    et  pro   tunc  ipsa 

20  puella  poterit  se  tamdiu  ab  ecclesia  Kouffungensi,  donec  sibi 
placuerit,  absentare.  Et  in  absencia  sua  dabitur  sibi  de  curia 
domine  abbatisse  ad  domum  suam  per  quatuordecim  dies  dum- 
taxat  prebenda  sua  in  pane  et  carne  recenti.  Eciam  cedet  eidem 
per  integrum  annum  porcio  pensionis,    quam   pueUe    conmuniter 

25inter  se  habent  dividere  in  choro.     Sequitur: 

Item  quelibet  puella  de  ecclesia  Kouffungensi  potest,  quando- 
cumque  sibi  placuerit,  prebendam  suam  resignare,  parentes  et 
amicos  visitare  et  eciam  virum  legittimum  ducere  secundum  ejus 
voluntatem, 

80  Item    facta  resignacione  prebende,   ut  predicitur,   quidquid 

tunc  ipsa  proprii  habuerit  in  utensilibus  domus,  in  clenodiis,  in 
pecuniis  seu  aliis  bonis  et  rebus,  quibuscumque  voluerit,  donare. 
Sequitur : 

Item,  quecumque  puella  aliqua  cum  licencia  domine  abba- 

35  tisse  ab  ecclesia  Kouffungensi  se  absentaverit  et  prebendam  suam 
non  resignaverit,  hec  cito  seu  tarde  secundum  placitum  suum 
revenire  poterit.  In  reversione  vero  dabitur  sibi  ut  antea  sua 
prebenda. 

Item  omnes  littere,  omnia  munimenta,   prompta  pecunia,   si 

40  qua  foret,  ad  fidelia  spectancia  in  ecclesia  Kouffungensi,  conmu- 
niter ad  dominam  abbatissam,    ad  puellas,   ad  presbyteros  perti- 


556  Begimen  et  statuta 

nencia  debent  poni  in  bona  custodia  in  cista  tribus  seris  et  tri- 
bns  clavibus  conmunita,  quorum  clavium  uniun  habeat  domina 
abbatissa,  nnmn  domina  prepositissa  et  puelle  capittulares  et  unmn 
sex  ebdomadarii  aut  unus  ex  eis^  cui  assignatur  per  eosdem. 
Sequitur :  6 

Item  est  consuetudinis  dicte  ecclesie,  quod,  quicumque  se[u] 
quecumque  volens  facere  seu  instituere  festum  seu  festa,  anni- 
versarios  aut  memorias  in  dicta  ecclesia,  facere  debet  cnm  vo- 
luntate,  cum  admissione  et  unanimi  consensu  domine  abbatisse, 
puellarum  de  capittulo  et  presbyterorum  ibidem,  quos  oportet  10 
onus  legendi,  cantandi  et  orandi  portare. 

De  silvis,  Item,  quando  et  quociens  puelle  dicte  ecclesie  et  presbyteri 

''moribus*  inibi  beneficiati  in  Kouffungen   conmorantes  et  divinum   officium 
etc.  utendis.  ibidem  exercentes  con[mu]niter  seu  divisim  lignis  edificalibus  seu 

conbustibilibus  indigent  seu  indigebunt,  tociens  eisdem  uti  pos-15 
sunt  et  poterint  in  silvis  et  nemoribus  dicte  ecclesie  pro  libitu 
et  utilitate  eorum  et  earum  dumtaxat  sine  omni  condicione  et 
inpedimento  domine  abbatisse  sepe  dicte.  Et  si  que  vel  quis 
puellanmi  seu  beneficiatorum  predictorum  dominam  abbatissam 
pro  tempore  existentem  ob  reverenciam  ipsius  pro  hujusmodiao 
lignis  petere  voluerit,  peticioni  hujusmodi  eadem  debet  parere 
in  effectu  et  nequaquam  contradicere,  quia  sanctus  Henricus  et 
beata  Kunnegundis  sua  contoralis,  dicte  ecclesie  fundatores,  eidem 
ecclesie  et  personis  Silvas,  nemora,  aquas,  pascua  et  bona  diversa 
et  ibidem  Deo  servientibus  donaverunt  et  assignaverunt.  25 

De  sepultu-  Item  domina  abbatissa  et  puelle   dicte   ecclesie  dare  habent 

"^  rum  "^  ®^    concedere    sepulturam   volentibus    in    ecclesia,    ambitu,    super 
cymiterio  magno  seu  minori  sepeliri  et  pie  petentibus  eandem  in 
ecclesia  sepe  dicta,   exclusis  tantum   exconmunicatis  et  usurariis 
publicis,  secundum  teuerem  privilegiorum   dicte   ecclesie   et   con-30 
firmacionum. 

De  eraptio-  Item    omnes    empciones,    vendiciones    et   obligSrCiones   pen- 

"done^"et   ^^^^^^"^j  reddituum,  proventuum  et  bonorum  quorumcumque  dicte 
obligationi-  ecclesie  ex  causis  racionabilibus  propter  bonum  siv[e]  indigenciam 

per  dominam  abbatissam  fiendas  debet  eadem  domina  facere  cum  85 
scitu,  voluntate,  consilio  ac  unanimi  consensu  puellarum  de  capit- 
tulo ac  sex  ebdomadariorum  sive  canonicorum  ibidem,  si  possunt 
haberi,  et  hoc  propter  bonum  honorem  et  sepe  dicte  ecclesie  utili- 
tatem.  Idem  fiat  et  fieri  debet  per  dominam  abbatissam  in  bonis 
pheodUibus  dicte  ecclesie  quibuscumque  per  dominam  abbatissam  40 


i 


Koufhingensimn.  557 

dandis,  concedendis  seu  conferendis,   quia   sepe  dicti  ebdoznadarii 
cum  puellis  predictis  sunt  prebendati.     Sequitur: 

Item    omnia   beneficia    ecclesiastica    ecclesie    sancte    crucis  De  beneti- 
Kouffungensis    habent   domina   abbatissa   et   puelle    de    capittulo   5"^  ^^"' 
5  ibidem  conmuniter  conferre  exceptis  beneficiis  subscriptis.    Primo 
domina  abbatissa  sola  habet  conferre  altare   dictum  das  grebelin, 
et  rector  altaris  ejusdem  est  domine  abbatisse  capellanus  specialis 
racione  altaris  ejusdem. 

Item  altare  sancti  Henrici  habet  conferre    domina  preposi- 
lOtissa  sola. 

Item  altare  beate  virginis  Marie  habet  conferre  domina  ca- 
pellana  ejusdem  predicte  ecclesie.  Item  altare  sancti  Nicolai 
habet  conferre  sola  dicte  ecclesie  custos.     Sequitur: 

Item  domina  abbatissa  ecclesie  sancte  crucis  Kouffungensis, 
16  domina  prepositissa  et  puelle  capitt[u]lares  ibidem  debent  et  te- 
nentur  habere  fam[u]las  et  pedissequas  probas,  honestas  ac  de- 
centes,  in  habitibus  seu  vestibus  nigris  decenter  et  honeste  ince- 
dentes  et  nequaquam  preciosioribus  quam  puelle,  prout  olym  cum 
consilio  illustris  principis  et  domini  domini  Hermanni  lantgravii 
20  Hassie  f elicis  recordacionis,  domine  abbatisse,  prepositisse  et  puel- 
larum  predictarum  super  hiis  extat  concordatum,  prout  eciam  hoc 
patet  in  litteris  desuper  confectis,  sigillis  eorundem  sigillatis  ®). 

Item   quomodo    et    qualiter   fideliator   seu   magister  presen- 
ciarum  in  dicta  ecclesia  sit  eligendus,  et  cui  vel  quibus  presencie 
26sint  distribuende,    patet  in   littera   desuper    confecta    et    sigillata, 
cujus  tenor  hie  sequitur  de  verbo  ad  verbum  et  est  talis: 

[Hier  folgt  winÜaut  der  Urkunde  nr,  259  von  1382  rnärz  15., 
sowie  unmittelbar  anschliesisend  der  Urkunde  nr.  296  von  1400  juli  25.] 

Item  notandum,  quod   de  jure  et  consuetudine  antiqua  huc  De  preben- 

30  usque  introducta  domina  abbatissa  Kouffungensis  tenetur  et  debet  *^.  P®*^  ^?' 

mioam  ab- 

dare  de  curia  sua  de  bonis  ecclesie   ibidem  prebendas   suas  cum   batissam 

suis  attinenciis,  prout  subscribitur :  Primo  cuilibet  puelle  ex  scolis    <^andis. 

existenti    cedent    ebdomadatim    quatuordecim    panes    prebendales 

tam  magni,   quantum   possunt  pistari    de   lymeto    pure    et   bone 
dösiliginis,  quatuor  panes  pro  eleomosinis  et  tres  albi  panes  de  tri- 

tico  cum  sex  denariis  Hassiensis  Cassellensis  warandie  emendi  et 

annuatim  sedecim  tine^)  cervisie.     Sequitur: 

Item  cuilibet  puelle  cedent  ebdomadatim   sex  libre  carnium 

recentium  *°),    dominica    die  due  libre,   feria  tercia    due    libre    et 
40quinta    feria   due   libre   carnium   talium,    ut   subscribitur,    preter 


ö68  Regimen  et  statuta 

festa  incurrencia,  in  quibus  eciam  dantur   eis   carnes  vel  pecunia 

pro  eisdem,   exclusis   ebdomadis  infra  octavam  pasche  et  festum 

ascensionis  Domini  et  infra  diem  beate  Lucie  virginis  et  nativitatis 

Christi,  in  quibus  ebdomadis  non  dantur  carnes. 

Decarnibus  Item  est  consuetudinis,    ut  a   feste  pasche  usque  ad  festum  5 

dandis  pre-  penthecostes  dantur  carnersl  vituline.    A  festo  penthecostes  usque 
bendanis.      -.  ^ 

ad    festum   Margarethe   virginis  dantur    carnes  bovine.      A  festo 

Margarethe  usque  ad  festum  Martini  dantur  carnes  mutonine")  et 

ad  festimi  Martini  ulterius   usque   ad   caput  jejunii  dantur  carnes 

porcinie.  10 

Item  cuilibet  puelle  cedent  in  carnisprivio  de  curia  domine 
abbatisse  duodecim  farcimina  salsucia,  brodworste  ^^),  et  duodecim 
farcimina  jecorina,  tres  libre  sanguinis  et  unus  pullus  oamis-* 
privalis. 

Item   Omnibus  puellis   conjunctis  cedent  in  antecamisprivio  15 
de  curia   domine   abbatisse  duodecim   capita  porcinia   et  triginta 
sex  pedes   porcini,    que   et  quos  inter   se,   ut  moris  est,  dividere 
solent. 

Item  in  dominica  Esto  mihi  cedent  cuilibet  puelle  due  pre- 
bende    carnium,    feria    secunda   sequenti    duo   farcimina   salsucia,  20 
brodworste,   et  tercia   feria   proxima   una  prebenda  in  carnibus  et 
duo  farcimina  salsucia.     Sequitur: 

Item  cuilibet  puelle  in  jejunio  dantur  due  metrete  pisarum, 
quadraginta    allecia    et    quaUbet   sexta   feria  pisces,    et  alias  post 
pascha  qualibet   sexta   feria  altematis   vicibus    sie,    quod   semper25 
una  ebdomada  elapsa  dantur  pisces,  et  sie  consequenter  secundum 
consuetudinem  ecclesie  Kouffungensis. 

Item  in  cena  Domini  facto  prandio,  mandato  peracto,  domina 
abbatissa  debet  dare  cuilibet  puelle  unum  noßelium  vini. 

Item  in   die   pasche,    secunda    feria,    tercia    et   quinta   feria  80 
pasche   et  in    octava    pasche    dantur    carnes    recentes    secundum 
consuetudinem  ecclesie  Kouffungensis. 

Item  secunda  feria  proxima  post  octavam  pasche  detur  cui- 
libet puelle  una  bema,  eyne  backe,  habens  ad  minus  in  pondere 
quinquaginta  libras  et  olym  plus  habuit  in  pondere.  35 

Item  ex  consuetudine   ecclesie  Kouffungensis   domina   abba- 
tissa tenetur  disponere  cum  servis  suis,  ut  cuilibet  puelle  debeant 
in  bona  et  fertili  terra  ecclesie  predicte  duas  metretas  lyni  Semi- 
nare de  proprio  lyno  puellarum. 
In  Wolflf[s]-  Item  domina  abbatissa  pro  tempore  existens  tenetur  et  debet  40 

anger.     p^j.  g^  y^i  p^j.  alium  caseos   ovinos   de   decimis   in  Wolffesanger 


KoufEungensium.  559 

et  in  "Wolmerßhusen  cedentes   et  eciam   pensionem   bvorum  seu 
pecuniara  pro  ovis  cedentem  extorquere   et  equaliter  inter  ipsam 
et   puellas   dividere,    consimiliter    partem    sibi    et  cuilibet  puelle 
distribuendo. 
5  Item  domina  prepositissa  tenetur  et  debet  caseos  et  ova  de 

manso   in   Folthayn    sito    cedentes   extorquere   et   equaliter   inter 
dominam  abbatissam  et  puellas  dividere.     Sequitur: 

Item  domina  abbatissa  pro  tempore  existens  tenetur  et  debet 

omnes  pensiones,  redditus,  proventus  et  obvenciones  venientes  et 

10  cedentes  de  Leyge  expensis  ecclesie  extorquere   et  sibi  ipsi  duas 

partes  retinere   et   terciam    partem    puellis    omnibus    presentibus 

conjunctim  dare  et  ministrare. 

Item    cuilibet    puelle    in    scolis    existenti    domina    abbatissa 
tenetur   dare   mediam   prebendam    in   panibus    prebendalibus,    in 
löpanibus  albis  et  in  panibus  pro  eleomosinis. 

Item  eidem  puelle  datur  ebdomadatim  totalis  prebenda  in  car- 
nibus  et  in  cervisia  et  tercia  pars  despectantibus  ^^)  super  chorum. 

Item  subscripta   cedent   domine  prepositisse    racione   digni-    Preposi- 
tatis:   primo  domina  abbatissa  pro  tempore  existens  tenetur  dare      ^^^^ 
20  domine  prepositisse  ebdomadatim   septem    panes,   videlicet   spyse- 
brode,  et  tres  panes  de  tritico  de  tribus  denariis, 

Item  sedecim  tinas  cervisie  et  in  qualibet  septimana  sex 
libras  carnium  recencium,  dominica  die  duas  libras,  tercia  feria 
duas  libras  et  quinta  feria  duas  libras  preter  festa  incurrencia, 
25  in  quibus  eciam  dantur  cames,  ut  supra  scriptum  est,  vel  pecunia 
pro  eisdem,  et  sie  servetur  per  annum  in  qualibet  septimana  ex- 
clusis  tamen  ebdomadis  infra  octavam  pasche  et  festum  ascen- 
sionis  Domini  et  infra  festum  Lucie  et  festum  nativi[tatis]  Christi. 

Item  dentur  eidem  domine  prepositisse  in  carnisbrivio  duo- 
30  decim  hylle  ^*)  seu  salsucia,  brodworste,  et  duodecim  farcimina  jeco- 
rina  et  tres  libre  sanguinis  et  unus  pullus  carnisbrivalis, 

Item  in  dominica  Esto  ynihi  due  prebende  carnium  recencium 
et  secunda  feria  proxima  una  prebenda  carnium  recencium  et  due 
hylle,  scilicet  brodworste, 
35  Item  in   quadragesima   due  metrete   pisarum  et  quadraginta 

allecia   et  in   sextis  feriis   et  in    cena   Domini    mandato    peracto 
unum  noselium  vini,  sicut  consuetudinis  est  dare  puellis. 

Item  domina  abbatissa  pro  tempore  existens   tenetur  dispo- 
nere,  ut  due  metrete  lini  domine  prepositisse  omni  anno  in  bona 
40 et  fertili  terra  seminentur.     Sequitur: 

Item  domine  custodi  cedent  de  curia  domine  abbatisse  sep-    "g^jj^^t^^ 


560  Regimen  et  statuta 

timanatim  Septem  parvi  panes,  dicti  spysebrode.  Item  dentur  et 
ministrentur  eidem  domine  custodi  de  curia  domine  abbatisse  sex 
übre  cere  ad  lumina  super  festo  purificacionis  Marie,  item  sex 
libre  cere  ad  lumina  super")  festo  pasche.     Sequitur: 

Item  domina  capellana  potest  omni  die  dominica  et  alias  in  5 
festis  foraHbus   cum    domina    abbatissa  esse  in  mensa  et  secmn 
prandere.     Et  eidem  capeUane  detur   unus  pullus   camisbrivalis. 
Sequitur : 

Item  pueUe  habenti   officium  porte   pro    tempore    existenti 
cedent    ebdomadatim  de   curia    domine    abbatisse    septem    panes,  10 
dicti  spysebrode. 

Item  in  subscriptis  festis  domina  abbatissa  tenetur  eidem 
puelle  dare  et  ministrare  in  quolibet  festo  decem  panes  parvos, 
unum  cantrum  seu  cantarum  bone  cervisie  et  unum  ferculum  de 
camibus  aut  piscibus,  secundum  quod  tempus  postulat,  videlicetlö 
ipso  die  pasche,  ipso  die  penthecostes,  ipso  die  Margarete  vir- 
ginis,  scilicet  dedicacionis  ecclesie  Kouffungensis,  ipso  die  as- 
sumpcionis  Marie,  ipso  die  beate  Kunnegundis,  nativitatis  Christi, 
epiphanie  Domini,  purificacionis  Marie  et  annuntiacionis  Marie. 
Sequitur :  20 

Item  sunt  eciam  quatuor  prebende,  videlicet  in  die  cene 
Domini  in  vino,  eadem  die  eciam  in  pane  benedicto,  in  die  pasche 
scutella  cum  assatura,  camibus  et  ovis,  et  omni  sexta  feria  pisces 
per  totum  annum.  Has  prebendas  potest  puella  capellanissa  de- 
servire  et  in  suam  vertere  utilitatem  aut  puella  aUa  non  habens25 
dignitatem  aut  officium  cum  decem  psalmis  legendis  et  alias, 
prout  hie  fieri  est  consuetum.  Et  ad  predictas  prebendas  cedent 
quatuor  pulli  carnisprivales.     Sequitur: 

Item  puellis  in  vigilia  pasche  letanias  legentibus  seu  cantan- 
tibus  datur  per  dominam  abbatissam  cuilibet  unum  noßelium  vini.  30 

Item  cantantibus  AUeluja  eodem  die  datur  eciam  cuilibet 
unum  noßelium  vini.     Sequitur: 

Item  legentibus  seu  cantantibus  letanias  in  vigilia  penthe- 
costes detur  cuilibet  unum  noselium  vini.  Item  eodem  die  can- 
tantibus AUeluja  eciam  datur  unum  noßelium  vini.  35 

Item  quelibet  puella  a  scola  sumpta  statim  tenetur  facere 
domine  abbatisse  obedienciam  manualem  in  licitis  et  honestis, 
sicut  hoc  fieri  est  consuetum.     Sequitur: 

Item  pretactum  promissum  non  debet  esse  in  prejudicium, 
dampnum  seu  gravamen  ipsis  puellis  in  dignitatibus,  libertatibus,  40 


i 


Kouffungensium.  561 

juribus,  constitucionibus,  consuetudinibus  ac  possessionibus  earum, 
quas  habent  racione  dignitatis  ecclesie  Kouffungensis. 

Item  feria  tercia  post  diem  pabuarum,  quando  domina  custos 
fieri  ordinat  cereum  paschale,   pro   tunc   domina   abbatissa   debet 
5  ad  hoc  duas  geltas  cervisie  laborantibus  dare  et  ministrare.     Se- 
quitur : 

Item  domina  prepositissa  debet  habere  et  custodire  clavem 

ad  portam  ambitus  tempore   suo   ad   claudendum  et  aperiendum. 

Item  domina  custos  debet   habere   et   custodire  clavem  ad 

lOcapsam  sancte  crucis  et  reliquiarum    et   claves   ad   chorum  et  ad 

armarium   ad   claudendum   et  aperiendum    temporibus   suis.     Se- 

quitur : 

Item  campanarius  ecclesie  sancte  crucis  debet  habere  clavem 
ad  januam  ecclesie  ejusdem. 
15  Item  ex  jure  et  consuetudine  antiqua  domina  abbatissa  debet 

habere  et  teuere  sigillum  abbacie   in   bona  custodia  ex  dignitate 
ecclesie  pretacte. 

Item  ex  jure   et   consuetudine   antiqua   domina  prepositissa, 
domina  custos  ac  puelle   capittulares   ecclesie   sancte   crucis   con- 
20muniter  debent  teuere  et  in  custodia  sua   habere   sigillum   capit- 
tuli  ecclesie  pretacte. 

Item  omnia  bona  pheodalia  et  nomina  pheodariorum  ecclesie 

sancte  crucis  nominatim  domina   abbatissa  pro   tempore   existens 

ibidem  debet  habere   in   registro    abbacie    in   scriptis    inserta    et 

25  redacta  et  tociens  quociens  opus  f uerit  et  temporibus  suis  eosdem 

cum  eisdem  pheodare. 

Item  omnes   fructus,   redditus,   proventus,   pensiones   et  ob- 
venciones  dicte  ecclesie  Kouffungensis  ad  curiam  et  ad  abbaciam 
spectantes  domina  abbatissa  ibidem  debet   eciam  in  registro   ha- 
30bere  dicte  abbacie  ad  bonum  et  utilitatem  in   bona   custodia  ec- 
clesie sepe  dicte,  puellarum  et  ebdomadariorum  ibidem.    Sequitur : 
Item  omnes  fructus,  redditus,  proventus,  pensiones  et  obven- 
ciones  super  chorum  puellarum  ibidem   in  Kouffungen  spectantes 
conmuniter  aut  domine  prepositisse,  domine  custodi,   capellanisse, 
35  puelle,  cui  conmissa  est  clavis   porte,    divisim   spectantes,    eciam 
debent  esse  in  earum  registris   inscripti    et    in  bona   custodia   et 
ad  utilitatem  eärundem,  prout  hoc  huc  usque  fieri  est  consuetum. 
Sequitur : 

Item    omnes    fructus,    redditus,    proventus,    obvenciones    et 

40  pensiones  ecclesie  Kouffungensis  super  festa  memoriarum  fidelium 

spectantes  debent  eciam  in  registris   esse  inserti  et  inscripti.     Et 

86 


562  Regimen  et  statuta 

eadem  registra  debent  esse  in  custodia  fideliatorum,  videlicet 
puelle  et  beneficiati  ibidem  ad  hoc  debite  secundum  contenta 
litterarum  desuper  confectarum  electi. 

Et  nos  Johannetta  ecclesie  sancte  crucis  in  Konffungen  pre- 
positissa  cupimus  notum  fore  omnibus  tarn  presentibus  quam  5 
futuris,  quod  sexaginta  annis  et  amplius  fuimus  presens  in  dicta 
ecclesia  sancte  crucis  et  omnia  jura,  statuta,  consuetudines  et 
ordinaciones  in  presenti  libro  denotata  et  denotate  sunt,  ita  ut 
in  eodem  libro  continentur,  apud  venerabiles  dominas  abbatissas, 
prepositissas,  custodes  et  puellas  dicte  ecclesie  bone  memorieio 
temporibus  nostris  integraliter  et  inviolabiliter  usque  nunc  et 
cetera  observata  et  observate.  Notificamus  hec  et  dicimus  in 
veritate,  que  est  Christus  Jesus  Dominus  noster.  Quapropter 
ob  reverenciam  et  utilitatem  ecclesie  sancte  crucis  Kouffungensis, 
personarum,  puellarum  et  presbyterorum  inibi  beneficiatorum  15 
existencium  nos  Johannetta  prepositissa  pretacta  presentem  li- 
brum  cum  scitu,  consilio  et  adjutorio  seniorum  ebdomadariorum, 
qui  jam  sunt  et  temporibus  nostris  ad  annos  quadraginta  proxime 
retrofluxos  in  dicta  ecclesia  sancte  crucis  fuerunt,  videlicet  ho- 
norabilium  dominorum  Henrici  Wemheri  rectoris  altaris  sancte  20 
crucis  in  Kouffungen,  Tilemanni  Schomborgis  rectoris  capelle 
sancti  Benedicti  ibidem  ac  Mathie  Yodden  rectoris  ecclesie  sancti 
Bonifacii  in  Mey[n]bressen  nee  non  ex  informacione  discreti  do- 
mini  Syfridi  Oremus,  qui  eciam  temporibus  nostris  ante  quadra- 
ginta annos  octo  inibi  extitit  campanarius  et  servitor,  presentem  25 
Ubrum  scribere  fecimus  et  ordinavimus.  Quorum  temporibus  et 
antecessorum  eorundem  omnia  et  singula  in  eodem  libro  content«, 
sunt  inviolabiliter  observata.  Quem  eciam  libnim  predictis  tribus 
ebdomadariis,  videlicet  dominis  Henrico  Wernheri,  Tylemanno 
Schomborgis,  Mathye  Yodden  et  eorum  successoribus  omnibus,  30 
honorabilibus  viris  dominis  ebdomadariis,  fideliter,  ne  in  eodem 
contenta  oblivioni  traderentur,  conmittimus  ad  custodiendum  sub 
fidelitate,  quam  tenentur  dicte  ecclesie  sancte  crucis  et  personis 
ecclesie  ejusdem  ad  bonum  et  utilitatem  eorundem.  Hec  pre- 
scripta  sunt  statuta  et  ordinaciones  ecclesie  sancte  crucis  in  Kouf-  35 
funge,  puellarum  et  sex  ebdomadariorum  et  beneficiatorum  ibi- 
dem ab  inicio  monasterii  a  sanctis  fundatoribus  predictis  et  eorum 
successoribus  ordinata  et  tamquam  legittima  perpetuis  temporibus 
observanda,  que  non  licet  ulli  hominum  umquam  violari  sub  pena 
eterne  dampnacionis  justi  judicii  Dei,  amen.  40 


^ 


Kouffungensium.  563 

Cop.-pap.  des  15.  jahrh.  in  einem  codex  der  stand,  landesbibl.  zu  Cassel 
(Ms.  theol.  fol.  105),  der  im  übrigen  nur  theologische  abhandlungen  enthält 
und  ehemals  der  bibliothek  der  sanct  Peterskirche  zu  Fritzlar  angehörte,  wie 
die  auf  Schrift  derbuchdecke  beweist,  welche  lautet:  „Ex  bibliotheca  antiquissima 

5insignis  ecclesie  collegiatae   ad  s.  Peti*um  Frideslariae'^.     Die  Statuten  sind  auf- 
gezeichnet fol.  207 — 217.     Unter  dem  texte  der   letzten    seite  des   codex  steht:      1472 
„8ub  anno  Domini  incarnacionis  m^  cccc^  Ixxii®,   sabbato  proximo  post  Kyliani   Juli  11. 
martyris,   et  talis   liber  pertinet  domino  Conrado  Birwert*')  in  Wolmerzhusen". 
Die  zeit  der  abfassung  der  vorliegenden  Statuten   lässt  sich  annähernd  nach  der 

lOlebenszeit  der  in  denselben  genannten  personen  bestimmen;  hiemach  ist  die 
frliheste  grenze  das  jähr  1413,  in  welchem  landgraf  Hermann  der  gelehrte  zu 
Hessen  am  23.  mai  starb,  der  p.  557  als  bereits  verstorben  erwähnt  wird; 
die  späteste  grenze  wäre  das  jähr  1432,  in  welchem  am  30.  September  urk.  nr. 
390  den  p.  562  noch  als  lebend  genannten   canonicus  Thilemann  Schomburg  zu 

15  Kaufungen  als  gestorben  meldet.  Die  behauptung  des  schlusssatzes,  dass  die 
Statuten  von  kaiser  Heinrich  II.  und  seiner  gemahlin  herrührten,  beruht  auf 
geschichtlicher  unkenntniss;  indessen  könnte  eine  erste  aufzeichnung  derselben 
immerhin  schon  in  der  ersten  hälfte  des  13.  jalirhunderts  geschehen  sein,  da 
bereits  am  1.  februar  1227  (urk.  nr.  39  a)  eine  Kaufunger  klosterfrau  ,canonica^ 

20  genannt  wird. 

1)  ,ix'  fehlt  in  der  vorl. ;  übrigens  ist  das  kloster  erst  1017  gestiftet 
worden  (s.  bemerk,  zu  urk.  nr.  4).  2)  die  päpstliche  confirmationsbuUe  ist 
nicht  mehr  vorhanden.  3)  die  liturgischen  stellen  und  die  Deutschen  Wörter 
sind  cursiv  gedruckt.         4)  die  marginalnoten,   von   anderer  band    als   der  text 

25  geschrieben,  sind  auch  in  der  vorl. ;  bei  der  Sorglosigkeit  ihrer  anwendung 
habe  ich  einige  streichen,  andere  in  [  ]  hinzufügen  müssen,  ohne  jedoch  eine 
volle  Ordnung  darin  herstellen  zu  können.  5)  vorl.  genau:  ,Nativitas  gloriose 
an[tiphone]  Nativitas  est  hodie  Älarie'.  Die  vorstehenden  antiphonen  sind  die 
beiden     ersten    der    Landes,   daher    ,antiphone*    vor    dieselben    zu    setzen    ist. 

306)  nach  dem  Missale  und  Breviarium  Romanum  Pii  V.  lautet  die  antiphon: 
„Occurrunt  turbae  floribus  et  palmis".  7)  der  consequente,  dem  Deutschen 
nachgebildete  masculinische  gebrauch  von  ,clavis'  ist  uncorrigirt  geblieben. 
8)  s.  urk.  nr.  248  von  1378  aug.  9.  9)  vorl.  ,tinas'.  10)  vorl.  ,recenta- 
rum*.         11)  adjectivische  bildung  nach  multo,  muto  (franz.  mouton)  =  vervex, 

35hammel  (s.  Du  Gange).  12)  bratwürste  (von  brate,  fleisch).  13)  so  in  der 
vorl.;  indessen  dürfte  vielleicht  mit  besserem  sinne  ,de  spectantibus'  zu  lesen 
sein.  14)  vgl.  ,Hille'  in  Grimm  Deutsches  Wörterbuch.  15)  hier  folgt  nicht 
ganz  deutlich  wieder  gestrichenes  ,altare'.         13)  pfarrer  in  Vollmarshausen. 


\l 


Beriehtigungen  und  ergänzungen. 


p.  8  z.  2  lies  ,balken  (baumstamm  ?)'  statt  ,pfahr, 
z.  3  statt  ,(fuchs?)*:  ^fuchs  oder  wolf?)*. 

p.  6  z.  16  ist  ,Glossar.'  für  ^Lex/  zu  lesen. 

p.  11  z.  5  ist  n.  1  zu  streichen  und  dafür  zu  setzen:  ,1)  Wolmeringhausen. 
Ueber  dieses  geschlecht  s.  Heldmann  in  zeitschr.  f.  Westfal.  gesch. 
46.  band  p.  96  ff.'. 

p.  24  ist  im  kopftitel  der  seite  die  klammer  zu  streichen. 

p.  27  z.  28  lies  ^Lantfeyden'  und 

p.  29  z.  88  ^Lantfoyden'. 

p.  63  z.  40/41  ist  der  schluss  ,Es  wird  wohl'  etc.  zu  streichen. 

p.  65  z.  2  und  z.  39  setze  ,T.  L.'  statt  ,t.  1.'. 

p.  70  z.  34  ist  ,Kouffen'  für  ,Koftffungen^)'  zu  setzen  und 

p.  71  z.  39  note  8  zu  streichen. 

p.  75  z.  1  ist  vor  ,nach'  ein  ,  zu  setzen. 

p.  80  z.  82  setze  ,rydeknechtes'  statt  ^Ry^^^l^^cl^tes'. 

p.  118  z.  6  und  28  lies  ,1479*  statt  ,1478*  und 
z.  24  ,Diplomataria  1,  588*. 

p.  141  z.  25  lies  ,in  fraudem*, 

p.  146  z.  8  ,induta'  statt  ,inducta*  und 
z.  10  ,n.  4*  statt  ,n.  6*. 

p.  181  zu  den  bemerkungen  z.  29 — 35:  Leider  erst,  als  es  für  eine  änderung 
schon  zu  spät  war,  hat  sich  durch  vergleichung  der  handschrift  dieses 
conoeptes  mit  der  gleichfalls  in  Marburg  ruhenden  urk.  nr.  486  von 
1454  febr.  15  eine  grosse  ähnlichkeit  der  schriftzüge  beider  Schriftstücke 
heraus  gestellt,  so  dass  hiemach  nunmehr  dem  vorliegenden  concepte 
unter  berücksichtignng  des  Vorkommens  Eckhard  Sifferds  die  Jahreszahl 
[1454]  und  die  nr.  488  der  Urkundenfolge  zu  geben  wäre. 

p.  189  z.  19  setze  nach  ,episcopum*  ein  komma. 

p.  194  z.  1  ist  die  lesart  der  vorläge  ,oratoribu8'  (statt  ,orationibus*)  wiederher- 
zustellen und  n.  6  zu  streichen, 
z.  88  etc.  hat  das  datum  ,augu8t  29'  zu  lauten. 

p.  208  z.  2  ist  ,Hyrczenhain*  statt  ,Hyrchenhain*  zu  lesen,  da  nicht  in  letzterem 
orte,  sondern  in  ersterem  ein  kloster  war. 
z.  9  lies  ,evellant*  für  ,evellent*. 

p.  212  z.  1  ist  ,8.  bl.  3  ff.*  zu  streichen. 

p.  215  z.  19  lies  ,Bickenriede*  statt  ,Bickenrode'. 

p.  229  z.  11  ist   vor   ,notar*   zu   setzen    ,Sifrid    Tentzer,   Johannes    von   Bisch- 
hausen und*. 

p.  282  z.  36  ist  ,PLESS[I]NN*  statt  ,PLATTIN*  zu  lesen. 


566  Berichtigungen  und  ergänzungen. 

p.  278  z.  19  lies  ,Brinckmeier', 

p.  280  z.  23  ,24.  november*  statt  ,26/  und 

z.  27  nach  dem  gut  erhaltenen  grabstein   in    der   kirche  zu  Kaufungen 

nicht  ,vii',  sondern  ,viii'  (vgl.  Anhang  3). 

p.  281  z.  26  lies  ,769'  statt  ,760', 

p.  301  z.  29  ,Herdynckhusen  *)'. 

p.  303  ist  zw.  z.  11  und  12  die  note  ,1)  s.  urk.  nr.  16  n.  1'  einzufügen'. 

p.  317  z.  38  lies  ,an  das  stift  Kaufungen'. 

p.  319  z.  10  setze  ,Grimm'  vor  »Deutsches'  und 

z.  16  ,zu  Eschenstruth'  nach  ,Scheffer*. 

p.  321  z.  6  lies  ,741'  für  ,742', 

p.  346  z.  37  ,dass  das', 

p.  371  z.  1  ,Elverfeldt', 

p.  382  z.  36  ,COVFVGEN.  1614', 

p.  414  z.  11  und  12  sind  die  worte  von  ,amtmann'  bis  ,bemes8en  war'  zu  strei- 
chen, da  ßuland  in  urk.  von  1627/28,  766  b  p.  626  noch  als  le- 
bend vorkommt. 

p.  417  z.  7/8:  ,(s.  jedoch  hierüber  urk.  nr.  16  n.  1  und  urk.  nr.  766  b,  n.  10 
(Nachträge)'. 

p.  424  z.  18  lies  ,Scheidingen*  statt  ,Scheidungen'. 

p.  426  z.  18  ,n.  fol.  A'  (statt  F). 

p.  426  z.  9  ,Orig.-pap.  im  Staatsarchive  zu  Düsseldorf. 

p.  430  z.  39  ist  zu  lesen  ,in  der  Einleitung'  statt  ,im  Vorworte'  und  darnach: 
,(1.  band  p.  XVin  und  XIX)'. 

p.  433  z.  36  streiche  ,in'  und 

z.  37  lies  ,vacationem*  für  ,vocationem'. 

p.  434  z.  6  setze  komma  nach  ,julii'  und 
z.  11  nach  ,elegimus'. 

p.  461  z.  32  ist  am  Schlüsse  zuzufügen:  , (siehe  p.  623  z.  24/26,  wo  kein  zweifei 
über  Molsperg  =  Malsburg  obwalten  kann)*. 

p.  480  z.  13  lies    jubersandt.     Als  aber*   etc.  und  streiche  die  silbe  ,ge-',  setze 
dagegen 
z.  14  ,gnugsam'. 

p.  613  z.  8  ist  nach  »Magdalena'  noch  hinzuzufügen:  ,Orig.  aus  der  2.  hälfte 
des  12.  jahrh.'.  —  Nach  gütiger  mittheilung  des  konigl.  staats- 
archives  zu  Hannover. 

p.  620  z.  18  ist  nachstehende  notiz  anzufügen,  die  ich  der  gute  des  königl. 
staatsarchives  zu  Marburg  verdanke :  In  den  akten  über  den  bauem- 
krieg  (briefwechsel  des  landgrafen  Philipp  zu  Hessen  mit  Statt- 
halter und  räthen  zu  Oassel)  befindet  sich  ein  bericht  des  Statt- 
halters und  der  rathe  d.  d.  Cassel  am  sonntage  Miserioordia  Dei 
(30.  april)  1626,  worin  es  heisst :  „Unser  gnedige  fraw  die  eptischen 
zu  Kauffungen  wil  uff  ewer  f.  g.  schreiben  und  unser  gethan  ge- 
sinnens  ire  cleinot  und  anders  verwerlichen  alhie  ins  schlos  bringen 
laßen,  und,  wo  daß  geschieht,  wollen  wir  solchs  alsdan  von  wegen 
e.  f.  g.  verwerlichen  zu  halten  annemen". 

p.  623  z.  12  wolle  man  ,Cassel'  nicht  als  cursiv,  sondern  als  gesperrt  gedruckt 
ansehen. 


Verzeiehniss  der  personen-  und  Ortsnamen. 


Die  xahlen  verweisen  anf  die  nnrnmern  der  nrkanden;  ausserdem  ist  das  erst-  und 
letztmalige  vorkommen  der  personen  im  arkandenbache  w&hrend  ihrer  lebenszeit  dnroh 
die  jabreszahlen  bezeichnet;  ihrem  todesjahre  bzw.  tage  geht  ein  f,  ihrer  erwähnnng 
nach  dem  tode  .als  f*  voraus.  B  und  P,  G  nnd  K,  D  nnd  T,  F  und  V,  J  und  Y  im 
wortanfange  sind  gemeinsam  abgehandelt^  im  übrigen  aber  warde  die  gebräuchliche 
aipbahetiAche  Ordnung  beibehalten,  nur  i  nnd  y  ganz  gleichgestellt.  Bin  z  (zusatzi 
nach  zahlen  besieht  sich  anf  die  Bemerkungen  am  Schlüsse  der  Urkunden,  s  auf  Siegel, 
n  auf  noten,  a  und  b  auf  die  Nachträge,  A  1.  2  und  8  auf  die  Anhänge,  St.  auf  die  am 
ende  des  bandes  gegebenen  Statuten  des  stiffces.  Eigene  ergänzungen  stehen  in  [  ]. 
Die  läge  der  Deutschen  orte  ist  in  der  regel  noch  dem  sitze  der  nächsthöheren  Ver- 
waltungsbehörde orientirt.   Ueber  die  sonstige  anläge  des  registers  siehe  das  p.  XXX  f. 

der  einleitung  zum  1.  bände  gesagte. 


A. 

A.  Draco.  —  Frocardus. 

Abdinghof  (Abdinghovensis)  siehe  Pa- 
derborn. 

Adam  (Adamiis  492  8)  Pumillus  de 
Holzheim.  —  Till.  —  Löhlbach. 

Adelheid  (Alheydis  522,  Athelheith  A2) 
nonnezu  Kaufimgen  [12.  jahrh.,]  A2. 

—  nonne  daselbst  [13.  jahrh.,]  A2.  — 
Herminges.  —  gräfin  von  Ziegen- 
hain. 

Adolf  graf  von  Gleichen.  —  Rau. 

Adorf  w.  Arolsen,  amt  Corbach,  Wal- 
deck (Adorp  640).  besitzungen  des 
Stiftes  Kaufungen  im  kirchspiele  — 
640. 

Adryaen  van  Doert. 

Agnes  (Angnese  541,  Neße,  Neze  689) 
kaiserin  [mutter  kaiser  Heinrichs  IV.], 
blutsverwandte  der  gräfin  Hedwig, 
mutter  der  kaiserin  Kunigunde,  f 
1077  dcc.  IB,  AI.  —  äbtissin  zu  Kau- 
fungen 1497,  563.  als  f  1506,  588  (5). 

—  caplanisse  und  canonissc  daselbst 
1486,  539.  540.  —  zeugin  1486,  538. 

—  fürstin    zu   Anhalt.  —  Bungener. 

—  gräfin  von  Diepholz.  —  Fritze.  — 
gräfin  von  Weilnau.  —  Weingarten. 

Ahnaberg     (Anberg    448,     Annenberg 

5G4z)  siehe  Cassel. 
Alamania :  Deutschland. 
Alanus   cardinalbischof  von   Palestrina 

1473,  512. 
Alban  von  Eiben. 
Albert  (Albertus  461)  cardinalpriester 


tit.  8.  Petri  ad  vincula,  erzbischof  zu 
Mainz  und  Magdeburg,  primas  und 
kurfürst,  markgraf  zu  Brandenburg 
(bekannter  unter  der  form  Albrecht) 
1523—1534,  725.  757.  766  b  (p.  524). 
776.  —  Koch.  —  Saxo.  —  Wygge- 
rinck. 

Albrecht  Spitznase. 

Aide.  Kaspar  und  die  wittwe  von  Ge- 
org — ,  Kaufunger  zinsleute  [zu  He- 
roldshausen] 1517,  670. 

Aldendorff:  Allendorf. 

Alexander  VI.  papst  1495—1603,  556. 
563.  573.  574.  576.  als  f  1509,  599. 
—  de  Thomasis. 

Alferfelde:  Elverfeldt. 

Alfradis  (Alfrat  723,  Alverade  776,  Al- 
fraet  778)  äbtissin  zu  Kaufungen  1513 
—1526,  623  a.  625.  634.  635.  639— 
641.  649.  650.  655.  661.  667.  668. 
674.  678.  679.  693.  703—706.  708. 
709.  719.  727.  731—734.  739.  741 
—744.  747.  751.  752.  754.  755.  757. 
760.  761.  —  von  Bega.  —  von  der 
Borch. 

Alheydis:  Adelheid. 

Allendorf  a.  d.  AVeiTa,  kreis  und  so. 
Witzenhausen  (Aldendoi-ff  568,  AUn- 
dorf  691)  691.  759.  766b  (p.  524). 
die  (bürger)  von  —  759.  einwohner: 
Teichmüller,  die  Cretzen.  —  die  Cöl- 
nische  kote  zu  —  766  b  (p.  524). 

Almania:  Deutschland. 

Almerode  [Gross-  oder  Klein-?  beide] 
im  kreise  Witzenhausen,  einwohner: 
meister  Hans  Beckers. 


568 


Altenburg  —  Bagarothus. 


Altenburg,  hauptstadt  des  herzogihums 
S.-Altenburg  630.  632.  669. 

Alverade:  Al&adis. 

Amöneburg,  kreis  und  s.  Kirchhain 
(Ameneburgensis)  decan  der  kirche 
sanct  Johannis  Baptistae  487.  propst 
574. 

Analt:  Anhalt. 

Anberg:  Ahnaberg. 

Andreas  (Andrebeß  538,  Anders  735) 
Pflug.  —  Ditmar.  —  Vollsuids.  — 
Fritzlar.  —  von  Netra. 

Angelus  cardinalpriester  tit.  s.  crucis 
in  Jerusalem  zu  Rom  1473,  512. 

Angesgraben,  jetzt  Annengraben,  siehe 
Herleshausen. 

Agnese:  Agnes. 

Angneß  irrig  für  Elisabeth  440. 

Anhalt  (Anholt  556,  Analt  576,  Anhailt 
579).  Rudolf  fürst  von  —  1497, 563. 
Agnes  fürstin  (princessin)  von  —  äb- 
tissin  zu  Gandersheim  (eine  zeitlang 
auch  zu  Heerse)  und  Kaufungen  1495 
—1504,  556.  558.  559.  561.  562.  564 
—570.  576.  578  579.  t  1504  august 
15,  580.  A3,  als  t  1504,  581.  1505, 
582.  1506,  588,  1. 

Anna  (Anne  525)  conventualin  zu  Kau- 
fungen 1509,  607.  —  von  Bodenhau- 
sen. —  von  der  Borch.  —  von  Bren- 
ken.  —  von  Dalwigk.  —  Hesenra- 
des.  —  landgräfin  zu  Hessen.  —  Hoch- 
bergs. —  von  Hunolstein.  —  Schrend- 
eisen.  —  Syburg.  —  Wippermans. 

Annenberg:  Ahnaberg. 

Antonius  (Anthonius)  Schulmeister  zu 
Herbede  1475,  517.  —  de  Crassis. 

Apel  (Appell  443)  Kindervater.  —  von 
Ebeleben.  —  von  Grüssen.  —  Lin- 
dener. 

Arbach  wüstung  [scheint  nach  der 
grenzbeschreibung  in  urk.  nr.  471 
nw.  Herleshausen  gelegen  zu  haben] 
(Aiyech  470)  471.  äcker  470.  land- 
besitzer:  Härtung  Fischer. 

Arelat  königreich  (südlicher  theil  des 
königreiches  Burgund,  liauptstadt 
Arles  a.  d.  Rhone,  dep.  Bouches  du 
Rhone)  786.  erzkanzler  des  Römi- 
schen reiches  durch  — :  erzbischof 
Johann  zu  Trier. 

Armendtsachsen :  Hannuthsachsen. 

Arndt,  zu  Arnold  (Amt  517,  Arent 
551),  van  Kleynerbede.  —  Wolff  von 
Gudenberg. 

Arnold  (Amoldus  39  a.  vgl.  Arndt)  von 
Büren.  —  von  Didinchoven.  —  von 
Linnebeck. 

Amsburg  Cistercienserm  önchskloster, 
amt  und  ssw.  Lieh,  kreis  Giessen, 
Hessen,    abt  574, 


Arpech:  Arbach. 

Asche  siehe  Waldesch. 

Asclepius.    Nicolaus  der  7  freien  künsie 

magister,  procurator  des  hofgerichtes 

zu  Hessen  1537,  794  (p.  457). 
Asmus,  zu  Erasmus  (Aßmuß  815  z)  von 

Baumbach.  —  von  Buttlar. 
Asseburg    (Assenborch    602).      Ludolf 

cleriker  1509,  602.  604. 
Athelheith:  Adelheid. 
Aue  (Awe)  siehe  Herleshausen. 
Augsburg  am  Lech,   Bayern  820.  821. 

domdechant:  Philipp  von  Rechberg. 

reichstage  774. 785  a.  786.  794  (pp.  458. 

459.  463.  464).  794a.  816.  820. 
Augustinermönche  und  nennen  794  (pp. 

458.  459). 
Auweln  [Aubel?].  Kurt  bürger  zu  Cassel 

und  8.  frau  Else  1442,  425. 

B  und  P. 

B.  Bagarothus. 

P.  de  Legendorff. 

Padberg  amt  und  ö.  Brilon,  Westfalen, 
besitzungen  des  klosters  Kaufungen 
in  der  herrschaft  —  640.  641.  7ü9. 

Paderborn,  Westfalen  (Paderburnensis 
487,  Padebom.  599).  dioecese  (bis- 
thum)  522.  523.  563.  574.  576.  599. 
600—602.  605.  607.  610.  614.  776. 
789.  796.  800.  kirche  576.  admini- 
strator  des  bisthums:  knrfürst  Her- 
mann erzbischof  zu  Cöln.  domkirche 
789.  792.  800.  dompropst  793.  798. 
799.  domdechant  487.  576.  Wilhelm 
Westphal.  domdechant  und  capitel 
788—793.  795—799.  800.  805.  ca- 
pitel sherren  779:  secretar  des  ea- 
pitels  799.  Engelbert.  Benedictiner- 
mönchskloster  Adinghof  in  —  776. 
abt:  Johannes.  dioecesancleriker : 
Heinrich  Brinckmann  notar.  —  stift 
—  788.  790.  791.  795—799.  800.  805. 
Statthalter  des  stiftes  —  789.  791. 
805.  Franz  von  Horde,  erbmarschall 
789.  Johann  Spiegel,  räthe  791. 805. 
adel  788.  790.  ritterschaft  788.  790. 
791.  793.  795—798.  800.  landschaft 
788.  790.  791.  793.  797.  800.  städte 
des  Stiftes  795.  798.  800.  stadt  — 
799.  bürgermeister  und  rath  der  stadt 
805.  Paderbomsche  fehde  518.  die 
Padembomschen  gesandten  in  Hal- 
lenberg 791. 

Paffenstruch :  Pfaffenstrauch. 

PafEhen.  Michael  —  von  Bienheim  cle- 
riker der  Mainzer  dioecese  und  kai- 
serlicher notar  1481,  522.  523. 

Bagarothus.  B.  päpstlicher  protonotar 
1503,  576  z. 


i 


Bayern  —  Bergshausen. 


569 


Bayern  königreich  (Beiem  794  (p.  469), 
Bavaria  St.  p.  B41)  vormals  herzog 
von  — :  kaiser  Heinrich  II.  St.  p. 
541.  pfalzgrafen  bei  Rhein,  herzöge 
in  — :  Hans  graf  zu  Spanheim,  kai- 
serlicher kammerrichter.  Ruprecht 
graf  zu  Veldenz.  Heinrich  admini- 
strator  der  stifte  Worms  und  Frei- 
sing, s.vetter  Johannes,  (siehe  Rhein.) 

Baymbach:  Baumbach. 

Baindt,  amt  und  nnö.  Ravensburg,  Wür- 
temberg  (Peund,  Peindt  714,  Bainda 
715,  irrig  Brund  718).  äbtissin  714. 
715.  818. 

Bald(us)  [rechtslehrer  zu  Bologna  f 
1400]  817. 

Palestrina  osö.  Rom  (Penestinensis  = 
Penestrinensis  =  Prenestinensis)  612. 
cardinalbischof:  Alanus. 

Balhom.  Rüdiger  magister  (meister) 
als  t  1473,  516. 

Balthasar  (Baltzar  634  anläge)  Bracke. 

—  Diede.  —  Schrautenbach. 
Baltzer  holzförster  [zu  Kaufungen]  1517, 

682. 
Papia:  Pavia. 
Pappenheim  (Papenheym)  Raw[e]   von 

—  decan  und  erzbischoflicher  com- 
missar  der  kirche  s.  Petri  zu  Fritzlar 
1505,  583  a. 

Baptista  cardinaldiacon    tit.    s.  Mariae 

in  Porticu  zu  Rom  1473,  513—515. 
Barbara  (Barbera  546)  Breidenbach.  — 

Schmincke. 
Barbe.    Heinz  hofbesitzer  zu  Kaufuugeu 

1490,  545.  546.    s.  tochter  Katharine 

1490,  546. 
Barghe:  Berge. 
Barltt    irrig    füi*   Benidt    591.     (siehe 

Berge.) 
Barthültt,  Bai-ttoldes:  Berthold. 
Basel   am   Rhein,   Schweiz   (Basiliensis 

604,   Basileensis  776).     concil  zu  — 

604.  776. 
Passau  a.  d.  Donau,  Bayern  (Passawi- 

scher  vertrag)  824. 
Batten.     Happel   scholar  der  Mainzer 

dioecese  1447—1448, 446.  451  (pp.  32. 

35).    Johannes  —  von  [Wald-  ?]  Cap- 

pel    cleriker    der    Mainzer   dioecese, 

päpstlicher    und     kaiserhcher    notar 

1448—1468,  451  (p.  39).  603. 
Paul  (Pawel  770  z)  11.  papst  1468,  503. 

—  Scherer. 
Baumbach .  a.    d.  Fulda   amt   und   nw. 

Rotenburg  a.  d.  Fulda  (Bombach 
608  z,  Baymbach  625).  von  B. :  As- 
TOus  burgvogt  1506,  588  (3).  Jost  mit- 
regent  des  fürstenthums  Hessen  1509 
—1513,  608  z.  625.  Heinrich  1627, 
763. 


Baumbach  (Bovmbach  486).  Lutz  zu 
Heroldshauseia  1454—1460,  444.  486. 
497. 

Baussel  (Bawssel).  Johannes  notar  zu 
Mühlhausen  1524,  744. 

Bavaria:  Bayern. 

Pavia  am  Tessino  s.  Mailand  (Papia) 
AI. 

Pawel:  Paul. 

Pe[ter]  Thom[a8]  Langa. 

Beatrix  nonne  zu  Kaufungen  [12.  jahrh.,] 
A2. 

Becheweg  siehe  Herleshausen. 

Becke.  Iseke  von  der  —  kellnerin  und 
klosterjungfrau  zu  Kaufungen  1613 — 
1540,  623  a.  806  b. 

Becker  (Beckers  719).  Johannes  laie  der 
Mainzer  dioecese,  einwohner  zu  Kau- 
fungen 1468,  603.  —  Dietrich  unter- 
sasse  zu  Langendreer  und  s.  söhn  Jo- 
hann 1516—1522,  639.  718—720. 

Beckers.  Hans  meister  zu  [G-ross-  oder 
Klein-?]  Almerode  1513,  626. 

Beckman.  Dietrich  notar  1538 — 1566, 
802.  819.  821. 

Bega,  osö.  Lemgo,  Lippe -Detmold 
(Beygha).  Alfradis  von  —  äbtissin 
zu  Gehrden  1509,  604. 

Behaim,  Behem:  Böhmen. 

Beiem:  Bavem. 

Beyger.  Hans  dorfmann  zu  Herles- 
hausen 1516,  649. 

Beygha:  Bega. 

Peindt:  Baindt. 

Bevrwart:  Bierwirt. 

Bek.     Heinrich  1451,  471. 

Pelcke  (Pella  607,  Belcha  767)  von  der 
Malsburg. 

Beltzers.  Heinrich  Kaufunger  lehens- 
mann  zu  [Ober-]  Meiser  1627/28, 
766  b  (p.  526). 

Benda.  Johannes  notar  [zu  Cassel] 
1503,  575. 

Benedictinerorden  (Benedicter)  794  (pp. 
468.  459). 

Penestinensis,  Penestrinensis:  Palestrina. 

Bercken:  Birken. 

Berckshusen :  Bergshausen. 

Beren  (Bere  602).  Margarethe  conven- 
tualin  zu  Kaufungen  1609,  601.  602. 

Berg  herzogthum  r.  des  Rheins  von 
Erpel  gegenüber  Remagen  bis  Duis- 
burg (Berge  719).  herzog  zu  —  :  fürst 
Johann,  herzog  Wilhelm  (siehe  Jülich). 

Berge  (Berghe  488,  Barghe  691).  von 
dem  — :  Bernhard  mann  des  stiftes 
Kaufungen  1444,  431.  Hans  1465 — 
1466,  488.  491.  Bemdt  aratmann  zu 
Kaufungen  1606—1506,  588.  als  f 
1507,  591. 

Bergshausen  a.  d.  Fulda,   amt  und  s. 


570 


Berk  —  Bierwirt. 


Ca8sel(Berckshusen). Kaufunger  kircli- 
lehen  und  zehnten  766  b  (p.  526). 
lehensmänner:  die  Hunde. 

Berk.  Juliana  zu  Crumbach  1527/28, 
766b  (p.  523). 

Berld,  zu  Berthold,  Ludolff. 

Berlepsch  schloss,  amt  und  nnw.  AVitzen- 
hausen  (Berleipschen  560  z,  Berleub- 
schin  562,  Berleibssen  711,  die  Ber- 
lipschen  766  b  (p.  526)).  alle  von  — 
Kaufunger  lehensmänner  zu  Heiligen- 
rode, Uschlag  und  Dahlhcim  766  b 
(p.  526).  Sittich  amtmann  zu  Lan- 
gensalza 1496—1527/28,  560—562. 
733.  749.  754.  766b  (p.  526).  Jost 
1521,  711.  Kaspar,  Kaufunger  le- 
hensmann  zu  Crumbach,  Bettenhau- 
sen, Harleshausen,  Heiligenrode  und 
Zwehren  1527/28,  766  b  (p.  526). 

Bemdt,  zu  Bernhard,  (Bemld  443)  Tribe. 

—  von  dem  Berge. 

Bemeburg  amt  und  sw.  nahe  Sontra 
765.     Gertrud  Herolds  von  — . 

Bernhard  (Bernardus  451  (p.  39).  vgl. 
Bemdt)  decan  der  s.  Martinskirche 
zu  Cassel  1448,  451  (pp.  31.  35.  39). 

—  von  dem  Berge.  —  von  Wolme- 
ringhausen.  —  Groß. 

Bernhardes.  Siegfried  bürger  zu  Lich- 
tenau 1505,  584. 

Bemhardinerorden  794  (pp.  458.  459). 

Berße.  Heinrich  bursarius  zu  Bredelar 
1515,  641. 

Bertha  (Berthe  432)  nonne  zu  Kau- 
fungen [12.  jahrh.,]  A2.  —  äbtissin 
zu  Kaufungen  als  f  1494/95,  555.  — 
von  Sayn^ 

Berthold  (Barttoldes  591,  Bartholtt 
591z.  vgl.  Berld)  erzbischof  zu  Mainz, 
kurfürst  und  reichserzkanzler  1495 — 
1504,  556.  558.  559.  581.  —  Krebs. 

—  Herwici.   —   von  Hungershausen. 

—  von  Roringen.  —  von  Spira.  — 
Spitznase. 

Bertradis  nonne  daselbst  [13.  jahrh.,] 
A2.  —  äbtissin  zu  Kaufungen  1277, 
52  a. 

Berwertt:  Bierwirt. 

Besse  amt  und  nnö.  Gudensberg.  Kau- 
funger lehengut  598.  815. 

Peter  (Petrus  553)  schulze  zu  Felsberg 
1527,  764  z.  —  Clopffstein.  —  von 
Treisbach.  —  Drossel.  —  Dubicher. 

—  Ryß.  —  Ruß.  —  Schürmann.  — 
Selheym. 

Peter  (Petri  5(>8).  Johann  priester  [früh- 
messer] der  kirche  s.  Georg  zu  Kau- 
fungen 1499—1513,  568.  626.  vice- 
rector  der  pfarrkirche  s.  Giriaci  der 
altstadt  Cassel  1523,  725. 

Peters.    Kunz   bewohner   eines   hauses 


auf  der  Freiheit  zu  Kaufungen  1499, 
568.  Philipp  1505,  582.  Katharme 
laienschwester  zu  Kaufungen  1527, 
766.  766  z. 

Bettenhausen  a.  d.  Losse,  amt  und  so. 
dicht  vor  Cassel  (Bettinhusen  519, 
Bittenhusenn  698)  feldmark  651. 
pfarrer:  Jost  (Jodocus  651)  Henne 
Conrad.  Kaufunger  lehengüter  598. 
651.  766  b  (p.  525).  815.  2  stiftshöfe 
583.  Zinsen  766  b  (p.  524).  der  zehnte 
504.  519.  594.  zehntenantheil  Kas- 
pars von  Berlepsch  766  b  (p.  526). 
Kaufunger  lehensmänner :  die  Seiden- 
schwänze. Werner  von  Eiben  und  s. 
söhne  Werner,  Thilo,  Heimbrod  und 
Dietrich.  Koni'ad  von  Ell)en.  müller: 
Henne  Conradt.  Colonen:  des  verst. 
Hermann  Grebe  kinder.  flurnamen: 
Pfingstweide,  Pottenteich,  Forst  651. 
Lindenberg  766  b  (p.  524). 

Beuem:  Büren. 

Peund:  Baindt. 

Beuttel:  Butel. 

Bewem.  der  von  —  1524,  740. 

Pfaffenstrauch  (Paffenstruch)  siehe 
Uschlag. 

Pfaunschmidt  (Pfansmid).  Hans  bürger 
zu  Mühlhausen  1524,  744. 

Pfingstweide  (Pingestweide)  siehe  Bet- 
teuhausen. 

Pflücke.  Johannes  canonicus  der  s.  Mar- 
tinskirche zu  Cassel  1509,  600.  G02. 

Pflug  (Phlug  735,  Plugk  742).  An- 
dreas herzoglich  Sächsischer  rath, 
amtmann  zu  Domburg  und  Camburg 
1524,  735.  742. 

Pfluger.  Johann  vogt  zu  Kaufungen 
1527,  766. 

Pharhennichen  untersasse  des  stift«s 
Kaufungen  zu  Heisa  und  s.  frau 
1506,  587. 

Philipp  (Philipus  470,  Philippus  512, 
Pilipps  785  a)  cardinalbischof  von 
Porto  1473,  512.  —  Peters.  —  von 
Dalwigk.  —  von  Dermbach.  —  lancl- 
graf  zu  Hessen.  —  von  Hundelshau- 
sen.  —  von  Rechberg.  —  von  Ri- 
bisch. 

Pibhard:  Biphard. 

Bickenriede  [ob  nach  dem  dorfe  Bicken- 
riede,  amt  und  nw.  Mühlhausen,  ge- 
nannt?] (Bigkenrede).  Katharine, 
Dietrichs  Fuchs  wittwe  [zu  Ober- 
Kaufungen?]  1503,  578. 

Biedenfeld.     Henne  von  —  1475,  618. 

Bienheim  [jetzt  Binau  a.  Neckar  oso. 
Heidelberg]  (Byenhevm).  Michael 
Paffhen  von  ~   522.  523. 

Bierwirt  (Berwertt)  460  z,  Birwert  460  z, 
Beyrwatrt  626).     Konrad  pfarrer  zu 


d 


Bigkenrede  —  Boyneburg. 


571 


Vollmarshausen  1452—1468,479. 503. 
St.  p.  563  (siehe  auch  Konrad),  als 
f  1484  (siehe  urk.  nr.  460  z).  Ciriacus 
plcban  zu  Velmeden  1484  (siehe  urk. 
nr.  460  z).  Kurt  geistlicher,  besitzer 
einer  commissie  unter  dem  predigt- 
stuhle der  kirche  s.  Georg  zu  Kau- 
fungen 1513,  626. 

Bigkenrede :  Bickenriede. 

Bilstein.  der  —  a.  d.  Werra  sw.  Wom- 
men  565.  566.  586.  766  b  (p.  526). 
Kaufunger  lehensmänner :  Burghard 
und  Georg  von  Colmatsch  (siehe  auch 
Wommen). 

Pimeiner  (Pimeynner).  Johann  zu  Lan- 
gendreer,  geschworener  des  hofes 
Herbede  1512,  622. 

Pingestweide:  Pfingstweide. 

Biphard  (Pipphardi  460  z,  Pibhard  528, 
Bipart  567,  Pipparrt  753z).  Johannes 
canonicus  zu  Kaufungen  1484 — 1498, 
460  z.  528  (hier  nur  als  geistlicher). 
567.  Johann  caplan,  altarist  zu  Fritz- 
lar, vormals  besitzer  der  capelle  des 
heil.  Benedict  zu  Kaufungen  1525, 
753. 

Birken  (Bercken).  vor  den  —  siehe 
Zwehren. 

Birstein  kreis  und  nuö.  Gelnhausen 
(Byersteyn)  schloss,  gericht  und  dorf 
Fuldaer  lehens  492. 

Bischhausen  a.  d.  WeiTa,  amt  und  nw. 
nahe  "VVitzenhausen,  mit  rittergut  Bi- 
schoffshausen.  Johannes  von  —  1506, 
588,  7.  Hans  von  —  Kaufunger  le- 
hensmann  zu  Hedemünden  1527/28, 
766  b  (p.  526).  (die  familie  heisst 
jetzt:  von  Bischoff shausen.) 

Bischoff  von  Rade  irrig  für  Bischoffe- 
rode  531  n. 

Bischofferode  amt  und  onö.  Spangen- 
berg (Bischofferade  511).  von  B. : 
Georg,  Stephan,  Eberhard  gebrüder 
1471,  511.  Gerwig  vicar  der  kirche 
zu  Fritzlar  1484,  530.  531.  alle  von 
—  Kaufunger  lehensmänner  zu  Ham- 
bach,  Walburg  und  Rechfeld  1527/28, 
766  b  (p.  525). 

Bischoff shausen  siehe  Bischhausen. 

Bischofsgottern   siehe  Grossen-Gottern. 

Bittenhusenn :  Bettenhausen. 

Platzfuss  (Placzfuys).  Martin  geistlicher 
1484,  529. 

Blecher.  Johannes  decan  der  kirche  des 
heil.  Blasius  und  official  zu  Braun- 
schweig 1506,  585  (5). 

Pleeß:  Plesse. 

Plesse  bürg,  amt  und  n.  Göttingen, 
Hannover  (Plessinn  591  s,  Plecsß  602  z, 
Pleß  614  z)  696.  die  von  —  1517,  662. 
edelherren  und  herren  zu  — :  Diet- 


rich d.  alt.  1509—1519,  608  z.  624. 
696.  701.  s.  Schwester  Elisabeth  Äbtis- 
sin zu  Kaufungen  1504—1509,  580 
(gräfin).  581.  583.  685—591.  594. 
598—600.  602.  603.  vormalige  äbtis- 
sin  1509—1519,  608.  604.  607.  609. 
610.  612—614.  623.  623  a.  624.  627. 
628.  637.  662.  643.  652.  654.  662. 
666.  677.  685.  696.  698.  700—703. 
739  (hier  irrig  Katharine).  wieder 
nonne  1519, 704.  die  (Elisabeth)  von  — 
1527/28,  766  b  (pp.  521.  525)  (gräfin). 

Pletten.  Mechtilde  äbtissin  des  [Cister- 
cienser]nonnenklo8ter8  zu  Rinteln 
1520,  707. 

Blickershausen  a.  d.  Werra,  amt  und 
nw.  Witzenhausen  (Blicherßhusen 
542  z,  Blickerßhußenn  615).  vorwerk 
des  Stiftes  Kaufungen  542.  615. 

Blickershausen  (Blickershusen).  Rudolf 
ein  wohner  zu  [Ober-]  Kauf  ungen  1468, 
503. 

Plugk:  Pflug. 

Pluncker.  Jacob  und  Johannes  [gebrü- 
der, geistliche  oder  kalandsherren 
zu  Cassel?]  1509,  606  z. 

Bochgraben:  Buchgraben. 

Bodo.  Henning  doctor,  domherr  zu  Er- 
furt, rath  des  herzogs  Georg  zu 
Sachsen  1503,  577. 

Bodem.  in  dem  —  siehe  Wolfsanger. 

Bodenhausen  wüste  bürg  und  dorf,  amt 
und  SSW.  Reinhausen,  landkreis  Göt- 
tingen (Budenhusen  623  a).  von  B. : 
Heinrich  amtmann  des  Stiftes  Kau- 
fungen 1507,  591,  mitregent  des  für- 
8t«nthums  Hessen  und  s.  frau  Elisa- 
beth 1513,  623  a.  Kraft  Statthalter 
zu  Cassel  1515—1527,  647.  656.  659 
—661.  686.  687.  738.  763.  Heinrich 
knappe  (famulus)  1517,  677  z.  Wilcke 
der  ältere  und  s.  Schwester  Anna 
Jungfrau,  vormals  klosterfrau  1567. 
822. 

Böhmen  (Bommeß  591,  Behaim  821, 
Behem  825)  821.  823.  825.  könig: 
kaiser  Maximilian  II.  geld  424.  gro- 
schen  475.  503.  547.  571.  584.  591. 
616. 

Boick:  Boke. 

Boymbach :  Baumbach. 

Boyneburg  wüste  bürg  zw.  Wichmanns- 
hausen  und  Röhrda,  amt  und  so. 
Bischhausen,  kreis  Eschwege  (Boym- 
})ilborg  431,  Bombelborgk  470).  von 
B. :  Rabe  genannt  von  Hohenstein 
1444,  431.  Konrad  (Kurt)  1451,  470. 
471.  Hcimbrod,  Rabe  und  Reinhard 
gebrüder,  genannt  von  Hohenstein 
1454,  485.  Hermann  und  s.  söhn 
Hans  amtmann  zu  Schmalkalden  1485, 


572 


Boisot  —  Bredelar. 


535.  Heimbrod  amtmann  der  äbtissin 
zu  Kaufungen  1508,  578.  Ludwig 
Statthalter  an  der  Lahn  1505 — 1506, 
588.  [Ludwig]  landhofmeister  1511, 
619.  620.  Kaspar  1517,  668.  Lud- 
wig 1527,  763.  Rudolf  und  s.  bru- 
der,  Kaufunger  lehensmänner  zu  Her- 
leshausen 1527/28,  766  b  (p.  526). 
Siegmund  Statthalter  zu  Cassel  1540, 
806  a.  Joachim,  Jost,  Joseph  und 
Heimbrod  1545,  815. 

Boisot  kaiserlicher  kanzleibeamter  1544, 
814. 

Bocke  [Kirch-?]  w.  Paderborn,  amt 
Salzkotten,  Westfalen,  (Boick)  792. 

Bologna  n.  Florenz,  Italien  (Bononien- 
sis).  kirche  zu  —  522.  canonicus: 
Antonius  de  Crassis   doctor  jur.  utr. 

Bombach:  Baumbach. 

Bombelborgk:  Boyneburg. 

Pomert.  H.  [kanzleibeamter  des  car- 
dinals  Nicolaus  von  Cues]  1451,  472. 
473. 

Pommern  (Pomerania)  745.  herzog: 
markgraf  Albrecht   zu  Brandenburg. 

Bommeß:  Böhmen. 

Bomon.  Ja[cobus  päpstlicher  kanzlei- 
beamter] 1453,  480. 

Bononiensis  siehe  Bologna. 

Bontkirchen  amt  und  so.  Brilon,  West- 
falen (Buwenkercken  761).  dorf  640. 
besitzungen  des  stiftes  Kaufungen  im 
kirchspiele  —  640.  Kaufunger  kirch- 
lehen  761. 

Poppeisdorf  [kurfürstliches  schloss,]  amt 
imd  8.  nahe  Bonn  am  Rhein  789. 
797  z.  800. 

Borch  (Borcka  614  s,  Borgk  615,  Burck 
664).  von  der  — :  Anna  conventualin 
zu  Kaufungen  1509,  601.  602.  604. 
äbtissin  1509—1512,  605.  607.  609. 
610.  612—615.  621.  f  1512  nov.  24, 
A3,  als  t  1553,  817.  Alfradis  äb- 
tissin zu  Kaufungen  1513 — 1534, 625. 
629.  635.  636.  642.  664.  697.  698. 
702.  723.  726.  729.  f  1534  april  27, 
776.  als  t  1534,  778.  1585,  780. 
(siehe  auch  Alfradis.)  Anna  priorin 
zu  Gehrden  1534,  776. 

Borchardus:  Burghard. 

Borcka:  Borch. 

Borcke.  Hans  und  Hermann  gebrüder, 
gartcnbesitzer,  zu  Harleshausen  1509, 
606.  Hermann  hofmann  des  Kau- 
funger Stiftshofes  zu  Wolfsanger  1514 
—1528,  629.  770. 

Borckhofen.  HanszuEschwege  1499,568. 

Borgk:  Borch. 

Porto  SSW.  Rom  nahe  der  Tibenmün- 
dung  (Portuensis)  512.  cardinalbi- 
schof:  Philippus. 


Pothen  (Pote  766).  Elecke  —  von  Kau- 
fungeu,  laienschwester  daselbst  1527, 
766.  766  z. 

Bottener.  Hermann  zu  CTrossen-Gottem 
1446,  443.  Hans  Kaufunger  zinsmann 
[zu  Heroldshausen]  1517,  670.  675. 

Pottenteich  (Pottentich)  siehe  Betten- 
hauseu. 

Bottier:  Buttlar. 

Bracke.  Balthasar  einw^ohner  zu  Her- 
leshausen 1515,  634  anläge.  Heinz 
landbesitzcr  und  dorfmann  daselbst 
1523,  732. 

Bräutigam  (Brudegam).  Hans  zu  Lich- 
tenau und  s.  frau  Katharine  1485, 537. 

Brakel  kreis  und  sw.  Höxter  a.  d.  We- 
ser, W^estfalen.  gotteshaus  [comthurei 
des  Deutschen  ordens]  517.  landcom- 
thur  [in  Westfalen]  und  comthur  zu 
— :  Adryaen  van  Doert.  hörige :  Kun- 
ne,  der  Kolthaveschen  tochter,  und 
Kunnes  tochter.  Gert  Messing. 

Brandau  (Brandauwe).  Hans  vormals 
hufenbesitzer  zu  Heroldshausen  1450, 
458. 

Brandenburg.  Albert  (liekannter  unter 
der  form  Albrecht)  graf  von  — ,  car- 
dinalpriester  tit.  s.  Petri  ad  vincula, 
erzbischof  zu  Mainz  und  Magdeburg, 
kurfürst,  reichserzkanzler  und  primas 
in  Deutschland,  administrator  [des 
bisthums]  Halberstadt,  herzog  zu 
Stettin,  Pommern,  der  Cassuben  imd 
Slaven,  burggraf  zu  Nürnberg  und 
fürst  zu  Rügen  1524,  745. 

Brandenburg  wüste  bürg  a.  d.  Werra 
nahe  dem  dorfe  LauchrÖden,  amt  und 
nö.  Gerstungen,  S.-Weimar-Eiseuach 
(Brandenberg)  478.  besitzer:  Georg 
von  Reckerode. 

Brandenfels  wüste  bürg,  amt  und  s. 
Netra,  Stammsitz  des  geschlechtes 
Treusch  von  Buttlar-Brandenfels.  weg 
nach  Sigeln  471. 

Braunschweig  (Braunßwigk  635).  land 
825.  Erich  herzog  zu  —  1515,  635. 
decan  der  kirche  des  heil.  Blasius 
und  official  zu  —  :  Johannes  Blecher. 

Brecht.  Reinhard  vicar  der  coUegiat- 
kirche  s.  Martin  zu  Cassel,  1525,  757. 

Bredelar  amt  und  onö.  Brilon,  West- 
falen (Breytlar  574,  Bredeler  600, 
Breydelar  610).  Cisterciensermönchs- 
kloster  U.  L.  F.  oder  zur  heil.  Ma- 
ria 599.  600.  601  n.  602.  607.  609. 
610.  614.  709.  abt  574.  640.  761. 
762.  Dietrich,  prior  640.  761.  Ar- 
nold  von  Büren,  bursarius:  Heinrich 
Berße.  convent  und  capitel  640.  641. 
761.  762.  die  herren  von  —  (convent) 
766  b  (p.  525). 


Bredenouwe  —  Buwenkercken. 


673 


Bredenouwe:  Breitenau. 

Breydenbach.  Hans  zu  Eschenstnith  und 
B.  frau  Barbara  1490,  546. 

Breydichen.  das  —  siehe  Sandershausen. 

Breydingen  [ob  das  wüste  Breitingen 
zwischen  Rotenburg  und  Lispenhau- 
sen?].  der  von  —  acker,  genannt  in 
den  Kortzen,  feldmark  Sandershau- 
sen 448.  449. 

Breydelar,  Breytlar:  Bredelar. 

Breitenau  a.  d.  Fulda,  amt  und  nnw. 
Melsungen  (Breydenauwe  431,  Brede- 
nouw^e  610,  irrig  Brevenow  448).  Be- 
nedictinermönchskloster  beatae  Ma- 
riae  699—602.  604.  607.  609—611. 
614.  abt  560.  619.  620.  Johann,  con- 
vent  660.  der  von  —  (des  conventes) 
land  zu  Sandershausen  448.  449. 

Brenken  amt  und  nnö.  Büren,  West- 
falen (Brencke  604).  von  B. :  Frie- 
drich wappner  1509,  599.  600.  Anna 
conventualin  zu  Kaufungen  1509,  601. 
602.  604. 

Breunle  (Breunlin794  a.  z.  Briunle806b). 
Mauritius  licentiat  der  rechte,  advo-   \ 
cat  und  procurator  des  kaiserlichen 
kammergerichtes     1537—1640,    785. 
785a.  794a.  806b. 

Preussen  (Prussia)  673.  674.  päpstlicher 
legat  für  — :  cardinal  Kaymundus 
[bischof]  zu  Gurk. 

Brevenow  irrig  für  Bredenow  siehe 
Breitenau. 

Brilon  reg.  bez.  und  ö.  Arnsberg  (Bry- 
lon).  Besitzungen  des  stiftes  Kau- 
fungen im  gerichte  (gogerichte)  — 
640.  641. 

Brinckmann.  Heinrich  cleriker  der  Pa- 
derbomer  dioecese  und  kaiserlicher 
notar  1509,  699—602.  604.  606.  607. 

Brinlin.  Konrad  kammerbote  16*48, 
816z. 

Briunle:  Breunle. 

Brochusen,  Brockhusen,  Broickhuscn : 
Bruchhausen. 

Brodinger.  die  — .  besitzer  oder  be- 
sitzerin  eines  ackers  Kaufunger  lan- 
des  am  Hettelberg  bei  Wolfsanger 
1447,  448.  449. 

Brotezehen,  die  —  hausbesitzerin  zu 
Nieder-Kaufungen  1443,  430. 

Bruchhausen  (Broickhusen  601,  Brugk- 
husenn  629,  Brochusen  640).  AVilla 
von  —  conventualin  zu  Kaufungen 
1509,  601.  602.  küsterin  daselbst 
6113—1616,  623  a.  629.  639—641. 

Brudegam:  Bräutigam. 

Brulo  [ob  Brühl  s.  Cöln?]  kirche  39  a. 

Brummelmans.  Cine  ehefrau  Kurt  Meyls 
1462,  499. 

Brund  irrig  für  Baindt. 


Brungherdes.  Thilemann  pfarrer  zu 
Ehuden  1605—1606,  688,  1.  5. 

Prussia:  Preussen. 

Buchau  amt  und  so.  Riedlingen  a.  d. 
Donau,  Wüi-temberg  (Buckau  715). 
äbtissin  696.  714.  715. 

Buchgraben  (Bochgraben)  siehe  Wom- 
men. 

Buchshagen  irrig  für  Guxhagen. 

Budel:  Butel. 

Budenhusen :  Bodenhausen. 

Büren  sw.  Paderborn,  reg.  bez.  Minden 
(Bum  641,  Beum  768)  768.  Arnold 
von  —  prior  zu  Bredelar  1616,  641. 

Bulach.     Georg  Zorn  von  —  1642, 808. 

Bungener.  hof  des  oder  der  —  621. 
Hannes  geschwomer  des  hofes  Her- 
bede 1476,  617.  Johann  verstorbener 
Kaufunger  lehensmann  zu  Dorstfelde 
und  8.  Frau  Agnes  1616,  639. 

Burck:  Borch. 

Burghard  (Borghard  442,  Borchardus 
b22j  Burckhart  526)  von  Colmatsch. 
—  von  Gramm.  —  Hille.  —  von 
Hundeishausen. 

Burgund  (Burgundi)  786.  821.  823.  826. 
herzog:  kaiser  Karl  V.  Maximi- 
lian n. 

Bursfelde  a.  d.  Weser,  amt  und  n.  Mün- 
den, Hannover  (Burßfeldensis  601). 
Benedictinermönchskloster.  abt  (prä- 
lat)  620.  701.  Heinrich.  Bursfelder 
Union  (reformation)  601.  701. 

Bum:  Büren. 

Butel  (Budel  539  z,  Beuttel  725).  Jo- 
hannes altarist  der  kirche  des  heil, 
kreuzes  zu  Kaufungen  1486,  539  z. 
Johannes  —  von  Cassel,  cleriker  der 
dioecese  Mainz,  päpstlicher  und  kai- 
serlicher notar  1607—1610,  596.  597. 
616.  —  geistlicher  1617,  671.  Johan- 
nes priester  1623,  726. 

Büttel.     Georg  zu  Cassel  1613,  626. 

Buttlar  amt  und  n.  Geisa,  S.  Weimar- 
Eisenach  (Bottier  442,  Butteler  542). 
von  B.:  Werner  Junker  1446,  442. 
Georg  der  ältere  und  s.  söhne  Georg 
der  jüngere  und  Oswald  zu  Ziegen- 
berg, amtleute  der  landgrafen  zu 
Hessen  1489,  542.  Kurt  1456,  491 
s.  Oswald  lehensmann  des  stiftes  Kau- 
fungen zu  Witzenhausen  1510 — 1546, 
615.  711.  815.  s.  frau  Eva  1610, 615. 
Asmus  1646,  815  z.  [siehe  auch 
Treusch.] 

Butzbach  s.  Giessen,  Hessen  766.  Mar- 
garethe  Kole  von  — . 

Putzen  (Puzen  597  z).  Hans  zu  Ober- 
Kaufungen  und  s.  frau  Kunne  1608, 
697. 

Buwenkercken :  Bontkirchen. 


S74 


C.  —  Cassel. 


C  und  K. 

C.  Kuepacher. 

Cadan  wohl  =  Kaaclen  a.  d.  Eger, 
kreis  und  sw.  Brüx,  Bölnnen  (Cada- 
wisch)  794  (p.  462). 

Kärnthen  (Khärndten  823,  Kanidten 
825)  821.  828.  825.  herzog:  kaiser 
Maximilian  II. 

Kaffungen:  Kaufungen. 

Kaisersberg,  kreis  und  ssw.  Rappolts- 
weiler,  Ober-Blsass  (Kaisersbergh) 
806. 

Kalb.  Matthias  —  von  Cöln  1524,  747. 

Calden  arat  und  s.  Grebenstein  (Kal- 
den  726).  zehnten  726.  zinsen  des 
Stiftes  Kaufungen  aus  —  766  b  (p. 
524). 

Kaldenbach :  Kaltenbach. 

Kaienberg.  Hederich  von  —  Hessischer 
amtmann  zu  Rhens,  wohnhaft  zu 
schloss  Hohenstein,  und  s.  frau  Elisa- 
beth 1537,  786  z. 

Callio.  G.  de  —  päpstlicher  kanzleibe- 
amter  1454,  487. 

Kaimaß:  Colmatsch. 

Kaltenbach,  amt  und  nnw.  Spangen- 
berg (Kaldenbach).  altar  [der  zur 
pfarrei  Elbei*sdorf  gehörenden  ca- 
pelle]  in  —  378  a. 

Camburg  a.  d.  Saale,  ssw.  Naumburg 
a.  d.  Saale,  hauptstadt  der  S.-Mei- 
ningenschen  grafschaft  — ,  zum  kreise 
Saalfeld  gehörig  (Camberg  735)  735. 
742.     amtmann:  Andreas  Pflug. 

Kampman  (Kampmannus  427  b).  Kon- 
rad pfarrer  und  caplan  zu  Hedemün- 
den 1443,  427  a  und  b. 

Kannegiesser.  Johannes  [zu  Gotha]  1500, 
571.  572. 

Cantrifusor  (=  Kannegiesser).  Johannes 
laie  der  Mainzer  dioccese  14()8,  503. 
[ob  identisch  mit  dem  vorigen?] 

Cappel,  jetzt  Waldkappel,  kreis  und 
sw.  Eschwege.  Hermann  von  —  1451, 
471.  Hermann  von  —  cantor  und  ca- 
nonicus  zu  [Ober-]Dorla  1453,  484. 
[ob  identisch  mit  dem  vorigen?  vgl. 
Landau  in  zeitschr.  f.  Hess,  gesch. 
7,  243  f.]  Johannes  Batten  von  — . 

Carbavcensis  siehe  Corvey. 

Karl  V.  (Carolus  814)  Römischer  kaiser 
1529—1548,  771.  786.  814.  816. 

Karls  (Carls  454  z).  Eckel  hausbesitzer 
zu  Ober-Kaufungen,  s.  frau  und  kin- 
der  1449,  454. 

Karthe.  Hermann  zinsmann  zu  [Grossen-] 
Gottem  1524,  746. 

Kaspar  (Jaßpar  817)  Aide.  —  von  Bor- 
lepsch.  —  von  Boyneburg.  —  von 
Dalwigk.    —    Textoris.    —    Till.    — 


von  Elverfeldt.  —  Hamerst^tter.  — 
Reincke.  —  Wyland.  —  Zincke. 
Cassel  a.  d.  Fulda  (Cassil  438,  Cassela 
508  s;  adjectivisch:  Kesselich  507, 
Cesslich  546,  Kesclilich  547,  Cassa- 
lensis  600,  Cassellisch  616,  Keßlisch 
676)  436.  438.  451  (p.  39).  4M.  460. 
510.  567.  588,  2.  619.  620.  629.  647. 
656.  686.  691.  724.  734.  737.  740.  7,^. 
753.  755.  763.  768—770.  774.  782. 
783.  786  z.  787.  788.  793.  794  (p.  469). 
809  z.  813.  815.  822  z.  824.  825.  amt 
824.  Stadt  479.  575.  651.  763.  von 
C:  Johannes  Butel.  Johannes  Viel- 
haber. Bar1)ara  Schmincke.  Martin 
Weclimann.  Johannes  Weinrich. 
stadttheile  und  gebäude:  Alt- 
stadt: markt  575.  schloss  786  z. 
rat hh aus  508.  610.  schreibhaus  431. 
freier  Kaufunger  hof  766  b  (p.  523). 
freies  haus  des  Stiftes  Kaufungen  am 
Alt«tädter  markte  541.  575.  bewoh- 
nerin  desselben :  die  Lol)ersche.  der 
Meysenbuge  statte  ebenda 575.  Frei- 
heit 479.  die  kalandsherm  auf  der 
Freiheit  606  z.  kirchen^  kl  ö  st  er 
und  Stifter:  kirche  und  col  le- 
gi atstift  sanct  Martin  446.  451 
(p.  ,31).  479.  519.  551.  567.  568.  574. 
594.  599—602.  611.  729.  757.  das 
capitel  729.  decane  446.  519.  574. 
594.  729.  Bernhard.  Heinrich  Ru- 
land.  canoniker:  Johannes  Pflücke. 
Konrad  Volghard.  Johannes  Merckel. 
Johannes  Mühlbach.  Kaspar  Zincke. 
vicar  Reinhard  Brecht.  Heinrich  Gu- 
densberg.  Augustinernonnenklo- 
ster zum  Ahn  aber  g:  mater  und 
convcnt  651.  die  Jungfrauen  564.  klo- 
sterfrau:  Sophie  von  Hebel.  —  der 
von  Ahnaberg  land  zu  Sandershausen 
448.  449.  Ahnaberger  thor  zu  — 
5(>4.  Carmeliterkloster:  Imider 
Hildebrand  Sommer,  weltgeist- 
liche: rector  der  kirche  zu  Cassel  725. 
plebane  531—533.  536.  pleban  der 
altstadt:  Johannes  Sponsi.  vicerector 
der  pfan'kirche  s.  Ciriaci:  Johannes 
Petri.  toeltliche  heamte:  land- 
gräfliche 824.  Statthalter  646.  659. 
689.  690.  777.  Kraft  von  Bodenhau- 
sen. Thilo  Wolff  von  Gudenberg. 
ritter  Christian  von  Hanstein.  Sieg- 
mund von  Boyneburg.  landgräfliche 
kanzlei  724.  725.  787.  schultheiss: 
Georg  Xusspicker.  rentschreiber  691. 
städtische:  bürgermeister tind rath 
508.  575.  606.  Konrad  Volghardi. 
rathsherren  (consules)  508  s.  schöffe: 
Heinrich  AVeingarten.  rathsknecht: 
Martin  Scheffer.  wagenmeister :  Dip* 


<\ 


Casflubi  —  J^aufungen. 


676 


mar.  bürden  Kurt  Auweln.  Georg 
Büttel.  Thilo  Koch.  Peter  und  Kunz 
Drossel.  Kurt  Fredderich.  Heinrich 
Frederichs.  Hennann  Harnasch. Henne 
Ilude.  Kurt  Mevl.  Johann  Rhön, 
einwohncr  626.  Martin  SchefEer.  Job 
Schrendeisen.  Lorenz  Sporer.  Johann 
Wonnecken,  wirth  zum  achwan :  Lud- 
wig Koch,  landbesitzer:  Hermann 
von  Hebel.  Johannes  Surbecken,  zins 
des  klosters  Kaufungen  aus  —  76()b 
(p.  624).  kaiserrecht  750.  C as- 
seler recht  576.  66L  geld  und 
Währung  430.  454.  507.  609.  543— 
647.  697.  606.  616.  676.  St.  p.  657. 
fruchtmaß  460.  496.  499.  510. 
649.  669.  770.  flurnamen:  sanct 
Elisabeths  land  und  erbe  zu  —  432. 
das  Hemmenrade  vor  Casst^l  bei  dem 
Verenspitale  432.  482.  die  den  stifts- 
jung^rauen  zu  Kaufungen  gehörenden 
Jungfrauenwiesen  ebendaselbst  482. 
608.  die  Heckerswiesen  bei  dem  Ve- 
renspitale 425.  fusspfad  nach  Wal- 
burg 526. 

Cassubi  746.  herzog  der  — :  markgraf 
Albrecht  zu  Brandenburg. 

Kathariue  (Cathrein  678  z)  Barbe.  — 
Bickenriede.  —  Bräutigam.  —  Ki- 
tzings.  —  Eyterwind.  —  Ewalds.  — 
Finschu.  —  Hofemann.  —  Jacobs.  — 
Mathyes.  -  -  Peters.  —  Rüdiger.  — 
Wyman.  —  Wolff  von  Gudenberg. 
Katharinc  (von  Corbach  651  und  von 
Piesse  739)  irrig  für  Elisabeth. 

Katzenelnbogon.  Ober-  und  Nieder- 
grafschaft, erster«  östlich  des  Rheine 
und  südlich  des  Mains,  letztere  öst- 
lich des  Rheins  und  südlich  der  Lahn 
(Catzenelbogen  574,  Katzenelenbogen 
599,  Catzenelnpogen  606,  Katzeneln- 
>>oghen  636).  grafen  zu  — :  die  land- 
grafen  zu  Hessen  Wilhelm  II.  land- 
gräfin  Anna.     Philipp. 

Kauffingen:  Kaufungen. 

Kauffroeder.  tlohaini  zu  Trimbs  und  s. 
frau  Ele  1495,  557. 

Kauffunger.  Johann  })e8itzer  einer  com- 
mende  in  der  kirche  des  heil.  Georg 
zu  Ober-Kaufungen  1527/28,  766  b 
(p.  525). 

Kaufungen  a.  d.  Losse,  landkreis  und 
osö.  Cassel,  ehemals  Bencdictiner- 
nonnenkloster,  jetzt  Althessisch  ritter- 
schaftliches  stift  (von  den  79  ver- 
schiedenen Schreibweisen  dürften  als 
die  hauptsächlichsten  nachstehende 
genügen:  Kauffingen  426,  Kouffun- 
gen  429,  Koiffungeu  41)5,  Coffungen 
510,  Kouffen  518.  Koffinghen  563, 
Confugium  580,  Kauffung  596,  Kon- 


funge  603,  Kaffungen  627,  Koufyn- 
gen  723,  Covfingen  27  a)  437.  454— 
457.  462.  618.  523.  630.  568.  596. 
603.  606.  616.  617.  619.  620.  626. 
666.  682.  689.  696.  697.  701.  760. 
764.  766  b  (p.  623.  626).  794  (p.  467). 
796.806a.  816.  AI.  A3.  St.  p.  641. 
—  kirche  (ecclesia  collegiata,  sae- 
cularis,  regalis  oder  s.  crucis)  und 
kloster  (monasterium  s.  crucis, 
sanctimonialium,  saeculare  oder  re- 
gale,  abtei,  stift,  kaiserliches  oder 
königliches  freies  stift,  frei  weltliches 
stift,  gotteshaus,  ha\is,  das  heil,  kreuz) 
des  heiligen  kreuzes,  geweiht 
dem  erlöser  der  weit  und  dem  leben- 
spendenden kreuze,  der  mutter  Got- 
tes und  allezeit  Jungfrau  Maria,  dem 
apostelfürsten  Petrus  (St.  p.  541  ,et 
Paulus*)    und    allen    heiligen    426 — 

427.  427  a.  428-436.  437.  439.  441. 
443.  447_449.  451  (p.  37).  453.  457 

—460.  466.  468.  469.  472.  476.  482. 
485.  487.  488.  492—499.  501— 60(). 
508—512.  616.  617.  619.  622.  524— 
533.  636.  637.  539.  541.  542.  644. 
549—659.  560—567.  669.  570.  674. 
576—581.  583—687.  689—695.  597 
—605. 607—616. 619.  620—622. 623  a. 
625.  629.  631.  633—636.  638—641. 
(>47.  649.  650.  655.  657.  668.  661. 
662— (>64.  666—668.  ()70.  674.  675. 
678.  679.  682.  684.  688.  690.  692— 
694.  701.  703—711.  716—721.  723. 
726.  727.  729.  731—735.  738.  739. 
741_747.  751—755.  767.  758.  760— 
762.  766  a  und  b  (p.  521).  767— 
770.  772—776.  778.  780.  786.  786  a. 
786.  786z.  788.  791.  794a.  795.  797. 
801.  803.  804.  806.  807.  813.  815. 
817.  819—826.  St.  pp.  541—547.  649. 
551- 55a  660-662.  reliquien 
des  heil,  kreuzes  766a.  AI.  das  kreuz 
des  kaisers  Heinrich  II.  618.  das 
lianner  des  heil.  Mauritius  618.  klei' 
nodien  766a  und  b  (pp.  520.  521). 
altäre:  hochaltar  des  heil, 
kreuzes  378a.  583a.  766b  (p.  526). 
St.  pp.  542.  560—664.  altar  des  heil, 
kreuzes  und  der  heil.  3  könige  763. 
rectoren:  St.  pp.  641.  652.  Degenhard. 
Heinrich  Werner.  Konrad  Hensel. 
altar  IT.  L.  F.  oder  beatae  Ma- 
ri ae  virginis  im  chore  378a.  430. 
436.  437.  464.  474.  539.  640.  643. 
645.  646.  662.  653.  565.  583  a.  592. 
593.  595.  697.  patronin  St.  p.  667. 
caplanisse  Agnes  gräfin  von  Diep- 
holz, rectoren:  f  Mathias  Jude.  "I* 
Siegfried  Oremus.  Johannes  Koch. 
Hei-mann  Koch.  Johannes  Reimbold. 


&76 


Häufungen. 


vicar:  Jobannes  Volghard.  altar 
des  heil.  Stephanus,  pfarraltar 
(altare  parrochiale),  den  plebanen  der 
kirche  (capelle)  des  heil.  Benedict 
und  der  kirche  des  heil.  Georg  ge- 
meinsam 766  b  (p.  525).  St.  p.  552. 
rector  parrochialis  St.  pp.  541.  552. 
altar  der  heil.  Jungfrau  Mar- 
gare the  im  chore  588  a.  St.  p. 
550.  altar  des  heil.  Heinrich 
583  a.  patronin :  die  pröpstin  St.  p. 
557.  altar  der  heil.  Kuniguude 
509.  544.  547.  583  a.  rectoren:  Ludwig 
von  Uschlag.  Johann  Kirchhof,  altarist 
509.  altar  der  heil.  Petrus 
und  Paulus,  genannt  ad  s.  sepul- 
crum  oder  das  Grebelin  378a. 
583a.  584.  St.  p.  557.  patronin:  die 
übtissin  St.  p.  557.  der  rector  dieses 
altares  ist  caplan  der  äbtissin  St. 
p.  557.  Johann  Lampracht.  Johann 
Tilch.  altar  der  heil.  Dreifaltig- 
keit 475.  503.  507.  551.  583a.  616. 
rector:  Johann  Lampracht.  cap ei- 
len: des  heil.  Benedict  (kloster- 
capelle  und  pfarrkirche  für  die  klo- 
stergemeinde) 514.  745.  753.  757. 
760.  St.  541.  544.  547.  548.  554. 
562.  altar  s.  Benedicti  378  a.  583  a. 
745.  753.  766  b  (p.  524).  rectoren 
(plebane)  St.  pp.  541.  552.  Johann 
Biphard. Gerfalke.  Eberhard  Schiesser. 
Thilemann  SchomV)urg.  des  heil. 
Nicolaus  auf  dem  friedhofe  der 
klosterkirche  515.  527.  583  a.    St.  p. 

544.  akar  s.  Nicolai  378  a.  557.  766  b 
(p.  525).  patronin:  die  küsterin  St. 
p.  557.  rectoren :  Johannes  Reichen - 
bach.  Reinhard.  Johannes  Scherer 
(Rasoris).  der  heil.  Juliane  im 
walde  473.  480.  496.  583a.  loc ali- 
täten: Stiftsfreiheit  568.  abtei  (cu- 
ria sive  aula  abbatialis)  522.  523. 
St.  p.  559.  chor  der  Jungfrauen  439. 
kreuzgang  (ambitus)  St.  pp.  545.  547 
— 549.  556.  pforte  des  kreuzganges 
St.  p.  56L  umkreis  oder  ringmauer 
(circulus)    des    klosters   St.  pp.  543. 

545.  friedhof  (cimiterium)  der  klo- 
sterkirche 429.  527.  St.  p.  556  (grosser 
und  kleiner),  kirchthüren  603.  St.  p. 
561.  klosterpforte  St.  p.  560.  capitel- 
saal  556.  603.  klosterachule  St.  pp. 
554.  557.  559.  560.  —  kloster- 
frauen:  äbtissinnen  (fi*au,  gnä- 
dige frau,  domna,  domina)  27  a.  426. 
427.  443—446.  448-450.  451  (p.  31). 
452.  456.  461z.  464.  467.  480.  483. 
486.  487.  489—491.  493—495.  498. 
502.  518.  520.  521.  526.  529—533. 
536.  538.  548.  560.   568.   576  z.  577. 


582.  588,  2.  4.  596.  605.  6122.  617. 
618.  627.  628.  633.  637.  643.  645. 
646.  652—654.  669.  660.  665.  671. 
672.  675—685.  68i)— 691.  694.  695. 
697—701.  702.  704.  710.  711z.  714 
—716.  718.  721.  722.  724.  728.  730. 
73J3.  735.  737.  738.  740.  745.  748— 
750.  753.  756.  771.  775.  785.  785  a. 
786—788.  791.  793.  794  a.  795.  796. 
799.  800.  803.  805.  806.  806  a.  807 
—812.  814.  816—818.  820.  821.  823 
—825.  St.  pp.  548.  549—562.  f  We- 
rendrudis.  f  Liutgardis  11.  -j*  Bertra- 
dis, f  Liutgardis  III.  f  Bertha  von 
Sayn.  Elisabeth  von  Wal  deck.  Agnes 
von  Anhalt.  Elisabeth  vonPlesse.  Anna 
von  der  Borch.  Alfradis  von  der  Borcb. 
Helena  Freseken.  abtei  als  amt  537.559. 
581.  600.  603.  604.  der  convent. 
(capitel,  puellae  sanctimoniales,  mo- 
niales,  nonnen,  kloster-,  stifts-  oder 
capitelsjungfrauen,  edle  Jungfrauen, 
conventualinnen,  conventsschwestem, 
klosterfrauen,  canonissae,  dominae  a. 
crucis,  Ordenspersonen)  425.  427  a. 
427  b.  429.  439.  446.  451  (pp.  31.  36). 
457.  487.  493.  494—496.  498.  505. 
506.  508.  510.  522.  529.  531.  537. 
541.  556.  557.  559.  568.  580.  589. 
60).  603.  604.  607.  609.  610.  612— 
615.  617.  623.  623  a.  624.  629.  686. 
(J39_G42.  665.  683.  703.  704.  718. 
726.  727.  729.  731.  738.  743—745. 
747.  757.  760.  761.  766  b  (pp.  520. 
524).  769.  770.  776-785.  785  a.  786 
—788.  793.  794  (p.  465).  794  a.  795. 
797.  800.  802.  805.  806.  806  a.  817. 
823.  824.  A  2.  St.  p.  541—562.  amts- 
Jungfrauen  704.  738.  743.  761.  pröp- 
stinnen  (priorinnen)  446.  451  (p. 
31).  529—533.  536.  581.  604.  609. 
610.  613.  718.  776.  St.  pp.  548.  550. 

553.  554—562.  f  Gysla.  Johannetta 
(vom  Stein).  Sophie  von  Wertheim. 
Margare the  von  Hunolstein.  Agnes 
von  Diepholz.  Elisabeth  Hacke,  de- 
ch antin  718.  küsterinnen  (custo- 
dissa,  domina  custos)  446.  451  (p. 
31).  494.  529—533.  536.  581.  St.  pp. 

554.  555.  557.  559.  562.  Loricha  von 
Weilnau.  Ermengard  von  Eppirmund. 
Anna  von  Hunolstein.  Älargarethe 
von  Honstein.  Willa  von  Bruchhau- 
sen. Pelcke  von  der  Malsburg.  Anna 
von  Dalwigk.    caplanissen  St.  pp. 

555.  557.  560.  561.  Mechtilde.  Agnes 
von  Diepholz,  kellnerinnen:  Iseke 
von  der  Becke.  Helena  Freseken. 
nonnen  und  canonissen:  des  12. 
jahrh. :  Lucia.  Beatrix.  Werendis. 
Werendrudis.  Ehilt.  Osterlint.  Lande- 


Kaufungen. 


577 


gardis.  Liutgardis.  Refrelint.  Kuni- 
gundis.  Methilt.  Gisla.  Athelheit.  Me- 
thilt.  Sophia.  Judith a.  Bertlia.  Ha- 
theuuich.  Werendnit.  Methild.  Oda. 
Werendrut.  Luitgardis.  Hatheuuic. 
Werendrut.  des  13.  jahrh.:  Liutgar- 
dis.  Methildis.  Bertradis.  Liutgardis. 
Athelheit.  Cunigunt.  Cunigunt.  Jutta, 
des  13.  oder  14.  jahrh. :  Methildis  und 
ihre  Schwester  Gisla.  Gisela.  Judita. 
Judita.  Gysla.  Liutgardis.  des  15. 
und  16.  jahrh. :  Agnes  von  Diepholz. 
Elisabeth  Hake.  Mechtildis  von  Thye. 
Anna  von  der  Borch.  Willa  von 
Bruchhausen.  Anna  von  Brenken. 
Margarethe  Beren.  Helena  Freseken. 
Pelcke  von  der  Malsburg.  Iseke  von 
der  Becke.  [eine  von  Grifte.]  pfört- 
nerin  St.  p.  561.  laienschwestern 
(sustem,  Ordenspersonen)  766.  766  z. 
Barbara  Schmincke.  Gertrud  He- 
rolds. Margarethe  von  Scheidingen. 
Geseke  tom  Thye.  Gertrud  Mest- 
mekei-s.  Elecke  Pothe.  Elisabeth  Ho- 
vemans.  Anna  Hochbergs.  Katharine 
Jacobs.  Margarethe  Kole.  Katharine 
Ewalds.  Jutta  Hausmaus.  Katharine 
Kitzings.  Osterhelle.  Hausmaus.  Ka- 
tharine Peters.  —  geistliche  des 
klosters:  apostolisch  bestellter  r i c h- 
ter  und  bewahrer  des  klosters  — : 
Johannes  Imhof.  die  6  hebdoma- 
dare  (herren,  sechsherren,  stiftsher- 
ren,  canoniker,  capitulare),  nämlich 
die  rectoren  1.  des  altares  des  heil, 
kreuzes;  2.  der  capelle  s.  Benedicti; 
3.  der  pfarrkirche  s.  Agathae  zu  Nie- 
der-Zwehren;  4.  der  pfarrkirche  s. 
Bonifacii  zu  Meimbressen;  5.  der 
pfarrkirche  s.  Johannis  zu  Wolfs- 
anger; 6.  des  pfarraltares  s.  Stephani 
zu  Kaufungen  431.  457.  509.  667. 
581.  St.  pp.  541—553.  556.  562.  se- 
nior der  kirche:  Johannes  Wiperti. 
canoniker:  Reinhard  und  Konrad. 
Thilemann  Hollauch.  Johan  Jacob. 
Heinrich  Werner.  Thilemann  Schom- 
burg.  Mathias  Jude.  Johannes  Pipp- 
hardi.  Konrad  Wacker.  Konrad  Hen- 
sel.  Dietrich  Sonnebach.  Johann  Wal- 
ters. Johann  Gathen.  Johannes  Rei- 
chenbach. Ebert  Volswenck.  Dit- 
mar  Dippel.  Marcolff  und  Cranwech- 
ter.  priester  (vicare,  beneficiaten, 
präl)endaten)  St.  pp.  548.  551.  552. 
555.  556.  562.  12.  jahrh.:  Eckhard. 
Reimbold.  Widold.  13.  jahrh. :  Kon- 
rad. Otto.  —  Johann  Hollauch.  Lud- 
wig von  Uschlag.  Konrad  Hensel. 
Johannes  Scherer.  Heinrich  Zwehren. 
Hermann  Wegener  von  Lemgo.  Jo- 


hannes   Tyle.     Johannes    Michaelis, 
c  l  e  r  i  k  e  r :  Konrad  Magersuppe.  Adam 
Löhlbach.  Johannes  Fabri.    campa- 
narius    (cleriker)    St.  pp.  554.  561. 
Siegfried    Oremus.     servitor:    der- 
selbe, dienerinnen  der  stifts Jungfrauen 
St.  p.  557.    —   Weltliche    bezie- 
hungen  des  klosters:   erb-  und 
obervögte:  die  laudgrafen  zu  Hes- 
sen [seit  landgraf  Heinrich  I.  1297] 
667.    668.    815.      landgraf    Philipp, 
hochgericht  des  stiftes  668.    stifts- 
amtmänner:    468.    469.    541.    632. 
638.  646.  647.  650.  672.  676.  686— 
689.   743.   750.   754.   766  b   (p.  522). 
744.  St.  p.  563.  Henne  von  Wildun- 
gen.   Friedrich  von  Twiste.   Wigand 
von   Weitershausen.     Burghard    von 
Hundeishausen.       Henne    Huppach. 
Heimbrod    von   Boynehurg.    Bemdt 
von  dem   Berge.    Heinrich   von  Bo- 
denhausen. Jost  Ratzenberg.  Ruland 
Ruland.  stiftsvogt  764.  St.  p.  553. 
Burghard    von    Hundeishausen.     Jo- 
hannes   Huppach.     Johann    Pfluger. 
stiftsmannen:    Wolf  von  Wolfers- 
hausen.  Hermann  Meysenbug.  Bern- 
hard von  dem  Berge.  Hermann  von 
Holzheim,     procurator    des    Stif- 
tes: Dietrich  Zahn,    notar:  Johan- 
nes   Smed.       Schreiber:    Berthold 
von    Hungershausen.     Adam     Löhl- 
bach. Martin  Koler.  [ritterschaftliche 
ober-] Vorsteher    des   hauses    — 
822.    hof-  und  gutsbeamte:  hof- 
mann (magister  colonum)  682.  St.  p. 
554.     Henchen    Wickenants.      holz- 
förster    St.    p.  554.     Baltzer.    schaf- 
meister  582.    Hermann,     handw^er- 
ker,   knechte   und  diener:    schä- 
ferknechte:   Lutz  und  s.  söhn  Hein- 
rich,      reitknecht:      Kurt      (Kunz). 
knechte     525.     541.      ziegelbrenner : 
Heinrich  Jengarbe,    kellner,  bäcker, 
koch  St.  p.  553.   stünner:  Hermann, 
lehengüter  zu  —  462.    Kaufunger 
lehenrecht  815.    haus  und   hof  766  b 
(p.  526).     lehensmann:    Ruland  Ru- 
land. haus  auf  der  Freiheit  568.  be- 
wohner  desselben:  Kunz  Peters,  der 
Stiftshof    496.    499.    567.    569.    589. 
komlaube  im  stiftshofe  510.  Speicher 
496.  499.  569.  thurm  518. 
Kaufungen.    Ober-   a.   d.  Losse,    land- 
kreis  und   osö.  Cassel   (übern  Kouf- 
fungen  454,  Kouffen  476,  Obern  Kauf- 
fung  766  b  (p.  522)).  dorf  454.  643  z. 
546.   568.    606.    616.    766  b    (p.  521. 
522).    St.  p.  541.    gemarkung  578  z, 
kirche    des   heil.   Georg,    pfarrkirche 
des  dorfes  513.   567.   766  b  (p.  526). 

37 


678 


iCaufungen  —  Claus. 


St.  p.  543  etc.  hochaltar  568.  ple- 
bane  (pfarrer,  pastore,  rectoren)  531 
—533.  536.  539.  540.  543.  552.  553. 
724.  725.  St.  pp.  543—548.  552.  Diet- 
rich Sonnebach.  Konrad  Magersuppe. 
Johannes  Reichenbach.  Ditmar  Dip- 
pel.  Theplo  Riehen,  Hans  Hausmans. 
Johann  Feige,  vicepleban:  Ciriacus. 
caplan  St.  p.  552.  besitzer  einer  com- 
mende  zu  s.  Ueorg:  Johann  Peter. 
Richard  Seßes.  »Johann  Kauffunger. 
besitzer  einer  commissie  unter  dem 
predigtstuhle  daselbst:  Kurt  Bier- 
wirt, der  kaland  (kalandsbriider)  U. 
L.  F.  zu  Kaufungen  606.  zinsen  des 
dechanten  zu  Frankfurt  am  Main 
aus  —  766  (p.  525).  ein  wohner 
568.  die  greben,  Vormünder  und  ge- 
meinde 724.  dorfl)ewohner  und  ge- 
meinde 725.  haus-,  hof-  und  land- 
besitzer:  Konrad  Bierwirt  pfarrer 
zu  Vollmarshausen,  einwohner:  Heinz 
Barbe.  Johannes  Becker.  Kunz  Pe- 
ters. Rudolf  Blickershausen.  Eckel 
Itarls.  Heinz  Kitzing.  Henche  Koches. 
Christian  Kutze.  Henne  Fosß.  Chri- 
stine* Eisenschmidt.  Heinz  Maden. 
Henne  Moller.  Eckel  Reimbold.  Hen- 
ne Rudolff.  Henne  Schmidt.  Heinz 
Spies.  die  Stockem.  Eyle  Wilgis. 
von  — :  Eleke  Pothen.  Anna  Hoch- 
bergs. Jutta  und  Osterhelle  Hausmans. 
Katharine  Kitzings.  Kaufunger 
wald  766  b  (p.  521).  die  Lossemühle 
544.  547.  flurnamen:  Lempersbach 
543.  die  Ren  545.  546.  Steiner  590. 
die  Kuhtrifft,  Wolfszaun,  das  Rep- 
sche,  Niester  pfad  597. 

Kaufungen.  Nieder-  a.  d.  Losse,  amt 
und  \vT\\\.  Ober-Kaufungen  (Neddirn 
Kouffungen  430,  Niddern  Kauffungen 
766  b  (p.  521)).  766  b  (pp.  521.  522). 
Stiftsgüter  555.  stiftscolonen :  Heinz 
Homberg.  Hans  Spangenberg,  erd- 
liaus  und  ländereien  430.  gutsbesitzer : 
"Werner  Degenhard.  hausbesitzer : 
Trubel,  die  Brotezehen,  einwohner: 
Reimbold. 

Kegel.  Hermann  zu  Heroldshausen  1454, 
444.  486. 

Keine.  (Keynne  645,  Kenne  756).  Hein- 
rich schultheiss  zu  Heroldshausen 
1515—1517,  644.  645.  648.  650.  653. 
658.  665.  670.  vonnals  schultheiss 
1523-1525,  733.  746.  754—756.  Ste- 
phan zu  Heroldshausen  1523,  733. 

Keller.  Jacol)  1507,  590. 

Keppigkin.  Johannes  priester  der  Main- 
zer dioecese  1445,  434. 

Kersten,  Kersthan:  Christian. 

Keschlich  siehe  Cassel. 


Kesebreden.  die  —  zu  Harleshausen 
1509,  606. 

Kesselich,  Cesslich,  Keßlisch  siehe 
Cassel. 

Kenne:  Keine. 

Ch.  L.  päpstlicher  kanzleibeamter  lo()8, 
576  z. 

Christian  (Kei-sthan  458,  Kirsten  738) 
Kutze.  —  von  Hanstein.  —  Spitz- 
nase. 

Christine  (Crisstina  694.  vgl.  Cine) 
Eisenschmidt.  —  Rothe. 

Christoph  (Cristoforus  539,  Cristofullus 
539z)  Kirchhain j —  von  Taubenheim. 

Chunigundis :  KuAigunde. 

Churt:  Kurt. 

Kilsberg.  der  — ,  jetzt  Keilberg,  siehe 
Nieder-Z  wehren. 

Cymczenberg :  Zimzenberg. 

Cincke:  Zincke. 

Kindervater  (Kindefatir  443).  Apel  zu 
Grossen -Göttern,  vormals  colon  zu 
Ober-Heroldshausen  1446,  443.  Dietz 
hausbesitzer  daselbst  1450,  458. 

eine,  zu  Christine,  (Czyne  499,  Czina 
616)   Brummelmans.   —   Fredderich. 

—  Fritzlar. 

Kyi>ishenne  (Kypischhenne  525,  Ky- 
pichs  Henne  557)  schöffe  zu  Lay  und 
s.  frau  Grethe  1482—1495,  525.  557. 

Kirchberg  [amt  und  nw.  Gudensberg  ?]. 
Hartmann  von  —  abt  zu  Fulda  1518, 
683  z. 

Kirchhain  (Kirchayn  493).  Johannes 
canonicus.  dann  decan  der  s.  Pet^rs- 
kirche  zu  Fritzlar  1445—1458.  4aS. 
434.  493.  494.  Christoph  notar  [zu 
Fritzlar]  1486,  539.  540. 

Kirchhof  (Kirchob).  Johann  pfarrer  zu 
Heisa,  rector  des  altares  der  heil. 
Kunigunde  zu  Kaufungen  1490,  547. 

Kirchman.  Konrad  1453,  483, 

Cyrfaiß :  Servatius. 

Ciriax  (Ciriacus  552  z)  vicepleban  zu 
Ober-Kaufungen  1494,  552  z.  —  Bier- 
wirt. —  Rüdiger. 

Kirsten:  Christian. 

Citrum  (Citrensis),  jetzt  Kitro,  das  alte 
Pydna  n.  des  berges  Olymp  unweit 
des  meerbusens  von  Salonichi  428. 
bischof:  f rater  Hermann. 

Kitzing  (Kyttzing).  Heinz  zu  Ober-Kau- 
fungen i508,  597. 

Kitzings    (Kytzyngs    766  z).    Katharine 

—  von    Kaufungen,    laienschwester 
daselbst  1527,  766.  766  z. 

Claus  (Clawes  443,  Claß  458,  Clobeß 
538)  Vollands.  —  Gobell.  —  Grun- 
berg.  —  Lynsen.  —  Michel.  — 
Nickels.  —  Schlencke.  —  Wacker- 
maul. —  von  Wangenheim. 


Klevnerbede  —  Corvev 


579 


Kleynerbede.  Arndt  van  —  p^eschwor- 
ner  des  hofes  Herbede  1475,  417. 

Clevnhencze.  Henne  1610,  616. 

Kleynhenne.  Kunz  1510,  BIG. 

Kleinkopf  (Cleincopus  592,  Cleincop 
595).  Johannes  cleriker  der  Mainzer 
dioecese  und  kaiserlicher  notar  1607, 
592.  596. 

Oleyntotte  (Kleinthodt  766  b  (p.  526)). 
Kurt  bürger  zu  Grebenstein  und 
Kaufunger  lehensmann  zu  Franken- 
hausen 1517,  678—681. 1527/28,  766  b 
(p.  526). 

Clemens  VII.  papst  1524— 15B4,  744. 
747.  757.  776. 

Clesagr.  Heinrich  wiesenbcsitzer  zu  Nie- 
der-Heroldshauscn  um  1450,  461. 

Cleve.  land  766b  (p.  523).  herzog: 
fürst  Johann.  Wilhelm  (siehe  Jülich). 

Clipstein  (Clypstein  744).  Hans  schuli- 
m acher  zu  Heroldshausen  1523— 1524, 
733.  744. 

Clopffstein.  Peter  comthur  des  Johan- 
niterspitals  zu  Gotha  1500,  571. 

Closße.  Henne  der  jüngere,  colon  zu 
Ochshausen  1451,  466. 

KJostei-schmidt  (Clostersmed).  Konrad 
propst  des  klosters  s.  Nicolai  zu 
Eisenach  1491,  548. 

Coblenz  am  Rhein  766  b  (p.  523).  786  z. 

Koch  (Coci  638,  Cock  556,  Koich  564, 
Cocus  695).  Thilo  bürger  zu  Cassel, 
s.  frau  und  erben  1470,  508.  Johan- 
nes Schreiber  1486,  538.  besitzer  des 
altares  U.  L.  F.  zu  Kaufungen  1494 
—1495,  552.  563.  655.  Albert  cle- 
riker der  Hildesheimer  dioecese  und 
kaiserlicher  notar  1495,  556.  Johan- 
nes [zu  Cassel  ?]  1497,  5(54.  Johannes 
cleriker  der  Mainzer  dioecese  und 
besitzer  (beständiger  caplan)  des  al- 
tares b.  Mariae  virg.  zu  Kaufungen 
1507,  592.  593.  priester  1507,  595. 
Hermann  priester  der  Mainzer  dioe- 
cese 1507,  592.  593.  596,  regierer 
und  altarist  des  altares  U.  L.  F.  zu 
Kaufungen  1508,  597.  Ludwig  wirth 
zum  Schwan  in  Cassel  1514,  629. 

Koches.  Henche  zu  Kaufungen  1518, 
689. 

Koelor:  Koler. 

Cöln  am  Rhein  (Collen  610.  adjecti- 
visch:  Collensch  614,  Colsch  747  s, 
Colonisch  766  b  (p.  524)).  bisthum 
610.  614.  747.  Stift  761.  erzbischof 
und  kurfürst  791.  792.  795.  Her- 
mann, räthe  792.  von  — :  Matthias 
Kalb,  die  Cölnische  kote  zu  Allen- 
dorf a.  W.  766  b  (p.  524). 

Kofünghen,  Coffungen,  Coytingen,  Koif- 
fungen:  Kaufungen. 


Coirde:  Kurt. 

Kole  (Kolen  766  z).  Margarethe  —  von 
Butzbach,  laiensch wester  zu  Kau- 
fungen 1527,  766.  766  z. 

Koler  (Koelor  576).  Jacob  canonicus 
der  kirche  s.  Thomas  zu  Leipzig 
1503,  676.  Martin  Schreiber  zu  Kau- 
fungen 1616, 648  (siehe  auch  Martin). 

Collen,  Collensch  siehe  Cöln. 

Colmatsch  (Kaimaß  442.  Kolmetzsch 
565,  Kolmitzsch  666  z,  Colmasch  686). 
von  C. :  Burghard  ritter  1446—1497, 
442.  666.  666.  und  Georg  Kaufunger 
lehensmänner  zu  Wommeu  1606,  686. 
1627/28,  7661)  (p.  626). 

Kolthavesche.  die  —  und  ihre  tochter 
Kunne  1476,  617.   (siehe  Kumie.) 

Concze:  Kunz. 

Konemund.  Hans  Kaufunger  zinsmann 
[zu  Heroldshausen]  1617,  670. 

Confugium,  Konfunge:  Kaufungen. 

Konna:  Kunne. 

Konrad  (Cunrad  609,  Chuonradus  AI. 
vgl.  Kunz  und  Kurt)  II.  kaiscr  f 
1039  juni  4,  AI.  —  canonicus  zu 
Kaufungen  1227,  39  a.  —  priester 
daselbst  [13.  jahrh.,J  A2.  —  pfarrer 
zu  Vollmarshausen  1462,  476.  — 
bruder,  prior  des  Carmeliterklosters 
zu  Spangenberg  1462,  600.  —  1618, 
696.  —  Bierwirt.  —  von  Boyneburg. 

—  Brinlin.  —  Kampmann.  —  Kirch- 
mann. —  Klosterschmidt.  —  graf  zu 
Tecklenburg.  —  Treusch.  —  Dulcis. 

—  Eberth.  —  von  Eiben.  —  von 
Elberfeldt.  —  von  Eschwege.  —  Vil- 
mar.  —  Volghard.  —  Vothauer.  — 
Hensel.  —  IVfagersuppe.  —  von  Mans- 
bach.  —  Organista.  —  Schilling.  — 
Schrendeisen.  —  Sellichen.  —  Sibel. 
Steinkopf.  —  Steinwart.  —  Stide- 
johan.   —   Stockhausen.    —  Wacker. 

—  von  Wallenstein.  —  Wartberg.  — 
Wise. 

Konrad  (Conradt  568,  Conrade  684). 
Henne  müller  zu  Bettenhausen  1499, 
668.  Jodocus  (Jost  Henne)  pfarrer 
zu  Bettenhausen  1505 — 1516,  684. 
661. 

Constanz  am  Bodenseo  (Constanciensis 
674,  Costnitz  596).  dioecese  574. 
reichstag  zu  —  596. 

Corbach  ssw.  Arolsen,  Waldeck.  Elisa- 
beth von  —  wittwe  Emsts  von  — 
und  ihr  verst.  söhn  Ditmar  1493,  661. 

Corbeensis,  Corbeia,  Corbeja:  Corvey. 

Cord:  Kurt. 

Komgeldsgut  siehe  Ober-Heroldshausen. 

Kortzen.  in  den  —  siehe  Sandershausen. 

Corvey  a.  d.  Weser  amt  und  ö.  nahe 
Höxter,  Westfalen  (Corveya  674,  Cor- 


580 


Koster  —  Kurt. 


beensis  610,  Carbaycensis  611,  Cor- 
beja  776).  exemtes  Benedictiner- 
mönchskloster  des  heil.  Yitus  599 — 
602.  607.  611.  612.  614.  freies  stift 
609.  610.  abt  574.  620.  Franz. 

Koster.  Hannes  zu  Imming,  geschwor- 
ner  des  hofes  Herbede  1475,  517. 

Costnitz:  Constanz. 

Kothe.  Johann  geistlicher  1524,  736. 

Kotteling  (Kotteliugk).  Johannes  de- 
riker  der  Würzburger  dioecese  und 
kaiserlicher  notar  1491,  548. 

Kouffen,  Kouffungen,  Koufyngen:  Kau- 
fungen. 

Kraenweg:  Cranweg. 

Kraft  (Crafft  424)  von  Bodenhausen. 
. —  von  Felsberg.  —  Bau  von  Holz- 
hausen. 

Krain  (Crain)  821.  823.  825.  herzog: 
kaiser  Maximilian  II. 

Krakouwe.  von  —  pleban  zu  Meim- 
bressen  St.  554. 

Gramm  (Gram).  Burghard  von  —  rath 
des  landgrafen  Philipp  zu  Hessen 
1531,  772. 

Cranwechter  canonicus  zu  Kaufungen 
1518,  683. 

(vranweg  (Kraenweg  439)  siehe  Nieder- 
Zwehren. 

Grassis  (Grrassis  523).  Antonius  de  — 
doctor  jur.  utr.,  erzpriester  und  ca- 
nonicus zu  Bologna  1481,  522.  523. 

Krebs  (Krebis).  Berthold  pfarrer  der 
8.  Martinskirche  zu  Grossen-Öottem 
1446,  443. 

Kremer.  Hans  Kaufunger  zinsmann  [zu 
Heroldshausen]   1517,  670. 

Gretzen.  die  —  zu  Allendorf  a.  d.  Werra 
1499,  568. 

Greuzburg  a.  d.  Werra,  amt  und  nw. 
Eisenach,  S.  -  Weimar  -  Eisenach 

(Gruczeberg  461,  Grützeborgk  485  z, 
Grusseborch  502)  485.  766  b  (p.  521). 
von  G. :  Hildebrand  gutsbesitzer  zu 
Nieder-Heroldshausen  um  1450,  461. 
priorin  des  [Gistercienserjnonnenklo- 
sters  502.  pleljane,  viceplebane  und 
kirchenrectoren  493.  494.  502.  vice- 
pleban:  Johannes  Toppher.  kleriker 
502.  burggraf  663.  amtmann  633. 
Kurt  Treusch.  notare  502.  weg  nach 
Wommen  471. 

GristofuUus :  Ghristoph. 

Groatien  786.  821.  823.  825.  könig: 
kaiser  Karl  Y.  Maximilian  II. 

Grombach:  CVumbach. 

Gruczeberg :  Greuzburg. 

Krug  (Krugk)  wiesenbesitzer  [zu  Ober- 
Kaufungen]  und  s.  frau  als  f  1503, 
57a 

Grumbach  amt  und  so.  Gassei  (Grom- 


bach 766  b  (p.  523)).  pleban  etc.  536 
(p.  155).  zehntenautheil  des  Kaofun- 
ger  leheusmannes  Kaspar  von  Ber- 
lepsch  766  b  (p.  526).  guter  der  Kau- 
funger lehensmänner  Philipp  von  Dal- 
wigk  und  seines  bruders  766  b  (p. 
526).  Zinsen  und  zehnten  766  b  (p. 
523).  zinsfrau:  Juliana  Berk. 

Krumpipe.  Hermann  pastor  zu  Dalhau- 
sen  1509,  601.  604. 

Kruspe.  Dietrich  vicar  der  kirche  s. 
Peter  und  Paul  zu  [Ober-]  Dorla 
1453,  484.  Dietzel  schultheiss  zu  He- 
roldshausen 1506,  588,  6. 

Grusseborch,  Grutzeborgk:  Greuzburg. 

Gtzigenhagen :  Ziegenhain. 

Kuenmuendt.  Hans  zu  Heroldshausen 
1523,  733. 

Kuepacher.  G.  kaiserl.  kanzleibeamter 
1563,  820. 

Kuhtrifft,  die  —  (Kuetrifft)  siehe  Ober- 
Kaufungen. 

Kuno  (Kune)  Sebeken. 

Kune.  Johannes  propst  des  Jungfrauen- 
klosters der  heil.  Katharine  vor  Eise- 
nach 1515,  638. 

Kunigunde  (Cliunigundis  A  1,  Cwnigunt 
A  2,  Kunnigen  509,  Gonnegundis  547, 
Kuniunda  766  b  (p.  521),  Gunnuguuda 
817.  vgl.  Kunne)  kaiserin,  gemahliii 
kaiser  Heinrichs  II.,  als  solche  ge- 
krönt 1014  febr.  14,  AI.  stifterin 
des  klosters  Kaufungen,  dann  nonne 
daselbst  [1025]  juli  13,  AI.  t  1033 
märz  3,  AI.  als  f  1527/28,  7Ö6b 
(p.  521).  1553,  817.  St.  pp.  541. 
552.  556.  fest  der  heil.  Kimigunde 
512.  —  nonne  zu  Kaufungen  [12. 
jahrh.,]  A2.  —  desgl.  2  [13.  jahrh.,] 
A2. 

Kunne,  zu  Kunigunde,  (Konna  597)  der 
Kolthaveschen  tochter,  hörige  der 
comthurei  zu  Brakel,  dann  des  hofes 
Herbede,  und  Kunnes  tochter,  hörige 
zu  Brakel  1475,  517.  —  Putzen. 

Kunuz.  Siegfried  —  graf  zu  Luxem- 
burg, vater  der  kaiserin  Kunigunde 
t  um  998  oct.  28,  AI. 

Kunz,  zu  Konrad,  (Concze  425,  Cuncze 
448)  Peters.  —  Kleynhenne.  —  Tyle. 

—  Drossel.  —  Feme.  —  Frede- 
richs. —  Reimbold.  —  Steinfeld. 

Gurrifex.  Heinrich  priester  der  Mainzer 

dioecese  1445,  434. 
Kurt,    zu  Konrad,    (Gord   470,    Goirde 

801,    Ghurt  815)   Junker  1460,  497. 

—  reitknecht  zu  Kaufungen  1454, 
444  (hier  Kunz).  486.  ~  Auweln,  — 
Bierwirt.  —  von  Boyneburg.  —  Cleyn- 
totte.  —  Treusch.  —  von  Eiben.  — 
von  Elverfeldt..—  Focke.  ~  Fredde- 


Ktttze  —  Thamsbrück. 


581 


rieh.  —  von   Grifte.   —  Henkiß.  — 

Herminges.  —  Herte.  —  von  Mans- 

bach.  —  Meyl.  —  Molner.  —  Seltzer. 

—   Steling.   —   Stidejohan.   —  Um- 

baeh.  —  Wacker. 
Kutze  (Kutcz  545).  Christian  hofbesitzer 

zu  Ober-Kaufungen  1490—1508,  545. 

546.  697. 
Czann:  Zahn. 
Czegenberg :  Ziegenberg. 
Czegenhagen :  Ziegenhain. 
Czeygenbergk:  Ziegenberg. 
Czyne:  Cine. 
Czipe:  Zipe. 

Czirenberge.  to  deme  — :  Zierenberg. 
Gtzigenhagen :  Ziegenhain. 
Czuch:  Zuch. 
Czuchterlinck :  Zuchterling. 


D  und  T. 

D.  Scaputius.  T.  L.  päpstlicher  kanzlei- 
beamter. 

Dacia  (Datia,  irrig  statt  Dania,  Däne- 
mark, vgl.  Zeusa  p.  508 n.*,  schluss- 
satz)  67B.  574.  könig:  Johannes, 
päpstlicher  legat  für:  cardinal  Ray- 
mund [bischof]  zu  Gurk. 

Dahlheim  a.  d.  Nieste,  n.  Ober-Kau- 
fangen, amt  Münden,  Hannover  (Dal- 
heim).  Kaufunger  lehengüter  766  b 
(p.  526).  lehensmänner :  alle  von  Ber- 
lepsch. 

Tailwigk:  Dalwigk. 

Dal  hausen  sw.  Beveiningen  a.  d.  Weser, 
kreis  Höxter,  Westfalen  (Dalhusen) 
601.  6(J4.  pastor:  Hermann  Krum- 
pipe. 

Dalmatien  am  Adriatischen  meere  786. 
821.  823.  825.  könige:  kaiser  Karl 
V.  Maximilian  11. 

Dalwigk  (Tailwigk  431,  Thalwig  727, 
Talwick  766  b  (p.  526)).  von  D.:  Jo- 
hann 1444,  431.  Anna  küsterin  zu 
Kaufungen  1522—1523,  719.  726. 
727.  729.  731.  vormals  nonnc  (or- 
densperson)  1528,  769.  Philipp  und 
s.  bruder  [wohl  Bemdt  Wolf]  Kau- 
funger lehensmänner  zu  Crumbach, 
Ochshausen,  Speele  und  Speelhof 
1527/28,  766b  (p.  526).  Kaspar,  bru- 
der Annas  1528,  769. 

Danken  (Dangken).  Heinrich  pfarrer 
zu  Herleshausen  als  f  1463,  501. 

Taubenheim.  Christoph  von  —  herzog- 
lich Sächsischer  rath  und  amtmann 
zu  Freiburg  a.  d.  Unstrut  1525,  756. 

Tecklenburg,  reg.-bez.  und  nnö.  Münster 
(Tegkelnpurgk).  graf  Konrad  zu  — 
1537,  794  (p.  469). 


Dederich:  Dietrich. 

Deffold:  Diepholz. 

Degenhard  (Deinhardi,  Deynhart  729, 
Deynhardus  St.  p.  554)  rector  des 
altares  des  heil,  kreuzes  zu  Kaufun- 
gen St.  p.  554.  Werner  g^tsbesitzer 
zu  Nieder-Kaufungen  und  s.  frau 
Luckelle  1443,  430.  Martin  bürger 
zu  Melsungen  1523,  729. 

Degenhardi.  Reinhard  pfarrer  zu  He- 
ringhausen und  caplan  zu  Kaufungen 
als  t  1526,  761. 

Dev.  Heinrich  von  —  kaiserlicher  no- 
tar  1540,  806  b. 

Teichmüller  (Tichmuler)  zu  Allendorf 
a.  d.  Werra  1518,  691. 

Deyfolt:  Diepholz. 

Deinhardi,  Deynhart:  Degenhard. 

Deitz:  Dietz. 

Telliken  Elichmaim. 

Tentzer.  Siegfried  1506,  588,  7. 

Dermbach.  Philipp  von  —  1563,  820  z 

Desier:  Dizier. 

Deudeken.  Johaimes  ständiger  vicai*  der 
8.  Marienkirche  in-  der  altstadt  zu 
Hofgeismar  1484,  527. 

Deutschland  (Germania  433,  Almania 
473,  adjectivisch  -.Duytsch  517,Teut8ch 
794  (p.  458))  488.  558.  559.  573.  574. 
611 — 613.  heil.  Römisches  reich  Deut- 
scher nation  668.  763.  775.  786.  806  a. 
812.  814.  818.  820.  821.  823.  824. 
Deutsche  nation  794  (pp.  458.  461). 
Römische  kaiser  763.  775.  785.  785  a. 
794  (p.  456).  794  a.  806  a.  812.  817. 
825.  826.  Heinrich  11.  und  s.  gemah- 
lin  Kunigunde.  Rudolf  I.  Ruprecht. 
Sigismund.  Karl  V.  Ferdinand  I. 
Maximilian  U.  Römische  könige  563. 
573.  Maximilian  I.  titel  der  Römi- 
schen kaiser :  könige  in  Deutschland, 
Ungarn,  Böhmen,  Dalmatien,  Croa- 
tien  und  Slavonien  etc.,  erzherzöge 
zu  Oesterreich,  herzöge  zu  Burgund, 
Steycr,  Kämthen,  Krain  und  Wür- 
temberg  etc.,  grafen  zu  Tyrol  etc.  — 
erzkanzler  des  Römischen  reiches 
durch  Deutscliland :  die  erzbischöfe 
zu  Mainz  Dietrich.  Berthold.  Uriel. 
Albrecht  von  Brandenburg;  durch 
Gallien  und  Arelat:  erzbischof  Jo- 
hann zu  Trier,  reichshofkanzlei  823. 
reichskammergericht  siehe  Speyer.  — 
päpstliche  legaten  für  Deutschland: 
cardinal  Nicolaus  [von  Cues].  cardinal 
Raymundus,  [bischof]  zu  Gurk.  — 
Deutsch[ordens]herren  517. 

Textoris.  Kaspar  notar  [zu  Fritzlar] 
1494,  552.  653. 

Thalwig:  Dalwigk. 

Thamsbrück  a.  d.  Unstrut,  amt  und  n. 


582 


Theilwiesengut  —  Dipholt. 


Langensalza  (Domesbrügkc  447, 
Thommesbrucken,  Thuninießbrucken 
477,  Thammespnigken  780).  landge- 
richt  733.  750.  amt  (pflege)  744.  749. 
750.  768.  780.  amtniann:  Ernst  von 
Uslar.  Hans  vom  Hagen.  Friedrich 
von  Witzleben. 

Theilwiesengut.  das  —  (Theylweßen- 
gut)  siehe  Walburg. 

Theodericus :  Dietrich. 

Theplo  Riehen. 

Thye.  Mechtilde  von  —  convcntualin 
zu  Kaufungen  1509,  601.  602.  Ge- 
seke  tom  —  (irrig  Mathia  766)  laien- 
schwester  daselbst  1527,  766.  766  z. 

Thilemann  (Tilleman  436,  Tylmannus 
429,  Tilman  438)  Brungherdes.  — 
Fentenent.  —  Hollauch.  —  Schom- 
burg.  —  Sidenbin. 

Thilo  (Tyle  651,  Thiel  726,  Thill  766  b 
(p.  524))  Koch.  —  von  Eiben.  — 
Wolff  von  Gudenberg. 

Thom[a8]  Langa.  Pe[ter]  — . 

Thommesbrucken :  Thamsbrück. 

Thomasis.  Alexander  de  —  p»i)stliclier 
kanzleibeamtcr  1503,  576  z. 

Thonna :  Grafentonna. 

Thoren  a.  d.  Maas  unterhalb  Mascyck, 
Gelderland,  Holland  (Thom).  äbtis- 
sin  714. 

Dhoringen :  Thüringen. 

Thorwerter.  Heinrich  priester  der  Main- 
zer dioecese  1607,  595. 

Thüringen  (Thuringia  484,  Dwringen 
()30,  Dhoringen  667.  Durringen  785  a). 
land  664.  785a.  786.  824.  825.  für- 
stenthum  630.  632.  633.  664.  668. 
669.  fürsten  und  landgrafen  484.  667. 
758.  766  b  (p.  521).  landgraf :  herzog 
Georg  zu  Sachsen,  landgräfln :  herzo- 
gin  Elisabeth  zuSachsen,  geld  und  Wäh- 
rung 548.  694  (Thüringer  landwehr). 

Thurameßbrucken :  Thamsbrück. 

Thuramingen.  die  —  gutsliesitzerin  zu 
Herleshausen  um  1450,  465. 

Thumna:  Grafentonna. 

Thungede:  Tüngeda. 

Tichmuler:  Teichmüller. 

Diderich,  Dyderick:  Dietrich. 

Didinchoven  [wüstung  a.  d.  Emscher 
bei  Horde,  reg. -bez.  Arnsberg,  West- 
falen] (Didinckhoven).  Arnold  von  — 
ritter,  Kaufunger  vogt  zu  Herbede 
1227,  39  a. 

Diebspfad,  der  —  (Dyi)payd)  siehe  Nie- 
der-Zwehren. 

Dieckman.  Salomo  notar  1537,  796. 

Diede  (Dide  786  z).  Balthasar  zu  Wel- 
lingerode,  anwalt  der  Hessischen  rit- 
terschaft  1637—1540,  785.  785  a.  786. 
786  z.  794  a.  806  a. 


Dieffelt.  Tieffhcilt,  Ticffolt,  Diefolt: 
Diepholz. 

Tiele:  Thilo. 

Tyei)el,  Diepell:  Dippel. 

Diepholz  nnö.  des  Dümmer  sees.  reg.- 
bez.  Hannover  (Deffold  527,  Dipholt 
537,  Diffhoilt  542,  Dieffelt  549,  Tief- 
folt  552,  Deyfolt  .556,  TiefPheilt  692, 
Dyffhalt  593,  Tiffehen  595).  Agnes 
gräfin  von  —  pröpstin  zu  Kaufungeu 
(in  den  urk.  nr.  552.  653.  592  und 
593  caplanisse  und  canonisse,  in  urk. 
nr.  596  canonica  regalis  genannt) 
1482—1607,  524.  627.  637.  641.  542. 
649.  562.  563.  655.  666.  558.  559. 
5(>7.  568.  580.  5W).  690.  592.  593. 
596. 

Dietrich  (Theodericus  428,  Diderich 
610,  Dyderick  517,  Dittherich  668, 
Dederich  719)  erzbischof  zu  Mainz 
1443—1445,  428.  433.  434.  —  bischof 
zu  Metz,  })ruder  der  kaiserin  Kuni- 
gimde  f  104(5  mai  2,  AI.  —  abt  zu 
Bredelar  1609- 1515,  599—602.  607. 
(509.  610.  (J14.  (541.  —  pat<?r  des  klo- 
sters  zum  Georgenberg  1520,  709.  — 
frone  des   hofes  Herbede  1476,   517. 

—  des  von  Bewem  diener  1524,  740. 

—  Becker.  —  Beckman  -  -  von  Plesse. 

—  Kruspe.  —  von  Eiben.  —  Fuchs. 

—  Merich.  —  Schild.  —  Scholl.  — 
Sonnebach.  —  von  Werthem.  — 
Zahn. 

Dietz  a.  d.  Lahn,  reg. -bez.  und  nnw. 
Wiesbaden  (Deitz  599).  grafen  zu  —  : 
die  landgi-afen  zu  Hessen  Wilhelm  IL 
landgi'äiin  Anna.  Philipp.  Wilhelm  IV. 

Dietz,  zu  Dietrich,  Kindervater. 

Dietzel,  zu  Dietrich,  Kruspe. 

Tiffehen,  Diffelt.  Dyffhalt,  Diffhoilt: 
Diepholz. 

Tilch  (Tylecken  607,  Tylcken  723).  Jo- 
hann besitzer  des  altares  ss.  Peter 
und  Paul,  gen.  das  Grebelin,  zu  Kaii- 
funngen  16(35,  584.  Johannes  priester, 
sacristau  1509,  607.  Johann  caplan 
der  äbtissin  zu  Kaufungen  1522,  723. 

Tyle:  Thilo. 

Tyle  (Tilenus  725).  Kunz  zu  Harleshau- 
sen  1609,  GOQ.  Johannes  priester, 
vicar  zu  Kaufungen  1623 — 1625,  726. 
767.  [ob  identisch  mit  den  unter  Tilch 
genannten  priestem?] 

Tilgen  im  kloster  (Kaufungen)  1443, 
430  z. 

Till.  Adam  und  Kaspar  zu  Eschen- 
struth  1505,  584. 

Tynez  durch  Simon  Scheffer  zu  Eschen- 
struth getödtet  1516,  646. 

Tipel,  Typel,  Tipelln:  Dippel. 

Dipholt:  Diepholz. 


Dipmar  —  Trogenrade. 


6d3 


Dipmar  geistlicher  1517,  671.  —  wa- 
genmeister  zu  Cassel  1517,  (570. 

Dippavd:  Diebspfad. 

Dippei  (Tvepel  425,  TipeUn  584,  Die- 
pell  68(),  Typel  757).  Heinz  land- 
l>esitzer  zu  Nieder-Zwehreii  1442,  425. 
Johann  geistlicher,  landhesitzer  zu 
Sandei-shausen  1447,  448.  449.  Dit- 
inar  canonicus  und  pfarrer  der  s.  Ge- 
orgskirche zu  Kaufungen  1499,  568. 
Georg  zu  Eschenstruth  und  s.  frau 
Else  1505,  584.  Hans  laie  der  Main- 
zer dioecese  1525,  757. 

Tyrol  (Tiroll  825)  786.  821.  grafen  zu : 
kaiser  Karl  V.    Maximilian  II. 

Dirsherben.  domina,  allodbesitzcrin  zu 
Nieder-Heroldshausen  um  1450,  461. 

Ditmar  (Ditmarus  568,  Dietmarus  AI) 
[graf  von  Egenesheim  im  Elsass.] 
vater  der  äbtissin  Oda  zu  Kaufungen 
•J-  ?  märz  29,  AI.  —  bruder,  prior 
des  Carmeliterklosters  zu  Spangen- 
berg 1459,  495.  —  von  Corbach.  — 
Dippei  —  Ricke. 

Ditmar.  Andreas  Kaufungcr  zinsmann 
[zu  Heroldshausen]  1517,  670. 

Dittherich :  Dietrich. 

Ditzel,  zu  Dietrich,  (Ditzell)  Rutollff. 

Dizier.  Saint  —  a.  d.  Mai-ne,  so.  Chä- 
lons,  Frankreich  (Desier)  814. 

Dörnhagcn  landkreis  und  s.  Cassel  (zum 
Dornhagen)  75B.  pfarrer:  Heinrich 
Stockenrath. 

Doei-t..  Adryaen  van  —  landcomthur 
[in  Westfalen]  und  comthur  zu  Bra- 
kel  1475,  517. 

Tolde,  zu  Berthold,  (xrobe. 

Domesbrögkc:  Thamsbrück. 

Tonna:  Gräfentonna. 

Topper.  Hans,  Kaufunger  zinsmann  [zu 
Heroldshausen]  1517,  670. 

Toppher.  Johannes  vicepleban  zu  Creuz- 
burg  1465,  5(>2z. 

Dorffmunde :  Dortmund. 

Dorla.  [Ober-]  amt  und  ssw.  Mühl hau- 
sen (Dorlanensis).  der  kirche  [und 
des  Augustinerchorherrenstiftes]  der 
heil.  Petrus  und  Paulus  cantor  und 
canonicus :  Hennann  von  Cappel. 
vicar:  Dietrich  Kruspe. 

Dorla  amt  und  sw.  Gudensberg  (Torle) 
731.  dorfmänner  und  heiligenmeistcr 
der  pfarrkirche  des  heil.  Matthaeus: 
Henne  Lange  und  Fritze. 

Domburg  a.  d,  Saale,  amt  und  nnö. 
Jena,  S.-Weimar-Eisenach  (Dornn- 
berg)  735.  742.  amtmann:  Andreas 
Pflug. 

Domhagen :  Dömhagen. 

Dommünster,  irrig  für  Obermünster, 
siehe  Regensburg. 


Dorstfeld  hof,  amt  nnd  w.  Dortmund, 
Westfalen  (Dorstvelde  718)  719.  —  im 
gerichte  Huckarde  639.  gericht  von 
—  718.  fi'eigut  des  stiftes  Kauf ungen 
719.  723.  Kaufunger  stiftshof  639. 
verst.  lehensmann :  Johann  Bungener. 
lehensfrau:  dessen  wittwe  Agnes, 
flurname:  die  Kaufunger  hufe  639. 

Dortmund,  Westfalen  (DorflFmunde  766  b 
(p.  525)).  639.  766  b  (p.  525). 

Draco.  A.  päpstlicher  kanzleibeamter 
1503,  676  z. 

Tränkewiesen,  die  —  (Trenckewezzenn) 
siehe  Harleshausen. 

Treffurt  a.  d.  Weira,  kreis  und  sw. 
Mühlhausen  (Dreffurdt  735,  Dreffort 
756)  735.  756. 

Treisbach.  Peter  von  —  hofrichter  zu 
Marburg  1505—1506,  588. 

Treysche :  Treusch. 

Tremß:  Trimbs. 

Trendelburg  a.  d.  Diemel,  kreis  und 
nnö.  Hofgeismar  (Trendeinburg), 
amtmann  zu  —  772. 

Trenckel8})ach  (Trcnkelbachs  746).  Osan- 
na  wittwe  zu  Heroldshausen  1524, 
744.  746. 

Dresden  a.  d.  Elbe  (Dreßden  756)  742. 
756.  775.  781.  784. 

Treusch  von  Buttlar  (Troysschin  440, 
Treysche  463).  Kurt  der  ältere,  amt- 
mann zu  Oreuzburg  1446 — 1455,  440. 
441.  463—465.  470.  471.  485.  488. 
Konrad  wappner  1456 — 1458,  491. 
494.  die  Treuschen  634  anläge,  alle 
Treuschen,  Kaufunger  lehensmänner 
zu  Herleshausen  766  b  (p.  526). 

Trevercnsis,  in  Treveris:  Trier, 

Tribe.  Bemdt  zu  Grossen-Gottern,  vor- 
mals Colon  zu  01)er-Herold8hau8en, 
1446,  443. 

Trier  a.  d.  Mosel,  Rheinprovinz  (Tre- 
verensis  472,  in  Treveris  473)  473. 
erzbist  hum  (dioecese,  stift,  erzstift) 
474.  766  b  (p.  523).  785  a.  786.  806  a. 
erzbischof  und  kurfürst  785  a.  erz- 
bischöfe:  Jacob.  Johann.  —  kloster 
s.  Matthias  ausserhalb  der  mauern 
von  —  472.  —  Trierscher  Jahresan- 
fang 426.  427. 

Trimbs  a.  d.  Nette,  kreis  und  ö.  Mayen, 
reg.-bez.  Coblenz  (Tremß  557,  Trint- 
nitz  766  b  (p.  523)).  766b  (p.  523). 
einwohnen  Johann  Kauffroeder  und 
s.  frau  Ele. 

Dringenberg,  amt  und  nnö.  Warburg, 
Westfalen  (Dringenbergh)  805.  rent- 
schreiber:  Mauritius. 

Trintnitz:  Trimbs. 

Trogenrade  wiesenbesitzer  zu  Nieder- 
Zwehren  1446,  439. 


584 


Troysschin  —  Elisabeth. 


Troysschin:  Treusch. 

Drossel.  Peter  1445,  434.  Kimz  bürger 
zu  Cassel  und  s.  frau  Anna  Hesen- 
rades  1489,  641. 

Tinibel  landbesitzer  zu  Nieder-Kaufun- 
gen  1443,  430. 

Tubenrauch.  Volckmar,  Kaufunger  zins- 
mann [zu  Heroldshausen]  1517,  670. 

Dubicher.  Peter  cantor  der  kirche  U. 
L.  F.  zu  Eisenach  1515,  642. 

TUngeda  nw.  Gotha,  amt  Wangenheim, 
S.-Coburg-Gotha  (Thungede).  Hans 
von  —  Kaufunger  schultheiss  zu  He- 
roldshausen 1453,  483. 

Türken,  die  —  (Turcke  807  z,  Turgge 
820)  771.  803.  807—810.  812.  813. 
820.  824. 

Dulcis.  Konrad  —  von  Homburg  ma- 
gister  1504,  681. 

Durringen:  Thüringen. 

Tweme:  Zwehren. 

Twiste.  Friedrich  von  —  amtmann  zu 
Kaufungen  1460,  459. 

Dwringen:  Thüringen. 

Tziegenhain :  Ziegenhain. 

Tzymerman:  Zimmermann. 

Tzwem:  Zwehren. 

E. 

Ebeleben  sw.  Sondershausen,  Schwarz- 
burg -  Sondershausen  (Eyl>elebenn). 
Apel  von  —  ritter  1523,  733. 

Eberhard  (Ebirt  492,  Eberhardus  492  s, 
Ebirhard  511,  vgl.  Ebert)  [kanzlei- 
beamter  der  propstei  Fritzlar  ?]  1484, 
529.  :—  von  BischofFerode,  —  Ha- 
ken. —  Schiesser. 

Ebert,  zu  Eberhard,  Volswenck. 

Eberth.  Konrad  1500,  572. 

Eckel  (Egkel  464)  Karls.  —  Reim])old. 

Ecker.  Lips,  Kaufunger  zinsmann  [zu 
Heroldshausen]  1517,  670. 

Eckhard  (Eggehardus39a,  Ekkehardus 
A  2)  priester  zu  Kaufungen  [12.  jalirh.,] 
A  2.  —  truchsess,  ministerial  [des 
Stiftes  Kaufungen]  1227,  39a.  —  Sif- 
ferdes. 

Ehilt  nonne  zu  Kaufungen  [12.  jahrh.,] 
A2. 

Ehlen  amt  und  s.  Zierenberg  (Elen). 
Heineke  von  —  pleban  zu  Eisungen 
1457,  493  z. 

Ehrenbreitstein  am  Rhein  (Erembreit- 
stein)  426.  427. 

Eiche,  in  der  —  siehe  Lav. 

Eichenberg  (Evchenberge).  Metze  [zu 
Witzenhausen?]  1482,  524. 

Eyle  Wilgis.  —  Wonnecken. 

Eimbeck  reg. -bez.  und  s.  Hildesheim 
(Einbecensis)    433.    434.     decan    der 


kirche  des  heil.  Alexander:  Johannes 
vom  Rade. 

Eyschenstrudt :  Eschenstrutli. 

Eisenach,  S.-Weimar-Eisenach  (Isenach 
548,  Ysenach  631)  630—632.  669. 
766b  (p.  521).  kirchen  und  klö- 
ster:  Benedictinernonnenkla- 
ster  s.  Nicolai  648.  propst:  Kon- 
rad Klosterschmidt,  caplan :  Heinrich 
Yolkmann.  Cisterciensernonnen- 
kloster  der  heil.  Katharine  638. 
propst:  Johannes  Kune.  Augusti- 
nerchorherrenstift U.  L.  F.  altar 
der  heil.  Felix  und  Regula  548.  vi- 
carie  des  altares  642.  vicare:  Johan- 
nes Lerche.  Dietrich  Scholl,  decan: 
Eucharius  Spicher.  scholaster:  Ber- 
thold Hei'wici.  Burghard  Hille.  can- 
tor: Peter  Dubicher.  senior:  Jodocus 
Oltz.  capitulare  ,642.  —  schultheiss 
633.  667.  Johann  Oswaldt. 

Eisenberg,  der  —  (Eysenberg)  siehe 
Walbui'g. 

Eisenhut  (Ysenhod).  Johannes  caplan 
[zu  Creuzburg]  1467,  493. 

Eisenschmidt  (Mensmedt).  Christine  zu 
^  Ol)er-Kaufungen  1508,  597. 

E j'ssenstrudt :  Eschenstruth. 

Eitel  von  Löwenstein. 

Eyterwind  (Etterwynt  746).  Heinrich 
[zu  Ober-Heroldshausen]  1454,  444. 
486.  Hans  dorfmann,  dann  schultheiss 
des  Stiftes  Kaufungen  zu  Herolds- 
hausen  1617—1524.  675.  743.  744. 
746.  als  t  1624,  747.  s.  frau,  dann 
wittwe  Katharine  1524,  743.  744.  747. 

Eiben  (Eibin  619).  die  von  —  1527/28, 
766  b  (p.  524).  Werner  1457,  492. 
als  t  1468,  504.  s.  söhne  Werner, 
Thilo,  Heimbrod  und  Dietrich  1468, 
504.  dieselben  ohne  Dietrich  1477, 
519.  Heimbrod  und  s.  vetter  Alban 
als  f  15(J5,  683.  des  letzteren  bruder 
Kurt  1505—1508,  583.  594.  598. 
Kurts  verst.  eitern  1508,  598.  Kon- 
rad, Kaufunger  lehensmann  zu  Bet- 
tenhausen, Gleichen  und  Vollmai*s- 
hausen  1627/28,  766  b  (p.  525). 

Elborfelde :  Elverfeldt. 

Ele  Kauffroeder. 

Elecke  (Eigen  766)  Pothen. 

Elferfelde :  Elverfeldt. 

Elgershausen  amt  und  sw.  Cassel  (El- 
gerßhusen).  Simon  —  landbesitzer 
zu  Harleshausen  1509,  (506. 

Elichmann.  Telliken  geschwomer  des 
hofes  Herbede  1475,  617. 

Elisal)eth  (Elyzabeth  429,  Elisabeta  526, 
Elizabette  558,  Ellysabeth  591,  Elys- 
ßabeth  686,  Elzabet  729.  vgl.  Else.) 
[gräfin  von  Waldeck]  abtissin  zu  K&u> 


i 


Else  —  Vambüler. 


585 


fimgen  1446—1495,  434.  438.  440 
(irrig  Agnes).  448.  449.  457.  459. 
462.  470.  477.  484.  500.  516.  526. 
527.  554.  555.  f  1495  apr.  25.  als  f 
1495, 558.  559.  —  [von  Plesse]  äbtissin 
daselbst  1509,  608.  —  priorin  daselbst 
1509,  607.  —  von  Plesse.  —  von  Bo- 
denhausen. —  von  Kaienberg.  —  von 
CorV)ach.  —  Hacke.  —  Hovemans.  — 
Herzogin  zu  Sachsen.  —  Schrend- 
eisen.  —  gräfin  von  Waldeck. 

Else,  zu  Elisabeth,  Auwei  n.  —  Dippel. 
Frederichs.  —  Gießener.  —  Hacke. 
—  Schürmann. 

Eisungen.  Ober  —  amt  und  wnw.  Zie- 
renberg  (Elsongen  493  z,  Obem-El- 
singen  717)  493z.  717.  pleban:  Hei- 
neke  von  Ehlen.  einwohner:  Kau- 
funger Stiftsmann  Jost  Waßmuth. 
Kaufunger  erblehengut  766  b  (p.  524). 

Elverfeldt  (Elverfelde  517,  Elborfelde 
622,  Alferfelde,  Elferfelde  766b  (p. 
524),  irrig  Oberfelden  772  n.,  irrig 
Everfeldt  825 n).  von  E. :  die  von  — 
Kaufunger  schultheissen  und  lehens- 
männer  zu  Herbede  819.  828.  Kurt 
als  1 1553,  817.  s.  söhn  Wilhelm  1475, 
517.  als  1 1512,  621.  1537,  801.  1553, 
817.  s.  söhn  Jaspar,  auch  drost  zu 
Wetter  a.  d.  Ruhr  1512—1528,  621. 
622.  719.  723.  766  b  (pp.  524.  525). 
767.  768.  als  f  1531,  772.  1537,  801. 
1559,  817.  s.  söhne  Schotte  1537— 
1553.  801.  802.  817.  als  f  1559,  819. 
1566, 821.  Kurt  1537—1553, 801. 802. 
817.  und  Kaspar  1553—1575,  817. 
825.  Schottes  söhn  Kurt  (Konrad) 
1559—1578,  819.  821.  826. 

Elzabet:  Elisabeth. 

Engelbei-t  secretar  des  domcapitels  zu 
Paderborn  1537,  799. 

Engem  (Engeren)  800.  herzog:  erz- 
bischof  und  kurfürst  Hermann  zu 
Cöln. 

Englender  (Engellender  599).  Johannes 
doctor  jur.  utr.,  hofi-ichter  zu  Mar- 
burg, dann  kanzler  des  landgrafen 
Wühelm  11.  zu  Hessen  1505—1509, 
588,  3.  599.  606. 

Eppirmundt  [Aspremont?].  Emiengard 
von  —  küsterin  zu  Kaufungen  1459, 
496. 

Erffa.  von  — :  Hans  1446—1448,  440. 
452.  453.  [seine  enkel?]  Hans  und 
Heinrich  brüder  1485,  535. 

Erfurt,  Thüringen  (Erffurdia  428)  428. 
581.  Siegelbewahrer  der  curie  580. 
domherr:  Henning  Bode  doctor. 
der  kirche  s.  Severi  canonicus:  Jo- 
hannes Sommering  doctor  jur.  utr. 
bürger  Claus  Grunberg.  fruchtmaß  780. 


Erich  herzog  zu  Braunschweig. 

Eringishusen :  Ihringshauseu. 

Erley  zu  Stiepel,  geschwomer  des  hofes 
Herbede  1512,  622. 

Ermengard  von  Eppirmundt. 

Ernst  (Ernestus  666)  von  Corbach.  — 
Herzog.  —  von  Üslar.  —  Zimmer- 
mann. 

Eroltshawsenn :  Heroldshausen. 

Escheberg  ehemals  dorf,  jetzt  rittergut, 
amt  und  nw.  Zierenberg.  besitz  des 
Stiftes  Kaufungen  766  b  (p.  523). 

Eschenst ruth  amt  und  ssö.  Ober-Kau- 
fungen (Esßenstrut  546,  Eyssenstrudt 
657,  Eyschenstrudt  660)  657.  659. 
686.  pleban  etc.  536  (p.  155).  pfar- 
rer:  Heinrich  Grosskunz.  pfarrhof 
584.  halsgericht  bei  —  656.  657.  660. 
686—688.  gericht657.  obrigkeit  659. 
einwohner:  Hans  und  Barbara  Brei- 
tenbach. Adam  und  Kaspar  Till. 
Georg  und  Else  Dippel.  Henne  und 
Jost  Neuenhain.    Simon  Scheffer. 

Eschwege  a.  d.  Werra,  reg. -bez.  und 
OSO.  Cassel  (Eschenwege  484,  Eschewe 
488  z,  Eschuwe  560).  von  E.:  Her- 
ting  wappner  1453,  484.  Konrad 
1496,  560.  Jost  rath  des  landgrafen 
Philipp  zu  Hessen  1531,  772.  Bene- 
di ctinemonnenkloster  des  heil.  Ciria- 
cus  451  (p.  37).  äbtissin,  custodin  und 
die  capitelsjungfrauen  446.  451  (p. 
31).  capitel  451  (p.  36).  pleban  der 
s.  Katharinenkirche :  Johannes  Mel- 
bach.  der  s.  Nicolauskirche:  Her- 
mann Locker,  bürgermeister:  Hein- 
rich Wildebach,  einwohner:  Hans 
Borckhofen.  Johannes  Geilfuss.  Her- 
mann Steyfinbul. 

Eskuche  (Esßekuche)  hofbesitzer  in 
der  Umbach  vor  Heiligenrode  1510, 
616. 

Essen  a.  d.  Ruhr,  reg. -bez.  Düsseldorf 
(Eßen  596).  äbtissin  596.  714.  715. 
818.    Stadt  596. 

Esßenstrut :  Eschenstruth. 

Etterwynt:  Eiterwind. 

Eucharius  Spicher. 

Eva  von  Buttlar. 

Everfeldt  irrig  für  Elverfeldt. 

Ewalds.  Katharine  —  von  Soest,  laien- 
schwester  zu  Kaufungen  1527,  766, 
766  z. 

F  und  ¥• 

Fabri  siehe  Schmidt. 

Valdes.  G.  de  —  päpstlicher  kanzlei- 
y)eamter  1503,  576  z. 

Vambüler  (Varnbuler).  Ulrich  Ver- 
walter  der   kanzlei    des   kaiserlichen 


586 


Vaupel  —  Volpert, 


kammergerichtes  (siehe  Szamatolski  p. 
5)  1537,  786. 

Vaupel.  Heinz  landliesitzer  zu  Wallmrg 
1484,  526. 

Feige  (Fighius  574,  Fyge  712,  Feygk 
784).  Johannes  kaiserlicher  notar 
1501.  574.  Johann  —  von  Lichtenau, 
kanzler  des  landgrafen  Philipp  zu 
Hessen  153<3,  781 — 7H4.  Johann  pfar- 
rer  zu  Xaufungen  1521,  712. 

Veldenz  amt  und  sw.  Bemcastel  a.  d. 
Mosel  fV^eldentz).  graf  zu  — :  Ru- 
precht pfalzgraf  bei  Rhein,  herzog  in 
Bayern  (siehe  Rhein). 

Velhaber:  Vielhaber. 

Velmeden  amt  und  onö.  Lichtenau  (Fel- 
mede).  pleban:  Ciriacus  Bierwirt. 

Felsberg  a.  d.  Edder.  kreis  und  w.  Mel- 
sungen  (Felsperg  4JK),  Velsbergk  511, 
Felsseberck  7G4z).  die  von  —  vor 
145G,  490.  Kraft  von  —  1442—1471, 
424.  490.  511.  ß.  vater  als  f  vor 
145(3,  490.  —  schultheiss  zu  —  764  z. 

Veiten  Hersserlyn, 

Fentenent.  Thilemann  cleriker  der 
Main;:er  dioecese,  kaiserlicher  notar 
1484,  527. 

Ferdinand  L  Deutscher  könig  1538 — 
1542,  803.  807.  SÜil  810.  Römischer 
kaiser  15()3,  820. 

Verenspital  beim  jetzigen  schlösse  Augu- 
stenruhe, vulgo  Schön  fehl,  amt  und 
sw.  Cassel  (Ferens])ytall  425,  Fen-en- 
spedal  508)  425.  —  im  Hemmenrade 
vor  Cassel  482.  508.  der  Verenspi- 
talsbach  ( Verenspetalisbacli)  432.  iand 
bei  dem  —  in  dem  Hemmenrade 
^  432. 

Feme.  Kunz  stiftsiiieier  und  dorfmann 
zu  Grifte  1523,  729. 

Versler  (Verßeler  448).  Heinrich  se- 
nior, landsiedel  der  i)farrgüter  zu 
Sandei-shausen  und  Wolfsanger  1447, 
448.  449. 

Vette.  Hermann  notar  [zu  Fritzlar?] 
^  1523,  725. 

Feuse.  Hieronymus  doctor  1637,  794 
(p.  4(K)). 

Vielhaber  (Velhaber).  Johannes  von 
Cassel,  cleriker  und  notar  1489,  541. 

Viernau  (Viernaw).  die  —  Kaufunger 
lehensmänner  zu  Herleshausen  und 
Hain  1527/28,  766  b  (p.  526). 

Fyge,  Fighius:  Feige. 

Fyge:  Sophie. 

Vilmar.  Konrad  geistlicher  1468,  503. 

Finschu  [=  Findeschuh]  (Finschw). 
Heinrich  [zu  Ober-Kaufuiigen]  und 
8.  frau  Katharine  1507,  590. 

Fischer.  Härtung  gutsbesitzer  zu  Her- 
leshausen um  1450,  465.  landbesitzer 


zu  Arbach  1451.  470.  [ob  beide  iden- 
tisch?] 

Fladiche\'m,  Fladiclheim,  Fladichen: 
Flarehbeim. 

Flandern,  Belgien,  786.  graf  zu  — : 
kaiser  Karl  V. 

Flarchheim  amt  und  wnw.  Langensalza 
(Fladichevm  435,  Fladiclheim  485  n, 
Fladichen  494)  488.  gehölz  der  [ein- 
wohner]  von  —  443.  444.  461.  486. 
der  von  —  holzgemeinde  (markg'e- 
nossenschaft)  435.  die  [einwohuer] 
von  —  443.  485.  489.  schultheiss: 
Hermann  Rust[eberg?]  wappner.  ad- 
lige und  angesehene  des  dorfes  — 
494.  gemeinde  435.  477.  484.  dorf- 
männer  435.  447.  485.  488.  491. 

Fleischhauer  (Fleischouwer).  Henze  zw. 
1466  und  1478,  520. 

Flore,  in  dem  —  siehe  Lay. 

Vochß :  Fuchs. 

Focke  (Fogke).  Kurt  landbesitzer  in 
Nieder-Zwehren  1442,  425. 

Folandeß:  Vollands. 

Volckhardes:  Volghard. 

Volckmar  Tubenrauch. 

Volghard  (Volckhardes  436,  Folghard 
454,  Volghardi  476).  Konrad  Schrei- 
ber,  vicar  des  altares  U.  L.  F.  und 

*  

caplan  der  äl)tissin  zu  Kaufungen 
1446,  436.  437.  Schreiber  des  land- 
grafen  Ludwig  I.  zu  Hessen  1449, 
454.  476.  canonicus  der  s.  Martins- 
kirche  zu  Cassel  1452,  476.  479.  de- 
chant  51().  518.  gewesener  rector  des 
altares  U.  L.  F.  zu  Kaufungen  1486, 
539.  540.  Konrad  bürgenneister  zu 
^  (Hassel  1452,  476. 

Folkenand  (Volckenand)  Heyn. 

Volkman.  Heinrich  caplan  des  klosters 
8.  Nicolai  zu  Eisenach  1491,  548. 

Vollands  (Folandeß).  Andi-eas  und  Claus 
^  [zu  AValbui-g]  148(;,  538. 

Vollender,  die  — ,  zum  vongen,  bauem- 
geschlecht  und  landbesitzer  zu  Wal- 
burg  1484,  526. 

Vollenters.  Johann  caplan  zu  (Tehrden 
1540,  806  b. 

Vollmarshausen  amt  und  ssö.  Cassel 
(Folmershüsen  476,  Volmii*shu8en496, 
Wolmerßhusen  766  b  (p.  522),  VoU- 
merachausen  815,  Wolmerzhusen  St. 
p.  563.  7661)  (pp.  521.  522).  pleban 
etc.  536  (i).  155).  St.  p.  563.  Konrad 
Bierwirt.  Kaufungen  stiftshof  und 
stiftsgiiter  496.  568.  598.  731.  766  b 
(p.  525).  815.  Kaufunger  leheusmann : 
Koni*ad  von  Eiben,  colon:  Henne 
Hobemans.  zehnten  49().   St.  p.  559. 

Volpert  (Volpertus)  ministenal  [des 
Stiftes  Kaufungen]   1227,  39a. 


Volswenck  —  Fritzlar. 


587 


Volswenck.     Ebert   canonicus  zu  Kau-    ' 
fuiijren  als  f  1498,  5G7.  1490,  5B8. 

A^olswencke  Gudensbergf. 

Folihayn :  Fuldhagen. 

Forst  siehe  Bettenhausen. 

Fosß.  Henne  zu  Ober-Kaufungen  1508, 
597. 

Vothauer.  Konrad  cl eriker  der  Mainzer 
dioecese  1484,  527. 

Fränkischer  wein  (Frenßeß  wyn)  525. 

Francke.  Hans  dorfmann  und  schul- 
theiss  zu  Herleshausen  1515,  ()34. 

Franken,  land  588,  1. 

Fi-ankenhausen  amt  und  ssö.  Greben- 
stein  (Fmnckenhußen  678).  Kaufunger 
lehen  (Grebensteiner  bürgeriehen)  078. 
679.  766  b  (p.  526).  lehensmänner : 
Kurt  Cleyntotte.    Kurt  Stidejohan. 

Frankfurt  am  Main  (Francfurdensis  745, 
Franckhfoi-t  820)  745.  760.  807.  812. 
de-chant  zu  — ,  besitzer  des  altares 
des  heil,  kreuzes  zu  Kaufungen  766b 
(p.  525).  fasten-  und  herbstmesse  760. 
820.    Währung  (541.  726.  727.  7B1. 

Frankreich  (Frannckhreichisch  820)  814. 
820. 

Franz  (Franciscus  599)  abt  zu  Corvey 
1509—1534, 599—602.  607.  609—612. 
614.  620.  776.  —  von  Horde. 

Frauenbom  jetzt  dorf,  amt  und  ssö. 
Netra  (Unser  Frauen  born)  471.  (siehe 
Herleshausen,  üumamen.) 

Fredderich.  Kurt  bürger  zu  Cassel  und 
s.  frau  eine  1445,  432. 

Fredeboni.  Johannes  priester  der  Main- 
zer dioecese  1445,  434. 

Frederich  doctor  1553,  817  z. 

Frederichs.  Kunz  landbesitzer  zu  Nie- 
der-Z wehren  1442,  425.  Heinrich 
bürger  zu  Cassel  und  s.  frau  Else 
1446,  439. 

Fredericus:  Friedlich. 

Fredeßlar:  Fritzlar. 

Freiburg  a.  d.  Unstrut,  kreis  und  ssö. 
Querfurt  (Freiburgk)  756.  amtmaim : 
Christoph  von  Taubenheim. 

Freyburg  (Freyburgh).  Lutz  von  — 
bürger  zu  Ulm  1540,  806. 

Freie  breite,  die  —  (Fryghc  breite)  auf 
dem  Hoenrode   siehe  Sandershausen. 

Freisken,  Freißkhenß:  Freseken. 

Freising  a.  d.  Isar,  nnö.  München, 
Bayern,  stift  808.  811.  administrator 
desselben:  Heinrich  pfalzgraf  bei 
Rhein,  herzog  in  Bayern  (siehe 
Rhein). 

Freitag  (Fritag  670)  Kaufunger  zins- 
mann zu  Heroldshausen  1517,  670. 
Hans  schultheiss  des  stiftes  Kaufun- 
gen zu  Heroldshausen  1534,  778. 

Frenßeß:  Fränkisch. 


Freseken  (Freßken  6(>2,  FiTsten  726, 
Fryßkenn  727,  Fiyssen  731,  Freß- 
kens  779,  Freschkens  784,  Freiß- 
khenß 801,  Fresekenns  806  b,  Freis- 
ken 817).  Helena  conventualin  zu 
Kaufungen  1509,  601.  602.  607.  kell- 
nerin  1519—1526,  704.  719.  726.  727. 
731.  743.  757.  761.  äbtissin  1534— 
1565,  776—781.  784.  801.  802.  806  b. 
817.  819.  t  1565  märz  21,  826.  als 
t  1578,  826. 

Fridel  (Frj'del).  Hans  zw.  1466  und 
1479,  520. 

Friderici  constitutioncs  imperiales  490. 

Frideslariensis,  Fridslaria:  Fritzlar. 

Friedrich  (Fridericus  39  a.  Friderich 
571,  Fredericus  599,  Fridrich  779. 
vgl.  auch  Fritz,  Fritze,  Frederich 
und  Fredderich)  [II.  kaiser]  490.  — 
pfalzgraf,  Statthalter  1529,  771z.  — 
doctor  1553,  817  z.  —  von  Brenken. 
—  von  Hertingshausen.  —  graf  zu 
Isenburg.  —  Junge.  —  herzog  zu 
Sachsen.  —  von  Twiste.  —  von  Witz- 
leben. 

Friesland  (Frysia  574)  573.  574.  päpst- 
licher legat  für  — :  cardinal  Ray- 
mundus,  [bischof]  zu  Gurk. 

Frislariensis  siehe  Fritzlar. 

Fryssen,  Frysten:  Freseken. 

Fritz,  zu  Friedrich,  (Frycze  485)  von 
Herda 

Fritze  (Frytze  727,  Frittze  731).  Hans 
zu  Herleshausen  und  s.  frau  Agnes 
1523,  727.  —  dorfmann  und  heiligen- 
meister  der  pfarrkirche  s.  Matthaei 
zu  Dorla  amt  Gudensberg  1523,  731. 

Fritzlar  a.  d.  Edder,  reg. -bez.  und  ssw. 
Cassel  (Frislariensis  434  s,  Fridslaria 
493,  Frideslariensis  502,  Fredeßlar 
592)  592.  618.  726.  collegiat- 
kirche  s.  Petri  [dom]  502.  529— 
533.  536.  558.  559.  593.  611-613. 
propst  der  s.  Peterskirche  574.  erz- 
bischöflich iVIainzisches  commissariat 
des  propsteibezirkes  434.  529 — 533. 
536.  583  a.  725.  propstei  592.  offi- 
cial  der  propstei  539.  540.  552.  553. 
593.  595.  procuratoren  der  propstei : 
Hermann  Nicoli.  Peter  Ryß.  geist- 
liches gericht  530.  539.  decane  der 
8.  Peterskirche  480.  487.  558.  576. 
580.  Johannes  Kirclihain.  Johannes 
Imhof.  Wigand  Gosswin.  Rawe  von 
Papi)enheim.  scholastcr:  doctor 
Hermann  Hancrat.  cantor:  Her- 
mann Granwechter.  canoniker: 
Bernhard  von  Wolmeringhausen.  Jo- 
hannes Kirchhain.  Johannes  Hund, 
dessen  curic  529.  Johannes  von 
Schachten.  Heinrich  van  der  Sachsen. 


688 


Fritzlar  —  Geseke. 


Eonrad  Wise.  Konrad  Steinwart, 
die  6  Stiftspfarrer  der  s.  Peters- 
kirche 505.  731.  vicare:  Konrad 
Sellichen.  Gerwig  von  Bischofferode. 
capläne:  Werner  von  Gronenberg. 
Johann  Biphard.  a  1 1  a  r  i  s  t :  Johannes 
Lamperti.  Johann  Biphard.  pfar- 
rer  [des  hospitales]  zum  heil,  gei- 
ste:  Johann  Hollauch,  schreiben 
Johannes  Mühlbach,  notar:  W.  — 
bibliothek  der  kirche  s.  Petri  St.  p. 
563z.  von  — :  Katharine  Jacobs, 
einwohner:  Heinrich  Seiling.  Peter 
Ruß. 

Fritzlar  (Friczslar).  Andreas  hofbesitzer 
in  der  Umbach  vor  Heiligenrode  und 
s.  frau  eine  1510,  616. 

Frocardus.  A.  [päpstlicher  kanzleibe- 
amter]  1453,  480. 

Fuchs  (Vochß).  Dietrich  [kauf mann  zu 
Ober-Kaufungen]  als  f  1503,  578. 

Fulda  (Fulde  448)  fluss  448.  449. 

Fulda  a.  d.  Fulda,  reg. -bez.  und  s. 
Cassel,  Benedictinermönchskloster. 
abt  574.  Hartmann  von  Kirchberg. 
convent683z.  lehenschaft überschloss 
Birstein  492. 

Fuldhagen  wüst  so.  dicht  vor  Cassel 
(Folthayn).  Kaufunger  hufe  in  — 
St.  p.  559. 

Fürst.  Hermann  des  stiftes  Kaufungen 
knecht  zu  Herbede  1512,  622.  die 
Purste  geschworne  des  hofes  Herbede 
1512,  622. 

G. 

G.  de  Callio.  —  de  Valdes. 

Gallien  786.  erzkanzler  des  Römischen 
reiches  durch  — :  der  erzbischof  zu 
Trier. 

Gandersheim  s.  Hildesheim,  kreisstadt 
im  südlichen  theile  des  herzogthums 
Braunschweig,  (Gandersemensis  556, 
Gandershem  563,  Gandiraheym  579) 
588,  1.  Benedictinemonnenkloster, 
dann  canonissenstift.  coUegiatkirche 
der  heil.  Anastasius  und  Innocencius 
556.  558.  559.  563.  kloster  580  n. 
A  3.  Stift  (freies,  freiweltliches,  freies 
kaiseriiches)  565—567.  569.  570.  578. 
579.  äbtissin :  Agnes  fürstin  von  An- 
halt, dechantiu:  Margarethe  [gräün] 
von  Weilnau.  canonicus:  Herbert 
Hover. 

Gathen.  Johann  stiftsherr  zu  Kaufungen 
1471,  510. 

Gehlenlxjck  amt  und  onö.  Lübbecke, 
reg. -bez.  Minden  (Gelenbike).  Kau- 
funger klostergut  27  a. 

Gehrden  amt  und  n.  Warburg,  West- 


falen (Gerden  604)  779.  Benedicti- 
nemonnenkloster (stift)  88.  Petri  et 
Pauli  776.  780.  788.  791.  795—797. 
799.  806  b.  817.  826  n.  äbtissinnen 
796.  797.  805.  Alfradis  von  Bega. 
convent  796.  805.  capitelsaal  776. 
priorin :  Anna  von  der  Borch.  ca- 
plan:  Johann  VoUenters.  Schreiber: 
Johann  Opfermann. 

Geilfuss  (Geilfueß).  Johannes  einwohner 
zu  Eschwege  1453,  484. 

Geismar  (Geißmariensis)  434,  sielie  Hof- 
geismar. 

Gela  (Gele)  Hamasch. 

Gelenbike:  Gehlenbeck. 

Gemünden  a.  d.  Wohra,  amt  und  o. 
Rosenthal,  kreis  Kirchhain  (Gemundt) 
786z.  besitzer:  Hartmann  Schlegel. 

Georg  (Jorge  470,  Gorge  611,  Geor- 
gius  558,  Georius  766  (p.  525),  Je- 
org  780,  Jürgen  789)  herzog  [zu 
Sachsen]  1522—1527/28,  722.  766  b 
(p.  521).  Aide.  —  von  Bischoffe- 
rode. —  Büttel.  —  von  Buttlar.  — 
von  Colmatsch.  —  Dippel.  —  von 
Helle.  —  Hennberg.  —  Magersuppe. 

—  Marenholtz.  —  Nusspicker.  — 
von  Reckerode.  —  herzog  zu  Sachsen. 

—  von  Wiedebach.  —  Zorn  von 
Bulach. 

Georgenberg  sw.  dicht  vor  Franken - 
berg,  reg. -bez.  Cassel  (Jorgenberg) 
709.  pater  des  klosters  — :  Öietrich. 

Georgen thal  amt  und  w.  Ohrdruf,  S.- 
Coburg-Gotha (Jorgentayl).  herberge 
497. 

Gerbach  siehe  Wommen. 

Gerfalke  rector  der  capelle  des  heil. 
Benedict  zu  Kaufungen  St.  p.  554. 

Gerhard  abt  des  Benedictinerklosters 
der  heil.  Mauritius  und  Simeon  zu 
Minden  1520,  707. 

Gerhardi.  Sebastian  pfarrer  zu  Hcrolds- 
hausen  1506,  588,  6. 

Geringrode,  Geringrodt:  Gernrode. 

Germanien  (Germania):  Deutschland. 

Gemrode  am  Harz,  amt  und  w.  Ballen- 
stedt,  Anhalt  ((jeringrodt  596,  Ge- 
ringrode 714,  Gringerode  715,  irrig 
Weginrode  818).  äbtissin  5%.  714. 
715.  818. 

GKsrona  päpstlicher  kanzleibeamter  1563, 
576  z. 

Gert,  zu  Gerhard,  Messing. 

Gertrud  (Gerdruth  546,  irrig  Gergrudt 
765)  Herolds.  —  Mestmeckers  (Mes- 
serschmidts). —  Spies. 

Gerwig  (Gerwicus  530)  [von]  Bischoffe- 
rode. 

Geseke  (Geßgen  766,  Gezeke  7662) 
tom  Thye. 


Giessen  —  Grudensberg. 


589 


Giessen  a.  d.  Lahn,  Hessen,  hofraeister 
zu  —  691.  amtmann :  Balthasar  Schrau- 
tenbach. 

Gymp.  Henne  weinbergsbesitzer  zu  Lay 
1482,  525. 

Gisecke  (Gysecke).  Hermann  geistlicher 
[zu  Witzenhausen?]  1482,  524. 

Gisela  (Gysla,  Gisla  A  2)  kaiserin,  mut- 
ter  kaiser  Heinrichs  III.  (iiTig:  sancti) 
t  [1043]  febr.  15,  AI.  —  pröpstin 
zu  Kaufungen  [13.  oder  14.  jahrh.,^ 
A2.  —  nonne  daselbst  [12.  jahrh.,' 
A  2.  —  2  nonnen  daselbst,  deren  eine 
Schwester  der  nonne  Mechtilde  [13. 
oder  14.  jahrh.,]  A2. 

Gisilbertus,  bruder  der  kaiserin  Kuni- 
gunde,  f  lOOl  mai  18  vor  Pavia,  A 1. 

Gleichen  amt  und  nw.  Gudensberg 
(Glvche  598,  Glichen  731).  Kaufun- 
ger'lehengüter  598.  731.  766  b  (p. 
525)  815.  Kaufunger  lehensmann: 
Konrad  von  Eiben,  dorfmann :  Henne 
Husen. 

Gleichen  (Glichgen  447,  Glichen  477). 
Adolf  graf  zum  —  und  herr  zu  Grä- 
fentonna  1447—1452,  447.  477. 

Gießener  [=  Glässner  ?]  Wenzel  meister 
zu  Walburg  und  s.  frau  Else  1507, 
589. 

Glyche,  Glichen,  Glichgen:  Gleichen. 

Glunse  (Glunße).  Hermann  bürgermei- 
ster  zu  Zierenberg  1451,  467. 

Gobell.  Claus,  Kaufunger  zinsmann  zu 
Herleshausen  1515,  642. 

Godefart  (Godeforth),  Lotzes  söhn  auf 
dem  buhl  bei  Kaufungen  L517,  682. 

Godeling  Maden. 

Godensberg:  Gudenberg. 

Göttingen  a.  d.  Leine  (Gottingen),  pfar- 
rer  der  kirche  s.  Jacobi:  Ernst  Her- 
zog. 

Goltamer.  Heinrich  geistlicher  1484, 
528. 

Gonterßgraben :  Guntersgraben. 

Gosswin.  Wigand  decan  der  s.  Peters- 
kirche zu  Fritzlar  1495,  559. 

Gotha,  S.-Coburg-Gotha,  spital  des  Or- 
dens der  ritterschaft  s.  Johannis  von 
Jerusalem  571.  comthur :  Peter  Clopff- 
stein.  der  rath  zu  —  571.  572.  712. 
713.  bürger:  Claus  Schlencke.  Ulrich 
Schwitzer.  —  die  Hotzelsgasse  571. 
572.  badestube  571.  572.  712.  713. 

(irothardi  ((xotharts  675).  Sebastian  pfar- 
rer  zu  Heroldshausen  1516 — 1517, 
650.  675. 

Göttern.  [Grossen-]  amt  und  nw.  Lan- 
gensalza, eliemals  Bischofsgottem  (Bi- 
schofißgutteni  443,  Bischoffsgottem 
486)  675.  kirche  des  heil.  Martin  443. 
694.   pfarrer:  Berthold  Krebs.  Kau- 


funger lehengüter  zu  —  746.  zins- 
leute:  Hesse.  Hermann  Karthe.  ein- 
wohner:  Berndt  Tribe.  Apel  Kinder- 
vater. Hans  Styme.  Hermann  Botte- 
ner.  Kurt  Herte.  Ernst  Zimmermann. 
Claus  Lynsen.  Martin  Olschleger. 
Berthold  von  Spira. 

Graben,  der  tiefe  —  hinter  Stromans 
hofe  siehe  Herleshausen. 

Gräfentonna  osö.  Langensalza,  kreis 
Gotha,  S.-Coburg-Gotha  (Thumna, 
Thonna).  herr  zu  — :  Adolf  graf  zu 
Gleichen. 

Granwechter.  Hermann  licentiat,  cantor 
der  kirche  s.  Petri  zu  Fritzlar  1505 
—1510,  583a.  618. 

Grassis:  Crassis. 

Gi*ebe.  des  verst.  Hermann  —  kindcr, 
Colonen  zu  Bettenhausen  1516,  651. 

Grebenstein,  kreis  und  ssö.  Hofgeismar 
(Grevensteyn  528,  Grebensteyne  680) 
678.  679.  Zinsen  des  stiftes  Kaufungen 
aus  —  766  b  (p.  524).  priester  zu  — : 
Konrad  Organista.  bürgermeister  und 
rath  528.  680.  681.  bürger  und  Kau- 
fungcr  lehensmänner  des  Grebeustei- 
ner  biirgerlehens :  Kurt  Cleyntotte. 
Kurt  Stidejohan. 

Grete,  zu  Margarcthe,  frau  des  Kypis- 
henne. 

Grevensteyn :  Grebenstein. 

Grifte  amt  und  nö.  Gudensberg  (Gryfft 
815).  die  von  —  [nonne  zu  Kaufun- 
gen] 766  b  (pp.  521.  525).  Kurt  von 
—  1545,  815.  Kaufunger  stiftsgüter 
729.  stiftsmeier:  dorfmann  Kunz 
Feme,  von  — :  Hermann  Rengen  cle- 
riker  und  notar.  Hermann  — 1506, 588, 
7.  [wohl  identisch  mit  dem  vorigen.] 

Gringerode:  Gernrode. 

Grobe  1517,  670.  —  Tolde,  Kaufunger 
zinsmann  zu  Herleshausen  um  1450, 
465.  Hans  Kaufunger  zinsmann  [zu 
Heroldshausen]  1517,  670.  675. 

Gronenberg.  Werner  von  —  caplan  zu 
Fritzlar  1484—1485,  529.  536  (p.  157). 

Grosskunz  (Grosßcuncze).  Heinrich  pfar- 
rer zu  Eschenstruth  1505,  584. 

Groß.  Bernhard  doctor,  scholaster  der 
s.  Stephanskirche  zu  Mainz  1499, 568. 

Grdssen.  Apel  von  —  1496,  560. 

Grunberg.  Claus  bürger  zu  Erfurt  1503, 
577. 

Grunewalt.  Hans  laic  der  Mainzer  dioe- 
cese  1525,  757. 

Gudenberg  (Godensberg  767)  siehe Wol£f. 

Gudensberg,  kreis  und  nö.  Fritzlar  (Gu- 
denspergkh  815).  bürger:  Ludwig 
Schrendeisen.  land  und  baumgarten 
des  Stiftes  Kauf ungen  598.  815.  frucht- 
maß 731. 


590 


Gudensberg  —  Harlesbausen. 


Gudensbcrp  (Giidenßberpk).  Heinricli 
vicar  der  s.  Martiiiskirche  zu  Casscl 
1491,  549.  als  f  1523,  729.  s.  mutier 
Volsweucke  1491,  549. 

Guilich:  Jülich. 

Guillermus  cardiiialbischof  zu  Ostia 
1473,  612. 

Guldenschaiff.  Johann  dechant  der  s. 
Stephanskirche  zu  Mainz,  früher  pa- 
stor  zu  Lay  1443,  426.  427. 

Gulich:  Jülich. 

Guntersgraben  (Gonterßgraben  565) 
siehe  Wommen. 

Günther  (Guntherus).  Hermann  cle- 
riker  der  Mainzer  dioecese  1448,  451 
(p.  39). 

Gurk  n.  Klagenfurt,  Kärnthen,  Oest er- 
reich (Gurcensis)  573.  574.  [bischof 
zu:]  Cardinal priester  Raymundus. 

Gutenzell  oberamt  und  onö.  Biberach, 
Würtemberg  (Guttenzell  818).  äbtis- 
sin  714.  715.  818. 

(iiitta:  Jutta. 

Guxhageu  amt  und  nnw.  Melsungen 
(irrig  Buchshagen  766J  766.  Elisa- 
beth Hovemans  von  — . 

n. 

H.  Pomert.  —  Obernburger. 

Habsburg  bürg  r.  der  Aar,  canton  Aar- 
gau, Schweiz  (Habspurg)  786.  graf 
zu  -^ :  k aiser  Ivarl    v 

Hacke  (Haken  601,  Hage  778).  Elisa- 
beth (Else)  conventualin  zu  Kaufun- 
gen  1509,  601.  602.  pröpstin  1509— 
1540,  604.  612.  614.  615.  623  a.  629. 
636.  639—641.  704.  719.  726.  727. 
729.  731.  743.  757.  761.  766.  778. 
779.  806  b. 

Hadamar  kreis  und  n.  Limburg  a.  d. 
Lahn  (Hadamarius)  569.  Joseph  Lo- 
richius  von  — . 

Hage:  Hacke. 

Hagen  (Hagin).  Hans  vom  —  amt- 
mann  zu  Thamsbrück  1454,  485. 

Haymbach :  Hambach. 

Hain  ehemals  dorf,  jetzt  hof  Hahnhof 
WSW.  nahe  Herlcshausen  (Hayn  565). 
Hans  vom  —  1454,  485.  das  dorf 
zum  —  565.  566.  586.  Kaufungcr 
guter  766  b  (p.  526).  lehensmänner : 
die  Viernau. 

Haiiia  amt  und  uö.  Kosenthai  (Hegenc). 
Cistcrciensernn'Hichskloster.    abt  574. 

Hainich.  der  —  waldgebiet  ö.  Treffiut 
(Hcyniche  488)  477.  488. 

Hainrich:  Heinrich. 

Hainselbach  siehe  Herleshausen. 

Hake.  Eberhard  1457,  492. 

Halberstadt,  provinz   Sachsen  (Halber- 


stadensis)  745.  administrator  [des 
bisthumn] :  erzbisehof  Albrecht  zu 
Mainz  und  Magdeburg. 

Hallenberg  amt  und  ssw.  Medcbach, 
kreis  Brilon,  Westfalen  789.  791.  799. 

Hambach  hof  (sitz),  amt  und  osö.  Lich- 
tenau (Havmbach  511).  Kaufuiiger 
lehen  511.*  766b  (p.  525).  lehens- 
männer: Kraft  von  Felsberg,  alle  von 
Bischofferode. 

Hamburg  a.  d.  Elbe  (Hamburgk)  794 
(p.  461). 

Hamerstetter.  Kaspar  protonotar  des 
kaiserlichen  kammergerichtes  1537, 
786. 

Hamm  a.  d.  Lippe,  Westfalen  (Ham) 
825. 

Hancrat  (Hankrod  618).  Hermann  dc>c- 
tor,  scholaster  der  s.  Peterskirche  zu 
FritÄlar  1509—1510,  611.  618. 

Hanisch  siehe  Harnasch. 

Hans,  zu  Johannes,  (Hannes  517,  Han- 
Ro  757)  Beckers.  —  Beyger.  —  von 
dem  Berge.  —  Pfannschmidt.  -  -  von 
Bischoffshausen.  —  von  Boyneburg. 

—  Borcke.  —  Borckhofen.  —  Bot- 
tener.  —  Bräutigam.  —  Brandau.  — 
Breidenbach.  —  Bungener.  —  Putzen. 

—  Clipstein.  —  Koncmund.  —  Ko- 
ster. —  Kremer.  —  Kuenmuendt.  — 
Dippel.  —  Topper.  —  von  Tüngeda. 

—  Ey  terwind.  —  von  Erffa.  —  Francke. 

—  Freitag.  —  Fridel.  —  Fritze.  — 
Grobe.  —  Grunewalt.  —  vom  Hagen. 

—  vom  Hain.  —  Hansmann.  —  Haus- 
maus. —  Helwig.  —  Hesse.  —  Jä- 
gers. —  Margwart.  —  Moller.  — 
pfalzgraf  bei  Rhein,  herzog  in  Bayern. 

—  Rothe.  —  Roting.  —  Rummel.  — 
Rutoll.  —  herzog  zu  Sachsen.  — 
Scharfenstein.  —  Scheffer.  —  Schön- 
berg. —  Schuchworte.  —  Spangen- 
berg. —  Si)erling.   —   Spitznase.   — 

—  Stcin>>ach.    —   Stjone.  —  ITckait. 

—  von   Wallenstoin.  —  Wickenants. 

—  von  AVildungen. 

Hanstein  bürg,  amt  und  wsw.  Heiligen- 
stadt (Haenstein  753).  die  von  — 
7()6b  (p.  522).  Christian  von  —  rit- 
ter,  Statthalter  zu  Cassel  1523—1525. 
733.  789.  741.  751.  753. 

Hanstein  (Hansteyn).  Henne  cinwohner 
zu  Ihringshausen  1447,  448.  449. 

Happel  (Happello  446)  Batten. 

Harbordus :  Herbert. 

Harleshausen  amt  und  wnw.  Cassel 
(Harlßhußen  606).  Kaufungcr  guter 
598.  815.  zehntenantheil  766  b  (p. 
52())-  Kaufunger  lehensmann :  Kaspar 
von  Berlepsch.  haus-,  hof-  und  land- 
besitzer :  Hans  und  Hermann  Borcke. 


Harleßhaußen  —  Heinrich. 


591 


die  Kesebreden.  Kunz  Tyle.  Simon 
Elgershausen.  Siegfried  Hoemans. 
Siegfried  Hofemann  und  s.  frauKa- 
tharine.  Hennann  Lotze.  Ciriacus 
Rüdiger  und  s.  frau  Katharinc.  Hein- 
ricli  Runemann.  Heinrich  Schröder. 
Sussentrunck.  Lutz  "Waßinuts.  ttur- 
namen :  Tränkewiesen,  Heisende  weg, 
auf  dem  Leymen  6(X). 

Harleßhaußen :  Heroldshausen. 

Harmuthsachsen  (Armendtsachsen)  786  z. 
))e8itzer :  Johann  von  Hundelshausen. 

Harnasch  (Hanisch  684).  Hermann  bür- 
ger  zu  Cassel  1450—1484,  460.  584. 
8.  frau  Cxela  1450,  460. 

Hai-tmann  (Hartm$uinus683  z)  von  Kirch- 
l)erg.  —  Schlegel. 

Härtung  Fischer. 

Hase  (Haese  4928).    Ludwig  1457, 492. 

Hasenberg,  der  —  (Hasengrundeberg 
526)  siehe  Walburg. 

Hassia:  Hessen. 

Hasungen,  jetzt  Burghasungen,  amt  und 
SSW.  Zierenberg,  BenedictinermÖnchs- 
kloster.    erbe  der  von  —  432. 

Haßel.  in  dem  —  siehe  Lay. 

Hatheuic,  Hatheuuich:  Hedwig. 

Hattenhausen  (wüstung  bei  Herleshau- 
sen am  wege  nach  Eisenach  (Hatten- 
husen).    das  Hatteuhauser  holz  471. 

Haune  a.  d.  Haun,  jetzt  Burghaun, 
kreis  und  nw.  Hünfeld  (Hun).  Jo- 
hann [von]  —  1521,  711. 

Hausen  (Hüsen).  Heinrich  von  —  1456, 
•491. 

Hausmann.  Hans  zu  Heroldshauscn 
1523,  733. 

Hausmaus  (Hußmans  ()89,  Haußmans 
766,  Huesmans  766  z).  Hans  pfarrer 
zu  Kaufungen  1518,  689.  Jutta  und 
Osterhelle  laienschwesteni  daselbst 
1527,  766.  766  z. 

Hebel  amt  und  nnw.  Homberg  (He- 
beide 564).  von  H. :  Hermann  land- 
besitzer  zu  Cassel  1497,  564.  Sophie 
vormals  klosterfrau  zum  Ahnaberg  in 
Cassel  1528,  770. 

Hechbrach:  Heppach. 

Hecliten.  die  —  Kaufunger  zinsfrau  [zu 
Heroldshausen]  1517,  670. 

Heckerde:  Huckarde. 

Heckei-swiesen.  die  —  gemarkung  und 
SSW.  Cassel  (Heckerswesen  425)  siehe 
Cassel. 

Hedemünden  a.  d.  Werra,  amt  und  so. 
Münden  (Hedemynne  52  a,  Hedde- 
myn  427  a,  Heydemin,  Heidemins 
766  b  (p.  522))  766  b  (p.  522).  pfar- 
rer und  caplan:  Konrad  Kampman. 
pfarrkirche  und  gemeinde  427  a  und 
b.    guter  des  Stiftes  Kaufungen  52  a. 


570.  610.  614.  freies  haus,  hof  und  Vor- 
werk desselben  in  und  vor  —  635. 
gericht  und  2  Vorwerke  des  landgra- 
fen  zu  Hessen  766  b  (p.  522).  2  hufen 
land  766  b  (p.  526).  Kaufunger  le- 
hensmann:  Hans  von  Bischoff shau- 
sen.  stiftsmeier:  Kurt  Herminges. 
Stiftsgenosse  und  pächter:  Rappe.  Co- 
lonen der  bürger  zu  Münden  52  a. 
der  fährmann  635.  fruchtmaß  635. 

Hederich  von  Kaienberg. 

Hedwig  (Hedewich  AI,  Hatheuuich, 
Hatheuuic  A  2)  domina,  gräßn,  mut- 
ter  der  kaiserin  Kunigunde  f  [um 
1000]  dec.  13,  AI.  —  2  nonnen  zu 
Kaufungen  [12.  jahrh.,]  A2. 

Heerse.  [Neuen-]  amt  und  nnw%  War- 
burg, Westfalen  (Herse  563).  abtis- 
sin:  Agnes  (fürstin  zu  Anhalt). 

Hegbach,  Hegenbach:  Heppach. 

Hegene:  Haina. 

Heydemin,  Heidemins:  Hedemünden. 

Heidenreich  (Heydenrich).  Kaufunger 
stiftsmann  und  gutsbesitzer  zu  Her- 
leshausen um  1450,  463.  465. 

Heiligem'ode  amt  und  ö.  Cassel  (He- 
ligenrode  536,  Helgenrod  766  b  (p. 
524),  Helgen'ode,  Helgenrade  766  b 
(p.  526))  616.  pleban  etc.  536  (p. 
155).  Kaufunger  stiftsgüter  766  b 
(p.  526).  lehensmänner :  alle  von  Ber- 
lepsch.  ländereien  des  stift^s  Kau- 
fuugen  766  b  (p.  524).  Kaufunger 
lehensmann  eines  halben  grundes  bei 
— :  Kaspar  von  Berlepsch.  hausbe- 
sitzer:  Sittich  Reimbold,  flumame: 
in  der  ITmbacli.  (siehe  auch  Umbach.) 

Heimbrod  (Heymbi-ait  519,  Heymbroitli 
578,  Heimbort  766  b  (p.  526))  von 
Boyneburg.  —  von  Eiben.  —  von 
Hundelshausen. 

Heyn.  Henne  und  s.  söhn  Folkenand 
zu  Walburg  1454,  554  (siehe  .Berich- 
tigungen* zu  p.  181). 

HeinV)erg  (Heynberg  506)  siehe  Uschlag. 

Heineke  (Heynicke  493  z)  von  Ehlen. 

Heinemann  (Heyneman).  Henne  land- 
))esitzer  zu  AVickenrodc  als  f  1452, 
475. 

Hevniche:  Hainich. 

Heinrich  (Henrich  425,  Henricus  434, 
Hinrich  439,  Heinricus  461,  Henryck 
591,  Hinricus  607,  Hainrich  756)  11. 
kaiser,  vormals  herzog  von  Bayern, 
mitstifter  des  klosters  Kaufungen 
1014,  AI.  t  1024  juli  13,  AI.  als 
t  1475,  518.  1527/28,  766b  (p.  521 
—523).  1537,  785  a.  786.  1553,  817 
(hier  irrig  HI.).  St.  pp.  541.  552.  556. 
festtag  des  heil.  —  428.  512.  —  UI. 
kaiser,  söhn  kaiser  Konrads  11.  A  1. 


592 


Heinz  —  fierbede. 


—  herzog  [von  Bayern],  bmder  der 
kaiserin  Kuniguude  f  1026  febr.  27. 
AI.  —  des  vorigen  söhn  •}-  1047  oct. 
14,  AI.  —  abt  za  Reifenstein  1458. 
4^.  _  abt  zu  Bursfelde  1509—1510, 
HOL  (KM.  607.  609— (>12.  614.  —  von 
.  .  .  mmen  1449,  455  z.  --  schäfer- 
knecht  des  Stiftes  Kaufungen  als  'f 
1505,  582.  1517.  682.  —  [Keine?] 
1522,  722.  —  von  Baumbacb.  —  ßek. 

—  Beltzers.  —  Berße.  —  von  Bo- 
denhausen. —  Brinckmann.  —  Keine. 

—  Clesag.   —   Currifex.  —  Danken. 

—  von  Dey.  —  TlionÄ'erter.  —  Eyter- 
^^-ind.  —  von  Erffa.  —  Versler.  — 
Finschu.  —  Volkman.  —  Fredericbs. 

—  (loltamer.  —  Grosskunz.  —  Gu- 
densberg.  —  von  Hausen.  —  land- 
graf  zu  Hessen.  —  von  Honstein.  — 
Jengarbe.  —  von  Immenhausen.  — 
Jons.  —  von  Lauberbach.  —  Lers- 
ner.  —  Lindener.  —  Lotzes  söhn.  — 
Magis.  —  Mersman.  —  Messich.  — 
Oedinghausen.    —    [von]    Retterode. 

—  pfalzgraf  bei  Rhein,  herzog  in 
Bayern.   —   Ruland.    —   Runemann. 

—  von  Rustebcrg.  —  van  der  Sachsen. 

—  von  Schacliten.  —  Sclirader.  — 
Schröder.    —    von    Schützeberg.    — 

—  Schwanflogel.  —  Schweinberg.  — 
Seiling.  —  Spitznase.  —  St^ckeu- 
rath.  —  von  Stockhausen.  —  Waken- 
feld. —  Weingarten.  —  W^erner.  — 
Wylant.  —  Wildebach.  —  Zedeleni. 

—  Zimzenberg.  —  Zipe.  —  Zwehren. 
Heinz,  zu  Heinrich,  (Hencze  425,  Heyn- 

cze  507)  Barbe.  —  Bracke.  —  Kitzing. 

—  Dippel.  —  Vaupel.  —  Fleisch- 
hauer. —  Hornberg.  —  Loeber.  — 
Maden.  —  Spies.  —  AVyman. 

Heisende  weg.  der  —  siehe  Harles- 
hausen. 

Heyssen:  Hessen. 

Heister,  der  kalte  —  siehe  AV^alburg. 

Helena  (Heylena  601)  Freseken. 

Hei  ff  man.  Johann  licentiat  der  rechte, 
advocat  beim  reichskammergericht, 
Vertreter  der  Hessischen  ritterschaft 
bei  demselben  1540,  806.  806  a. 

Helgenrade,  Helgeurod,  Heligenrode: 
Heiligenrode. 

Helle.  Georg  von  —  licenciatus  decre- 
torum,  Mainzer  kanzler  1495,  558. 

Heimarshausen  a.  d.  Diemel,  amt  und 
8.  Carlshafen  (Helmershuisische  Sa- 
chen) 791. 

Helmolt.  «Johannes  kaiserlicher  notar 
zu  Mühlhausen  1524,  747. 

Heisa  a.  d.  Losse,  amt  und  so.  Ober- 
Kaufungen  (Heiße  536,  Hilsa  547). 
pleban  etc.  536  (p.  155).  pfarrer :  Jo- 


hann Kirchhof.  Georg  Magersappe, 
einwohner:  Henne  Nolden  und  s.  frau 
Metze.  gartenbesitzer :  der  junge  Leffe- 
1er.  untersasse  des  stiftes  Kaufungen : 
Pfarhennichen. 

Helt  wasserhüter  [zu  Kaufungen?]  1517, 
660.  Matthias  doctor.  kaiseriieher 
vicekanzler  1540,  806. 

Helwig  (Helwigk  548).  Johannes  jun. 
dorfmann  zu  Herleshausen  1491.  548. 
Hans,  Kaufnnger  zinsmann  [zu  He- 
roldshausen] 1515—1517,  642.  670. 

Hemmenrade.  das  —  siehe  Cassel. 

Hen,  Henchen:  Henne. 

Hencze:  Heinz. 

Henichen,  Heningk:  Henne. 

Henkel  (Henckell).  Urhan.  Kaufnnger 
hofmann  zu  Nieder-Zwehren  1528, 
770. 

Henkiß.  Kurt  priester  des  Mainzer  bis- 
thums  1490,  544. 

Hennberg.  Georg  einwohner  zu  Herles- 
hausen 1515,  634  anläge. 

Henne,  zu  Johann,  (Hennichen  449, 
Henno  484,  Heningk  577,  Henchen 
682,  Hen  731)  von  Biedenfeld.  — 
Bode.  —  Kypis.  —  Cleynhencze.  — 
Olosße.  —  Koches.  —  Conrad.  — 
Fosß.  —  Gymp.  —  Hansteyn.  —  Heyn. 
—  Heinemann.  —  Hobemans.  — 
Huppach.  —  Husen.  —  Jasper.  — 
Ilude.  —  Lange.  —  Liphardes.  — 
Moller.  —  Neuenhain.  —  Nolden.  — 
von  Ritte.  —  Rudolf.  —  Schmidt.  — 
Wickenants.  —  Wiese.  —  W^ygan- 
des.  —  von  Wildungen. 

Henrich,  Henr^'ck,  Henricus:  Heinrich. 

Hensel.  Conrad  inagister,  doctor  und 
Professor  der  theologie,  lehrer  der 
heil.  Schrift,  canonicus  und  regierer 
des  altäres  des  heil,  kreuzes  zu  Kau- 
fungen 1471—1473,  510.  512—615. 

Heppach  oberamt  und  osö.  Waiblingen, 
Würtemberg  (Hegbach  714,  irrig 
Hechbrach  715,  Hegenbach  818).  äb- 
tissin  714.  715.  818. 

Herbede  a.  d.  Ruhr  in  der  grafschaft 
Mark,  jetzt  amt  und  onö.  Hattingen 
a.  d.  Ruhr,  Westfalen  (Herebede39a, 
Herborde  517,  Herbette  622,  Herbert 
766b  (p.  523),  Herwede  821).  dorf 
766b  (p.  523).  817.  burgsitz  766b 
(p.  523).  817.  Kaufunger  vogtei 
39  a.  schultheissen  (und  schultheissen- 
amt)  521.  622.  801.  802.  819.  823. 
825.  Arnold  von  Didinchoven.  aus  dem 
geschlechte  der  von  Elverfeldt:  Wil- 
helm, Jaspar,  Schotte  und  Kurt.  Kaii- 
funger  guter  und  leben  766b  (p. 
525).  817.  823.  825.  826.  mühle  und 
fischerei  817.  hof  39  a.  517.  521.  622. 


Herbert  —  Herlishußen. 


693 


801.  802.  819.  821.  823  (freier  reichs- 
hof).  825.  hofgüter  521.  hofleute 
521.  622.  823.  825.  82G.  lioffrauen 
521.  fyeschworne  des  liofes  517.  521. 
622.  Dietrich  Merich,  Telliken  Elich- 
maiin,  Heinrich  Messich.  Heinnch 
Meraman,  Arndt  van  Kleynerbede, 
Hannes  Bunjjener,  Hannes  Koster 
517.  Johann  Pinievner.  Kuno  Sehe- 
ken,  Johann,  Erley,  die  Purste  622. 
hofsknechte  und  liofsmägde  521. 
Stiftsknecht:  Hermann  Fürst.  Schul- 
meister: Antonius,  fnme  des  hofes: 
Dietricli.  hörige:  Gert  Messing. 
Kunnc  der  Kolthaveschen  tocliter. 
leiheigene  leute  823.  zins  der  hof- 
leute, gen.  das  Hesscngeld,  82(). 

Herbert:  Herbedc. 

Herbert  (Hcr])ordu8  521),  Harbordus 
556)  Hover.  —  Steinmetz. 

Herbeschleubcn :  Herbslel)en. 

Herbette:  Her])ede. 

Herbipolensis  siehe  Würzl)urg. 

Herborde:  Herbede. 

Herbordus :  Herbert. 

Herbsleben  ö.  Langensalza,  amt  Gräfen- 
tonna,  S. -Coburg-Gotha  (Herbeschleu- 
ben  7a5)  735.  742.  amtmann:  Phi- 
lipp von  Ribisch. 

Herda  amt  und  ssö.  Gerstungen,  S.- 
Weimar-Eisenach (Herde  485).  Fritz 
von  —  der  ältere  1454.  485.  der 
von  —  1523,  727. 

Herdinchußen,  Herdynckhusen,  Her- 
dinghusen :  Heringhausen. 

Herebede :  Herbede. 

Herelßhaußenn,  Hereltzhausen:  Herolds- 
hausen. 

Hei'ford  reg.-bez.  und  ssw.  Minden  (Her- 
furdensis  522,  Hervordensis  523,  Her- 
ferden  596,  Herwerden  714).  Stadt 
596.  kirche  und  abtei  der  heil.  Pu- 
sinna  (ecclesia  saecularis)  522.  52JJ. 
äbtissinnen  596.  714.  715.  818.  Anna 
von  Hunolstein.  domina  (canonisse): 
Jacoba  von  Rettberg. 

Herges   (Herrgaß)    siehe   Herleshausen. 

Heringhausen  amt  und  n\v.  Cor})ach, 
Waldeck,  (Herdynckhusen  640,  Her- 
dinchußen 761,  irrig  Hertingshausen 
762  n,  Herdinghusen  766  b  (p.  525) 
mit  dem  zusatze:  ,in  der  heri-schaft 
Waldeck  gelegen'),  besitzungen  des 
Stiftes  Kaufungen  im  kirchs})iele  — 
640.  pfan-kirche  761.  762.  Kaufun- 
ger pfarrlehen  761.  pfairer  Rein- 
hard Degenhardi. 

Herleshausen  a.  d.  Weira,  amt  und  ssö. 
Netra,  kreis  Eschwege  (Herlßhußen 
440,  Hirlßusen  41)7,  Herßhusen  649, 
Hiershaußen    649  z)    435.    440.    441. 


456.  464.  470.  478.  565.  666.  586. 
631.  ()33.  634  und  anläge.  642.  664. 
(>(>7— 669.  671.  766  b  (p.  521).  804. 
gebiet  478.  f eidmark  548.  634  an- 
läge. 727.  kirche  465.  501.  pleban, 
viceple})an  und  kirchenrector  494. 
ple})ane :  Heinrich  Danken.  Johannes 
Hobehen*.  messbuch  501.  Vormünder 
der  kirche  501.  acker  der  kirche  465. 
kirchhof  634  anläge,  guter  des 
Stiftes  Kaufungen  441.  634  an- 
läge. 766b  (p.  526).  gütertbeile: 
der  sedelhof  [fron-  oder  salhof]  465. 
470.  634.  freier  hof  (haus,  hof  und 
Scheune)  wohnung  des  schul theissen 
634  anläge,  der  Steinenstock  auf  dem 
kirchhof e,  fruchtspeicher  [jetzt  zum 
landgräfiichen  schlösse  gehörig]  470. 
634  anläge.  Stromans  hof  732.  die 
eiiemals  Judemannschen  guter  470. 
Vorwerke  634  anläge.  649.  766  b  (p. 
526).  ländereien  in  der  Aue  634  an- 
läge, grosse  wiese  in  den  erlen  465. 
wiese  634  anläge.  Schäfereien  634 
anläge,  schaftrift  470.  fisch  weide 
452.  453.  535.  mühle  465.  727.  brau- 
haus,  schenke  und  geldzinsen  684  an- 
läge, lehensträger:  Härtung  Fi- 
scher, frau  von  Leimbach.  Hermann 
Weidemann,  die  Schmidt,  die  Thum- 
ming.  Heidenreich,  die  Treuschen. 
die  Viemau.  die  von  Reckerode. 
des  Vorwerkes:  Rudolf  von  Boyne- 
burg  und  s.  bruder.  stiftsbeamte 
und  Stiftsleute:  schultheiss  450. 
630  -632.  669.  Heinrich  Magis.  Hans 
Francke.  gericht  465.  470.  634  an- 
läge. [gerichts]tag  456.  Schreiber  und 
gerichtsknecht  634  anläge,  stiftsmeier 
6-19.  Pächter  des  Vorwerkes:  Hans 
Beyger.  landbesitzer :  Heinz  Bracke, 
dienstmann:  Lutz  Huns.  zinsleute 
465.     Claus    Gobell.      Tolde    Grobe. 

wig.     ] 

i.  Ditz 
tolff.  die  untersassen  663.  667.  die 
Schäfer  634.  die  gemeinde  (dorf- 
schaft) 471.  497.  630.  632.  663.  die 
Vormünder  derselben  497.  632.  669. 
dorfmänner  und  ein  wohner  463.  497. 
631.  633.  638.  664.  766  b  (p.  526). 
Hans  ]kyger.  Balthasar  und  Heinz 
Bracke.  Hans  Fritze  und  s.  frau  Ag- 
nes. Johannes  Helwig  jun.  Jorge 
Hennberg,  flurnamen:  Angesgra- 
ben,  Bccheweg,  Unser  Frauen  bom, 
Hainselbach,  Herges,  Landwehrs- 
grund, Ruckeweg.  Sengisch  471.  die 
Aue  634  anläge,  der  tiefe  Graben 
hinter  Stromans  hofe  732. 
HerHshußen  435,  Herlßhusen  648,  Herls- 

38 


Hans   Helwig.     Hans   Moller.    Hans 
Rutoll  jun.    Ditzel  und  Mathias  Ru- 


591 


tiermann  —  Hesse. 


hawsen  750,  Herleshusen  758,  Herlß- 
hausen  778 :  Heroldshausen. 
Hermann  (Hermannus  448,  Hermanus 
592,  Hermen  651)  erzbischuf  zu  Cöln, 
kurfürst,  herzog  zu  Westfalen  und 
Engem,  administrator  des  stiftes  Pa- 
derborn 1537,  789.  799.  800.  —  fra- 
ter,  bischof  von  Citrum,  vicar  (weih- 
bischof)  des  erzbischofes  zu  Mainz 
1443,  428.  —  cleriker  der  Mainzer 
dioecese  1490,  547.  —  schafmeister 
zu  Kaufungen  1517,  682.  —  stümier 
daselbst  1517,  682.  —  von  Bovne- 
bürg.  —  Borcke.  —  Bottener.  —  von 
Cappel.  —  Karthe.  —  Kegel.  —  Koch. 

—  Krumpipe.  —  Vette.  —  Fürst.  — 
Gisecke.  —  Glunse,  —  Granwechter. 

—  Grebe.  —  Grifte.  —  Günther.  — 
Hancrat.  —   Hanisch.    —    Harnasch. 

—  von  Hebel.  —  landgraf  zu  Hessen. 

—  von  Holzheim.  —  von  Lemgo.  — 
Locker.  —  Lotze.  —  Ludde.  —  Lupi. 

—  Meysenbug.  —  Nicoli.  —  Rengen. 

—  Riedesel.  —  Rust[eberg?].  — 
Schüssler.  —  Sele.  —  Sifferdes.  — 
Steyfinbul.  —  Wegener.  —  Weyde- 
ludt.  —  Weidemann.  —  Zuchter- 
ling. 

Herminges.  Kurt  Kaufunger  stiftsmeier 
zu  Hedemünden  und  s.  frau  Adel- 
heid 1499,  570. 

Herolds.  Gertrud  —  von  Berneburg 
laienschwester  zu  Kaufungen  1527, 
765. 

Heroldshausen.  Ober  —  amt  und  nw. 
Langensalza  (Herlishußen  435,  Obirn 
HeroldißhuHen  447,  Ubeni  Heroldeß- 
hußen  485,  Eroltshawsenn  577,  Herlß- 
husen  648,  Herolßliusen  652,  Hers- 
hußen,  Obeni  Hirleßhaußenn,  Har- 
leßhaußen  733,  Herelßhaußenn  749, 
Heroldeßhaußen  754,  Heroldshuesen 
755,  Herleshusen  758,  Heroltzhausen 
781,  Hereltzhausen  783)  443.  458. 
576.  577.  675.  735.  742.  74(>.  749. 
758.  7661)  (p.  521).  774.  824.  feld- 
mark  435.  743.  —  pfarrer:  Seba- 
stian (irerhardi.  Sebastian  Gothardi. 
schultheissen  der  äbtissin  zu 
Kaufungen:  Hans  von  Tüngeda. 
Dietzel  Kruspe.  Heinrich  Keyne. 
Hans  Eiterwind,  dessen  haus  und 
hof,  dem  stifte  Kaufungen  verkauft 
743.  744.  747.  Hans  Freitag,  erbge- 
richt  der  äbtissin  735.  749.  750.  754 
— 766.  am tmann:  Spitznase,  guter 
des  Stiftes  Kauf un gen:  vogtei 
461.  kemnate,  haus  und  hof  670.  675. 
733.  743.  756.  2  freie  Vorwerke,  ge- 
nannt das  Korngeldsgut  (Korngclds- 
land)  443.   444.   447.   458.   485.  486. 


488.  männer  des  stiftes:  erble- 
henbesitzer  Albrecht  Spitznase  und 
8.  söhne  Hans,  Christian  und  Ber- 
thold 458.  landsiedel  447.  ])ächter 
(colouen):  BerndtTribc,  Apel  Kinder- 
vater, Hans  Styme  443.  Heinrich 
Spitznase,  Hans  Brandau.  Hans  Sper- 
ling 458.  Heinrich  Lindener  d.  äJt., 
Hermann  Sele,  Hans  Rummel.Heiurieh 
Wyland,  Hans  Margwart  444.  48<i. 
hausbesitzer :  Dietz  Kindervater,  klo- 
sterleute  435.  742.  754.  755.  zins- 
leute :  Hans  Grobe.  Hans  Bottener. 
Freitag.  Schwarzkoppe.  Kaspar  Wy- 
land. Andreas  Ditmar.  Steinmetz. 
Hans  Roting.  Hans  Helwig.  Georg 
Aldes  wittwe.  Berld  Ludolff.  Kurt 
Seltzer.  Kaspar  Aide.  Kurt  Steling. 
die  Hechten.  Claus  W^ackermaul. 
Hans  Top[)er.  Hans  Kremer.  Hans 
Hesse.  Lips  Ecker.  Volckmar  Tu- 
benrauch. Hans  Konemund.  Hans 
Evterwind.  Veiten  Hersserlvn.  Hein- 
rieh  Keine.  Osanna  Trenkelbach. 
Claus  Michel  746.  einwohner:  Hans 
Kuenmuendt.  Claus  und  Ludwig 
Michel  gebrüder.  Hans  Hausmann. 
Stephan  Keine.  Schuhmacher:  Hans 
Clipstein,  dorfmänner  754.  755.  stifts- 
rente  aus  --  722.  743.  778.  780.  781. 
783. 

Heroldshausen.  Nieder-  wüstung  onu. 
Ober-Heroldshausen  (inferior  Heixil- 
deshußen)  461.  landbcsitzer :  domina 
Dirsherben.  Hildebrand  von  (Veuz- 
burg.  Heinrich  Clesag.  Ludwig  Ruf- 
fus.  Al>)ert  Saxo. 

Herse:  Heerse. 

Hershußen :  Heroldshausen. 

Hersserlvn.  Veiten  zu  Heroldshausen 
1524,  '7  U;. 

Herßhusen :  Herleshausen. 

Herte.  Kurt  zu  Grossen-Gottern  1416, 
443. 

Herting  (Hertingus  484)  von  Eschweu^e. 

Hertingshausen  amt  und  ssw.  Cassel 
(Hertingshusen).  Friedrich  vrm  — 
Kaufunger  lehensmann  zu  Zwehren 
766  b  (p.  526). 

Hertingshausen  irrig  für  Heringhausen. 

Herwede :   Herbede. 

Herwici.  Berthold  soholaster  und  ca- 
nonicus  der  s.  Marienkiixjhe  zu  Eise- 
nach 1491,  548. 

Herzog  (Herzogk).  Enist  pfarrer  der 
kirche  s.  Jacobi  zu  Göttingeu  1517. 
666. 

Hesehe  siehe  Hessen. 

H('S(Mn*adps.  Anna  frau  des  bürgers 
Kunz  Drossel  zu  Cassel  1489,  541. 

Hesse.    Hans,  Kaufimger  zinsmann  [zu 


Hessen  —  Hobeherr. 


595 


Heroldshausen]  1517,  G70.  —  Kau- 
funger zinsmann  zu  Göttern  1524, 
746. 
Hessen  (Hassia  448,  Hesßin  485,  Hissen 
646,  Hevssen  718.  adjecti visch :  Hes- 
chir  547,  Hesßche  587)  798.  land 
zu  —  448.  449.  544.  574.  575.  651. 
718.  785  a.  787  n.  823.  landgrafschaft 
826.  fürstenthum  625.  668.  686.  774. 
775.  785  a.  794  (p.  467).  824.  825. 
Nieder-Hessen  (Hassia  inferior,  unter- 
fürstenthum,  niederfürstenthum)  583  a. 
763.  773.  824.  clerus  Nieder-Hessens 
583  a.  Ober-Hessen  (oberfürstenthum) 
763.  773.  landesobrigkeit  824. 
landgrafen  (fürsten,  gnädige  herren) 
zu  — ,  grafen  zu  Katzen  einbogen, 
Dietz,  Ziegenhain  und  Nidda  431. 
478.  484.  516.  542.  646.  647.  657. 
794  (p.  467).  817.  822.  824.  landgraf 
Hermann  als  f  1481,  522.  St.  p.  657. 
Ludwig  I.  1443—1454,  426.  431.  438. 
452—454.  485.  ungenannt  427.  448 
und  449  (des  landgrafen  land  zu  San- 
dershausen). 478.  484.  [Ludwig  11. 
und]  Heinrich  III.  zu  Marburg,  graf 
zu  Ziegenhain  und  Nidda  1475,  518. 
landgraf  Wühelm  II.  1501—1509, 
574.  588,  2—4.  599.  605.  als  f  1511, 
620.  ungenannt  1567,  822.  s.  gemah- 
lin,  seit  1509  ^^dttw^e  Anna  landgräfin 
zu  Hessen,  geb.  Herzogin  zu  Meck- 
lenburg, vormünderin  ihres  sohnes 
Philipp  und  regentin  in  Hessen  1515 
—1518,  636.  647.  657.  669.  660.  661. 
667.  668.  686.  landgraf  Philipp  unter 
ihrer  Vormundschaft  1515 — 1517,  646. 
657.  659.  668.  regent  1518—1545. 
686.  687.  692.  719.  722.  724.  725. 
733.  734.  752.  754—756.  763—766. 
769.  770.  772—775.  781.  785.  785  a. 
786.  786  z.  787.  788.  793.  794  (p. 
455).  794  a.  796.  797.  799.  804.  806. 
806b.  813.  815.  ungenannt  660.  667. 
688.  691.  783.  785  a.  790.  794  (p. 
467).  795.  798.  als  f  1567,  822.  s. 
Schwester  Elisabeth  landgräfin  zu  — , 
vermählte  herzogin  zu  Sachsen  1536, 
781.  783.  s.  söhn  landgraf  AVilhelm 
IV.  1567—1575,  822.  825.  mitre- 
ge n  t  e  n  des  fürstenthums  625.  Hein- 
rich von  Bodenhausen.  Jost  von 
Baumbach,  der  landhofmeister  und 
andere  mitregenten  619.  620.  625. 
hofgericht  794  (p.  457).  procurator 
desselben:  Nicolaus  Asclepius.  die 
ritterschaft  des  fürstenthums  773 
—775.  785.  785  a.  786.  787  z.  794  a. 
797.  806.  806a  und  b.  824.  825.  erb- 
marschall :  Hermann  Riedcsel.  Vor- 
steher der  ritterschaft  824.     anwalte 


der  ritterschaft :  Kraft  Rau  von  Holz- 
hausen, Hartmann  Schlegel,  Johann 
von  Hundeishausen,  Balthasar  Diede. 
landgräfliche  beamte:  kanzler 
zu  —  777.  Johann  Feige  von  Lich- 
tenau, verordnete  räthe  588,  7.  646. 
647.  657.  659.  661.  667.  668.  686. 
753.  754.  789.  791.  Burghai-d  von 
Gramm.  Jost  von  Eschwege,  amt- 
leute:  Georg  der  ältere,  Georg  der 
jüngere  und  Oswald  von  Buttlar  zu 
Ziegenberg.  Schreiber  des  landgrafen 
Ludwig  I.  454.  Konrad  Volghard. 
kanzlei  zu  —  737.  740.  hofgericht  588. 
hofrichter:  Konrad  von  Wallenstein, 
procurator :  Nicolaus  Asclepius.  amts- 
knechte  646.  Hessisches  recht 
575.  651.  Hessischer  [land]tag  791. 
geld  und  Währung  475.  482.  637. 
547.  564.  584.  589.  634.  678.  679. 
766b  (pp.  521—524).  St.  p.  557.  das 
Hessengeld826.  fruchtmaß 587. 
764. 

Heß.  Johann  pfarrer  zu  Nieder-Zwehren 
766  b  (p.  525). 

Heßbruch.  Ws[Wilhelmus?].  zinsmann 
[zu  Ober-Kaufungen?]  1517,  671. 

Hettelberg  (Hettilberg)  siehe  Wolfs- 
anger. 

Hieronymus  (Jheronimus)  Feuse. 

Hiershaußen :  Herleshausen. 

Hierusalem:  Jerusalem. 

Hildebrand  (Hildebrandus  461,  Hylle- 
brant  585)  ord.  U.  L.  F.,  klosters  zu 
Cassel,  bruder  1517,  674.  —  von 
Creuzburg.  —  Sommer. 

Hildesheim,  Hannover,  (Hildensemensis 
433,  Hildessemensis  556).  dioecesc 
433.  556.  558,  559.  588,1.  bischof 
588,  2.  cleriker  der  dioecese:  Albert 
Koch  notar. 

Hilf,  kaiserlicher  kanzieibeamter  1563, 
820  z. 

Hille.  Bui'ghard  scholaster  der  kirche 
U.  L.  F.  zu  Eisenach  1515,  642. 

Hilsa:  Heisa. 

Himpe  (Hynpenus  579).  Siegfried  notar 
[zu  Kaufungen]  1490—1504,  544. 
547.  579. 

Hinrich,  Hinricus:  Heinrich. 

Hyrchenhain  irrig  für  Hirzenhain  (siehe 
,Berichtigungen'  zu  p.  208  z.  2). 

Hirleßhaußenn :  Heroldshausen. 

Hirzenhain  amt  und  nö.  Ortenberg, 
Hessen  (irrig  Hyrchenhain).  prior  des 
[Augu8tinerchorherren-]klosters  574. 

Hispanien:  Spanien. 

Hissen:  Hessen. 

Höbe,  im  — :  Imhof. 

Hobeherr.  Johannes  pleban  zu  Herles- 
hausen 1458,  494  z. 


596 


Hobemans  —  Hungershausen. 


Hobemans.  Henne  colon  zu  Vollmars- 
hausen  1469,  496. 

Hochbergs  (Hoeberghes  766  z).  Anna 
—  von  Kaufungen,  laiensch wester 
daselbst  1527,  766.  766  z. 

Hockerde:  Huckarde. 

[Höckelheim  bei  Northeim,  nnö.  Oöt- 
tingen,  Benedictinemonnenkloster]. 
domina  und  convent  702. 

Hoemans.  Siegfried  zu  Harleshausen 
1509,  606. 

Hoenrade.  das  —  siehe  Nieder-Zwehren. 
auf  dem  —  siehe  Sandershausen. 

Hoenstein :  Hohenstein. 

Horde  nahe  so.  Dortmund,  Westfalen 
(Horde  792,  Horrte  817)  817.  Franz 
von  —  Paderbornscher  Statthalter 
1537,  792. 

Hofemann.  Siegfried  zu  Harleshausen 
und  8.  frau  Katharine  1609,  6(J6. 

Hofgeismar  reg. -bez.  und  nnw.  Cassel. 
erzbischöflich  Mainzisches  commissa- 
riat  des  propsteibezirkes  der  s.  Ma- 
rienkirche in  der  altstadt  zu  —  434. 
629—633.  636.  683  a.  726.  chor  dieser 
kirche  627.  ständiger  vicar  derselben  : 
Johannes  Deudeken. 

Hohenstein  schloss  und  dorf  in  der 
niedergraf  Schaft  K  atzeneinbogen,  jetzt 
amtes  und  nnw.  Langenschwalbach 
786z.  bewohner  dos  Schlosses:  Hede- 
rich von  Kaienberg. 

Hohenstein,  zweig  des  geschlechtes  der 
von  Boyneburg  [wahrscheinlich  nach 
einer  bürg  benannt,  welche  derselbe 
nel)en  anderen  gütern  in  Schwaben 
besass]  (Honsteyn  431,  Hoensteyn 
486,  Hoynsteyn666).  Habe  von  Boyne- 
burg genannt  von  — .  Margarethe 
von  —  küsterin  zu  Kaufun  gen  1484 
—1496,  627.  637.  541.  642.  649.  666. 
666.  658.  669.  Heinrich  von  —  Kau- 
funger lehensmann  zu  Netra,  1627/28, 
766  b  (p.  625). 

Hoilczheym :  Holzheim. 

Hoynsteyn:  Hohenstein. 

Hollauch  (Holoch  429  s).  Thilemann  ca- 
nonicus  zu  Kaufungen  1443,  429.  430. 
H.  bruder  Johann  vicar  daselbst  1443, 
429.  Johann  priester,  pfarrer  [des 
hospitales]  zum  heil.  Geiste  zu  Fritz- 
lar und  altarist  des  stiftes  Kaufungen 
1443,  430.  Thilemann  kanzler  1446, 
438. 

Holzhausen  (Holtzhawsen  786).  Kraft 
von  —  1537,  7a5.  (siehe  auch  Kau.) 

Holzheim  wüstung  sw.  nahe  Fritzlar 
(Hoilczheym  431j.  Hermann  von  — 
mann  des  stiftes  Kaufungen  1444, 
431.  Zvarg  von  —  (Adamus  pumilus 
de  —  492  s)  1467,  492. 


Homaus:  Hovemans. 

Homberg  reg. -bez.  und  ssw.  Cassel  784. 

Homberg  (Hoimbergk).  Heinz  stiftscolon 
zu  Nieder-Kaufungen  1494/95,  655. 

Homburg  [vor  der  Hohe?].  Konrad 
Dulcis  von  —  raagister  1504.  581. 

Honnoldeßhen :  Hundeishausen. 

Honstein:  Hohenstein. 

Hopfgarten  amt  und  oso.  Vieselbach, 
kreis  Weimar,  S.-Weimar-Eisenach. 
(Hopgarten  676  z,  Hopsgarten  576  n, 
Hubfgartenn  735,  Hophgarten  7581. 
die  von  —  1524,  735.  1526.  758. 
Rudolf  von  —  ritter  1503,  576.  577. 

Horde,  Horrte:  Horde. 

Hotzelsgasse  (Hotzlesgasse  671)  siehe 
Gotha. 

Hovemans  (Homans  766).  Elisabeth  — 
von  Guxhagen,  laienschwester  zu  Kau- 
fungen 1627,  766.  766  z. 

Hover.  HerV>ert  canonicus  der  kirche 
zu  Gandersheim  1495,  656. 

Hubenstricker.  Johannes  notar  [zu  Fritz- 
lar] 1457—1468,  493.  494. 

Hubfgarten:  Hopfgarten. 

Huckarde  amt  und  nw.  Dortmund, 
Westfalen  (Hockerde  689,  Heckerde 
718).  gericht  639.  hof  des  stiftes  Kau- 
fungen 718. 

Hi\ns.  Lotze  dienstmann  der  äbtissin 
zu   Kaufungen   in  Herleshausen   um 

1450,  465. 
Huesmans:  Hausmaus. 
Hun:  Haune. 

Hund  (Huntd  529).  die  Hunde  Kau- 
funger lehensmänner  zu  Bergshausen 
7661)  (p.  526).  Johannes  canonicus 
zu  Fritzlar  1484—1486,  627.  529— 
633.  636. 

Hundelnsteyn :  Hunolstein. 

Hundeishausen  amt  und  s.  Witzenhau- 
hausen  (Hundelshusen  470,  Honnol- 
deßhen 486,  Hunoldishusen  522,  Hu- 
nolßhusen    538).     von    H. :    Philipp 

1451,  470.  Heimbrod  1461— 14Ö4, 
470.  471.  485.  Burghard  vrappner, 
vogt,  dann  amtmann  zu  Kaufungen 
1481—1486,522.526.538.  Heimbrod, 
Kaufunger  lehensmann  zu  Walburg 
und  Z wehren  1527/28,  766  b  (p.  526). 
Johann  besitzer  von  Harmuthsachsen, 
anwalt  der  Hessischen  ritterschaft 
1537—1540,  785.  786  a.  786.  786  z. 
794  a.  806  a.  s.  frau  Margarethe  1537. 
78()  z. 

Hundershauscn :  Hungershausen. 

Hungern:  Ungarn. 

Hungei*shausen  wüstung  w.  Klein-Al- 
merode,  amt  Witzenhausen  (Hungerß- 
hussen  591,  Hundershawsen  734,  irrig 
Sandershausen  737,  Hungershuß  751). 


Hunoldiähusen  —  Johannes. 


597 


von  — :  Berthold  stiftsschreiber  zu 
Kaufongen   1507,   591.    als  f   1524, 

738.  741.  751.  s.  wittwe  Nette  bür- 
gerin  zu  Witzenhausen  1524,  741.  751. 
beider  söhn  Michel  1524,  IM.  737— 

739.  741.  751. 

Hunoldishusen,  Hunolßhusen:  Hundeis- 
hausen. 

Hunolstein  3  wegestunden  s.  Mühlheim 
a.  d.  IMosel,  amt  Bemkastel  a.  d. 
Mosel  (Hunoldisteyn  522,  Hundein- 
st eyn  523).  Margarethe  von  —  pröp- 
stin zu  Kaufungen  1469,  506.  Anna 
von  —  küsterin  daselbst  1469,  506. 
dann  äbtissin  zu  Herford  1481,  522. 
523. 

Huppach  (Hupach  567).  Henne  anit- 
mann  zu  Kaufungen  1498,  567.  Jo- 
hannes Stiftsvogt  (ussrichter),  clericus 
uxoratus  1504—1517,  579.  588,  1.  2. 
5.  6.  589.  671.  Jacob  cleriker  des 
Mainzer  bisthums,  pfarrer  zu  Wal- 
burg 1507,  589. 

Hüsen:  Hausen. 

Husen  (Hwsen).  Henne  dorfmann  zu 
Gleichen  1523,  731. 

Hußmans:  Hausmaus. 

I,  J  und  Y. 

Jacob  (Jacobus  576,  Jocob  590)  erz- 
bischof  zu  Mainz,  kurfürst  1506, 
583  a.  —  erzbischof  zu  Trier  1443, 
426.  427.  —  Bomon.  —  Keller.  — 
Koler.  —  Huppach.  —  Wegelappe. 

Jacob  (Jacobi  448,  Jacof  449).  Johann 
canonicus  (priester,  beneficiat)  zu  Kau- 
fungen 1447-1450,  448.  449.  459. 

Jacoba  von  Rettberg. 

Jacobs.  Katharine  —  von  Fritzlar, 
laiensch wester  zu  Kaufungen  1527, 
766.  766  z. 

Jacof:  Jacob. 

Jägers  (Jeghers).  Hans  meister  1513, 
626. 

Jaspar,  zu  Kaspar,  (Jasper  622)  von 
Elverfeldt. 

Jasper.  Henne  1494/95,  555. 

Jengarbe.  Heinrich  ziegelbrenner,  bür- 
gcr  zu  Witzenhausen,  früher  knecht 
und  ziegelbrenner  zu  Kaufungen  1450, 
459. 

Jeorg:  Georg. 

Jerusalem  (Jherusalem  512,  Hierusalcm 
786).  kirche  des  heil,  kreuzes  in  — 
siehe  Rom  512.  könig  in  — :  kaiser 
Karl  V.  orden  der  ritterschaft  s.  Jo- 
hann is  zu  —  571. 

Ifta  wnw.  Creuzburg  a.  d.  Werra,  amt 
Eisenach,  S.- Weimar-Eisenach  (Iffte) 
634  anläge. 


Jheronimus:  Hiei*onymu8. 

Ihringshausen  amt  und  nnö.  Cassel 
(Eringishusen  449,  Irvngshusen  766  b 
(p.  524))  448.  449.  Kaufunger  guter 
und  Zinsen  766  b  (p.  524).  einwohner: 
Kunz  Steinfeld.  Henne  Hansteyn. 
Henne  Wygandes. 

Ilude  (Ylude).  Henne  bürger  zu  Cassel, 
8.  tochter  und  deren  söhn  Martin 
Scheffer  1453,  482. 

Imhof  (im  Höbe).  Johannes  decan  zu 
Fritzlar,  apostolisch  bestellter  richter 
und  bewahrer  des  klosters  Kaufung^en 
1465,  502. 

Immenhausen  amt  und  so.  Grebenstein 
(Ymmenhusen  436,  Imenhusen  518). 
Heinrich  von  —  1475,  518.  pleban 
532.  533.  536.  bürgermeister,  rath 
und  gemeinde  436.  437.  550.  Schöf- 
fen 436. 

Imming  [zu  Herbede  gehöriger  hof]  (Ym- 
minck)  517.  [wohl  besitzer  des  hofes 
und]  einwohner  zu  — :  Hannes  Koster. 

Innocenz  (Innocencius  543)  VIII.  papst 
1484—1491,  529.  543— 548. 

Innsbruck,  Tyrol  (Ynnsprugg)  820. 

Jo.  Ragusinus.  —  Wigandi. 

Joachim  von  Boyneburg. 

Job  [=  Hiob]  (Joppe  594)  Schrend- 
eisen. 

Jodde,  Yodde:  Jude. 

Jodocus  Conrade.  —  Oltz.  —  Ratzen- 
berg,   (siehe  auch  Jost.) 

Johannes  (Johan  430,  Johanse  504,  Jo- 
annes 573,  Joan  736.  vgl.  auch  Hans 
und  Henne)  XXII.  papst  als  f  1497, 
563.  —  könig  von  Dänemark  1600 — 
1501,  573.  574.  —  cardinaldiacon  tit. 
s.  Lucie  in  Septisolio  [zu  Rom]  1473, 
512.  513.  —  erzbischof  zu  Trier,  erz- 
kanzler  durch  Gallien  und  das  könig- 
reich  Arelat  1537,  786.  —  abt  von 
Abdinghof  in  Paderborn  1534,  776. 

—  [Gössel]  abt  zu  Breitenau  1444, 
431.  _  abt  zu  Breitenau  1509—1519, 
599—602.  604.  607.  609—611.  614. 
703.  704.  —  pfarrer  zu  Heisa,  besitzer 
des  8.  Kunigundenaltares  zu  Kaufun- 
gen 1490,  544.  —  caplan  [zu  Kau- 
fungen] 1505,  582.  —  zu  Queren- 
burg, geschworner  des  hofes  Herbedc 
1512,  622.  —  zeuge  1486,  51^.  — 
Batten.  -  Baussel.  —  Becker.  — 
Benda.  —  Peter.  -  Biphard.  — 
Pflücke.  —  Pfluger.  —  Pimeyner.  — 
von  Bischoffshausen.  —  Blecher.  — 
Plunckcr.  —  Bungener.  —  Butel.  -  - 
Kannegiesser.  —  Cantrifusor.  —  Kauff- 
roeder.  —  Kauffunger.  —  Kcppigkin. 

—  Kirchhain.  —  Kirchhof.  —  Klein- 
kopf. —  Koch.  —  Kothe.  —  Kotte- 


598 


Joliannetta  —  Lay. 


liiij^.  —  Kuiie.  —  von  Dalwigk.  — 
Deudeken.  —  Tilch.  —  Tvle.  —  Dip- 
pel.  —  Toppher.  —  Eisenhut.  —  Eng- 
länder. —  Fabri.  —  Feige.  —  Viel- 
haber. —  Vollentei*8.   —   Fredeborn. 

—  Gathen.  —  üeilfuss.  —  Clulden- 
schaiff.  —  von  Haune.  —  Helffmann. 

—  Helmolt.  —  Helwig.  —  Heß.  — 
Hobeher.  —  Hollauch.  —  Huben- 
stricker.  —  Hund.  —  von  Hundeis- 
hausen. —  Huppach.  —  Jacob.  — 
Inihof.  —  Lamperti.    —  Lampracht. 

—  Landstein.  —  Lerche.  —  Meyger. 

—  Meyl.  —  Meysenbug.   —   Meyte. 

—  Meibach.  —  Menge  rshausen.  — 
Merckel.  —  Michaelis.  —  Michel.  — 
Mühlbach.  —  Opfermann.  —  Oswaldt. 

—  vom  Rade.  —  Rasoris.  —  Reichen- 
bach. —  Reimbold.   —   vom   Reyne. 

—  pfalzgraf  bei  Rhein,  herzog  in 
Bayern.  —  Rhön.  —  Roder.  —  Ru- 
lemann.    —   Ruschenberg.   —  Sachs. 

—  herzog  zu  Sachsen.  —  Sander.  — 
von  Schachten.  — Scherer.  —  Schrend- 
eisen.  —  Sommering.  —  Spief?el.  — 
Sponsi.  —  Staufenberg.  —  Stoben- 
rauch.   —   Surbecken.   —   Sweymen. 

—  Wael.  —  Walter.  —  Weinrich.  — 
von  AVendhausen.  —  Wetdegen.  — 
von  Wildungen.  —  Wiperti.  —  Won- 
necken. —  graf  zu  Ziegenhain.  — 
Zuch. 

Johannetta  pröpatin  zu  Kaufungen  [vor 
1432,1  St.  p.  562.    als  f  1494/95,  555. 
Jons.  Heinrich  1518,  694. 
Jorge:  Georg. 
Jorgenberg ;  Georgenberg. 
Jorgentayl :  Georgenthal. 
Joseph  (Jhoseph  815)  von  ßoyneburg. 

—  Lorichius. 

Jost,  zu  Jodocus,  (Joest  625)  doctor 
1558,  817  z.  —  von  Baumbach.  — 
von  Berlepsch.  —  von  Boyneburg.  — 
Henne  Conrade.  —  von  Eschwege.  — 
Meybarts.  --  Neuenhain.  —  Ratzen- 
berg. —  Ruland.  —  Waßmuth. 

Iryngshuaen :  Ihringshausen. 

Iseke  von  der  Becke. 

Isenach,  Ysenach:  Eisenach. 

Isenburg  (Isenberg).  Friedrich  graf  zu 

—  als  t  1227,  39  a. 
Ysenhod :  Eisenhut. 
Ißensmedt :  Eisenschmidt. 
Italien  (Italia)  794  (p.  462). 

Itter.  lierrschaft  und  bürg  über  Thal- 
itter,  amt  Vöhl,  kreis  Frankenberg, 
ssö.  Corbach  (Ytter  767,  Ittere  768)! 
Thilo  Wolff  von  Gudenberg,  herr  zu 

—  (siehe  Wolff). 

Jude  (Jodde  454,  Yodde  St.  p.  562). 
Mathias  rector   der  kirche  s.  Boni- 


facii  zu  Meimbresscn  [vor  1432.]  St. 
p.  562.  als  t  1449,  454. 

.Tudemans  guter  siehe  Herleshausen. 

Judith  (Juditha,  Judita),  nonne  zu  Kau- 
fungen [12.  jahrh.,]  A2.  2  nonnen 
daselbst  [13.-14.  jahrh.,]  A2. 

Jülich  herzogthum,  jetzt  zum  reg. -bez. 
Aachen  gehörend  (Gulich  719,  Gui- 
lich 802  z,  Gulch  825)  802  z.  819  k. 
821z.  herzöge  zu  Jülich,  Cleve  und 
Berg,  grafen  v.  d.  Mark  und  Ravena- 
berg:  füi*st  Johann  1522,  719.  Wil- 
helm 1570—1575,  823.  825.  (siehe 
auch  Cleve  und  Berg.) 

Jul  päpstlicher  kanzleibeamter  1503, 
576  z. 

Juliana  Berk. 

Julius  n.  papst  1506—1510,  688.  7 
(hier  ungenannt).  592.  595.  597.  599 
—602.  605.  607.  616. 

Junge.  Friedrich  [zu  Gotha?]  15(X), 
571.  572. 

Jungfrauenwiesen,  die  —  siehe  Cassel. 

Jurge,  «lurgen:  Georg. 

Jutta  (Gutta  766,  Jutte  766  z)  [nonne] 
zu  Kaufungen  [13.  jahrh.,]  A2.  — 
Hausmaus. 

K  siehe  C. 
L. 

L.  corrector  in  der  päpstlichen  kanzlei 
1503,  576  z.  —  Ch.  —  T.  päpstlicher 
kanzleibeamter  1451,  472.  473. 

Ladewig:  Ludwig. 

Laer  amt  und  so.  Bochum,  Westfalen 
(Loer).  einwohner:  Heinrich  Merß- 
man. 

Lahn  nebeniluss  des  Rheins.  [Hessi- 
scher] Statthalter  an  der  —  :  Ludwig 
von  Boyneburg. 

Lay  a.  d.  Mosel,  amt  und  sw.  Coblenz 
(Leve  426,  Leva  525  z,  I^eihe  525  8, 
Leigia  766  b  (p.  523),  Leihen  785  a, 
Leven,  Layen  786,  Leyge  St.  p.  559) 
766b  (p.  523).  785a.  786.  pfarrei 
(pastorei)  426.  427.  462.  766  b  (p.  523). 
pfarrer  785  a.  Johann  Guldenschaiff. 
schultheiss  785a.  schöffen  525 s. 
557.  Henne  Kypisch.  Servatius  Zunen. 
guter  und  weinberge  (und  deren 
Zinsen)  des  stiftes  Kaufungen 
534.  St.  p.  559.  freier  hof  desselben 
a.  d.  Mosel  525.  785  a.  786.  806  a. 
Stifts pächter:  Henne  Kypisch.  wein- 
bergsbesitzer :  Anna  Syburg.  Henne 
Gymp.  einwohner:  785a.  Ludwig 
N.  fl  um  amen:  in  dem  Flore,  in 
dem  Haßel,  in  dem  Waßeme,  in  der 
Eiche  ,uff  der  kirchen  wijngart^n'  525. 


Lamperti  —  Löhlbach. 


699 


Lamperti.  Johannes  priester,  altarist 
der  s.  Petei-skirche  zu  Fritzlar  1453 
—1468,  483.  484.  505. 

Lampracht.  Johann  priester  und  caplan 
der  äbtissin  zu  Kaufungen  1459,  496. 
dann  vicar  und  besitzer  des  aitares 
der  heil.  Dreifaltigkeit  daselbst  1493, 
551. 

Landegardis  nonne  zu  Kaufungen  [12. 
jahrh.,]  A2. 

Landstein  (Landtstevn).  Johann  1525, 
756. 

Landvogt  (die  Laut foy den)  landbesitze- 
rin  zu  Sanderahausen  1447,  448.  449. 

Landwehrgrund  (Lantwersgrund)  siehe 
Herleshausen. 

Langa.  Pe[ter]  Thoin[as]  —  päpstlicher 
kanzleibeamter  1454,  487  z. 

Lange.  Henne  dorfmann  und  heiligen- 
meister  der  pfarrkirche  s.  Matthaei 
zu  Dorla  amt  Gudensberg  1523,  731. 

Langendreer  amt  und  ö.  Bochum,  West- 
falen (Langontryr  622,  Langendrier 
718).  einwohner:  Johann  Pimeiner. 
untersasse:  Dietrich  Becker  und  s. 
söhn  Johann. 

Langensalza  reg. -bez.  und  nw.  Erfurt 
(Salcza  733,  Salcze  746)  577.  die 
domherren  [des  1472  von  Ober-Dorla 
nacli  —  verlegten  Augustinerchor- 
heiTenstiftes]  746.  die  priester  zu  — 
756.  amt  758.  766  b  (p.  521).  774. 
775.  amtmann  756.  Sittich  von  Ber- 
lepsch.  Friedrich  von  Witzleben. 

Langendrier,  Langentryr:  Langendreer. 

Lateran  siehe  Rom. 

Lauberbach  (Louberbach)  Heinrich  von 
—  1442—1446,  425.  439. 

Lebenstein,  Lcwenstein :  Löwenstein. 

Lechtenouwe :  Lichtenau. 

Leffeler.  der  junge  —  vonnals  garten- 
besitzer  zu  Heisa  1471,  509. 

Legendorff.  P.  de  —  päpstlicher  kanz- 
leibeamter 1453,  480. 

Leya:  Lay. 

Leidenhofen  amt  und  ssö.  Marburg 
(Liudenhoff).  hof  des  klosters  Kau- 
fungen zu  —  766b  (p.  522). 

Leye,  Leyen,  Leyge,  Leigia,  Leihe, 
Leihen:  Lav. 

Leimbach,  wahrscheinlich  das  r.  der 
Werra  zwischen  Berka  und  Heringen, 
amt  und  nnö.  Friedewald  gelegene 
(Leymbeche  465,  Leynbach  470).  frau 
von  —  lehensbesitzerin  zu  Herles- 
hausen um  1450,  463—465.  1451,  470. 

Lej'men.  auf  dem  —  siehe  Harleshausen. 

Leipzig  (Lyppcensis)  576.  kirche  des 
heil.  Thomas,  cantmicus:  Jacob  Koler. 

liemgo.  Hermann  Wegener  von  —  prie- 
ster zu  Kaufungen  1509,  605.    Her- 


mann von  —  alias  Wegener,  professe 
des  klosters  Marienmünster  1609, 607. 

Lempersbach  siehe  Ober-Kaufungen. 

Leo  X.  papst  1506  [!],  684  [siehe  ,Be- 
richtigungen*]. 

Lerche.  Johannes  priester,  ständiger 
vicar  des  aitares  der  heil.  Felix  und 
Regula  in  der  kirche  s.  Maria  zu 
Eisenach  1491,  548. 

Lerener  (Lersshenner).  Heinrich  [kanz- 
1er]  1553,  817  z. 

Lieh  kreis  und  so.  Giessen,  Hessen 
(Liech)  433. 

Lichtenau  kreis  und  ssw.  Witzenhausen 
(Lichtenawc  424,  Liechtenaw  526, 
Lichtenauwe  537,  Lechtenouwe  626). 
chor  der  pfarrkirche  424.  vicar: 
Peter  Selheym.  schultheiss  526.  657. 
Heinz  Ijoeber.  rath  der  stadt  626. 
bürger  626.  Siegfried  Bei*nhardes. 
einwohner:  Hans  Bräutigam  und  s. 
frau  Katharine.  von  — :  kanzler  Jo- 
hann Feige. 

Lindau  am  Bodensee  (Lindaw  696). 
äbtissin  596.  714.  715.  818. 

Lindemann,  die  —  (die  Lyndemensche 
547)  landbesitzerin  [zu  Ober-Kaufun- 
gen?] 1490,  644.  547. 

Lindenberg,  der  —  siehe  Bettenhausen. 

Lindener  (Lyndener  444).  Apel  1461, 
471.  Heinrich  colon  zu  Heroldshau- 
sen 1454,  444.  486. 

Linnebeck  (Linnebecke).  Arnold  von  — 
1227,  39  a. 

Lynsen.  Claus  zu  Grossen-Gottern  1446, 
443. 

Liphardes.  Henne  landbesitzer  zu  San- 
dershausen 1447.  448.  449. 

Lyppcensis  siehe  Leipzig. 

Lips,  zu  Philipp,  Ecker. 

Liudenhoff :  Leidenhofen. 

Liutgardis  (LiukartAl,  Luthgardis  A  2, 
Lutgardis  39  a)  gräfin,  Schwester  der 
kaiserin  Kunigunde,  [gemahlin  Ar- 
nulfs, grafen  von  Holland  und  Gent] 
t  ?  mai  13,  AI.  —  H.  äbtissin  zu 
Kaufungen  1227,  39  a.  A  2.  —  III.  äb- 
sissin  daselbst  [1289—1309,]  A  2.  — 
5  nonnen  daselbst  [2  des  12.,  2  des 
13.  und  1  des  13.  oder  14.  jahrh.,]  A2. 

Lober.  die  —  (die  Lobersche)  bewoh- 
nerin  des  Kaufunger  stiftshauses  zu 
Cassel  1489,  541z. 

Locker.  Hermann  pleban  der  kirche  s. 
Nicolai  zu  Eschwege  1453,  484. 

Loeber.  Heinz  landgräflicher  schultheiss 
zu  Lichtenau  1484,  526. 

Löhlbach  amt  und  nnö.  Rosenthal,  kreis 
Frankenberg  (Loylebach)  622,  Ludel- 
bach 523).  Adam  cleriker  und  Schrei- 
ber zu  Kaufungen  1481,  522.  523. 


600 


Loer  —  Mai 


ainz. 


Loer:  Laer. 

Löwenstein  wüste  bürg  [im  Lövvenstei- 
ner  grund],  amt  und  n.  Jesberg,  kreis 
Fritzlar  (Lebenstein  763,  Leweustein 
763  z).  von  L. :  Eitel  1527.  763.  Otto 
1545,  815. 

Lohne  amt  und  w.  Gudensberg  (Lone 
598).    Kaufunger  lehengut  598.  815. 

Lovlebach :  Löhlbach. 

Lorenz  (Lorentius)  Sporer. 

Loricha  (Loriche  427  a)  gräfiii  von 
Weilnau. 

LorichiuB.  Joseph  —  von  Hadamar, 
kaiserlicher  notar  [zu  Cassel]  1499, 
569. 

Losse.  die  —  bach  von  Lichtenau  bis 
Cassel  (Losßeman  59(),  Losßemon  597) 
59().  597. 

Lossemühle.  die  —  (Loßmoele  544) 
siehe  Ober-Kaufungen. 

Lotcze :  Lutz. 

Lotze  auf  dem  biihl  bei  Kaufungen, 
vater  Godefarts,  des  verst.  schäfer- 
knechtes  Heinrich  und  deren  brüder 
1505—1517,  582.  682. 

Lotze.  Hennann  landbesitzer  zu  Har- 
leshausen  1509,  606. 

Louberbach :  Lauberbach. 

Lucia  nonne  zu  Kaufungen  [12.  jahrh..] 
A2. 

Luckelle  (Luckele  430 n)  Degenhard. 

Ludde.  Hermann  notar  [zu  Erfurt]  1504, 
581. 

Ludelbach:  Löhlbach. 

Ludolf  (Ludolffus)  Asseburg. 

Ludolff.  Berld,  Kaufunger  zinsmann  [zu 
Heroldshausen]  1517,  670. 

Ludwig  (Ludowig  431,  Ludewige  438, 
Ludewicus  461,  Ladewig  481,  Luede- 
wigk  733.  vgl.  auch  Lutz)  I.  landgraf 
als  t  1527/28,  766b  (p.  523).  —  II. 
landgraf  als  f  1475,  518.  —  N.  zu  Lay 
1537,  785  a.  —  von  Boyneburg.  — 
Koch.  —  Hase.  —  Michel.  —  Ruf- 
fus.  —  Schrendeisen.  —  von  Uschlag. 

Lund,  ö.  Kopenhagen,  län  Malmoehus, 
südlichstes  Schweden  (Lundeß  tuch) 
591. 

Lupi.  Hermann  pfarrer  zu  Wolfsanger 
1447,  448.  449. 

Lutgardis:  Liutgardis. 

Lutherische  stände  791. 

Luthgardis :  Liutgardis. 

Lutz,  zu  Ludwig,  (Lotcze  497)  Baum- 
bach. —  von  Freyburg.  —  Hüns.  — 
Waßmuts. 

M. 

Maden  amt  und  so.  nahe  Gudensberg. 
Kaufunger  lehengüter  598.  815. 


Maden.  Heinz  landbesitzer  zu  Kaufun- 
gen und  s.  frau  Godeling  148J^,  543. 

Magdalene  Schrendeisen. 

Magdeburg  725.  745.  776.  erzbischof 
zu  — :  cardinal  Albrecht  von  Bran- 
denburg (siehe  auch  Mainz). 

Magersuppe  (Marsoppe  522,  Mager- 
soppe  523).  Konrad  pleban  zu  Kau- 
fungen  1481,  522.  523  (cleriker). 
Georg  pleban  zu  Heisa  1525,  757. 

Magis.  Heinrich,  Kaufunger  schultbeiss 
zu  Herleshausen  1446 — 1447, 445. 450. 

Maguntinensis,  Maguntinus  siehe  Mainz. 

Main,  fiuss  siehe  Frankfurt  am  — . 

Mainz  am  Rhein  (Mencz  426,  Montze 
568,  Meiutz  766  b  (p.  522).  adjec- 
tivisch:  Maguntinus  446,  Magunti- 
nensis 472,  Menczschiß  528,  Mojruu- 
tinus  558)  611.  612.  683.  Mainzer 
kir-che:    patron:    der  heil.    Martin 

558.  559.  612  (apud  arcem  s.  Mar- 
tini), erzbischöfe  (bischöfe,  gnä- 
dige herren),  erzkanzler  des  Römi- 
schen reiches  durch  Deutschland  426 
—428.  451  (pp.  31.  33).  529— 53:-J. 
536.  580.  587.  766  b  (ii.  522).  Dietrich 
[von  Erbach].  Berthold  [von  Henne- 
berg]. Jacob  [von  Liebenstein].  Uriel 
[von  Gemmingen],  cardinal,  markgi-af 
Albrecht  von  Brandenburg,  ei-zbi- 
schöflicher  kanzler:  licentiat  Georg 
von  Helle,  d  i  o  e  c  e  s  e  (bisthum,  sedes) 
428.  433.  446.  448.  449.  451  (pp.31. 
36.  37.  39).  472—474.  479.  480.  487. 
503.  512—515.  522.  527—533.  536. 
540.   547.    548.   552.   553.   556.    558. 

559.  563.  574.  576.  580.  581.  5ai. 
592.  593.  595.  597.  599—605.  Gü7. 
610—614.  616.  640.  744.  745.  747. 
757.  St.  p.  541.  generalvicar  451 
(p.  31).  kirche  des  heil.  Stephan 
426.  427.  56ö.  dechant:  Johaun  Gul- 
denschaiff.  scholaster:  doctor  Bern- 
hard Groß,  kirche  und  stift  des 
heil.  Mauritius  757.  760.  dechant : 
Eberhard  Schiesser,  citrus  der 
dioecese  583a.  richter  der  se- 
des  484.  dioecesanpriester:  Jo- 
hannes Keppigkin.  Hermann  Koch. 
Johannes  Koch.  Heinrich  (/uri'ifex. 
Heinrich  Thor  werter.  Johannes  Fre- 
deborn. Kurt  Henk  iß.  Peter  Sel- 
heym.  Konrad  Steinkopf,  dioece- 
sancleriker:  Michael  Paffhen.  Jo- 
hannes Batten.  Johannes  Butel.  Jo- 
hannes Kleinkopf.  Johannes  Koch. 
Hei  nri ch  Thorwerter.  Johannes  Fabri . 
Thilemann  Fentenent.  Konrad  Vot- 
hauer. Hermann  Günther.  Jacob  Hup- 
pach. Adam  Löhlbach.  Konrad  Ma- 
gersuppe.   Hennann  Rengen.    Johan- 


Malsburg  —  Meysenbug. 


601 


nes  Rulemann.  Johannes  Sander,  ma- 
jrister  Konrad  Stockhausen.  Heinrich 
Wakenfeld.  Johannes  Weinrich.  Die- 
trich Zahn.  Heinrich  Zimzenherg. 
Heinrich  Zipe.  scholar:  Happel 
Batten.  notar:  Jo.  AVigandi.  laien 
der  dioecese:  Johann  Cantrifusor. 
Hans  Dippel.  Hans  Grunewald.  Hans 
Wickenants.  die  n ladt  —  451  (p.  37). 
reichstag  zu  —  683. 

Malsburg  wüste  bürg,  amt  und  ö.  Volk- 
marsen (Molßborgk  704,  Maelsburch 
761,  Molsperg  766  b  (p.  523)).  die 
von  der  —  Kaufunger  lehensmänner 
zu  Escheberg  und  Meiser  1527/28, 
766  b  (p.  523).  von  der  — :  Pelcke 
conventualin,  dann  küsteiin  zu  Kau- 
fungen 1509—1526,  601.  602.  (>07. 
704.  743.  757.  761.  Silvester  [doin- 
herr  zu  Fritzlar;  v.  Speckmann  1753 
(p.  21)  sagt  von  ihm:  „nupsit  ob  fa- 
miliae  defectum  prolium;  obiit  1564."] 
1537,  789. 

Man  päpstlicher  kanzleibeamter  1453. 
480. 

Mannsbach  amt  und  onö.  Eitcrfeld. 
von  Mansbach  (Manspach).  Konrad 
(Kurt)  ritter  1509,  tJOo.  608  z. 

Marburg  a.  d.  Lahn,  reg.->)ez.  und  sw. 
Cassel  (Margpurgk  574,  Martpurgkh 
659)  659.  668.  ()87.  691.  692.  772. 
786  z.  820  z.  Stadt  763.  Universität 
763.  der  comthur  [des  Deutschen 
ritterordens]  608  z.  \iV\ov  [der  kirche] 
der  heil.  Elisabeth  574.  kugelhaus 
763.  landgi*äfliche  kanzlei  588,  4. 
hofrichter:  Peter  von  Treisbach. 
hausbesitzer :  Kraft  Rau  zu  Holz- 
hausen. 

Marenholtz  (Morenholtz).  Jürgen  1537, 
789. 

Margarethe  (Margareta  5(Xj,  Margarita 
558,  Mai-agareta  (W)7,  Margreta  786  z) 
decanin  zu  Gandersheim  1445,  4iM. 
conventualin  zu  Kaufungen  1509,  607. 
—  Beren.  —  Kole.  —  von  Hohen- 
stein.  —  von  Hundeishausen.  —  von 
Hunolstein.  — ■  Khon.  —  von  Schei- 
dingen. —  gräfin  von  Weilnau. 

]Margwart.  Hans  colon  des  Konigelds- 
gutes zu  Heroldshausen  1454, 444. 486. 

Marienmünster  kloster  bei  Schwalen- 
berg  OSO.  Detmold  (Marienmunster) 
607.  professe:  Hermann  von  Lemgo 
alias  Wegener. 

Mark,  grafschaft  in  Westfalen  (Margk 
719,  Marckh  823).  land  766b  (p.  525). 
772.  grafschaft  821.  823.  grafen  von 
der  —  719.  817.  823.  fürst  Johann 
(siehe  Jülich). 

Marsoppe:  Magersuppe. 


Martin  V.  papst  als  f  1527/28,  766  b 
(p.  523). 

Martin  (Martinus  448,  Mertin  449,  Mer- 
ten  673)  pleban  zu  Wolfsanger  1447, 
448.  449.  —  Schreiber  zu  Kaufungen 
1517,  682.  —  Platzfuss.  —  Koler.  — 
Deinhard.  —  Olschleger.  —  Scheffer. 

—  Stotterjohan.  —  Wechman. 
Martolff  canonicus  zu  Kaufungen  1518, 

683. 
Mathia  irrig  für  tom  Thye  siehe  Thye. 
Mathias    (Mathis  642)    Kalb.  —  Helt. 

—  Jude.  —  Rutolff. 
Mathierfgroschen]  666. 

Mathyes.  Katharine  pächterin  des  Kau- 
funger hauses  und  gutes  zu  Zieren- 
berg  1451,  468.  469. 

Maulbronn  reg. -bez.  Neckarkreis  nw. 
Ludwigsburg,  Würtemberg  (MauU- 
brun).  abt  des  klosters  806. 

Mauritius  (Mauricius  785  a)  rentschrei- 
ber  zu  Dringenberg  1539,  805.  — 
Brenn  le. 

Maximilian  I.  Römischer  könig  1500, 
573.  —  II.  Römischer  kaiser  1566 
—1575,  821.  823.  825. 

Mechtilde  (Mettildis  707,  Methilt,  Me- 
thildis  A2).  3  nonnen  zu  Kaufungen 

12.  jahrh.,1  A2.  —  nonne   daselbst 

13.  jahrh.,]  A2.   —  nonne   daselbst 
13.  oder  14.  jahrh.,]  A2.  —  capla- 

nisse  und  canonisse  daselbst  1227, 
39  a.  —  conventualin  daselbst  1509, 
607.  —  Pletten.  ~  von  Thye. 

Mecklenburg  (Meckelenborgh  636,  Meg- 
kclburgkh  659,  Meckelnpurck  667). 
Anna  herzogin  zu  — ,  landgräfin  zu 
Hessen,  [wittwe  landgraf  Wilhelms 
IL]  1515—1517.  636.  647.  659.  667. 
668. 

Mevbarts.  Jost,  Kaufunger  hofmann  zu 
Nieder-Zwehren  1528,  770. 

Mevgcr.  Johannes  cleriker  und  notar 
1506,  588,  5. 

Meyl  (Miel  569).  Km-t  bürger  zu  Cassel 
und  s.  frau  Cine  Bnimmelmans  1462, 
499.  Johann  bürgerssohn  daselbst 
[vielleicht  der  vorgenannten  söhn] 
1499,  569. 

Meimbressen  amt  und  ssw.  Greben- 
stein  (Meynbressen  551,  Meymbre- 
schen  St.  p.  541).  pfarrei  766  b  (p. 
525).  rector  der  kirche  des  heil.  Bo- 
nifacius  St.  p.  541.  plebane  St.  p. 
552.  Mathias  Jude,  von  Krakouwe. 
Johann  Michel,  besitzer :  Thilo  W^olff 
von  Gudenberg.  geschoss  551. 

Meintz:  Mainz. 

Meysenbug  (Meysenbog  456,  Meyse- 
buch  576).  Hermann  hofmeister,  mann 
und   vasall    (par   curiae)    des    stiftes 


602 


Meiser  —  Munden. 


Kaufungen  1444  —  vor  1456,  431. 
490.  Johann  marschall  und  s.  toclitcr 
1449,  456.  Johann  haushofineister 
1540,  806a.  der  —  statte  am  Alt- 
städter markte  zu  Cassel  575. 

Meiser.  [Ober-]  amt  und  ssw.  Hofgeis- 
mar (Mescher,  Meischera  766  b  (pp. 
523.  526)).  guter  des  stiftes  Kaufun- 
gen 766  b  (pp.  523.  526).  lehensmän- 
ner :  die  von  der  Malsburg.  Heinrich 
Beltzers. 

Meissen  a.  d.  Elbe  (Meysßen  630).  für- 
stenthum  630.  632.  markgraf :  herzog 
Greorg  zu  Sachsen,  markgräßn:  her- 
zogin  Elisabeth  zu  Saclisen. 

Meyte.  Johann  1462,  499  z. 

Melbach.  Johannes  pleban  der  kirche 
der  heil.  Katharine  zu  Eschwege  1463, 
484. 

Melsungen  a.  d.  Fulda,  reg. -bez.  und 
ssö.  Cassel  (Meisingen  729.  Milsungen 
825)  729.  826.  bürgen  Martin  De- 
genhard.  von  — :  Heinrich  Zipe. 

Memmingen  sw.  Augsburg,  reg. -bez. 
Schwaben,  Bayern  794  (p.  463). 

Mencz:  Mainz. 

Mengershausen  (Mengerashussen).  Jo- 
hannes bürgermeister  zu  Münden 
1495,  556. 

Menkel  colon  zu  Sandershausen  1447. 
448.  449. 

Mentze :  Mainz. 

Merckel.  Johannes  niagister,  canonicus 
zu  Cassel  1509,  600.  606  z. 

Merich.  Dietrich  geschwomer  des  hofes 
Herbede  1475,  517. 

Merseburg  a.  d.  Saale,  provinz  Sachsen, 
[dioecese]  676. 

Mersman  (Merßman  622).  Heinrich  zu 
Laer,  geschwomer  des  hofes  Herbede 
1475—1512,  517.  622. 

Merten,  Mertin:  Martin. 

Messerschmidts :  Mestmeckers. 

Messich.  Heinrich  geschwomer  des  ho- 
fes Herbede  1476,  517. 

Messing  (Messinck).  (iert  höriger  des 
hofes  Herbede,  dann  der  comthurei 
Brakel  1475,  517. 

Mestmeckers  (Messerschmidts  766).  Ger- 
trud —  von  Münster,  laienschwester 
zu  Kaufungen  1527,  766.  766  z. 

Methildis,  Methilt,  Mettildis:  Mechtilde. 

Metze,  zu  Mechtilde,  (Mecze  509) 
Eichenberg.  —  Nolden. 

Michaelis.  Johannes  präbendat  zu  Kau- 
fungen 1525,  757. 

Michel  (Michaeli  737)  Paffhen.  —  Hun- 
gershausen. 

Michel.  Claus  und  Ludwig  gebrüder  zu 
Heroldshausen  1523,  73il  Claus  allein 
1524,  746.     Johann  geistlicher  1505, 


582.  Johann  pfarrer  zu  Meimbreasen 
1527/28,  766b  (p.  525). 

Milsungen :  Melsungen. 

Minden  a.  d.  Weser,  Westfalen  (Myii- 
densis  707).  des  Benedictinermönchs- 
klosters  der  heil.  Mauritius  und  Si- 
meon  abt:  Uerhard. 

Moguntinus  siehe  Mainz. 

Molbach  [wüstung]  vor  Ifta.  zinsen  des 
Stiftes  Kaufungen  zu  —  634  anläge. 

Molferstedt :  Mülverstedt. 

Mol  hausen :  Mnhlhausen. 

Moller.  Henne  einwohuer  zu  Kaufuugen 
1450.  459.  Hans  zinsmann  zu  Her- 
leshausen 1515,  642. 

Mollinberg :  Mühlenberg. 

Molner.  Kurt  colon  zu  Walburg  1442, 
424. 

Molsperg,  ^Molßborgk:  Malsburg. 

Mona.st.eriensis  siehe  Münster. 

Monster:  Münster. 

Morenholtz :  Marenholtz. 

Mosel  fluss  (Mosel le)  525. 

Mühlbach  [amt  und  ssö.  Homberg?] 
(Mulbach  540,  Mulinbach  551).  Otto 
von  —  Junker,  Kaufunger  lehens- 
mann  zu  Ochshausen  1442 — 144B, 
426.  431.  432.  439.  als  f  1451,  466. 
Johannes  Schreiber  zu  Fritzlar  1473, 
516.  Johannes  canonicus  zu  Cassel 
1486—1493,  540.  551. 

Mühlenberg  (Mollinberg)  siehe  üschlag. 

Mühlhausen  in  Thüringen,  reg. -bez.  und 
nw.  Erfurt  (Molhusen  458,  Moel- 
haueßen  7.33,  Mulhausen  756)  744. 
765.  756.  758.  herzoglich  Sächsischer 
rath  zu  — :  Hans  von  Schönberg. 
schultheiss  756.  rathsmeister:  Johann 
Stobenraueh.  notar:  Johannes  Baus- 
sel.  Johannes  Helniolt.  bürger :  Hans 
Pfannschmidt.  Konrad  Schillinjf . 
Heinrich  Schweinberg.  Johann  Sto- 
benraueh. wälirung  675  744.  fruclit- 
maß  458.  733.  744. 

Mülverstedt  amt  und  wnw.  Langensalza 
(Molferstedt  670).  einwohner:  Spitz- 
nase. 

Münden  am  zusammenfluss  der  Fulda 
und  Werra  (Munden  52  a)  556.  bür- 
germeister :  Johannes  Mengershausen. 
bürger  52  a. 

Münster.  Westfalen,  (Mouasteriensis 
605,  Monster  766)  766.  dioecese  605. 
von  — :  (xertrud  Mestmeckers. 

Münstermaifeld  kreis  und  so.  Mayen 
(Munstermeynfelt  42(i).  dechant  und 
capitel  426.  427. 

Mulbach,  Muliubach:  Mühlbach. 

Munden:  Münden. 


N.  —  Ostia. 


603 


N.  schuItheisB  zu  Lay  1537,  785  a.  — 
Ludwig  daselbst  1537,  785  a. 

Neße:  Agnes. 

Neti*a  kreis  und  ssü.  Eschwege  (Netter). 
Andreas  von  —  1545,  815.  Kaufun- 
ger lehensmann :  Heinrich  von  Hohen- 
stein. 

Nette  Hungershausen. 

Netter:  Netra. 

Neuenhain  (Nueheuhain).  Henne  und 
Jost  zu  Eschenstruth  1505,  584. 

Neustadt  [vermuthlich  Wiener-Neustadt 
s.  Wien]  807. 

Nhunnelmum  [Nonnenbaum  ?]  siehe  Wal - 
bürg. 

Nickels.  Claus   [zu  Gotha?]  1500,  571. 

Nicolaus  (Nicklaus  766  b  (p.  525))  V. 
papst  1447—1454,  446.  451  (pp.  32. 
39.)  473.  474.  479.  480.  487.  —  [von 
Caes]  cardinalpiiester  tit.  s.  Petri  ad 
vincula  zu  Rom,  päpstlicher  legat  in 
Deutschland  1451, 472—474.  —  päpst- 
licher kanzleibeamter  1453,  480.  — 
Asclepius. 

Nicoli.  Hermann  —  von  Zennem  pro- 
curator  der  propstei  Fritzlar  1507, 
692. 

Nidda,  grafschaft  sw.  des  Vogelsge- 
birges, Hessen  (Niede  427,  Nydde 
636,  Nida  796).  graf  zu  — :  gi-af  Jo- 
hann zu  Ziegenhain  1443, 427.  später 
die  landgrafen  zu  Hessen:  Heinrich 
III.,  Wilhelm  II.,  landgräfin  Anna, 
Philipp  und  Wilhelm  IV. 

Nieder-Kaufungen :  Kaufungen. 

Nieder-Heroldshausen :    Heroldshausen. 

Niedermünster  siehe  Regensburg. 

Nieder-Zwehren :  Zwehren. 

Nieste  amt  und  s.  Münden  (Ny beste), 
pfad  nach  Ober-Kaufungen  597. 

Nolden.  Henne  zu  Heisa  und  s.  frau 
Metze  1471,  609. 

Nordshausen  amt  und  sw.  Cassel  (Nor- 
dirshusen).  (Cisterciensemonnenklo- 
ster).  der  [nonnen]  von  —  land  und 
erbe  432. 

Northeim  n.  Göttingen.  Johann  Opfer- 
mann von  —  806  b. 

Norwegen  (Norwegia).  land  573.  574. 
päpstlicher  legat  für  -  - :  cardinal 
Raymundus  [bischof]  zu  Gurk. 

Nuehenhain:  Neuenhain. 

Nürnberg,  Bayern  (Nürnberg  745, 
Nürmburg  794  (p.  463),  Nurmberg 
812,  Nurenbergk  813)  794  (pp.  461 
—464).  812.  813.  burggraf:  niark- 
graf  Albrecht  von  Brandenburg, 
reichstag  zu  —  812.  813. 


Nusspicker.  Georg  schultheiss  zu  Cassel 
1506,  588,  3. 

0. 

Ober-Kaufungen :  Kaufungen. 

Oberderod:  Oberrode. 

Oberfelden  iiTig  für  Elferfelde  siehe 
Elverfeldt. 

Ober-Heroldshausen :  Heroldshausen. 

Oberländische  städte  794  (p.  462). 

Obermünster  siehe  Regensburg. 

Obemburger.  H.  kaiserlicher  kanzlei- 
beamter 1544,  814. 

Oberrode  a.  d.  Werra,  amt  und  so. 
Münden  (Oberderod).  besitz  des  Stif- 
tes Kaufungen  766  b  (p.  522). 

Ochshausen  amt  und  so.  Cassel  (Oxs- 
husen  466,  Ockeshusenn  598,  Üxhu- 
sen  766b  (p.  526)).  Kaufunger  guter 
466.  698.  766b  (p.  526).  815,  Kau- 
funger lehensmänner:  Otto  von  Mühl- 
bach. Hans  von  Wildungen.  Philipp 
von  Dalwigk  und  s.  bmder  [Bernd 
Wolff?].    Colon:  Henne  Closße  jun, 

Ockhait:  ückhait. 

Oda  (Uota  AI)  tochter  [des  grafen] 
Dietmar  und  [Evas,]  einer  Schwester 
der  kaiserin  Kunigunde,  erste  äbtis- 
sin  zu  Kaufungen  f  [1035]  Septem- 
ber 19,  AI.  —  nonne  zu  Kaufungen 
[12.  jahrh.,]  A2. 

Oedinghausen  [hof,  amt  und  nw.  Zie- 
renberg?]  (Oedenckhossen).  Heinrich 
priester  [zu  Kaufungen?]  1471,  509. 

Gestenreich  erzherzogthum  (Osterreich 
786)  786.  821.  823.  825.  erzherzöge : 
kaiser  Karl  V.    Maximilian  11. 

Oliverius  cardinalpriester  tit.  s.  Eusebii 
zu  Rom  1473,  612. 

01m:  Ulm. 

Olschleger.  Martin,  Kaufunger  zins- 
mann zu  Gottern  1517,  670. 

Oltz.  Jodocus  senior  der  kirche  U.  L. 
F.  zu  Eisenach  1515,  642. 

Opferman.  Johann  —  von  Northeim, 
Schreiber   [zu   (iehrden]  1540,  806  b. 

Oremus  (Ormuß  565).  Siegfried  besitzer 
des  altares  U.  L.  F.  zu  Kaufungen 
als  t  1449,  454.  1494/96,  555.  vor- 
mals glockenläuter  und  diener  da- 
selbst St.  p.  562. 

Organista.  Konrad  priester  zu  Grcben- 
stein  1484,  528. 

Oriel:  Uriel. 

Osanna  Trenkelbach. 

Osterhelle  (Oesterheyl  766  z)  Hausmaus. 

Osterlint  nonne  zu  Kaufungen  [12. 
jahrh.,]  A2. 

Ostia  hafenstadt  ssw.  Rom  (Ostiensis) 
512.    cardinalbischof :  (jhiillermus. 


604 


Oswald  ^-  Reyne. 


Oswald  (Ostwalt  542)  von  Buttlar. 

Oswaldt  (Oßwaldt  630.  Oswald  631). 
Johann  schul theiss  zu  Eisenach  1514 
—1517,  630—6:52.  664.  668.  669. 

Ottilienberg.  Sanct  —  Ijei  Sanct  Otti-  ' 
lien,  amt  und  nw.  Lichtenau  (sanct 
Othilienbergh  585,  sanct  Otilien  585  z). 
die  dem  stifte  Kaufungen  gehörende« 
dem  Carmeliterkloster  zu  Spangen- 
berg übertragene  capelle  nnd  klause 
auf  dem  —  585. 

Otto  (Otte,  Otthe  425)  priester  zu  Kau- 
fungen [13.  jahrh..]  A2.  —  von  Lö- 
wenstein. —  von  Mühlbach.  —  graf   ' 
zu  Waldeck. 

Oxhusen:  Ochshausen. 

P  siehe  B. 

Quedlinburg  reg. -bez.  Magdeburg  (Qua- 
delnburg.  Quadelburg  818).  stadt  und 
äbtissin  596.  714.  715.  818. 

Querenburg  amt  und  so.  Bochum,  West-  i 
falen  (Quembergk)  622.  Johann  zu  ' 
— ,  geschwomer  des  hofes  Herbede.    ' 

B. 

Rabe  (Rave  485,  Raw[e]  583  a)  von 
Pappenheim.  —  von  Boyneburg,  ge- 
nannt von  Hohenstein.  ' 

Rade.  Johannes  vam  —  decau  zu  Eim-   ' 
beck  1445,  433.  434.  —  Bischoff  von 
—  irrig  für  Bischofferode. 

Rademerade :  Rommerode. 

Ragusinus.  Jo.  päpstlicher  kanzleibe- 
amter  1503,  576  z. 

Raymundus  [Peraudi]  cardinalpriester 
tit.  8.  Mariae  novae,  [bischof]  zu 
Gurk,  päpstlicher  legat  für  Deutsch- 
land, Dänemark,  Schweden,  Norwe- 
gen, Friesland  und  Preussen  1500 — 
1509,  573.  674.  599. 

Rappe.  Stiftsgenosse  und  pächter  des 
hauses,  hofes  und  Vorwerkes  des  Stif- 
tes Kaufungen  zu  Hedemünden  1515, 
635. 

Rasoris  siehe  Scherer. 

Ratzenberg  (Ratzenberge  605).  Jodocus 
(Jost)  wappner,  vormals  amtmann  zu 
Kaufungen  1509—1510,  599—602. 
604.  (J()5.  617. 

Rau  zu  Holzhausen  (Raw  785  a,  Rawe 
78(),  Rauh  794  a).  Adolf  Statthalter 
1536,  784.  Kraft  zu  Marburg,  anwalt 
der  Hessischen  ritterschaft  1537,  785  a. 
786.  786  z.  794  a.  (siehe  auch  Holz- 
hausen.) 

Ravensberg     grafschaft     in    Westfalen 


um  Bielefeld  719.    graf  zu  — :  fürst 
Johann  (siehe  Jülich). 

Rechberg.  Philipp  von  —  domdechant 
zu  Augsburg  1540.  806. 

Rechberg  (Reichl>ergh  806)  siehe  Wal - 
bürg. 

Rechfeld  wüstung  n.  Walburg  (Rich- 
felde  511)  511.  766b  (p.  525).  Kau- 
funger lehensmänner:  alle  von  Bi- 
schofferode. 

Reckerode  [amt  Nieder- Aula?]  (Recke- 
rode 470.  Regkerade  478.  Reckrodt 
766b  (p.  526)).  von  R.:  Georg  auf 
der  Brandenburg  1451—1452,  470. 
478.  die  von  —  Kaufunger  lehens- 
leute  zu  Herleshausen  1527/28,  766  b 
(p.  526).  Georg  besitzer  des  dorfes 
Herleshausen  1539,  804. 

Redberch:  Rettberg. 

Regelint  nonne  zu  Kaufungen  (12. 
jahrh..]  A2. 

Regensburg  a.  d.  Donau,  Bayern  (Re- 
genspurg  596,  Regenßburgk  794  (p. 
461))  820.  der  Benedictinemonnen- 
klöster  Ober-  und  Niedermünster 
äbtissinnen  596.  714.  715.  818. 

Regenhard:  Reinhard. 

Regkerade:  Reckerode. 

Reichbergh:  Rechberg. 

Reichenbach  [schloss,  dorf  und  coni- 
thurei  des  Deutschen  ordens,]  amt 
und  so.  Lichtenau  (Richinbach  511). 
das  gericht  zu  —  657.  guter  des 
Stiftes  Kaufungen  im  gerichte  —  490. 
511. 

Reichenbach  (Richenbach).  Johannes 
canonicus  und  plcban  zu  Kaufungen, 
vormals  rector  der  capelle  des  heil. 
Nicolaus  daselbst  als  -f  1484,  527. 

Reifenstein  [Cisterciensermönchskloster 
jetzt  domaine,]  amt  und  s.  Stadt 
Worbis,  Eichsfeld  (Ryffinsteyn  4&4). 
abt  — :  Heinrich. 

Reim})old  (Reinboldus  A2)  priester  zu 
Kaufungen  [12.  jahrh.,]  A2.  —  zu 
Nieder-Kaufungen  1443,  430  z. 

Reimbold  (Reymboldi  540,  Reymolt 
543,  Reynbolt  770).  Johannes  prie- 
ster, rector  des  älteres  U.  L.  F.  zu 
Kaufungen  1486—1494,  539.  540.  543. 
545.  546.  550.  vormals  rector:  552. 
553.  Eckel  ein  wohner  zu  Ober-Kau- 
fungen 1490—1508,  545.  546.  597. 
Johannes  cleriker  der  Mainzer  dioe- 
cese  1509,  (505.  Sittich  hausbesitzer 
zu  Heiligenrode  1510,  616.  Kunz, 
Kaufunger  hofmann  zu  Nieder-Zweh- 
ren  1528,  770. 

Reincz:  Rhens. 

Reyne.  Johannes  vom  —  geistlicher 
1450—1484,  460  z.  528. 


Reinhard  —  Rom. 


60B 


Reinhard  (Reynhardus  39  a,  Regenhard 
761)  canonicus  zu  Kaufungen  1227, 
39  a.  —  verst.  caplan  der  äbtissin  zu 
Kaufungen  1526,  761.  —  besitzer  des 
altares  s.  Nicolaus  daselbst  1527/28, 
766  b   (p.  525).    —   von  Boyneburg. 

—  Brecht.  —  Degenhardi. 
Reincke  (Reyngke).  Kaspar  notar  1523, 

727.  732. 

Rekerode:  Reckerode. 

Ren.  die  —  siehe  Ober-Kaufungen. 

Renenses  siehe  Rhein. 

Rengen.  Hennann  —  von  Grifte  cle- 
riker  der  Mainzer  dioecese  und  päpst- 
licher notar  1525,  757. 

Rengershausen  amt  und  ssw.  Cassel 
(Rengeshusenn  598,  Rengshausen 
815).  Kaufunger  lehengut  598.  815. 

Renß:  Rhens. 

Repsche.  das  —  siehe  Ober-Kaufungeu. 

Rettberg  (Redberch  522,  Rethberch 
523).  Jacoba  von  —  domina  [cano- 
nisse]  des  stiftes  der  heil.  Pusinna  zu 
Herford  1481,  522.  523. 

Retterode  amt  und  s.  Lichtenau  (Re- 
terade).  Heinrich  [von]  —  Junker 
1445,  432. 

Rhein,  der  —  fluss  (Ryn  521,  Rein 
794  (p.  469)).  die  4  kurfürsten  bei 
dem  —  557.  pfalzgrafen  bei  — :  Hans 
herzog  in  Bayern,  graf  zu  Spanheim, 
kaiserlicher  kainmerrichter  des  reichs- 
kammergerichtes  zu  Speyer  1537,  794 
(pp.  456.  458 — 460).  Ruprecht  herzog 
in  Bayern,  graf  zu  Veldenz  1537, 
794  (p.  469).  Heinrich  herzog  in 
Bayern,  administrator  der  stifte 
Worms  und  Freising  1542,  808.  811. 
s.  vetter  Johannes  herzog  in  Bayern 
1542,  808.  811.  —  Ryns  baerde 
[ufer?]  521. 

Rheinische  (Rynsche  460,  RinBig  466, 
Renenses  503,  Rynße  510,  Rinisch 
549).  der  —  kreis  808.  812.  dessen 
vorstand  810.  —  räthe  789.  813.  — 
gesandte   und  botschafter  812.   813. 

—  gülden  430.  436.  437.  454.  460. 
466.  496.  501.  503.  505.  510.  519. 
521^.  537.  541.  548.  549.  551.  554. 
571.  572.  584.  586.  587.  589.  591. 
594.  607.  614.  623  a.  625.  629.  678. 
679.  726.  727.  goldgulden  729. 

Rhens  am  Rhein,  amt  und  so.  Coblenz 
(Renß  785,  Reincz  786  z).  landgräflich 
Hessischer  amtmann  zu  —  [Cölnische 
Stadt  als  pfand  in  Hessischer  hand] 
785.  785  a.  786.  794  a.  Hederich  von 
Kaienberg  zu  schloss  Hohenstein  786  z. 
794  a.  Hederich  von  Kaienberg  zu 
schloss  Hohenstein  786  z. 

Rhoma:  Rom. 


Rhommerade:  Rommerode. 

Rhön  (Rohen  765).   Johann  bürger  zu 

Cassel  1503—1527,  575.  765.  s.  frau 

Margarethe  1503,  575. 
Rhüden     [wohl    Gross-]     amt    und    s. 

Bockenem,  kreis  Marieuburg,  reg. -bez. 

Hildesheim    (Rüden)    588,   1.     pfar- 

rer:  Thilemann  Brungherdes. 
Ribisch  (Rybyczsch  742).    Philipp  von 

—  herzoglich  Sächsischer  rath  und 
amtmann  zu  Herbsleben  1524,  735. 
742. 

Richard  (Richardus)  Seßes. 

Riehen.  Theplo  pastor  zu  Kaufungen 
1509,  601.  602.  604. 

Richenbach,  Richinbach:   Reichenbach. 

Richfelde:  Rechfeld. 

Riciis.  de  —  [päpstlicher  kanzleibeamter] 
1453,  480. 

Ricke  (Rycke).  Ditmar  1521,  713. 

Riedesel  (Rietesel  763.  Ritessel  763  z). 
Hermann  d.  ältere,  erbmarschall  zu 
Hessen  1527,  763. 

Ryffinsteyn :  Reifenstein. 

Rinisch,  Rynsche,  Rinße:  Rheinische. 

Rinteln  a.  d.  Weser  (so.  Minden),  kreis- 
stadt  des  reg.-bez.  Cassel.  [Cister- 
ciensemonnen]  kl  oster  707.  äbtissin: 
Mechtilde  Pletten.  kellnerin  707.  pro- 
f essschw ester :  Anna  Wippermans. 

Ryß  [Rieß?].  Peter  procurator  der 
propstei  Fritzlar  1507,  592. 

Ritte  [Alten-  oder  Grossen-?  beide] 
amt  und  sw.  Cassel  (Ritta  766  b  (]). 
525)).  Zinsen  [aus  Kaufunger  gutem] 
dem  dechanten  zu  Frankfurt  am  Main 
zustehend  766  b  (p.  525).    Henne  von 

—  landbesitzer  zu  Nieder-Zwehren 
1446,  439. 

Roddeman  landbesitzer  zu  Walburg 
1484,  526. 

Roder.  Jolianncs  notar  [zu  Fritzlar?] 
1445,  434. 

Rodiger:  Rüdiger. 

Röthl- Münster:  Rottenmünster. 

Rohen:  Rhön. 

Rom  (Rhoma  573,  Roma  576)  496.  512 
—515.  518.  573.  576.  päpste  480. 
574.  t  Johann  XXII.  f  Martin  V. 
Nicolaus  V.  Paul  II.  Sixtus  IV.  In- 
nocenz  VIII.  Alexander  VI.  Julius 
II.  Leo  X.  Clemens  VII.  der  apo- 
stolische stuhl  451  (p.  32).  St.  p.  554. 
Römische  kirche  472.  512-  515.  574. 
794  (pp.  458.  459).  Römische  curie 
451  (pp.  32.  37).  527.  552.  553.  574. 
607.  Römische  kirchen:  die  s. 
Peterskirche  (apud  s.  Petrum)  44(i 
(siehe  451  p.  34).  480.  487.  573.  576. 
s.  Petri  ad  vincula  473.  474.  725. 
745.  776.    s.  Mariae  in  Porticu  513— 


606 


Kommerode  —  Sachsen. 


515.  s.  Mariae  novae  573.  574.  s. 
crucis  in  Jerusalem  512.  s.  Luciae 
in  Septasolis  (Septisolio  512  n.  2) 
512.  513.  8.  Eusebii  512.  cardi- 
näle  574.  cardinalbischöfe :  Guiller- 
mus.  Alanus.  Philippus.  cardinal- 
priester:  Angelus.  Oliverius.  Albrecht 
markgraf  von  Brandenburg  erzbischof 
zu  Mainz.  Nicolaus  [von  Cues].  Ray- 
mund  [bischof]  zu  Gurk.  cardinaldia- 
Conen:  Johannes.  Baptista.  —  Late- 
ranensisches  concil  446  (siehe  451 
p.  84).  Römisches  reich  siehe 
Deutschland,  Gallien  und  Arelat. 

Rommerode  amt  imd  ssw.  Grossalme- 
rode  (Rademerade  511,  Rhomme- 
rade  526).  feldmai-k  526.  guter  des 
Stiftes  Kaufungen  511. 

Roringen  amt  und  nö.  Göttingen.  Ber- 
thold von  —  wappner  1509,  607. 

Rotenburg  a.  d.  Fulda,  reg. -bez.  und 
88Ö.  Cassel  (Rottenberg),  s.  Georgs 
altar  691. 

Rotenmönster:  Rottenmünster. 

Rothe  (Rotha).  Hans  und  s.  frau  Chri- 
stine 1518,  694. 

Roting  (Rotingk).  Hans,  Kaufungcr 
zinsmann  [zu  Heroldshausen]  1517, 
670. 

Rottenberg:  Rotenburg. 

Rottenmünster  o})eramt  und  ssö.  Rott- 
weil, Würtemberg  (Rotenmönster  596, 
Röthl-Münster  714,  Rothenmünster 
818).    äbtissin  596.  714.  715.  818. 

Rüden:  Rhüden. 

Rudolf  (Rudulphus  503,  Rudolphus  576) 
I.  kaiser  1527/28,  766b  (p.  521—623). 
—  fürst  von  Anhalt.  —  Blickers- 
hausen.  —  von  Boyneburg.  —  von 
Hopf  garten.  —  Schenk. 

Rudolff.  Henne  einwohner  zu  Kaufun - 
gen  1489,  548. 

Rüdiger  (Rodiger  516)  Balhorn. 

Rüdiger  (Rudiger).  Ciriacus  zu  Harles- 
hausen  und  s.  frau  Katharine  1509, 
606. 

Ruffus.  Ludwig  landbesitzer  zu  Nieder- 
Heroldshausen  um  1450,  461. 

Rügen  (Rugia)  745.  fürst  zu  — :  mark- 
graf Albrecht  zu  Brandenburg. 

Rugkeweg  siehe  Herleshausen. 

Ruhr,  die  —  tiuss  in  "Westfalen  (Rure) 
766  b  (p.  525). 

Ruland  (Rulandus  725,  Ruelandt  73()) 
Ruland. 

Ruland  (Roland  567,  Rolandi  599,  Rue- 
landt 646,  Rulandts  653,  Rulandi  694). 
Ruland  stiftsamtmann  zu  Kaufungen, 
lehensmann  eines  stiftshauses  und  liofes 
zu  Ober-Kaufungen  1514—1528,  631. 
644.  646.   653.   656.   659—661.   666. 


670.  671.  675.  682,  681.  687.  690— 
692.  694.  695.  705.  710.  716.  717. 
721,  724—726.  728.  730.  im.  736. 
744.  747.  748.  752.  769.  766  b  (p.  526). 
s.  fi'au  671.  691.  Heinrich  doctor  jur. 
canon.,  dechant  der  s.  Martinskirche 
zu  Cassel  1498—1509,  567.  668.  599— 
602.  611.  Jost  besitzer  des  altares  dea 
heil.  Stephan  zu  Kaufungen  1527/28. 
766  b  (p.  525). 

Rulemaun.  Johannes  cleriker  der  Main- 
zer dioecese,  kaiserlicher  notar  1509. 
607. 

Rummel.  Hans  Colon  des  Komgelds- 
gutes  zu  Heroldshausen  1454,  444. 
486. 

Runemann.  Heinrich  landbesitzer  zu 
Harleshausen  1509,  606. 

Ruprecht  kaiser  1527/28,  766  b  (p.  523). 

—  pfalzgraf  bei  Rliein,  herzog  in 
Bayern. 

Ruschenberg.  Johannes  priester  1445 — 
1453,  485.  481. 

Rusteberg  amt  und  wnw.  Heiligenstadt 
(Rusteberge  520).  Hennann  [von] 
Ru8t[eberg?]  wappner,  schultheiss  zu 
Flarchheim  1453,  484.    Heinrich  von 

—  zw.  1466  und  1478,  520. 

Ruß.  Peter  —  von  Worms,  einwohner 
zu  Fritzlar  1494.  558. 

Rutolff  (Ruttoll  642).  Ditzel,  Hans  der 
jüngere  und  Mathis,  Kaufunger  zins- 
leute  zu  Herleshausen  1515,  642. 

s. 

Sababurg,  früher  Zapfenburg,  laad- 
gräfliches  jagdschloss  im  Reinhards- 
walde, amt  und  nnw.  Veckerhageu 
a.  d.  Weser  797. 

Sachs.  Johann  registrator  1527,  766  a. 

Sachsen  (Saisßin  485,  Saxonia  576, 
Saxen  631).  herrschaft  576.  kurfür- 
stenthum  824.  fürst^nthum  630.  632. 
633.  775.  kurfürst  und  fürsten  zu  — 
668.  die  gnädigen  herren  von  —  571. 
572.  631.  632.  663.  664.  667.  669. 
herzogthum  576.  herzöge  zu  — ,  land- 
grafen  in  Thüringen,  markgrafen  zu 
Meissen:  Wilhelm  [III.]  1448-1454, 
452.  485.  Johann  (Hans)  1515—1517, 
633.  663.  kurfürst  Friedrich,  bruder 
Johanns  1515,  633.  Georg  1503— 
1586,  577.  733.  735.  742.  749.  754' 
756.  758.  774.  777.  779.  780.  781 
(ungenannt).  784.  herzogin  Elisa- 
beth zu  — ,  laudgräfin  in  Thüringen, 
markgrähn  zu  Meissen,  geb.  land- 
gräfin  zu  Hessen  [schwester  landgraf 
Philipps]  1586,  781—783.  —  kanzler 
des  herzogs  Georg  777.    rathe  des- 


Sachsen  —  Schoiuburg. 


607 


selben  754.  Georjf  von  Wiedebach. 
doctor  Henning  Bode.  Sächsisches 
recht  750. 

Sachsen  (Sachssen).  Heinrich  van  der 
—  canonicus  zu  Fritzlar  1495,  559. 

Sayn  (Seyne  432,  Seyn  4S5,  Sein  A  3). 
Hertha  von  —  äbtissin  zu  Kaufungen 
1 1442  juni  10,  A3,  als  t  1445,  432. 
435.  1451,  470.  1494/95,  555. 

Salcza,  Salcze:  Langensalza. 

Salomo  Dieckmann. 

Sander  (Sanderus).  Johannes  cleriker 
des  Mainzer  bisthums  und  päpstlicher 
notar  1505,  5&A.    priester  1524,  736. 

Sandershausen  a.  d.  Fulda  und  Nieste, 
amt  und  ö.  Cassel  (Sanderßhiißen 
448).  feldniark  448.  449.  land  des 
landgrafen  448.  449.  Kaufunger  gu- 
ter und  rechte  76Gb  (p.  523).  hof 
und  zehnten  629.  landbesitzer:  die  von 
Ahnaberg.  die  von  Breitenau.  die 
von  Breitingen.  Johann  Dippel.  die 
Landvog^en.  Henne  Liphardes.  Wiß- 
gerl)er.  hofmann  des  Kaufunger  ho- 
fes:  Schefferhen.  colon:  Menkel.  der 
pfarrer  und  des  j)farrers  wiese  448. 
449.  flumamen:  das  Brcvdichen,  in 
den  Kortzen  448.  449.  auf  dem  Hoen- 
rode,  gen.  die  Freie  breite  499.  569. 

Sandershausen  (Sanderßhusen  737)  irrig 
für  Hungershausen. 

Sannebach:  Sonnebach. 

Saxo.  Albert  hufenbesitzer  zu  Nicdor- 
Heroldshausen  um  1450,  461. 

Seaputius.  D.  päpstlicher  kanzleiboam- 
ter  1503,  576  z. 

Schachten  amt  und  sw.  Grel)enstein. 
von  —  :  Johannes  canonicus  zu  Fritz- 
lar 1495,  559.  Heinrich  \vai)pner  1509, 
601.  602.  604. 

Scharfenstein  (schloss  ssw.  des  im  amte 
und  sw.  von  Stadt  Worl)is  gelegenen 
dorfes  Beuren,  Eichsfeld  (Scharffe- 
st ein  572).  Hans  [von]  —  Junker  1500, 
571.  572. 

Schedvngen :  Scheidingen. 

Scheffer  (Schepffcr  (>87).  Martin,  toc^h- 
tersohn  Henne  Iludes,  8j)äter  bürger 
und  rathsknecht  zu  Cassel  1453 — 
1470,  482.  508.  Hans  1510,  616.  Si- 
mon. Kaufunger  untersasse  zu  Eschen- 
struth 1515—1518,  646.  (U7.  657  z. 
659—661.  672.  686.  (>87.  (W9— 691. 

Schefferhen  hofmann  des  Kaufunger 
hofes  zu  Sandershausen  1514,  629. 

Scheidingen  amt  und  n.  Werl,  West- 
falen (Scheidenn  766,  Schedvngen 
76(»z).  Margarethe  von  —  laien- 
schwester  zu  Kaufungen  1527,  766. 
766  z. 

Schenk  (Schenck  763,  Senc  763  s).  Ru- 


dolf 1527,  763.  landgräflicher  rath 
])eim  reichstag  zu  Nürnberg  1543, 
813. 

Schepffer:  Scheffer. 

Scherer  (Rasoris  527,  Scherrer  629). 
Johannes  priester,  rector  der  capelle 
des  heil.  Nicolaus,  beneficiat  und  vi- 
car  der  kirche  des  heil,  kreuzes  zu 
Kaufungen  1484—1485,  527.  529— 
533.  536.  Paul  1528,  770  z. 

Schyberrich  457  z. 

Schiesser  (Schisser  721,  Schießher  760). 
Eberhard  dechant  der  kirche  und 
des  Stiftes  des  heil.  Mauritius  zu 
Mainz  und  bositzer  der  präbende  des 
altares  s.  Benedicti  zu  Kaufungen 
1522—1526,  721.  728.  745.  757.  760. 

Schild.  Dietrich  zu  Spangenberg  1499, 
568. 

Schilderode  wüstung  wsw.  Ober-Kau- 
fungen. Kaufunger  lehengüter  598. 
815. 

Schilling.  Konrad  bürger  zu  Mühlhau- 
sen 1524,  747. 

Schlegel  (Siegel  786,  Schleger  786  z). 
Hartmann  besitzer  zu  [vonV]  Gemün- 
den, anwalt  der  Hessischen  ritter- 
schaft  1537,  785.  785  a.  786.  786  z. 
794  a. 

Schlencke  (Schlenck  572).  Claus  bür- 
ger zu  Gotha  1500,  571.  572. 

Schmalkalden  s.  des  Inselbergs  im  Thü- 
ringer wald,  kreisstadt  des  reg. -bez. 
Cassel,  (Smalkalden  535,  SmaLlJkalde 
791)  535.  791.  amtmann:  Hans  von 
Bovneburg. 

Schmult  (Smedt  465,  Fabri  523,  Smed 
543).  die  —  gutsbesitzerin  zu  Her- 
leshausen um  1450,  465.  Henne  ein- 
wohner  zu  Kaufungen  1489,  543.  Jo- 
hannes cleriker  und  notar  daselbst 
1481—1490,  523.  543.  545.  546. 

Schmincke  (»Smyncke  766  z).  Barbara 
-  -  von  Cassel,  laiensch wester  zu  Kau- 
fungen 1527,  764.  766.  766  z. 

Schneeberg  im  Erzgebirge,  Sachsen 
(Sniberger  671,  Schniberger  766  b 
(p.  521)).  Währung  645.  schock  [leichte 
groschen]  634  anläge.  644.  648.  650. 
653.  658.  665.  671.  695.  732.  733. 
743.  744.  758.  766  b  (pp.  521.  525). 

Schönberg  (Schonbergk).  Hans  von  — 
herzoglich  Sächsischer  rath  zu  Mühl- 
hausen 1525,  756. 

Schönst«dt  amt  und  nw.  Langensalza, 
der  wirth  zu  —  588,  6. 

Scholl.  Dietrich  vicar  der  vicarie  der 
heil.  Felix  und  Regula  in  der  Stifts- 
kirche U.  L.  F.  zu  Eisenach  1515, 
642. 

Schomburg     (Schomborg).     Thilemann 


i'yOH 


SchonV)ergk  —  Soest. 


rector    der   capelle    s.    Benedicti    zu 
Häufungen  [vor  1432.]  St.  p.  5«>2. 

Schonliertf k :  Schonberff . 

Schotte  (Schott  »)!)  von  Elverfehit. 

Schrader.  Heinrich  laie  15C)9,  VA)1. 

Schrauten)>ach  (Schrauttennbaeh).  Bal- 
thasar anitniaiin  zu  Giessen  und  s. 
frau  1518,  f>91. 

Schreckenborger  [schwere  jjroschen]  684 
anläge. 

Schrendeisen  (Sclirendisen  504.  Schrin- 
yßen  f>71,  Schryntiseren  f>iK5z).  Lud- 
wig bürger  zu  Gudensberg.  s,  frau 
Anna  und  kinder  Johann,  Kourad, 
Job  und  Magdalene  14<>8,  504.  Lud- 
wig der  ältere  1505,  58il  Konrad 
doctor  und  canonicus  [zu  Cassel?] 
15(J5,  588.  Jol»  bürger  zu  (.^assel, 
Schwager  des  amtmanns  Kuland  zu 
Kaufungen  1507—1518.  594.  «71.  095. 

Schröder  [SchniderV].  Heinrich  land- 
besitzer   zu   Harleshausen    15(J9,  G0(). 

Schuchworte.  Hans  1446,  442. 

Schürmann  (Sch&rniann).  Peter  zu 
Wickenrode  und  s.  frau  Else  1452, 
475. 

Schüssler  (Sch&lieler):  Hermann  haus- 
und  hofl)esitzer  zu  Wickenrode  1452. 
475. 

Schützeberg  wüstungnö.Wolfhagen,  ehe- 
mals sitz  eines  erzpriesters  (Schuccze- 
berge).  Heinrich  von  —  magister 
1446,  486. 

Schwantlogel.  Heinrich  [zu Gotha  V]  1500. 
572. 

Schwarzkoppe  (Swartzkoj)pe)  Kaufun- 
ger zinsmann  zu  Heroldshausen  1517. 
670. 

Schweden  (Suotia).  land  578.  574.  päpst- 
licher legat  für  — :  cardinal  fUy- 
mundus,  [bischof]  zu  Gurk. 

Schwehiberg.  Heinricli  bürger  zu  ]Mühl- 
hausen  1524,  744. 

Schwitzer.  l.'U-ich  bürger  zu  Gotha  1500, 
571.  572. 

Sclavi  745.  herzog  der  — :  markgraf 
Albrecht  zu  Brandenburg. 

Sebastian  (Sebastianus  676)  Gerhardi. 
—  Gothardi. 

Sebeken.  Kuno  zu  "Wanne,  geschwonier 
des  hofes  Herbede  1512,   622. 

Seidenschwänze,  die  --  (Sydenswencze) 
ehemalige  besitzer  eines  antheils  am 
Kaufunger  zehnten  zu  Bettenhausen 
1468,  504. 

Seyfert  pfarrer  zu  Walburg  14H4,  52(i. 

Seiling.  Heinrich  einwohner  zu  Fritzlar 
1494,  558. 

Sein,  Seyn,  Seyne:  Sayn. 

Seid  kaiserlicher  kanzleibeamter  1568, 
820. 


Sele.  Hermann  colon  des  Komgelds- 
giites  zu  Heroldshansen  1454.  444. 
486. 

Seiehecke  (Seieecke  42.'>.  Sehet hegkin 
489)  siehe  Nieder-Z wehren. 

Selheym.  Peter  priester  des  Mainzer 
Y>isthum8.  vicar  zu  I^ichtenau  1490. 
544.  547. 

Sei  liehen.  Konrad  vicar  zu  Fritzlar  1473, 
516. 

Seltzer.  Kurt  Kaufunger  zinsmann  [zu 
Heroldshausen]  1517.  670. 

Sengisch  (Sengich)  siehe  Herleshauseu. 

Septa.solis  (Se]>tisolio).  kirche  s.  Lncia 
in  —  siehe  Koni. 

Servatius  Zunen. 

Seßes.  Richai*d  geistlicher  designirt  [zum 
frühmesser]  an  der  kirche  des  heil. 
Georg  zu  Kaufungen  1499.  5<>8. 

Sibel.  Konrad  pfarrer  zu  Wolfsanger 
1527/28,  766  b  (p.  525). 

Syburg  (Syborge).  Anna  weingarten- 
besitzerin  zu  Lay  1482,  525. 

Sichelstein  amt  und  ssw.  Munden  (Si- 
chelnstein), das  gericht  —  7661)  (p. 
522). 

Sicilien.  beide  —  786.  könig:  kaiser 
Karl  V. 

Sidenbin.  Thilemann  dechant  [zu  Cassel] 
1446,  486. 

Sydenswencze :  Seidenschwänze. 

Siegeln  ehemals  dorf,  jetzt  hof  Siegels- 
hof, nahe  nö.  Herleshausen,  feldmark 
471.  weg  nach  Brandenfels  471. 

Siegfried  (Syferd  454,  Siffirt  544,  Sif- 
fridus  579.  Sigefridus  A 1,  Syfridus 
St.  p.  562)  Bemhardes.  —  Kunuz. 
—  Tentzer.  —  Himpe.  —  Hoemans. 
--   '^ofemann.  --  Oremus. 

Siegi.iund  (Sigißmundus  766  b  (ji.  528), 
Sigmunt  806  a)  kaiser  1527/28,  766  b 
(p.  528).  —  von  Boyneburg. 

SifFerdcs.  Hermann  lehensbesitzer  zu 
Wttlburg  als  f,  und  s.  söhn  Eckhard 
1454,  554  (siehe  Berichtigungen  zu 
dieser  urk.). 

Silvester  von  der  Malsburg. 

Simon  (Symon  6(>j)  Elgei-shausen.  — 
Sehe  ff  er. 

Sittich  von  Berlepsch.  —  Reimbold. 

Sixtus  IV.  papst  1478—1484.  512—515. 
622.  528.  527.  529. 

Slavonien  (Schlavonien  821,  Sclavonien 
828)  821.  823.  825.  könig  von  — : 
kaiser  Maximilian  II. 

Smalkalde,  Smalkalden:  Schmalkalden. 

Smed,  Smedt:  Schmidt. 

Smyncken:  Schmincke. 

Soest  reg.-bez.  und  n.  Arnsberg,  West- 
falen (Soste)  766.  Katharine  Ewalds 
von  — . 


Sommer  —  Styme. 


609 


Sommer  (Szommir  705).  Hildebrand 
bruder  des  Canneliterklosters  zu 
Cassel,  prior  zu  Spangenberg  1506 
—1520,  585.  655.  693.  706.  708. 

Sommering  (Sommeringk).  Johannes 
doctor  juris  utriusque,  canonicus  der 
kirche  s.  Severi  zu  Erfurt,  Siegelbe- 
wahrer der  erzbischöflichen  curie  da- 
selbst 1504,  581. 

Sonnebach  (Sannebach  485).  Dietrich 
pfarrer  (pastor)  und  canonicus  zu 
Kaufungen  1452—1471,  476.  485. 
510. 

Soi)hie  (Sophia  482,  Sopphye  496)  nonne 
zu  Kaufungen  [12.  jahrh.,]  A2.  — 
von  Hebel.  —  von  Wertheim. 

Soste:  Soest. 

Spangenberg  kreis  und  osö.  Melsungen 
(Spangenbergk  568).  kloster  des  Or- 
dens U.  L.  F.  vom  berge  Carmel 
495.  498.  500.  585.  prior:  bruder 
Ditmar.  Konrad  Wartberg.  Hilde- 
brand Sommer,  convent  498.  500. 
die  klause  vor  —  [d.  h.  auf  dem 
sanct  Ottilienberg,  siehe  dort]  585  z. 
einwohner:  Dietrich  Schild. 

Spangenberg  (Spangen])ergk).  Hans  Co- 
lon zu  Nieder-Kaufungen  1494/95, 
555. 

Spanheim,  graf  zu  — :  Hans  pfalzgraf 
bei  Rhein,  herzog  in  Bayern  (siehe 
Rhein). 

Spanien  (Hispanien  786)  786.  könig 
von  — :  kaiser  Karl  V.  Spanier 
(kiiegsvolk)  806. 

Speele  a.  d.  Fulda,  amt  und  sw.  Mün- 
den (Speel).  guter  des  Stiftes  Kau- 
fungen: der  Speelhof  und  der  zehnte 
zu  —  766  b  (p.  526).  lehensmann: 
Philipp  von  Dalwigk  und  s.  *^»ruder 
[wohl  Berndt  Wolff]. 

Speyer  am  Rhein,  Rheinpfalz,  Bayern, 
(Spevr  786,  Spira  819  z)  771.  785  z. 
780.  787  z.  794  (p.  463).  794  a  z.  806. 
809.  814.  816.  819  z.  821  z.  823.  kai- 
serl.  reichskammergericht  zu  —  771. 
785.  785  a.  786.  786  z.  787.  788.  793. 
794.  797.  806.  806  a  und  b.  kaiser- 
licher kammerrichter  785  a.  794  a.  806  a. 
Johann  pfalzgraf  bei  Rhein,  herzog  in 
Bayern,  graf  zu  Spanheim,  reichs- 
tag  zu  763.  771.  808.  812. 

Sperling.  Hans  vormals  hufenbesitzer 
zu  Heroldshausen  1450,  458. 

S]) icher.  Eucharius  dechant  der  kirche 
U.  L.  F.  zu  Eisenach  1515,  642. 

Spiegel  (Spigell).  Johann  erbmarschall 
des  Stiftes  Paderborn  1540,  806b. 

Spies.  Heinz  zu  Kaufungen  und  s.  frau 
Gertrud  1490,  545.  546.  deren  toch- 
ter  Barbara  Breidenbach  und  Schwie- 


gersöhne   Heinz    Barbe    und    Hans 
Breidenbach  zu  Eschenstruth. 

Spira.  Berthold  von  —  zu  Grossen- 
Gottem  1454,  444.  486. 

Spira:  Speyer. 

Spitznase  (Spitzenase  458).  Albrecht  zu 
Heroldshausen  und  s.  söhne  Hans, 
Christian  und  Berthold  erblehenbe- 
sitzer  zu  Heroldshausen  1450,  458. 
Heinrich  vormals  hufenbesitzer  da- 
selbst 1450,  458.  —  Kaufunger  zins- 
mann zu  Mülverstedt  1517,  670.  — 
amtmann  zu  Heroldshausen  als  f  1525, 
758. 

Sponsi.  Johannes  pleban  der  altstadt 
Cassel  1484,  530  z.  531z.  532.  533. 

Sporer.  Lorenz  bürger  zu  Cassel  1503, 
575. 

Staufenberg  (Stoiffenberg).  Johannes 
1484,  530.  581. 

Steyermark  (Steyr  823)  821.  823.  825. 
herzog:  kaiser  Maximilian  IL 

Stevfinbul.  Hermann  einwohner  zu  Esch- 
wege 1453,  484. 

Steinbach  (Steymbach  547).  Hans  [zu 
Kaufungen]  1490,  544.  547. 

Steynenstock  (der  steyne  Stock  634  an- 
läge) siehe  Herleshausen. 

Steiner  siehe  Ober-Kaufungen. 

Steinfeld  (Steynfelt).  Kunz  einwohner 
zu  Ihringshausen  1447,  448.  449. 

Steynguart :  Steinwart. 

Steinholz  siehe  Walburg. 

Steinkopf  (Steynkop).  Konrad  priester 
der  Mainzer  dioecese  1484,  527. 

Steinmetz.  Herbord  notar  1484 — 1485, 
529—533.  536  (p.  155).  —  Kaufun- 
ger zinsmann  [zu  Heroldshausen] 
1517,  670. 

Steinwart  (Steynguart  725).  Konrad 
canonicus  zu  Fritzlar  1509 — 1523, 
611—613.  618.  725. 

Steling  (Stelingk).  Kurt,  Kaufunger 
zin.smann  [zu  Heroldshausen]  1517, 
670. 

Stephan  (Steffen  783)  von  Bischoffe- 
rode.  —  Keine. 

Stettin  a.  d.  Oder,  Pommern  745.  her- 
zog: markgraf  Albrecht  von  Bran- 
denburg. 

Stidejohan  (Stydejohan  678).  Konrad 
(Kurt)  bürger  zu  Grebenstein  und 
Kaufunger  lehensmann  zu  Franken- 
hausen 1517,  678—680. 1527/28,  766  b 
(p.  526). 

Stiepel  (Stypel)  amt  und  nö.  Hat- 
tingen a.  d.  Ruhr,  Westfalen  622. 
einwohner:  Erley. 

Styme.  Hans  zu  Grossen- Gottern,  vor- 
mals Colon  zu  Ober-Heroldshausen 
144Ü,  443. 

39 


610 


Stohenrauch  —  Walburg. 


Stobenrauch.  Johann  })ürger  und  raths- 
meister  zu  Mühlhausen  1524,  744. 

Stockenrath  (Stoickenrath).  Heinrich 
pfarrer  zu  Dömhagen  1525,  753. 

Stockem.  die  —  landbesitzerin  zu  Kau- 
fungen 1489,  543. 

Stockhausen  wüstung  zwischen  Dissen 
und  Besse.  amt  Gudensberg  (Stochu- 
senn  598).  Kaufunger  lehcngüter  598. 
815. 

Stockhausen  [Stammsitz  des  geschlech- 
tes wahrscheinlich  dorf  Stockhausen 
s.  Göttingen]  (Stockhusen  599).  Hein- 
rich von  —  wappner  1509,  599.  600. 
Konrad  magister,  cleriker  der  Main- 
zer dioecese  1525,  757.  [ob  Konrad 
auch  zu  dem  adligen  geschlechte  ge- 
hörte, ist  nicht  festzustellen,  v.  Butt- 
lar  Stammbuch  hat  ihn  nicht.] 

Stoickenrath :  Stockenrath. 

Stoiffenberg :  Staufenberg. 

Stotterjohan.  Martin  [ob  =  Martin 
Wechmann?]  1517,  673  z. 

Strom  ans  hof  zu  Herleshausen  732. 

Suetia:  Schweden. 

Surbecken.  Johannes  landbesitzer  zu 
Cassel  1497,  564. 

Sussentrunck  landbesitzer  zu  Harles- 
hausen  1509,  606. 

Sweymen.  Johannes  ideban  zu  Waldau 
1452,  479. 

T  siehe  D. 
U. 

Uckait  (Ockhait  787  n).  Hans  geschwor- 
ner  kammerbote  des  reichskammer- 
gerichtes  1537,  78()z.  787. 

Udalricus:  Ulrich. 

Ulm  a.  d.  Donau,  Würtemberg  (THma 
574,  01m  591)  574.  die  von  —  794 
(p.  463).  806.  bürger:  Lutz  von  Frey- 
burg.   Ulmer  barchent  591. 

Ulnrade  siehe  Wan)urg. 

Ulrich  (Udalricus  786)  Vambüler.  — 
Schwitzer.  —  herzog  von  Würtem- 
berg. 

Umbach  wüstung,  jetzt  wiesenginind  sw. 
nahe  Heiligenrode,  freier  hof  in  der 
—  616.  hofbesitzer:  Andreas  Fritz- 
lar.   Eskuche. 

Umbach.  Kurt  landbesitzer  zu  Xieder- 
Zwehren  1445,  432. 

Ungarn  (Hungern  786)  786.  812.  821. 
823.  825.  künig:  kaiser  Karl  V.  Ma- 
ximilian II. 

Uota:  Oda. 

Urban  Henkel. 

Uriel  (Oricl  6(J4)  erzbischof  zu  Mainz, 
erzkanzler   in  Deutschland,    kurfürst 


1509—1510,  604.  605.  611—613. 
618. 
Uschlag  amt  und  ssw.  Münden  (üß- 
lacht  481,  Ußlagk506)  766  b  (p.  522). 
Ludwig  von  —  priester  zu  Kaufun- 
gen  1452—1453,  475.  481.  vormals 
besitzer  des  altares  der  heil.  Kuni- 
gimde  1471,  509.  Kaufunger  lehen- 
güter  766  b  (p.  526).  lehensmänner : 
alle  von  Berlepsch.  der  Kaufunger 
bergzehnte    in    der    feldmark   zu   — 

506.  560—562.  766  b  (p.  526).  lehens- 
mann  desselben:  Sittich  von  Ber- 
lepsch. bergnamen :  Mühlenberg, 
Heinberg,  PfafPenstrauch  506. 

Uslar  nw.  Göttingen,  reg. -bez.  Hildes- 
heira  (Ußeler  477).  Ernst  von  — 
amtmann  zu  Tham8))rück  1447 — 
1452,  447.  477. 

UfUacht,  IJßlagk:  Uschlag. 

Uxhusen :  Ochshausen. 

T  siehe  F. 
W. 

W.  notar  [in  Fritzlar?]  1465,  502. 

Wacker.  Konrad  (Kurt)  priest-er,  cano- 
nicus  und  stiftskellner  im  hofe  zu 
Kaufungen     1453—1471,    483.    503. 

507.  509.  510. 

Wackermaul  (Wackermul).  Claus,  Kau- 
funger zinsmann  [zu  Heroldshausen] 
1517,  670 

Wael.  Johann  geistlicher  vor  1524,  738. 

Wakenfeld  [Wachenfeld?]  Heinrich  cle- 
riker der  Mainzer  dioecese,  kaiser- 
licher notar  [zu  Cassel?]  1446.  436z. 

Walburg  a.  d.  Wehre,  amt  und  ö.  Lich- 
tenau {Walberge  526,  adjectivisch : 
Walbersch  589)  kirche  526.  ple- 
])ane  526.  536  (p.  155).  Seyfei-t.  Ja- 
cob Huppach.  Kaufunger  guter 
und  zehnten  424.  537.  589.  76(>b 
(pp.  525.  526).  das  Theilwiesengut 
554.  zehnte  der  pfan'ci  526.  Speicher 
und  Zehntscheunen  537.  589.  Kau- 
funger lehensmänner:  alle  von  Bi- 
schoffemde.  Heimbrod  von  Huudcls- 
hausen.  landbesitzer:  Roddeman. 
Heinz  Vaupel.  die  Vollender,  oolon: 
Kurt  Molner.  die  von  —  (ge- 
meinde) 52(>.  ein  wohner:  meister 
Wenzel  Glesener  und  s.  fi*au  Else. 
Hennann  und  Eckhanl  Sifferdes. 
Henne  und  Folkenand  Heyn,  berg- 
und  flurnamen:  der  kalte  Heister 
511.  der  Rechberg,  Nhunnebaum. 
Steinholz.  Ulnrade,  Hasenberg,  Eisen- 
berg, fusspfad  nach  Cassel  526. 
fruchtmaß  537.  589. 


Waldau  —  Werentrudis. 


611 


Waldau  amt  und  ssö.  Cassel  ("Walde) 
479.  plebau:  Johanues  Sweymen. 

AValdeck.  fürstenthum  (Waltegken  528, 
Walldecke  817  (p.  490)).  besitzungen 
des  Stiftes  Kaufungen  in  der  herr- 
schaft  —  G40.  641.  766  b  (p.  525). 
grafschaft  641z.  Otto  [III.  zu  Lan- 
dau?] graf  zu  —  1443,  426.  427. 
[s.  tocbter?]  Elisabeth  gräfin  zu  — , 
äbtissin  zu  Kaufungen  1442 — 1495, 
424—427.  427  a  und  b.  429.  431— 
434.  436.  437.  439.  441.  442.  447. 
453.  458.  460.  463.  466.  470.  471. 
478.  482.  485.  488.  492.  496.  497. 
499.  501.  504—506.  510.  511.  519. 
522—525.  528.  537.  541.  542.  549. 
555.  557.  als  f  1498,  667.  1507,  590. 
594.  1510,  615.  1553,  817.  (siehe 
auch  Elisabeth.) 

Waldenstevn :  Wallenstein. 

Waldesch  amt  und  ssw.  Coblenz  (Asche) 
766  b  (p.  523). 

Walldecke:  Waldeck. 

Wallenstein  amt  und  ssö.  Hombcrg 
(Waldensteyn  492).  von  W. :  Hans 
1457,  492.  Konrad  hofmq^ster  und 
hofrichter  1506—1515,  588.  646. 

Waltegken:  Wal  deck. 

Walter.  Johann  stiftsherr  zu  Kaufungen 
1471,  510.  Johann  doctor  der  rechte, 
landgräflich  Hessischer  rath  beim 
reichstage  zu  Nürnberg  1543,  813. 

Wände:  Wanne. 

Wangenheim.  Claus  von  —  ritter  1450, 
458. 

Wanne  landkreis  und  nö.  öelsenkirchen, 
Westfalen  622.  einwohner:  Kuno 
Sebeken. 

Warburg  a.  d.  Diemel,  reg.-bez.  Min- 
den, Westfalen  (Warbercksch  wor- 
czeln)  676. 

Wartberg.  Konrad  prior  des  Camie- 
literklosters  zu  Spangenberg  1460, 
498. 

Wartburg,  die  —  bei  Eisenach  (Wart- 
berg) 452.   amtraann  zu  der  -  -  633. 

Wartha  a.  d.  Werra,  amt  nnd  wnw. 
Eisenach  (Wartt)  634  anläge,  die 
männer  des  klosters  Kaufungen  zu 
—  638. 

Waßeme.  in  dem  —  siehe  Lay. 

Waßmuth.  Jost,  Kaufunger  stiftsmann 
zu  Ober-Eisungen  1522,  717. 

Waßmuts.  Lutz  landbesitzer  zu  Hai'les- 
hausen  1509,  606. 

Wecczenhusßen :  Witzenhausen. 

Wechman.  Martin  von  Cassel  1517, 673. 
(siehe  Stotterjohan.) 

Wegelappe.  Jacob  kaiserlicher  notar 
1443,  480  z. 

Wegener.  Hermann  —  von  Lemgo  prie- 


ster  zu  Kaufuiigen  1509,  605.  Her- 
mann von  Lemgo  alias  —  professe 
des  klosters  Marienmünster  1509, 
(507. 

Weginrode  irrig  für  Geringrode  (siehe 
Gemrode). 

Wehre  (Weehre)  bach  526.  siehe  Wal- 
burg. 

Weida  amt  und  onÖ.  Neustadt  a.  d. 
Orla,  S. -Weimar-Eisenach  633. 

Weydeludt.  Hermann  magister,  priester 
der  Mainzer  dioecese,  hebdomadar 
der  kirche  der  heil.  Pusinna  zu  Her- 
ford 1481,  522.  523. 

Weydeman.  Hermann  zu  Herleshausen 
um  1450,  465. 

Weilnau  amt  und  wsw.  Usingen,  Nassau 
(Wyelennauwe  427  a,  Wilnaw  433). 
graf  von  —  als  f  1457,  492.  s.  töch- 
ter  Margarethe  dechantin  zu  Gan- 
dersheim  1445—1457,  433.  438.  492 
(siehe  auch  Margarethe),  Lorioha 
küsterin  zu  Kaufungen  1443 — 1457, 
427  a.  429.  460.  482.  492  und  Agnes 
1457,  492. 

Weingarten  (Wyngarthenn).  Heinrich 
Schöffe  zu  Cassel,  s.  frau  Agnes  und 
söhn  Heinrich  1514,  629. 

Weinigenstein :  Wenigenstein. 

Weinrich  (Wynrich).  Johannes  —  von 
Cassel,  cleriker  der  Mainzer  dioecese 
und  kaiserlicher  notar  1452,  479. 

Weißgerber  (Wißgerwer)  landbesitzer 
zu  SandershauseYi  1447,  448.  449. 

Weitershausen  (W^ittershusen  506,  Wy- 
terßhüsen  560).  Wigand  von  —  amt- 
mann  zu  Kaufungen  1469—1496,  506. 
510.  560.  561. 

Welingrodt :  Wellingerode. 

Wellerode  amt  und  ssw.  Ober-Kau- 
fungen (Weiderade  507,  Welwolde- 
radc  507  z).  f eidmark  507.  Kaufunger 
lehensmänner :  die  von  Eiben,  haus- 
und  höfbesitzer:  Heinz  Wyman. 

Wellingerode  amt  und  nö.  Abterode, 
wnw.  Eschwege  (Welingrodt)  786  z. 
besitzer:  Balthasar  Diede. 

Welwolderade:  Wellerode. 

Wendhausen  amt  und  osö.  Hüdesheim, 
Hannover  (Wenthusen).  Johannes 
von  —  cleriker  1509,  607. 

Wenigenstein  fcldlage  w.  nahe  Wom- 
men  (Weinigenstein  565)  565.  566. 
586.  766  b  (p.  526).  Kaufunger  le- 
hensmann:  Georg  von  Colmatsch. 
(siehe  auch  Wommen.) 

Wenzel  Gießener. 

Wer:  Werra. 

Werendis  nonne  zu  Kaufungen  [12. 
jahrh.,]  A2. 

Werentrudis  (Werendrudis  A  2)  äbtissin 


612 


Werner  —  Witzenhausen. 


zu  Kaufungen  f  [nach  1174,]  A2. 
4  nonnen   daselbst   [12.  jahrh.,]  A2. 

Werner  (Wemherus  27  a,  Wemlier  4S0) 
bischof  [zu  Minden  1153—1170,]  27  a. 
—  von  Buttlar.  —  Degenhard.  — 
von  Eiben.  —  von  Grronenberg. 

Werner.  Heinrich  rector  des  altares  des 
heil,  kreuzes  zu  Kaufungen  [vor  1432], 
St.  p.  562. 

Werra  fluss  (Wer  535,  Werrhe  634  an- 
läge) 535.  634  anläge. 

Wertem:  Werthern. 

Wertheim  am  einfluss  der  Tauber  in 
den  Main,  reg. -bez.  und  nnö.  Mos- 
bach, Baden.  Sophie  von  —  pröpstin 
zu  Kaufungen  1450—1459,  460.  471. 
482.  496. 

Werthern  (Wertter  733,  Wertern  742). 
Dietrich  von  —  doctor,  herzogl. 
Sächsischer  rath  1523—1524,  733. 
735.  742. 

AVesel.  Ober-  am  Rhein  amt  und  s. 
St.  Goar  (Wesalia)  474. 

Westfalen  (Westfolnn  780,  Westvalen 
800).  land  780.  817  z.  herzog  zu  — 
800.  erzbischof  und  kurfürst  Her- 
mann zu  Cöln.  Westfälische  räthe 
789 

Westphal  (Wesephal  576  n).  Wilhelm 
decan  der  Paderbomer  kirche  1503, 
576. 

Wetdegen.  Johann  geistlicher  1484,  528. 

Wetter  a.  d.  Ruhr,  amt  und  n\v.  Ha- 
gen, Westfalen  767.  768.  droste: 
Jaspar  von  Elverfeldt. 

Wetter  kreis  und  nnw.  Marburg,  haus 
und  [Benedictinemonnen]klo8ter  773. 

Wichdorf  amt  und  nw.  Gudensberg 
(Wichtdorfft  598).  Kaufunger  lehen- 
güter  598.  815. 

Wickenrode  amt  und  w.  Gross-Alme- 
rode,  kreis  Witzenhausen  475.  haus- 
und  hofbesitzer:  Peter  Schürmann. 
Hermann  Schüssler.  land-  und  wie- 
senbesitzer:  Henne  Heinemann. 

Wickenants  (Wickenams  757).  Henchen 
hofmann  [zu  Kaufungen]  1517,  682. 
Hans  laie  der  Mainzer  dioecese  1525, 
757. 

Widoldus  priester  zu  Kaufungen  [12. 
jahrh.,]  Ä2. 

Wiedebach  (Widebach).  Georg  von  — 
rath  des  herzogs  Georg  zu  Sachsen 
1503,  577. 

Wyelennauwe :  Weilnau. 

Wien  a.  d.  Donau  803.  809. 

Wiese:  Wise. 

Wigand  (Wigant  506)  Gosswin.  —  von 
Weitershausen. 

Wygandes.  Henne  einwohner  zu  Ih- 
ringshausen  1447,  448.  449. 


Wigandi.  Jo.  notar  des  Mainzer  suffra- 
gans,  bischof  es  Hermann  von  Citrum 
1443,  428. 

Wyggeringk.  Albert  priester  1509,  605. 

Wyland  (Wylant  444).  Heinrich  colon 
des  Komgeldsgutes  zu  Heroldshausen 
1454,  444.  4&.  Kaspar,  Kaufunger 
zinsmann  [zu  Heroldshausen]  1517. 
670. 

Wilcke  von  Bodenhausen  der  ältere. 

AVildebach.  Heinrich  bürgermeist^r  zu 
Eschwege  1453,  484. 

Wildungen  w.  Fritzlar,  kreis  der  Edder. 
Waldeck.  Johannes  (Henne,  Hans) 
von  —  wappner,  official  (amtmanii) 
zu  Kaufungen,  lehensmann  des  Stiftes 
Kaufungen  zu  Ochshausen  1447 — 
1454,  448.  449.  459.  462.  466.  470. 
471.  483—485. 

Wilgis.  Eyle  zu  Ober-Kaufungen  1508, 
597. 

Wilhelm  (Wyllehelm  463,  Willem  517, 
Wilhelmus  574)  [III.]  herzog  [zu 
Sachsen,  landgraf  zu  Thüringen]  1460. 
497.  —  um  1450,  463.  —  von  Elver- 
feldt. —  II.  landgraf  zu  Hessen.  — 
IV.  landgraf  zu  Hessen.  —  herzog  zu 
Jülich,  Cleve  und  Berg.  —  West- 
phal. (siehe  auch  Guillermus.) 

Wiila  (Wille  623  a)  conventualin  zu 
Kaufungen  1509,  607.  —  von  Bruch- 
hausen. 

Wilnau:  Weilnau. 

AVvman.  Heinz  zu  Wellerode  und  s. 
Frau  Katharine  1469,  507. 

Wimpfen,  enclave  am  Neckar  nnw.  Heil- 
bronn, zum  kreise  Heppenheim,  Hes- 
sen 806  az  und  bz. 

Windinga:  Winningen. 

Wyngarthenn:  Weingarten. 

Wynneck:  W^onnecken. 

Winningen  a.  d.  Mosel,  amt  und  sw. 
Coblenz  (Wynniger  mark  525,  Win- 
dinga 766  b  (p.  523))  766  b  (p,  523). 
gemarkung  525. 

Wynrich:  Weinrich. 

Wiperti.  Johannes  senior  der  kirche 
zu  Kaufungen  1495,  556. 

Wippermans.  Anna  professschwester 
des  [Cistercien8emonnen]kloster8  zu 
Rinteln  1520,  707. 

Wise  (Wiese  425,  Wyse  439).  Henne, 
Kaufunger  stiftsmeier  zu  Nieder- 
Zwehren  1442—1446,  425.  432.  439. 
Konrad  canonicus  zu  Fritzlar  1473, 
516. 

Wisßenhusen :  Witzenhausen. 

Wißgerwer :  Weißgerber. 

Wyterßhiisen,  Wittershusen :  Weiters- 
hausen. 

Witzenhausen    a.    d.    Werra,    reg. -bez. 


Witzleben  —  Zapfenburg. 


613 


und  onö.  Cassel  (Witzenh&sen  459, 
Wecczenbuseu  542,  Wisßenhusen  610). 
guter  des  stiftes  Kaufungen 
610.  614.  haus  und  hof  615.  623  a. 
822.  freie  behausung  766  b  (p.  523). 
wein-  und  fruchtzehnten  524.  623  a. 
766b  (pp.  522.  523).  lehensmänner 
des  Stiftes  Kaufungen:  Oswald  von 
Buttlar.  Heinricli  von  Bodenhausen. 
Stadt  623  a.  741.  822.  bürgermeister 
und  rath  662.  741.  751.  bürger:  Hein- 
rich Jengarbc.  bürgerin:  Nette  [von] 
Hungershausen,  eiuwohnerin :  Jung- 
frau Anna  von  Bodenhausen,  frucht- 
maß 524.  542.  615. 

Witzleben  amt  und  ö.  Arnstadt,  Schwarz- 
burg-Sondershausen (Witzleib  778, 
Witzleuben  779,  Wiczleibenn  780). 
Friedrich  von  —  ritter,  amtmann  zu 
Langensalza  und  Thamsl)rück  1534 
—1536,  778—783. 

Wlfferhußen :  Wolfershausen. 

Wlmerghußen :  Wolmeringhausen. 

Wolf   (Wulff  431)   von  Wolfershausen. 

—  AVolff  von  Gudenberg. 
Wolfei*shausen   a.    d.   Edder,   amt   und 

nnö.  Felsberg  (Wlfferhußen  431). 
Wolf  von  —  mann  und  vasall  (par 
curiae)   des    stiftes  Kaufungen   1444 

—  vor  1456,  431.  490. 

Wolff  von  Gudenberg  (Wulff  551). 
Thilo  [III.],  herr  zu  Itter,  Statthalter 
zu  Cassel,  besitzer  des  Kaufunger 
zehnten  zu  Meirabressen  1493 — 1528, 
551.  726.  766  b  (p.  524).  767.  768. 
8.  frau  Katharine  und  söhne  Wolf 
und  Arndt  1493,  651. 

Wolffanger :  Wolfsanger. 

Wolfhagen  reg.-bez.  und  w.  Cassel 
(Wulffliagen).  3  leben  zu  —  516. 
besitzer  derselben :  canonicus  Konrad 
Wise,  vicar  Konrad  Sellichen  und 
Schreiber  Johannes  Mühlbach  zu 
Fritzlar. 

Wolfsanger  a.  d.  Fulda,  amt  und  nö. 
Cassel  (Wulffeßanger  564,  Wolffanger 
564z)  766b  (pp.  522.  523).  kirche 
und  pfarrei  s.  Johannis  Baptistae 
766  b  (p.  525).  rector  der  kirche  s. 
Johannis  Baptistae  und  pleban  St. 
pp.  541.  552.  pfarrer:  Martinus. 
Hermann  Lupi.  Konrad  Sibel.  gu- 
ter des  stiftes  Kaufungen:  das 
kirchlehen  der  s.  Johanniskirche  766  b 
(p.  522).  hof  510.  629.  770.  vorwerk 
510.  zehnten  510.  549.  St.  p.  558. 
Kaufunger  stiftsmeier  549.  hofmann 
des  Kaufunger  hofes:  Hermann 
Borcke.  landbesitzer:  die  Brodinger. 
flurnamen:  auf  dem  Hettelberge, 
in  dem  Bodem  [=  dem  jetzigen  Bo- 


denfeld?] 448.  449.  weg  von  Cassel 
nach  —  564. 

Wolfszaun  (Wolffiszcun  597)  siehe  Ober- 
Kaufungen. 

Wolmeringhausen  [wahrscheinlich  = 
Wüstung  Wolmerkusen  so.  nahe  Her- 
boiTi,  amt  Medebach,  kreis  Brilon, 
Westfalen]  (Wlmerghußen  431,  v. 
Speckmann  1753:  „Wolmerckhußen", 
V.  Speckmann  1771,  ed.  von  baron 
von  Buttlar  1871  und  graf  v.  Oeyn- 
hausen 1880 :  „  Wolmerinkhausen"). 
Bernhard  von  —  canonicus  zu  Fritz- 
lar 1444,  431. 

Wolmerßhusen,  W^olmerzhusen :  Voll- 
marshausen. 

Wommen  a.  d.  Werra,  nw.  Herleshau- 
sen, amt  Netra  (Wompna  471,  Wo- 
men  565  z)  586.  Kaufunger  guter 
565.  566.  586.  766  b  (p.  526).  zinsen 
634  anläge,  gericht  565.  lehensmän- 
ner: Burghard  und  Georg  von  Col- 
matsch.  flurnamen:  Gerbach,  Bil- 
stein,  Wenigenst^in,  Buchgraben,  Gun- 
tei'sgra>)en  565.  566.  586.  weg  nach 
Creuzburg  471.  (siehe  auch  Bil stein 
und  Wenigenstein.) 

Wonnecken  (Wyimeck  510  z).  Johann 
bürger  zu  Cassel,  s.  frau  Eyle  und 
söhn  Johann  1471,  510. 

Worms  am  Rhein  (Wonuacia  558, 
Wormbs  794  (p.  463),  Wurmss  818) 
558.  794  (p.  463).  818.  stift  808.811. 
administrator  des  stiftes:  Heinrich 
pfalzgi-af  bei  Rhein  und  herzog  in 
Bayern,  von  — :  Peter  Ruß.  Worm- 
bisch  böte  809. 

Ws  [Wilhelmus?]  Heßbruch. 

Würtemberg  (Wirttenpergh  806,  Wur- 
temberg  821).  herzog:  Ulrich  1540, 
806.  kaiser  Maximilian  II.  821.  823. 
825. 

Würzburg  am  Main  (Herbipolensis). 
dioccese  548.  574.  cleriker  der  dioe- 
cese:  Johannes  Kotteling. 

Wulff:  Wolf  und  Wolff. 

Wulffhagen:  Wolfhagen. 

Wulffesßanger :  Wolfsanger. 


X. 


Y  siehe  I. 
Z. 

Zahn  (Czann  529).  Dietrich  cleriker 
der  dioecese  Mainz,  procurator  des 
Stiftes  Kaufungen  1484—1485,  629— 
533.  536. 

Zapfenburg  siehe  Sababurg. 


614 


Zasius  —  Zwehren. 


Zasius  [Ulrich  berühmter  rechtsichrer 
t  1535]  817. 

Zcedelem.  Heinrich  1445,  434. 

Zennern  amt  und  so.  Fritzlar  (Zenner). 
Hermann  Nicoli  von  —  592. 

Ziegenberg  amt  und  nw.  Witzenhausen 
(Czeygenbergk,  Czegenberg)  542.  l>e- 
sitzer;  Georg  der  ältere  von  Buttlar 
und  s.  söhne  Georg  der  jüngere  und 
Oswald. 

Ziegenhain  a.  d,  Schwalm,  reg.-bez.  und 
SSW.  Cassel  (Ctzigenhagen  599,  Cze- 
genhagen  636,  Zienhaigen  796,  Tzie- 
genhain  815).  Johann  graf  zu  — 
1443,  426.  427.  Adelheid  gräfin  zu 
— ,  äbtissin  zu  Kaufungen  als  f  1481, 
522.  nach  an  fall  der  graf  seh  aft  an 
Hessen :  die  landgrafen  Heinrich  III., 
Wilhelm  II..  landgräiin  Anna,  Phi- 
lipp, Wilhelm  IV. 

Zierenberg  kreis  und  nö.  AVolfhagen 
(to  deme  Czirenberge  467).  Kau- 
funger guter:  haus,  hof  und  wüste 
Stätte  4(57 — 469.  Kaufunger  haus  und 
ländereien  469.  stiftspächterin :  Ka- 
tharine  Mathyes.  bürgermeister  4G7. 
468.  Hermann  Glunse.  rath  407.  468. 
Währung  467. 

Zimmermann  (Tzymennan).  Enist  zu 
Grossen -Gottern  1446,  443. 

Zimzenberg  (Cymczenberg).  Heinrich 
cleriker  der  Mainzer  dioecese  1452, 479. 

Zincke  (Cincke).  Kaspar  canonicus  zu 
Cassel  1509,  600.  602. 

Zipe  (Czipe).  Heinrich  —  von  Melsun- 
gen,  cleriker  der  Mainzer  dioecese 
1448,  451  (p.  39). 


Zorn  von  Hulach.  Georg  1542.  808. 

Ziich  (Czuch).  Johannes  notar  [zu  Esch- 
wege]  1453,  484. 

Zuchterling  (Czuchterlinck  503).  Her- 
mann priester,  Vorsteher  und  regierer 
des  altares  der  heil.  Dreifaltigkeit  (zu 
Kaufungen)  1468—1469,  503.  507. 

Zunen.  Servatius  schöffe  zu  Lay  1495. 
557. 

Zvarg  von  Holzheim. 

Zwehren.  Nieder-  amt  und  ssw.  Cassel 
(Tweme  425,  Niddem  Tweni  766  b 
(p.  524),  Tzsaern  815).  feldmark  425. 
432.  439.  kirche  der  heil.  Agatha 
St.  p.  541.  pfarrei  766  b  (p.  52ö). 
kirchenrector  und  pleban  St.  p.  552. 
Johann  Heß.  guter  des  stiftes 
Kaufungen  432.  555.  598.  766b 
(p.  52(>).  770.  815.  Stifts-  oder  fron- 
hof  439.  567.  568.  fronhofswiesen 
4:^9.  der  zehnte  4(50.  568.  7(56  (p. 
524).  lehensmänner;  Kaspar  von  Ber- 
lepscli.  Friedrich  von  Hertingshau- 
scn.  Heinibrod  von  Hundelshausen. 
Stiftsmeier:  Henne  Wise.  hofmeister 
567.  hofmänner:  Urban  Henkel.  Jost 
Mevbarts.  Kunz  Reimbold,  landbc- 
sitzer:  Heinz  Dippel.  Trogenrade. 
Kunz  Frederichs.  Kurt  Focke.  Henne 
von  Ritte.  Kurt  Ilmbach.  flurna- 
men:  vor  den  Birken  425.  Cranweg 
425.  432.  4i39.  Kilsberg  (Keüberg) 
432.  Diebspfad  439.  das  Hemmen- 
rade  432.  das  Hoenrade  425.  432. 
439.    Seiehecke  425.  439. 

Zwehren.  Heinrich  präbendar  zu  Kau- 
fiingen  1509,  602. 


'.>^; 


■^t^ 


BerichtigQDgen  und  ergänzangen  zum  register. 


p.  569  sp.  1  z.  2  ist  nach  der  schlussklammer  ein  punkt  zu  setzen. 

p.  573  sp.  1  z.  2  lies  »Breidenbach  (Breydenbach)*. 

p.  574  sp.  1  z.  15  ist  nach  ,zehnten  726.*  hinzuzufügen:  jbesitzer  des  Kaufunger 

antheils  an  demselben:  Thilo  Wolff  von  Gudenberg*. 
p.  575  sp.  2  z.  6  lies  ,(pp.  523.  525)'. 
p.  578  sp.  1  z.  25  V.  u.  und 
p.  580  sp.  2  z.  21  lies  ,Kuhtrift'  statt  ,Kuhtrifft*. 
p.  582  sp.  2  z.  17/18  v.  u.  lies  ,Kaufungen'. 
p.  584  sp.  2  z.  25  v.  u.  füge  nach  ,Elben'  hinzu :  ,amt  und  so.  Naumburg  i.  H.*, 

sowie  nach  ,die  von  — *:  ^Kaufunger  lehensmänner  zu  Wellerode', 
p.  585  sp.  2  z.  20/21  lies  .Breidenbach'. 
p.  593  sp.  2  z.  4  V.  u.   ist   nach  ,Riickeweg'   ein   komma   statt    des  punktes  zu 

setzen, 
p.  599  sp.  2  z.  4  ist  ,1505'   Schreibfehler  des  Originals,    da   papst  Leo  X.   von 

1513 — 1521  regierte;  wahrscheinlich  ist  1515  gemeint,  da  hierzu  auch  die 

indiction  stimmt. 


Nachträgliche  berichtignng  zum  texte. 

p.  22J3  z.  3  ist  wahrscheinlich  ,fuenffzcen'  statt  ,fuenffe'  zu  lesen  (s.  vorstehende 
berichtigungen  zum  rcgister  ad  }>.  599). 


Berichtigung  zur  karte. 

Der  wüste  ort  ,Holzheim'   sw.   Fritzlar  ist  irrthümlich  als  blühender  ge- 
zeichnet worden. 


r      - 1  - — > 


Naehträgliehe  beriehtigungen  und  ergänzungen 

zum  1.  bände. 


p.  XVn  z.  10/11  ist  90  zu  fassen:   ,urkundeii,  und  zwar  mit  nur  wenigen  aus- 
nahmen dem  vollen  Wortlaute  nach,  einverleibt*, 
z.  17  lies  ,763'  statt  ,764*, 
p.  XVni  z.  9  ,785*  statt  ,786*, 

z.  11  ,786'  für  ,787'  und 
z.  14  V.  u.  ,826'  für  ,829*. 
p.   XIX    z.  14/15  muss  lauten  ,mit  ausnähme  der  Urkunde  nr.  804,  sowie  der*  etc. 
p.  XX  z.  24 — 26  sind,  wie  folgt,  zu  fassen:   ,An  drucken  sind  10  aufgenommen 

worden;  in  einem  weiteren  falle  (urk.  nr.  823)  habe  ich  von  be- 
nutzung  des  vorhandenen  Originals,  bei  urk.  nr.  621*  etc. 
p.  XXn  z.  10/9  V.  u.    ist   zu  lesen   »eracheint,    da  Urkunde   nr.   158  von   1322 

november  25  ebenwohl  als  Übersetzung  anzusehen  ist,  die  Urkunde 
nr.  196  von  1337  märz  23'. 
p.  XXIII  z.  5  sind  die  urkundennummem  zu   lesen:    ,714,  715,  814,   816,  820, 

821,  823  und  826*. 
p.  XXXIII  gehört  das  an   letzter   stelle    aufgeführte  werk  J.  F.  Böhmers  ,Re- 

gesta  imperii  I*  etc.  vor  das  dariiber  stehende  ,Ilege8ta  imperii  V.*. 
p.  5  z.  29 — 46.     Herr  prof.  Dr.  Wenck  zu  Marburg  hat  die  gute   gehabt,   mir 
mitzutheilen,  dass  er  sowohl,  wie  früher  schon  Wilmans,  gegen  Waitz 
den  Sächsischen  Hessengau   als  besonderen   gau   bestritte   und  zwar 
trotz  des  ,in  pago  Hesso-Saxonico*  der  urk.  kaiser  Heinrichs  11.  von 
1017  juli  10,  worüber  er  demnächst  handeln  werde, 
p.  6  z.  14  zu  ,ac*  lies  in  der  zu  bildenden  note  ,1  a)  ac  =  hac*. 
p.  18  z.  2  lies  ,consecrato  2a)*  und  setze 

z.  30  in  note  2  a):  nach  dem  mit  ,quod  nos'  (p.  17  z.  39)  begonnenen  rela- 
tivsatze   wäre  statt  jConstructo  et  consecrato*  zu  erwarten  gewesen: 
,construximus  et  consecravimus*. 
p.  19  z.  31  und  p.  28  z.  27  ist  zu  lesen  ,Bres8lau  Biplomata'. 
p.  21  z.  13  lies  ,640*  statt  ,638'  und  ,761'  für  ,750*. 
p.  22  z.  36  lies  ,individuae'  für  ,inviduae'. 
p.  43  z.  21  lies  ,Meinward*  statt  ,Meinwerk'. 
p.  48  z.  27    ist   nach   ,Ileinhardus'  hinzuzufügen  »Derselbe  als   zeuge    auch  bei 

Dobenecker  2,  nr.  2393'. 
p.  59  z.  24  lies  ,accipiat'  für  ,solvat*. 


Naehträgliehe  beriehtigungen  und  ergänzungen 

zum  register  des  1.  bandes. 


p.  478  sp.  1  z.  13  V.  u.  lies  ,flurname*. 

z.  12/11  V.  u.  streiche  ,Sickenberg  91.  94'. 

p.  479  sp.  1  lies  jAulesburg  (Aulisburg)  onö.  Frankenberg,  vormals  sitz  des  Hai- 
naer  conventes  255  a  s.  (siehe  auch  Haina)*. 

p.  480  sp.  2  z.  7/6  lies  jGensungen*  statt  ,Geysingen'. 

p.  481  sp.  2  z.  12  V.  u.  lies  ,1393*  statt  ,1293'. 

p.  483  sp.  1  z.  2  V.  u.  streiche  ,convent  116*  und  setze  ,capitel  270  s.*. 

p.  486  sp.  2  z.  24  ist  die  zahl  ,390'  nach  ,163'  noch  einmal  zu  setzen,  dagegen 
z.  23  V.  u.  die  zahl  ,419'  zu  streichen. 

p.  487  sp.  2  z.  26  lies  ,Gensungen'  statt  ,Gey8ingen'. 

p.  488  sp.  2  z.  20  lies  (Spies  — ?). 

p.  492  sp.  1  z.  38  füge   nach    ,Karl    der  grosse'  ein:    ,Ludwig  (der  Deutsche)', 

ebenso 
sp.  2  z.  3  V.  u.  ,Truch8ess:  Hermann  von  Schlotheim*  vor  ,geld*. 

p.  499  sp.  1  ist  bei  ,Ferna'  nach  ,(Ferno\ve)',  einzuschalten:  ,vielleicht  könnte 
auch  Viernau,  kreis  Schlcusingen,  s.  Steinbach-Hallenberg  ge- 
meint sein'. 

p.  499  sp.  2  ist  unter  ,Volghard'  die  stelle  , Konrad  dechant  der  sanct  Martins- 
kirche f  1432,  391  z'  zu  streichen,  dagegen  am  Schlüsse  des  artikels 
anzufügen  ,Konrad  dechant  der  sanct  Martinskirche  zu  Cassel 
t  1489,  391  z'. 

p.  500  sp.  1  z.  32  ist  das  komma  zwischen  ,Konrad'  und  ,Hug'  zu  streichen. 

p.  502  sp.  1  z.  10  ist   zu  setzen  ,Geysingen:    Gensungen'.    Das    übrige  zu  Gey- 

singen  gesagte  fällt  weg,  wogegen 
z.  13  V.  u.  statt  ,(Gensingen)'    zu   sagen  ist:  ,(Gey8ingen  85,    Gen- 
singen 191)'  und  vor  ,Konrad'  einzuschieben,  was  oben 
unter    ,Geysingen'    wegfiel,    nämlich    ,Berthold    von  — ' 
bis  ,86'. 
z.  9  V.  u.  ist  ,zu  — '  nach  ,erzpriester'  einzuschalten. 
z.  26  V.  u.  streiche  ,21'  und  setze  ,121'  nach  ,maß'. 

p.  505  sp.  2  z.  18  V.  u.  setze  ,siehe  auch  Aulesburg  statt  ,früher  Aulisburg'. 

p.  506  sp.  2  z.  30  füge  nach  ,Amold'  hinzu:  ,convent  116.    capitel  270  s.'. 

p.  507  sp.  2  z.  19/20  streiche  ,[im  herzogthum  Sachsen- Alt enburg  ?]'  und  setze 
dafür  ,Heylingen,  jetzt  Neunheilingen  ö.  Mühlhausen'. 


p.  508  sp. 

p.  510  8p. 

p.  511  sp. 

p.  513  sp. 

p.  614  sp. 


p.  615  sp. 
p.  516  sp. 

p.  518  sp. 


sp. 

p.  521  sp. 

p.  625  sp. 

p.  529  sp. 

p.  530  sp. 

p.  532  sp. 

p.  534  sp. 

p.  535  sp. 


1  z.  17/16  V.  u.  ist  zu  setzen  ,8chwieger8ohn  des  Johannes  Lant- 
grebe^  anstatt  ,des  landgrafen  Johannes  [zu  He8sen]^ 

2  z.  7  ist  nach  ,Schozbom^  einzufügen  ,die  Sunnenglenzen^ 

1  z.  3  V.  u.  ist  jWohV  zu  streichen. 

2  z  21/20  V.  u.  lies  ,junker*  statt  ,der  jüngere*. 

1  ist  unter  den  schöffen  und  consuln  zu  Immenhausen  zu  lesen  ^Hein- 
rich  Schwiegersohn  des  Johannes  Lantgrebe*,  statt  ,de8  landgrafen 
Johannes  [zu  Hessen]'. 

2  z.  9  lies  ,1407—1438'. 

1  ist  nach  ,Lantgrebe'  einzufügen  ,Johannes  Schwiegervater  Heinrichs 
consuls  zu  Immenhausen  1324,  170'. 

1  z.  19/18  V.  u.  ist  ,[wohl   auch  ausstellerin  der  urk.   1198,   30]'  zu 

streichen  und 
z.  17  V.  u.  zu  setzen:  ,1198—1228,  30.  34.  36.'. 

2  z.  20  V.  u.  streiche  die  3. 

2  unter  ,Mühl hausen  in  Thüringen'  ist  ,Müschelin'  zu  streichen. 

2  unter  ,Kom*  füge  nach  ,[Urban  v.]'  ein:  ,Bonifacius  ix.'  und  ebenda 

z.  1  V.  u.  lies  jMarienstatt'. 
2  ist  der  artikel  ,Sickenberg*,   wie  folgt,   zu  fassen:    ,Sickenberg  nö. 

AUendorf  a.  d.  W.  (Zickenberg  91,  Sickenberge  94)  91.  94'. 
1  bei  ,Sigeln'  ist  die  zahl  ,340'  zu  streichen. 
1  ist  zwischen  ,Sundershusen'   und  ,Suringe'   einzuschalten:   ,Sunnen- 

glenczen.  die  —  vormals  lehensb^sii^erin  in  Herleshausen  1322,  158'. 
1  z.  17  V.  u.  lies  ,\Veissenbom  so.  Eisenach'  statt  ,8W.'. 
1  z.  14 f.  ist  zu   lesen:    jWemer   von    —  Jaus    dem    Hessischen    ge- 
schlechte   von  Löwenstein;   er  nannte  sich   nach   dem   namen 


seiner  frau:  von  Westerburg]  knappe  1297 — 1348,  87.  205'. 
z.  33  lies :  ,Wicboldus :  Wigbold*. 
p.  538  sp.  2  z.  9  ist  ,184'  nach  ,176'  einzuschieben. 


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